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November 2008 B 8784 60. Jahrgang
Deutschland € 6,50 Österreich € 7,30 Schweiz sFr 12,80 Italien, Frankreich, Spanien € 8,50 Portugal (cont) € 8,50 Belgien € 7,50 Niederlande € 8,25 Luxemburg € 7,50
11| 2008
Schweden skr 90,– Norwegen NOK 84,–
www.miba.de
AUSSTELLUNGSANLAGE MIT MÄRKLIN IN MAIFELD | MIBA-SCHWERPUNKT 60 JAHRE TT | NEUHEITEN IM MIBA-TEST 58.30 VON GÜTZOLD, 24 VON WEINERT, WL AB6ü VON FLEISCHMANN
AUSSTELLUNGSANLAGE DER EPOCHEN III/IV
Mit Märklin in Maifeld
SOFTWARE FÜR MAC UND PC
MIBA-SCHWERPUNKT 60 JAHRE TT
NEU IM MIBA-TEST
Scharfe Modellbilder
Nossen in Perfektion
BR 58.30 von Gützold
ZURRUBRIK SACHE
S
ind Sie auch Hauttyp 1 oder 2? So einer, der bei Schutzcremes gar nicht erst unter Faktor 40 anfängt, und schadlos doch nur maximal 10 Minuten Sonne erträgt? Dann gehören Sie vermutlich zu jenen 12 Prozent der Deutschen, die ihre Freizeit eben nicht in der Sonne verbringen oder gar drei Wochen en bloc am Strand braten, um magligne Melanome zu züchten. Dann ist jetzt Ihre Jahreszeit! Die Sonne sinkt merklich tiefer am Firmament, die Temperaturen tendieren wieder Richtung kühl und der Anteil der dunklen Tageszeit wird höher. Vorbei die Monate, in denen sich andere gedankenlos draußen aufgehalten haben und Sie leider nicht so richtig dabei sein konnten. Jetzt beginnt Ihre Zeit in Kellern und auf Dachböden, wo Sie sich nach Herzenslust mit dem schönsten aller Hobbys befassen können. Denn Hand aufs Herz: So richtig sind Sie über den Sommer mit der Modellbahn nicht vorangekommen. Immer war da irgendwas anderes und außerdem dieses Gefühl, etwas in der Gesellschaft der Sonnenanbeter zu verpassen. Für den Modellbahner beginnt jetzt also so richtig die Saison. Die seit der Spielwarenmesse langersehnten Neuheiten trudeln nach und nach ein (in
dieser Ausgabe testen wir für Sie Gützolds 58.30 und den „Walfisch“ von Rivarossi) und bringen bislang latent vorhandene Begehrlichkeiten endgültig ans Licht – oder eben an den schummerigen Schein der Abend für Abend ein bisschen früher eingeschalteten Basteltischlampe. Damit die neuen Modelle auch störungsfrei eingesetzt werden können, müsste die Anlage auch mal wieder gründlich aufgearbeitet werden. Staub auf der Landschaft und Korro-
Endlich mieses Wetter! sion auf den Schienen sollten entfernt werden. Die in den letzten Monaten gesammelten Ideen harren schon viel zu lange ihrer Umsetzung. Wer sich weitere Anregungen holen möchte, darf auf keinen Fall die großen Herbstmessen in Köln, Bremen und Friedrichshafen verpassen. So, nun muss ich nur noch meinen Südwester raussuchen. Wollte noch ein wenig mit der Gartenbahn spielen – jetzt, da die Sonneneinstrahlung endlich weniger geworden ist. Sie wissen doch: Es gibt kein schlechtes Wetter … – meint Ihr Martin Knaden
Um 1970 spielt die große Ausstellungsanlage der Modellbahnfreunde Maifeld. Das gibt – bei großzügiger Auslegung des „um“ – die Möglichkeit, sowohl Modelle mit Computer- wie auch mit Vor-EDV-Beschriftung einzusetzen. Horst Meier porträtiert das detailliert gestaltete Schaustück. Foto: Horst Meier Zur Bildleiste unten: Wer seine Modellbahn fotografieren möchte, kennt das Problem der unzureichenden Schärfentiefe. Martin Knaden stellt eine Software vor, die hier hilfreich ist. Im Rahmen unseres kleinen Schwerpunkts „60 Jahre TT“ zeigen wir die Bw-Anlage von Ronny Arlt. Im MIBA-Test diesmal: Gützolds 58.30 in Epoche-IV-Ausführung. Fotos: MK (2), Ronny Arlt MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
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„Dampf in den 80ern“ nannten wir den Bericht über eine TT-Anlage nach Nossener Vorbild. Vom Bahnsteig aus lässt sich der gesamte Betrieb in Bahnhof und Bw beobachten. Ronny Arlt hat dieses Prinzip zum Anlagenthema erhoben. Foto: Ronny Arlt
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Weinerts 24 ist auf diesem Bild bereits ziemlich weit gediehen! Martin Knaden beschreibt den Zusammenbau des H0-Bausatzes, der aus Messing und Weißmetall besteht. Foto: MK
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Sechsachser-Schnellzugwagen preußischer Bauart in Diensten der DSG – Michael Meinhold plaudert sozusagen aus dem Nähkästchen! Foto: Joachim Claus/Archiv Michael Meinhold
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RUBRIK INHALT
MIBA-SCHWERPUNKT TT 60 Jahre Rokal 52 TT-Anlage nach DDR-Vorbild Nossen: Dampf in den 80ern 58
MODELLBAHN-ANLAGE Märklin-Anlage der MBF Maifeld (1): Bw-Anlage Maifeld 8 Die Nassauische Kleinbahn im Modell: Auf schmaler Spur am Rhein entlang 78
VORBILD Fast wie neu (58.30) Spurtstarker Walfisch (641)
14 72
MIBA-TEST Reko-Drilling (58.30, Gützold, H0) Ein Fisch erster Wa(h)l (641, Rivarossi, H0) Klein, rot, digital (Köf, Minitrix) Komfortrangierer (Köf, Lenz, 0)
18 75 90 92
GEWINNSPIEL Hoher Suchtfaktor
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MODELLBAHN-PRAXIS Team 240 – 60 Jahre … (3): Der schattige Bahnhof Kürbisse zu Halloween Lokalbahn durch Oberbayern (5): Es grünt so grün am Biergarten
26 32 66
MENSCHEN + MODELLE Modellbahn in Köln
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SOFTWARE Helicon Focus lite
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NEUHEIT Leichtfüßige Bayerin (70, Hehl, 0) Ein Pferdchen aus der Steppe (24, Weinert, H0)
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VORBILD + MODELL Preußische Sechsachser bei der DSG 96
RUBRIKEN
Lauter Kleinlokomotiven! Die in Baugröße 0 stammt von Lenz, die beiden kleinsten von Minitrix. Im MIBA-Test werden die Modelle genau unter die Lupe genommen. Nur das H0-Modell Mitte rechts war schon im letzten Heft (Neuheiten) dabei. Foto: gp
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Zur Sache Leserbriefe Veranstaltungen · Kurzmeldungen Bücher/Video Neuheiten Kleinanzeigen Impressum · Vorschau
3 7 101 104 106 119 130 5
LESERBRIEFE
MIBA 8/2008, Götzenhof
Bester Artikel des Jahres
Service LESERBRIEFE UND FRAGEN AN DIE REDAKTION VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Verlag Senefelderstr. 11 90409 Nürnberg Tel. 0911/51 96 50 Fax 0911/5 19 65 40 E-Mail:
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Schon seit vielen Jahren dreht sich bei mir in puncto Eisenbahn – Modell wie auch Vorbild – alles um die Nord-SüdStrecke. So wie Herr Mäule habe ich mich – nicht zuletzt dank mm’s genialer Veröffentlichungen zum Thema – wohl unheilbar mit dem Nord-SüdVirus infiziert! Leider fehlt mir der Platz, um so eine tolle Anlage wie die in Heft 8 vorgestellte zu betreiben. Da möchte man am liebsten selbst Betrieb machen! Deshalb ist dieser Artikel für mich der bisher beste des Jahres. Denn endlich hat sich jemand dieses Themas angenommen und auch konsequent ins Modell umgesetzt, was Betrieb und Rollmaterial anbelangt. Anlagenvorschläge gab es von mm ja schon mehrere, aber bis auf Klaus Deppings Jossa-Anlage in MIBA-Spezial 57 haben mich die bisherigen, in der MIBA gezeigten Nord-Süd-Anlagen nicht so richtig überzeugt. Was ich mir zum Götzenhof-Artikel noch wünschen würde, wären mehr Bilder zur vorbildgerechten Zugbildung, vielleicht in einem Folgeartikel? Hans Lehrhof (E-Mail) MIBA 9/2008, Auf der Hafenbahn
Leuchtturm aus Resin BESTELLSERVICE VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Bestellservice Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 08141/53 48 10 Fax 08141/5 34 81 33 E-Mail:
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Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder; im Interesse größtmöglicher Meinungsvielfalt behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Die ganze Artikelserie „H0-Anlage mit Küstenmotiven“ hat mir als Küstenbewohner prima gefallen. Bloß als kleinen Hinweis: Den Leuchtturm auf Seite 67 im zweiten Teil (Heft 9) gibt es bei Artmaster unter der Nummer 80.139 für € 49,90; der Turm ist eine Nachbildung des Molenfeuers an der Kaiserschleuse in Bremerhaven. Lars Mustermann (E-Mail) MIBA 10/2008, Rangierbahnhof
Kupplungsschacht zu eng Noch ein Ärgernis mit den Kurzkupplungen von Märklin! Warum, bitte schön, kann Märklin die Einsteckgabeln der Kurzkupplungen nicht passend für die genormten Kupplungsschächte von Fremd-Personenund Güterwagen pressen? Es kann
doch nicht sein, dass eine Zugbelastung durch nur drei längere Wagen am Berg die Kupplungsgabeln aus den Schächten gleiten lässt! Selbst in der Ebene kann dieser Effekt auftreten. Das liegt entweder an der eigenwilligen Konstruktion der Werkzeuge für die Kunststoffpressen oder an abgenutzten Werkzeugen. Hier ist Märklin eine Normenrüge zu erteilen! Die Schächte dieser Firma sind einfach zu eng, gegenüber allen anderen anderer Firmen. Auch ich habe schon des Öfteren mit den Höhenunterschieden von Kupplungen zu kämpfen gehabt, besonders mit denen der Firma Fleischmann. Auch bei Roco kam dies vor. Viele Händler kennen dieses Problem; aber der Kunde soll ja das Geschäft beleben! Ist diesen „Kaufleuten“ eigentlich bewusst, dass sie mit solchen Kleinlichkeiten ihren eigenen Geschäften schaden? Werner Wittwer, Berlin MIBA Anlagen 11
Hintergrundinformationen Ich habe mir vor kurzem die „Anlagen 11“ zugelegt, weil ich die diversen Brawa-Dioramen z.T. aus eigener Anschauung kenne, noch mehr aber deshalb, weil die älteren davon doch nicht mehr so in Erinnerung sind. Offen gesagt, ich habe mir außer ein paar guten Fotos nicht wesentlich mehr erwartet (was soll man darüber auch groß berichten?). Mächtig überrascht war ich dann von den Begleittexten der Autoren! Ich habe mich beim Lesen richtig festgefressen. Der Text bietet – zumindest für mich – außerordentlich viele Hintergrundinformationen aus der jeweils beschriebenen Zeit, mit Hinweisen auf epochengerechte Gestaltung, Ausstattung mit Fahrzeugen und „zeitgenössischen“ Figuren. Wer schaut auf einem Foto schon genauer hin, dass z.B. im Kopfsteinpflaster ein paar Steine fehlen. Nicht nur das macht für mich dieses Heft so wertvoll! Als Anhänger der Epoche III, aber auch interessiert am Geschehen früherer oder späterer Epochen, bietet dieses Heft wirklich für jeden etwas. Das spricht nicht nur für die Fachkenntnis der Autoren. Auch finde ich deren „Schreibe“ sehr lesenswert. Rainer Kufuss, Esslingen 7
Dachzeile
Headline Einleitung
Sehenswerte Märklin-Anlage der MBF Maifeld (1)
Bw-Anlage Maifeld Gerüchteweise heißt es, Märklinisten seien immer nur Spielbahner. Stimmt ja auch irgendwie, aber im positiven Sinne! Die gut und vorbildgerecht gestaltete große Märklin-Anlage der Modellbahnfreunde Maifeld lädt so richtig zum Eisenbahnspielen ein. Ein großer Bahnhof und ein dazu passendes Bw bieten hier die besten Voraussetzungen für hochwertigen Spielbetrieb. Und exzellent sieht sie außerdem noch aus, meint Horst Meier. 8
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ie Anlage ist als mehrteilige Segmentanlage konzipiert. Die einzelnen Segmente sollten eine Erweiterung der bestehenden Anlage darstellen. Später wurde auch der Gedanke gefasst, diesen Anlagenteil als eigenständige Anlage zu betreiben, weil es bei Ausstellungen zu erheblichen Platzproblemen seitens der Ausrichter kam. Die grundlegende Arbeit an der Anlage begann im November 2004 mit zunächst fünf Segmenten. Diese haben die gleichen Abmessungen, nämlich 1,72 m x 1,22 m. Das Grundprinzip im Verein ist so festgelegt, dass die meisten Mitglieder (Gesamtzahl 43) MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
MODELLBAHN-ANLAGE
Im großen Reiterstellwerk, das die Bahnhofsausfahrt überspannt, herrscht geschäftiges Treiben. Mit der stimmungsvollen Modellaufnahme hatte der harte Betriebsalltag allerdings nicht viel gemeinsam. Im unteren Bild hat 44 142 mit ihrem Erzzug gerade Ausfahrt erhalten.
Die Dämmerung beginnt sich über das Bahnhofsareal zu legen. SVT 04 501 hat Einfahrt erhalten. Die Beleuchtung von Zug und Gelände wirkt bei diesen Lichtverhältnissen besonders stimmungsvoll. Der Turmtriebwagen nebenan ist bereits abgestellt.
eine Art Patenschaft für die einzelnen Segmente übernommen haben. Vom Verein wurden die Kosten für Holz und Gleismaterial übernommen, das Gestaltungsmaterial haben die Paten des jeweiligen Segments selbst getragen. Da mittlerweile neue Vereinsmitglieder hinzugekommen sind, war auch Bedarf an neuen Segmenten vorhanden. Gleichzeitig ruht das Hauptaugenmerk beim Bau auf einem stimmigen und einheitlichen Aussehen. Daher liegen die gestalterischen Arbeiten in den Händen von einigen wenigen, die dann aber für diesen ganzen Bereich auf allen Segmenten verantwortlich sind. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
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Das große Bahnhofsvorfeld hat mit geraden und diagonal verlaufenden Gleisen jede Menge Platz für Zugfahrten und zum Abstellen von ruhenden Maschinen. Fotos: Horst Meier Das „doppelte Lottchen“ V 36 402 und 403 wartet im Bahnhofsgelände auf seinen nächsten Fahrauftrag, den die Köf 6641 ihrerseits gerade hinter sich bringt.
Dies fiel den Besuchern bei der IMB in Dortmund gleich als Erstes auf. Bei Unterbau und Konstruktion der Segmente wurde ein Rahmen aus 19-mm-Tischlerplatte mit Queraussteifungen und einer Abdeckplatte aus 10-mm-Sperrholz angefertigt. Die Kopfstücke sind mit einer Schablone bearbeitet, die die Verbindungsbohrungen sowie die Transportgriffe enthält. Die Füße bestehen aus 25-mm-Rechteckrohr mit Höhenverstellung. Doch die anfängliche Baueuphorie, die zunächst einen enormen Bauschub ausgelöst hatte, bekam schon im Jahr 2006 einen Dämpfer: Man stellte fest, dass das Stahlgleis – wohl durch die Verwendung falschen Leims – im Bahnhofsbereich anfing zu rosten. Dies war 10
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Blick über den linken Schenkel der großen Anlage, wo die offene Bahnhofshalle steht und, etwas verdeckt, die Einfahrt in den Schattenbahnhof erfolgt.
natürlich für den Fahrbetrieb absolut kontraproduktiv. Doch, wie so oft, brachte der Rückschlag, der mit der Demontage der Gleisanlage einherging, auch neue Ideen mit sich. So wurde der Bahnhof gleich verlängert und mit den Segmenten 6 und 7 das Diesellok-Bw angehängt. Die Schiebebühne stammt von Brawa, der Lokschuppen von Pola. Als Vorbild diente der Bahnhof Hamburg-Dammtor. Doch der Bau gestaltete sich insofern schwierig, als der Bausatz von Trix nur für vier Gleise gedacht ist, die Streckenführung mit dem Wendehammer hinter dem Bahnhof aber auf acht Gleise ausgelegt ist. Aus zwei Bausätzen entstand die jetzige Form. Beim Umbau mussten einige Bausatzteile nachgearbeitet werden, da der Mittelteil im Eigenbau entstand. Die gesamte Anlage hat eine Größe von 14 x 17 x 14 m und stellt sich in F-Form dar. Die neugebauten Segmente ergänzen den Kern der alten Hauptanlage. Damit es nun möglich ist, auch in kleineren Räumen Teile der Anlage aufzubauen, wurde zusätzlich ein provisorischer Wendehammer gebaut und so die neuen Segmente fahrfähig gemacht. Dieses Teil kam als Segement Nr. 8 auch bei der Eisenbahnausstellung in Dortmund zum Einsatz. Der MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Am gut dimensionierten KibriGüterschuppen sind Ladeszenen nachgestellt. V 100 1040 kehrt von ihrer Rangierfahrt zurück. Die Fabrik hat auch einen direkten Umladebereich. Bei offenen Wagen kann der Hebekran schwere Güter direkt umsetzen.
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Bahnhof wird ebenso wie ein anschließendes Stadtsegment noch gebaut. Hierauf sollen später einmal ein FallerCar-System und eine Straßenbahnlinie funktionieren. Die Anlage ist zeitlich in den Epochen III/IV (etwa um 1970) angesiedelt, was auch den Einsatz noch nicht umgezeichneter Fahrzeuge ermöglicht. Die Bauzeit betrug drei Jahre. Das resultiert daraus, dass einige der Erbauer selbständig sind und deshalb nur in den Abendstunden gearbeitet haben, andere aber ganze Nächte. Horst Meier (wird fortgesetzt)
Mitte links: Die BR 86 ist an das Rohrblasgerüst herangefahren und wartet auf ihre weitere Behandlung. Links: Bei der 57 3468 stehen kleinere Instandsetzungen an, was auch Schweißarbeiten mit einschließt.
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Auf der großen Märklin-Drehscheibe werden die Loks herausgefahren. Ein besonderes Erlebnis hatten die Zuschauer, wenn die Maschinen unter Dampf standen. Mit Digitaltechnik kann man das darstellen. Allerdings lässt sich der Dampf im Foto leider nur ungenügend einfangen.
Kauf- und Tauschbörse Die Modellbahnfreunde Maifeld richten am 9. November 2008 ihre 16. ModellbahnKauf- und Tauschbörse in der Maifeldhalle in Polch aus. Mit dabei sind Puppen, Modellautos, Flugzeuge und vier Anlagen in Betrieb. Börse ist von 10 bis 17 Uhr. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.
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Nur das Fahrwerk mit dem wuchtigen Steuerungsträger erinnert daran, dass die DR-Baureihe 58.30 aus der G 12 hervorgegangen ist. Am 4. Dezember 1979 wartete 58 3006 mit Neubautender 2‘2‘T28 in Glauchau auf Ausfahrt nach Meerane. Foto: Siegfried Künzel
Zum Vergleich die G 12 als 58 1535 der DRG: Die deutlich kürzere Lok wirkte durch die hohe Lage des Kessels sehr gedrungen. Vorn dominierte der gewaltige Zylinderblock. Foto: Carl Bellingrodt, Archiv MIBA
Ü
ber Stilfragen lässt sich bekanntlich streiten. Über den „Baustil“ der 58.30 divergieren die Meinungen. Ob die Rekonstruktion der alten G 12 eine „schöne“ Lokomotive ergab, interessierte die Verantwortlichen der DR seinerzeit jedoch wenig. Sie sahen sich Ende der Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts vielmehr in der Pflicht, für die Zeit bis zum Ende des Traktionswandels eine zugkräftige, hoch belastbare Güterzuglok bereitzustellen. Allerdings durfte sie nicht zu schwer sein und sollte mit einer Achsfahrmasse von deutlich unter 18 t überall dort 14
Die Dreizylinder-Reko-Loks der DR-Baureihe 58.30
Fast wie neu Wer sie im schweren Bergdienst erlebte, hat den kräftigen Schlag ihres Dreizylinder-Triebwerks sicherlich noch heute im Ohr: Die Lokomotiven der Baureihe 58.30 waren nach der Baureihe 44 die zweitstärksten Güterzugdampfloks der Deutschen Reichsbahn in der DDR. Aus der über 30 Jahre alten G 12 rekonstruiert, hielten die E-Kuppler mit den hohen Umläufen und steilen Frontschürzen noch weitere 20 Jahre durch. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
VORBILD
Die Reko-Lok 58 3017 von der Lokführerseite am 8. Juni 1980 im Bw Glauchau: Der Umlauf erreicht fast die Höhe der Führerstandsfenster.
über die Gleise rollen, wo die Baureihe 44 nicht mehr zugelassen war. Da die leichteren Einheitsloks der Baureihe 50 und die aus ihnen abgeleiteten Kriegsloks der Baureihe 52 bzw. Neubauloks der Baureihe 50.40 nicht mit den gewünschten Leistungsparametern dienen konnten, blieb im Grunde nur ein Rückgriff auf die Dreizylinder-Maschinen der Baureihe 58 übrig. Seit über 30 Jahren erbrachten sie zuverlässige Leistungen im schweren Güterzugdienst. Als preußische bzw. württembergische G 12, sächsische XIII H und badische G 12.1-7 stammten sie allerdings noch aus Länderbahnzeiten und waren alles andere als modern. Ihr Hauptmangel lag nicht allein in den beängstigend zunehmenden Schäden an den alten Belpaire-Kesseln, sondern in der konstruktiv verschuldeten, mangelhaften Abstimmung zwischen Dampferzeugung und Dampfverbrauch. Ein neuer Stephenson-Kessel (nach dem Vorbild der Neubaureihe 50.40) hätte aber gravierende Konsequenzen in puncto Rahmen und ZylinMIBA-Miniaturbahnen 11/2008
der gehabt. Entsprechend groß war die Skepsis, die G 12 zu rekonstruieren – besonders, als ein namhafter Experte meinte, man käme gut und gern auch mit zwei Zylindern (!) aus. Schien es da nicht geraten, gleich neue Lokomotiven der gewünschten Gewichtsklasse, etwa in Gestalt der tschechischen Baureihe 556.0 von Skoda, zu importieren? Wer so dachte, hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der hieß „Staatliche Plankommision“ und spielte nicht mit. So musste die Reichsbahn schließlich doch die Rekonstruktion der G 12 wagen. Die Umbaumaßnahmen begannen Ende 1957 und erfassten bis August 1962 insgesamt 56 Maschinen, die nach ihrer Verjüngungskur in die Baureihe 58.30 eingeordnet wurden.
Längerer Kessel Im Zentrum der Rekonstruktion stand der Kessel, der, wie erwogen, von der Baureihe 50.40 abstammte. Als „Rekokessel 58E“ war er länger und wies größere Rohr- bzw. Verdampfungsheiz-
flächen auf. Mit ihm war das einstige Missverhältnis zwischen der ungenügenden Dampfentwicklung und dem Dampfhunger des leistungsfähigen Dreizylinder-Triebwerks passé. Äußerlich prägend wurden die beiden kantigen Sandkästen, die auf dem Kesselscheitel vor bzw. hinter dem Dom saßen, und der Mischvorwärmer der Bauart IfS, der mit seinem trapezartigen Aufsatz über der Rauchkammer das Gesicht der Lok bestimmte. Allerdings befand sich der Schornstein nicht mehr in der Mittelachse über den äußeren Zylindern, sondern rutschte deutlich nach vorn. Von der G 12 konnte man zwar den soliden Rahmen übernehmen, musste ihn aber wegen des längeren Kessels und zur Anpassung des neuen Führerhauses vorn und hinten verlängern. Dadurch streckte sich nicht nur die (eigentliche) Lokomotive, auch der Abstand zwischen der Laufachse und dem ersten Kuppelradsatz nahm zu. Der Gesamtachsstand wuchs von 8500 auf 8800 mm. 15
Mit unüberhörbarem, prägnantem Dreierschlag arbeitete sich 58 3024 am 4. Dezember 1979 die Steigung Glauchau–Schönbörnchen hinauf.
Neues Erscheinungsbild
Vielfalt der Tender
Hatte in der Frontansicht der G 12 einst der gewaltige Dreizylinderblock das Bild bestimmt, sorgte nun eine steile Frontschürze bei Stilfanatikern für Widerspruch. Im optischen Zusammenspiel von Schürze, Rekokessel, Neubau-Führerhaus nach dem Vorbild der Baureihen 23.10 und 50.40 sowie Witte-Windleitblechen (teilweise nach dem Vorbild der Baureihe 01.5) entstand ein unverwechselbares Ganzes: Aus der gedrungenen G 12 wurde eine fast neue Lokomotive, die sich in die Reihe der Einheits- und Neubauloks schob und nur durch die steile Frontschürze und den hohen Umlauf sofort besonders auffiel. Zu den Maßnahmen, mit denen man diese Lok auf Zweckmäßigkeit (statt auf „Schönheit“) trimmte, gehörte auch ein erfolgreicher Eingriff ins Triebwerk: Erneuert wurde nicht nur der mittlere Zylinder, sondern auch seine Steuerung, die man auf der Heizerseite von der fünften Kuppelachse ableitete. Äußeres Zeichen dieser Maßnahme (nach dem Vorbild der Reko-Baureihe 22) war die Gegenkurbel mit der Antriebsstange zur Übertragungswelle.
Weil der G-12-Tender 3T20 zu klein und als Abstützungshilfe für das weit überhängende Neubauführerhaus ungeeignet war, musste die 58.30 einen neuen Schlepptender erhalten. Doch woher sollten die gewünschten Vierachser mit Drehgestellen kommen? Man nahm, was sich auftreiben ließ. So erwuchs aus der Not eine fast unglaubliche Vielfalt mit 2’2’T31,5 von der einstigen P 10, 2’2’T26 von der Baureihe 50, Neubautendern 2’2’T28 und sogar Wannentendern 2’2’T30 von der Baureihe 52. Selbst einzelne Einheitstender 2’2’T34 sah man. Noch 1970 kamen 2’2’T32 hinzu, die den Einheitstendern zwar ähnelten, sich mit ihren Drehgestellen aber als umgebaute preußische 2’2’T31,5 verrieten. Erst in den letzten Betriebsjahren dominierten die Neubautender T28 von ausgemusterten Neubauloks.
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Einsätze Trotz einer beachtlichen Leistungssteigerung, die in einzelnen Bereichen an die Baureihe 44 (!) heranreichte, blieb die „neue 58“ mit einer Achsfahrmasse
von nur 16,7 t freizügig einsetzbar. Die mit 70 km/h nicht eben rekordverdächtige Höchstgeschwindigkeit genügte damals insofern, als die Fahrplangeschwindigkeit der Durchgangsgüterzüge 65 km/h nicht überstieg. Außer vor schweren Durchgangsgüterzügen auf Hauptstrecken und in ihren Zuglasten stark wechselnden Nahgüterzügen auf Nebenbahnen bewährten sich die Reko-Loks auch vor schweren Zügen des Berufsverkehrs. Anfangs nur den Rbd Dresden und Halle zugeteilt, kam der größte Teil der Lokomotiven ins Bw Gera, das damals noch zur Rbd Dresden gehörte. Aber auch in den Bw Dresden-Friedrichsstadt, Riesa, Döbeln, Leipzig-Engelsdorf, Halle und Glauchau liefen 58.30. Während Engelsdorf und Friedrichsstadt ihre Maschinen im schweren Güterzugdienst auf langen Hauptstrecken einsetzten, gelangten sie (vor allem von Gera aus) auch auf wichtige Nebenbahnen. Das Bw Glauchau spannte seine 58.30 noch in den Siebzigerjahren planmäßig vor fünfteiligen Doppelstockgliederzügen u.a. nach Gera ein. Ab 1970 liefen die Maschinen auch in der Rbd Erfurt, darunter in der Saalfelder Einsatzstelle Göschwitz. Selbst in MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Sangerhausen, Nordhausen und Gotha konnte man sie sehen. Hatte die Elektrifzierung in Sachsen schon in den frühen Sechzigerjahren für Bestandsverschiebungen gesorgt, brach gegen Ende des Jahrzehnts die V 200/BR 120 in die Hauptstrecken-Domänen der Rekolok ein, während auf wichtigen Nebenbahnen die sechsachsige Baureihe 118 zur Konkurrentin wurde. Den „Rest“ besorgte die Baureihe 110. Bereits 1976 wurde mit 58 3008 die erste „Reko-G 12“ verschrottet. Nur die sprunghafte Verteuerung der Ölpreise und erhebliche Probleme mit der neuen Baureihe 119 bewirkten, dass 1979/80 noch sieben 58.30 eine Zwischenuntersuchung erhielten. Als kurz darauf der Import von Steinkohle stagnierte, war endgültig Schluss: Am 12. Februar 1981 erlosch das Feuer unterm Kessel der letzten Planlok der Reko-Baureihe 58.30. fr
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58 3031, wiederum mit einem Neubautender 2’2’T28, am 4. Dezember 1979 in Glauchau. Die Lok trägt Windleitbleche, wie sie vom „RekoStar“ 01.5 her bekannt sind.
Seltene Kombination: 58 3056, hier bei einer Lokleerfahrt (Lz) im Bahnhof Lichtenstein, war als eine der wenigen 58.30 mit einem Tender der DRG-Einheitsbauart 2’2‘T34 gekuppelt. Fotos: Siegfried Künzel
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Das neue Gützold-Modell von der Heizerseite: Man beachte die filigrane Gestaltung des Triebwerks mit dem Sonderantrieb für die Steuerung des mittleren Zylinders.
