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November 2012 B 8784 64. Jahrgang
Deutschland € 6,90 Österreich € 7,60 Schweiz sFr. 13,80 Italien, Frankreich, Spanien € 8,95 Portugal (cont) € 9,00 Belgien € 8,05 Niederlande € 8,75 Luxemburg € 8,05
11| 2012
Schweden skr 96,– Norwegen NOK 89,–
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MODELLBAU-PRAXIS MESSWAGEN IM EIGENBAU | MODELLBAHN-ANLAGE LIPPSTADT NORD | MIBA-TEST LILIPUT-225 UND MÄRKLIN-94 IN H0
LIPPSTADT NORD – 1:45-PROJEKT NACH VORBILD
Im Test: Rocos Z21 – Digitalzentrale mit WLAN-Router und Touch-Screen-Bedienung! IM MIBA-TEST: 94.5 IN H0 VON MÄRKLIN
WEINERT-WEICHEN IN DER PRAXIS
IM MIBA-TEST: 225 IN H0 VON LILIPUT
Extraschwerer E-Kuppler
Feine Schienenwege
Dienstbarer Diesel
MODELL)(/5 05;,95(;065(3, 46+,33)(/5 (<::;,33<5. ZEITGLEICH:
7.
22.– 25.11.2012 KOELNMESSE kMMU\UNZaLP[LU! +V IPZ :H ¶
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ZUR SACHE
IM KLEINEN GROSS
A
ls seinerzeit der gute alte WeWaW die MIBA ins Leben rief, da wünschte er sich ausdrücklich eine rege Beteiligung der MIBA-Leser. Denn diese neue Publikation sollte von Lesern für Leser sein – immer aber mit dem hohen Anspruch, den John Allan jenseits des großen Teiches schon seit einigen Jahren praktizierte. Und tatsächlich: Viele Modellbahner berichteten über ihre Anlagen und – damals noch mehr als heute – über ihre Fahrzeugbauten. Schon nach kurzer Zeit war aus dem zunächst kleinen und dünnen Heftchen eine angesehene Fachzeitschrift geworden, in der man sich als Modellbahner gern mit seinen Hobby-Ergebnissen wiedersah. So ging es auch einem damals unbekannten jungen Mann namens Bruno Kaiser, der vor genau 40 Jahren einen Bericht über seine Eisenbahnanlage einsandte. Als Antwort kam eine einfache Postkarte (Gustav Heinemann war Bundespräsident und das Porto kostete 30 Pfennige) von WeWaW zurück, die der Empfänger heute noch in Ehren hält. In dürren Worten und mit vorgefertigtem Wortlaut – „nicht zutreffendes streichen“ – wurde ihm die Veröffentlichung seines Berichtes vom Her-
ausgeber persönlich zugesagt. Nicht ohne dem Ganzen gleich von Anfang an ein prägnantes, gut merkbares Kürzel zu verpassen: Die „MüKeBa“, die Müngersdorfer Kellerbahn, denn der „AküFi“ trieb bei der MIBA nach wie vor seine Blüten.
Für Veränderer Phantasie und Kreativität trifft Technik und Emotion.
Wünsche und Glückwünsche Wer hätte gedacht, dass damit der Startschuss für eine ganz besonders treue Mitarbeit fiel, die bis heute mit unzähligen Artikeln anhält? Dafür gebührt Dir, lieber Bruno, ein herzlicher Dank aus Leserschaft und Redaktion und ein Glückwunsch für das 40-jährige „Dienstjubiläum“! Was hat sich in dieser Zeit nicht alles geändert? Die Ansprüche an die Qualität von Modellen und Anlagen, nicht zuletzt auch an die Qualität der Berichte über diese Miniaturbahnen sind sicherlich gestiegen. Nicht geändert hat sich aber in all den Jahren der Wunsch der MIBA-Macher nach reger Mitarbeit aus der Leserschaft: Mögen die Jüngeren die gleiche Begeisterung und Ausdauer besitzen wie bk – meint Ihr Martin Knaden
Lippstadt Nord ist beim Vorbild nur ein kleiner Bahnhof. Im Modell jedoch angesichts der Baugröße 0 durchaus ein beachtlicher Brocken. Stephan Rieche berichtet über die Anlage. Foto: Stephan Rieche Zur Bildleiste unten: Martin Knaden hat die neue Digital-Zentrale Z21 von Roco und Fleischmann getestet und gibt die ersten Eindrücke bei der Bedienung der App „Z21 HD“ wieder. Außerdem testete er zusammen mit Bernd Zöllner die brandneue BR 94.5 von Märklin und die ebenso neue Diesellok 225 von Liliput. Lutz Kuhl machte für diese Ausgabe einen Praxistest mit dem neuen Gleis von Weinert. Fotos: MK (3), lk MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Seitenweise Inspiration: Der neue Katalog ist da!
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Booster Power 4 Bringt Power auf die Schiene
Mit Kehrschleifensteuerung Nutzbar für Zentralen von Uhlenbrock, Märklin®, Fleischmann®, Piko®, Lenz, ESU®, Viessmann® uva.
Sie waren wahre Zug-Tiere, die schweren Fünfkuppler der BR 94.5. Martin Knaden stellt pünktlich zum Erscheinen des neuen Märklin-Modells das Vorbild in gebührender Weise vor. Foto: Dipl.-Ing. Herbert Stemmler
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Booster Power 4 Mehr Leistung für wenig Geld Uhlenbrock Elektronik GmbH Mercatorstr. 6 46244 Bottrop Tel. 02045-85830 www.uhlenbrock.de
Die Temperaturen lassen es einen befürchten: Der Sommer – und damit auch unser Sommerrätsel – ist zu Ende. Erfahren Sie die Auflösung der gefragten Orte sowie die glücklichen Gewinner der ausgelobten Preise. Die Leserschaft war über den Schwierigkeitsgrad übrigens geteilter Meinung, wie Ludwig Fehr berichtet. Foto: Archiv Michael Meinhold
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Nach den Silberlingen nahm sich Piko eines weiteren Bundesbahn-Klassikers an und liefert die ersten beiden Wagen der Gruppe 53. David Häfner stellt die Wagen in Vorbild und Modell vor. Foto: dh
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MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
INHALT RUBRIK
MODELLBAHN-ANLAGE DB in den 60ern
Lippstadt Nord
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Ein Stück Alltag irgendwo in der Prignitz
Ulbrichts DDR
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VORBILD Die preußische T 16.1/BR 94.5
Zug-Tiere
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Baureihe 225 von DB-Cargo
Güterzug-Diesel
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MIBA-TEST Die Baureihe 94.5 in H0 von Märklin
Robuster Rangierer
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Die Baureihe 225 in H0 von Liliput
Dienstbarer Diesel Nicht vollkommen neu, sondern stark überarbeitet und mit einer Menge an Kleinteilen versehen ist Fallers Bausatz „Hofgut“. Otto Humbach und Christoph Linsmeier zeigen, wie sich mit ein wenig bastlerischem Geschick ein individueller Blickfang gestalten lässt, der auch über die Epoche III hinaus eine gute Figur macht. Foto: OH
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MODELLBAHN-PRAXIS Sortimentsklassiker neu arrangiert
Besuch auf dem „Faller-Hofgut“
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Ein bekannter Bausatz einmal ganz anders
Dienstgebäude für viele Zwecke
Münchberg liegt bekanntermaßen nicht im Gebiet der früheren DDR. Trotzdem gingen die Eisenbahnfreunde aus Franken daran, eine Anlage im Stile einer Kleinbahn in der Prignitz der 60er-Jahre zu bauen. So ist ihnen ein glaubwürdiges Stück von Ulbrichts DDR mit einem guten Schuss Humor gelungen. Foto: Horst Meier
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66
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Weichen und Gleise von Weinert (2)
Feine Schienenwege sauber verlegt 88 Ein Mess-Steuerwagen für Drehstromtechnik
Messen und Steuern
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Trasse mit Kiesbettung für Schmalspurbahnen
Einfachste Gleise
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NEUHEIT Die Roco/Fleischmann-Digitalzentrale Z21
Zentrale der Zukunft
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AUSSTELLUNG Zwei Modellbahnmessen laden ein
Herbstzeit ist Ausstellungszeit
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GEWINNSPIEL Auflösung Sommer-Gewinnspiel 2012
Zu leicht oder doch zu schwer?
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VORBILD + MODELL Vorbild und Roco-Modell der Reihe 109
Südbahn Bijou
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Pikos Schnellzugwagen der Gruppe 53
DB-Klassiker aus Sonneberg Im Original einst ein Unikat auf deutschen Schienen, bastelte sich Guido Weckwerth das Gespann aus 202 002 und Mess-Steuerwagen in 1:87. Hier berichtet er vom Entstehungsprozess und gibt Ratschläge für den Nachbau. Foto: MK
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Heute beinahe vollkommen verschwunden, waren kostengünstige, im Kiesbett verlegte Trassen vor allem bei Schmalspur- und Nebenbahnen lange Zeit verbreitet. Eine Gegebenheit, welche die Umsetzung ins Modell verdient, wie Sebastian Koch findet. Foto: Sebastian Koch
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MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
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RUBRIKEN Zur Sache Leserbriefe Bücher Veranstaltungen · Kurzmeldungen Neuheiten Kleinanzeigen Vorschau · Impressum
3 7 94 96 100 112 122
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MIBA-SPEZIAL
Die Spezialisten So mancher Anlagenbauer in spe plant sein Leben lang, ohne dass jemals einer der zahlreichen Entwürfe das Licht der Anlagenwelt erblickt. Das will die neue MIBA-Spezial-Ausgabe verhindern. Fast nie lassen sich Gleisanlagen des Vorbilds maßstäblich umsetzen. Die Kunst liegt darin, sie soweit zu reduzieren, dass sie die Platzverhältnisse nicht sprengen, aber dennoch abwechslungsreichen Betrieb bieten. Rangieranlagen, kleine Endbahnhöfe oder auch nur die Paradestrecke im Regal – jedes Anlagenmotiv hat seinen ganz eigenen Reiz. Mit diesem Grundgedanken im Kopf stellen MIBA-Planungsspezialisten wie Ivo Cordes, Manfred Peter und viele andere sowohl ausgefuchst kleine als auch großzügig konzipierte, in jedem Fall aber praxistaugliche Gleispläne für anspruchsvollen Bahnbetrieb vor.
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104 Seiten im DIN-A4-Format, Klebebindung, über 180 Fotos, Gleispläne und Skizzen Best.-Nr. 12089412 · € 10,-
SPEZIAL
SPEZIAL
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Felder, Wiesen und Auen
Noch lieferbar: je Ausgabe € 10,–
Moderne Materialien zur Modellbahngestaltung Grundlagen der Vegetation
Bäume im Selbstbau
Kleine Bahn in großer Landschaft
Was, Wann und Wo?
Der drapierte Draht
Fauna an der Feldbahn
MIBA-Spezial 84/10 MIBA-Spezial 83/10 Bahnhofsbasteleien Der Computer Best.-Nr. 120 88410 als Werkzeug Best.-Nr. 120 88310 inkl. DVD
MIBA-Spezial 85/10 Felder, Wiesen und Auen Best.-Nr. 120 88510
MIBA-Spezial 86/10 Eine Bühne für die Bahn Best.-Nr. 120 88610
MIBA-Spezial 87/11 Straße und Schiene Best.-Nr. 120 88711
MIBA-Spezial 89/11 Fahren nach Fantasie + Vorbild Best.-Nr. 120 88911
MIBA-Spezial 91/12 ModellbahnKleinstanlagen Best.-Nr. 120 89112
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MIBA-Spezial 90/11 Modellbahn nach US-Vorbild Best.-Nr. 120 89011
Erhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 0 81 41/5 34 81 0, Fax 0 81 41/5 34 81-100, E-Mail
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MIBA-Spezial 88/11 Vom Vorbild zum Modell Best.-Nr. 120 88811
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LESERBRIEFE MIBA-Anlagenplanung
Didaktisch hervorragend
Service Leserbriefe und Fragen an die Redaktion VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Verlag Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-225 Fax 0 81 41/5 34 81-200 E-Mail:
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ABONNEMENTS MZVdirekt GmbH & Co. KG MIBA-Aboservice Postfach 10 41 39 40032 Düsseldorf Tel. 02 11/69 07 89-985 Fax 02 11/69 07 89-70 E-Mail:
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BESTELLSERVICE VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Bestellservice Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-0 Fax 0 81 41/5 34 81-100 E-Mail:
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FACHHANDEL MZV GmbH & Co. KG Ohmstraße 1 85716 Unterschleißheim Tel. 089/3 19 06-200 Fax 089/3 19 06-194
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder; im Interesse größtmöglicher Meinungsvielfalt behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Ich habe vor einigen Tagen das Buch „Anlagen-Planung für vorbildgerechten Modellbahn-Betrieb“ von Otto Kurbjuweit erworben. Seit längerer Zeit hat mich keine Publikation aus Ihrem Verlag so gefesselt wie dieses Lehrbuch, das sich durch die herausragende didaktische Aufarbeitung des Themas auszeichnet. Es gibt allerdings auch einige Längen, und auf den Seiten 83 bzw. 85 sind die gleichen Abbildungen gedruckt, obwohl sie sich im Hinblick auf die Darstellung unterschiedlicher Ebenen voneinander unterscheiden müssten. Ulf Gutowski (E-Mail) Während der Druckphase dieser Publikation hat sich in der Tat der von Ihnen beschriebene Fehler eingeschlichen, ohne dass wir noch die Möglichkeit gehabt hätten, korrigierend einzugreifen. Wir bitten um Nachsicht und möchten Sie dazu auf den Link https://shop.vgbahn.info/miba/shop/anlagen-planung-_933.html verweisen, wo Sie die korrekte Zeichnung herunterladen können, um sie auszudrucken und in die Ausgabe einzukleben. Das gilt auch für das falsche Bild auf S. 48 oben. MIBA 9/2012 Gleisbremse in Baugröße 1
Nicht der Kleinste der Welt Im Hinblick auf Ihre Ausgabe 9/2012 und den Beitrag „Neues vom Tüftler aus Köln“ muss ich eine (sicher nicht ganz ernst gemeinte und so aufzufassende) „Reklamation“ vorbringen! Auf Seite 78 wird über einen Hemmschuh für die Spur 1 berichtet, bei dem es sich um den kleinsten Hemmschuh der Welt handeln soll. Das ist so aber nicht ganz richtig, weil dieser vergleichsweise volumige Hemmschuh gar nicht der kleinste seiner Art sein kann, denn da existiert noch Platz nach unten. Mir ist ein Hemmschuh in N bekannt, der noch kleiner ist, was ich auch filmisch belegen und was überdies jeder nachvollziehen kann, wenn er in den Katalog der Firma Weinert schaut und dort einen Hemmschuh in N vorfindet. Und ich wage selbst da nicht zu behaupten, dass dies schon der kleinste Hemmschuh der Welt sei. Ich vermute nämlich, dass es Modellbauer gibt, die einen Spur-Z-Hemmschuh aus einem Staubkorn gefeilt haben ... Mal ganz abgesehen von dieser meiner Kritik an der leichten Übertreibung in Ihrer September-Ausgabe möchte
ich die Gelegenheit nutzen, mich für die vielen schönen Anlagenberichte und zahllosen Tipps zu bedanken, die mir über Ihre Zeitschrift zugingen. Ohne die MIBA wäre ich wohl immer ein „Spielbahner“ geblieben. So aber konnte ich versuchen, das theoretisch Gelernte und in der MIBA Gesehene und Gelesene mit meinen Möglichkeiten umzusetzen. Ob mir das gelungen ist, kann bei YouTube unter http://www. youtube.com/watch?v=1NvBQ1lJjtY geprüft werden. Frank Kühnel (E-Mail) MIBA 9/2012 Trapeztafel
Echte Alternative Zum angesprochenen Baustein gibt es als Alternative die Ampelsteuerung von Pollin (Bestellnummer 810123). Dieser Baustein funktioniert universeller, als sein Name andeutet: Man kann bis zu 13 Verbraucher (LEDs oder Relais) ansteuern. Gegenüber den VorgängerVersionen ist das mitgelieferte Programm verbessert worden. Aber nicht nur das! Die Vorteile liegen auch darin, dass alle benötigten Komponenten mitgeliefert werden. Man muss sie eben „nur“ selbst löten. Zudem fällt der Pollin-Baustein (alle Bauteile inklusive, sogar Schraubklemmen sind enthalten) mit € 8,95 sehr preisgünstig aus. Überdies enthält er Treiber für die Verbraucher – dadurch wird der Prozessor entlastet, man könnte je zwei 20-mA-LEDs an jeden der 13 Ausgänge anschließen und muss nur eine ausreichende Stromversorgung sicherstellen. Die benötigten 1-A-Steckernetzteile gibt es schon für weniger als € 5,–. Die Ausgänge sind bereits mit je einem Vorwiderstand bestückbar, LEDs lassen sich dadurch direkt anschließen. Wer das nicht will, kann die Widerstände weglassen, durch Drahtbrücken ersetzen und Relais anschließen. Die Ausgänge könnten auch gemischt werden. Nachteilig ist die geringere Anzahl möglicher Verbraucher. Doch kann man durch geschicktes Programmieren die Bausteine auch kaskadieren, womit sich dieser Nachteil relativiert. Beispiele für (m)eine Ampelsteuerungsprogrammierung und weitere Anwendungen finden sich bei www.mikrocontroller.net, noch leichter bei Google unter „ampelpluslauf“. Ich habe beim Zusammenbau alle ICs gesockelt. Für den Prozessor war das sowieso vorgesehen, und bei den Treiber-ICs hatte ich ein besseres Gefühl, sie nicht beim Einlöten zu verbraten. Die Mehrkosten: wenige Cent! Herbert Nieder (E-Mail) 7
DB in den 60ern
Lippstadt Nord Christian Heine und Norbert Kicker hatten einiges in Größe H0 zusammengebaut. Nun sollte es etwas in Spur 0 werden. Stephan Rieche begleitete die beiden Erbauer beim Überblick über ihre Anlage „Lippstadt Nord“.
D
ie Spurweite 0 war für beide eine ganz neue Erfahrung in Bezug auf unser Hobby. Der Schritt, um von H0 auf 0 umzusteigen, bedeutete einen kompletten Neuanfang. Als Grundvoraussetzung stand der komplette Selbstbau im Vordergrund. Außerdem sollten die Kosten gering gehalten werden und 8
nicht in die hohen „Kleinserien-Regionen“ abdriften, die früher für Null typisch waren. Der sich daraus ergebende Schluss, vieles selbst zu machen, war mitunter schon eine Herausforderung und stellte sich als nicht immer einfach heraus. Das gilt insbesondere, wenn man eine Anlage nach einem
konkreten Vorbild bauen möchte, wie es bei den Erbauern der Fall war. Denn als echte Lippstädter wollten wir den Bahnhof Lippstadt Nord ins Modell umsetzen. Da der Bahnhof aber nur nach alten Gleisplänen und durch zahlreiche Fotos nachgebaut werden konnte, wurde bestimmt das ein oder andere übersehen. Doch ein Stück originale Eisenbahngeschichte nachzustellen hat geradezu einen Virus ausgelöst, sodass weitere Module entstehen werden. Kenner der Vorbildszene wissen, dass der Bahnhof Lippstadt Nord an der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) liegt, also kein DB-Bahnhof ist. Zur Klärung der Zusammenhänge daher nun ein paar „vorbildliche“ Anmerkungen: Keimzelle der heutigen WLE ist die 1883 eröffnete private WarsteinMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
MODELLBAHN-ANLAGE
Links: Übersicht über den Bahnhof Lippstadt Nord. Gerade ist ein Güterzug aus Richtung Beckum eingefahren, der viele bunte Zementwagen am Haken hat. Die massiven Schilderständer sind übrigens nicht vollkommen unmaßstäblich. Sie waren im Vorbild wirklich so, weil an ihnen relativ schwere Straßenlampen hingen.
Lippstadter Eisenbahn, die von Kommunen und der preußischen Provinz Westfalen getragen wurde. Die WLE brachte der im Sauerland gelegenen Stadt Warstein den Zugang zum Eisenbahnnetz an der Staatsbahnstrecke Hamm–Paderborn. 1898 verlängerte die WLE ihre 31 Kilometer lange Stammstrecke Warstein–Lippstadt um weitere 29 Kilometer von Lippstadt über Wadersloh bis Beckum an der Staatsbahnstrecke Hamm–Hannover. Hier wurde dann im Norden der Stadt Lippstadt ein Bahnhof errichtet, welcher über zwei Bahnsteige, einen Güterschuppen mit befestigter Ladestraße, eine Gleiswaage, ein Ladeprofil, eine Kopframpe und eine Waggondrehscheibe verfügte. Die zehn Weichen waren in der Anfangszeit als Handweichen eingerichtet und mussten vor den Zugfahrten und beim Rangierbetrieb von den Weichenstellern mit der Hand in die gewünschte Lage gestellt werden. Der Bahnhof besaß seit dem Bahnbau zwei Einfahrsignale, die mittels Drahtzügen über Stellblöcke gestellt wurden. Diese Stellblöcke befanden sich auf dem Bahnsteig vor dem Bahnhofsgebäude und bei der WärterMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Szenen am Bahnübergang an der Wiedenbrücker Straße: Die Schranken sind gesenkt und der Personenzug aus Beckum überquert den Übergang. Anschließend öffnen sich die Schranken und es kehrt wieder Ruhe ein. So bleibt auch Zeit für einen kleinen Plausch am Straßenrand. Andere nutzen die nun freie Straße zu einer Ausfahrt im schicken Cabriolet.
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bude an der Schrankenanlage Lippestraße. Im Jahr 1911 errichtete die WLE am Bahnübergang Bruchbäumerweg ein Stellwerk, um die Signale und Weichen zentral bedienen zu können. In den folgenden Jahren änderte die WLE mehrmals die Gleisanlagen und Signaleinrichtungen, die auch Veränderungen im Stellwerk erforderlich machten. Über Jahrzehnte war der Bahnhof Lippstadt Nord der bedeutendste Bahn-
Eine Köf rangiert Güterwagen im Gleisanschluss des Kornhauses, wo die Wagen mittels Waggondrehscheibe über die Straße in das eigentliche Kornhaus gelangen.
Derweil fährt der Personenzug auf Gleis 1 in den Bahnhof ein, kommt am Empfangsgebäude zum Halten und löst beim Federvieh leichte Nervosität aus. Davon völlig unbeeindruckt blickt der Herr auf dem Bahnsteig nicht von seiner Zeitung auf und setzt die Lektüre fort. Seine Frau wird ihm schon rechtzeitig auf die Sprünge helfen.
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MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Einige Zeit später kommt der Zug wieder zurück und passiert dabei erneut die Waggondrehscheibe, auf der der Güterwagen keine großen Fortschritte gemacht hat – wahrscheinlich ist gerade Mittagspause …
hof an der Strecke nach Beckum. Hier waren ständig zehn Personen im Bürodienst und ebenso viele im Stellwerk, Güterboden- und Schrankendienst beschäftigt. Hinzu kamen Lokomotivführer und Heizer. Der weitere Weg ähnelt dem Schicksal zahlloser anderer privater und staatlicher Nebenbahnen. 1975 fuhren die letzten planmäßigen Personenzüge durch den Bahnhof Lippstadt Nord. Im Jahr 1983 fanden letzte Gleisplanänderungen statt, die den Ausbau zweier Weichen zur Folge hatten. Das Ende des Bahnhofs Lippstadt Nord kam schließlich 1986. Die Gleisanlagen wurden abgebaut und das Stellwerk stillgelegt, es verblieb nur noch das Durchgangsgleis, auf dem heute Kalkstein für die Zementwerke in BeckumNeubeckum transportiert wird. Lokalen Eisenbahnfreunden gelang es aber, dass das Stellwerk erhalten blieb und als eisenbahntechnisches Denkmal in den Besitz der Stadt überging. Seitdem kümmern sich Mitglieder eines Fördervereines um den Erhalt dieser alten mechanischen Sicherheitstechnik der Eisenbahn. Im letzten Jahr feierte das Stellwerk seinen 100sten Geburtstag, was letztlich der Anlass war, diesen Bahnhof mit seinen Gleisanlagen wieder auferstehen zu lassen. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
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Ein Güterzug von Warstein über Lippstadt nach Beckum – gezogen von einer BR 64 – überquert den Bahnübergang Wiedenbrücker Straße und dampft durch den Bahnhof Lippstadt Nord.
Jetzt konnte schon zum sauberen Verlegen der Elektrik ein Kabelkanal im Kasten angebracht werden, der Kabel mit einem Querschnitt von 2,5 mm aufnimmt. Sichere elektrische Verbindungen der Module gewährleisten Industriesteckverbindungen, die unter den Kästen verschraubt sind. Der Bau des Bahnhofes hat Christian Heine und Norbert Kicker die letzen zweieinhalb Jahre beschäftigt, daher war bislang ein WLE-spezifischer Fahrzeugbau nicht zu realisieren. Deshalb verkehren auf der Anlage derzeit überwiegend (noch) DB-Fahrzeuge, was sich aber demnächst ändern wird. In Planung sind eine DE 2000 von Siemens und Schüttgutwagen des WLEtypischen Typs Fd 60; dazu mehr nach Fertigstellung. Gefahren wird – von der Fahrzeugthematik abgesehen – nach Original-Fahrplan, und auch der Rangierbetrieb im Bahnhofsgelände kommt dabei nicht zu kurz.
