Ausgabe 18 - Juni 2005
Erscheint monatlich
2. Jahrgang
220dasjournal Das Praxismagazin für die Nenngröße Z
Drei wesentliche Dinge braucht der Modellbahner
Widerlager für die Brücke
Fahrbetrieb auf Heidiville
Mehr Power mit Parcel InterCity
Für die bereits fertiggestellte Blechträgerbrücke wird das Diorama mit einem Widerlager verlängert. Seite
Im zweiten Teil von Robert Schindlers Kleinanlage kann schon richtig Betrieb gemacht werden. Seite
Unter diesem Motto wirbt die Deusche Post World Net auf einer Lokomotive der Baureihe 182. Seite
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BITTE SAGEN SIE NICHT « WIE SÜÜÜSS » . MÄNNER SIND DA EMPFINDLICH. Auch wenn man es kaum erwarten würde: Männer können auch an ganz kleinen Dingen riesigen Spass haben, vor allem wenn sie absolut naturgetreu sind. Zum Beispiel an Märklin-Z, der kleinsten Serien-Modelleisenbahn der Welt. Wenn Sie als Geschenk eine hochwertige Kleinigkeit suchen: Märklin ist seit 30 Jahren führend bei den Meisterwerken der Miniaturisierung in Z. Mehr Informationen unter www.maerklin-z.com
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Praxis
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Guido Kruschke Herausgeber 220dasjournal
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Z-Freunde!
W
eniger Themen und ein geringerer Umfang - das sind die wesentlichen Merkmale dieser Ausgabe von 220dasjournal. Der Grund liegt nicht nur in äußeren Einflüssen begründet - vielen Lesern waren die beiden letzten PDF-Dateien schlicht zu groß - sondern auch in der Tatsache begründet, daß dieses Praxismagazin für alle Z-Freunde nicht zu meinem Hauptberuf zählt. Leider, könnte ich fast sagen. Aber wenn ich mich fast jede freie Minute und an den freien Wochenenden mit der Erstellung von Modellen, Dioramen, Aufnahmen und dem Schreiben der Beiträge befasse, dann bleibt vieles auf der Strecke. 220dasjournal ist ein Hobbyprodukt und wird es auch bleiben. Weniger ist aber oftmals mehr und so werde ich mich ab sofort in ein wenig Selbstbeschränkung üben. Weniger Beiträge und dann etwas mehr Details, das ist mein Ziel. Die vorliegende Ausgabe signalisiert diesen Umbruch. In den nächsten Wochen müssen sich noch einige gewohnte Arbeitsabläufe ändern, doch ich bin sicher, daß diese Reduktion auch im Sinne meiner vielen Leser ist. Bei dieser Gelegenheit habe ich wieder einmal am Layout geschraubt. Lesern der ersten Stunde ist nicht verborgen geblieben, daß ich das recht gerne Ausgabe 18
Juni 2005
tue. Schon nach zwei, drei Ausgaben kann es passieren, daß mir wieder etwas nicht gefällt und ich meine künstlerischen Freiheiten als Herausgeber nutze. In erster Linie kommt es auf den Inhalt an, da sind wir uns sicher alle einig. Die aktuelle Ausgabe steht ganz im Zeichen von kleinen und größeren Basteleien, wie zum Beispiel dem Einsatz des neuen GRASmasters von NOCH oder dem Umbauen eines handelsüblichen Zauns von Kibri. Der geplante Beitrag zum Schottern einer originalen Märklin-Weiche und der Beitrag zum Bau eines Weichendecoders mußte ich auf die nächste Ausgabe verschieben. Ein Beitrag, der vordergründig nichts mit der Modellbahn zu tun hat, beschreibt zwei Traktoren und ein LKWModell - hergestellt und vertrieben von den Firmen MoMiniatur und Limized (ZundMeer). Nicht nur die kleinen Modelle begeistern, sondern auch die Art und Weise, wie die beiden rührigen Hersteller von ihren Produkten sprechen und sie anbieten. Man spürt eben die Begeisterung, die dahinter steckt. Und weitere Kleinserienhersteller werden den Z-Markt in den kommenden Monaten beleben, ganz sicher. Ihr Guido Kruschke
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Preis- und Lieferübersicht 2005 Weichen und Gleise in Spur Z
könig-modelltechnik
gültig bis 31.12.2005
Preis/ Stück incl. Mwst. Bausatz )1 Standard Premium
Radius
Länge/ Bogenlänge
EW -190 -1:6,66 re EW -190 -1:6,66 li
864 mm 864 mm
149 mm 149 mm
8,50° 8,50°
19,90 ¼ 19,90 ¼
31,50 ¼ 31,50 ¼
40,00 ¼ 40,00 ¼
Ende Juni
EW - 190 - 1:9 re EW - 190 - 1:9 li
864 mm 864 mm
146 mm 146 mm
6,34° 6,34°
19,00 ¼ 19,00 ¼
29,50 ¼ 29,50 ¼
38,00 ¼ 38,00 ¼
Mitte Juni
EW - 300 - 1:9 re EW - 300 - 1:9 li
1364 mm 1364 mm
174 mm 174 mm
6,34° 6,34°
22,00 ¼ 22,00 ¼
33,50 ¼ 33,50 ¼
42,00 ¼ 42,00 ¼
August
EW - 500 - 1:12 re EW - 500 - 1:12 li
2273 mm 2273 mm
224 mm 224 mm
4,76° 4,76°
25,00 ¼ 25,00 ¼
36,50 ¼ 36,50 ¼
45,50 ¼ 45,50 ¼
September
1000 mm )² 1000 mm )²
180 mm 180 mm
6,34° 6,34°
98,50 ¼ 75,50 ¼
118,50 ¼ 94,00 ¼
September September
1383 / 685 mm 1383 / 857 mm 2292 /1138 mm
175 mm 225 mm 225 mm
6,34° 4,76° 4,76°
39,50 ¼ 42,50 ¼ 42,50 ¼
48,00 ¼ 51,50 ¼ 51,50 ¼
Oktober
-
80 mm 180 mm
12,68° 6,34°
28,00 ¼ 35,00 ¼
39,00 ¼ 46,00 ¼
September September
-
300 mm 450 mm 900 mm
-
6,60 ¼ 9,90 ¼ 19,80 ¼
7,85 ¼ 11,75 ¼ 23,50 ¼
Juni
864 mm 883 mm
294 mm 300 mm
ca. 20° ca. 20°
7,50 ¼ 7,50 ¼
8,75 ¼ 8,75 ¼
ab Juli
1000 mm 1019 mm
295 mm 300 mm
ca. 17° ca. 17°
7,50 ¼ 7,50 ¼
8,75 ¼ 8,75 ¼
1364 mm 1383 mm
296 mm 300 mm
ca. 12° ca. 12°
7,50 ¼ 7,50 ¼
8,75 ¼ 8,75 ¼
2273 mm 2292 mm
297 mm 300 mm
ca. 7,5° ca. 7,5°
7,50 ¼ 7,50 ¼
8,75 ¼ 8,75 ¼
255 mm 262 mm 350 mm
6,34° 6,34° 4,76°
7,00 ¼ 7,50 ¼ 8,00 ¼
8,25 ¼ 8,75 ¼ 9,25 ¼
August
0,90 ¼ 0,45 ¼
1,00 ¼ 0,55 ¼
Juni
Artikel
Winkel
vorauss. lieferbar ab
einfache Weichen
Kreuzungsweichen DKW - 190 - 1:9 EKW - 190 - 1:9 Bogenweichen IBW - 300 - 1:9 IBW - 500 - 1:12 IBW - 500 - 1:12 Kreuzungen Kr -1:4,44 Kr -1:9 gerade Gleise
gebogene Gleise
Weichengegenbögen )³ zu EW - 190 - 1:9 zu EW - 300 - 1:9 zu EW - 500 - 1:12 Verbindungsschwelle
bis 25mm Gleisabstand
864 mm 1364 mm 2273 mm zum Auflöten der Gleise
mit 4 einzelnen Schwellen mit Doppelschwelle andere Radien und Bogenlängen auf Anfrage
)1 Bausätze enthalten ein fertig gefrästes Schwellenrost, vorgefertigte Schienenprofile, die Stellschwelle und Draht zum Verlöten der Zungen. Sie sind nur in der Standard-Ausführung erhältlich. Eine Bauanleitung befindet sich in Vorbereitung. )2 Die Radien der DKW / EKW werden von dem vorbildgerechten Maß von 864 mm auf 1000 mm erweitert, um im Inneren der Weiche den nötigen Platz für die Einhaltung der Rillenmaße zu erhalten. )3 Weichengegenbögen besitzen auf beiden Seiten ein gerades Gleisstück. Durch Kürzen kann der gewünschte Parallelgleisabstand realisiert werden. Die Preise verstehen sich incl. Mehrwertsteuer, zuzüglich Versandkosten innerhalb Deutschlands:
Großbrief: Maxibrief: Päckchen versichertes Paket:
1,44 ¼ 2,20 ¼ 4,30 ¼ 7,00 ¼
Lieferung erfolgt nur gegen Vorkasse. Ab einem Bestellwert von 250,- ¼HUIROJWGHU9HUVDQGDOVYHUVLFKHUWHV3DNHWIUHL+DXV Auf alle Artikel gewähre ich ein 14-tägiges Rückgaberecht, nur bei begründeten Mängeln erfolgt auch die Erstattung der Versandkosten.
Dipl.-Ing. Eckhard König Böhmische Strasse 25 01844 Neustadt/Sa. Tel. 03596/509605 Fax:03596/501606
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Ausgabe 18
Juni 2005
220dasjournal Das Praxismagazin für die Nenngröße Z
Praxis
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Drei wesentliche Dinge braucht der Modellbahner
Impressionen
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Goldene Zeiten für das Schweizer Krokodil
Modelle
Titelthema
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Drei wesentliche Dinge braucht der Modellbahner Eine Wildwiese in der freien Natur ist eine Augenweide für sich. Gräser in den unterschiedlichsten Arten wachsen beinahe senkrecht nach oben und vermitteln dem aufmerksamen Betrachter ein Bild der Ruhe und Harmonie. Wer dieses Bild auf seiner Modellbahn umsetzen möchte, kann allerdings nicht auf die Natur zählen, sondern muß selbst Hand anlegen.
Ein gesuperter Staketenzaun neben dem Bahndamm Ein Brückenwiderlager für die Blechträgerbrücke Nützliche Planungshilfen für jede Art von Bahnsteig
Reger Bahnbetrieb auf Robert Schindlers Heidiville
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Ein langgehegter Traum wurde endlich Wirklichkeit
Medien
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Neue Bücher im Juni
Verlag
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Vorwort zur aktuellen Ausgabe
Modelle
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Ein langgehegter Traum wurde endlich Wirklichkeit
Die schnelle Christel von der Deutschen Bahn Perfekte Kleinserienmodelle für Feld und Straße
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 18 Vorschau Ausgabe 19 und Impressum
Ausgabe 18
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Eine natürliche Wildwiese am Bahndamm -einfach gestaltet mit verschiedenen Grassorten und dem GRASmaster von NOCH.
GRASmaster von NOCH
Drei wesentliche Dinge braucht der Modellbahner Eine Wildwiese in der freien Natur ist eine Augenweide für sich. Gräser in den unterschiedlichsten Arten wachsen beinahe senkrecht nach oben und vermitteln dem aufmerksamen Betrachter ein Bild der Ruhe und Harmonie. Wer dieses Bild auf seiner Modellbahn umsetzen möchte, kann allerdings nicht auf die Natur zählen, sondern muß selbst Hand anlegen.