H0-Modell der DR-Baureihe 58.30 von Gützold
Reko-Drilling Selbst die Fans dieser sehnlich erwarteten Modell-Lok dürften überrascht sein: Nach rekordverdächtig kurzer Entwicklungszeit präsentiert Gützold die Miniaturausgabe der Reko-Lokomotive der Baureihe 58.30. Mit dem stimmigen Erscheinungsbild und der gelungenen Konstruktion dieses Modells beweist die sächsische Firma einmal mehr, wozu man in Zwickau fähig ist
N
och unlängst gab es Leute, die in den vorzüglichen Gützold-Modellen der Baureihen 18.0 und 19.0 das Ende der Fahnenstange technischkonstruktiver Möglichkeiten mit Kunststoff sahen. Sie dürften sich getäuscht haben! Nach dem glanzvollen Debüt der „Kreuzspinne“ (Baureihe 98.0) mit ihren verwickelten, wider Erwarten vorbildgerecht beweglichen Triebdrehgestellen setzt Gützold mit dem Modell der 58.30 noch eins drauf: Der RekoDrilling en miniature glänzt mit einem mechanisch funktionstüchtigen Innentriebwerk samt echter Kropfachse und dazugehöriger Steuerung – ganz so, wie es sich für eine 58.30 gehört! Was zu diesem Modell allgemein zu sagen ist, gilt erst recht für jedes der 18
zahlreichen Details wie die vorbildgerecht freistehenden Handräder, Pumpen und Leitungen, aber auch solche charakteristischen Baugruppen bzw. Einzelteile wie den DR-Mischvorwärmer über der Rauchkammer und die abgeschrägten Windleitbleche: Perfektion, wohin man schaut! Scharfkantige Konturen, seidenmatter Lack, das für ein Dampflok-Gestänge so typische, ölige Dunkel der Steuerung vor dem matten Rot des Rahmens und der Achsen – all dies lässt fast vergessen, dass Gützolds jüngstes Lokmodell erneut weitgehend aus (freilich hochwertigem) Kunststoff gefertigt wurde und nur der Lokumlauf und die Ballastgewichte aus Zinkdruckguss, das Fahrwerk des Tenders sogar aus Messing bestehen.
Der Gesamteindruck der Baureihe 58.30 wurde jedenfalls hervorragend getroffen. Das häufig bemühte Argument, die Reko-Lok sei wegen ihres engen Achsstandes nicht ohne größere Abstriche ins Modell umsetzbar, konnten die Zwickauer durch die Verwendung von RP-25-Radsätzen nahezu komplett entkräften. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch der enge Lok-Tender-Abstand. Ergänzend zum Innentriebwerk sei an die konstruktive Eigenart der 58.30 erinnert: Vorbildgetreu zeigt auch das Modell auf seiner Heizerseite die von der fünften Kuppelachse (per Gegenkurbel und Antrieb zur Übertragungswelle) abgeleitete Steuerung des Mittelzylinders. Fasziniert beobachtet man, wie ihre beweglichen Elemente im Gegentakt zur Schwingenstange des äußeren Zylinders hin und her eilen. Als weitere Besonderheit sei hier der Schlepptender erwähnt. Da Gützold die 58 3021-1 im Zustand Mitte der Siebzigerjahre nachbildete, läuft hinter der Lok ein 2’2’T34. Das entspricht zwar exakt dem Vorbild, doch Letzteres bildete eher eine Ausnahme, denn typisch für die Rekolok waren der preußische 2’2’T31,5 (früher an der P 10) und der Neubautender 2’2’T28. Das provoziert zwei Fragen: Was mögen die Zwickauer mit diesem Schlepptender noch vorhaben? Und: Folgen der Debütantin MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
MIBA-TEST
auch die „Regel-Ausführungen“ mit den hauptsächlich verwendeten Tendern? Dass zunächst „nur“ der DRGEinheitstender (immerhin – auch dies ein Novum – mit durchbrochen dargestellten Kohlenkastenstützen) das Gesamtbild der Lok bestimmt, kann die Freude an der gelungenen „Reko-G 12“ indes nicht schmälern.
Ob das „Gesicht“ der Lok mit dem Mischvorwärmer und den abgeschrägten Windleitblechen oder der erfreulich enge Lok-TenderAbstand: Gützolds neue „Reko-G 12“ macht Eindruck!
Hochfiligran in Kunststoffausführung: das perfekte Innentriebwerk.
Technik Wir bleiben beim Tender: Eine perfekte Optik lässt sich bei Schlepptendermaschinen oft nur dann erzielen, wenn der Antrieb durchdacht konstruiert im Tender sitzt. Sich der Vorteile bewusst, folgt Gützold seit Jahren diesem Prinzip, das sich auch im Falle der 58.30 wieder bestens bewährt. Das Tenderfahrwerk besteht aus zwei CNC-gefrästen Messingkörpern, die den erprobten, fünfpoligen Mashima-Motor mit Schwungscheibe sowie zwei Schneckengetriebe für die Drehgestelle wie eine Kapsel passgenau umschließen. Dass Letztere eigentlich keine Drehgestelle sind, weil sie nur um eine horizontale Achse schwenken, erbringt den Vorteil sicherer Auflage aller Achsen. Diese Konstruktion führt im Zusammenspiel mit der schweren Messingausführung (40 g mehr Reibungsgewicht) und den vier Haftreifen zu einer Zugkraft, mit der das Modell MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Wie das Vorbild: Mit seinen kantigen Aufbauten wirkt der Reko-Kessel der 58.30 fast ein wenig überladen.
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Hervorzuheben ist neben dem aufgeräumten „Innenleben“ die leichte Demontierbarkeit des Lokmodells: Nachdem man die Rauchkammertür abgezogen und eine zentrale Schraubverbindung gelöst hat, lässt sich das Kesseloberteil problemlos vom Unterteil abziehen. Die Lok ist auch für Sound vorbereitet.
Oben: Der Schlosserblick ins Fahrwerk zeigt die Kropfachse und Teile der mittleren Steuerung. Unten: Der (an der 58.30 eher seltene) Tender überrascht mit durchbrochenen Kastenstützen.
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dem Vorbild recht nahe kommen dürfte. Das Verhältnis von Vorbild- und Modellgeschwindigkeit ist absolut korrekt, wobei die Lok sehr ausgeglichen fährt und ein beeindruckendes Auslaufverhalten zeigt. Vorbildlich ausgeführt wurde die Lok-Tender-Kupplung: Die für die elektrische Verbindung zum Tender nötigen sechs Kabel liegen in einer Vertiefung auf der Unterseite der kulissengeführten Deichsel und sind von außen nicht sichtbar. Die erfreulich enge Verbindung zwischen Lokomotive und Schlepptender bewerkstelligten die Konstrukteure mittels beidseitiger Kinematik und Rückstellfeder. Dennoch kommt es bei Fahrten mit dem Tender voran (insbesondere mit angekuppelter Zuglast) zu einer Vergrößerung der Tender-Lok-Distanz, die aber akzeptabel erscheint. Das Oberteil des dreipunktgelagerten Lokmodells ruht auf der ersten und letzten Kuppelachse, während die mittleren Achsen mit ihrem Höhen- und Seitenspiel ein störungsfreies Laufverhalten garantieren, obwohl die Spurkränze nur 0,7 mm hoch sind. Als Mindestradius für einen sicheren Betrieb gibt der Hersteller 415 mm an. Die Stromabnahme erfolgt auf der Lokführerseite von den beiden vorderen Kuppelrädern, auf der Heizerseite von den beiden hinteren Kuppelrädern sowie von allen Tenderrädern. Die fahrtrichtungsabhängige Stirnbeleuchtung mittels warmweißer Leuchtdioden bezieht ihre Helligkeit aus einer Konstantspannungsquelle und wird bereits im Stillstand sichtbar. Der Einbau eines Rauchgenerators ist vorbereitet. Die Demontage der Lok bereitet kaum Probleme: Nach Abziehen der Rauchkammertür und Lösen der „ZenMIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Im Schlepptender dominiert ein CNC-gefräster Messingrahmen.
tralschraube“ lässt sich der Kessel nach oben abheben. Auf dem aus Druckguss bestehenden Kesselunterteil (über das sich das Oberteil passgenau schieben lässt) befindet sich in erfreulich aufgeräumter Anordnung die Leiterplatte mit der Elektrik einschließlich achtpoliger NEM-Schnittstelle. An der Deichsel der kulissengeführten Vorlaufachse sitzt eine Normschachtaufnahme. An der Tenderrückseite, wo es technisch etwas eng zugeht, hatte dagegen nur eine kulissengeführte Schwalbenschwanz-Kupplungsaufnahme nach NEM 363 Platz. Natürlich passen alle bekannten Kupplungsköpfe. Die ausführliche Gebrauchsanleitung enthält alle notwendigen Hinweise für die Installation von Zurüstteilen, für Pflege und Wartung sowie zum Einbau von Decoder und Rauchgenerator.
Aufgeräumt und übersichtlich zeigt sich auch die Verkabelung.
Fazit Erneut hat Gützold ein perfektes H0Modell geliefert, das nicht nur die Optik des Vorbilds hervorragend wiedergibt, sondern dank durchkonstruierter Antriebstechnik mit eindrucksvoller Zug-
Maßtabelle Baureihe 58.30 in H0 von Gützold Vorbild
1:87
Längenmaße Länge über Puffer:
21 645
248,79
248,60
Höhenmaße über SO Schlotoberkante: Kesselmitte:
4 550 3 150
52,30 36,21
53,00 36,25
Puffermaße Pufferhöhe über SO: Puffermittenabstand: Pufferlänge:
1 025 1 750 650
11,78 20,11 7,47
11,80 20,10 7,50
Breitenmaße Breite Führerhaus:
Gewicht Lok und Tender: Haftreifen: Messergebnisse Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung:
579 g 4 189 g 185 g
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: 68,1 km/h bei 12 V VVorbild: 70 km/h bei 12 V Vmin: 6 km/h bei 3 V NEM zulässig: 98 km/h bei 12 V Auslauf aus Vmax: aus VVorbild:
130 mm – mm
Stromaufnahme max. Lokleerfahrt (12 V): bei max. Zugkraft:
110 mA 240 mA
Lichtaustritt:
ab 0 km/h bei 1,5 V
Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Stärke:
1 20,0 mm 7,5 mm
Preis:
€ 357,00
MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Modell
3 050
35,06
35,00
2 200
25,29
27,30
Achsstände Lok Gesamtachsstand: Vorlaufachse zu Kuppelachse 1: Kuppelachse 1 zu Kuppelachse 2: Kuppelachse 2 zu Kuppelachse 3: Kuppelachse 3 zu Kuppelachse 4: Kuppelachse 4 zu Kuppelachse 5:
8 800 2 800 1 500 1 500 1 500 1 500
101,15 32,18 17,24 17,24 17,24 17,24
102,00 32,00 17,50 17,50 17,50 17,50
Achsstände Tender Abstand Kuppelachse 5 zu Tenderachse 1 Gesamtachsstand: Achse 1 zu Achse 2: Achse 2 zu Achse 3: Achse 3 zu Achse 4:
3 565 5 700 1 900 1 900 1 900
40,98 65,52 21,84 21,84 21,84
39,95 65,30 21,70 21,90 21,70
Raddurchmesser Vorlaufräder: Treib- und Kuppelräder: Tenderräder:
1 000 1 400 1 000
11,49 16,09 11,49
11,50 15,80 11,50
Speichenzahl Vorlaufräder: Treib- und Kuppelräder: Tenderräder:
10 16 11
Zylindermittenabstand:
Messwerte BR 58.30
kraft und überzeugender Laufkultur die hauseigene Tradition hohen technischen Niveaus fortsetzt. Der Preis von 357 € für die Gleichstromausführung bzw. 395 € für die Wechselstromversion erscheint angesichts dieser Perfektion gerechtfertigt. bz/fr
Radsatzmaße entsprechend NEM (mm) Radsatzinnenmaß: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite: Radbreite:
– – – –
– – – 14,3min 1,2max 0,7-0,9 2,8min
10 16 11 14,40 0,70 0,80 2,90
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„Ausschließlich privates Terrain“: Im Bahnhof Königstein passiert der FK-Triebzug den markanten Lokschuppen, September 1966. Die Rätsel-Aufnahme dürfte vom Turm der Burgruine aus entstanden sein. Foto: Gerd Ditmer Körner
Sommer-Gewinnspiel 2008: Auflösung und Gewinner
Hoher Suchtfaktor „Immer nur Bahnhof – aber wo?“, fragte Michael Meinhold in MIBA 7-9/2008. Heute präsentiert er die Lösung des Luftbild-Rätsels.
E
s hat sehr viel Spaß gemacht, die Sommerrätsel zu lösen. Spannend, kurzweilig und lehrreich zugleich hat es die MIBA mal wieder geschafft, dem Eisenbahnfreund etwas Besonderes zu bieten. Herzlichen Dank dafür!“ „Gerne!“, hätte der Rätselsteller beinahe im geschmeidigen Fernseh-Sprech 22
(Wir-haben-das-Gespräch-vor-der-Sendung-aufgezeichnet) erwidert – richtet aber lieber das gute alte „Gern geschehen!“ an Martin Schmoll aus Hamburg. Ihm sei ebenso gedankt wie – stellvertretend für zahlreiche weitere Leser – auch Armin Oldenburg aus Bad Sobernheim:
„mm’s Bilderrätsel haben einen hohen Suchtfaktor. Was als harmlose Beschäftigung für verregnete Ferientage begann, endete in der ‚Geschlossenen Anstalt‘. Als nicht mehr gefährlich eingestuft, nutze ich meinen ersten Freigang, um Lösungscoupon 2 gerade noch rechtzeitig einzuwerfen. Habe auf dem Rückweg am Kiosk MIBA 09/08 erworben – einer geht noch ...“ Auch Udo Schneider aus Hanau war bei allen drei Rätsel-Teilen mit von der Partie: „Einige Lösungen waren nicht leicht, manchmal habe ich mm tatsächlich in die ‚Hölle‘ gewünscht, allerdings nicht in die Fränkische …“ MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
GEWINNSPIEL
„Höchstgelegener DB-Bahnhof“ als Alleinstellungsmerkmal: Feldberg-Bärental (967 m) im Februar 1956. „Epocisti“ werden nicht nur die in der kalten Winterluft prachtvoll qualmende 85, sondern auch die Omnibusse und den Brezelkäfer bewundern. Foto: Bustorff/Archiv Michael Meinhold Gern aufgesuchter Fotostandpunkt des Altmeisters: 39 060 mit D 8 in Engen, 1954. „Leicht und schnell“ war diese Lokalität zu identifizieren, wenn man sich an den Artikel „Moderne Züge, leicht und schnell“ zum Jubiläum „50 Jahre Eilzugwagen Gruppe 52“ in MIBA 11/2003 erinnerte. Foto: Carl Bellingrodt/Archiv Michael Meinhold
Damit ist schon einer der Bahnhofsnamen aus dem 1. Teil genannt: 1. Mannheim 2. Crailsheim 3. Mönchengladbach 4. Mühlacker 5. Merkenfritz 6. Hölle 7. Brilon Stadt 8. Biedenkopf 9. Haidmühle 10. Feldberg-Bärental 11. Dagebüll-Hafen 12. Juist 13. Giessen 14. Bremen-Walle MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Gewinner Teil 1 Ein Triebfahrzeug haben gewonnen: Paul Bumm, Igersheim; Uwe Springer, Ratingen; Michael Möller, Timmendorfer Strand. Je einen Wagen haben gewonnen: Jochen Klauß, Bensheim; Peter Richter, Wasserburg; Jonas Arndt, Nienburg; Andreas Bäumert, Wehrheim; Hans-Peter Prinz, Dormagen. Je ein Zubehörteil haben gewonnen: Hans-Karl Kunhäuser, Bad Mergentheim; Hartmut Rink, Ottweiler; Andreas Wiegner, Dortmund; Judith Schmetzer, Münster; Dieter Keim, Hagen; Jürgen Diedrich, Hamburg; Rolf Michael Haugg, Hamburg-Wandsbek; Udo Schneider, Hanau; David Schmetzer, Köln; Anny Brunner, Nürnberg.
Zugegeben: Mit Merkenfritz („Das muss bestimmt sehr gut für meine Nerven sein“) an der Vogelsbergbahn Lauterbach–Stockheim (–Frankfurt/M) ist der Rätselsteller wohl manchem Tüftler auf die Nerven gegangen. Und auch die
„Böhmischen Dörfer“ im Hintergrund des früheren Durchgangsbahnhofs Haidmühle im Bayerischen Wald – einst ging es hier weiter nach Neuthal (Böhmerwald) – hatten es in sich. Zum Ausgleich gabs ja Mannheim – Kinderspiel! 23
„Lassen Sie sich nicht verladen!“, hieß es bei diesem Bahnhof. Wer im Schwerpunkt „Stationäre Verladeanlagen“ in MIBA 1/2000 nachschlug, hatte – auch dank des markanten Gebäudes im Hintergrund – schnell die richtige Lösung: Löhnberg an der Lahn, hier am 25.5.1991 mit einem aus Gießen einfahrenden 628. Foto: Michael Meinhold „Preußische Lok und Signale einer nichtpreußischen Länderbahn, 1954“: Dieses Foto hatte wohl mancher irgendwo im Hinterkopf – aber in welchem Bahnhof? Einer bemühte sogar ein bahnhistorisches Internet-Forum und wurde prompt von MIBA-Leser Matthias Muschke in die Rätsel-Schranken verwiesen – recht so! 94 834, badische Signale, Waldshut! Foto: C. Bellingrodt/ Archiv M. Meinhold
Auch im zweiten Teil war für Wechselbäder gesorgt: Engen als BellingrodtMotiv oder gar Westerland waren sicher einfacher zu lokalisieren als Dießen am Ammersee, übrigens ein treff liches Modellbahn-Vorbild … 15. Engen 16. Löhnberg 17. Hirschhorn 18. Waldshut 19. Walkenried 20. Diessen 21. Epfendorf 22. Hinterzarten 23. Bad Mergentheim 24. Zell 25. Lenzkirch 26. Königstein 27. Westerland 24
Gewinner Teil 2 Ein Triebfahrzeug haben gewonnen: Klaus Nesch, Bad Wimpfen; Jessica Palme, Köln; Martin Höhn, Laudenbach. Je einen Wagen haben gewonnen: Alexander Ochs, Zerbst; Rainer Lenz, Wuppertal; Ilya Bekman, Aachen; Armin Oldenburg, Bad Sobernheim; Christian van der Ploeg, Düsseldorf. Je ein Zubehörteil haben gewonnen: Jost Brammer, Osnabrück; Thomas Raible, Donaueschingen; Frank Mäule, Steinheim; Jan Mönkediek, Osnabrück; Thomas Knöller, Stuttgart; Henning Schneider, Nordhorn; Rolf Brüning, Bruchköbel; Werner Kaiser, Rehau; Martin Schmoll, Hamburg; Anneliese Mick-Heinrich, Bad Camberg.
Zu Walkenried und der einstigen Südharz-Eisenbahn waren die Hinweise nahezu „grenzenlos“ deutlich, während die zu Waldshut fast zu kryptisch ausfielen: Zwar heißt die jenseits des Rheins („dribb de Bach“) auf schweizerischem Boden gelegene Station Koblenz – wie der Bahnknoten weiter nördlich am Rhein. Dass dieser genau-
genommen nicht weiter aufwärts, sondern eben (strom-) abwärts liegt, wurde also durchaus zu Recht angemerkt – Chapeau, Udo Schneider! Thomas Knöller aus Stuttgart nahm die „Steilvorlage“ mit zahlreichen Bahnhöfen aus dem „Ländle“ dankbar (und erfolgreich) auf und bedankte sich für mehrere Stunden Rätselspaß. Zum 3. Teil: MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Tunnelblick auf Wega: Die angemahnten Spezial-Kenntnisse gab es – in MIBA-Spezial 53!
Hier sollte der Hinweis auf E 506 Stuttgart–Lindau mit Kurswagen Immenstadt–Oberstdorf für verwirrende Erhellung sorgen: Bahnhof Geislingen 1963. Fotos: Jürgen A. Bock, Archiv mm
„Komm mir ja nicht ohne Schopf heim!“ – alberner, aber auch zielführender kann ein Kalauer kaum sein: Elektrolok E 71 14 dortselbst.
28. Immenstadt 29. Geislingen 30. Amberg 31. Böblingen 32. Mücke 33. Malente-Gremsmühlen 34. Sigmaringen 35. Schopfheim 36. Calw 37. Dieringhausen 38. Daun 39. Süderbrarup 40. Wega 41. Hohenwestedt 42. Wertheim Das war es dann! Rätselsteller und Redaktion gratulieren den glücklichen Gewinnern – und freuen sich mit diesen auf ein nächstes Mal. mm MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Hinter dem roten Brummer lugt noch ein Sonderzug vom „DB-Dampf 1985“ hervor: 798 684-7 in Amberg, 28.7.1985. Fotos: Archiv mm/mm
Gewinner Teil 3 Ein Triebfahrzeug haben gewonnen: Klaus Heureither, Mannheim; Kerstin Montag, Pulheim; Pius Locher, Aßmannshardt. Je einen Wagen haben gewonnen: Jens Krause, Lübeck; Hildegard Meier, Nürnberg; Saskia Heinrich, Bad Camberg; Günther Wilkens, Eldingen; Rolf Martin, A-Brunn am Geb. Je ein Zubehörteil haben gewonnen: Elisabeth Frühling, Nürnberg; Manfred Meyer, Lüneburg; Tilman Pfeifle, Neuler; Wolfgang Henn, Aschaffenburg; Wolfgang Weigert, Nürnberg; Peter Kusterer, Hille; Peter Brosch, Essen; Wilhelm Hausmann, Oberhausen; Christiane Kläring, A-Wien; Stefan Pfütze, Hamburg.
And the Winner is … Den Hauptgewinn aus allen drei Folgen – die digitale D-Zug-Packung von Roco – erhält: Dennis Schmitz, Osnabrück. Die MIBA-Redaktion gratuliert allen Gewinnern sehr herzlich!
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„Im Schattenbahnhof muss man so genau wie möglich arbeiten.“ Josef, Erich und Bruno betrachten zufrieden ihr Werk. Wo ist eigentlich HaJo?
Team 240 – 60 Jahre und kein bisschen leise (3. Teil)
Der schattige Bahnhof Auch wenn die meisten Anlagenbauer eine „heile Welt“ im Sinn haben und diese wiederum Teufel und Hölle ausschließt, ist sehr häufig dennoch eine Unterwelt erforderlich, in der Züge abgestellt, gewendet oder zurückgeführt werden müssen. Die entsprechenden Gleisanlagen wollen mit Genauigkeit erstellt werden, um spätere Minikatastrophen von vornherein zu vermeiden. Unsere vier Freunde geben sich daher diesmal besonders viel Mühe – mehr als ursprünglich einkalkuliert …
H
ach, ist ja wirklich schattig hier!“ Josef fröstelte, als er den kühlen Kellerraum betrat. – „Hab dich nicht so“, entgegnete HaJo, „im Schattenbahnhof ist es nun mal schattig. Daher der Name ,Bratkartoffel‘. Du kannst dich ja auch warm arbeiten, denn die Unterwelt ist heute an der Reihe.“ „Ist ja gut, Orpheus, du Held des Hades“, mischte sich Bruno ein. „Pass bloß auf, dass du dich nicht genau so übernimmst, wie damals. Wenn ich mich in der griechischen Mythologie noch einigermaßen zurechtfinde, ist das ja ziemlich schiefgegangen. Sonst weinen am Ende nicht die Felsen wegen deiner schönen Stimme, sondern wir.“ „So ein Quatsch, griechische My-
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thologie“, moserte HaJo zurück. „Ich möchte mal wissen, was in deinem Kopp los ist.“ – „Also bevor unser lieber HaJo ganz ausflippt, sollten wir vielleicht mal wirklich loslegen, denn der berühmt-berüchtigte HaJo-Kaffee ist ja schon lange getrunken“, klinkte sich Erich in die Diskussion ein. HaJo schien der Vorschlag gerade recht zu kommen. Er deutete auf eine dicke Rolle und kommandierte: „Dort steht die Korkbettung. An die Arbeit, Leute!“ – „Halt, halt, halt“, bremste Bruno den sich ausbreitenden Elan gleich wieder aus, „willst du denn die gesamte Gleisbettung aus diesem Zeug machen? Das würde aber lustig in den Kurven. Kork lässt sich ja bekanntlich
nicht so leicht schneiden wie Butter. Da gibt es doch fertige Bettungsstreifen bei Faller und die haben genau die Höhe von 5 mm wie dein Baumarktzeug. Die sollten wir für die Bögen verwenden.“ „Für den oberen Teil hast du sicher recht. Aber den flächigen Schattenbahnhof und die Auffahrten will ich mit den Platten belegen. Das ist doch einfacher und dämpft den Körperschall genauso, oder?“ – „Et es jo jot, HaJo“, beschwichtigte Bruno, „wo do räch has, häste räch.“ „Womit wird der Kork geklebt? Wir könnten Weißleim oder Kontaktkleber verwenden“, erkundigte sich Josef und versuchte gleich, das Ergebnis in seinem Sinne zu beeinflussen: „Kleber stinkt so furchtbar.“ – „Furchtbar?“, nahm Erich den Ball auf. „Du weißt ja nicht, was gut ist! Für so richtige Schnüffler wäre das ein wahres Fest.“ – „Für mich aber nicht“, fügte Josef etwas angefressen an, „wir sollten dann aber wenigstens die Tür nach draußen aufmachen, damit der Gestank schnell abziehen kann.“ „Also machen wir es mit Kleber“, entschied HaJo und versenkte seinen Zigarillo im Aschenbecher. „Du aber auch“, wand er sich an Erich, der ebenfalls brav seine Zigarette ausdrückte. Als Erstes wurde der gesamte hintere Bereich der Anlage mit den Korkbahnen beklebt. Ebenso die beidseitigen MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
MODELLBAHN-PRAXIS
Bögen und die Rückführung der Strecke auf der linken Seite. „Denkt dran, den Kleber nicht einfach nur auf die Platte zu quackern, zum Verteilen liegt da ein Zahnspachtel“, dozierte Bruno. – „Jawohl, Herr Oberlehrer“, tönte es aus der Runde. – „Und denkt dran, vorher den Staub von der Platte abzusaugen. Der Kleber hält nur auf staubfreien Untergründen“, setzte Bruno nach. HaJo verdrehte die Augen zur Decke: „Gut, dass wenigstens einer schon mal im Leben mit Pattex gearbeitet hat. Herrje, wir baden doch auch nicht zum ersten Mal!“ Mit dem schon bereitliegenden Zahnspachtel wurde nun der Kleber so verteilt, dass überall ausreichend Bindemittel vorhanden war. Einseitiges Auftragen reichte hier und war sogar günstiger, weil jetzt die Korkbettung in die vorhandene Klebeschicht eingebracht und noch verschoben werden konnte. Die Freunde arbeiteten eine Zeitlang schweigend Hand in Hand: Erich the Sniffer strich den Untergrund ein, Bruno legte die Platten sorgfältig auf und Josef fixierte die Enden mit Dekonadeln. Nachdem so einige Quadratmeter beklebt waren, drückte HaJo schon wieder aufs Tempo: „Es reicht, das hinterste Abstellgleis exakt auszumessen und zu fixieren. Die parallelen Gleise werden einfach mittels Abstandsbrett angefügt. Ich habe mal gerechnet und eine gerade Latte von 37 mm Breite fabriziert. Damit könnt ihr nun zügig weitermachen.“ So eilig hatte es Erich, von den Lösungsmitteldämpfen noch ein wenig benommen, aber ganz und gar nicht: „Apropos Latte: Kann deine Wundermaschine eigentlich auch Latte Macciato?“ – „Für mich auch!“ – „Für mich auch!“ HaJo blickte verblüfft in die Runde: „Am liebsten würdet ihr nur eine Pause am Tag machen, was?“ – „Genau“, bestätigte Erich, „und zwar von morgens bis abends.“ Nachdem alle die kleine Stärkung mit gefleckter Milch intus hatten, konnte HaJo endlich erläutern, wie er sich den weiteren Ablauf vorstellte: „Diese Latte passt genau in die Räume zwischen zwei benachbarte Schienenprofile, um den von Roco vorgegebenen Gleismittenabstand bei Parallelgleisen von 61,6 mm zu erreichen. Also erstes Gleis am hinteren Anlagenrand aufnageln, Latte spack an das Außenschienenprofil und nächstes Gleis in der Geraden anfügen. Geht doch fix wie ...“ MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Großflächige Gleisfelder lassen sich am besten mit 5-mm-Korktapete unterlegen, um eine optimale Geräuschdämpfung zu erzielen.
Einen schnellen Arbeitsfortschritt gewährleistet Kontaktkleber, der mit einem Zahnspachtel auf die großen Flächen aufgetragen wird. Allerdings ist die Geruchsbelästigung nicht ganz ohne, weshalb …
… die Gleise doch lieber genagelt wurden. Dazu sind die Löcher in den Schwellen von unten durchzustechen oder zubohren.
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Um den Parallelabstand im Schattenbahnhof zu gewährleisten, wurde eine 37 mm breite Leiste zwischen die Schienenköpfe gelegt. So muss nur das erste Gleis sauber ausgerichtet werden. Unten: Erste Probefahrten mit kurzen Lokomotiven geben Aufschluss über die Betriebssicherheit. Ordentlich siehts aus (ganz unten).