Die Anlage Die Anlage ist als Modulanlage aufgebaut, auf der Betrieb von Punkt zu Punkt möglich ist. Dazu hat die Anlage links und rechts angebaute Fiddle-yards, welche die Bahnhöfe Warstein und Beckum darstellen. Die Anlage besteht insgesamt aus zehn Modulen mit einer Länge von ca. 12 m und einer Tiefe von 60 cm. Dazu kommen noch 2,40 m pro Fiddleyard auf beiden Seiten. Die Modulkästen entstanden durch Verwendung von 12 mm dicken Multiplexplatten, die so auf Maß geschnitten wurden, dass Modulkästen von 120 x 60 cm entstanden. Nach Bohren der Löcher mit einer Schablone für die Schraubverbindungen an den Stirnseiten konnten die Einzelteile verleimt 12
und verschraubt werden. Im Kasten wurde dann auf Eckverbindungen liegend eine 40 mm dicke Styrodurplatte passend mit Weißleim eingeklebt. Durch das Aufbringen lösungsmittelhaltiger Farbe erhielten die Kästen einen Schutz, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
Gleise
Nach reichlichen Informationen über verschiedene Hersteller fiel die Entscheidung zum Selbstbau von Gleisen und Weichen. Die Schwellen entstanden durch Verwendung von Massivholz (Meranti), das auf Schwellengröße geschnitten und gehobelt wurde. Danach wurden mit einer Kratzbürste die Hirnholzseiten und die Längsseiten der Schwellen derart bearbeitet, dass die Holzstruktur wieder aus dem glatt gehobelten Holz hervortrat. Nach Verlegen und Verleimen der Schwellen mit Hilfe einer Lehre, die den Abstand der Schwellen festlegte, wurden diese mit brauner AbTja, das waren noch Zeiten, als der Kauf eines (Röhren-) Fernsehers tönfarbe gestrichen. Nach eine schweißtreibende Angelegenheit war. Ob die Damen ihren neuen deren Trocknen wurden Fernseher wohl transportiert bekommen? Weißlichter auf alle Schwellen gesetzt, sodass die Maserung des Holzes gut zu erkennen ist. Nun wurde das Code-125-Gleisprofil von Peco mit Kleineisenteilen befestigt, die man sich aus Resin gegossen hatte. Dazu kamen Hakennägelchen zum Einsatz, die aus Klammern von Handtackern zurechtgeschnitten waren. Nach dem Verlegen der Gleise mit Spurlehren wurden die Gleisprofile mit Rosttonfarbe von Gunze mittels einer Airbrushpistole gealtert. Als alles farblich stimmte, wurde Granitschotter zwischen den Zerren und Ziehen am Prellbock – auch diese beiden Herren zeigen Schwellen verteilt und anvollen Körpereinsatz und gehen einer schweißtreibenden Beschäftischließend mit Arcylmattgung nach … lack fixiert. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Landschaftsbau Bei der Gestaltung der Vegetation wurde darauf geachtet, dass alles stimmig wirkt und den Eindruck einer frühherbstlichen Jahreszeit wiedergibt. Das Begrünen der Module begann zunächst mit viel gesiebter Erde aus dem Garten. Auf diesen Untergrund wurden dann sozusagen Nass in Nass mit einem Elektrostat von Heki verschieden Grasfasern in die noch feuchte Erde hineingeschossen. Zusätzlich kamen als Bodendecker Belaubungsmaterialien von MiniNatur und Heki zum Einsatz. Mit kleinen Grasbüscheln wurde dann noch abschließend das homogene Gesamtbild der Vegetation abgestimmt. Das frühherbstlich trockene Laub entstand aus zermahlenem Echtlaub. Stimmungmäßig dazu passend entstanden unterschiedlichste Bäume im Selbstbau. Ausgangsmaterial war hier wiederum die Natur. Feine Äste von verschiedenen Sträuchern kamen zum Einsatz. Mit zusätzlichen Ästen aus gedrilltem Bindedraht, die in die Baumrohlinge eingebohrt und verklebt wurden, entstanden schöne preiswerte Bäume. Anschließend wurden sie noch farblich behandelt und mit Belaubungsmaterial von MiniNatur begrünt. Gehwege und Pflasterungen auf den Bahnsteigen wurden mit Porcellin gegossen und mit Schablonen sowie einer Reißnadel graviert. Farblich wurden diese Flächen mit grauen Arcylfarbtönen angemalt. Nach dem Trocken der Grundfarbe wurden hier mit verdünnter schwarzbrauner Arcylfarbe die Fugen hervorgehoben. Nach weiterer TroMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
ckenzeit wurden mit einem fast trockenen Pinsel – ähnlich wie schon bei den Schwellen erwähnt – weiße Lichter gesetzt. Im gleichen Verfahren entstanden auch alle Straßen.
Gebäudebau Die Gebäude waren eine spannende Angelegenheit und konnten nur durch Selbstbau entstehen. Da das Empfangsgebäude vor 26 Jahren abgerissen worden war, blieb nur das Umrechnen vorhandener Fotos. Alle anderen Gebäude konnten ausgemessen, auf den Spur-0-Maßstab umgerechnet und gezeichnet werden. Die Anlagentiefe von
60 cm ließ aber nur den Bau von Halbreliefgebäuden zu, was wiederum beim Bau berücksichtigt werden musste. Der Aufbau der Gebäude entstand aus einer Hobbyplatte in Weiß, die man in verschiedenen Farben im Baumarkt erhält. Diese Platte kann sehr gut graviert werden und lässt sich mit einem scharfen Messer hervorragend schneiden. Das Gravieren des Backsteins auf diese Hobbyplatte entstand durch eine Lehre, die jeden Stein vorgab. Das hört sich zwar zeitaufwendig an, hatte aber den Vorteil, dass der beim Vorbild verwendete Kreuzverband realisiert werden konnte und nach und nach schnell die gewünschten Backsteinwände ent-
Man beachte die gelungene Alterung der Fahrzeuge, die den guten Mann mit Zeitung unterm Arm genauso kaltlässt, wie alles, was um ihn herum passiert.
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Rangierarbeiten in Lippstadt Nord. Die Dampflok bringt der Köf genug Wagen, sodass „die Kleine“ immer gut zu tun hat. Und selbst das liebe Federvieh bekommt keine Ruhe …
standen. Nach dem Anpassen der einzelnen Gebäudeteile wurden diese mit Ruder-Kleber verklebt. Im Anschluss an das farbliche Gestalten des Rohbaues der Gebäude konnten auch Fenster und Türen angebracht werden. Sie wurden, wie es sich für Christian Heine als Tischler gehört, aus Holz gefertigt. Die Dachflächen wurden ebenfalls aus der erwähnten Bastelplatte zugeschnitten und angepasst. Nach dem Verkle-
ben dieser Teile bekamen sie ihre Ziegel: In Streifen geschnittene Wellpappe, bei der nach einer Seite die Welle platt gedrückt worden war, wurde leicht überlappend mit Kleber fixiert. Anschließend erhielten die Dachflächen noch Firststeine, die aus Pappe geschnitten wurden. Nach einer Trockenzeit wurden die Dachflächen mit verschiedenen Rot-Orange-Tönen bemalt. Auch hier kam eine ordentliche Alterung zum Einsatz. Auf diese Weise entstanden preiswerte Gebäude, die nicht auf jeder Anlage zu finden sind.
Das Stellwerk bekam zur Krönung noch die originale Inneneinrichtung mit Hebelbank, Schrankenbock, Schreibtisch und alles, was dazu gehört. Ein ganz besonderes Projekt waren die Bahnübergänge mit den umfangreichen Schrankenanlagen, die natürlich auch funktionieren sollten. Nach ausführlichem Sammeln von Informationen und Bildern entstanden zuerst Zeichnungen. Danach wurden aus verschiedenen Messingprofilen Schrankenbäume mit Gitterbehang, Lagerbock und Läutewerk erstellt. Durch die Verwendung von Servos bekamen sie noch den passenden Antrieb. So entstand in den letzten zweieinhalb Jahren diese Anlage, die – wie alle modularen Anlagen – immer noch erweitert werden wird. Derzeit ist ein Güterschuppen im Bau, der vorne an den Anlagenkasten herangesetzt wird und so dem vordersten Gleis seinen Sinn gibt. Anschließend geht es an die Fahrzeuge, die WLE-spezifisch werden sollen. Über den Fortgang werden wir gerne in der MIBA berichten. Stephan Rieche Nicht nur Kohle spielte eine große Rolle im Güterverkehr der 60er-Jahre, auch Stückgut wurde noch viel mit der Bahn transportiert.
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MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Zum Abschluss noch einmal der prächtige Bahnübergang an der Wiedenbrücker Straße, diesmal aber mit Dampflok. Die DB-64er ist übrigens gar nicht so falsch auf der WLE, denn diese hatte ganz ähnliche 1’C’1-Loks. Man beachte die Inneneinrichtung des Stellwerkes!
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Neuheiten 2012
Die preußische T 16.1/BR 94.5
Zug-Tiere Sie war die kräftige Schwester der preußischen T 16, die T 16.1. Ihr Bau war möglich, weil nach 1910 die meisten Hauptstrecken der KPEV für 16 t Radsatzfahrmasse ausgebaut worden waren. So verstärkt war den Maschinen ein langes, arbeitsames Leben vergönnt. Martin Knaden skizziert die Geschichte der 94.5 und insbesondere die DB-Zeit dieser schweren Rangierlok.
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urch die Erhöhung der Radsatzfahrmasse von zulässigen 14 Tonnen auf 16 Tonnen war es möglich, viele Bauteile in verstärkter Ausführung zu bauen. So wuchs zum Beispiel die Dicke der Rahmenbleche von 23 mm, was sich an der T 16 vielfach als zu schwach erwiesen hatte, auf 25 mm. Auch die senkrechten und waagerechten Rahmenversteifungen wurden kräftiger ausgeführt. Zudem wurde der Rahmen hinten um 160 mm verlängert, um einen größeren Kohlenkasten unterbringen zu können. Dieser bot nun Platz für 3 Tonnen Brennstoff. Augenfällig war auch die Vergrößerung der Wasserkästen, die nun – versehen mit einem entsprechenden Ausschnitt – bis über das Schwingenlager hinaus nach vorn reichten. Damit 16
wuchs der Wasservorrat immerhin von 7 m2 auf 8 m2. Um die Streckensicht nicht einzuschränken, waren die Wasserkästen vorn an der Oberseite abgeschrägt. Wie schon beim letzten Baulos der T 16, das ebenso wie die ersten T 16.1 im Jahr 1913 abgeliefert wurde, hatten die verstärkten Maschinen einen vierreihigen Überhitzer. Ein Vorwärmer war unter Einhaltung der 16 t Achslast nicht mehr möglich. Maschinen, die jedoch für höher belastbare Strecken vorgesehen waren, erhielten zunächst einen flachen Speisewasservorwärmer der Bauart Weir. Ab dem Baujahr 1925 wurden nur noch die zylindrischen Vorwärmer der Bauart Knorr verbaut. Sie erhielten ihren Platz auf dem Kesselscheitel zwi-
schen Dampfdom und hinterem Sandkasten. Ab 1921 erhielt die T 16.1 zusätzlich zum Dampfdom anstelle der Speisewasserventile auf dem ersten Kesselschuss nun auch einen Speisedom mit Winkelrost-Speisewasserreinigung. Der Dampfdom wurde nach hinten auf den zweiten Kesselschuss versetzt; der Knorr-Vorwärmer rückte infolgedessen auf die linke Seite des Kessels, der Achsdruck stieg auf 17 t. 1924 endete die Beschaffung der 94.5, inzwischen bereits ab Werk mit dieser neuen Reichsbahn-Betriebsnummer beschriftet. Damit hatte Schwartzkopff nach sämtlichen Exemplaren der T 16 auch den wesentlichen Teil der insgesamt 1236 Stück T 16.1 geliefert. Nennenswerte Stückzahlen waren noch von Hanomag gekommen, Grafenstaden und Henschel lieferten nur wenige Stück. Zur DRG gelangten dennoch nur 1116 Lokomotiven dieser Gattung (94 502 bis 1377 und 95 1501 bis 1740), weil ihre robuste Konstruktion die Maschinen als ideale Reparationsleistung nach dem Ersten Weltkrieg erscheinen ließ. Unter den Rangierlokomotiven Preußens hatte die T 16.1 mit ihrer indizierten Leistung von 1070 PS eine herausragende Stellung. Das Merkbuch von 1924 verzeichnet eine Beförderung von 1800 t Wagenmasse bei 40 km/h in der Ebene, auf 5-‰-Rampen wurden noch 890 t mit 30 km/h und auf 10-‰-Rampen 600 t mit 25 km/h befördert. Auf Strecken mit 25 ‰ Neigung waren immerhin noch 280 t bei 20 km/h möglich und zulässig. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
VORBILD
Linke Seite oben: Fast die erste T 16.1, aber nur fast. Hinter der Betriebsnummer 94 503 verbirgt sich die 1913 von Schwartzkopff im ersten Baulos gebaute „Köln 8126“. Foto: Archiv Michael Meinhold Kleines Foto: Am 30.11.1965 sonnt sich 94 1064 vom Bw Tübingen in der tiefstehenden Sonne. Foto: Dipl.-Ing. Herbert Stemmler Oben: Nicht alle DB-Maschinen der BR 94.5 hatten den hohen Kohlenkastenaufsatz. Rechts: Wenn Dampf- und Speisedom keinen Platz ließen für den Vorwärmer, rückte das Bauteil ins Sichtfeld des Heizers. Fotos: H. Oesterling, Archiv Michael Meinhold
Der E 769 nach Freudenstadt brauchte gleich drei Lokomotiven: Während 82 040 als Zuglok und 82 041 als Schiebelok fungieren, leistet 94 1268 Vorspanndienste. Foto: Dipl.-Ing. Herbert Stemmler
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Nochmal die Strecke Baiersbronn–Freudenstadt Stadt. Beim hier abgebildeten D 970 sind sogar drei Preußen bei der Arbeit auf dem malerischen Christophstal-Viadukt. Vorn 94 1249, dahinter 94 820 und als Schiebelok folgt 94 1025. Unten: Es geht auch weniger anstrengend: In Tübingen Hbf wartet 94 1383 mit einem leichten Schienenbusbeiwagen und einem Behelfspersonenwagen auf Abfahrt. Fotos: Dipl.-Ing. Herbert Stemmler Ganz unten: Die bekannte Szene aus Laufach, diesmal aber nicht mit T 20, sondern mit 94 1138 (10.5. 1956). Foto: H. Oesterling/Archiv Meinhold
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Außer im schweren Rangierdienst kamen die Maschinen aber auch im Steilstreckendienst zum Einsatz und lösten mancherorts viele Zahnradlokomotiven ab. Zu den Steilstrecken mit 94.5-Einsätzen zählen Ilmenau– Schleusingen, Dillenburg–Wallau, Boppard–Buchholz und Rastatt–Freudenstadt. Diese Maschinen waren – den Steilstreckenvorschriften entsprechend – mit Gegendruckbremsen ausgestattet. Erkennbar waren diese Verzögerungshilfen an der Luftsaugöffnung (zumeist seitlich in der Rauchkammer eingebaut) und am Schalldämpfer hinter dem Schlot. Die größten Stückzahlen besaß die RBD Essen, die die Maschinen für zahlreiche Übergabefahrten zu Stahlwerken und Zechen benötigte. Auch auf sämtlichen Rangierbahnhöfen dürften die 94.5 zu finden gewesen sein. Nur die Reichsbahndirektionen Königsberg, Augsburg, Oldenburg und Schwerin hatten keine T 16.1. Von den ursprünglich weit über 1000 Loks der Gattung 94.5 der DRG kamen nach dem Zweiten Weltkrieg knapp 700 Maschinen zur Bundesbahn, die DR hatte rund 250 im Bestand. (Mangels genauer Zahlen können hier nur gerundete Werte angegeben werden.) Die Einsätze ähnelten den Vorkriegsdiensten. Zwar versuchte die Bundesbahn, in ihrem Neubauprogramm von 1950 die 94.5 durch die Baureihe 82 zu ersetzen, doch gelang dies weder im Hinblick auf die Stückzahl noch auf die Einsatzdauer. Erst mit dem sog. Strukturwandel ging die Zahl der betriebsfähigen 94.5 merklich zurück. Insbesondere die Auslieferungen von V 60 und V 90
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In Mannheim waren die 94.5 noch lange aktiv. 94 1698 steht mit ihrer Fuhre am 3.7.1965 in Mannheim Rangierbahnhof. Foto: Helmut Oesterling/Archiv Michael Meinhold
machten viele Rangierdampfer entbehrlich. Die Umzeichnung auf die EDV-gerechte Bezeichnung 094 erhielten noch 114 Maschinen, viele von ihnen jedoch nur auf dem Papier. Zum Jahresbeginn 1973 waren noch gerade mal zwölf Maschinen im Bestand der DB. Im Jahr darauf beschloss die Hauptverwaltung der Bundesbahn, dass Dampfloks nicht zum Image eines modernen Unternehmens passten. Sie
verfügte auf einen Schlag die Ausmusterung von 61 Dampfloks, darunter auch die letzten 94.5 – obwohl einige von ihnen bis zu diesem Zeitpunkt nicht mal abgestellt waren. Als vorletzte 94er wurden am 2.12.1974 die 094 616 und die 094 640 ausgemustert, beim Bw Hamm folgten ihnen am 24.12. die 094 055 und die 094 730. Letztere kam im Juni 1975 mit einer Sondergenehmigung noch zu der Ehre, gemeinsam mit 078
246 einen Zug für Eisenbahnfreunde befördern zu dürfen. Heute existieren nur noch wenige ehemalige T 16.1. Gleich vier finden sich in Ilmenau: 094 184-9, 94 1292-5, 094 692-1 und – sogar betriebsfähig – die ehemalige Denkmalslok aus Gönnern, 094 538-6. In Nördlingen ist die 094 697-0 zu besichtigen und im DDM Dampflokmuseum Neuenmarkt steht 094 730-9. MK
Bachmann Europe Plc • Niederlassung Deutschland • 90518 Altdorf bei Nürnberg • Informationen im Fachhandel und unter www.liliput.de
Die Baureihe 94.5 in H0 von Märklin
Robuster Rangierer Märklin rundet sein Programm an Dampflokomotiven mit einer weiteren Preußin ab. Da das Rangieren bekanntlich das Salz in der Modellbahner-Suppe ist, kommt eine starke Rangierlok den Fans sicherlich recht. Wie das gute Stück letztlich umgesetzt wurde, beschreiben Martin Knaden und Bernd Zöllner.
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ie Vorbildwahl ist durchaus geschickt getroffen: Kaum eine Dampflok „aus Kaisers Zeiten“ genießt eine ähnliche Popularität wie die „gute alte P 8“ und eben die hier zu betrachtende T 16.1. Beide durften zu Bundesbahnzeiten noch lange genug – zuletzt als 038 bzw. 094 – in Diensten stehen, um auch jüngeren Eisenbahnfreunden ins Bewusstsein zu rücken und dort zu bleiben. Pellt man das Modell aus der Verpackung, fallen zunächst die zahlreichen Details am Kessel auf. Preußentypisch blieb kaum ein Stück des Verdampfers unbelegt. Dabei bilden Schornstein, Dampfdom und die beiden Sandkästen mit dem Kessel ein zusammenhängendes Bauteil, was am Übergang zur Kesselrundung sehr feine Stufen ermöglicht und unschöne Spalten vermeidet. Der Knorr-Vorwärmer und das Sicherheitsventil sind als Kunststoffteile angesetzt, während Schlot und Glocke 20
aus Metall bestehen. Aus Kunststoff besteht wiederum der Generator, welcher leider etwas zu hoch sitzt, da am Bauteil zusätzlich zum Haltewinkel auf der Rauchkammer noch mal eine Art Sockel angeformt ist. Außerdem muss dieser Dynamo ohne jegliche Leitungen auskommen: Weder Dampf-Zuleitungen noch -Ableitungen noch die Elektroleitung sind dargestellt. Folglich bleibt der obere Anschluss vom Dampfentnahmedoppelventil an der rechten Seite des Dampfdoms ungenutzt. Das gilt leider auch für das nämliche Ventil auf der linken Seite, denn auf eine Darstellung des Hilfsbläsers wurde einschließlich seiner Zuleitung ebenfalls verzichtet. Dahingegen haben Luft- wie Speisepumpe vollständige Anschlüsse. Auch die Verrohrung zum Vorwärmer lässt keine Verbindung missen. Dabei wurden die Leitungen vorbildgerecht in unterschiedlichem Durchmesser erstellt.
Im Verlauf dieser Leitungsbündel sind übrigens die Kesselspeiseventile lediglich angedeutet. Die zu den Dampfentnahmeventilen führenden Stellstangen wurden samt der Doppelhalter in Kunststoff gespritzt. Das macht einerseits die Halter etwas filigraner, andererseits sollte man aber die recht elastischen Stangen beim Handling der Lok nicht verformen. Die Griffstangen an der Rauchkammer sind stattdessen ebenso wie ihre Pendants an Führerhaus und Tender aus stabilem Draht gefertigt. Angeformt an den Kessel findet man noch weitere Details: Schmier- und Druckluftleitungen sind ebenso minutiös dargestellt wie die Waschluken. Angraviert sind auch die Sandfallrohre, die man sich aber durchaus freistehend gewünscht hätte. In feiner Gravur werden sämtliche Nietreihen an Wasserkästen und Führerhaus gezeigt. Lediglich die Rückfront der Lok zeigt keine Nieten, was bei einer DB-Maschine nach einer Reparatur durchaus richtig sein kann. Am Rahmen sind als Zurüstteile vier freistehende Bremsschläuche und in die vorderen Zylinderdeckel Kolbenstangenschutzrohre einzusetzen. Letztere werden weitgehend von den robust geformten Trittstufen am Pufferträger verdeckt. Unter dem Führerhaus wurden Bremszylinder und die zugehörige Bremswelle am Rahmen angeformt. Bei der Steuerung sind sämtliche Stangen aus Blechstanzteilen geformt. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
MIBA-TEST
Die Tenderrückseite hat – ebenso wie der DB-typische hohe Kohlenkasten – keine Nietreihen. Offensichtlich wurde bei der Vorbildlok hier ein Reparaturblech eingeschweißt.
Mit einer kurzen Übergabe ist 94 1343 auf dem Weg zum Anschließer.
Schieberschubstange und Aufwerfhebel bilden dabei leider ein durchgehend glattes Blech, das hinter dem Steuerungsträger noch dazu wegen seines Glanzes besonders auffällt. Die Kunststoffteile Kreuzkopf und Gegenkurbel haben hingegen eine feine Gravur und sind zudem farblich gut auf die Metallteile abgestimmt. Der Lokaufbau zeigt über alle Teile sehr gleichmäßig ein sattes, seidenglänzendes Schwarz. Auch beim Rot des Fahrwerks sind keinerlei Farbunterschiede von Kunststoff- und Metallteilen auszumachen. Die Anschriften sind wie bei Märklin üblich gestochen scharf gedruckt. Alle Schilder sind mit zusätzlichem schwarzem Grund in Silber ausgeführt, die übrigen Anschriften in Weiß.
Die Kunststoffteile der Steuerung – Gegenkurbel, und Kreuzkopf – passen farblich recht gut zu den dunklen Stangen aus Blech. Die Anschriften der Lok in Alu und Weiß.
Technik Nur zwei Schrauben müssen gelöst werden und schon lässt sich das Gehäuse völlig problemlos vom Fahrwerk trennen. Es präsentiert sich ein sehr übersichtliches Innenleben, das in Fahrzeugmitte vom längs angeordneten Motor mit Schwungscheibe bestimmt ist. Dessen Drehmoment wird über ein völlig gekapseltes Schnecken-/Stirnrad-Getriebe auf die vierte Treibachse übertragen. Den Antrieb der übrigen Treibachsen übernehmen die Kuppelstangen. Hinter dem Motor befindet sich am Boden von Führerhaus und Kohlekasten die Hauptplatine mit dem aufgesteckten Decoder. Darunter wurde der LautspreMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Unten: Die Lokführerseite der 94 1343 zeigt teils gravierte, teils angesetzt Leitungen.
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Nach Lösen der beiden Schrauben lässt sich das Gehäuse ohne Hakeln abheben. Als Antrieb dient ein kompakter Industriemotor, der von zwei Kunststoffklipsen auf dem Rahmen gehalten wird. Auf der Verteilerplatine liegt die 21-polige Schnittstelle, die den mfx-Decoder trägt. Auf der Unterseite der Verteilerplatine spitzen ganz klein noch die winzigen LEDs für die rückwärtige Beleuchtung hervor.
Zu beachten ist die Angabe der Bremsuntersuchung: „Unt. O 2.12.60“
Direkt unter der Verteilerplatine ist der Lautsprecher eingebaut, der mit optimal kurzen Kabeln angeschlossen ist. Hier ist auch der Anschluss des roten Kabels, das zunächst neben dem Getriebekasten verläuft und dann unterhalb des Motors in einer Öffnung des Rahmens verschwindet, bis es …
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cher so gut versteckt, dass er weder von oben noch von unten erkennbar ist. Eine Mulde im Rahmen bildet zugleich die Schallkapsel. Damit der Klang ungehindert nach außen dringen kann, sind hier Öffnungen vorhanden. Die Lok stützt sich auf der ersten und der vierten (angetriebenen) Achse ab, letztere trägt auf beiden Rädern Haftreifen. Diese Achsen sind mit geringem Seitenspiel in Messingbuchsen gelagert. Die übrigen Radsätze sind höhenbeweglich und durch je zwei auf der Achse schleifende Druckfedern abgefedert. Sie haben das notwendige Seitenspiel zum Durchfahren des obligato rischen 360-mm-Radius. Im Übrigen konnte die nicht zu vermeidende Vergrößerung des Gesamtachsstandes auf 3,4 mm begrenzt werden, weil der Treibraddurchmesser bis auf das zulässige Grenzmaß (im Modell ca. 0,3 mm) verkleinert und die Spurkranzhöhe abweichend von der Märklin-Hausnorm auf 1,2 mm verringert wurde. Im Hinblick auf die weitgehend baugleiche Trix-Version wurden dem Modell an der dritten und vierten Treibachse auf beiden Seiten Radschleifer spendiert, die an der Rückseite der Räder arbeiten. Das Modell lässt sich über den gesamten Regelbereich bei sehr geringer Geräuschentwicklung recht gefühlvoll bewegen, was für den vorbildgerechten Einsatz als Rangierlok sehr wichtig ist. Leider konnte man sich bei Märklin nicht zu einer annähernd maßstäblichen bzw. NEM-konformen Höchstgeschwindigkeit durchringen. Entsprechend ist der Auslauf des Modells nur bei Maximalgeschwindigkeit nennenswert und fällt bei VorbildgeschwindigMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
… in der Nähe des Mittelschleifers wieder aus dem Rahmen austritt und an der Kontaktplatte verlötet ist. Auch deutlich zu sehen: Erste und vierte Kuppelachse sind fest im Rahmen mit Buchsen gelagert, die anderen Radsätze werden von je zwei Federn aufs Gleis gedrückt. Fotos: MK
keit deutlich ab. Die gemessene Zugkraft ist für den typischen Einsatzzweck durchaus ausreichend. Allerdings wird insbesondere bei Rückwärtsfahrt unter Last der Lauf sehr unruhig, was offenbar mit dem zu großen Spiel von 0,5 mm zwischen Messingbuchse und Rahmen bei der Treibachse zusammenhängt. Das Dreilicht-Spitzensignal wechselt mit der Fahrtrichtung und wird durch warmweiße LEDs erzeugt. Bei Vorwärtsfahrt leuchtet dann auch die Öffnung des Schornsteins mit; dies kann jedoch entweder durch eine geeignete Abdeckung von innen oder die Nachrüstung eines Rauchgenerators verhindert werden. Für dessen Einbau und elektrischen Anschluss ist das Modell bereits vorbereitet. Passend zur univer-
Haftreifen: Messergebnisse Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung:
Lichtaustritt: Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Länge:
Maßtabelle Baureihe 94.5 in H0 von Märklin 1:87
Modell
12 660 11 360
145,52 130,57
145,3 130,5
Puffermaße Pufferlänge: Puffermittenabstand: Puffertellerdurchmesser: Pufferhöhe über SO:
650 1 750 450 1 050
7,47 20,11 5,17 12,07
7,4 19,8 5,0 12,9
Höhenmaße über SO Schlotoberkante: Kesselmitte:
4 550 2 650
52,30 30,46
51,9 30,45
Breitenmaße Breite Führerhaus und Wasserkästen: Breite Umlauf: Zylindermittenabstand:
2 900 3 100 2 160
33,33 35,63 24,83
33,4 34,8 29,0
Achsstände Lok Gesamtachsstand: Pufferträger zu Kuppelachse 1: Kuppelachse 1 zu Kuppelachse 2: Kuppelachse 2 zu Kuppelachse 3: Kuppelachse 3 zu Kuppelachse 4: Kuppelachse 4 zu Kuppelachse 5: Kuppelachse 5 zu Puffertäger:
5 800 2 550 1 450 1 450 1 450 1 450 3 010
66,67 29,31 16,67 16,67 16,67 16,67 34,60
70,1 27,5 17,525 17,525 17,525 17,525 32,9
geschaltet
Raddurchmesser Treib- und Kuppelräder:
1 350
15,52
14,9
1 14,0 mm 8,2 mm
Speichenzahl Treib- und Kuppelräder:
14
282 g 2 97 g 88 g
80 mm 30 mm 48 mm
Art.-Nr. 37160, Digital mit Sound, uvP: € 329,95 Art.-Nr. 37165, analog, uvP:
€ 279,95
Art.-Nr. 22160, DC-Trix, uvP:
€ 259,95
MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Ein solide gemachtes Modell mit Digitalsteuerung und vielfältigen Soundfunktionen. Der Dampflokfreund wünscht sich aber – auch im Hinblick auf den Preis – an einigen Stellen durchaus noch mehr Details: Generatorleitungen, Speiseventile, angesetzte Bremszylinder. In jedem Fall wurden trotz der vorbildbedingten Radstand-Kompromisse die Gesamtproportionen gut getroffen. bz
Vorbild
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: 103 km/h bei Fahrstufe 128 VVorbild: 60 km/h bei Fahrstufe 90 Vmin: ca. 2,8 km/h bei Fahrstufe 1 NEM zulässig: 78 km/h bei Fahrstufe 128 Auslauf vorwärts/rückwärts aus Vmax: aus VVorbild: aus VNEM zul.:
Fazit
Längenmaße Länge über Puffer: Länge über Pufferträger:
Messwerte BR 94.5 Gewicht Lok:
sellen Einsatzmöglichkeit als Rangierlok gibt es vorn und hinten einen kulissengeführten Normschacht. In seiner Faltblisterverpackung ist das Modell bestens geschützt. Die Bedienungsanleitung zeigt, wo die wenigen Zurüstteile hingehören, gibt die üblichen Wartungshinweise und stellt in einer tabellarischen Übersicht die Soundfunktionen in Abhängigkeit von der Betriebsart dar. Eine Ersatzteilliste mit Explosionsdarstellung rundet das Ganze in gewohnter Weise ab.