Adressen im Internet Ò http://www.noch.com
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ie unzähligen Grassorten der Zubehörhersteller können auf verschiedene Arten auf die Anlage oder das Diorama aufgebracht werden. Sie können aufgestreut werden, man kann einen umgebauten Fön benutzen oder sich fertiger Grasmatten bedienen. Die Krönung stellt aber ein elektrisches Begrasungsgerät dar, mit dessen Hilfe die Grasfasern so aufgebracht werden, daß sie auch tatsächlich wie echt wachsendes Gras wirken - bislang allerdings ein sehr teures Unterfangen. Doch mit dem neuen GRASmaster von NOCH steht jetzt ein preisgünstiges Gerät zur Verfügung - und das habe ich mir sehr genau angesehen. Schließlich wurde dieses Gerät mit viel Vorschußlorbeeren bedacht. Ausgabe 18
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Wildgras an einem Bahndamm einer eingleisigen Nebenbahnstrecke. Deutlich sind die unterschiedlich hohen Grassorten zu erkennen.
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An diesem Bahndamm sind die Farbunterschiede der Gräser gut zu sehen. Eine solche Szene läßt sich auch im Maßstab 1:220 nachstellen.
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Das sind die drei wichtigen Dinge, die der Modellbahner zum perfekten Begrasen seiner Modellbahnanlage braucht: Grasleim, Grasfasern und den GRASmaster. Der Grasbehälter wird mit einer eigenen Mischung aus Grasfasern befüllt.
Senkrecht stehende Grasfasern mit Hilfe der Elektronik Beim GRASmaster handelt es sich um ein batteriebetriebenes Begrasungsgerät zur elektrostatischen Begrasung. Nach dem Auspacken erinnert dieses Gerät erst einmal an eine Taschenlampe mit aufgesetztem Schirm - und so ähnlich wird es später auch bedient. Mit seiner Länge von knapp 30 cm und einem Durchmesser von etwa 9 cm am vorderen Grasbehälter ist der GRASmaster ein sehr handliches Gerät. Geliefert wird der GRASmaster mit einer 9 V Blockbatterie und zwei unterschiedlichen Sieben für kurze und lange Grasfasern. Das Prinzip eines elektrischen Begrasungsgeräts habe ich bereits in der Ausgabe 8 von 220dasjournal beschrieben. Eine elektronische Schal-
Gefüllt wird der Grasbehälter ungefähr zur Hälfte. Damit habe ich die besten Ergebnisse erzielt.
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tung bringt die Batteriespannung von 9 Volt auf eine Hochspannung von etwa 15.000 Volt. Mit dieser Hochspannung wird ein Spannungsfeld aufgebaut - beim GRASmaster ist der Boden des Grasbehälters der Minuspol und die Krokodilklemme am Ende des langen schwarzen Kabels der Pluspol. Nach dem Einschalten des Geräts werden die Grasfasern im Grasbehälter elektrisch aufgeladen und vom Gegenpol angezogen. Der Gegenpol steckt in Form der Krokodilklemme in einem Grasleimbett - und genau dort hinein schießen die Grasfasern und bleiben senkrecht stehen. Das ergibt einen sehr dichten Grasteppich. Mit seinen 9 Volt Ausgangsspannung, die der GRASmaster aus einer normalen Blockbatterie bezieht, ist das Gerät deutlich schwächer, als zum Beispiel das bekannte Profi-Begrasungsgerät von Heki - aber auch deutlich günstiger. Für die meisten Modellbahnerzwecke ist das neue Gerät aus Wangen allerdings mehr als geeignet, wenn man seine Anlage nicht im Schnelldurchgang begrasen möchte.
Praxis
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Meine Mischung besteht aus kurzen und langen Grasfasern, daher kommt das grobmaschige Sieb zum Einsatz.
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Über den Schiebeschalter wird der GRASmaster in Betrieb genommen.
Das Begrasen mit dem GRASmaster geht sehr schnell von der Hand Nach der Theorie geht es in die Praxis. Und dafür brauche ich genau drei Dinge: Grasleim, Grasfasern und den GRASmaster. Zunächst wird die Schutzkappe am Grasbehälter abgenommen. Dann befülle ich den Behälter mit einer Grasmischung nach eigener Rezeptur - mehr dazu am Schluß dieses Beitrags. Da meine Mischung auch lange Grasfasern enthält, schraube ich anschließend das grobmaschige Sieb auf den Grasbehälter auf. Werden nur kurze Gräser verwendet - in der Nenngröße Z dürfte dies die Regel sein - muß das feinmaschige Sieb verwendet werden. Anschließend wird die zu begrasende Fläche satt mit dem NOCH-Grasleim (61130) bestrichen. Bei größeren Gras- und Wiesenfläche sollte man in Etappen vorgehen, denn nach einer gewissen Zeit trocknet der Grasleim
Die Spannungsversorgung besteht aus einer 9 Volt Blockbatterie, die im Kopf des GRASmaster untergebracht ist. Ausgabe 18
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Auf den vorbereiteten Untergrund wird der Grasleim von NOCH aufgetragen. Anschließend wird der Nagel mit dem Gegenpol eingesteckt.
Mit leichtem Schütteln des GRASmaster werden die aufgeladenen Grasfasern in das Grasleimbett geschossen.
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auf der Oberfläche an und bildet eine Haut, die von den Grasfasern nicht mehr durchstoßen werden kann. Handelsüblicher Weißleim tut es auch dieser sollte aber mit etwas Wasser und einem Tropfen Spülmittel verdünnt werden. Nach dem satten Bestreichen mit Grasleim wird ein Metallnagel an den Rand der zu begrasenden Fläche eingesteckt. Entgegen der Beschreibungen in manchen Fachpublikationen muß dieser Nagel nicht direkt im Leimbett stecken. Bei meinen Begrasungsversuchen habe ich die Krokodilklemme einfach mit der Hand an das Leimbett gehalten - die Hochspannung ist beim GRASmaster absolut ungefährlich. Nun schalte ich den GRASmaster mit Hilfe des Schiebeschalters ein, der sich am Griff des Gerätes befindet. Der Schiebeschalter hat zwei Positionen in der ersten Stellung kann die Spannung wie über einen Taster ein- und ausgeschaltet werden, in der zweiten Stellung gibt es Dauerspannung. Daß eine Spannung anliegt, sieht man an der roten LED oberhalb des Schiebeschalters. Nach dem Einschalten schüttle ich das Gerät mit nach oben zeigendem
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Nach dem Begrasen sieht das Probestück schon sehr überzeugend aus. Nun folgen die Detailarbeiten.
Durch das Absaugen der überschüssigen Grasfasern werden die feststehenden Fasern nochmals aufgerichtet.
Sieb, damit sich die Grasfasern im Grasbehälter richtig schön aufladen können. Dann drehe ich den GRASmaster um, so daß das Sieb etwa 5 cm über der zu begrasenden Fläche liegt und bringe die Grasfasern mit leichtem Schütteln auf. Schon nach kurzer Zeit ist meine eingeleimte Fläche völlig zugegrast - und das sieht gar nicht so schön aus. Doch ich bin ja noch nicht fertig... Nach der Pflicht kommt die Kür Mit einem Staubsauger, auf dessen Düse ich einen alten Nylonstrumpf aufziehe, sauge ich vorsichtig die überschüssigen Grasfasern ab. Dieses Absaugen nach dem Aufbringen mit dem GRASmaster hat einen weiteren Effekt, denn neben den kreuz und quer umherliegenden Grasfasern werden auch die fest im Grasleim steckenden Grasfasern nochmals aufgerichtet - und das ergibt den wirklich dichten Grasteppich mit dem Flair des großen Vorbilds. Diese Absaugmethode habe ich bei weiteren Versuchen, vor allem an Bahndämmen und Hängen, sehr zu schätzen gelernt. Durch die Verwendung des Nylonstrumpfes - ein feines Drahtgitter funktioniert auch - werden die Grasfasern nicht in den Beutel eingesaugt und können somit wieder verwendet werden. Nach wenigen Stunden ist der Grasleim komplett getrocknet, so daß ich an das finale Bearbeiten meines Wiesenstücks gehen kann. Ein Haarschneider bringt die für Z-Verhältnisse doch recht langen Grasfasern auf eine opAusgabe 18
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Der Haarschneider sorgt dafür, daß zu lange Grashalme verschwinden und die Wiese auch in der Nenngröße Z optisch überzeugen kann.
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Alle Zutaten, die ich für meine künftigen Grasmischungen benötige. Die Produkte stammen von NOCH.
Die erste Grasmischung aus kurzem Moorboden-Gras und SommerwiesenGras. Für die spätere Verarbeitung muß diese Mischung gut durchgerührt werden. - 2 Teile Moorboden-Gras 50200 - 1 Teil Sommerwiesen-Gras 50190 evtl. 1 Teil Frühlingswiesen-Gras 50210
Die zweite Grasmischung besteht aus den gleichen Grundsorten, wie die erste Mischung, nur ist hier noch langes Wildgras hinzugekommen. - 2 Teile Moorboden-Gras 50200 - 1 Teil Sommerwiesen-Gras 50190 - 1 Teil Wildgras dunkelgrün 07106 oder 1 Teil Wildgras hellgrün 07102
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tisch sehr überzeugende Länge. Allerdings sollte man nicht zu genau mähen - es sei denn, man möchte einen englischen Rasen auf seiner Anlage. Aufgrund seiner Breite von etwa 9 cm läßt sich der GRASmaster schlecht an engen Stellen anwenden. Hier begrast man entweder aus größerer Entfernung oder bereitet kleine Stücke aus Karton und aufgebrachtem Gras vor, die später dann eingesetzt werden. Denn wo ein (Begrasungs)wille ist, ist auch ein Weg. Mein erster Begrasungsversuch mit dem neuen GRASmaster hat etwa 10 Minuten gedauert - einschließlich aller vorbereitenden Arbeiten. Der GRASmaster aus dem Allgäu ist ein sehr leicht zu handhabendes Begrasungsgerät, welches sofort überzeugende Ergebnisse liefert. Für einen Preis von 129 EUR (UVP) ist es zudem sehr preisgünstig und empfiehlt sich von daher schon für den Einsatz auch auf kleineren Anlagen und Dioramen. Aus meiner Sicht kann ich den GRASmaster als semiprofessionelles Gerät uneingeschränkt empfehlen Die Mischung macht es aus Mit dem GRASmaster gelingt es jedem Modellbahner, innerhalb von wenigen Minuten eine dichte Grasflä-
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Stehendes Wildgras in unterschiedlichen Höhen - das sorgt für eine tolle Optik.
che zu zaubern. Doch das alleine wird nicht reichen. Viel, viel wichtiger ist die Mischung des Grases selbst und das dezente Aufbringen von unterschiedlichen Grassorten und -farben. Die von mir gewählte Rezeptur kann allerdings nur ein Anhalt sein und ich kann jedem Z-Freund nur empfehlen, sich seine eigene Grasmischung durch das Zusammenbringen von unterschiedlichen Sorten herzustellen. Alle meine Wiesenkomponenten stammen aus dem Programm der Firma NOCH. Meine Grundmischung besteht aus zwei Teilen MoorbodenGras (50200) und einem Teil Sommerwiesen-Gras (50190). Dazu gebe ich einen Teil Wildgras hellgrün (07102) oder einen Teil Wildgras dunkelgrün (07106). Diese Mischung kommt in ein großes Glas und wird kräftig durch-
gemischt. Nach dem Durchmischen befülle ich den GRASmaster und probiere meine Rezeptur aus. Fällt das Ergebnis subjektiv nicht überzeugend aus, wird nachgemischt. Kleiner Tipp: Man sollte sich sein Mischverhältnis aufschreiben, um später jederzeit Nachschub produzieren zu können. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich bestimmt viele weitere Rasenflächen und Grasstücke mit dem GRASmaster von NOCH erstellen. Und Sie als geneigter Leser von 220dasjournal werden dann schnell feststellen, wie man aus unterschiedlichen Komponenten eine wirklich perfekte Modellbahnlandschaft erstellen kann. Voraussetzung? Ein waches Auge für die Natur, ein wenig Phantasie und den Mut, einfach mal etwas auszuprobieren.
