Ausgabe 2·2001 · www.miba.de
EXTRA
Ü A n b er w au end f C un D- ge RO n M
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r ne n er ah o n digital 1 ll b s c h llbah de rm ode hi , M h n i s s e i t 1 9 4 8 42 zeic ationen t er men u
- und Sharew · Free a versionen re fü o m e und r M ·D e t i : a M D B I f o BAS p il d s · pd e e s a G m tinh zia c IBA al t l · M bücher u d n n d D sv a ·H ok
· Digitalsysteme für Einsteiger · Marktübersicht Lokdecoder · Decodervergleich und Decodereinbau · Anlagen mit Digitalsteuerung · Kurztests und Branchennachrichten · Besetztmelder und Rückmeldedecoder
ZUR SACHE
Komfortabel digital D
igitale Modellbahnsteuerungen bieten dem Modellbahner eine Menge Komfort, mehr Komfort als analoge Gleich- und Wechselstromsysteme. Dies beschränkt sich nicht nur auf das unabhängige Steuern von Lokomotiven innerhalb eines Fahrstromkreises oder das Schalten von Lokfunktionen. Auch das Steuern über mobile Bediengeräte wie Lokmäuse oder multifunktionale Handsteuergeräte ist ein Pluspunkt der Digitalsysteme. Damit ist aber das Ende der Fahnenstange längst nicht erreicht. Im Gegenteil, denn die digitalen Mehrzugsysteme sind nur die Basis für die bequeme Steuerung von Modelleisenbahnanlagen und können noch wesentlich mehr bieten.
Mithilfe einiger Fotos von Gerhard Peter und der Zeichnung über die inneren Struktur eines Prozessors für einen Lokdecoder sowie jeder Menge Rechnerpower schuf unsere Grafikerin Katja Raithel das „Composing“ für den Titel dieser MIBA-EXTRAAusgabe. Ausgabe 2·2001 · www.miba.de
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Gemeint sind nicht noch mehr Lokfunktionen. Denn da werden im DCC-Bereich mit den neuesten Zentralen und Lokdecodern zwölf schaltbare Funktionen geboten, die eher für Großbahner als für H0-Bahner gedacht sind. Die vielen Funktionen können auch noch den Funktionstasten frei zugeordnet werden und die Funktionsausgänge auf Blinken und „Flashen“ eingestellt werden. Dimmfunktionen erlauben das Einstellen der Helligkeit von Stirnbeleuchtungen und mehr. Mehr Komfort lässt sich auch nicht auf alle Anwendungsfälle sprich: Betriebsmöglichkeiten und -philosophien übertragen. Für den manuellen Modellbahnbetrieb einer schnuckeligen Neben- oder Schmalspurbahn, sei es im Keller oder im Garten, bieten Lokmäuse oder Fahrregler wie „Fred“ von Uhlenbrock den gewünschen Komfort. Für den halb automatisierten Betrieb einer zweigleisigen Hauptbahn mit abzweigender Nebenstrecke reicht die Funktionalität dieser Eingabegeräte nicht unbedingt aus. Hier benötigt der Modellbahner vielleicht ein multifunktionelles mobiles Eingabegerät wie das LH100 von Lenz, das MX2 von Zimo oder das ControlHandy von Trix. Nicht jedes Gerät bietet jedem Modellbahner den gleichen Komfort. Und leider können die genannten und
auch andere Handbediengeräte nicht freizügig eingesetzt werden. Hier steht der Modellbahner vor einer etwas unkomfortablen Inkompatibilität. Fast jeder Hersteller spendierte seinem System einen anderen Datenbus. Gemeint ist die Leitung bzw. das Kabel, die alle Einund Ausgabegeräte mit der Zentrale verbinden. Zwar werden jetzt zunehmend Bus-Converter (S. 20) und Übersetzungsmodule angeboten, um z.B. den LH100 von Lenz an die Intellibox anschließen zu können, doch muss der Modellbahner die Inkompatibilität mit zusätzlichen Kosten ausgleichen, was nicht nur unkomfortabel, sondern im Grunde völlig unzeitgemäß ist. Wünschenswert wären komfortablere Bedienungsschnittstellen zwischen Mensch und Maschine. Komfortabel ist ein universeller Steuerbus, an den alle Geräte zum Steuern, ob digital oder analog, angeschlossen werden; Entsprechendes ist bei der Morop in der Planung (S. 14ff). Komfortabel wären multifunktionelle Ein- und Ausgabegeräte mit Klartextanzeigen zum einfachen Einstellen von Decodern aller Art und Programmieren von Fahrstraßen, Funktionsabläufen und dergleichen; Ansätze gibt es bei Digitrax mit einem „Palm“ (S. 24). Bertold Langer möchte schließlich von den Modellbahnkollegen wissen, wie die Bedienoberfläche der Steuergeräte für eine einfache und bequeme Steuerung auszusehen hat. Denen, die uns ihre Meinung sagen, winken Preise in Form von DCC-Decodern (S. 76ff). Einen Komfortzuwachs hingegen gibt es bei den Fahrzeugdecodern hinsichtlich der Fahreigenschaften durch optimierte Motorregelungen zu vermelden. Um zu wissen, wo die Züge fahren oder stehen, muss man sich nicht bücken und unter die Anlage schauen. Einfacher geht es mit den geeigneten Rückmeldemodulen. Eine Übersicht sorgt für Durchblick (S. 50ff). Gerhard Peter 3
Eine Anlage mit zwei Bw – neben dem Dampf-Bw gibt es hier noch ein Ellok-Bw – bietet besonders vielen Lokomotiven eine Bühne. Da ist es besonders sinnvoll, diese Anlage digital zu steuern. Norbert Wirth berichtet von seinen Erfahrungen ab Seite 70.
vth Verlag für Technik und Handwerk GmbH MIBA-Miniaturbahnen Senefelderstraße 11, D-90409 Nürnberg Telefon (09 11) 5 19 65-0, Telefax (09 11) 5 19 65-40 http://www.miba.de, E-Mail
[email protected] Geschäftsführung Ulrich Hölscher, Ulrich Plöger Redaktionsleitung Thomas Hilge (Durchwahl -35) Chef vom Dienst Martin Knaden (Durchwahl -33) Redaktion Lutz Kuhl (Durchwahl -31) Gerhard Peter (Durchwahl -30) Joachim Wegener (Durchwahl -32) Kerstin Gehrmann (Redaktionsassistenz, Durchwahl -24) Mitarbeiter dieser Ausgabe Rainer Ippen, Claus Dahl, Rutger Friberg, Dieter Ruhland, Torsten Nitz, Gerold Scharrer, Norbert Wirth, Dr. Bertold Langer, Dr. Michael König, Uwe Magnus, Johannes Schmitt, Dr. Bernd Schneider Technische Herstellung Ingrid Barsda (Durchwahl: -12) MIBA-Anzeigenverwaltung Elke Albrecht (0 81 41/5 34 81-15) Evi Freimann (Partner vom Fach, 0 81 41/5 34 81-19) Am Fohlenhof 9a, D-82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-0, Fax 0 81 41/5 34 81-33 z. Zt. gilt Anzeigen-Preisliste 50 Vertriebsleitung Andrea Lauerer (0 81 41/5 34 81-11) Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck Vertrieb Presse Grosso und Bahnhofsbuchhandel MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG, Breslauer Straße 5, 85386 Eching Tel. 0 89/3 1 9 0 6-0, Fax: 0 89/31 90 61 -13 Bankverbindungen Deutschland: HypoVereinsbank AG Fürth, Konto 3 943 089; BLZ 762 200 73 Schweiz: Postscheckamt Zürich, Konto 80-54 815-8; Niederlande: Postbank 409 87 23; Österreich: Raiffeisenverband Salzburg, Konto 930 550 44; BLZ 35 240
In Modellen der Nenngröße N ist der Platz für einen Decoder nicht gerade üppig. Gerhard Peter verrät daher einige Tipps und Tricks zum Einbau der Minis in die Minis ab Seite 44. Bei Anlagen mit vielen Rückmeldepunkten fällt ein erheblicher Verkabelungsaufwand an. Wie man dies nach allen Regeln der Kunst bewältigt, erläutert Gerold Scharrer ab Seite 63.
Copyright Nachdruck, Reproduktion oder sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise und mithilfe elektronischer Datenträger – nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Anfragen, Einsendungen, Veröffentlichungen Leseranfragen können wegen der Vielzahl der Einsendungen nicht individuell beantwortet werden; bei Allgemeininteresse erfolgt ggf. redaktionelle Behandlung oder Abdruck auf der Leserbriefseite. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Alle eingesandten Unterlagen sind mit Namen und Anschrift des Autors zu kennzeichnen. Die Honorierung erfolgt nach den Sätzen des Verlages. Die Abgeltung von Urheberrechten oder sonstigen Ansprüchen Dritter obliegen dem Einsender. Das bezahlte Honorar schließt eine künftige anderweitige Verwendung ein, auch in digitalen On- bzw. Offline-Produkten. Haftung Sämtliche Angaben (technische und sonstige Daten, Preise, Namen, Termine u.ä.) ohne Gewähr. Repro WaSo PrePrintService GmbH & Co KG, Düsseldorf Druck L.N. Schaffrath KG, Geldern ISSN 1430-886X
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
MARKTÜBERSICHT Digital für Ein- und Umsteiger Universaldecoder Rückmeldung – wie und womit?
6 30 50
GRUNDLAGEN Ein universeller Steuerbus 14 Welche Oberfläche darfs denn sein? 76
NEWS CHECK
Dr. Michael König beschreibt den Selbstbau eines Motorola-Decoders für Dreiwegweichen ab Seite 84.
Löten und Sparen Wendezuglokdecoder Signale stellen Faltbarer Decoder Bitte umsteigen … Decoder mit Softdrive Mehr als nur ein Fahrstraßenmodul Fahrstraßen schalten Digital im Selbstbau (Edits Pro) Mit und ohne Sound
18 18 19 19 20 20 21 21 22 22
BRANCHE INTERN
Mit von der Partie ist auch diesmal wieder eine Begleit-CDROM, die bis zum Rand voll gepackt ist mit brandheißer Free- und Shareware, Demoversionen und Bildschirmschonern, Dokumentationen und Handbüchern – insgesamt über 60 Anwendungen für Modellbahner. Exklusiv als Vollversion das Programm MIBA-FBS, eine komplexe Fahrplansoftware, mit der sich Bildfahrpläne, Buchfahrpläne, Umlaufpläne u.v.m. entwickeln lassen. Mehr zum Inhalt der CD finden Sie ab Seite 102. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Neues, vor allem aus der Neuen Welt 23 Die Bit-Schmiede (Firmenporträt Lenz) 26 Wo gehts ihm ab? 42 11 ist Top! 42
DIGITAL-PRAXIS Bits, Bytes und andere Register Minis in die Minis Automatischer Halt Doppeldecoder für Doppelweiche Für ´nen schlappen Hunni Schalten und Walten
37 44 58 84 90 94
MODELLBAHN-ANLAGE 14 m2 Digitalbetrieb Komfortabel steuern – mit MpC
63 70
SOFTWARE Digitales Allerlei Bahnspaß erster Klasse Heimatseiten im Zwischennetz
102 108 112 5
Was bieten die aktuellen Einstiegsangebote?
Digital für Ein- und Umsteiger Bei den meisten Modellbahnbegeisterten findet der Einstieg ins Hobby mit einem Startset statt. Neben den „traditionellen“ analogen Zusammenstellungen gibt es inzwischen jede Menge Anfangspackungen, die mit einer funktionsorientierten digitalen Steuerung ausgestattet sind. Rainer Ippen mit einer Übersicht über die aktuelle Vielfalt der Angebote.
D
ie Welt der digitalen Einsteigerpackungen ist gespalten: Es gibt auf der einen Seite die Angebote der großen Komplettanbieter, die Fahrzeuge, Gleismaterial und Digitalsteuerung zu Komplettsets zusammenstellen. Auf der anderen Seite bündeln auch die Produzenten der Digitalsysteme ihre Produkte um Einsteiger, aber auch Umsteiger von analog nach digital zu locken.
Märklin: Premium oder Delta? „Wennschon, dennschon“ – das ist die Philosophie vieler Ein- und Umsteiger auf Digital. Dementsprechend lockt Märklin die Spur-1-Bahner mit dem
Premium-Startset 55031. Es beinhaltet einen Personen- und einen Güterzug, eine Control Unit und einen Trafo. Die Lokomotiven sind mit digitalen Hochleistungsantrieben ausgestattet und lassen sich individuell abstimmen. Das Gleismaterial reicht zum Beispiel zum Bau einer Ovalstrecke mit Ausweichgleis in einer Größe von 396 x 219 cm (jeweils Schienenmitte bis Schienenmitte gemessen). Der Platzbedarf liegt somit bei ca. 415 cm x 240 cm. Dabei sind die Ausweichstrecken so bemessen, dass der Personenzug mit zwei Wagen den Güterzug mit zwei Wagen passieren kann. Für H0-Modellbahner liegen die letzten Premium-Startsets 29845 mit
Digitale Komplett-Startsets im Überblick Hersteller Bezeichnung
Märklin
Märklin
Delta-Startpackung Delta-Startpackung Delta-Startpackung
Märklin
Fleischmann
Fleischmann
Premium-Startset
Cargoexpress
Regionalexpress
Artikelnummer
29535
29645
29815
29855
66368
66369
Nenngröße
H0 ~
H0 ~
H0 ~
H0 ~
H0 =
H0 =
Systembezeichnung
Delta
Delta
Delta
Märklin-Digital
Twin-Technik
Twin-Technik
TwinCenter 6802, Digital-ControlTrafo 6811
TwinCenter 6802, Digital-ControlTrafo 6811 FMZ, DCC
Digitalkomponenten
Delta-Control 6604, Delta-Control 6604, Delta-Control 6604, Control Unit 6021, Regeltrafo 6647 Regeltrafo 6647 Regeltrafo 6647 Trafo 6002
Datenformat am Gleis
Märklin-Motorola
Märklin-Motorola
Märklin-Motorola
Märklin-Motorola
FMZ, DCC
Gerätebus
–
–
–
I 2C
LocoNet
LocoNet
Rückmeldebus
–
–
–
s88
s88, LocoNet
s88, LocoNet
Anzahl der Lokadressen
4 (5 mit Delta-Pilot)
4 (5 mit Delta-Pilot)
4 (5 mit Delta-Pilot)
80
FMZ: 119, DCC: 9999
FMZ: 119, DCC: 9999
Fahrstufen
–
–
–
14
FMZ: 14, DCC: 14, 28, 128
FMZ: 14, DCC: 14, 28, 128
max. Anzahl schaltbares Zubehör
–
–
–
256 Magnetartikel
256 Magnetartikel
256 Magnetartikel
erweiterbar mit
6
Märklin
Märklin-DigitalDelta-Pilot, Weiter- Delta-Pilot, Weiter- Delta-Pilot, WeiterFMZ-Handregler, FMZ-Handregler, verwendung der verwendung der komponenten, busverwendung der buskompatible Kom- buskompatible KomTriebfahrzeuge auch Triebfahrzeuge auch Triebfahrzeuge auch kompatible Kompoponenten anderer ponenten anderer unter Märklin-Digital unter Märklin-Digital unter Märklin-Digital nenten anderer HerHersteller Hersteller und kompatiblen und kompatiblen und kompatiblen steller
Gleismaterial
C-Gleis-Oval, 2 Handweichen, Überholgleis
C-Gleis-Oval, 2 Handweichen, Überholgleis
K-Gleis-Oval, 2 Handweichen, Überholgleis
C-Gleis-Oval, 2 Handweichen, Überholgleis
Profi-Gleis-Oval, 2 Handweichen, Überholgleis
Profi-Gleis-Oval, 2 Handweichen, Überholgleis
Anlagengröße
184 x 84 cm
184 x 84 cm
200 x 75 cm
184 x 84 cm
198 x 88 cm
198 x 88 cm
Fahrzeuge
1 Lok, 3 Güterwagen, 2 Personenwagen
1 Lok, 5 Güterwagen
1 Lok, 5 Güterwagen
2 Loks, 4 Güterwagen, 3 Schnellzugwagen
1 Lok, 4 Güterwagen
1 Lok, 3 Doppelstockwg.
Anz. max. digital schaltbarer Lokfunkt.
–
–
–
5
5
5
–
inkl. PC-Interface
inkl. PC-Interface
1000,–
1000,–
1100,–
Bemerkung
–
–
ferngesteuerter Drehkran
ungefährer Ladenpreis (in DM)
350,–
400,–
500,–
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Werkfoto
Märklin: Premium-Startset I
Güter- und Personenzug sowie großer C-Gleisanlage, Digital-Zentraleinheit und Transformator in den Geschäften. Sie werden nun vom Folgeset abgelöst, das im Unterschied zur „Erstausgabe“ eine Schlepptenderlok der Baureihe 18.4 mit drei Schnellzugwagen sowie eine Ellok der Baureihe E 40 und vier Güterwagen enthält. Die Dampflok ist mit beleuchtetem Spitzensignal, Rauchgenerator, Pfeifgeräusch und
Fleischmann
Glockenläuten ausgestattet. Auch die Ellok ist beleuchtet und kann zwei Pfeifgeräusche abgeben. Für den zurückhaltenderen MärklinDigital-Einsteiger hält das Göppinger Unternehmen drei Startsets bereit, die jeweils einen Zug, einen Fahrtrafo, eine Delta-Control sowie Gleise beinhalten. Unter der Bestellnummer 29535 findet man eine Packung, die eine Tenderdampflokomotive der Baureihe 86 der DB (mit Delta-Modul), einen Rungenwagen, einen gedeckten Wagen, einen Kesselwagen und sowie zwei zweiachsige Personenwagen enthält. Packung 29645 bietet eine E-Lok der Baureihe 151 der Deutschen Bundesbahn mit Delta-Modul, einen Doppelrungenwagen mit aufgeladenen Röhren, einen Kesselwagen, einen Schiebewandwagen, einen Schwenkdachwagen sowie einen offenen Güterwagen. Kommen die beiden zuvor genannten Delta-Packungen mit Märklin-C-Gleis (ausreichend für ein Oval
MARKTÜBERSICHT
mit Ausweichstelle) daher, befinden sich in Packung 29815 Märklin-KGleise. Auf ihnen fahren eine Güterzuglokomotive der Baureihe 41 (DB) mit eingebautem Delta-Modul, ein Schotterwagen, ein Schiebedachwagen, ein Rungenwagen, ein offener Güterwagen beladen mit Stahlplatten sowie ein Güterzug-Begleitwagen. Außerdem enthält diese Packung den Märklin-Drehkran, der ferngesteuert gedreht werden und sowie heben bzw. senken kann. Die Stahlplatten des Flachwagens lassen sich mit dem ferngesteuerten Elektromagneten greifen. Während Käufer der PremiumPackungen bereits den Grundstein für
Fleischmann
Fleischmann
LGB
Roco
Roco
Trix
Tillig/Roco
Cargoexpress
Regionalexpress
Digital-ControlStartpackung
MZS-Digital-StarterSet
Digital-Startset mit Digitalweiche
Digital-Startset mit ICE
Selectrix-Superset
TT-Digital-Startset
69368
69369
69370
70255
41212
41203
11108
01200
N
N
N
IIm (G)
H0 =
H0 =
N
TT
Twin-Technik
Twin-Technik
FMZ-Technik
MZS
Roco digital („Digital is cool“)
Roco digital („Digital is cool“)
Selectrix
Roco digital (digital ist cool)
TwinCenter 6802, Digital-ControlTrafo 6811
TwinCenter 6802, Digital-ControlTrafo 6811
Central-Control 2000 und Trafo
Lokmaus 2 10760, Verstärker 10761, Transformator 10718
FMZ, DCC
FMZ, DCC
Digital-ControlSteuergerät DC 6803, DigitalControl-Trafo 6811 FMZ
DCC
DCC
DCC
Selectrix, DCC
DCC
LocoNet
LocoNet
–
LGB-Bus
MausBus/RocoNet
MausBus/RocoNet
Sx
MausBus/RocoNet
s88, LocoNet
s88, LocoNet
–
LGB-Bus
–
–
Sx
–
FMZ: 119, DCC: 9999
FMZ: 119, DCC: 9999
4 (5 mit FMZHandregler)
23
99
99
9
99
FMZ: 14, DCC: 14, 28, 128
FMZ: 14, DCC: 14, 28, 128
FMZ: 14
14
14, 28, 128
14, 28, 128
31
14, 28, 128
256 Magnetartikel
256 Magnetartikel
–
128
888
MausBus: 128, RocoNet: 256
FMZ-Handregler
LGB-Lokmaus, MZS-Systemkomponenten, DCC-kompatible Decoder
FMZ-Handregler, FMZ-Handregler, buskompatible Kom- buskompatible Komponeneten anderer ponenten anderer Hersteller Hersteller
MZS-Zentrale "Typ 2", Lokhandy
Lokmaus 2 10760, Lokmaus 2 10760, Verstärker 10761, Verstärker 10761, Transformator 10718 Transformator 10718
MausBus: 128, Roco- MausBus: 128, RocoNet: 256 Net: 256 Lokmäuse, Weichenkeybord, buskompatible Komponenten anderer Hersteller
Lok Control 2000, Lokmäusen, WeiLokmäuse, WeichenControl-Handy, bus- chenkeybord, buskeybord, buskompakompatible Kompo- kompatible Kompotible Komponenten nenten auch anderer nenten anderer Heranderer Hersteller Hersteller steller
Gleis-Oval, 2 Hand- Gleis-Oval, 2 Hand- Gleis-Oval, 2 HandRoco-Line-BettungsGleis-Oval, 2 HandGleis-Oval, 2 Handweichen, Überweichen, Überweichen, Übergleis-Oval mit Roco-Lineweichen, Überweichen, Überholgleis, 2 Handent- holgleis, 2 Handent- holgleis, 2 Handent1 Digitalweiche und Bettungsgleis-Oval holgleis holgleis, Eingleiser kupplungsgleise kupplungsgleise kupplungsgleise Abstellgleis
Tilig-ModellgleisOval, 2 Handweichen, Überholgleis
93 x 45 cm
115 x 47 cm
84 x 45 cm
120 x 270 cm
235 x 100 cm
235 x 100 cm
114 x 42 cm
68 x 147 cm
1 Lok, 4 Güterwagen
1 Lok, 3 Doppelstockwagen
1 Lok, 3 Güterwagen
2 Loks, 2 Güterwagen
1 Lok, 3 Güterwagen, 2 Personenwagen
3teilige nicht vorbildgetreue ICE-Garnitur
2 Lokomotiven, 4 Schnellzugwagen, 5 Güterwagen
1 Lok, 3 Güterwagen
5
5
1
1 (Lokelektronik: 8)
4
4
2
4
inkl. PC-Interface
inkl. PC-Interface
–
–
–
–
–
–
1000,–
1100,–
600,–
1400,–
350,–
300,–
750,–
400,–
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
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das vollwertige System Märklin-Digital erwerben, bekommen Delta-Kunden ein abgespecktes und auf vier bedienbare Triebfahrzeuge begrenztes Digitalsystem. Zwar lassen sich die Loks mit Delta-Modul auch unter MärklinDigital (und kompatiblen) einsetzen, die Adresseinstellung ist aber nicht veränderbar und es stehen keine weiteren Funktionen zur Verfügung. Da sich Delta- und konventioneller Trafobetrieb kombinieren lassen, können dennoch mehr als fünf Züge zugleich rollen. Es kommt dann nur auf die Kunst des Spielers an, die Gleisanlage geschickt elektrisch zu unterteilen. So könnten die Züge beispielsweise auf freier Strecke von einem automatischen Streckenblock konventionell „durchgereicht“, in Bahnhofs- und BwBereichen dagegen per Delta-Control ohne aufwändiges Zuschalten von Gleisabschnitten manuell gesteuert werden.
