INHALT MIBA 2000 / 4
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Neuheiten-Tombola? Leserbriefe Nur ein Bild Dampf- und andere Rösser Zeedens Züge - Nachschlag - Hingucker und Aufmucker Kurioses aus dem Eisenbahnarchiv (6) - Das Ur-Schnäuzchen Kombinierte Regel- und Schmalspuranlage in H0 Von Bad Maulnich nach Friedlingen Reise in eine fast vergessene Zeit des Reviers - Im Tal der Ruhr - Teil 3: Wie's drunter aussieht - der Unterbau entsteht Rietlingen III, 3. Teil: Stahlblechbrücke mit Schotterbett - Tröge für die Trasse Schi-Stra-Bus in H0 von Günther Modellbau Zwei-Wege-Bausatz Die MaK-Diesellok DE 1002 von Märklin - Rote Holländerin Wieselflinker Dieselschnelltriebwagen - SVT 137 von JaTTSVT der Bauart Hamburg im Maßstab 1:120 E 95 die Dritte für die Spur der Mitte - Brawas Doppelbock Erstes Schienenfahrzeug der BGS im Dienst - Hunt on Rail Klunker für den Mann ... - 627 in N Der VT 627 wird als Kleinserien-Bausatz auch in H0 und TT Klunker angeboten Umbauvoschlag für einen Kibri-Bausatz - Güterschuppen mit Innenleben MIBA-Forum Modellbahnverkabelung: Spaghettiknoten und Kabelsalat MIBA-Schwerpunkt: Elektrotechnik - Kabelsparende und betriebsorientierte Verschaltung von Modellbahn-Anlagen Grundlagen der Modellbahnverkabelung: Voll auf Draht! Verkabelung von Gartenbahnanlagen - Wasser-Fest Ein Gleisbild-Stellpult im Eigenbau - Fahrstraßen, Taster und Dioden Aussichtsterrasse Alp Grüm der Berninabahn (2) Württemberger Zweiachser von Brawa - Wagen für die schwäbische Eisenbahn Bücher/Video Neuheiten
4/2000
MIBA 4/2000
Schwerpunkt: Elektrotechnik ● Test: MaK-Diesellok in H0, E 95 und SVT 137 in TT ● Anlagen: Berninabahn, Sprockhöfel, Bad Maulnich
MIBA
April 2000 B 8784 · 52. Jahrgang DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,– http: // www.miba.de
Nicht nur auf der „schwäbsche Eisebahne“
Württemberger für die Lokalbahn
Im Tal der Ruhr Adressen 264 Firmen von A bis Z Nachschlag Zeedens Zug Bauprojekt
ZUR SACHE
S
o ein Produktmanager bei einem Modellbahnhersteller ist schon ein armer Hund. Alleine weil er Produktmanager ist und nicht etwa Produktentwickler oder gar Produkterfinder. Denn zu entwickeln oder zu erfinden gibt es in seinem Metier nichts. Was er zu managen hat, ist die modell-
NeuheitenTombola ?
Um die ausgesprochen gelungenen württembergischen Lokalbahnwagen von Brawa ins Bild zu setzen, inszenierten Gerhard Peter und Martin Knaden das Titelmotiv der April-MIBA auf der großen Schauanlage des Deutschen Dampflok-Museums von Neuenmarkt-Wirsberg, dem an dieser Stelle einmal mehr für seine freundliche Unterstützung gedankt sei.
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
hafte Nachbildung eines real existierenden Vorbilds. Sie glauben, das würde seinen Job erleichtern? Dumm nur, dass – zumindest theoretisch – sein Fundus an Nachbildenswertem immer kleiner wird und mittelfristig gegen Null tendiert, denn schließlich werden alleine auf der Spielwarenmesse alljährlich mehrere hundert Neuheiten aus eben diesem Fundus vorgestellt. Ein Produktmanager ist auch deshalb ein bedauernswerter Mensch, weil seine Zielgruppe absolut indifferent und überwiegend unkalkulierbar ist. Ein Auto? Kein Problem: Hat vier Räder, wird von einem Motor vorwärts bewegt und fast jeder braucht eins (oder glaubt, eins zu brauchen). Eine Digitalkamera? Klar: Speichert möglichst viele Bilder in möglichst hoher Auflösung. Ein Modellbahnerzeugnis? Logo: Bildet ein konkretes Vorbild authentisch und in höchstem Maße detailgetreu nach und das, bitteschön, zu einem unschlagbar günstigen Preis. Das ist nun wirklich ein Klacks für den armen Hund von Produktmanager – wäre da nicht seine Zielgruppe. Nehmen wir einfach mal an, sie umfasst 100 000 Modellbahner, was auf den ersten Blick recht massig aussieht. Die zerfällt zunächst in eine große Menge von H0-Bahnern, dann in zwei kleinere Gruppierungen mit Anhängern der Baugrößen N und TT und schließlich in
unzählige „Splittergattungen“, wie der Eisenbahner sagt: Gartenbahner und miniclub-Fans, Sammler von Messingmodellen in 0 und betuchte Freunde der „Königsspur“ 1 und andere mehr. Hinzu kommt: H0-Bahner ist nicht gleich H0-Bahner – er kann Märklinist sein oder Zweileiter-Gleichstrom-Fahrer, vielleicht ist er Schmalspurliebhaber und steht auf die Bernina-Bahn, auf sächsische IV K, gar auf Feldbahnen oder ähnliche Abnormitäten, und bei alledem spaltet sich die Modellbahnwelt in fünf Epochen (oder sind es sechs?), wobei wir uns hier nicht ausbreiten wollen über die Gräben, die sich etwa zwischen den Epochen IIIa und III6 auftun. Pech für unseren Produktmanager, denn wenn er Glück hat, bleiben ihm als Zielgruppe 10 000 Modellbahner. Und 10 000 Modellbahner haben, wie wir von unserer letztjährigen Messeheftumfrage („Fehlt Ihnen was?“) wissen, ungefähr 10 000 verschiedene Wunschmodelle, die un-be-dingt in Kürze zu erscheinen haben. Da ist der Produktmanager schon ein armer Hund, denn bei jedem Börsenspiel sind die Erfolgschancen größer als bei der Neuheitentombola und für seinen Chef zählt nur eins: die Verkaufsstatistik. „Wir haben kein Mitleid“, schleudern mir jetzt Neuheitenredakteur und MIBA-Testpilot unisono entgegen, „denn schließlich sind wir die armen Hunde. Die halbe MIBA ist voll von Neuheiten, die fotografiert und betextet, über die Teststrecke gejagt und bewertet werden wollen – warum sollen wir die Produktmanager bedauern?“ Gute Frage. Rein statistisch betrachtet müsste sich zwischen Klunkers 627 (S. 42) und dem Schi-Stra-Bus von Günther (S. 32), zwischen E 95 und SVT 137 (ab S. 36), zwischen Märklins DE 1002 (S. 34) und all den anderen Neuheiten (ab S. 96) für mindestens vier MIBA-Leser eine Wunschneuheit finden. Produktmanager, die dies wenig ermutigend finden, seien auf „Zeedens Zug“ (ab S. 10) verwiesen – lauter Modelle, die es so noch nicht gibt. Ein armer Hund ist, wer sich nun entscheiden muss … Thomas Hilge 3
MIBA 12/99, Test VT 18.16 von Kato
Total daneben Beim genauen Hinsehen hätte doch auffallen müssen, dass besagtes Modell farblich total danebenliegt. So sah der Triebwagen im Original niemals aus! Vergleichen Sie doch bitte die Originalaufnahmen in MIBA 12/99 auf Seite 10. Hier ist ein schönes Rot/ Creme zu sehen und nicht ein Rotbraun wie im Modell. Wir nehmen vom Kauf erst einmal Abstand, da ein technisch noch so tolles Modell doch sehr unter dem äußeren Farbeindruck leidet. Ähnliches trifft auch für die Modelle von Liliput VT 137 und verschiedene Gützold-V-180-Modelle sowie die Rottöne einiger DR-Dampfloks zu. Also bitte beachten, denn das Auge kauft mit! Reinhard Schäffner, SMV AG 152 „Freunde der Eisenbahn“, Ronneburg
der OEG mit diesem Kürzel nicht nur den Namen der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft verbinden, sondern auch folgende Bewertung des Fahrkomforts: Oh, ewiges Gewackel! Henry Olbrich, Mannheim-Käfertal
MIBA 1/2000, Test ICE-T von Lima
Keine Abhilfe möglich
Die Krauss-Maffei-Lok Nr. 21 der OEG im Depot Käfertal Foto: H. Olbrich
MIBA 1/2000, Ausstellung München MIBA 12/99 und 1/2000, OEG
Oh, ewiges Gewackel! Ein Dankeschön an Herrn Gerhard Anderssohn für seinen interessanten Beitrag über die OEG als Vorbild und Modell. Zur Erinnerung an den Dampflokeinsatz anlässlich des 75-jährigen Jubiläums übermittle ich ein Foto aus dem Depot in Käfertal. Abschließend noch der Hinweis, dass die Fahrgäste
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
LESERBRIEFE
Bevormundung? Nicht Brawa, sondern der Käufer des Modells sponsert das Projekt. Ich empfinde es als Bevormundung, wenn sich Hersteller auf Kosten ihrer Kunden profilieren. Also: Preis senken und ein Blankoscheckformular beilegen. Dann kann ich selbst entscheiden, ob mir das Vorbild am Herzen liegt (oder auch nicht). Hans-Jürgen Reimer, Heigenbrücken
Zunehmend ist zu beobachten, dass sich im Modellbahnmarkt eine neue Gehäusetechnik breit macht, bei der keine Fenster mehr eingesetzt werden, sondern ein komplettes Gehäuse mit Fenstern transparent gespritzt und lediglich bedruckt wird. Beispiele sind der ICT von Lima, die Karlsruher Stadtbahn von Roco sowie diverse Produkte aus dem Nahverkehrsbereich (UBahnen, Straßenbahnen). Zweifellos haben diese Hersteller keinen Aufwand mit der Passgenauigkeit der Fenstereinsätze und auch die Entwicklungskosten dürften deutlich günstiger sein, weil einerseits das Werkzeug für die Fenster komplett entfällt, andererseits das Gehäuse auch für mehrere Typen von Fahrzeugen verwendet werden kann, die sich lediglich durch die Anordnung der Türen und/oder in der Fensterteilung unterscheiden. Besonders im Fall Lima ist jedoch nicht zu erkennen, dass diese Einsparungen auch an die Verbraucher weitergegeben werden, daher meine ich, dass das Produkt ICT dieser Firma in Ihrer Beurteilung (Preis-Leistungsverhältnis) eindeutig zu gut eingestuft
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wird! Aber selbst wenn das Preis-Leistungsverhältnis wieder stimmt, habe ich mit dieser Technik ein Problem: Ich gehöre nämlich zu denjenigen Modellbahnern, die ihre Fahrzeuge mit einer Innenbeleuchtung ausrüsten. Und ich habe noch kein in dieser Technik hergestelltes Modell gesehen, bei dem das Licht der Innenbeleuchtung trennscharf wirklich durch die Fenster zu sehen ist. Und das Schlimme daran ist: Nachträglich ist hier keinerlei Abhilfe mehr möglich! Ich wünsche mir im Übrigen einen ICT mit der Technik des Fleischmann-Modells und der mäßstäblichen Länge des Lima-Produktes. Da bisher noch kein Erzeugnis meine Vorstellungen erfüllt, habe ich auch noch keines gekauft. Welcher Hersteller baut also „meinen“ ICT? Peter S. Wolf (E-Mail)
MIBA 2/2000, Test ICE-3
ICE-3 ganz brav Mit dem MpC-Programm von Gahler & Ringstmeier läuft mein ICE-3 ganz brav. Sie schreiben, dass der Zug durch seine beiden Schwungscheiben kaum beherrschbar ist und empfehlen eine zusätzliche geschwindigkeitsmindernde Getriebestufe. Genau das bietet das MpC-Programm. Bei Gahler & Ringstmeier kann man individuell jeder Lok acht Fahreigenschaften zuordnen. Damit habe ich auch den ICE-3 gebändigt. Neben der Normalgeschwindigkeit kann man drei weitere Geschwindigkeiten individuell für jede Lok während des Fahrbetriebes festlegen: 1. Hp2-Bremsgeschwindigkeit. Sie setzt mit Vorsignalabstand vor dem Haltepunkt (Standort des Hauptsignales) ein. 2. Die Schleichgeschwindigkeit. Sie zieht den Zug an den Haltepunkt, falls er bereits vorher zum Stehen gekommen wäre. Eine „Bremscharakteristik“ verhindert abruptes Abbremsen. 3. Hp3-Geschwindigkeit. Sie liegt etwas höher als die Hp2-Geschwindigkeit. Über Weichenstraßen, Kurvenstrecken oder in der Bahnhofseinfahrt wird der Zug mit ihr abgebremst – genau das entspricht Ihrer Forderung nach einer geschwindigkeitsmindernden Fahrstufe. Mit MpC kann man für jeden Zug Routen festlegen. Beim ICE-3 könnte
man festlegen, dass er Strecken mit Absturzgefahr meidet. Auch Wendezugbetrieb kann mit den Routen festgelegt werden. Alle von einem Zug befahrenen Blöcke einschließlich der Brems- und Signalabschnitte haben Spannung für die gleiche Geschwindigkeit. Ein Wechsel von einem Schleifer auf den anderen ist überflüssig. Bei MpC ist es gleich, wo der Schleifer im Zugverband sitzt. Gustav Streit, Bremen
MIBA-Spezial 42, PIC-Decoder selbst gebaut
Lange Suche Der Aufbau der Schaltung gestaltete sich als nicht so schwierig wie die Inbetriebnahme. Leider war der Decoder nicht ansprechbar. Der Kern der Schaltung ist der PIC. Deshalb konnte meiner Meinung nach ein Fehler nur in diesem liegen. Die Resetschaltung und die Spannungsversorgung waren schnell überprüft und in Ordnung, es lag eigentlich nur ein Fehler in der Softwareübertragung nahe. Nach langem Suchen und Reprogrammieren und mittlerweile drei verschlissenen PICs nahm ich Kontakt mit dem Autor auf. Mit seiner Hilfe konnte ich den Decoder sofort ansprechen. Die Lösung war einfach. Adresse 78. Nur konnte ich in ihrem abgedruckten Artikel nicht den Hinweis finden, dass der Decoder im jungfräulichen Zustand die Decoderadresse 78 hat. Scheinbar sind ihrem redaktionellen Kürzen die Adresse 78 und meine drei PICs zum Opfer gefallen. Klaus Macinkowski, Bottrop Anm. d. Red.: Leider hat Klaus Macinkowski Recht – der Hinweis auf die Decoderadresse 78 ist bei der redaktionellen Bearbeitung abhanden gekommen. Wir bitten um Entschuldigung für diesen Fauxpas. Und weil wir gerade dabei sind: In MIBA 2/2000 auf Seite 77 wurde versehentlich die falsche VorwahlNummer der Fa. Spörle angegeben. Richtig ist: 0211.
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder; im Sinne größtmöglicher Meinungsvielfalt behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor. MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Foto: Martin Knaden, Anlage: ETS
NUR EIN BILD
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ampf- und andere Rösser schnauben miteinander um die Wette. Ob Fleisch und Blut oder Feuer und Stahl – jedes macht auf seine Weise eine ganz eigne Reise.
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VORBILD + MODELL
Der neu gestaltete Zeeden-Zug, wie er auch auf der Intermodellbau in Dortmund vom 12. bis 16.4.2000 am MIBA-Stand besichtigt werden kann.
Zeedens Züge – Nachschlag
Hingucker und Aufmucker Unsere Artikelserie über den Bau von H0-Güterwagen auf der Basis einer Zeichnung von Walter Zeeden hat überdurchschnittliche Resonanz bei den Lesern gefunden. Manche hatten jedoch ganz genau hingeguckt und vermittelten uns einige neue Erkenntnisse, die wir Ihnen keinesfalls vorenthalten wollen.
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er Anruf schreckte den Redakteur aus dem nachmittäglichen Büroschlaf: „Sie schreiben in Heft 9/99 was von einem Nietentender. Das ist aber ein Übergangstender in geschweißter Bauart“, meldete sich MIBA-Leser Dieter Thomas. „In einem älteren Lok-Magazin – Nummer weiß ich nicht – war mal eine Abhandlung über Tender.“ Übergangstender? Geschweißte Bauart? Verflixt noch mal! Sollte etwa die MIBA den Lesern einen Bären aufgebunden haben? Hektisches Suchen im Zeitschriften-Archiv der Redaktion förderte kaum zwei Stunden später die richtige Ausgabe zutage: Lok-Magazin 158 von September 1989. Und siehe da, ab Seite 361 ein Aufsatz von KarlHeinz Bebensee über Tenderbauarten. „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelheinzchen stieß“, murmelte der Redakteur und ärgerte sich, dass solche Hinweise immer erst auftauchen, wenn das gedruckte Heft vorliegt. Es sollte aber noch dicker kommen. Zwei Wochen später landete ein Fax 10
von Bernd Beck, MIBA-Lesern auch nicht ganz unbekannt, auf dem Schreibtisch: „Habe gerade Euren tollen Artikel über den ,Zeeden-Zug‘ gelesen. Gefällt mir ganz gut. Aber mit den Güterwagen habt Ihr es wohl nicht so. In der ersten Folge verwendet ihr einen G10, obwohl die Zeeden-Zeichnung auf einen G02 hinweist.“ Himmel ..... und Zwirn! Kann man als Redakteur denn nicht mal dem Universalgelehrten trauen, wenn schon Güterwagen – nun, sagen wir – nicht unbedingt zu den eigenen Spezialgebieten zählen? Der Redakteur schlug nach bei Carstens, Band 1, S. 14: G02. Vorgeblättert bis S. 20: G10. Wieder zurück, wieder vor. Tatsächlich: Form des Bremserhauses, Einteilung der Fenster und Anordnung der Lüfter sprechen eindeutig für G02, und zwar ein jüngerer mit Pressblechachshaltern. Mist. Noch vernichtender war das 21 Punkte umfassende „Lob“ von Güterwagenguru Winfried Dingerdissen: „Also mal ehrlich, Jungs, Asche auf Eu-
re Häupter, was habt Ihr Euch dabei gedacht, dem MIBA-Leser einen G02 als G10 zu verkaufen? Aber mal der Reihe nach: 1. Pwg pr 14 ist ja richtig, aber das Märklin-Sammlermodell hat das falsche Untergestell mit UIC-Laufwerk (Doppelschaken, Rollenlager) und außerdem Diagonalstreben an den Seitenwänden, Fleischmann wäre da geeigneter. 2. Der G10 ist ein G02 (Baujahr ab 1909) mit Pressblechachshaltern! Da solltet Ihr noch mal die Schulbank drücken und im Carstens nachlesen. Als Modell kommt nur der Piko-Wagen in Frage … 3. Glt 23 ist richtig, aber wesentlich an einem Glt ist doch das ,t‘! Die Stirntür möchte der MIBA-Leser vielleicht doch noch sehen! Dass der Fleischmann-Gl 11 als Umbaubasis genommen wurde, kann ich nicht so recht verstehen, stimmt doch die Dachform und die Anordnung der Lade- und Lüfterklappen für einen Glt nicht. Dann lieber auf die Knotenbleche verzichten und mit Ludwigs Fräsbank die Kastenstützen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion entfernen. Bleiben nur noch die von Martin aufzumalenden Tausenden von Nieten! 4. Zum Kesselwagen …“ Genug! Der Redakteur schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass der Mac einen Neustart machte, und griff zum Telefon. Nachsitzen war angesagt! MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Ein „Nietentender“ ohne Nieten! Tender dieser Übergangsbauart waren noch in der Form des alten 2´2´T32 gebaut, aber mit der neuen Schweißtechnik ausgeführt. Durch eine Umgestaltung des Rahmens konnten zwei Kubikmeter Wasser mehr aufgenommen werden, sodass der Tender die Bezeichnung 2´2´T34 erhielt. Er war gekuppelt mit den Lokomotiven 03 245–298 sowie einigen 44. Foto: Joachim Claus
Einige Pwg Pr 14 waren auch zu Epoche-IIIaZeiten noch ohne Diagonalverstärkungen im Einsatz. Bauliche Änderung an diesem Pwg: Kürzen der ehemals durchgehenden Trittbretter. Foto: Archiv Michael Meinhold Recht daneben ein wenig später als G02 bezeichneter Güterwagen, im Unterschied zur Zeedenzeichnung allerdings ohne Bremserhaus. Foto: MIBA-Archiv Dieser Glt 23 hat – leider nur am anderen Ende – Stirntüren, wie das „t“ in der Gattungsbezeichnung bestätigt. Foto: Joachim Claus/Archiv Michael Meinhold
Szenenwechsel: Irgendwo im Oberhessischen hockten die üblichen Verdächtigen zusammen und ließen die Ohren hängen. Anklagend lagen Leserbriefe und Faxe auf dem Tisch. „Es ist wie mit Weihnachten und der Spielwarenmesse“, begann schließlich Ludwig. „Man weiß genau, wann der Termin ist, und dann wird es doch wieder eng. Ich hatte einfach nicht die Zeit, mich intensiv …“ „Und wenn bei mir diese blöde gelbe Farbe vom Kesselwagen richtig getrocknet wäre“, warf Jan ein, „hätte ich ja auch viel besser …“ „Normalerweise ist auf die Bildangaben in meinem Archiv Verlass“, murmelte der Chronist vor sich hin, noch immer kopfschüttelnd. „Wie konnte nur die Sache mit dem Tender …?“ MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
„Ich hätte das alles gründlicher überprüfen müssen“, übernahm der Redakteur die politische Verantwortung (blieb aber dennoch im Amt). „Bei anderen checken wir doch auch erst mal jede Silbe …“ Nach einer Weile des betretenen Schweigens fuhr er hoch: „Ich hab’s! Wir machen die erste Folge einfach noch mal!“, verkündete er. „Ich könnte mir den Tender vorknöpfen und die Nieten entfernen. Einen Pwg von Fleischmann kann ich auch beisteuern.“ „Den G02 wollte ich sowieso mal supern“, bot Jan an. „Ein Basismodell von Piko habe ich schon.“ „Dann“, seufzte Ludwig, „bleibt für mich ja nur noch der Glt 23. Aber wenn der Leser denn unbedingt ’ne Stirntür will – meinetwegen.“ „Und was mach ich“, fragte der Chronist, ungewohnt kleinlaut.
„Du“, antwortete der Redakteur, „nimmst dir ein Radiergummi und bringst die Angaben auf der Rückseite deiner Archivbilder in Ordnung. Damit hast du bis zur nächsten Woche genug zu tun. Wir treffen uns dann wieder.“
Diesmal stimmt´s „Und? Seid ihr alle fertig geworden?“ Des Redakteurs Anspannung beim nächsten Treffen war nicht zu übersehen. – „Sogar fix und fertig“, antwortete Ludwig und ließ sich in einen Sessel plumpsen. „Ich brauche jetzt erst mal was Nasskaltes.“ Während der Chronist wortlos den Inhalt seines Kühlschrankes auftischte, ging der Redakteur schon mal in medias res: „Der Umbau des Roco-Tenders war eigentlich ganz einfach. Mit einer flachen, feinen Feile werden die 11
Voilà – der Übergangstender 2´2´T34 „mit ohne Nieten“. Darunter: Er lässt sich mit wenig Aufwand und einer Feile aus dem 2´2´T32 von Roco herstellen.
Fast ganz wie in der Zeedenzeichnung: ohne Diagonalstreben und mit durchgehenden Trittbrettern – der in RAL 6007 umlackierte Epoche-II-Pwg von Fleischmann (Art.-Nr. 5302). Lediglich die Griffstangen hätte man wegschaben müssen. Dann ließe sich auch die authentische Anschrift aus dem WeinertSatz 91120 an einem Stück ansetzen. Angesetzt wurden am G02 von Piko Endfeldverstärkungen, Griffstangen und Schlußscheibenhalter. Die Beschriftung wurde aus Gaßner-Sätzen zusammengestellt. Fotos: MK
Seitenwände bearbeitet. Aufpassen muss man allerdings, dass die Ecken nicht abgerundet werden. Die Lackierung kann z.B. mit MoLack-Farben erfolgen. Die Anschriften sind von Gaßner, das Lokschild habe ich weiterverwendet. Wenn jetzt noch einer was zu meckern hat, …“ 12
Aus der Runde wagte niemand, eine Prognose zu stellen. Stattdessen fuhr der Redakteur fort: „Mit dem Pwg ist es nicht so einfach wie vermutet. In der Zeichnung ist das Ding ohne Diagonalstreben und mit durchgehendem Trittbrett dargestellt. Es entspricht also weitgehend der Epoche-II-Version von
Fleischmanns Pwg (Art.-Nr 5302). Ich habe mich damit begnügt, den Wagenkasten flaschengrün (RAL 6007) zu lackieren und mit dem Weinert-Beschriftungssatz 91120 als Modell der Epoche IIIa zu vervollständigen.“ „So ähnlich habe ich auch den PikoWagen bearbeitet“, war nun Jan an der Reihe. „Als Basis diente ein G-Wagen der DR (z.B. Art.-Nr. 54012). Die angeformten Griffstangen wurden durch 0,3-mm-Draht ersetzt. Die Endfelder erhielten Verstärkungsstreben aus 0,5x1-mm-U-Profilen. Die Lackierung erfolgte mit Weinert-Farben, die Anschriften mussten aus Gaßner-Sätzen gestückelt werden. Und wie bist du zurechtgekommen, Ludwig? Ludwig!?!“ Ludwig schreckte hoch: „Was? Wo? Wer hat mein Bier?“ Nach einer kleinen, aber wichtigen Stärkung konnte er dann von seinem Bauprojekt berichten: „Also ich weiß schon, warum ich damals den Gl 11 als Ersatz für den Glt 23 genommen hatte, die Bearbeitung des Aufbaus vom Roco-Gltmrhs 46 ist nämlich nicht, wie Wini meint, schnell mit der Fräse erledigt. Den Gltmrhs 46 habe ich diesmal als Basismodell gewählt, weil hier die Lüfteranordnung der Seitenwände passt und die Stirntüren zumindest teilweise weiterverwendet werden können. Für das Fahrwerk konnte ich allerdings auf die Gl 11-Version mit Bremserbühne zurückgreifen, hier stimmt die Achsanordnung und außerdem hat der Gl 11 die richtigen Federpakete. Während für den bremserbühnenlosen Glt 23 der späteren Bauserien die Stirntüren des Gltmrhs 46 übernommen werden könnten, hatten die Glt 23 mit Bremserbühne die Tür nur auf einer Seite und diese Tür hatte auch noch eine andere Bauform, die im Modell aber durch Kürzen der Roco-Tür recht gut hergestellt werden kann. Nachdem ich zunächst die auf den Türen vorhandenen Diagonalstreben abgeschabt habe, wurde der Türbereich oberhalb der Dachunterkante eingeebnet und anschließend die Bretterfugen nachgeschnitzt. Die Komplettierung der nun rechteckigen Türen erfolgte mit Polystyrolprofilen, wobei die umlaufenden Streifen und die Knotenbleche aus 0,12 mm dünnen Platten ausgeschnitten wurden. Die Kastenstützen oberhalb der Tür entstanden aus 1,0x0,6-mm-Messing-U-Profilen. Auf der Bremserbühnenseite habe ich eine komplett neue ,Bretterwand‘ aus 0,4-mm-Polystyrol eingesetzt. Die Wand habe ich anschließend mit zwei MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
hochkant stehenden 0,6x1,0-mm-Messing-L-Profilen komplettiert, zwischen denen das Bremserhaus platziert wird. Bei den Seitenwänden habe ich die Knotenbleche wieder aus 0,12-mm-Polystyrol angedeutet, wobei ich diese nur in die Ecken geklebt habe, denn ein Überlappen auf die ohnehin zu stark profilierten Kastenstreben hätte der Optik mehr geschadet als genutzt. Die Diagonalstreben sind beim Gltmrhs 46 im Vergleich zum Glt 23 zwar zu weit runtergezogen, ich habe sie aber nicht neu gemacht, sondern lediglich am unteren Ende etwas gekürzt. Bremserhaus und -bühne stammen vom langen Oppeln von Klein-Modellbahn, welche noch in der Bastelkiste herumlagen. Ansonsten wären hier die Weinert-Teile 9262 und 9263 die richtigen – siehe Spezial 43. Das Fahrgestell musste außerdem noch um ein Sprengwerk ergänzt werden, das aus 1,5x1,5-mm-Messing-LProfilen und 0,8-mm-Drähten besteht und mit 0,12-mm-Polystyrol-Knotenblechen ergänzt wurde. Zum Schluss wurde der trapezförmige Ausschnitt unter den Türen noch mit einem Polystyrol-Streifen geschlossen. Die ganze Haube wurde schließlich noch mit Griffstangen, Schlusssignalhaltern und gestückelter Gaßner-Beschriftung komplettiert. Und so sieht er nun aus, ein ,echter‘ Glt 23, fehlen nur die ,Millionen von Nieten‘, aber das ist eher etwas für Martin …“ Zufrieden lehnte sich der Redakteur zurück: „Na also, geht doch. Damit dürften die gröbsten Schnitzer ausgebügelt sein. Was sonst noch anzumerken wäre, verbuchen wir einfach unter ,unvermeidbarer Kompromiss‘. Modellbahn soll ja schließlich Spaß machen. Und – wie ich hinzufügen möchte – auch lecker schmecken!“ Die anderen sahen sich fragend an, bis der Redakteur schließlich eine weitere Schachtel hervorkramte. „Mit Schweizer Themen kann ich normalerweise nicht viel anfangen. Aber dann habe ich doch noch schnell diesen Mohrenkopfwagen gebaut. Isser nich süüüß?“ Die anderen schauten entgeistert auf den Containertragwagen mit den schokoladenüberzogenen Zuckerschaumbergen. Jan fand als erster die Sprache wieder: „Es hat ihn erwischt, es hat ihn wirklich erwischt“, sagte er tonlos, während er einen Mohrenkopf aufaß. „Eindeutig!“ bestätigte Ludwig. „Dabei hätte noch so viel aus ihm werden können …“ Ludwig Fehr/MK MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Die Stirntür vom Roco-Gltmrhs 46 wurde oben gekürzt und mit PolystyrolStreifen vervollständigt. Außerdem muss das Fahrwerk an der Türaussparung mit einem Kunststoffstreifen ergänzt werden. Am Wagenkasten leuchten (noch) die Knotenbleche aus Polystyrol. Fotos: Ludwig Fehr Die Bremserhaus-Stirnwand wurde komplett neu angefertigt und mit Ms-Profilen sowie Bremserhaus bestückt. Sprengwerke aus Messing-Profilen mit Kunststoff-Knotenblechen. Die senkrechten Haltedrähte sollten nach dem Einbau in Höhe des Wagenbodens gekappt werden.
Die Stirnwandtür charakterisiert den Glt 23 – jetzt auch im Modell!!! Des Zeeden-Wahnsinns fette Beute: MK baute diesen „Mohrenkopfwagen“. Fotos: MK
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Zeeden-Zug in N Als ich in MIBA 9/99 den Zeeden-Güterzug sah, kam mir der Gedanke, diesen in N nachzubauen. Nun gut, manche Modelle sind mit Sicherheit nicht so perfekt, man muss in mancherlei Hinsicht Kompromisse machen. Aber ich handle nach dem Motto „model railroading is fun“. Wichtig war mir allerdings, dass der äußere Eindruck des Zeeden-Zuges stimmig ist. Leider sind nicht mehr alle Wagen in den aktuellen Hersteller-Programmen, bei manchem Händler aber vielleicht noch vorrätig. 44: Die 44er von Roco (Katalog-Nr. 23207) ließ ich mir von der Firma WKF in Frankfurt (Vertrieb: KH-Modellbahnbau, Das Kleinserienlädchen, Philipp-Försch-Straße 2, 55257 Budenheim bei Mainz) mit geschlossener Frontschürze umbauen. Der Tender 2´2´T34 in der neueren Ausführung, kenntlich durch den oben eingezogenen Kohlenkasten, stammt von dem 41er-Minitrix-Modell (Katalog-Nr. 12001). Da beim RocoModell der Motor im Tender sitzt und die Lok über eine Kardanwelle angetrieben wird, musste in den MinitrixTender ein U-förmiger Schlitz an der Seite zum Führerhaus gesägt werden. (Das Abschleifen der Nieten zur Darstellung der Übergangsbauart folgt noch!) Die Beschilderung stammt vom „Sächsischen Eisenbahn-Modellbau“ Karl-Liebknecht-Siedlung 10, 08451 Crimmitschau. Mit der Nummer 44 675 entspricht das Modell genau dem Vorbild- Foto in MIBA 9/99. Pwg: Neben Arnold und Fleischmann hatte Minitrix bis zum Jahre 1989/90 unter der Katalog-Nr. 13254 den Pwg im Programm. Dieses Modell hat keine Diagonalstreben, aber Fenster in den Türen. Es passt am besten zur Zeichnung. G 02: Den G02 gab es mal mit Bremserhaus von Mintirix unter der Nr. 13208. Leider hat er nicht die richti-
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ge Epoche-III-Beschriftung, sodass ich mir mit dem Fleischmann G10, Katalog-Nr. 8355 aushalf. Glt 23: Hierfür verwendete ich das Piccolo-Modell Katalog-Nr. 8309. Zwar hat dieses Modell DR-Beschriftung, ist aber ansonsten passend. EKW: Als Basis diente mir der „TotalMinitrix-Kesselwagen“, Katalog-Nr. 13974, der allerdings umlackiert werden musste. Der Shell-Schriftzug wurde auf dem PC erstellt und auf Selbstklebefolie ausgedruckt. Die seitlichen Schilder stammen von einem zweiachsigen Minitrix-Kesselwagen.
Der Kmr 35 war auch in N aufwändig.
Die Anordnung der Tür kann aus „Miba-Reprint Nr. 3“ oder aus „MIBA Heft 15/48“ entnommen werden. Um den Höhenversatz zwischen Trägerplatte und Tür auszugleichen, werden links und rechts neben der Tür Polystyrolplatten, in der Materialstärke der Tür, aufgeklebt. Um die gesickten Seitenwandbleche nachzubilden, schnitt ich aus einer Alu-Haushaltsfolie genau in der Größe der vorher genannten Polystyrolplatten Rechtecke aus. Auf der Rückseite der Rechtecke wurden dann mit einer Reißnadel und einem Lineal vorsichtig, unter ganz schwachem Druck (damit die Folie nicht reißt), die Sicken und senkrechten Streben eingedrückt. Danach wurden diese aufgeklebt. Die Klappen wurden aus einem Fleischmann-Piccolo-Modell (KatalogNr. 8219) entnommen. Der durchgehende Dachfirst stammt von dem oben genannten Minitrix-Wagen.
Kmr 35: Beim zweiachsigen Klappdeckelwagen Kmr 35 kam ich zu den selben Bauüberlegungen, wie schon im Buch „Güterwagen, Band 2“, von Carstens/Diener beschrieben. Das Fahrgestell stammt weitgehend von einem O-Wagen, Typ „Villach“ des Ar- Trecker statt Militär auf Sm 24 statt Smr 35. nold-Modelles 74666. Zuerst wurde das Fahrgestell um die Breite der Smr 35: Den Bau eines Sm 24 schilHandbremsbühne durch ein Kunst- derte ich bereits in MIBA 9/91. Diese stoffteil verlängert. Anschlließend Baubeschreibung wäre auch hier für wurde die Handbremsbühne eines einen Wagen mit Fischbauchträger zweiachsigen Kesselwagens auf einer gültig. Ich beließ es jedoch bei dem Seite aufgeklebt. Wie beim Vorbild, so vorhandenen Modell eines Sm 24. habe ich auch beidseitig die benötig- Glmghs 36: Auch bei diesem Modell ten Verstärkungen unter der Tür konnte ich glücklicherweise auf das durch quadratische Polystyrolprofile Minitrix-Modell aus dem Katalog mit 0,8 mm Kantenlänge angebracht. 89/90 mit der Nummer 13625 zurückStirnwände und Türen wurden vom greifen. Dieses Modell besitzt sogar Minitrix-Modell, Katalog-Nr. 13944, die richtige DB-Beschriftung. ausgesägt. Zur Nachbildung der Sei- Om 12: Bei diesem Wagen griff ich auf tenwände klebte ich die Türen auf ei- das Roco-Modell mit der Katalog-Nr. ne rechteckige Polystyrolplatte. Die 25096 aus dem Katalog 95/96 zurück. Länge für diese Platte ergibt sich aus Om 31: Auch bei diesem Wagen kann der Länge des Fahrgestells und die man auch auf das Modell von Roco Nr. Breite aus der Höhe der Stirnwände. 25059 zurückgreifen.