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Gerade mal knapp 5 mm ist der neue Staketenzaun hoch und mutiert auf dieser Aufnahme zu einem echten Hingucker.
Zaunsortiment von Kibri
Ein gesuperter Staketenzaun neben dem Bahndamm Immer wieder stelle ich fest, daß es auch in der Nenngröße Z die kleinen Details sind, die eine stimmige und überzeugende Gesamtszene ausmachen. Ein unverzichtbares Element der Anlagenbelebung ist ein Zaun in seinen vielfältigen Ausführungen - und mit einem Modell habe ich mich heute intensiver beschäftigt. Denn feine Lattenzäune findet man auch heute noch vielerorts.
Adressen im Internet Ò http://www.kibri.de Ò http://www.noch.com Ò http://www.conrad.de
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rüher hatten Zäune lediglich eine Schutzfunktion. Sie sollten das Weidetier und die Ernte vor wilden Tieren schützen. Diese Schutzfunktion wird dem Zaun in der heutigen Zeit auch noch zuteil. Er verleiht ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit und schafft zudem eine vertraute Atmosphäre. Zäune sorgen außerdem für den optischen Abschluß eines Grundstückes. Großer Wert wird zunehmend auf das äußere Erscheinungsbild des Zaunes gelegt und dabei wird sehr oft darauf geachtet, daß der Zaun optisch mit Haus, Garten und landschaftlicher Umgebung harmoniert und nicht völlig aus dem Rahmen fällt. Welche Zaunhöhe ist zweckmäßig? Zunächst einmal die, die von der OrtsAusgabe 18
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Die unterschiedlichen Holzzaunarten im Überblick - und darüber ein Palisadenzaun beim großen Vorbild zur Einfriedung eines Biergartens in Tutzing.
satzung vorgeschrieben wird oder die in der Baugenehmigung erlaubt worden ist. Es ist also nicht möglich, einfach so einen 190 cm hohen Sichtschutzzaun anzubringen - etwa, um den Vorgarten abzugrenzen. Das kann das Bauordnungsamt verbieten und es kann auch einen anschließenden Abriß anordnen. Zaunarten im Überblick Gestaltungsmöglichkeiten für die Einfriedung von Grundstücken gibt es viele. Bei der Einzäunung sollte man sich jedoch für eine Variante entscheiden, die landestypisch ist. Es gibt drei Hauptvarianten: den Holzzaun, den Maschendrahtzaun und den Metallzaun. In meinem Beitrag befasse ich mich mit einem Holzzaun. Der Jägerzaun ist die oft gesehene Einfriedung für Einfamilienhäuser oder Siedlungen. Der Zaun besteht aus sich kreuzenden Halbrundprofillatten und wird aus diesem Grund oft Scheren- oder Kreuzzaun genannt. Ausgabe 18
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Der Lattenzaun besteht aus geschnittenen oder gehobelten senkrecht stehenden Latten, wobei der Lattenquerschnitt rechteckig voll oder rohrförmig ist. Die senkrechten Latten sind vor zwei waagerechten Trägern befestigt. Der Staketenzaun weist ebenfalls eine senkrechte Brettlattung auf. Der Staketenquerschnitt ist voll, rohrförmig oder quadratisch, das obere Ende ist abgeschrägt. Die Staketen werden zwischen dem oberen und dem unteren Träger befestigt. Der Palisadenzaun besteht aus senkrecht stehenden Lanzen, die einzelnen Palisaden sind vor zwei waagerechten Trägern befestigt. Der Querschnitt ist rund voll oder rohrförmig, glatt oder gewellt. Rohrförmige Palisaden sind oben mit Spitzen verschlossen. Der Flechtzaun hat waagerechte oder senkrechte biegsame Brettprofile und zählt zu den „lebendigen“ Zäunen. Wenn die Weidenruten austreiben und grün werden, verwachsen sie miteinander und bilden so im Laufe der Zeit einen natürlichen Sichtschutzzaun. Be-
sonders beim Flechtzaun kann man sich sein eigenes kleines Kunstwerk schaffen und der Phantasie freien Lauf lassen. Beim Bohlenzaun sind die Latten einseitig oder doppelseitig in versetzter senkrechter oder waagerechter Anordnung. Ein direkter Durchblick wird somit verhindert. Der Sichtschutzzaun bzw. die Lärmschutzwand sollen, wie der Name bereits sagt, Sicht-, Lärm- und Windschutz bieten. Die Verwendung ist vielfältig und sehr gut kombinierbar mit beispielsweise der Pergola oder dem Carport. Die meisten der hier genannten Zäune werden aus Eiche, Kastanie, Kiefer, Fichte oder Lärche hergestellt. Die Höhe eines Holzzauns in der Nenngröße Z liegt im Schnitt bei etwa 6 mm. Der Zaun von Kibri konnte mich nicht überzeugen Unter der Artikelnummer B-6692 stellt Kibri ein ganzes Zaunsortiment
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Für das Umbauen des Kibri-Zauns werden nur wenige Teile benötigt. Über den Schleifschwamm ziehe ich das herausgetrennte Zaunteil vorsichtig ab.
Es macht sich immer gut, den Zaun auf alt zu trimmen, indem man zum Beispiel einige Zaunlatten bricht oder komplett heraustrennt.
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zur Verfügung. Doch die Ausführung des Staketenzauns kann mich optisch überhaupt nicht überzeugen. Die grelle Farbgebung des durchgefärbten Kunststoffs wird sich beim Vorbild kaum finden, zudem sind die Zaunpfähle nur andeutungsweise nachgebildet. Da gilt es, Abhilfe zu schaffen und zwar mit einfachsten Mitteln. Als erstes trenne ich ein benötigtes Stück Zaun vom Spritzling ab und entgrate es mit dem Bastelmesser. Anschließend ziehe ich die vordere Sichtseite der Staketen über den Schleifschwamm, um eine strukturierte Oberfläche zu kommen, die einer Holzlatte recht nahe kommt. Da mein künftiger Staketenzaun schon ein paar Jahre am Bahndamm steht, soll er auch den richtigen Alterstouch bekommen - in Form von abgebrochenen und angebrochenen Zaunlatten. Das erledige ich mit dem scharfen Bastelmesser und einem Skalpell und breche an einigen Stellen ein paar Latten ab. Bei diesem Zerstörungsprozeß sollte man auch die Lattenreste an den waagrechten Trägern nicht vergessen. Mit dunkelbrauner Acrylfarbe auf Wasserbasis bekommen die Zaunlatten an Vorder- und Rückseite die vorbildgerechte Farbgebung. Beim Lackieren spare ich die breiteren Zaunpfähle aus, da sie später noch beklebt Ausgabe 18
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werden. Die rückseitig angebrachten, waagrechten Träger erhalten einen mittelbraunen Farbanstrich und heben sich so auch optisch von den Zaunlatten ab. Die neuen Zaunpfähle schneide ich aus einem 1x1 mm starken Polystyrolprofil von Evergreen auf eine Länge von etwa 8 mm ab. Nach dem Zuschneiden bekommen alle Profile von drei Seiten einen mittelbraunen Anstrich, ebenfalls mit wasserverdünnbarer Acrylfarbe. Für einen natürlich aussehenden Betonpfahl bietet sich mittelgraue Acrylfarbe an. Sind die Zaunpfähle getrocknet, klebe ich sie unter Zuhilfenahme einer Spitzpinzette und UHU-Kraft auf den Kibri-Zaun auf. Sind alle Zaunpfähle fest aufgeklebt, werden noch sichtbare weiße Stellen des Polystyrols farblich nachbehandelt. Die gleiche Nachbehandlung sollte man den Zaunlatten und den Trägern angedeihen lassen - so sieht der spätere Zaun perfekt aus. Anschließend werden die Zaunpfähle an den unteren Enden gleichmäßig abgelängt. Nach dem Lackieren erhält der ganze Zaun eine abschließende Behandlung mit hellbrauner Pulverfarbe, die
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Aus 1 x 1 mm starken Polystyrolprofilen entstehen die stabilen Zaunpfähle, die beim großen Vorbild zum Beispiel aus Betonpfählen bestehen.
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Die Zaunlatten erhalten einen Anstrich aus staubbrauner Farbe.
Nach dem Lackieren der Zaunpfähle werden diese mit UHU-Kraft einzeln auf die vorhandenen Zaunpfähle des Kibri-Zauns aufgeklebt.
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mit einem Borstenpinsel regelrecht in die Zaunlatten eingerieben wird. Dieser Vorgang läßt nicht nur den Zaun ziemlich alt aussehen, sondern verleiht dem ganzen Teil eine besondere Struktur. Nach dem Altern folgt der Einbau auf dem kleinen Diorama
Mit einem Bastelmesser oder einem Skalpell werden die Zaunpfähle auf eine einheitliche Länge gebracht.
Hellbraune Pulverfarbe verleiht dem gesamten Zaunteil die richtige Patina.
Jetzt kann der neue Staketenzaun eingebaut werden. Ich habe mich für einen Platz am Bahndamm unterhalb der Signalpodeste entschieden. Die Zaunpfähle bekommen an den unteren Enden einen winzigen Tropfen UHU-Kraft - dann nehme ich den Zaun mit den Fingern und klebe ihn vorsichtig neben das Gehwegpflaster. Ein Aufbringen auf dem Pflaster käme dem großen Vorbild allerdings nicht
Nach dem Lackieren und Altern kann das gesamte Zaunteil in das vorbereitete Diorama eingebaut werden.
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nahe. Nach dem Kleben darf der neue Zaun ruhig ein paar Stunden aushärten, denn schließlich soll er ein ganzes Anlagenleben lang halten. Die Schlußprozedur betrifft das Umfeld des Staketenzauns. Nach dem vorsichtigen Auftragen von Grasleim hinter dem Zaun und unter den Zaunlatten bringe ich mit dem GRASmaster von NOCH ein Gemisch von kurzem Moorboden- und Frühlingsgras auf. An den Begrasungsvorgang schließt sich das schnelle Wachsen von niedrigen Büschen an, die in meinem Fall aus Weinreben aus dem N-Sortiment bestehen. Fertig sind der Zaun und sein natürliches Umfeld. Das Anbringen von Werbeplakaten schafft einen zusätzlichen Hingucker. Sieht man von den Trocknungsphasen der Farben und des Klebers ab, so hat der gesamte (Um)bau des KibriZauns in einen perfekt wirkenden Staketenzaun nur knapp eine halbe Stunde gedauert. Und das sollte für so manchen Z-Freund Anreiz genug sein, sich ebenfalls mit dem Bau eines Zaunes zu beschäftigen. Für mich war dieser Zaun nur der Anfang. In weiteren Folgen möchte ich nicht nur weitere Gestaltungsmöglichkeiten vorstellen, sondern auch das Erstellen anderer Zaunarten. Sie dürfen also gespannt sein.
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Mit einem kleinen Tropfen UHU-Kraft wird das Zaunteil neben dem Gehsteig befestigt.
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Grasleim und mit dem GRASmaster aufgetragene Grasfasern sorgen für das richtige Umfeld.
Mit relativ einfachen Mitteln läßt sich dieses Umfeld am Bahndamm zaubern und im Mittelpunkt steht der Zaun.
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Stilleben am Brückenwiderlager. Neben der gut gestalteten Stützmauer und dem Gestrüpp wirkt auch die Telefonzelle von Heckl.
Zubehör im Selbstbau
Ein Brückenwiderlager für die Blechträgerbrücke Den Selbstbau einer Blechträgerbrücke habe ich bereits beschrieben. Doch für den Einbau dieser Brücke in mein kleines Diorama fehlt noch ein ganz wesentlicher Teil, nämlich das Widerlager. Das Erstellen dieses Widerlagers, welches komplett im Eigenbau entstehen wird, werde ich heute im nachfolgenden Beitrag beschreiben.