kommt mit einer Diesellok der Baureihe 212 und vier Cargo-Güterwagen. Als Digitalsteuergerät ist das TwinCenter enthalten. Auch hier gehören Aufgleisgerät und elektrisches Anschlussmaterial sowie Gleise für ein großes Oval mit langem Überholgleis dazu. Den digitalen „Cargoexpress“ bietet Fleischmann auch in N an. Hier ist aber statt der BR 212 eine Diesellok der Baureihe 218 enthalten. Als weitere N-Digitalstartpackung findet man bei Fleischmann die Zusammenstellung aus Ellok, Baureihe 140, drei Güterwagen, Steuergerät Digital-Control DC, Digital-ControlTrafo. Zum Gleisoval mit Ausweichstelle gesellen sich zwei Handentkupplungsgleise, der Aufgleiser und elektrisches Anschlussmaterial. Werkfoto
Fleischmann: Twin-Center Fleischmanns Twin-Center findet man nun auch in der jüngsten H0-Startpackung des Nürnberger Herstellers. Das Set „Regional-Express“ enthält eine Diesellok der Baureihe 218, zwei Doppelstockwagen (1./2. Klasse und 2. Klasse) und einen Doppelstock-Steuerwagen (2. Klasse). Zum Twin-Center passend ist der Digital-Control-Trafo enthalten. Abgerundet wird das Ganze mit einem Aufgleisgerät und elektrischem Anschlussmaterial. Die mitgelieferten Schienen ergeben ein großes Oval mit langem Überholgleis. Neu ist bei Fleischmann das digitale Start-Set „Cargo-Express“ in H0. Es Werkfoto
Fleischmann: Regionalexpress
Während das Digital-Control DC nur den Betrieb von vier Loks mit FMZDecodern erlaubt, bietet das moderne Twin-Center neben dem Betrieb von FMZ-Loks auch die Möglichkeit, Loks mit DCC-kompatiblen Empfängerbausteinen zu steuern. Zudem dürfte das TwinCenter, an dem via Adapter die alten FMZ-Handregler angeschlossen werden können, mit s88-Rückmeldebus und LocoNet-Bus für einen Ausbau der Modellbahn bestens gerüstet sein.
LGB: Per MZS durch den Garten
Fleischmann: Cargoexpress
Für die LGB-Gartenbahn gibt es vom Ernst-Paul-Lehmann-Patentwerk auch digitale Startsets. Die Digitalsteuerung heißt hier MZS. Das Set 70255, das anlässlich des 120-jährigen Firmenjubiläums erschienen ist, enthält erstmals alles, was zum Einstieg in die
Werkfotos
LGB: MZS-Digital-Starter-Set
MZS-Welt benötigt wird. Dazu gehören zwei LGB-Lokomotiven, die bereits mit MZS-Decodern ausgerüstet sind, zwei Güterwagen, ein großes Gleisoval mit zwei Weichen zum Bau eines Bahnhofes bzw. einer Ausweichstelle, ein leistungsfähiger Trafo, die MZS-Zentrale „Typ 2“, das LGB-Lok-Handy als Handregler sowie Anleitungen, Kabel und weiteres Zubehör. Das MZS-Starter-Set II ist für diejenigen interessant, die bereits LGBFahrzeuge besitzen und von analogem auf digitalen Betrieb umsteigen möchten. Die MZS-Zentrale vom „Typ 2“ kann bis zu 23 Lokadressen handhaben und eine Lokfunktion (je nach Elektronik der LGB-Lok bis zu acht Funktionen) auslösen. Sie besitzt Anschlüsse für den MZS-Power-Booster 55090, sodass zusätzliche Gleisabschnitte mit Fahrstrom versorgt werden können. Weiterhin enthält das Set ein Lok-Handy (55016), einen Hochleistungs-Decoder zum Einbau in eine LGB-Lokomotive, die Anschlusskabel. Der Trafo liegt nicht bei. Werkfoto
LGB: MZS-Handy und MZS-Zentrale
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Roco: Lokmaus mit ICE oder 80 Nach wie vor ein Knüller ist Rocos ICEStartpackung mit Lokmaus 2. Der enthaltene ICE ist zwar „geschrumpft“ im Maßstab 1:100 gehalten, was aber weder Kindern noch spielfreudigen Erwachsenen groß auffällt. Er kann schnell über das lang gestreckte Oval rollen und im Stand „Türenpiepsen“ sowie bei Fahrt Pfeifsignale abgeben. Zur Verlängerung des Zuges bietet Roco 1.- und 2.-Klasse-Wagen separat an. Die zweite Digitalstartpackung enthält eine Tenderdampflok der Baureihe 80, deren Gestänge spielfreundlich reduziert wurde, deren Lampe an der Foto: gp
Trix: Selectrix-Superset
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Trix: Selectrix + Minitrix Das Selectrix-Super-Set 11108 ist nicht ganz neu, aber in seiner Zusammenstellung nach wie vor sehr attraktiv und ein unbedingter Kauftipp. Es enthält zwei Epoche-III-Züge und ein Gleisoval. Der vierteilige Schnellzug kann mit einer DB-Schlepptenderdampflok BR 03.10 bespannt werden. Die Wagen zählen zu den Gattungen A 4üe-28, B 4üe-28/51, Speisewagen WR 4ü(e) und Gepäckwagen Pw4ü-30. Der Güterzug wird von einer Diesellok (BR V 160 „Lollo“) geführt und aus einem gedeckten Güterwagen Gmmhs 56, einem Rungenwagen Rmms 58 mit Plane, einem Hubschiebedachwagen Kmmgks 58 sowie einem Kesselwagen gebildet. Beide Loks sind mit Selectrix-FahrzeugDecodern ausgerüstet. Die Wagen
besitzen eine Kinematik für Kurzkupplung. Zur Steuerung enthält die Packung das Central-Control 2000 und einen Trafo, die beide bei einem Systemausbau weiterverwendet werden können. Das Gleisoval nimmt eine Fläche von 114 x 42 cm ein und umfasst auch das „Bahnhofset“ mit zwei Handweichen und Ausweichgleis.
Tillig und Roco: Digital für TT Tillig-Modellbahnen und Roco haben gemeinsam das digitale TT-Startset geschaffen. Roco lieferte Lok, Lokmaus 2, Verstärker und Trafo, Tillig drei Güterwagen und Gleise für ein großes Oval mit Ausweichstelle. Bei der Diesellokomotive handelt es sich um die sechsachsige Baureihe 232, die einen fest eingebauten Decoder besitzt und deren fahrtrichtungsabhängige Spitzen- und Schlusslichter geschaltet werden können. Das Set ist ein interessantes Angebot für alle, die den Digitalbetrieb in der Nenngröße TT aufnehmen wollen. Ausbaumöglichkeiten bestehen im Rahmen des RocoDigitalsystems und kompatiblen DCCSystemen.
Tillig/Roco: TT-Startset
Roco: Digital-Startset mit ICE und Brücke
Rauchkammertür leuchtet und die mit einem Rauchgenerator ausgestattet wurde. Sie kann wahlweise zwei zweiachsige Personenwagen (Donnerbüchsen) oder drei Güterwagen (ein Flachwagen, ein O-Wagen und gedeckter Wagen) befördern. Damit von Anfang an „digitales Rangierfeeling“ entsteht, liegt eine Weiche bei, die mit einem digitalen Bettungsweichenantrieb ausgestattet ist und über die Lokmaus geschaltet wird. Das Roco-Digitalsystem eignet sich zum Fahren, zum Schalten von Weichen und für viele Programmiervorgänge. Es reicht für die Belange auch mittelgroßer Anlagen aus. Da es DCCkompatibel ist, können die Roco-Eingabegeräte und Bettungsweichen bei höheren Anforderungen wie PC-Steuerung mit Gleisüberwachung an allen DCC-Digitalsystemen mit geeigneten Adaptern weiterbetrieben werden.
Foto: Rainer Ippen
Foto: Rainer Ippen
9
Lenz: sehr „compact“
Werkfoto
Für den schnellen Einstieg in eine DCCSteuerung schnürte Lenz-Elektronik das „compact set“. Der Name verrät es bereits: Als Hauptbestandteil ist das „compact“ enthalten, das die Funktionen von Zentrale, Fahrpult, Stellpult und Programmiergerät vereint. Bis zu 99 Digitalloks und eine konventionelle Lok (Lok ohne Decoder) sind mit ihm steuerbar. Digitales Schalten ist ebenfalls inbegriffen: 100 Weichenadressen stehen zur Verfügung. Der XpressNetAnschluss des compact erlaubt, bis zu fünf weitere Geräte (zum Beispiel den neuen Handregler LH30) anzuschließen. Neben dem compact gehören zum compact-Set je ein Lokempfänger LE130XF und LE131XF (Decoder mit Lastregelung, 128 Fahrstufen, 1 A Motorstrom und vier Funktionsausgänge), ein Schaltempfänger LS110, mit dem vier Weichen ansteuerbar sind, sowie ein Trafo TR100. Diese
Lenz-Elektronik: compact set
Zusammenstellung kann sich sehen lassen, bietet sie doch alles für den DCC-Einstieg und lässt zugleich genügend Erweiterungsraum für digitales Fahren und Schalten von bis zu mittelgroßen Modellbahnen.
MÜT: „Fahren“ und „Schalten“ DigiRail aus dem Hause MÜT ist zu einem vollwertigen Digitalsystem he-
rangewachsen. Es unterstützt das Gleisformat Selectrix. Alle Komponenten werden entsprechend der Selectrix-Philosophie über den Sx-Bus miteinander kombiniert. Zum Startset „Fahren“, das die Zentrale Multi Control 2004, einen Lokdecoder sowie zwei Decoder 66832 umfasst, gesellt sich nun das Startset „Schalten“. Es beinhaltet einen Besetztmeldebaustein (überwacht acht Gleisabschnitte, 1,3 A Gleisstrom), ein Weichenmodul (zum Ansteuern von acht Doppelspulenantrieben) und ein Anzeige- und Tastenmodul (steuert bis zu 16 Lampen und wertet maximal 16 Taster bzw. Schalter aus). Außerdem liegen zwei Fahrstraßenmodule bei. Mit diesen können bausteinartig individuelle Gleisbildpulte zusammengestellt werden, die für den Anschluss an Tasten- und Anzeigemodule optimiert sind. Für jedes Gleiselement gibt es ein Fahrstraßenmodul: Weiche links, Weiche rechts, Kreuzweiche und Gerade.
Digitale Startsets ohne Züge und Gleise im Überblick Hersteller
Lenz Elektronik
LGB
MÜT
MÜT
Bezeichnung
Compact Startset
MZS-Starter Set II
Startset Fahren
Startset Schalten
Artikelnummer
60520
55105
12325
12326
–
–
–
65000LE
–
System
Digital plus
MZS
DigiRail
DigiRail
DigiTrax
DigiTrax
DigiTrax
Intellibox
Zimo
Digitalkomponenten
compact, Trafo, Lokdecoder LE130XF, LE 131XF, Schaltempfänger LS110
MZS-Zentrale „Typ 2“, Lokhandy, 1 Lokdecoder
Intellibox
Basisgerät MX1 2000, Handregler MX2 2000, 1 Lokdecoder
Datenformat am Gleis
DCC
DCC
Selectrix
Selectrix
DCC
DCC
DCC
MM, DCC, Selectrix
Zimo, DCC, MM
Gerätebus
XpressNet (Xbus)
LGB-Bus
Sx
Sx
LocoNet
LocoNet
LocoNet
LocoNet, I2C
CAN
Rückmeldebus
RS
LGB-Bus
Sx
Sx
LocoNet
LocoNet
LocoNet
s88, LocoNet
Besetztmelder (1,3 A), Weichenmulti-controlmodul, Anzeige2004, und Tastenmodul 2 Lokdecoder 2 Fahrstraßenmodule
Digitrax
Digitrax
Genesis II
Empire Builder II
DB150, UT2, Lokdecoder
Digitrax
Uhlenbrock
Zimo
Chief II
IntelliBox für Einsteiger
StartK StartG
DB150, DT300, DCS100, DT300, Lokdecoder Lokdecoder
gleisformatab120 (00 - 9000) hängig
CAN
Anzahl der Lokadressen
100
23
103
103
22 (00 - 98)
22 (00 - 9000)
Fahrstufen
14, 28, 128
14
31
31
14, 28, 128
14, 28, 128
14, 28, 128
gleisformatabhängig
Zimo, DCC: 128, MM: 14
max. Anzahl Schaltzubehör
100
128
888
888
22 (01 - 99)
22 (01 - 999)
120 (01 - 999)
DCC: 2040, MM: 320
999
Zimo, DCC: 9999, MM: 80
buskompatible buskompatible buskompatible buskompatible buskompatible buskompatible buskompatible buskompatible LGB-Lokmaus, Komponenten Komponenten Komponenten Komponenten Komponenten Komponenten Komponenten Komponenten MZS-Systemdes Zimodes Lenzdes DigiRaildes DigiRaildes Digitraxdes Digitraxdes Digitrax- des Uhlenbrockerweiterbar mit komponenten, programms Systems (auch Systems (auch Systems (auch Systems (auch Systems (auch Systems (auch Systems (auch DCC-kompatible (auch anderer anderer anderer anderer anderer anderer anderer anderer Decoder Hersteller) Hersteller) Hersteller) Hersteller) Hersteller) Hersteller) Hersteller) Hersteller) Bemerkung ca.-Preis (in DM)
Kontakt
10
–
–
–
–
450,–
600,–
750,–
465,–
Lenz Elektronik E.P. Lehmann GmbH, HüttenPatentwerk, bergstraße 29, Saganer Str. 1-5, MÜT GmbH, Neufeldstraße 17, 85232 Bergkirchen, 35398 Gießen, 90475 Nürnberg, Tel. 08131/71045, Tel.: Tel. Fax 08131/80760, 06403/900133, 0911/837070, www.digirail.de Fax: 06403/5332, Fax www.digital- 0911/8370770, plus.de www.lgb.de
div. Detailzusam-div. Detailzusam-div. Detailzusam- ohne Fahrmenstellungen menstellungen menstellungen straßenschaltg. 600,–
800,–
1100,–
Digitrax, Inc., 450 Cemetery Street # 206, Norcross, GA USA 30071-4228, Tel. (770) 441-7992, Fax (770) 441-0759, www.digitrax.com
650,–
– 1700,–
Uhlenbrock Elek- Zimo Elektronik, tronik GmbH, Schönbrunner Mercatorstr. 6, Straße 188A, A46244 Bottrop, 1120 Wien, Tel. Österreich, Tel: 02045/858327, ++43 1813 www.uhlen1007-0, Fax -8, brock.de www.zimo.co.at
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Foto: Rainer Ippen
einsetzbar sein. Zudem lassen sich die Einsteigersets auch als Erweiterungssets auffassen, da alle Komponenten weiterverwendet werden können. So lässt sich beispielsweise die Zentrale eines hinzugekauften Sets als Erweiterungsbooster verwenden.
MIBA-Miniaturbahnen
Uhlenbrock: Intellibox
MÜT: Startset „Fahren“ Foto: Rainer Ippen
Uhlenbrocks Intellibox ist nicht in einem eigenen Einsteigerset zu haben. Dennoch sei dieses Digitalsteuergerät hier kurz aufgeführt, da es in der aktuellen Softwareversion wegen seines multiprotokollfähigen Gleissignales und der zusätzlichen Integration von Keyboard, Programmer und Interface durchaus auch für Einsteiger interessant ist. Foto: Rainer Ippen
Das älteste deutsche Fachmagazin für Modelleisenbahner MIBA-Spezial Vertiefte Informationen zu Themen, die Modellbahner interessieren MIBA-Modellbahn-Praxis Profitipps in Wort und Bild für aktive Modellbahner MIBA-Report
MÜT: Startset „Schalten“
Vom Vorbild zum Modell – die große Bahn und ihre Umsetzung
Digitrax: 3 Sets, 21 Varianten Im Digitrax-Programm findet sich die 2. Generation der drei Set-Zusammenstellungen. Genesis, Empire Builder und Chief bestehen jeweils aus Zentrale, Handregler, Lokdecoder und Netzteil, wobei die Zusammenstellungen für die Nenngrößen H0, N und G untergliedert werden. Außerdem werden Varianten mit höherer Stromreserve (bis 8 A) sowie Schnurlosversionen der Handregler angeboten. Damit hat Digitrax eine Liste mit 21 verschiedenen Sets. Digitrax verwendet als Gleisformat den DCC-Standard. Für die Verbindung der einzelnen Komponenten dient der LocoNet-Bus. Damit sollten alle entsprechenden am Markt befindlichen Komponenten nicht nur von Digitrax
Uhlenbrock: Intellibox
Zimo: Start, dreiprotokollig Nach wie vor gibt es im Zimo-Sortiment zwei Startangebote, die sich in der Leistungsfähigkeit der Empfängerbausteine unterscheiden. Während in StartG der Empfänger für großspurige Modellbahnen gedacht ist, sollten sich Z- bis H0-Bahner für StartK mit dem kleineren Decoder interessieren. Die Sets enthalten die 2000er Versionen der Multiprotokoll-Zentrale MX1 (Zimo, DCC, Märklin-Motorola) und des Handreglers MX2. Rainer Ippen
Foto: gp
Foto: Zimo
Digitrax: Zentrale und Handregler
Zimo-Zentrale MX1
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Anlagen-Revue Perfekte Bilder von Anlagen der Anlagen der
11
GRUNDLAGEN
Neue Überlegungen zu Digital-Normen
Ein universeller Steuerbus Vor einem Jahr hat Claus Dahl, Leiter der Gruppe Elektrotechnik der Technischen Kommission des MOROP, im MIBAExtra-Heft „Digitale Steuerungen“ die Bemühungen der Arbeitsgremien des MOROP um die Modellbahn-Normung beschrieben. Inzwischen gibt es weitere Entwicklungen auf diesem Gebiet – diesmal geht es insbesondere um das Problem „Steuerbus“.
D
er Umfang der NEM-Normenblätter ist gewachsen: Die NEM 604 „Leitungen, Querschnitte, Leiterlängen“, NEM 605 „Leitungen, Kennfarben“, NEM 657 „Elektrische StandardSchnittstelle Modellbahnzubehör“ sind in beiden MOROP-Sprachen fertig gestellt, dazu kommen die NEM 680 „Digitales Steuersignal SX, Bitdarstellung“ und NEM 681 „Digitales Steuersignal SX, Datenpakete, Betriebsfall“. Sie wurden auf dem 48. MOROP-Kon-
gress in Karlsruhe im September angenommen. Die gegenwärtig immer weiter divergierende Entwicklung der ModellbahnSteuerungstechnik hat uns im BDEF und im MOROP veranlasst, im Rahmen des 48. MOROP-Kongresses einen Workshop zu diesem Thema vorzubereiten. So entstand auf dem DCCTreffen in Gladbeck im Mai diesen Jahres der Eindruck, als ob sich derzeit unterschiedliche DCC-Gruppierungen
entwickeln würden. Sorgen macht nicht nur die Hardware-Entwicklung, auch die Steuerungssoftware unterliegt derzeit keinem Standard. Der MOROP hat bereits im vergangenen Jahr das Thema „Steuerbus“ auf die Agenda der Technischen Kommission gesetzt; Konsens bestand darüber, dass der gegenwärtige Zustand der Spaltung der Modellbahnsteuerung in verschiedene, nicht kompatible Systeme sicher nicht zukunftsfähig ist.
Viele Systeme, kein Konsens Wir unterscheiden in Europa derzeit fünf mehr oder weniger verbreitete Steuerungen plus einer sechsten Gruppe, in der verschiedene Systemlösungen zusammengefasst sind. Die tragenden Systeme sind alle so fest etabliert, dass sie aus ökonomischen Gründen nicht rückgängig gemacht werden können. Schließlich sind von Anwendern und Industrie erhebliche Investitionen getätigt worden. Noch zersplitterter und meistens nur in rudimentärer Form vorhanden sind die Rückmeldungen von Zuständen und Ereignissen, die für automatisierte Steuerabläufe erforderlich sind. Leider setzt sich die Entwicklung immer noch fort. Alle Bemühungen um einen Standard führten schon deshalb nicht zum Ziel, weil keine echte Bereitschaft zu seiner Schaffung in Europa erkennbar ist. Bemühungen um Mehrsystemtechniken (DCC plus SX etc.) schaffen keine echte Kompatibilität – die Grundtechniken sind eben nicht kompatibel. Es handelt sich hier vielmehr um eine „Scheinkompatibilität“, da die Mehrsystemtechniken lediglich aus den Umwandlungen verschiedener Datenformate bestehen. Wegen eben dieser offensichtlich nicht mehr zu behebenden Unvereinbarkeit der Steuersysteme kann im Wege der Erhaltung aller Investitionen (Bestandsschutz) nur die Schaffung eines übergeordneten Steuersystems sinnvoll sein.