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Die Vollendung des Satzes blieb HaJo im Halse stecken, da ihm keiner mehr zuhört. „Schwad keine Opern, her mit dem Ding!“, ließ sich Erich vernehmen, während der Rest der Truppe bereits arbeitsgierig wild mit Roco-Flexgleisen, Hammer und Nägeln hantierte, als gälte es, die Figurengruppe „Laookon und seine Söhne“ nachzustellen. Bald schon fügten sich Schienen und Weichen zum geplanten Abstellfeld. Dann meldete sich Josef zu Wort: „Der Betrieb im Schattenbahnhof muss absolut störungsfrei verlaufen“, meinte er und erklärte weiter: „Deshalb sind alle Weichenherzstücke zu polarisieren. Ich schau mir das mal von unten an.“ Er ließ sich ächzend auf das Rollbrett nieder und verschwand unter dem Schattenbahnhof. „Platz ist genug, da könnte ich ja eine ganze Telefonzentrale installieren“, tönte es herauf. – „Du willst dir doch nur eine beqeme Haltung verschaffen“, ätzte Bruno nach unten und fügte hinzu: „Hallo, Herr Josef, nicht von deiner früheren Arbeit träumen, die Polarisierung brauchen wir doch gar nicht unten vorzunehmen, das ist doch viel zu aufwendig. Da wir hier Roco-LineMaterial haben und Standardantriebe verwenden, ist das ja ganz einfach: Es sind lediglich die Drahtverbindungen vom Umschalter des Weichenantriebs mit dem Herzstück zu verbinden und das können wir ohne große Umstände auch obenerdig durchführen. Sieht doch hinterher ohnehin kein Mensch mehr! Am besten nehmen wir festen Draht und keine labbrige Litze und fertig ist die Laube. Komm, Josef, wir machen uns an die Arbeit.“ Josef kam ebenso ächzend, wie er verschwunden war, wieder in die Senkrechte und trottete hinter Bruno her zur nächsten Baustelle. Erich wollte diesem Fleiß keinesfalls nachstehen: „Komm, HaJo, wir könnten schon mal den Trassenbogen in die verbliebene Platte sägen. Für die Weiterführung hat Bruno schon in der Clubwerkstatt Bögen gesägt. Die Steigung bilden wir hier am besten mit untergeleimten Sperrholzständern aus. – „Wie hatten wir das mit der Steigung vereinbart?“, fragte HaJo. – Erich hatte seine Hausaufgaben gemacht: „Wir kommen mit maximal zwei Prozent aus, also 2 cm Anstieg auf einen Streckenmeter. Das schaffen auch die kleinen Loks.“ Die bereits vorgefertigten Trassen im Bogen, zu den Festradien 5 und 6 von Roco passend, waren schnell mit MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
der Korkauflage ausgestattet. „HaJo, auch wenn du das Fixieren der Joche mit Gleisnägeln für ausreichend hältst, weißt du ja, die Nägel übertragen den Schall durch den Kork auf die Sperrholztrasse und eliminieren einen Teil der Korkdämpfung“, gab Erich zu bedenken. – „Mir reicht die elende KleberStinkerei, die bleibt ’ne ganze Weile in der Bude. Außerdem will ich endlich mal wieder hier eine in Ruhe paffen können! Es bleibt beim Nageln“, gab sich HaJo kategorisch. Den anderen wars recht, denn so machte das Verlegen der Gleise weniger Mühe. Mit der Fertigstellung dieses Bauabschnitts wähnte sich Bruno im verdienten Feierabend: „So, das wars für heute, Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden“, ließ er seine humanistische Halbbildung raushängen. „Für eine Probefahrt hätte ich allerdings noch etwas Zeit.“ Doch da hatte er die Rechnung ohne Erich gemacht: „Hüüüh!! Nit eso schnell mit die Pferde!“ – „Was ist denn los?“, maulte Bruno, der ahnte, dass der Abend noch eine unerwartete Wendung nehmen würde. „Stopp, stopp, stopp“, legte Erich noch mal nach, „wenn ich mich so recht erinnere, hat inzwischen HaJos LokSammelwut eine beträchtliche Anzahl von Altbau-Elloks angehäuft. Sollen die in der Vitrine verschimmeln?“ – „Klaro will ich die fahren lassen, ich bin doch nicht plemplem“, erwidert HaJo leicht genervt. – „Dann müssen wir zumindest in den Bereichen, in denen das Lichtraumprofil einer E-Lok mit komplett ausgefahrenem Pantographen nicht reicht, Abweiser bzw. eine Tunneloberleitung bauen, kapito Cheffe?“ „Ach du liebes Lottchen, das hätte ich ja fast vergessen!“ HaJo patschte sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Aber dazu brauchen wir doch keine teuren Oberleitungsteile, oder? Für so was will ich kein Geld ausgeben, das muss man doch selber machen können. Ich hab auch schon eine Idee.“ Er verschwand im Nebenraum. Heftiges Rumoren klang herüber. „Ein Griff und die Sucherei geht los“, raunte Erich den anderen zu. Doch da erschien HaJo schon wieder: „Hiermit geht es doch auch: Einfache 6 mm starke Gewindestangen. Daraus säge ich jetzt Maste, die wir oben quer wie ein Tor mit einem Metallprofil verbinden und daran löten wir dann die Fahrleitung mit Ein- und Ausfahrbögen. Immer da, wo Strecken übereiMIBA-Miniaturbahnen 11/2008
„Hier könnte man ja eine ganze Telefonzentrale einbauen.“ Josef hat es sich auf der Rollliege bequem gemacht und ist ganz in seinem Element. Rechts: Die Verdrahtung der Herzstücke ist mit den RocoLine-Weichen jedoch viel einfacher auf Höhe der Schwellen durchzuführen. Die Kabelanschlüsse liegen schon. Unten: Das erste Stück Rampe wurde aus der Grundplatte herausgesägt und mit kleinen Distanzleisten angehoben.
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Damit Oberleitungsfahrzeuge mit angehobenem Panto in den Schattenbahnhof einfahren können, müssen an den niedrigen Stellen Fahrleitungen eingebaut werden. Die preiswerteste Möglichkeit besteht im Eigenbau. Hier in Gestalt von preiswerten Gewindestangen mit angelötetem Querjoch. Unten die nach oben gebogenen Fangenden der Fahrdrähte am ersten Joch.
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nanderliegen oder sich kreuzen. Bin ich nicht genial? Bin ich nicht wirklich genial?“ Als wäre es abgesprochen, verneigten sich die drei anderen Teammitglieder in Ehrfurcht spontan dreimal vor HaJo wie Kalif Chasid und sein Großwesir aus dem Märchen. Erich sah auf die Uhr: „Na gut“, knurrte er und war sich nicht mehr ganz sicher, ob HaJo „ich löte“ oder nicht vielleicht doch „ihr lötet“ gesagt hatte. „Dann aber zügig! Der verbleibende Abstand zwischen den Holztrassen (Oberkante Basis/Unterkante darüber verlegter Trasse) sind nach deinen Wünschen 11 cm. Das ist reichlich. Die Fahrleitung liegt nach NEM normalerweise ca. 75 mm über Holztrassenniveau. Das gesamte verbleibende Lichtraumprofil muss man also gar nicht ausnutzen. Andererseits kommt dir das bei einem störungsbedingten Eingriff später zunutze.“ Gesagt, getan. Zur Installierung der Tunneloberleitung bohrte HaJo rechts und links der Schattenbahnhofsrückführung Löcher in das Basisholz. Derweil längte Erich 9 cm lange Gewindestangenstücke ab. Diese wurden anschließend mit Muttern und Unterlegscheiben versehen durch das Trassenbrett gesteckt und von unten ebenfalls mit gleichen Befestigungseinrichtungen angeschraubt. Nun lötete HaJo unter Erichs staunenden Blicken persönlich H0-Schienenprofilstücke auf die oberen Enden MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Die Situation im Überblick. Die Tunneloberleitung ist nur dort notwendig, wo die 180-Grad-Rampe zur Oberwelt gefährlich niedrig über der Wendeschleife liegt. Die ordentlich rund gesägten Sperrholzbögen hatte Bruno aus der Clubwerkstatt mitgebracht. Einen aktualisierten Gleiplan finden Sie übrigens unter www.gleisplan.weyersbuehl.de.
der Gewindestangen und erhielt so das gewünschte Masttor. Für die eigentliche Fahrleitung sollten N-Schienenprofile herhalten, die noch aus früheren Tagen im Vorrat vorhanden waren. „Zum Justieren der Fahrleitungshöhe“, ließ sich der oberleitungserfahrene Bruno wieder vernehmen, „machst du dir am besten einen Abstandsklotz von 70 mm Höhe. Damit kann man erstens die Masten justieren und, wenn du oben in der Mitte einen und unten im Schienenabstand zwei Sägeschnitte einbringst, die Fahrleitung exakt platzieren. Außerdem werden sie ganz einfach beim Löten an den Querträger gedrückt. Du ersparst dir dabei auch noch das ständige Messen.“ „Zu spät, Klugscheißer, einen Klotz habe ich schon und ansonsten tun es Klemmen genauso“, erwiderte HaJo
MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
barsch. Er schien ein wenig unter Zeitdruck zu stehen. Auch Josef schaute auf
Pikos Panto passt! Die kleine E 63 demonstriert anschaulich, dass nun auch Elloks schadlos unter der Rampe hindurchfahren können. Foto: BK
die Uhr: „Leute, es ist 8 Uhr, ich muss dringend Land gewinnen. Bis ins Bergische ist es bekanntlich ein Stück, auch wenn et nit ränt. Was knurrst du denn schon wieder, Erich?“ – „Ich knurr überhaupt nicht, das ist mein Magen“, raunzte Erich zurück und auch Bruno bemerkte beim Zusammenpacken seines Werkzeugs: „HaJo ist schon ein bisschen bleich um die Nase, den müssen wir unbedingt an seine Futterkrippe entlassen.“ – HaJo widersprach nicht: „Also dann tschüss, wir telefonieren“, verabschiedete er die Truppe. Eurydike – genannt „Frau Schatz“ – hatte Unruhe im Hausflur gehört und steckte den Kopf zur Tür herein: „Und? hast du die Oberleitung?“ – „Klar hab ich hier die Oberleitung“, grinste HaJo, „wer sonst? Und der Schattenbahnhof hat sie sogar auch schon.“ bk
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MODELLBAHN-PRAXIS
Besonderes Augenmerk wurde auf die Vielfalt der Pflanzen gelegt. Fotos: Günter Zirch
Schrebergarten-Diorama
Kürbisse zu Halloween Günter Zirch baute ein Schrebergarten-Diorama in 0 mit Zubehör aus dem H0-Angebot. Die verwendeten Kürbisse passen dabei besonders gut zur aktuellen Jahreszeit. Man müsste nur noch eine Halloween-Fratze hineinschnitzen …
D
ie Idee kam beim Durchblättern der Neuheitenseiten einer MIBAAusgabe. Die Produktpalette von Busch mit Sonnenblumen, Farnen und Pilzen, Kürbissen sowie Kohl & Salat in H0 verlangte förmlich nach einem Schrebergarten mit einem passenden Schuppen in Form eines G 10. Alle nachstehenden Maße beziehen sich auf Baugröße 0, die Zubehörteile sind für beide Baugrößen einsetzbar. Als Grundplatte verwendete ich eine 3 mm starke Sperrholzplatte (32 x 18 cm). Zunächst wurden die Gehwegplatten aus Polystyrol (1 x 1 cm, 0,5 bis 0,75 mm dick) gelegt, sowie die Wegeinfassung aus Lindenholz nachgebildet. Nach der Trocknung erfolgte die Lackierung mit Revell-Farben. Der Wagenkasten be32
kam ein paar Fenster sowie einen Kamin aus der Bastelkiste verpasst und wurde mittels Spritzpistole gealtert. Der Mauersockel, auf dem er später zum Stehen kommt, wurde aus Resten von Heki-Dur-Mauerplatten gefertigt. Die Überdachung erfolgte aus Holzprofilleisten und einer Wellblechnachbildung. Anschließend stand das Aufbringen der Erde an. Hier kann man gesiebte und im häuslichen Backofen steril gemachte Gartenerde verwenden. Diese wurde mit verdünntem Holzleim zu einer dünnflüssigen Spachtelmasse angerührt und mit einem alten borstigen Pinsel aufgetragen. Nach der vollständigen Durchtrocknung konnte ich die Gewächse nach Anleitung zusammenbauen und auf die Erde kleben.
Die weniger schönen Bodenplatten der Blumen wurden sorgfältig mit dem Erdgemisch abgedeckt. Die weitere Begrünung erfolgte mit handelsüblichen Produkten, welche bewusst untereinander gemischt wurden, damit man einen noch realistischeren Eindruck erzielt. Großen Wert habe ich auf die Durchgestaltung gelegt. Zu nennen sind hier Ausgestaltungsstücke wie Grundwasserpumpe, Regentonne, Gartenzwerge, Schubkarren, Gartenwalze, Komposthaufen, Gießkannen, Eimer und dergleichen mehr. Der Zaun entstand aus NortheasternHolzprofilen (1,2 mm x 1,2 mm für die Querbalken; 0,5 mm x 1, 2 mm für die Zaunlatten). Die Hölzer werden entsprechend zugeschnitten und gebeizt. Anschließend werden die Querbalken an den Rändern mit Tesafilm fixiert. Die Zaunlatten werden mit sehr wenig Holzleim auf die Balken geklebt. Nach der Trocknung kann man das Zaunfeld vorsichtig ablösen. Die Zaunsäulen aus Northeastern-Holzprofilen werden lackiert, dann gestiftet und auf die Beton einfassung des Gartenzaunes geklebt. Vorher sollten diese in Höhe des oberen Querbalkens mit einem 0,5 mm starken Draht eine Auflagefläche für die Zaunfelder erhalten. Ein Kürbis-Set ist im Übrigen unter der Artikelnummer H0 120Kürbisfeld im Sortiment von Busch. Das Diorama zeigt sehr anschaulich, dass H0-Zubehör gerade in der Baugröße 0 besonders fein wirkt. Günter Zirch MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
1948: Zugpackung L10002, die ab 1949 in Gleichstromversion geliefert wurde.
Fotos: bk
Neben der ersten Zugpackung die Drehbank, auf der die ersten Achsen und Räder für die Klein-Elektrobahn hergestellt wurden
TT-Jubiläums-Ausstellung
60 Jahre Rokal In diesem Jahr gedachten die Rokal-Freunde Lobberich der Markteinführung der TT-Bahn in Deutschland – Weihnachten 1948, vor 60 Jahren – mit einer sehenswerten Ausstellung der Entwicklung der Rokal-Bahn. Der Schau war ein großer Publikumserfolg beschieden; sie war in der Zeit vom 12.3. bis 1.6.2008 im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath zu sehen. Bruno Kaiser war vor Ort und berichtet.
M
it viel Eifer und Mühe haben sich die Freunde der Rokal-Bahn aus Lobberich der Aufgabe gewidmet, die Geschichte der seinerzeit einzigen in Westdeutschland hergestellten TTBahn aufzuarbeiten. Herausgekommen ist dabei nicht nur die Aufzählung von Daten und das Aufzeigen sehenswerter Exponate, sondern auch die Präsentation verschiedener Anlagen, die die Entwicklung vom Beginn der raumsparenden „Tischbahn“ bis hin zur Modellbahn der heutigen Zeit umfassen. Beginnen wir bei der Berichterstattung, wie in der Ausstellung präsentiert, mit der geschichtlichen Entwicklung der Rokal-Bahn.
Historischer Werdegang Alles fing mit der Idee an, eine kleine Bahn zu konstruieren, die entsprechend den beengten Wohnverhältnissen in der frühen Nachkriegszeit raumsparend und dennoch vorbildgetreu auf dem Tisch aufgebaut werden konnte. Diese Überlegungen hatte in Amerika bereits Harold L. Joyce mit seiner „Tischbahn“, im Maßstab 1:120 angestellt, „table top“ genannt, woraus die Bezeichnung TT resultierte. Die Größe oder besser gesagt „Kleine“ der Bahn hatte es 1946 auch Eugen Engelhardt angetan. Er erstellte 52
MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
MIBA-SCHWERPUNKT t 60 Jahre TT
Schautafel mit Rokal-Bakelit-Gleis (1950/51) Zugpackungen mit BR 03.10 und Doppelstockwagen sowie BR 71 mit Donnerbüchsen 1955: ET 56 und Schautafel mit Oberleitung System Vollmer
im ersten Jahr nach dem Krieg, selbst arbeitslos, mit einfachsten Mitteln sein z.T. tatsächlich handgeschnitztes, aber funktionsfähiges Modell „Baby“ und stellte es dem Metallfabrikanten Robert Kahrmann als Muster für eine Systembahn vor. Robert Kahrmann war von dem „Bähnchen“ begeistert. Engelhardt arbeitete daher weiter an seiner Idee und entwickelte 1947 eine auf Großserienfertigung fixierte Schnellzuglok mit D-Zug-Wagen. Dies sollte der Grundstein einer neuen Miniaturbahn sein. Denn hierauf aufbauend begann 1948 die industrielle Fertigung aus Gussformen der „table top“-Bahn nun auch in Deutschland. Zur Weihnachtszeit 1948 wurden die ersten Zugpackungen auf den Markt gebracht und zum Teil an Geschäftsfreunde des Guss- und Armaturenwerks verschenkt. Mit der serienmäßigen Fertigung und Markteinführung der Bahn im Maßstab 1:120 war die Geburtsstunde der Rokal-Bahn gelegt, wenngleich der Name Rokal auch erst ein Jahr später aus den ersten Buchstaben des Firmengründernamens Robert Kahrmann Lobberich geboren wurde. Zu erwähnen ist, dass die Spielzeugeisenbahnproduktion im Rokal-Gussund Armaturenwerk nur ein kleiner Nebenzweig war, denn in Lobberich wurden vordringlich Autozubehörteile MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
wie Vergaseranlagen und Benzinpumpen, Sanitärarmaturen und sonstige Metallgussprodukte verschiedenster Art hergestellt.
Eine Systembahn entsteht Während in den Anfängen der Fertigung die „Klein-Elektrobahn“, mit Fischmaulkupplung verbunden, noch mit Wechselstrom auf Bakelit-Gleisen betrieben wurde, änderte man ab 1949 die Energieversorgung in Gleichstrom um. Bereits auf der ersten Spielwarenmesse in Nürnberg 1950 war Rokal mit einem Stand vertreten. Zu den aktuellen Lokomotivmodellen zählen bald BR 71, BR 03.10 und der Triebwagen VT 12.5. 1953 erscheinen eine Zugpackung mit Doppelstockwagen sowie Waggons für den Rheingold-Express. Aber auch Formsignale, Lampen, Bahnhöfe und Gebäudezubehör sind bereits 1954 im Rokal-Programm vertreten. Ab 1955 fährt der neue ET 56 auf ebenfalls neuen Gleisen aus Presspappe und Hohlprofilschienen (P-Gleis), sogar mit funktionsfähiger Oberleitung, System Vollmer. Zwei Jahre später liefert auch Rokal, wie die großen H0-Hersteller Fleischmann, Märklin und Trix obligatorische Fahrzeuge wie V 200 und als kleine Rangierlok die BR 89.
1958 beschert Rokal seinen Kunden Fernbedienungsbausteine mit Druckknopfkontakten zum Fahrregler. Wenig später folgen, entsprechend dem Ellok-Neubauprogramm der DB, E 10 und E 40. Der schnelle Aufbau eines kompletten Modellbahnsystems einschließlich Zubehör zeigt die Innovationsbereitschaft im Hause Rokal. Von den in Lobberich insgesamt gefertigten Produkten können hier nur die wichtigsten Erwähnung finden. Nicht einmal sechs Jahre nach der ersten Umstellung tritt 1961 die dritte Gleisgeneration mit thermoplastischem Unterbau und Hohlprofilschienen, das sogenannte K-Gleis, den Dienst an. Die überarbeitete Schnellzuglok E 03, die neu erschienene BR 24 sowie die drei Jahre später kreierte BR 85 stellen seinerzeit den Höhepunkt der Metalldruckgussfertigung in der Baugröße TT dar. Schließlich wird man international. Amerikanische Zugpackungen der „Santa Fe“ und der „Union Pacific“ erweitern 1962 das Programm ebenso wie Fahrzeuge nach französischem Vorbild. Auf der Spielwarenmesse 1965 zeigt Rokal einen preußischen Personenzug, geführt von der allseits beliebten und bekannten T 3. Die Form des Lokgehäuses gehört zu den Exponaten der 53
Original-Spritzgussform der preußischen T 3 – für die damalige Zeit ein hochdetailliertes Modell (oben)! Röwa zeigt Rokal-Produkte im eigenen Katalog und eine Röwa-Packung mit Rokal-Neusilberschienen (unten).
Ausstellung und beweist, wie detailliert schon seinerzeit auch im kleineren Maßstab gefertigt werden konnte. Detailverbesserungen werden auch bei den D-Zug-Wagen hinsichtlich Fahrwerk und Beschriftung 1966 vorgenommen. Der Aufdruck verdrängt die bisherigen Schiebebilder. Die Waggons sind allerdings, wie im Übrigen zu jener Zeit auch bei den größeren H0Brüdern üblich, zu kurz. Die allgemein zu engen Radien lassen keine vorbildgemäße Länge zu. Schon ein Jahr später haben die Hohlprofilschienen ausgedient. Die vierte Gleisgeneration weist Vollprofilschienen aus Neusilber auf. Leider versäumt man es dabei, auf technische Möglichkeiten zurückzugreifen, die bereits im N-Sektor Fuß gefasst haben. Der noch kleinere Maßstab 1:160 beginnt sich schnell als ernsthafte Konkurrenz zu TT zu entwickeln. 1968 gibt es keine eigenen Neuheiten, stattdessen kommt es zur Kooperation mit dem ostdeutschen TT-Hersteller Zeuke & Wegwerth (BTTB). Rokal übernimmt dabei sieben Modelle von Zeuke, bei denen nur die Beschriftung geändert und die Kupplungen dem eigenen System angepasst werden. Als letzte große Neuentwicklung wird 1969 ein TEE-Zug, gebildet aus E 03 und drei Waggons, aufgelegt. Zur Schweizer Gotthard-Lok Ae 6/6 kommen passende D-Zug-Wagen auf den Markt.
Das „Aus“ am Niederrhein 1970 bedeutet das Ende der TT-BahnProduktion bei Rokal. Es erfolgt nur noch ein Abverkauf. Ein Jahr später übernimmt die Firma Röwa (Wilhelm Ade in Unterensing) die Rokal-Modellbahn. Weiterführung und Ausbau des Rokal-Sortiments sind geplant. Leider sollte es anders kommen. Am 13.2.1974 muss Rokal aufgrund der negativen Wirtschaftsentwicklung insbesondere im Autozubehörsektor Konkurs anmelden. Gut sechs Wochen danach leitet auch Röwa das Insolvenzverfahren ein, da verbliebene Verbindlichkeiten aus dem Konkurs von Rokal nicht beglichen werden können. Mit der Übernahme der Röwa-Formen durch die seinerzeit in Deutschland noch weitgehend unbekannte österreichische Firma Roco verschwinden die Rokal-Formen und Werkzeuge endgültig vom Markt. Damit ist das Aus für die westdeutsche Produktion von TTBahnen endgültig besiegelt. 54
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Nachbau der RokalSchauanlage S 880 bzw. 01950 von Walter Brandt
Dia 19
Rokal und doch kein Ende? Hinsichtlich der Großserienherstellung ist diese Aussage sicher richtig. Rührige Rokal-Freunde können sich damit aber nicht abfinden und nehmen das Zepter selbst in die Hand. Ab 1998 erfolgt auf privater Basis die Herstellung von Jubiläums-, Reise- und Güterwaggons. Einige davon waren auf der Ausstellung zu besichtigen. 2006, über 35 Jahre nach dem Produktionsende in Lobberich, werden wieder Zubehör- und Ersatzteile für die Rokal-Klein-Elektrobahn in Kleinserie hergestellt. Auch Jubiläumswagen sind im Angebot, wie auf der Anlage der Rokal-Freunde Lobberich gezeigt. Offensichtlich ist Rokal, wenn auch nicht aus firmenrechtlicher Sicht, einfach nicht „kleinzukriegen“.
TT-Anlagen So weit der historische Überblick, den die TT-Schau mit akribisch zusammengetragenen Modellen und Schaustücken belegte. Doch damit nicht genug. Die Ausstellung beinhaltete auch verschiedene Anlagen, von denen vier besonders erwähnenswert erscheinen, da sie den Bogen von den Anfängen des Rokal-Anlagenbaus bis in die Jetztzeit schlagen und auch die Vorlieben der damaligen Zeit im ModellMIBA-Miniaturbahnen 11/2008
bau widerspiegeln. Zum einen handelt es sich um das Replikat einer frühen Rokal-Vorführanlage. Zwei Anlagen in Plattenbauweise können als typische Vertreter der 1960er-Jahre angesehen werden. Die Brücke zur Jetztzeit schlägt eine Modellbahnanlage von Richard Nolde, die aber, durchaus folgerichtig, nicht mehr ausschließlich auf Rokal-Material basiert.
auf der geringen Fläche eines Tisches einen automatischen Zweizugbetrieb mit Haltepunkt, Tunnelquerung sowie Berg- und Talfahrt. Die auch im Replikat nachgebildeten zwei Seen und der Wasserfall funktionierten beim RokalOriginal dank einer Pumpe sogar mit echtem Wasser. Aus gutem Grund hat Walter Brandt bei seinem Nachbau darauf verzichtet.
Rokal-Schaufensteranlage
Fahrtmöglichkeiten ohne Ende
Als Erstes sei die Rokal-Vorführanlage näher beleuchtet, die seinerzeit die Fachhändler ab Werk unter Art.-Nr. S 880 bzw. 01950 als Werbemittel oder Schaufensteranlage erstehen konnten. Der Preis betrug DM 225,–, beinhaltete allerdings weder Fahrzeuge noch Regler und Trafo. Ein Original dieser Verkaufshilfen besteht nicht mehr. Die in der Ausstellung gezeigte, von Walter Brandt, einem der Ausstellungsinitiatoren, gebaute Anlage, stellt einen authentischen Nachbau auf Basis eines historischen Noch-Fertiggeländes dar. Selbst die Ausgestaltungsmittel und Häuser, offensichtlich von Faller stammend, entsprechen dem frühen Vorbild. Mit den Maßen 148 x 98 cm wird sie dem namensgebenden Begriff „TT“ (table top, Tischplatte) bestens gerecht, denn sie ermöglicht dabei
Die Vorstellungen hinsichtlich des Modelleisenbahnbaus Ende der 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts macht die Anlage „Laufenmühle“ deutlich. Sie ist auf einer Platte von 220 x 120 cm aufgebaut und zeigt die Überbetonung der Gleisanlagen und des Fahrbetriebs zulasten einer realistischen Landschaftsgestaltung. Sie ist damit typisch für die damalige Zeit. Die Bahn stand ganz deutlich im Vordergrund, Fahrspaß ging über Vorbildorientierung. Gesteuert wurde die Anlage bereits über ein selbstgebautes Gleisbildschaltpult einschließlich Blocksystem. Ferner hat man auf eine umfassende Illumination der Anlage und damit einen möglichen Nachtbetrieb durch die Installation vieler Straßenlaternen und kompletter Hausbeleuchtungen großen Wert gelegt. Auch das entsprach dem Zeitgeist. 55
Historische Plattenanlage aus den 1960er-Jahren der Rokal-Freunde Lobberich, ehemals AKTT, Hannover. Der TEE ist in den Stadtbahnhof eingelaufen.
Nahezu ganz im Blick, die große Stadt, bestehend aus Gebäuden im angenäherten Maßstab 1:100, seinerzeit wenn auch viel zu klein für H0 vorgesehen.
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Rokal-Freunde Lobberich Die dritte und umfangreichste Anlage stammt ursprünglich aus Hannover. Ihre Entstehung wird ebenfalls auf die 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts datiert. Ralf Nolde, einer der Rokal-Freunde Lobberich (der Kreis entstand als loser Stammtisch Gleichgesinnter), ersteigerte die große, historisch wertvolle Anlage günstig für Ausstellungszwecke. Bei der Abholung in Niedersachsen zeigte sich die Anlage allerdings in desolatem Zustand. Um sie wieder nutzen zu können, war eine arbeitsintensive, komplette Wiederaufarbeitung mit Ergänzung vieler fehlender Teile seitens der Teams Ralf und Richard Nolde sowie Karl-Heinz Gößler nötig. Mit den Maßen 245 x 125 cm kann man die Plattenanlage mit ihren 25 m verlegten Hohl- und Neusilbergleisen, 19 Weichen und 50 Gebäuden sowie sechs analogen Fahrkreisen schon fast zu den Groß-Anlagen in TT zählen. Auch hier wird die Beleuchtung der Häuser und Straßen groß geschrieben. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Die Landschaftsgestaltung, besser gesagt: Stadtgestaltung, bei der eine vielbefahrene Hauptstraße dominiert, hat indes während der Aufarbeitung ein größeres Gewicht bekommen.
TT heute Den Bogen zur heutigen Zeit schlägt eine Modellbahnanlage, die mit aktuellem Material und Tillig-Gleis von
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Richard Nolde erbaut wurde. Sie ist in der Epoche V angesiedelt und präsentiert, nicht zuletzt wegen eines Geländehintergrunds und eines automatisch gesteuerten Faller-Car-Systems (ebenfalls in TT!), den heutigen Stand des Modellbaus. Alles ist technisch gut gemacht und sehr nett gestaltet. Diese Anlage tritt den Beweis an, dass TT nicht nur eine nostalgische Erinnerung an Rokal ist, wie der un-
Aktuelle Jubiläumswagen „60 Jahre TT“ vor dem Güterschuppen
bedarfte Besucher vielleicht fälschlich meinen könnte. Auch wenn in Lobberich schon seit über 35 Jahren keine Modelleisenbahnen mehr produziert werden, so lebt die Baugröße TT als solche dennoch weiter, wie die zahlreichen Aktivitäten – nicht nur in Ostdeutschland – zeigen. bk
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TT-Anlage nach DDR-Vorbild in Nossen
Dampf in den 80ern Zur Dampflokära – sie währte dort bis 1987 – hatte das Bw Nossen einen geradezu legendären Ruf unter den Fans. Meist unbehelligt konnte man hier vom Bahnsteig aus den Betrieb beobachten und fotografieren. Eine bemerkenswerte TT-Anlage lässt diese Zeit wieder auferstehen. Ronny Arlt berichtet.