Radsatzmaße entsprechend Märklin-Hausnorm Radsatzinnenmaß: Spurkranzhöhe Treibrad: Spurkranzbreite: Radbreite:
– – – –
– 14,0+0,1 1,35+0,05 0,9+0,1 3,2+0,12
14 14,2 1,2 1,0 3,1
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Sortimentsklassiker neu arrangiert
Besuch auf dem „Faller-Hofgut“
Auf der Anlage von seiner Rückseite, im kleinen Faller Katalog-Bild von vorne präsentiert sich hier das ausgewogene Gesamtensemble.
Keine Formneuheit, immerhin aber ein modifizierter Klassiker, ergänzt mit einer Menge niedlicher Kleinteile, findet sich im Faller-Bausatz 130372 „Hofgut“. Mit etwas bastlerischem Geschick entsteht daraus ein individueller und stimmungsvoller Blickfang. Mit seinen Fachwerkmauern passt der Hof natürlich besonders gut in eine fränkische Szenerie. Der folgende Bilderbogen von Otto Humbach und Christoph Linsmeier zeigt neben vielen attraktiven An- und Einsichten in das Ensemble auch einige wichtige Bastelschritte – insbesondere bez. Rauputz – zur Verfeinerung des Bausatzes. 24
Das Arrangement für dieses Bild gestaltete sich nicht ganz einfach. Opa und Enkel waren zwar recht willig und auch geduldig, der Bauer hingegen ziemlich mürrisch, weil er auf seinem Bulldog warten musste, bis ein Zug kam. Dass gleich eine S 3/6 vornedran war, war reine Glücksache. Reine Nervensache war es allerdings im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
MODELLBAHN-PRAXIS
Heuernte auf dem Hofgut. Die „Heumanndl“ wurden aus Pfeifenreinigern geflochten und entsprechend bemalt. Eine ganze Menge Landvolk in z.T. herrlich typischen Posen findet man im großen Preiser-Sortiment „Auf dem Bauernhof“ (Kat.Nr. 13001). Aus demselben Hause stammt auch das Pferdegespann mit Odelbansen (Kat. Nr. 30414). Das Wegkreuz findet man im Kapellenbausatz „Hirschbichl“ bei Kibri unter der Kat.Nr. 39780.
Von großer Bedeutung für die realistische Wirkung von Wänden und Mauern ist eine plastische Putzstruktur. Die Spritzlinge von Umfassungsmauer und Torbogen des Kunststoff-Bausatzes sind bereits werkseitig recht kräftig strukturiert. Die übrigen Mauerteile bekommen einen Putzauftrag mit Moltofill oder wie hier mit Holzspachtel. Danach folgt ein Anstrich mit Revell Weiß-matt 05. Gealtert wird mit einem weichen Pinsel und Wasserfarben aus dem Malkasten. Je nach Beigabe von Spülmittel fließt die Farbe in die Vertiefungen. Wünscht man eine eher oberflächliche Patina, lässt man das Spülmittel weg und arbeitet mit einem ziemlich trockenen Borstenpinsel. Falls man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, spült man das Ganze mit Wasser einfach wieder ab. Eine grifffeste Fixierung erreicht man mit mattem Klarlack. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
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Die „Luftaufnahmen“ zeigen das Ensemble samt passendem Zubehör von verschiedenen Seiten. Der modulare Aufbau des Bausatzes gestattet ein Aufstellen des Bauernhofes in verschiedenen Zusammenstellungen.
Das verputzte und gealterte Mauerwerk des Nebengebäudes mit bereits eingesetzten, holzfarben gestrichenen Fensterläden. Wer es ganz genau nimmt, …
…streicht auch die im normalen Modellbetrieb kaum sichtbaren Sparren- und Lattungsbereiche unterhalb der Dachtraufe vorbildgetreu holzfarben an.
Auch hier hilft ein anschließender Auftrag mit dunkler Wasserfarbe zu mehr Struktur. Grundsätzlich sollten alle Plastikteile mit vorwiegend matten Farben nachgearbeitet werden, um ihnen den unnatürlich wirkenden Glanz zu nehmen. Etwas problematisch im Falle des „Hofgutes“ stellte sich dabei die Bearbeitung des in den Mauerspritzlingen bereits dunkel-holzfarben eingefärbten Fachwerkes dar. Anstelle des Pinsels kam hier ein Folienstift zum Einsatz (links).
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Unten: Hier sieht man diverse noch nicht farblich überarbeitete Kleinteile des Bausatzes. Auch sie wurden wie beschrieben später noch patiniert. Der Marktstand ist in diesem Bausatz sogar formneu!
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Epoche III: Noch wird das Pferd auf diesem Hof als Arbeitskraft benötigt, aber ebenso wie die Tage der Dampflokomotiven sind seine Tage auch schon gezählt. Der Hofhund kann sich hingegen sicher sein, dass seine Wachdienste auch in Zukunft noch gebraucht werden. Fotos: OH (5), Christoph Linsmeier (11)
Schon der Begrüßungsbildschirm lässt in zehn Feldern die Funktionsvielfalt der App erahnen. Zentral in der Mitte prangt das Dreieck, das den Zugang zum Steuerungspult ermöglicht. Unsere ersten Eindrücke haben wir auch in einem Film zusammengefasst. Den Film können Sie laden unter http://www.miba.de/ download/z21-ersteSchritte.mp4 oder mit diesem QR-Code:
Die Roco/Fleischmann-Digitalzentrale Z21
Zentrale der Zukunft Zur Spielwarenmesse 2012 überraschten Roco und Fleischmann mit einer völlig neuen Digitalzentrale. Der gesamte Messestand war auf die Präsentation des revolutionären Bedienkonzepts ausgerichtet. Im Spätsommer waren dann endlich die ersten Geräte verfügbar. Martin Knaden beschreibt seine Eindrücke.
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ine Digitalzentrale zeichnet sich heutzutage durch vielfältige Funktionen und universelle Anschlüsse aus. Fahren, Schalten und Melden gehören dabei quasi zu den Basics. Wer eine neue Zentrale am Markt platzieren will,
muss dem Kunden daher einen Mehrwert bieten. Die Roco-Entwickler setzen hierbei auf Touch-Bedienung. Die Z21 trägt so gesehen ihren Namen durchaus zu Recht, denn Touch ist der Trend dieses noch jungen Jahrhunderts.
Zunächst aber zu den Kabelanschlüssen bereits bekannter Peripheriegeräte. Roco verwendet mit seiner Multimaus den X-Bus, Fleischmann setzte mit seinem Lokboss auf das Loco-Net. Konsequenterweise hat die Z21 beide Anchlüsse zu bieten, den X-Bus sogar dreimal. Daneben gibt es noch Anschlüsse für die Roco-Rückmeldung und Booster. Haupt- und Programmiergleise werden über beiliegende Schraubklemmenstecker angeschlossen. Der Clou liegt aber in der Netzwerkfähigkeit. Der in der Z21-Packung fix und fertig vorkonfigurierte WLAN-Router wird mit seinem ebenfalls beiliegenden Ethernet-Kabel an der LAN-Buchse angeschlossen und stellt somit die Der Inhalt der Packung 10820: Neben der Zentrale Z21 gibt es noch den vorkonfigurierten WLAN-Router. Das Verbindungskabel zwischen beiden Geräten liegt ebenso bei wie die jeweiligen Netzteile. Unten: Auf der Rückseite der Z21 sind alle notwendigen Anschlussbuchsen versammelt. Die Gleise werden über Schraubklemmenstecker angeschlossen.
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NEUHEIT
Verbindung zu mobilen Endgeräten her. Auf diesem Weg lässt sich die Zentrale auch mit iOS-Geräten wie dem iPhone oder iPad von Apple (ab iOS 4.2) und Android-Geräten (ab Version 2.3) über den Touchscreen bedienen. Dazu lädt man aus dem von Apple betriebenen AppStore oder bei Google Play die kostenlose App „Z21 mobile“ für Smartphones oder „Z21 HD“ für Tablets. Der Ladevorgang dauert nicht mal eine Minute; nach der automatisch einsetzenden Installation ist die Applikation sofort einsatzbereit. Da das Signal vom Touchscreen zur Zentrale über WLAN läuft, muss man natürlich in den Einstellungen das Smartphone oder Tablet am WLANNetz des Z21-Routers anmelden. Das daraufhin abgefragte individuelle Passwort kann von einem Aufkleber auf der Unterseite des Routers abgelesen werden. Nun ist es ratsam, zunächst die Lokomotiven zu konfigurieren. Im Dialogfeld „Lok-Einstellungen“ findet man zwölf überwiegend moderne Roco-Maschinen (warum eigentlich so wenige Fleischmann-Loks?), deren Werte – Lokadresse und Funktionstastenbelegung – bereits voreingestellt sind. Wer über der linken Spalte auf das „+“-Zeichen tippt, kann hier weitere Loks hinzufügen. Dabei ist die Kamera-Funktion in der mittleren Spalte (erreichbar durch Antippen des neutralen Lokbildes) besonders nützlich, da man mit ihr ein kleines Symbolbild seiner hinzugefügten Lok selbst erstellen kann. Die Zuordnung der Funktionen – insbesondere der Soundfunktionen – erfolgt in der rechten Spalte über Wahlräder. Taurus-Fahrer haben noch die Möglichkeit, einen konfigurierten Führerstand (weitere sollen folgen) zu laden. Dafür ist eine Internetverbindung notwendig. Das Führerstandssymbol taucht nun neben dem Tachofeld auf.
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In der Tablet-Version liegen jeweils zwei Bedienfelder nebeneinander. Das können wie hier zwei Steuerungspulte sein, über das Weichensymbol sind auch die Stellpultfunktionen erreichbar (vergleiche Abbildung weiter unten). Bei den kleineren Bildschirmen von Smartphones ist jeweils nur ein Feld dargestellt. In den Lok-Einstellungen können Parameter wie Bezeichnung, Digitaladresse und die Funktionen eingestellt werden. Über das „+“-Zeichen links oben wird eine neue Lok eingegeben. Diese erscheint zunächst mit einem neutralen Lokbild, das jedoch über die geräteeigene Kamera durch ein echtes Foto der betreffenden Lok ersetzt werden kann. Hat man bei den LokEinstellungen über „Konfigurierte Führerstände“ den TaurusFührerstand geladen (wozu das Tablet kurzzeitig mit einem Router verbunden werden muss, der Zugang zum Internet hat), erscheint neben dem Geschwindigkeitsfeld ein zusätzliches Symbol. Bis zum Jahresende werden deutlich mehr Führerstände angeboten.
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Schalter 1: Der Hauptschalter muss eingeschaltet sein. Daneben der PantoSchalter 14
Hebel 4: Automatischer Fahrund Bremshebel (mit Fahrstufenanzeige)
Hebel 3: Der Zugkraftsteller (mit Prozentangaben) regelt die Beschleunigung.
Hebel 2: KombiBremse für Luftund E-Bremse. Soll demnächst einzeln schaltbar sein.
Taster 10: oben Horn hoch, unten Horn tief
Gefahren wird mit dem Steuerungspult, das vom Begrüßungsbildschirm aus über das zentrale Dreieckssymbol erreichbar ist. Der Bildschirm ist hier beim Smartphone komplett ausgenutzt, bei Tablets ist er in eine rechte und linke Hälfte geteilt. Diese beiden Seiten können sowohl als Fahrpult wie auch als Stellpult gewendet werden. Besonders interessant ist bei der Z21App aber die Steuerung über eine Führerstandsansicht. Hier wurden die Möglichkeiten eines Tablets konsequent ausgenutzt: Die Taster sind animiert und dienen wie beim großen Vorbild zum Steuern der Lok. Freilich muss man sich zunächst mit den Bedienelementen vertraut machen. Dafür gibt es den Hilfe-Button, der ausführliche Erläuterungen bereit hält. (Damit Sie nicht mehrfach zwischen Führerstand und Hilfefenster umschalten müssen, haben wir den wichtigsten Teil auf dieser Seite abgedruckt.) Hat man diese Funktionen gelernt, kann es losgehen: Stromabnehmer heben, Hauptschalter ein, Spitzenlicht einschalten und abfahren. Auf den ersten Metern erfordert die Bedienung der virtuellen Hebel noch die volle Konzentration, zumal man mit den Fingern auf dem Touchdisplay keine Tasten erfühlen kann. Doch schon bald hat man sich in seine Rolle als echter Lokführer am virtuellen Pult eingewöhnt und kann die Fahrt genießen. Als zukünftige Erweiterungen sind Führerpulte zusätzlicher Loks angekündigt. Gespannt sein darf man auf den Dampflok-Führerstand. Auch eine Kamera, die von der fahrenden Lok aus ihre Bilder an den WLAN-Router sendet, sodass die Modellstreckenfahrt im Führerstandsfenster erscheint, ist denkbar. In jedem Fall ist das Gesamtsystem optimal geeignet für kommende Funktionserweiterungen, was eine hervorragende Investitionssicherheit mit sich bringt. Apropos Investitionen: Ein vielfältig nutzbares iPad wollten Sie doch ohnehin haben, oder? MK
Kurz + knapp • Digitalzentrale Z21 1 2 3 4 5 6 7
30
Hauptschalter (vorn = ein) Kombi-Bremse Zugkraftsteller AFB-Hebel (Automatisches Fahren und Bremsen) Tachometer Zugkraftanzeige/Bremskraftanzeige Richtungsschalter
8 9 10 11 12 13 14 15
Lichtschalter (vorn = ein) Schalter für Fernlicht 1 und 2 Taster für Horn (hoch/tief) Not-Aus-Schalter Kompressor Fahrmotorlüfter Stromabnehmer heben/senken Türöffner (nicht belegt)
mit vorkonfiguriertem WLAN-Router Art.-Nr. 10820 uvP: € 399,– • Modelleisenbahn GmbH www.roco.cc • erhältlich im Fachhandel
MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
In Köln zu sehen: die Winteranlage der Eisenbahnfreunde Lippstadt Foto: Lippstädter EF
Zwei große Modellbahnmessen laden ein
Herbstzeit ist Ausstellungszeit Die 11. „Faszination Modellbau“ in Friedrichshafen und die 29. „Internationale Modellbahn Ausstellung“ in Köln begeistern mit vielfältigem Programm.
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uch in diesem Jahr dürfen sich die Besucher der beiden Ausstellungen in Köln und Friedrichshafen auf ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm freuen. MIBA-Leser können sich durch die beigefügten Ermäßigungs-Coupons – auf denen alle wichtigen Infos zu finden sind – gleich doppelt freuen.
Programm in Köln Nicht zuletzt aufgrund des 40-jährigen Jubiläums der Spur Z wird es auf der IMA eine Sonderschau geben, die die Spurweite entsprechend würdigt. Organisiert und zusammengestellt wird die Sonderschau von Z-Urgestein Roland Kimmich. Darüber hinaus werden aber
auch Z-Anlagen unterschiedlichster Größe zu sehen sein. Mit Franz Stellmaszyk wird ein weiterer Altmeister vor Ort sein und seine Spur1-Anlage mit dem Thema „Bremsen – gestern und heute“ präsentieren. International werden Anlagen aus England und Frankreich mit entsprechenden Themen erwartet. Für Kinder und Jugendliche bietet der BDEF einen Workshop, in dem sie lernen, Modellhäuser zu bauen, Figuren anzumalen, eine Fläche zu begrünen oder einen Waggon zusammenzubauen. Das komplette Diorama dürfen die Teilnehmer mit nach Hause nehmen. Die drei parallel stattfindenden Veranstaltungen „Internationale Modellbahnausstellung“, „Kölner Echtdampf Treffen“ und die „Lego Fan-Welt Deutschland“ können mit nur einer Eintrittskarte besucht werden.
Programm in Friedrichshafen Für junge Menschen heißt es nicht nur kucken und fotografieren: Um gerade den Nachwuchs an das Hobby Modellbau heranzuführen, veranstaltet der BDEF einen Workshop, nach dem die Teilnehmer ihr Diorama mit nach Hause nehmen dürfen. Fotos: Messe Sinsheim
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Ähnlich bunt gemischt präsentiert sich das Programm auf der Faszination Modellbau in Friedrichshafen. Passend zur kalten Jahreszeit stellt der Eisenbahn-Club „Spreewaldbahn“ Cottbus e.V. eine Winteranlage zur Zeit der Epoche II aus. Der Club der Modelleisenbahner Würzburg e.V. wird gleich zwei Anlagen präsentieren, wovon eine nach dem Vorbild einer fränkischen Nebenbahn gestaltet ist. Eine Anlage mit funktionsfähigem Fahrsimulator stellen die Mitglieder des Modelleisenbahnvereins „Friedrich List“ aus Leipzig dem Publikum vor. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
AUSSTELLUNG
Neben vielen Modellbahn-Anlagen in allen Größen und Maßstäben wird in Köln auch für die Echtdampffreunde in der Halle 4.2 eine Menge geboten werden.
Internationalen Verkehr zeigt hingegen die N-Anlage der Modelleisenbahn und Eisenbahnfreunde Halle-Stadtmitte, die sich den Schnellverkehr Japans zum Thema gemacht haben. Wer sein Herz hingegen an Fahrzeuge aus dem Eisenbahn-Mutterland verloren hat, wird bei den Rocky Mountain Steamers fündig, die funktionsfähige Echtdampf-
Modelle nach Vorbildfahrzeugen von der Isle of Man vorführen. Darüber hinaus sind auf beiden Ausstellungen zahlreiche namhafte Modellbahnhersteller mit ihren Produkten vor Ort. Auch die VG Bahn wird in Köln (Halle 4.1, Stand 1490) und Friedrichshafen (Halle A4, Stand 4106) mit ihrem Sortiment vertreten sein. dh
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Auhagen GmbH OT Hüttengrund 25 D-09496 Marienberg 33 Tel.: +49 (0) 37 35. 66 84 66
Ein Stück Alltag irgendwo in der Prignitz
Geographisches
Ulbrichts DDR
Unsere Schmalspurbahn könnte in der Prignitz aber auch anderswo in der Deutschen Demokratischen Republik zuhause sein. Sie „spielt“ Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts irgendwo im Norden der DDR. Die Stadt Havelburg, in deren Umgebung unsere Anlage angesiedelt ist, ist fiktiv. Nach unseren Vorstellungen liegt sie am südlichen Rand einer Seenplatte. Havelburg, der Ausgangspunkt unserer Schmalspurbahn, liegt an einer bedeutenden Hauptstrecke in Richtung Ostsee/Skandinavien. Havelburg Hbf ist ein richtiger kleiner Verkehrsknoten. Nicht nur, dass hier eine Nebenstrecke
Was veranlasst einen Verein, sich beim Anlagenbau auf ein gänzlich neues Terrain zu wagen? Neugier? Neue Herausforderungen? Oder schlicht die Lust am Trend zu außergewöhnlichen Anlagen? Hier ist Letzteres der Fall, gepaart mit einer Portion Wissensdurst über die Digitaltechnik und deren Möglichkeiten. So entstand ein Stück DDR nach fränkischen Ideen.
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chon immer beschäftigen sich die Münchberger Eisenbahnfreunde mit ungewöhnlichen Modellbahnen. So entstanden im Laufe der Zeit Anlagen auf Bierdeckeln, in Fernsehgehäusen, nach Vorbildern oder unsere wohl ein-
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malige Vereinsanlage, die vom Führerstand der V 200 027 aus gefahren wird. Im vorliegenden Beispiel geht es zur Zeit Ulbrichts schmalspurig durchs Reichsbahnland. Und das mit einem guten Schuss hintergründigem Humor.
Der Plan der einfachen, aber durchdacht gesteuerten Vorführanlage.
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MODELLBAHN-ANLAGE
abzweigt, auch die in 750-mm-Spurweite ausgeführte Bahn nach Petersdorf hat am Hbf ihren Ausgangspunkt. Bereits Ende des vorletzten Jahrhunderts gebaut, wird die Bahn auch noch im Jahr 1967 von der Deutschen Reichsbahn betrieben und unterhalten. Unsere Strecke verläuft über Havelburg Vorstadt, Havelburg West (hier zweigt die Stichstrecke nach Hirsch ab) fast genau nach Westen. Nachdem der Große See (Seebahnhof) passiert wurde, wird in einer Schleife nach Norden abgedreht und der Endbahnhof Petersdorf (kleines Bw) erreicht. Wir können mit dem Anlagenthema „Schmalspurig durchs Reichsbahnland“ nur einen kleinen Ausschnitt aus dem letzten Jahrhundert wieder auferstehen lassen; einer Zeit, als es im Osten Deutschlands noch Schmalspurbahnen gab, die für die Menschen und die Betriebe einer Region unverzichtbar waren. Wir wollen aber auch an die damalige Zeit erinnern, als es noch zwei deutsche Staaten mit der gegensätzlichen Wahrnehmung ihrer politischen Landschaft gab. Gehen Sie mit uns auf eine Reise in eine andere Epoche. Erleben Sie noch einmal Schmalspurromantik pur. Begleiten Sie uns nach Havelburg Vorstadt! Schauen Sie mit uns beim Bäcker vorbei, ob das frische Bäckerbrot schon fertig ist. Beobachten Sie die Störche, die auf Futtersuche sind. Haben Sie schon die jungen Hasen im Stall direkt neben der Bahnlinie entdeckt oder dem Zeitungsleser am Bahnhof Havelburg Vorstadt über die Schulter gesehen? Hat der VEB Gartenzwerg „Walter Ulbricht“ schon neue Güterwagen erhalten? Gibt es etwas Neues bei der PGH Funk und Technik? Lagern auch die richtigen Trabi-Ersatzteile in der Garage? Werden die Zäune bei Meister Kratzer heute noch fertig werden? Wird Familie Krause alles für die Reise ins FDGB-Ferienheim in ihren Trabi kriegen? Kommt der Dampfzug pünktlich oder nimmt man lieber den Bus? Alle diese Fragen beantworten sich bei genauer Betrachtung der Anlage und ihrer zahlreichen Details.
Reger Zugverkehr herrscht auf der schmalspurigen Strecke zwischen Havelburg-Vorstadt und Petersdorf. In den 60er-Jahren waren die diversen Schmalspurnetze in der ehemaligen DDR für Menschen und Betriebe noch sehr wichtig.
Der fiktive Ort Havelburg an der Havel liegt im Gebiet der Müritzer Seenplatte an einer stark frequentierten Hauptstrecke Richtung Ostsee/Skandinavien. Die dortige Schmalspurbahn bindet weitere Ortschaften, wie Petersdorf und Hirsch an die Hauptbahn an. Mit dem Wismarer Schienenbus wurde ein großer Teil des Personenverkehrs auf der Strecke abgewickelt.
Die Anfänge Am Anfang stand eine digitale H0eAnfangspackung von Roco. Aus „Altbeständen“ fand sich noch ein Bemo Schweineschnäuzchen. Eine weitere Roco-H0e-Neuheit, die 99 4652, gesellte sich hinzu. Jetzt musste nur noch ein MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
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Die Einsatztruppe der örtlichen Feuerwehr ist zu einer Übung angetreten. Der Anbau an die Bäckerei geht schon seit Monaten nicht vorwärts, weil es an Dachziegeln mangelt. Die geduldig wartenden Käufer in der Schlange vor dem Bäckerladen wussten oft nicht, ob es die heiß ersehnten Backwaren noch gab, wenn sie dran waren. Im VEB (volkseigener Betrieb) Gartenzwerg „Walter Ulbricht“ kommen gerade neue Säcke mit Keramikmasse mit dem IFA-LKW an. Nun kann die Produktion wieder aufgenommen und neue Devisen aus dem verpönten Westen erworben werden.