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R 10: Der Rungenwagen stammt aus dem Roco-Sortiment. Fahrwerk vom ÖBB-Wagen, Katalog Nr. 25024, Aufbau von Roco 25025 mit der DB-Beschriftung. Das Ladegut entstand aus Spritzlingsresten.
3,5-mm-Löcher zur symmetrischen eine Nachkriegslieferung aus tscheLagerung in die Drehgestelle gebohrt. chischer Lieferung mit geringerem Die Bremserbühne stammt vom Achstand dar. Diesen Wagen wollte Fleischmann-Piccolowagen 8285, ein ich jedoch nicht umbauen, da mir dieneues Einheitsbremserhaus auch. Das ser Umbau zu schwierig erschien. dafür erforderliche Podest wird aus Idms-v: Ein passendes Modell konnte einem kleinen Polystyrolstreifen aus- ich hierfür nicht finden. Deshalb entgeschnitten und auf das Gestell des schloss ich mich – um das ausländiFleischmann-Wagens geklebt. sche Flair zu vermitteln – einen italiAls Ladegut wurde eine 14 mm star- enischen Kühlwagen von Sagi (Verke Scheibe einer Vorhangschiene ab- trieb: Euro-Modell) einzustellen. geschnitten, das Muster per PC erstellt Om 12: Bei diesem Wagen griff ich auf und auf diese Scheibe geklebt. Das eine Piccolo-Sonderserie „50 Jahre Ommu mit außermittigem Bremserhaus Transportgestell entstand aus feinen DB“ zurück. Ein einzelnes Modell ist Holzprofilen. als Neuheit 2000 unter der KatalogOmmu Göttingen: Das Bremserhaus Gr 20: Den Gr 20 bot Minitrix bis 1998 Nr. 8218 angekündigt. stammt von einem älteren Piko-Ein- unter der Artikel-Nummer 13946 an. O 11: Diesen Wagen hatte Minitrix bis heitskesselwagen (Flohmarkt!), das G 10: Hierfür verwendete ich das Pic- zum Jahre 95/96 mit der Katalog-Nr. Fahrgestell von einem Piko-O-Wagen, colo-Modell 8360, das bis 94/95 im 13663 im Programm. Als Neuheit die Handbremsbühne von einem Katalog war. zweiachsigen Minitrix-Shell-Wagen. SSk 07: Bei dieDer Wagenaufbau kam von einem Ar- sem Wagen griff nold-Modell (Katalog-Nr. 74666), bei ich auf den bayeridem die nicht passenden Diagonal- schen Plattformstreben mit einem scharfen Stichel ab- wagen von Minigeschabt wurden. Anschließend wur- trix Katalog-Nr. den neue Bretterfugen eingeritzt und 13408 zurück, der die Diagonalstreben mit 0,3 mm star- DB-Beschriftung kem Draht nachgebildet. Eine braune trägt. Das Brem- Der SSk 08 wurde statt mit einem Lokkessel mit Röhren beladen. Verschmutzung tarnt die falschen Be- serhaus stammt An dem Modell überzeugt insbesondere das Bremserhaus. schriftungen. jedoch vom Picco- Fotos: MK 2000 ist er auch in einem Set unter der Katalog-Nr. 15047. Bierwagen: In N gibt es ein passendes Modell eines Bierwagens, allerdings mit der Beschriftung „Spaten-Bräu“ von Fleischmann-Piccolo unter der Nr. 8347. Diese kleine Unstimmigkeit nehme ich in Kauf, da beides Münchner Brauereien sind. Säuretopfwagen: Im Oktober oder November 1999 brachte FleischDer SSt 06 aus einem Arnold-Rahmen und Minitrix-Drehgestellen. Die Ladung ist Selbstbau. mann-Piccolo eine Sonderserie österreichischer Güterwagenmodelle mit SSt 06: Arnold hat einen Tieflader lo-Wagen 8285 und die Drehgestelle einem Säuretopfwagen. Mit etwas (Katalog-Nr. 4910) mit zweiachsigem sind vom Minitrix-Kesselwagen „Verschmutzung“ können die AnDrehgestell. Die Drehgestelle kommen 13974. Die Ausschnitte in den Wan- schriften akzeptiert werden. – wie beim H0-Pendant – vom SSy 46 gen wurden verspachtelt. GGths 43: Hier konnte ich auf das (Minitrix, Katalog-Nr. 13458). Die Hal- Gmhs 35: Bei dem Wagen nahm ich Minitrix-Modell 13598, welches bis tezapfen von Minitrix wurden unter das Arnold-Modell mit der Katalog-Nr. 89/90 im Katalog war, zurückgreifen. das Arnold-Modell geklebt und neue 74664. Allerdings stellt dieses Modell Helmut Riß
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VORBILD
Wismarer Schienenbus in zweitüriger Ausführung, wie ihn Wismars „Hauszeichner“ Neumann am 22.10.31 für das Titelblatt des ersten Prospektes zu Papier brachte. Die Leiter zum Dachgepäckträger fehlt.
Kurioses aus dem Eisenbahnarchiv (6)
Das Ur-Schnäuzchen Märklin/Trix kündigten auf der zurückliegenden Spielwarenmesse das Wismarer „Schweineschnäuzchen“ in der DB-Version als VT 89.9 an. Das Modell wird selbstverständlich vier Türen haben. Dr. Rolf Löttgers erinnert an eine ursprünglich geplante, aber nie realisierte Ur-Version mit zwei Türen.
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er Wismarer Schienenbus, Markenzeichen vieler Klein- und Privatbahnen, wurde zwischen 1932 und 1941 in insgesamt 58 Exemplaren gebaut. Seine Konzeption war in enger Zusammenarbeit zwischen dem Landeskleinbahnamt in Hannover und dem mecklenburgischen Waggonbauer entwickelt worden. Das erste Prospekt von Ende 1931 zeigt noch eine zweitürige Bauform, der Anfang Juni 1932 abgelieferte erste VT für Lüneburg–Soltau entstand dann in der klassischen viertürigen Ausführung. Was in Wismar seinerzeit nicht realisiert worden ist, könnte nun wenigstens im Modell in die Tat umgesetzt werden.
Neumann „träumt“ Normalerweise war Herr Neumann, dessen Namenszug alle Übersichtszeichnungen der Dreißiger-Jahre tragen, in erster Linie Konstrukteur. Ab und zu durfte er seiner Fantasie aber auch freien Lauf lassen. So entstand mit der Datumsangabe 22.10.31 eine 16
wunderhübsche Skizze, die den angedachten Wismarer Schienenbus in beschaulicher Heidelandschaft zeigt: Vom Wind zerzauste Birken, ein einsamer Wacholderstrauch am Bahndamm, im Hintergrund eine Windmühle, und am Bahnsteig wartet ein Jägersmann in Knickerbockers und mit Gamsbart am Hut. Der Triebwagen ist gut besetzt, das Dach schwer bepackt – der Wismarer Schienenbus „bewegt“ viel! Die Skizze lässt den Schienenbus länger wirken als er ist. In Wirklichkeit sollte der Prototyp von Kühler-Vorderkante zu Kühler-Vorderkante nur 9,64 m messen – die „Heidelandschaft“ erweckt eher den Eindruck eines 12-mFahrzeuges. Nur zwei Tage nach seiner „Heidelandschaft“ vollendete Herr Neumann die Übersichtszeichnung des viertürigen Prototyps für die Kleinbahn Lüneburg–Soltau, Zeichnung TI. 22091 vom 24.10.31. Diese allererste überlieferte Zeichnung im Maßstab 1:20 ist sorgfältiger ausgeführt als die nachfolgenden Skizzen aus Wismar. Immerhin
sollte mit ihr kräftig die Werbetrommel gerührt werden. Und so findet sich diese Zeichnung in vielen Angebotsmappen landauf, landab. Von den Fahrzeugabmessungen her unterscheiden sich die zwei- und viertürige Variante nicht. Beide besitzen sie den für den Wismarer Typ „B“ geltenden Achsstand von 4 m, eine Wagenkasten-Länge von 7,24 m und eine Gesamtlänge (ohne Stoßbügel) von 9,64 m. Im Fahrzeuginnern gibt es beiderseits des Mittelganges drei Abteile mit jeweils vier Sitzplätzen. Lediglich bei der Bestuhlung der Führerstände weichen die beiden Entwürfe etwas voneinander ab. Vorgesehen waren zunächst für die zweitürige Bauform in jedem Führerstand sieben klappbare Einzelsitze. Tatsächlich ausgeführt wurden eine zweisitzige Bank und zwei Klappsitze pro Führerstand. Bemerkenswert ist der anfangs vorgesehene Anbau zusätzlicher Klappsitze im Mittelgang des Fahrgastraums, was sechs zusätzliche Sitzgelegenheiten geschaffen hätte. In die Tat umgesetzt worden ist diese allenfalls im „Langstreckeneinsatz“ sinnvolle Lösung indes nur bei den wesentlich größeren Schienenbussen für Venezuela.
Nachbau der „Nullvariante“ Die dem ersten Prospekt entnommene Skizze der zweitürigen Bauform reicht nur für eine grobe Orientierung. Die wesentlich detailreichere Zeichnung des SK 1 für Lüneburg–Soltau gibt die notwendigen Ergänzungen. Von der MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Maßskizze dieses Zweitürers in H0, ohne Leitern und Dachgepäckträger, dafür mit vielen Klapp- und Notsitzen. Darunter: Der Prototyp mit der Fabriknummer 20 201 wurde am 6. Mai 1932 an die Kleinbahn Lüneburg–Soltau abgeliefert. Die Stoßbügel sind gegenüber der Übersichtszeichnung verstärkt worden.
Seitenansicht könnten die linken drei Viertel übernommen werden, statt der rechten Tür mit kleinem Seitenfenster (und Trittstufe) wäre ein exakt 1 m breites Fenster, analog zu den Abteilfenstern, einzufügen. Zwei in gleicher Tür- und Fensteranordnung gefertigte Seitenteile ergäben dann bei der Montage die markante Türanordnung jeweils in Fahrtrichtung links vorn. Wollte man die „Nullvariante“ exakt nach der Zeichnung bauen, müsste man auf die Leitern verzichten. Die bemaßte Skizze zeigt nicht einmal einen Dachgepäckträger, wie ihn die „Heidelandschaft“ aufweist. Da aber die Mehrzahl der Wismarer Schienenbusse Dachgepäckträger und Leitern besaßen, müsste dieses Accessoire eigentlich mit hinzugenommen werden. Über die optimale Anordnung des Stoßbügels bestand anfangs keine genaue Vorstellung. Die „Heidelandschaft“ zeigt ihn unter dem Kühler, die Skizze des SK 1 für Lüneburg–Soltau in Kühlermitte, das Lieferbild dieses ersten Schienenbusses lässt eine Rohrrahmen-Tragkonstruktion erkennen. Man kann für sein Modell also auswählen! Dr. Rolf Löttgers
Übersichtszeichnung in H0 des viertürigen Prototyps SK 1 für die Kleinbahn Lüneburg– Soltau vom 24.10.31. Die Abmessungen von Wagenkasten, Vorbauten und Fahrgestell sind mit denen der „Nullvariante“ identisch.
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MODELLBAHN-ANLAGE
Kombinierte Regel- und Schmalspuranlage in H0
Von Bad Maulnich nach Friedlingen Im Rahmen der Intermodellbau 2000 in Dortmund präsentiert sich das Team 750 auf einer Fläche von 210 m2 mit einer kombinierten H0/H0e-Modul- und Segmentanlage nach deutschen Vorbildern, die in diesem Umfang noch nie gezeigt wurde. Volker Großkopf beschreibt eine Reise auf der Schmalspurbahn.
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as Team 750 wurde 1995 gegründet und befasst sich mit deutschen und österreichischen Schmalspurbahnen der Spurweite 750 mm. Die von den elf Mitgliedern des Teams gebaute Anlage entsteht in Modul- und Segmentbauweise. Neu ist ein kompletter Normalspurteil, der die Ausweitung der Teaminteressen in dieser Richtung erstmals präsentiert. Hier zeigen wir einen Übergabebahnhof H0/H0e mit Dreischienenausgang, einen Abzweigbahnhof mit Dreischienengleisen und eine Zechenübergabestelle mit einer zweigleisigen Verladung in EisenbahnWaggons. Der Fahrzeugpark setzt sich aus Klein-, Großserienmodellen und Umbauten zusammen. Auf der Anlage wird wie beim großen Vorbild nach Fahrplan mit einer Modellzeit-Uhr (60 min Modellzeit = 15 min Echtzeit) gefahren. Für die Verständigung unter den Bahnhöfen werden originale Kurbeltelefone der Bundesbahn eingesetzt. Ein Bericht über diese Art von Spielbetrieb ist in MIBA-Spezial 30 „Modellbahn-Betrieb“ erschienen.
Fahrt mit der Bimmelbahn Im idyllischen Bad Maulnich beginnt unsere Reise auf 750 mm Spurweite. Der Bahnhof hat immer noch Bedeutung für den Kurbetrieb und auch Berufspendler und Schüler sorgen dafür, dass die zahlreichen Personenzüge recht ordentlich ausgelastet sind. 18
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Am Bahnhof hat sich ein Landhandel niedergelassen, der die meisten Waren noch über die Schienen bezieht. Natürlich tritt auch der größte Teil der verkauften Erzeugnisse seine Reise zum Empfänger mit der Bahn an. Allerdings geht das Frachtaufkommen im Durchschnitt nicht über zwei Wagenladungen täglich hinaus. Eine Freiladestraße mit Bockkran und ein Güterschuppen runden das Angebot für den Güterverkehr ab. Zum Bahnhof gehört ein kleines Bahnbetriebswerk (Bw), dort ergänzen die Dampfloks ihre Vorräte und im Schuppen wird eine Reservelok vorgehalten. Unser Zug ist abfahrbereit und wir steigen zu. Mit gemütlichen 30 „Sachen“ – mehr ist auf der Bahn nicht erlaubt – geht es schaukelnd auf die Fahrt. Kurz hinter dem Bahnhof überquert der Zug auf einer uralten Holzbrücke die Maulnicher Ache, von dort aus weiter durch sich abwechselnde karge Landschaft und zum Teil dichte Wälder. Der Zug wird immer langsamer, denn Kurve reiht sich an Kurve. Der Bau der Strecke durfte halt nicht viel kosten und so musste sie dort ihren Weg nehmen, wo am wenigsten am Gelände zu arbeiten war. Rechts der Strecke kommt eine Kirche in Sicht, eine Postkartenansicht von ihr zierte bereits den Titel von Spezial 39. Kleinkirchen heißt die nächste Station – die Kirche ist jedoch alles andere als klein. Der Zug hält mit einem kleinen Ruck, wir schauen aus dem AbMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
teilfenster und sehen uns im Bahnhof um. Zwei Bahnsteiggleise, ein langes Freiladegleis, auf dem einige Drehschemelwagenpärchen mit Langholz stehen, ein Stumpfgleis, das ist alles. Hier steigt kaum jemand aus noch ein. Kleinkirchen ist halt ein verschlafenes Nest. Nur sonntags, erzählt uns
der Schaffner, ist hier mehr Betrieb: Dann kommen nicht nur die Sonntagsausflügler, sondern auch die Katholiken aus Bad Maulnich zum Gottesdienst. Die Maulnicher Kirche ist 1811 abgebrannt und nie wieder aufgebaut worden – Maulnich war damals noch kein Kurort und die Gemeinde zu arm.
Linke Seite oben: Trotz der unübersehbaren Schmalspurromantik sind auch moderne Blinklichtüberwachungsanlagen an der Strecke montiert. Links: Kurz nach Verlassen des Bahnhofs Bad Maulnich überquert der erste Morgenzug mit einer Tssd die herrliche alte Holzbrücke. Oben: Während des Tages bringt die Tssd mit Rollschemel-Pärchen Langholz zum Sägewerk. Rechts: Währenddessen hat die IV K einen Personenzug am Haken und schlängelt sich durch den Wald.
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Noch hat die kleine HF 130 C in den Anschlüssen, die noch von der Kleinbahn bedient werden, für viele Jahre Arbeit. Doch die Gummi-Konkurrenz steht schon bereit …
Der Schaffner pfeift und unser Zug setzt sich wieder in Bewegung. Gleich hinter dem Bahnhof ist auf der rechten Seite ein Sägewerk – deshalb auch die Langholzwagen im Bahnhof! Die Ladegleise im Sägewerk sind so kurz, dass nur zwei Drehschemelpärchen zugestellt werden können. Da im Sägewerk kein Platz für eine Erweiterung der Gleisanlagen vorhanden ist, muss mehrmals am Tag eine Lok vom Bahnhof aus zum Sägewerk fahren, um die Wagen zuzustellen oder abzuholen. Leider geht in der letzten Zeit ein immer größerer Teil der Schnittholzabfuhr an den Lkw verloren und vereinzelt kommt auch schon Stammholz über die Straße an. Gleich hinter dem Sägewerk kommt nach einer Rechtskurve der Haltepunkt Haverbek. Mehr aus Tradition als wegen tatsächlichen Bedarfs hält hier fast jeder Personenzug. Mit einer Weiche
ist ein kaum noch genutzter Holzladeplatz angeschlossen. Über eine Gewölbebrücke geht es weiter. Einige langsame Kurven noch, dann kommt Wampe-Kuhle in Sicht. Preußische Söldner sind hier im Dreißigjährigen Krieg hängen geblieben und haben die kleine Siedlung gegründet. Ein wenig Heimweh wird sie bei der Namenswahl wohl geleitet haben. Fast preußisch kärglich mutet auch die Ausstattung des Bahnhofs an: Das einzig Großzügige ist die Straße, die sich längs des Freiladegleises erstreckt. Nahezu alles, was hier ankommt oder verladen wird, wird vom oder auf den Lkw oder ein Treckergespann umgeladen. Vor dem Empfangsgebäude steht meist zumindest ein Kraftpost-Bus. Von hier geht es mit der „Gummieisenbahn“ ins nähere Umland, welches von der Kleinbahn nicht erschlossen wurde.
Auch ein Fünfkuppler der Reihe VI K ist mit leeren Drehschemelwagen im Bahnhof Wampe-Kuhle im Einsatz. Der Personenverkehr erfolgt derweil immer stärker mit dem Bus.
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Wieder fährt der Zug los, wieder ins Gebirge. Die Strecke schlängelt sich und windet sich, dann rumpelt die Bahn über eine Blechträgerbrücke. In den Dreißiger-Jahren hat man den Fluss reguliert und die Straße ausgebaut, sodass die ursprüngliche Gewölbebrücke nicht mehr genügend Durchfahrtshöhe aufwies und der „moderneren“ – sie ist noch genietet – weichen musste. Durch eine Rechtskurve geht es in den Bahnhof Fichtenberg. Hier erreichen wir die normalspurige Nebenbahn, die im Bahnhof Vorrang hat. Unsere Schmalspurbahn ist eher ein Gast als ein gleichberechtigter Partner. Hier besteht eine Umsteigemöglichkeit auf die Normalspur in Richtung Zeche „Neue Hoffnung“, diese wird von den Zechenkumpels, die im Einzugsbereich der Kleinbahn wohnen, noch rege genutzt. Für ein großes Güteraufkommen sorgt das am Bahnhof angeschlossene Sägewerk, das von beiden Spurweiten bedient wird. Wobei der überwiegende Teil des Langholzes aus dem waldreichen Umland der Kleinbahn stammt und auch mit dieser transportiert wird. Früher war das noch anders, da wurde hier noch Frachtgut wagenladungsweise auf die Normalspurwagen umgeladen. Als aber die Arbeitslöhne immer höher wurden, rechneten sich diese Arbeiten nicht mehr und der Ladungsübergang zwischen Normalund Schmalspur wurde per Rollbock vollzogen. Eine Rollbockgrube aber gab es bereits in der benachbarten Kreisstadt Friedlingen und so nutzte man die in das Normalspurgleis eingelegte dritte Schiene auch für denjenigen Güterverkehr, der dann auf seiner weiteren Reise wieder Fichtenberg durchfahren musste. Auch die Stückgutumladung, nach wie vor überwiegend ein Geschäft in reiner Handarbeit, wurde nach Friedlingen verlagert, sodass die Schmalspurbahn kein Personal mehr für die Güterabfertigung in Fichtenberg brauchte. Das war auf die Dauer die billigere Lösung und nur so blieb die Schmalspurbahn auch im Güterverkehr noch einigermaßen wirtschaftlich. Der Schaffner überprüft erneut, ob alles in Ordnung ist, und gibt dem Lokpersonal den Abfahrtauftrag mit einen Pfiff aus seiner Pfeife. Langsam setzt sich unser Zug wieder in Bewegung und es geht weiter auf die letzte Etappe. MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Am östlichen Bahnhofskopf fädelt das Schmalspurgleis in das Normalspurgleis ein. Mancher Lokführer kann es sich auf diesem Streckenabschnitt nicht verkneifen, ein wenig schneller zu fahren als die erlaubten 30 Kilometer in der Stunde, die das Kesselschild zulässt. Die breite Trasse verleitet einfach dazu. Kaum sind wir mit dem Zug auf der regelspurigen Nebenbahn, sehen wir den Grund für die Einfädelung in die Strecke, ein breiter Fluss kreuzt die Bahnlinie, der an dieser Stelle mit vertretbarem Aufwand nur eingleisig überquert werden kann. Nur wenige Minuten später geht es langsam und rumpelnd über die Ausfädelung am Bahnhofskopf von Friedlingen aus dem Normalspurgleis wieder heraus, und unser Zug strebt seinen Bahnsteig im ausgedehnten Schmalspurbereich des Bahnhofs an. Die Verwaltung der Schmalspurbahn hat hier ihren Sitz und ein recht ansehnliches Bahnbetriebswerk für die „Sibbefuffz’ger“. Dort hält man Lokund Wagenmaterial stets in bester Ordnung, nur für große Revisionen müssen die Lokomotiven ins zuständige Ausbesserungswerk gehen.
Für die Verständigung zwischen den Bahnhöfen werden beim Team 750 original alte Kurbeltelefone eingesetzt. Fotos: MK, Team 750, Markus Tiedtke
Während die Lok, die unseren Zug hierher brachte, nun vom Zug abgekuppelt wird, um im Bw die ihr zustehende Pflege zu erfahren, und eine frische Lok „unsere“ Wagengarnitur übernimmt, schauen wir uns noch kurz in Friedlingen bei der Kleinbahn um. Allzu gern hätten wir die Arbeiten an der Rollbockgrube einmal aus der Nähe angesehen. Doch für einen Besuch im ausgedehnten Güterbereich, von dem wir unterwegs einiges erfah-
ren hatten, haben wir leider keine Zeit mehr, denn die Umsteigezeit ist kurz. Hier klappen noch Anschlüsse, in der Regel jedenfalls. Also streben wir zügig dem Bahnsteig der Normalspurbahn zu, wo unser Zug schon auf uns wartet. Wir schreiben das Jahr 1964. Noch ist die Schmalspurbahn ein zeitgemäßes Transportmittel. Aber ihre Tage sind gezählt. Doch im Modell wird sie ewig leben! Team 750
Intermodellbau: 12.-16.4.2000 in Dortmund Die hier vorgestellte Anlage vom Team 750 können Sie auch im Original sehen. Besuchen Sie dazu die Intermodellbau, die nun schon zum 22. Mal in Dortmund stattfindet, und erleben darüber hinaus weitere Spitzenanlagen wie „Kingston Regis“ von John & Jane Jacobs (oben) oder das Diorama „Eneret“ von Otto Schouwstra (rechts). Etwa 450 Aussteller erwarten Ihren Besuch. Darunter der MIBA-Verlag (Westfalenhalle 6, Stand 6132). Dort können Sie auch die Zeedenzüge in voller Länge und aktualisierter Ausführung (vgl. S. 10 in dieser Ausgabe) bewundern. Die Pforten sind täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt DM 16,– für Erwachsene und DM 5,– für Kinder. MK
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MODELLBAHN-ANLAGE
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etzt haben wir genug geplant – wirklich? Wir denken schon. Aber an irgendeiner Stelle werden sich wahrscheinlich einmal mehr Änderungszwänge auftun. Das war schon immer so und so wird es wohl auch bleiben.
Holzauswahl
Reise in eine fast vergessene Zeit des Reviers
Im Tal der Ruhr Teil 3: Wie’s drunter aussieht – der Unterbau entsteht Der Unterbau sollte auf dem Papier möglichst weitgehend, besser gesagt fertig, konzipiert sein, wenn man mit dem Holzaufbau beginnen will. Hier werden die ersten größeren Geldausgaben getätigt, der Zeitaufwand dürfte nicht unerheblich sein und außerdem sollte man seine Mitbewohner nicht mit staubigem (und lautstarkem) Werkeln traktieren! Rolf Knipper „plaudert aus dem Nähkästchen“ zum Thema Unterbau. 22
Anlagenbau in der Praxis – für so manchen Modellbahner-Kollegen sicher das Thema schlechthin! Auf Grund vielfältiger Erfahrungen aus vorangegangenen Projekten kristallisierte sich allmählich eine Bauweise heraus, die unseren Erfordernissen gerecht werden konnte. Einer der wichtigsten Punkte war die Transportfähigkeit der Anlagen, denn man muss sich bei solchen Projekten an gewisse Spielregeln halten! Die einzelnen Teile durften nicht zu schwer sein und sie mussten eine handhabbare Dimension haben. Als grundsätzliches Baumaterial hat sich 10-Millimeter-Sperrholz als geradezu ideal erwiesen. Es ist ausreichend stabil, auch für tragende Rahmen, und trotzdem relativ leicht. Zudem sind für die Materialorderung beim Holzhändler (ausgewählte Baumärkte oder Schreiner) keine großen Rechenkünste erforderlich, da man immer in 10-mmSchritten denken kann. Anhand des im letzten Heft gezeigten Trassenplanes (siehe MIBA 3/2000, S. 88 u. 89) mit den erkennbaren Einzelmodulen ist eine Bestimmung der Zuschnitte keine Hexerei. Sperrholz lässt sich ausgezeichnet mit der üblichen Heimwerkerausrüstung bearbeiten. Eine elektrische Stichsäge – den heute üblichen integrierten Pendelhub bräuchte man eigentlich gar nicht – haben inzwischen die meisten, ein Akku-Schrauber und entsprechende Bits bilden das Grundgerüst. Spaxschrauben erhält man (wir bevorzugen übrigens 20oder 30-mm-Ausführungen) ebenfalls in jedem Baumarkt. Vorbohren kann sich der Modellbahner vollkommen ersparen, denn die „Spax“ lassen sich einschließlich Kopf leicht eindrehen. Ein Ansenken ist nicht erforderlich. Für Geländespanten kam 13 Millimeter starke Tischlerplatte (ganz ähnlich dem Sperrholz, aber wesentlich stabiler) zum Einsatz. In die Kopfseite kann man sehr gut auf Grund der erhöhten inneren Stabilität Drahtgaze für die Landschaftshaut antackern. Die 3 mm mehr gegenüber dem übrigen Material machen sich vor allem an den Zuschnitten direkt an der Kulisse entlang positiv bemerkbar. Nichts ist nämMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
lich ärgerlicher, als wenn man kurz vor Toresschluss durch Unachtsamkeit mit dem Tacker den „Himmel“ beschädigen würde. Apropos Hintergrund und Himmel – er besteht durchweg, wie bei den Projekten vorher auch schon, aus 3 Millimeter starker weißer Hartfaserplatte. Sie lässt sich in Grenzen, etwa bis zu einem Radius von 40 bis 50 Zentimetern, problemlos biegen. Auf diese Weise sind rechtwinklige Ecken in der Anlage als solche nicht mehr auszumachen und der Himmel scheint endlos zu sein. Neutrale Hartfaser eignet sich zudem noch für den Geländeabschluss oder auch für Straßen. Dies ist von besonderer Bedeutung bei Steigungen, denn das Material ist sehr flexibel und dennoch stabil. Wir kommen gleich noch darauf zu sprechen.
Anlagen-Aufbau Wie schon angedeutet, basiert die Konstruktion der gesamten Anlage auf den Maßen der „Bur-Module“ mit dem „klassischen“ 65-Zentimeter-Raster. Die Herbeder Teile haben allerdings
Linke Seite: Fleißig, fleißig, der PreiserBautrupp – im heimischen Bastelkeller indes kommen solche Heinzelmännchen wohl eher selten vor! Dieses Verbindungsmodul (zwischen „Herbede“ und „Sprockhöfel“, rechts) entstand aus 10 mm starkem Sperrholz.
nur einen 6 cm hohen Rahmen. Der Ausgleich mit den anderen 11 cm hohen Wangen stellte aber keine allzu große Hürde dar. Allerdings sind die Räumlichkeiten bei den niedrigen Spanten, z.B. für die Verdrahtung und Antriebe, sehr begrenzt. Als ideal hat sich der „Elfer“ erwiesen. Das heißt, die Rahmenwange ist 10 cm hoch und oben befindet sich eine 10 mm starke Deckplatte – zusammen halt 11 Zentimeter. In der Bildfolge können sie die Unterschiede leicht erkennen.
Da wir grundsätzlich digital fahren wollen, mussten direkt im Rahmen Vorkehrungen für den Verdrahtungsaufbau geschaffen werden. In den einzelnen Spanten haben wir vier 30-Millimeter-Bohrungen z.B. zur Aufnahme der verschiedenen Busleitungen des Systems vorgesehen. In MIBA-Spezial 42 wurde darüber schon ausführlich berichtet. Die Verbindung der Module untereinander geschieht mit M-8Schlossschrauben und zusätzlichen Holzdübeln. Damit kann man die
Dieses konstruktive Element besteht aus 10-mm-Sperrholz; sollte eine Platte verzogen sein, lässt sie sich durch die Spantenversteifung wieder in Form bringen. Unten: Das Verbindungsmodul erhält ein abnehmbares, nur lose platziertes Element. Auf Grund der Bauweise (Sperrholz und Tischlerplatten) kann man leicht damit „jonglieren“.
Oben: Ein Teil der Geländespanten besteht aus 13 mm starken Tischlerplatten; hier lässt sich die Drahtgaze der Geländehaut gut mit dem Tacker befestigen.
Die Rahmenteile der Module haben in der Regel 10 cm Spantenhöhe; hier stoßen zwei Module mit unterschiedlicher Rahmenhöhe zusammen, die sich aber problemlos verbinden lassen.
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gemeinsame Ausstellungen ist das der Fall. Jeder hat selbstredend in den heimischen Wänden die volle Entscheidungsfreiheit, wie hoch und auf welchen Beinen das Ganze stehen soll. Man kann sie, wie jetzt im Rohbaustadium, ganz profan in den Ecken der Modulkästen mittels Spax anschrauben. Ab und zu noch ein Windverband, das reicht vollkommen für eine genügende Stabilität. Wesentlich eleganter dürfte aber die in MIBA 12/99 gezeigte Methode sein! Sehen wir uns jetzt erst einmal Details der eigentlichen Bauweise der Module an.
Nach und nach entstehen die Grundmodule von „Sprockhöfel“ in den Standardmaßen 130 x 65 cm. Die hintere Wange ist gleichzeitig als Kulissenträger ausgebildet.
Die Kulisse entsteht Module ganz sanft ineinander schieben und dann endgültig fixieren. Die Lage der Bohrungen im Durchmesser von 10 mm, so geschehen um ggf. Höhendifferenzen auszugleichen, ist seit einiger Zeit in unserem hauseigenen Normenblatt verankert. Wir wollten damit erreichen, dass die Module für einen eventuellen Transport gestapelt wer-
den können. Mit entsprechenden Latten an den Kopfseiten und den genormten Bohrungen gestaltet sich das recht einfach. Die Module selber stehen derzeit für den eigentlichen Aufbau auf Hilfsstützen. Später werden sie in das in MIBA 12/99 vorgestellte System aus Lochschienen integriert. Zumindest für
Auch „runde Ecken“ lassen sich mit den 3 mm starken Hartfaserplatten herstellen. Allerdings muss man bei der Montage genügend Fixierhilfen einsetzen, der Eigendruck ist hoch!
Mittels einer einfachen Spritzanlage aus dem Baumarkt und mit matten Acrylfarben in Blau und Weiß entstand der Hintergrund.
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Die hintere Wange des Moduls wird in 10-mm-Sperrholz in der Höhe der zukünftigen Kulisse montiert. Von der Unterkante des Kastens bis oben hin sind das immerhin 71 Zentimeter. In der Regel wird später nicht die gesamte Höhe als Himmelsdarstellung benötigt. Das so bemessene Sperrholz gewährleistet eine hervorragende Montagebasis für die weiße 3-mm-Hartfaserplatte. Sie sollte weder geschraubt noch genagelt werden. Mittels doppelseitigem Teppichband und Express-Holzleim klebe ich sie meistens direkt auf das Sperrholz. Bis zum endgültigen Abbinden des Leims sichern Hilfsstützen in Form von mit Schraubzwingen gesicherten Dachlattenabschnitten den richtigen Sitz der Kulissenplatte. Man kann unten an der Latte zudem noch kleine Stifte einschlagen um dort einen genügend großen Anpressdruck zu erreichen. Alle Ausschnitte, z.B. für Gleisdurchfahrten usw., sollten vor der eigentlichen Montage ausgesägt werden. Ist die Kulisse drin, geht fast gar nichts mehr, vor allem dann nicht, falls sie bereits lackiert ist. Man zerkratzt und zerstört damit gleichzeitig die mühevolle Himmelsgestaltung.
Sind Ausschnitte in der Kulisse notwendig, sollte man diese unbedingt vor der farblichen Gestaltung des Hintergrundes vornehmen! MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Aus dem Baumarkt besorgte ich mir für diesen Zweck (und andere Zwecke im Haushalt) einen kleinen, sehr preiswerten Kompressor nebst diverser Spritzpistolen. Solche Anlagen dürfen wegen der Wärmeentwicklung des Kompressors immer nur 20 Minuten in Betrieb sein. Sie eignen sich zum Lackieren von Türen usw. Für den reinen Modellbau, also z.B. im Hinblick auf Lok-Anstriche oder Alterungen, sind sie nicht tauglich. Die Düsen sind relativ groß und die Farbmenge ist nicht besonders feinfühlig dosierbar. Dennoch, für den hier beschriebenen Zweck kann man die rund 140,– DM investieren. Die Verwendung von geruchsneutralen Acryl-Mattlacken an Stelle von Spraydosen auf Nitro-Basis ist allemal der Gesundheit förderlicher, zumal auch der Sprühnebel (und damit der „Dreck“) kontrollierbar bleibt. Zuerst habe ich den weißen Grund der Platte mit etwas Verdünnung entfettet und anschließend mit der Pistole eine blaue Grundstruktur angelegt. Unmittelbar danach konnte von unten her der Horizont aufgehellt werden. Stoßweise sprühte ich weißen Lack mit der Pistole auf. Richtige Wolkenformationen entstanden auf diese Weise nicht, das war auch nicht beabsichtigt. Vielmehr wollte ich einen für die Region typischen, leicht diesigen Hochsommerhimmel nachempfinden.
Das „mobile Einsatzmodul“ hat bereits auf einer Seite (Richtung „Sprockhöfel“) Geländespanten. Außerhalb der Anlage wurde das letzte „fliegende Element“ vorbereitet. Es wird stets lose aufgesetzt, damit man noch an die darunter liegenden Strecken herankommt.