A
n einer eingleisigen Hauptstrecke im östlichen Sachsen liegt der Bahnhof Nossen. Noch weit in die Epoche IV hinein konnte man dort Dampfloks beobachten. Was lag näher, als Bahnhof und Bw in Nossen ins Modell umzusetzen?
Vorbildsituation Hier zweigen die Nebenstrecken nach Freiberg und nach Riesa ab. Die Züge auf diesen Strecken wurden zu DRZeiten meist mit Lokomotiven des Bw Nossen bespannt. Wenn es jemanden in den vergangenen Jahrzehnten in Sachsen zu Dampflokomotiven hinzog, dann war ihm Nossen nicht unbekannt. Über ein Jahrhundert lang bot es einen abwechslungsreichen Dampfbetrieb. In den 70er- und 80er-Jahren wurden vor allem Loks der Baureihen 50, 50.35 und 23.10 eingesetzt. Da die Transportpolizei hier selten anzutreffen war, boten sich Eisenbahnfreunden genügend Fotografiermöglichkeiten. Erst am 31.05.1987 bespannte mit 50 3603 letztmalig eine Dampflok einen Plangüterzug in Nossen.
Der Weg zum Modell Die betrieblich sehr interessante Situation des Vorbildes inspirierte mich zur Nachgestaltung im Modell. Allerdings setzte der zur Verfügung stehende Raum mit 3,50 mal 1,20 m auch in der Nenngröße TT deutliche Grenzen. Nach umfangreichen Recherchen und zahlreichen „Exkursionen“ nach Nossen begannen die Vorbereitungen zum Bau der Anlage. Dazu gehörten die Konstruktion des Rahmens sowie die Planung von Gleisverlauf, Elektrik und Gebäuden. Anfangs lag nur ein unmaßstäblicher Militär-Gleisplan von Nossen vor. Später konnte ein genauerer Plan der ehemaligen DR beschafft 58
werden. Problematisch gestaltete es sich, das Betriebswerk und den Personenbahnhof mit seiner westlichen Ausfahrt möglichst maßstabsgetreu auf der vorgegebenen Fläche nachzubauen. Weiterhin sollte die Möglichkeit einer späteren Erweiterung offengehalten werden, beispielsweise um den langgestreckten Güterbahnhof anschließen zu können. Aus diesem Grund wurde die Anlage in Module eingeteilt, wobei sich der Schattenbahnhof mit separaten Anlagenteilen unter den Bahnhofsbzw. Bw-Modulen befinden sollte. Bei Entgleisungen oder anderen Betriebsstörungen gewährleistete dies sicheren Zugriff. Die jeweils äußeren Module wurden als Gleiswendelmodule zur Verbindung der beiden Ebenen geplant. Die Anlage sollte analog mit drei getrennten Fahrstromkreisen betrieben werden.
Die Bauphase Nach Fertigung der Rahmenkonstruktion wurde mit dem Bau des Schattenbahnhofes begonnen. Dabei wurden jeweils vier Richtungsgleise mit Selbstbaumaterial von Tillig verlegt. Zur Vereinfachung des Richtungsbetriebes wurden in den Einfahrten Federweichen und an den Ausfahrten zungengekürzte Weichen eingebaut. Daraus ergab sich der Vorteil, mehr als die Hälfte an Weichenantrieben zu sparen. Mittels Relais, Glasrohrkontakten und Magneten an den Fahrzeugen kann eine halbautomatische Blockschaltung den späteren Betrieb im schwer einsehbaren Abstellbahnhof vereinfachen. Auf den oberen Bahnhofs- und BwModulen wurde Selbstbaugleis auf Kork verlegt. Die Gesamtgleislänge misst reichlich 50 Meter. Alle Weichen wurden aus Bausätzen gebaut, um vor allem im Bereich der Zungenspitzen optimale Laufeigenschaften zu gewährMIBA-Miniaturbahnen 11/2008
MIBA-SCHWERPUNKT t 60 Jahre TT
50 3539 durchfährt den Nossener Bahnhof zur Weiterfahrt nach Dresden-Friedrichstadt. Pausenstimmung: 99 653 auf dem Schmalspurtransportwagen, im Stand 4 eine T 3 (links). Die Dieseltraktion hält mit 110 970, 110 135 und einer Kö Einzug. Eine Schmalspurlok wird gerade verschoben. Im Stand 6 ist das Hochgleis für 750 mm Spurweite zu sehen (unten).
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Hier fährt 50 3539 mit einem Ganzzug ein, bestehend aus Zementsilowagen der Bauart ZkZ 54. So manches feine Detail, wie der sächsische Wasserkran, die Geländer und die Rollenhalter mit Seilzügen fallen angenehm auf. Ein Einheitsdrehkran bekohlt die gerade im Bw angekommene 50.35.
Bw-Alltag: Während die Nossener P 8 ausschlackt, wartet eine 94.20 vor dem Stofflager. Im Hintergrund wird unterdessen kräftig bekohlt. Zwischen den Gleisen befinden sich ein Gleissperrsignal in Zwergform und das dazugehörige, funktionsfähige Rangiersignal.
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leisten. Dies ist bei fertigen Weichen leider nicht immer der Fall. Anschließend wurde mit dem üblichen fließverbesserten Leim-Spülmittel-Wasser-Gemisch geschottert. Die Weichen sind mit motorischen Antrieben von Hoffmann ausgestattet, die zuverlässig ihren Dienst verrichten. Die Herzstückpolarisierung erfolgt dabei über die Umschaltkontakte der Antriebe. Die Drehscheibe des Bw entstand im Eigenbau. Es wurden eine N-Drehscheibengrube und die dazugehörige Bühne von Heljan benutzt. Diese war im Durchmesser noch zu groß, es sollte ja entsprechend dem Vorbild eine 20-Meter-Drehscheibe entstehen. Der maßstäbliche Durchmesser konnte durch einen entsprechend langen, gebogenen Polystyrolstreifen realisiert werden. Die Gleisabgänge wurden nach Berechnung auf eine Leiterplatte gelötet, die zuvor der Drehscheibengrube angepasst wurde. Besonders interessant, aber auch schwierig gestaltete MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Eine 03.10 wartet und wird gleich zum Wasserfassen vorrücken. Zuvor rangiert eine Kö noch mit zwei Wagen. Der in Nossen stationierte Hilfszug musste immer einsatzbereit sein. Wer zwischen Ringlokschuppen und Achswerkstatt hindurchschaut, erkennt die Schweißerwerkstatt.
sich die Nachbildung der Überschneidung der Schlackegleise, ähnlich der Potsdamer Bauart. Die Gebäude von Betriebswerk und Bahnhof Nossen sind fotografiert und vermessen worden. Daraus entstanden alle Gebäudemodelle in Eigenbauweise. Das Bauprogramm umfasste insgesamt 14 Bauwerke: das Stellwerk „Stw1“, einen 14-ständigen Ringlokschuppen mit Lokleitung, eine Achswerkstatt, zwei Schweißerbuden und ein Nebenhaus, einen kleinen einständigen Lokschuppen für Gleisrottenfahrzeuge der Bahnmeisterei, zwei Bahnmeistereigebäude, das ehemalige Übernachtungsgebäude des Bahnhofes, das Materiallager des Bw sowie weitere kleine Baracken und Rangierbuden. Als Materialien fanden Strukturplatten von Auhagen und weiße Polystyrolplatten Verwendung, die jeweils aufwendig koloriert und gealtert wurden. Die Fenster stammen von diversen Herstellern. Für die Lokleitung wurden MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
sogar die Fenster selbst gebaut. Dies geschah mit weißen Folienstreifen, die auf klare Folie geklebt wurden. Besonderes Durchhaltevermögen erforderten die meisten Dächer der Gebäude, vor allem das des Lokschuppens. Auf einem A4-Blatt wurde eine maßstäbliche Kopiervorlage für Dachpappebahnen erstellt. Anschließend mussten die Nachbildungen der Dachbahnen ausgeschnitten und einzeln auf die Dächer geklebt werden. Zu den „Sisyphos-Arbeiten“ zählte ebenfalls der Bau der Bahnsteigkanten. Aus Polystyrolplatten wurden Streifen geschnitten, die nachfolgend geritzt und farblich behandelt wurden. Senkrecht darauf wurden die kleinen tragenden Platten geklebt. Der Bahnsteig erhielt anschließend eine Füllung aus eingefärbter Spachtelmasse, die nach dem Trocknen mit feinem Sand von Teneriffa bedeckt wurde. Die Füße der Bahnsteigleuchten von Viessmann wurden versenkt.
Beim Bahnsteigdach habe ich mich konkret auf das Vorbild bezogen. Die umfangreiche Balkenkonstruktion wurde mit Profilstäben aus Polystyrol nachgebaut. Dazu mussten zunächst einmal spezielle Lehren angefertigt werden. Das Dach wurde in der üblichen Variante gedeckt. Zahlreiche Ausstattungsdetails entstanden ebenfalls im Eigenbau. Das betrifft beispielsweise zwei sächsische Wasserkräne, eine funktionelle Gleissperre mit dem dazugehörigen Signalkasten, sowie Rollenhalter mit Seilzügen. Die Grenzzeichen in den Weichen konnten weitgehend maßstäblich aus 1-mm-Polystyrol-Rundstab gefertigt werden. Zäune und Geländer der Straßenbrücke mussten geätzt werden, da es während der Bauphase in TT kaum etwas Verwendbares gab. Die Suche nach strukturiertem, in etwa maßstäblichem Pflaster in der Nenngröße TT für die Brücke über die Gleisanlagen gestaltete sich damals als 61
Während im Bw im Hintergrund reges Treiben herrscht, fährt ein Eilzug vorbei an Stellwerk 1 in den Bahnhof ein. Im Bild unten wartet eine sächsische 94 unter der Brücke auf ihren nächsten Einsatz.
Der Gleisplan der TT-Anlage Nossen im ungefähren Maßstab 1:20. Anlagenthema der Kompaktanlage ist ausschließlich der Bahnhof Nossen mit dem angeschlossenen Bw; die rechts und links abgehenden Strecken verlieren sich im Hintergrund.
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schwierig. Es konnte daher nur etwas von H0 verbaut werden. Eine geänderte Kibri-Strukturplatte wurde in Silikon so abgeformt, dass sogar Bodenwellen und Schlaglöcher nach dem Vorbild der 70er-Jahre zu DDR-Zeiten zu sehen waren. Die Abgüsse der Pflasterplatten wurden mit Kunstharz und eingelegten Glasfasern realisiert. Außerdem wurden die Plattenränder kohlefaserverstärkt. Dadurch ergab sich eine sehr widerstandsfähige, vor allem nicht spröde Materialeigenschaft, wie es bei der Verwendung von Gips oder Spachtelmasse der Fall gewesen wäre. Dies machte sich bei der Verlegung sehr positiv bemerkbar. Abschließend wurden noch einige Asphaltflicken und geätzte Schleusendeckel aufgebacht, die noch eine farbliche Behandlung über sich ergehen lassen mussten. Den Bockkran an der Schlackegrube habe ich vorbildentsprechend aus Messingrohren und -draht gelötet. Der Heizlokkamin entstand aus einem Messingbausatz von Heico, der leider nicht mehr hergestellt wird. Die Signale und Leuchten der Firma Viessmann wurden mit einer elektrischen Steckverbindung ausgerüstet, sodass ein Abnehmen bei Arbeiten oder zum Transport gewährleistet ist. Eines der Gleissperrsignale wurde vorbildentsprechend zum Zwergsignal umgebaut. Dieses ist, wie alle anderen auch, funktionsfähig und beleuchtbar. Die sehr feinen Rangiersignale stammen von Michalsky Modellbau. Die Gleiswendel wurden landschaftsmäßig durch Waldstücke getarnt. Zirka 150 Bäume entstanden dabei auf verschiedene Weise im Eigenbau. Sie wurden mit feinem Material von Heki bzw. Busch beflockt. Heki-Flor diente unter anderem auch als Buschwerk. Grasfasern wurden ebenfalls von Heki verwendet.
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Der elektrische Teil Zur Stromversorgung wird ein Netztrafo mit zwei getrennten Stromkreisen und jeweils drei verschiedenen Abgriffen eingesetzt. Aus sogenannten „Hitpulten“ von Conrad wurden Bahnhofs- und Bw-Fahrpult mit zahlreichen Schaltern und Spannungsmessgeräten aufgebaut. Als elektronische Fahrregler finden sich jeweils Conrad-Bausätze (196088) in den Pulten wieder. Mit diesen lässt sich die Fahrspannung im Gegensatz zu „Modelleisenbahn-Trafos“ wirklich regeln, anstatt nur stufenweise verstellen. Die integrierte Anfahr- und Bremsverzögerung wirkt sich dabei zusätzlich positiv auf das Fahrverhalten aus.
Bei einigen Tillig-Lokomotiven wurden aufgrund unausgewogener Laufeigenschaften Getriebe abgestuft, sodass sich die Höchstgeschwindigkeit verringert und die Antriebskraft erhöht. Dies betrifft die Loks der Baureihen 01, 23.10, 56, 86, 118, 119 sowie 120. Bei weiteren Modellen konnten die
Fahreigenschaften durch Ersetzen der vorhandenen Motoren durch Glockenankermotoren mit Schwungscheibe deutlich verbessert werden. Einige Loks erhielten geätzte Nummern und die Beschilderung des Bw Nossen. Des Weiteren entstanden Lokomotiven der Baureihen 44, 50.35 sowie
Das rollende Material Der größte Teil der Fahrzeuge stammt von Tillig und Jatt. Einige Modelle wurden aber auch umgebaut oder entstanden vollständig im Eigenbau. So wurde beispielsweise eine V 100 zur gelben Grabenräumlok 110 970-1 umgerüstet, welche im Bw Nossen oft zu sehen war. Beim Hilfszug handelt es sich um einen Ätzteile-Bausatz von Reuter. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Ein Personenzug nach Döbeln erhält Ausfahrt. Zur gleichen Zeit rückt der Nossener Hilfszug aus; im Bw wird gerade ausgeschlackt. Bild ganz oben: Auf dem „Freiberger Gleis“ wartet eine 110 mit zwei Gepäckwagen auf Ausfahrt. In der Zwischenzeit fährt die zur gelben 110 970 umgebaute „Wühlmaus“ ein. Dieser Spitzname steht für eine Grabenräumlok, das Aggregat dazu befindet sich vorn an der Lok.
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Auf dem „Freiberger Gleis“ wird kräftig rangiert. Vorn rechts im Bild fällt die Gleissperre auf, die natürlich richtig funktioniert. Im Bild unten deutet sich rechts das Bahnsteigdach mit der aufwendigen Balkenkonstruktion an. Aus Döbeln rollt gerade ein Personenzug mit einer 65.10 heran.
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zwei Schmalspurloks im Eigenbau. Die 99 653, eine VI K Reko, besteht vollständig aus Messing und wird über einen kleinen Glockenankermotor im Kessel angetrieben. Die Lok fährt bei einer angelegten Fahrspannung von 12 Volt umgerechnet 40 km/h. Passend zum Nossener Vorbild wurde ein vierachsiger, funktionstüchtiger Schmalspurtransportwagen aus Messing nachgebaut. Auf diesen können Schmalspur-Fahrzeuge mit einer Spurweite von 750 mm und 1000 mm fahren, das heißt TTe sowie TTm. In Nossen gab es im Stand 6 des Lokschuppens ein 750-mm-Hochgleis, das für Wartungszwecke eingerichtet worden war. Von dort aus konnten Schmalspurfahrzeuge direkt auf den Transportwagen übergehen. Die Fahrspannung für den Wagen wird einerseits vom Wagenkasten über die Puffer und andererseits von beiden Drehgestellen abgegriffen. Derzeit befindet sich der schmalspurige TTe-Teil von Nossen im Bau. Auf eine entsprechende Vorstellung darf man sich schon mal freuen. Ronny Arlt MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Eine 50.35 fährt vom Schlackegleis auf die Drehscheibe, um gleich zum richtigen Stand gedreht und anschließend abgestellt zu werden. Unter dem Heizlokkamin steht eine 52.
Auf dem Bild unten ist eine VI K Reko zu sehen, die auf dem Schmalspurtransportwagen steht. Die Zufahrt auf den Transportwagen ist direkt vom „Hochgleis“ (Stand 6) des Ringschuppens aus möglich.
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Mit der Lokalbahn durch Oberbayern (5)
Es grünt so grün am Biergarten Der Charakter einer Modelleisenbahn als Anlage, Diorama oder Modul wird durch kaum etwas anderes so geprägt wie durch die Gestaltung der Vegetation. Gräser, Bodendecker, Büsche und Bäume mit ihrer Struktur und ihren Farbtönen lassen jede Anlage zu einem Unikat werden. Heidi Oberhans berichtet von ihrer Art, es grünen und blühen zu lassen.
Die Grasmatte wird in passende Stücke geschnitten, auf die Geländehaut geklebt und an den Rändern gut festgedrückt. Am einfachsten tunkt man die Grasfasermatten …
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N
un stand ich vor einer echten Herausforderung, galt es doch eine abwechslungsreiche und realistische Vegetation auf unser Biergartenmodul zu zaubern. Für eine begeisterte Naturliebhaberin wie mich ist diese Aufgabenstellung prinzipiell schon reizvoll. Aber wie ich meine Ideen
… in einem Teller mit Wasser-Leim-Gemisch ein. Bei zu kurzem Eintauchen klebt die Wiese schlecht, bei zu langem Liegen saugt sich das Trägerpapier voll, die Fasern verkleben. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
MODELLBAHN-PRAXIS
Hier sieht man im Hintergrund bereits mit Büschen begrünte Flächen, mittig im Unterschied dazu die verschiedenen Rasenflächen mit langem oder kurzem Gras aus Matten geklebt, noch sehr eintönig. Auch diese werden später unregelmäßig „bepflanzt“.
und Vorstellungen in die Tat umsetzen sollte, davon war ich anfangs weit entfernt. Zuerst haben Bernd und ich uns bei Spaziergängen in der Natur nach Brauchbarem umgesehen. Die Auswahl war sehr übersichtlich – es war tiefster Winter und zudem alles zugeschneit! Trotzdem sind wir auf einige verwendbare Naturmaterialien gestoßen. Auch der Modellbauladen bietet in dieser Hinsicht ein schier endloses Sortiment an Grünzeug – aber auch zu schier endlosen Kosten! Ich habe mich bei einigen Besuchen dort mit den unterschiedlichsten Materialien von Heki, Noch, Busch und Jordan eingedeckt. Als „Mercedes unter dem Grünzeug“ hat sich Silflor herauskristallisiert. Da gibt es wunderschöne kleine Kunstwerke, man muss sie nur finanzieren können – oder wollen. In Bernds Baumaterial-Fundus traten noch ein paar Grasfasermatten unterschiedlichster Qualität zutage. Auch sie verbauten wir; zum Teil nur als Untergrund. Beim Bekleben der schrägen Wiesen hatte ich anfangs das Problem, dass sich der Leim in den „Niederungen“ gesammelt hat und dort die Grasfasern stark verklebte. Mit dünnflüssigem Leim sollten Matten nur auf der Ebene verklebt werden. Zur weiteren Begrünung von Wiesenrändern oder Bergwiesen kommt die Sprühflasche zum Einsatz. Zuerst wird
Stück für Stück werden die Grasmatten aufgeklebt. Die Ränder der Rasenstücke müssen gut angedrückt und zum Trocknen mit Stecknadeln fixiert werden. Die Ränder „stehen“ beim Trocknen sonst wieder auf.
Die Wiese zum Bahnwärterhaus wurde mit Leim-Gips-Farb-SandGemisch in Beige grundiert und dann mit losen Grasfasern aus der Sprühflasche (s. nächste Seite) spärlich begrünt … MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Hier sieht man die Kombination von verschiedenen Grasmatten, langes Gras für die Uferbereiche und Wiesen, eine sehr kurze Grasmatte für die Schafweide. Wege können in feuchtem Zustand einfach freigeschabt werden.
… anschließend wurden hier noch die verschiedensten Büsche und Sträucher gepflanzt. Auf dem Hügel wächst nun mal kein englischer Rasen, sondern wildes Gestrüpp in allen Varianten.
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Weißleim oder das bewährte Erdgemisch aus Leim, Sand, Gips und Farbe aufgebracht und dann sofort Grasfasern aus der Flasche aufgesprüht. Nach einigen Versuchen hat sich leichtes Klopfen auf den Boden abwechselnd mit vorsichtigem Zusammendrücken der Flasche bewährt. Die richtige Dosierung ist Übungssache und wurde mit der Zeit zusehends besser! Wir hatten damit ein durchaus brauchbares Resultat für kleinere Flächen oder als Untergrund vor weiterem „Pflanzen“ von Büschen und Bäumen. Ansprechender wäre das Ergebnis, hätten wir die Grasfasern mit einem Elektrostaten in den Leim geschossen. Auf der letzten Modellbahnmesse habe ich mir am Noch-Stand die Funktion erklären lassen und der nette Modellbauer hat mir zur Demonstration einen Fingernagel begrünt! Diesen Grasbüschel habe ich auf einem Felsen im Modul verewigt, 1 Quadratzentimeter ist also professionell begrünt! So ein
Elektrostat wäre schon eine feine Sache. Das nächste Weihnachten kommt bestimmt – ich werde es mal groß und deutlich auf dem Christkindlbrief Ein kritischer vermerken. Blick folgt Nach Aufstreuauf die eben en der Grasfasern begrünten und nach genüFlächen. g e n d Tr o c k e n zeit sollten lose Fasern mit dem Staubsauger abgesaugt werden. Zum Sammeln der nicht festgeklebten Grasfasern kann man vor das Staubsaugerrohr einen Damenstrumpf mit Gummiring befestigen und mit wenig Leistung absaugen. Die so gesammelten Fasern können wiederverwendet werden.
Auch unser schattenspendender großer Laubbaum im Biergarten wurde auf diese Weise noch „richtig“ eingepflanzt. Nachträglich habe ich am Wurzelstock Erde (braunes Leimgemisch) aufgebracht und lose Grasfasern hineingesprüht bzw. büschelweise mit der Pinzette gepflanzt. Nach dem Trocknen haben wir hierfür einen Adapter für den Staubsauger zum Absaugen von kleinen Flächen am fertigen Modul gebastelt. Ein dicker Strohhalm wurde mittig in ein Stück Rohr aus einem Kartonstreifen geklebt und auf das Staubsaugerrohr gesteckt. Damit kann man problemlos „punktuell“ kleine Stellen absaugen. Das bewährte sich besonders bei letzten kleinen, aber feinen Schönheitskorrekturen am fast fertigen Modul. Prinzipiell ist für die Oberflächenbegrünung Abwechslung, also vielfältiges Material, gefragt. Wir haben Foliage in drei Grüntönen, S i l f o r- M a t t e n , Dolden und sonstige Blütenstände mit Blütenteilchen in verschiedenen Farben und sehr lockeres und vorsichtig zu verarbeitendes Hekiflor z.B. in Herbstgelb verwendet. Alles ist in kleinen Stücken und möglichst unregelmäßig verteilt aufgeklebt. Grünflächen und Büsche können am Schluss mit Pinsel und fast trockener Ockerfarbe leicht graniert werden. Spitzen von Gras und Büschen
Zum Absaugen schwer zugänglicher Stellen bewährte sich ein Staubsaugerrohr- Adapter „Marke Eigenbau“.
Erst spät fiel mir die unschöne Kante am Baumstamm auf, die ich noch mit „Baumrinde“ überkleistern musste.
Und nach der finalen Begrasung rund um den Wurzelstock steht unser Schattenspender wie seit Jahrhunderten fest in der Erde.
Für das Aufsprühen von losen Grasfasern haben wir eine ausgediente Reinigungsmittelflasche verwendet! Man sollte sie allerdings vorher gut auswaschen und trocknen lassen.
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Granieren in Ockergelb gibt der Vegetation eine realistische Anmutung. Rechts: Rund um den Holzschuppen wachsen zahlreiche halbhohe Büsche z.T. aus Natur, zweigen mit Foliage bezogen.
sehen dann gelblich „vertrocknet“ aus. Aber Vorsicht: besonders Natur-Material bricht leicht. Feine Fasern können zudem leicht zusammenkleben. Die empfindliche Begrünung muss noch für spätere „Staubsaugerfestigkeit“ komplett mit Mattlack aus der Sprühdose fixiert werden. Bäume bauen oder kaufen? Wir haben uns intensiv damit beschäftigt und festgestellt, dass es zwar viele Bäume zu kaufen gibt, aber so richtig schön sind die wenigsten. Irgendwie sehen die meisten sehr nach „Plastik“ aus. Also haben wir uns für eine Mischung aus gekauften, selbstgebastelten und eine Kombination daraus, wie z.B. die Hochstammfichten, entschieden. Für die Baumkronen habe ich günstige Busch-Tannen verwendet, deren
Rechts: Aufgeklebtes Sägemehl und kleine echte Zweige mit und ohne Baumrinde wirken am Holzplatz sehr realistisch.
Links: Der Wirtschaftsgarten hinter dem Biergartengebäude erhielt eine blühende Hecke und Büsche in verschiedenen Grüntönen.
Rechts: Unser Bahnwärter steht inmitten von verschiedensten Wiesen, Büschen, Sträuchern und z.T. selbstgebauten Bäumen, die auf der nächsten Seite beschrieben werden.
Auch am Rand der Schafweide, rund um das „Marterl“ wuchern neben den rot blühenden Rosen viele Varianten von Vegetation. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
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Geeignetes Naturmaterial für Bäume sollte möglichst gerade gewachsen, fein verzweigt und trotzdem stabil sein.
Kopfüber werden sie vorsichtig in ein Gemisch aus Leim, weißer Dispersionsfarbe und Wasser (Mischung 1:1:2) eingetaucht …
… und dann umgekehrt über einem tiefen Eimer vorsichtig, aber zügig gedreht. Überschüssige Farbe wird dadurch abgeschüttelt.
… und liefern ein ansehnliches Ergebnis. Fotos: Bernd Kirchhof, Heidi Oberhans Naturgerippe und Fertigtannen …
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… werden übereinander kombiniert … MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Blick von oben auf die Hochstammfichten aus Naturstämmen und kleinen Fertigtannen.
Wurzelstöcke vorsichtig mit einer Zange abgezogen werden konnten. In der Natur habe ich Gräser mit hohlem und doch etwas stabilem Stiel gefunden und davon die dickeren und vor allem geraden Teile als Stamm für die Fichten ausgewählt. Oben wurden einfach die kleinen Tannen in die Stiele eingeklebt. In der Natur habe ich mir die kleinen seitlich abstehenden Äste abgeguckt. Die oberen habe ich aus der Baumkrone geschnitten, die unteren aus Minizweigen der Gräser abgeknipst und seitlich in unregelmäßigen Abständen an den Stamm geklebt. Zur Verstärkung erhielt der hohle Stamm noch einen Stangendraht von unten eingeschoben und innen festgeklebt. Nun halten die Hochstammfichten auch stürmischem Wetter stand! Unsere Bäume sind ja angenommenermaßen schon etwas älter. So hat sich darunter im Lauf der Zeit einiges an abgestorbenem Geäst angesammelt. Grobe Sägespäne oder braunes Streumaterial und kleine Minizweige aus der Natur wurden auf dem Boden zwischen den Bäumen platziert. Auf der Suche nach ansprechenden Birken haben wir nichts Überzeugendes gefunden. Nach diversen Versuchen mit Naturmaterialien und dem Studieren von Erfahrungsberichten wagte ich mich an den Eigenbau. Geeignetes Gerippe war schon schwer zu finden. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Alles, was stabil ist, wirkt zu wuchtig, alles was optisch annähernd filigran genug ist, hielt zum Teil nicht mal den Transport nach Hause aus oder zerbröselte nach wenigen Tagen Lagerung. Aber mit etwas Geduld konnten wir doch noch Brauchbares entdecken und verarbeiten. Zum Einfärben der Gräser für spätere Baumstämme, die Birken in Weiß, die Pappeln in Braun, sollte man eine Werkstatt haben. Unsere Wohnung war für derart „spritzige Erfahrungen“ nicht so gut geeignet. Aber wir wollten sowieso mal einen neuen Teppichboden verlegen … Für die Birken werden die weißen Gerippe noch mit dunklen Flecken bemalt und zum Trocknen in einen Styroporblock gesteckt. Die Baumkrone wird anschließend mit Foliage hellgrün gestaltet. Dazu werden die Äste an einigen Punkten mit Klebstoff betupft und auseinandergezogene Foliage vorsichtig aufgeklebt. Bei Spannung in der Foliage sollte sie zerschnitten oder in mehreren Teilen angebracht werden. Nach dem Trocknen kann zusätzlich „belaubt“ werden: Baum mit wenig Sprühkleber einsprühen und sofort mit hellgrünem Streumaterial fein dosiert berieseln. Im nächsten Teil geht es um die Gestaltung unseres kleinen Flusses. Heidi Oberhans
[email protected] 71
Die Signale und umfangreichen Gleisanlagen in Georgenthal zeugen von besseren Zeiten der Nebenbahn, als am 19. August 2007 641 034 aus Gotha kommend in den Bahnhof einfährt.
Die Baureihe 641 der DB AG
Spurtstarker Walfisch Die Baureihe 641 stellt zweifelslos auf deutschen Gleisen einen Exoten dar: Stückzahlenmäßig eines der in Deutschland am wenigsten vorhandenen Fahrzeuge des modernen Personenverkehrs und vom Design eines der markantesten. Sebastian Koch stellt Entwicklung, Technik und Einsatzgebiete dieser langen Fahrzeuge vor.