Grundlagen für den Steuerbus
Für die Modellbahn existieren eine Reihe verschiedener digitaler Steuerungsmöglichkeiten. Bei den bekannten Mehrsystemtechniken handelt es sich derzeit um eine „Scheinkompatibilität“ mit Umwandlungen unterschiedlicher Datenformate. Zeichnung: Claus Dahl
14
Unsere Bemühungen in Verbindung mit der Fachpresse führten im vergangenen Jahr zum ersten Entwurf eines Lastenheftes unter dem Titel „Steuerbus“. Eine Umfrage unter namhaften Herstellern mit der Bitte um Stellungnahme zu diesem Lastenheft ergab jedoch ein unbefriedigendes Ergebnis; von dieser Seite kam keine Diskussion MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Hier ist zu sehen, wie sich das übergeordnete Netzwerk mit seinem Datenprotokoll in das Schema unseres ersten Bildes einordnen kann. Damit das Netzwerk mit den verschiedenen Systemen Daten austauschen kann, sind Zwischenumsetzungen in die jetzt geltenden systemimmanenten Datenstrukturen notwendig – die Umsetzpunkte sind markiert. Zeichnung: Claus Dahl
zustande. Es zeigte sich, dass das herstellerseitige Denken von – verständlichen – Firmeninteressen geprägt ist. Das Denken in „Steuersystem-Domänen“ bleibt dominant und führt als negative Wirkung unter den Modellbahnern zu „Glaubenskriegen“. Dabei ist es letztlich völlig nebensächlich, welcher Strom die Fahrzeuge antreibt – wichtig ist doch, dass es vorbildähnlich oder wenigstens wunschgemäß zugeht. In der Konsequenz kann eine akzeptable Lösung also nur von den Modellbahnern selbst gefordert und die entsprechenden Voraussetzungen initiiert werden. Dagegen hat man den Eindruck, dass manche neuen Produkte mehr oder weniger spontanen Marketing-Gags folgen, deren Sinn oft wenig einsehbar ist. Sie führen nicht zu Vereinfachungen, sondern in aller Regel zu Komplikationen oder auf technische Abwege.
Wozu digital? Mit schönen Effekten werden keine Grundprobleme gelöst. So gab es beispielsweise bereits in der „guten, alten“ Zeit beim Analogbetrieb für das Problem des signalgesteuerten Fahrens und entsprechend verzögerten Anhaltens in Automatikblöcken schon ganz gute Lösungen. Dennoch wurde den Modellbahnern eingeredet, nur MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
das digitale Fahren sei das Nonplusultra. Im Prinzip stimmt es ja auch, dass digital gesteuerte Fahrzeuge viele Vorteile bieten, leider aber meistens ohne Rücksicht auf die betriebstechnischen Abläufe beim Vorbild. Es ist bemerkenswert, dass nun wieder die Gedanken von damals aufgegriffen werden, um mit höherem Aufwand und zugegebenermaßen auf höherem Niveau das zu realisieren, was vor dreißig Jahren schon möglich war. Die digitalen Steuerungen wurden primär entwickelt um die Fahrzeuge mit mehr technischen Möglichkeiten zu steuern. Die Nutzung der Gleissignale zur Steuerung der ortsfesten Modellbahntechnik, wie Weichen und Signale, ist allein schon wegen des unnötig höheren Material- und Energieaufwandes anfechtbar. Jede Weiche braucht einen Decoder (oder einen Teil davon), Steuer- und Betriebsströme werden mit zusätzlichem teurem Schaltungsaufwand unnötigerweise mehrfach umgesetzt. Noch kritischer ist aber, dass es wegen der beschränkten Übertragungsleistung der Gleissignale zu Ereigniskollisionen kommen kann. Die Gleissignale werden dabei durch die erweiterten Steuerungsaufgaben überfrachtet. Die Gleissignale gehören ans Gleis, und nur dorthin! Jeder mit Mikroprozessor ausgestattete Leistungsverstärker (Booster) kann jedes
Gleissignal erzeugen, vom analogen bis zum digitalen, und benötigt dafür nur passende Steuerbefehle. Zur weiteren Datenübertragung taugen Gleissignale so gut wie nicht, weshalb zusätzliche, unterschiedliche Bussysteme entwickelt wurden. Deshalb ist es zu begrüßen, dass unseren Bemühungen um das Lastenheft mehrere ernsthafte Reaktionen aus Kreisen der Modellbahner folgten. Insgesamt haben die eingegangenen Vorschläge weitgehend gleiche Grundprinzipien und laufen auf ein übergeordnetes Netzwerk für Modellbahnen und ein dazu passendes Datenprotokoll hinaus. Letzteres sollte nicht nur eine Vorschrift über die Codierung von Modellbahn-Befehlen und -Meldungen beinhalten, sondern, und das ist wichtig, sie auch beschreiben. Aus den zu diesem Problem geführten Diskussionen ergab sich der zweite Entwurf des Lastenheftes.
Ausbaufähig oder nicht? Modellbahn ist ereignisorientiert, das heißt, es gibt Orts- und Zeitabhängigkeiten. Diese lassen sich durch eine Menge von Steuerfunktionen mit Befehlen und Meldungen beeinflussen. Es ist logisch, dass das vorgeschlagene Datenprotokoll diese Steuerfunktionen beschreiben soll. Dieser beschreibende Teil, der auch als Metasprache bezeichnet werden kann, muss alle erforderlichen Modellbahn-Funktionen enthalten. Eine Beschränkung auf Hauptfunktionen beeinflusst die Zukunftsfähigkeit des Datenprotokolls negativ. Ein Modellbahnfreund formulierte überspitzt den Umfang der Funktionsbeschreibung so: „Auch das Modell von Weichenwärter Krause muss sich die Fußnägel schneiden können.“ Weiter muss die Beschreibung unabhängig davon sein, welche der bekannten technischen Lösungen dafür eingesetzt werden oder ob es dafür heute überhaupt schon Lösungen gibt. So ist es beispielsweise für das Datenprotokoll völlig nebensächlich, ob eine Weiche mit einem Motor oder einem Magnetspulenantrieb gestellt wird. Für Dinge, die heute noch nicht erkennbar sind, muss das System ebenfalls offen bleiben. Nur so kann ein zukunftsfähiges, von der peripheren, anlagennahen Modellbahn-Steuertechnik unabhängiges Netzwerk entwickelt werden. Auf seiner Ebene gibt es nur system- und technikneutrale Befehle und Meldungen. 15
Dieses Konzept hat eine Reihe von Vorzügen. Zunächst bleiben alle Investitionen der Anwender erhalten, die ihr einmal gewähltes Digitalsystem beibehalten möchten, aber dennoch Zugang zu neuer Technik wünschen. Weiter wird auch der Industrie die Möglichkeit geboten, ihre vorhandenen Produktlinien weiter zu verfolgen. Nicht zuletzt profitiert auch die Entwicklung der Steuerungssoftware vom Vorhandensein eines Standard-Datenprotokolls.
Das beschreibende Datenprotokoll Aus diesem Grunde erscheint die von einem unserer Modellbahnfreunde vorgeschlagene Bezeichnung des Datenprotokolls mit „Deskriptives Meta-Protokoll/Modellbahn“ richtig gewählt. Das „Deskriptive Meta-Protokoll“ (also das „beschreibende Datenprotokoll“) wird eine umfassende Beschreibung aller denkbaren Modellbahnfunktionen enthalten, die in Form von Befehlen und Meldungen geordnet sind. Diese wurden bislang noch nicht formuliert, sind aber für die Gestaltung von Modellbahn-Steuerungen unbedingte Voraussetzung. Wie wollen wir etwas richtig steuern, wenn das zu Steuernde nur unvollständig dokumentiert ist? Damit das Netzwerk mit den Systemen Daten austauschen kann, sind Zwischenumsetzungen in die jetzt geltenden systemimmanenten Datenstrukturen notwendig. Es ist denkbar, dass diese Umsetzungen völlig im Softwarebereich stattfinden und nachträglich implementiert werden können – dies macht den geringsten Aufwand. In einem weiteren Entwicklungsschritt könnten diese Zwischenumsetzungen entfallen, wenn das Netzwerk-Datenprotokoll in neuen Produkten systemdominant wird.
Analog und verkoppelt Nun kann man natürlich die Frage stellen, warum ein analoges System mit dem Netzwerk verkoppelt werden muss. Dann kann man aber auch fragen „wozu brauche ich die aufwändige digitale Technik?“ Für den Betrieb kleiner Heimanlagen reicht doch die Analogtechnik aus, oder? Und viele Modellbahner sind damit auch zufrieden, frei nach Rüdiger Hofmann: Kann man machen, muss man aber nicht … Diese Frage sollte nämlich eigentlich 16
Das Lastenheft für das Datenprotokoll – im zweiten Anlauf eschrieben werden sollen hier die Anforderungen an eine Standard-Vernetzung für Modellbahnen zur Kommunikation zwischen Modellbahn-Betreiber, ModellbahnSteuerung und Modellbahn-Funktionsblöcken. Mit der Standard-Vernetzung von Modellbahnen soll ein Überbau über alle Arten von Modellbahn-Steuerungen, digitale wie analoge, geschaffen werden, der die Kommunikation des Betreibers mit der Anlage durch symbolische Bezeichnungen (z. B. eine Meta-Sprache) erleichtert und den Bestand vorhandener Investitionen in die Anlage schützt. Das Meta-Protokoll und die Vernetzung sollen jedem zur freien Nutzung zur Verfügung stehen.
B
Allgemeine Eigenschaften ● Bidirektionale Datenübertragung (Zwei-Richtungsbetrieb) mit direktem Datenaustausch zwischen den Funktionsblöcken (verbindungs- und/oder nachrichtenorientiert) ● Anschlussfähigkeit bestehender Modellbahn-Datenbusse und „Schnittstellen“ über Umsetzer ● Drahtgebundene und/oder drahtlose Übertragung, Lichtwellenleiter (unter Beachtung technischer Bedingungen) ● Wechsel auf andere Datennetze (z.B. PC-Netzwerk) ● Anpassbarkeit an beliebige Anlagenstrukturen ● Planung, Inbetriebnahme und Fehlersuche durch den Laien ohne spezielle Ausrüstung
Mechanische Eigenschaften ● Standardport durch Standard-Steckverbinder (IEC, DIN EN) und -Kabel, für das Netzwerk generell, unter Beachtung der elektrischen und elektronischen Anforderungen ● Einfache Handhabung durch Laien (Nutzung konfektionierter Leitungen) ● Einfache und kostengünstige Anschluss- und Verteilertechnik
ganz anders gestellt werden. Nicht nur im Sinne des Bestandsschutzes von analog betriebenen Fahrzeugen, die sich vielleicht aus konstruktiven Gründen schwierig oder gar nicht umrüsten lassen, sondern auch wegen der im Wesentlichen effektiveren digitalen
● Länge bis zu 1000 m (verlängerbar)
Elektronische Eigenschaften ● Ungetaktete Datenübertragung (asynchron oder Bit-synchron) ● Beliebige Struktur (Bus, Kette-, Stern-, Baumstruktur) ● Datendurchsatz mehrfach größer als in Gleissignalen (Bedingung: Erreichbarkeit aller beteiligten Funktionsblöcke in realer Zeit und hinreichend auch für umfangreiche und komplexe Modellbahnen) ● Uneingeschränkte Echtzeitfähigkeit und (weitgehend) deterministisches Zugriffsverhalten ● Geringe Kollisionswahrscheinlichkeit bei der Datenübertragung ● Potenzialfreiheit (SELV), keine Erdschleifen
Informationsparameter ● Byte-orientiertes Datenformat ● Standardisierte Datenpakete (1-zu-1Abbildung des Meta-Datenprotokolls) ● Strukturiertes Protokoll im Sinne des ISO/OSI-Schichtenmodells ● Fehlererkennung durch Prüfsumme
Meta-Datenprotokoll ● Betrachtung der Modellbahn in ihrer Funktionsweise mit elementaren Funktionen ● Unabhängigkeit von verwendeter Technik und offen für künftige Entwicklungen ● Einheitlicher Überbau für die unterschiedlichen Modellbahntechniken ● Unterstützung freier Strukturen und individueller Gestaltung der Modellbahn ● Beliebige Betriebsart der Modellbahn von manuellem bis zu vollautomatischem Betrieb Stand: 22. Mai 2001 Bearbeiter: Claus Dahl
Steuerung gibt es genügend Gründe, sich dieser Technik zuzuwenden. Bei vielen Modellbahnern besteht zudem einfach der Wunsch, die ihnen aus dem täglichen Leben bekannten modernen Kommunikationstechniken auch bei ihrer Modellbahn anzuwenMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
den. Vergessen wir nicht, dass im Endeffekt eine Computersteuerung über Display und Maus kostengünstiger sein kann als ein traditionelles Gleisbildstellpult mit seinen vielen mechanischen Teilen wie Tastern, Schaltern und Steckverbindern sowie einem unvermeidlichen „Drahtverhau“, was meistens deutlich teurer kommt als elektronische Schaltkreise. Reine Analogtechnik mit NetzwerkUmsetz-Baugruppen zu bestücken ist sicher kein effektiver Weg. Aber denken wir daran, dass sich der eigentliche Analogbetrieb nur auf dem Gleis bei den Fahrzeugen abspielt, genauer: nur die Geschwindigkeit, noch genauer: die Motordrehzahl, wird derzeit analog gesteuert. Alle anderen Vorgänge (Funktionen) sind ohnehin Schaltvorgänge, also digital. Digitale Modellbahn-Steuerungen haben heute durchweg Umschaltfunktionen implementiert, mit denen analoge Fahrzeuge gesteuert werden können. Folglich muss ein Datenprotokoll auch analoge Funktionen berücksichtigen. In diesem Sinne ist die Einbindung der Analogtechniken (Gleichoder Wechselstrombetrieb) in die Darstellungen zu interpretieren. Mit WinDigital 8.5 können Sie Ihre Züge manuell mittels Computer fahren lassen, ebenso Weichen und Signale schalten. Genausogut kann WinDigital 8.5 aber auch die vollautomatische Steuerung Ihrer Anlage übernehmen, oder aber den Kombibetrieb von halbautomatischer und manueller Steuerung ermöglichen.
Das zweite Lastenheft formuliert in seiner Präambel ganz eindeutig das Hauptprinzip des freien Zugangs zum Datenprotokoll und der Netzwerktechnik für jedermann. Dies bedeutet einen wesentlichen Schritt in Richtung eines allgemeinen Standards, wenn jeder Interessent Zugang hat. Das mag für die Hersteller von eigenen Systemen zunächst schockierend wirken. Die Geschichte der Technik zeigt aber, dass der freie Zugang zu Standards meistens die Entwicklung von effektiveren Lösungen förderte. Ein weiterer Grundsatz ist die Nutzung bereits vorhandener technischer Lösungen aus anderen Bereichen als der Modellbahn. Es muss Schluss sein mit aufwändigen Eigenentwicklungen für nur geringe Stückzahlen, wenn es anderweitig industrielle Lösungen bereits gibt. Vorhandene Lösungen, wie sie etwa schon für Netzwerke bestehen, sollten verwendet und – in eventuell modifizierter Form – den spezifischen Bedingungen der Modellbahn angepasst werden. Auf die erneute Erfindung des Rades kann getrost verzichtet werden; dies gilt auch für andere Bereiche der Modellbahntechnik. Damit eine Entscheidung für
bereits vorhandene Techniken leichter wird, haben wir die aus unserer Sicht notwendigen technischen Merkmale für das Netzwerk formuliert. Auf dieser Grundlage ist es möglich, darüber zu dikutieren, wie mit diesen Kennwerten ein praktikables Ergebnis erzielt werden kann.
Das Protokoll Was das Datenprotokoll betrifft, sollte es in erster Linie von der Struktur der Beschreibung der Modellbahn-Funktionen abhängen. Hier wäre aus unserer Sicht die umfassende und freiwillige Mitwirkung versierter Modellbahner an der Arbeit erforderlich. Eine möglichst vollkommene Beschreibung des Modellbahnbetriebs durch Befehle und Meldungen erfordert sicher sehr viel Arbeit und vor allem mühevolle Kleinarbeit. Es wird noch einige Zeit dauern, bis hier ein wirklich brauchbares Ergebnis erreicht ist. Dazu erforderlich wären viele aktive Mitarbeiter, die wir vorwiegend im Rahmen unserer Organisationen zu finden hoffen. Jeder, der sich an der Arbeit beteiligen und seine Gedanken einbringen will, ist willkommen! Claus Dahl
D I E U LT I M AT I V E M O D E L L B A H N S T E U E R U N G FÜR WINDOWS-PC
WinDigital 8.5
W I C H T I G E F E AT U R E S Das Gleisbildstellpult Im Edit-Modus zeichnen und konfigurieren Sie Ihr Gleisbildstellpult. Durch Wechsel in den Run-Modus kann Ihre Modellbahnanlage sofort gesteuert werden. Dabei steht Ihnen ein weiteres, leistungsfähiges Werkzeug zur Verfügung: Ein Simulator zum Testen und Optimieren der Betriebsabläufe. Dadurch können Sie Ihre Automatiksteuerungen und Fahrpläne auch ohne Anlage z.B. im Büro bequem testen. 3D-Sound mit dem Train-Acoustic-Sound-System TASS Damit haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Geräusche gleichzeitig in einer räumlichen Perspektive abzuspielen. Sprachausgabe für alle Ereignisse auf der Modellbahn, z.B. bei Freiwerden eines Belegtmelders.
8-Bit
16-Bit
32-Bit FREIE FAHRT MIT NEUER TECHNIK WinDigital 8.5 ist für aktuelle 32-Bit Betriebssysteme wie Windows 95/98/ME /2000 und NT4 optimiert worden.
PAPS -Fahrplansprache Die Prozess-Ablauf-ProgrammierSprache PAPS ist das Fahrplansystem von WinDigital 8.5. Im Grunde genommen handelt es sich bei PAPS um eine vielfältig einsetzbare Makrosprache, vergleichbar mit Visual Basic von MS Word. Insbesondere die Fähigkeit von PAPS, gezielt auf Ereignisse reagieren zu können, machen das Erstellen von Fahrplänen zum Kinderspiel. Integrierte Assistenten Um Ihnen die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten zu erleichtern, steht Ihnen eine Vielzahl an Assistenten zur Verfügung. Diese „nehmen Sie an die Hand” und führen Schritt für Schritt durch alle Einstellungsmöglichkeiten eines Funktionssymbols. Fehleingaben sind hierdurch ausgeschlossen! Unterstützte Modellbahn DigitalSysteme • Märklin Digital • Trix Selectrix • Lenz Digital Plus • LDT HSI-88 • Uhlenbrock Intellibox Für DM 10,– erhalten Sie unsere Demo-CD, Infomaterial kostenlos ! Besuchen Sie uns im Internet und informieren Sie sich über unser Seminarangebot.
Lauerstraße 42, D - 41812 Erkelenz, Fon: 0 24 32 / 908 333, Fax: 0 24 32 / 908 334,
[email protected], www.windigital.de
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
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NEWS-CHECK
LÖTEN UND SPAREN • Weichendecoder WD-1 Art.-Nr. 21 73 39 (Conrad) DM 39,95 (Bausatz) Art.-Nr. 21 73 40 (Conrad) DM 59,– (Fertigbaustein) • Booster B-2 Art.-Nr. 21 40 13 (Conrad) DM 99,– (Bausatz) Art.-Nr. 21 73 21 (Conrad) DM 129,– (Fertigbaustein) • Langsamfahrstrecke DAB-2 Art.-Nr. 21 73 43 (Conrad) DM 89,– (Bausatz) Art.-Nr. 21 73 45 (Conrad) DM 109,– (Fertigbaustein) • Tams Elektronik Sievertstr. 22 D-30625 Hannover www.tams-online.de • Erhältlich direkt oder über Conrad Elektronik
Wer beim Digitalisieren Bares sparen möchte, greift auf Bauätze von Weichendecodern u.ä. zurück. Für die engagierten Hobbyelektroniker unter den Modellbahnern wird ein Weichendecoder für das MotorolaFormat angeboten. Über eine Adresse können vier elektromagnetische Weichenantriebe geschaltet werden. Jeder Ausgang ist mit 1,5 A belastbar. Der Decoder nimmt ohne Verbraucher 20 mA auf.
Langsamfahrstreckenmodul DAB-2 von Tams
Weichendecoder WD-1 von Tams
Viele gleichzeitig fahrenden Züge bedeuten auch, dass viel Fahrstrom zur Verfügung stehen muss. Mit dem Booster B-2 für das Motorola-Format stehen pro Fahrstromkreis etwa 3 A digitaler Fahrstrom bereit. Für den Betrieb wird ein Trafo mit 18 Volt Wechselspannung empfohlen. Selbstverständlich hat der Booster auch eine Überlastsicherung, die auf zu hohen Strom reagiert. Über ein Potenziometer kann die Reaktionszeit der Überlastsicherung eingestellt werden. Da meistens Kurzschlüsse die Ursache fürs Abschalten sind, liegt es nahe diesen erst zu beseitigen und den Booster manuell über den beiliegenden Taster wieder in Bereitschaft zu stellen. Eine Rückmeldung zur Zentrale im Falle eines Abschaltens ist ebenfalls integriert. Der Baustein „Langsamfahrstrecke“ dient zum vor-
bildgerechten Bremsen und Beschleunigen im Bereich von Signalhalteabschnitten und funktioniert mit allen Motorola-Lokdecodern. Der elektrisch getrennte Signalhalteabschnitt wird vom DAB-2 mit den Informationen Bremsen und Halten versorgt. Steht das Signal auf Halt, erhält der Decoder beim Passieren des ersten Schaltkontakts den Geschwindigkeitsbefehl für Fahrstufe 4. Ein zweiter Kontakt vor dem Halt zeigenden Signal setzt die Fahrstufe auf null. In der Gegenrichtung fahrende Züge werden ignoriert. Mit diesem Baustein können dynamische Blockstrecken eingerichtet werden, die unabhängig von der Lokadresse funktionieren. Der Langsamfahrbaustein kann den Halteabschnitt mit maximal 2 A Fahrstrom versorgen.