Adressen im Internet Ò http://www.noch.com Ò http://www.conrad.de
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ein theoretisch kann ich mir den Bau eines Widerlagers im Modell sparen. Denn anders als das große Vorbild nimmt es im kleinen Maßstab keine tragenden Funktionen wahr - die Gleise links und rechts der Brücke übernehmen dieses. Doch da ich mir fest vorgenommen habe, das große Vorbild in vielen Details auf meinem Diorama nachzubilden, soll auch das Widerlager entstehen. Beim großen Vorbild ist der Einbau einer Brücke, ganz gleich in welcher Größenordnung, ohne ein Widerlager undenkbar. Das Widerlager stellt den Teil der Brücke dar, daß die Belastungen einer Brücke in den Untergrund ableitet. Es befindet sich jeweils am Brückenanfang und -ende. GleichzeiAusgabe 18
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tig ist das Widerlager das Übergangsbauwerk zwischen der Brücke und der angrenzenden Infrastruktur, wie Bahndamm oder Straße. Das Widerlager gehört zum Unterbau und gründet sich auf das Fundament. An das Widerlager der Brücke schließen sich bei Bedarf die seitlichen Stützmauern an. Die Brücke selbst ruht im Regelfall auf Lagern. Diese dienen der Übertragung der Belastung vom Tragwerk auf die Widerlager und Brückenpfeiler. Eine spezielle Art des Lagers ist das Rollenlager. Es besteht aus einem oder mehreren Stahlzylindern, die seitlich gehalten werden. Die Stahlzylinder sind mit einer Auflagefläche verbunden, die ihrerseits fest auf dem Widerlager befestigt ist. Die Brücke selbst liegt beweglich auf den Rollenlagern auf. Über die Rollenlager können die großen Bewegungen einer Brücke, die meist durch Temperaturschwankungen und große Belastungen hervorgerufen werden, ausgeglichen werden.
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Eine Blechträgerbrücke im Original. Deutlich zu erkennen ist das Widerlager aus Beton und das Rollenlager, welches die Belastung auf das Widerlager überträgt.
So sieht das Rollenlager aus der Nähe betrachtet aus. Es sorgt dafür, daß die Brücke beweglich bleibt (Ausgleich von Temperaturschwankungen).
Aus Styrodur entsteht das künftige Widerlager der Brücke Die beiden Widerlager meiner Brücke werden nicht aus Beton oder NaAusgabe 18
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So stellt sich die Gesamtszene an der Straßenunterführung dar, bevor die Widerlager und die Blechträgerbrücke eingebaut werden.
Die Breite der Blechträgerbrücke bestimmt auch die Breite des künftigen Widerlagers aus Styrodur.
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Der vermessene Styrodurblock wird mit einem Bastelmesser zugeschnitten.
tursteinen entstehen, wie es beim großen Vorbild der Fall ist. Ich verwende Styrodur und schneide mir aus einer vorhandenen Platte einen kleinen Klotz aus. Die genaue Bemaßung muß im Einzelfall vorher ermittelt werden. Bei mir richtet sich die Breite des Widerlagers genau nach der Breite der Blechträgerbrücke. Die Höhe ermittle ich mit einer Schieblehre an der provisorisch eingebauten Brücke und ziehe dann 2 mm für die späteren Rollenlager ab. Mit einem Schleifschwamm wird das künftige Widerlager auf Maß geschliffen und erhält gleichzeitig eine unnachahmliche Stampfbeton- oder Sandsteinstruktur. Nach dem Zuschleifen habe ich mit einem Skalpell auf der Oberseite des Widerlagers die Fugen von großen Sandsteinen nachgebildet, die die Steinplatten für die Rollenlager darstellen sollen. Voraussetzung für saubere und feine Fugen sind eine ruhige Hand und eine scharfe Klinge am Skalpell. Beim Zuschleifen der Widerlager habe ich die Teile immer wieder mal provisorisch angesetzt, um zu prüfen, ob ich die Maße wirklich einhalte. Es hat sich bewährt, lieber zu wenig abzuschleifen und dann anzuhalten - und diesen Vorgang bei Bedarf öfters zu wiederholen. Ausgabe 18
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Nach dem Widerlager kommen die seitlichen Stützmauern. Während die eine Seite mit fertigen NOCH-Mauerplatten ausgestattet wird, die nur zugeschnitten werden müssen, baue ich auf der Bahndammseite eine Flügelmauer ein. Diese schneide ich unter Zuhilfenahme eines Bastelmessers aus einem 3 mm starken Styrodurstreifen heraus - in meinem Fall sind es zwei Mauerteile. Ein Nacharbeiten mit dem Schleifschwamm erspare ich mir, denn diese Styrodurteile besitzen bereits eine überzeugend wirkende Oberfläche. Was unbedingt sein muß, sind die Abschlußsteine der Stützmauer, damit diese Mauer auch glaubwürdig wirkt. Diese Abschlußsteine ritze ich wieder mit dem Skalpell ein. Später werden diese Steine in einem ockerfarbenen Farbton auch optisch vom Rest der Stützmauer abgesetzt, die angenommenermaßen aus Stampfbeton besteht. Nach dem Zuschneiden und Anpassen aller Mauerteile können diese nach und nach mit UHU-Kraft eingeklebt werden - beginnend mit dem Widerlager. Sind alle Teile sicher befestigt und der Kleber durchgetrocknet, erfolgt die Farbgebung. Die Stützmauer am Bahndamm und das Widerlager werden komplett mit einem mittelgrauen Farbton versehen. Hier verwende ich wasserlösliche Acrylfarbe von Tamiya (Vertrieb: Conrad Electronic). Die Abschlußsteine und die Steinplatten auf dem Widerlager sind ockerfarben gehalten - hier habe ich auf normale Dispersionsfarbe zurückgegriffen. Die fertigen Mau-
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Das künftige Widerlager wird am Schleifschwamm rechtwinklig geschliffen und erhält durch das Schleifen auch den typischen Sandsteintouch.
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Die genaue Höhe des Widerlagers wird mit der Schieblehre ermittelt.
Nur wenige Millimeter trennen die Blechträgerbrücke vom Widerlager. Dieser Zwischenraum wird mit den später aufgeklebten Rollen ausgefüllt. Ausgabe 18
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Das Widerlager steht schon mal und nun müssen noch die seitlichen Stützmauern passend zugeschnitten werden.
erplatten auf der anderen Seite des Bahnkörpers werden vollständig mit Dispersionsfarbe in Ocker gestrichen. Nach dem vollständigen Durchtrocknen der Farben bringe ich mit einem Pinsel hellbraune Pulverfarbe auf und reibe sie vorsichtig in die Styrodurteile ein. Damit erziele ich eine sehr vorbildnahe optische Wirkung, die sich mit Acryl- und Dispersionsfarben nur sehr schwer erzielen läßt. Die vielen Details kommen am Schluß Nach dem Bau des Widerlagers und der seitlichen Stützmauern erfolgt die Gestaltung des Umfelds. Auf der Seite mit der Flügelmauer wird der Bahndamm aus zugeschnittenen Styrodurresten nachgebildet und nach dem Einkleben mit Modellgips verspachtelt. Nach dem Durchtrocknen bekommt die Oberfläche einen Anstrich mit grüNach der Stellprobe des Widerlagers wird der Styrodurklotz mit dem Untergrund verklebt. Anschließend folgen die Stützmauern für das Erdreich am Bahndamm.
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ner Dispersionsfarbe. Anschließend wird der gesamte Gleisbereich geschottert und farblich behandelt. Der krönende Abschluß im Geländebau stellt das Aufbringen einer Grasschicht mit dem GRASmaster von NOCH dar. Hier habe ich unterschiedliche Grassorten zusammengemischt. Ist das Gras durchgetrocknet, folgt das Gestrüpp in Form von Busch-Microflocken unterschiedlicher Farben und Körnungen.
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Aus Styrodurresten entsteht der seitliche Bahndamm. Lücken werden anschließend mit Modellgips aufgefüllt.
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Nach den Seitenteilen und Mauerstücken kann der Bahndamm und das Gleis eingeschottert werden.
Die Rollenlager bilden den Abschluß des Brückenbaus Die Rollenlager stelle ich aus Polystyrol her. Dazu länge ich ein 1 mm starkes Rundprofil auf 4 mm ab - für ein Rollenlager benötige ich zwei dieser Rundprofile. Die zugeschnittenen Rundprofile klebe ich mit Kunststoffkleber auf eine 0,5 mm starke Polystyrolplatte mit den Maßen 4 x 4 mm auf, Ausgabe 18
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Nach dem Schottern und Bemalen des Widerlagers kann der GRASmaster in Aktion treten.
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Das Altern des gesamten Mauerwerks einschließlich des Widerlagers erfolgt mit hellbrauner Pulverfarbe. Nach dem Begrasen und dem Pflanzen von Gestrüpp sieht die Umgebung des Widerlagers schon wesentlich vorbildgerechter aus.
die ich zuvor aus einem rechteckigen Polystyrolprofil ausgeschnitten habe. Die gleiche Platte klebe ich oben auf die Rundprofile - dann ist ein Rollenlager fertig. Der abschließende Farbanstrich mit mittelgrüner Acrylfarbe sorgt für die perfekte Optik. Insgesamt benötige ich für meine Brücke vier Rollenlager. Nach dem Zusammenkleben und dem Farbfinish können die Rollenlager eingebaut werden. Dazu lege ich die Brücke auf die Widerlager auf und markiere die vier Einbaupositionen. Anschließend bringe ich die Rollenlager mit einem Tropfen UHU-Kraft auf den beiden Widerlagern auf. Die Brücke selbst muß nicht festgeklebt werden, denn sie wird durch die Gleise fest in ihrer Position gehalten.
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Rundprofile aus Polystyrol mit einer Unterlegplatte aus gleichem Material dienen als Nachbildung der Rollenlager.
So schaut ein Rollenlager aus der Nähe aus. Im Modell wird es allerdings keine temperaturbedingten Bewegungen der Blechträgerbrücke ausgleichen müssen.
PitPeg hat sein Brückenwiderlager etwas anders gestaltet, doch das Prinzip ist stets das gleiche. Die Brücke selbst hat er absichtlich weggelassen.
Noch einmal ein abschließender Blick auf das Widerlager mit der Umgebung aus der Perspektive eines Fußgängers. Ausgabe 18
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Der Bahnhof Tutzing ist ein kleiner Durchgangsbahnhof an einer Hauptstrecke mit abzweigender Nebenbahn.
Arbeitsgruppe Basisnormen und Mechanik im BDEF
Nützliche Planungshilfen für jede Art von Bahnsteig Bahnsteige kennt wohl jeder Z-Modellbahner. Doch den wenigsten ist bekannt, welche Arten von Bahnsteigen es gibt und wie sie planerisch in die Nenngröße Z umgesetzt werden können. Die Arbeitsgruppe Basisnormen und Mechanik im BDEF hat nun eine Planungshilfe herausgegeben.
Adressen im Internet Ò http://www.bdef.de
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ußenbahnsteige und Zwischenbahnsteige, Inselbahnsteige oder Zungenbahnsteige - für die meisten ZFreunde sind dies vielleicht bekannte Worte, doch was verbirgt sich dahinter? In der aktuellen Planungshilfe, die ich auf den folgenden vier Seiten vorstelle, werden diese Begriffe anschaulich erläutert. Darüber hinaus liefert diese Planungshilfe die wichtigen Maße für die direkte Umsetzung in den Maßstab 1:220, was vielen Z-Freunden die Arbeit erleichtern dürfte. Doch trotz aller Hilfe haben Bleistift, Lineal und Schieblehre noch nicht ausgedient. Laut BDEF sind weitere Planungshilfen in Vorbereitung - das hören wir Modellbahner gerne. Ausgabe 18
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Arbeitsgruppe Basisnormen Mechanik
Bahnsteige und Laderampen
Planungshilfe
1.