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ie Deutsche Bahn AG gab 1996 den Auftrag zur Entwicklung moderner Regionaltriebwagen, der damals so bezeichneten Baureihenfamilie „64X“. Alle namhaften Hersteller nahmen an den Ausschreibungen teil. Resultat sind die heute allgegenwärtigen Dieseltriebwagen im Regionalverkehr, die bei DB Regio und etlichen Privatbahnen im Einsatz sind. Grundsätze der Triebwagen waren unter anderem 1500 kN Längssteifigkeit, Scharfenberg-Kupplungen und behindertenfreundliche Einstiegsbereiche in Niederflurbauweise. Ein Los sah die Beschaffung von einteiligen Niederflurfahrzeugen mit dieselhydraulischer Leistungsübertragung und zwei unterflur angeordneten Antriebsanlagen für den Betrieb auf steigungsreichen Nebenstrecken vor. Da die französische Staatsbahn ebenfalls die Beschaffung neuer Regionaltriebwagen plante, wurde die Beschaffung der Fahrzeuge durch beide Bahnverwaltungen gemeinsam in Auf72
trag gegeben. Gewinner der Ausschreibung war ein Konsortium aus LinkeHoffmann-Busch (heute Alstom Salzgitter) und De Dietrich Ferroviaire (heute Alstom Reichshoffen/Elsass). Aufgrund der länderspezifischen Anforderungen und komplizierter Zulassungsverfahren wurde das Ziel, ein einheitliches Fahrzeug mit den jeweiligen Sicherheitseinrichtungen zu entwickeln, schnell verfehlt. Im Laufe der Entwicklung ergaben sich zahlreiche Unterschiede zwischen der BR 641 der DB AG und dem als A-TER bezeichneten Fahrzeug der SNCF (Autorail Transport Express Régional). Die Deutsche Bahn AG bestellte 40 Fahrzeuge, die SNCF 300. Zusätzlich orderte die luxemburgische Staatbahn sechs weitere Exemplare. Die Komponenten der Triebwagen wurden in vorher festgelegten Werken gefertigt, die Endmontage erfolgte später jeweils in Frankreich und Deutschland. Die Indienststellung bei der Deutschen
Bahn AG erfolgte ab November 2001, fast zwei Jahre später als vorgesehen. Dafür aber ohne nennenswerte Kinderkrankheiten. Aufgrund des markanten Aussehens mit bulliger Stirnpartie, kleinen Führerstandsseitenfenstern und tiefliegender Schürze mit Luftschlitzen erhielten die Fahrzeuge die Spitznamen „Walfisch“.
Wagenkasten Der Wagenkasten besteht aus einem mittigen Fahrgastmodul und daran angeschraubten Vorbauten, die die Fahrzeugenden bilden. Das selbsttragende Fahrgastmodul besteht aus verschweißten Aluminium-Strangpressprofilen. Das durch die Niederflurbauweise niedrige Dach in Fahrzeugmitte besitzt einen verstärkten Dachrahmen und nimmt Aggregate, wie Klimagerät, Batterieanlage und Motorkühlung auf. Es ist mit Lüftungsöffnungen versehen. Über den Drehgestellen ist der Boden des Fahrgastmoduls in Hochflurbauweise ausgeführt. Die Vorbauten sind eine Schweißkonstruktion aus Stahlprofilen, die an den Stirnseiten mit dem Fahrgastmodul verschraubt werden. Sie nehmen unterflur die Antriebsanlagen auf und müssen die Längskräfte in das Fahrgastmodul übertragen. Die Rahmenkonstruktion der Vorbauten ist wie heute üblich mit einer glasfaserverstärkten Kunststoffhaube (GFK) verkleidet. Diese wird nach Einbau der Antriebsanlage und der vorgefertigten Führerstände mit dem Wagenkasten verklebt. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
VORBILD
Die Fenster des Fahrgastmoduls sind in Aluminiumrahmen verklebt, die Fugen elastisch und bündig abgedichtet. Sechs der großen Seitenfenster sind mit klappbaren Oberlichtern versehen. Die gerade Frontscheibe und die kleinen Seitenfenster der Führerräume sind mit der GFK-Haube verklebt, die Seitenfenster drehbar zu öffnen. Die 1300 mm breiten, einflügeligen Schwenkschiebetüren haben eine Einstiegshöhe von 552 mm über Schienenoberkante. Eine feste Stufe unterhalb der Einstiege überbrückt die Lücke zwischen Bahnsteig und Fahrzeug. Über Kameras an den Fahrzeugseiten kann der Triebfahrzeugführer den Fahrgastwechsel von innen beobachten.
Fahrwerk Es werden beide Drehgestelle angetrieben. Die Antriebskraft wird über Gelenkwellen auf die jeweils inneren Radsätze der Drehgestelle übertragen. Zug-Druck-Stangen übertragen die Kräfte auf den Wagenkasten. Die Drehgestelle bestehen aus H-förmigen Rahmen in Stahl-Kastenbauweise. Die weitgehend identisch ausgeführten Treib- und Laufradsätze besitzen Monobloc-Radscheiben. Die Primärfederung erfolgt über Gummischichtfedern an den Radsatzlagergehäusen mit parallel in Achsmitte angeordneten Schwingungsdämpfern. Die Sekundärfederung, also zwischen Drehgestell und Wagenkasten, erfolgt über zwei Luftfederbalge pro Drehgestell. Durch Luftregulierung ermöglichen diese eine Höhenniveauregulierung des Wagenkastens. Parallel zu jeder Luftfeder existiert ein Schwingungsdämpfer. Die Fahrzeuge sind mit einer beheizbaren Mittelpufferkupplung der Bauart Scharfenberg ausgerüstet. Über sie werden alle Steuer-, Luft- und Bremsleitungen verbunden.
Antriebsanlage Der Antrieb erfolgt über zwei unter den Fahrzeugenden und vor den Drehgestellen montierte Antriebsanlagen. Es wurden MTU-Sechszylindermotoren mit Ladeluftkühlung verbaut. Sie haben eine Leistung von je 257 kW bei einer Drehzahl von 2000 U/min. Jede Motoranlage besitzt eine eigene Kühlanlage mit Lüfter auf dem Dach. Die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge beträgt 120 km/h. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Der „Walfisch“: Die bullig geformte Stirnpartie mit den tiefliegenden Lüfterschlitzen lässt Ähnlichkeiten mit den Meeresbewohnern vermuten. 641 020 mit dem Schriftzug der DB RegioNetz GmbH, die die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn betreibt, aufgenommen am 9. Mai 2006 bei Mellenbach-Glasbach. Rechts: In der Seitenansicht ist das Hochflurabteil über den Drehgestellen im Vergleich zur Höhe der Einstiegstüren zu erkennen.
Der Wagenkasten stützt sich über eine Quertraverse auf den Drehgestellen ab. Schlingerdämpfer erhöhen den Fahrkomfort.
Markant sind die 1300 mm breiten einflügeligen Schwenkschiebetüren mit großer Scheibe. Die Stufe unterhalb der Tür ist unbeweglich. Rechts: Hier ist die für heutige Fahrzeuge eher unübliche gerade Frontscheibe zu erkennen. Das innenliegende Rollo läuft parallel vor der Scheibe. Hinter der Frontscheibe befindet sich unter dem Führerpult der Zugzielanzeiger. Die Schlussleuchten wurden aus LED-Elementen gebaut.
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Bremsanlage Die Fahrzeuge verfügen über eine verschleißfreie hydrodynamische Bremse als Betriebsbremse für den gesamten Geschwindigkeitsbereich. Zusätzlich kann eine elektropneumatische Bremse zur Betriebsbremsung genutzt werden. Eine indirekt wirkende pneumatische Bremse dient als Schnell-, Not- oder Zwangsbremse. Die Feststellbremse ist im Drehgestell 1 über Federspeicherbremszylinder sichergestellt. Drehgestell 2 besitzt zusätzlich eine Magnetschienenbremse als Schnellbremse.
Ausstattung 641 031 im Bahnhof Rottenbach in Thüringen. Bei der niedrigen Bahnsteigkante ist trotz der Niederflurbauweise kein ebenerdiger Einstieg möglich. 641 020 der DB RegioNetz GmbH fährt am 9. Mai 2006 aus dem modernisierten Bahnhof Mellenbach-Glasbach aus. Fotos: S. Koch Unten: Am Abend des 19. August 2007 hält 641 040 in Ohrdruf auf der Fahrt von Gotha nach Gräfenroda.
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Der Niederflurbereich befindet sich zwischen den Einstiegstüren, Mittelflurbereiche direkt hinter den Einstiegstüren und Hochflurbereiche über den Drehgestellen und Antriebsanlagen. Der Niederflurbereich umfasst auch das 5 qm große Mehrzweckabteil und die Toilette. Die Einstiegsbereiche sind von den Fahrgasträumen durch Glasscheiben abgetrennt und die Führerstände mit einer Glastrennwand mit Pendeltür versehen. Der Hochflurbereich im Wagenende 1 besitzt ein 1.-Klasse-Abteil. In der 2. Wagenklasse befinden sich 56 Sitzplätze und 8 in der ersten Wagenklasse, die allesamt in der 2+2-Aufstellung angeordnet sind. Zusätzlich befinden sich im Mehrzweckabteil und in den Einstiegsbereichen 17 Klappsitze.
Einsatzgebiete Unter den modernen Dieseltriebwagen des Regionalverkehrs ist die BR 641 die einzige Baureihe, die nicht von Privatbahnen eingesetzt wird. Weitere Exemplare verkehren bei der SNCF und der CFL. In Deutschland setzen die Regionalbereiche Thüringen und BadenWürttemberg die Fahrzeuge auf steigungsreichen Nebenbahnen ein. Viele Strecken des Thüringer Waldes (Bw Erfurt), sowie am Hochrhein ab Basel (Bw Haltingen) werden durch die Baureihe 641 befahren. Drei der deutschen Fahrzeuge sind nach Unfällen bereits ausgemustert worden. Für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Frankreich und dem Saarland wurden 19 speziell ausgerüstete Triebwagen durch die SNCF beschafft. Zwei davon wurden vom Saarland finanziert und verkehrsrot lackiert. Sebastian Koch MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
MIBA-TEST
Die artgerechte Haltung eines 641 „Walfisch“ erfolgt auf Nebenbahnen in Baden und Thüringen. Hier ist 641 016 auf einem zweigleisigen Abschnitt kurz vor Basel unterwegs.
Die Baureihe 641 als H0-Modell von Rivarossi
Ein Fisch erster Wa(h)l Der Begriff Wal-„Fisch“ ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Denn diese Meeresbewohner sind eben keine Fische mit Kiemenatmung, sondern Säugetiere mit Lungenatmung. Als Spitzname für dieses Eisenbahnfahrzeug ist das Wort aber durchaus geeignet, denn die einteiligen Nahverkehrstriebwagen der Baureihe 641 ähneln in Länge (rund 30 Meter) und Frontgestaltung eindeutig einem Blauwal mit seinem hochgezogenen Unterkiefer samt den auffälligen Ventralfurchen. Bernd Zöllner hat sich den „Walfisch“ geangelt und war mit dem Fang recht zufrieden, wie sein Testbericht erkennen lässt.
D
as Vorbild dieses markanten Triebwagens beeindruckt vor allem durch seine Länge. Es gibt kaum ein anderes Einzelfahrzeug, das so lang ist. Daher ist es dem Hersteller hoch anzurechnen, dass er das Modell konsequent maßstäblich umgesetzt hat. Mit einer Länge über die Schaku von 332 mm ist es wahrlich nicht einfach, so ein Modell auf Modellbahn-Nebenstrecken mit ihren typischerweise engen Radien einzusetzen. Der Überhang der Fahrzeugspitze oder die Sehnenstellung im Bogen ist schon beachtlich. Alle Merkmale des Vorbildes finden sich in der Ausführung, wie sie für DB Regio Baden-Rheinpfalz als reines 2.Klasse-Fahrzeug beschafft wurden, MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
wieder. Auf dem Dach gefallen besonders alle separat aus durchbrochenem Gitter eingesetzten Abdeckungen an den beiden Motor-Kühlgruppen über den Einstiegsbereichen wie auch an dem Heizungs- und Klimagerät in Fahrzeugmitte. Auch wenn die Maschung der Gitter etwas zu groß geraten ist, besticht doch die dadurch entstehende Tiefenwirkung. Ebenso korrekt in Farbe und Form sind die beiden oben offenen Auspuffrohre und die auf gleicher Höhe in Fahrzeugmitte angeordneten Antennen (niedrige Bauform vorn, hohe Bauform hinten). Sehr stimmig wurde die Kopfform getroffen, die durch das äußerst pass-
genau eingesetzte Stirnfenster mit sehr filigranen separat aufgesetzten Scheibenwischer punktet. Lediglich die Öffnungen für die Stirnlampen sind (drucktechnisch) etwas zu niedrig ausgefallen. Sehr schön ist dagegen die Wirkung der vorbildgerecht zurückgesetzten beleuchteten Zugzielanzeige, die jedoch an den Seitenwänden (neben den mittleren Lüftungsklappen) leider nicht ausgeführt wurde. An der entsprechenden Stelle sieht man dort nur eine schwarze Fläche im oberen Fensterbereich. Dessenungeachtet sind auch die Seitenwände ohne Fehl und Tadel. Ob es die längs verlaufenden Lüftungsgitter an der Dachkante sind, oder die ebenfalls perfekt eingepassten getönten Fensterscheiben oder die drucktechnisch dargestellten Fugendichtungen an den Kopfenden oder den Türen – alles führt in summa zu einer perfekten optischen Wirkung. Dazu gehören vor allem die im hochgezogenen Rahmenbereich unterhalb der Führerstände typischen Lüftungsschlitze, die wie Ventralfurchen eines Blauwals wirken. Auch die Drehgestellblenden sind samt Indusi am Drehgestell 2 in allen Details korrekt ausgeführt. Ihre plastische Wirkung wird durch separat angesetzte Schlingerdämpfer, Radsatzdämpfer und Geberleitungen noch erhöht. Sehr filigran wurde die Inneneinrichtung dargestellt. Vom hellgrauen Boden heben sich die blauen, plastisch durchgebildeten Sitze mit ihren freistehenden Armlehnen gut ab. Lediglich im Bereich 75
Blick auf den Führerstand 2. Passgenaue Fenster, eine detaillierte ScharfenbergKupplung und exakt gravierte „Ventralfurchen“ prägen das Erscheinungsbild.
Der Fahrgastraum konnte zumindest im Niederflurbereich völlig frei von Antriebstechnik gehalten werden. Die seitlichen Zugzielanzeiger (rechts von der Lüftungklappe) sind im Gegensatz zu den Anzeigern an den Fronten unbeleuchtet.
des Antriebes musste auf eine Andeutung der Inneneinrichtung vollständig verzichtet werden. Dass hier kein Durchblick durch den Fahrgastraum mehr möglich ist, wurde durch getönte Seitenscheiben kaschiert. Die Nachbildung der Führerstände entspricht exakt der Ausführung der DB AG, ein Triebfahrzeugführer muss allerdings selbst nachgerüstet werden. Die seidenmatte Lackierung in den korrekten Farbtönen ist absolut sauber ausgeführt. Dies gilt auch für die Bedruckung mit Zierstreifen, Dichtungen und Beschriftung, die inhaltlich entsprechend der Ausführung des 2.Klasse-Fahrzeuges korrekt wiedergegeben wurde.
Technik
Auf dem Dach vermitteln superfein geätzte Gitter räumliche Tiefe bei den Ansaugöffnungen der Klimageräte und Motorwärmetauscher. Selbst der winzige Warnaufkleber wurde in drei Druckfarben realisiert. Fotos: lk Die Front hält auch noch eine technische Überraschung bereit: Der Zugzielanzeiger ist in einem separaten Kasten mit einer gelben LED beleuchtet. Die ebenfalls mit Leuchtdioden realisierte Frontbeleuchtung – mit der Fahrtrichtung rot-weiß wechselnd – wirkt etwas zu blau.
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Um an das Innenleben zu gelangen, ist das Kunststoffgehäuse im Bereich der Drehgestelle so weit zu spreizen, bis das Fahrwerk mit seinem massiven Zinkdruckgussrahmen herausfällt. Dieser Rahmen besteht aus zwei miteinander verschraubten Teilen. Der längere Teil besteht aus dem tiefliegenden mittleren Rahmenteil und dem hochliegenden Fahrgastraum mit dem hinteren Führerstand, der kürzere Teil ist im Bereich des angetriebenen Drehgestells bis zur Dachkante gekröpft, um oberhalb des Drehgestells die Führung des Drehzapfens zu übernehmen. Das darunter angeordnete Antriebsdrehgestell aus Kunststoff besteht aus zwei Hälften, zwischen denen der Motor und die beiden Schneckengetriebe komplett gekapselt gelagert sind. Die hohe Aufhängung des Antriebsdrehgestells ist nicht gerade elegant, denn sie begünstigt dessen Kippen unter Last. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Der Zugzielanzeiger ist in das Fahrpult integriert. Seine Beleuchtung war deshalb problemlos möglich. Zumindest auf einer Seite sollte man aber einen Triebfahrzeugführer aufkleben.
Die Inneneinrichtung aus Kunststoff trägt in Dachhöhe die zentrale Leiterplatte mit der gesamten Elektrik, der 8-poligen Schnittstelle nach NEM (oberhalb des hinteren Türbereichs, hier ist auch Platz für einen Decoder) und insgesamt zehn mittig angeordneten Leuchtdioden in SMD-Technik für die Innenbeleuchtung. Das kalte, bläuliche Licht dieser weißen Leuchtdioden wirkt in Verbindung mit der in Blau und Grau gehaltenen Inneneinrichtung ein wenig zu blau, ebenso wie die Stirnbeleuchtung mit LEDs gleicher Bauart. Letztere wechselt fahrtrichtungsabhängig mit der per roten LEDs erzeugten Schlussbeleuchtung. Die Stromabnahme erfolgt mit Radschleifern, die an der Rückseite aller acht Räder wirken. Das Fahrgeräusch ist sehr gering, ein
353 g
Haftreifen:
2
Messergebnisse Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung:
–g –g
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: 120 km/h bei 12,0 V VVorbild: 120 km/h bei 12,0 V Vmin: ca. 4,5 km/h bei 1,8 V NEM zulässig: 168 km/h bei 12,0 V Auslauf aus Vmax: aus VVorbild:
56 mm 56 mm
Stromaufnahme Leerfahrt: Volllast: Lichtaustritt:
180 mA – mA ab 24 km/h bei 3,5 V
Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Länge:
1 11,0 mm 6,0 mm
unverbindliche Preisempfehlung: Art.-Nr.:
€ 169,00 HR2848
MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
leichtes Summen ist über den gesamten Regelbereich bis zur exakten Vorbildgeschwindigkeit zu vernehmen. Dabei ist die Regelung sehr direkt, was ebenso wie der sehr geringe Auslauf auf die recht kleine Schwungscheibe zurückzuführen ist. Ihr geringer Durchmesser ist dem nötigen Schwenkbereich des Drehgestells für den obligatorischen 360-mm-Radius geschuldet, der anstandslos durchfahren wird. Die gut detaillierten Nachbildungen der Scharfenberg-Kupplung sind reine Attrappen, die zum Kuppeln nicht geeignet sind. Dafür liegen dem Modell zwei unterschiedlich lange Ausführungen von Normschächten bei, die in Abhängigkeit vom Radius in Verbindung mit einer separaten Deichsel die Kupplung zweier Fahrzeuge ermöglichen.
Das Modell ist durch eine Faltblisterverpackung gut geschützt. Allgemeine Hinweise zum Gebrauch werden durch ein Ersatzeilblatt mit Explosionszeichnung ergänzt, in dem auch der Einbau des Decoders dargestellt ist.
Fazit In Bezug auf die exakt maßstäbliche Umsetzung und ein vorbildgerechtes optisches Erscheinungsbild ist das Modell sehr gelungen, preiswert im wahrsten Wortsinn und voll dem heutigen Fertigungsniveau entsprechend. Die Fahreigenschaften sind tadellos, wenngleich der Motor nur über eine kleine Schwungmasse verfügt. Bei der Beleuchtung hätte man sich LEDs Typ „sunnywhite“ gewünscht. bz
Maßtabelle Baureihe 641 in H0 von Rivarossi
Messwerte BR 641 Gewicht Triebwagen:
Hinter dem Führerstand 1 verbirgt sich der Motor. Da die Schwungmasse im Schwenkbereich des Drehgestells liegt, konnte ihr Durchmesser nur knapp bemessen werden.
Vorbild
1:87
28 900 28 126
332,18 323,29
332,10 322,80
Höhenmaße über SO Dachoberkante: Mitte Scharfenberg-Kupplung:
3 700 1 040
42,53 11,95
42,30 11,70
Breitenmaße Fahrzeugkasten:
2 900
33,33
33,30
19 600 17 500 2 100
225,29 201,15 24,14
225,20 201,10 24,10
840
9,66
9,70
14,3min 1,2max 0,7min 2,8min
14,3 1,0 0,7 2,85
Längenmaße Länge über Scharfenberg-Kupplung: Länge über Kasten:
Achsstände Gesamtachsstand: Drehzapfenabstand: Drehgestell-Achsstand: Raddurchmesser Raddurchmesser: Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite: Radbreite:
– – – –
Modell
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Die Nassauische Kleinbahn im Modell
Auf schmaler Spur am Rhein entlang Bereits vor mehr als 90 Jahren wurde der Personenverkehr auf der Strecke der Nassauischen Kleinbahn von Braubach nach Oberlahnstein eingestellt. Das war für Peter Stumm der Anlass, den ehemaligen Endbahnhof in Oberlahnstein in der Baugröße H0 nachzugestalten.
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ng eingekeilt zwischen den Gleisanlagen der Staatsbahn und dem steilen Hochufer des Rheins lag einst der Endbahnhof Oberlahnstein der ehemaligen „Nassauischen Kleinbahn“. Der Bau der Strecke zwischen Braubach und Oberlahnstein war mühsam und mit vielen Widrigkeiten behaftet, bis sie am 18. Oktober 1903 eröffnet
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werden konnte – die gerade einmal 3,5 km lange Strecke stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Der zunächst noch geplante Weiterbau bis zum Hafen Oberlahnstein sowie die Anbindung an die Koblenzer Straßenbahn konnten nicht verwirklicht werden. Durch die parallel verlaufende Staatsbahn machte dieses Projekt allerdings auch
nur wenig Sinn – und schon bald stellte sich dieser Abschnitt als eine Fehlplanung heraus. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg gingen die ohnehin nur geringen Transportleistungen sehr stark zurück, sodass bereits zum 1. März 1917 der Personenverkehr und am 20. April 1920 der Güterverkehr eingestellt wurde. Der Streckenabschnitt von Braubach nach Oberlahnstein wurde schließlich abgebaut. Im „Lahnsteiner Tageblatt“ vom 20. August 1920 konnte man dazu lesen: „… die Strecke Braubach– Oberlahnstein der Kleinbahn ist bereits ganz aufgegeben und das Bahngelände wird verkauft. Es war seinerzeit eine unglückliche Idee, diese Strecke auszubauen, denn sie hatte gar keinen Wert und entstand nur der Stadt Oberlahnstein zuliebe. Dann und wann wurden wenige Wagen mit Vieh bis Oberlahnstein gefahren, sonst wurde alles schon in Braubach umgeladen.“ Heute erinnert nichts mehr an die Nassauische MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
MODELLBAHN-ANLAGE
Linke Seite: Für den Endbahnhof der Nassauischen Kleinbahn blieb in Oberlahnstein zwischen den Anlagen der Staatsbahn und dem Steilufer des Rheins nur wenig Platz. Oben: Die Gleise der Staatsbahn wurden auf der Anlage lediglich angedeutet; hier kreuzt das Verbindungsgleis zum Hafen den Zufahrtsweg zum Kleinbahnhof. Als „Empfangsgebäude“ diente eine Wellblechbude. Modellfotos: Christiane van den Borg Links: Die kleine Karte zeigt die Lage des Streckenabschnitts der Nassauischen Kleinbahn zwischen Braubach und Oberlahnstein. Unten: So sieht es am ehemaligen Endbahnhof heute aus – das rote Kreuz markiert die Lage der längst verschwundenen Wellblechbude. Foto: Peter Stumm
Kleinbahn in Oberlahnstein. Nur der Kenner kann an ganz wenigen Punkten in der Landschaft die ehemalige Trasse erkennen.
Der Betrieb beim Vorbild Die Bahnanlagen in Oberlahnstein bestanden aus einer Güterladestelle mit Nebengleis und dem etwa 200 m weiter nördlich liegenden Personenhaltepunkt. Im „Erläuterungsbericht Nr. 5 zum Entwurf für die Strecke Braubach–Oberlahnstein“ steht dazu unter anderem: „Die Personenhaltestelle Oberlahnstein MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
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Der Vorbild-Gleisplan aus dem Stadtarchiv Oberlahnstein zeigt die bescheidenen Anlagen der Kleinbahn. Die Gleislängen konnten nahezu ohne Abstriche ins Modell übertragen werden.
Links: Eine T 3 der Staatsbahn bringt auf dem Verbindungsgleis Güterwagen zum Hafen; die Abstellgleise wurden nur angeschnitten dargestellt. Die schmale Treppe führt zum „Empfangsgebäude“ der Kleinbahn. Unten links: Hochbetrieb am Güterschuppen. Das Gleis vor dem Schuppen dient gleichzeitig als Ausweiche zum Umsetzen der Loks.
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MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
besteht aus einem Empfangsgebäude, enthaltend einen Warteraum, Dienstraum, usw.“ Das Empfangsgebäude wurde in der ursprünglich vorgesehenen Form ähnlich den teilweise heute noch erhaltenen Fachwerk-Bahnhöfen der Nassauischen Kleinbahn aus Kostengründen jedoch nie gebaut. Stattdessen setzte man einfach eine kleine Wellblechbude unmittelbar neben den ehemaligen Leinpfad am Rheinufer. Als Bahnsteig wurde die zwischen dem Kleinbahngleis und der Uferböschung des Rheines verbleibende Leinpfadfläche in rund 50 m Länge benutzt. Weiter heißt es zum Betrieb: „… der von Braubach kommende Zug fährt bis zum Empfangsgebäude Oberlahnstein und setzt nach dem Aussteigen der Fahrgäste zurück zur Ausweiche Güterhaltestelle, woselbst die Maschine den Zug in das Nebengleis setzt und mittels des Hauptgleises umsetzt. Befinden sich in dem Nebengleis Wagen zum Be-
MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Neben dem Güterschuppen fanden noch Kleingärten Platz. Auf den Gleisen der Kleinbahn wird fleißig rangiert – im Modell gibt es hier mehr Betrieb als seinerzeit beim Vorbild … Unten: Ein Personenzug der Nassauischen Kleinbahn bei der Ausfahrt in Richtung Braubach. Die Strecke verläuft hier unmittelbar neben dem ehemaligen Leinpfad.
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7. Internationale Lahnsteiner Modellbahntage 2008 Auch in diesem Jahre veranstalten die Eisenbahnfreunde Lahnstein-Koblenz wieder die „Internationalen Lahnsteiner Modellbahntage“. In der Stadthalle Lahnstein werden 24 Anlagen aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg, der Schweiz und Griechenland gezeigt; neben Anlagen nach ausländischen Vorbildern sind Anlagen mit regionalen Themen zu sehen. Erwähnenswert ist eine Schmalspuranlage in H0e, auf der sich bewegliche Preiser-Figuren befinden. Die Veranstaltung, die auch mit einer großen Modellbahnbörse verbunden ist, findet am 22. und 23. November 2008 statt; die Öffnungszeiten sind Samstag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr und Sonntag von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 4,– € für Erwachsene und 1,– € für Kinder. Über die Adresse
[email protected] sind weitere Informationen erhältlich.
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laden, so wird der Zug gegen dieselben geschoben, wozu die nutzbare Länge des Gleises von 108 m ausreicht.“
Die Kleinbahn im Modell Schon sehr lange beschäftige ich mich mit der Nassauischen Kleinbahn. Der besondere Umstand, dass schon vor rund 90 Jahren die Teilstrecke von Braubach nach Oberlahnstein stillgelegt wurde, war für mich der Anlass, die Endhaltestelle Oberlahnstein im Modell nachzubauen. Trotz intensiver Nachforschungen konnte ich jedoch keine Fotos finden; auch bei anderen Unterlagen wie etwa Lageplänen und Zeichnungen sah es schlecht aus. Im Stadtarchiv Oberlahnstein konnte ich immerhin den Gleisplan und den „Erläuterungsbericht Nr. 5 zum Entwurf für die Strecke Braubach–Oberlahnstein“ einsehen und kopieren. Vor Ort kann man leider nur noch an ganz wenigen Punkten die Situation von damals erkennen – vor allem die Lage der Gleise lässt sich gerade noch erahnen, wenn man weiß, wo sie gelegen haben.
Mit diesen wenigen Informationen begann ich mit dem Bau meiner Anlagensegmente. Auf einer Gesamtlänge von 3,80 m ließen sich die Endhaltestelle und das Ausweichgleis vor der Güterhalle mit nahezu exakt maßstäblichen Gleislängen ohne nennenswerte Verkürzungen unterbringen. Die Abstellgleise des Staatsbahnhofs stellte ich nur angeschnitten dar; lediglich auf dem Verbindungsgleis zum Hafen findet ein bescheidener Rangierverkehr mit einer T 3 und wenigen Wagen statt. Gleichzeitig entstand eine Reihe von Fahrzeugen nach dem Vorbild der Nassauischen Kleinbahn, mit denen auf Ausstellungen schon ausreichend Betrieb gemacht werden kann; hier sind aber noch weitere Modelle geplant. Mir machte der Bau der Anlage großen Spaß – und gleichzeitig ist es ein schönes Stück Heimatgeschichte. Peter Stumm Hochbetrieb an der Ladestraße neben der Güterhalle. Anstelle der Hintergrundkulisse müsste eigentlich der Rhein zu sehen sein …
MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Anlagen in vielen Variationen …
Modellbahn in Köln Es ist wieder so weit – in der Zeit vom 6. bis 9. November 2008 findet die große internationale Modellbahn-Ausstellung in den Kölner Messehallen statt. Hier schon einmal ein kurzer Überblick zu einigen der Anlagen, die dort zu sehen sein werden.