Booster B-2 von Tams für das Motorola-Format
WENDEZUGLOKDECODER • LDEC 3000 DM 58,– ** • Digitaltrain Kirchstr. 14 D-57537 Selbach www.Digitaltrain.de • Erhältlich im Fachhandel
Ein neuer Decoder für das Motorola-Format wird mit dem LDEC 3000 angeboten, 18
der auch im Analogbetrieb eingesetzt werden kann. Während die Decodereinstellungen wie z.B. die Adresse nach alter Väter Sitte mit dem Mäuseklavier eingestellt werden, wartet der Decoder mit zwei Besonderheiten auf. Der Decoder ist für den Wendezugbetrieb mit zwei Mittelschleifern vorbereitet. Der Anschluss des zweiten Schleifers erfolgt an einem besonderen Kontakt am Decoder. Bei Betrieb mit zwei Schleifern bleibt die Lok in einem Signalhalteabschnitt mit Licht stehen. Das Anfahrverhalten ist einstellbar. Neben dem Feature des Wendezugbetriebs ist auch eine Pendelautomatik in dem Decoder integriert. Die Pendelzugfunktion wird über einen unter der Lok angebrachten Reedkontakt ausgelöst. Neben diesen Eigenschaften ist der Decoder für das alte und für das neue Motorola-Format gerüstet und beherrscht 255 Adressen. Über die F3 kann der Rangiergang aktiviert werden und über F4 lässt sich das Beschleunigungsverhalten zum direkten Steuern abschalten. Technische Daten • • • • • • • • •
Motorola-Format 14 Fahrstufen 80/255 Adressen 1300 mA Motorstrom Digital/Analog Feldspulenmotor Lichtwechsel 3 Funktionen (500 mA) 35 x 20 x 4 mm MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Software zum komfortablen Einrichten des Lichtsignal-Moduls von Digirail
Update auf Software-Version 1.6 für die multiControl von Digirail
SIGNALE STELLEN • Signalanzeigemodul SAM 1 Art.-Nr. 13472 DM 110,– • Programmiersoftware für SAM 1 Art.-Nr. 13558 DM 30,– • Update für multiControl 2004 Art.-Nr. 13918 DM 50,– • MÜT/Digirail Neufeldstr. 5 D-85232 Bergkirchen www.muet.de • Erhältlich direkt und im Fachhandel
Das zur Nürnberger Spielwarenmesse 2001 vorgestellte Lichtsignalanzeigemodul, kurz SAM genannt, ist mittlerweile ausgeliefert. Es erlaubt den Anschluss von maximal acht Lichtsignalen. Die Zahl der Lichtsignale hängt von der Anzahl der ansteuerbaren Signalbilder ab. Mit integriert ist eine Dunkeltastung für Vorsignale sowie die Möglichkeit Relais für eine Zugbeeinflussung anzuschließen. Um das Nachleuchten der Signallampen zu simulieren, kann man Kondensatoren auf der Platine nachrüsten. Im Chip des SAM sind 10 Signalbilder der DB vorgegeben. Damit sie wirksam MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
werden, müssen sie vor Inbetriebnahme über den Einstellmodus aktiviert werden. Es können aber auch eigene Signalbilder eingerichtet werden. Die Lampenanschlüsse der Signale werden der Reihe nach an den Klemmblöcken angeschlossen. Das Einstellen der Signalbilder über den konventionellen Modus mit der multiControl oder der Central-Control von Trix ist recht heftig. Aus diesem Grund wird eine Software angeboten, die das Einrichten der Signalbilder vereinfacht. Die Software läuft ab Windows 95; sogar an die Windows-NT-User ist gedacht. Für die multiControl 2004 gibt es ein Update, das wiederum ein DOS-orientiertes Programm ist. Das Update beinhaltet einen erweiterten Einstell- bzw. Programmiermodus für die neuen Selectrix-Lokdecoder DHL-100 bis 250 und auch für Funktionsdecoder 66834 für Fahrzeuge von Trix und FD1 von Digirail. Der Drehregler kann von Mittenstellung = Null auf Linksanschlag = Null umgestellt werden. Für den Fahrbetrieb ist die
Option der zusätzlichen lokspezifischen Massensimulation interessant. Für jede Lok können unterschiedliche Verzögerungsbzw. Bremswerte eingegeben werden. FALTBARER DECODER • Unidec GS flex DM 108,95 * • XR1-Software Fontanestr. 51 D-46397 Bocholt www.XR1.de • Erhältlich direkt und im Fachhandel
So richtig recht machen kann man es keinem. Mal ist der Decoder zu breit, mal zu hoch usw. Diese Klippe kann mit dem flexiblen Faltdecoder umschifft werden. Der Motorola-Decoder kann in seiner ursprünglichen schlanken Pracht (55 x 13 x 6,6 mm) eingebaut werden, oder aber im zusammenge-
* = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis
faltetem Zustand (26,5 x 13 x 10,6 mm). Weitere Vorzüge des Flex-Decoders sind seine zwei Zusatzfunktionen, die sich auch mit dem alten Motorola-Format schalten lassen. Mit ihnen lassen sich Rauchgenerator und Telexkupplung schalten. Die Einstellungen am Decoder können über die Märklin-Geräte erfolgen. Die fahrtrichungsabhängige Beleuchtung und eine Sonderfunktion lassen sich auch im Analogbetrieb schalten. Für den feinfühligen Rangierbetrieb stehen zwei Motorkennlinien zur Verfügung. Der Decoder reagiert auch auf die Signalhalteabschnitte von Märklin.
Faltbarer Decoder Unidec GS flex für das Motorola-Format im Größenvergleich zum älteren XR1Decoder von XR1-Software.
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BITTE UMSTEIGEN ... • Bus-Converter Art.-Nr. CV-s88-RS DM –,– (noch keine Angabe) • Kehrschleifenmodul Art.-Nr. KSD2X DM 147,– (Fertigmodul) DM 90,– (Teilebausatz) • Blücher Elektronik Barstr. 23 D-10713 Berlin www.bluecher-elektronik.de • Erhältlich direkt
Um dem „Bus-Chaos“ etwas Herr zu werden, bietet Uwe Blücher demnächst einen Bus-Converter an. Er ermöglicht die Umsetzung des s88-Busses von Märklin auf den störsicheren RS-Bus von Lenz. Somit lassen sich preiswerte s88-Rückmeldebausteine von Conrad, LDT oder Viessmann auch zusammen mit der Lenz-Zentrale einsetzen. Der Converter stellt acht Adressen des RS-Busses zur Verfügung. Das bedeutet, dass 64 Eingänge der s88-Module abgefragt werden können. Reichen diese nicht aus, können je nach Bedarf mehrere BusConverter an den RS-Bus angeschlossen werden. Die Basisadresse des Converters kann über ein Mäuseklavier eingestellt werden. Basisadresse ist die erste von acht zur Verfügung stehenden Adressen. Das Modul benötigt eine Versorgungswechselspannung von 12 Volt. Erhältlich ist das Gerät als Fertigbaustein wie auch als Teilebausatz, der neben der Platine auch die schwer beschaffbaren Bauteile entBus-Converter von Blücher (s88auf RS-Bus von Lenz)
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Kehrschleifenmodul von Blücher mit zwei überwachten Gleisabschnitten
hält. Ein Preis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Kehrschleifenmodule für das problemlose Befahren von Kehrschleifen, Gleisdreiecken und Drehscheiben gibt es in guter Auswahl. Für die Überwachung von Kehrschleifenabschnitten musste man aber bisher zusätzliche Besetztmelder einsetzen. Das Kehrschleifenmodul KSD2X bietet da etwas mehr Komfort. Es schaltet nicht nur über einen einstellbaren Kurzschlussstrom die korrekte Polarität, sondern überwacht auch zwei Gleisabschnitte innerhalb des Kehrschleifenbereichs. Die Gleisabschnitte können als Streckenblock genutzt werden. Anstelle der zwei Gleisabschnitte innerhalb einer Kehrschleifen können natürlich auch zwei Kehrschleifen gesteuert werden. Mit dem Gleisbesetztmelder GBS 16XS können die Gleiszustände angezeigt werden. Die Rückmeldung zur Zentrale erfolgt dann entweder über den s88- oder den RSBus. Es können Fahrströme bis zu 8 A geschaltet werden. Alle Verbindungen des Moduls sind steckbar ausgeführt. Der Zusammenbau wird durch den Bestückungsdruck erleichtert. Erhältlich ist auch ein Teilebausatz, der die Platine und die schwer zu beschaffenden Teile enthält.
Kleinster Multiprotokoll-Decoder (Selectrix/DCC) von D & H
DECODER MIT SOFTDRIVE • DHL 200 ca. DM 69,– • DHL 150 ca. DM 85,– • Hersteller: Doehler & Haass • Vertrieb: MDVR, Walter Radtke Unterbruch 91 D-47877 Willich-Schiefbahn www.mdvr.de • MÜT, Digirail Neufeldstr. 5 D-85232 Bergkirchen www.muet.de
Das Herz der Fahrzeugdecoder ist fast ohne Ausnahme ein PIC-Prozessor. Doehler und Haass setzen bei ihren Fahrzeugdecodern auf einen ASIC-Prozessor, der nach speziellen Anforderungen gefertigt wird. Nach Abschluss der Entwicklungen des ASIC, der auch das ausgezeichnete Motormanagement beherbergt, steht der Entwicklung der Decoder mit unterschiedlich kräftigen Motorendstufen nichts mehr im Weg. Intern arbeitet der Decoder mit 128 Fahrstufen. Da das Selec-
trix-Datenformat das Anwählen von „nur“ 31 Fahrstufen erlaubt, wird jede vierte interne angewählt und die Zwischenfahrstufen für das weiche Beschleunigen ausgenutzt. Der Wechsel der Fahrstufen geschieht sehr sanft. Die Decoder verfügen über ein erweitertes Einstellmenü. Es erlaubt alle Anschlüsse intern zu verpolen, was bei einem versehentlichen Kabeldreher recht praktisch ist. Zudem kann die Motorregelung bei Bedarf noch zusätzlich an spezielle Motoren angepasst werden. Nach der Auslieferung des neuen Minidecoders für das Selectrix-System gibt es nun eine kräftigere Ausführung, die einen Motorstrom von 1200 mA liefert. Der Decoder ist wahlweise mit und ohne Schnittstellenstecker erhältlich. Um auch der DCC-Welt die Fahreigenschaften der Selectrix-Decoder zu erschließen, gibt es den kompakten DHL-100 und den oben beschrieben DHL-200 als Multiprotokolldecoder. Sie beherrschen Selectrix und DCC und lassen sich auch vorzüglich mit Gleichstrom fahren. Diese Decoder sind wegen des zusätzlichen DCC-Prozessors zweiseitig bestückt. Das Einstellen der Decoder erfolgt entweder über das Selectrix-Format oder bei DCC-Zentralen über CVs. Tests mit der LZ100 von Lenz und mit der I-Box verliefen ohne Probleme. Der DCC-Teil der Decoder entspricht, wie in der MIBARedaktion getestet, der NMRA-Norm. Im DCC-Betrieb verfügen die Decoder über einen weiteren Funktionsausgang. Technische Daten siehe Decoderübersicht.
* = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
MEHR ALS NUR EIN FAHRSTRASSENMODUL • Fahrstraßenmodul 66881 Art.-Nr. 66881 DM 150,– ** • Trix Modelleisenbahnen Postfach 4924 D-90027 Nürnberg • Erhältlich im Fachhandel
Das von Trix für Selectrix angekündigte Fahrstraßenmodul ist mittlerweile ausgeliefert. Das Modul besteht aus einem Mikrochip, der in das Lok-Control 2000 eingesetzt werden muss. Damit wird dessen Funktionsumfang um das Schalten von Fahrstraßen erweitert. Es können insgesamt 40 Fahrstraßen mit jeweils 24 Programmschritten eingerichtet werden. Jeder Programmschritt entspricht dem Stellen einer Weiche. Zudem können jeweils bis zu vier Bedingungen eingerichtet werden um die Fahrstraßen zu starten oder aufzulösen. Zwei Bedingungen zum Starten wären das Drücken von zwei Tasten auf einem Gleisbildstellpult. Die Tasten müssen über einen Encoder A (Eingabebaustein) an den Selectrix-Bus angeschlossen sein. Es lassen sich als Startbedingung für eine Weichenstraße auch Besetztmelder anfragen. Gleiches gilt auch für die Stoppbedingungen, mit denen eine Fahrstraße gelöscht wird, wenn z.B. der Zug die Weichenstraße verlassen und sein Gleis erreicht hat. Die Fahrstraßen können aber auch manuell über die Tastatur des Lok-Control – die Eingabe der Fahrstraßennummer – aktiviert werden. Die gestellten Weichen einer Fahrstraßen sind stellungsverriegelt. So können auch Schutzweichen einer benachbarten Fahrstraße in eine weitere zu stellende Fahrstraße eingebunden werden. Die Verriegelung wird beim Löschen der Fahrstraße aufgehoben. Die Weichen werden nicht in MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
NEWS CHECK
Lok-Control 2000 von Selectrix, um das Fahrstraßenmodul erweitert.
eine Grundstellung zurückgesetzt. Es können auch mehrere oder gar alle Fahrstraßen miteinander verkettet werden, was bei einigen Automatisierungen erforderlich sein könnte. Die Struktur des SelectrixSystems bringt es mit sich, dass mit dem Fahrstraßenmodul noch weitaus mehr Anwendungsbereiche zur Verfügung stehen. So können z.B. Pendelzugfahrten (Wendezugverkehr) über sich vorher stellende Weichenstraßen eingerichtet werden. Dabei fährt der Wendezug nur dann, wenn die Fahrstraße frei und gesetzt ist. Andererseits ist die Weichenstraße und auch die Zugfahrt verriegelt und somit vor anderen automatisch ablaufenden Betriebssituationen hinsichtlich Flankenfahrten und dergleichen geschützt. Werden übrigens Besetztmelder eingesetzt und verfügt der Steuerwagen über einen Lichtwechsel, spielt es keine Rolle ob die Lok den Zug schiebt oder zieht oder in der Mitte eingereiht ist. Weitere Einsatzmöglichkeiten bestehen hinsichtlich der Steuerung von Blockstrecken und Schattenbahnhöfen. Eigentlich kann alles in eine Automatisierung eingebunden werden, was über
einen Decoder verfügt. Wem die vierzig Fahrstraßen nicht reichen, kann auch mehrere Lok-Control 2000 mit einem Fahrstraßenmodul an den Selectrix-Bus hängen. FAHRSTRASSEN SCHALTEN • IB-Switch Art.-Nr. 65800 ca. DM 390,– • Uhlenbrock Elektronik Mercatorstr. 6 D-46244 Bottrop www.uhlenbrock.de • Erhältlich im Fachhandel
Das IB-Switch verlässt dieser Tage die Fertigungsstraße und gelangt in den Fachhandel. Damit bekommt der Intelliboxbesitzer ein Werkzeug an die Hand, mit dem er einerseits Weichen und Signale einzeln schalten, andererseits aber
auch Fahrstraßen einrichten und stellen kann. Der Anschluss des IB-Switch erfolgt über den LocoNetAnschluss an die I-Box. Es können bis zu sechs IBSwitch an die Zentrale angeschlossen werden. Es können bis zu vierzig Fahrstraßen programmiert werden. Jede Fahrstraße darf bis zu 12 Weichen enthalten. Die Fahrstraßen lassen sich entweder über die Tastatur des IB-Switch oder automatisiert über ein Gleisbildstellpult bzw. Gleisbesetztmelder schalten und freigeben. Über LEDs zwischen den Tasten werden die Stellungszustände der Weichen bzw. Fahrstraßen dargestellt. Die Fahrstraßen werden intern verriegelt. Fahrstraßen eines weiteren IB-Switch werden nicht berücksichtigt. Es lässt sich auch ein automatischer Fahrbetrieb einrichten. Dazu müssen über entsprechende Funktionsdecoder mit Relais Signalhalteabschnitte gesteuert werden. Das Datenformat der schaltbaren Funktionsdecoder bestimmt die Zentrale. Es steht der Adressbereich 1 bis 2048 zur Verfügung, was nichts anderes bedeutet, alsdass eine Auswahl aus 2048 Magnetartikeln für das Einrichten von Fahrstraßen zur Verfügung steht.
IB-Switch von Uhlenbrock mit Weichen, Signalen, Fahrstraßen usw.
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NEWS-CHECK
DIGITAL IM SELBSTBAU • Edits Pro Autor: Steffen van de Vries ISBN 3-89576-107-9 DM 59,– • Elektor-Verlag GmbH Süsterfelderstr. 25 D-52072 Aachen www.elektor.de • Erhältlich im Fachhandel
Modellbahner, die ihre Anlage digital steuern wollen und Interesse an der Digitalelektronik haben, finden mit Edits Pro ein System zum Selberbauen mit vielen Möglichkeiten. Das Buch beschreibt die Grundlagen und die Funktionen der auf dem Motorola-System basierenden Steuerung und baut für die praktische Umsetzung darauf auf. So findet der fleißige Hobbyelektroniker unter den Modellbahnern von der Zentrale angefangen über Booster, Lok- und Schaltdecoder usw. alle für den Modellbahnbetrieb erforderlichen Bau-
gruppen. So gibt es auch spezielle Baugruppen wie einen kleinen Lok-Decoder für N oder den großen für LGB-Loks. Das wohl bekannteste Projekt aus der Edits-Reihe ist der Booster, der ebenfalls genau beschrieben wird. Auch auf spezielle Weichenantriebe und deren Ansteuerung mit den Weichendecodern wird eingegangen, wie z.B. Motorweichenantriebe oder die speziellen EOL-Antriebe von LGB. Die Baugruppen werden auf Basis der Schaltpläne beschrieben. Platinen-Layouts und Bestückungspläne erleichtern den Nachbau auch für den weniger elektronikversierten Modellbahner. Es wird auch der Einsatz einer computerbezogenen Steuerung mit Edits Pro PCController-Software beschrieben. Sie ermöglicht am PC die Darstellung eines Gleisbildstellpults und den damit verbundenen Möglichkeiten des Stellens von Fahrstraßen und deren verriegelung. Die beiligende CD beinhaltet einige Demos rund um Edits Pro sowie kleine Prüfprogramme.
Ideal für den Selbstbau: Buch über Edits Pro mit vielen Schaltungen
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LokSound 2 und Lokpilot von ESU mit überzeugenden Eigenschaften
MIT UND OHNE SOUND • LokPilot Art.-Nr. 50600 DM 59,– • LokSound 2 Art.-Nr. 50415 (für S 3/6) DM 59,– • LokSound Maxi-V60 Art.-Nr. 50525 DM 339,– • ESU electronic solutions ulm Am Tiefen See 5 D-75433 Maulbronn www.loksound.de • Erhältlich im Fachhandel
Die Spezialisten von ESU sind bekannt für ihre LokSound-Decoder. Das hindert sie aber nicht daran, auch einen Lokdecoder ohne Geräuschmodul zu entwickeln und den Modellbahnern anzubieten. Unter der Bezeichnung LokPilot wird ein Multiprotokolldecoder mit einem leistungsfähigen Motormanagement angeboten. Es lässt sich über drei CVs an jeden Motor optimal anpassen, wobei schon die Standardeinstellungen die meisten Motoren im Griff haben dürfte. Die Motoren werden mit einer Impulsbreite größer 15,5 kHz angesteuert. Das vermeidet eine unangenehme Geräuschentwicklung durch den Motor. Daneben sind im LokPilot noch einige Features eingebaut wie automatische Fahrstufenerkennung für das DCC-System und Unterstützung der Bremsstrecken von Lenz, Märklin und Zimo.
Eine mit dem LokPilot ausgerüstete Lok fährt auch mit Gleich- oder Wechselstrom. Der LokSound-Decoder musste sich einer Produktpflege unterziehen und hat die Bezeichnung LokSound 2. Der Decoderteil entspricht dem des LokPilot, während das Motormanagement die Motoren mit 22 kHz gepulstem Fahrstrom versorgt. Der Decoder ist etwas breiter als sein Vorgänger, dürfte aber trotzdem in die meisten H0-Loks passen. Die genauen Daten zu den beiden neuen Decodern entnehmen Sie der Decoderübersicht auf Seite 30. Einerseits ist die V 60 von Märklin in der Baugröße 1 recht preiswert, andererseits weist sie kleinere Mängel im Fahrverhalten und in der Beleuchtung auf, die nicht hätten sein müssen. ESU bietet mit einem komfortablen, weil leicht zu installierenden Umbausatz für diese Lok Abhilfe. Dabei handelt es sich um einen speziell an die V 60 angepassten LokSound-Decoder mit dem Originalgeräusch der V 60 (Ölpumpe, Pfiff, Bremsenquietschen, Glocke getrennt abrufbar). Der lastgeregelte Decoder unterstützt das DCC- und Motorolaformat sowie den Analogbetrieb mit Gleich- oder Wechselstrom. Die Umbauanleitung schildert den Ein- bzw. Umbau ausführlich Schritt für Schritt mit Bildern. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Neues, vor allem aus der Neuen Welt Von Lenz gebaut, in den USA von Atlas vermarktet: „HandCommand” für den Atlas-„Commander”, das dunkle Ebenbild des Digital-plusCompact. Bedienung: ähnlich dem LH200, aber nur „Walk around Control”. Das Bild zeigt einen noch nicht ganz schwarzen Prototyp.
Handy von Atlas Master DC Atlas, einer der größten US-amerikanischen Modelleisenbahn-Anbieter der Baugrößen N, H0 und 0, propagiert DCC machtvoll: Während der vergangenen 12 Monate wurde nahezu eine halbe Million DCC-Decoder verkauft. Alle Atlas-Lokomotiven werden mit Decodern geliefert. Nun kommt ein Handgerät, welches von Lenz-Elektronik gebaut wird. Lenz ist auch zuständig für die schwarze Version des Compact, die bei Atlas unter dem Namen „Commander“ verkauft wird. Vor Jahresende wird außerdem noch ein Netzwerk-Modul erscheinen (XpressNet).