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Seite 1 von 4 Ausgabe 2005, V.1
Maße in mm
Zweck der Planungshilfe
Diese Planungshilfe enthält Richtmaße für die Abmessungen von Bahnsteigen und Laderampen bei der Nachbildung von Regel- und Breitspurbahnen nach deutschen Vorbildern, um ein berührungsfreies Verkehren von Fahrzeugen nach NEM 301 zu gewährleisten. Um die Lücken zu den Fahrzeugen möglichst gering zu halten ragen die Bahnsteige und Laderampen nach dieser Planungshilfe in den Regellichtraum nach NEM 102 ein und reichen bis zur Fahrzeugumgrenzung nach NEM 301. Das ist möglich, weil die Umgrenzung nach NEM 301, bezogen auf die europäischen Regelspurfahrzeuge, sehr großzügig ausfällt und auch für Breitspurfahrzeuge noch ein geringer Sicherheitsabstand verbleibt. Für Bahnsteigaufbauten und -dächer gilt jedoch NEM 102 / 103 uneingeschränkt. Aufgrund der besonderen Anforderungen des Modellbahnbetriebes weichen die Maßangaben teilweise von der maßstäblichen Umrechnung des Vorbildes ab.
2.
Darstellung Laderampe
Bahnsteig A A
H2
H1 G
SO
Maßtabelle: Nenngröße Z N TT H0 S 0 1 2
H1max
G
H1 max
H1 max
H1 max
für 960 mm für 760 mm für 550 mm für 380 mm Bahnsteighöhe Bahnsteighöhe Bahnsteighöhe Bahnsteighöhe
6,5 9 12 16,5 22,5 32 45 64
4 6 8 11 15 21 30 43
3,5 4,8 6,3 8,7 12 17 24 34
2,5 3,5 4,6 6,3 8,6 12 17 24,5
H2 max Laderampen
1,7 2,4 3,2 4,4 6 8,5 12 17
6 8 10 14 19 27 38 52
Amin 8,5 11,5 15 20 27 39 55 74
Beim Abstand vom Gleis sind aufgrund der besonderen Anforderungen des Modellbahnbetriebes auf jeden Fall die Maße aus der Tabelle einzuhalten, da sonst ein reibungsloser Betrieb nicht gewährleistet ist. Beim Vorbild ist der Abstand Bahnsteigkante zur Gleisachse wesentlich geringer. Hinweis für die Nenngrößen 3, 5, 7 und 10: Da bei Dampf- und Gartenbahnen in diesen Nenngrößen oft gleichzeitig Modelle unterschiedlicher Maßstäbe eingesetzt werden und damit unterschiedliche Lichtraumprofile bzw. Fahrzeugbegrenzungen gelten, ist der Bau maßstäblicher Bahnsteige und Laderampen nicht zu empfehlen.
_______________________________________________________________________________________________ 2005 BDEF: Postfach 1140 • 30011 Hannover • Tel. 0700 - 23 33 22 55
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Planungshilfe Bahnsteige und Laderampen
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Bahnsteig- und Laderampenhöhen beim Vorbild
Bei den deutschen Bahnen sind folgende Regelhöhen über SO gebräuchlich:
380 mm, 550 mm, 760 mm und 960 mm.
SO
380 mm
Kleine Bahnhöfe (unter 25 Züge/Tag, N-Halt)
SO
760 mm
550 mm
SO
Mittlere Bahnhöfe (25-200 Züge/Tag, IR- und E-Halt)
960 mm
SO
Große Bahnhöhe (über 200 Züge/Tag, ICE-Halt)
Nur für S-Bahnen Bei Neu- oder Umbauten von S-Bahn-Bahnsteigen ist ein Sicherheitsraum unter dem Bahnsteig vorgeschrieben. Dieser muss mindestens 700 x 700 mm groß sein.
Bei Laderampen wird eine Höhe von max. 1200 mm über SO angewendet.
SO
4.
Bahnsteige im Gleisbogen
Bei Gleisbogen ist der Abstand nach NEM 103 zu erweitern.
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Bahnsteigarten und Bahnsteigbreiten bei Vorbild und Modell
5.1 Bahnsteigarten Außenbahnsteige, gegenüberliegend
EG
Anmerkung: Der Bahnsteig vor dem Empfangsgebäude (EG) wird Hausbahnsteig genannt.
Außenbahnsteige, versetzt
Zwischenbahnsteige (einseitige Nutzung)
EG
Inselbahnsteige (beidseitige Nutzung)
EG
Zungenbahnsteige
EG
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5.2 Bahnsteigbreiten Außenbahnsteige
Maße im Modell: Nenngröße Z N TT H0 S 0 1 2
SO
Bahnsteigbreite min. 11 16 21 29 39 56 78 111
t 2,5 m
Zwischenbahnsteige
t 6,00 m ggf. Geländer
SO
Nenngröße
GleismittenAbstand min.
Z N TT H0 S 0 1 2
28 38 50 69 94 134 188 267
breite min. 10 14 19 27 36 52 73 104
Bahnsteig-
Nenngröße Z N TT H0 S 0 1 2
GleismittenAbstand min. 41 56 75 103 141 200 281 400
Bahnsteigbreite min. 24 33 45 63 87 122 171 252
Nenngröße Z N TT H0 S 0 1 2
GleismittenAbstand min. 49 68 90 124 169 240 338 480
Breite des Zugangs min. 12 16 21 29 39 56 78 111
1
Inselbahnsteige (Zugang am Ende)
t 9,00 m
SO
Inselbahnsteige (Zugang in der Mitte)
t 10,80 m
SO
1
Bei Aufstellung eines Geländers muss sich der Gleisabstand soweit vergrößern, dass das Geländer außerhalb des Regellichtraumes nach NEM 102 steht.
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Auf den ersten Blick sieht dieses Krokodil wie ein unlackiertes Messingmodell aus. Doch der Eindruck täuscht - es ist nämlich aus Gold.
Gehäuse des Märklin-Krokodils aus Zahngold
Goldene Zeiten für das Schweizer Krokodil Gold. Ein Edelmetall, was auch in der heutigen Zeit nichts von seinen Reizen verloren hat. Und aus diesem Material lassen sich viele schöne Dinge herstellen. Der Münchner Zahnarzt Dr. Robert Hoffmann hat sich daraus zum Beispiel ein komplettes Lokgehäuse gebaut. So wird aus einem Schweizer Kunststoff-Krokodil ein schwergewichtiger Blickfang aus Gold.
Adressen im Internet Ò http://www.zahnlust.de/index2.html
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o mancher Z-Freund erinnert sich an das Märklin-Modell der goldenen Baureihe 10, die der Göppinger Hersteller 1997 anläßlich des 25-jährigen Jubiläums seiner mini-club auflegte. Das in einem aufwendigen Herstellungsprozeß gefertigte Modell besteht aus 18-karätigem Gold zählt heute zu den Raritäten im Z-Sammlermarkt. Vom Originalmodell wurde eine Gummiform abgenommen, die als Vorlage für ein Wachsmodell diente. Mehrere Wachsmodelle wurden zu einem Bäumchen zusammengestellt und in eine Gußküvette gestellt. In einem speziellen Verfahren entstand daraus eine Form, in welche das flüssige Gold bei einer Temperatur von 1.200 Grad gegossen wird. Nach dem Abkühlen Ausgabe 18
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konnten die Gehäuse entnommen und von einem Goldschmied weiter bearbeitet werden. Das Goldkrokodil ist ein absolutes Einzelstück Für einen Zahnarzt gehört der Umgang mit Gold zur täglichen Arbeit. Das Gehäuse von Dr. Robert Hoffmanns Krokodil besteht aus einer Zahngoldlegierung. Gemeinsam mit einer befreundeten Zahntechnikermeisterin hat er das originale Kunststoffgehäuse vaporisiert und anschließend das neue Goldgehäuse im Vakuumdruckgußverfahren hergestellt. Für ein einzelnes Modell ist dieses Herstellungsverfahren genauso aufwendig, wie bei der Baureihe 10 von Märklin. Mit seinen fast 80 Gramm Gesamtgewicht liegt das Goldkrokodil angenehm und schwergewichtig in der Hand.
Die vielen Details am Goldgehäuse stellen eine exakte Kopie des originalen Kunststoffgehäuses von Märklin dar.
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Bei diesem Verfahren ist das Originalgehäuse des Krokodils allerdings unwiederbringlich verloren. Nach dem Auskühlen wird das Goldgehäuse noch nachgearbeitet und anschließend wieder auf das Fahrwerk gesetzt. Es paßt sozusagen wie angegossen. Die Fahreigenschaften kann man als sehr gut bezeichnen, denn das Lokgehäuse sorgt mit seinem Gewicht von etwa 40 Gramm für eine gute Reibung auf den Gleisen. Mit diesem Modell hat Dr. Robert Hoffmann einen echten Blickfang ge schaffen. Hintergrund
Nein, es ist nicht das berühmte Colgate-Lächeln, was der Schwabinger Zahnarzt Dr. Robert Hoffmann aufsetzt. Es ist vielmehr der Stolz, mit einem echten Goldkrokodil ein bemerkenswertes Unikat geschaffen zu haben.
Gold (von indogermanisch ghel: glänzend, (gelb) ) ist ein chemisches Element und ein sogenanntes Edelmetall, das chemische Kürzel Au für Gold ist auf die lateinische Bezeichnung Aurum zurückzuführen. Gold besteht aus nur einem stabilen Isotop. Das Schwermetall ist weich wie Zinn und von bemerkenswerter Farbigkeit. Es wird von Säuren im Allgemeinen nicht angegriffen; eine Ausnahme bildet das Säuregemisch „Königswasser“, eine Mischung aus Salzsäure und Salpetersäure. In wässrigen Cyanidlösungen ist Gold leicht unter Aufnahme von Sauerstoff als Komplexverbindung löslich. In sauren hydrothermalen Lösungen ist Gold relativ gut physikalisch löslich. Des Weiteren löst es sich leicht in vielen Metallen zu Legierungen.
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Die beiden Gleisbauarbeiter sollten sich sputen, denn gerade naht die Baureihe 89 mit einem leeren Flachwagen.
Impressionen Teil 2 von einer Z-Kleinanlage
Reger Bahnbetrieb auf Robert Schindlers Heidiville Not macht beinahe erfinderisch. Im Falle von Robert Schindler war es der Platzmangel, der das Modellbahnprojekt rund um Heidville entstehen ließ. Inzwischen ist der Ausbau soweit vorangeschritten, daß der Gröbenzeller schon einen ausgedehnten Farbetrieb durchführen kann.
Adressen im Internet Ò http://www.maerklin.de
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er heutige zweite Teil der Kleinanlagengeschichte lädt alle Leser von 220dasjournal zu einem kleinen Rundgang ein. Die Bildauswahl zeigt die kleinen und großen Details auf einer Anlage, die gerade mal einen Quadratmeter groß ist. Hier kann die kleine Nenngröße Z ihre wahre Größe ausspielen. Aus meiner Sicht sind Robert Schindler besonders die Szenen an dem Viadukt und im kleinen Bahnbetriebswerk gelungen. Im nächsten Teil soll es in die Stadt gehen. Momentan warten einige Stadthäuser darauf, endlich zusammengebaut und aufgestellt zu werden. Und dann ist die Digicam mit von der Partie, um meinen Lesern wei tere Szenen zu zeigen. Ausgabe 18
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Vergleicht man die ersten Aufnahmen mit den aktuellen Bildern von Heidiville, fallen die Baufortschritte sofort ins Auge. Trotz der kompakten Abmessungen der Kleinanlage sind die Bahnsteige von Heidiville durchaus für längere Schnellzüge geeignet.