Geländebau Die Modulkästen stehen, der Himmel ist fertig, nun kann die eigentliche Anlagenstruktur angegangen werden. Ratsam ist es, der ziemlich saugenden Grundplatte zunächst einen Sperranstrich auf Acrylbasis zu „spendieren“. Wo immer es ging, habe ich dies in der Praxis auch so angewendet. Bei späteren Leim- und Klebearbeiten kann dieser Umstand recht hilfreich sein, denn die Flüssigkeit bleibt dann länger verarbeitbar. Nun konnte mittels der beschriebenen Tischlerplatten die Landschaftsform aufgebaut werden. Gegebenenfalls muss man dafür Hilfsleisten zur Montage vorsehen. An einigen Stellen lassen sich die Spanten auch von unten verschrauben. Aber wie gesagt, das geht nicht überall. Meiner Erfahrung nach ist dieses Verfahren effektiver und genauer, als wenn man komplette Geländeprofile mühsam aussägt. Das ist mit der Gefahr, dass es „ungenau“ werden kann, verbunden. Diese Art MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Die Geländespanten dienen im Wesentlichen dazu, der Drahtgaze für die Geländehaut festen Halt zu geben. Straßen- und Wegtrassen bestehen aus 3 mm starken, neutralen Hartfaserplatten, die sich z.B. auch leicht im Gefälle montieren lassen.
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den konstruktiven Aufbau dieser Passage. Voraussetzung war bei allen diesen Arbeiten eine peinlich genaue Übertragung der gezeichneten Planung im Maßstab 1:1 auf die Grundplatte. Das gilt natürlich auch für die Straßen und Plätze. Hier kam die besagte neutrale Hartfaserplatte zur Anwendung. Im Bereich des Bahnsteigs von „Sprockhöfel“ erhielt sie zur Niveauanhebung noch eine zusätzliche Schicht von 5 mm starker Styroportapete. Zum Abschluss der Geländeprofile habe ich ebenfalls Hartfaserplatten verwendet. Auf Grund der vorgegebenen Sperrholzausschnitte war die Übertragung kein Problem. Im Bereich des Bf „Sprockhöfel“ mussten zur Geländegestaltung ein Die Außenblenden für das Geländeprofil sind 3 mm starke Hartfaserplatten; sie werden mit Expressleim montiert. Fotos: rk Transparentpapier dient als Schablone zur Markierung der Straßen- und Bahnsteigflächen. Die nächste Folge befasst sich mit dem Gleisbau.
Sandwich-Verfahren eignet sich besonders im Modulbau. Trennungen sind recht einfach zu realisieren. Entweder man sägt die benötigten Spanten direkt zusammen mit der Stichsäge aus oder greift später die erforderliche Linie am bereits montierten Teil ab. Ungenauigkeiten lassen sich mit dem Bandschleifer schnell korrigieren. Zum Teil habe ich auch nach oben herausnehmbare 26
Teilmodule vorsehen müssen um jederzeit an den Untergrund zu gelangen. Eine dieser Ecken war die Verbindung zwischen den Bahnhöfen „Herbede“ und „Sprockhöfel“. Um den Gleisverlauf variabel je nach Aufbauversion anzupassen, lässt sich der Aufsatz mit der Straßenbahn und Dorfkirche einfach nach oben anheben. Die Bildfolge gibt Aufschluss über
Aufbau der modularen Schnittstellen: Die grünen Öffnungen (Ø 30 mm) dienen den Busleitungen nebst Steckern; die blauen Bohrungen sind 10 mm groß und nehmen die M-8-Schlossschrauben auf.
Stück der Trassenplatte herausgenommen werden um eine Bodensenke darzustellen. Will man so etwas nachbilden, ist eine zusätzlich Aussteifung des Modulkastens empfehlenswert. Zum Teil habe ich in die rechtwinklige Kehle an Spant und Deckplatte zusätzlich noch Verstärkungsleisten montiert. Für kleine Böschungen reicht das durchaus. Bei größeren Partien sah ich noch zusätzliche Querspanten mit teilweise noch zusätzlichen Geländetrassen vor. In der Bildfolge wird die Situation deutlich. Man sollte sich schon jetzt Gedanken über die Form des Geländes im Detail machen. Später sind solche Arbeiten nur mit Materialverlust und viel Schmutz noch möglich. Das muss nicht sein! In der Zwischenzeit konnte der Rohbau weitestgehend abgeschlossen werden – sicher gäbe es noch viel darüber zu berichten, aber wir wenden uns bereits dem nächsten Thema zu, dem Gleisbau – ebenfalls eine schier endlose Geschichte. Seien Sie gespannt aufs nächste Heft, dann wird es um „Sprockhöfel“ und die Straßenbahn nach Herbede gehen. rk/Harald Sydow MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
MODELLBAHN-PRAXIS
Rietlingen III, 3. Teil: Stahlblechbrücke mit Schotterbett
Tröge für die Trasse Der Aufbau der neuen Anlage „Rietlingen III“ schreitet voran. R.K. Casanova beschreibt in dieser Folge den Bau einer kleinen Stahlblechbrücke, die die Hauptstrecke abwechslungsreicher erscheinen lässt. Das Besondere ist das durchgehende Schotterbett, das die Strecke optisch nicht unterbricht.
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ie schon aus dem 2. Bericht über meine Anlage in MIBA 1/2000 deutlich wurde, soll die Ringstrecke entlang der Wände des Kellerraumes den Eindruck einer freien Strecke des Vorbildes so gut wie möglich wiedergeben. Sie wird aus Teilstücken aufgebaut. Für mich gehören zum Bild einer freien Strecke Elemente wie: lang gezogene Kurven, Stützmauern, Blockstellen, ein Schrankenposten, Taleinschnitte, sicherlich aber auch ein Bahndamm. Auf dem 80 cm langen Teilstück, welches sich links an das Stück mit der Blockstelle „Bayr. Kammereck“ anschließt, wurde ein Bahndamm realisiert. Die Höhe von der Sohle bis zur Dammkrone ist mit 5 cm bescheiden, da die Längsträger der Segmentkästen an der Vorderseite auf eine minimale Höhe von 6 cm festgelegt sind, die Landschaftsoberfläche also nicht tiefer gegenüber den Gleisen abgesenkt werden konnte. Aber es genügt, um Fotos von Zügen mit einem niedrigen Aufnahmestandpunkt machen zu können. 28
Bahndämme durchqueren vielfach Senken und sind deshalb häufig von Wasserdurchlässen oder kleine Brücken unterbrochen. Letztere dienen meistens dazu, die Passage von Feldwegen von einer Seite der Strecke auf die andere zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch zur Wasserführung. Durch ein solches Bauwerk wollte ich meinem Bahndamm einen interessanten Aspekt verleihen, einen auserlesenen Fotostandpunkt für die kleinen Darmstädter Lokarchiv-Fotografen. Ein Wasserdurchlass schied aus, er war mir zu einfach, eine Betonbrücke zu modern, eine gemauerte Brücke zu klobig; ich entschloss mich zu einer Kastenbrücke als Stahlblechkonstruktion. Obwohl ich eine nicht gerade armselige Sammlung einschlägiger Literatur habe, war es schwer entsprechende Vorbilder auf Fotos zu finden. Die meisten der gezeigten, kleinen Brücken sind mehr oder weniger offene Konstruktionen. Die Schwellen liegen auf Stahlträgern und man kann von
oben durch die Konstruktion hindurchsehen. Die Strecke wird in der Flucht betrachtet durch das fehlende Schotterbett bei der Brücke quasi optisch unterbrochen und gerade das wollte ich vermeiden. Der Eindruck, eine lange Strecke vor sich zu haben, sollte nicht gestört werden. Nach längerem Literaturstudium wurde ich im Modelleisenbahner von 1963 fündig. Dort ist eine Bauanleitung für eine Blechbrücke mit durchgehendem Schotterbett veröffentlicht. Allerdings viel zu groß und nicht für den Einbau in einen Damm konzipiert. Grundgedanken und konstruktive Details jedoch waren brauchbar. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich ans Reißbrett zu setzen (PC gab es in der Epoche 2 ja noch nicht). Nachdem die Zeichnungen fertig waren, ging es zunächst an den Bau der Flügelmauern und der die Brücken (es sind ja zwei bei einer doppelgleisigen Strecke) tragenden Fundamentmauern aus behauenen Steinen. Die Flügelmauern wurden aus 4 mm dickem Sperrholz ausgesägt und entsprechend der Zeichnung durch Schmirgeln abgeschrägt. Die Bodenplatten, die nach dem Zusammenkleben dem Ganzen erst den nötigen Halt geben, wurden ebenfalls aus 4-mmSperrholz ausgesägt. Die eigentlichen Brückenfundamente bestehen aus 5 mm dickem Sperrholz. Die Teile wurden sorgfältig rechtwinklig zusammengeklebt. An der Rückseite der Flügelmauern habe ich noch je zwei Sperrholzbrettchen senkMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
H0-Zeichnung der Seitenansicht der Stahlblechbrücke mit durchgehendem Schotterbett. A–A gibt die Schnittansicht der unteren Zeichnung an. Die Maße der braun dargestellten Flügelmauern ergeben sich individuell aus dem Querschnitt des Bahndammes. Sie sind daher nicht angegeben.
Links: Eine Einheitslok der Baureihe 64 fährt mit einem Personenzug von Gunzenhausen nach Rietlingen über die Blechträgerbrücke. Unberührt von diesem 1938 alltäglichen Eisenbahnereignis unterhält sich der Winzer Neumann mit dem Landrat über einen neu anzulegenden Weinberg.
Schnittzeichnung in H0 der Stahlblechbrücke mit durchgehendem Schotterbett. Genau betrachtet handelt es sich um zwei konstruktiv gleiche Brücken – für jedes Streckengleis eine. Bemaßt ist hier nur die linke Brücke, die rechte besitzt identische Maße.
recht angeklebt, die später in je zwei Schlitze in den Trassenbrettern fallen und für die nötige Verbindung sorgen. Nun ein Wort zu den Steinen. Böse Zungen behaupten, ich hätte eine Neigung zum Masochismus, weil meine Mauerwerke nach folgender Methode entstehen: • Sperrholz dick mit Gips-Weißleimgemisch überziehen • Linien des Mauerwerkes mit Bleistift und Lineal aufzeichnen • Mit scharfer Nadel die Fugen einkratzen (eventuell den zu trockenen Gips anfeuchten) • Verdünnte, schwarze Plakafarbe in die Fugen laufen lassen, dazu einen feinen Pinsel verwenden • Mit Aquarellfarbe in unterschiedlichen Brauntönen die einzelnen Steine anlegen • Schließlich alles mit Grau vergleichmäßigen. MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Wenn man schon zum Zahnarzt muss, sollte man die Gelegenheit nutzen und ihm einige seiner Marterwerkzeuge abhändig zu machen. Bei meinem ging es sehr schnell, weil er auch Modellbahner ist … Kaum waren die Arbeiten etwas fortgeschritten und eine Flügelmauer im schrittweisen Ausbau aufgestellt, hatte mir der Sedlmaier aus München (siehe 2. Bericht) den Geodäten Holzkirchner mit seinem Assistenten Huber auf den Hals geschickt. Er solle alles nur ja gut kontrollieren, denn viel Vertrauen hätte er, der Sedlmaier, nicht in meine Kompetenz. Zugegeben, der Huber in seiner glänzenden Lederjacke und mit seinem feinen Stangerl ist schon ein gestandenes Mannsbild, ein durchaus nützlicher, bayerischer Beamte, und natürlich hat das Stangerl eine 50-cm-Teilung in Blau-Weiß, wo kämen wir sonst hin?
Doch weiter mit dem Bau. Die Tröge der beiden Brücken wurden aus 0,5 mm dickem Messingblech und entsprechenden Messingprofilen zusammengelötet. Eine kleine Sperrholzschablone hilft dabei um rechtwinklig zu arbeiten. Die Profile auf den Seitenwangen wurden mit Sekundenkleber aufgeklebt. Die Buckelbleche habe ich aus 0,3 mm dickem Messingblech nach der Abwicklung ausgeschnitten, zurechtgebogen und mit reichlich Lötzinn zugepappt. Die Außenseite (das ist die nach unten gerichtete Spitze des Buckels) habe ich mit der Trennscheibe der Minibohrmaschine verschliffen. Das Aussehen der Innenseite ist unwichtig, da der gesamte Brückenkasten später mit Schotter gefüllt wird. Im eingebauten Zustand der Brücke ist sowieso von den Buckeln kaum noch etwas zu sehen, weshalb sich die Frage 29
stellt, ob sich die aufwändige Anfertigung der Buckelbleche überhaupt lohnt. Spätestens hier muss ich ein Geständnis ablegen: Sowohl in der Zeichnung als auch im Modell ist mir ein konstruktiver Patzer unterlaufen. Die 4x4-mm-H-Träger in Gleismitte, auf denen die Rahmen der Buckelbleche aufliegen, haben an ihren Enden keine Auflagen. Glücklicherweise sieht man es beim eingebauten Modell nicht. Die 2x2-mm-H-Träger, auf denen die Schwellen der Gleise aufliegen, hätte ich ebenfalls weglassen können. Bei der Kürze der Brücke ist es aus Festigkeitserwägungen nicht nötig, die Gleise im Brückenkasten zusätzlich zu unterstützen.Der Kasten ist sowieso mit verleimtem Schotter ausgefüllt. Um die Wiedergabe einer erkennbar einheitlichen Landschaft oder Umgebung entlang der Modellbahnstrecke zu erreichen, sollte man auch auf Details achten. So habe ich den Geländern an beiden Seiten der Brücke die gleiche Form gegeben, wie denen im Bereich der Blockstelle „Bayrisch Kammereck“. Sie wurden aus 0,5-mm-Kupferdraht zusammengelötet; eine Mordsfummelei, wobei man als „Einzelkämpfer“ alle Finger ohne Rücksicht auf Verluste einsetzen muss! Wichtig ist, dass die Lötstelle nur ganz kurz erwärmt wird, das Lötzinn aber gut ausfließt. Daumen und Zeigefinger drücken mittels eines Holzstäbchens ein Drahtstückchen auf die Unterlage. Das nasse Küchenpapier unter dem Ringfinger soll diesen zwar auch vor dem Verbrennen schützen, soll aber hauptsächlich verhindern, dass die fertige Lötverbindung sich durch Erwärmen wieder löst. Die Bandeisen, mit denen das Geländer an den Blechträgern des Fußsteges befestigt ist, sind Kupferdrahtstücke, die im Schraubstock flach gedrückt wurden. Nach dem Löten bzw. Kleben und der Reinigung mit heißem Seifenwasser wurde die Brücke mit Humbrol Primer Spray grundiert und mit schwarzer Humbrolfarbe Nr. 33 gespritzt. Viele Stahlkonstruktionen waren früher schwarz gestrichen, weil Schwarz damals eine Farbe war, die langfristig den besten Korrosionsschutz bot. Vor dem definitiven Einkleben der Brücken zwischen die Flügelmauern wurde selbstverständlich erst der Feldweg nachgebildet. Jetzt konnte es mit der Landschaftsgestaltung weitergehen, doch darüber mehr im nächsten Bericht. R.K. Casanova 30
Abmessungen der Einzelteile für Flügelmauern und Brückenfundament Links die aus Sperrholz zusammengeklebte Flügelmauer, dahinter die zweite, die bereits mit einem Gips-Weißleimgemisch überzogen wurde. Nach dem Antrocknen wurden die „Steine“ mit Zahnarztwerkzeug modelliert und graviert.
Erst lässt man schwarze, verdünnte Plakafarbe in die Steinfugen laufen, dann werden die einzelnen Steine mit Aquarellfarbe in unterschiedlichen Brauntönen angelegt und schließlich alles nochmals mit Grau überzogen. Der Assistent Huber des Geodäten bringt mit seinem 2,50 m langen, blau-weißen Stangerl das Bauwerk in die richtige H0-Bezugswelt.
Die Flügelmauern sind in die Lücke des Trassenbrettes eingebaut. Man erkennt die Schlitze in den Trassenbrettern, in die die senkrecht zu den Flügelmauern angeklebten kleinen Sperrholzbretter fallen. Der Feldweg wird aus Gips modelliert. Dabei ist für die Nachbildung der Wölbung des Weges eine Schablone aus Kunststoff hilfreich.
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Die teilweise bereits zusammengebauten Brücken. Im Vordergrund ein in den Rahmen eingelötetes und verschliffenes Buckelblech. Oben: Auf einer Holzunterlage ist die Form des Geländers aufgezeichnet. Zwischen kleinen Stahlnägeln sind die drei parallelen Längsholme gespannt. Dazwischen werden die senkrechten und diagonalen Drahtstücke gelötet. Zum Fixieren verwende ich einen Holzstab zwischen Daumen und Zeigefinger. Mit dem Ringfinger drücke ich einen Pfropfen nasses Küchenpapier auf die schon fertige Lötverbindung, damit diese sich nicht wieder löst. Der Pfeil weist auf die mit einem Bastelmesser abgeschnittenen Scheibchen Lötzinn, die mit einer Pinzette auf die zu lötende Verbindung „gezittert“ werden.
Oben und rechts: Die fertigen Brücken im Messingglanz
Unten: Die grundierten Brücken werden eingepasst. Der Huber demonstriert die freie Durchfahrtshöhe.
Die Brücken von oben. Später ist von den Buckelblechen nichts mehr zu sehen, denn die Kästen unter den Gleisen werden mit Schotter gefüllt. Sei´s drum.
Fotos und Zeichnungen: R.K. Casanova
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NEUHEIT
Schi-Stra-Bus in H0 von Günther Modellbau
Zwei-Wege-Bausatz Günther bietet mit seinem Komplettbausatz des Schi-Stra-Busses ein Modell an, das gleichermaßen auf der Schiene wie auf der Faller-Straße einsetzbar ist. Martin Knaden hat Zusammenbau und Betrieb in der Gleichstromversion getestet.
D
as betrieblich höchst interessante Modell eines Schienen-StraßenBusses lässt sich aus den relativ wenigen Teilen des Günther-Bausatzes ohne Vorkenntnisse zusammensetzen. Außer dem Komplettbausatz werden noch zwei Akkus des Typs AAAA und das Faller-Ladegerät 1690 benötigt. Das Gehäuse besteht aus einem Gießkunststoff. Dieser lässt sich mit einem scharfen Bastelmesser sehr einfach bearbeiten. Insbesondere die Fensteröffnungen sollten sorgfältig von
Gussgraten gesäubert werden. Danach werden in Bohrungen von 0,7 bis 1,2 mm die Details eingeklebt. Dann erfolgt am Chassis der Einbau der Einzelteile. Vordere Stützpfanne und Stoßstange werden mit Schrauben befestigt. Die hierzu erforderlichen Löcher sind bereits vorgebohrt. Die zur Befestigung des Busgehäuses erforderlichen Löcher müssen im Kunststoff selbst gebohrt werden. Nicht zu tief bohren! Hier ist etwas Fingerspitzengefühl notwendig.
Auch die Befestigungslöcher für die Stromplatine sind im Chassis einzubringen. Die Platine besitzt ein Lochraster, in das Schalter und Stromladesteckdose eingelötet werden. Die Masseverbindung zum Chassis erfolgt über eine der Schrauben. Für alle anderen Verbindungen sind Kabel beigelegt. Die beiden Akkus (es sollten Akkus mit Lötfahnen bestellt werden) passen exakt in die Mulde. Die freie Lötfahne am Minusende liegt blank innen am Chassis und ergibt hier den Massekontakt. Alle anderen Enden müssen mit Klebeband gegen Masse isoliert werden. Der Motor liegt in einem präzise gefrästen Lager. Es wird über Kabel an der Platine angeschlossen. Die Kabel sollten auf der Oberseite mit Tesafilm gesichert werden, damit sich die Inneneinrichtung aufsetzen lässt. Festgeklebt wird der Motor erst nach der Lackierung. Für die Probefahrt wird auch er mit Tesafilm fixiert. Oben: In Dierdorf erfolgte das Umsetzen auf die Schiene. Die Spurwagen wurden dazu per Muskelkraft bewegt.
Die Einzelteile des Bausatzes. Bis auf Akkus und Ladegerät sind alle notwendigen Komponenten enthalten. Die Akkus vom Typ TA 120, Größe AAAA sind z.B. erhältlich bei Fa. Batt-Mann, Preis je DM 5,50/Stück. Das Faller-Ladegerät 1690 gibt es im Fachhandel.
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Als Nächstes die Spurwagen: Die Seitenwangen werden mit den Brücken in Langlöchern verschraubt. Hier ist es erforderlich, das korrekte Radsatzinnenmaß von 14,3 mm einzuhalten. Die Radsatzlehre von Fohrmann ist dazu ein wertvoller Helfer. Sehr trickreich ist am hinteren Spurwagen die Verlagerung des Drehpunktes nach vorn! So ist nämlich gewährleistet, dass die Hinterräder nicht von den Schienenköpfen abrutschen. Ein federnder Stift hält den Spurwagen auf der Schiene und überträgt den Strom der rechten Schiene auf das Chassis. Die Radscheiben werden mit 1-mmDrahtstiften gehalten. Da sie vor der Lackierung wieder entfernt werden müssen, sollten die Stifte zunächst etwas länger belassen werden. Ist alles bis hierher fertig, kann mit einer Probefahrt die Funktionstüchtigkeit des Gefährts überprüft werden. Nach der Lackierung, bei der alle Strom übertragenden Stellen abgeklebt werden müssen, erfolgt das Anmalen der Zierstreifen am Busgehäuse. Hier sollte mit ganz wenig Farbe gearbeitet werden. Also: etwas Farbe vom Deckel des Töpfchens mit kleinem Pinsel aufnehmen, kurz auf ein saugfähiges Papiertuch tippen (ganz wichtig!) und dann den Pinsel rechtwinklig zur Zierlinie halten. Die Farbe wird praktisch nur aufgetupft und kann somit nicht daneben fließen. Das Einkleben der Fensterrahmen sollte erfolgen, bevor die Scheiben aus Tiefziehfolie eingesetzt sind. So kann man den Klebstoff von der Rückseite dosieren und vermeidet weißlichen Niederschlag auf den Scheiben. Das Tiefziehteil selbst muss im Bereich der breiten Fensterstege getrennt werden, damit die Fenster passgenau eingesetzt werden können. Dann werden aus dem beiliegenden 0,3-mm-Draht Zierringe um die vorderen Radausschnitte gebogen und mit ganz wenig Kleber befestigt. Wer bei der Detaillierung mehr tun will, kann dem Bus noch Scheibenwischer (z.B. Günther 001029) und Außenspiegel (z.B. Weinert 4364) spendieren. Der Bus kann nun in Dienst gestellt werden. Mit diesem Modell bietet Günther eine echte Besonderheit, die gebührende Beachtung auf jeder H0Anlage finden dürfte – auch auf Mittelleiter-Wechselstrom-Anlagen, denn der Bausatz wird mit Schleifer ebenfalls angeboten. Ein Uhlenbrock-Umschalter bzw. -Decoder liefert dann den Motorstrom. MK MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Bei Schienenfahrt wird die Lenkdeichsel von einem aufgesteckten Drahtbügel mittig gehalten.
Der hintere Spurwagen wird von einer Deichsel geführt. Der federnde Stift überträgt den Fahrstrom.
Die Radsatzlehre von Fohrmann gewährleistet exakte Radsatzinnenmaße. Unten: Der Aufbau der elektrischen Ausrüstung ist unkompliziert.
Vor der Lackierung sollte eine Probefahrt durchgeführt werden. Die Zierlinien lassen sich mit ganz wenig Silberlack einfärben. Zu Farbgebung und Detaillierung empfehlen wir Spezial 27 „Schiene und Straße“. Fotos: MK
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MIBA-TEST
Die MaK-Diesellok DE 1002 von Märklin
Rote Holländerin Großserienmodelle von typischen Privatbahn-Dieselloks sind eher selten – daher ist es umso bemerkenswerter, dass sich Märklin die DE 1002 von MaK zum Vorbild genommen hat. Diese Lok ist jetzt zunächst in der Ausführung der Niederländischen Eisenbahnen erhältlich.
Z
wischen 1989 und 1995 beschafften die Niederländischen Eisenbahnen für den Güterverkehr insgesamt 120 dieselelektrische Loks der Reihe 6400. Basis war die bewährte Industrielok des Typs DE 1002 von MaK mit der Drehstromantriebstechnik von ABB. Sie hat eine Dauerleistung von 1180 kW bei einer Höchstge-
schwindigkeit von 100 km/h. Fünf Lokomotiven (6495-6499) haben im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit DB Cargo eine Indusi. Die letzten zehn Lokomotiven dieser Reihe (6511-6520) wurden entsprechend dem Farbschema von NS Cargo rot lackiert.
Das Modell der DE 1002 Das Modell entspricht in seiner Ausführung der zuletzt gelieferten roten Ausführung des Vorbildes. Viele korrekt wiedergegebene Details führen zu einem überzeugenden Gesamteindruck. Die Vorbauten bestehen vollständig aus Zinkdruckguss mit feinen Gravuren der zahlreichen Lüftungsgitter. Die an den äußeren Ecken beim Vorbild deutlich hervorstehenden roten Signalleuchten wurden nur durch aufgedruckte weiße Ringe dargestellt. Dies liegt wohl daran, dass weitere Varian-
ten des Vorbildes ohne aufwändige Formänderungen möglich sein sollen. Das Führerhaus besteht aus Kunststoff, wodurch ein sehr passgenaues Einsetzen der Fenster möglich wurde. Zierlich und präzise wirken die geätzten Geländer am Umlauf. Die relativ einfach strukturierten Drehgestellblenden haben in der Radebene liegende Bremsklötze. Eine absolut gleichmäßige seidenmatt glänzende Lackierung und die präzise, teilweise nur mit der Lupe lesbare Beschriftung zeugen vom hohen Fertigungsniveau bei Märklin.
Technik Das Gehäuse lässt sich nach dem Lösen von zwei Schrauben auf der Unterseite des Zinkdruckgussrahmens ganz leicht nach oben abheben. Damit wird der Blick frei auf eine aufwändige Feinmechanik mit einem längs angeordneten Glockenanker-Motor von escap als Herzstück. Die beiden Wellenenden bewegen zunächst je ein im Rahmen extra gelagertes Schnecken-/Stirnradgetriebe oberhalb jedes Drehgestells. Dann folgt eine bereits bei der V 100
Oben: Im leuchtenden Rot präsentiert sich die Lok 6513 der NS-Cargo als H0-Modell von Märklin. Foto: gp Links: Bereits deutlich verblasst zeigt sich dagegen die Lackierung des Vorbildes. Die Loks mit den Nummern 6511 bis 6520 erhielten einen Anstrich in diesem Farbschema der NS Cargo. Foto: Arnd Becker
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MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Messwerte DE 1002 Gewicht Lok:
Maßtabelle DE 1002 in H0 von Märklin 370 g
Haftreifen:
4
Messergebnisse Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung:
125 g 107 g
Vorbild
1:87
Modell
14 400
165,5
165,3
Höhenmaße über SO Dachoberkante: Oberkante Umlauf: Oberkante Vorbau:
4 110 1 500 3 180
47,2 17,2 36,6
48,0 17,7 37,6
Breite über Lokomotivkasten:
3 080
35,4
36,4
Radstände Gesamtachsstand: Drehzapfenabstand: Drehgestell-Achsstand:
9 700 7 400 2 400
111,5 85,1 27,6
108,7 83,7 25,0
Raddurchmesser:
1 000
11,5
11,0
Puffermaße Puffermittenabstand: Pufferhöhe über SO:
1 750 1 030
20,1 11,8
20,1 12,7
14,3-0,2 3,05+0,1 1,35+0,05 0,9+0,1
14,20 3,15 1,40 0,95
Länge über Puffer:
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: VVorbild: Vmin: NEM zulässig:
177 km/h bei 16 V 100 km/h bei 10,5 V 17 km/h bei 5 V 140 km/h bei 16 V
Auslauf aus Vmax: aus VVorbild:
370 mm 140 mm
Lichtaustritt:
ab 0 km/h bei 3 V
Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Länge: Ungefährer Preis:
2 11,0 mm 6 mm DM 350,–
praktizierte Kraftübertragung auf das Drehgestell mittels eines H-förmigen Koppelgliedes. Somit sind alle Achsen angetrieben. Uns lag zum Test ein Modell in der Delta-Ausführung vor, alle Messungen erfolgten im Analogbetrieb. Obwohl das Modell eine deutlich überhöhte Endgeschwindigkeit hat, lässt es sich gut regeln und hat beim Abschalten der Fahrspannung einen ordentlichen Auslauf. Trotz des aus vielen Metallzahnrädern bestehenden Getriebes und des Skischleifers ergibt sich nur eine geringe Gesamtlautstärke. Die recht geringen Ausmaße der Vorbildlokomotive setzten dem möglichen Reibungsgewicht eines Modells enge Grenzen. Dank der diagonalen Anordnung von zwei Haftreifen pro Drehgestell wird dennoch eine überzeugende Zugkraft erreicht, womit das Modell vorbildentsprechende Aufgaben voll erfüllen kann. Allerdings verbleiben somit nur vier – je Drehgestell ebenfalls diagonal angeordnete – Radkontakte zur Herstellung der Masseverbindung, was selbst beim Märklin-Mittelleitergleis für einen sicheren Betrieb absolut saubere Schienen voraussetzt. Über die gesamte Länge befindet sich oberhalb des Antriebes eine Leiterplatte mit der Elektrik. Kabel stellen die Verbindung zu Schleifer, Motor und Stirnbeleuchtung her. Die mit der Fahrtrichtung wechselnde Stirn- und Schlussbeleuchtung wird in der bei Märklin bereits seit einiger Zeit üblichen Form mit Leuchtdioden bewerkstelligt und ist somit konstant über den MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Radsatzmaße nach Märklin-Werksnorm Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite:
– – – –
Oben: Unter der Platine verbirgt sich der escap-Motor mit den beiden Schwungmassen. Der Antrieb erfolgt auf alle vier Achsen beider Drehgestelle.
Die Drehgestelle sind vereinfacht dargestellt. Die Beschriftung ist lupenrein ausgeführt. Fotos: gp
gesamten Regelbereich. Statt einer Kinematik gibt es lediglich einen schwenkbar aufgehängten Normschacht für die Kupplungsaufnahme. In der Klarsichtverpackung ist das Modell vor Transportschäden gut gesichert. Die reichlich bebilderte Bedienungsanleitung gibt einen guten Überblick über alle notwendigen Wartungs- und Einstellarbeiten.
Fazit Die DE 1002 ist ein solide gefertigtes Modell mit guten Laufeigenschaften. Die Zugkraft ist dank der vier Haftreifen mehr als ausreichend. Bleibt nur noch zu hoffen, dass Märklin die Produktlinie um weitere MaK-Maschinen nach deutschen Vorbildern ergänzt. bz 35
Kompakte Antriebseinheit des JaTT-SVT
Der SVT wirkt schnittiger als manch neuzeitliches Gefährt.
Wieselflinker Dieselschnelltriebwagen
SVT 137 von JaTT Triebfahrzeugmodelle nach erlesenen Vorbildern sind in jeder Nenngröße das Salz in der Suppe. Wenn es sich dabei um den Schnelltriebwagen der Bauart Hamburg handelt, darf sich der betreffende Hersteller des Beifalls der Modellbahngemeinde sicher sein. Vor kurzem stellte JaTT den SVT 137 in 1:120 vor.
Praktisch und schön: „Bordelektrik“ mit integrierter Innenbeleuchtung und Schnittstelle. Die beiden Wagenkästen sind über das Jakobsgestell miteinander kurzgekuppelt (unten). Die Beschriftung ist randscharf aufgedruckt.
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ie Schnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn haben bis heute nichts von ihrem Charme eingebüßt. Ein Grund mehr diesen eleganten Triebfahrzeugen in Form von Modellen ein fahrendes Denkmal en miniature zu setzen. JaTT wählte als Vorbild den SVT 137 der Bauart Hamburg und setzte dieses in TT um. In der Ausführung entspricht das Modell den SVTs, wie sie zur Epoche-III-Zeit bei der DR im Einsaz waren. Ein markantes Merkmal der Schnelltriebwagen war ihre Lackierung, die beim Auspacken des Modells angenehm ins Auge fällt. Das Nachrüsten von Kleinteilen beschränkt sich beim SVT auf zwölf Griffstangen, die sich mit einer guten Flachzange problemlos in die vorgesehenen Bohrungen einsetzen lassen. Etwas unschön wirken im Bereich der Führungsdrehgestelle die breiten Fugen zwischen dem festen Teil der Schürze und dem mit dem Drehgestell verbundenen beweglichen Teil. Sie sind allerdings erforderlich, um genügend Bewegungsfreiheit auch bei unsauber verlegte Gleisen zu haben. Dabei kann das Drehgestell so weit kippen, dass auch schärfere Übergänge in Steigungs- und Gefällstrecken gemeistert werden können. Die Bedruckung der Anschriften ist sauber ausgeführt und ohne Lupe gut lesbar. Die elfenbeinfarbigen Zierlinien und das Fensterband sind ebenfalls aufgedruckt. Hier zeigen sich bei unserem Testmodell im Bereich der Türen und einiger Lüftungsschlitze leichte Unsauberkeiten. Etwas mehr fällt im Betrieb das Fehlen der drehbaren MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
MIBA-TEST
Fernschnelltriebwagen in flotter Fahrt auf TT-Gleisen. Fotos: gp
Ansaughutzen für die Fahrmotoren auf dem Dach auf. Um den freien Durchblick durch die Fahrgasträume zu gewährleisten, wurde ein sehr kompakter Antrieb auf dem Jakobsgestell realisiert. Der Antrieb wird durch den Faltenbalg und die angrenzenden Eingänge, Toiletten usw. kaschiert. Die Innenausstattung erlaubt es, den Triebwagen mit illustren Fahrgästen auszustatten. Diese kommen bei „Nachtfahrten“ mit der serienmäßigen Innenbeleuchtung besonders zur Geltung. Für den Antrieb sorgt ein kleiner fünfpoliger Motor mit einer AlibiSchwungmasse. Beide Achsen werden
angetrieben, die Räder einer Achse sind mit Haftreifen belegt um auch kräftigeren Steigungen und engen Radien zu trotzen. Die Stromabnahme erfolgt von den beiden Führungsdrehgestellen. Dadurch ist zwar eine gute Kontaktsicherheit gewährleistet, doch benötigt der SVT längere Signalhaltabschnitte. Halbachsen übertragen in den Radlagern den Strom auf die Drehgestelle. Die in Dächern befindlichen Stromverteilerplatinen sind identisch. Sinnvollerweise wird die Platine nicht nur für die Stromübertragung genutzt, sondern auch um den Triebwagen serienmäßig mit einer Innenbeleuchtung zu
Maßtabelle SVT 137 von JaTT
Längenmaß Länge über Wagenkästen: Abstand Triebwagenhälften Höhenmaße über SO Dachoberkante:
Messwerte SVT 137
Vorbild
1:120/NEM
Modell
44 256 350
368,8 2,9
372,0 6,0
3 775
31,5
2 820
23,5
24,2
Puffermaße Pufferhöhe über SO:
1 060
8,8
9,4
39 650 3 500
330,4 29,2
332,0 29,4
Raddurchmesser: Triebräder: Laufräder: Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe:
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Gewicht Triebwagen: Haftreifen:
2
Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung:
– –
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: 275 km/h bei 12 V VVorbild: 160 km/h bei 8,3 V Vmin: < 1 km/h bei 1,6 V Stromaufnahme bei Volllast: Auslauf aus VVorbild: Lichtaustritt: Schwungscheibe:
1 000 900 – – –
8,3 7,5 10,2 2,4min 1,0max
205 g
33,0
Breitenmaße Breite über Lokkasten:
Radstände Gesamtachsstand: Achsabstand Drehgestelle/Jakobsgestell:
versehen. An den zum Übergang zeigenden Enden befindet sich jeweils eine S-Schnittstelle. Die entsprechenden Verbindungen müssen gelötet werden. Die Betriebsanleitung zeigt die wenigen erforderlichen Schritte. Auch wenn der SVT keine Rangierlok ist, empfindet man es doch als angenehm, wenn dieser ohne Mühe langsam angefahren und mit gleichmäßigem Drehen am Fahrregler sanft beschleunigt werden kann. Durch den große Regelbereich fällt die zu überhöhte Höchstgeschwindigkeit nur im gemeinsamen Betrieb mit anderen Fahrzeugen auf. gp
8,3 8,3 10,3 2,3 0,9
Schnittstelle:
240 mA ca. 30 mm ab 3,5 V 1
S-Schnittstelle/NEM 651
Empfohlene Decoder: DCC: Arnold 82210, Lenz LE010XF Selectrix: 66830 Ungefährer Preis:
DM 440,–
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MIBA-TEST
Immer mehr H0-Hersteller gehen „fremd“ und bieten interessante Modelle auch für den Maßstab 1:120 an. So verpasst Brawa der „Table-Top“-Bahn mit der E 95 eine Frischzellenkur zur weiteren Vitalisierung.