Einfache Programmierhilfe SoundTraxx, einer der führenden amerikanischen DCC-Decoderhersteller, hat sich auf Sounddecoder spezialisiert. Dieses Jahr wurde ein Sounddecoder für Baugröße N avisiert. Der passende Lautsprecher hat einen Durchmesser von nur 11 mm. SoundTraxx hat auch eine handliche Hilfe für die CV-Programmierung im Programm. Ein Schieber zwischen zwei Deckseiten zeigt die richtigen CVWerte für die verschiedenen Fahr- und Funktionsweisen, die man sich nur MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
schwer merken kann. Etwa die Zusammenstellung einer Geschwindigkeitstabelle oder die zentrale CV29 brauchen Unterstützung. In CV29 werden so unterschiedliche Dinge wie die Grundfahrtrichtung, die Anzahl der Geschwindigkeitsstufen, Standardgeschwindigkeitskurve oder Geschwindigkeitstabelle sowie einfache oder erweiterte Adressierung eingestellt. Auch für die Auswahl aller FXLichteffekte kann man sie gut brauchen (z.B. Digital-Plus bietet ebenfalls Decoder für diese Lichteffekte an). Schließlich ist dieser „CV-Rechenschieber“ auch für das „Function Mapping“ nützlich. Moderne DCC-Decoder erlauben dem Anwender, die Funktionstasten F0…F8 den Decoder-Funktionsausgängen weitgehend frei zuzuordnen. Dies lässt sich ebenfalls leichter machen, wenn man eine solche Hilfe zur Hand hat. SoundTraxx nennt seine Schiebetabelle „V2.0 Quick Referenz Card“. Man kann sie bekommen über: www.soundtraxx.com
BRANCHE INTERN
das XpressNet; dies ist der frühere XBus, der von Lenz, seinem Entwickler, umbenannt wurde. In Europa nutzen diesen Gerätebus Digital plus, Roco-Digital ab Lokmaus 2 und bald auch die Intellibox von Uhlenbrock. Weil die erste Charge auf den USMarkt geht, funkt das Gerät mit einer in der EU nicht zugelassenen Frequenz. Nach Aussage des Herstellers wird eine zweite Lieferung mit anderer Frequenz Anfang nächsten Jahres zur Verfügung stehen, allerdings nur bei ausreichender Nachfrage.
Digitrax geht mit Palm Digitrax ist der führende DCC-Anbieter im amerikanischen Markt. Palm ist Marktführer für in der Hand zu haltende Kleincomputer. Jetzt haben die beiden Branchenriesen eine Zusammenarbeit beschlossen: Verschiedene Palm-PC-plus-Adapter können als Ein-
Funk fürs XpressNet Die US-amerikanische Firma Easy DCC ist international bekannt geworden, weil ihr DCC-System durch eine große Anzahl von Artikeln im Model Railroader detailliert vorgestellt wurde. Easy DCC ist heute der erste Serienproduzent eines Funk-Handgerätes für Oben: N-Sounddecoder von SoundTraxx. Durchmesser des Lautsprechers: 11 mm.
Links: Passend zum Digital-plusGerätebus produziert Easy DCC ein Funk-Handgerät mit Basisstation. Alle Fotos: Rutger Friberg
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Keine schlechte Idee, diesen MöchtegernComputer endlich auch für etwas Sinnvolles einzusetzen. Digitrax und Palm arbeiten zusammen. Der Palm könnte so zum DCC-Steuergerät werden. Alle Fotos: Rutger Friberg
gabegeräte für das Digitrax-System verwendet werden. Jeder Palm III, IV oder VII lässt sich für diesen Zweck gebrauchen, und Palm-Experten entwickeln gerade verschiedene nutzerfreundliche Funktionen. Digitrax teilte auf der Modellbahnschau in St. Louis mit, dass man zusammen mit SoundTraxx ein neues Soundsystem entwickeln werde. Durch das Digitrax-Transponder-Meldesystem kann die Position von Loks mit Geräusch sofort festgestellt werden; also lassen sich mehrere ortsfeste große Lautsprecher unter der Anlage der Lokposition entsprechend weiterschalten. Ein in das DCC-System integriertes digitales Schaltpult sorgt für die Einstellmöglichkeiten.
MRC jetzt mit 32 Loks MRC ist ein legendärer Hersteller von Modellbahntransformatoren und komfortablen analogen Fahrgeräten, bekannt auf der ganzen Welt – außer in Europa. Vor fünf Jahren kam ein eigenes System für DCC-Anfänger heraus. Dieses Set verkauft sich ganz gut in den USA und einige Geräte haben sogar
den Weg nach Europa gefunden; doch einen fähigen Importeur konnte man bislang nicht verpflichten. Jetzt hat MRC ein neues, fortgeschritteneres DCC-Set entwickelt: eine Zentrale mit zwei verschiedenen Handgeräten, wobei eines mehr auf die Weichensteuerung abgestimmt ist, das andere mehr auf die Fahrzeug-Sonderfunktionen (F0…F4). Während das alte Basissystem nur sechs Lokadressen beherrscht, kann man mit dem neuen Set 32 Loks fahren lassen. Programmieren kann man auch, aus Kostengründen jedoch ohne Quittierung der eingegebenen Werte.
Zwei Dinge bei System One System One gilt als ein führendes fortgeschrittenes DCC-System in den USA und ist in Skandinavien stark vertreten. Die neue Gerätegeneration ist kompakt und enthält eine Zentrale mit integriertem Interface sowie Programmer. Außerdem gibt es einen 5-A-Booster. Neue Software kann, wie bei der Intellibox, direkt über den PC geladen werden. Laut Hersteller Wangrow Electronics Inc. werden die Geräte im Spätherbst ausgeliefert. Die zweite Neuheit ist ein PC-Programm und ein XBus-Modul. Mit beiden kann man auf TV-Bildschirmen einen virtuellen Führerstand aufbauen, der das Geschehen im System in Echtzeit spiegelt. Vor allem für Unterrichtszwecke ist diese Neuheit gedacht, aber auch Clubs mit großen Anlagen werden davon profitieren.
Lenz: Über diesen Adapter auf einem PICProgrammer gelangt neue Software in den Decoder-PIC.
Decoder auf Vordermann
XpressNet auch für Intellibox
Alle DCC-Digital-Modellbahner gehen davon aus, dass ihre Geräte von Zeit zu Zeit ein Update brauchen. Entweder wechselt man die Eproms oder man
Die Intellibox ist geschätzt und sehr willkommen in der gesamten Modellbahn-Welt. Ihre Einführung stellte den Modellbahnern eine universelle Steuermöglichkeit zur Verfügung. Sie gibt das DCC-Protokoll aus; Märklinisten stellt sie das Märklin-Motorola-Format zur Verfügung. Nicht nur Multiprotokoll, sondern auch Multi-Bus: So ist die Intellibox von Uhlenbrock konzipiert. Heute schon verfügt sie über LocoNet (Digitrax), den Lokmaus-1-Bus und den Märklin-/ Arnold-I2C-Bus. Ein Zusatzgerät wird nun die Verbindung zur Digital-plusWelt herstellen. Es hat Buchsen für das XpressNet sowie für das Digital-plusRückmeldesystem. Erhältlich ist es wahrscheinlich Ende dieses Jahres oder zur Spielwarenmesse 2002. Rutger Friberg/bl
Die Handmuster der neuen MRCDigitalgeräte für 32 Lokadressen zeigen ein ähnlich rustikales Design wie ihr Vorgänger, der nur sechs Lokadressen verwalten konnte.
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lädt, wie bei der Intellibox, einen neuen Programmspeicher-Inhalt direkt aus dem Internet. Anders beim Decoder: Man kauft ihn und baut ihn ein. Hat er ein fehlerhaftes Programm, muss er ersetzt werden. Und in den Genuss der von den Herstellern immer mehr erweiterten Decodereigenschaften kann er nicht kommen. Digital plus führt nun eine updatefähige Decoder-Reihe ein. Um sein internes Programm zu ändern, steckt man einen update-fähigen Decoder in einen speziellen Adapter und lädt die neuen Daten. Der Mikroprozessor bleibt also an seinem Platz. Der Digitalkunde wird an diesen Adapter nicht herankommen, weil er ausschließlich als professionelles Wartungswerkzeug zu verstehen ist.
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Null-Bit mit Biss Schon auf der NMRA-DCC-Sitzung in Wetzlar im Frühjahr 2000 hatte Lenz die Grundzüge seines bidirektionalen Meldesystems RailCom vorgestellt. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2001 war ein funktionierendes Muster präsentiert worden. Es geht um ein Kommunikationssystem, welches Nachrichten zwischen Zentrale und Lokdecoder hin- und herschickt. Solche Botschaften können z.B. zur Zugnummernanzeige genutzt werden. Aber man vermag auch aktuelle Zustände in der Lok an die Zentrale zu melden, etwa eine Überhitzung des Decoders. Rückschlüsse auf die aktuelle Last des Zuges wären ebenfalls zu ziehen. Möchte man beim Programmieren auf normalen Anlagengleisen eine Erfolgsmeldung erhalten, wird dies ebenfalls nur über einen besonderen Kanal erfolgen können. Dieses Meldesystem muss mehr transportieren als nur ein einziges
An-Aus-Bit. Lenz sieht zunächst ein Acht-Bit-Signal vor. Es wird mit der zweiten Hälfte von Null-Bits im GleisDatenstrom übermittelt. Eine hochfrequente Spannung moduliert den PlusZustand der erforderlichen Null-Bits so, dass Detektoren ansprechen; trotzdem bleibt das modulierte Plus unmissverständlich als der zweite Teil eines Null-Bits erkennbar. Neu ist nun, dass Lenz mit dieser Technik, im Gegensatz zu Äußerungen auf der Spielwarenmesse 2001, noch nicht so bald auf dem Markt erscheinen wird. Einerseits brauchte man Zeit etwa für die Prüfung von Emission und Immission (z.B. Verträglichkeit mit Funkwellen aller Art), andererseits will man das System von vornherein in Zusammenarbeit mit dem zuständigen NMRA-Gremium ausgestalten und zur Norm erheben. Setzen wir voraus, dass die DCCWorking-Group der NMRA (s.a. Rutger Fribergs Bericht unten) ihre Ohren eng an den Bedürfnissen der Modellbahner
DCC unverdrossen in Entwicklung
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eim Nationalen Modelleisenbahnverband der USA (NMRA) liegt die Entscheidung über das DCC-Protokoll und die DCC-Standards. Innerhalb dieser Organisation gibt es einen speziellen Ausschuss, die „DCC Working Group“, welcher Weiterentwicklung und technische Standards verantwortet. Im Frühjahr 2000 traf man sich zum ersten Mal in Europa, um auch DCC-Hersteller und andere Interessenten aus Europa mehr in den Entwicklungsprozess einzubinden. Lenz-Elektronik hatte dieses Treffen letztes Jahr in Wetzlar ausgerichtet. Im Frühjahr 2001 kam man zu Uhlenbrock in Gladbeck und Bottrop, wo die Teilnehmer auch die Produktionsstätte der Intellibox besichtigen konnten. Anwesend waren neben einigen führenden NMRA-Funktionären die meisten europäischen DCC-Hersteller, einschließlich hochrangiger Vertreter von Märklin und Fleischmann. Nächstes Frühjahr möchte man sich übrigens bei Zimo in Wien zusammenfinden. Man hat sich entschieden ein europäisches Zentrum für die Überprüfung neuer DCC-Komponenten zu gründen. Es wird der NMRA angegliedert und hat die Aufgabe für den EUBereich Konformitätszertifikate zu er-
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stellen, welche selbstverständlich auch weltweit gelten müssen. So soll die kosten- und zeitintensive Überprüfung europäischer Produkte in den USA vermieden werden. Jan Abbink (Abbink Software) wurde mit der Koordination betraut. Der europäische Modellbahnverband MOROP hatte Claus Dahl gesandt um einen Vorschlag für eine Metasprache zu präsentieren, die ein übergreifendes Standardnetzwerk für den Modellbahnbetrieb beschreiben soll. Hierin hätte neben anderen analogen und digitalen Betriebssystemen auch das DCC-System seinen Platz zu finden. Ein hervorragendes Thema war der Normvorschlag für das vollständig bidirektionale Meldesystem RailCom von Lenz-Elektronik, welches preisgünstig, anwenderfreundlich und für alle Baugrößen verwendbar sein soll. Mit dieser Technik wäre z.B. das Auslesen beim Programmieren auf der normalen Strecke möglich. Man könnte die Auslegerposition eines Roco-Digitalkrans melden und jede gewünschte Lok könnte sogar analoge Schaltungen auslösen. Die Loknummern-Erkennung wäre eine weitere Standardanwendung. Im Juli dieses Jahres fand ein zweites Treffen in St. Louis statt. Die in
RailCom-Übertragung Die positiven Anteile der Null-Bits können hochfrequente Überlagerungen erhalten. Der positive Teil des Startbits dient so zur Synchronisation. Botschaft: „Jetzt beginnt ein RailCom-Signal”. Zeichnung nach: www.lenz.com/techinfo/railcomtd.htm
hat, so ist es die richtige Strategie sich Zeit zu lassen. Schnellschüsse im DCCBereich darf man sich heutzutage nicht mehr erlauben. Bertold Langer
Gladbeck getroffenen Entscheidungen wurden dort bestätigt. Man will außerdem auf lange Sicht die Direktprogrammierung von Lokdecodern (CVProgrammierung) zum einzigen Programmiermodus machen, wobei die Zentralen wegen vorhandener älterer Decoder noch einige Zeit andere Modi ebenfalls beherrschen müssen. Rutger Friberg/bl
„DCC Working Group on tour to Uhlenbrock‘s” Ganz links: Stan Ames, Mitbegründer dieses Ausschusses. Dritter von links MIBA-Redakteur Gerhard Peter. Übernächster Kopf: Brian Barnt, DCC-Koordinator der NMRA. Und der Dritte von rechts ist Rüdiger Uhlenbrock, Gastgeber des Treffens. Foto: Rutger Friberg
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BRANCHE INTERN
Besuch bei Lenz Elektronik
Die Bit-Schmiede Nicht zu Unrecht wird Bernd Lenz als der Pionier der Digitalsteuerung für Modellbahnen bezeichnet, gehen doch viele der heutigen Anwendungsmöglichkeiten auf seine Initiative zurück. Wir erzählen den Werdegang aus den Anfängen bis heute und zeigen die Produktion in Gießen.
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s begann 1979 ganz harmlos: Mit der Entwicklung einer Vorschaltelektronik für Märklin-Lokomotiven wurde den Wechselstromloks der „Bocksprung“ abgewöhnt. Wenige Jahre später, 1982, entwickelte Lenz Elektronik die erste zur konventionellen Modellbahn kompatible Mehrzugsteuerung, mit der die Steuerungssysteme verschiedener Modellbahnhersteller ausgerüstet wurden. Viele der heute für Digitalsteuerungen als selbstverständlich angesehenen Eigenschaften wie • Verändern von Lokadresse, Anfahrund Bremsverzögerung und vieler andere Parameter durch einfaches Programmieren ohne Öffnen der Lok, • Betrieb von digitalen Loks im konventionellen Stromkreis sowie Steue26
rung einer konventionellen Lok auf der Digitalanlage, • individueller Nothalt mit Ausschalten der Bremsverzögerung und • bis zum maximalen Strom belastbare Lokdecoder ohne zusätzliche Kühlflächen sind als Erstes von Lenz entwickelt und im Markt realisiert worden. 1985 erfolgte die Patent-Erteilung für diese kompatible Mehrzugsteuerung. Einige Jahrzehnte früher hatte die Leidenschaft für die Modelleisenbahn mit dem berühmten Anfangspackungskreis unter dem Weihnachtsbaum begonnen. Aber die Freude bei KleinBernd war durch die engen Grenzen der analogen Technik eingeschränkt: Es ärgerte, dass mehrere Lokomotiven in einem Stromkreis nicht unabhängig
Chef sein ist keine Frage der Krawatte, sondern der Kompetenz! In diesem Sinne: Bernd Lenz vor dem Firmengebäude.
voneinander betrieben werden konnten und dass das Licht nicht weiterbrannte, wenn eine Maschine hielt. Diese Einschränkungen ließen Bernd Lenz jahrelang nach neuen Ideen zur Steuerung von Modelleisenbahnen suchen. Beste Voraussetzungen waren dann durch den Hauptberuf gegeben: Durch die Tätigkeit am Physikalischen Institut der Universität Gießen war er stets auf der Höhe der Zeit. Der Durchbruch kam schließlich mit der Entwicklung der Mikro-Elektronik: Durch die Verfügbarkeit winziger Prozessoren eröffneten sich völlig neue Möglichkeiten zur Modellbahnsteuerung. Nach der Gründung einer eigenen GmbH war Lenz für Märklin und Arnold tätig. Die Firma war an der Entwicklung des Märklin-Digital-Systems MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Links: Die „Hütte“ in der Hüttenbergstraße in Gießen-Allendorf ist ein modernes, in freundlichen, hellen Farben gestaltetes Gebäude. Nach der Auslagerung der Produktion sind hier noch Entwicklung, Buchhaltung, Lager und Versand angesiedelt. Rechts: Am Anfang steht die man-power: Thomas Gutsche ist zuständig für die Gestaltung der Decoder-Platinen, welche auf dem Computerbildschirm in verschiedenen Farben für die verschiedenen Ebenen dargestellt sind.
Auch in der Hightech-Produktion ist noch Handarbeit verblieben: Mit einem breiten Spachtel wird Lötpaste durch ein entsprechend geätztes Edelstahlblech auf die – zu diesem Zeitpunkt noch zusammenhängenden – Platinen aufgetragen.
Rechts: Das Herzstück der Produktion ist dieser rechnergesteuerte Bestückungsautomat. Hiermit werden winzige Bauteile auf Bruchteile von Millimetern genau platziert.
beteiligt. Dieses System war zur damaligen Zeit nur auf das Gleis von Märklin abgestimmt: Die beiden Pole der Stromzuführung konnten nicht vertauscht werden, was beim Mittelleiterbetrieb auch nicht notwendig ist. Außerdem ließen sich damit keine programmierbaren Decoder bauen, die in N-Fahrzeuge hineingepasst hätten. Um digitalen Betrieb auch für Zweileiter-Gleichstrombahnen zu ermöglichen, musste das Datenformat symmetrisch werden, will sagen: die Lokomotive sollte auch anders herum auf dem Gleis stehen können. Dies führte 1988 zur Entwicklung eines völlig neuen Digital-Systems, welches heute unter der Bezeichnung DCC weltweit bekannt ist. Darin war auch die Möglichkeit enthalten, unter der Adresse MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
00 eine Lokomotive ohne Decoder anzusteuern, sodass die winzige Köf von Arnold nicht ausgeschlossen war. Bernd Lenz brütet aber nicht nur „im Elfenbeinturm“ seine Elektronik aus, er denkt auch über den Tellerrand hinaus. So wurde 1992 gemeinsam mit Roco in Salzburg die inzwischen in NEM und NMRA genormte Schnittstelle für Lokomotiven entwickelt, welche es erlaubt, eine Lok auf einfachste Weise auf Digitalbetrieb umzurüsten. 1993 wurde Digital plus by Lenz® eingeführt. Dies war die erste updatefähige Modellbahnsteuerung, mit der die Kunden stets auf dem neuesten Stand der Entwicklung sein können. Die DCC-Spezifikationen sind nicht geheim, sondern offen gelegt – eine der Voraussetzungen dafür, dass DCC 1995
Basis für die Normung in der NMRA wurde. Diese Norm sorgt heute dafür, dass Empfängerkomponenten verschiedener Hersteller, die miteinander konform sind, gemeinsam verwendet werden können. Und die Entwicklung ging weiter. 1996 erfolgte das erste Update des Digital-plus-Systems: Die Fahrstufenanzahl wurde auf 28 erhöht, eine Beschleunigung der Rückmeldung und erweiterte Programmiermöglichkeiten kamen zu den Systemeigenschaften hinzu. Im vergangenen Jahr ermöglichte die Version 3 des Digital-plusSystems vierstellige Lokadressen, Programmierung während des Betriebes, Mehrfachtraktion sowie 128 Fahrstufen. Zur Spielwarenmesse 2001 erfolgte die Vorstellung von RailCom, einem 27
Der Bestückungsautomat aus der Nähe. Hier werden die einzelnen Bauteile über große Rollen zugeführt. Mit Unterdruck saugen verschiedene Düsen die Teile an und setzen sie in der Lötpaste ab.
Unten: Was zuvor im Geiste erbrütet wurde, wird im Lötofen endgültig fertig gebrütet. Im Laufe eines Durchgangs werden die Platinen langsam auf etwa 180° erwärmt und zum Ausgang hin wieder abgekühlt.
Mit einem kräftigen Rollmesser werden nun die einzelnen Decoder aus dem Verbund herausgelöst (oben) und einzeln getestet (rechts). Für diese Testprozedur sind umfangreiche Apparaturen notwendig. Der im Test befindliche Decoder ist vergleichsweise winzig klein.
Links: Nicht alle Bauteile werden verlötet. In Handarbeit wird an dieser Zentrale das austauschbare Eprom (Update-Fähigkeit!) in den Haltesockel gesteckt.
Fertig produzierte Geräte wie hier der LH 200 stehen am Ende bereit für den Abtransport zur Hüttenbergstraße. Dort erfolgen Verpackung, Lagerung und Versand.