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Während ein Schnellzug mit der Baureihe 110 den Viadukt befährt, müssen die Gleisbauarbeiter im unteren Bereich pausieren, um einen Güterzug passieren zu lassen.
Idylle am Rande der Bahnstrecke. Ein Schäfer bewacht mit seinem Hund eine kleine Schafherde.
Der Gleisbautrupp aus der Nähe betrachtet. Offensichtlich ist er an an dieser Stelle des Bahnkörpers mit Schotterarbeiten beschäftigt.
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Mit dem Teleobjektiv hat Robert Schindler die Begegnung der beiden Züge auf dem unteren Anlagenteil eingefangen.
Abseits der Strecke herrscht an der Laderampe neben dem kleinen Betriebswerk eine rege Tätigkeit.
In Kürze werden sich die E 40 mit ihrem Zug und der Schienenbus VT 98 unter dem Viadukt begegnen. Unberührt davon zieht die Baureihe 194 ihre Runden.
Vor ihrem Güterzug überquert die Baureihe 194 den Viadukt, um kurz darauf in den Tunnel einzutauchen. Ausgabe 18
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Das kleine Betriebswerk von Heidiville strahlt eine kleinstädtische Ruhe aus und nichts stört den Bahnbetrieb.
Der Leiter des kleinen Betriebswerks erteilt der neuen Mitarbeiterin die aktuellen Anweisungen seiner Dienststelle.
Der Heizer der Baureihe 89 schickt sich an, den Bekohlungskran in Bewegung zu setzen, während der Lokführer die Maschine vorziehen wird.
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Oben am Bildrand ist der gelbe VW-Bus von ElektroZackl gerade noch zu erkennen. Und was der Elektromeister und der Bahnmitarbeiter gerade besprechen, entzieht sich unserer Kenntnis.
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luetke modellbahn architekturmodellbau in perfektion Ein großzügiges Bahnhofsgebäude nach einem authentischen Vorbild. Der Bahnhof Peißenberg liegt an der Bahnstrecke von Weilheim/Obb.nach Schongau. Der anspruchsvolle Bausatz beinhaltet viele Details, die den Bahnhof zu einem Blickfang auf jeder Anlage machen. Aufgrund seines Baustils läßt sich der Bausatz vor allem in südländischen Regionen einsetzen.
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Die V 36 im grünen DR-Anstrich vor einem kurzen Personenzug. Solche Einsätze waren allerdings sehr selten zu beobachten.
Projektteam IVzett und die V 36
Ein lang gehegter Traum wurde endlich Wirklichkeit Am Anfang war es nur eine Idee. Heute, gut 18 Monate später, ist aus dieser Idee von vier engagierten Z-Freunden ein handfestes Projekt geworden, dessen Ergebnis man als wahrlich professionell bezeichnen kann. Die Rede ist von der Dieselokomotive V 36 des Projektteams IVzett und das Modell stelle ich heute ausführlich vor.
Adressen im Internet Ò http://www.lokomotiven-bahls.de Ò http://IVzett.z-friends-europe.net
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ine Idee ist schön und gut. Doch sie muß reifen und entstehen - und sie muß neu sein. Im Falle der nun vorliegenden V 36 war es eine Idee, die aus der Not geboren wurde und einem langjährigen Traum entsprang. Viele, viele Jahre haben Z-Freunde auf ein Großserienmodell aus Göppingen gewartet, es kam allerdings keines. Doch der Traum sollte Realität werden. Es entstand die Idee, das Modell eben selbst zu bauen. So wurde aus einem Traum eine Idee und schlußendlich die Wirklichkeit. Die Idee zum V 36-Projekt keimte kurz nach dem Jahreswechsel 2003 auf. Als IVzett dann endlich als Team zusammengestellt war - mit Joachim Schlenker, Carsten Schmidt, Ronald Ausgabe 18
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V36 231 der DB begegnet am 16.2.1951 noch im Ursprungszustand der Wuppertaler Schwebebahn in Oberbarmen. Die senkrechten Kühlerstreben sind zum Schutz vor Kälte größtenteils provisorisch verschlossen. Aufnahme: Helmut Säuberlich, Sammlung Peter Jauch Mit modernisiertem DB-Äußerem, aber wieder angebrachter Übergangsbrücke zieht Museumslok V36 231 am 1. Junin1985 den DGEG-Zug in Herbede (Ruhrtalstrecke). Aufnahme: Ludger Kenning
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Schulz und Holger Späing - konnte es im April 2004 losgehen - die V 36 als Modell hat also heute eine genau einjährige Geschichte. Was wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen gewesen wäre, stellte deshalb für dieses engagierte Hobbybastler-Team eine neue Herausforderung dar, die es nun zu meistern galt und gilt. Denn bis auf wenige Teile aus Großserienfertigung und aus der Zubehörindustrie mußte die kleine Lokomotive komplett in Eigenregie und -entwicklung hergestellt werden. Und um es vorwegzunehmen: Das ist allen Beteiligten mehr als gelungen!
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Das große Vorbild wurde eigens für die Wehrmacht gebaut Die ab 1937 gebauten, ursprünglich als WR 360 C bezeichneten Maschinen entstammten einem Typenprogramm für die deutsche Wehrmacht. Es umfaßte dieselhydraulische Verschublokomotiven für Munitionsdepots oder Flugplätze. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelangten die noch fahrbereiten und nicht beschädigten Loks zur Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn und wurden dort als V 36 eingereiht. Für die Bundesbahn selbst
wurden aus vorhandenen Teilen noch weitere Loks hergestellt und nachgeliefert. Die V 36 262 als letzte dieser Maschine diente schon als Vorauslokomotive für die weiterentwickelte und in 18 Exemplaren gelieferte Reihe V 364, deren Fahrwerk noch mal um 500 mm verlängert wurde. Die anspruchslosen und zuverlässigen Loks waren in den Nachkriegsjahren unverzichtbar und versahen modernisiert neben Rangier- und Verschubaufgaben auch Streckendienste vor Personenzügen. Für die junge DB war die Lok aber auch ein wichtiger Erprobungsträger. An und mit ihr wurden erstmals Versuche zur Wendezugsteuerung unternommen, sowie technische Erfahrungen für die ab 1956 gelieferte Baureihe V 60 gesammelt. Als ihr Stern in den sechziger Jahren langsam zu sinken begann, verdienten die Loks ihr Gnadenbrot im Rangierdienst und später noch bei Privatbahnen. Erst Anfang der achtziger Jahre musterte die DB ihre letzten V 362 und V 364 aus. Wegen ihrer Robustheit und einfachen Unterhaltung sind viele von ihnen bei Museumsbahnen erhalten geblieben.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren die Modelle noch nicht beschriftet. Hier die Ausführung der DB in Epoche III.
Die V36 der DB im Detail mit dem Ausgleichsbehälter auf dem Vorbau.
Zwei Versionen einträchtig nebeneinander - die V 36 der DB (vorne) und die V 36 der DR (hinten).
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Auch bei den Frontpartien haben die Erbauer viel Wert auf die Nachbildung der unterschiedlichen Details gelegt.
Ein Blick auf die Unterseite zeigt die saubere Verarbeitung des Fahrwerks. Über ein fein abgestuftes Getriebe wird die V 36 angetrieben.
Die Rückansicht der grünen V 36 zeigt die Übergangstüre mit Haltern und dem hochgeklappten Übergangsblech. Ausgabe 18
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Das Modell der V 36 ist solide Kleinserienkunst
Soeben wurde das Messinggehäuse aus den vielen Bauteilen zusammengesetzt und wartet nun auf das Säubern und Lackieren.
Am 26. Mai habe ich das Modell erstmals in die Hand nehmen und testen dürfen. Anläßlich einer Stippvisite in München ließ es sich Holger Späing mit Anhang nicht nehmen, bei mir in Tutzing vorbeizuschauen. Reiner P. Weihrich aus Mainz und Hans Helbach mit Gattin aus Bonn waren an diesem Tag mit von der Partie - Hans konnte die Lok leider nicht mehr begutachten... Was das Modell anbelangt, kann ich mich sehr kurz fassen. Hut ab vor der Leistung des gesamten IVzett-Projektteams. Das ist solide Kleinserienkunst
Aus dem Computer heraus entsteht das massive Fahrwerk der V 36.
Das Testmuster war noch mit dem Fünfpoler von Märklin ausgestattet.
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auf einem hohen Niveau. Optisch eine Augenweide und längenmäßig genau dem Vorbild entsprechend kann die kleine Maschine voll überzeugen. Fahrtechnisch sorgt ein Glockenankermotor und ein sauber abgestuftes Getriebe für gute Fahreigenschaften. Die Höchstgeschwindigkeit bewegt sich in den Grenzen, die die NEM in einem solche Fall als Empfehlung vorgibt. Eine Beleuchtung der Maschine ist nicht vorgesehen, was die Freude an dieser Lok aber kaum trüben kann. Die Beschriftung der Modelle erfolgt mit Naßschiebebildern, die sehr sauber aufgebracht werden. Auf eine vollständige Bedruckung, wie es im Tampondruckverfahren möglich wäre, wird aus verständlichen (Kosten)gründen verzichtet. Mich als eingefleischten Großserienbahner konnte die V 36 in jeder Beziehung überzeugen. Und so sollte diese Lok mein erstes Kleinserienmodell werden.
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Hier steht der hintere Seitenbereich zur Ansicht an. Irgendwie sind die Details eine echte Augenweide.
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Der vordere Bereich mit Auftritt und Haltegriffen. Die Staubfusseln stammen allerdings vom Fotografen...
Die Serienproduktion der V 36 läuft noch in diesem Jahr an Zur Intermodellbau 2005 in Dortmund hatte die V 36 ihre Premiere in der Öffentlichkeit. Die Resonanz war derart positiv und die Nachfragen nach diesem Lokmodell so groß, daß sich das Projektteam entschloß, dieses Modell in einer Kleinserie aufzulegen. So wird die V 36 als weitere Neuheit 2005 in das Programm von Lokomotiven Bahls (Michael Bahls, Steinheim) aufgenommen und von ihm unter eigenem Namen auf eigene Rechnung nach den zu übergebenden Plänen von IVzett produziert. Im übrigen war auch Hagen von Ortloff vom SWR von dem Modell und seinen fahrtechnischen Leistungen sehr angetan. Erscheinen werden die Variante V 362 DB modernisiert mit hohem Kühlwasserausgleichsbehälter und waagerechten Kühlerlamellen in schwarz/karminrot (mögliche Betriebsnummern u.a. V 36 231 und V 36 225) unter der Art.-Nr. 5136 und die Variante V 36 DR Ursprungsausführung mit einfachem Auspuff und senkrechten Kühlerstreben in flaschengrün/feuerrot (Betriebsnummer V 36 032 bei der DR Ost) unter Art.-Nr. 5137. Ausgabe 18
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Auslieferungsbeginn für die ersten Serienmodelle soll noch Ende 2005 im Weihnachtsgeschäft sein. Preislich sollen sie je nach Ausführung und individuellen Wünschen zwischen 400 und 500 EUR kosten. Genauere Preise kann Michael Bahls derzeit noch nicht nennen. Alle Serienmodelle werden folgendes gemeinsam haben: vorbildgerechte Lackierung, Antrieb mittels Glockenankermotor auf ein speziell entwickeltes Getriebe, angesetzte Details aus Messing, Geländer und Trittstufenklappe am Führerhaus hinten, Dreilicht-Spitzensignal (ohne Beleuchtung) und größenrichtige Puffer (mit Tellerwölbung am in Fahrtrichtung rechten Puffer) und lupenreine Anschrift der Betriebsnummer und Bahnverwaltung in Epoche 3.