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passendes Motiv gefunden werden. Da es sich bei den Fahrzeugen um Modelle nach Vorbildern der Deutschen Reichsbahn handelt, war das Anlagenthema schnell gefunden: „Schmalspurig durchs Reichsbahnland“. Die H0e-Anlage ist ca. 2,4 m lang und rund 0,65 m tief. Sie „spielt“ Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts irgendwo im Norden der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Anlage führt einen automatischen „Vier-Zug-Betrieb“ mit Abstellen und Ankuppeln von Güterwagen vor. Sie ist als Ausstellungsanlage für die oberfränkischen Münchberger Eisenbahnfreunde konzipiert und wurde von Dieter West (Modellbau) und Volker Seidel (Computertechnik etc.) gebaut. Der Leitgedanke der Anlage war, sich grundlegend mit der Computertechnik und dem Thema Digital-Technik zu befassen, um „technisch mithalten zu können“. Die beiden „Erbauer“ kennen die Situation in der DDR um 1967 nur von Bildern. Nach Recherchen in der einschlägigen Fachliteratur, bei Zeitzeugen und im Internet kann in der Zwischenzeit ein kleiner Ausschnitt aus der alltäglichen Wirklichkeit Ende der 60er-Jahre gezeigt werden. Von Anfang 2007 bis Mitte 2008 wurde an der H0eAusstellungsanlage gebaut. Die Anlage wird mit Rocomotion 5.9 im Automatikbetrieb gefahren (unter anderem Rangierbetrieb mit automatischem Abstellen und Ankuppeln von Wagen). Rocomotion basiert auf Railroad & Co. TrainController™ der Firma Freiwald Software und dem Interface 10785 der Firma Roco. Für Rocomotion sprach vor allem der günstige Preis und die volle Kompatibilität zum Roco-Digitalverstärker 10764 (neu: Multizentralepro 10832). Die ursprüngliche Planung sah einen Betrieb mit der Roco-Lokmaus 2 vor. Nach dem Erscheinen der Multimaus wurde diese für den Betrieb der Anlage vorgesehen, da die Lokmaus 2 nur vier Weichen mit dem DCC-Weichendecoder-achtfach (Roco 10775) schalten kann. Bei der Inbetriebnahme von Rocomotion und der Software TrainController™ kam es in Verbindung mit der Multimaus (Version 1.00) zu Betriebsstörungen. Hier konnten wir, dank der schnellen Hilfe des Forums von Railroad & Co. sowie der Firmware Update-Seite von Roco, den Fehler durch eine neue Version der Multimaus-Software beheben. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Meister Kohlhepp hat die Eidechse (Multicar 22) des VEB Kohlenhandels in kräftezehrender Handarbeit mit der Schaufel beladen. Nun kann der kleine Einsitzer seine Fracht an die Haushalte des Städtchens verteilen. Die Häuser sind im charakteristischen „DDR-Grau“ gehalten. Im Hinterhof verabschiedet sich Familie Krause vor der Fahrt ins Ferienlager.
Mäuse und Kompatibilitäten Um eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Multimaus und Rocomotion zu gewährleisten, müssen ältere Versionen der Multimaus auf die Version 1.02 upgedatet werden. Dies ist mit der Software von Roco und dem Interface 10785 kein Problem. Eingebaut sind fünf Roco-Rückmeldemodule 10787 mit insgesamt 40 Rückmeldern – davon wurden 26 Anschlüsse mit Schutzgasrohrkontakten (SRK oder auch ReedKontakte genannt) belegt. Diese steuern die Roco-Rückmeldemodule direkt und sind in Rocomotion als Kontaktmelder ausgewiesen (nur die Triebfahrzeuge sind mit Magneten ausgerüstet). 14 Anschlüsse sind als Gleisbesetztmelder vorgesehen. Da Rocomotion nur Kontaktmelder verarbeiten kann, wurden als Umsetzer Littfinski DatenTechnik-Gleisbelegtmelder GMB-8 eingebaut. Diese werden in Rocomotion jetzt als Gleisbesetztanzeige verwendet. Im Gleis- oder Blockplan von Rocomotion wurde der tatsächliche Gleisverlauf eingegeben. Insgesamt sind 14 Traffic-Boxen (Blöcke) angelegt worden. In den Traffic-Boxen können Melder angelegt und Züge zugewiesen werden. Es können Brems- und/oder Haltemelder, sowie Besetztmelder angelegt werden. Zum Einsatz kommt ein PC mit Pentium III, 797 MHz, 256 MB RAM, XP Home 2002, SP3. Die Multimaus kommt im Roco-Verstärker als Master, das Interface 10785 als Slave zum Einsatz. Die Weichen (acht Stück, davon sechs mit motorischen Antrieben) werden MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
TV-Geräte waren Luxus und nur selten auch in den Schaufenstern zu sehen. Bei den Antennen musste man aufpassen, dass man sie nicht zu offensichtlich nach Westen ausgerichtet hatte …
Viele kleine, typische Szenen kann man beim Einblick in die beleuchteten Zimmer erkennen. Mini-LEDs verhelfen zur richtigen Ausleuchtung der filigran gestalteten Zimmer samt Einrichtung. Frau Schnepffenköter freut sich über den gelungenen Fleischeinkauf. Jetzt kann ihr Hubert heute Abend mal wieder Sülze essen.
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von einem DCC-Weichendecoder geschaltet. Die Motorantriebe erhalten dabei ihre Energie über vorgeschaltete Relais. Bei der Verwendung des Internet Explorer 8 kann Rocomotion 5.8 übrigens nicht mehr gestartet werden. Also sollte man entweder Firefox verwenden oder auf die Version 5.9 updaten.
Fahrzeuge und Steuerung
Rocos 99 4652 vor einem kurzen Güterzug. Die Loks erlauben im Zusammenspiel mit der Computersteuerung sogar das Abhängen oder Ankuppeln von Wagen an festen Stellen. Dies wird über Reedkontakte und Zeitglieder gesteuert.
Am Ortsausgang findet man ländliche Häuser in typischer Ziegelbauweise. Die Gebäude entstanden im Kitbashing-Verfahren unter der Verwendung von Bausätzen von Auhagen, Faller, Kibri und anderen. Wichtig waren auch die zugehörigen Gärten, für eine gewisse Selbstversorgung. Die Farbgebung der Gebäude und Straßen wurde ebenso gut getroffen wie die spartanische Ausstattung des Ortes. Allein die Verspannung der Stromleitung über die Dachständer erzeugt viel Atmosphäre, gelingt aber auch nur auf einer kompakten Anlage. Die Anlage „Schmalspurig durchs Reichsbahnland“ wird zusammen mit einer weiteren Gastanlage des MEC 01 Münchberg und den vereinseigenen H0- und N-Modulanlagen der HEB Hobbyeisenbahner sowie zwei zusätzlichen Gastanlagen aus Holland bei den 5. Weiskircher Modellbahntagen am 24. und 25.11.2012 in Rodgau zu sehen sein. Dann kann man sich vor Ort von den sehenswerten Details dieser auch gut einsehbaren Anlage überzeugen. Die Veranstaltung hat Samstag von 10-18 Uhr und Sonntag von 1017 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter www.heb-ev.de
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Das Rollmaterial stammt von verschiedenen Herstellern. So kommen ein Wismarer von Bemo (aus „Altbeständen“, daher erhielt er ein neues Fahrwerk mit Pendelachsen und einen Digitaldecoder Roco 10745), zwei Dampfloks HF 110 C von Roco (beide als 99 4652 im Gegenlauf eingesetzt, um eine zurückkehrende Lok zu simulieren!), die mit LokSound micro V3.5 von ESU ausgerüstet sind, die Dampflok 99 4616 aus einer H0e-Anfangspackung und verschiedene Personen- und Güterwagen von Roco, Liliput und aus tschechischer Kleinserie zum Einsatz. Anfangs war die 99 4616 mit dem originalen Roco-Decoder 10735 ausgerüstet – zwischenzeitlich haben die Erbauer beschlossen, auch die 99 4616 mit Sound auszurüsten. Da der ESULokSound micro V3.5 aber in der Lok nicht unterzubringen ist, vor allem am Platz für den Lautsprecher mangelt es, wurde kurzerhand ein Packwagen zum „Soundwagen“ umfunktioniert. Jetzt befinden sich dort der Decoder sowie der Lautsprecher, gleichzeitig wurde die Stromabnahmebasis der Lok verlängert und verbessert. Als Reservefahrzeuge werden ein weiterer Wismarer von Bemo (ebenfalls mit Roco-Decoder 10735) und eine U (als DR 99 4712 mit ESU-LokPilot) von Liliput vorgehalten. Die Köf 6003, eine HF 130 C (ebenfalls aus „Altbeständen“, daher Umbau/Neubau auf Basis Merker+Fischer-Bausatz mit Roco-Decoder 10735) wird in Kürze den Reservelokbestand noch erweitern. Auch sie wird einen „Lautsprecherwagen“ mitführen, in dem ebenfalls ein ESU-LokSound 3.5 für die richtige Sound-Kulisse sorgt. Der Umbauvorschlag für die H0e-HF 110 C von Roco stammt aus der Zeitschrift Modelleisenbahner, Ausgabe 1/2007. Um die von Haus aus bereits guten Fahreigenschaften der mit Schlepptender ausgerüsteten HF 110 C von Roco noch weiter zu verbessern, hat unser „Feinmechaniker“ Dieter West beide MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Zwei baugleiche Schlepptender-Loks simulieren einen vollen und einen geleerten Zug. Die Situation an der Rückwand mit den Rückmeldern, den Gleisbelegtmeldern, den Relais, dem Interface und dem Verstärker. Alle Fotos: Horst Meier
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Lokomotiven mit einer zusätzlichen Stromabnahme im Tender ausgerüstet. Weiter ist die Anlage auch mit Hintergrundsound ausgerüstet. Auf einem MP3-Player sind verschiedene Geräuschdateien gespeichert, die in einer Endlosschleife abgespielt werden. Über Aktivboxen (aus dem Computerzubehörhandel) kommen die Geräusche so richtig zur Geltung (abgespielt werden u.a. Anlassen und Abfahren eines Trabbis, Dampflokgeräusche, Lokpfiffe, Entengeschnatter, Regen, Wind und Donner). Die Anlage ist mit einem Beleuchtungskasten versehen, in welchem neben der Beleuchtung auch die Lautsprecher integriert sind. Die Blenden des Beleuchtungskastens gewährleisten den Abschluss der Anlage nach oben. Wie bereits erwähnt beruht Rocomotion auf dem Steuerprogramm Railroad & Co. TrainController™. Bei Fragen zum Einsatz dieses Softwareproduktes informieren Sie sich bitte direkt beim Hersteller Railroad & Co.™. Informationen zum Achtfach-Gleisbelegtmelder und zu weiteren Produkten von Littfinski DatenTechnik finden Sie auf dessen Homepage unter www.ldt-infocenter.com. Volker Seidel
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Ein bekannter Bausatz einmal ganz anders
Ein Dienstgebäude für viele Zwecke Manchmal lässt sich ein Bausatz mit wenig Aufwand so verändern, dass er auf den ersten Blick nicht wiederzuerkennen ist. Thomas Mauer nahm sich dazu das Modell des Stellwerks „Ottbergen“ von Kibri vor und machte etwas ganz anderes daraus …
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ie Kataloge der einschlägig bekannten Zubehörhersteller hatte ich schon zum x-ten Male auf der Suche nach einem Nebengebäude für eine Industrieanlage durchgeblättert. Sein Zweck musste eigentlich nicht näher bestimmbar sein – es sollte ein Gebäude sein, das beispielsweise als Lagerraum für gefährliche Stoffe dient und daher nicht unmittelbar neben dem Fabrikkomplex stehen darf. Aber auch eine Nutzung als „Garage“ für Gerätschaften wie einen Gabelstapler oder als Aufenthaltsraum für die Belegschaft wären denkbar. Außerdem sollte das gesuchte Objekt aus mehreren Gebäudeteilen bestehen, eben so, als ob es im Laufe der Zeit durch Anbauten erweitert worden wäre. Irgendetwas Passen-
des war aber einfach nicht zu finden, auch das wiederholte Stöbern in meinem Bausatzfundus brachte zunächst keinen Erfolg. Aber dort lag noch das gute alte Stellwerk „Ottbergen“ von Kibri im Regal. Mit seinem Ziegelmauerwerk könnte es doch ganz gut zu den Fabrikgebäuden passen – vielleicht ließ sich daraus etwas machen …
Der Kibri-Bausatz ist in der bekannten Stecktechnik ausgeführt. Die Teile werden dabei nur ineinander geklipst; Klebstoff ist hier meistens nicht oder nur wenig nötig. Diese Verbindungsform hat zwar auch einige Nachteile wie etwa die teilweise recht massive Ausführung von einigen Steckteilen, bietet aber den Vorteil, dass sich „mal eben“ auf die Schnelle die Wände zusammenfügen und wieder auseinandernehmen lassen – so kann man leicht verschiedene Varianten ausprobieren. Meine ursprüngliche Idee, den mittleren Gebäudeteil zweigeschossig auszuführen, musste wegen der glatten „Schilderflächen“ im mittleren Geschoss verworfen werden. Dafür sollte der Mittelteil aber wenigstens erkennbar höher ausgeführt und mit einer Toröffnung versehen werden. Mit einem Bleistift habe ich entlang der horizontalen Ziegelfugen die Schnittkanten markiert; die übrigen
Versteckt im Hinterhof der Firma Müller & Söhne fand der unscheinbare kleine Ziegelbau seinen Platz. In dieser Form ist sein Verwendungszweck recht unspezifisch; der Schuppen könnte für alles Mögliche benutzt werden.
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MODELLBAHN-PRAXIS
Trennkanten können mit Lineal und Bleistift angerissen werden. Eine erneute Steckprobe mit den Wandteilen lässt das zukünftige Aussehen schon recht gut erahnen. Die waagerechten Schnitte lassen sich einfach entlang der Fugen ausführen, während die restlichen Schnitte mit Hilfe eines Lineals erfolgen sollten. Die Schnittkanten versäubert man durch einfaches „Abziehen“ mit dem Bastelmesser – ein Nachfeilen sollte eigentlich nicht nötig sein. Wie bei allen Plastikbausätzen wird der Gesamteindruck des Gebäudes durch die Farbgebung geprägt; besonders die Ziegelsteinmauern lassen sich in mehreren Arbeitsschritten recht effektvoll hervorheben. Zunächst erhielten alle Wandteile einen Grundanstrich mit einer Emailfarbe (hier Revell Nr. 83); danach sollten die Fugen farblich ausgelegt werden. Benutzt man hierfür ebenfalls Emailfarben, besteht die Gefahr, dass sich die Grundfarbe wieder anlöst – eine Trockenzeit von mehreren Tagen (je nach Farbhersteller) ist durchaus einzukalkulieren. Wer wie ich eher ungeduldig ist, sollte deshalb auf wasserlösliche Farben (etwa Plakaoder Abtönfarben) zurückgreifen, welche die erste Farbschicht nicht anlösen.
Das gute alte Stellwerk „Ottbergen“ von Kibri soll zu einem Nebengebäude umgebaut werden. Die Wände sind schnell zusammengesteckt und die Schnittkanten können mit Bleistift markiert werden. Der mittlere Gebäudeteil soll erkennbar höher ausfallen und eine Toröffnung erhalten.
Die Mauern erhielten einen rotbraunen Grundanstrich; die Fugen wurden mit verdünnter Abtönfarbe ausgelegt. Die Fenster werden nur mit verdünnter graubrauner Emailfarbe patiniert.
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Wenn die farbliche Gestaltung mit den Aquarellstiften abgeschlossen ist, wird das „Stellwerk“ laut Bauplan zusammengefügt.
Das mittlere Dach entsteht aus der „Blechdachplatte“ von Kibri, die auch genau zu den Bausatzteilen passt. Die beiden Giebelteile aus dem Bausatz legen auch gleich die exakte Dachneigung fest. Als Firstabschluss setzt man einfach ein Polystyrolprofil auf.
Die Dachrinnen stammen von Auhagen; der Kamin musste noch entsprechend der Dachneigung angepasst werden.
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Eine gut mit Wasser verdünnte Farbbrühe wird dabei mit einem breiten Pinsel aufgetragen. Ist der Farbanteil in der Brühe nicht zu groß, braucht man die erhabenen Steinflächen auch nicht abzuwischen; am besten probiert man die Wirkung an einem lackierten Reststück einmal aus. Die Wandteile werden zum Trocknen waagerecht (!) beiseite gelegt. Mit Aquarellstiften gibt man dem Ganzen den letzten Schliff, auf dem Grundanstrich werden dabei mit den Stiften Farbnuancen gesetzt. Beim Lackieren der Gebäudeteile kann man auch gleich schon ein wenig Patina auftragen, wie etwa bei den Fensterrahmen. Da hier die Verglasung mit angespritzt ist, sollte man einen kompletten Neuanstrich erst gar nicht in Betracht ziehen. Ein Versuch führt meistens nur zu einem „Gekleckse“ – also muss die Patina aus stark verdünnter graubrauner Emailfarbe reichen. Bei den Bausatztüren können noch Scharniere und Türgriffe farblich hervorgehoben werden. Neben einer ruhigen Hand benötigt man vor allem einen guten Pinsel mit einer sauber geformten Spitze. Die zurechtgeschnittenen Wandteile wurden nun entsprechend dem Bauplan zusammengefügt. Bis auf das Dach für den mittleren Gebäudeteil benötigt man keine ergänzenden Teile; das Dach aus dem Bausatz kann wegen der Überdachung des Erkers nicht verwendet werden. Ein Umbau lohnt sich nicht, da die Nahtstellen kaum zu kaschieren sind. Deshalb habe ich einfach zwei neue Dachflächen aus der „Blechdachplatte“ von Kibri (Art.-Nr. 4148) zugeschnitten, die Maße habe ich von dem nicht verwendeten Bausatzspritzling abgegriffen. Die beiden Teile werden auf die beiden Bauteile geklebt, die den Dachüberstand an den beiden Giebeln darstellen und gleich exakt die gewünschte Dachneigung festlegen. Als Firstabschluss klebte ich ein quadratisches Polystyrolprofil (Plastruct oder Evergreen) auf. Zuvor sollten die Firstkanten noch etwas mit dem Bastelmesser abgezogen werden, um eine genügend breite Auflagefläche zu erhalten. Ergänzt wird das Dach mit Dachrinnen von Auhagen (Art.-Nr. 48643), der Originalkamin musste noch entsprechend der Dachneigung angepasst werden. Jetzt fehlte noch das zweiflüglige Tor, das ich aus Brawa-Bretterplatten (Art.Nr. 2801) zugeschnitten habe. Ein Torflügel erhielt ein dünnes senkrecht aufMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
geklebtes Profil, das bei geschlossenem Tor über den zweiten Flügel reicht und so den Spalt in der Mitte verdeckt. Die eigentliche Toraufhängung habe ich der Einfachheit halber gar nicht dargestellt und dazu nur ein L-Profil aus dem Vollmer-Sortiment (Art.-Nr. 5021) zugeschnitten. Dieses Profil verdeckt die gedachte Führung. Die Torgriffe sind aus feinem Draht gebogen. Sie wurden mit Alleskleber in kleine Löcher, die ich mit einem Handbohrer in die Bretterplatten eingelassen habe, eingesetzt. Um den Höhenausgleich zu der Bodenplatte des Bausatzes herzustellen, musste noch eine kleine Rampe aus dem Reststück einer 2 mm starken Kunststoffplatte zugeschnitten und schräg angefeilt werden. Nach dem Bemalen habe ich die Torflügel nur soweit geöffnet eingeklebt, dass das Innere des Schuppens nicht weiter einsehbar ist. Mit nur wenig Aufwand entstand auf diese Weise ein völlig anderes Bauwerk. Denkbar sind auch weitere Veränderungen von Fenstern, Türen und Toren. Auch das direkte Ansetzen an andere Gebäude ist ohne weiteres durchzuführen, indem man beispielsweise den hölzernen Anbau weglässt und das überstehende Dach kürzt. Natürlich lässt sich auch die Detaillierung noch weiter treiben. Hier wären die etwas zu dicken Fallrohre zu nennen, die aus Draht ersetzt werden könnten. Bei geöffneten Toren wäre auch eine Inneneinrichtung denkbar. Bei meinem Industrieprojekt wird das Gebäude teils verdeckt hinter einem Fabrikgebäude stehen – für diesen Standort ist die Detaillierung vollkommen angemessen. Die abgesägten oberen Stockwerke sind auch nicht verloren – mit einem neuen Sockel könnte daraus jetzt problemlos wieder ein separat stehendes Stellwerk entstehen … Thomas Mauer
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Das zweiflüglige Tor wurde aus Bretterplatten von Brawa zugeschnitten. Ein L-Profil aus dem Vollmer-Sortiment verdeckt die Torführung. Die Torgriffe sind aus Draht gebogen; die kleine Rampe entsteht aus Kunststoffplatten.
Ob neben dem Gleis oder im Hinterhof – das Gebäude könnte vielen Zwecken dienen – hier dazu zwei provisorisch aufgestellte Beispiele. Dass es sich bei dem kleinen Bau ursprünglich einmal um ein Stellwerk handelte, sieht man auf den ersten Blick nicht so ohne weiteres … Fotos: Thomas Mauer
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Baureihe 225 von DB Cargo
Notlösung
Güterzug-Diesel
Betrachtet man die Geschichte der BR 225, muss man in die Zeit zurückgehen, in der noch König Dampf die Beförderung wichtiger Zugleistungen oblag. Nach dem Ansinnen der damaligen Bundesbahn sollten die Leistungen so rasch wie möglich verdieselt werden, was bei zunehmend umgesetzter Ausmusterungen von Dampflokomotiven Mitte der 60er-Jahre zu einem dringenden Bedarf an Lokomotiven mit einer Leistung von 1900 PS führte. Zwar waren zu diesem Zeitpunkt bereits Maschinen mit 2500 PS Motorleistung und mit elektrischer Zugenergieversorgung – der späteren BR 218 – in Planung, doch verlässliche Erfahrungen lagen für eine Serienbeschaffung
Aufgrund dringenden Bedarfs kurzfristig geschaffen, waren die Maschinen der BR 215 eigentlich nur als Interimslösung gedacht. Zwischenzeitlich zur BR 225 umnummeriert, befördern sie seit nunmehr mehr als 40 Jahren zuverlässig ihre Züge.
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otgesagte leben bekanntlich länger. Auch bei Schienenfahrzeugen scheint dieses Sprichwort des Öfteren zuzutreffen, man denke beispielsweise an die Einsätze der BR 103 im ICE-Ersatzverkehr im Winter 2008/2009 oder an die letzten beiden Nürnberger 614er-Garnituren, die bis zum Som-
merfahrplan 2011 als Pendolino-Ersatz nicht nur bereitstanden. Auch wenn es um die Beförderung fensterloser Züge geht, überlebt manche Lok ihr seitens der DB gegebenes Haltbarkeitsdatum. So auch die BR 225, bei der einem der Kultspruch zum VW-Käfer auf den Lippen liegt: Sie läuft und läuft und läuft …
Das Ende der 225er-Einsätze ist absehbar, im Mühldorfer Raum sind sie seit diesem Sommer bereits Geschichte. Die einst von Fotografen verachtete Dampfablösung ist nun selbst begehrtes Motiv geworden. Fotos: Sebastian Koch
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VORBILD
Links: In der Nähe von Tüssling hat 225 030 zusammen mit einer Schwestermaschine einen Containerzug am Haken.
noch nicht vor. Also entschloss sich die DB zur Bestellung von dieselhydraulischen Lokomotiven mit Dampfheizanlagen, was auch zum bislang weitgehend hinter Dampflokomotiven laufenden Wagenpark gut passte. Um sich jedoch einen späteren Umbau auf elektrische Zugenergieversorgung offenzuhalten, wählte man den bereits von der BR 217 bekannten, gegenüber der BR 216 um 400 mm verlängerten Lokrahmen. Das ergab eine Gesamtlänge von 16,4 m, dem neuen Standardmaß einmotoriger Diesellokomotiven der DB. Bis Mitte des Jahres 1969 wurden die bei Krupp bestellten zehn Vorserienmaschinen ausgeliefert, die gleichzeitig als Erprobungsträger für einen 2500 PS starken MAN-Motor dienten.
Serienbeschaffung Im selben Jahr begann auch die Lieferung der insgesamt 140 Serienmaschinen, die von Krauss-Maffei, Krupp, MaK und Thyssen-Henschel bis 1971 ausgeliefert wurden. Damit stieg der
gesamte Bestand auf 150 Exemplare. Die Serienmaschinen erhielten den aus der 216 bekannten und bewährten MTU-Sechzehnzylinder-Dieselmotor mit 1900 PS Leistung, die Maschinen 215 001-010 sowie 071-93 hingegen den mittlerweile serienreifen und 2500
PS starken MAN-Zwölfzylindermotor. Darüber hinaus waren alle Serienmaschinen mit dem für die 218 entwickelten Getriebe mit hydrodynamischer Bremse der Firma Voith ausgestattet. Das ermöglichte eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h.
225 032, das Vorbild des Liliput-Modells, gehört zu den drei Maschinen, die im Jahr 1974 dieselelektrische Heizaggregate erhielten. 2009 hatte sie das entsprechende Heizkabel bereits verloren. Oben: Obwohl schon umgezeichnet, besaß sie 2003 noch das Heizkabel. Foto: Matthias Meier
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Am 23. Juni 2012 zieht 225 020 in Gummersbach ans Ausfahrsignal vor. Die beiden jungen Herren scheinen reges Interesse am Fahrwerk der 225 zu zeigen. Ob sie tatsächlich wissen, dass ihnen gleich eine Dusche mit dem sprühenden Unkrautvernichtungszug droht, bleibt wohl ihr Geheimnis. Am Zugende hilft 225 018 von „Rail On“. Fotos: gg
2500-PS-Maschinen DB Cargo zugeteilt, während die schwächeren DB Regio zufielen und zunehmend ausgemustert wurden.