Fotos: MK
28
System zur Rückmeldung aus der fahrenden Lokomotive. Und der Markt ist noch lange nicht gesättigt. Der stetig steigende Bedarf nach Decodern wie auch die weltweite Nachfrage nach Bauteilen für die Handy-Herstellung führten bei Lenz zeitweise sogar zu einem gewissen Engpass bei der Lieferbarkeit einzelner Produkte. Inzwischen ist die Produktion von Decodern, Zentralen oder Handreglern an eine eigenständige Firma in Gießen ausgelagert. Damit konnten die Fertigungskapazitäten so effektiv erhöht werden, dass der Kunde auf bestellte Ware nicht mehr lange warten muss. Die Nähe dieser Produktionsstätte, die nur wenige Kilometer vom „Stammhaus“ entfernt und nicht etwa in Fernost liegt, gewährleistet darüber hinaus ein flexibles Reagieren auf aktuelle Markterfordernisse. In der Hüttenbergstraße kann man sich damit voll auf die Entwicklung neuer Komponenten konzentrieren. Zudem hat Bernd Lenz stets ein offenes Ohr für die Wünsche seiner Kunden, wie regelmäßige Besuche von Messen und Ausstellungen zeigen. Und ebenso vielfältig wie die Wünsche der Kunden sind die Möglichkeiten, die auch heute noch in der Digitaltechnik stecken. Man darf also gespannt sein, was die Zukunft bringen wird. MK MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2001) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Digitaltrain
Motorola
LDEC 16080
14
Digitaltrain
Motorola
Adressumfang
Motorstrom
Lastregelung
Überlastschutz
80
1300 mA
nein
nein
MiniDec AC
14
255
1300 mA
nein
nein
MiniDec DC
14
255
1300 mA
nein
nein
9999
3500 mA
nein
ja
9999
1000 mA
nein
ja
9999
1500 mA
ja
ja
9999
1000 mA
nein
ja
9999
1000 mA
nein
ja
110
800 mA
ja
ja*6
800 mA
ja
ja*6
Digitrax
DCC
DG380L
(14, 28, 128)
Digitrax
DCC
DH121
(14, 28, 128)
Digitrax
DCC
DH140U
(14, 28, 128) Motorola (14)
Digitrax
DCC
DN121
(14, 28, 128)
Digitrax
DCC
DZ121
(14, 28, 128)
Doehler & Haass
Selectrix
DHL-100
(31)
Doehler & Haass
Selectrix (31)
110
DHL-150
DCC (14/28/128)
127
Identisch mit: MÜT DHL-200
Doehler & Haass
Selectrix
110
1200 mA
ja
ja*6
Rautenhaus SLX832/SLX833
DHL-200
(31)
DZS
Motorola (14)
79
1500 mA
ja
nein
1100 mA
ja
ja*6
Identisch mit: MÜT DHL-100 Rautenhaus SLX830 Identisch mit: MÜT DHL-150 Rautenhaus SLX870
Comfort
ESU
DCC (14, 28, 128)
9999
LokPilot®
Motorola (14/28)
80/127*7
ESU
DCC (14, 28, 128)
9999
LokSound 2®
Motorola (14/28)
80/255*7
ESU
DCC (14, 28, 128)
9999
LokSound XL®
Motorola (14)
80/255*7
15,5 kHz
1100 mA
ja
ja*5
22 kHz
3000 mA
ja
ja*6
22 kHz
Abb.-M: 1:2 Fleischmann
FMZ (15)
119
6846/47/48
DCC (14, 28, 128)
9999
HAG
DCC
9999
501
(14, 27, 28, 128)
800 mA
ja
ja
1500 mA
ja
ja
500 mA
nein
ja
69 6846
Motorola
80
(14)
30
Kühn
DCC
N020/N020-P
(14, 28, 128)
9999
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
MARKTÜBERSICHT Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
ja
1
ja*2
Allstrom
300 mA
1 x 1000 mA
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
nein
37 x 20 x 4
Bezug Preis in DM Direkt
–
55,–
Direkt
nein
Allstrom
ja
–
nein
21 x 18 x 3
29,–
nein
Gleichstrom
ja
–
nein
21 x 18 x 3
29,–
6 ja*2
Gleichstrom
ja
4 FX-Funktionen
FH wahlweise
36,8 x 23,9 x 7,6
140,–
wahlweise
30,5 x 16,8 x 6,4
45,–
130,–
3 je 1000 mA 5 je 200 mA 2 Gleichstrom
ja
je 200 mA
ja*2
Gleichstrom
ja
je 200 mA
wahlweise
27,9 x 17,3 x 6,6
ja*2
Gleichstrom
ja
–
nein
25 x 10,1 x 3,2
2
FH
125 mA Gleichstrom
ja
nein
16 x 9,6 x 4,6
125 mA ja*1
ja*2
ja*1
ja
FH 100,–
Glockenanker/
ja
1
Gleichstrom
300 mA
20 mA
Glockenanker/
ja
1 (SX), 2 (DCC)
Gleichstrom
300 mA
20 mA
Glockenanker/
ja
1
Gleichstrom
300 mA
100 mA
Allstrom/
ja
Gleichstrom
FH 100,–
–
1
wahlweise
14 x 9 x 2,6
FH/direkt 75,–
wahlweise
14 x 9 x 4,6
wahlweise
23 x 13 x 2,8
wahlweise
30 x 15 x 8
300 mA
FH/direkt 79,– *8
FH 100,–
ja*2
Glockenanker/
2*3
2*3
ja
Gleichstrom
140 mA
je 140 mA
NEM 652
27 x 16 x 5,6
FH 80,–
Feldspulen ja*2
Glockenanker/
2*3
1 x 140 mA
ja
AC/DC
Gleichstrom
140 mA
+ Sound
NEM 652
43 x 19,5 x 8
FH 259,–
Feldspulen
ja*2
Glockenanker/
2*3
Gleichstrom max. 2 A Feldspulen
nein
Gleichstrom
6+ Sound
nein
je 600 mA
Schraubkl.
66 x 40 x 14
FH 399,–
max. 2 A ja
1 (FMZ)
ja
3 (DCC)
wahlweise
23,1 x 10,4 x 4,1
FH
+ Elko 11,5 x 5,5
90,–
je 125 mA ja*2
Gleichstrom
ja
2 (FX-Funkt.)
wahlweise
30 x 17 x 6,6
je 200 mA
ja*1
Gleichstrom
2*3
125 mA
NEM 651
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
FH 130,–
wahlweise
12 x 9,5 x 3,7
Die Entwicklung der Fahrzeugdecoder schreitet weiter fort. Sie werden kleiner, leistungsfähiger und preiswerter, wobei sich die Preiswürdigkeit eines Decoders auch an den gewünschten Eigenschaften orientiert. So kann man wohl die Decoder in drei Leistungsklassen einteilen.
90,– *8 FH/direkt
AC/DC
AC/DC
Universaldecoder
FH
ja*2
ja*2
Klein, praktisch, gut
FH 44,50
E
in Decoder für gute DM 30,– ist zweifellos billig und schon fast ein Schäppchen. Allerdings darf man keine besonderen Leistungsmerkmale wie mehrere schaltbare Funktionsausgänge oder gar eine Lastregelung erwarten. Auch wird der Decoder der unteren Preisklasse nicht in der superkompakten Ausführung erhältlich sein. Decoder für knappe DM 100,– können preiswert sein, obgleich sie nicht billig sind. Sie bieten dann zusätzliche Optionen wie einstellbare Anfahr- und Bremsverzögerung, Lastausgleich, in der Helligkeit einstellbare Beleuchtung, Multiprotokollfähigkeit usw. In der oberen Preisregion sind dann die Spezialdecoder zu finden, wie der LokSound von ESU oder schwere Kaliber für leistungshungrige Fahrmotoren. So bietet die Angebotspalette reichhaltige Auswahl. Spitzenreiter bei den Decodern sind die mit einer Lastregelung. Viele Modellbahner haben erkannt, dass bei einer komplexen Steuerung Loks mit lastgeregelten Decodern die zuverlässigeren Kandidaten hinsichtlich gleich bleibender Fahrleistungen sind und weniger Probleme beim Einrichten von Steuerungabläufen mit Softwareprogrammen bereiten. 31
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2001) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Abb.-M: 1:2
Datenformat (Fahrstufen)
Adressumfang
Motorstrom
Lastregelung
Überlastschutz
Kühn
DCC
T121/T121-P
(14, 28, 128)
9999
1000 mA
nein
ja
T 140
(14, 28, 128)
9999
1000 mA
nein
ja
Lenz
DCC
9999
500 mA
ja
nein
LE010XF/011XF
(14, 27, 28, 128)
Lenz
DCC
LE077XF
(14, 27, 28, 128)
9999
500 mA
nein
nein
LE0511A
(14, 27, 28, 128)
9999
500 mA
nein
nein
9999
800 mA
nein
nein
Lenz
DCC
LE080XS
(14, 27, 28, 128)
Lenz
DCC
LE103XF/104XF
(14, 27, 28, 128)
9999
1000 mA
nein
nein
LE113XF/LE114XF (14, 27, 28, 128)
9999
1000 mA
nein
nein
9999
1000 mA
ja
thermisch
Lenz
DCC
LE130XF/131XF
(14, 27, 28, 128)
ja
LE1024A
(14, 27, 28, 128)
9999
1000 mA
ja
–
LE1024E
(14, 27, 28, 128)
9999
1000 mA
ja
–
9999
1300 mA
ja
nein
Lenz
DCC
LE134/135
(14, 27, 28)
Lenz
DCC
LE230*9
(14, 27, 28)
9999
2500 mA
ja
thermisch
ja
LE4024
(14, 27, 28, 128)
9999
4000 mA
ja
–
Lenz
Motorola
LE930
(14)
80
1000 mA
nein
ja
Märklin
Motorola
Delta (4)
800 mA
nein
nein
Delta-Decoder
(14)
Märklin
80
800 mA
nein
nein
80
800 mA
ja
–
104
3000 mA
ja
thermisch
?
?
700 mA
nein
nein
66031
Digital (15)
Märklin
Motorola
6080
(14)
Märklin
Motorola
60901/
(14)
60902
Abb.-M: 1:4
MÜT
Selectrix
Lok-Booster 3A*9
(31)
ja
ProfiLok
DCC
PD101
(14, 27, 28)
127
Motorola I + II
255
14
32
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Miniaturdecoder Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
2*3 Gleichstrom
125 mA
ja*1
Gleichstrom
125 mA
2*4
ja*2
Gleichstrom
ja
–
FH
Kabel/NEM 652 21,7 x 13,9 x 3,0
44,50
Kabel/NEM 652 21,7 x 13,9 x 3,0
49,50
wahlweise
13 x 9 x 3,5
FH
14 x 9 x 3,5
75,–
100 mA
nein
13,8 x 9,5 x 3,8
Glockenanker 100 mA
nein
13,8 x 9,5 x 3,8
55,– –*9
nein
33 x 17 x 3,5
2*3
ja*2
Bezug Preis in DM
Kabel/NEM 651
100 mA
ja*2
Maße (mm) LxBxH
wahlweise
ja*1
ja*2
Schnittstellenstecker
Gleichstrom
–
Glockenanker/
ja
2
Gleichstrom
100 mA
500 mA
2*3 ja*2
Gleichstrom
ja*2
Gleichstrom
100 mA
FH
wahlweise 1 x 500 mA
FH
Kabel/NEM 652 40,5 x 17 x 3,5
je 1 x 100/500 mA Kabel/NEM 652 23 x 16,5 x 5,5
2*3
2*5
200 mA
max. 500 mA
FH 59,–
wahlweise
40,–/45,– 48,–
FH
ja*2
Gleichstrom
ja*2 ja*2
Gleichstrom Gleichstrom ja
ja*2
Gleichstrom
200 mA
ja
4*3
ja*2 ja*2
Gleichstrom
300 mA
F1 = 500
Schraubkl.
Gleichstrom
ja
–
Schraubkl.
–
110,–
ja
1
ja*2
Gleichstrom
300 mA
300 mA
ja
25,4 x 17,8 x 6,5
80,–
ja*2
Allstrom
ja
–
nein
36 x 21 x 9
Kabel/NEM 652 22,5 x 16,2 x 5,5
70,–
1 x 500 mA
Kabel/NEM 652
–
65,–
1 x 150 mA
Kabel/NEM 652
–
70,–
1
wahlweise
28,4 x 21 x 5,5
500mA
Kabel/NEM 652
70 x 30 x 12
Allstrom
FH
Gleichstrom
ja
ja
FH 70,–
nein
36 x 21 x 9
200 mA
ja*2
FH
FH 100,–
2
nein
36 x 21 x 9
200 mA
FH 160,– 130,–
Glockenanker/
1
ja*1
Gleichstrom
ja
ja
1
ja*2
Allstrom
100 mA
350 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
3000 mA
Multiprotokollfähig
130,–
200 mA
ja*2
FH 115,–
Gegenüber letztem Jahr ist das Angebot kompakter Lokdecoder deutlich üppiger geworden. Viele schon seit langem angekündigte Decoder fanden den Weg von der Entwicklung in die Serienproduktion. Die Entwicklung der Miniaturdecoder diente hauptsächlich dem Einsatz in Triebfahrzeugen der Baugröße N. Jedoch sind diese so kräftig, dass sie auch in H0-Lokomotiven eingesetzt werden können. So findet sich ja auch in einigen H0-Loks die praktische sechspolige S-Schnittstelle. Für den DCC-Markt gibt es die Minis ausschließlich in der zweiseitig bestückten Ausführung. Diese sind relativ dick und passen somit nicht in alle N-Loks. Bis auf den N020 von Kühn verfügen alle über eine Lastregelung, die viele N-Loks zu einem besseren Fahrverhalten verhelfen. Die einzigen kleinen „Miniflachmänner“ gibt es für das Selectrix-Format. Neben dem teuren Keramik-Decoder gibt es nun einen preiswerteren und besseren von Doehler und Haass. Er verfügt sogar über eine Zusatzfunktion sowie über eine Überlast- und Thermosicherung.
FH/Direkt nein
70 x 45 x 27
nein
35 x 20 x 6,5
159,–
direkt 39.50
Was bedeutet Multiprotokollfähigkeit im Zusammenhang mit Decodern? Die so bezeichneten Lokdecoder verstehen zwei Datenformate und können auch mit Gleich- oder Wechselstrom im Analogbetrieb gesteuert werden. Die häufigste Variante stellt die Kombination aus DCC- und Märklin-Motorola-Format dar. Fleischmanns aktueller Decoder beherrscht FMZ und DCC und der kleinste der Multiprotokolldecoder versteht Selectrix und DCC. Wer braucht nun diese zweisprachigen Decoder? Sie werden sicherlich von den Modellbahnern eingesetzt, die daheim mit FMZ, Motorola oder Selectrix fahren, und bei Freunden oder im Verein auf der DCC-Schiene gemeinsam Betrieb machen möchten. Zudem ersparen Multiprotokolldecoder mehrere Datenformate auf dem Gleis. Diese führen hin und wieder zu Schwierigkeiten beim Empfang, da so mancher Decoder ihm fremde Datenformate als z.B. Gleichstrom erkennt und „volle Pulle“ losfährt. Weniger unterschiedliche Protokolle auf dem Gleis minimieren Störungen, die vor allem bei Betrieb mit vielen Zügen zu unvorhersehbaren Störungen führen können. 33
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2001) Fahrzeugdecoder
Baugleich mit Lenz LE130
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Adressumfang
Motorstrom
Lastregelung
Überlastschutz
Roco
Motorola
80
1000 mA
nein
nein
10738
(14) 9999
1300 mA
nein
nein
9999
1000 mA
ja
Roco
DCC
10742
(14, 27, 28)
Roco
DCC
10745
(14, 27, 28)
Selectrix
Selectrix
66830
(31)
Selectrix
Selectrix
66832/66833
(31)
Selectrix
Selectrix
66835
(31)
ja thermisch
104
500 mA
ja
ja thermisch
104
1200 mA
ja
ja thermisch
104
300 mA
ja
ja thermisch
Tams
Motorola I und II
80
LD-G-1
(14)
255*6
1000 mA
nein
nein
LD-W-1
(14)
1000 mA
nein
nein
255*7
1500 mA
ja
nein
9999
800 mA
nein
nein
1 200 mA
nein
nein
1 000 mA
nein
nein
1 200 mA
ja
80 255*6
ohne Abbildung
34
Tams
Motorola I und II
LD-G-2
(27)
Uhlenbrock
DCC
74 400/74 420
(14,28/128)
Uhlenbrock
Motorola
80/
75 000
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola
80/
75 100
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola
80/
75 200
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola
80
700 mA/
75 320/420
(14)
255*7
700 mA
Uhlenbrock
Motorola
80
1 200 mA
75 520/530
(14)
255*7
XR1-Software
Motorola
80
Unidec XR1
(14)
255*7
XR1-Software
Motorola
80
Unidec GS flex
(14)
255*7
ja thermisch
nein
ja
nein
ja thermisch
1500 mA/
nein
nein
1500 mA
nein
nein
Zimo
DCC
MX60/MX60R
(14, 28, 128)
9999
1000 mA
nein
ja
MX61/MX61R
(14, 28, 128)
9999
1000 mA
ja
ja
Zimo
DCC
9999
3000 mA
ja
ja
MX66S
(14, 28, 128) 9999
3000 mA
ja
ja
Zimo
DCC
MX66M/MX66V
(14, 28, 128)
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Rückmeldefähig Analogbetrieb
Motortyp
ja*2
Allstrom
ja*2
Gleichstrom
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
ja
25,5 x 17,5 x 6,4
ja
2
200 mA
200 mA
ja
–
ja*1
ja*1
ja*1
nein
Gleichstrom
ja
25 x 19,5 x 6,5
ja
1
100 mA
500 mA
Glockenanker/
ja
–
Gleichstrom
100 mA
ja
26,5 x 17,0 x 6,5
ja
1
Gleichstrom
300 mA
300 mA
Glockenanker/
ja
1
Gleichstrom
300 mA
300 mA
Gleichstrom
ja ja
ja
14 x 9 x 2,5
ja/nein
37,5 x 12,5 x 3
Gleichstrom
ja
FH
FH 100,–
ja
22 x 11 x 4
FH 92,–
5
nein
24,7 x 16,5 x 7,2
29,95 Conrad
5
nein
Electronic/
max. 500 mA nein
FH 90,–
150,–
Glockenanker/
Feldspulen
FH 70,–
max. 500 mA nein
FH 90,–
250 mA ja*2
Preis in DM Bezug
Direkt
5
nein
26,7 x 16,2 x 8
nein/ja
19 x 16 x 5
69,–
max. 500 mA ja*2
Gleichstrom
2
–
900 mA
ja*1
Allstrom
ja
NEM 652
–
nein
35 x 19 x 5
900 mA
ja*1
ja*1
Allstrom
Allstrom
ja
2
nein/ja
900 mA
NEM 652
2
nein
26,5 x 15 x 5
Gleichstrom
ja
35 x 20 x 5
FH 118,–
–
900 mA
FH 83,–
je 1000 mA ja*1
FH 53,–
900 mA
ja
FH 49,–/53,–
nein/ja
19 x 16 x 5
NEM 652
58,– 73,– FH
ja*1
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 900 mA ja*1
Allstrom
ja
2
ja
je 900 mA
NEM 652
4*4
nein
26,5 x 15 x 4,5
FH 118,–
36 x 17,6 x 7
89,–
F1 = 600 mA je 400 mA ja*1
Gleichstrom
ja
2*4
ja
25 x 13 x 10
je 400 mA ja*2
ja
2*4
ja
400 mA 2*4
Feldspulen ja*2
Glockenanker/ Gleichstrom
ja*2
Glockenanker/
Glockenanker/
ja/NEM 652
21 x 13 x 4
ja
6*4
ja
Gleichstrom
12*4 500 mA
MX66V = regelbare Ausgänge
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Zeichenerklärung: *1 = manuell einstellbar *2 = automatisch *3 = programmierbare Ausgänge für Lokbeleuchung *4 = frei programmierbare Ausgänge *5 = Motorausgang *6 = Motor- und Funktionsausgänge *7 = Nur in Verbindung mit Intellibox und einigen Software-Steuerungen *8 = lieferbar ab Herbst 2001 *9 = Noch keine Preisangabe *10 = Auslaufdecoder
FH FH 85,–
nein
47 x 26,5 x 12
500 mA
FH 170,–
nein
47 x 26, x 15
Verständlicherweise haben wir die Decoder von Arnold aus der Übersicht gestrichen, nachdem die Mühlhausener sang- und klanglos verschwunden sind. Eigentlich ist es schade, da Arnold zwei recht leistungsfähige Minidecoder im Programm hatte. Von der Entwicklung überrollt oder von dem veränderten Kaufverhalten der Modellbahner zum Ladenhüter deklariert, werden wohl einige Decoder in der Versenkung verschwinden. Bei Lenz werden einige Decoder einer Produktpflege unterzogen. So bekommt der LE077XF eine hochfrequente Motoransteuerung und heißt dann LE0511A. Auch der LE230 wird durch einen Kräftigeren abgelöst. Die neuen Lenz-Decoder sind zudem updatefähig, d.h., neue Features hinsichtlich NMRA-Norm können jederzeit „nachgerüstet“ werden. Die Fleischmänner wollen übrigens rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft einen N-tauglichen Minidecoder bringen. gp
108,95
85,–*10
400 mA
Gleichstrom ja*2
21 x 13 x 4
Auslauf und Produktpflege
direkt
direkt ja
Das Thema Adressrückmeldung ist bei vielen Modellbahnern Gesprächsstoff und steht bei der NMRA auf der Normenliste. Adressrückmeldung bedeutet, dass der Decoder einer Lok seine Adresse z.B. über einen Besetztmelder an die Zentrale sendet. Je nach Ausstattung der Digitalsteuerung wird z.B. auf dem Gleisbildstellpult nicht nur der Gleisabschnitt besetzt gemeldet, sondern auch die Lokadresse angezeigt. Loks mit einem rückmeldefähigen Decoder werden schon beim Aufgleisen erkannt. Im DCC-Bereich gibt es zurzeit von drei Anbietern unterschiedliche Verfahren und somit unterschiedliche Decoder: Digitrax, Lenz und Zimo. Auch bei Selectrix wird sich in dieser Richtung in Kürze etwas tun.
185,– 220,–
35
DIGITAL-PRAXIS
Beipackzettel für Decoder
Bits, Bytes und andere Register Digitale Modellbahnsteuerungen haben bis heute immer mehr Funktionen erhalten. Andererseits steigen mit der Komplexität der Systeme aber auch die Schwierigkeiten, wenn es um das Verständnis aller Einstellungen und Anschlüsse geht. Dieter Ruhland durchleuchtet daher mal nicht die Fahrzeugdecoder, sondern nimmt ihre Anleitungen unter die – subjektive – Lupe.