E 95 die Dritte für die „Spur der Mitte“
Brawas Doppelbock W
as den einen recht ist, soll den anderen billig sein. So haben jetzt auch die TT-Bahner Grund, sich über einen ersehnten Zuwachs zu freuen. Es handelt sich dabei um die E 95 02 der DR, die 1969 ausgemustert wurde und nun wieder fahrfähig aufgearbeitet werden soll. Beim Betrachten des TT-Modells vergleicht man es unwillkürlich mit den beiden Schwestern in H0 und N. Wer bei oberflächlicher Betrachtung zunächst den Eindruck gewinnt, das TTModell sei nur ein „aufgeblasenes“ NModell, täuscht sich. Zwar sieht man der Stirnbeleuchtung und den Rädern der Vorlaufachse ihre Herkunft an. Doch bei genauerem Hinschauen, wenn man etwa die feinen Nietreihen unter die Lupe nimmt oder das Dach, wird immer deutlicher, dass man ein maßstäbliches TT-Modell vor sich hat. Die vielen Details des Rahmens zeigen, was in TT inzwischen machbar ist. Frei stehende Sandfallrohre und Stangen der Ausgleichhebel sowie gut modellierte Federpakete bestimmen das Aussehen des Rahmens. 38
Die vielen hundert Nietimitationen der Lokkästen sind sehr fein graviert. Auf frei stehende Griffstangen an den Türen oder Scheibenwischern ist sinnvollerweise verzichtet worden. Das Geländer am Vorbau ist aus Kunststoff gespritzt und sehr zierlich ausgefallen – wäre es noch dünner, dann wäre die Bruchgefahr zu groß. Die Lamellen der Lüfterklappen am Vorbau wie auch neben den Fenstern sind konturiert und filigran ausgeführt. Die Dachausrüstung ist weitgehend vollständig und recht detailreich nachgebildet. Die Stromabnehmer entsprechen im Wesentlichen dem Vorbild. Es fehlen die kleinen Wippenfedern im oberen Teil der Schere zur Abfederung des Schleifstücks. Leitungen, Isolatoren und dergleichen sind ähnlich wie beim H0-Modell ausgeführt, gegenüber diesem aber etwas voluminöser ausgefallen. Lackierung und Beschriftung lassen keine Wünsche offen. Kleinste weiße Striche am Vorbau erweisen sich unter der Lupe als noch fast lesbare Beschriftung.
Eine Augenweide ist die imposante E 95 allemal. Viele Details laden zum Betrachten ein. Auch die Fahreigenschaften, die schlussendlich die Betriebsfähigkeit des Modells bestimmen, sind hervorragend. Fotos: gp
Neben dem optischen Erscheinungsbild bestimmen die Fahreigenschaften den betrieblichen Wert einer Modelllokomotive. Wie das Vorbild gehört auch das Modell trotz leichter Geschwindigkeitsüberhöhung zu den langsameren Fahrzeugen. Die Übersetzung der Getriebe und auch das Drehmoment der Motoren sorgen bei niedrigen Drehzahlen für Kriechgeschwindigkeit. Die Ellok lässt sich feinfühlig aus dem Stand anfahren und bis zur vorbildgerechten Höchstgeschwindigkeit beschleunigen. Für diesen Fahrkomfort sorgen zwei elektrisch und mechanisch über eine Kardanwelle gekuppelte fünfpolige Motoren mit schräg genuteten Ankern. Dass die zwei recht kleinen Schwungmassen nicht für den großen Auslauf sorgen, ist klar. Die Fahrdynamik kommt bei dieser Lok aus den beiden Motoren. Eine Leisetreterin ist die E 95 nicht gerade. Sie entwickelt im oberen Geschwindigkeitsbereich einen zwar leisen, aber deutlich vernehmbaren Heulton. Erfreulich hingegen ist die Lichtentwicklung der Stirnbeleuchtung. Ab etwa Schrittgeschwindigkeit ist die Beleuchtung gut sichtbar. Die bei neueren TT-Loks schon fast zum Standard gewordene S-Schnittstelle nach NEM 351 sucht man vergebens. Digitalisten müssen hier zum Lötkolben greifen. Platz findet der MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Seitenpartie, Rahmen und Front überzeugen. Die Klappen in der Front und die Ausführung der Stirnlampen hätten feiner sein können. Die Antriebe sind elektrisch und mechanisch gekuppelt. Dachausrüstung der E 95
kleine „Mini“ von Arnold (81220) oder der LE010XF von Lenz. Allerdings muss pro Motor bzw. Lokhälfte ein Decoder 81220 eingebaut werden. Der leistungsfähigere LE010XF sowie der Selectrix-Decoder 66830 schaffen auch beide Motoren. Auch in 1:120 kommt die imposante Erscheinung des Ellokriesen rüber. Zugkraft und Fahreigenschaften überzeugen und kommen den Betriebsbahnern entgegen. gp
Messwerte E 95
Maßtabelle E 95 in TT von Brawa Längenmaß Länge über Puffer: Abstand Lokhälften
Vorbild
1:120/NEM
Modell
20 900 270
174,2 2,2
175,0 3,0
Haftreifen:
Höhenmaße über SO Dachoberkante: Gesamthöhe (Stromabnehmer gesenkt):
3 872 4 650
32,3 38,75
32,5 38,6
Breitenmaße Breite über Lokkasten:
2 950
24,6
24,6
Puffermaße Pufferhöhe über SO: Radstände Gesamtachsstand: Achsabstand-Treibräder: Achsabstand Treibräder–Vorlaufrad: Raddurchmesser: Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe:
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Gewicht Lok:
Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung:
8,8
8,8
17 600 2 300 2 200
146,7 19,2 18,3
147,5 19,2 18,3
1 400
11,7
11,7
– – –
10,2 2,4min 1,0max
10,3 2,3 0,9
4 54 g 45 g
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: 98 km/h bei 12 V VVorbild: 65 km/h bei 8,4 V Vmin: < 1 km/h bei 2,3 V Stromaufnahme bei Volllast:
1 050
209 g
340 mA
Auslauf aus VVorbild:
ca. 25 mm
Lichtaustritt:
ab 4,7 V
Motor/Schwungscheibe:
2
Schnittstelle:
–
Empfohlene Decoder: DCC: Arnold 82220, Lenz LE010XF Selectrix: 66830 Ungefährer Preis:
DM 320,–
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NEUHEIT
Die Ergreifung von Graffiti-Sprayern kann zukünftig auf Epoche-VAnlagen authentisch nachgestellt werden (links). Vielfältige Anregungen dazu vermittelt das Buch zum BGS (oben). Fotos: MK
Erstes Schienenfahrzeug des BGS im Dienst
Die BGS 1 in H0
„Hunt on Rail“
Roco reagierte auf die Mitteilung einer BGS-Lok sofort und kündigte an, ab Beginn des zweiten Quartals diesen Jahres auf der Basis seiner bekannten V 60 in H0 die Lackierungsvariante als BGS-Lok anzubieten. Die Maschine ist werksseitig bereits mit einem Digital-Empfänger ausgestattet, über dessen Sonderfunktion das Blaulicht ein- und ausgeschaltet werden kann. Bei ausreichendem Käuferinteresse wird es auch – analog zu Rocos digitaler Entkupplungsvorrichtung – eine Variante mit funktionsfähiger, digital steuerbarer Tätergreifvorrichtung geben. Das Modell erscheint im Rahmen der Roco-Edition in einer repräsentativen Holzschachtel. Im beiliegenden Buch von Michael Meinhold „Mit dem BGS auf Du und Du“ erfährt man viel Wissenswertes über die Tätigkeit des BGS. Ein Satz BGSler und Graffiti-Sprayer aus Preiser-Produktion vervollständigt das Epoche-V-Set. MK
Der Bundesgrenzschutz setzt seit kurzem sein erstes Dienstfahrzeug auf Schienen ein. So will man die Sicherheit auf Bahnhöfen weiter verbessern. Der Salzburger Modellbahnhersteller Roco wird ein Modell dieser Lok anbieten.
S
icherheit, Service und Sauberkeit, die drei großen S, bilden das Markenzeichen der Deutschen Bahn AG. Wie der Pressesprecher der DB AG, Horst Staimer, Anfang Februar bei der Vorstellung einer Grenzschutz-Lokomotive in Nürnberg mitteilte, soll in diesen Sinne auch die Schlagkraft des BGS bei der Bekämpfung von GraffitiSprayern effektiver werden. Jährlich entstehen Millionenschäden durch Beschädigungen, die von meist jugendlichen „Künstlern“, wie sich die Täter selbst bezeichnen, ausgehen. Dabei ginge dieser Personenkreis immer raffinierter vor, erläuterte Staimer . So würden die Täter heute nur noch Bereiche nutzen, die von Straßenfahrzeugen praktisch nicht mehr erreicht werden könnten. Da der BGS bisher lediglich Dienstfahrzeuge vom Typ Volkswagen LT einsetzen konnte, sei hier eine wirksame Strafverfolgung nicht mehr gegeben. Um diesem Missstand abzuhelfen, habe der neue DB-Vorstand mit seinem Vorsitzenden Mehdorn beschlossen, dem BGS unter dem Schlagwort „Hunt on Rail“ einige Schienenfahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Mit diesen sei es möglich, auf dem direkten Weg an Gleise heranzufahren, auf denen graffitigefährdete Loks und Wagen abgestellt seien. 40
Als erste BGS-Lok wurde die ehemalige 365 943 mit grüner Lackierung und einer Sonderausstattung versehen. Dazu gehören Rundumkennleuchten sowie eine Verkehrswarntonanlage (besser bekannt als Blaulicht und Martinshorn). Die an dieser Maschine ohnehin angebrachte automatische Rangierkupplung wurde zur Ergreifung von im Gleisbereich Flüchtenden umgebaut. Speziell ausgebildete Beamte sind mit einem Sonderlehrgang „Rangierlokführer“ sowie dem Aufbaukurs „Einsatzfahrt“ auf ihren zukünftigen Tätigkeitsbereich vorbereitet.
Die Lok BGS 1 in ihrem neuen grünen Farbkleid bei der Präsentation in Nürnberg Hbf.
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
WERKSTATT
Auch der 627 hat so seine Reize, wenngleich er den Charme eines VT 98 nicht erreicht.
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er einteilige Triebwagen der Baureihe 627 wurde parallel zum zweiteiligen 628 entwickelt und sollte auf den weniger frequentierten Nebenstrecken die altehrwürdigen Schienenbusse der Baureihen 795 und 798 ersetzen und eine gewisse Rentabilität sicher stellen. Der Triebwagen erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 120
km/h und kann daher auch auf Hauptbahnen eingesetzt werden. Die Einstiege befinden sich an den Wagenenden, um den Einmannbetrieb sicher zu stellen. Der Triebfahrzeugführer verkauft auch die Fahrkarten. Der Bausatz des Triebwagens besteht im Wesentlichen aus zwei Gruppen. Die Antriebsteile und die Innen-
In der Baugröße N gibt es noch einige Lücken im Lok- und Triebwagen-Angebot. Diese zu schließen wird in einigen Fällen am Engagement der Kleinserienhersteller liegen. Der Triebwagen der Baureihe 627 ist eine solche Lücke im Angebot moderner Triebfahrzeuge. Sie wird von Michael Klunker mit einem Bausatz auch in H0 und TT geschlossen.
Der Bausatz besteht im Wesentlichen aus zwei Ätzblechen, dem fahrfertigen Chassis, dem Kunststoffdach und einigen nicht abgebildeten Kleinteilen.
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
einrichtung stammen vom 628 von Fleischmann, das Gehäuse, bestehend aus Messingätzblechen, steuert Klunker bei. Achsstand und Drehzapfenabstand sind beim 627 und 628 identisch. So lag es nahe, die entsprechenden Teile von Fleischmann zu verwenden um antriebstechnisch auf der sicheren Seite zu sein.
Klunker für den Mann ...
627 in N Der Bausatz erlaubt den Bau der Version mit Scharfenbergkupplung, mit der 627 zu Anfang seines Einsatzes gelaufen ist. Später erhielt er Pufferbohlen mit Schraubenkupplung um auch als Schlepptriebwagen eingesetzt werden zu können. Wer schon Fahrzeugbausätze in N gebaut hat, ist von der Qualität so mancher Bausätze sicherlich nicht verwöhnt. Eine wichtige Voraussetzung für den Bastelspaß ist die Passgenauigkeit. Die Ätzteile des 627er von Klunker sind so konstruiert, dass sich die Teile passgenau falten lassen. Zudem sind an den Ätzteilen Pass- und Montagehilfen angeätzt. Sie erlauben das genaue Montieren der Teile bzw. halten sie bis zum Kleben oder Löten zusammen. Trotz der relativ wenigen Teile ist es empfehlenswert, sich mit der Bauanleitung und den Teilen vertraut zu machen. Schnell ist ein Ätzteil irreparabel in die falsche Richtung gefaltet. 41
Die Bauanleitung zeigt im Wesentlichen die Bauschritte, doch wären besonders hinsichtlich der zu ändernden Bereiche am Triebwagenchassis einige Zeichungen oder Bilder hilfreich. Ein gesondertes Faltblatt gibt einige allgemeine Tipps zum Falten und Kleben der Bausatzteile.
Die nach innen gebogenen Winkel nehmen die Befestigungsschrauben auf. Gut zu erkennen sind die Aufnahmetaschen für die Zapfen der Seitenteile.
Änderungen am Fahrwerk Da das Fleischmann-Fahrwerk für einen zweiteiligen Triebwagen konstruiert ist, müssen hier zwangsläufig einige Um- und Anbaumaßnahmen erfolgen. Um später das Gehäuse des 627 montieren zu können, liegen dem Bausatz zwei Pufferbohlenträger als Messingätzteile bei. Entgegen der Bauanleitung sollte der Pufferbohlenträger gekürzt werden, da die Pufferbohle beim Vorbild fast bündig mit dem Fahrzeugkasten abschließt. Die Pufferbohlenträger sind so geätzt, dass sie, am entsprechenden Anschlag des Chassis ausgerichtet, passgenau auf das Kunststoffchassis aufgeklebt werden können. Die Aussparungen in den Pufferbohlenträgern sollte man um etwa 1 mm erweitern, damit das Chassis leichter an den Frontschürzen des Gehäuses vorbeipasst.
Falten und Stecken Das Heraustrennen der Teile aus dem Ätzblech kann mit einer Schere oder einem watefreien Seitenschneider erfolgen. Aber Vorsicht, denn die Teile der Triebwagenköpfe sollten noch zusammenbleiben. Mit einer gut greifenden Flachzange können der obere und untere Teil der Front gemeinsam gebogen werden. So sind die zu biegenden Rundungen der Teile identisch. Zwei schmale Biegefalze pro „Ecke“ erleichtern das Biegen. Nach dieser Aktion können die Teile auseinander gezwickt werden. Die Schürze des Triebwagens ist zweigeteilt. Wer die Version mit Scharfenbergkupplung baut, kann lustig weiterfalten, wer sich für die Version mit Pufferbohle entscheidet, muss die Schürze kürzen. Die Ätzteile sind so konstruiert, dass sie sich nach dem Biegen und Falten mithilfe von Zapfen und „Taschen“ zusammenstecken lassen. So reicht es für die Montage, wenn man die Teile mit Sekundenkleber fixiert. Passt etwas nicht, kann man die Klebestelle mit einem Feuerzeug wieder lösen und 42
Trotz guter Passgenauigkeit ist beim Zusammenfügen der Teile Aufmerksamkeit gefordert um die dünnen Messingteile nicht unnötig zu verbiegen.
Die „Ecken“ der Frontpartie und der Schürze sollte man, durch den Ätzrahmen gehalten, pro Seite gleichzeitig biegen. Nur so ist eine gleichmäßige Rundung beider Teile gewährleistet.
neu verkleben. Die Teile können natürlich auch verlötet werden. Nicht sehr elegant ist die Befestigung der Seitenwände mit drei Zapfen am Dachrahmen ausgefallen. Zwischen den Zapfen hängen die dünnen Seitenwände in der Luft. Ein wenig pfriemelig geht es beim Aufstecken der Triebwagenköpfe auf den Rumpf zu. Die Passzapfen an der Tür finden im Triebwagenkopf ihren Platz. Im Dach sorgt eine 90° versetzte Verzahnung für einen passgenauen Sitz. Pfrimelig ist die Montage deswegen, weil die zierlichen Ätzteile bei ungeschicktem Halten leicht verbiegen. Mit ein wenig Ruhe und Konzentration stellt die Montage aber kein sonderliches Problem dar, da die Teile paßgenau sind. Das Kunststoffdach ist um wenige Zehntelmillimeter schmaler als das Gehäuse. Beim Vorbild versteckt sich hinter dieser Kante die Regenrinne. Die Stirnseite des Dachs muss gegebenenfalls ein wenig mit der Feile an die Schräge der Front angepasst werden. Wer eine Frontbeleuchtung installieren möchte, sollte das vor dem Aufkleben des Dachs erledigen.
Licht oder nicht Licht Mit den dem Bausatz beiliegenden Messingröhrchen und Lichtwellenleitern läßt sich die Stirnbeleuchung funktionslos gestalten. Wer es gerne mit Licht mag, kann aber diese Teile für die funktionsechte Beleuchtung hernehmen. Für die beiden unteren Lampen geht man wie in der Bauanleitung beschrieben vor. Für die obere Stirnlampe muss in beiden Fällen mittig in die Dachstirn ein Loch gebohrt werden. Hier wäre eine geätzte Messingschablone sehr hilfreich, die richtige Position zu treffen. Für die Verlegung der Lichtleiter sollten in das Dach mit einem Kugelfräser Nuten eingearbeitet werden. Eine ausführliche Beschreibung des Einbaus der Beleuchtung würde den Rahmen des Beitrags sprengen.
Lackierereien Voraussetzung für eine haltbare Lackierung ist eine gute Grundierung – z.B. von Weinert – auf dem zuvor mit Waschbenzin oder mit Seifenlauge entfetteten Gehäuse. Ein kleines Problem MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Die an den Enden aufgeklebten Messingbleche nehmen die Pufferbohle und die Befestigungsschrauben auf. Der Triebwagenkopf gibt dem Dachrahmen und den Seitenwänden Halt. Die Fenstereinsätze werden in die Aussparungen gelegt und an den Kanten mit Sekundenkleber benetzt. Mit feinem Krepp von Weinert wird die beigefarbene Fläche abgeklebt um sie oceanblau zu lackieren. Fast fertig. Die Lichtleitkabel werden eingesetzt. Bevor sie jedoch ganz in die Fassung eingeschoben werden, sollte man sie seitlich mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber benetzen.
stellt das mehrfarbig zu lackierende Gehäuse dar. Nach dem Grundieren lackiert man das Gehäuse erst beigefarbig. Mithilfe der beigefügten Schablone soll eine Maskierfolie zugeschnitten und über das Fensterband geklebt werden. Wichtig ist, dass die Abdeckfolie an den Kanten gut anliegt bzw haftet. Leider sind die Maskierfolien – z.B. von Revell – nicht flexibel genug um sie auch den Rundungen der Front anpassen zu können. Alternativ lässt sich das feine Kreppband von Weinert verwenden. Um die Umrisse der Schablone auf das Kreppband zu übertragen, klebte ich einen Streifen auf eine Glasplatte. Leider lassen sich die kleinen Rundungen im Bereich der vorderen Fenster nicht fein genug ausschneiden. Ein Nassschieber für die oceanblaue Seitenfläche wäre eine deutlich bessere Lösung. Wird der Acryllack von Weinert verwendet, sollte die Maskierfolie sofort nach dem letzten Lackiervorgang abgezogen werden. Der Lack ist im getrockneten Zustand recht spröde. Beim Abziehen der Maskierfolie würden die Kanten ausreißen. MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Restarbeiten
N, TT und H0
Nach den Lackierarbeiten können die Fensterrahmen mit Sekundenkleber eingeklebt werden. Dazu positionierte ich einfach die Fensterrahmen an den entsprechenden Stellen und gab mit einer Stecknadelspitze Sekundenkleber an die Fuge. Die fehlenden Fenstereinsätze können aus Schreibfolien für den Overheadprojektor zurechtgeschnitten werden. Nun folgen noch die Montage der Lampen und die Beschriftung des Triebwagens mit der Nassschiebebeschriftung. Zum Schluss werden noch die Außenspiegel und die Griffstangen montiert. Wer eine Nummer sicherer gehen möchte, montiert die Fenstereinsätze ganz zum Schluss. So kann nach dem Aufbringen der Nassschieber mit klarem Seidenmattlack noch eine Schutzschicht „übergehaucht“ werden. Nach Aufsetzen des Gehäuses ist der Triebwagen betriebsbereit. Tüftler können noch eine Innenbeleuchtung mit winzigen LEDs oder Microbirnchen einbauen und Fahrgäste Platz nehmen lassen.
Mit ein wenig Geduld, Muße, Geschick und Zeit lässt sich ein feiner Triebwagen zusammenbauen. Das Lackieren erfordert schon etwas Erfahrung. Notfalls kann man ja erst an einem Dummy üben. Und wer sich nicht an den Bausatz herantraut, kann den Triebwagen auch fertig beziehen. Dass dieser dann einiges teurer ist als der Bausatz, dürfte einleuchten. Der Triebwagen der Baureihe 627.0 wird auch für die Nenngrößen H0 und TT angeboten und auf gleiche Weise gebaut. Industriefahrwerke bilden auch hier die Basis. gp
Kurz + knapp • Triebwagen der Baureihe 627.0 • Komplettbausatz mit vormontiertem Fahrwerk H0 = DM 450,– H0 ~ DM 530,– TT DM 350,– N DM 350,– • Info und Vertrieb: Michael Klunker, Mozartallee 4, D–01609 Gröditz
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MODELLBAHN-PRAXIS
Umbauvorschlag für ein einen Kibri-Bausatz
Güterschuppen mit Innenleben Obwohl den meisten Bausätzen bereits viele Ausstattungsdetails beigefügt sind, lässt sich an der Gestaltung in aller Regel noch einiges tun – so versah Thomas Mauer den Güterschuppen von Kibri zusätzlich mit einer Inneneinrichtung aus Teilen von MO-Miniatur.
E
inen interessanten Güterschuppen bietet Kibri unter der Artikelnummer 9468 an. Das Modell entstand nach einem typischen württembergischen Vorbild; der Katalogabbildung nach ist es mit seiner Ausstattung wohl für die Epochen IV und V gedacht. Mit ein wenig Farbe hier und da müsste es sich auch für die früheren Epochen herrichten lassen ...
sollte aber eine Inneneinrichtung erhalten! Dazu muss man zumindest durch die Tore in die Halle schauen können. Hier stören dann allerdings die Klammern und Stifte der Steckverbindungen (man ist aber auch nie zufrieden – die Stecktechnik ist ansonsten eine tolle Erfindung!). Also blieb nur der Umbau übrig, was sich aber
nicht als schwierig erwies. Zuerst schnitt ich den Hallenboden aus einer Polystyrolplatte zu und fügte ihn in die Grundplatte ein. Zur Verstärkung und Stabilisierung sollten noch zusätzliche Polystyrolstreifen untergeklebt werden. Anschließend können dann die Freiladerampe und deren Auffahrt angefügt werden. Da ich noch einen hydraulischen Ladekran von MO-Miniatur auf der Laderampe platzieren wollte, musste die Rampenauffahrt zur Straßenseite hin versetzt angebaut werden. Der gesamte Rampensockel, der im Bausatz als Betonimitation ausgeführt ist,
Schnell gebaut Der Bausatz ist wegen einer überschaubaren Anzahl von Einzelteilen (ca. 40 Stück) und der bereits von vielen anderen Bausätzen des Böblinger Herstellers bekannten Stecktechnik recht schnell zusammengesetzt. So weit, so gut – mein Güterschuppen
Der Hallenboden des Kibri-Güterschuppens wurde mit einer Polystyrol-Platte verschlossen. Der Sockel der Freiladerampe erhielt passend zum Mauersockel des Güterschuppens eine Verkleidung aus Streifen der KibriPlatte 4118. Alle Fotos: Thomas Mauer
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MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
erhält eine Verkleidung aus Kibri-Mauerplatten (Nr. 4118), die recht gut zum Sockel des Schuppens passen. Nun konnte ich die Position des Ladekrans auf der Rampe festlegen. Die Wandteile lassen sich jetzt provisorisch zusammenstecken. Rampe, Sockel und Schuppen werden neben ein Gleis gestellt; mit einem Güterwagen wurde der Standort des Krans ermittelt und die Sockelumrisse markiert. Mit einem scharfen Bastelmesser erstellte ich die nötige Öffnung, die mit Unterlegstreifen aus Polystyrol in der entsprechenden Stärke wieder verschlossen wurde. Der Sockel des Krans schließt jetzt bündig mit der Laderampe ab. An der Grundplatte des Bausatzes (Teil 1) wurden noch die Klammern und Stützen zur Befestigung der Wandteile mit Messer und Feile entfernt. Im nächsten Arbeitsschritt konnte ich dann den gesamten Sockelbereich des Schuppens und der Freiladerampe mit Beigebraun als Grundfarbe lackieren. Nach dem Trocknen ließ ich stark verdünnte schwarzgraue Farbe in die Steinfugen laufen. Dazu liegt die zu bemalende Fläche am besten waagerecht. Anschließend wurden einzelne Steine mit gemischten Farben wie Schwarz, Grau, Beige und Rostbraun wieder hervorgehoben.
Rampe und Hallenboden Die Rampen an den Längsseiten des Güterschuppens bekamen einen Anstrich mit dunkelbrauner Farbe (z.B. Model Master Nr. 1583 „Gummi“ oder Revell Nr. 84 „Lederbraun“). Nun wurden diese an die Grundplatte geklipst und verklebt. Die Hallenbodenplatte sollte noch mit Revell-Plasto verspachtelt werden, sodass alle Nahtstellen ordentlich verschlossen sind; hinterher muss man eventuell noch mit einem feinen Schmirgelpapier die Fläche wieder eben schleifen. Rampe und Hallenboden erhielten einen Anstrich in Grau (z.B. Revell 47). An allen vier Wänden sowie den Ergänzungsteilen (Teile 5, 6, 7, 8) entfernte ich die Klammern und Stifte und schliff die konstruktionsbedingten erhabenen Kunststoffflächen plan. Lediglich die Stifte und Klammern zur Dachbefestigung blieben verschont, denn das Dach sollte abnehmbar bleiben – dank der Stecktechnik kein Problem! Zudem müssen jetzt die Tore, die werksseitig unbeweglich und verschlossen ausgeführt sind, aufgeMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Links: Die Position des Ladekrans von MO-Miniatur wird auf der Freiladerampe mit einem provisorischen Aufbau des Gebäudes mit der Rampe, einem Gleis und einem Güterwagen ermittelt. Unten: An den Wandteilen und der Bodenplatte werden alle Teile der Klipsbefestigung entfernt (bis auf die Klammern und Stifte für die Dachbefestigung). Entsprechend der Größe der Bodenplatte des Krans wird in die Freiladerampe ein Loch geschnitten.
Links: Unebenheiten und Nahtstellen der einzelnen Bauteile werden mit RevellPlasto verspachtelt. Unten: Die Wandteile des Güterschuppens werden verklebt und bekommen innen einen weißen und außen einen dunkelbraunen Anstrich (Model Master „Gummi” 1583); die Büroseitenwände sind aus Polystyrolstreifen zurechtgeschnitten. Die Tore erhalten eine Führung aus Messing-U-Profilen, die gleis- und straßenseitig verlaufenden Dachpfosten sind hier bereits an die Wände geklebt.
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schnitten werden. Dabei sollte allerdings Sorgfalt walten, da sie – teilweise geöffnet – von innen wieder eingesetzt werden sollen.
Tore und Fenster Als Torabdeckung und als Führungsverkleidung diente ein U-Profil aus Messing. Die Torgriffe entstanden aus dünnem Draht, der in Bohrungen mit 0,5 mm Durchmesser eingesetzt wurde. Unebenheiten auf den Wandteilen wurden wiederum mit RevellPlasto beigespachtelt, danach „kälkte“ ich die Wände weiß. Außen wurden sie nach dem Einkleben der Stützpfosten und Holzträger der Dachkonstruktion dunkelbraun gestrichen. Die Fenster lackiert man z.B. „stahlblau“ (Model Master 1718). Zur Verglasung benutzte ich wegen der Materialstärke dünne Folie anstatt der dem Bausatz beiliegenden Spritzlinge. Die vier Wände verklebt man dann miteinander. Auf Rechtwinkligkeit ist zu achten. Der Güterschuppen wird noch vor dem weiteren Zusammenbau lasierend mit verschiedenen Farbtönen (Schwarz, Grau, Beigebraun) „gealtert“; den Holzrampen wiederfährt sodann das gleiche Schicksal. Nun wird der Güterschuppen, möglichst ohne mit Klebstoff zu klecksen, auf die Grundplatte geklebt. In einer Hallenecke platziert man noch das Büro bzw. den Aufenthaltsraum für das Personal. Dazu fertigt man aus Polystyrolplatten zwei Wände (ca. 3 cm hoch) und schneidet in eine, wir sind ja glücklicherweise nicht in Schilda, die Türöffnung. Auf eine Decke wurde wegen der Inneneinrichtung verzichtet. Auch diese Wände lackiert man weiß. Das Güterschuppendach wird rotbraun grundiert; die Dachrinnen erhalten einen grauen Anstrich. Zuvor habe ich allerdings noch die Löcher für das „Schenker“-Schild mit Revell-Plasto zugespachtelt. Die Holzverkleidung unter dem Dach (Teile 10 und 11) wird farblich wie der Schuppen behandelt. Auch die Dachpfannen werden abschließend lasierend mit diversen Farbtönen überzogen. Jetzt setzt man noch die Fallrohre ein und fertig ist der Güterschuppen.
Vor dem Verkleben der verschiedenen Baugruppen „altert“ man alle Holzteile mit verdünnten Farben (z.B. Schwarz, Grau, Beigebraun). Auch das Dach erhält Verwitterungsspuren.
Die Weißmetallteile von MO-Miniatur werden nach dem Entgraten in Waschbenzin entfettet...
... anschließend können sie auf einem Pappstreifen mit doppelseitigem Klebeband fixiert und mit der Spritzpistole grundiert werden (mit Model Master 2737). Mehrfarbig auszulegende Teile lassen sich am besten mit feinen Rotmarder-Pinseln bemalen.
Einrichtung aus Weißmetall Die Inneneinrichtung für die Güterhalle besteht aus Weißmetall-Teilen von MO-Miniatur (Güterschuppenein46
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Blick in die fertig eingerichtete Güterhalle. Gut zu erkennen sind die mit vielen Details versehenen Einrichtungsgegenstände. Auf dem Schreibtisch im Büro steht z.B. das Mittagessen für den Jupp ... Sein Hut liegt ebenfalls dort; sogar ein Stift auf der Schreibunterlage ist zu erkennen. Der „Kamin” (ebenfalls MO-Miniatur; GustlWaldau-Str. 24, 84030 Ergolding) für den „Bollerofen” im Büroraum der Güterhalle ragt allerdings nicht einmal bis über das Dach – der Schornsteinfeger darf das aber so nicht zu sehen bekommen. Neben der Halle stehen weitere Ladegüter bereit.
richtung D 88725). In diesem Sortiment findet man alles, was in einen Güterschuppen gehört: Kisten, Paletten, Fässer, Transportgeräte etc. Die aus dem recht „weichen“ Weißmetall bestehenden Teile müssen sorgfältig entgratet werden. Hierzu benötigt man feine Feilen und Schmirgelpapier (für Metall, im Baumarkt erhältlich). Vor dem Lackieren müssen alle fettigen Bestandteile entfernt werden. Dies geschieht mit Waschbenzin (z.B. aus dem Drogerie- oder Baumarkt). Dazu taucht man, eine Pinzette dient zum Festhalten, die Kleinteile in ein Waschbenzinbad (z.B. Metall-Bonbondose) und wischt mit einem Pinsel rundherum. Ohne sie erneut mit den Fingern zu berühren, klebt man die Ladegüter mit der „Standseite“ auf ein doppelseitig klebendes Band (Teppichklebeband). Nun erfolgt die Grundierung mit der Airbrush-Pistole. Als Grundierfarbe nahm ich die aus dem Model-MasterProgramm (2737). Paletten und viele Kisten werden dann z.B. mit „Holz“ (1735 von Model Master) spritzlackiert. Eine lasierend aufgetragene schwarze Farbe hebt viele Details wie Fugen, Holzmaserung, Nägel etc. zusätzlich hervor. Ein Großteil der Güter und Einrichtungsgegenstände wird jedoch von Hand bemalt. Hierzu sollte man auf gute Pinsel aus Rotmarderhaar zurückgreifen. Nach einigen Stunden „Malarbeit“ können der Güterschuppen (samt Freiladerampe) und das Büro bestückt werden. Zum Kleben habe ich einen Zweikomponenten-Kleber (z.B. Stabilit-Express) benutzt. Das wars eigentlich schon – jetzt können Lkws und Güterwagen langsam anrollen. Thomas Mauer
Mit einer Roco-Köf wird ein Maschinenteil (im Modell von Auhagen) auf einem Güterwagen an die Freiladerampe rangiert. Zum Glück gibt es hier an der Güterhalle einen hydraulischen Ladekran zum Entladen dieses „unhandlichen“ Ladeguts. Ein Lkw (ein gesupertes Modell von Brekina) steht für den Weitertransport bereit. Der Lkw-Fahrer und der Lagerarbeiter stimmen sich wild gestikulierend ab, bis das Frachtgut schließlich sicher auf der Lkw-Pritsche steht.