Zudem verfügten viele Maschinen über eine Mehrfachsteuerung für Wendezugbetrieb und Doppeltraktion. Im Stand konnte zwischen einem Güterzuggang mit 100 km/h Höchstgeschwindigkeit sowie einem Schnellfahrgang gewählt werden. Auf diese Weise war die 215 sehr vielfältig einsetzbar und lange Zeit vom schweren Güterzug bis hin zu D-Zügen vor beinahe allen Zuggattungen anzutreffen. Hinsichtlich der Beheimatungen der Maschinen nahm Ulm stets eine führende Rolle ein, hier hatte die 215 quasi eine Monopolstellung in der Zugförderung inne. Optisch veränderte sich das Aussehen der Lokomotiven in regelmäßigen Abständen, was aber hauptsächlich an den wechselnden Farbschemata der
„Neue“ Baureihen entstehen
DB lag. Ab 1985 wurden bei den Maschinen mit Zwölfzylindermotor sowie den Exoten 215 030-032 Abgashutzen montiert. Das lag zum einem daran, dass so die Abgase nun besser von den klimatisierten Wagen ferngehalten werden konnten, da diese ihre Luftzufuhr im Dachbereich hatten. Zum anderen wurden die bis zu 280° heißen Abgase an der Oberleitung vorbeigeleitet, die infolgedessen nicht mehr so immens verrußte und sich auch nicht mehr so stark ausdehnte. Dennoch begann Ende der 90er-Jahre der Stern der 215 zu sinken. Durch die Neubeschaffung von Fahrzeugen, allen voran von modernen Dieseltriebwagen, waren viele Maschinen entbehrlich geworden. Nach der zweiten Stufe der Bahnreform 1999 wurden die
Die letzten Einsätze der BR 215 für DB Regio wurden 2003 gefahren. Im selben Jahr erwarb DB AutoZug für den Syltshuttle 18 215er und reihte 14 davon leicht umgebaut als 215.9 ein. Der Einsatz der Maschinen endete 2008. Ab 2001 nummerierte DB Cargo alle 215er zur „neuen“ BR 225 um, vermutlich um Verwirrungen in der Buchhaltung vorzubeugen. Auch weitere 2003 von DB Regio übernommene 215er erhielten die neue Baureihenbezeichnung. Ferner waren mit der neuen Nummer Umbauten verbunden. So wurde bei einigen Lokomotiven die Dampfheizung entfernt und durch Ballastgewichte ersetzt, um auf die gewünschte Reibungsmasse zu kommen. Da die Dampfheiz-
Auch alleine brauchen sich die 225er leistungsmäßig nicht zu verstecken, wie 225 079 mit ihrem Müllzug beweist. Foto: Sebastian Koch
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Die Natur deutete es der 225 079 im übertragenen Sinne an: Der (goldene) Herbst ihres Lokomotivlebens hat im Oktober 2009 bereits begonnen. Foto: Sebastian Koch
anlage bislang auch das Vorwärmen der Maschinenanlage übernahm, wurde das Vorwärme- und Warmhaltegerät der 218 eingebaut. Bei anderen Maschinen wurde die Dampfheizung erst im Zusammenhang mit Hauptuntersuchungen entfernt. Gebraucht wurde sie schließlich nicht mehr; die letzten Fensterwagen, die die 225er beförderten, gehörten der Bundeswehr und verfügten über eine eigene Heizanlage. Über die bislang beschriebenen 225er hinaus verfügt DB Cargo noch über die BR 225.8, hinter der sich umnummerierte Maschinen der 218erVorserie verbergen.
Einsatzgebiete Mit 225 023-029 erhielten sieben Maschinen für den Einsatz in Belgien das Zugsicherungssystem Memor. Eingesetzt wurden die Lokomotiven mit „Belgien-Paket“ von Aachen-West aus. Weitere Einsatzschwerpunkte lagen in der Bespannung schwerer Stahlzüge im Ruhrgebiet sowie im Diesel-Eldorado 225 111 war im April 2008 bereits ausgemustert und harrt der Dinge, die sie noch erwarten. Foto: bz
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rund um Mühldorf, wo die 225 auch mit Lokomotiven der BR 217 in Doppeltraktion liefen. Mittlerweile sind diese Einsätze jedoch ebenso Geschichte, wie die im Arlberg-Umleiterverkehr im August 2011 durch das Allgäu. Auch derzeit werden Einsätze der verbliebenen Lokomotiven immer seltener, wenngleich etliche den Weg zu Privatbahnen fanden.
Liliputs Vorbild Liliput hat für sein Modell nicht irgendeine Maschine der BR 225, sondern mit der 225 032 einen von drei Sonderlingen gewählt. So verloren die Maschinen 215 030-032 im Jahr 1974 ihre Dampfheizanlagen und erhielten stattdessen dieselelektrische Heizaggregate. Auch 215 112 wurde nach einem Unfall in gleicher Weise umgebaut, allerdings als 218 399 wieder in den Bestand eingereiht. An diesen Maschinen wurde also der Umbau vollzogen, für den die Maschinen den längeren Lokkasten ursprünglich erhalten hatten. Allerdings blieb es bei den genannten vier Exemplaren, da die hohen Umbaukosten einem förmlichen Überangebot an 218ern gegenüber standen. dh
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Die Baureihe 225 in H0 von Liliput
Dienstbarer Diesel Schon immer war Liliput bekannt für seine hervorragenden Modelle nach historischen Vorbildern. Hinzu kamen in den zurückliegenden Jahren einige moderne Triebwagen mit so liebevollen Namen wie Flirt oder Kiss. Erstmals erscheint nun eine Lokomotive nach aktuellem Vorbild: Den Anfang einer ganzen Familie bildet die neurote 225 der Railion. Martin Knaden und Bernd Zöllner haben das Modell untersucht.
S
age niemand, eine Lok aus der V 160-Familie sei unscheinbar. Wenn das Modell gut umgesetzt ist, lassen sich auch an einer Diesellok zahlreiche Details entdecken. In diesem Sinne setzte Liliput die 225 als erste Maschine aus einer neuen Gruppe von zahlreichen „Verwandten“ in die Realität um. Das wird insbesondere an der Lokfront deutlich, die mehr zeigt als nur Bremsschläuche und Kupplungsattrappen. Bereits werkseitig angesteckt sind an den Frontfenstern die filigranen Doppelarm-Scheibenwischer. Sämtliche Griffstangen unterhalb der Fenster sind als Drahtbiegeteil einzeln eingesetzt. Aus Kunststoff gefertigt liegt auch die UIC-Steckdose in diesem Bereich. Die blanken Griffstangen neben den Türen bestehen ebenfalls aus Draht und geben mit ihrem Glanz die verchromten Vorbilder recht gut wieder.
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Am Übergang zum Rahmen ist das schmale Trittbrett als Kunststoffteil eingesetzt. Darunter finden sich noch zwei kleine Trittstufen, die als feinst geätzte Blechteile ausgeführt sind. Das macht die Front besonders filigran. Auch die Schlussscheibenhalter auf diesem Umlaufstummel wurden nicht vergessen. Die im Lieferzustand bereits eingesetzten Bremsschläuche und der Kupplungshaken – beides wegen der Kupplung in gekürzter Form – lassen sich einfach abziehen und durch vollständig nachgebildete Bauteile aus dem Zurüstbeutel ersetzen. Das Kabel der Multiplex-Steuerung ist schon werkseitig angesetzt; der Modellbahner kann hingegen die korrespondierende Steckdose als Zurüstteil unter den Rahmen stecken. Während alle übrigen Zurüstteile passgenau eingesteckt werden können, muss allerdings der Passzapfen
dieser Steckdose um eine Winzigkeit dünner geschabt werden, damit er mit leichter Pressung hält. Vom Verkleben ist abzuraten, denn das Bauteil würde sonst ein Öffnen der Lok behindern. Auf dem Dach dominieren die beiden Abgashutzen das Erscheinungsbild. Zudem sind noch zwei weitere Dachöffnungen mit Steckteilen nachgebildet. Die wie beim Vorbild abnehmbaren Dachhauben von Abgas- und Lüftergruppen lassen sich auch im Modell abnehmen. Dennoch zeigen sie im aufgesetzten Zustand eine präzise Passung und keine sichtbaren Spalten. Am Rahmen sind hinter den runden Tanköffnungen sogar die Deckel der Tankstutzen nachgebildet. Der Tank selbst besteht aus zwei am Rahmen angeschraubten Hälften, zwischen denen man die Imitationen der Antriebswellen erkennen kann. Die Drehgestelle zeigen nicht nur eine Gravur von räumlicher Tiefe, sondern tragen auch noch separate Teile. Neben den auffälligen Leitern zu den Führerstandstüren entdeckt man bei näherem Hinsehen auch die verschiedenen Leitungen von Indusi, Sifa und den Achssensoren des Schleuderschutzes. Wie genau hier das Vorbild umgesetzt wurde, mag man an den unterschiedlich bestückten Drehgestellblenden erkennen. Die Fenstereinsätze sind passgenau und schlierenfrei gefertigt. Die meisten Fenster sind mit einer schwarzen Umrandung als Imitation der GummieinfasMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
MIBA-TEST
Insbesondere an der Front zeigt die 225 viele Details wie die Steckdose der Multiplex-Steuerleitung, die man selbst an teureren Modellen nur selten findet.
sung bedruckt; die seitlichen Führerstandsfenster zeigen hingegen Metalleinfassungen, die angesichts der feinen Linien sehr schön dezent wirken. Die Lackierung entspricht mit den Farbtönen Verkehrsrot und Verkehrsgrau A dem zuletzt aktuellen Schema. Die Trennkanten zwischen Dach, Lokomotivkasten und Rahmen sind dabei ringsum randscharf gezeichnet. Ein spezielles Kapitel ist die Bedruckung des Modells, denn hier sind zwar die meisten Anschriften in Weißgrau gehalten, aber dennoch kommen an vielen Stellen des Rahmens noch bunte Hinweisschilder dazu. Selbst die kleinen Tafeln an den Sandkästen wurden nicht vergessen. Die Deckel der nicht mehr vorhandenen Rahmenöffnungen sind als schwarze Kontur aufgedruckt und auch der Kontrastanstrich der Trittstufenkanten wurde berücksichtigt. MK
An beiden Drehgestellen sind zahlreiche freistehend verlegte Leitungen zu finden. Unten: Viele unterschiedliche Abschnitte unterteilen die Dachfläche.
Technik Ein wirklich gutes, bei der E 44.5 erstmals angewendetes Prinzip zur Gehäusebefestigung ist auch hier wieder zu finden: Separat eingeschraubte Seitenwände (bei der 225 allerdings nur aus Kunststoff), in denen bei vorhandenen Fenstern der Maschinenraum als Gravur angedeutet werden kann, dienen als Gegenstück für die vier Befestigungsschrauben, mit denen das Gehäuse aus Kunststoff auf dem Fahrzeugrahmen aus Zinkdruckguss gehalten wird. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
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Zwei Steckdosen und vier Schrauben sind zu lösen, dann kann das Gehäuse ohne Hakeln abgehoben werden. Links: Schräg von oben sind die durchgeätzten Trittstufen zu erkennen. Die Beleuchtung erfolgt mit weißen bzw. roten LEDs, deren Leuchtkraft recht ergiebig ist. Eine zusätzliche Kunststoffhaube sorgt für die präzise Lichtführung. Unten: Zwei Hauben lassen sich abheben, wobei die Abgashutzen als praktischer „Griff“ dienen. Ist die erste Haube gelöst, lässt sich die zweite von der Dachmitte aus problemlos abheben.
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Sind diese gelöst, lässt sich das Gehäuse ganz leicht abheben. Vorher müssen jedoch die Nachbildungen der Multiplex-Steckdosen entfernt werden, die deswegen nur gesteckt sind und auf keinen Fall verklebt werden dürfen. Eine mechanische Verdrehsicherung gibt es nicht, eingravierte Ziffern im Rahmen geben aber eine Orientierung. Der mittig angeordnete, schräggenutete 5-polige Motor hat an beiden Wellenenden eine Schwungscheibe; über Kardanwellen wird das Drehmoment auf das Schneckengetriebe in beiden Drehgestellen und schließlich auf alle Achsen, welche in Bronzebuchsen gelagert sind, übertragen. Eines der beiden Drehgestelle kann seitlich pendeln, die daraus resultierende Dreipunktlagerung bietet Gewähr für eine zuverlässige Stromabnahme (es gibt Schleifkontakte an allen Rädern) und eine gute Traktion, was durch je einen Haftreifen auf der inneren Achse eines jeden Drehgestells noch unterstützt wird. Schwungscheiben und die oberhalb des Rahmens herausragenden Schneckengetriebe der Drehgestelle werden durch entsprechend ausgeformte Ballastgewichte abgedeckt, von denen eines die Schallkapsel für den Lautsprecher trägt. Auf diesen Zinkdruckgussteilen ruht – mit vier Schrauben befestigt – die Hauptplatine, an der alle Anschlussleitungen enden. Entweder in der bekannten Art mit durchgefädelten Kabelenden und Sicherung durch eine Kunststoffkappe (Stromabnehmer- und Motoranschlüsse) oder durch kleine Vielfachstecker (Stirnbeleuchtung). Auf dieser Platine befinden sich auch die 21-polige Schnittstelle und zusätzlich ein kleiner 3-poliger Mikroschalter, mit dem bis zu vier verschiedene Varianten der Stirnbeleuchtung MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Unter der Verteilerplatine liegt zentral der Motor. Dessen Schwungmassen sind durch Metallkappen abgedeckt. Eine dieser Kappen trägt bereits die Schallkapsel für eine optionale Soundausrüstung.
eingestellt werden können. Diese Anschlüsse sind ohne Abnehmen des Gehäuses erreichbar, weil sich der Decoder unter der Abdeckung der Abgasanlage und der Mikroschalter unter den Lüftungsgittern der Kühlanlage befinden. Deren zugehörige Dachhauben können leicht abgezogen werden, wobei die Haube ohne Abgashutzen von der Dachmitte aus angehoben werden sollte, um die dünnen Ecken nicht zu beschädigen. Die beiden Schwungscheiben sorgen für ein sehr geschmeidiges Fahrverhalten bei sehr geringer Geräuschentwicklung. Man spürt am Fahrregler die „Masse“ der Lok. Entsprechend gut ist das Auslaufverhalten. Die Zugkraft ist gemäß dem Lokgewicht angemessen und ist für adäquate Zuggarnituren
Messwerte 225 Gewicht Lok: Haftreifen: Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung:
415 g 2
137 g 122 g
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) 150 km/h bei 12,0 V Vmax: VVorbild: 140 km/h bei 10,5 V Vmin: ca. 6 km/h bei 1,8 V NEM zulässig: 182 km/h bei – V Auslauf aus Vmax: aus VVorbild:
374 mm 320 mm
Lichtaustritt:
17 km/h bei 2,5 V
Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Länge:
ausreichend. Der Normschacht an beiden Fahrzeugenden ist in einer Kulisse geführt. Die Stirnbeleuchtung erfolgt durch warmweiße LEDs, die recht hell leuchten. Rote LEDs sind für die Schlussbeleuchtung zuständig, wenn sie denn gebraucht wird. Hier bietet der erwähnte Mikroschalter endlich auch im Analogbetrieb die Möglichkeit, die Schlussbeleuchtung im Falle eines angehängten Zuges vorbildentsprechend abzuschalten. In der bewährten Faltblisterverpackung ist das Modell vor Transportschäden gut geschützt. Die ausführliche Bedienungsanleitung enthält einen
2 15,0 mm 11,0 mm
Schaltplan und beschreibt mit dreidimensionalen Darstellungen alle Einstellarbeiten zur Inbetriebnahme und gibt Hinweise für die Wartung des Modells. Eine Ersatzteilliste rundet den Lieferumfang ab.
Fazit Ein solide gemachtes Modell, das hervorragend durchgestaltet ist, zahlreiche Details aufweist und zudem eine ausgereifte und durchdachte Modelltechnik bietet. In Anbetracht des moderaten Kaufpreises ist das Preis-Leistungs-Verhältnis uneingeschränkt als gut zu bezeichnen. bz
Maßtabelle Baureihe 225 in H0 von Liliput Vorbild
1:87
Modell
16 400 15 100
188,51 173,56
188,9 174,0
Puffermaße Pufferlänge: Puffermittenabstand: Pufferhöhe über SO: Pufferteller-Durchmesser:
650 1 750 1 050 450
7,47 20,11 12,07 5,17
7,45 19,9 12,5 4,4
Höhenmaße über SO Dachaufbauten (Kühlwassermessbehälter):
4 275
49,94
50,3
Breitenmaße Breite Lokkasten: Breite über Griffstangen/Trittstufen:
3 040 3 136
34,94 36,05
35,4 36,7
11 400 8 600 2 800
131,03 98,85 32,18
131,0 98,8 32,2
1 000
11,49
11,5
14,3min 1,2max 0,9max 2,8min
14,4 1,0 0,8 2,8
Längenmaße Länge über Puffer: Länge über Kasten:
Achsstände Lok Gesamtachsstand: Drehzapfenabstand: Drehgestell-Radstand: Raddurchmesser:
Art.-Nr. L132003, DC: uvP € 156,90 Art.-Nr. L132013, AC incl. Decoder: uvP € 192,50 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Die Achsen der Lok lagern solide in Bronzebuchsen. An der leicht abklipsbaren Drehgestellblende sind hier einige der freistehenden Leitungen zu erkennen. Fotos: MK
Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite: Radbreite:
– – – –
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Sommer-Gewinnspiel 2012: Auflösung und Gewinner
Zu leicht oder doch zu schwer? Immer nur Bahnhof – aber wo? So lautete auch 2012 die Sommerrätselfrage von Ludwig Fehr in MIBA 7-9. Gesucht waren wieder die Namen der auf Bildern aus dem Archiv Michael Meinhold gezeigten Bahnhöfe. Gespalten ist die Leserschaft nicht nur in der Bewertung des Schwierigkeitsgrads, auch über das Für und Wider von Namenszusätzen gibt es unterschiedliche Meinungen.
F
angen wir aber traditionsgemäß mit den offensichtlich unvermeidbaren Fehlern an. Wenn Herr Kraus aus Würzburg schreibt, dass es außer Neckarsteinach mit 15 Buchstaben und der Verwechslung von G 10 und G 12 so gut wie nichts zu meckern gibt, dann nehmen Rätselsteller und Redaktion das mal als dickes Lob auf. Warum? Na dann schauen Sie mal in die November-MIBA der letzten Jahre … Hiermit sind wir aber auch schon bei einem Problem der jüngeren MIBALeser angekommen, wobei nicht unbedingt das Lebensalter gemeint sein muss. Gemeint sind vielmehr die Leser, die noch nicht lange (oder wieder) MIBA-Leser sind. Diese haben daher 70
das Problem, dass sie nicht einfach ins Regal greifen können, um mal schnell nachzuschlagen. Nun ist eine Modellbahnzeitschrift ja keine soziale Einrichtung, die von Spenden lebt, sondern ist zum Überleben am Markt auf den Verkauf ihrer Produkte angewiesen. Insofern ist es nicht nur naheliegend, sondern auch durchaus beabsichtigt, dass der langjährige MIBAKunde oder auch der, der in eine digitale MIBA-Ausgabe investiert hat, durch den Verweis auf ältere MIBAAusgaben durchaus einen Rätselvorteil erhält. Ganz abgesehen davon hat es auch der Rätselsteller bei mancher Bildbeschreibung durch einen solchen Hinweis deutlich leichter.
Dass man es hiermit aber auch nicht übertreiben darf, hat sich bei „Lich (Oberhess)“ gezeigt. Angespielt war hier ganz klar auf den 50sten MIBAJahrgang und die Vogelsberger Westbahn, als wohl in jedem Heft eine Licher-Flasche ins Bild gerückt worden war, was zu bemerkenswerten Reaktionen der Leserschaft führte. Ok, das ist jetzt fast 15 Jahre her und dass Rätselsteller und Chefredakteur Teil der genannten Mitstreiter waren, hat hier wohl doch den Blick etwas verfälscht. Dass das Kürzel mm allerdings nicht erkannt wird, hat bei Rätselbildern aus dem mm-Archiv doch schon erstaunt. Vielleicht sollten wir zum 65sten ein kleines Westbahn-Remake machen … MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
GEWINNSPIEL
Links: Schon Anfang der 1960er-Jahre war die Messestadt Leipzig Weltstadt mit bemerkenswertem Verkehrsaufkommen. Die Straßenbahnen sind heute allerdings deutlich moderner und auf den vier (!) Gleisen vor dem Hbf in einer Vielfalt und Dichte unterwegs, wie man sie andernorts in dieser Republik nur schwer finden wird. Einen Polizei„bedienten“ Einbahn-Zebrastreifen sucht man heute auch in Leipzig allerdings vergeblich. Rechts: Die Klappbrücke bei Lindaunis über die Schlei ist in dieser Form hierzulande ziemlich einmalig und hat daher auch keine größeren Schwierigkeiten bei der Lösungsfindung bereitet. Rechts: Die im Bogen liegenden Bahnhofsgleise in Verbindung mit den hier verkehrenden 44ern und 45ern haben den älteren Lesern schon genug Infos gegeben. Den häufig näher am aktuellen Geschehen interessierten jüngeren Lesern hat dagegen der geplante Tunnelneubau auf die Sprünge geholfen. So oder so, der Bahnhof Heigenbrücken und der Schiebebetrieb auf der Spessartrampe werden in nicht allzu ferner Zukunft Geschichte sein, denn der neue Tunnel wird mit flacheren Rampen auf deutlich niedrigerem Niveau verlaufen, sodass moderne Elloks die Strecke allein bewältigen können.
Verweise auf ältere MIBA-Ausgaben wird es also auch künftig geben, da muss Herr Schulte durch, interne Anspielungen werden aber mehr hinsichtlich ihrer Allgemeingültigkeit beleuchtet werden. Herrn Kraus sei an dieser Stelle zugesagt, dass wir uns bemühen werden, künftig auch fränkische Biere zu berücksichtigen. Im Vergleich schwierig sind Äußerungen hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads bei „normalen“ Bildern zu werten, denn diese beziehen sich meist auf ein Extrem, also zu leicht „so platt, das hätte sich mm nie getraut …“ oder zu schwer „dazu müsste man ja mehrere Semester Eisenbahnverkehrsgeografie studiert haben, da hilft einem auch der Gockel nicht weiter …“ Wenn man, wie bei Auswertungen oft üblich, die Extre-
me unter den berühmten Tisch fallen lässt und sich der „neutraleren“ Feststellungen annimmt, ergibt sich ein ziemlich ausgewogenes Bild, das fast durchweg unter der Überschrift steht: Es waren ein paar harte Nüsse dabei, aber es war machbar und es hat wie immer viel Spaß gemacht. Da kann man auch noch gut den „Vorwurf“ von Herrn Schneider aus Hanau verkraften, dass wir es bei Fürth (Odenw) vielleicht doch zu einfach gemacht hätten, denn mit der Lupe konnte er den Bahnhofsnamen am EG erkennen. Hier war die Druckqualität offensichtlich besser als von der Redaktion erwartet, wobei es den meisten Lesern eher ging wie Henk van Joolen, der den Namen lesen konnte, nachdem er des Rätsels Lösung bereits gefunden hatte.
Lösungen 1. Rätselteil: 1. Leipzig 2. Schwerin 3. Stuttgart 4. Düsseldorf 5. Rüsselsheim-Opelwerk 6. Serrig 7. Heigenbrücken 8. Lauenstein 9. Schöna 10. Kyllburg 11. Breitenbrunn (Erzgeb) 12. Schlei 13. Ihringen 14. Diessen
Luftbildrätsel 2012, 1. Teil: die Gewinner aus MIBA 7/2012 Je ein Triebfahrzeug haben gewonnen: Heinz Kalbfleisch, Eggenstein; Michael Möller, Timmendorfer Strand; Thomas Fränz, Aachen. Je einen Wagen haben gewonnen: Nico Scholvien, Achern; Lilia Kalbfleisch-Speer, Berghausen; Anke Didier, Aachen; Tobias Mrusek, Hamburg; Peter van den Wonde, NL-Zevenaar. Je einen Zubehör-Artikel haben gewonnen: Claudia Lücker, Berlin; Joachim Wiesmann, Königsbrunn; Rainer Barth, Aurich; Ruthild Schmetzer, Pulheim; Niek Opdam, NL-Varsselder; Hans Martin Kurmann, Weissach; Holger Schäfer, Schupbach; Cornelia Jergus, Grünwald; Klaus Neureither, Mannheim; Steffen Gruber, Pegnitz.
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Lösungen 2. Rätselteil: 15. Weil (Rhein) 16. Neckarsteinach 17. Niedernhausen 18. Osterburken 19. Norddeich Mole 20. Wangerooge 21. Dagebüll Mole 22. Westerland 23. Friedrichshafen 24. Nordenham 25. Pünderich 26. Wächtersbach 27. Bullay
Der Pündericher Hangviadukt, auch Galerie genannt, ist so ziemlich jedem Eisenbahnfreund bekannt. Gerne Bekanntschaft gemacht hätten sicherlich auch die meisten mit dieser Zugbegegnung im Jahre 1971. Wenn wir scheinbar nicht richtig zählen können, sind wir lediglich vorbildgerecht, wie das von Jochen Klauß aufgenommene Zuglaufschild links hinreichend belegt … Unten: Die Infos der Bildunterschrift hätten ja voll gereicht, aber die Spielerei im Fließtext mit den zwei „doppelten“ Hafenbahnhöfen hat wohl doch für etwas Verwirrung gesorgt. Ist doch ganz einfach: Friedrichshafen Hafen und Friedrichshafen Flughafen. ;-)
Luftbildrätsel 2012, 2. Teil: die Gewinner aus MIBA 8/2012 Je ein Triebfahrzeug haben gewonnen: Peter Conrad, Groß-Umstadt; Anton Rutz, München; Uwe Springer, Ratingen. Je einen Wagen haben gewonnen: Carsten Werner, Bielefeld; Uwe Wagener, Bad Vilbel; Susanne Meyer, Münster; Franz Sieloff, Aspach; Karl-Ludwig Seemann, Aachen. Je ein Zubehör-Artikel haben gewonnen: Ingo Melzer, Hamburg; Tino Walter, Hockenheim; Volker Schön, Mainz-Kostheim; Sonja Schreiber, Hamburg; Harald Planer, Mannheim; Jens Kemper, Waiblingen; Leander Biedermann, Ingolstadt; Gernot Heppner, München; Frank Steenblock, Moormerland; Ute Mannebach-Junge, Mannheim.