E
s macht Spaß, mit der Digitaltechnik Eisenbahn zu „spielen“. Doch es macht keinen Spaß, sich stundenlang mit trockenen Beschreibungen herumzuschlagen. Ganz ohne Beschreibung geht es freilich nicht, aber diese muss für den Anwender verständlich sein. Schauen wir zurück. Angefangen hat alles mit der heute noch in der Anwendung befindlichen Märklin-Digitalzentrale. Einfach zu bedienen: zwei Knöpfe gedrückt und schon kann man damit eine Lok bewegen, noch ein Knopf gedrückt und schon leuchtet das Licht. Natürlich ist der Stand der Technik inzwischen nicht mehr der neueste. Aber die Bedienbarkeit war und ist anwenderfreundlich. Der Spagat wird mit zunehmendem Funktionsumfang größer: Zum einen muss der Einsteiger damit klarkommen und zum anderen muss der Fortgeschrittene die Gelegenheit haben umfangreiche Möglichkeiten der Digitaltechnik ausnützen zu können. Doch der Weg vom Einsteiger zum Profi sollte fließend und nicht mit HinderMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
nissen gespickt sein. Wie schaut nun eine gute Beschreibung aus? Ganz einfach: Jeder der sie liest, muss sie auch verstehen können. Also, liebe Hersteller: Lasst die Beschreibungen nicht nur von Technikern und Programmierern schreiben, sondern von technischen Laien außer-
dem noch auf Verständnis überprüfen! Dieser zusätzliche Aufwand rentiert sich nämlich bei den so genannten after-sale-costs, den Kosten nach dem Kauf, weil dann die teure – auch für die Firma teure – Hotline (Servicenummer) wesentlich weniger gefragt ist. Doch jetzt genug der Vorworte, betrachten wir nun die Decoder-Anleitungen einiger wichtiger Hersteller.
Lenz Beginnen wollen wir mit dem Branchenprimus im DCC-Bereich, der Fa. Lenz. Erst vor kurzem sind die neuesten Decoder LE 130XF und LE 131XF
Oben: Mit der Vielfalt von Decoderfunktionen werden auch die Anleitungen komplexer. Dabei kann es leicht vorkommen, dass die Hersteller mehr Papier als Platine verkaufen … Der Lenz-Decoder LE131XF kommt mit drei A4-großen Anleitungsblättern daher. Hierin ist in Deutsch und Englisch alles Wesentliche aufgeführt.
37
Lenz LE 130 XF
ESU Lokpilot
Fleischmann Twin
Digitrax
Kühn
gut
gut
gut
ausreichend
gut
Lastwechsel
sehr gut
sehr gut
gut
befriedigend
–
Schleichfahrt
gut
gut
gut
sehr gut
sehr gut
Regelung
befriedigend
sehr gut
gut
gut
gut
gleichmäßiges Fahren
knappes gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut
Beschleunigung
befriedigend
sehr gut
gut
gut
gut
Programmierbarkeit
gut
sehr gut
gut
ausreichend *)
sehr gut
Belastungstest
gut
sehr gut
sehr gut
gut
gut
Größenangaben
korrekt
leichte Längendifferenz
keine Angabe
breiter als angegeben
korrekt
Anleitung
befriedigend
gut
ausreichend
ungenügend
sehr gut
Verpackung
ausreichend
sehr gut
ausreichend
ungenügend
mangelhaft
Handhabung
gut
gut
gut
ausreichend
gut
Update-Fähigkeit
ja **)
ja
–
–
–
NMRA-Konformität
100%
100%
98%
100%
97%
Gesamtnote
2,25
1,42
2,25
3,16
1,73
Einstellung Vmin - Vmax
Tabellen-Erklärung In Schulnoten ausgedrückt kann hier die Bewertung von Decodern und ihrer Eigenschaften abgelesen werden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Beurteilung in manchen Punkten durchaus subjektiv ist. (Die NMRA-Konformität ist nicht in die Durchschnittsnote eingeflossen.) Ein und derselbe Decoder kann in der Funktionalität mit anderen Motoren/Modellen ebenso gut zu anderen Ergebnissen führen. Die Preise entnehmen Sie bitte der Tabelle Seite 30. Bei den Größenangaben sind ausschließlich die reinen Platinen vermessen worden. Bei allen Decodern muss der Platzbedarf der abgehenden Kabel zusätzlich berücksichtigt werden. *) abgewertet wegen schlechter Anleitung, **) Update-Fähigkeit der Lenz-Decoder nur bei ab September 2001 gelieferten Decodern
ausgeliefert worden, Nachfolger der wohl bisher gebräuchlichsten Decoder LE 130 und LE 131. Die Verpackung wurde nicht verändert, sondern nur der Aufdruck, der die spärlichen Informationen Bestellnummer und Decodertyp beinhaltet. Die Pappschachtel ist auch weiterhin nur mit gezielten Messerschnitten zu öffnen – leider nicht sehr verbraucherfreundlich. Ich prophezeihe mal, dass sich das bald ändern wird. Die Anleitung besteht aus drei losen Blättern in DIN A4. Der Papierumfang ist doppelt so groß, wie er für den deutschen Markt eigentlich sein müsste, da im Hinblick auf den US-Export der englische Text als eigene Spalte neben dem deutschen gleich mit abgedruckt ist. Auf der ersten Seite findet man in einer Tabelle die Grunddaten – Angaben, die unbedingt in jede Beschreibung gehören. Im Anschluss daran sind die Eigenschaften des Decoders aufgeführt. Hier sind ohne nähere Erläuterungen Dinge aufgeführt wie „Marslight“, „Gyrolight“ und „Strobe“. Gyrolight ist dabei nicht, wie man meinen könnte, die kalorienreduzierte Lieblingsspeise beim Griechen, sondern, ebenso wie Marslight, die Imi38
tation einer bzw. zwei hinundherschwenkender Frontlampen an Dieselloks. Strobe ist als Blitzlicht erläutert und Ditchlight meint zwei in Augenhöhe von Autofahrern ständig leuchtende Lampen, die bei Annäherung an Bahnübergänge wechselseitig blinken. Die Anleitung geht offensichtlich davon aus, dass Betreiber amerikanischer Modelle dies ohnehin wissen und andere es gar nicht erst erfahren müssen. Die sich daran anschließenden Sicherheitshinweise sind ausführlich und beinhalten alle wesentlichen Punkte. Allerdings frage ich mich, warum wird denn ein Decoder bei Überlastung immer gleich zerstört? Statt des Hinweises wäre mir ein Überlastschutz wesentlich lieber. Insbesondere die Hinweise Digitallokomotiven nicht mit Oberleitung zu betreiben und die Loks vor dem Umbau im Gleichstrombetrieb auf Funktion zu testen, sind äußerst wichtig. Wird eine mit Oberleitung betriebene Lokomotive verkehrt herum aufs Gleis gesetzt, zerstört die nun doppelt so hohe Spannung den Decoder. Deshalb immer die Oberleitung stilllegen! Einen allgemeinen Funktionstest vor dem Umbau macht man, um eine mögliche Fehler-
quelle nach dem Digitalumbau auszuschließen. Dann kommt auch schon der wichtigste Punkt: Der Einbau des Decoders. Die dazu aufgeführten Punkte sind logisch aufgebaut und ermöglichen es auch Anfängern damit umzugehen. Auch fehlt nicht der Hinweis sich bei Unsicherheit an einen Servicebetrieb zu wenden. Vermisst habe ich den Hinweis, dass nicht benötigte Kabel aus Sicherheitsgründen gekürzt und isoliert werden sollten. Die nach den Einbauhinweisen folgende Schwarzweiß-Zeichnung erläutert die Anschlüsse des LE130XF durch die Bezeichnung der Kabelfarben. Eine farbige Zeichnung würden zwar jedem Einbauer die Übersicht erleichtern, andererseits aber auch jeden einzelnen Decoder verteuern. Hier ist also Konzentration bei der Verschaltung oder ein Sortiment Textmarker angesagt. Der Einbau des LE131XF mit Schnittstellenstecker ist klar umrissen, genauso wie der Test des Einbaus. Der Hinweis, es zuerst ohne Lokgehäuse zu probieren ist leider nicht bei jeder Lok möglich. Vor allem bei Roco-Loks gibt es Probleme, wenn die Lichtfunktion nur mit aufgesetztem Lokkasten möglich ist. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Nach erfolgtem Einbau kommt das wohl schwierigste Kapitel: Die Programmierung, mit deren Hilfe ja erst die meisten Eigenschaften des Decoders genutzt werden können. Gut finde ich hier den Hinweis auf die amerikanische Normung, die die Speicher als „Configuration Variable“, kurz CV, bezeichnet. Und das haben wir übernommen. Warum nur ist uns da nichts Besseres eingefallen, dabei liegt doch das Wort Speicher eigentlich so nah. Der weitere Hinweis, mit welchen Geräten der Decoder programmiert werden kann, ist schlichtweg nicht ganz vollständig. Es gibt nämlich noch Geräte anderer Hersteller, die das beherrschen. Allerdings kann Lenz für deren Conformität keinerlei Garantie übernehmen. Auf den letzten beiden Seiten befinden sich eine Übersichtsliste von CVs und deren Einstellung bei Auslieferung. Diese Werkseinstellungen sind allerdings nicht in allen Auflagen der Anleitung als solche gekennnzeichnet. Erst ab der neuesten Auflage 0901 (September 2001) hat sich hier etwas geändert. Überhaupt: Auflagen. Nutzen Sie die Hinweise auf den LenzAnleitungen und verwahren Sie nicht eine LE130/131XF-Anleitung, sondern je Auflage eine. Ebenso kann es sinnvoll sein, mit einem wasserfesten Filzstift die Auflagennummer 0901 auf dem Decoder selbst zu notieren. Zurück zu den CVs. Insgesamt sind 22 CVs aufgeführt, die sich verändern lassen. Im ersten Bereich befinden sich die Speicher 1 bis 19, in die man minimale und maximale Werte speichern kann. Hier sind aber auch Speicher aufgeführt, die nicht veränderbar sind wie Herstellernummer und Versionsnummer, dazu fehlt leider ein Hinweis. Man erkennt diese unveränderbaren CVs daran, dass in den Spalten für minimale und maximale Werte nichts eingetragen ist. Ab Speicher 29 sind die dazugehörigen Bit aufgeführt, die auch veränderbar sind. Dies könnte man als Unterspeicher bezeichnen. Ein Bit ist entweder gesetzt oder nicht gesetzt, gemäß der Computersprache also eine „1“ oder eine „0“. Die Anzahl der veränderlichen Bits in einem Speicher kann unterschiedlich sein. Im weiteren Verlauf der Tabelle folgen die CVs 52, 56 und 58, die wieder mit minimalen und maximalen Werten programmiert werden können. Leider ohne Erläuterung ist aus dem Amerikanischen für die CVs 52 bis 54 MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Der über Noch vertriebene ESU-Decoder. Sein Anleitungsheftchen ist handlich und klein, hat allerdings nur eine sehr kleine Schrift. Die hierin angegebene Hotline 0700/56576863 (24 Pf/Min.) ist Dienstags von 10 bis 12 Uhr und Mittwochs von 14 bis 16 Uhr erreichbar.
der Begriff „Mapping“ übernommen worden. Gemeint ist hier die „Zuweisung“ der Funktionsausgänge C und D, die beliebig den Funktionstasten 1 bis 8 zugeordnet werden können. Zusammenfassend kann man sagen, der Decoder ist gut, aber die Beschreibung könnte im einen oder anderen Punkt noch optimiert werden. Dann benötigt man vielleicht nicht mehr die am Schluss aufgeführte ausführliche Adresse samt Hotline.
ESU Als Nächstes muss auf den Prüfstand der LokPilot von ESU, der im Vertrieb von Noch erhältlich ist. Fetzig und gut aufgemacht kommt er daher, der neueste Decoder! Auf der farbigen Schachtel finden Sie nicht nur vorn den Decoder in Originalgröße abgebildet, sondern auf der Rückseite auch die wichtigsten Informationen, die Sie für den Decoderkauf benötigen. Auch hier hat sich natürlich das anscheinend wirklich unvermeidbare Englisch wieder eingenistet. Die Verpackung ist gut gemacht und die zusätzliche Blistertüte schützt den Decoder sicher. Der Decoder selbst ist mit allen notwendigen technischen Möglichkeiten
ausgerüstet, die man benötigt – auch mit Lastregelung, die es jetzt entgegen der früheren Ankündigung doch gibt. Und sogar die 3. Generation! Deren Eigenschaften sind zwar nicht erklärt, doch wollen wir gern glauben, dass die dritte Generation einfach besser ist als die zweite. Der Allroundkönner kann mehrere Betriebsarten verarbeiten und ist für eine Vielzahl von Motoren geeignet. Der Decoder hat sogar – wie im Übrigen die ab September 2001 ausgelieferten Lenz-Decoder auch – die Update-Fähigkeit. Nur leider steht nirgends, in welcher Form und wie diese Fähigkeit genützt werden kann. Des Rätsels Lösung: Einschicken ins Werk! Den LokPiloten gibt es nur in einer Ausführung: immer mit Stecker. Sollte dieser nicht benötigt werden, muss er abgeschnitten werden um die Lok auf herkömmliche Art verkabeln zu können. Die Kabellänge von 8,5 cm ist aus meiner Erfahrung für manche Einbauten zu kurz. Insbesondere bei der Verkabelung mit dem Lötkolben wäre eine größere Kabellänge wünschenswert. Hier hilft dann nur die Verlängerung der Kabel mithilfe von Schrumpfschläuchen um Kurzschlüsse zu vermeiden. 39
Fleischmann hat zwar nicht die kleinsten Decoder, dafür aber ist die Anleitung auf die Größe einer Sonderbriefmarke gefaltet. In insgesamt sechs Sprachen abgefasst bietet das Blatt Informationen für viele Anwender im In- und Ausland, wenngleich jeder einzelne dadurch nur recht knapp wegkommt.
Was fehlt, ist der Hinweis, nicht benötigte Kabel gegen Kurzschluss zu sichern. Der violette Draht hat bei Auslieferung ein blankes Ende und kann unter unglücklichen Umständen eine Menge Unheil anrichten, wenn er Strom führende Stellen berührt. Die beigefügte Betriebsanleitung, zwei gefaltete DIN-A5-Blätter, macht einen übersichtlichen Eindruck. Sie enthält die wichtigsten Informationen und der Inhalt ist logisch und sinnvoll aufgebaut. Die Schriftgröße ist allerdings recht klein. Nach den allgemeinen Eigenschaften wird ausführlich auf den Einbau, auch mithilfe entsprechender Bilder, eingegangen. Durch die Multiprotokollfähigkeit (der Decoder versteht das DDC- und das Motorola-Format) wird auch auf die Eigenheiten des MotorolaFormates eingegangen. Gut finde ich, dass bei der Beschreibung der Programmierung auf die unterschiedlichen Geräte hingewiesen wird. Im Anschluss daran befindet sich die CV-Tabelle. Hier wird wenigstens der Versuch gemacht die einzelnen CVs zu erklären, wenngleich es sicherlich für einen Anfänger nicht einfach sein wird sich zurechtzufinden. Ein paar ausführlichere Beispiele könnten hilf40
reich sein. Hier hat der vorangehende Hinweis, sich bei Problemen an den Fachhändler zu wenden, durchaus seine Berechtigung. Die Programmierung erfolgt ohne die Bit-Einzel-Programmierung. Stattdessen wird in den jeweiligen CVs die Addition der einzelnen Binärwerte eingetragen. Erscheint mir – wenn man das System verstanden hat – ein bisschen einfacher für den Anwender. Die Erläuterung ist allerdings etwas knapp gehalten, außerdem fehlt der Hinweis auf das Bit 5 (benutzerdefinierte Fahrstufenkennlinie An–Aus). Insgesamt habe ich jedoch das Gefühl, dass man sich wirklich die Mühe gemacht hat zu überlegen, wie man sich dem Anwender verständlich machen kann – nicht zu viel und nicht zu wenig Information. Also ein guter Decoder mit fast vorbildlicher Beschreibung. Die kleinen Mängel lassen sich sicherlich noch beheben.
Fleischmann Nun zu den Twin-Decodern von Fleischmann, die für DCC-Format und FMZ-System geeignet sind. Ein durchaus ansprechender kleiner Decoder, den es mit 8-poligem und 6-poligem
Stecker gibt. Der 6-polige Stecker wird überwiegend bei Fleischmann-Loks gebraucht. Nachteilig ist der an zwei grünen Kabeln hängende Kondensator, eine Notwendigkeit für das FMZ-System, wenn man mit einer Analog-Lok fahren will. Im reinen DCC-System wird er nicht benötigt und könnte entfernt werden, indem man die grünen Kabel durchschneidet und dann miteinander mit Hilfe eines Schrumpfschlauches verbindet (nicht die Lötstellen auf der Platine miteinander verlöten). So kann man noch etwas Platz sparen, was in mancher Lok absolut notwendig ist. Leider fehlt dieser Hinweis in der Anleitung. Einzige Information auf der Verpackung ist neben der Bestellnummer das Symbol des jeweiligen Steckers – ein bisschen wenig fürs Geld. Der Decoder liegt eingebettet in einer Schaumstoffeinlage, ziemlich sicher, sofern die Plastikschachtel nicht zerbröselt. Beigelegt sind zwei elektrisch isolierende Klebestreifen und eine Beschreibung in sechs Sprachen! Hier ist Fleischmann als europaweit erhältlicher Vollsortimenter durchaus vorbildlich. In der Anleitung lesen wir, dass nur mit Schnittstelle ausgerüstete Lokomotiven mit dem Decoder bestückt werden dürfen, alles andere ist verboten. Wer sich trotzdem fürs Löten entscheidet, verliert die Werksgarantie. Die Eigenschaften sind ausreichend dargestellt und im Anschluss daran ist das Anschlussschema kurz angerissen. Eine Skizze dazu fehlt völlig. Der Einbau ist gut beschrieben, wenn man bedenkt, dass ja nur der Einbau per Schnittstellenstecker zu berücksichtigen ist. Die Programmierung ist ausgesprochen kurz erwähnt, anscheinend hat man den Restplatz unbedingt für die anderen Sprachen benötigt. Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben! Die CV-Tabelle ist äußerst kurz und knapp gehalten, auch wenn sie durch die sechs Sprachen eine beachtliche Länge hat. So sind in der CV 29 lediglich die Bits 0, 1 und 5 erwähnt. Fazit: Der Decoder ist gut und wohl einer der Besten bei Kurzschlussfestigkeit und Überhitzung, da hat wohl ein großer Lernprozess in Bezug auf die alten FMZ-Decoder stattgefunden. Nur die Beschreibung ist altmodisch, unübersichtlich und zu knapp gehalten. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Sonstige Es ist nun an der Zeit, Decoder zu betrachten, die nicht so verbreitet, aber durchaus sehr interessant sind. Als Erstes kommt in die Auswahl ein Digitrax-Decoder DH140U. Digitrax ist eine Firma aus den USA. Deren Multiprotikoll-Decoder ist etwas für Hardliner. Wer kein Englisch kann, braucht nicht zuzugreifen, denn die Beschreibung ist nur in dieser Sprache abgefasst. Überhaupt ist die ganze Verpackung etwas abenteuerlich: große Tüte mit aufgetackertem Reiter. Die Beschreibung gibt auch nicht viel her, selbst wenn man Englisch kann. Ein paar allgemeine Hinweise auf die Eigenschaften, Erläuterungen zu CV 55, 56 und 57, eine etwas längere Erklärung zu „scaleable speed stabilization“(??) und eine einigermaßen verständliche Skizze zum Einbau. Zum Abschluss gibt es bei der aus vier Seiten DIN A5 bestehenden Anleitung noch eine kleine CV-Tabelle. Beachtlich ist der Schluss mit dem Hinweis, dass defekte Decoder direkt an Digitrax zur Reparatur einzusenden sind. Kostet nur die Kleinigkeit von $17. Da können Sie sich dann gleich, wenn Sie die Postgebühren hinzuzählen, beim derzeitigen Dollarkurs einen neuen, guten deutschen Decoder kaufen. Der Decoder selbst mit der – jetzt bei Lenz wieder abgeschafften – Steckerleiste hat durchaus sehr gute Eigenschaften. Nur scheint hier das Problem zu sein, dass man anscheinend keinen gesteigerten Wert darauf legt, diesen im deutschsprachigen Raum auch verkaufen zu wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand mit dieser Anleitung zufrieden gibt. Als Nächstes etwas aus Bad Honnef, der Kühn-Decoder. Leider ist auch dieser Decoder in einer Tüte verpackt. Schaut aus wie eine Basteltüte, dabei steckt doch etwas wirklich Hochtechnisches darin. Ich meine, dass eine Schachtel für einen Decoder, schon allein zu dessen Schutz, unumgänglich ist. Die beigefügte Anleitung, bestehend aus 16 (!) Seiten DIN A6, ist wirklich vom Feinsten! Sie behandelt alle wesentlichen Punkte in aller Ausführlichkeit und hat sogar einen Punkt „Problembehebung“ mit aufgenommen. Hier hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, wie man ein Produkt ausführlich und vollständig erklären kann. Einziger Kritikpunkt ist MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Der amerikanische Digitrax-Decoder ist mit einer englischsprachigen Anleitung versehen, für deren Verständnis herkömmliches Schul-Englisch nur bedingt ausreicht. Vorteile gegenüber „einheimischen“ Erzeugnissen sind nicht erkennbar.
das kleine und enge Schriftbild. Hier wäre das Problem mit DIN A5 zu lösen. Jetzt noch etwas Farbe in die guten Skizzen und wir hätten die fast perfekte Anleitung. Na, geht doch! Der Decoder selbst ist sehr gut, nur fehlt ihm leider eine Lastregelung, dann wäre er bei dieser Größe fast perfekt. Hätte er doch nur die Lastrege-
lung der 1. Generation, wären wir schon zufrieden. So weit unsere etwas andere Betrachtung von Decodern samt Zubehör. Ich hoffe, ich konnte die eine oder andere Anregung und Information übermitteln. Es muss ja nicht immer alles so hochtechnisch sein! Dieter Ruhland
Als richtig geklammertes Heft macht die Anleitung von Kühn einen sehr guten Eindruck. Hier werden im Klartext alle Eventualitäten einzeln erläutert, sodass praktisch keine Fragen übrig bleiben dürften.