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Die richtige Farbgebung
MIBA-FORUM
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mmer wieder taucht die Frage nach der richtigen Farbgebung bzw. dem Originalfarbton von Oberleitungsmasten zur Epoche-II- bzw. III-Zeit auf. Wobei nach vielen Jahren des Betriebs die Farbe als solche nicht mehr eindeutig zu erkennen ist. Frage vieler MIBA-Leser
Lösungen auf der Spur Update
Im Zentralblatt für elektrischen Zugbetrieb steht zu lesen, dass beim Aufstellen der Fahrleitungs- und Abspannmasten auf der Höllentalbahn darauf geachtet wurde, dass diese nicht das landschaftliche Erscheinungsbild beeinträchtigen. Die Masten erhielten einen olivgrünen Anstrich und wurden bergseitig aufgestellt. Ein Farbdia von der Höllentalbahn im Schwarzwald bestätigt die Farbgebung. Die Oberleitung entspricht der Fahrleitung von 1928. bz
Verwindungssteifes Plattenmaterial
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ür den Trassenbau und vor allem für den Bau einer mehrere Windungen umfassenden Gleiswendel suche ich relativ leichtes und verwindungssteifes Plattenmaterial mit maximaler Stärke von 10 mm, das sich leicht bearbeiten lässt. Gibt es solches Material oder welche Alternative bietet sich an? Hansdieter Frings, Krefeld Die üblicherweise für den Anlagenbau verwendeten Sperrholzplatten verziehen sich. Beim einfachen Trassenbau
Mischbetrieb
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nde letzten Jahres erstand ich das Selectrix-Super-Set von Minitrix. Gibt es die Möglichkeit im Mischbetrieb digital/analog zu fahren? Michael Pretzel, Neuengörs-Stubben Die Option des Mischbetriebs ist im Selectrix-System nicht vorgesehen. Jedoch können die Selectrix-Decoder auf Gleichstrombetrieb eingestellt werden. Dazu muss mit dem ControlHandy oder mit den Lok-Control 2000 die Höchstgeschwindigkeit auf Null gesetzt werden (siehe neues Selec-
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ie Intellibox lässt sich über das integrierte Interface mit der neusten Software aus dem Internet (www.uhlenbrock.de) auf den aktuellen Stand bringen. Während das Downloaden der Update-Version 1.101 (346 kB) und das Entpacken der Datei noch einfach über die Bühne ging, scheiterte das Einspielen der Software in die Intellibox. Woran scheitert das Updaten?
wirkt sich das negativ aus. Die Trassen „schwingen“ sich von Auflage zu Auflage. Um das Verziehen von Sperrholztrassen zu vermeiden, können recht und links an die Trasse 30 bis 50 mm breite Streifen von Hartfaserplatten angenagelt werden. Mit der Versteifung bekommt die Trasse die Stabilität eines Trogs. Entgleisende Züge poltern nicht in Richtung Fußboden, sondern werden von den Versteifungen abgefangen. Alternativ bieten sich Tischlerplatten an, die es ab 10 mm Dicke gibt. Der Kern aus aneinander geleimten Holzleisten gibt den Platten eine verzugsfreie Stabilität. Bedauerlicherweise sind diese nur schwer zu bekommen. gp trix-Handbuch). Allerdings funktionieren nicht alle Decoder mit dieser Option. Einige Fertigungschargen des 66830, 66832/33 – außer dem neuen 66835 – funktionieren nur bedingt. Wer nicht alle seine Loks mit den teuren Selectrix-Decodern ausrüsten möchte, kann alternativen Mischbetrieb einrichten. Mit einem Umschalter schaltet man die Gleisanlage auf die Selectrix-Zentrale oder auf ein Gleichstromfahrpult. Zu beachten ist dabei dringend, dass Loks ohne Decoder im Digitalbetrieb auf stromlos geschalteten Gleisen stehen. Der eingeschränkte Mischbetrieb erlaubt das budgetfreundliche Umrüsten. gp
Nach dem Entpacken der Datei wird der Computer im DOS-Modus gestartet. Zuvor sollte man im Setup des PC den Energiesparmodus abschalten. Dieser verhindert das korrekte Updaten der I-Box. Nun lädt man das Programm IBUPDATE.EXE und folgt den Anweisungen. Nach etwa 10 Minuten ist das Update eingespielt und die Intellibox läuft wieder wie „geschmiert“. Guido Kruschke, Tutzing
Kehrschleifen
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n meine handgesteuerte Digitalanlage möchte ich Kehrschleifen einbauen. Welche elektrotechnischen Möglichkeiten der Polaritätsumschaltung gibt es? Udo Steinhoff Generell gilt, dass die Drehrichtung des Lokmotors und somit die Fahrtrichtung vom Decoder bestimmt wird. Verpolt man während der Fahrt den Gleisanschluss, so ändert sich die Fahrtrichtung der Lok nicht. Für den manuellen Betrieb reicht es, während der Fahrt, zusammen mit dem Schalten der Weiche, manuell oder über Gleiskontakte, die Polarität zu ändern. Alternativ gibt es systemunabhängige Kehrschleifenmodule von z.B. Lenz, Dietz, Heller, Selectrix, AAA-Modellbahntechnik usw. gp 61
MIBA-SCHWERPUNKT Elektrotechnik
Für die einen ist Modellbahnelektrik die Offenbarung, für andere ein mehr oder weniger notwendiges Übel. Man muss nicht Elektroniker sein um seine Gleich- oder Wechselstrombahn kabelsparend und betriebsorientiert zu verschalten. Wolfgang Horn zeigt, wie es geht.
Drei Bahnhofsgleise unseres Beispielbahnhofs mit Zuleitungen im Schnitt. Gleis 2 kann wahlweise der Fahrspannung von Gleis 1 oder Gleis 3 zugeschaltet werden.
Modellbahnverkabelung:
„Spaghettiknoten und Kabelsalat“ W
enn der Enkel von seinen Großeltern eine Startpackung geschenkt bekommt, dann beginnen wir im Allgemeinen mit einem Schienenoval, einem Trafo und einer Lok bzw. einem Zug. Die Installationsanleitung zeigt den Trafo und das Anschlussgleisstück, welche durch zwei Drähte miteinander zu verbinden sind. Das kapiert schon ein Vierjähriger. Den einzigen Fehler, den man machen könnte, wäre das Vertauschen der Drähte bei Gleichstrombahnen. Dann fährt der Zug eben entgegengesetzt zur Drehrichtung am Trafoknopf. Die Ge-
schwindigkeit wird nach Gefühl eingestellt und ist kein Thema, solange die Lok keine Verschmutzung zeigt oder ein unsichtbarer Verschleiß vorliegt. Solange der Spielbetrieb mit einem ständigen Abbau der Gleise einhergeht, werden die Kontaktprobleme von Schiene zu Schiene – auf Grund verbogener Schienenverbinder – immer mehr zunehmen. Es sei denn, die Großeltern haben unbeabsichtigt ein Fabrikat gewählt, bei dem speziell auf dieses Problem einer guten Kontaktgabe bei der Gleiskonstruktion geachtet wurde. Aber auch beim besten Leitungsquerschnitte der Masseund Fahrspannungsleitung für ein Zweileitergleis. Beim Puko-Gleis ist der Mittelleiter mit dem Leiter für die Fahrspannung zu verbinden. Die Stromschiene wird zur zweiten Masseschiene.
Zeichnungen: Wolfgang Horn
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Material kann durch Umwelteinflüsse und Korrosion ein schlechter Übergangswiderstand auftreten. Wurde das Anfangsoval mittlerweile verlängert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Zug, je weiter er sich von der Einspeisung der Fahrspannung am Anschlussgleis entfernt, immer langsamer wird und sogar stehen bleibt. Der ohmsche Widerstand, der zwischen Trafo und Lokomotive vorhanden ist, reduziert die Geschwindigkeit des Fahrzeuges. Der Widerstand wächst mit der Menge der Kontaktstellen und den immer schlechter werdenden Kontaktoberflächen. Entweder ist dem Enkel jetzt die Lust an der Eisenbahn vergangen oder aber der Papa macht den Vorschlag, die Anlage doch fest auf eine Platte aufzubauen, um mehrere Einspeisstellen für den Fahrstrom installieren zu können.
Der digitale Anfang Der Kampf der Modellbahnhersteller um Marktanteile zeigt erstaunlich preisgünstige digitale Startmöglichkeiten. Mit einem Zug auf dem Oval ist gegenüber der analogen Bahn kein Unterschied zu vermelden, es sei denn, der beliebte ICE wurde gleich mit einigen beleuchteten Zwischenwagen verlängert. Jetzt fließt plötzlich – auch bei niedriger Fahrstufe – richtig Strom! Dünne Zuleitungen, Schienenverbinder und das Schienenmaterial selbst bilden einen Widerstand, der eine gleichmäßige Geschwindigkeit des ICEs ohne Nachregeln verhindert. Da Digitalbetrieb erst bei gemeinsamem Spiel mit mehreren Lokführern richtig Spaß macht, zeigt sich schnell, dass
Nebenbahn
Innenkreis
Außenkreis
Der übliche Bahnhof mit unflexibler Fahrspannungszuordnung. Der Z-Schalter für das Gleis 2 ist schon eine Verbesserung. Die Nebenstrecke ist nicht richtig angebunden.
der alte Werbeslogan „Eine Digitalanlage – zwei Drähte“ nicht stimmt!
Richtig Planen Wer in Bezug auf eine neu aufzubauende Modellbahnanlage alles richtig machen will, muss eigentlich schon sehr viel Erfahrung mitbringen. Wie kann ein Newcomer ohne Grundlagenwissen daher planen? Logisch, er braucht einen Leitfaden. Wenn nur diese vielen Abhängigkeiten mit den daraus resultierenden Alternativen nicht wären, hätten wir es alle wesentlich leichter. Zunächst ein wichtiger Hinweis: Nehmen Sie aus Sicherheitsgründen immer einen allen Vorschriften entsprechenden Modellbahntrafo. So wird Ihr Versicherungsschutz nicht in Frage gestellt und auch die glatten Radoberflächen – speziell bei kleinen Spurweiten – bleiben Ihnen länger erhalten. Neben der Spurweite mit unterschiedlichen Fahrmotoren und Fahrströmen ist der benötigte durch das Gleis zu leitende Strom vom Betriebsmodus – analog oder digital – abhängig. Da die höchste in geschlossenen Räumen zulässige Stromstärke nach VDE maximal 3 A betragen darf, wäre ein Zuleitungskabel mit 0,5 mm2 bzw. 0,75 mm2 Leitungsquerschnitt eigentlich immer richtig. Es ist aber ein Unsinn, wenn man dieses Kabel direkt an ein Z- oder N-Schienenprofil führen wollte! Prinzipiell sollten eine Masseleitung und eine Fahrstromleitung mit großem Querschnitt immer parallel zu jedem Gleis verlaufen – also unter dem Trassenbrett oder bei schmalen Modulkästen an einer Längsseite. Von dort MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
geht etwa jeden Meter ein kurzes Litzenstück pro Versorgungsleitung zur Schiene. Schon kommt das nächste Problem. Da der Modellbahner seine Anlage nicht aus Anschlussgleisen zusammenstückeln kann, muss er selber für einen sicheren Anschluss sorgen. An der Schiene muss gelötet werden. Bei Z, N, TT und eventuell auch H0 reicht hierzu ein 16-VA-Lötkolben. Bei größeren Spuren und dickeren Schienen muß mit 30 VA oder bei LGB gar mit 100 VA gearbeitet werden. Da die Lötstellen später nicht sichtbar sein sollen, muss der Anschlussdraht von unten auf die flache Schienenunterseite gelötet werden. Wichtig ist, dass das Durchführungsloch genau unter dem Anschluß zu liegen kommt und sich das durch das Lötzinn verhärtete Litzenende frei bewegen kann! Ich selber habe bei im Winter transportierten Anlagen Fälle gehabt, wo durch das Zusammenziehen der kalt werdenden Metallschienen die Litzenenden abgerissen sind, weil sie sich nicht frei im Trassenbrett bewegen konnten.
Leider sind nicht alle Schienenmaterialien lötbar. Die rostfreien Stahlprofile für Märklin-H0 und Spur 1 lassen sich nur mit Phosphorsäure als Flussmittel löten; was natürlich nicht jedermanns Sache ist. Ich selber fahre ausschließlich mit Märklin-Flexgleis sowohl Mittelleiter- als auch Zweileiterloks – also Lokomotiven mit der Stromabnahme über rechts und links getrennte Räder – um nicht das gesamte Rollmaterial umbauen zu müssen. Anschlusspunkte sind die einfacher lötbaren Schienenverbinder. Das hat zudem den Vorteil, dass die Schwellen in der Nähe einer Lötstelle nicht wegschmelzen und durch entsprechend geformte Reste ersetzt werden müssen. Eine so verkabelte Modellbahnanlage ist so lange voll betriebsfähig, wie digital handgesteuert gefahren und hierbei die vom Booster gelieferte Stromstärke nicht überschritten wird. In der Praxis bedeutet das, es fahren etwa drei Züge gleichzeitig. Natürlich ist hierbei eine Mehrfachtraktion erlaubt und der Einsatz beleuchteter Personenwagen begrenzt.
Peco-Antrieb mit Zusatzschaltern. Fotos: gp
Lemaco-Motorantrieb mit Zusatzschaltern
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Nebenbahn
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Innenkreis
Außenkreis
Für einen analogen Fahrbetrieb gilt jetzt auf dem einen Fahrstrombereich zwangsläufig, dass nur ein Zug – dafür aber bis Vierfachtraktion – im direkten Zugriff steuerbar ist.
Analoger Mehrzugbetrieb Um mehrere analoge Züge unabhängig voneinander fahren zu können, bedarf es einer Trennung der Schienen in einen zweiten Strombereich und einer erneuten Verbindung zu einem zweiten Fahrtrafo bzw. Fahrgerät. Das Ergebnis ist meist der Außenkreis, der an den Verbindungsweichen zum Innenkreis isoliert wird. Als dritter Stromkreis kommt schließlich die eingleisige Nebenstrecke oder das Bahnbetriebswerk hinzu. Zwei Züge fahren nach dieser Version im Kreis, während gleichzeitig auf dem dritten Abschnitt rangiert werden kann. Auch hier gelten die Leitungsquerschnitte mit 0,5 mm2 bzw. 0,75 mm2 als Parallelleitung mit dünneren kurzen Verbindungslitzen zu den Gleisstücken. Bei den in Deutschland oft anzutreffenden Anlagen dieser Art wurde eine sehr einfache Installationsart einer eingeschränkten Fahrweise gegenübergestellt.
Die A-Schaltung Ein Wechsel von analogen Zügen bei mehreren aneinander stoßenden Stromkreisen ist nur möglich, wenn abschaltbare Gleissegmente vorhanden sind. Werden die drei angedachten Strombereiche digital über drei Booster versorgt, kann jeder digitale Zug jederzeit problemlos in den anderen Versorgungsabschnitt überwechseln. Analog geht das nur durch Anhalten 66
und Stromlosschalten des bisher fahrenden Zuges, um dem Trafo oder Fahrregler die Möglichkeit zu geben einen anderen Zug übernehmen zu können. Hierzu brauchen wir Trennstellen – immer zwei pro Stromschiene – und einen abschaltbaren Gleisanschluss. Solange wir mit dem Trafo fahren oder das Prinzip des Trafos auf den Fahrregler übertragen, muss nur die Spannungsschiene aufgetrennt werden! Der Ausschalter ist somit nur einpolig. Alle Masseschienen laufen durch und sind durch die Masseleitung direkt miteinander verbunden. Eine Ausnahme bildet nur die Wendeschleife! Es gibt andererseits das System beidseitig getrennter Schienen. Bei FremoModulen, die in beiden Richtungen mit anderen Modulen zu großen Anlagen kombiniert werden sollen, kann es keine vorgegebene Masseschiene geben. Daraus haben sich dann vereinfachte Fahrregler entwickelt. Zum Ändern der Fahrtrichtung nimmt man keinen Plus-Minus-Überblendregler – entsprechend dem Trafo –, sondern einen leichter zu bauenden Plusregler mit Polwendeschalter. Viele Modellbahner haben die einfachen Regler übernommen und in stationäre Anlagen eingebaut. Dabei hat man die Funktion der Masseschiene im Laufe der Zeit ganz einfach vergessen. Für bestimmte Anlageninstallationen wäre es aber günstig – weil man es am Geldbeutel merken kann – sich wieder an die Masseschiene zu erinnern.
Z-Schaltung Ob Z von Zu-Schalten oder Zwischenzwei-Reglern-Umschalten herrührt, kann ich nicht sagen. Diese Schaltungstechnik hängt jedenfalls mit dem
relativ spät in das Elektroniksortiment aufgenommenen „Ein-Aus-Ein“-Schalter zusammen. Er schaltet in seiner Mittelstellung das angeschlossene Gleissegment ab. Der Schalter reicht einpolig für das Gleissystem mit Masseschiene. Ohne Masseschiene muss er zweipolig sein, um beide Schienenstücke – mit jetzt vier Trennstellen – bedienen zu können. Ein Beispiel zeigt die seit Jahrzehnten immer wieder aufgebaute zweigleisige Anlage – Innenkreis und Außenkreis – mit einem dritten Gleis im Bahnhof. Während für das Gleis 1 und Gleis 3 die Zuordnung zum Trafo 1 bzw. zum Trafo 2 klar ist und hier ein A-Schalter (auch Signal mit Zugbeeinflussung ) ausreicht, wird das mittlere Gleis – Gleis 2 – per Z-Schalter „Aus“- oder auf einen der beiden Trafos „Um“-geschaltet. Ein Zug kann mit dieser Technik z.B. vom Außenkreis mit dem Trafo 2 auf dem Gleis 2 einfahren. Nach dem Halt wird über „Aus“ nach Trafo 1 umgeschaltet. Der Zug gelangt so, ohne Trennstellen mit Spannungsdifferenzen zu überfahren, in den anderen Fahrstrombereich. Bei der einfachen Gleisführung sind die Nutzung und das korrekte Betätigen des Schalters ohne Fehler möglich.
Die automatische Z-Schaltung Kommt jetzt der dritte Strombereich vom BW dazu, dann haben wir plötzlich das Problem, dass der Umschalter zwischen zwei Trafos nicht ausreicht um die Fahrspannung des dritten Trafos auch auf das Gleis 2 führen zu können. Der Zug auf Gleis 1 – dem Innenkreis – muss angehalten werden, damit eine Rangierlok vom Bw über Gleis 1 mithilfe des Trafos 1 nach Gleis 2 durchfahren kann. Beim MittelleiterMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
1 Während eine Bahnhofshälfte die manuelle Zuordnung behält, bringen zwei zusätzliche Trennstellen und drei Weichenkontakte immer die richtige Fahrspannung an die Gleisabschnitte 1A und 2A. Es werden keine Trennstellen mit Spannungsdifferenzen überfahren. Allerdings gilt immer noch der Halt vor einer Neuzuordnung und einer Weiterfahrt.
Nebenbahn
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Innenkreis
2 Einfahrt von der Nebenstrecke mit Trafo 3 nach Gleis 1A. Das Gleis 2A erhält keine Fahrspannung. 3 Einfahrt vom Innengleis mit Trafo 1 (siehe auch Zeichnung 1) nach Gleis 2 A. Außenkreis 4 Einfahrt von der Nebenstrecke mit Trafo 3 nach Gleis 1A und gleichzeitiger Ausfahrt von Gleis 2A mit Trafo2 in Richtung Außenkreis.
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gleis mit Märklin-Loks – also Loks mit Fahrtrichtungsrelais – kann man kurzzeitig mit der Rangierlok den Trafo 1 mitbenutzen. Bei einer schienenbezogenen Fahrweise, wie es bei Gleichstromloks ohne Richtungsrelais üblich ist, geht das nur, wenn beide Fahrtrichtungen übereinstimmen. Generell sollte aber das Überfahren von Trennstellen mit benachbarten unterschiedlichen Spannungshöhen vermieden werden. Es gibt am Rad Minikurzschlüsse, die das Verschmutzen von Rad und Schiene im Gleichstromsystem stark fördern. Die Lösung des Problems ist eine vom Fahrweg gesteuerte Stromversorgung. Der neuralgische Punkt unseres kleinen Bahnhofs liegt an den Weichen W2 und W3. Die vom Modellbahnstart her übliche Einbeziehung beider Weichen in den Innenkreis und dessen Stromversorgung muss geändert werden. W2 und W3 sind auch mit dem nicht ablenkenden Gleisteil zum Innenkreis abzutrennen und von der Fahrspannung des Trafos 1 zu isolieren. Die StelMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Nebenbahn
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Nebenbahn
Innenkreis
Innenkreis
Außenkreis
Außenkreis
lung der Weiche W2 bestimmt ab sofort, von wo die Fahrspannung übernommen wird. Steht sie auf Abzweig, dann wird der Weichenbereich abhängig von der Weiche W3 – bei Gerade – bis zur Mitte des Bahnsteiggleises 1 mit dem Trafo 3 verbunden. Steht Weiche W2 auf Gerade, hat Trafo 1 den Vorrang. Die Weiche W3 leitet jedoch abhängig von ihrer Stellung die ausgewählte Spannung bei Abzweig nach Gleis 2 und schaltet den Bereich vom Gleis 1 am Bahnsteig völlig ab. Als Schaltelemente können alle Servos (elektromagnetische bzw. -motorische Weichenantriebe) benutzt werden, die über Umschaltkontakte verfügen. Beim Schienensystem mit Masseschiene reicht ein Kontakt aus. Bei beidseitiger Schienentrennung müssen zwei Umschalter verkabelt werden. Sollen noch die Herzstücke und die Zwischenschienen polarisiert werden, wächst die Anzahl der benötigten Umschalter am Weichenservo. Regel zur Verkabelung: Die freien Strecken liegen fest am Trafo oder
Fahrregler. Die dicken Parallelkabel laufen nur so weit mit, bis eine Weiche zu einer Bahnhofseinfahrt kommt. Die Weichenumschalter verteilen den Stromweg neu und speisen die Paralleldrähte im Bahnhofsbereich, von denen wiederum der Fahrstrom mit Anschlusslitze zu den Schienenstücken geleitet wird. Hierzu müssen alle Bahnhofsgleise mit jetzt automatischer Zuordnung in der Bahnhofsmitte aufgetrennt werden, da ja beidseitig unterschiedliche Strombereiche aufeinander treffen können. Es entstehen stromlose Bereiche. Die Weichen haben nicht nur Umschalt-, sondern auch Stoppfunktion. Im Prinzip lassen sich so alle A-Schalter und Z-Schalter einsparen. Die Bedienungsfreundlichkeit wächst enorm und das Strippengewirr verringert sich. Eine falsche Polung am Herzstück einer Weiche kann gar nicht erst auftreten. Allerdings wird das elegante Durchfahren ohne Halt, wie es das digitale System bietet, so noch nicht erreicht. Wolfgang Horn 67
MIBA-SCHWERPUNKT Elektrotechnik
Grundlagen der Modellbahnverkabelung
Vo l l a u f D r a h t !
Hier wurde demonstrationshalber eine Lötleiste in einen Parallelschraubstock eingespannt. Mit dem Lötkolben können nun die Fahnen vorverzinnt werden. Das Material nimmt in der Regel das Lot gut an.
Grundzüge der konventionellen Modellbahn-Elektrik mögen für manchen Hobby-Kollegen „ein alter Hut“ sein, manch anderer Modellbahner ist dagegen dankbar für ein paar Tipps, wie er überhaupt anfangen soll! Rolf Knipper und Uwe Kempkens weisen uns sozusagen in die „Welt des Kabelschachtes“ ein.
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em einen ist es gegeben – dem anderen nicht. Diese Redensart geistert bisweilen auch in Bezug auf Elektrik und Elektronik durch den Blätterwald unseres Modellbahnhobbys. Vielfach mangelt es nur an dem entscheidenden Tipp, es fehlt sozusagen der Anstoß von außen. Das gilt besonders beim Aufbau der (für jeden Anlagenbauer letztlich wohl unvermeidlichen) Modellbahnverkabelung. Der Klassiker: Eine Lötstation mittlerer Preislage reicht für unsere Zwecke völlig aus.
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Gutes Werkzeug Bei der Verdrahtung einer Modellbahn sind bisweilen ganz andere Werkzeuge erforderlich als man es sonst eigentlich gewohnt ist. Richtig typisch für diese Arbeiten ist der klassische Lötkolben. Hätten Sie gewusst, was es da alles gibt? Ein Blick in die Kataloge der diversen Elektronikversender genügt um hier schon den Durchblick zu verSeitenschneider sind wichtig!
lieren. Sicher braucht man das nicht alles. Viele Dinge darin sind speziell auf den Selbstbau der unterschiedlichsten Elektroniken abgestellt. Wir kommen eigentlich mit einer Standardlösung bestens zurecht. Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Lötstation. Sie gibt es in verschiedenen Preisklassen und Ausführungen. Für die Modellbahn empfiehlt sich eine mittlere Preislage. Wir kommen noch darauf zurück. Natürlich sollte man sich auch ein überschaubares Sortiment Flach- und Spitzzangen zulegen. Sie sind nicht sehr teuer und im Baumarkt oder bei Elektronikversendern für jedermann im Programm zu finden. Das Gleiche gilt im Grunde auch für die Abisolierzangen. Sie werden bisweilen in Profiqualität und damit auch im entspreFlachzangen gehören zur Standardausrüstung; eine Abisolierzange leistet gute Dienste.
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Zahlreiche Lötkolbenmodelle werden dem Bastler angeboten. Weniger geeignet ist der „Engellöter“ rechts im Bild.
Schraubendreher und Pinzetten werden bei der Verdrahtung gebraucht.
chenden Preisrahmen angepriesen. Eigentlich sind diese Werkzeuge für unsere Zwecke „überqualifiziert“. Es reichen durchweg die Normalausführungen, denn Abisolierzangen sind bei uns nicht jahrelang Tag und Nacht im Einsatz. Ganz ähnlich sollte man dies bei den Seitenschneidern sehen. Sie gibt es ebenfalls in guter Qualität und gängigen Varianten in unterschiedlichen Größen im Baumarkt oder im Versand. Bei Völkner ist ein Set mit einem (relativ kleinen) Seitenschneider und drei verschiedenen Flach- bzw. Spitzzangen für 12,90 DM erhältlich. Dies mag einfach nur einmal für einen Preisvergleich beim Baumarkt in Ihrer Nachbarschaft dienen. Daneben gehören zur Ausrüstung noch diverse Schraubendreher mit Kreuz- oder einfachem Querschlitz. Sie werden ebenfalls in verschiedenen Größen und Ausführungen angeboten. Beim Einsatz im Niederspannungsbereich ist die Verwendung solcher Werkzeuge mit Metallgriff übrigens kein Problem. Vielfach werden gerade diese Schraubendreher, sie zeichnen sich durch einen drehbaren Griff aus, im Set für wenig Geld angeboten. Denken Sie immer daran, dass sie damit in der Verdrahtung Ihrer Anlage tätig werden wollen und nicht beim Holzunterbau! Für Feinarbeiten, z.B. beim Zusammenbau eines Lichtsignalbausatzes, dürfte für alle Fälle ein Sortiment Pinzetten sehr hilfreich sein. Sie werden praktisch bei fast allen Arbeiten im Modellbahn-Hobby benötigt und sind daher nicht besonders der Sparte „Elektrik“ zuzuordnen.
Wie löte ich richtig? Wir haben es eingangs bereits angesprochen, wichtigstes Utensil bei der Modellbahn-Verdrahtung dürfte der klassische Lötkolben sein. Ratsam ist auf jeden Fall die Anschaffung einer Lötstation mit regulierbarer TemperaMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Abisolierzange (in preiswerter Ausführung) und Bastelmesser sind praktisch.
Bei einer guten Lötstation lassen sich die Spitzen relativ leicht austauschen. Man achte beim Kauf stets auf die Verfügbarkeit der Teile! Bekannte Marken wären z.B. „Weller“, „Stannol“ oder „Ersa“. Für punktgenaue Lötungen verwenden wir in erster Linie die sehr feine Spitze!
Wenn die Fahnen entsprechend vorbereitet sind, kann man ohne weitere Lotzugabe den Draht bzw. die Litze anlöten. Die Fahnen werden vorverzinnt, die verdrillten Litzenenden werden ebenfalls verzinnt. Das heiße Lot umschließt rasch die Kupferadern.
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Lötzinn dient als Verbindungsmittel; zum Trennen reicht Wärmezuführung, für grobe Reste gibt es die „Entlötpumpe“.
Lötleisten schaffen Ordnung unter der Anlage! Durch Heraustrennen einer Fahne kann man sie mit kleinen Schrauben fixieren.
Das Schienenprofil wurde zur Fixierung des Drahtes vorbereitet. Hierbei macht sich die feine Spitze am Lötkolben bezahlt!
Die Litze dient der Fahrstromversorgung (Ø1,5 mm), sie wird von unten an den Drahtwinkel gelötet.
tureinstellung. Zudem sollten Ersatzspitzen nachlieferbar und vor allem unkompliziert erhältlich sein. Je nach Einsatz müssen die Spitzen schnell ausgetauscht werden. Bei einer Lötleiste ist eine größere und auf einer Platine eine kleine (feine) erforderlich. Damit ausgerüstet, geht die Arbeit gleich doppelt so schnell von der Hand. Die bekannten Kolbenausführungen eignen sich grundsätzlich allesamt für die Modellbahn-Verdrahtung, sind aber nicht regulierbar – das wiederum ist eigentlich der gravierendste Grund, sie nicht oder nur eingeschränkt zu verwenden. Eine Ausnahme dürfte der sog. „Engellöter“ (Lötpistole) darstelZur Fixierung der Kabel eignen sich Schraubsockel und Rasterbänder. Sie sind im Fachhandel erhältlich, Rasterbänder gibt es bisweilen sogar im Baumarkt. Im Bild rechts sind die Teile vor dem Einbau zu sehen. Die Rasterbänder stellen sich beim Zuziehen automatisch auf das gewünschte Maß ein.
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len. Für rund 20 DM erscheint seine Anschaffung schnell schlüssig, aber sie ist unzweckmäßig. Jedenfalls ist eine saubere kleine Lötstelle, z.B. am Gleisprofil, damit nicht möglich! Unterschiede gibt es auch beim Lot selber. Es wird in verschiedenen Stärken, in der Regel bereits mit Flussmittel, angeboten. Der zu verwendende Querschnitt richtet sich nach den anstehenden Arbeiten. Es ist entscheidend wie viel Lötzinn beim Erwärmen die betreffende Stelle „abbekommen“ soll. Die Stärke dosiert den eigentlichen Lötfluss. Übrigens, ganz bei Fachleuten verpönt ist die Verwendung zusätzlichen Lötfetts. Es eignet sich in
erster Linie für mechanische Verbindungen, z.B. bei der Montage von Lokoder Wagenbausätzen aus Messing. Grund dafür ist die Aggressivität des Mittels, denn es greift die feinen Adern der Litze an und hindert u.U. den elektrischen Fluss. Wie gesagt, bei mechanischen Verbindungen stellt dieser Umstand grundsätzlich kein Problem dar, ja man sieht das zuweilen auch gar nicht. Klassisches Einsatzgebiet des Geräts dürfte die allseits bekannte Lötleiste sein. Man kann die Montage der Kabel ggf. auch ausserhalb der Anlage vorbereiten. In einem geeigneten Parallelschraubstock lässt sich ein handlicher Abschnitt sehr gut einspannen. Beide Hände sind dann für die Lötarbeiten frei. Die so vorbereitete Leiste kann man dann in der Regel mit einseitiger Kabelbestückung in, besser unter, die Anlage montieren und den Rest fertig stellen. Von einer Unsitte sollte man übrigens auch Abschied nehmen: dem Verzinnen der Spitze. Da soll sich ja eigentlich kein Lot befinden, sondern vielmehr an den Werkstücken. Diese im Vorfeld zu verzinnen macht natürlich Sinn. Nehmen wir einmal das bekannte Litzenende. Nach der Abisolierung, so um die 3 bis 5 Millimeter, MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
kann man die feinen Kupferdrähte mit der Hand in einer Richtung verdrehen, sodass ein festes (verdrilltes) Ende entsteht. Nun kann etwas Lötzinn darauf gehalten und mit dem Kolben erhitzt werden. Schnell fließt das Lot rund um das Werkstück. Auf ganz ähnliche Weise sollte man auch die Fähnchen der Lötleiste vorbereiten. Nun kann ohne weiteres Lötzinn am Kolben das Kabel daran fixiert werden. Der Lötpunkt selber sollte dabei leicht glänzend bleiben, wird er milchig, dürfte man nur „gepappt“ haben, also das Ganze von vorne. Sollten Sie übrigens einmal größere Menge Lötzinn entfernen müssen, empfiehlt sich eine Entlötpumpe. Damit lässt sich wieder erwärmtes überschüssiges Zinn durch den Unterdruck im Werkzeug einfach und schnell entfernen. Mittels der sog. „Entlöt-Litze“ kann man den „Knubbeln“ ebenfalls zu Leibe rücken. Die vorgenannten Artikel findet der Interessent z.B. im Völkner-Katalog. In unserer Bildfolge zeigen wir einige Beispiele für die praxisgerechte Anwendung. Nicht weiter eingehen wollen wir an dieser Stelle auf die inzwischen vielfältig angebotenen Elektronikbausätze, z.B. auch Digitaldecoder, denn das wäre nun wirklich ein Thema für sich. Aber Geduld, in Bälde gibt es auch darüber etwas in der MIBA zu lesen. Lochstreifenplatinen eignen sich übrigens zum Aufbau von eigenen kleinen (wer’s mag auch größeren) elektrischen Schaltungen. Viele nützliche Einzelteile gibt es für so ziemlich alle Anwendungsbereiche. Selbst kleine einlötbare Relais mit verschiedenen Daten stehen dem Modellbahner für Eigenentwicklungen zur Verfügung. Das alles wird später in Form von Fallbeispielen weitergehend erläutert. Schauen wir uns noch einmal eine typische Situation aus der Praxis an. Es sollen Versorgungskabel für den ganz normalen Fahrstrom an den Schienenprofilen angelötet werden. An sich kein Problem, aber was machen, falls dafür dickere Kabel vorgesehen sind. Für die ständige Digitalstromeinspeisung z.B. ist ein Leitungsquerschnitt von 1,5 mm 2 empfohlen. Eigentlich wäre die Voraussetzung generell für den Fahrstrom zweckmäßig, also auch für analogen, um Spannungsabfälle einzudämmen. Das aber gibt selbst bei vorsichtiger Lötung ganz heftige „Knubbel“ am Gleis. Das muss nicht sein, denn wir beschreiten einen anderen Weg. MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Je nach Bedarf lässt sich der Draht mit der Litze dem gewünschten bzw. erforderlichen Kabeltrassenverlauf anpassen. Fotos und Zeichnung: rk
Aus normalem, dünnem (0,5 mm/q) Schaltdraht werden aus vollkommen abisolierten, ca. 4 cm langen Abschnitten L-förmige Winkel gebogen. Der lange Schenkel wird von oben durch das entsprechend platzierte Loch neben dem Profil durch die Holztrasse in den Untergrund geführt. In Höhe der Schiene bleibt nun der kleine Schenkel sichtbar. Dieser wird, nachdem er und auch das Profil vorverzinnt wurden, angelötet. Halten Sie dabei den Kolben nur kurz, aber platziert auf die fragliche Stelle. Zu langes „Braten“ lässt sehr schnell Schwellen und Kleineisen dahinschmelzen. Nun kann der „dicke“ Draht oder, wie bei uns, die Litze
angelötet werden. Anschließend lässt sich das Ganze bequem flach zur Trasse umbiegen. Die Montage der einzelnen Litzen geschieht sehr einfach und übersichtlich mit Schraubsockeln und Rasterbändern. Das hat den Vorteil, dass man auch später noch den Leitungsverlauf leicht verfolgen kann.
Messen – aber richtig Die vielbeschworene Mess- und Regeltechnik, übrigens ein Lehrberuf, muss der Modellbahner nicht komplett beherrschen. Einige wichtige Dinge sollte man sich aber dennoch vergegenwärtigen. Mit dem Bastelmesser sind an den Kabelenden diverse Kerben eingeritzt worden. Damit lassen sich während der Montage kurzfristige Orientierungshilfen herstellen. Eines der drei Kabel ist bereits angelötet. Die Kabellänge ist nach der Montage des Besetztmelders leicht zu bestimmen.
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Schauen wir uns zunächst einmal einige Formeln aus der Welt der Elektrotechnik an. Sie gelten dort für alle Bereiche, sozusagen sind es „Gesetze“. Unumstößlich sind sie zudem, denn sie basieren auf physikalischen Grundregeln. Schauen wir uns zunächst den Begriff „Spannung“ an. Spannung wird in Volt gemessen und als „U“ in Formeln verwendet. Das gilt dann ganz ähnlich auch für die anderen Begriffe.
Leistung = Watt = P
Formel für die Leistung:
P=UxI
16 V x 0,5 A = 8 W
Strom = Ampere = I
Formel für den Strom:
I=U:R
16 V : 32 Ohm = 0,5 A
Widerstand = Ohm = R
Formel für den Widerstand:
R=U:I
16 V : 0,5 A = 32 Ohm
Spannung = Volt = U
Formel für die Spannung:
U=IxR
0,5 A x 32 Ohm = 16 V
War doch gar nicht schwer, oder? Wir können das alles auch nicht immer behalten und müssen daher öfter nachschauen. Wenn man weiß wo’s steht, ist das alles kein Problem. Sie können nun ja immer wieder für sich selber hier in der MIBA nachlesen. Wir haben bei den Formelbeispielen ganz bewusst Daten und Werte aus der Modellbahnwelt berücksichtigt. Denn darum soll es ja letztendlich gehen. Schauen wir uns nun aber einmal „Messgeräte“ an. Das kann durchaus nur ein Birnchen mit zwei Zuleitungen Bei Lochstreifenplatinen (oben) sind Schraubanschlüsse zur demontierbaren Kabelmontage empfehlenswert. Die Relais (die blauen Kästen im Bild oben) werden von unten eingelötet. Hier wird die Notwendigkeit feiner Lötspitzen offenkundig!