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Die Nordseite von Stuttgarter Hbf hat einiges Kopfzerbrechen bereitet, aber genau deshalb wurde diese eher unbekannte Perspektive ja auch ausgewählt. Noch schwieriger war es wohl bei Niedernhausen, obwohl hier gleich zwei Bilder gezeigt wurden. Das Zitat mit dem Krankenhaus hat für reichlich Verwirrung gesorgt, weil es als konkreter Tipp aufgefasst worden war. Schwergang kommt offensichtlich auch fast immer auf, wenn es sich um Motive aus den (auch nicht mehr) neuen Bundesländern handelt. Dabei waren die speziellen Hinweise doch eigentlich reichlich und ziemlich eindeutig. Hier kann also noch viel für die Allgemeinbildung getan werden. Dass wir auch sonst etwas für die Kultur tun, beweist die Tatsache, dass erstaunlich viele Lösungen mit Hilfe von Kirchtürmen erkannt werden. Mit ordentlichem Handwerkszeug, sprich Kursbuch, Karte und Literatur sowie einer Portion Eisenbahngrundwissen, scheint man übrigens meist deutlich schneller ans Ziel zu kommen, als bei reiner „Netzabhängigkeit“. Richtige Lösungen verhindert oder zumindest erschwert haben ganz offensichtlich viele Namenszusätze. Wenn Herr Gruber schreibt, dass wir hier nicht ganz konsequent sind, dann hat er nicht Unrecht, da wir nicht immer nach allen Zusätzen fragten. Die Namenszusätze sollen eigentlich nur genannt werden, wenn dadurch eine leichtere Identifizierung ermöglicht wird. Zu den Spielregeln zählt, dass – je nach Epoche – die DB-Kursbücher von 1960 oder 1975 zitiert werden. Häufig haben sich die offiziellen Zusätze eigentlich nicht geändert, sodass auch andere KursMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
buchausgaben meist richtig sind. Schnell auf die falsche Fährte kommt man allerdings bei Angaben aus dem Internet, denn Suchmaschinen verwenden oft sehr individuelle Zusätze, die mit den „bahnamtlichen“ wenig gemein haben. Richtig „Ärger“ hat hier Bielstein (Rhld) gemacht, da sich der Namenszusatz wohl zunächst in (Rheinl) geändert hatte, bevor er ganz verschwunden ist. Wie künftig mit Namenszusätzen umgegangen werden soll, ist noch nicht entschieden. Generell weglassen geht nicht, dafür sind sie im Einzelfall zu wichtig. Falls Sie eine gute Idee haben, lassen Sie es uns wissen. Dass die Themen- und Schwierigkeitsgrad-Mischung insgesamt aber zu stimmen scheint, lässt sich wohl auch daran ablesen, dass es immer noch mehr richtige Lösungen als Preise gibt … Ludwig Fehr
Lösungen 3. Rätselteil: 28. Merzig (Saar)
Der Wiedererkennungswert des Kirchturms (!), nicht des Empfangsgebäudes hat Henk van Joolen die Rätselei von Tönning erleichtert. Dagegen war der auf der rechten Aufnahme von Joachim Hansen mit Erzzug zu sehende Bahnhof Serrig wohl doch eher durch die im Text erwähnte Weinberg-Feldbahn zu identifizieren. Sonstiges Fotos: Archiv Michael Meinhold
Luftbildrätsel 2012, 3. Teil: die Gewinner aus MIBA 9/2012 Je ein Lokmodell haben gewonnen: Stefan Keitgen, Nierendorf; Rolf Cervinka, A-Brunn am Gebirge; Markus Schleupner, Winsen/Luhe. Je ein Wagenmodell haben gewonnen: Henk van Joolen, NL-Kropswalde; Dieter Fischer, Vellmar; Paul Bumm, Igersheim; Christian Haub, Butzbach; Jürgen Utecht, Dortmund. Je ein Zubehör-Artikel haben gewonnen: Erich Stenzel, Lauf; Johannes Opfermann, Eppertshausen; Franz Sieloff, Aspach; Nicole Franke, Köln; Erwin Waeser, Weilerswist; Jochen Weber, Lauffen a. Neckar; Marita Zöls, Kist; Carsten Boje, Buxtehude; Niklas Kollmeier, Rohrsen; Hermann Hönow, Bad Kreuznach.
29. Süderbrarup 30. Bielstein (Rhld) 31. Lich (Oberhess) 32. Kappeln (Schlei) 33. Steinhelle 34. Wolkenstein
... und der Hauptgewinn 2012 geht an: Hermann Scheuermann, Hagen! Wir gratulieren herzlich und bedanken uns noch einmal bei der Fa. Liliput, Altdorf, die diesen Gewinn zur Verfügung stellte!
35. Plettenberg 36. Wilkau-Hasslau 37. Tönning 38. Fürth (Odenw) 39. Schönau b. Heidelberg 40. Neustadt (Holst) 41. Seebrugg
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Ein Mess-Steuerwagen für Drehstromtechnik
Messen und Steuern Um zu erforschen, wie der Prototyp der Drehstromlok von Henschel mit der Stromversorgung aus der Oberleitung zurechtkommt, ging man damals ungewönhnliche Wege. Ein Nahverkehrssteuerwagen wurde flugs als Messwagen ausgerüstet und mit der 202 002 fest gekuppelt. Für deren Modellumsetzung fehlten bislang wesentliche Details, die Martin Knaden und Guido Weckwerth zusammengetragen haben. Natürlich zeigen wir Ihnen dann, wie Sie das Modell nachbauen können und stellen eine recht neue Technik im Modellbau vor, die vermutlich in Zukunft immer wichtiger wird. Der SBS 67-Stromabnehmer samt Antrieb und Hauptschalter im Original. Aus dieser Perspektive kaum zu erahnen ist das abgeflachte Dach. Oben das fest miteinander verbundene Gespann bei einer der zahlreichen Messfahrten. Fotos: MK
S
chon vor einiger Zeit habe ich den Bausatz von Jeike für die DE 2500 in ein fahrbares Modell umgebaut (nachzulesen in MIBA 7/2010). Nachdem ich durch Zufall erneut eine sehr preiswerte Nohab-Lok von Roco bekommen konnte und außerdem noch einen zweiten Bausatz von Jeike besaß, reifte der Entschluss, die weiße Lok 202 002 zu bauen samt dem passenden Steuerwagen als Messwagen darzustellen. Die dazu nötige Lok war recht schnell gebaut (beim zweiten Mal geht es immer schneller), den Steuerwagen stellte ich mir ähnlich einfach vor. Die Dachausrüstung auf einen Silberling-Steuerwagen montieren, ein paar Lüftungsgitter und das Modell ist fertig – dachte ich. Um möglichst Lackierarbeiten sparen zu können, sollte das Ausgangsmodell ein Silberling mit Karlsruher Kopf sowie orangen Warnstreifen und schwarzem Rahmen sein.
Keine Auswahl An aktuellen Modellen gab es keines zu kaufen, lediglich ADE und Lima hatten zu Urzeiten entsprechende Modelle hergestellt. Also hieß es auf das RocoSet 64051 warten, in dem ein passender Steuerwagen enthalten sein sollte. Dass ich mir die Warterei auch hätte sparen können, habe ich erst während der Modellbauerei gelernt … Als der Wagen eintraf, wurde er natürlich sofort zerlegt und Maß genommen. Zunächst erschien das Anfertigen 74
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MODELLBAHN-PRAXIS
Foto: MK
Die DE 2500 mit Messwagen im Original
der passenden Lüftergitter als Hauptproblem. Erste Versuche mit PolystyrolProfilen brachten nur unbefriedigende Ergebnisse, Ätzteile erschienen angesichts der dreidimensionalen Ausprägung der Gitter ebenfalls wenig geeignet. Zu Hilfe kamen mir Alfred Fordon und eine neue Technologie. Ich hatte schon häufiger von 3D-Druck gehört, allerdings waren die Ergebnisse nicht wirklich modellbautauglich gewesen. Mehr durch Zufall stieß ich auf das Angebot der Firma Shapeways (www. shapeways.com), die die Anfertigung von Teilen aus dem Material „Frosted Ultra Detail“ anbot und mit einer Detailgenauigkeit von <0,1 mm wirbt. Alfred hatte als hauptberuflicher Konstrukteur die Teile gezeichnet und als STL-Datei generiert. Diese Daten muss man dann lediglich noch auf der Web-Seite von Shapeways hochladen, das Material auswählen und die Kreditkartennummer angeben. Etwa zwei Wochen später lagen die Lüftergitter dann auf dem Basteltisch und wurden zum ersten Mal probehalber in den Wagenkasten montiert. Sowohl Alfred wie auch Shapeways haben sehr exakt gearbeitet, die Lüfter sind äußerst passgenau. Blieb nur noch das Heraustrennen der Türen im Wagenkasten und das exakte Feilen der Aussparungen, sodass auch die Lüftergitter für die Türen passten. Man sollte allerdings vorher die Dach ausrüstung präparieren, denn das Flachfeilen des Daches ist wesentMIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Es war schon ein merkwürdiges Gespann, was der aufmerksame Bahnbeobachter 1974 und 1975 auf deutschen Schienen sehen konnte. Eine Diesellok mit der Baureihenbezeichnung eines Wagens, dahinter ein Steuerwagen mit Stromabnehmer und dann ein normaler Zug zum Abschluss. Lediglich die in großen Lettern gehaltene seitliche Aufschrift am Steuerwagen „Drehstromantrieb an 15 kV, 16 2/3 Hz“ gab fachkundigen Beobachtern eine Erklärung. Ursprünglich waren die Prototypenloks mit einem eigenen Dieselmotor samt Generator ausgestattet, um die Drehstromtechnik unabhängig von der Oberleitung erproben zu können. Um aber auch eine „richtige“ Drehstrom-Ellok zu testen, musste logischerweise die Versorgung der gesamten Technik aus der Oberleitung erprobt werden. Zudem interessierte die Ingenieure die Rückwirkung und damit die Einflüsse der Frequenzumrichter auf die Stromversorgung per Oberleitung. Um Platz für eine umfangreiche Messtechnik zu haben, wurde quasi fast die gesamte Leistungselektronik samt Messplätzen in den Steuerwagen verlagert. Die Lok selbst behielt noch die Frequenzumrichter, anstelle der anderen Teile wurden Gewichte eingebaut. Verbunden waren beide Fahrzeuge per Kabel, wobei die Kabel bei der DE 2500 einfach durch das Loch der Rückleuchte geführt wurden. Anstatt Fenster wurden im hinteren Bereich beim Steuerwagen Lüftergitter montiert – dort, wo sich die Leistungselektronik befand. Der Transformator stand im vorderen Gepäckabteil, dessen Türen beidseitig ebenfalls durch Lüftergitter ersetzt wurden. Natürlich musste der
Wagen auch eine komplette elektrische Ausrüstung bekommen. Hierzu wurden auf dem hinteren Abschnitt ein Stück des Daches abgeflacht und die Komponenten wie Stromabnehmer und Hauptschalter montiert. Mittels Dachleitung ging dann der Oberleitungsstrom nach vorne, wo er per Durchführungsisolator in den Gepäckraum und zum Transformator gelangte. Nach dem Versuch wurde der Steuerwagen für andere Aufgaben des BZA benutzt, verlor aber offensichtlich seine Dachausrüstung. Zudem erhielt er mindestens auf einer Seite wieder Gepäcktüren. Heute steht der Wagen im Bahnpark Augsburg, wo er zumindest teilweise auf den Zustand als Messwagen für die DE 2500 zurückgerüstet wurde. Die Montagepunkte für die Stromabnahmekomponenten entdeckte man eher zufällig unter der Dachhaube, die auf die abgeflachte Stelle geschweißt worden war. Immerhin ließen sich so die wesentlichen Komponenten rekonstruieren, da keine Aufzeichnungen existieren. Viele Details zeigen, dass man auf große Planung keinen Wert legte sondern die Komponenten eher nach pragmatischen Gesichtspunkten zusammenbaute als nach üblichen Regeln. So ist beispielsweise der Hauptschalter andersherum eingebaut als sonst üblich, auch ein separater Trennschalter zu einem Erdungsanschluss kommt bei Loks normalerweise nicht vor. Leider ist im Innenraum nicht viel übrig geblieben, ein einzelner schmaler Schaltschrank zeugt noch von den Pionierfahrten der Drehstromtechnik. Auch die Lok gibt es noch, sie steht in Kassel vor dem Bombardier-Werk. Vielleicht lassen sich beide ja irgendwann einmal wieder zusammenführen …
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lich leichter, solange die Türen noch vorhanden sind. Tatsächlich wollte ich die Dachausrüstung anhand von Fotos montieren, aber es gab an einigen Stellen Probleme, die korrekte Position und Art der benutzten Bauteile zu finden. Deshalb musste ein Ausflug nach Augsburg in den Bahnpark die benötigten Informationen bringen. Dort hat die Tatsache überrascht, dass Stromabnehmer, Hauptschalter, Trennschalter und Oberspannungswandler auf einer abgeflachten Plattform montiert sind. Auf einer alten Zeichnung war diese Plattform zu finden, aber erst in Augsburg von einem erhöhten Standort aus konnte man sie richtig sehen. Übrigens, die Teile der Dachausrüstung wurden damals aus dem Vorrat für den ET 420 entnommen. Anhand der in Augsburg gemachten Fotos sowie der Kenntnis der Abmessungen der montierten Bauteile war damit auch das Thema der Dachausrüstung erledigt. Bernd Zöllner als Experte für elektrische Dachausrüstungen hat aus diesen Informationen eine maßstäbliche Zeichnung erstellt, die äußerst hilfreich bei der korrekten Platzierung der Bohrlöcher und Bauteile ist. Als Stützisolatoren kamen Ersatzteile von Roco zum Einsatz, die Hochspannungsleitung ist ein 0,4-Messingdraht, der rot lackiert wurde. Oberspannungswandler und Hauptschalter sind aus der Bastelkiste, wobei der zunächst verbaute Plastik-Hauptschalter durch ein altes Messing-Gussteil ersetzt wurde. Aktuell finden sich solche Teile aus dem alten Günter-Sortiment im Weinert-Programm. Von L.S. Models kommt der äußerst filigrane Stromabnehmer SBS 66/67, der dort als Ersatzteil zu bekommen ist.
Umwege Nachdem das Dach silbern lackiert und mittels eines Hauchs „Schmutzfarbe“ leicht patiniert wurde, hätte der Wagenkasten fertig sein können. Die falsche Wagennummer störte weniger als die Klassenziffern und die Raucherzeichen. Während die Raucherzeichen noch als Jux der Messingenieure zu erklären wären, mussten die Klassenziffern weg. Ein zaghafter Versuch mit Druck- und Lackentferner von Gassner zeigte Erfolg, sodass letztlich auch die Raucherzeichen weg sollten. Jetzt aber löste sich zuerst das aufgedruckte Pfauenaugenmuster, die ro76
Dies sollte der erste Schritt sein, die Plattform in die Dachrundung zu feilen. Hier ist wirklich sorgfältiges Arbeiten nötig, Sie sollten dazu die Umrisse der Plattform genau anzeichnen.
Als nächstes sind die Löcher für die Komponenten der Dachausrüstung dran. Kopieren Sie dazu am besten unsere Zeichnung und schneiden Sie die Plattform aus. Damit erhalten Sie eine bequeme Bohrvorlage. Der Oberspannungswandler lässt sich auch einfach aus einer dünnen Unterlegscheibe und einem Isolator herstellen.
Jetzt erst sollten Sie die Ausschnitte für die Gepäckraumtüren herstellen. An die passenden Stellen sind hier übrigens schon die noch unlackierten STL-Teile gelegt. Vorne ist der Ausschnitt schon fertig, hinten sind die Bohrlöcher für das Ausbrechen der Tür angelegt. Beachten Sie bei den vorderen Türen, einen hauchdünnen Steg stehen zu lassen. Sollte er Ihnen abreißen ist das noch kein Beinbruch, er lässt sich hinterher mit kaum sichtbaren Spuren wieder kleben.
So sollte es aussehen, wenn die Ausschnitte mit den fertig lackierten STL-Teilen bestückt sind. Denken Sie sich den Dachausschnitt hinzu und die weiße Fläche noch weg … ganz nach Karl Valentin: wenn man vorher wüsste, wie es nachher wird. Apropos, wie es nachher wird. Das Lackieren der STL-Teile gestaltete sich unerwartet schwierig, da die Farbe schlecht haften wollte. Am besten funktionierte noch das Grundieren mit der WeinertGrundierung und nachträglichem Farbauftrag. Die Gitter selbst lassen sich mit einem Hauch schwarzer Farbe besser hervorheben.
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Nachdem das Dach lackiert ist, kann ein Probeaufbau der Dachkomponenten erfolgen. An den Klassenziffern und Nichtraucherschildern ist zu sehen, dass der Wagenkasten noch behandelt werden muss.
So stellt sich die Position der Stützisolatoren und des Durchführungsisolators dar. Ein guter Anhaltspunkt sind die Lüfter und Dachtrennkanten (die bei Roco leider etwas üppig ausgefallen sind).
Links die Position der Dachbauteile. Foto: Stefan Motz Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Nun ja, jedenfalls keine Klassenziffern. So spurlos lassen sich diese mit dem Gassner Farblöser entfernen. Wenn Sie über die falsche Wagennummer und die Nichtraucherzeichen hinwegsehen können, wäre damit die Lackierung soweit fertig (bis auf die weiße Fläche) und Sie sparen sich eine Menge Arbeit. Sollten Sie es aber nicht lassen können, … … winken als Lohn ein sehr filigranes Pfauenaugenmuster, die korrekte Wagennummer und -bezeichnung sowie keine überflüssigen Raucher-/NichtraucherSchilder. Hier finden Sie die bemaßten Dachaufbauten in 1:87. Zeichnung: Bernd Zöllner
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Der Aufbau im Detail, dargestellt in H0. Zeichnung: Bernd Zöllner Und so sieht es aus, wenn es fertig ist. Die Litzen bestehen aus verdrilltem Kupferlackdraht und wurden mit einem Tropfen Kleber befestigt. Bei diesem gedrängten Aufbau kommt der filigrane Stromabnehmer von L.S. Models gut zur Geltung, gröbere Modelle würden das Ensenble „erschlagen“. Lediglich am Erdungsanschluss ist noch ein Isolator zuviel montiert.
ten Zeichen waren dagegen richtig widerstandsfähig. Damit blieb nur noch die „Flucht nach vorne“ übrig. Mittels Lackentferner wurden alle Pfauenaugenmuster auf den Seitenwänden entfernt, lediglich die Front konnte bleiben. Dabei muss man sehr aufpassen, dass sich die Farbe nicht löst. Das vollständige Lackieren eines Wagenkastens in beliebigem Dekor in Silber samt oranger Warnstreifen wäre einfacher gewesen! Um die Seitenwände wieder dekorieren zu können, wurde das verbliebene Pfauenaugenmuster gescannt und am PC nachgezeichnet. Auf diese Weise sind dann Nassschieber entstanden, die eine außerordentliche Qualität aufweisen und zudem noch die korrekte Wagennummer erlauben. Mit richtig viel Weichmacher aufgebracht wirkt das selbstgemachte Muster fast schöner als das schon vorhandene, passt aber exakt dazu.
Der fertige Wagenkasten im Profil mit Informationsfläche.
Bausatz
Die beiden Bilder oben und unten zeigen nochmals im Detail, wie das Wagengestell des Steuerwagens mit der Lok verbunden wird. Hier wurden zudem noch die originalen Glühlampen durch LED ersetzt und eine wekomm-Beleuchtungsplatine samt integriertem Decoder verbaut. Die Inneneinrichtung ist bewusst weggelassen, da hierüber keinerlei Unterlagen mehr existieren und die in Augsburg vorhandene „Restausrüstung“ auch nicht zu den vorliegenden Fotos des Wagens passt. Immerhin kann diese ja jederzeit noch ergänzt werden. Fotos: Guido Weckwerth
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Die verwendeten Bauteile • Jeike Modellbau (www.jeike.de): Bausatz DE 2500 • Roco (www.roco.co.at): 62852 Diesellok My 1114 (o.ä.) inkl. Zubehör siehe MIBA 7/2010 64051/1, Steuerwagen aus Set Dachisolatorensatz • Shapeways (www.shapeways.com): MIBA-Satz Lüftergitter (Satz € 55,–) • www.mk-schilderversand.de: Nassschieber (Satz € 20,–) • Weinert Modellbau (www.weinert-modellbau.de) 2698 Grundierung 2647 Weißaluminium RAL 9006 9301 Messingdraht 0,4 mm 95513 ff. Hauptschalter etc. • L.S. Models (www.lsmodels.com) 89213 Stromabnehmersatz • wekomm (www.wekomm.de) Beleuchtungsplatine • diverse Lieferanten/Restekiste: LED Golden White, LED rot Polystyrolprofile oder Reste
Damit Sie ohne solche Aufwendungen die Chance haben, diesen Wagen nachzubauen, gibt es die Lüftergitter samt Nassschieber als Komplettsatz. Nicht zu vergessen sind die weißen Flächen, die mittels Airbrush angelegt werden. Hier findet der Erklärungstext Platz, der sich natürlich auch auf dem Nassschieber befindet. Erhältlich ist der Satz über www.mk-schilderversand. de unter dem Stichwort „Messwagen“ zum Gesamtpreis von € 75,–. Somit bleibt dann noch das fahrbare Untergestell übrig, das es an die Lok zu kuppeln gilt. Mittels fester Kupplung werden Lok und Untergestell verbunden, bevor die Kabel gezogen werden können. Wie beim Vorbild laufen die Kabel bei der Lok durch das Loch der roten Schlussleuchte, beim Steuerwagen bietet ein Loch im Unterboden Einlass. Grundsätzlich müssen Lok und Wagen elektrisch nicht verbunden werden. Allerdings hat es erhebliche Vorteile, wenn der Wagen mit zur Stromaufnahme beiträgt und die Stirn- und Schlusslichter des Steuerwagens vom Lokdecoder geschaltet werden. Hierzu benötigen Sie insgesamt fünf Verbindungen, also sollten Sie möglichst dünne Litze benutzen. Der Steuerwagen bekam noch die Innenbeleuchtung von wekomm, damit die H0-Messingenieure auch bei Nacht etwas sehen. Guido Weckwerth MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Eine Kiesbettung, Telegrafenmasten und Signaltafeln sind typisch für Schmalspurbahnen. Leichte Loks wie die HF 110 C beanspruchten den Oberbau aus Holzschwellen und Kiesbettung nur wenig.
Trasse mit Kiesbettung für Schmalspurbahnen
Schmalspurgleise im Modell
Einfachste Gleise
Wer eine Schmalspurbahn nach den geschilderten norddeutschen Verhältnissen ins Modell umsetzen will, sollte der Vorbildhaftigkeit wegen diesen Minimalismus auch ins Modell umsetzen. Im hier beschriebenen Beispiel entstand eine Schmalspurstrecke nach nordostdeutschem Vorbild, wie sie in der Prignitz oder an der Ostsee zu finden war. Vergleichbare Infrastrukturen gab es aber auch in Baden-Württemberg oder in Niedersachsen. Da sich die norddeutschen Strecken oftmals in flacher Umgebung befanden, gestaltete ich die Geländeform auf einer ebenen Anlagengrundplatte. Um das Gleis für die Bettung etwas anzuheben, klebte ich unter dieses eine etwa zwei Millimeter dicke Schicht aus Balsaholz. Das sehr leichte Holz hilft außerdem bei der Geräuschdämmung des Gleises. Mit einem Skalpell lässt sich das Balsaholz leicht bearbeiten und mit Holzleim aufkleben. In den Kurven wurde der Streckenverlauf aus kurzen Holzstücken gestückelt. Links und rechts des Gleises formte ich aus übereinander geklebten Pappschichten die Geländeunebenheiten. Die Pappschichten wurden so aufgeklebt, dass ein leichtes Gefälle neben den Gleisen entstand. Mit Gips wurden die Böschungen dann geglättet und geformt. Nachdem die Geländeform fertig gestellt war, verlegte ich die Gleise. Hier verwendete ich H0e-Flexgleise von Tillig. Vor dem Aufbringen habe ich alle Schwellen abgetrennt und sie einzeln wieder aufgefädelt. Der Grund ist der
Auf Schmalspur- oder Nebenbahnen waren Geschwindigkeiten und Zuggewichte so gering, dass man sie mit vereinfachten Mitteln bauen konnte. Durch diesen Minimalismus wurde der Bau der Bahnen in der Fläche erst möglich. Eine Gegebenheit, die auch im Modell so dargestellt werden sollte, wie Sebastian Koch meint …
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iedrige Schienenprofile, Holzschwellen mit einfachen Befestigungssystemen und ein flaches Gleisbett aus Kies kennzeichneten Schmalspurbahnen in der Fläche. Möglichst billig mussten sie damals dimensioniert werden, denn nur so war ein Eisenbahnbau in den dünn besiedelten Landstrichen möglich. Da meist die Landwirtschaft diese Regionen prägte, war auch der
Transport landwirtschaftlicher Produkte neben den wenigen Personenzügen die Haupteinnahmequelle der Bahnen. Nur selten waren Schotter und massive Entwässerungsanlagen zu finden. Die Signalisierung beschränkte sich auf Signaltafeln oder Einfahrsignale vor den Bahnhöfen. Telegrafenleitungen waren oftmals nur für den Streckenfernsprecher vorhanden.
Gleise für Schmalspur- und Nebenbahnen Schmalspurgleise besitzen kleine Schienenprofile und sind mit Holzschwellen in Kies verlegt. Durch leichten Bewuchs sind die Schwellen mitunter kaum zu erkennen (links). Aufgrund geringer Lasten waren flache Bettungen mit schmalen Entwässerungsgräben üblich. Die Signalisierung erfolgte meist über Tafeln (rechts).
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MODELLBAHN-PRAXIS
recht enge Schwellenabstand an dem handelsüblichen Gleis, der an meinem Modell vergrößert werden sollte. Anschließend brachte ich die Gleise auf und richtete die Schwellen separat aus, sodass in H0e ein Schwellenabstand von neun Millimetern entstand. Um das im Bogen verlaufende Gleis fixieren zu können, befestigte ich die Schwellen und Gleise mit Pins, einige Schwellen klebte ich mit Sekundenkleber auf dem Untergrund fest. Etwa alle 15 Zentimeter legte ich zwei Schwellen unmittelbar nebeneinander. So wollte ich den Eindruck von Gleisjochen nachahmen, die an diesen Stellen verbunden wurden. Früher sah man unter den Schienenstößen immer solche Doppelschwellen. Nachdem die Gleise auf diese Art verlegt waren, strich ich die Schienenprofile rostbraun an. Bevor die Farbe gänzlich durchgetrocknet war, entfernte ich die auf den Schienenköpfen, sodass später eine sichere Stromaufnahme gewährleistet wird. Hierzu verwendete ich Verdünnung, die Farbe wurde mit einem Lappen aufgenommen. Nachdem der Gleisbau abgeschlossen war, schnitt ich die unter die Gleise geklebten Balsahölzchen mit einem Cuttermesser unmittelbar neben den Gleisen ab. Fein gesiebter Sand diente mir dann zur Nachbildung der Bettung. Als Sand nutzte ich Spielplatzsand, der mit einem Sieb nochmals verfeinert wurde. Das Aufbringen des feinen Sandes ist recht mühselig, die Feingestaltung erfolgte mit einem kleinen Pinsel, mit dem die Sandkörner in Position ge-
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Aus Balsaholzstreifen entstand die Bettung der Gleise. Unebenheiten im Geländeverlauf wurden aus übereinander geklebten Pappen dargestellt, die anschließend verspachtelt wurden.
Alle Schwellen wurden vom Flexgleis abgenommen und mit dem Seitenschneider getrennt. Die Schnittkanten wurden geglättet.