A
uch in diesem Jahr werden wieder sehenswerte Schauanlagen präsentiert – insgesamt 15 in nahezu allen Baugrößen kann man in den Hallen 10 und 11 der Kölner Messe sehen. Das „Modellbau-Team Köln“ zeigt beispielsweise seine rund 7 m lange H0-Anlage nach dem Vorbild der Rhätischen Bahn mit dem Bahnhof Wiesen und dem anschließenden großen Viadukt. Ebenfalls nach Schweizer Vorbild entstand die Anlage „Schynige Platte–Luzern“ mit der meterspurigen Brünigbahn im Mittelpunkt. Weiterhin wird unter anderem in der Baugröße H0 die Modulanlage des „VBBS Weinbergsweg“ aus Berlin nach Motiven aus Brandenburg zu sehen sein, während sich die
Oben: Immer wieder beeindruckend ist die weiträumige Landschaftsgestaltung, der Spezialität des „Modellbau-Teams Köln“, dessen Anlage einen Teil der RhB-Strecke zwischen Filisur und Davos zeigt. Links: Weitgehend im Eigenbau entstanden die Gebäude und viele Fahrzeuge auf der Anlage „Schynige Platte“. Fotos: Messe Köln
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MENSCHEN + MODELLE
„Bergischen Eisenbahnfreunde“ des klassischen Themas „Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn“ angenommen haben – betriebliche Besonderheit sind hier außerdem ein Spitzkehrenbahnhof und ein Hafenanschluss mit funktionsfähigem Güterumschlag. Die Anlage „Karlshorst“ der „IG Modellbahn Kaarst“ entstand wiederum nach Motiven aus dem Raum Wuppertal. Die Baugröße N ist mit den großen Modulanlagen des „Fürther Eisenbahnclubs“ und des „Modul-Teams Köln-Bonn“ vertreten, die Baugröße TT mit der Anlage der „Eisenbahnfreunde Leinefelde“. Auch die „großen“ Maßstäbe werden nicht zu kurz kommen. Die „Modellbahn-Arbeitsgemeinschaft 7/11“ aus Aschersleben zeigt ihre Segmentanlage nach US-Vorbild in der Baugröße 0, auf der ein umfangreicher Rangierverkehr stattfindet. In der Baugröße 1 stellt Klaus Bröstrup seinen „kleinen“ Endbahnhof zur Zeit der Epoche III vor – im Maßstab 1:32 ist er immerhin rund 13 m lang. Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet im Vorverkauf € 10,– (ermäßigt € 8,–). Eine Familienkarte gibt es für € 26,–, sie ist für zwei Erwachsene und zwei Kinder gültig; Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Mit den Eintrittskarten können außerdem Busse und Bahnen im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) genutzt werden. Weitere Infos zu der ModellbahnAusstellung sind auf der Internet-Seite www.modellbahn-koeln.de zu finden. Den VGB-Stand finden sie in Halle 10.1 mit der Stand-Nr. A 48/49. lk
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Eine zweigleisige Hauptstrecke mit einem großen Durchgangsbahnhof als Betriebsmittelpunkt zur Zeit der Epoche III ist auf der H0-Anlage „Karlshorst“ der IG Modellbahn Kaarst zu sehen. Links: Aus 42 Modulen besteht die Ausstellungsanlage des „Modulbau-Teams KölnBonn“ in der Baugröße N, die sich durch liebevoll gestaltete Motive entlang der Strecke auszeichnet.
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Aus den fünf links abgebildeten Einzelaufnahmen (alle mit Blende 11 gemacht) wurde dieses Bild errechnet. Wie man im Bereich der Schwinge sieht, hätte die Abstufung der Fokussierung im vorderen Teil des Motivs durchaus noch etwas feiner sein können ...
Software zum Schärfen
Helicon Focus lite Wer kennt nicht Fotos seiner Eisenbahn, die die Züge einfach nicht von vorn bis hinten scharf abbilden wollen. Es gibt aber eine Software, die aus mehreren Bildern mit scharfen Teilbereichen ein insgesamt scharfes Bild zusammenrechnet. Martin Knaden stellt das Programm vor.
P
rofis haben schon seit geraumer Zeit entsprechende Möglichkeiten, die Schärfentiefe ihrer Bilder zu optimieren – sei es mit Blenden um 22, 32 oder sogar noch kleiner, sei es mit speziellen Objektiven (Canons Tilt-Shift zum Beispiel), die aber recht teuer sind, oder sogar mit verstellbaren Fachkameras, deren Aufwand in Anschaffung und Bedienung endgültig jenseits von Gut und Böse liegt. Wer „nur mal so“ seine Eisenbahn fotografieren möchte und dafür eine kompakte Digitalkamera zur Verfügung hat, kann aber auch erstaunlich scharfe Bilder produzieren.
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MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
SOFTWARE
Solche Kompaktkameras bieten in der Regel als kleinste Lichtöffnung Blende 11 an. Die Schärfe, die damit möglich ist, ist an der Bildleiste links auf dieser Doppelseite zu erkennen. Der Trick besteht nun darin, das Motiv mit einer sog. Schärfereihe in mehrere Einzelbilder zu zerlegen. Voraussetzung ist dabei die Möglichkeit zum manuellen Scharfstellen der Kamera. Mit Helicon Focus lite – erhältlich für PC und Mac! – werden diese Bilder dann über die Schaltfläche „Open“ geladen. Im Vorschaufenster erscheint anschließend das in der Auswahl markierte Foto. Damit lassen sich die Einzelbilder noch mal betrachten. Dann klickt man auf „Run“ und überlässt alles Weitere dem Programm. Je nach Umfang der Daten und Anzahl der Bilder präsentiert Helicon Focus etwa eine Minute später das Ergebnis: Wie von Zauberhand erscheint ein von vorn bis hinten scharfes Bild, das nur noch über „Save“ abgespeichert werden muss. Über die „Options“ können noch weitere Einstellungen vorgenommen werden. Beispielsweise die Toleranz der Größenunterschiede, denn durch die Fokussierung ändert sich auch das Abbildungsverhältnis ein klein wenig. Helicon Focus lite ist über die Internetseite www.heliconsoft.com erhältlich und kostet 30 Dollar Jahresgebühr. Eine überschaubare Investition, die sich für Ihr nächstes Anlagenporträt in der MIBA durchaus lohnt – if you know what I mean ... ;-) MK MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
Mithilfe des gewohnten Auswahlmenus bestimmt man die zu verarbeitenden Bilder.
Im Vorschaufenster lassen sich die Bilder noch einmal betrachten (oben).
Links: Nach einem Klick auf „Run“ macht sich die Software an die Arbeit und ...
... präsentiert wenig später das oben gedruckte Ergebnis (rechts).
Dieses muss dann nur mit „Save“ abgespeichert werden. Dabei wird automatisch der Ordner angesteuert, aus dem die Einzelbilder stammen. Fotos: MK
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Kleinserienmodell der BR 70 von Hehl in 0
Leichtfüßige Bayerin Nach längerer Ankündigung liefert Reinhold Hehl nun seine BR 70 in verschiedenen Ausführungen aus. Wir stellen das leicht gealterte Spur-0-Modell der markanten bayerischen Tenderlok in der Variante der DB vor.
S
o einige Puristen unter den Spur-0Bahnern meinten schon nach der Ankündigung der BR 70 mit leichtem Augenzwinkern, dass für einen vorbildgerechten Betrieb diese Lok zusammen mit ein paar Wägelchen vollkommen ausreiche. Dazu in ein Regal integriert ein kleiner kompakter Endbahnhof mit einem Fiddleyard als Gegenstück. Die erste Inaugenscheinnahme der BR 70 und ein kurzer Fahrtest bestätigten diese Einschätzung. Das Modell wird in Kleinserie komplett aus Messing gefertigt, was der Lok schon ein gewisses Eigengewicht mitgibt. Messingfeingussteile wie Lampen, Luftpumpe und Turbogenerator zieren die Lok ebenso wie Flansche, Ventile und Kugelkopfhalter für Griff- und Stellstangen. Markante Elemente wie
der offene Rauchkammersattel und die eckigen, die Rauchkammer einfassenden Abdeckungen der Einströmrohre prägen auch das Erscheinungsbild des Modells. Der Blick zwischen Kessel und Umlauf offenbart neben dem Pendelblech für den Kessel und die Stützen für die Wasserkästen noch die Steuerungswelle und das Verbindungsrohr der Wasserkästen untereinander. Außerdem ist noch in einer Rahmenöffnung zwischen den Zylindern der Ausgleichshebel für die Bisselachse zu sehen. Dass die 70er über einen eingerichteten Führerstand verfügt, ist in Spur 0 selbstverständlich. Der Führerstand würde besser zur Geltung kommen, wenn er innen vorbildgerecht ab Fensterbrüstung in einem Lichtgrau lackiert
Trotz des großen Achsstands durchfährt die Tenderlok Radien ab 800 mm. Fotos: gp
Neben den Details am Kessel ist auch der Blick unter den Kesselbauch interessant.
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Kurz + knapp t #3 Baugröße: 0 Ausführung: DRG und DB t 1SFJTéo t FSIÊMUMJDIEJSFLU t 3FJOIPME)FIM Gartenweg 6 % #VDIMPF 5FM
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wäre. Zum Platzieren des Lokpersonals lässt sich das Dach abnehmen; die Glocke auf dem Dach fungiert als Befestigungsschraube. Die Führerstandstüren lassen sich übrigens nicht öffnen. Die uns zur Verfügung stehende Lok zeigte sich mit geschlossener Tenderrückseite. Sind auf den Wasserkästen und Führerhausseitenwänden Nieten nachgebildet, so fehlen diese vorbildgerecht auf der Tenderrückseite. Wie bei Kleinserienmodellen üblich wird auch die 70er von Hehl von einem
Faulhaber-Motor angetrieben, Dieser wirkt über ein Schnecken-StirnradGetriebe auf die Treibachse der Lok. Die letzte Achse wird über die Kuppelstangen mitgenommen. Alle drei Achsen sind zur Stromabnahme mit Kugelkontakten ausgestattet, die von hinten an die Radreifen drücken. Außerdem liegen alle Achsen abgefedert im Rahmen und sorgen für eine Allradauflage auch bei unebener Gleislage. So zeigt sich unser Exemplar mit ausgeglichenen Fahreigenschaften und einer für
Wie beim Vorbild wird die Treibachse angetrieben. Die Achsen liegen abgefedert im Rahmen. MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
den Modellbetrieb angemessenen Zugkraft. Mikrolämpchen in den Loklaternen sorgen schon etwa ab Schrittgeschwindigkeit fahrtrichtungsabhängig für eine Signalisierung der Lok. Federpuffer und funktionsfähige Schraubenkupplung sind Standard. Fazit: Man muss nicht Fan bayerischer Lokomotiven sein, um Gefallen an der 70er von Hehl zu finden. Eine gewisse Begehrlichkeit weckt die Tenderlok allemal ... gp
Der Tender der DB-Variante zeigt sich anstelle des früher typischen Durchgangs mit durchgehender Rückwand.
Kleinlok Köf II von Minitrix in N
Klein, rot, digital
Darauf haben alle N-Bahner mit Spannung gewartet: Köf II mit manierlichen Fahreigenschaften, integriertem Digitaldecoder und Stirnbeleuchtung. Ob das alles in eine maßstäbliche Kleinlok passt? Gerhard Peter hat den Winzling im Vergleich zur Köf von Arnold unter die Lupe genommen.
D
ie Köf II ist selbst heute in der Baugröße N wegen ihres geringen Volumens konstruktiv eine Herausforderung. Nicht nur, dass ein Antrieb hineinpassen muss, auch ist ein gewisses Mindestgewicht anzustreben, um eine ausreichende elektrische Kontaktsicherheit zwischen Gleis und Rädern zu gewährleisten. Im Vergleich zur ArnoldKöf ist die von Minitrix mit Lokdecoder und Licht ausgestattet. Bereits 2007 auf der Nürnberger Spielwarenmesse angekündigt, be-
gann die Auslieferung der Köf II erst gut 18 Monate später gleich in zwei Versionen. Zuerst kam die Kleinlok mit Computernummer der Epoche IV und mit geschlossenem Führerhaus in den Handel. Es folgte ihr die Epoche-IIIMaschine mit offenem Führerhaus. Auf den ersten Blick wirken die Winzlinge sehr überzeugend. Die Modelle geben das markante Äußere ebenso wieder wie die typischen Details. Wer das Vorbild genau kennt und die Maße vergleicht, wird jedoch einige Abwei-
Maßtabelle Köf II (Minitrix) Vorbild
1:160/NEM
Messwerte Köf II (Minitrix) Minitrix
Arnold
6 392
39,95
40,2
40,0
Höhenmaße Dachoberkante über SO: Umlauf über SO: Höhe Vorbau über SO:
2 730 1 180 2 230
17,06 7,375 13,9375
17,6 7,9 15,1
17,65 8,1 14,6
Breitenmaße Breite Führerstand: Breite Maschinenraum:
3 070 1 000
19,2 6,25
19,3 8,5
19,0 8,45
Radstände Gesamtachsstand:
2 500
16,625
15,5
15,5
5,3
5,2
5,4
Puffermaße Pufferhöhe über SO: Puffermittenabstand: Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe:
90
Gewicht Lok:
21 g
Haftreifen:
Längenmaß Länge über Puffer:
Raddurchmesser:
chungen feststellen, die den Lokrahmen und den Vorbau betreffen. Diese sind dem Antrieb, insbesondere dem Motor geschuldet. Dafür ist der metallene Lokrahmen vorbildgerecht durchbrochen. Im Übrigen bestehen neben dem Fahrwerk sowohl der Vorbau wie auch der Führerstand aus Metall. Der Rahmen ist mit feinen Nietreihen versehen, die auf der Pufferbohle weiteren Details ihre Fortsetzung finden. Nur angedeutet sind die Rangiererbügel unter den Puffern, wie auch der Kupplungshaken oberhalb des Normschachts. Am Rahmen angesetzt sind Rangierertrittbretter, Batteriekästen und Rangiererbügel aus Kunststoff. Der Motoraufbau ist mit vielen angravierten und auch extra montierten Details geschmückt. Der Kühlergrill ist zwar etwas zu breit, jedoch akku-
850 1 030 1 750
6,4 10,9
7,25 11,0
7,0 11,8
keine
Messergebnisse Zugkraft Ebene:
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt/DCC-Betrieb) 102 km/h bei FS 28 Vmax: VVorbild: 45 km/h bei FS 11 Vmin: ca. 5 km/h bei FS1 Stromaufnahme, analog (inkl. Beleuchtung) Lokleerfahrt (12 V): ca. 43 mA bei max. Zugkraft: ca. 60 mA Auslauf (Vmax):
ca. 10 mm
Lichtaustritt:
schaltbar
Schwungmasse: Schnittstelle:
keine Digitaldecoder integriert
NEM-Normschacht: – – –
7,4+0,1 2,2min 0,9max
7,45 2,2 0,9
7,5 2,0 0,9
26 Achsen
ja
Art.-Nr. (Ep.-III-Version): UvP:
12439 € 129,–
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MIBA-TEST
rat graviert. Details wie Griffstangen, Griffe, Klappen und Scharniere sind ebenfalls zu sehen. Trotz des integrierten Decoders kann man fast durch die Führerstände beider Versionen hindurchsehen. Bei der offenen Variante ist sogar die Inneneinrichtung mit dem Schaltrad nachgebildet. Während bei der Epoche-IIILok die Fenster mit Gummis eingefasst sind, hat man bei der Lok mit dem geschlossenen Führerstand verchromte Fenstereinfassungen gewählt. Füllt der Motor bei der Köf von Arnold den Führerstand aus, ist er bei der Minitrix-Lok im Motorvorbau untergebracht. Angetrieben werden beide Achsen, die mit einem geringen Höhenspiel im Rahmen liegen. Die Fahreigenschaften sind im Analog- wie auch Digitalbetrieb annähernd gleich. Im untersten Geschwindigkeitsbereich kann die Lastregelung mit präziserem Fahrverhalten trumpfen. Der Motor der Arnold-Köf ist ein echter Stromfresser und bietet trotz hoffnungslos überzogener Höchstgeschwindigkeit ein passables Langsamfahrverhalten. Beiden gemeinsam sind systembedingte Kontaktprobleme. Das schaltbare Licht funzelt recht mager. Eine kräftigere Lichtausbeute wäre wünschenswert. Da wirken die zierlicheren und weiß ausgelegten Lampen an der Arnold-Köf ansprechender. Während die Arnold-Köf nur mit einem Kupplungshaken lockt, bietet Minitrix einen Normschacht mit der N-Standardkupplung. Hier lässt sich dann ohne Probleme auch die zierliche Fallhakenkupplung von Hammerschmid montieren. gp
Die Köf II schnurrt mit ihrem Übergabezug Richtung Anschlussgleis. Auffällig wirken in der ansprechenden Rückwand die mit Chrom eingefassten Stirnfenster.
Fotos: gp
Die „alte“ neuaufgelegte Arnold-Köf links im Bild wirkt von ihren Proportionen her zierlicher und vorbildgerechter als die neue Minitrix-Köf.
Runde Abbildungen: Anschriftenfelder der Köf II von Minitrix (links) und Arnold (rechts)
Während die Arnold-Köf einfach gestrickt ist und manches Detail vermissen lässt, trumpft die Minitrix-Lok mit Nietreihen, Verglasung und gestalteter Pufferbohle auf. Im Dach der Köf ist der Multiprotokolldecoder für DCC und Selectrix untergebracht. Er erkennt auch automatisch Analogbetrieb.
Messwerte Köf II (Arnold) Gewicht Lok: Haftreifen: Messergebnisse Zugkraft Ebene:
21 g keine 18 Achsen
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) 205 km/h bei 12 V Vmax: VVorbild: 45 km/h bei 6,0 V Vmin: ca. 4 km/h bei 3,2 V Stromaufnahme Lokleerfahrt (12 V): bei max. Zugkraft: Auslauf (Vmax): Lichtaustritt:
ca. 145 mA ca. 165 mA ca. 10 mm –
Schwungmasse:
keine
Schnittstelle:
keine
NEM-Normschacht: Art.-Nr. (Ep.-III-Version): UvP:
MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
nein HN2002 € 99,–
Die Minitrix-Lok (Variante mit offenem Führerhaus) zeigt sich zwar mit vielen Details, sieht jedoch gegenüber dem Arnold-Modell wuchtiger aus.
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Der Lenz im Herbst: Köf II in Baugröße Null
Komfortrangierer Ursprünglich als Appetithäppchen für den Einstieg in die Spur 0 mit Güterwagen und Gleisoval gedacht, bietet Lenz die Köf II noch vor der Auslieferung des Startsets bereits einzeln an. Grund genug, sich mit dem Modell der Kleinlok auseinanderzusetzen und sowohl den Betriebs- als auch den „Suchtfaktor“ zu ermitteln.
A
uspacken, aufgleisen, Adresse 32 eingeben und auf gehts mit dem Rangierspaß. Keine Zurüstteile dranfummeln, kein Sound reinbasteln und auch keine Rangierkupplung nachträglich montieren – komfortables Fahrvergnügen von Anfang an! Und damit der Fahrspaß auch ungetrübt selbst in kritischen Gleisbereichen genossen werden kann, ist die Lok nicht nur mit einem Energiespeicher zur Kompensation von kurzen Stromunterbrechungen ausgestattet. Man hat ihr auch eine pendelnd gelagerte Hinterachse spendiert, um eine Allradauflage auch in Hinblick auf die Zugkraft zu gewährleisten. Neben diesen Eigenschaften wartet die Kleinlok mit dem von Lenz gesetzten Ausstattungsstandard wie Ran-
gierkupplung, Sound, Führerstandsbeleuchtung und dergleichen auf. Auch wenn die Lok analog mit Gleichstrom gefahren werden kann, sind die aufgeführten Funktionen wie auch der Rangiergang nur im Digitalbetrieb nutzbar. So sind die Stirnlampen getrennt schaltbar und wechseln mit der Fahrtrichtung. Im Rangiergang (F5) leuchten die Lampen beider Lokseiten. Der Sound des Modells gibt die typische Akustik der Köf wieder. Auch das Typhon klingt ähnlich gequält wie das des Vorbilds. Für den Betrieb daheim kann die Lautstärke angepasst werden. Ein entsprechender Hinweis vor allem für Einsteiger fehlt leider in der Bedienungsanleitung. Diese ist serienmäßig in der CV 902 auf den Wert 120 ein-
gestellt und hat sich als annehmbare Zimmerlautstärke herausgestellt. Der Lautsprecher befindet sich übrigens im Dach des Führerstands. Die Fahreigenschaften der Lok sind ausgewogen, sowohl digital als auch analog, sodass beide Fraktionen Spaß an der Kleinlok finden werden. Im Digitalbetrieb lässt sie sich z.B. weich an einen Waggon heranfahren, bis der Kupplungshaken greift. Auch das Entkuppeln über die Funktionstaste F2 funktioniert tadellos auch im Gleisbogen. Die serienmäßig eingestellte Anfahr- und Bremsverzögerung hat sich beim „Testrangieren“ als praktischer Wert herausgestellt. Die gemessene Zugkraft von 54 g hört sich im ersten Moment recht be-
Maßtabelle Köf II (Lenz) Vorbild
Messwerte Köf II (Lenz) 1:45/NEM
Modell
Längenmaß Länge über Puffer:
6 392
142,0
142,5
Höhenmaße Dachoberkante über SO: Umlauf über SO: Höhe Vorbau über SO:
2 730 1 180 2 230
60,6 26,2 49,6
59,4 26,3 49,9
Breitenmaße Breite Führerhaus: Breite Maschinenraum:
3 070 1 000
68,2 22,2
67,8 22,8
Radstände Gesamtachsstand:
2 500
55,5
55,0
850
18,9
19,0
1 030 1 750
22,9 38,9
22,9 39,2
28,4+0,1 4,7min 1,6max
28,6 3,7 1,15
Raddurchmesser: Puffermaße Pufferhöhe über SO: Puffermittenabstand: Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe:
92
Gewicht Lok:
418 g
Haftreifen:
keine
Messergebnisse Zugkraft Ebene:
54 g
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) 54 km/h bei FS 28 Vmax: VVorbild: 45 km/h bei FS 25 Vmin: < 0,5 km/h bei FS1 Stromaufnahme, analog (inkl. Beleuchtung) Lokleerfahrt (12 V): ca. 200 mA bei max. Zugkraft: ca. 390 mA Auslauf (VVorbild): ca. 150 cm mit Stromspeicher Lichtaustritt: schaltbar Schwungmasse:
1 (Ø x L: 17,7 x 6 mm)
DCC-Digitaldecoder mit Sound elektrische Rangierkupplung
– – –
Art.-Nr.: UvP:
40150 € 345,–
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MIBA-TEST
scheiden an. Sie reicht jedoch für den Verschub vorbildentsprechender Wagengruppen aus. Um der Lok ein angemessenes Gewicht mit auf das Gleis zu geben, sind Rahmen mit vorderer Pufferbohle sowie der Motoraufbau aus Metalldruckguss gefertigt. Auch die Griffstangen bestehen aus Metall. Teile wie Führerstand mit hinterer Pufferbohle sowie angesetzte Teile wie Rangierertrittbretter, Batteriekästen, Luftkessel und Lampen bestehen aus Kunststoff. Etwas griffempfindlich sind die Trittbretter für den Rangierer.
Ebenso wie die Buckelbleche kommen die Nieten an Fahrwerk und Aufbauten gut zur Geltung. Der Kühlergrill hingegen wirkt durch die Art der Gestaltung etwas flacher. Hier hätte man sich ein extra montiertes Gitter vor einem gravierten Kühler gewünscht. Fazit: Lok mit Suchtfaktor! Die Köf gefällt nicht nur mit ihrer technischen Ausstattung. Die Proportionen der Lok sowie deren Detaillierung, Lackierung und Anschriften sind stimmig und sprechen für das Modell. Das Erscheinungsbild der Kleinlok versetzt den Betrachter in eine Zeit, als diese noch emsig selbst in kleineren Bahnhöfen die Güterwagen aus den Anschlussgleisen abholte oder sie dort für Ladetätigkeiten hinbrachte. gp
Der Führerstand ist beleuchtbar und mit prägnanten Elementen detailliert. Auch wurde auf eine korrekte Farbgebung geachtet. Die Antriebskette ist nur angedeutet.
Links: Antriebseinheit mit Pendelachse in einem eigenen Getriebekasten (links im Bild) und mit kleiner Schwungmasse mit Strichmarkierung für die Motorregelung (rechts). Rechts: Im Dach versteckt sorgt der flache Lautsprecher für eine überzeugende Geräuschkulisse. Fotos: gp MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
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Die Baureihe 24 als H0-Bausatz von Weinert
Ein Pferdchen aus der Steppe Niemals würden wir ernsthaft behaupten, dass die schöne norddeutsche Tiefebene versteppt wäre. Man kann sich aber gut vorstellen, wie die neue 24 von Weinert als Nebenbahn-Dampfross durch entsprechend gestaltete Modelllandschaften trabt. Zuvor ist jedoch der Zusammenbau angesagt. Martin Knaden berichtet, worauf zu achten ist.
S
ie zählt zu den beliebtesten Baureihen bei Modellbahnern. Die harmonischen Proportionen ließen diese typische Nebenbahnmaschine besonders gefällig erscheinen. Das Vorbild war durch den Tender insbesondere für längere Strecken prädestiniert. Im Modell bietet es als Schlepptendermaschine ein wenig Abwechslung unter den Nebenbahn-Tenderloks.
Trotz der recht kleinen Abmessungen der 24 findet man in der Packung eine enorme Vielzahl an Teilen. Es soll ja auch schließlich eine Schlepptenderlok werden. Der Antrieb ist im Tender untergebracht und bereits werkseitig lauffähig montiert. So viel sei vorab verraten: Mit diesem lautlos arbeitenden und zugkräftigen Antrieb muss der Lok vor keiner Aufgabe bange sein.
Der Zusammenbau beginnt wie immer mit dem Rahmen. Da hier die Federpakete von der 64 übernommen wurden, deren hintere Kuppelachse als Antriebsachse in der Höhe festgelegt wurde, haben diese Bauteile auch bei der 24 kleine Erhebungen im hinteren Achsausschnitt. Damit die 24 wirklich auf allen Achsen gefedert ist, können die Erhebungen weggefeilt werden. Ebenfalls am Rahmen, wenn auch erst zur Endmontage fällig, liegen die Bremsbacken. Hier wurden versehentlich Bremsbacken mit zu kurzem Zapfenabstand beigelegt. Wer also (außen) nur 9,3 statt 10,1 mm misst, erhält beim Hersteller kostenlos Ersatz geliefert. Steht der Rahmen auf eigenen Rädern, sollte man sich zunächst mit dem Rohbau des Gehäuses befassen. Hier hat sich die Frontschürze, die aus Messing gegossen ist, als etwas problematisch herausgestellt. Sie muss zunächst exakt waagerecht unter die Rauchkammer geklebt werden. Der Ausschnitt im Rauchkammerbauch lässt leider eine gewisse Schiefstellung zu.
Äußerst umfangreich ist das Teile-Angebot im 24er-Bausatz. Auch bei diesem Bausatz sind wieder sämtliche Leitungen bei den Gussteilen berücksichtigt. Entsprechend flott geht die Komplettierung der Lok.
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NEUHEIT
Liegt die Unterkante waagerecht, werden seitlich die Weißmetall-Umlaufbleche aufgelegt. Bei unserem Muster ergab sich vorn ein rund 1 mm zu hoher Auflagepunkt. Um die Höhe zu justieren, reichte Biegen nicht mehr (zumal bei den DRG-Windleitblechen der Winkel genau einzuhalten ist und sich außerdem vorn die Auflagen für die Pufferbohlenabdeckung verändern). Hier wurde also die Schürze heruntergefeilt. Das Maß ließ sich nur durch mehrfaches Auflegen der Umlaufbleche ermitteln. Entsprechend mussten die Oberkanten des Steuerungsträgers einige Zehntel beigefeilt werden, denn sonst würden die Umläufe mittig hochgebogen. Alle Überprüfungen sollten mit festgezogener Schlotschraube erfolgen, um beim Messen einen exakten Sitz des Oberteils auf dem Fahrwerk zu haben. Ist der Rohbau bewältigt, kann die Komplettierung der Lok ohne weitere Hürden erfolgen. Lediglich die rechte Stellstange am hinteren Abschlämmventil muss weggelassen werden, da sie sonst am Stromabnahmeblech der hinteren Kuppelachse einen Kurzschluss verursacht. Auch am Tender gibt es ein Abdeckblech über der Pufferbohle. Damit hier das Tendergehäuse waagerecht liegt, muss die entsprechende Fläche ca. 0,4 mm tief befeilt werden. Bei der Endmontage stellte sich heraus, dass die Nietreihen des rechten DB-Windleitblechs weiter vorn liegen als beim Blech auf der linken Seite. Auch hier leistet Weinert kostenlos entsprechenden Ersatz in Form zweier neuer Windleitbleche. Nach der Montage kann der Erbauer sich über eine perfekte Lok freuen. Noch nie zeigte eine 24 eine solch gelungene Kombination aus hervorragender Detaillierung und überragenden Fahreigenschaften! MK
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Der Rohbau der Lok muss sehr sorgfältig auf waagerechte Lage überprüft werden. Rechts: Dazu gehört auch das Befeilen der Steuerungsträger-Oberkante. Unten: Zum Einkleben der Elektrobuchsen eignet sich der Platz im Tenderrahmen. Daneben: Der Tenderwerkzeugkasten muss an seiner Unterseite befeilt werden.