Auf Wunsch werden beide Loks auch bei Bahls digital umgebaut oder ausgeliefert. Zu sehen sind das 5-Pol Handmuster in Ausführung (Gehäuse wird derzeit für den Faulhaber-Getriebeblock exakt vorbildlich angepasst) und das DR-Vorserienmuster mit Faulhaber beim Modellbahntreff Göppingen am 11. und 12. Juni 2005 in der Hohenstaufenhalle, nahe dem Märklin-Stand am Stand von Michael Bahls. Dort warten auch weitere Neuheiten 2005 auf ihre Premiere. Ein Teil der Erlöse - anteilig für die Entwicklungskosten - fließt einem möglichst gemeinnützigen Projekt mit dem Thema Eisenbahn zu. Wer sein V 36 Modell in wenigen Monaten besitzen möchte, sollte nun seine Bestellung platzieren.
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Mit einem Güterzug am Haken nimmt die 182 009 Fahrt auf. Die seitliche Werbung hebt sie optisch aus der Masse der Einheitsloks heraus.
Baureihe 182 „DHL“ von Märklin
Die schnelle Christel von der Deutschen Bahn Unter dem Motto „Mehr Power mit Parcel InterCity“ gibt es ein gemeinsames Projekt zwischen der Deutschen Post WorldNet und Railion für den schnellen und zuverlässigen Transport von DHL-Sendungen auf Bahngleisen. Märklin hat die tatsächlich existierende 182 009 der DB AG mit DHL-Beschriftung als Sonderserie 2005 ausgeliefert - und einen DHL-LKW gibt es noch dazu.
Adressen im Internet Ò http://www.maerklin.de Ò http://www.br146.de/fahrzeugbilder.php?F=182+009-1 Ò http://www.transportation.siemens.com/ts/de/pub/home.htm
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ie neuen Ein- und Zweifrequenzlokomotiven der Reihen 1016 und 1116 der ÖBB und die Baureihe 182 der DB Cargo mit dem Namen Taurus (lat. Stier) wurden aus der EuroSprinterFamilie weiterentwickelt. Nachdem im Juni 1999 in München der Roll-out des ersten ÖBB-Taurus gefeiert werden konnte, ist dieses modulare Lokomotivkonzept von Siemens zu einer europäischen Erfolgsgeschichte geworden. Sie haben Drehgestelle, die für eine Geschwindigkeit von 230 km/h ausgelegt sind. Die deutsche Baureihe 182 wurde ab 2001 mit zunächst 25 Stück von Siemens Transportation an die DB Cargo abgeliefert. Der Grund für diese Lieferung lag in der Verweigerung der Ausgabe 18
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Im Spätsommer 2003 gönnt sich die 182 009 eine Pause nach einem anstrengenden Diensttag. Aufnahme: Torsten Schulz
Am 19. August 2004 durcheilt die 182 009 mit einem gemischten Güterzug den Bahnhof Bremen. Aufnahme: Thomas Finger
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ÖBB begründet, der Baureihe 152 die Zulassung auf österreichischen Schienen zu verweigern. Mit einer Dauerleistung von 6.400 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h ist diese Baureihe aus der EuroSprinter-Familie universell einsetzbar. Auch Reisezüge für den Personenverkehr wurden damit schon bespannt. Durch Leichtbaumaßnahmen konnte für alle drei Lokomotiven ein Gewicht von 85 t realisiert werden. Durch die zwei installierten Stromsysteme können auch Netze mit einer Oberleitungsspannung von 25 kV befahren werden, was Einsatzmöglichkeiten in mehreren europäischen Ländern eröffnet. Aus der Reihe der Baureihe 182 erhielt die 182 009 im Rahmen eines gemeinsamen Projekts zwischen der Deutschen Post WorldNet und Railion am 9.8.2003 eine recht außergewöhnliche Werbung, die sich über beide Längsseitenflächen erstreckt.
Daß sich ein gelungenes Design durchaus auch auf Lokomotiven erstrecken kann, beweist das Modell der Baureihe 182.
Optisch gelungen und zugkräftig auf der Höhe der Zeit Wegen möglichem Funkenflug und dem damit verbundenen Schutz der Abdeckungen auf dem ersten Güterwagen hat die 182 009 den vorderen Stromabnehmer angelegt.
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Das Modell der Baureihe 182 wurde im Mai 2005 unter der Artikelnummer 88583 als einmalige Serie an den Fachhandel ausgeliefert. Im Lieferumfang
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ist neben der Lokmotive noch ein LKW mit Sattelauflieger in Ausführung der DHL enthalten. Bei Werbeaufdrucken auf Lokomotiven scheiden sich bekanntlich die Geister. Im Falle der neuen Baureihe 182 im DHL-Look dürften auch die Kritiker recht schnell positiv gestimmt sein, denn diese Art von Werbung erscheint unauffällig und dezent, bringt aber eindrucksvoll die Werbebotschaft rüber. Anders herum könnte man auch sagen, daß die Werbung irgendwie zur Lokomotive paßt. Die gesamte Bedruckung nebst der Lokbeschriftung, die die Maschine als 1982 009 der DB Cargo Nürnberg zuordnet, ist wie immer lupenrein. Die Werbefläche mit den unterschiedlichen Farben ist trennscharf aufgedruckt. Ein Kritikprunkt betrifft das Dach des Märklin-Modells. Nicht stimmige Dachleitungen und ein optisch viel zu auffälliger Umschalter für den Oberleitungsbetrieb trüben ein wenig den an sich sehr guten optischen Gesamteindruck der Lokomotive. Mit einer Länge von 87 mm ist die Baureihe 182 um knapp 0,6 mm zu kurz geraten, wenn man die Vorbildlänge von 19.280 mm zugrunde legt. Doch dies wirkt sich keinesfalls auf den Gesamteindruck aus. Unter dem Lokgehäuse liegt der zugkräftige Fünfpoler, der dem Modell wahrlich sehr gute Fahreigenschaften verleiht und alle vier Achsen antreibt. Die Stromaufnahme erfolgt über alle acht Räder, was ein fast ruckfreies Fahren auch im untersten Geschwindigkeitsbereich in Weichenstraßen ermöglicht. Ein besonderer Fahrgenuß stellt sich dann ein, wenn man zum SFR
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Kritikpunkte stellen die falschen Dachleitungen und der auffällige Oberleitungsumschalter dar.
2000 von Bernd Heißwolf greift. Wer schlußendlich seine 182er digitalisieren möchte, findet unter dem Gehäuse zwar keine Schnittstelle, aber ein Züblicher Digitaldecoder paßt problemlos hinein. Und wenn Claudius Veit eines Tages Hand an diese Maschine anlegt, dann dürfte das Digitalisieren zu einem Kinderspiel werden. Wenn es soweit ist, werde ich berichten.
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Die Beschriftung der 182 009 ist ohne Fehl und Tadel und perfekt gelungen.
Das beiliegende Wartungsblatt zeigt kurz und knackig die Stellen, an denen ab und an ein Tropfen Öl anzubringen ist. Ansonsten ist die 182 eine weitgehend wartungsfreie Maschine, die ihrem Z-Besitzer viel Freude bereiten dürfte. Als Gesamtfazit kann ich festhalten: Ein empfehlenswertes Märklin-Modell, welches in keiner Epoche V Sammlung fehlen sollte.
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Frühmorgens im Gewerbegebiet beobachtet. Der Eicher-Wotan und der MB 2,5t Hängerzug legen eine kleine Pause ein.
Traktoren und LKW von MoMiniatur und Limized
Perfekte Kleinserienmodelle für Feld und Straße Eicher-Wotan oder Lanz-Traktor - da schlagen die Herzen der Nostalgiefreunde höher. Damit sich diese Freude auch in den kleinen Maßstab 1.220 übertragen läßt, haben die Kleinserienhersteller Mo-Miniatur und Limized genau diese Modelle realisiert. Und noch vieles mehr.
Adressen im Internet Ò http://www.mo-miniatur.com Ò http://www.zundmeer.de
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n harte Feldarbeit haben sich die Menschen in vielen Jahrhunderten gewöhnt. In der Nenngröße Z sorgen allerdings einige Arbeitsgeräte dafür, daß sich diese harte Arbeit in Grenzen hält. Für diese Erleichterung steht der neue Traktor von Mo-Miniatur mit dem Namen Eicher-Wotan. Das Modell aus der Ergoldinger Kleinserienschmiede basiert auf einem Vorbild aus den 70er Jahren und konnte von seinem Machern perfekt in 1:220 umgesetzt werden. Weithin sichtbar ist der große Motor und die seitlich angeordnete Antriebswelle. Das zeigt, mit wieviel Liebe zum Detail Mo-Miniatur an die Umsetzung gegangen ist - man schaue sich nur die MotorhauAusgabe 18
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Auf dem Weg zur Arbeit sind der EicherWotan von MoMiniatur und der LanzTraktor von Limized. Die rechte Seite des Eicher-Wotan aus der Nähe betrachtet. Man glaubt es kaum, daß es sich hier um ein Modell im Maßstab 1:220 handelt.
be mit dem Tankdeckel an. Ich für meinen Teil setze den Eicher-Wotan nicht nur auf dem Feld, sondern auch als Ladegut auf Rungenwagen ein. Der Lanz-Traktor und der MercedesBenz 2,5t Hängerzug sind zwei Modelle aus dem recht umfangreichen Angebot von Limized. Bei näherem Hinsehen fällt die erstaunliche Detailvielfalt auf. Viele vermeintliche Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Traktordeichsel beim Lanz oder die Rückseite des MB 2,5t mit dem Kennzeichen, machen die Modelle zu einer optischen Augenweide. Die Modelle werden von der Firma ZundMeer aus Edewecht vertrieben- und an diesem Angebot werden vor allem die Freunde der Epoche III ihre helle Freude haben. Mein Fazit fällt uneingeschränkt positiv aus. Die schönen und sehr gut detaillierten Modelle von Mo-Miniatur und Limized sollten eigentlich auf kei ner Z-Anlage fehlen. Obwohl dieser Detailblick so manchem Betrachter verborgen bleiben dürfte, zeigt er doch, mit wieviel Liebe die Erbauer dieses Lanz zu Werke gingen. Ausgabe 18
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Der Mercedes-Benz 2,5t Hängerzug ist aus dem Straßenbild der Epoche III nicht wegzudenken. Limized hat ihn perfekt im Maßstab 1:220 umsetzen können.
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Das sind Details am Hängerzug, die dem Betrachter viel Freude bereiten.
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Glacier Express Laufzeit: ca. 68 Minuten [2003] deutsch/englisch Bestellnr. 8038 € 19,80 deutsch Bestellnr. 5702 € 19,80
m Zum Jubiläu
Eisenbahn – Kultur – Natur
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EK-Verlag · Freiburg
Glacier Express 98 Seiten ca. 140 Farb- und 25 s/w-Bilder € 9,80 · Bestellnr. 1823 Februar 2005 erschienen Der legendäre „Glacier Express“ zählt zu den bekanntesten und traditionsreichsten Panoramabahnen der Welt. Im Jahr 2005 wird der „Glacier Express“ 75 Jahre alt. Das neue Sonderheft in der Reihe „EK-Special“ würdigt die Geschichte dieses einzigartigen Zuges, der seit 1930 die beiden berühmten Schweizer Ferienorte St. Moritz und Zermatt verbindet. Wir stellen Ihnen nicht nur die Geschichte des Zuges vor, sondern porträtieren u.a. auch den Bau der Glacier-Express-Strecke. Ein umfangreicher Tourismusteil (u.a. mit Internet- und E-Mail-Adressen) informiert über die durchfahrenen Regionen und Orte. Dieser Kalender zeigt in dreizehn historischen und aktuellen Aufnahmen die Züge des „Glacier Express“ im Lauf der Jahreszeiten.