Im Abstand von 9 mm wurden die Schwellen dann auf dem Gleisbett und mit Pins fixiert.
Die Schienenprofile und Kleineisen erhielten nach der Verlegung einen rostbraunen Anstrich mit dem Pinsel.
Noch vor dem Trocknen wurde die Farbe von den Schienenköpfen wieder entfernt. Hierbei ist ein Verschmieren der Farbe zu vermeiden.
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Nach der Gleisverlegung wurde das Bett aus Balsaholz an den Seiten abgeschnitten.
Der feine Sand des Gleisbettes wurde mit verdünntem Leim vorsichtig befestigt.
Kilometersteine kann man im Modell nach Vorbildern etlicher Privatbahnen auch selbst fertigen. Hier wurden Kunststoffnachbildungen von Auhagen mit kleinen Ziffern aus wasserlöslichen Schiebebildern versehen. Kleine Telegrafenmasten, die nur über Isolatoren für die Streckenfernsprechleitung verfügen, entstammen Bausätzen von Weinert. Die Masten wurden in kleine Bohrungen neben dem Gleis verklebt. Alle Fotos: Sebastian Koch
bracht werden konnten. Zudem wurde der Sand von den Schwellen entfernt. Ich befestigte den Sand mit verdünntem Holzleim, der tropfenweise mit einem Pinsel und einer Kunststoffspritze aufgebracht wurde. Hier sollte man ebenfalls sehr vorsichtig arbeiten, um Tropfenabdrücke zu vermeiden. Der fest verklebte Sand ist anschließend so stabil, dass das Gleis darin gehalten wird. Eingefärbt habe ich den Sand anschließend nicht, da durch den Farbton des Sandes der Vorbildeindruck recht gut wiedergegeben wird. Anschließend begann die Begrünung des Umfeldes. Hier gestaltete ich die Landschaft aus üppigem Gras und flachen Sträuchern. Die Begrünung erfolgte bis dicht an das Gleis heran, da so der Eindruck einer „Wald-und-Wiesen-Bahn“ verdeutlicht werden konnte.
Ausstattung Die sparsame Streckenausstattung des Vorbildes sollte im Modell ebenfalls dargestellt werden. So entstanden Telegrafenmasten mit sehr wenigen Isolatoren. Hier griff ich auf Messingmodelle von Weinert zurück. Die Masten bestehen aus Messingrohren, an deren oberes Ende eine Traverse mit Isolatoren gesteckt wird. Mit dunkelbrauner Farbe aus der Spraydose erhielten die Masten ihr vorbildnahes Aussehen. Am unteren Ende lackierte ich die Masten schwarz, was einer Teerimprägnierung entspricht, die Fäulnis des Holzes am Boden verhindern soll. Die Traverse wurde ebenfalls schwarz lackiert, die Isolatoren weiß. In kleine Bohrungen verklebte ich die Masten dann anschließend neben dem Gleis im Bogen. Auf eine Abstützung der Masten im Bogen verzichtete ich, da durch
Materialien • Schmalspurgleis z.B. von Tillig • Telegrafenmasten z.B. Weinert (3357), Auhagen (42634) • Signaltafeln z.B. Weinert (7305), Auhagen (42602) • Kilometersteine z.B. Auhagen (42602) • Einfahrsignal z.B. Viessmann (4500) • Landschaftsmaterialien • gesiebter Spielplatzsand • Balsaholz, dicke Pappe • Holzleimgemisch mit Spühlmittel • Farben, Sekundenkleber
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die wenigen Drähte die Zugkräfte auf die Masten begrenzt waren. An der Grenze zum anschließenden Bahnhof war die Signalisierung zu beachten. Neben dem Gleis wurde ein Einfahrsignal aufgestellt, wozu ein Modell von Viessmann zur Anwendung kam. Da bei Schmalspurbahnen meist nur 30 km/h Höchstgeschwindigkeit galten, genügte ein einflügeliges Signal. Gemäß meiner Kilometrierung der Bahn wurde das Signal mit dem Buchstaben „B“ beschriftet. Neben dem Signal errichtete ich zudem eine Fernsprechbude, die im Bedarfsfall den Kontakt zum Fahrdienstleiter im Bahnhof herstellte. Die Nachbildung der Wellblechbude stammt von Bemo. Der Bausatz wurde montiert und die Oberfläche der Kunststoffteile mit stark verdünnter Farbe eingefärbt, sodass sie ihren Glanz verloren. Unter die Fernsprechbude wurde ein kleines Fundament aus Kunststoff geklebt, mit dem die Bude dann aufgestellt wurde. Abschließend erhielt die kleine Bude ein Schild mit dem obligatorischen „F“ und wurde in die Landschaft eingearbeitet.
Signaltafeln Aus einem Weinert-Bausatz für Nebenbahn-Signaltafeln entstanden die benötigten Signale. Hier wurden Schneepflugtafeln, Rangiersignale und Pfeiftafeln gebaut. Die Schilder wurden vorsichtig mit einer Schere aus der Pappe geschnitten und an die mitgelieferten Messingpfosten geklebt. Vor dem Aufstellen erhielten die Pfosten noch eine graue Farbgebung mit matter Farbe. Die Lackierung vollzog ich nach dem Aufkleben der Schilder, da ein vorheriges Auftragen die Klebekraft deutlich minimiert hätte. Die Rückseite der Schilder wurde schwarz gestrichen. Wer will, kann auch die Befestigungsschellen auf der Rückseite der Schilder um den Mast nachbilden. Dies erfolgt im Modell mit dünnen Papierstreifen auf sehr einfache Weise. In kleinen Löchern neben dem Gleis wurden die Pfosten der Signaltafeln schließlich eingeklebt. Abschließend wurde die Landschaftsgestaltung in den Details abgeschlossen. Hier kann mit wenig Klebstoff Unkrautbewuchs auf dem Gleisbett nachgebildet werden. Auch zu dicht am Gleis stehende Bäume und Sträucher können mit einer Schere oder einem Seitenschneider so bearbeitet werden, dass das Profil freigeschnitten wird. Sebastian Koch MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Aus Bögen bedruckter Pappe schneidet man vorsichtig die einzelnen Signaltafeln aus.
Nachdem die Schilder an Masten geklebt wurden, erhalten diese ihren grauen Anstrich.
Schilder und Kilometersteine werden ebenfalls neben den Gleisen aufgestellt und mit etwas Kleber fixiert. Zum Bohren der Löcher für die Signaltafeln eignet sich ein kleiner Handbohrer.
Wenn Sie weitere Tipps und Tricks zu Verbesserungen der Modellbahn erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unsere kürzlich erschienene Broschüre „Kleine Basteleien – große Wirkung“. Sebastian Koch zeigt darin, wie man mit wenig Aufwand eine Anlage feiner gestalten kann. Ob beim Detaillieren von Fahrzeugen, beim Installieren von Licht, beim Altern von Gebäuden – überall kann der Modellbahner selbst Hand anlegen. Dabei sind alle Bauschritte ausführlich in Wort und Bild beschrieben, sodass das Basteln auch Einsteigern leichtfällt.
Sebastian Koch
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Vorbild und Roco-Modell der Südbahn Reihe 109
Südbahn Bijou Vor 100 Jahren wurde diese erfolgreiche Lokomotive in Dienst gestellt. Das Jubiläum nahm Roco zum Anlass, diese formschöne Maschine als H0-Modell nachzubilden. Ingrid und Manfred Peter waren bei der Präsentation des neuen Modells im Eisenbahnmuseum Strasshof an der Nordbahn bei Wien dabei und stellen die gelungene Roco-Konstruktion vor.
Die Südbahn-109.13 bei der Ausfahrt aus dem Lokschuppen in Strasshof an der Nordbahn. Dahinter die 16er bzw. 310er, die es ebenfalls von Roco in unterschiedlichen Versionen gibt.
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F
ür den stetig zunehmenden Reiseverkehr auf den Strecken der Südbahn (SB) wurden zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts leistungsfähigere Lokomotiven erforderlich. Die bisher für den Schnellzugdienst in Verwendung stehenden Maschinen der Rh 32f, welche auch schon die Achsfolge 2’C hatten, konnten aufgrund ihrer Leistung und Laufzeit die geforderten Betriebsbedingungen nicht mehr erfüllen. Bei der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahn Gesellschaft, kurz StEG genannt, sammelte der in Graz geborene Eustach Prossy praktische Erfahrungen im Maschinendienst diverser Heizhäuser, bevor er Maschinendirektor der StEG wurde. Von ihm stammt der Entwurf zur 2’C-ZwillingsSchnellzugslokomotive Südbahn-Reihe 109. Sein Sohn, Ernst Prossy und dessen Freund Hans Steffan, beide Absolventen der Technischen Hochschule Wien und engagierte Mitarbeiter in der StEG, setzten den Entwurf in eine erfolgreiche Praxis um. Sie bildete den Höhepunkt und zugleich den erfolgreichen Abschluss des österreichischen 2’CLokomotivbaus. Die erste Großserie umfasste 57 Maschinen. Kleinere Stückzahlen folgten von anderen Lokfabriken. Nach der Verstaatlichung der SB im Jahr 1923 erfolgte die Umzeichnung in Rh 209. Bei der DRB wurden die Maschinen als 38.41 eingereiht, bei den ÖBB als Rh 38. Nach dem Ersten Weltkrieg verblieben Loks bei der JDŽ (03), MAV (302.6) und FS (653). MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
VORBILD UND MODELL
Eine Südbahn-109er mit einem Personenzug von Wien Südbf nach Graz am 5. August 1953 im Bahnhof Bruck an der Mur. Dieser Bahnhof befand sich früher im Streckennetz der Südbahn. Nach der Übernahme bzw. Eingliederung in die Deutsche Reichsbahn war die Umzeichnung der Reihe 109 in die Reihe 38.41 erfolgt. Fotos (2): Mag. Alfred Luft
Das Netz der Südbahn war im Lauf der Jahre durch Kriegswirrnisse und politische Ereignisse immer wieder Änderungen unterworfen. Die Grafik der Streckenübersicht entspricht etwa dem Zustand von 1915-1920. Nebenlinien sind nicht eingezeichnet. Im Streckennetz der ehemaligen Südbahn finden sich auch die beiden Gebirgsstrecken Semmering- und Brennerbahn. Triest weist zwei Bahnhöfe auf. Der im Westen der Stadt gelegene Bahnhof der Südbahn ist der heutige Hauptbahnhof Trieste Centrale. Der im Osten platzierte Staatsbahnhof (seit 1923 Campo Marzio) ist heute ein bekanntes Eisenbahnmuseum. Dort endete die staatliche Wocheinerbahn. Der Bf war auch Ausgangspunkt der 760-mm-Schmalspurbahn Trieste–Parenzo. Die beiden Bahnlinien nach Triest kreuzten sich in Villa Opicina. Die Höhendifferenz der SB wurde durch eine Schleife ausgeglichen. Die 38.4101 bringt den P 2433 am 30. August 1957 von Amstetten nach Kleinreifling, aufgenommen im Raum Weyer. Diese Strecke war früher Bestandteil der KRB (Kronprinz Rudolf Bahn). Das bemerkenswerte an dieser Aufnahme: Sie zeigt eine der acht ex 109er-Lokomotiven, die noch mit einem Giesl-Flachejektor ausgerüstet worden waren. Dadurch hatte sich ihre Leistung um beinahe ein Drittel gesteigert. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
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Die Frontpartie von Modell und Vorbild im Vergleich. Bravourös hat Roco die typische, geteilte Rauchkammertür im Modell getroffen.
Aber auch andere Details lassen keine Wünsche offen, obwohl es sich erst um ein Vorserienmodell handelt.
Präsentation und Modell
Die Präsentation des Modells der SB-109 mit stilechtem Vorbild im Eisenbahnmuseum Strasshof. Von links nach rechts: Reinhard Reindl (Roco), Rupert Gansterer (Museum) in einer kuk StB-Uniform, Andreas Kisling (Museum) und Josef Umgeher, Betreuer und Lokführer der 109.
Ebenfalls im direkten Vergleich: Der vordere Teil der Lokomotive mit Zylinder und Steuerung bis zur zweiten Treibachse. Besonderes …
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Die Recherche zum Modell der SB Reihe 109 gestaltete sich für Roco nicht allzu schwierig. Eine durch das Eisenbahnmuseum Strasshof an der Nordbahn aufgearbeitete Lok ist dort heute noch hinterstellt und wird bei vielen Sonderfahrten eingesetzt. Durch das Vorhandensein des Originals bot sich ein direkter visueller Vergleich mit dem Modell. Auf Anhieb kann man bestätigen, dass Roco mit dieser Maschine wieder ein großer altösterreichischer Wurf gelungen ist, wie schon beim Modell der Reihe 16, respektive 310. Das Modell ist eine Neukonstruktion und entspricht der Museumsausführung mit Zugfunkantenne und Indusimagneten. Letztere sind beidseitig an den Tenderaufstiegen angespritzt. Das Fahrwerk weist zierliche Vollmetallräder mit niedrigen Spurkränzen auf. Die Steuerung ist in allen Details korrekt ausgeführt. Das Modell ist beidseitig mit einer Kurzkupplungs-
… Lob verdient die filigrane Ausführung der Puffer sowie der Steuerung. Viel Beachtung verdienen auch die Räder mit feinem Spurkranz. MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
kinematik versehen. Als Lichtquellen dienen LEDs. Der Antrieb des 216 Gramm schweren Tenders erfolgt auf die äußeren Achsen, deren Räder mit Haftreifen versehen sind. Die daraus resultierende Zugkraft reicht aus, um authentische Museumsgarnituren auch über längere Steigungstrecken zu befördern. Die Stromabnahme erfolgt über die Vorlauf- und Treibräder der Lok und die mittlere Tenderachse. Abmessungen und Raddurchmesser sind weitgehend maßstabsgetreu umgesetzt. Für erste Probefahrten stand uns ein digitalisiertes Vorserienmodell mit Sounddecoder zur Verfügung. Nicht nur die Akustik, auch die Fahreigenschaften überzeugten auf Anhieb, was nicht zuletzt auf die gut abgestimmte Einstellung der CVs zurückzuführen ist. Nicht nur „Altösterreicher“ wird das Modell erfreuen. mp
Die elegante Roco-109.13 hat die Drehscheibe der Zugförderungsleitung Paulingen verlassen, um einen Nostalgiezug zu bespannen. Fotos: Ingrid und Manfred Peter
Kurz + knapp t 3PDP3I t "SU/S %$ uvP: € 399,00 t "SU/S %$$N4PVOE uvP: € 469,00 t "SU/S "$EJHJUBM uvP: € 439,00 t "SU/S "$EJHJUBMN4PVOE Preis nach Erscheinen t XFJUFSF7FSTJPOFOJO7PSCFSFJUVOH t &SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM www.roco.cc
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Für Servicearbeiten lässt sich der Tender einfach von der Lok trennen. Auch ein nachträglicher Einbau eines Decoders (mit Sound) ist leicht möglich.
Freistehende Leitungen im Bereich von Führerhaus und Tender am Modell. Mit der Zugfunkantenne und den Indusimagneten darf sie auch auf die freie Strecke.
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Die neuen Weichen und Gleise von Weinert (2)
Feine Schienenwege sauber verlegt Nachdem wir bereits in MIBA 10/2012 die schon lieferbaren Komponenten von Rolf Weinerts „mein Gleis“ vorstellten, soll es nun an den Gleisbau gehen. Lutz Kuhl setzte sie auf einem kleinen Anlagensegment ein – hier sein Bericht mit Tipps und Anregungen zur Gestaltung.
S
chon als ich die neuen Weichen zum ersten Mal in der Hand hielt, machten sie Appetit auf den Gleisbau. Umso erfreulicher war es da, dass Weinert auch gleich einiges an praktischem Zubehör liefert – separat erhältliche Doppelschwellen, Schienenverbinder aus Messingguss und Schienenlaschen in diversen Ausführungen sowohl für NEM- wie für RP-25-Radsätze erleichtern die vorbildgerechte Gestaltung der Gleisanlagen. Gesagt, getan – in meinem Keller fand sich noch ein Segmentkasten (130 x 42 cm), auf dem ein Stück Strecke mit einer Weichenverbindung Platz finden konnte und eine spä-
tere Erweiterung auch nicht ausgeschlossen war. Der Unterbau entstand in bewährter Weise aus einer 5 mm starken Kork-
platte, mit der das Trassenbrett komplett belegt wurde, sowie 4 mm dicken Korkgummistreifen von Heki. Werden zwei Weichen zusammengesteckt, erhält man einen Gleisabstand von 52 mm, der 4,50 m beim Vorbild entspricht – hier könnte also auch noch ein Signal zwischen den Gleisen stehen. Bevor die Weichen dauerhaft aufgeklebt werden, müssen noch die Löcher für die Stelldrähte zum Weichenantrieb gebohrt werden. Sie sollten einen Durchmesser von 8-10 mm haben; später werden sie von den kleinen Einsatzstücken verdeckt, die zwischen die Schwellen gedrückt werden. Bevor der Kleber abbindet, sollte auch noch einmal mit einem Stahllineal kontrolliert werden, ob der durchgehende Strang wirklich gerade liegt – vor allem im
Passt, sitzt, wackelt und hat Luft – der Gleisbautrupp Ea4sr hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Die neue Weichenverbindung kann jedenfalls problemlos befahren werden!
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NEUHEIT
Praktisch sind die kleinen Einsätze, die unter der Stellstange zwischen die Schwellen geklipst werden. Sie wurden hier noch mit einem Stück Tesafilm gesichert. Rechts: Die Einsätze verdecken die Bohrung im Trassenbrett und lassen nur eine kleine, kaum sichtbare Öffnung frei.
Die Schienenverbinder aus Messingguss passen genau in die Aussparungen an den ersten Weichenschwellen; für den Übergang zum Flexgleis wurde das separat erhältliche Schwellenpaar mit den Aussparungen einfach halbiert. Lässt man die Stege stehen, ergibt sich auch gleich der richtige Abstand, damit die Schienenschrauben mittig in den Kleineisen sitzen. Die Doppelschwellen an den (angedeuteten) Schienenstößen werden auf die gleiche Weise eingefügt; auch hier sorgen die Stege wieder für den richtigen Abstand. Die Doppelschwellen liegen in einem Abstand von 172 mm, dies entspricht 15 m beim Vorbild.
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Die Schienenprofile der Herzstücke müssen noch gegeneinander isoliert werden. Dazu werden die Kunststoff-Schienenverbinder von Peco für das Code75-Gleis verwendet.
Die Schwellen erhielten einen Grundanstrich mit stark verdünnter dunkelbrauner Farbe (Revell Nr. 84), danach konnten sie mit einer Mischung aus Weiß und „Erdfarbe“ (Revell Nr. 87) leicht übergraniert werden. Nachdem das Ganze gut durchgetrocknet war, kam noch ein Überzug aus transparenter Acrylfarbe („Wash“) in Sepiabraun (Vallejo Nr. 73200) darüber; dieser Arbeitsschritt konnte auch noch nach dem Schottern erfolgen. Beinahe wäre es vergessen worden: Bevor Schienenprofile und Kleineisen ihren rostbraunen Anstrich erhielten (eine Mischung aus Revell Nr. 83 und Nr. 88), mussten noch die Schienenlaschen aufgeklebt werden … Fotos: Lutz Kuhl
Links: Etwas pfriemelig war das Justieren der Weichenlaternen von Weinert, die direkt über die Stellstangen der Weichen bewegt werden. Der fertige Zungenbereich der Weiche; Antriebskasten und Seilzugabdeckungen kommen ebenfalls von Weinert. Sie mussten noch auf eine 0,5 mm dicke Unterlage geklebt werden, damit ihre Höhe zum Gleis stimmte.
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Zungenbereich drücken sich die Weichen gerne ein Stück nach innen. Die Schwellen an Weichenanfang und -ende weisen an den Kleineisen schon Aussparungen für die Schienenverbinder auf. Diese bestehen aus Messingguss und bilden den fehlenden Teil des Kleineisens mit Klemmhaken und Schrauben nach. Verlötet man die Schienenprofile seitlich von unten mit der durchgehenden Platte des Schienenverbinders, der mit einem Glashaarradierer sorgfältig gereinigt werden muss, ist das Ganze nach dem Einschottern so gut wie unsichtbar. Für die Schienen des polarisierten Herzstücks kommen dagegen die Isolierschienenverbinder von Peco für das Code-75-Gleis zum Einsatz. Diese tragen kaum auf und sind nach dem Bemalen ebenfalls fast nicht mehr zu sehen. Hier wäre es allerdings schön, wenn es einmal entsprechende Schienenverbinder aus Kunststoff mit den Kleineisen gäbe … Die Schwellen bestehen aus einem matten dunkelbraunen Kunststoff und weisen eine sehr feine Holzmaserung auf. Beim Bemalen ist also etwas Vorsicht angesagt, damit diese nicht verschwindet. Dabei ging ich folgendermaßen vor: Zunächst erhielten die Schwellen einen Grundanstrich mit stark verdünnter dunkelbrauner Farbe von Revell. Über die noch feuchte Farbe kann dann eine (fast trockene) Mischung aus Weiß und „Erdfarbe“ graniert werden; dazu muss der Pinsel flach geführt und öfter auf einem Stück Zeitungspapier ausgestrichen werden, sodass er nur wenig Farbe hält. Nach dem Granieren kann das Ergebnis ruhig etwas übertrieben aussehen. Wenn die Revell-Farben gut durchgetrocknet sind (am besten nach einem Tag), kann ein abschließender Auftrag mit sepiabraunem „Wash“ von Vallejo erfolgen. Diese transparente Farbe dämpft die hellen Farbhöhungen wieder etwas und betont zugleich die feinen Maserungen. Die Methode hört sich zwar zunächst zugegebenermaßen etwas kompliziert an, aber wenn man den Bogen einmal heraus hat, geht sie eigentlich recht schnell von der Hand. Die Schienenprofile und Kleineisen erhielten eine Bemalung mit einer Mischung aus „Rostbraun“ (Nr. 83) und „Ocker“ (Nr. 88). Abschließend färbte ich noch die Gleitplatten unter den Weichenzungen ölig-schwarz (Vallejo Nr. 73002) – und danach konnte der Betrieb eigentlich auch schon aufgenommen werden … lk MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
Pikos neue Schnellzugwagen der Gruppe 53
DB-Klassiker aus Sonneberg
Die Drehgestelle der Wagen zeigen eine Fülle an Details.
Nach den Silberlingen nimmt sich Piko einer weiteren urtypischen DB-Wagengruppe an und setzt sie maßstäblich in 1:87 um. Ob es auch wie bei den Silberlingen viel Wagen für wenig Geld gibt, soll folgende kurze Vorstellung von David Häfner zeigen.
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iele trauern ihnen nach, den Wagen der Gruppe 53: Bequeme Sitze, angeordnet in privaten Abteilen und Fenster zum Öffnen lassen einen aber auch ein wenig in Wehmut versinken, wenn im aktuellen Rollmaterial mal wieder der zu geringe Sitzabstand, der Holm an der Stelle des Fensters, der Salami-Geruch vom Mitreisenden oder die mehr schlecht als recht funktionie-
rende Klimaanlage an den Nerven zerren.
Komfortgewinn Zugegeben, Salami gab es bereits, als ab 1953 die ersten Serien-Exemplare des neuen 26,4-m-Schnellzugwagen der DB auf die Schienen kamen. Die Wagen bedeuteten eine erhebliche Steigerung des
Reisekomforts gegenüber den Vorkriegswagen, da sie unter anderem über eine bessere Beleuchtung, in Liegestellung ausziehbare Sitze und Polsterung der unteren Wagenklassen verfügten. Zunächst waren nur einklassige Wagengattungen für den Einsatz im innerdeutschen Schnellzugverkehr vorgesehen. Dabei verfügten die Wagen der ersten Klasse über zehn Abteile mit insgesamt 60 Plätzen, die der zweiten über zwölf Abteile mit 72 Plätzen. Allerdings machte der Kurswagenverkehr sowie das große Fassungsvermögen der Erste-Klasse-Wagen die Einführung eines gemischtklassigen Typs notwendig, der ein Jahr später Premiere hatte. All diese Wagen – auch spätere Gepäck-, Halbgepäck- und Speisewagen – wurden seitens der DB unter der
So dürften sie wohl noch vielen in guter Erinnerung sein, die Wagen der Gruppe 53. Rechts der in den Wagen der 1. Klasse mit einem Läufer versehene Seitengang.
Fotos: Archiv Michael Meinhold
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VORBILD + MODELL
Die Schweißnähte auf dem Dach sind nun deutlich feiner als bei den Silberlingen. Die Griffstangen sind angespritzt, lediglich die Trittstufen müssen noch montiert werden. Die Inneneinrichtung besteht aus einem einfarbigen Kunststoffteil.
Verwendungsgruppe 53 zusammengefasst.
Pikos Modelle Piko liefert zunächst den Wagen der ersten Klasse (Aüm202) sowie den Wagen mit erster und zweiter Klasse (ABüm223). Die Wagen sind in der Expert-Linie angesiedelt, was in Pikos Hierarchie die Mitte darstellt und raffinierte Modelle für anspruchsvolle Modellbahner verspricht. Die vorbildgerecht langen und in Epoche IV angesiedelten Modelle hinterlassen denn auch einen guten Gesamteindruck. Die Bedruckung ist lesbar und sauber aufgebracht. Die bei den Silberlingen etwas grob geratenen Schweißnähte auf den Dächern sind nun deutlich feiner gehalten. Die Fenster zeigen schön die Zweiteilung zwischen dem am Wagenkasten angebrachten Rahmen und der Glasfassung. Allerdings glänzen die Fensterrahmen wie im Neuzustand, die angesichts der Zuordnung zur Epoche IV ruhig etwas matter hätten sein dürfen. An den Wagenböden sind beinahe alle wichtigen Anbauten angespritzt, die Drehgestelle sind durchaus fein deDie Bedruckung der Wagen ist sauber und lesbar aufgebracht. Fotos: dh
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tailliert. Die Inneneinrichtung besteht je aus einem einfarbigen Kunststoffteil. Beim Anblick der Zurüstteile mag man auch bei den Piko-Modellen an Komfortgewinn denken, denn lediglich vier graue Trittstufen müssen montiert werden. Das allerdings bedarf eines gewissen Kraftaufwandes und beschränkt anschließend den befahrbaren Mindestradius auf R3. Kupplungsimitationen und Griffstangen sind hingegen fest angespritzt, wobei letztere farblich fein hervorgehoben sind.