Die lackierfertige 24 066. Es fehlen noch der Stehkessel, die Leitungen unter dem Führerhaus und die Bremsbacken. Diese Teile werden erst im Zuge der Endmontage festgeklebt. Fotos: MK
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01 239 des Bw Treuchtlingen wird mit D 364 Dortmund–Berchtesgaden in Kürze München Hbf erreichen, Juni 1953. Die Angabe des Fotografen „D 90“ stimmt nicht, denn dieser Zug von Hmb-Altona nach München fuhr ab Treuchtlingen über Augsburg mit Ellok und führte hinter dem DSG-WL einen CIWL-Schlafwagen nach Rom. Indes ist auch D 364 nicht genau nach Plan gereiht. Der MPw läuft hinter dem Postwagen und die beiden DSG-Schlafwagen haben ihre Position getauscht: Dem preußischen Sechsachs-WLAB 221 (noch mit Oberlicht-Hutzen) folgt der WLC 321 der Hecht-Bauart. Foto: Carl Bellingrodt/Archiv Michael Meinhold
Schlaf- und Speisewagen aus der Länderbahnzeit
Preußische 6-Achser bei der DSG Sie waren auch noch in der Epoche III unterwegs – die in den ersten zwei Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts für KPEV und MITROPA gebauten Schlaf- und Speisewagen. Ihren Einsatz und die H0-Modelle von Fleischmann porträtiert Michael Meinhold.
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A
m liebsten sind mir die alten Sechsachser – wegen der Laufruhe. Ansonsten versuche ich möglichst den Spezial mit Zickzack-Gang zu buchen“, sagte mein Vater, wenn er von seinen Schlafwagen-Fahrten erzählte. Er musste es wissen: Auf vielen Vortragsreisen mit einer Jahresnetzkarte unterwegs, waren das Kursbuch und die Schlafwagen-Fahrpläne von DSG und CIWL seine ständigen Begleiter – und auch die meiner Kindheit, was zum einen die ererbte Affinität zu den roten und blauen Wagen, zum anderen einen Grundstock meines Archivs erklären mag. Ein kurzer Blick zurück: Bereits ab 1904 hatte die KPEV nur noch sechsachsige Schlafwagen beschafft, die zunächst mit preußischen Regeldrehgestellen, ab 1908 auch mit Schwanenhals-Drehgestellen amerikanischer Bauart ausgerüstet wurden. Ab 1911 MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
VORBILD+MODELL
Der WLAB6ü(c) 24066 [P], gebaut 1916 von der Breslauer Waggonfabrik, ist im WagenVerzeichnis der DSG vom Mai 1958 noch aufgeführt. Aufgenommen wurde der mit Drehgestellen amerikanischer Bauart ausgerüstete Wagen am 8.6.1961 in Frankfurt/M.
Linke Seite: Über 50 Jahre älter als 10 002 ist der 6-achsige Schlafwagen, der am 21.6.1958 unbesetzt an der Spitze des D 376 nach Frankfurt/M Hbf läuft. Fotos: Joachim Claus
Dreiachsige Drehgestelle preußischer Bauart und Teakholz-Verkleidung zeigt der in München Hbf aufgenommene WR6ü 758 von 1907, der lt. EJ-Spezial „75 Jahre MITROPA“ 1950 im Schnellzug Kassel–München fuhr. Gemeint sein dürfte D 375 Hamburg–Kassel– Frankfurt/M–Stuttgart–München, dessen Speisewagen allerdings erst ab 1952 von Kassel (vorher Frankfurt/M) bis München geführt wurde. Foto: Dr. G. Scheingraber/Slg. Joachim Claus MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
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Frankfurt/M Hbf, 20.4.1959, 7.58 Uhr: Der WLA6ü 20090 [P] kommt im D 2 von Berlin Stadtbahn nach Frankfurt/M Hbf. Die Wagennummer 290 stimmt mit dem Reihungsplan überein, lt. dem hinter dem WL noch der SNCF-Kurswagen Berlin–Paris laufen müsste. Foto: Joachim Claus
wuchs die Kastenlänge von 19 200 auf 20 200 mm und die LüP auf 21 420 mm. Ihre vielgerühmte Laufruhe verdankten die Sechsachser vor allem den dreiachsigen Schwanenhals-Drehgestellen amerikanischer Bauart, mit denen diese Veteranen aus dem zweiten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts noch bis in die Epoche III rollten – Schlafwagen zumeist, denn die Speisewagen mit Teakholzverkleidung und preußischen Zweiachs- oder Dreiachs-Drehgestellen wurden schon bis zur Mitte der 50erJahre aufs Abstellgleis geschoben. Zwar gibt es Fotos, die sie noch im Zugverband mit -üm-Sitzwagen zeigen (MIBA 8/1973, S. 517), doch im Wagen-Verzeichnis der DSG von 1957 ist keiner mehr enthalten – im Gegensatz zu 32 sechsachsigen Schlafwagen der Baujahre 1912-1916, nämlich 19 WLA, 4 WLAB und 9 WLB. Im Jahr darauf sind immerhin noch 13 WLA, 2 WLAB und 9 WLB verzeichnet, von denen zumindest einige noch im regulären Dienst stehen, wie Foto und Reihungsplan des D 2 von 1958 belegen. Die meisten der über ein halbes Jahrhundert alten Länderbahn-Veteranen indes werden als Reserve vorgehalten oder in Sonderverkehren wie etwa zur Hannover-Messe eingesetzt, wo sie auch als Hotelzüge dienen – ein Service, in dem zwanzig Jahre später mit den WLAs der Spezial-Klasse der zweite Lieblings-Schlafwagentyp meines Vaters sein Gnadenbrot verdienen sollte. Dass seinen Schlafwagen-Fahrplänen von damals ebenso mein besonderes Interesse gilt wie den Modellen von heute, versteht sich wohl von selbst … Der Auszug aus dem Wagen-Verzeichnis der DSG vom Mai 1958 zeigt zahlreiche 6-Achser mit amerikanischen Drehgestellen.
Schlafwagen-Fahrplan 1958 der DSG, Sommer1958: Die 20-plätzigen WLA sind zumeist 6-Achser (siehe Tabelle rechts). Archiv Michael Meinhold
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Die Vorbild-Szene auf der linken Seite im Modell: Fleischmanns WLAB6ü läuft, vorbildgerecht am (Anfang oder) Schluss eingestellt, in einem D-Zug der frühen Epoche III. Ein eingezogener Faltenbalg für die rückwärtige Stirnseite ist leider nicht beigelegt.
Die lupenreine Beschriftung weist den sechsachsigen DSG-Schlafwagen der frühen Epoche III zu. Mit einer LüP von 20,5 m gehört das Vorbild zu den bis 1910 gebauten Typen. Modellfotos: MK
Modell-Glanzlichter für IIIa Er rangierte bei den WunschmodellUmfragen stets auf den vorderen Rängen – der sechsachsige Schlafwagen der KPEV, den Fleischmann nach der 2006 aufgelegten MITROPA-Ausführung nun als DSG-Fahrzeug der Epoche IIIa präsentiert. Analog zum Vorbild blieb der
vom Vierachser übernommene Wagenkasten unverändert; die preußischen Regeldrehgestelle und die Beschriftung als WLAB6ü mit Untersuchungsdaten von 1952 weisen in die frühe Epoche III. Das in Detaillierung, Lackierung und Beschriftung makellose Modell des DSG 20041 [P] kann durchaus noch mit den damals modernen -4ümg-Wagen
kombiniert werden, das gilt auch für den WR6ü-Speisewagen DSG 758 [P], dessen 1907 bei v.d.Zypen & Charlier gebautes Vorbild bis 1958 als Inventarwagen überlebte. Fazit: Beide Wagen, obwohl „nur“ Dekor-Varianten bekannter Modelle, sind den „Epocisti“ zur Bildung zeittypischer D-Züge sicherlich sehr willkommen. mm
N-Skizze des Sechsachsers mit Schwanenhals-Drehgestellen und einer LüP von 21,5 m aus MIBA 5/1970. Ein H0-Modell wurde in Heft 6/1986 gezeigt. Unten: Der WR6ü in H0
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Programmänderung: Eisenbahn-Romantik teilt sich ab Mitte Oktober den Sendeplatz mit der Sendung Rasthaus. Die Ausstrahlung erfolgt blockweise. Nächste Sendetermine: sonntags von 16.00-16.30 Uhr, auf SWR. 23.11.2008, Folge 684 „Rheingold – eine Legende wird 80“. Eisenbahn-Romantik begleitet den Luxuszug auf seiner Fahrt durch das Rheintal. 30.11.2008, Folge 685 „Expedition Sandträsk“. Berichtet wird von der Bergung und Überführung dreier Dampflokomotiven aus den Beständen der schwedischen Armee, in Eisenbahnmuseen.
mdr – „Auf kleiner Spur“ Eine neue Ausgabe von „Auf kleiner Spur – dem Modellmagazin nicht nur für Nietenzähler“ läuft am 31.10.2008 ab 16.15 Uhr im mdr-Fernsehen mit Beiträgen von der „modell-hobby-spiel“ aus Leipzig, der neuen 58.30 von Gützold (MIBA-Test) und der „Modellbahnwelt Waldenburg“ in Sachsen.
01./02.11.2008 Modellbahnausstellung im Betriebsbahnhof Berlin-Schöneweide, Am Adlergestell, 10-18 Uhr. Info: ModellEisenbahn-Klub Berlin (MEKB) 1932 e.V., www.mekb.de 01./02.11.2008 Modellbahnausstellung in Helmond (NL), Dr. Knippenberg College, Nachtegaallaan 40, Sa: 11-17 Uhr, So: 1017 Uhr. Info: Spoorgroep Zuid, Tel. 0031/40/2534821, www.mscob.nl 01./02.11.2008 Ausstellung der Modellbahnfreunde Andernach e.V., 56637 Plaidt, Saffiager Str. 7. Info: www.mefa-online.de 01./02.11.2008 Fahrtag bei den Freunden der Eisenbahn Burscheid e.V., Realschule, Am Stadtpark 27, 51373 Leverkusen, gezeigt werden die Anlagen Gremberg, Stehle/Hafen, Durlesbach, Kinderspielanlage, Anlage des historischen Hettdörp von Lutz Kuhl, Gastanlagen, Tombola. Info: www.fde-burscheid.de 01.-30.11.2008 „Modellfotografie im Maßstab 1:32 – Gleisarbeiten in 1“, Klostercafé, Klosterhof 1, 95028 Hof, Di-Fr: 12-17.30 Uhr, Sa, So + Feiertage: 14-17.30 Uhr. Info: Daniel Wagner, Tel. 09131/967684, www.erlanger-einser.de
08.11.2008 Fahrt Berlin-Schöneweide–Pulsnitz (Pfefferkuchenmarkt). Info: Traditionszug Berlin (Anschrift s.u.). 08./09.11.2008 Modellbahn- und Modellbauausstellung im Schulzentrum Ottobeuren, 9.30-18 Uhr, Samstag mit Börse. Info: GünztalMuseumsbahnverein e.V., Gerhard Bäuml, Tel. 08332/8661. 08./09.11.2008 Tag der offenen Tür beim MEC Bremen, Rockwinkler Heerstr. 123, 10-18 Uhr. Info: Stefan Koch, Tel. 0421/2238354, www.mecbremen.de 08./09.11.2008 Internationale Modellbahnausstellung von Schmalspurbahnen in Schlanders/ Südtirol (I), 9-19 Uhr. Info: www.mecschlanders.com 08./09.11.2008 Modellbahnausstellung in 90522 Oberasbach, Pfarrei St. Johannes, St.-Johannes-Str. 2, Sa: 15-19 Uhr, So: 11.30-15 Uhr. Info: www.modellbahnteam-oberasbach.de 08.-23.11.2008 „40 Jahre Zittauer-Modell-Eisenbahnausstellung“, 02763 Zittau, GerhartHauptmann-Str. 34, nur am Wochenende 13-17.30 Uhr. Info: Zittauer-ModellEisenbahn-Club e.V., www-zimec.de
25./26.10.2008 Fahrtag bei den N-Bahn-Freunden Worms e.V., Sängerheim Pfeddersheim, Berliner Str. 48, 10-18 Uhr, Tombola. Info: www.nbf-worms.de
02.11.2008 Modellbahn-, Zubehör- und Auto-Börse der Eisenbahnfreunde Helmstedt, im Schützenhaus, Maschweg, 11-16 Uhr. Info: Günter Krebs, Tel. 05352/6471.
25./26.10.2008 „50 Jahre Lokomotivbaureihe 2095 – Pinzgauer Lokalbahn“. Sa: ab 19 Uhr Nacht-Foto-Session, Zell am See-Tischlerhäusl (A), So: ab 8.49 Uhr. Info: Pinzgauer Lokalbahn, Tel. 0043/662/44801500, www.pinzgauerlokalbahn.at
02.11.2008 Ausstellung „Die Lokalbahnen in der Vorderpfalz“, Gemeindehaus Ludwigshafen-Friesenheim, Luitpoldstr. 48, 14-17 Uhr. Info: Museumsverein Friesenheim e.V., Tel. 0621/692306.
09.11.2008 M&O-Auto- und Eisenbahnmodelltauschbörse, 31515 Wunstorf, Schulzentrum An der Aue, 11-16 Uhr. Info: Tel. 05031/3504.
02.11.2008 Modellbahnausstellung in Schöllkrippen, am Sportzentrum, 10-17 Uhr. Info: Eisenbahnfreunde Kahlgrund e.V., Seitzenbergstr. 2, 63825 Schöllkrippen, www.efkahlgrund.de
15./16.11.2008 Ausstellung im Bürgerhaus FrankfurtGriesheim, Schwarzerlenweg 57, Sa: 12-17 Uhr, So: 10-17 Uhr. Info: Modelleisenbahn-Club Griesheim 83 e.V., Marco Nardi, Tel. 069/95622139.
02./09./16.11.2008 Fahrbetrieb auf der H0-Clubanlage des MEC Castrop-Rauxel, DortmundBövinghausen, Provinzialstr. 415-417, 10-18 Uhr. Info: Tel. 0231/698404, www.mec-castrop-rauxel.de
15./16.11.2008 Modellbauausstellung in 77839 Lichtenau, Stadthalle, Sa: 13-18 Uhr, So:11-17 Uhr. Info: Modellbauclub 1:87 Lichtenau e.V., Wörthstr. 11a, www.modellclub-lichtenau.de
01.11.2008 Modellbahnbörse, Hauptbahnhof, Lu.Wittenberg, 10-14 Uhr. Info: Förderverein Berlin-Anhaltische Eisenbahn e.V., M. Jungfer, Tel. 0172/9476750, www.eisenbahnverein-wittenberg.de 01.11.2008 Fahrt Berlin-Schöneweide–Sondershausen (Abschied von 03 1010). Info: Traditionszug Berlin (Anschrift s.u.). 100
09.11.2008 Fahrt Benndorf–Hettstedt. Info: Mansfelder Bergwerksbahn e.V., Hauptstr. 15, 06308 Benndorf, Tel. 034772/27640, www.bergwerksbahn.de
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VERANSTALTUNGEN ∙ KURZMELDUNGEN
15./16.11.2008 Ausstellung der Modulanlage der Eisenbahnfreunde Osnabrück e.V., Franziskanerkloster, Bramscher Str. 158, 10-18 Uhr. Info: J. Wiethäupter, Tel. 05407/59332. 15./16.11.2008 Modellbahntage in Freiberg, Prisma am Marktplatz, 10-18 Uhr, Sa: Eisenbahnflohmarkt. Info: Modelleisenbahnclub Freiberg/Neckar, www.mecfreiberg.de 15./16.11.2008 16. Internationales Z-Treffen, Sindelfingen, Sütex-Haus, Eschenbrünnlestr. 12-14, Sa: 12-18 Uhr, So: 11-16 Uhr, über 100 Anlagen, Aktuelles zur neuen Spur T aus Japan (Halb-Z). Info: Roland Kimmich, Tel. 0711/232353,
[email protected]. 15./16./22./23.11.2008 Tage der offenen Tür beim MEC BadOeynhausen-Löhne e.V., Anlagen von N bis G, Händelstr. 12a, 10 bis 18 Uhr. Info: Alexander Wehrmann,
[email protected] 15.-23.11.2008 Modellbahnausstellung im SKZ Pusteblume, 06122 Halle, zur Saaleaue 51a, Sa/So: 10-18 Uhr, Mo-Fr: 15-18 Uhr. Info: Modelleisenbahn- und Eisenbahnfreunde Halle-Stadtmitte e.V., Tel. 0345/6902033, www.die-tt-bahn.de 15.-23.11.2008 Ausstellung des MEC Radebeul-Kötschenbroda e.V., Gewerbehof Gohliserstr. 24, 01445 Radebeul, samstags, sonntags und feiertags 10-18 Uhr. Info: Tino Bermich, Tel. 0172/3520896, www.mec-radebeul.de 15./16./19./22./23.11.2008 Modellbahnausstellung der Zschopauer Modelleisenbahn- und Eisenbahnfreunde e.V., 09405 Zschopau, Witzschdorfer Str. 15, 10-18 Uhr. Info: Mirko Caspar, Tel. 03725/344434, www.zme.zschopau.de 15./16./19./22./23./29./30.11.2008 Modellbahnausstellung des MBC Zwickau e.V., Crimmitschauer Str. 16, Haus der Modellbahn, 10-17.30 Uhr. Info: Tel. 0177/2283988, www.mbczwickau.de 16.11.2008 Modellbahnausstellung bei den ModellMIBA-Miniaturbahnen 11/2008
bahn- und Eisenbahnfreunden Karlsruhe, Ettlinger Str. 109, 10-18 Uhr. Info: Tel. 07243/78868, www.lokshopdom.de/mek/ 16.11./14.12.2008 Tag der offenen Tür beim Modelleisenbahnclub Eferding, Aumühle 4, 4075 Breitenaich (A), mit Fahrbetrieb auf der H0-Modulanlage und der N-Anlage, 10-17 Uhr. Info: www.mec-eferding.at 22.11.2008 Modellbahnausstellung in Wertheim, Main-Tauber-Halle, Untere Leberklinge, 11-16 Uhr. Info: Wertheimer Eisenbahnclub e.V., Tel. 09342/5171. 22./23.11.2008 Ausstellung der H0-Anlage mit Basar, des MEC Halver, Aula der Realschule, Humboldtstr. 5, 11-18 Uhr. Info: www. mec-halver.de 22./23.11.2008 Modelleisenbahnausstellung der IG Bad Homburg-Gonzenheim, Am Kitzenhof 4, Flohmarkt, Sa: 13-18 Uhr, So: 10-18 Uhr. Info: www.ige-hg.de 22./23.11.2008 Nord-Modul-Ausstellung des MEC Barsinghausen, Goetheschule (KGS), Goethestr., 10-17 Uhr. Info: D. Bischoff, Tel. 05105/80168, www.nord-modul.de 22./23.11.2008 Vorführung der H0-Anlage beim Hauptbahnhof Stuttgart, Unterführung Kronen-/Lautenschlagerstr., 10-18 Uhr. Info: Modellbahn65, Gerhard Hammrich, Tel. 07154/27624, www.modellbahn65.de 22./23.11.2008 Modellbahnausstellung in der Stadthalle Schlüsselfeld, Börse, Sa: 10-17 Uhr, So: 9.30-16.30 Uhr. Info: Modell- und Lokalbahnfreunde Reicher Ebrachgrund, Tel. 09502/8797 (19-20 Uhr).
22./23.11.2008 Intern. Modellbahntage in Lahnstein, Stadthalle, Sa: 10-17 Uhr, So: 11-17 Uhr, Modellbahnbörse. Info: Eisenbahnfreunde Lahnstein-Koblenz, Herr Lehmkühler, Tel. 0261/77234, www. mec-lahnstein-koblenz.de 22./23.11.2008 Modelleisenbahntage in Wuppertal, Stadtwerke, Schützenstr. 34, Sa: 10-18 Uhr, So: 10-17 Uhr, Anlagen von Z bis IIm, Kindereisenbahn u.v.m. Info: Eisenbahnclub der WSW, R. Detmer, Tel. 0202/569-3802. 22./23.11.2008 Int. Modelleisenbahnausstellung der MBF Bexbach e.V., Anlagen von Z bis IIm, Höcherberghallen, 66450 Bexbach, Sa: 14-19 Uhr, So: 10-18 Uhr. Info: Martin Otto-Walter, Johannesstr. 20, 66424 Homburg. 22./23./29./30.11.2008 Modellbahnausstellung im Freizeitzentrum Annaparkhütte, Meerane, Promenadenweg 21, 9.30-18 Uhr. Info: Modelleisenbahnclub Meerane e.V, www. modellbahnclub.meerane.de 22./23./29./30.11.2008 Modellbahnausstellung des MBC 3/22, 09350 Lichtenstein, im Bahnhof, 1018 Uhr. Info: Sächs. Modellbahner-Vereinigung (Anschrift s.u.), www.modellbahnclub-lichtenstein.de 23.11.2008 Modelleisenbahn- und Spielzeugbörse mit Ausstellung, Bürgerhaus, Gutenbergstr. 16 in 35510 Butzbach, 10-16 Uhr. Info: Antonette Baum, Tel. 06403/74626. 23.11.2008 Modelleisenbahn-, Autobörse, BBS II Göttingen, Godehardstr. 11, Südeingang, 10-16 Uhr. Info: Eisenbahnfreunde Göttingen e.V., Lange Geismarstr. 72, 37073 Göttingen.
22./23.11.2008 Modellbahnausstellung, Kleine Mannaberghalle, Jahnweg 1, 69231 Rauenberg, Sa: 11-18 Uhr, So: 10-17 Uhr, Sa: mit Börse. Info: MEF Kurpfalz 1997 e.V., www.mef-kurpfalz.de
23.11.2008 Modellbahn- und Automodellbörse, Volkshaus, Haus des Gastes, Neumarkt 4, 09419 Thum, 10-16 Uhr. Info: Markus Nestler, Tel. 0372097/4221.