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sein. Damit lässt sich beispielsweise ganz leicht die anliegende (oder eben auch keine) Fahrspannung feststellen. Mehr geht damit aber nicht. Denn nun käme für weitere Aufschlüsse, z.B. die Höhe der Spannung, das besagte Messgerät zum Einsatz. Wie bei vielen anderen Dingen in der Branche drückt der Preis die vermeintliche Qualität der Technik aus. Bei Völkner z.B. ist ein LCD-Digital-
gen kann. Sinnvoll wäre auch hinsichtlich der Durchgangsprüfung ein akustisches Signal. Aber das wiederum dürfte heutzutage Standard, auch im Hobby-Bereich, sein. Wir haben im Folgenden mit Uwe Kempkens’ Messgerät (60-DM-Klasse) einige Versuche unternommen. Zunächst ging es um eine Widerstandsermittlung. „Objekt der Begierde“ – der nicht endabgeschaltete Doppelspulenantrieb einer Märklin-KWeiche. Das Messgerät wird in der Einstellung „Ohm“ möglichst im höheren Bereich der Skala eingestellt. Falls keine Anzeige sichtbar wird, kann man getrost die unteren Werte ansteuern. Diese Messung dient im Grunde dazu, die Funktion einer Spule zu prüfen. Sind keinerlei Anzeigen im Skalenbereich erkennbar, dürfte der Antrieb „hin“ sein. Bei endabgeschalteten Exemplaren müsste man ggf. zur fraglichen Spulenseite hin per Handstellhebel wechseln.
multimeter bereits für rund 15 DM erhältlich. Es reicht im Grunde für unsere Zwecke aus. Im Preisspektrum von ca. 40 bis 100 DM werden aber alle Wünsche befriedigt. Darüber tritt wieder die sog. „Profiqualität“ mit entsprechenden Preisen auf den Plan. Dieser Bereich ist eher für andere Anwendungen geeignet, weniger für die Modellbahn. Was wollen wir? Durchgangsmessung, Widerstandsermittlung oder auch Stromverbrauch. Alles Dinge, mit denen der Modellbahner etwas anfan-
Die zweite Prüfung dient zur Bestimmung der Spannung an einem Trafo. Bei uns war es ein Titan-Modell, aber grundsätzlich ist das bei allen anderen genau so. Am Messgerät ist dafür die Wahl ~ oder = erforderlich, also Wechsel- oder Gleichstrom. Stellt man die falsche Spannungsart ein, passiert zwar dem Gerät nichts, aber man erhält unsinnige Anzeigen, bzw. auch gar keine! Auch hier sollten Sie grundsätzlich die Skalenwerte zuerst höher und dann niedriger wählen. Im Laufe der Zeit kennt man das Gerät
Händlerhinweis: Werkzeuge, Löttechnik, Messtechnik, Elektronikbauteile, Kabel und Installationsmaterial Völkner Marienberger Straße 10 38095 Braunschweig Conrad Electronic GmbH Klaus-Conrad-Straße 1 92240 Hirschau
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Messgeräte im Vergleich – uns reicht das Gerät rechts.
und hat die vermutlichen Einstiegswerte nach seiner Erfahrung parat. Schauen wir uns nun einmal die Strommessung an. Die Stromstärke wird in Ampere ausgedrückt und lässt sich relativ einfach nach der bekannten Formel berechnen. Sie ist zudem ein Faktor, der uns auf der Modellbahn schnell einen Streich spielen kann. Denn falls zu viele Verbraucher mit zu hohem Strom vorgesehen werden, schaltet der Trafo ganz schnell ab und man beginnt zu suchen und zu fluchen. In der Regel macht der Modellbahner diese Erfahrung beim Aufbau der Hausbeleuchtung. Hier ist also der Stromverbrauch von Birnchen, in unserem Beispiel sind es welche von Faller, zur Dimensionierung des Netzteils, also des Trafos (oder auch mehrerer Transformatoren), sehr interessant. Faller gibt 50 mA (Milliampere) an, aber es ist durchaus nicht die Regel, dass solche Hinweise auf der Produktbeschreibung zu finden sind. Dann hilft nämlich nur messen! Themenwechsel: Falls Sie mehrere Trafos betreiben, ist es ratsam, die mögliche Phasenverschiebung festzustellen, da durchaus eine Spannungsverdoppelung im ungünstigsten Fall auftreten könnte. Bei 16 V sind es dann urplötzlich 32 Volt! Durch eine 180°Drehung des Netzsteckers ist das Problem schnell behoben. Am besten man
Für den universellen Einsatz sollte man sich einige Messspitzen und Klemmen zulegen!
markiert sich den ausgemessenen Wert durch einen Farbpunkt an der Steckerleiste und an dem Netzstecker des betroffenen Netzteiles. Sie gehen dabei folgendermaßen vor: Das Messgerät bei den fraglichen Wechselstromausgängen (14-16 Volt) entsprechend einstellen (Spannung ~ 20 Volt) und mit den eingesteckten Netzsteckern die gleichen Farben, z.B. Gelb auf der Niederspannungsseite (14-16 V) ausmessen. Dabei dürfen max. 1-2 Volt feststellbar sein. Sind es mehr, dann einfach wie beschrieben einen der 220-V-Netzstecker drehen. Sie vermeiden auf diese Weise mögliche Beschädigungen durch zu hohe Spannung. Gerade bei Märklin-Bahnen tritt der Fall sehr schnell im Fahrstrombereich beim Einsatz mehrerer Trafos an den Trennstellen auf. Der Skischleifer spuckt geradezu Funken über die Mittelleitertrennung. Sind dort z.B. Bremsbausteine angeschlossen, dann könnten sie ggf. Schaden nehmen. Hier wollen wir unseren kurzen Ausflug in die Elektrotechnik vorerst beschließen. Natürlich ist das Thema damit noch nicht abgeschlossen. Immer wieder treten Probleme – aber auch deren Lösungen – auf. In der MIBA werden Sie auch weiterhin mit aktuellen Berichten, zumindest aus unserer Autorensicht, versorgt. rk/Uwe Kempkens
Wichtig ist die Unterscheidung Wechsel-/ Gleichstrom!
Widerstandsmessung an einer Märklinweiche
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MIBA-SCHWERPUNKT Elektrotechnik
Unzählige Birnchen erleuchten bei der großen Schauanlage am Lehmann-Werk des nachts den Bahnhofsbereich. Bei einer Freilandanlage mit so vielen Lampen wie in diesem Beispiel entsteht schnell ein beachtlicher Verkabelungsaufwand, der sehr sorgfältig ausgeführt sein will. Foto: MK
Verkabeln von Gartenbahnanlagen
Wasser-Fest Gartenbahnen sind, wenn sie denn wirklich im Freien aufgebaut werden, Wind und Wetter – sprich: Feuchtigkeit und Frost – ausgesetzt. Dies erfordert besondere Maßnahmen, soll die Verkabelung längere Zeit störungsfrei funktionieren. Hermann Riedel gibt Tipps zur wasserfesten und korrosionssicheren Verdrahtung von Freilandanlagen.
B
erühren sich unterschiedlich edle Metalle, ergibt sich ein Kontaktelement. Gelangt dann noch Wasser als Elektrolyt hinzu, kommt es zu elektrochemischer Korrosion. Daraus ergibt sich, dass auch Nichteisenmetalle wie die Verdrahtung einer Gartenanlage möglichst wassergeschützt zu installieren sind. Bereits bei der Beschaffung von Kabeln für die Freilandanlage sollte man darauf achten, dass die Kunststoffummantelung der Kabel zu einer Verwendung im Freien vom Hersteller aus vorgesehen ist. Von der Verwendung von Kupferkabeln als steife Drahtleitungen in Querschnitten bis 1,5 mm2 möchte ich wegen der doch sehr häufigen Bruchgefahr, besonders bei großer Kälte, abraten. Wenn schon aus Kostengründen Drahtkabel verwendet 74
werden sollen, sind die erforderlichen Querschnitte um ca. 50 % zu erhöhen und die Kabel so zu verlegen, dass der Längenschwund bei Kälte kein Abreißen des Drahtes in der Kunststoffummantelung verursacht. Die bessere Lösung sind aber Litzenkabel. Hier sollte man nur Kupferlitzenkabel mit verzinnten Adern verwenden, die – wenn notwendig – an den Enden erneut verlötet werden können. Beste Erfahrungen in der von mir erbauten 12 Jahre alten Freilandanlage im Lehmannwerk habe ich mit den Litzenkabeln von LGB (KatalogNrn. 50130, 50140 und 51230) gemacht. Selbst in der direkten Erdverlegung haben diese Zwillingsleitungen den bisherigen Zeitraum klaglos überstanden und werden weiterhin ihre Aufgabe erfüllen.
Bewährt hat sich eine Kabelverlegung bei festem Unterbau in den Plattenfugen im Bahnhofsbereich. Hier werden die Plattenstöße nicht verfugt, sondern bleiben als „Kabelkanäle“ offen. Nach erfolgter Kabelverlegung werden die Fugen lediglich mit Styrodurstreifen abgedeckt. Unverzinnte Litzenkabel sind zur Freilandverlegung nur dann geeignet, wenn man besondere Vorkehrungen trifft, um das Eindringen von Feuchtigkeit in den Litzenstrang am Kabelende zu verhindern. Das Zauberwort hierfür heißt „Fett“. Grundsätzlich müssen alle Kabelenden verdrillt, verzinnt und mit Leitfett ausreichend versehen werden. Es dürfen keine Kupferflächen mehr sichtbar und damit für Wasser zugänglich sein. Lassen Sie sich von „Fachelektronikern“ nichts über „Aderendhülsen“, „Kabelschuhe“ oder von erhöhten Spannungswiderständen bei Kabelverlötung erzählen! Wichtig bei der Freilandverdrahtung ist der „metallisch durchgehende Spannungsübergang“ Kabel/Anschlussgegenstand bzw. Kabel/Kabel. Geschraubte, gequetschte oder geklemmte Verbindungen, also auch Adernendhülsen, wenn diese nicht zusätzlich mit den Litzenenden verlötet werden, sind eben nur „aufliegende Verbindungen“ und unterliegen an den Auflagestellen den FeuchtigkeitseinMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
flüssen der Oxidation. Damit entstehen erhöhte Übergangswiderstände bis zur Spannungsunterbrechung (siehe auch MIBA-Spezial 30, S. 62-64). „Wo Fett ist, kommt kein Wasser hin!!!“ Dieses habe ich mir zum Wahlspruch für die Freilandverdrahtung gemacht. Ein fantastischer Helfer ist hierbei wieder im LGB-Katalog unter Nr. 51010 zu finden: Das grafithaltige Leitfett verhindert an geschraubten und geklemmten Kabelenden das Eindringen von Feuchtigkeit und erhöht zudem noch die Leitfähigkeit. Auch verlötete Bereiche werden von mir mit dieser Paste am Schluss „einbalsamiert“ um die Lötstelle nicht oxidieren zu lassen. Kein Lack, auch nicht Lötlack, erfüllt diese guten Eigenschaften im Freien. Lack könnte reißen und die Oxidation wäre wieder da. Bei der Verlegung von Kabeln sollte man unbedingt darauf achten, dass die Verzweigungs- bzw. Anschlusspunkte nicht an der tiefsten Kabelstelle liegen, damit Wasser sich dort nicht sammeln kann. Bei Verzweigungen „unterwegs“, also einem direkten Abzweig aus dem Kabel im Erdbereich, Kabelkanal, Rohr oder Mauerwerk ist die Abzweigstelle nach Verlötung und Isolierung mit „Fettbinden“ (z.B. Denso-Binden aus dem Sanitärhandel) zu umwickeln und die Oberfläche mit den abgehenden Kabeln gut zu verschmieren. Eine zusätzliche Ummantelung mit Band kann die Umgebung vor dem Fett der Binde schützen. Eine Verlegung von Schwachstrom führenden Kabeln – sofern sie äußerlich nicht verletzt wurden – ist grundsätzlich im Freien überall möglich. Zum besseren Schutz und zur geordneten Verlegung von Kabeln empfehlen sich aber besonders Kabelkanäle und Leerrohre. Hier ist auch eine Ergänzung oder Änderung der Kabelverlegung leicht möglich. Die Anschlüsse von Leerrohren an Kabelkanäle sollten auch wieder mit Fettbinden gesichert werden. Am Ende der Leerrohre sollte der Kabelaustritt „aufgefächert“, d.h., jedes Einzeloder Zwillingskabel mit Fettbinden wasserdicht umwickelt und verschmiert werden. Innerhalb dieses Kabelaustritts sind dann alle Kabelstränge miteinander zu verkleben. Hauptverteiler bringt man am besten in wasserdichten Feuchtraum-Elektroanschlusskästen mit Lippendichtung (z.B. von Hensel) unter. Die Kabel- bzw. Rohreingänge sind ebenfalls abzudichten. Hermann Riedel MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Sofern die Isolierungen freilandtauglich sind, können Kabel direkt im Untergrund von Bahnhöfen – hier z.B. in den Fugen zwischen Pflasterplatten – verlegt werden. Im Gelände ist es ratsam, Leerrohre in ausreichender Zahl einzubauen. Dann lassen sich Kabel auch später noch verlegen (unten). Bei größeren Kabelsträngen bietet sich die Verwendung von Kabelkanälen an. Abzweigungen erfolgen wiederum mit (wasserdicht angesetzten) Leerrohren (rechts unten).
In den Kabelkanälen lassen sich auch die LGB-Relais unterbringen. Umfangreiche Verschaltungen lassen sich in FeuchtraumAnschlusskästen unterbringen. Eine Gummilippe sorgt für Wasserschutz. Fotos: H. Riedel
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MIBA-SCHWERPUNKT Elektrotechnik
Steuerung mit dem Computer
Ein Gleisbildstellpult im Eigenbau
Fahrstraßen, Taster und Dioden Gustav Streit steuert seine Züge zwar mithilfe eines Computers, seine Vorgehensweise beim Bau des Gleisbildstellpult lässt sich aber durchaus auch auf andere Anlagen übertragen.
S
eit 1964 betreibe ich eine MärklinAnlage. Damals gab es noch keine K-Gleise, an Flex-Gleise war gar nicht zu denken und „Elektronik“ war noch gänzlich unbekannt. Das Höchste an Raffinesse waren Schaltungen mit Relais – so manche Modellbahner hatten zur Steuerung ihrer Anlagen ganze
Schränke voll mit Postrelais verdrahtet. Lang ist’s her ... Bereits in den Sechzigerjahren sah ich beim Vorbild ein Gleisbildstellpult; es war im Bahnhof Klosters der Rhätischen Bahn in der Schweiz. Damals war mein Traum von einem Gleisbildstellpult jedoch kaum zu verwirklichen.
Für mich kam nur ein DrucktastenStellwerk in Frage, wie ich es seinerzeit in Klosters gesehen hatte. Es ist übersichtlich, mehrere Personen können es gleichzeitig bedienen und das Hauptaugenmerk bleibt die Anlage. Meine Aufmerksamkeit gilt den Zügen und nicht dem Monitor. Auf der Modellbahnmesse in Köln entdeckte ich das Steuerungssystem von Gahler & Ringstmeier; mit ihm konnte ich mir den Traum vom Gleisbildstellpult erfüllen. Mithilfe des MpCProgrammes kann man neben vielen, vielen anderen Möglichkeiten nämlich auch von einem Gleisbildstellpult aus seine Züge steuern: 999 Fahrstraßen können vorbildgerecht mit Start- und Zieltaste gestellt werden. Nach gleichzeitigem Drücken von zwei Fahrstraßentastern prüft das Programm, ob die gewünschte Strecke frei ist. Wenn ja, werden nacheinander die Weichen geschaltet. Die Fahrstraße leuchtet auf dem GBS gelb auf und das Signal geht auf „Hp1“. Auch eine zweifarbige Ausleuchtung des Stellpultes ist möglich. Abschnittweise wechselt die Fahrstraßen-Ausleuchtung von gelb auf rot, wenn der Zug die Fahrstraße durchfährt. Nach Durchfahrt erlischt die rote Ausleuchtung und die Verriegelung der gestellten Weichen wird aufgehoben. Bei Automatikbetrieb fordern die Züge selbst ihre Fahrstraße an. Vergessen sind alle Relaisschaltungen. Beim System von Gahler & Ringstmeier werden lediglich die Blockabschnitte mit der Hardware verbunden. Fertig! Alles andere macht der Computer. Der Entschluss war gefasst: Meine Anlage wird auf das MpC-Programm von Gahler & Ringstmeier umgestellt. Für die Planung gab es Zeit genug. Viele Versuche mit für mich neuen Materialien und Werkzeugen waren notwendig. So suchte ich auf Messen lange ohne Erfolg nach Selbstklebefolien mit Gleisbändern und Signalsymbolen. Schließlich fand ich die Firma Rupert Kreye, die eine solche Folie nach meinen Wünschen für DM 15.– pro Stück anfertigen konnte.
Das Stellpult mit herausgenommener Arbeitsplatte und Vorderwand; die Gleisbildplatte wird im Winkel von 45° durch Sturmhaken gehalten. Im rechten Seitenteil ist der Trafokasten untergebracht.
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MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Das Stellpult von hinten mit abgenommener Rückwand. Die Bodenplatte ist mit einem Stahlwinkel verstärkt, sieben 19-Zoll-Rahmen dienen zur Aufnahme der Steckkarten von Gahler und Ringstmeier.
Der erste Gleisplan für das GBS Der erste Entwurf wurde zunächst auf Transparentpapier DIN A3 mit untergelegtem Millimeterpapier gezeichnet. Für die beiden erforderlichen Weichenwinkel 49° und 74° schnitt ich Winkel-Schablonen aus 2 mm starkem Acrylglas zu. Diese Schablonen werden auch später noch häufig gebraucht. Man sollte unbedingt darauf verzichten, die ganze Anlage auf dem GBS darzustellen. Wenn mehrere Bahnhöfe vom gleichen GBS aus geschaltet werden sollen, ist es besser, diese Bahnhöfe einzeln, ohne Verbindungsstrecken zu zeichnen. Die Abzweigrichtung der gezeichneten Weichen muss stets mit denen auf der Anlage übereinstimmen. Beim DB-Vorbild findet man nur Bahnhöfe auf dem Gleisbildstellpult, links und rechts deuten große Ausfahrpfeile den Beginn der Strecke an. Bei Schattenbahnhöfen kann man zudem auf die Zeichnung der Weichenstraßen verzichten – hier genügen Start- und Zieltasten. Bei MpC ist nicht mal das nötig, denn die Züge suchen sich selbst ein Abstellgleis entsprechend ihrer Länge. Signale und Taster sollten möglichst in Gruppen senkrecht untereinander angeordnet sein, so ist es auch beim DB-Vorbild. Wenn der Entwurf steht, kann er auf einem großen Bogen Transparentpapier in die Originalgröße übertragen werden. Direkt auf der Kömacell-Platte sollte möglichst wenig mit Bleistift gezeichnet werden, da beim unausweichlichen Radieren schnell hässliche Flecken entstehen. Eine an das Zeichenbrett montierte waagerechte Anlegekante sorgt für die notwendige Genauigkeit. Beim MpC-Programm haben die Blöcke bis zu fünf getrennte Belegtmelde-Strecken. Wenn jeder wenigstens ein Leuchtfeld zugeordnet ist, kann man später die Zugfahrt gut ver-
folgen. In den Weichenstraßen hat jeder Weichenschenkel ein eigenes Leuchtfeld. Die Fahrstraße lässt sich besser verfolgen, wenn das letzte Leuchtfeld vor der Weiche nicht mehr zum Signalblock, sondern bereits zum Weichenblock gehört. Gut sieht es aus und es erleichtert später die Verdrahtung, wenn dann auch noch die Leuchtfelder senkrecht untereinander stehen. Eine knifflige Aufgabe. Manchmal ist es nötig, das Gleisbild umzuzeichnen. Nachträgliche Änderungen des Stellpultes sind arbeitsaufwändig. Deshalb habe ich den Bahnhof in meiner Anlage erst komplett fertig gestellt, ehe ich mit dem Bau begann.
Eine genaue Bauzeichnung Nach der Grobplanung fertigte ich die genau maßstäblichen Bauzeichnungen des Pultes im Grundriss, Aufriss und Seitenriss. Alle Holzstärken und Zubehörteile werden genau einge-
zeichnet. Die Zeichnung soll möglichst komplett sein. Radieren ist leichter als sägen! An Hand dieser Bauzeichnung kann der Baumarkt die Teile fertig zuschneiden. Die Wände bestehen aus Tischlerplatten in einer Stärke von 19 mm (Spanplatten könnten ausreißen). Schubkästen, Vorder- und Rückwand bestehen aus 10 mm starkem Sperrholz. Die Schnittflächen der Tischlerplatten wurden mit abgerundeten Leisten als Vorleimer überklebt. Da das fertige Pult ein erhebliches Gewicht haben wird, ist eine hohe Stabilität nötig. Die Lenkrollen sind mit Kugellager und Vollgummireifen ausgestattet und an 5 x 5-cm-Pfosten befestigt. Die Bodenplatte ist mit kräftigen Winkeleisen verstärkt. Sie darf sich auch dann nicht durchbiegen, wenn Vorder- und Rückwände herausgenommen werden. Die ungefähren Maße des neuen Pultes sind: Höhe 75 cm, Tiefe 90 cm, Breite 170 cm, die Form ähnelt einem
Mit zwei Holzzwingen wird die selbst angefertigte „Schlitz-Schablone” aus Acryl festgehalten. Am Fuß der Oberfräse ist der angeschraubte schwarze Kopiereinsatz zu sehen, der hier unerlässlich ist. MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
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Schreibtisch. Die Anlage soll bequem im Sitzen betrieben werden. Sie liegt dann ideal in Augenhöhe. Im rechten Seitenteil sind die Trafos untergebracht. Über den Trafos liegt ein Fach mit Klappdeckel. In ihm ist ein Fahrpult installiert, das von der Firma Viereck speziell für Gahler und Ringstmeier entwickelt wurde. Im linken „Schreibtisch“-Unterteil sind vier flache Schubkästen eingebaut. Darüber befindet sich ein weiteres Fach mit klappbarem Deckel, in dem alle 220-Volt-Leitungen verlegt sind. Der Deckel hat eine TrafokastenSicherung, beim Öffnen wird die 220Volt-Zuleitung unterbrochen. Zwischen beiden „Schreibtisch“-Seitenteilen befindet sich eine herausnehmbare Arbeitsplatte, auf der die Computer-Tastatur ihren Platz findet. Die eigentliche Gleisbildplatte ist 175 x 57 cm groß. Sie ist 8° geneigt und klappbar. Unterhalb der Gleisbildplatte befinden sich sieben „19-Zoll-Rahmen“, die die Steckkarten von Gahler und Ringstmeier aufnehmen. Vorder- und Rückwand lassen sich herausnehmen, damit deren Anschlüsse bequem erreichbar bleiben. Sparen Sie nicht mit Platz bei der Planung – bestimmt kommt noch etwas hinzu, was Sie nicht vorausgesehen haben ...
Die Gleisbildplatte entsteht Als ideales Material erwiesen sich dazu Platten aus geschäumtem PVC, wie sie zur Herstellung von Reklameschildern benutzt werden. Sie werden von der Firma Kömmerling unter dem Markennamen Kömacel in verschiedenen Stärken vertrieben. Das war die Lösung. Kömacel besteht aus einer homogenen weißen Masse, die das Licht der LEDs ausgezeichnet reflektiert. Es lässt sich leicht sägen, bohren und streichen. Die Oberfläche ist glatt und gibt der Klebefolie guten Halt. Ein Rahmen aus 2 x 2-cm-Winkeleisen, den ich mir beim Schlosser anfertigen ließ, gibt der Platte festen Halt (man kann nicht alles selber machen ...). Löcher für die Befestigungsschrauben hat er in 50 cm Abstand vorgebohrt; auch zwei Ringe für die Sturmhaken zum Offenhalten der Gleisbildplatte und zwei feste Türscharniere schweißte er gleich mit an. Bei meinen ersten Versuchen waren die Leuchtfelder zu dunkel. Wenn man vor oder über einem Gleisbild steht, gibt es wenig Probleme mit der Aus78
74°
74°
Als praktische Zeichenhilfen dienten markierte Maßbandstücke aus Papier, eine Zeichenschiene und selbst angefertigte Winkelschablonen aus Acrylglas. Gewissermaßen als Abfallprodukt der ersten Fräsversuche fiel die Zeichenschablone aus 1 mm starkem Acrylglas ab.
49°
49°
leuchtung. Anders verhält es sich, wenn man vor einer Gleisbildfläche sitzt und schräg auf die Leuchtfelder schaut. Die Leuchtdioden strahlen nach oben. Im Schrägwinkel bleibt von der Leuchtkraft der Dioden nicht viel übrig. Prismen aus Acrylglas waren hier die Lösung. Aus 3 mm starkem Acrylglas kann man sie fast zum Nulltarif selbst herstellen. Auf ein Reststück wird Malerkreppband geklebt und darauf mit Bleistift ein Linienraster gezeichnet mit der Feldergröße 17 mm längs und 9 mm quer. Nach dem Schnittverlust sind die fertig ausgesägten Prismen 16 mm breit und 8 mm hoch. Die Tischkreissäge von Böhler leistet hierbei gute Dienste. Diese Firma liefert auch Sägeblattscheiben für Acrylglas und einen Trafo mit hoher Ausgangsleistung; auch bei starker Belastung behält die Kreissäge damit stabile Drehzahlen. Jeder zweite Querschnitt liegt im 30°-Winkel. Der Winkel bringt
zwar keine Lichtverstärkung, aber mit dem Winkel nach unten lassen sich die Prismen später leichter in die Platte einschlagen. Das Leuchtfenster der Selbstklebefolie ist 15 mm lang und 2 mm breit. Die Prismen haben also genügend Überstand, falls sie mal nicht passgenau sitzen. Das Diodenlicht wird durch das Prisma über das gesamte Leuchtfenster verteilt. Es ist auch bei Schrägsicht gut sichtbar. Aus Acrylglasstäben mit 4 mm Durchmesser werden Abschnitte mit 9 mm Länge als Lichtleitstäbe für die Signale abgesägt. Für die Schlitze der Gleissperrsignale und für die Vorsignale werden ebenfalls die gleichen runden Stäbe verwendet. Um die Schlitze in die Platte zu bringen, eignet sich die Oberfräse POF 500 A von Bosch. Im Zubehör befindet sich ein Kopiereinsatz, mit dem man an einer Schablone entlang beliebige Kurven fräsen kann. Solch eine Schablone ermöglicht die schnelle und saubere MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Zum Bohren der Löcher für die Taster und die Signaldioden wurde eine Bohrlehre aus Acrylglasresten angefertigt. Alle Bohrstellen wurden mit farbigen Aufklebepunkten markiert. Auf der Rückseite der Platte werden diese später noch auf einen größeren Durchmesser erweitert; das Durchbohren verhindern dabei die sogenannten Bohrstopper, welche auf die Bohrer aufgeschraubt werden können.
Die Prismen für die Ausleuchtung der Fahrstraßen entstanden einfach aus einem Rest Acrylglas und wurden auf der Tischkreissäge zugeschnitten. Beim Sägen spritzt das Acrylglas gewaltig – es ist daher unbedingt ratsam, eine Schutzbrille aufzusetzen!
Die Maße für die Bohrschablone. Die Durchmesser der Bohrungen für die Taster richten sich nach den verwendeten Bauteilen, hier betragen sie 11 mm und 7 mm. Mittellinie des Gleises 8 mm Hilfslinie für die Signale
7 mm
9 mm
Durchmesser 4,5 mm
Herstellung der Prismenschlitze. Der Versuch, die Prismenschlitze freihändig zu fräsen, wird freilich misslingen. Sie muss in einer Schablone geführt werden. Die Schlitz-Schablone fertigte ich aus einer 6 mm starken Acrylplatte. In der Mitte der Schablone werden in Querrichtung vier Gleis-Mittellinien in 22 mm Abstand eingeritzt und mit Faserschreiber eingefärbt. Der Kopiereinsatz der Oberfräse hat einen Durchmesser von 12 mm. Damit die Schablone später die Oberfräse führen kann, wird mit der 12-mm-Fräse ein 26 mm langes Ovalloch (12-mm-Bohrloch plus 14-mm-Erweiterung) eingefräst.
Fräsen der Schlitze Nun kann die Schlitz-Schablone zum Einsatz kommen. Sie wird mit zwei Holzzwingen sicher arretiert. Die Gleis-Mittellinien werden genau ausMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
gerichtet. Mit dem 3-mm-Fräser wird ein 7 mm tiefer Schlitz eingefräst. Tiefer kann man leider nicht fräsen, da dann bereits der Schaft des Fräsers beginnt. Mit dem Akkuschrauber werden 3mm-Löcher jeweils an den beiden Enden der 7 mm tiefen Schlitze durch die Gleisbild-Platte gebohrt. Dabei sollte die Bohrmaschine möglichst senkrecht gehalten werden. Auf der Rückseite der Gleisbild-Platte stellen dann diese Bohrungen in etwa das Gleisbild dar. Wenn die 3-mm-Bohrlöcher nicht genau auf der Gleis-Mittellinie liegen, ist das nicht tragisch. Sie werden später von dem 6-mm-Schlitz für die Dioden überdeckt. Die Schlitze der Leuchtfelder auf der Rückseite der Gleisbild-Platte müssen 6 mm breit sein um die Leuchtdioden aufzunehmen, da die Dioden möglichst dicht an den Prismen liegen sollen. Damit die Bohrungen für die Taster und die Signaldioden exakt senkrecht
stehen, fertigte ich mir eine Bohrhilfe aus einem Reststück Acrylglas.
Jetzt kommt Farbe ins Spiel Vor dem Anstrich wird die Platte gründlich gesäubert. Tesa-Reste lassen sich gut mit Terpentin entfernen. Auch Schmierflecken nimmt der Terpentinlappen sauber weg. Schlitze und Löcher werden nochmals von Materialresten gesäubert. Für einfarbige Platten eignet sich am besten Acrylfarbe in hellem Silbergrau. Acryl trocknet schnell und glänzt nicht. Wenn die Leuchtfelder nicht ausgeleuchtet werden sollen, müssen vor dem Farbauftrag die Gleis-Mittellinien mit 3 mm breitem Abdeckband abgeklebt werden. Dann bleiben später die Leuchtfelder in den Gleisbändern weiß. Meine Gleisbild-Stellfläche ist mehrfarbig angelegt. Das Gleisbild wirkt sehr übersichtlich. Bahnsteiggleise, 79
Abstellgruppen, Güterzuggleise, Bahnbetriebswerk haben unterschiedliche Farben. Die Farbkanten liegen 11 mm unter und über den Gleis-Mittellinien. Tesafilm sorgt für saubere Farbtrennungen, der Rest der Platte kann mit Zeitungspapier abgedeckt werden. Ich benutzte Siebdruckfarbe der Firma Sericol, mit Lack aus der Spraydose lässt sich aber sicher auch ein gutes Ergebnis erzielen. Der Tesafilm wird abgezogen, wenn die Farbe noch nicht ganz trocken ist – das gibt saubere Kanten. Nach dem Trocknen konnten die Prismen aus Acrylglas in die Schlitze eingedrückt werden.
Aufkleben der Gleisbild-Folie. Mit scharfem Cuttermesser werden die benötigten Teile aus dem Folienbogen von Kreye herausgeschnitten. An zwei Seiten wird das ausgeschnittene Folienstück mit der Fingerkuppe angehoben. In die Spalten zwischen Folie und Trägerpapier wird je ein ca. 10 cm langer Streifen aus Zellophan geschoben. Erst jetzt wird die gesamte Folie abgezogen. Der Folienstreifen lässt sich sicher an den beiden Zellophanstreifen halten und genau an der gewünschten Stelle platzieren. Ohne diese Streifen würde sich die Folie leicht verdrehen, da sie statisch aufgeladen ist. Einen genauen Sitz zu erreichen wäre fast unmöglich. Die Signalsymbole werden zuerst geklebt. Sie müssen die Bohrlöcher genau abdecken. Die Hilfslinie, die möglichst auf der Gleis-Mittellinie liegen soll, muss nach dem Einpassen abgeschnitten werden. Danach folgen die Gleisbänder; man muss aufpassen, dass zwischen den Gleisbandstücken keine weißen Ansätze stehen bleiben.
Einsetzen der Taster Das geht am besten, wenn die Gleisbild-Platte bereits mit dem Winkelrahmen und dessen Scharniere mit dem Pult verschraubt sind. Dann kann man die Platte mit den Sturmhaken in 45°Lage halten und gut mit beiden Händen von unten und oben gleichzeitig arbeiten. Die Fahrstraßentaster von Respotec GmbH werden von unten mithilfe eines Dübels, in den ein 3 mm breiter und 7 mm tiefer Schlitz gesägt wurde, fest in die Tasterlöcher gedrückt. Drei bis vier Gewindegänge müssen oben aus der Gleisbild-Platte herausschauen. Die Mutter des Tasters wird oben fest 80
Die Adressen der Hersteller Gleissymbole: Rupert Kreye, Hillenhofstr. 7, 31177 Harsum ● Kömacell-Platten: Gebr. Kömmerling, Postfach 2165, 66929 Pirmasens ● Fahrstraßentaster: Art.-Nr. Sc 00200, Respotec GmbH, Ulmenweg 3, 34323 Malsfeld ● Taster 2-polig: Art.-Nr. 320-635, Flachbandkabel: Art.-Nr. 105-4991 RS components GmbH, Hessenring 13b, 64546 Malsfeld ●
aufgeschraubt. Sie hält ohne den mitgelieferten Sprengring. Beim DB-Vorbild ist keine Tastermutter zu sehen. Also kaschierte ich meine mit schwarzer Farbe.