Fazit Mit den ersten beiden Wagen der Gruppe 53 bietet Piko zwei gelungene und optisch ansprechende Modelle an, die für eine uvP von 34,99 € einen guten Gegenwert bieten. dh
Kurz und knapp: • Art.-Nr.: 59620 (Aüm202) • Art.-Nr.: 59621 (ABüm223) • Preis: je € 34,99 • Piko www.piko.de • Erhältlich im Fachhandel
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BÜCHER + VIDEOS
120 Jahre Stainzer Lokalbahn Dietmar Zehetner 96 Seiten, ca. 150 Schwarzweiß-Fotos; Format 165 x 235 mm, Broschur; € 19,95; Sutton Verlag, Erfurt 2012 Die Stainzer Lokalbahn, bei einer Spurweite von 760 mm in der Fachliteratur Österreichs als Nebenbahn bezeichnet, feiert 2012 ihr 120-jähriges Bestehen. Am 26. November 1892 eröffnet, ist sie heute im Besitz der Gemeinde Stainz und lockt jährlich 20.000 Fahrgäste an. Weil größere Publikationen über die „liebenswerteste Bahn der Steiermark“ schon Jahrzehnte zurückliegen, entschloss sich Dietmar Zehetner zu einer Jubiläumsbroschüre, in der das historisch wertvolle Foto dominiert. Ein bloßer Bildband ist das Werk jedoch nicht, denn neben 160 größtenteils erstmalig veröffentlichten Fotos sorgen eine Einleitung „Zur Geschichte der Stainzer Lokalbahn“ sowie Vorspanntexte zu den acht Kapiteln für zahlreiche Informationen, die der Autor geschickt zu komprimieren wusste. Auch die ausführlichen Bildunterschriften dokumentieren die wechselvolle Geschichte der Lokalbahn von ihren Anfängen bis heute, da nostalgisches Reisen mit dem „Flascherlzug“ die Schönheit von Landschaft und Orten links und rechts der Strecke erschließt. So ist das Werk aus der Reihe „Auf Schienen unterwegs“ mehr als nur ein „Bahnbuch“ schlechthin, setzt es doch einer ganzen Region ein lebendiges Denkmal. Und was wird dem Miniaturbahner geboten? In den Lokomotiven und Wagen, die bis heute zwischen PredingWieselsdorf und Stainz unterwegs sind, dürften vor allem LGB-Fans viele beliebte Vorbilder in ihrer „natürlichen Umwelt“ wiedererkennen. Franz Rittig
Baureihe 6510. Die schweren Neubau-Tenderloks der DR Dirk Endisch 144 Seiten, 92 Fotos, 67 Tabellen, 28 Zeichnungen; Format 170 x 240 mm, Festeinband; € 22,00; Verlag Dirk Endisch, Stendal 2012 Mit zuverlässiger Regelmäßigkeit beliefert Verleger und Autor Dirk Endisch die alles andere als homogene Szene der Dampflokfans mit ausgezeichnet recherchierten Arbeiten zur Geschichte 94
einzelner Baureihen. Dabei stört es den ehemaligen Heizer und kritikerprobten Journalisten herzlich wenig, ob es zu den von ihm favorisierten Themen bereits größere Publikationen gibt oder nicht, denn Endisch hat sich nicht nur mit einem kaum kopierbaren, selbstbewussten Schreibstil profiliert, sondern liefert auch stets wesentlich mehr an Fakten, Informationen und vor allem Berichten aus dem Betriebsmaschinendienst, als vergleichsweise bereits erschienene Arbeiten. Mithin dürfte auch sein neuestes Werk Vorhandenes übertreffen. So verdeutlicht er in gut lesbarer, technisch verständlicher Form, was die Neubaulok der Baureihe 6510 konstruktiv auszeichnete und warum die DR eine solche Lok spätestens seit Beginn der 1950er-Jahre dringend brauchte. Ziemlich fehl geht indessen, wer eine posthume Glorifizierung der 6510 durch den allerorts als „Dampfloknarren“ bekannten Endisch vermutet, denn im Ergebnis seines quellenkritischen Herangehens nennt der Autor nicht selten Widersprüchliches beim Namen, etwa mit der ernüchternden Feststellung: „Als die DR dann Ende 1953 zwei Prototypen in Auftrag gab, lagen jedoch weder die fertigen Zeichnungen vor, noch bestand Klarheit darüber, wer die Serienfertigung übernehmen und wie hoch die Stückzahl sein sollte.“ Trotz derart differenzierender Passagen steht am Ende des (traditionell in Blau gebundenen) Buches ein nachvollziehbares Urteil, das die „erste regelspurige Neubau-Dampflok“ der DR eindeutig und zu Recht als „Meilenstein der Technikgeschichte“ qualifiziert. Das war zu erwarten. Franz Rittig
Die Kleinbahn. Privatbahnen und Werksbahnen, Band 25 Ingrid Zeunert (Hrsg.) 96 Seiten, 141 Farb- und 12 Schwarzweißfotos sowie zwei Typenskizzen; Format 163 x 240 mm, Broschüre; € 17,50; Verlag Ingrid Zeunert, Gifhorn 2012 Das profilierte Spezialmagazin wartet wieder mit interessanten, solide recherchierten und reich illustrierten Aufsätzen aus der Welt der Klein- und Privatbahnen auf. In 40 Seiten umfassenden Kurzreports erfährt der Leser zunächst, was derzeit bei den privaten Eisenbahnver-
kehrsunternehmen Deutschlands und den Lokalbahnen Österreichs passiert. Der daran anschließende, historische Aufsatz von Dirk Endisch widmet sich in beachtlicher Breite der Technik und den Einsätzen der 71 ELNA-Loks der Deutschen Reichsbahn in der DDR. Zwei Besuchen bei den Steiermärkischen Landesbahnen und einer Privatbahnexkursion ins Badische folgt abschließend ein Überblick über neue H0-Modelle nach Vorbildern von Kleinund Privatbahnen. Franz Rittig
Das Altensteigerle. Erinnerungen an eine hundertjährige Lokalbahn Reinhard Schwarz, Gerhard Reule 204 Seiten, etwa 270 SchwarzweißFotos, eine historische Übersichtskarte, zahlreiche Tabellen und Fahrzeugskizzen; Format 235 x 220 mm, Festeinband; € 15,90; Herausgegeben von der Sparkasse Pforzheim / Calw 2012 Schmalspurkennern dürfte dieser Titel bekannt vorkommen: Das kleine Werk über das „Altensteigerle“, die bekannte 1000-mm-Schmalspurbahn von Nagold nach Altensteig in Württemberg, ist in der Tat Bestseller und Longseller in einem, zumal es sich beim hier zu besprechenden Buch um ein Exemplar der inzwischen siebenten Auflage (!) handelt. Obwohl die Grundzüge der 1992 erstmalig erschienenen Monographie beibehalten wurden, hat Reinhard Schwarz sein Werk immer wieder ergänzt und vervollständigt, neue „alte Geschichten“ integriert, wieder aufgetauchte historische Fotos hinzugefügt und es nach eingehenden Studien im Hauptstaatsarchiv Ludwigsburg um zahlreiche Informationen, Berichte und Fakten ergänzt. Ohne Gerhard Reule, den exzellenten Detailkenner und Fotochronisten der auch als „Rütschle“ bekannten Bahn, hätte der wertvolle Band mit den zahlreichen historischen Fotos nach sechs Auflagen kaum noch Zukunft gehabt. Reule sorgte nach dem Tode von Schwarz (2007) für die siebente Auflage, die erstmalig mit umfangreichen Ergänzungen aus den Bereichen Modellbahn und Denkmalpflege für eine wesentliche Erweiterung des Leserkreises sorgen dürfte. Somit darf das neue „Altensteigerle“ von 2012 zu Recht als „runderneuertes Altensteigerle“ (Gerhard Reule) gelten. Franz Rittig MIBA-Miniaturbahnen 11/2012
NEUHEITEN (MFJTTDIPUUFSWPONJOJUFD
Class 77 von ESU in H0
Minitec bietet vorbildgerecht rostbraun gefärbte GleisschotterKörnungen aus dem Original-Gestein Phonolith. Das Sortiment gliedert sich nach den Oberbauvorschriften DV 820 von 1939 in die verschiedenen Körnungsklassen Gleisschotter, Kleinschlag, Schaufelsplitt, und Planumssand. Abgerundet wird das Sortiment durch StandardSchotter in maßstäblich leicht erhöhter Körnung, wie er auch seitens der Arbeitsgruppe Normen des BDEF empfohlen wird.
Nach der 151 stellt ESU die nächste sechsachsige Güterzuglokomotive auf die Schienen. Das Modell gibt die eigenwilligen Proportionen des Vorbildes sehr detailliert wieder und gefällt auch in einem ersten Fahrtest. Durch einfaches Umstecken des Mittelschleifers ist das Modell sowohl für Gleich- als auch für Wechselstrom geeignet. Eine ausführliche Vorstellung von Vorbild und Modell wird in MIBA 12/2012 folgen.
NJOJUFD #FSHT#POHBSU[(C3 %BIMJFOXFH % ,FNQFO XXXNJOJUFD EFt"SU/S (MFJTTDIPUUFS ,MFJOTDIMBH 4DIBVGFMTQMJUU 1MBOVNTTBOE 4UBOEBSE4DIPUUFStKFé t&SIÊMUMJDIEJSFLU
&46t"SU/Sté ot&SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
4DIOFMM[VHXBHFOWPO3PDP „Mir san mir“ ist vielen seit Bekanntwerden eines gewissen bayerischen Fußballvereins ein Begriff. Aber auch für die Bahn in Bayern könnte der Satz zutreffen – zumindest während des Bestehens der Gruppenverwaltung Bayern. Roco bildet nun formschöne und feingradig detaillierte Schnellzugwagen eben jener, sich dem gänzlichen Zugriff der Reichsbahn stets wehrenden, Gruppenverwaltung nach. 3PDPt"SU/S VOE,MBTTFt"SU/S VOE ,MBTTFtKFé ot&SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
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NEUHEITEN ,MFJOBCFSGFJO Die Kupplungen verraten es dann doch: Die beiden Güterwagen rollen im Maßstab 1:220 daher. Freudenreich Feinwerktechnik erfreut Z-Liebhaber nach den Modellen des Güterwagens Oppeln nun mit Güterwagen der Gattung Omm 55. Zuerst gibt es die Wagen in einer Doppelpackung mit zwei Betriebsnummern als E 050 der Epoche IV. Weitere Varianten sind in Vorbereitung. Das Fahrwerk besteht aus Neusilberblech, während der Aufbau in Kunststoff gespritzt wurde. 'SFVEFOSFJDI'FJOXFSLUFDIOJL4DIXBS[FS8FH#% 4BOJU[ IUUQXXXGSNPEFMIPNFQBHFUPOMJOFEFt"SU/S
t é t&SIÊMUMJDIEJSFLU
#BSSJFSFGàSEJF#MFDIMBXJOFWPO7JFTTNBOOJO Aufgrund der Länge von 63 mm kann die mit Behang ausgestattete neue Viessmann-Schranke zum Sperren schmaler zweispuriger Straßen verwendet werden. Für eine rechtwinklige Kreuzung liegen dem Bausatz Auffahrten und Mittelstücke sowie Verkehrszeichen bei. Der Bahnübergang ist mit zwei langsam laufenden Antrieben ausgestattet. Unter Verwendung von Kontakten und – bei Mehrspurbetrieb – Relais (beides gehört nicht zum Lieferumfang) wird ein zuggesteuerter und damit vollautomatischer Schrankenbetrieb möglich. Foto: BK 7JFTTNBOOt"SU/S té t&SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
1JLP[VS'SFVEFEFS.PEFMMCBIOFSJO(58<UBTF Nach dem H0-Modell bringt Piko nun auch für die Freunde des aktuellen Nahverkehrs im Maßstab 1:160 den GTW 2/6 von Stadler in den Handel. Das recht schwere Modell verfügt über zwei Motoren, die jeweils die Enddrehgestelle antreiben. Die Bedruckung offenbart den Einsatz des Vorbildes im Norden der Republik, genauer gesagt bei DB Regio Nordost im Bundesland Brandenburg. Auch im Maßstab 1:87 erweitert Piko die Angebotspalette an Stadlers Gelenktriebwagen (GTW) um den GTW 2/8 der Graz-Köflacher-Bahn (GKB). Vorbildgerecht weisen die Endwagen eine gegenüber der DB-Version geänderte Kopfform auf. Völlig neu konstruiert ist der Mittelwagen. Wege, wie Piko-Modelle mit nur wenig Aufwand noch weiter verfeinert werden können, zeigte Sebastian Koch in MIBA 10/2012. 1JLPt"SU/S/ té
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NEUHEITEN
&TTMJOHFS5SJFCXBHFO JO8FDITFMTUSPNBVT GàISVOH Nun auch für Wechselstrombahner liefert Brekina den bereits bekannten Esslinger-Triebwagen als eine Art Universalmodell aus. Dem Modell liegt ein Satz Abziehbilder mit verschiedenen Beschriftungsvarianten für insgesamt sieben Privatbahnen mit zehn Fahrzeugen bei. Mit ihnen kann die Beschriftung vorbildgerecht ergänzt werden. Der „Beipackzettel“ erklärt die Handhabung der Nassschiebebilder schrittweise und klar verständlich. Auch die exakte Anordnung der Beschriftung wird unter Zuhilfenahme von Fotos verdeutlicht.
78#FFUMFEFS[XFJUFO4FSJFJOSFFGCMVFNFUBMMJD Wiking schickt den im Gegensatz zur ersten Serie flacheren Beetle der zweiten Generation auf die H0-Straßen. Die in reef-blue metallic lackierte Karosserie verfügt über feine Seitenspiegel. Die Inneneinrichtung ist in beige gehalten, das Lenkrad sowie das gravierte Armaturenbrett sind hingegen schwarz. Die Frontscheinwerfer sind transparent, die Rücklichter rottransparent. Zwar gehört der Beetle unzweifelhaft zur Epoche VI, sein Retrostil dürfte aber viele begeistern.
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.JMJUÊSGBIS[FVH("; WPO)FSQB Im Set bestehend aus zwei Fahrzeugen erscheint das Militärfahrzeug des Typs GAZ 69 im Maßstab 1:120. Das Vorbild stammte aus sowjetischer Produktion und war als leichter Streitwagen eingesetzt. Die Modelle sind sandbeige bzw. gelboliv lackiert, ihre Planen sind je nach Gusto abnehmbar. )FSQBt"SU/S té t&SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
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8BHFOGàSTDIXFSF(àUFSWPO-JMJQVU Im Maßstab 1:160 bringt Liliput Modelle des sechsachsigen Drehgestellflachwagens Sahmms 711, der im Vorbild bis zu 104 t tragen kann und für den Transport von Blechcoils vorgesehen ist. Die in den Epochen IV-V angesiedelten Modelle sind in verschiedenen Beladungs- und Bedruckungsvarianten erhältlich. -JMJQVUt"SU/S- té t"SU/S- té t &SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
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NEUHEITEN 1SFNJVN#JSLFOWPO.PEFM4DFOFJO/VOE55 In der Realität oft ein Ärgernis, sind Birken für Modellbahner eine willkommene Abwechslung zum braun-grünen Modellbaum. Die Birken gibt es in verschiedenen Höhen sowie mit einfachem bzw. doppeltem Stamm. Die bisher erhältlichen Birken wurden überarbeitet und sind als Programmlinie in der Premium Version erhältlich. .PEFM4DFOFt"SU/S#4#JSLFEPQQFMUNNté t #4#JSLFFJOGBDINNté t#4#JSLFEPQQFMU NNté t#4#JSLFFJOGBDINNté t#4 #JS LFFJOGBDI NNté t&SIÊMUMJDICFJ-BOHNFTTFS.PEFMMXFMU "N4DISPOIPG % 8JMMJDI XXXMBOHNFTTFSNPEFMMXFMUEF
*TBCFMMB#PSHXBSE,PNCJJO Auch Familienväter mussten auf den Charme der Isabella Borgward nicht verzichten. Herpa stellt aber nicht nur ModellbahnVätern den auch im Modell formschönen Kombi zur Verfügung, der im Vorbild ab 1955 auf den Straßen unterwegs war. )FSQBt"SU/S té ot&SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
,MBQQEFDLFMXBHFOJO#BVHSÚ F) In der Produkt-Linie Classic fertigt Piko einen sehr fein detaillierten Klappdeckelwagen der Gattung Kmm21 der Deutschen Reichsbahn. Der Wagen ist sauber beschriftet und in der Epoche III angesiedelt. Alle Klappen des Wagens lassen sich separat öffnen. 1JLPt"SU/S té t&SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
.PEFMMFJTFOCBIOSFJOJHVOHTBOMBHFJO Momira hat die eigene Modellauto- zu einer Modelleisenbahnreinigungsanlage weiterentwickelt. Das System beruht auf hochwertiger Microfasertechnik und entstaubt Fahrzeuge durch die statische Aufladung der Microfasern. Verstaubte Modelle müssen je nach Verschmutzungsgrad mehrfach durch die Vorrichtung geschoben werden. Die Reinigungsanlage kann sowohl autark – wie auf einer Werkbank, als auch in eine Anlage integriert – beispielsweise in einem Tunnel – genutzt werden. Alternativ zur versteckten Lösung offeriert Momira eine Reinigungshalle aus Grafikkarton der Firma WS-Lasercut, in welche die Reinigungsanlage eingesetzt werden kann. Die Reinigungsanlagen entstehen in Zusammenarbeit mit der Pidinger Werkstätte der Lebenshilfe und sind mit einem Stück Gleis versehen. .PNJSB 'SàIMJOHTUSB F #BE3FJDIFOIBMM XXXNPNJSBFV t"SU/S.PEFMMFJTFOCBIOSFJOJHVOHTBOMBHFté t "SU/S4UBVCNBHOFUCPY3FGJMMFSté t"SU/S 3FJOJHVOHTIBMMFté t&SIÊMUMJDIEJSFLU
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NEUHEITEN
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8PMGGàSLMFJOF4QVSFO Speziell für die Spur T sowie die Gruben- und Feldbahnen der Firma Busch ist nun der analoge Fahrregler SFR300 erhältlich, der den Bereich der kleinsten Spuren mit Fahrspannungen bis 4,5 V bei 0,3 A abdeckt. Der SFR300 stellt für Glockenankermotoren eine äußerst feinfühlig regelbare Gleichspannung zur Verfügung, Eisenankermotoren lassen sich mit einer Mischung aus Impulsen und Gleichspannung versorgen. So werden alle Modelle sanft und präzise angesteuert und fahren vorbildgetreu langsam und ruckfrei an. Der Fahrregler wird als komplettes Set mit Handbedienteil, offenem Leistungsteil und passendem Steckernetzteil geliefert.
Fleischmann steigert das Rangiervergnügen im Maßstab 1:87, indem man die bekannte BR 81 sowohl in Wechselstrom als auch in Gleichstrom mit einer digitalen Kupplung versieht. Während die Wechselstromvariante mit der bereits von Roco-Modellen bekannten Digital-Kupplung versehen ist, können nun auch erstmals Nutzer der Fleischmann-Profikupplung digital Lok und Wagen trennen. Eine ausführliche Vorstellung folgt in DIMO 01/2013. 'MFJTDINBOOt"SU /S 8FDITFMTUSPNt"SU /S (MFJDITUSPNtKFé
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Als einmalige Sonderserie fertigt Fleischmann die eigene Werbelok zum 125jährigen Firmenbestehen. Die Vorbildmaschine 145 023 ist bei der Pressnitztalbahn eingestellt und trägt die Werbeaufschriften seit März diesen Jahres. Das Modell zieht nun nach und ist an den Seiten vorbildentsprechend mit zwei unterschiedlichen Motiven bedruckt. Es verfügt über die bereits bekannte Technik der Modell-Schwestermaschinen.
Passend für die Epoche III produziert Tillig im Maßstab 1:87 einen zweiachsigen Kesselwagen der Eisenbahn-VerkehrsmittelAktiengesellschaft (EVA). Neben der lupenreinen Beschriftung gefällt der Wagen durch einen hohen Detaillierungsgrad.
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NEUHEITEN 1,1*$8BHFOJO55 Vor allem im Osten Deutschlands gehören die InterCity Wagen der PKP – auch in Zugverbänden mit DB-Wagenmaterial – mittlerweile zum alltäglichen Bild. Tillig bringt nun ein entsprechendes Modell im Maßstab 1:120. Der Wagen weist eine sehr saubere Bedruckung auf. Zudem liegen bruch- bzw. schwundgefährdete Zurüstteile in doppelter Menge bei. Sehr lobenswert! 5JMMJHt"SU/Sté t&SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
%JFTFMMPLPNPUJWFEFS#BVSFJIF%)$B5IZTTFO Ade lässt nach den Modellen der bekannten Henschel-Industrieloks mit Gelenkwellen nun die Version folgen, die ihre Kraft mittels Blindwelle und Kuppelstangen überträgt. Das kann man auch aus der Bezeichnung Ca ableiten, die besagt, dass der C-Kuppler über eine außenliegende Blindwelle verfügt. Farblich ist das Modell in der Henschel-Standard-Lackierung gehalten – erkennbar am hellblauen Aufbau mit einer breiten doppelten Zierlinie in Alusilber, die an den Vorbauten zum Henschel-Stern hin spitz zuläuft. In technischer Hinsicht unterscheidet sich das Modell nur unwesentlich von der in MIBA 6/2012 vorgestellten Version mit Gelenkwellenantrieb. "EFt"SU/Stét&SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM
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Bei all den neu erschienenen Güterwagen könnte man fast meinen, die Hersteller hätten auf das MIBA-Spezial 93„Güter auf die Bahn“ reagiert. Auch Hobbytrain trägt mit seinen komplett neu konstruierten Flachwagen des Typs Remm665 zu mehr Güterverkehr auf Modellbahngleisen bei. Die Modelle sind sehr sauber bedruckt und in verschiedenen Epochen-Ausführungen zu haben. Über die abweichende Bedruckung hinaus laufen die Wagen dann auch auf unterschiedlichen Drehgestellen.
Als Sondermodell legt Fleischmann eine weitere Version der bayerischen D VI auf. Das Modell trägt einen ockergelb-schwarzen Präsentationsanstrich und ist auf den Namen „Euterpe“ getauft, gemeinhin auch als eine der neun olympischen Musen bekannt. Genauer gesagt handelt es sich bei Euterpe (die Erfreuende) um die Muse der lyrischen Dichtung und des Flötenspiels. Passenderweise handelt es sich bei vorzustellender Fleischmann-Lok um eine Soundvariante. Den in MIBA 9/2012 vorgestellten Weinkesselwagen könnte man ja Dionysos nennen …
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Was bringt die MIBA im Dezember 2012?
MIBA-Verlag Am Fohlenhof 9a D-82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-225, Fax 0 81 41/5 34 81-200 www.miba.de, E-Mail
[email protected] Chefredakteur Martin Knaden (Durchwahl -233) Redaktion Lutz Kuhl (Durchwahl -231) Gerhard Peter (Durchwahl -230) Dr. Franz Rittig (Durchwahl -232) Gideon Grimmel (Durchwahl -235) David Häfner (Durchwahl -236) Katrin Bratzler (Redaktionssekretariat, Durchwahl -202) Ständige Mitarbeiter Bernd Beck, Thomas Becker, Ludwig Fehr, Bernd Franta, Hermann Hoyer, David Hruza, Otto Humbach, Rainer Ippen, Bruno Kaiser, Marie-Luise Knipper, Sebastian Koch, Thomas Küstner, Thomas Mauer, Horst Meier, Ingrid Peter, Manfred Peter, Burkhard Rieche, Stephan Rieche, Hermann Riedel, Ulrich Rockelmann, Dr. Bernd Schneider, Dipl.-Ing. Herbert Stemmler, Jacques Timmermans, Guido Weckwerth, Dr. Gebhard J. Weiß, Daniel Wietlisbach, HaJo Wolf, Bernd Zöllner
MIBA-Verlag gehört zur VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-224, Fax 0 81 41/5 34 81-200
Artitec ist bekannt für seine hochdetaillierten Gebäudebausätze in Resintechnik. Neu ist von den Niederländern ein Ensemble „Bahnbetriebswerk“. Dem größten Gebäude widmen wir einen Baubericht; im Folgebeitrag stellen wir die anderen Komponenten vor. Foto: Bruno Kaiser
Geschäftsführung Werner Reinert, Horst Wehner Verlagsleitung Thomas Hilge Anzeigen Elke Albrecht (Anzeigenleitung, 0 81 41/5 34 81-151) Evelyn Freimann (Kleinanzeigen, Partner vom Fach, 0 81 41/5 34 81-152), seit 1.1.2012 gilt Anzeigen-Preisliste 61 Vertrieb Elisabeth Menhofer (Vertriebsleitung, 0 81 41/5 34 81-101) Christoph Kirchner, Ulrich Paul (Außendienst, 0 81 41/5 34 81-103) Ingrid Haider, Petra Schwarzendorfer, Karlheinz Werner (Bestellservice, 0 81 41/5 34 81-0) Vertrieb Pressegrosso und Bahnhofsbuchhandel MZV GmbH & Co KG, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim Postfach 12 32, 85702 Unterschleißheim Tel. 0 89/31 90 6-2 00, Fax 0 89/31 90 6-1 13 Abonnentenverwaltung MIBA-Aboservice, MZV direkt GmbH & Co KG, Postfach 104139, 40032 Düsseldorf, Tel. 0211/690789985, Fax 0211/69078970 Erscheinungsweise und Bezug Monatlich ein Heft à € 6,90 (D), € 7,60 (A), SFr. 13,80 Jahresabonnement inkl. Messe-Ausgabe € 79,80, Ausland € 94,– Abopreise sind inkl. Porto und Verpackung. Bezugsbedingungen für Abonnenten Rechnungsstellung immer nur für den Bezug eines Kalenderjahres. Schriftliche Kündigung spätestens acht Wochen vor Ablauf des Abonnements, ansonsten erfolgt automatische Verlängerung für ein weiteres Bezugsjahr. Ausnahme: Von vorne herein befristet bestellte Abonnements laufen zu dem gewünschten Termin ohne weitere Benachrichtigung aus.
Kurz nach Redaktionsschluss erreichte uns die sächsische I K von LGB. Der kleine Dampfer entspricht der „Neubaulok“ mit der Betriebsnummer 54, wie sie z.B. bei der diesjährigen Sonderfahrt zum Goldenen Gleis eingesetzt war. Wir stellen Vorbild und Modell vor. Foto: dh
Weitere Themen:
t MIBA-Test: Die E 10 003 als H0-Modell von Rivarossi und ihr großes Vorbild t Elektrotechnik: Ein Modellstellwerk mit TrainController im Netzbetrieb t Modellbahn-Anlage: Eine Vater-und-Sohn-Anlage zum Saisonauftakt
Aus Aktualitätsgründen können sich die angekündigten Beiträge verschieben.
MIBA 12/2012 erscheint am 16. November 2012 122
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MIBA-Miniaturbahnen 11/2012