Den Abschluss des Heftes bilden Beiträge über die geplanten Sonderzüge und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2005 sowie ein Ausblick auf die Zukunft des Glacier Express, der ab 2006 mit neuen Panoramawagen ausgestattet werden wird.
Vorbestellpreis bis 30.06.2005 nur € 9,80 · später € 12,80 Bestellnr. 527 · erscheint Sommer 2005
Alle Beiträge sind reich bebildert. Zahlreiche namhafte Fotografen haben für dieses Heft ihre Archive geöffnet.
EK-Verlag GmbH • Postfach 500 111 • 79027 Freiburg • Tel. 07 61 / 70 310 - 0 • Fax 07 61 / 70 310 - 50 •
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Neue Modelle vom Spezialisten Lütke-Modellbau aus Olching Trotz Termindruck im Architekturbereich schafft es Manfred Lütke immer wieder, die Z-Bahner mit neuen Gebäuden zu versorgen. Als Ergänzung zur bereits bestehenden Stadthausserie ist im Mai das neue Stadthaus mit Mansardendach fertig geworden. Der Polystyrolbausatz aus vorgefrästen Bauteilen läßt sich zügig zusammenbauen und paßt auf Modellbahnanlagen und Dioramen ab der frühen Epoche II. Weitere Stadthäuser sind in Planung. Neuland betritt Manfred Lütke dagegen mit den Brücken im Maßstab 1:220. Als Prototypen waren Anfang Juni bereits eine Blechträgerbrücke und eine fein detaillierte Gitterbrücke zu sehen. Die erste Aufnahme der Modelle dürfte schon für sich sprechen. Sobald die Brücken als Bausatz vorliegen, folgt ein ausführlicher Bericht. Der bereits für April angekündigte Katalog wird nun im Juni erscheinen und das gesamte Programm aus Olching präsentieren. Und bis dahin kann durchaus noch das eine oder an dere Modell dazukommen. Die erste Aufnahme der neuen Z-Brücken aus dem Programm von Lütke-Modellbahn. Zu sehen sind Handmuster.
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Das neue Stadthaus mit Mansardendach paßt hervorragend in die Stadthausserie von Lütke-Modellbahn.
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Ausgelieferte Neuheiten von Märklin im Mai
Die beiden offenen Hochbordwagen und der LKW mit Kohleladung gehören zur Garnitur 86331 von Märklin.
Die nachfolgenden Modelle wurden vom Göppinger Hersteller im Mai an den Fachhandel ausgeliefert. 88410 - Elektrolokomotive Baureihe 110.3 der DB; einmalige Serie für die Märklin-Händler-Initiative 88491 - Mehrzwecklokomotive Reihe GG-1 der Conrail; einmalige Serie zum Jubiläum „25 Jahre Märklin, Inc.“ 80715 - Privatwagen G 10 mit Bremserhaus der Oscar Dörfler AG, Bünde in Westfalen; einmalige Serie Sommerneuheit 2005 88583 - Mehrzwecklokomotive Baureihe 182 der DB AG in Ausführung der DHL mit LKW; einmalige Serie Neuheit 2005 86331 - 2 Hochbordwagen der DB (mit und ohne Bremserhaus), Wagenladung Kohle, mit LKW und Wagen ladung Kohle; Neuheit 2005
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Copyright der Modellaufnahme liegt bei Volker Bastek.
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Peter Schricker Münchner Schienennahverkehr
Münchner Schienennahverkehr Als Großstadt bietet München die ganze Vielfalt von S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und normalem BahnNahverkehr. Dabei ist der Schienennahverkehr in München nicht nur für den Schienenfan ein interessantes Thema. Denn Schienengeschichte ist zugleich auch Stadtgeschichte. Der Münchner Autor Peter Schricker dokumentiert in seinem Bildband „Münchner Schienennahverkehr“, erschienen im GeraMond Verlag, interessante Zusammenhänge zwischen der Münchner Stadtentwicklung im allgemeinen und den Entwicklungen bei Bahn, Tram, U-Bahn und Omnibus. Denn auch in München wuchs der Schienenverkehr mit der Ausdehnung Stadt. Doch nach welchen Kriterien entstanden Strecken? Wo wurden SBahn- und wo U-Bahn-Systeme eingesetzt? Und warum? Von den Bahnanfängen bis in die Gegenwart aktueller S-Bahn-Projekte spürt der Autor in vielen Fotografien und Plänen anschaulich dem Schienengeschehen der bayerischen Hauptstadt nach. Dabei macht er auch vor völlig neuen Themen, wie beispielsweise der Entwicklung des Vorortverkehrs nicht halt. Er entdeckt dabei viele Fakten, die sogar dem München-Kenner unbekannt sind. Lebendige und konkrete Texte bereichern den repräsentativen Bildband ebenso Ausgabe 18
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wie die Bildauswahl, die sowohl viel Lokal- als auch Zeitcolorit vermittelt. Besonders interessanten Aspekten wie den Olympischen Spielen 1972 oder auch dem weltberühmten Verkehrsknotenpunkt Stachus widmet der Autor interessante „Specials“. Und so findet der Spezialist Neues und der allgemein an Lokal- oder Verkehrsgeschichte Interessierte findet viel Lese und Sehstoff. Das USA-Modellbahn-Buch Ein paar Schienen, passende Triebfahrzeuge, etwas Landschaft - es gibt nur geringe regionale Unterschiede
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beim Hobby Modellbahn. Denkt man. Ist aber nicht so. Das Hobby Modellbahn ist wohl eines der vielseitigsten überhaupt. In amerikanischen Modellbahnzeitschriften wirbt man sogar mit dem Slogan „The world’s greatest hobby“. Wer sich von der Begeisterung für nordamerikanische Bahnen anstecken lassen will, findet im „USA-Modellbahn-Buch“, erschienen im GeraMond Verlag, reichlich Gelegenheit dazu. Die ungeheuren Ausmaße des nordamerikanischen Kontinents und der dortigen Landschaft(en) finden sich auch im Modellbahnhobby wieder. Man will die langen Züge im Vorbild und im Modell fahren sehen, bullenstarke Lokomotiven, die den deutschen Pendants immer um einiges voraus zu sein schienen. Aber das ist nicht alles. Die Vielseitigkeit der Landschaft, von den Wüsten und Steppen bis zu gebirgigen Gebieten mit bizarren und fantastisch anmutenden Felsformationen sowie dichten Wäldern, wo tiefe Schluchten und reißende Flüsse atemberaubende Panoramen bieten, lässt für den nachbauenden Modellbahner kaum einen Wunsch offen. Anlagen nach amerikanischem Vorbild und wie sie gebaut werden, zeigt Autor Horst Meier auf eindrucksvolle Weise in seinem neuen Buch. Anhand zahlreicher Beispiele gibt er hilfreiche Tipps von der Planung und dem Betriebskonzept, der Informationsbeschaffung und dem Materialeinkauf Horst Meier Das USA-Modellbahn-Buch
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über die Gleisverlegung bis zur detaillierten Landschaftsgestaltung nach amerikanischem Vorbild. Zusammen mit einer Auswahl von sehenswerten Anlagen jeglicher Machart, die genau porträtiert werden, will er die Begeisterung für nordamerikanische Bahnen fördern. Was ihm dank zahlreicher opulenter Bilder sowie genauen Bastel-und Bauanleitungen vortrefflich gelingt. Verkehrsknoten Hannover Auf die Frage nach den größten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland wird Hannover sicher als einer der ersten genannt. Am Schnittpunkt wichtiger Eisenbahnstrecken gelegen und als Industriestandort von großer Bedeutung, war Hannover während des Zweiten Weltkriegs den Luftangriffen der Alliierten besonders ausgesetzt. Aber mit
Gerhard Greß Verkehrsknoten Hannover
diesem Schicksal wollten sich die Menschen auch hier nicht abfinden. 1947, als die schlimmsten Schuttberge von den Verkehrswegen geräumt waren und Züge wieder den Hauptbahnhof sowie Straßenbahnen das Stadtgebiet befahren konnten, wurde auf einem Gelände östlich von Grasdorf/Laatzen Helmut Griebl Österreichs Krokodil
die erste Industriemesse eröffnet, die sich Jahre später als Hannover-Messe zur größten der Welt entwickeln sollte. Wie in den bisher erschienenen EKBüchern dieser beliebten Reihe bilden auch im Verkehrsknoten Hannover die Nachkriegsjahre den Hauptteil, wobei man kein Eisenbahnfreund sein muss, um von den wiederum seltenen Aufnahmen der Eisenbahnen, Straßenbahnen und Busse begeistert zu sein. Österreichs Krokodil
Im Detail Peter Schricker, Münchner Schienennahverkehr 144 Seiten, mit 150 Abbildungen, ISBN: 3765471372, Preis: 29,90 Euro Horst Meier, Das USA-Modellbahn-Buch 168 Seiten, mit 180 Abbildungen, ISBN: 3765473324, Preis: 34,90 Euro Gerhard Greß, Verkehrsknoten Hannover 112 Seiten, mit ca. 200 Abbildungen, Bestellnummer 250, Preis: 19,80 Euro Helmut Griebl, Österreichs Krokodil 96 Seiten, mit ca. 100 s/w-Aufnahmen, Bestellnummer 350, Preis: 19,80 Euro
Die markanten Schweizer Be 6/8 hatten ab 1923 ebenbürtige österreichische Gegenstücke. Als (1’C)(C1’)-Gebirgs-Schnellzuglok beeindruckte die Reihe 1100 auch auf der Arlbergbahn. Den sieben 1923/1924 gefertigten Loks folgten 1926/27 neun geringfügig verbesserte Nachbauten. Später wanderten sie ostwärts ab und wurden als E 89 der DRB und danach bis 1979 als ÖBB-1089 bzw. 1189 vornehmlich im Güterverkehr verwendet. Band 11 des Eisenbahn-Bildarchivs dokumentiert in rund 100 SWAufnahmen den 56-jährigen Maschinendienst dieser ebenso gefälligen wie auffallenden Loks. Für Z-Freunde könnte dieser Band durchaus interessant sein, steht doch diese Maschine auf vielen Wunschzet teln. Mal sehen, was kommt...
http://www.meine-modellbahn.de/service/service_newsletter.html 60
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Vorschau Ausgabe 19 Juli 2005
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Einbau einer kleinen Blockstelle in den Bahndamm Aus einem Messingätzblech entsteht ein Maisfeld Schottern einer Originalweiche von Märklin
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Gerd Renks Szenen aus dem Bahnbetriebswerk
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Baureihe 110 von Märklin im Test mit Vorbildbericht Aus Aktualitätsgründen oder bei Nichtverfügbarkeit von Produkten können sich die angekündigten Beiträge auf nachfolgende Ausgaben verschieben. Ich bitte um Verständnis.
Impressum 220dasjournal erscheint monatlich im Verlag Guido Kruschke, Hallberger Allee 2, 82327 Tutzing; Mitglied im BDEF, Herausgeber, Verlagsleiter und Chefredakteur: Guido Kruschke, verantwortlich i.S.d.P., Layout: Guido Kruschke, Unterstützung: Manfred Jörger, Bernd Knauf, Robert Schindler, Hans Helbach, Helmut Brücker. Verlagsanschrift: Verlag Guido Kruschke, Hallberger Allee 2, 82327 Tutzing. Telefon: 08158 / 9931-26, Telefax: 08158 / 9931-25, eMail:
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220dasjournal erscheint als digitales PDFDokument und wird derzeit kostenlos zum Download im Internet bereitgestellt. Beim Download können Kosten entstehen. Eine Verwertung der Beiträge, insbesondere durch Vervielfältigung und/oder Verbreitung ist ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers verboten. Alle erwähnten Firmennamen und Bezeichnungen sind entweder Firmennamen oder Warenzeichen des jeweiligen Herstellers oder Inhaber der Rechte. Diese werden ohne die Gewährleistungen der freien
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