Das Strippenziehen Gut 160 Taster und über 1600 Dioden mussten bei meinem Pult auf engem Raum angeschlossen werden. Draht bricht leicht, besser ist daher die Verwendung von Schaltlitze 0,14 mm 2, etwa von Brawa. Ideal sind Mehrfachkabel der Firma Bruns-Spezialkabel für die Verbindung der Anlage mit dem Gleisbildstellpult. Diese Firma stellt Litzen in verschiedenen Stärken her, 10fach, 20fach, auch paarig in einem Kabel gebündelt. Kömacell besteht aus PVC und schmilzt beim Löten, also Vorsicht. Aber es lässt sich leicht nageln und bohren. Um Kammzwecken und Messing-Rundkopfstifte legte ich die Litze
Ein Ausschnitt aus der fertig lackierten Gleisbildplatte mit den aufgeklebten Gleisbildsymbolen und den eingesetzten Tastern. Das zusätzlich aufgeklebte Abdeckband, das ebenfalls auf dem Folienbogen von Kreye enthalten ist, überdeckt sauber alle Ansätze der zusammengesetzten Gleisbänder. Die Muttern der Taster wurden außerdem mit schwarzer Farbe kaschiert. Die Beschriftung für Gleise und Signale entstand auf dem Computer; bei einem kleineren und weniger aufwändigen Stellpult könnte sie aber auch mithilfe der Abreibeschriften von Letraset hergestellt werden.
herum und führte sie zu den Tastern. Dabei müssen die Schlitze der Leuchtfelder und die Bohrungen für die Signaldioden frei bleiben. Bei Ringleitungen ist die Litze durchgängig. Vor jeder Lötstelle liegt eine 2 bis 3 cm lange Schlaufe. Deren Spitze wird später 3 mm abisoliert und verlötet. Alle Einzellitzen führen in die unteren Schlitze des Kabelkanals am oberen Rand der Gleisbild-Platte. Alle Kabel, die zum Pult führen, müssen im Drehpunkt der Scharniere genügend Spiel haben, damit die Platte geschwenkt werden kann. Eine Gummiband-Schlaufe hält die im Schwenkpunkt leicht durchhängenden Kabel straff. Bei der Ringleitung für die Fahrstraßentaster musste auf eine Nummernfolge keine Rücksicht genommen werden. Bei MpC werden die Nummern später vom Computer ermittelt. Sie müssen daher nicht in einer bestimmten Reihenfolge liegen. Die MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Die Rückseite der Gleisbildplatte mit den ersten Ringleitungen. Die gelben und braunen Litzen sind noch nicht mit den Tastern verlötet; die Entlastungsschlaufen sind deutlich zu sehen. Alle Leitungen lassen Schlitze und Signalbohrungen frei. Die roten Striche zeigen, welche Leuchtfelder zusammengehören. Unten: Die Flachbandkabel führen in den Mittelschlitz des Kabelschachtes, der am hinteren Rand angebracht ist. Alle Fotos: Joachim Lotz
Ringleitung für die EntkupplungsgleisTaster verläuft vom Masseanschluss des Trafos aus zuerst über den Taster im Sonderfeld „Entkupplungsgleis“ und danach der Reihe nach zu jedem Entkupplungstaster. Wechselstrom-Taster können leicht Störungen im Computer erzeugen. Bei Gleichstrom hingegen werden Störungen vermieden, wenn ein Kondensator beide Tasterkontakte überbrückt. Deshalb sollte man alle Magnetartikel mit Gleichstrom schalten. Das funktioniert genauso gut wie mit Wechselstrom. Die Firma Conrad Electronik liefert den passenden MSK-Folienkondensator 0,22 Mikrofarad. Dieser Kondensator hat zwei 10 mm lange Anschlüsse. An diese lötet man zwei 3-cm-Litzenstücke möglichst dicht am Kondensator. Die Litzenstücke werden mit beiden Tasterkontakten verbunden. Wenn alle Anschlüsse fertig sind, wird der Kondensator in zwei Bohrlöchern neben MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
dem Taster mit Sekundenkleber verleimt. Prüfen Sie immer genau, dass keine Einzelleitung fehlt – Nachbessern ist schwierig! MpC steuert die Dioden negativ über die Katode an. Alle Anoden werden über eine Ringleitung mit dem 15-VoltPluspol des Netzteiles verbunden. Wenn man die Steckkarte 9214 einsetzt, kann man generell auf Vorwiderstände für die Dioden verzichten. Das erleichtert die Arbeit sehr. Die Ringleitung besteht aus 0,8 mm starkem Silberdraht. Er läuft straff gespannt auf Messing-Schlitzschrauben (3,5 x20 mm) mit 10 mm Abstand über der Platten-Rückseite. Die Ringleitung kann jeweils zwei Gleise bedienen. Sie liegt in der Mitte zwischen ihnen. Sie soll möglichst keine Leuchtfelder oder Signal-Bohrungen kreuzen. Alle Dioden werden nach dem gleichen Schema in die Leuchtfelder eingesetzt und mit einem Tropfen UHU-
plast festgehalten: Rote Diode links, gelbe Diode rechts im Leuchtfeld; Anode (längerer Anschluss) links, Katode rechts. Alle Anschlüsse stehen auf Gleis-Mittellinie. Erst jetzt wird der Silberdraht für die Ringleitung auf die eingedrehten Schrauben gespannt und verlötet. Alle noch hochstehenden Anodenanschlüsse werden dann mit der Ringleitung verlötet. Hinter der Lötstelle wird der Anodenanschluss abgezwickt und das Endstück nach unten gebogen. Somit bleibt die Oberkante der Ringleitung glatt. Flachbandkabel, die später darüber liegen, können nicht beschädigt werden. Von den Taster-, Blockkarten und den Fahrstraßen-Leuchtanzeige-Karten werden Flachbandkabel durch die Schlitze in der Mitte des Kabelkanals zu den Dioden geführt. Im Drehpunkt der Platte erhalten die Kabel zusätzliche Länge, damit nichts klemmt. Ein Tropfen UHU-Kraft-Kleber hält die Flachbandkabel am Kabelkanal fest. Zur Unterscheidung werden die Tasterkabel mit Filzschreiber markiert. Danach kann man prüfen, ob alle anschlossenen Dioden leuchten. Im Prüfprogramm von MpC kann man mit der Taste „a“ alle angeschlossenen Dioden gemeinsam einschalten. Die Diodenanschlüsse erhalten ihre Nummer. Die 1:1-Zeichnung auf Transparentpapier kommt hierbei wieder zu Ehren. Auf ihr sind alle Leuchtfelder eingezeichnet. Jedes Leuchtfeld und jedes Signal bekommt sein Etikett. Darauf lassen sich farbig die Leuchtfeldnummern notieren, die man mit dem Prüfprogramm ermittelt hat. Wieder werden mit der Taste „a“ im Prüfprogramm alle Dioden eingeschaltet. Ein Vergleich mit den beschrifteten Etiketten lässt erkennen, wo eine Diodennummer fehlt.
Fazit Das Gleisbildstellpult erleichtert vor allem den Rangierbetrieb: Lokwechsel, neue Zugzusammenstellungen, Abstellen von Zügen usw. Im MpC-Programm ist es möglich, diese Rangierbewegungen per Hand zwischen den per Automatik fahrenden Zügen abzuwickeln. Es macht einfach Spaß, mit den Fahrstraßentastern neue Fahrstraßen anzuwählen. Der Fahrbetrieb wird sicherer; und alles in allem hat man mit dem ausgeleuchteten Gleisbild die Anlage besser im Griff. Ich finde, der Aufwand hat sich gelohnt. 81
M O D E L L BA H N - A N L AG E
Aussichtsterrasse Alp Grüm der Berninabahn (2)
Am Hang erbaut Im Mittelpunkt des zweiten Teils unseres Anlagenberichts über die Berninabahn steht die Landschaft. Wie harmonisch Bahn und Landschaft auf dieser H0m-Anlage zusammenpassen, geht aus den Bildern der folgenden Seiten hervor.
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lanung und Aufbau der Berninabahn-Anlage waren Thema unseres Anlagenberichts im letzten Heft. In der heutigen Folge geht es um den Einbau der Steuerung und um die Landschaftsgestaltung.
Elektrik Bevor wir an die Geländegestaltung gingen, haben wir die Elektrik fahrfertig eingebaut, nur bei einem Probebetrieb kann man die Probleme einer
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eventuell schlechten Gleislage erkennen. Für die Steuerung standen uns die Komponenten des Selectrix-Digitalsystems zur Verfügung – also Zentraleinheit, Fahrzeugdecoder, Funktionsund Belegtmelder. Für die Ansteuerung der Bemo-Weichenmotoren bauten wir Weichendecoder der Fa. Rautenhaus (Bürgermeister-Mävers-Str. 2a, 28857 Syke) ein. Die Spannungsversorgung der Anlage übernehmen zwei Transforma-
toren und ein Booster. Der Schattenbahnhof hat eine eigene Beleuchtung. Letzte Komponente für den Fahrbetrieb ist natürlich ein PC für die Fahrprogramme. Ein Vielfachkabel mit 25 Adern und der Datenbus verbinden die beiden Segmente elektrisch.
Auf dem dreigleisigen Bahnhof Alp Grüm ist betrieblich ganz schön was los! Der Gleisplan erlaubt auch Zugkreuzungen, außerdem kann natürlich rangiert werden.
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Spektakulärer Einsatz: Die RhB-Dampfschneeschleuder auf der Berninabahn unterhalb der Station Alp Grüm. Die Schneeschleuder gibt’s demnächst auch im Modell! Modellfotos: gp, Thomas Wendlandt Vorbildaufnahmen: Thomas Küstner Das Bahnhofsgebäude entstand aus HekidurPlatten; unten eine Szene am Ladegleis.
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Landschaft Nachdem zusätzliche Spanten zur Stabilisierung eingepasst wurden, wird der Holzunterbau mit einem Drahtgewebe sowie einer Gipsschicht überzogen. Abgüsse von eingebauten Felsen, Stützmauern und Tunnelröhren bzw. -portalen lassen nach kurzer Zeit bereits die endgültige Landschaftsgestaltung erahnen. Sind zu der Zeit die Oberbauten wie Galerien, Brücken oder Gebäude bereits fertig, sollten sie sofort mit eingebaut werden, ansonsten muss genügend Freiraum vorgesehen werden. Der von uns in Szene gesetzte Bahnhof von Alp Grüm und seine Nebengebäude entstanden auf der Basis von Hekidur-Platten im Selbstbau von Ulrich Dreizler nach Originalzeichnungen und diversen vor Ort angefertigten Fotovorlagen. Sind alle Oberbauten soweit eingebaut, beginnt die Begrünung, nachdem wir Felsen und Mauerwerk gealtert haben (siehe z.B. MIBA Schmalspurbahnen 2). Als erste Lage auf die durchgetrocknete Gipsschicht tragen wir eine Farb-
schicht aus Acrylfarbe auf, im Ton eines abgestumpften Grün oder Braun. Als weitere Schicht leimen wir aufgestreute Grasfaser, z.B. Waldboden von Heki auf. Nach dem Durchtrocknen saugen wir den Rest sauber ab und tönen die Landschaft entsprechend unseren Vorstellungen mit Woodland Streumaterial (im Vertrieb von Noch) ab. Es entsteht dabei eine vliesartige, dauerhafte und äußerst strapazierfähige Grasnarbe, die nun für die Bepflanzung bereitsteht. Doch zuvor ist es ratsam, die Fahrleitungsmasten zu setzen und die Wege
und Stege fertig zu stellen, sonst können später die Pflanzen beschädigt werden. Für die Oberleitung haben wir das RhB-Material von Sommerfeldt verwendet und mit dem 0,5-mm-Fahrdraht abgespannt. Im nicht sichtbaren Bereich sind (wo es uns notwendig erschien) Niederhalter als Führung für die Stromabnehmer angebracht. Die ohnehin nur im sichtbaren Bereich vorhandene Fahrleitung ist zwangsläufig elektrisch nicht betriebsbereit, doch mechanisch für die Fahrt mit anliegenden Pantographen verwendbar.
Rechts wird die Dampfschneeschleuder zum Einsatzort geschoben, unten das schmucke Empfangsgebäude von Alp Grüm.
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Bäume, Büsche und Gehölz zu pflanzen ist eine aufwändige Arbeit! Lassen Sie sich Zeit und machen Sie Seh- und Setzproben um aus verschiedenen Blickwinkeln das beste Ergebnis auszuwählen. Viele Tannen und Bäume von Heki säumen die Strecke, Hekiflor gibt ein ausgezeichnetes Buschwerk. Den letzten Feinschliff verleihen einige Preiserchen, die den verschiedensten Tätigkeiten nachgehen: ob im Restaurant oder auf der Terrasse, als Wanderer oder als Arbeiter entlang der Strecke … Hubert Diebold, Thomas Wendlandt, Erwin Vögtlin
Ganz oben die Station Alp Grüm mit der rückwärtigen Aussichtsterrasse, unten wird gerade an der Trasse gearbeitet – Anlass für eine belebende kleine Bauszene.
Für die Fahrleitung wurde SommerfeldtMaterial verwendet und mit 0,5-mm-Draht abgespannt.
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Oben: Felsen und Mauerwerk wurden farblich gealtert, die Bäume wurden realistisch in Gruppen „gepflanzt“ und sind, wie man sieht, auch in genügender Anzahl vorhanden.
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Unten: Als Bauzuglok betätigt sich hier eine E 3/3 auf dem Ladegleis in Alp Grüm – es handelt sich um eine der Museumsmaschinen der Rhätischen Bahn, die bei den Preiserlein für Aufsehen sorgen dürfte!
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VORBILD + MODELL
Württemberger Zweiachser von Brawa
Wagen für die schwäbische Eisenbahn Hinsichtlich ihrer Detaillierung sind die Modelle der Personenwagen nach Vorbildern der ehemaligen K.W.St.E. von Brawa in der Baugröße H0 wohl kaum noch zu übertreffen – hier stimmen selbst die Materialstärken der Schlussscheibenhalter ...
D
ie Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) beschafften in den Jahren 1899 und 1900 eine für die damalige Zeit hochmoderne Personenwagenbauart. Der große Radstand von 8,0 m und die geräumige Aufteilung des Innenraumes waren damals einzigartig. Die Wagen erhielten Gasbeleuchtung; Bremsen der Bauart Westinghouse und umlegbare Bühnengeländer waren Standard in Württemberg. Der Hauslieferant der württembergischen Staatsbahn, die Maschinenfabrik Esslingen, lieferte zunächst 41 Wagen mit Doppelfenstern. In Württemberg wurde zum Fahrplanwechsel
am 1. Mai 1907 die vierte Wagenklasse eingeführt. Man behalf sich zuerst mit dem Umbau der Wagen der 3. Klasse. Dazu erhielten sie andere Sitzbänke, ein Teil der Lüfter über den Fenstern entfiel. Bei der DRG erhielten sie die Bezeichnung Di wü 98a und ab 1928 Cid wü 98a. Ab 1904 beschaffte die K.W.St.E. diesen Wagen mit großen Einzelfenstern an Stelle der Doppelfenster. Zwischen 1904 und 1907 lieferten Esslingen, Rastatt und Fuchs in Heidelberg insgesamt 325 Wagen. Von diesen Wagen wurden ebenfalls einige nach 1907 in Wagen der vierten Klasse umgebaut. Bei der DRG erhielten die Wagen die
Bezeichnung Ci wü 05, die zur 4. Klasse umgebauten bis 1928 Di wü 04, danach (nach Abschaffung der vierten Klasse) Cid wü 04. Einige der Fahrzeuge kamen noch zur DB. Ab 1908 wurden die ersten für die vierte Klasse neu gebauten Wagen in Dienst gestellt. Auf das bereits bewährte Untergestell kam ein neuer Aufbau mit acht Fenstern je Seite. Es gab zwei Großabteile mit vier und drei Fenstern je Seite, dazwischen lag die Toilette. Bis 1912 wurden 265 solcher Wagen beschafft, danach bis 1914 weitere 130 Stück mit Achslagern der Verbandsbauart, zwei Gaskesseln sowie einigen kleineren Änderungen. Lange Jahre bildeten diese Wagen die Stütze des Personenverkehrs der württembergischen Staatsbahn und später der Direktion Stuttgart. Bei der DRG wurden diese Fahrzeuge bis 1928 als Di wü 08, danach als Cid wü 08 bezeichnet. Auch die junge DB konnte auf sie nicht verzichten. Nach der Ausmusterung Ende der Fünfzigerjahre fanden viele davon als Bauzugwagen Verwendung. Mit diesen Fahrzeugen standen der K.W.St.E. insgesamt 761 Exemplare einer einheitlichen Wagenfamilie zur Verfügung (das waren 32,5 % des Gesamtbestandes von 1914). Dies Oben: Eine gelungene Zuggarnitur bilden die Württemberger Zweiachser von Brawa; von links nach rechts Di wü98, Ci wü05 und als letzter Di wü08. Alle Modellfotos: Lutz Kuhl Einige Vorbildfahrzeuge blieben erhalten – hier der ehemalige Di bei einer Sonderfahrt im Oktober 1995. Foto: Bernd Beck
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erleichterte die Instandhaltung und prägte das Bild der K.W.St.E. nachhaltig. Daher erscheinen uns heute noch gerade diese Wagen als „typisch württembergisch“. Bernd Beck
Die Wagen im Modell Als erste Personenwagenmodelle stellte Brawa auf der Messe 1999 die württembergischen Personenwagen mit 8,0 m Achsstand vor, passend zur bereits vorhandenen württembergischen T3. Kurz vor Weihnachten kamen die ersten Modelle in der Ausführung der DRG in den Handel. Die Fahrzeuge sind fast komplett aus Kunststoff gefertigt. Die Nachbildungen der Achshalterstege sowie der Achslager bestehen aus einem Blechteil; die Materialstärke der Achshalterstege ist vorbildentsprechend. Die Nachbildungen der Federpakete sowie der Achslager sind auf das Lagerblech aufgenietet. Auf diese Weise konnte der Fahrwerksbereich sehr schmal gehalten werden. Die Bremssteller, eine württembergische Spezialität, sind aus dünnem Blech angesetzt. Die Bühnengeländer und Pufferbohlen sind ein Teil aus schwarzem Kunststoff, das von den Puffern fixiert wird. Als Neuheit 2000 wurde ein Bühnengeländer mit angespritzten Schlussscheiben angekündigt. Durch Abziehen der Puffer kann dieses Teil montiert werden. Rahmen, Aufbau und Dach sind durch Rasthaken miteinander verbunden. Fast alle Maße sind genau maßstäblich. Größte Abweichung ist mit 0,2 mm die Breite des Wagenkastens!! Damit ist die Maßhaltigkeit als sehr gut zu bezeichnen.
des Normschachtes von der Pufferebene ist um 0,3 mm gegenüber der Norm (7,5 mm) verkürzt. Offenbar wollte man auch in engsten Radien ein Verhaken der doch recht langen Wagen vermeiden. Da in früheren Epochen Eisenbahnwagen nicht so eng gekuppelt wurden, kann man diesen Kompromiss tolerieren. Mit ihrer feinen Detaillierung legen die Modelle der württembergischen Zweiachser für künftige Entwicklungen die Messlatte vor. Mit den ebenfalls von Brawa angekündigten Vierachsern wäre der württembergische Zug fast komplett, nur ein Postwagen fehlt dann noch ... Günther Kahl
Oben: Der Ci mit den großen Fenstern. Besonders bemerkenswert sind die unglaublich feinen Bühnengeländer mit den Signalscheibenhaltern.
Blick von unten. Alle Wagen verfügen über Kurzkupplungskulissen und -normschacht. Die typisch württembergischen Bremssteller sind aus dünnem Blech extra eingesetzt. Links: Lackierung und Beschriftung entsprechend der Epoche II sind ohne Fehl und Tadel.
Detaillierung und Lackierung Die Detaillierung des Wagens ist äußerst fein, die Gravur von Aufbau und Fahrgestell lässt keine Wünsche offen. Zahlreiche angesetzte Teile wie Sprengwerk, Westinghouse-Bremsanlage und Handgriffe gab es in dieser Exaktheit bisher nicht bei Serienmodellen (Durchmesser Sprengwerk: 0,35 mm, Bühnengeländer 0,4 mm) – hier wurden mit diesen Fahrzeugen neue Maßstäbe gesetzt. Die Wagen sind in der Lackierung und Beschriftung im Zustand der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft vor 1928 gehalten, als es noch die vierte Klasse gab. Die Lackierung ist seidenmatt, die Beschriftung lupenrein. Nicht ganz der Norm entspricht die Kurzkupplung, der Abstand MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Das Modell des Di wü08. Zum Austauschen sollen demnächst auch Bühnengeländer mit angepritzten Schlussscheiben erhältlich sein.
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BÜCHER/VIDEO
Die elektrischen Schnelltriebwagen – elT 1900 bis 1902 der Deutschen Reichsbahn (Baureihe ET 11) Horst Troche 68 Seiten; 58 Abb.; Format A4; DM 12,–; DGEG-Geschäftsstelle, Werl Zu den markantesten Exponaten im DGEG-Eisenbahnmuseum Neustadt/ Weinstraße gehört der elegante elT 1900 (später ET 11 01). In dieser Broschüre befasst sich nun der bekannte Fahrzeugfachmann Horst Troche eingehend mit diesen Schnelltriebwagen aus den Dreißigerjahren. Neben der Fahrzeugtechnik – dieses Hauptkapitel umfasst mit knapp 40 Seiten den größeren Teil des Heftumfangs – kommen aber auch Ausführungen zu den Betriebseinsätzen (19 Seiten) mit interessanten Fotos nicht zu kurz. Ein detailliertes Quellen- bzw. Literaturverzeichnis beschließt die sorgfältig zusammengestellte, dabei jedoch erfreulich preiswerte Broschüre. Falls nicht im Buch- oder Modellbahnfachhandel erhältlich, kann das Heft – zzgl. Porto- und Verpackungskosten – auch direkt bei der DGEGGeschäftsstelle, Kleinsorgenring 14, 59457 Werl, bestellt werden. ur
Regionaltriebwagen Neue Fahrzeuge für Deutschlands Nahverkehr Daniel Riechers 192 Seiten; 154 S/W- und 31 Farbabbildungen; Anlage: Maßzeichnungen der vorgestellten Fahrzeuge, Format 225 x 265 mm; gebunden; DM 69,–; transpress Verlag, Stuttgart Während der langen Stagnation des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland seit den 60er-Jahren gab es dementsprechend nur wenige Fahrzeugneuentwicklungen. So sei an die DB-Baureihen 627.0-1, 628.0-4 und die NE81Triebwagen erinnert. Mit dem durch 94
die Regionalisierung bewirkten Aufschwung des ÖPNV kam es auch auf dem Fahrzeugsektor zu zahlreichen Neubauten. Im vorliegenden Buch beschäftigt sich Daniel Riechers mit den bis Ende 1998 bekannt gewordenen Fahrzeugen sowohl für die DB AG als auch für die privaten Eisenbahnen. Gegliedert nach den Herstellerfirmen, werden die einzelnen Triebfahrzeuge detailliert beschrieben und deren Technik erläutert. Soweit Betriebserfahrungen mit den Fahrzeugen zum Zeitpunkt der Drucklegung vorlagen, wurden sie bereits berücksichtigt. Tabellen und verschiedene Skizzen ergänzen den Buchteil dieser Publikation. Im Anhang bieten 20 Maßzeichnungen der im Buch vorgestellten Fahrzeuge eine willkommene Ergänzung für diejenigen Modellbahner, die den Fahrzeugselbstbau betreiben. Kleine Fehler wie auf Seite 150 (Verwechslung Radolfzell mit Romanshorn) können den guten Gesamteindruck nicht allzu sehr trüben. dh
Beruf Eisenbahnfotograf Kurt Kaiß 200 Seiten; 104 Farb-, 205 Schwarzweiß-Abb.; Format 26 x 24 cm; DM 68,–; Verlag A. Kaiß, Leichlingen Hinter dem schlichten Titel verbirgt sich nicht weniger als das fotografische Lebenswerk eines Mannes, der eine der typischsten Eisenbahn-Landschaften Deutschlands ebenso unspektakulär wie unverkennbar dokumentiert hat: „Rückblicke auf 60 Jahre Bahngeschehen im Bergisch-Märkischen Raum“ verheißt der Untertitel – und der Mann ist Helmut Säuberlich, Direktionsfotograf der früheren BD Wuppertal, dessen Fotos auch manchen MIBA-Artikel des Rezensenten illustrierten. Kurt Kaiß hat die Vita von Helmut Säuberlich auf treffliche Weise als Spiegelbild bergisch-märkischer Eisenbahngeschichte von der Reichsbahnzeit bis in unsere Tage inszeniert – ergänzt und abgerundet durch einige Aufnahmen anderer Fotografen, von denen hier die Bilder Walter Ecklers, Vorgänger und Lehrmeister Säuberlichs, besonders zu nennen sind: der Wandel des Düsseldorfer Hauptbahnhofs zwischen 1925 und 1938, der
Kriegsalltag mit immer mehr Frauen im Abfertigungs-, Begleit- oder Sicherungsdienst, die Folgen der alliierten Bombenangriffe (Möhnetalsperre als nur ein Stichwort). Mit Wiederaufbau, Hamsterfahrten und dem Aufblühen der jungen Bundesbahn tritt Helmut Säuberlich auf den Plan; es ist das Verdienst von Kurt Kaiß, mit kenntnisreichen und detailbezogenen, aber niemals geschwätzigen Texten den eisenbahntechnischen wie zeitgeschichtlichen Hintergrund zu skizzieren, vor dem Säuberlichs Aufnahmen sich zu einem atmosphärisch verdichteten Panorama der Epoche III fügen: Die Erkrather Rampe mit vier 44ern, Altenhundem–Welschen Ennest, der Neubau zwischen Finnentrop und Olpe – und immer wieder der Mensch im Bild, als Eisenbahner oder Reisender. Dass auch Säuberlich – der seine prachtvollen Züge in der Landschaft übrigens quasi nebenbei in der Freizeit fotografierte – selbst zu manchem Bild eine Geschichte zu erzählen weiß (etwa zu jener berühmten Aufnahme der lampenlosen 18 505 vor dem Kölner Dom), verstärkt die Authenzität dieses Bildbandes; er gehört – ich schließe ganz bewusst mit dieser Empfehlung – in den Bücherschrank jedes Eisenbahnfreundes und Modellbahners, für den die Deutsche Bundesbahn das Maß vieler Dinge bleibt. mm
Geschichte der deutschen Einheitslokomotiven Baureihe 05 - Schnellste Dampflok der Welt Alfred B. Gottwaldt 176 bzw. 128 Seiten; zahlreiche Abbildungen; Format 24,8 x 25,5 cm; beide Bände zusammen DM 44,–; FrankschKosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart Von diesem Stuttgarter Verlag gibt es zwar schon seit geraumer Zeit kaum noch neue Eisenbahnbücher, doch ist es keine schlechte Idee, ältere Werke in der Reihe „Kosmos Klassiker-Reprint“ wieder aufleben zu lassen – und das zu äußerst günstigen Preisen. Wer also seinerzeit den Kauf verpasste, ist nun in den betreffenden Fällen nicht mehr auf einen mitunter teueren antiquarischen Erwerb angewiesen. Bei den hier vorliegenden, ausschließlich im Doppelpack erhältlichen Büchern hanMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
delt es sich zumindest bei der „Geschichte der deutschen Einheitslokomotiven“ (erschienen 1978) um ein grundlegendes Werk Alfred B. Gottwaldts in der Dampflokliteratur. Das andere Buch (Erstausgabe 1981) befasst sich mit einem spezielleren, aber nichtsdestotrotz interessanten Themenbereich. Lokomotivgeschichte pur! ur
Dumjahn's Jahrbuch für Eisenbahnliteratur 2000 248 Seiten mit 62 Abbildungen, Format 14,8 x 21 cm, DM 29,80; HorstWerner Dumjahn Verlag, Mainz Da ist er wieder, der „kritische Wegweiser zu lieferbaren, angezeigten und empfehlenswerten Büchern rund um die Eisenbahn“, und man muss nicht unbedingt jede der wiederum sehr pointiert geäußerten Ansichten der Autoren teilen, um erneut jene typische Mischung aus Zustimmung, Nachdenklichkeit und Amüsement zu empfinden, die die Jahrbuch-Lektüre seit jeher provoziert. Amüsement: Über Streckengeschichte(n) am Fließband, etwa die mit dem dunkelgrünen Einband, äußert sich M.W. Gricer voll subtiler Ironie. Zustimmung: Joachim Seyferths Anmerkungen zur Bahnreform in der Krise („Pünktlich wie die Eisenbahn“) treffen wie stets den Nagel auf den Kopf. Nachdenklichkeit: Wo, wenn nicht hier, wäre „Der Güterwagen als Symbol für den Judenmord“ von Alfred Gottwaldt veröffentlicht worden? Drei Beiträge von zehn nur, die jeder für sich die Lektüre des Jahrbuchs lohnen – dessen bibliografischer Teil ohnedies für jeden aktiven oder passiven Teilnehmer am publizistischen Reigen unverzichtbar ist. mm
Die Lübeck–Büchener– Eisenbahn Alfred Gottwaldt 120 Seiten; zahlreiche Abbildungen; Format 17,4 x 20,9 cm; DM 29,80; Alba Publikation, Düsseldorf Zu den einst bedeutendsten deutschen Privatbahnen gehörte die erst 1938 verstaatlichte „Lübeck–Büchener–EiMIBA-Miniaturbahnen 4/2000
senbahn“ (LBE), deren Netz – im Gegensatz zu anderen Bahnen – überwiegend aus Hauptstrecken bestand und die in den Dreißigerjahren mit ihrem richtungsweisenden Städteschnellverkehr Hamburg–Lübeck– Travemünde weithin von sich reden machte. Seltsamerweise gibt es aber bis heute kein umfassendes Buch über die LBE als Ganzes. Als von Alfred Gottwaldt 1975 im Alba-Verlag unter gleichem Titel ein Büchlein – noch im kleineren Format und nur 112 Seiten umfassend – erschien, vermerkte der Autor daher im Vorwort, jene Veröffentlichung solle einer „das Thema vollkommen ausschöpfenden Arbeit über die Lübeck– Büchener–Eisenbahn“ nicht vorgreifen. Inzwischen sind fast 25 Jahre vergangen und ... siehe oben! So ist diese überarbeitete und leicht erweiterte Zweitauflage, die ihren Schwerpunkt auf die Fahrzeuge der LBE legt, sehr zu begrüßen, macht sie doch geradezu „Appetit“, sich näher mit der jahrzehntelang so stolzen norddeutschen Bahngesellschaft zu befassen. Ein wenig von deren Flair blieb glücklicherweise in Form des LBE-Doppelstockwagens DW 8 erhalten, der vom „Verein Lübecker Verkehrsfreunde“ (VLV) seit 1978 wieder bei Sonderfahrten eingesetzt werden kann. ur
Schnäppchentipps Modellbahn Ingo Faustmann 192 Seiten; 12,5 x 19 cm; DM 19,80; GeraMond Verlag, München Es ist leider eine Binsenweisheit, dass uns das Modellbahnhobby zwar recht lieb, inzwischen aber auch vor allem teuer geworden ist. Sicherlich wirkt sich die immer feiner werdende Detaillierung von Loks und Wagen zwangsläufig auf deren Preis aus – über entsprechend hohe Absatzzahlen lässt sich bei der gegenwärtigen Marktsituation ja kaum noch viel herausholen –, doch kann man unter gewissen Umständen durchaus „billiger“ einkaufen als es die unverbindlichen Richtpreise angeben. In diesem Taschenbuch geht der durch zahlreiche Modellbahn-Kolumnen bekannte Autor Ingo Faustmann das Thema von unterschiedlichen Sei-
ten (Fachhandel, Tauschbörsen, Versandhandel, Kleinanzeigen) an und gibt viele Tipps und Anregungen, wo mitunter bei Einkäufen Geld zu sparen wäre. Auch wenn man manchen Ideen Ingo Faustmanns nicht unbedingt voll zustimmen mag: Sie sind aber allemal interessant, teilweise provokant – und immer erfrischend geschrieben. So präsentiert sich das Buch im übertragenen Sinn durchaus bunt, obwohl es keinerlei Fotos aufweist. ur
Die BR 42 – eine Kriegslokomotive Hans Wiegard; Manfred Weisbrod 92 Seiten; 181 Abbildungen; Format A4; DM 22,80; Hermann Merker Verlag GmbH, Fürstenfeldbruck Als Eisenbahn-Journal Sonderausgabe III/99 erschien diese Broschüre über eine zwar ziemlich weit verbreitete, aber dennoch weniger bekannte deutsche Dampflokbaureihe. Ursprünglich in keinem Beschaffungsprogramm für „Kriegslokomotiven“ enthalten, entstand sie quasi als schwerere 52, wobei die Serienfertigung erst 1944 anlief. Daher gab es auch nur insgesamt 1061 Exemplare dieser Baureihe – geplant waren 8000! Die 42er erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen indes nicht so recht, doch waren sie im Ausland (Polen, Bulgarien) teilweise noch in den 1980er-Jahren im Einsatz. In der von dieser Broschürenreihe gewohnten, reich illustrierten Art geben die Autoren einen gelungenen Überblick über Geschichte, Technik und Einsatz der Lokbaureihe 42. Die eine Seite über Modelle der BR 42 hätte man sich ob ihrer Unvollständigkeit (die H0-42 von Trix bleibt unerwähnt) allerdings sparen können! ur
Bücher + Zeitschriften zur Eisenbahn + Modellbahn natürlich nur von der BAHNBUDE. Auch die in diesem Heft neu vorgestellten Titel! Bücherliste usw. anfordern gegen DM 3,– Rückporto:
DIE BAHNBUDE 89537 Giengen Tel./Fax: 07322/7040 (Tel. abends 7640) 95
14-achsiger Schwertransportbrückenwagen mit Trafo
SCHWERLASTTRANSPORT UND ROLLENDE LANDSTRASSE • Schwerlasttransporter Art.-Nr. L220901 ca. DM 120,– ** • Spezialschutzwagen der DB Art.-Nr. L220601 DM 38,– ** • Niederflurwagen der DB Art.-Nr. L220001 DM 36,– ** • Niederflurwagen der ÖBB Art.-Nr. L220005 DM 36,– ** • Baugröße H0 • BR 2091 des Öchsle Art.-Nr. L170701 DM 230,– ** • Baugröße H0e • Liliput/Bachmann, Am Umspannwerk 5, D-90518 Altdorf • Erhältlich im Fachhandel
Der neue Schwerlasttransporter der Trafo-Union zieht mit seinen riesigen Abmessungen die Blicke auf sich. Das Modell ermöglicht drei Gestaltungsvarianten. So kann der 14-Achser für Überführungsfahrten nur mit den Stummelträgern gefahren werden, oder mit einer Brückenverlängerung
Öchsle-Diesel für die Spurweite H0e von Liliput
als Durchladeträger. Er verfügt über NEM-Kupplungsschächte und federnde „Elefanten“-Puffer. Für den beschaulichen schmalspurigen Museumsbetrieb ist die österreichische Diesellok der Baureihe 2091 als Farb- und Beschriftungsvariante der Öchsle-Museumsbahn lieferbar. Angetrieben werden wie beim Vorbild die beiden inneren Achsen. Die Fahreigenschaften kommen dem Schmalspurbetrieb entgegen. Die rollende Landstraße ist kein Produktangebot der modernen Bahn. Bereits
1969 gab es achtachsige Niederflurwagen für den Huckpackverkehr. Da die Kupplungen der Niederflurwagen deutlich tiefer sitzen als bei den Standardwagen, ist ein Zwischenwagen
erforderlich. Dieser wird in Form des Spezialschutzwagens Frankfurt angeboten. Mulden in Fahrzeugmitte nehmen drei Ballastgewichte auf; im Modell aus Metall.
Spezialschutzwagen mit echten Gewichten von Liliput
Achtachsige Taschenwagen der DB und ÖBB von Liliput
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NEUHEITEN
Mehrzweckellok der Serie 122 der SNCB von Märklin
BELGISCHE UNIVERSALELLOK • Ellok der Serie 122 der SNCB Art.-Nr. 37231 DM 400,– ** • Baugröße H0 • Gebr. Märklin & Cie GmbH, Holzheimerstr. 8, D-73037 Göppingen • Erhältlich im Fachgeschäft Vierachsiger Kühlwagen der DR/Ep.III
Eine für unsere belgischen Nachbarn wichtige LokNeuheit ist mit der Mehrzweckellok der Serie 122 ausgeliefert. Sie ist 1953 in Dienst gestellt worden und versieht noch heute ihren Dienst. Farbgebung und Beschriftung des Modells entsprechen der Epoche III. Wie bei den neueren LokModellen üblich gibt es sie in der Variante mit DeltaElektronik und mit geregeltem Hochleistungsantrieb. Das Signalhorn kann digital ausgelöst werden. KEHRSCHLEIFENMODUL NUR FÜR DIGITALBETRIEB Das in der MIBA 2/2000 auf Seite 107 vorgestellte universelle Kehrschleifenmodul KSM-D01 von AAA Modellbahntechnik funktioniert nur zusammen mit digitalen Mehrzugsteuerungen.
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Schotterwagen-Set von Roco
KÜHLTRANSPORT • Kühlwagen TTnhhrs Art.-Nr. 54085 DM 35,– ** • Baugröße H0 • Piko, Lutherstr. 30, D-96515 Sonneberg • Erhältlich im Fachhandel
Seit geraumer Zeit ist der Kühlwagen TTnhhrs der DR im Fachhandel. Er entspricht in der Ausführung dem Epoche-III-Vorbild. Nachgerüstet werden müs-
sen Bremsecken und Griffstangen. SCHOTTER-BOYS • Set Schotterwagen Art.-Nr. 44150 DM 110,– ** • Baugröße H0 • Roco, Jakob-Auer-Str. 8, A-5033 Salzburg • Erhältlich im Fachhandel
Das Set mit zwei Schotterwagen der „Kirow Leipzig AG“ und der „DB AG“ bilden
eine gute Basis für einen Ganzzug, wie sie auch beim Vorbild eingesetzt werden. Die Schüttgutwagen sind reich detailliert und tragen authentische Beschriftungen. Bei dem Zweier-Set handelt es sich um eine limitierte Sonderserie in Exklusivausführung. * = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis
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HANDLICH • Fahrregler „Digirail HC05“ DM 159,90 * • MÜT GmbH, Neufeldstraße 17, D-85232 Bergkirchen E-Mail muet@ compuserve.com • Erhältlich im Fachhandel oder direkt
PREISWERTER MM-DECODER Wesentliches Merkmal des neuen Einhandreglers von Digirail sind der Wipptaster für die Fahrgeschwindigkeit und das LED-Display für die Adressanzeige. Der Wipptaster erlaubt das gezielte Hoch- oder Runterschalten der Fahrstufen wie bei Eoder Dieselloks beim Vorbild. Mit der Stop-Taste kann die im Display angezeigte Lok schlagartig angehalten werden. Es können 100 Adressen abgewählt und die Brems- und Anfahrverzögerung in 9 Stufen eingestellt werden. Der Handregler ist voll kompatibel zum Selectrix-System und wird an den Sx-Bus angeschlossen.