22./23.11.2008 Modellbahnausstellung des EMC80, Ewaldschule, Middelicher Str. 289, Gelsenkirchen, 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Info: www.emc80.de
26.11./03./10./17.12.2008 Modellbahnausstellung und Börse des MEC Wuppertal e.V., Hatzfelder Str. 90a, 17-21 Uhr. Info: www.mec-wuppertal.de 101
27.-30.11.2008 Internationale Modellbahnausstellung im FEZ Berlin, An der Wuhlheide 197, 10-18 Uhr, Workshops. Info: Frank Tinius, Tel.030/53071533, www.bahnerlebniswelt.de 28.-30.11.2008 Modellbahnausstellung, MannheimKäfertal, Opel Autohaus Schmitt & Umhey, auf dem Sand 73-77, 9-18 Uhr. Info: Modulbahnfreunde Ladenburg e.V., Otto-Hahn-Str. 5, 68519 Viernheim. 29./30.11.2008 Modellbahnausstellung des KarowLübzer MBC e.V. in Karls Erlebnishof, Purkshof 2, 18182 Rövershagen, Sa: 9-18 Uhr, So: 9-17 Uhr. Info: Sächs. Modellbahner-Vereinigung (Anschrift s.u.), www.modellbahnclub-karow.de 29./30.11.2008 Modellbahnausstellung des MEC Rabenau e.V., Markt 7, Kleinbahnfest der Weißeritztalbahn. Info: Sächs. Modellbahner-Vereinigung (Anschrift s.u.), www.mec-rabenau.de 29./30.11.2008 Modelleisenbahn- und Modellbauausstellung in Northeim, Freihandschützenzelt am Schützenplatz, Sa: 10-17 Uhr, So: 11-17 Uhr. Info: Modellbau IG Northeim e.V., Teichstr. 32, 37154 Northeim, www.mig-northeim.de 29./30.11.2008 Modellbautage in der Hauptschule in Gangelt. Sa: 11-18 Uhr, So: 10-17 Uhr. Info: Modell-Eisenbahn-Freunde Gangelt e.V., www.mefgangelt.de
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29./30.11.2008 Modellbahn-Ausstellung des Modell-Eisenbahn-Clubs 1978 e.V. Bruchsal, Johann-PeterH e b e l Schu-
le, Wilderichstr., mit Gastvereinen. Info: mec-bruchsal.de 29./30.11.2008 Tag der Modellbahn bei den Eisenbahnfreunden Aurich e.V. Georgswall 25, Sa: 15-18 Uhr, So: 10-18 Uhr. Info: Hans Joachum Suhren, Tel. 04941/68887. 30.11.2008 Nikolaus-Sonderzug mit der „Lilo“ Bahnhof Eferding (A)–Waizenkirchen, Abfahrt 15 Uhr, Karten sind bei den Sparkassen Eferding, Peuerbach, Waizenkirchen erhältlich. Info: MEC Eferding, Aumühle 4, A-4075 Breitenaich, www.mec-eferding.at 30.11.2008 Modellbahnausstellung des ECE Euskirchen e.V., u.a. mit Anlagen aus England, Börse, Jahnhalle, Erftstr., 11-17 Uhr. Info: Marcel Roels, Tel. 0171/6561069, www.ece-ev.de 30.11.2008 Modellbahnausstellung in BacknangHeiningen, Tübinger Str. 25, 10-12 und 14-16 Uhr. Info: MEC Heiningen e.V., Tel. 07191/60175 (Do: ab 20 Uhr), www.mec-heiningen.de 30.11.2008 Fahrt von Berlin-Schöneweide nach Neubrandenburg. Info: Traditionszug Berlin (Anschrift s.u.). 30.11.2008 Modellautos- und Modelleisenbahnbörse, 28844 Weyhe/Leeste, Autohaus Werner, Seckenhauser Str. 7, 14-17 Uhr. Info: Modell-Auto-Club WeserEms e.V., Tel. 0421/412009. Anschriften:
Sächsische Modellbahner-Vereinina gung e.V., Dr.-Külz-Str. 4, 01455 Ratio debeul, Tel. 03523/73108, www.smvDe n Mo aktuell.de rb d eso ellb Ge Traditionszug Berlin e.V., Postfach g Ein en Vo a n u 601336, 14413 Potsdam, Tel. trit r de “i tsk lage r die 0331/6006706 (Mo-Fr: 9-16 art eS nB e( Erw ses C Uhr), www.berlin-machterv rem ach oup on sen dampf.com ice e ` s an en 7,– den für vo Ta sta tt ` gesk a lle m 21 9,– asse ne ) rha MI .b lte nS B A-L is 23 ie ein ee ese . 1 rm äß 1. 2 igt r
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Modellbahn Köln und Kölner Echtdampftreffen Vom 06.-09.11.2008 dreht sich in der Kölnmesse wieder alles um das Thema Eisenbahn. Sehenswerte Schauanlagen aus dem In- und Ausland, neue Trends aus der Modellbahnbranche, Workshops und Modellbauer-Tipps warten auf die Freunde der kleinen Bahn. Viel Aktion gibt es auch beim legendären Echtdampftreffen. Clubs und Vereine präsentieren ihre dampfenden und zischenden Exponate. Besuchen Sie auch die MIBA in Halle 10.1, Stand A48/B49. Geöffnet ist täglich von 9-18 Uhr. Info: Messe Sinsheim GmbH, www.modellbahn-koeln.de
Modell Süd Bahn & Bau Stuttgart Süddeutschlands große Messe für Modellbau und Modelleisenbahn öffnet vom 13.-16.11.2008 wieder ihre Tore in den neuen Messehallen. Clubs und Aussteller zeigen Modellbahnanlagen unterschiedlicher Spurweiten, u.a. eine große Anlage in Spur N. Öffnungszeiten: Do: 14-20 Uhr, Fr-So: 10-18 Uhr. Info: Neue Messe Stuttgart, www. stuttgarter-messeherbst.de
Faszination Modellbau Bremen Die „Modellbau Bremen“ lädt dieses Jahr bereits zum dritten Mal alle großen und kleinen Modellbahnfreunde vom 21.-23.11.2008 in die Hallen 2 und 4 ein. Modelleisenbahner finden hier alles für ihr Hobby. Zu bestaunen sind faszinierende Schauanlagen von Clubs und Vereinen in vielen Spurweiten. Hersteller und Fachhändler bieten ihr breitgefächertes Sortiment von Modellbahnen und Zubehör an. Auch alle anderen Bereiche des Modellbaus sind auf der Messe vertreten. Workshops, Vorführungen, Shows und Aktionen zum Mitmachen runden die Messe ab. Natürlich darf die MIBA auf der Faszination Modellbau nicht fehlen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch am VGB-Stand. Geöffnet ist: Fr-Sa: 9-18 Uhr, So: 9-17 Uhr. Info: Messe Sinsheim GmbH, www.modellbaubremen.de
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Bahnhöfe im Rheinland zur Reichsbahnzeit Thomas Barthels (Hrsg.) 84 Seiten; 16 Fotos; 67 Gleispläne; Format 37,5 x 21,5 cm, € 30,–; Verlag Thomas Barthels, Mönchengladbach Im Hinblick auf sein extrabreites Querformat ist dieses Buch ein Blickfang. Doch auch sein Inhalt, 67 amtliche Bahnhofsgleispläne aus der DRG-Zeit und den unmittelbar nachfolgenden Jahren, dürfte Seltenheitswert besitzen. Die detaillierten Strichzeichnungen zeigen die jeweiligen Bahnhöfe zumeist in voller Ausdehnung, wobei auch die Standorte von Signalen nicht fehlen. Einzelne Pläne erscheinen auf Klapptafeln im Format 61,9 x 21 cm. Um ihr historisches Flair zu bewahren, wurden die Zeichnungen mit der gebotenen Behutsamkeit nachbearbeitet. Infolge der verwendeten Originale schwankt zwar die Wiedergabequalität, der Informationswert leidet darunter jedoch nicht. Die Auswahl umfasst Hauptbahnhöfe wie Aachen und Neuss, Zwischenbahnhöfe von mittlerer Größe wie Aldenhoven und Till-Moyland und Spezialitäten wie Spyck (mit Zugang zum Rheintrajekt), Kirchberg (als Berührungsbahnhof der Reichsbahn mit der örtlichen Kreisbahn) und Münsterbusch bei Stolberg, einen Spitzkehrenbahnhof nur für Güterverkehr. Von Mariagrube, einem Knotenpunkt, der unterschiedliche Bahnhofsanlagen in sich vereint,
Die „Knödelpresse“ DVD-Video, Laufzeit 60 Minuten, € 16,95; RioGrande Video, Verlagsgruppe Bahn, Fürstenfeldbruck In Folge 61 der Filmreihe „Die Stars der Schiene“ steht die ZweisystemElektrolok der Baureihe 180 im Mittelpunkt. Noch als DR-Baureihe 230 gemeinsam mit der tschechoslowakischen Staatsbahn entwickelt und bei Skoda in Pilsen unter Beteiligung des LEW (Lokomotivbau Elektrotechnische Werke) Hennigsdorf in Serie gefertigt, kamen 1991 insgesamt 19 Lokomotiven zur DR, während die Tschechen 14 Maschinen übernahmen. Die roten, ein wenig kantigen Loks waren für die Züge der Fernverbindung Berlin–Prag
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erscheint ein Gleisplan in der vollen Ausdehnung der Epoche III. An heute längst vergessene Strecken erinnern Bahnhofsgleispläne der Linien Venlo– Straelen–Geldern Ost–Büderich und Gennep–Goch–Uedem–Xanten West– Büderich der vormaligen „Noord-Brabant Duitsche Spoorweg Maatschappij“ (NBDS), deren deutscher Streckenteil 1925 an die DRG überging. Der Sammelband ist nach Ordnermanier mit vier Buchschrauben gebunden, wodurch einzelne Seiten entnommen werden können. Die wenigen Fotos spiegeln zwar die Eisenbahnatmosphäre zur DRG-Zeit und danach wider, erscheinen hier und da allerdings recht dunkel. Sowohl Verkehrshistorikern als auch Modellbahnern bietet das Werk eine Fülle an Informationen sowie Eindrücken und kann daher nachhaltig empfohlen werden. ur
Kleinbahn Verden–Walsrode Dr. Rolf Löttgers; Horst Dreyer; Pero Schmidt
Stemmen und Walsrode–Böhme als Stichbahnen verblieben. Der planmäßige Reiseverkehr endete auf beiden Stichstrecken bereits in den Sechzigerjahren. Der noch heute betriebene Güterverkehr beschränkt sich auf jeweils einige Kilometer von Verden und Walsrode aus. Seit 1991 gibt es unter Verantwortung des Vereins „VEF Kleinbahn Verden–Walsrode e.V.“ und mit tatkräftiger Unterstützung des Kleinbahnunternehmens zwischen Verden und Stemmen einen Museums- und Touristikverkehr, Trotz teilweise schwieriger Quellenforschung gelang den Autoren ein nahezu lückenloser Nachvollzug der Kleinbahngeschichte; auch die „Ausbeute“ an historischen Fotos kann sich sehen lassen. Zusammen mit Tabellen, Fahrplanauszügen, Faksimiles und Bahnhofsgleisplänen ergibt sich ein erfreulich geschlossenes Bild dieser wenig bekannten Bahn, die allerdings zeitweilig über interessante Triebwagen verfügte. Ein sehens- und lesenswertes Buch. ur
158 Seiten; viele Abbildungen; Format 16 x 24 cm, € 24,80; Verlag Lührs & Röver GmbH & Co. KG, Verden
Der Bahnhof Wissingen
Die westlichen Ausläufer der Lüneburger Heide und der Unterlauf der Aller prägten das Einzugsgebiet dieser niedersächsischen Kleinbahn, die in voller Länge von Verden bis Valsrode lediglich 26 Jahre existierte. Schon 1936 wurde der Mittelabschnitt stillgelegt, sodass die Streckenfragmente Verden–
96 Seiten; ca. 230 Abbildungen; Format A4, € 5,–; erscheint im Eigenverlag der Gemeinde Bissendorf
konzipiert worden. Als typische „Kinder“ aus dem Böhmerland erhielten sie einen unverwechselbaren Scherznamen, der an die Zubereitung des beliebten tschechischen Nationalgerichts erinnert. Die Lokomotiven mit der eigentümlichen Geräuschentwicklung bespannten hochwertige internationale Reisezüge ebenso wie grenzüberschreitende Güterzüge. Nun seit über eineinhalb Jahrzehnten im Dienst, sollen sie demnächst von der Baureihe 189 abgelöst werden. Damit gab es allen Grund, sowohl den deutschen als auch den tschechischen Maschinen ein filmisches Denkmal zu setzen. Dabei geht es nicht nur um ihre Einsätze, sondern auch um die bemerkenswerte Technik im Inneren der „Knödelpressen“. fr
Lothar H. Hülsmann
Diese Broschüre kann als ein recht gelungenes Beispiel für die detaillierte Darstellung und Veröffentlichung historisch, regional und lokal eingegrenzter Eisenbahngeschichte bewertet werden. Der durch zahlreiche andere Arbeiten bereits bekannte Verfasser beschäftigt sich konzentriert mit einem kleinen Bahnhof östlich von Osnabrück. Er schildert die gewiss unspektakuläre, aber durchaus wechselvolle Geschichte einer Bahnstation, deren Anfänge in die Zeit der Hannoverschen Westbahn zurückreichen. Die vielen Fotos, Zeichnungen, Tabellen und Pläne lassen eine sehr interessante Chronik entstehen, die vor allem Lokalkolorit vermittelt, aber den Bezug zur Region und selbst zu überregionalen Gesichtspunkten dennoch nicht vermissen lässt. Mithin dürfte diese Arbeit auch viele Leser außerhalb des Osnabrücker Raums durchaus ansprechen. Die Broschüre kann direkt über den Autor bezogen werden: Lothar H. Hülsmann, Am Funkturm 28, D-49082 Osnabrück. ur MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
NEUHEITEN
.ÊSLMJOTOFVF$FOUSBM4UBUJPO Mit der völlig neu konstruierten und entwickelten Central Station 2 möchte Märklin kein zaghaftes Zeichen in Sachen Multifunktionszentrale setzen, sondern klar eine Zentraleinheit den Modellbahnern an die Hand geben, die ihresgleichen sucht. Markant ist das neue Design mit den beiden nun an der vorderen Gerätekante platzierten Drehknöpfen zur unabhängigen Steuerung von zwei Lokomotiven. Von der „alten“ Central Station wurde die Idee eines praktischen Touchscreens und die seitlich angeordneten Tasten übernommen. Diesem Konzept widerfuhr eine gründliche und nachhaltige Überarbeitung. Märklin hat dem Gerät einen hochwertigen, berührungssensitiven Farbbildschirm mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln bei einer Farbtiefe von 16 Bit (32000 Farben) spendiert, der zudem noch mit einem hohen Kontrastverhältnis brilliert. So ist eine gute Erkennbarkeit der Symbole und Lesbarkeit der Informationen aus jedem Blickwinkel gewährleistet. Auch wenn nun ein Farbdisplay zur Verfügung steht, wurde auf eine überladen bunte Darstellung der Funktionen verzichtet. Die sparsame, jedoch akzentuierte Wahl von Farben erleichtert das Zurechtfinden und Bedienen. Auch bei der Programmierung des Touchscreens hat man sich viel Mühe gegeben, denn er reagiert punktgenau auf die Berührung mit dem Finger oder dem beiliegenden Bedienstift. Ein besonderes Novum sind die sogenannten Lokkarten, für die die CS2 über zwei auf der Rückseite integrierte Kartenleser verfügt. Bei den Lokkarten handelt es sich um Chipkarten, auf denen die Informationen wie Lokadresse, Symbol, schaltbare Funktionen, Anfahr- und Bremsverhalten eines Triebfahrzeugs gespeichert sind. Die Lokkarte wird in den Leseschlitz eingeschoben und stellt unmittelbar die Informationen im zugehörigen Fahrmenü zur Verfügung. Die Lokkarten werden wohl zukünftig bei ausgewählten Modellen mitgeliefert. Auf der Basis leerer Chipkarten kann man sich auch eigene Lokkarten herstellen. Die Menüführung ist klar strukturiert und konzentriert sich auf das Wesentliche. Daher lässt sich die CS2 wirklich intuitiv bedienen. So gelangt man z.B. über den Button mit dem Schraubenschlüssel immer in ein Menü zum Einstellen, das sich mit einem blauen Hintergrund präsentiert. Über die Reiter oberhalb der beiden ansprechenden Tachometer gelangt man in Menüs wie Keyboard, Layout oder Memory. Hinter dem Keyboardmenü verbirgt sich in der Funktion das weitverbreitete Keyboard des vorhergehenden Digitalsystems. Das Gleiche gilt für das Memory. Hinter dem Reiter Layout verbirgt sich das integrierte Gleisbildstellpult. Weil ja alle Funktionen von Keyboard, Memory und Layout auf
der CS-internen Steuerungssoftware basieren, stehen dem Anwender eine Menge komfortabler Möglichkeiten zur Verfügung. So können im Keyboard-Menü Symbole des jeweils zu schaltenden Objekts zugeordnet werden, während im Memory auf eine einfache Weise Weichenstraßen eingerichtet werden können, die wahlweise über das Keyboard oder über s88-Kontakte ausgelöst werden können. Zudem kann der Modellbahner auch Pendelzugfahrten einrichten. Die eingerichteten Fahrstraßen lassen sich mit dem Gleisbildstellwerk verknüpfen. Dieses lässt sich ohne großes Einlesen in die Bedienungsanleitung einrichten. Weichen und Signale lassen sich einzeln oder über Fahrstraßensymbole zusammen mit dem Memory schalten. Weitere Eigenschaften der Central Station 2 sind: t #JT[VTDIBMUCBSF-PLGVOLUJPOFO t ;XFJFJOHFCBVUF-PLLBSUFOMFTFS t *OUFHSJFSUFS#PPTUFSEFSFJOFO'BISTUSPNWPONBY"NQFSFMJFGFSU t ;XBO[JH,FZCPBSETGàSCJT[V .BHOFUBSUJLFM t *OUFHSJFSUFT(MFJTCJMETUFMMQVMU t *OUFHSJFSUF'BISTUSBFOTUFVFSVOHEJFBVDIFJOF1FOEFM[VHTUFVFSVOH beinhaltet t &JOHFCBVUFS64# )PTUGàS$PNQVUFS .BVT5BTUBUVS64# 4UJDLFUD t .FISHFSÊUFGÊIJH &TMBTTFOTJDINFISFSF$4NJUFJOBOEFSWFSCJOEFO wobei eines als Zentrale dient und die anderen als Steuergeräte. t /FU[XFSLBOTDIMVTT ;VN"OTDIMVTTWPO$PNQVUFSOC[X3PVUFSOGàS EBT*OUFSOFU-FU[UFSFT[VN6QEBUFOàCFSEBT*OUFSOFU Über das Modul Terminal-60125 lassen sich alle früheren Märklin%JHJUBM ,PNQPOFOUFOBOCJOEFO6OEGàSEFOT #VTHJCUFTHBSFJOFO eigenen Anschluss. Zur Versorgung größerer Anlagen mit mehreren Digitalfahrstromkreisen können auch vorhandene Märklin-Booster angeschlossen werden. Lieferbar ist bereits auch der Booster 60173 (3 A Fahrstrom), der selbsttätig mfxLoks erkennt und diese an die Zentrale meldet. Weitere Informationen inkl. Film der MIBA zur Central Station 2 auf DVD finden Sie in MIBA Extra 9 Modellbahn digital (Erscheinungstermin Mitte November 2008). .ÊSLMJOt"SU/S t é
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NEUHEITEN #BZFSJTDIF(àUFS[VHMPLEFS(BUUVOH&*JO)
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Liebhaber bayerischer Lokomotiven dürfen sich diesen Herbst auf eine elegante 1’D-gekuppelte Güterzuglokomotive freuen. Die ersten Maschinen dieser Gattung, allerdings mit einem Zwillingstriebwerk ausgestattet, wurden bereits 1895/96 in Dienst gestellt. Die Modelle in den unterschiedlichen Varianten geben jedoch die Versuchsmaschinen mit Vierzylinderverbundtriebwerk der Bauart Sondermann wieder. Die Zylinder befinden sich HFHFOàCFSEFS6STQSVOHTBVTGàI rung zwischen Vorläufer und erster Kuppelachse. Angeboten werden die Loks in den Farbgebungen, wie sie zur Epoche I gefahren sind. Die abgebildete Maschine zeigt sich in der Lackierung von 1907 mit einem dreiachsigen Tender. Ausführungen wie die Lok 2125 von 1909 sind mit einem vierachsigen Tender des Typs 2’2’T18 verfügbar. Auch erhältlich ist eine DRG-Maschine der Baureihe 56.3.
Das kleine Streckenwärterhaus von Auhagen orientiert sich mit seinen hölzernen Anbauten für Schuppen und Windfang sowie der Ausstattung mit sächsischem Läutewerk an den Epochen I und II. "VIBHFOt"SU/S té tFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
(MBTUSBOTQPSUXBHFOJO/ Mit dem Glastransportwagen der GatUVOH4NNT6BJTCFSFJDIFSU-4.PEFMT das Angebot an modernen Güterwagen. Die Privatwagen sind bei der DB eingestellt und zeigen sich mit Abdeckplanen verschiedener Glashüttenwerke. Lieferbar im Zweierset. -4.PEFMTt"SU/S t"SU/S tKFDBé otFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
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.PEFSOF-BOENBTDIJOFOJO) Nicht der John Deere Traktor 7920 mit Fahrer ist der Star, sondern der seit langem auf der Wunschliste stehende Krampe-Anhänger BigBody 650. Neben einer kippbaren Wannenmulde mit beweglicher Ladebordwand am Heck wartet der BigBody zudem mit Hydraulikzylinder, Kippeinrichtung und vielen weiteren Details wie Gummibereifung auf. )FSQBt"SU/S té t FSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
NEUHEITEN
1SFJTXFSUFFSGàS&JOTUFJHFSVOE4BNNMFS Eine neuentwickelte alte Bekannte stellt die BR 24 als preiswertes Modell dar. Gegenüber dem in die Jahre gekommenen Vorgängermodell überzeugt die Neue mit feinen Speichenradsätzen und einer zierlichen Steuerung. Details wie Kesselarmaturen und Leitungen sind angespritzt. Lok und Tender sind kurzgekuppelt und vermitteln einen kompakten Eindruck. Serienmäßig ist die Lok mit einem Motorola-Lokdecoder ausgestattet. Für die Stirnbeleuchtung sorgen wartungsfreie LEDs. .ÊSLMJOt"SU /S té tFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
#BVTUFMMFFJOFT'FSUJHIBVTFTJO) Ideal für Modellbahnanlagen nach dem Vorbild moderner Epochen ist die Baustelle eines Fertighauses. Neben dem Rohbau mit seinen Fertigwänden und den teilweise schon wärmeschutzverkleideten Kellerwänden gehört der Rungenanhänger mit Fertigwänden ebenso zum Lieferumfang wie ein passendes Geländeteil. 'BMMFSt"SU /S té tFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
3PUFS#SVNNFSNJU%FDPEFSJO/ Der Schienenbus der BR 798 mit Beiwagen ist nun auch mit einem Multiprotokolldecoder für DCC und Selectrix erhältlich. Der Decoder fand auf der Beleuchtungsplatine im Dach seinen Platz. .JOJUSJYt"SU /Sté otFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
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6NEJFOUFOJOEFS4DIXFJ[EPQQFMTUÚDLJHF1PTULVUTDIFOBMT Zubringer zu den Hotels. Das Vorbild des Kleinserienmodells war auf dem Bahnhof von Gröschenen anzutreffen. Die schwere Doppelstockkutsche mit den oben offenen Sitzplätzen ist fein detailliert. Die Wendeltreppe mit dem großen Schriftzug gehört zum Charme der Belle-Epoque. (#NPEFMM $ISJTUJBO (PIM 4QJOOFSFJTUS $) (SBCTt .PEFMMJOLM'JHVSFO VOE1GFSEFOGàS(SBO )PUFM#FMMFWVFPEFS 1FOTJPO0CFSBMQt4'S
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NEUHEITEN
7 NJU4DIBMMEÊNQGFSJO) Wegen unzureichender Schalldämpfer und der damit einhergehenden Lärmbelästigung beim Durchfahren von Wohngebieten erhielt die V 80 einen zusätzlichen Schalldämpfer. Dieser musste aus Platzgründen auf dem Dach montiert werden. Die Schalldämpfer der V 80 waren keine einheitlichen Bauteile. Das Modell mit den Anschriften des Bw Bamberg zeigt sich mit dem schmalen Zusatzteil und beigen Zierstreifen. Die Lok besitzt eine achtpolige Schnittstelle zur nachträglichen Installation eines Digitaldecoders. 3PDPt"SU/S té o tFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
18.5 mit „geradem“ Führerhaus in N In der Ausführung mit gerader Führerhausfront und großem Dachlüfteraufsatz gibt es im MinitrixProgramm die BR 18.5. Die Anschriften entsprechend der DB/Epoche III. Angetrieben wird die Lok von einem im Lokkessel befindlichen Glockenankermotor. .JOJUSJYt"SU/S té tFSIÊMUMJDIJN 'BDIIBOEFM
*O4BDIFOTBVCFSF4DIJFOFOy … bietet Lothar Emmerling einige interessante und wirksame Mittelchen an. Der Schienenmop mit Stiel (H0 100) ist wie der Schienenmover (H0 102) mit einem Klettband ausgerüstet. Die passenden Tücher sind aus einer glatten und nur geringfügig fusselnden Wolle gefertigt. Zum Anlösen von Schmutz und zum Polieren der Schienenköpfe gibt es noch eine auf Alkohol basierende Flüssigkeit, die feinstes Gesteinsmehl beinhaltet. Es hilft den Schmutz anzulösen und auch aufzunehmen. -PUIBS&NNFSMJOH #BQUJTU)PGGNBOO4US %
#BE,JTTJOHFO XXXTDIJFOFOSFJOJHFSEFt"SU/S)té t"SU/S) té t"SU/S)3FJOJHVOHTUàDIFSté t"SU/S )té 3FJOJHFS NMtFSIÊMUMJDIEJSFLU MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
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'SFJMFJUVOHTNBTUJO Zur Nachbildung von Niederspannungsnetzen im Ortsbereich bietet Andreas Neidert Freileitungsmasten als Bausatz an. Jeweils fünf Masten aus Echtholz mit Isolatoren und einer Farbempfehlung enthält ein Bausatz. Der Modellbauer findet zum Modellieren von Landschaft sogenannten Burscheider Spachtel aus Schwemmsand mit Trockenkleber. Der im 500-g-Gebinde gelieferte Spachtel muss nur noch mit Wasser angerührt werden. #FSHJTDIFS.PEFMMCBV"OESFBT/FJ EFSU&JDIFO% 0WFSBUI 5FM t"SU /S 0 tét"SU /S -t é tFSIÊMUMJDIEJSFLU
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Firma Heyden produziert für Dirk Artschwager den ansprechenden 5SJFCXBHFOEFS#JFMFGFMEFS4UBEUXFSLFEFSCFSFJUTWPO6FS dingen geliefert wurde. Das unmotorisiert Modell gibt das Fahrzeug in der Museumsvariante wieder. Einen passenden Antrieb gibt es von pmt.
Das Empfangsgebäude von Krakow genießt große Popularität. Sodürfen sich die N-Bahner über den detaillierte Bausatz von Auhagen freuen. Die Fensterrahmen wirken sehr fein, da sie auf das Fenstereinsatz aufgedruckt sind.
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-BOHTBNGBISSFHMFSWPO4#.PEFMMCBV Handelsübliche Fahrpulte liefern oft recht hohe Anfahrspannungen, um die Anfahrwiderstände zu überwinden. Moderne Serienmotoren, vor allem aber Glockenanker-Motoren, laufen bereits bei sehr geringer Spannung an – natürlich nur, wenn ein Regelgerät von entsprechender Qualität zur Verfügung steht. Mit den neuesten Fahrreglern von SB-Modellbau erhält der Modellbahner solche äußerst feinfühligen Geräte, die im Analogbetrieb sowohl mit Glockenanker- als auch modernen Serienmotoren ein erfreulich weiches Anfahren und dynamische Schleichfahrten für punktgenaues Rangieren garantieren. Die insbesondere für Glockenankermotoren bestens geeigneten Teile werden als Walk-around-Regler mit flexiblen Kabelverbindungen zwischen Netzteil und Fahrregler angeboten. Die Firma aus Olching liefert diese Regler in sinnvoller Ergänzung ihres umfangreichen Programms von Glockenankermotoren in zwei Ausführungen: Die Version ohne Display (rechts) arbeitet mit einem in beiden Endlagen per Anschlag fixierten Drehknopf. Der Drehbereich von 270° entspricht einer Spannung von 0-12V. Das Bedienteil hat einen Schalter für die jeweilige Fahrtrichung. Dreht man bei der Version mit LED-Display (links) den Endlosdrehknopf nach rechts, erhöht sich die Spannung, bei Linksdrehung fällt sie ab. Der Einstellbereich von 0-12V (Anzeige JN%JTQMBZ FOUTQSJDIU[XFJFJOIBMC6NESFIVOHFO %JF Fahrtrichtung wählt man über zwei Taster. 4#.PEFMMCBVt*M[XFH 0MDIJOHXXX TC NPEFMMCBV DPN5FM t"SU /S )BOESFHMFSPIOF-&%%JTQMBZtét"SU /S )BOESFHMFSNJU-&%%JTQMBZté tFSIÊMUMJDIEJSFLU
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Der aus Karton (Innenbaukörper), dunkelbraun gebeiztem Balsaholz (Verbretterung), Schlagläden, Tor, Tür (Sperrholz) und aus Kunststoff (Dach, Regenrinnen, Fallrohr, Griff) bestehende Bausatz ist schnell mit Alles- und Sekundenkleber montiert. Insbesondere beim Verkleben der Karton- und Balsaholzwände sollte man sich bei der streifenmäßigen Kleberangabe entlang der Ränder an die Abbildungen der Bauanleitung halten. Sofern eine anschließende Bemalung der Holzteile vorgesehen ist, muss vollflächig verklebt werden. Hierzu ist aber unbedingt ein Fixieren der Holzteile mit Klammern und ggf. Gummiringen nötig, um deren Verziehen zu verhindern.
Mit sanftem Fahrverhalten wartet die sechsachsige Güterzug-Ellok der BR 150 von Trix auf, die sich in Ozeanblau-beiger Farbgebung der Epoche IV präsentiert. Glockenankermotor mit Schwungmasse, 21-polige Schnittstelle und LED-Beleuchtung mit weiß-rotem Lichtwechsel kennzeichnen das Modell. Einen ausführlichen MIBA-Test der Märklin-Version finden Sie in unserer Ausgabe 11/2007. 5SJYt"SU/S té tFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
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*N%JFOTUEFS-BOEXJSUTDIBGU Für die Gestaltung im landwirtschaftlichen Bereich gibt es von Wiking den Fendt farmer 2S mit Mähbalken und Fahrerfigur sowie einen VW-Caddy als Service-Wagen der Herstellers Claas. 8JLJOHt"SU/S té ot"SU/S 78$BEEZt é tFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
,PLT8BHFOOBDIGSBO[ÚTJTDIFN7PSCJMEJO) Für den Transport von Koks mit spezieller Entladeeinrichtung für die Stahlindustrie und für andere leichte Schüttgüter sind Selbstentladewagen des Typs MKH entwickelt worden. Die Wagen sind bei der SNCF eingereiht. In Blockzügen waren die Waggons zwischen Koksofen und Stahlwerk bzw. Hafen auch auf deutschen Gleisen hinter der BR 44 im Einsatz. Die Kokswagen mit drei verschiedenen Ladetrichtern zeigen sich in der Ausführung der Epoche IV. Die Modelle sind mit feinen Radsätzen (0,9 mm hohe Spurkränze) ausgerüstet und verfügen über eine KK-Kinematik. .BLFUUFt"SU/S t KFé otFSIÊMU MJDIJN'BDIIBOEFM MIBA-Miniaturbahnen 11/2008
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VORSCHAU • IMPRESSUM
Was bringt die MIBA im Dezember 2008?
MIBA-Verlag Senefelderstraße 11 D-90409 Nürnberg Tel. 09 11/5 19 65-0, Fax 09 11/5 19 65-40 www.miba.de, E-Mail
[email protected] Chefredakteur Martin Knaden (Durchwahl -33) Redaktion Lutz Kuhl (Durchwahl -31) Gerhard Peter (Durchwahl -30) Dr. Franz Rittig (Durchwahl -19) Joachim Wegener (Durchwahl -32) Ingrid Peter (Techn. Herstellung, Durchwahl -12) Ute Fuchs (Redaktionssekretariat, Durchwahl -24) Ständige Mitarbeiter Gerhard A. Bayer, Bernd Beck, Thomas Becker, Ludwig Fehr, Bernd Franta, Richard Grebler, Hermann Hoyer, David Hruza, Rainer Ippen, Bruno Kaiser, Marie-Luise Knipper, Sebastian Koch, Michael Kratzsch-Leichsenring, Thomas Küstner, Thomas Mauer, Horst Meier, Michael Meinhold, Manfred Peter, Burkhard Rieche, Stephan Rieche, Hermann Riedel, Ulrich Rockelmann, Dr. Bernd Schneider, Dipl.-Ing. Herbert Stemmler, Jacques Timmermans, Guido Weckwerth, Dr. Gebhard J. Weiß, Daniel Wietlisbach, Bernd Zöllner
MIBA-Verlag gehört zur VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-0, Fax 0 81 41/5 34 81-33 Geschäftsführung Ulrich Hölscher, Ulrich Plöger Verlagsleitung Thomas Hilge
Ralf Götze baute sich den beschaulichen Bahnhof Schaplingen – passend zum Bahnhof Schapen von Kibri – als Fremo-kompatible Betriebsstelle. Das Besondere ist die vorbildgerechte Verschlüsselung der Weichen. Foto: Stephan Rieche
Anzeigen Elke Albrecht (Anzeigenleitung, 0 81 41/5 34 81-15) Evelyn Freimann (Kleinanzeigen, Partner vom Fach, 0 81 41/5 34 81-19) zzt. gilt Anzeigen-Preisliste 57 Kontrollierte und veröffentlichte Auflage durch IVW Vertrieb Elisabeth Menhofer (Vertriebsleitung, 0 81 41/5 34 81-11) Christoph Kirchner, Ulrich Paul (Außendienst, 0 81 41/5 34 81-31) Ingrid Haider, Petra Schwarzendorfer, Karlheinz Werner, Petra Willkomm (Bestellservice, 0 81 41/5 34 81-0) Vertrieb Pressegrosso und Bahnhofsbuchhandel MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH, Breslauer Straße 5, 85386 Eching, Tel. 0 89/31 90 60, Fax 0 89/31 90 61 13 Abonnentenverwaltung MIBA-Aboservice, PMS Presse Marketing Services GmbH, Postfach 104139, 40032 Düsseldorf, Tel. 02 11/69 07 89-24, Fax 02 11/69 07 89-80 Erscheinungsweise und Bezug Monatlich ein Heft à € 6,50 (D), € 7,30 (A), SFr 12,80 Jahresabonnement inkl. Messe-Ausgabe € 75,–, Ausland € 88,– Abopreise sind inkl. Porto und Verpackung. Bezugsbedingungen für Abonnenten Rechnungsstellung immer nur für den Bezug eines Kalenderjahres. Schriftliche Kündigung spätestens acht Wochen vor Ablauf des Abonnements, ansonsten erfolgt automatische Verlängerung für ein weiteres Bezugsjahr. Ausnahme: Von vorneherein befristet bestellte Abonnements laufen zu dem gewünschten Termin ohne weitere Benachrichtigung aus. Bankverbindungen Deutschland: Deutsche Bank Essen, Konto 2860112, BLZ 360 700 50 Schweiz: PTT Zürich, Konto 807 656 60 Österreich: PSK Wien, Konto 920 171 28
Die sehenswerte Ausstellungsanlage im Bahnhof Stockheim wurde um ihren zweiten Bauabschnitt bis Merkenfritz – hier mit VT 98 – erweitert. Rollen Sie mit dem rasenden MIBAReporter zu den reizenden Reisezielen! Foto: MK
Weitere Themen: ●
Modellbaupraxis: Dieter Thomas erläutert die Besonderheiten von Halbschranken. MIBA-Test: Der FLIRT von Liliput in H0; Sebastian Koch skizziert die Vorbildgeschichte. ● Digitaltechnik: Thorsten Mumm stellt seinen „Gleisreporter“ vor. ●
Aus Aktualitätsgründen können sich die angekündigten Beiträge verschieben.
MIBA 12/2008 erscheint am 21. November 2008 130
Copyright Nachdruck, Reproduktion oder sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise und mithilfe elektronischer Datenträger – nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Anfragen, Einsendungen, Veröffentlichungen Leseranfragen können wegen der Vielzahl der Einsendungen nicht individuell beantwortet werden; bei Allgemeininteresse erfolgt ggf. redaktionelle Behandlung oder Abdruck auf der Leserbriefseite. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Alle eingesandten Unterlagen sind mit Namen und Anschrift des Autors zu kennzeichnen. Die Honorierung erfolgt nach den Sätzen des Verlages. Die Abgeltung von Urheberrechten oder sonstigen Ansprüchen Dritter obliegt dem Einsender. Das bezahlte Honorar schließt eine künftige anderweitige Verwendung ein, auch in digitalen On- bzw. Offline-Produkten. Haftung Sämtliche Angaben (technische und sonstige Daten, Preise, Namen, Termine u.ä.) ohne Gewähr. Repro WaSo PrePrintService GmbH & Co KG, Düsseldorf Druck Vogel Druck und Medienservice GmbH, Höchberg ISSN 1430-886X
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