• Lokdecoder Mini-Dec AC Art.-Nr.: Mini-Dec AC DM 29,– • Digitaltrain, Kirchstr. 17, 57537 Selbach • Erhältlich im Fachhandel oder direkt
Praktischer Einhandfahrregler HC05 von Digirail für das Selectrix-System
GELBE ELEKTRISCHE • Straßenbahntriebwagen DM 130,– (unmotorisiert) DM 200,– (motorisiert) Baugröße: H0 • Leopold Halling, Schleiergasse 17, Objekt 27, A-1100 Wien • Erhältlich direkt
Beim Modell der Salzburger „Gelben Elektrischen“ han-
SX-BUS-VERTEILER • Datenbusverteiler SLX814 DM 27,– • Rautenhaus, Vertrieb MDVR W. Radtke, Unterbruch 91, D-47877 Willich • Erhältlich direkt
delt es sich um einen MANTrambahntriebwagen, der bis 1940 in Salzburg eingesetzt wurde. Das Modell wurde nach Originalunterlagen in 1:87 umgesetzt. Als Standmodell oder für die Vitrine ist der Triebwagen unmotorisiert erhältlich. Für den Betriebsbahner gibt es ihn auch motorisiert. Im Set gibt es ihn auch mit Beiwagen.
Für die preiswerte Digitalisierung von Märklin-Loks mit Allstrommotor eignet sich der „Mini-Dec AC“ (21,5 x 18 x 3 mm). Er spricht auf das alte wie auch auf das neue Motorola-Format an. Das Einstellen einer neuen Adresse oder das Ändern der Funktionsausgänge kann mit allen Zentralen, die das Motorola-Format beherrschen, erfolgen und ist recht einfach durchzuführen. Mit der Intellibox können die Adressen 1 bis 255 eingestellt werden. Die Motorausgänge liefern im Dauerbetrieb 1200 mA. Interessant ist auch die Werksgarantie von 24 Monaten. Fein gestaltetes Kleinserienmodell der Salzburger Straßenbahn die „Gelbe Elektrische“.
Für die Verzweigung des Sx-Bus des SelectrixSystems gibt es einen kleinen Vierfachverteiler mit 180°-DIN-Buchsen. Der in MIBA 3/2000 vorgestellte Weichendecoder SLX 826 schaltet keine motorischen, sondern elektromagnetische Antriebe. 98
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
NEUHEITEN
Epoche-III-Ausführung der E 10 von Minitrix mit NEM-651Schnittstelle
Feine Schürzenwagen in der bei Modellbahnern nicht so geschätzten Epoche IV.
NEU LACKIERTE BÜGELFALTE • E 10 Art.-Nr. 12754 DM 235,– ** • Schürzenwagen Art.-Nr. 15751/1. Kl. Art.-Nr. 15752/1./2. Kl. Art.-Nr. 15753/2. Kl. DM 54,– je Wagen ** • Set Kohletrichterwagen OOt Art.-Nr. 13419 DM 144,– ** • Baugröße N • Trix, Postfach 4924, 40027 Nürnberg • Erhältlich im Fachhandel
Das Beste daran ist die Lackierung sowie die Beschriftung darauf und die Schnittstelle darin. So lässt sich die Bügelfalten-E-10 von Minitrix umschreiben. Ein Kurztest bescheinigt der Ellok auch nach längerer Einfahrzeit mäßige Fahreigenschaften sowohl im Ana-
Dreier-Set: Kohletrichterwagen OOt von Minitrix
log- wie auch im Digitalbetrieb mit einem SelectrixDecoder. Eine kleine Frischzellenkur des Antriebs – das Modell hat eine deutlich zu hohe Endgeschwindigkeit –
hätte dem Modell sicherlich gut getan. Die Schürzenwagen in der Epoche-IV-Ausführung sind mittlerweile im Handel erhältlich. Wie bei den
blauen Wagen des LoreleySets sind auch die grünen sauber lackiert und bedruckt. Die Unterkante der Faltenbälge ist schräg, um auch in Kurven das Einkuppeln zu ermöglichen. Überraschend wurden im letzten Jahr die bayerischen Kohletrichterwagen der Gattung OOt als Herbstneuheit angekündigt. Sie sind bereits ausgeliefert und im Dreier-Set mit unterschiedlichen Betriebsnummern erhältlich. Die Modelle haben KK-Kinematik und NEM-Schacht. * = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
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T3 der NWE in feinster Ausführung von Weinert mit RP-25-Radsätzen
StyroplastGleisbettung für das PecoCode-75-Gleis
POWER FÜR DEN HARZ • Schlepptriebwagen T3 der HSB Art.-Nr. 6237 DM 464,– * • Baugröße H0m • Weinert, Mittelwendung 7, D-28844 Weyhe/Dreye • Erhältlich im Fachhandel
Das Vorbild röhrt mit 520 PS durch die Harzer Wälder, während das Modell mit einem Faulhaber über die Modellbahn flüstert. Der
Bausatz, bestehend aus Weißmetall und MessingFeingussteilen, ist aber auch mit einem preiswerteren Mabuchi-Motor erhältlich (6236). Der Triebwagen lässt sich in den Ausführungen der HSB oder der NWE bauen. Mit dem jetzt lieferbaren Styroplast-Schotterbett von Merkur für das Code-75H0-Gleissystem von Peco wird der Gleisbau leichter. Das lästige Einschottern entfällt.
Der MIBA-Neuheiten-Ticker Bezeichnung Ladegut „Bauschutt“, Einsatz 117 x 29 mm Fendt mit Großballenpresse CLAAS Lexion 480 mit Maispflücker MB-Trac mit Frontpolterschild Schwertransportbegleitwagen der ÖBB/Ep. V Güterzugbegleitwagen der ÖBB/Ep. IV Farbkatalog Modellbau Menninghaus Familie am FKK-Strand Sitzende Personen Bahnpersonal Urlauber im Strandkorb Kanalarbeiter, Absperrungen, Kanaldeckel Vierspänniger Brauereiwagen „Landwehr Bier“ Wartende an der Straßenbahnhaltestelle Reisende vor Fahrplantafel Audi A2, viertürig Set mit MB L 319 „Quelle“ und „Kommunal“ Ellok der BR 150, DB-Cargo Güterzugbegleitwagen „Sputnik“ der SBB E 16, Ep. II, Wechselstrom Ae 8/8 Doppellok der BLS, Wechselstrom Zugschlussbeleuchtungen für div. Reisezugwagen Kaelble Dreiachs-Lkw mit Silobehälter
Baugröße H0 H0 H0 H0 H0 H0 Z-2 H0 TT TT H0 H0 H0 N N H0 N N H0 H0 H0 TT H0
Art.-Nr. 3083 B-10976 B-10978 B-10980 30/00 3768 X-7243 H0 2533 TT 2528 TT 2532 10427 10445 24609 79145 79145 11000 16058 23292 46960 69620 69880 4550
Firma Bauer Kibri
Anschrift Kirchenstr. 6, D-93142 Maxhütte-Haidhof Otto-Lilienthal-Str. 40, D-71034 Böblingen
liefert* FH FH
Klein Modellbahn Gatterederstr. 6, A-1233 Wien
d
Menninghaus Merten
Paulstr. 5, D-49326 Melle D-91628 Steinsfeld 60
d FH
Preiser
Postfach 1233, D-91534 Rothenburg o.d.T.
FH
Rietze
In der Hernau 1, D-90518 Altdorf
FH
Roco
Jakob-Auer-Str. 8, A-5033 Salzburg
FH
Torsten Nitz Weinert
Langhoffstr. 6, D-12681 Berlin Mittelwendung 7, D-28844 Weyhe/Dreye
d FH
d = Direktvertrieb, FH = Verkauf über Modellbahn-Fachhandel
100
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
FEIN UND PREISWERT • Laubbaum 30 mm Art.-Nr. Laub 30 DM 3,10 • Laubbaum 45 mm Art.-Nr. Laub 45 DM 3,80 • Laubbaum 75 mm Art.-Nr. Laub 75 DM 6,60 • Kiefer 83 mm Art.-Nr. Kiefer 83 DM 9,60 • Manfred Jörger, Hügelstr. 9, 82178 Puchheim • Erhältlich direkt
Architekturbäume für die Pflanzzeit auf Anlagen von Z bis H0
Bäume haben keine Spurweite. Jedoch passen die Architekturbäume, die Manfred Jörger vertreibt, ausgezeichnet zur Baugröße Z und N. Die Laubbäume wirken aber auch als Sträucher und kleinere Bäume in den Nenngrößen TT und H0 sehr gut. Sie bestehen aus tauchlackierten Ätzblechen. Das „Blattwerk“ besteht aus feiner Foliage. Den Fuß der Bäume bildet ein einfaches Drahtende, mit dem die Bäume in die Modelllandschaft gepflanzt werden.
* = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis
ERDBEWEGUNG MIT 1066 PS • Ladegut „Marmorblöcke“ Art.-Nr. 1008 ca. DM 10,20 • Ladegut „Altpapier“ Art.-Nr. 1021 ca. DM 10,90 • Ladegut „Drahtgitterrollen“ Art.-Nr. 1027 ca. DM 10,90 • Baugröße H0 • Bernd Banhardt, Balingerstr. 34, D-78532 Tuttlingen • Erhältlich direkt
AUTO-GESCHICHTE • Jubiläums-Set mit sechs VW-Transportern T1 Art.-Nr. 90241 DM 125,– * • Baugröße H0 • Brekina, Carl-Benz-Str. 1, D-79331 Teningen • Erhältlich im Fachhandel
Eher etwas für Sammler ist das Set in Aufmachung 50er-Jahre mit sechs VWTransportern T1. Das Begleitheft geht auf die Geschichte des T1 ein und bietet eine Fülle an Vorbildfotos der dem Set beiliegenden Modelle. Am Ende des Begleitheftes findet der T1Fan alle gefertigten Brekina-Modelle bzw. Varianten und Sets des T1.
NEUHEITEN
Sammlerset zur Geschichte des VW-Transporters T1
Ein eher in die heutige Zeit passendes Ladegut sind zu Ballen gebundenes Altpapier, während Marmorblöcke und Drahtgitter auch in die Epoche III passen.
Gewichtige Ladung bilden Steinblöcke und zu Ballen gebundenes Altpapier. MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
101
NEUHEIT
Neu von Roco:
Küchenwagen für den „Duty Train“
Modell und Vorbild: RK 405 zwischen Neubau-Liegewagen des USTC. Joachim Claus fotografierte das Vorbild, den B4y[e] 73 767 Ffm, am 1.12.1958 in Frankfurt/M am Abzweig Forsthaus. Modellfoto: MK
Z
ahlreiche Reisezugwagen neuerer Bauart (u.a. Gruppen 29, 35, 36 und 39) wurden nach Kriegsende von den Alliierten für ihre eigenen Züge beschlagnahmt. Die Amerikaner kennzeichneten ihren sog. „Red Set“-Wagenpark mit einem gelben Streifen, auf dem in roter Schrift Bauart und Nummer angebracht waren. Bis zum 1.8.1956 wurden alle „Red Set“-Wagen – zwischenzeitlich hatte das USTC eigene Neubauwagen beschafft – zurückgegeben. Auf sieben Küchenwagen, umgebaut aus Eilzugwagen der Gruppe 36 und als RK (für Railway Kitchen) bezeichnet, konnte das USTC allerdings nicht verzichten und mietete die Wagen von der DB an. Eingesetzt wurden sie in den aus Neubauwagen gebildeten „Duty Trains“ der US-Army u.a. zwischen Frankfurt/M Ost, Bremerhaven-Lehe und Berlin-Lichterfelde West. Mit Rocos neuem Modell des RK 405 und den USTC-Liegewagen (MIBA 1/97) können diese Züge nun authentisch nachgebildet werden; Roco selbst oder andere Hersteller lassen sicher noch weitere Vorkriegs-Vierachser in „Red Set“-Ausführung folgen. Liliput z.B. liefert in diesen Tagen den rechts abgebildeten RC 131 zusammen mit einem weiteren USTC-Schürzenwagen als Zweierset. mm 102
Schürzenwagen C4ü-38 Nummer 19 392 als RC 131 des USTC im Sommer 1951 in München Hbf – in MIBA-Messe 2000 S. 82 als Liliput-Modell vorgestellt. Foto: Dr. Günter Scheingraber
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
MIBA-Messeservice Das nachstehende Ausstellerverzeichnis umfaßt Modell- und Zubehörfirmen, über die in unserer MIBA-Messeausgabe (Messe 2000) berichtet wurde. ACT Air Color Technik Heidelberger Str. 48 D-68519 Viernheim ADM
Postfach 81 06 24 D-81906 München
BELI-BECO
Hans Liebl Altdorfer Str. 11 D-90537 Feucht
BEMO Modelleisenbahnen GmbH u. Co. Postfach 12 34 D-73063 Uhingen
ADP-Modelle Schäfer & Co. KG Glasewitzer Chaussee 56 D-18273 Güstrow
BERKA BV.
AKU-Modelleisenbahnen Bergackerweg 12 CH-5243 Mülligen
BESIG Präzisionsmodellbau GmbH
ALBEDO-Forkel GmbH
Gottmannsdorfer Weg 11 D-91560 Heilsbronn
ALPHAMODELL
Nefelejcs u. 54.III.2. H-1078 Budapest VII
ARISTO CRAFT Trains Vertrieb: Bachmann Industries ARNOLD
Modelleisenbahnen GmbH Meisenweg 1 D-92360 Mühlhausen/Sulz
ARTITEC MODELS Papaverweg 29 b NL-1032 KE Amsterdam ASOA
Klaus Holl Postfach 44 01 40 D-80750 München
ATHEARN
Vertrieb: Top Modell
ATLAS MODELL Vertrieb: Top Modell AUHAGEN GmbH
OT Hüttengrund 25 D-09496 Marienberg
AWM Automodelle GmbH
Postfach 11 13 D-95085 SeIb
BACHMANN Industries Europe Ltd.
Niederlassung Deutschland Am Umspannwerk 5 D-90518 Altdorf
BAUER Ladegüter Kirchenstraße 6 D-93142 Maxhütte/Haidhof BAUMANN Modellspielwaren
Flurstr. 19 D-91413 Neustadt/Aisch
BAVARIA Exclusive Modellbahnen Brunnauer Weg 44 D-91154 Roth BECKMANN TT
P.O. Box 1141 NL-1300 BC Almere Vertrieb: Titan
Postfach 55 11 03 D-90218 Nürnberg
COLLECTA Schiffsminiaturen Ehrenbergstr. 44 D-22767 Hamburg-Altona
CONRAD GmbH Birkgartenstr. 15 D-90562 Kalchreuth
CS-TRAIN Vertrieb: H. J. Engwicht Uhlandstr. 12 D-16359 Biesenthal
CURSOR Vertrieb: Gollwitzer
DAVO
BILGER Modellbahnen
David Juza CZ-Chroustovice 69, 538 63
BLOXXS
DEÁK Modellsport Kálvária tér 19. H-1089 Budapest
Frittlingerstr. 14 D-78628 Rottweil
Markus J. Lindl Hasenberglstr. 46 D-80933 München
BMA Modellbau
Räumstr. 10 D-96523 Steinach/Thür.
BOCKHOLT Egon & Söhne Steinerweg 10 D-21521 Dassendorf BÖHLER GmbH
Carl-Benz-Str. 6 D-79211 Denzlingen
BORN
Kluggasse 12 CH-8640 Rapperswil
DIETZ Modellbahntechnik Hindenburgstr. 31 D-75339 Höfen
DIMO
Spezial Steuerungen Karlheinz Kensch Iltisweg 5 D-73434 Aalen
DINGLER Präzisions-Modelle GmbH Schumannstr. 1 D-88074 Meckenbeuren
DÖRFLER Modellbahnen und Zubehör Färberstr. 34/36 D-90402 Nürnberg
DOLISCHO
BRAWA GmbH & Co. Uferstr. 26–28 D-73630 Remshalden
Vertrieb: Petra´s Spielzeugkiste Poppenlauer Str. 4 D-97711 Maßbach
BREIDENBACH Modellbau
DOM Models
Steinkopfstr. 52 51065 Köln
Vertrieb: Naumann
DOMUS Kits S.L.
BREKINA Modellspielwaren GmbH Carl-Benz-Str. 1 D-79331 Teningen
Pamplona 45–47, E-08227 Terrassa/Barcelona
BRETZLER A & A Modellbau
Vertrieb: Bachmann
Schumannstr. 22 D-71034 Böblingen
B+S Modelle TH. Seibert GmbH Entenbachstr. 6 D-81541 München BUSCH
DPM DRG Modell Kirschenallee 12 D-14050 Berlin Westend D + R Modellbahn Schacherstr. 21 D-88255 Baienfurt
Modellspielwaren GmbH & Co. KG Postfach 12 60 D-68502 Viernheim
DUHA
BW-Modell
ELECTROTREN S.A.
Bänninger AG Postfach 1 15 CH-8408 Winterthur
P.O.Box 201 CZ-68401 Slavkov u Brna - Austerlitz Mar Tirreno 13 E-28830 San Fernando de Henares
ELITA Modelle
Scharnweber Str. 86 D-12587 Berlin
CARO CAR
Vertrieb: Flomo
Am Galgenbuck 6 D-90613 Großhabersdorf
BEKA-Modellbau Böttgerstr. 58B D-01129 Dresden
CASALUX Feinmodellbau
ELLETREN
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Steubenstr. 10 D-66119 Saarbrücken
Via Bettinelli 17 I-21053 Castellanza
103
EMA
Eisenbahn Modellbau Anlagen Industriestr. 8a D-99427 Weimar
EPOCHE Modellbau GmbH Neckargrün 7 D-68259 Mannheim ERBERT Modellbahntechnik Bodenweg 9 D-36266 Heringen
GÜTZOLD GmbH & Co KG Eisenbahnmodellbau Marienthaler Str. 7 D-08060 Zwickau
HÖDL Linie 8
HABERL & PARTNER
HÖFER
Technischer Modellbau Ulmer Str. 160a D-86156 Augsburg
Postfach 50 02 12 D-44202 Dortmund
HAG Modelleisenbahnen AG
Friedrich-Ebert-Str. 34 D-38820 Halberstadt
Straßenbahnmodelle Otto-Wagner-Str. 4 D-82110 Germering
HOHMANN
E-R MODELS
Vertrieb: Bachmann
Bahnhofstr. 48 CH-9402 Mörschwil Vertrieb: Lemke
ESU electronic solutions ulm GmbH
HAMANN
Im Südhof 15 D-52531 Übach-Palenberg
Am Tiefen See 5 D-7543 Maulbronn
Engelsplatz 13 D-60386 Frankfurt/M.
HRUSKA GmbH
ETS Praha spol.s.r.o.
HAMMERSCHMID
Prießnitztalstr. 20a D-01768 Glashütte
Ke Spofe 7–9 CZ-14300 Praha 4
Pfarrer-Behr-Weg 12 D-82402 Seeshaupt
HÜBNER Feinwerktechnik GmbH
EUROMODELL F.P.
HAPO
Kaiserstr. 10 D-78532 Tuttlingen
Bachfeldstr. 4 D-86899 Landsberg
INTERMODEL
Bodo Fonfara Roggensteinerstr. 28 D-82140 Olching
EUROSCALE
HECKL Kleinserien
Vertrieb: Naumann
Weserstr. 15 D-44807 Bochum
EVERGREEN Scale Models, Inc.
HEGA-AKUSTIK
18620 F 125st Avenue N.E. USA-Woodinville, WA 98072
Im Bachtal 15 D-87647 Oberthürheim
FAIRFIELD Models Europe B.V.. P.O.Box 78 NL-1440 Purmerend
Bismarckstr. 79 D-42659 Solingen
FALLER Gebr. GmbH
HEICO Modell
Postfach 11 20 D-78148 Gütenbach/Schwarzwald
FERROTRAIN
Universumstr. 26-28 A-1200 Wien
FLEISCHMANN Gebr. Kirchenweg 13 D-90419 Nürnberg
FLOMO GmbH Ewige Weide 14 D-22926 Ahrensburg FUGGERTH
Vertrieb: Naumann
FULGUREX Präzisions Models 33, Avenue de Rumine CH-1005 Lausanne
GABOR Modellspielwaren Längenstr. 28 D-90491 Nürnberg
GAMA
Vertrieb: Märklin/Trix
GASSNER Beschriftungen Jägerstr. 24 D-82024 Taufkirchen
GAUGEMASTER Controls PLC Gaugemaster House, Ford Road GB-Arundel, West Sussex BN 18 0BN GMTS
HEGOB Modellbahn GmbH
Steinschrotweg 7 D-96450 Coburg
HOLTERMANN Modellbahntechnik
Johannes Topütt Postfach 19 21 D-82459 Garmisch-Partenkirchen
JANN Modell Schroten 1 D-66121 Saarbrücken
JATT-Modelleisenbahnen GmbH Porschestr. 1 D-73269 Hochdorf JEIKE TT-Modellbahntechnik/Modellbahnen Rüsselstr. 10h D-45143 Essen
HEKI Kittler GmbH Am Bahndamm 10 D-76437 Rastatt
J & M Models
HELJAN AS Rebslagervej 6 DK-5471 Söndersö
JOHN Mechanikmodelle
HELLER Wolfgang Pionierweg 11 a D-22926 Ahrensburg
JORDAN
HELMO Modellbahnelektronik
JOUEF Sarl
Moorsumer Str. 38 D-26419 Grafschaft
545, aven. du Maréchal de Lattre de Tassigny F-39302 Champagnole
HENKE
KARSEI Modellbahn
Dickhardtstr. 48 D-12159 Berlin
Wahlwinkler Str. 16 D-99880 Hörselgau
HERRMANN Modellbahnen AG
KATO
Hüttenwiesenstr. 5 CH-8108 Dällikon
Vertrieb: Lemke
HERPA Miniaturmodelle GmbH
Hellerstr. 7–9 D-99817 Eisenach
Postfach 40 D-90597 Dietenhofen
HERRMANN & PARTNER GbR Straßenbahnmodelle Industriestr. 25 D-01129 Dresden
1 High Street, Child Okeford, GB-Blandford DT11 8EH Flurstr. 4 D-84571 Reischach Am Berg 12 D-93455 Traitsching/Siedling
KEHI KESSELBAUER Modellbahn Erdmannhäuser Str. 11 D-71672 Marbach
KIBRI Spielwarenfabrik GmbH Postfach 15 40 D-71005 Böblingen
Annette Brinkmeier Telgenweg 16 D-48369 Saerbeck
HH-Beladungen Humperdinckstr. 5 D-41564 Büttgen
GOLLWITZER Modellbau
HMB Holzmodellbau
Heppenheimer Str. 37 D-68519 Viernheim
Kleingeschaidt 42 a D-90562 Heroldsberg
Am Bahnhof 9 D-59394 Nordkirchen
KLEIN MODELLBAHN Ges.m.b.H.
GREVEN Klebstoffe
HOBBY-ECKE Schuhmacher
Industriestr. 13 D-68542 Heddesheim
Lerchenhofstr. 18 D-71711 Steinheim
GÜNTHER Modellbahntechnik GmbH
HOBBY-TEKNIK
Deutstetter Str. 16 D-72519 Veringenstadt
104
Albygatan 121 S-17263 Sundbyberg
KISS Modellbahnen
Gatterederstr. 6 A-1233 Wien Vertrieb: M + D
KLEINSPOOR Hendrik de Keijserstraat 3 NL-5041 JA Tilburg Vertrieb Deutschland: Strijkers Modellbau
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
KLUNKER Michael Dipl.-Ing. Ingenieur- und Modellbautechnik Mozartallee 4 D-01609 Gröditz
MEMO Modellbau Gbr.
KPA
Paulstr. 5 D-49326 Melle
Postfach CH-8050 Zürich
MERKUR
NMJ-Norsk Modelljernbane A/S
Podvesná IX / 2072 CZ-76001 Zlín (Tschechien)
KRÜGER Eisenbahn-Modellbau Finkenstr. 10 D-35232 Dautphetal
KRÜGER TT-Modelleisenbahnen Sudetenstr. 35 D-35581 Wetzlar
LEMACO SA Chemin du Croset 9 CH-1024 Ecublens/VD
LEMKE Wolfgang GmbH
Chemnitzer Str. 108 D-51067 Köln
MENNINGHAUS Modellbau
NAVEMO Nahverkehrsmodelle AG
Gewerbestr. 5 D-79258 Hartheim-Feldkirch
Stromsveien 102 N-2010 Strommen
MERLAU Modellbau
NOCH GmbH & Co.
Dorfstr. 2 d D-63826 Geiselbach-Omersbach
MERTEN GmbH & Co. Haus-Nr. 60 D-91628 Steinsfeld
MFB
Schallbruch 34–34 a D-42781 Haan
Modell & Feldbahn Burmester Schleuseninsel D-25541 Brunsbüttel
LENZ Elektronik GmbH
MICRO METAKIT
Hüttenbergstr. 29 D-35398 Gießen
LGB E. P. Lehmann Patentwerk Saganer Str. 1–5 D-90475 Nürnberg
LILIPUT
NAUMANN
Postfach 30 D-78653 Dunningen
Postfach 11 41 D-84004 Landshut
MICRO-TRAINS Line Co. 351 Rogue River Parkway, P.O. Box 1200, USA-Talent, Oregon 97540
Postfach 14 54 D-88239 Wangen im Allgäu
O-SCALE-MODELS Handelsges. mbH Huckfeldsheide 18 D-21218 Seevetal
O.S. intersteam
U. Handtke Weidenweg 4 D-74626 Bretzfeld-Scheppach
OS.KAR.
Vertrieb: Nauman
PANIER
Vertrieb: Flomo GmbH
PAYA Clasicos SCVL. Santa Rita, 33 E-03440 lbi-Alicante
MINTEN Modellbahntechnik Löhstr. 2c D-41741 Viersen
PEAK Horse
M & L Techn. Modellbau GmbH
LOK 14 GmbH Postfach 15 11 07 D-80047 München
Gustav-Mahler-Park 1 D-20354 Hamburg
Pritchard Patent Product Co. Ltd Underleys GB-Beer/Nr. Seaton, Devon EX12 3NA Vertrieb: Weinert
MODEL LOCO Grandspot Ltd. Unit 39, No. 1 Industrial Estate GB-Consett Co. Durham DH8 6TW
PERLMODELL
LOMBARDI
Bachmann Industries
LIMA S.r.l. Via Capiterlina 66 I-36033 Isola Vicentina
Via Como 9 I-20090 Cusago
LORENZ TT-Modellbau Stollnhof 1 D-08289 Schneeberg
LOTUS-LOKSTATION Ernsting 31–32 A-5121 Ostermiething
LUX Modellbahn Neuer Graben 9 D-49324 Melle
MÄHLER Modellbahnwerkstatt Münsterberger Str. 6 90473 Nürnberg
MODEL POWER 180 Smith Street USA-Farmingdale, N.Y. 11735
MODELTRENO Distribuzioni S.R.L. Via Cipriani, 6 I-40131 Bologna Vertrieb: Besig
MO-MINIATUR Gustl-Waldau-Str. 42 D-84030 Ergolding
MONDIAL
Vertrieb: Bachmann
PECO
P.O.Box 3 S-14707 Grödinge
PETAU
Mozartstr. 3 D-59872 Meschede
PIKO Spielwaren GmbH Lutherstr. 30 D-96505 Sonneberg PM Modellbau Ginnheimer Landstr. 191–195 D-60431 Frankfurt/M. PMT
Bahnhofstr. 6 D-14974 Thyrow
POLA
MÄRKLIN Gebr. & Cie. GmbH
M. Brämer Am Beckerfeld 12 D-58456 Witten
Postfach 8 60 D-73008 Göppingen
MMM
Viersener Str. 77 D-41751 Viersen
MAGNUS Modelleisenbahnfabrikation Michael-Haslbeck-Str. 3 D-85640 Putzbrunn MAMMUT Vertrieb: Flomo GmbH
MARKS Metallmodellclassic’s Burgstr. 5 D-95111 Rehau
MAYERHOFER Modellbau Maybachstr. 11 D-73760 Ostfildern
M + D Modell + Dioramenbau Ottostr. 4 D-93413 Cham MEHANO Modellbahnen Vertrieb: Gecon WM F. Gerwig Im Weiher 4 D-72663 Großbettlingen
MIBA-Miniaturbahnen 4/2000
Marienbrunner Modellbahn Manufaktur Nixenweg 26 D-04277 Leipzig
MRC
s. Gebr. Faller GmbH
POSCHER
POST Werkzeuge
lndustriestr. 28 D-37115 Duderstadt
Vertrieb: P. Joseph Bergstr. 7 D-85298 Scheyern
PRÄTECMA GmbH
MTS
PREISER GmbH
Fahrschulstr. 2 A-5201 Seekirchen
MÜLLER
Günther-Irmscher-Str. 10 D-73630 Remshalden
Postfach 12 33 D-91534 Rothenburg o.d.T.
Postfach 31 02 30 D-57045 Siegen-Eiserfeld
PSK Modelbouw Zijlweg 277 NL-2015 CM Haarlem
MÜT GmbH
RAILEX Modellbahnen + Modellvertrieb
Neufeldstr. 17 D-85232 Bergkirchen OT Günding
MZZ AG Hohenstoffelstr. 19 CH-8200 Schaffhausen
Falkertstr. 73 D-70176 Stuttgart
REGNER Dampf- und Eisenbahntechnik Erlenweg 3 D-91589 Aurach
105
REPA Modelleisenbahn-Zubehör Caspar-Kropff-Weg 3 D-33184 Altenbeken
SCHWÄTZER Waggonbau TT
TRIX Modelleisenbahn GmbH & Co.
Auf dem Ruhbühl 147 D-88090 Immenstaad
Postfach 49 24 D-90027 Nürnberg
RESTAL Modellbau
SDV model Hostivická 2 CZ-15521 Praha 5-Sobin
TT-Club
Lerchenweg 2 D-71111 Waldenbruch Vertrieb: Flomo
REVALDA AG
Postfach 27 CH-4123 Allschwil 2
RIESS Bus- und Straßenbahnmodelle Hetzleser Str. 12 D-90411 Nürnberg
RIETZE Automodelle GmbH In der Herrnau 1 D-90518 Altdorf RIVAROSSI S.p.A. Vertrieb: Arnold ROCO GmbH & Co. KG Jakob-Auer-Str. 8 A-5033 Salzburg
ROTHE Top Technik Postfach 11 31 D-12679 Berlin
SACHSENMODELLE GmbH Dittelsdorfer Str. 2 D-02763 Zittau
SAGI
Vertrieb: Euromodell F.P.
SALLER
Grünwalder Str. 31 a D-87600 Kaufbeuren
SB-Modellbau Ilzweg 4 D-82140 Olching
SCHEBA-Modellbau Bruckwiesenstr. 61 D-72336 Balingen
SCHEUER & STRUEVER
SEMAPHORE AG Gerbegässlein 1 CH-4450 Sissach
S.E.S. Breitenbachstr. 11–12 D-13509 Berlin
SEUTHE-SCHLEY GmbH Frühlingstr. 15 D-73107 Eschenbach
SOMMERFELDT GmbH Friedhofstr. 42 D-73110 Hattenhofen
TT-Union Lechweg 11 D-66333 Völklingen
TUCHER + WALTHER Raiffeisenstr. 3 D-91448 Emskirchen
UHLENBROCK Elektronik Mercatorstr. 6 D-46244 Bottrop
VACEK Vertrieb: Titan Robert-Bosch-Str. 41 D-74523 Schwäbisch Hall
SPRING AG Bahnhofstr. 105 CH-5430 Wettingen
VIESSMANN Modellbau
STIPP Bastelbogen GbR
VÖLKNER Electronik
STRIJKERS Modellbau Kleingeschaidt 42 a D-90562 Heroldsberg STROHSCHÄNK
Am Bahnhof 1 D-35116 Hatzfeld Marienberger Str. 10 D-38095 Braunschweig
VOLLMER GmbH & Co. KG Postfach 40 09 20 D-70409 Stuttgart
siehe M + L
WALTHERS lnc.
SWEDTRAM AB
5601 W. Florist Avenue USA-Milwaukee, Wl 53218
Drakenbergsgatan 34 S-41269 Göteborg
TECHNOMODELL Prof.-von-Fink-Str. 1 D-01109 Dresden
Kartonmodellbau Frickestr. 57 D-20251 Hamburg-Eppendorf
TEICHMANN
SCHIEDE Modellbau
TENSHODO
Michlgrub 44 D-84367 Zeilarn
Linienstr. 83 A D-10119 Berlin
SPIETH Modellbau Postfach 30 01 37 D-70756 Leinfelden-Echterdingen
Postfach 35 03 51 D-10212 Berlin
Schmiedeacker 4 D-35041 Marburg Vertrieb: Lemaco
GmbH
WEICHERT KFZ-Modellbahnen Obere Espen 15 D-57334 Bad Laasphe-Freuding
WEINERT Modellbau Mittelwendung 7 D-28844 Weyhe/Dreye
WESTMODEL Kannenhoferweg 68 a D-41066 Mönchengladbach
SCHLOSSER Konstruktion
THIEL
SCHMALSPUR-König
THS B.V. Vertrieb: Strijkers Modellbau
WILESCO
SCHMIDT Modelleisenbahnen
TILLIG GmbH & Co. KG Postfach 67 D-01851 Sebnitz TITAN GmbH
WIMMER/NEUMANN Zinnmodelle
Lengsfelder Str. 1b D-36460 Dietlas
Danhalmsweg 20 D-26441 Jever Klagesweg 6 D-31787 Hameln
SCHNEIDER Modellbahnzubehör
Postfach 10 D-73062 Uhingen
SCHÖNLAU Eisenbahn-Modellbau Hagenstr. 3 D-32105 Bad Salzuflen
SCHREIBER-BOGEN c/o Aue-Verlag Postfach 11 08 D-74215 Möckmühl
SCHROLL Dr. Modellbau Am Birkenbach 3 D-86551 Aichach SCHUCO
Dickie-Schuco GmbH & Co. KG Werkstr. 1 D-90765 Fürth
Vertrieb: Lotus Lokstation
Robert-Bosch-Str. 41 D-74523 Schwäbisch Hall
TOMIX Vertrieb: Top Modell
TOP MODELL
WIKING GmbH & Co. KG Schlittenbacher Str. 60 D-58511 Lüdenscheid Schützenstr. 12 D-58511 Lüdenscheid Vertrieb: Lotus Lokstation
WOODLAND SCENICS Vertrieb: Bachmann Industries
WOYTNIK Modellbahntechnik
Jakob-Rasquin-Str. 1 D-51105 Köln
Beifußweg 68 A D-12357 Berlin
TOP-TRAIN
WUNDER Präzisionsmodelle
Via Osoppo, 4 I-37124 Verona
Weingartenstr. 21 D-65439 Flörsheim
TRAIN-SAFE HLS Berg GmbH & Co. Am Daßenborn 20 D-57482 Wenden-Hünsborn
TRIDENT Modelle B.F.Villi Wienerbruckstr. 98 A-2346 Maria Enzersdorf
ZIMMERMANN GmbH Im Sichert 15 D-74613 Öhringen
ZIMO Elektronik Schönbrunner Str. 188 A-1120 Wien
106 MIBA-Miniaturbahnen 4/2000