Fotos: gp
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BRANCHE INTERN
Kabel am Schnittstellenstecker
Wo gehts ihm ab? E
in wirkliches Ärgernis ist die Tatsache, dass es keine NMRA-Vereinbarung gibt, von welcher Seite aus die Kabel zum Schnittstellenstecker geführt werden müssen. Vergleicht man den Lenz-Decoder mit dem FleischmannTwin-Decoder, ist diese Zuführung genau entgegengesetzt. So kann es dann vorkommen, dass bei ungünstiger Platzierung der Schnittstelle (z.B. Rocos S 3/6) der Twin-Decoder sich nicht einstecken lässt. Entgegen der Anleitung von Roco, die freilich nur die hauseigenen, mit Lenz-Produkten praktisch baugleichen Decoder berücksichtigt, muss er um 180° gedreht werden, ansonsten funktioniert das Licht nicht. Die Drehung um 180° ist jedoch wegen der dann nach unten weisenden Kabel nicht möglich. Hier hilft nur der Lötkolben, was ja eigentlich Fleischmann verboten hat. Ich habe es trotzdem gemacht. Psst, … bitte nicht weitersagen. Wären sich alle einig, wie herum die Belegung des Steckers auszusehen hat, gäbe es solche Missstände nicht. Warum macht man nicht einen Stecker, der auch wirklich nur von einer Seite aus einzustecken ist? Hier sollte die NEM 652 unbedingt noch ergänzt werden, damit wirklich volle Kompatibilität erreicht wird. dr
An Rocos S 3/6 ist die Schnittstelle vorn seitlich neben der Schwungmasse angeordnet. Die Kabel müssen also bei korrekter Steckerbelegung nach oben geführt werden. Unten: Trotz richtiger Steckerbelegung ist hier der Twindecoder nicht verwendbar. Fotos: gp
Erweiterte 6pol-Schnittstelle
11 ist Top! M Schnittstelle – und dann? Offen bleibt häufig die Frage, wohin mit dem Decoder und wie elektrisch isolieren? Foto: gp Eine elfpolige Reihenanordnung der Kontakte und ein ausgefräster Platz in der Hauptplatine (etwa 17,5 x 40 mm) würde hier viele Probleme lösen. Eine symmetrische Belegung erscheint sinnvoll. 6: Pluspol, 5/7: Motor, 4/8: Schleifer, 3/9: Licht vorn/hinten, 2/10 und 1/11: Funktionen 1 bis 4 bzw. A bis D als Platinen-Lötpunkte, zu bereits eingebauten Bauteilen (z.B. Dampfgenerator) fest verdrahtet. Grafik: gp
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it etwas Neid schielen die Hanuller auf die Anwendung der sechspoligen Reihenschnittstelle NEM 651 in N-Loks. Hier sind nämlich zumeist mechanischer Halt und Platz des Decoders gleich mit vorgegeben (vgl. Foto S. 45). Allerdings genügen angesichts zunehmender Funktionsvielfalt sechs Kontakte nicht mehr. Unser Vorschlag an die Normungsstelle wäre die Verwendung einer elfpoligen Steckerverbindung (industriell erhältlich mit 3,5 mm Stiftlänge und 1,27 mm Rastermaß). Damit könnten bis zu vier Funktionen zusätzlich zum Licht untergebracht werden. Die Belegung sollte symmetrisch sein: Pluspol (bisher blaues Kabel) in der Mitte, jeweils rechts und links die weiteren Anschlüsse. So kann der Decoder auch mal verdreht eingesetzt werden, ohne Schaden zu nehmen! gp/MK MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
DIGITAL-PRAXIS Zwei Loktypen, ein Hersteller und zwei Methoden des Decodereinbaus: Die neue Konstrukion der V 160 macht den Einbau dank S-Schnittstelle einfach.
Immer mehr neue N-Loks werden mit Steck- oder Lötschnittstelle angeboten. Vereinzelt vermisst man aber auch in neuen Loks, häufig wegen Platzmangels, eine Schnittstelle. Bei diesen und bei älteren Exemplaren ist dann Verkabelungsarbeit angesagt.
D
as Angebot an „Minidecodern“ ist im Laufe des letzten Jahres beträchtlich erweitert worden. Das liegt einerseits an den immer besseren Halbleiterbauteilen wie MOSFETHochleistungstransistoren und kompakteren PIC-Prozessoren. Andererseits ist ein guter Minidecoder auch nicht mal eben zwischen Kaffee und Kuchen entwickelt. Da gehen schon mal Monate und sogar Jahre wie z.B. beim D&H 100 ins Land. Klar, dass sich dann der Halbleitermarkt schon wieder geändert hat und eingeplante Bauteile nicht mehr erhältlich oder schon wieder bessere am Markt sind. Das alles kann dem Modellbahner eigentlich Schnurz sein. Hauptsache er findet für seine Schätzchen den passenden Decoder mit dem von ihm ver-
Kleiner Eignungstest Die Wahl eines Decoder richtet sich – zumindest in der Baugröße N – hauptsächlich nach dem zur Verfügung stehenden Platz. Häufig sind aber auch weitere Qualitäten gefragt. Tests haben gezeigt, dass nicht jeder Minidecoder mit jeder N-Lok harmoniert. Für einen kleinen Eignungstest muss man die Decoder aber nicht in die Loks einbauen. Es reicht, wenn die Motorausgänge des Decoders an ein Testgleis und die Kabel für die Stromabnahme direkt an die Ausgänge der Zentrale angeschlossen werden. Die zum Test bestimmte Lok sollte im Gleichstrombetrieb fahrtauglich sein. Mit diesem Testaufbau können mit einem Decoder verschiedene Lokomotiven getestet werden, oder mit einer Lok durch Tauschen verschiedene Decoder. Dabei ist die Beurteilung der Fahrverhaltens der
44
Decodereinbau in N-Lokomotiven
Minis in die Minis wendeten Datenformat zu einem moderaten Preis. Verfügen dann Decoder und Loks noch über eine S-Schnittstelle, ist die Welt für den digitalfahrenden N-Bahner so gut wie in Ordnung. So weit, so gut.
Das eigentliche Problem beim Einbau von Minidecodern in N-Loks wird das Öffnen des Lokgehäuses sein. Hinsichtlich der erforderlichen Servicearbeiten wie Ölen, Kohle- und Lampen-
wechsel sollte das Abnehmen des Gehäuses vom Chassis leicht und einfach sein. Manche Gehäuse lassen sich aber nur unter Mühen vom Chassis trennen. Rastnasen, die beim ersten Öffnen abbrechen oder gar nur die Montage des Gehäuse erlauben, sollten der Vergangenheit angehören. Bei einigen Lokmodellen wie der V 60/BR 260, V 32 bzw. der alten E 75 von Minitrix sind die Gehäuse nur mit einer gewissen Beharrlichkeit und unter Gefahr des Abbrechens des Bühnengeländers vom Chassis zu trennen.
Lokomotiven im unteren Geschwindigkeitsbereich nicht unerheblich. Die Lok soll sich weich anfahren und ohne Zappeln und Ruckeln fahren lassen. Tests mit älteren N-Loks zeigten bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten zappeliges Fahrverhalten – auch nicht jede der gleichen Baureihe. Eine mögliche Ursache ist ein ungünstiges Tastverhältnis zwischen Messen und Regeln, das zum Aufschaukeln der Regelung führt. Zu straff anliegende Radschleifer sorgen für zu hohe Reibung, nicht angepasste Getriebeabstufungen nutzen das Drehmo-
ment des Motors nicht optimal oder schlecht montierte Steuerungen führen zum Hackeln. Kleinen Motoren fehlt es zudem häufig am Wirkungsgrad. Sinn einer Lastregelung kann es nicht sein, mangelhafte Getriebe und schlechte Motoren zu kompensieren. Eine Kombination aus sicherer Stromabnahme, aufeinander abgestimmter Motor-/Getriebekombination sowie gutes Motormanagement im Decoder verleihen den N-Loks in allen Geschwindigkeitsbereichen ausgezeichnetes Fahrverhalten.
Runter mit den Gehäusen
Einfacher Testaufbau zum Durchtesten verschiedener Lok-/Decoder-Kombinationen. Schlecht funktionierende Kombinationen müssen nicht erst nach einem Einbau festgestellt werden
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Dieselloks wie die V 100 bereiten bei der Platzsuche für den Decodereinbau Kopfzerbrechen. Je nach Hersteller müssen unterschiedliche Lösungen gesucht werden. Links eine V 100 von Arnold im Ursprungszustand, davor eine mit einem Decoder ausgerüstete.
Unten: Bei der V 100 von Minitrix ist der Platz noch knapper, obwohl es vom Prinzip die gleiche Konstruktion, aber mit einigen anderen Details ist. Die unten abgebildete V 100 erhielt einen kleineren Glockenankermotor um oberhalb vom Motor etwas Platz für einen flachen Decoder zu erhalten.
Ideal ist die sechspolige S-Schnittstelle für den problemlosen Decodereinbau. Es muss nur auf die richtige Polung geachtet werden, da die Schnittstelle nicht verpolungssicher ausgelegt ist.
Andere Modelle sind dermaßen verwinkelte und windige Konstruktionen, dass man an die vorhandene Schnittstelle kaum herankommt. Wer sich beim Demontieren und Montieren der Loks schwer tut oder einfach nur Hemmungen hat, sollte den Decodereinbau vom Fachmann durchführen lassen. In manchen Fällen reicht es nicht aus, das Gehäuse vom Chassis zu entfernen. Bei einigen Kandidaten ist die fast vollständige Demontage erforderlich.
Plug ’n’ Play mit NEM 651 Die sechspolige S-Schnittstelle nach NEM 651 wird fälschlicherweise als Schnittstelle für Spur N bezeichnet. Sie ist aber auch in vielen TT-, H0m/H0eund einigen H0-Triebfahrzeugen zu finden. Die Beschaffenheit der S-Schnittstelle erlaubt es, die Steckstifte für die MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Schnittstelle auf der Decoderplatine fest zu integrieren. In Lokomotiven mit einer S-Schnittstelle ist ein entsprechender Platz für den Decoder ausgespart. Für die Installation eines Minidecoders in einer Lok muss nur der Blindstecker für den Analogbetrieb gegen einen Decoder getauscht werden. Das Verlegen von Strippen entfällt, da keine vorhanden sind. Beim Einstecken eines Decoder in eine S-Schnittstelle gibt es allerdings zwei kleine Fehlerquellen: Zum einen ist die S-Schnittstelle nicht verpolsicher. Schaut man aus der Sicht des Blindsteckers auf die Schnittstelle, ist die Buchse 1 rechts (lt. NEM). Zum anderen läuft man bei den einfachen SSchnittstellen, die vorwiegend in Minitrix-Loks zu finden sind, Gefahr, dass zu lange Drahtenden durch die Buchsenleiste ragen und dahinter befindliche Leiterbahnen überbrücken. Für den, der mit dieser Problematik ver-
traut ist, ist der Decodereinbau eine Nebensächlichkeit.
Lötschnittstelle Bei der Lötschnittstelle handelt es sich um eine Schnittstelle nach NEM, bei der statt einer Buchsenleiste nur sechs Lötpads auf der Platine sind. Der Blindstecker ist als solcher nicht vorhanden. Stattdessen muss ein Platinenabschnitt herausgebrochen werden. Die abisolierten Enden der sechspoligen Flachbandkabel können direkt auf die Lötpads gelötet werden. Diese Option bietet eine etwas bessere Kontakt- und damit höhere Betriebssicherheit als die einfachen Federkontaktbuchsen.
Schnittstellenlose Loks Die meisten der N-Loks haben keine Schnittstelle. Bei ihnen muss einerseits Platz für einen Decoder gesucht und 45
Unten: Die Verkabelung ist erfolgreich abgeschlossen. Beim Zusammenbau muss darauf geachtet werden, dass die zwischen Platine und Chassis laufenden Kabel nicht eingeklemmt sind ...
Fliegende Verdrahtung für den Funktionstest
Links: Das Anschlussschema mit der Rückleitung der Stirnbeleuchtung zu den Stromabnehmern, wie bei der BR 219 von Brawa angewendet, steht nicht in der Betriebsanleitung des Decoders.
andererseits die interne Verschaltung von Motoranschlüssen, Lampen usw. untersucht und für einen Decodereinbau abgeändert werden. Die Vorgehensweise ist bei allen Loks identisch. Jedoch sind die Einbaulösungen recht unterschiedlich. Hat man ein Plätzchen für den Decoder in der Lok gefunden, geht es an die Entschlüsselung der Lokverkabelung. Hier sind ein paar wichtige Details zu beachten: • Zwischen Radschleifern und irgendeinem Motoranschluss darf keine elektrische Verbindung bestehen. • Die Motoranschlüsse dürfen ebenfalls keine elektrische Verbindung zum Chassis haben. An fünf N-Loks zeige ich im Folgenden den Decodereinbau. Dass es sich dabei vorwiegend um Decoder für das Selectrix-Datenformat handelt, ist für die Vorgehensweise fast nebensächlich. Probleme gibt es eher bei der Platzsuche, da die kleinflächigen Decoder von Arnold, Lenz, Kühn usw. doppelseitig bestückt und damit für manche Loks schlicht zu dick sind.
V 100 von Arnold und Minitrix Für das Projekt „Die Bentheimer Eisenbahn in N“ stand natürlich die D 25 – frühere BR 211 der DB – auf der Liste. Das Arnold-Modell verfügt über eine Simplex-Kupplung zum ferngesteuerten Abkuppeln von Waggons. Die 46
Kupplung wird über eine auf einer Antriebsachse befindlichen Steuerscheibe bewegt. Im Analogbetrieb ist ein feinfühliges Rangieren zum An- und Abkuppeln im unteren Geschwindigkeitsbereich eher Glückssache. Ein weiterer Knackpunkt bei der Arnold- wie auch bei der Minitrix-V100 sind die Schleifer zwischen Drehgestell und Chassis, die in Kurven mit Neigungswechseln keinen hundertprozentigen Kontakt sicher stellen. Dieses Manko sollte beim Decodereinbau beseitigt werden. Wennschon, dennschon ... Platz für den Decoder fand sich bei der Arnold-V-100 unter dem kurzen Vorbau. Die dicken Schrauben der Motorkontakte entfernte ich ebenso wie die hochstehende Chassisinsel neben der Glühlampe. Sie fiel einigen kräftigen Feilstrichen zum Opfer, nachdem ich die Lok komplett demontiert hatte. Das war sowieso erforderlich, da ich für jedes Drehgestell eine Kabeldurchführung in das Chassis bohren musste, um auf die inneren Drehgestellschleifer verzichten zu können. Mit zwei Klebepads fixierte ich den flachen Selectrix-Decoder oberhalb der Antriebsschnecke. Mit dem Entfernen der Motorkontaktfedern hatte der Motor auch keine elektrische Verbindung zum Chassis bzw. zu den Radschleifern. Die Motoranschlusskabel des Decoders kürzte ich und lötete sie direkt an die Anschlüsse des Motors.
Die Verkabelung der Radschleifer war etwas schwieriger, da die beiden Kabel, die die Drehgestellschleifkontakte ersetzen, von jeder Lokseite an die Gleisanschlüsse des Decoders gelötet werden mussten. Über die Schleifkontaktflächen unter den Pufferbohlen kam die andere Gleisseite ins Spiel. Die zum Decoder führenden Kabel wurden direkt am Decoder an den gekürzten Anschlussdraht gelötet. Die dicken Originalglühlampen ersetzte ich durch kleinere und leuchtkräftigere. Jeweils ein Anschluss ist mit der Kontaktplatte unter der Pufferbohle verbunden, das andere Ende mit dem Decoder. Die Kontaktplatten unter den Pufferbohlen stellen die gemeinsame Masse für die Glühlampen und für die Stromaufnahme dar. Bei der Minitrix’schen V 100 geht es platzmäßig noch enger zu. Prinzipiell gibt es zwei Einbaumöglichkeiten. Entweder man fräst den Tank zwischen den Drehgestellen in der für den Decoder erforderlichen Größe aus oder man schafft Platz durch den Einbau eines kleineren Glockenankermotors. Ich entschied mich für die zweite Option, da eine wirksame Schwungmasse für etwaige kurze stromlose Abschnitte immer gut ist. Durch den Einbau des SelectrixDecoders hat die V 100 von Arnold betriebstechnisch betrachtet ordentlich gewonnen. Die Fahreigenschaften – vor allem im Rangiergang – sind als MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Zum Bohren der Kabeldurchführungen mussten alle Teile vom Chassis der V 100 entfernt werden.
... und die Drehgestelle in ihrer Bewegungsfreiheit nicht beeinträchtigt werden.
Kurze Kabelanschlüsse bis auf die Verbindung zu den Stirnbeleuchtungen Der hintere Schleifer des Drehgestells wird durch hochflexible Litze ersetzt. Von den Kontaktflächen unter den Pufferbohlen führen ebenfalls Litzen zum Decoder.
homogen zu bezeichnen. Die Maschine lässt sich wirklich langsam an einen Zug heranfahren. Das Abkuppeln mit der Simplexkupplung im Kriechgang geht jetzt feinfühlig. Gemessen an der V 100 von Arnold hat sich das Fahrverhalten der Maschine von Minitrix kaum verbessert.
Montiertes Chassis mit den von den Radschleifern und der Pufferbohle kommenden Kabeln
„U-Boot“ mit Decoder Eigentlich sollte man davon ausgehn, dass in einer Diesellok genügend Platz für einen Decoder vorhanden ist und dass der Einbau schnell erledigt ist. Nun, Platz ist in der BR 119 von Brawa vorhanden. Oberhalb vom Chassis lassen sich die flachen Selectrix-Decoder unterbringen, unten im Tank die dickeren DCC-Decoder. Für den Einbau ist der LE010XF vorgesehen. Egal ob man den Decoder auf dem Chassis oder unten im Tank unterbringt, die Lok muss wegen der Verkabelung komplett zerlegt werden. Nach dem Zerlegen wird die Platine gemustert. Die Anschlussflächen der Motoranschlussspangen müssen von den umlaufenden Leiterbahnen der Stromabnehmer getrennt werden. Die Beleuchtung bestehend aus LEDs ist jeweils mit den Leiterbahnen der Stromabnehmer verbunden. Hier muss mindestens eine Trennung erfolgen. Die Beschreibung des LE010XF zeigt den Anschluss der Lampen gegen Plus (blaues Kabel). Soll man der BeschreiMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
In dem markierten Bereich wurde das Chassis plan gefeilt, um eine ebene Auflage für den Decoder zu bekommen.
Fertig installiert und für die vollständige Montage getestet. Vor der Lok liegen die übrig gebliebenen Teile, die für die Installation nicht benötigt werden bzw. im Weg sind.
47
bung Glauben schenken, müssten die Leiterbahnen der Beleuchtung komplett vom Rest getrennt werden. Der Platz lässt aber kaum so viel Kabel zu. Es geht aber auch anders: Da die Licht-Ausgänge gegen „Plus“ schalten, bleiben die Anoden der LEDs mit der Leiterbahn der Stromabnehmer verbunden. Die Kathoden der LEDs werden mit den Lichtausgängen verbunden. Dazu muss das gelbe Kabel vom Decoder zu den LEDs unter dem Führerstand 2 und das weiße nach 1 verlegt werden. Zwischen Platine und Kunststoffboden ist kein Platz, aber zwischen Platine und Chassis. Allerdings wird es hier im Bereich der Drehgestelle eng. Mit einer Kreissäge schnitt ich eine Nut im Bereich der Drehgestellaufnahmen für die Aufnahme der Kabel. Den LE010XF klebte ich mit einem Klebepad von unten an die Platine, sodass die Tankverkleidung ihn aufnehmen kann. Nach der Verkabelung folgt der Funktionstest mit lose eingehängtem Motor.
Der Motor bekommt seinen Fahrstrom über zwei Kontaktfedern, die nach unten gebogen und mit Tesa-Film gesichert werden.
Rechts: Der SelectrixDecoder DHL-100 findet sein Plätzchen auf der Motorspange. Die Verkabelung ...
BR 64 – und es geht doch!
... erfolgt mit isolierten Drahtenden von Brawas Kabelbirnen. Links: Für die Leitung zur vorderen Beleuchtung kam Kupferlackdraht zum Einsatz.
Oben: Die vorderen Wasserkästen erhielten kleine Messingklötzchen als Ballast um der leichten Hecklastigkeit entgegenzuwirken.
Rechts: Der Decoder füllt den Platz oberhalb des Motors aus und lässt nur noch wenig Durchblick.
Einfache Beschaltung eines Decoders: Das Lokchassis bildet die Masse für die Beleuchtung und hat Verbindung zur rechten Schiene.
48
Einziger Einbauort bei der 64er von Fleischmann ist wie bei vielen Tenderloks in N das Führerhaus. Flache Decoder lassen sich mit doppelseitigen Klebepads direkt auf die den Motor haltende Spange kleben und von da aus verkabeln. Für die Verdrahtung verwende ich keine Litze. Diese ist manchmal noch zu dick und kaum zu bändigen. Stattdessen nehme ich von Brawas Kabelbirnen die schwarz isolierten Anschlussdrähte. Sie sind dünner und lassen sich in die passende Lage biegen. Der Motor füllt das Führerhaus in der Höhe etwas mehr aus als z.B. in der 86er. Der sehr flache Selectrix-Decoder 66830 oder der neue DHL-100 von Doehler und Haass (Vertrieb MÜT bzw. Rautenhaus) lässt sich jedoch einbauen, während die zweiseitig bestückten DCC-Decoder LE010XF von Lenz und 82207 von Arnold wegen ihrer größeren Baudicke nur bedingt passen. Für den Einbau des ArnoldDecoders 82207 muss auf die Motorspange verzichtet werden um Platz für den Decoder zu schaffen. Der Motor wird eingeklebt. Für den Keramikdecoder von Selectrix muss man ein wenig Kunststoff im Bereich der Führerhausrückwand wegfräsen oder ebenfalls auf die Motorhaltespange verzichten. AusgeMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Arnolds T 3 einmal mit und einmal ohne Decoder. Der „Stehkessel“ muss an der markierten Stelle gekürzt werden.
Rechts: Die Kontaktfedern sind mit Tesafilm isoliert. Der Pfeil zeigt auf die erlaubte Masseverbindung der Stromabnehmer zum Chassis.
Die Verkabelung in der T 3 erfolgte Platz sparend mit Kupferlackdraht, der sich prima in Lage bringen lässt.
rechnet dort, wo es am engsten zugeht, befindet sich das höchste Bauteil auf dem Decoder. Wegen der Hecklastigkeit fehlt es den vorderen Rädern an sicherem Gleiskontakt und damit an Fahrstromaufnahme. Die Hecklastigkeit hatte ich schon einmal im Zusammenhang mit der BR 94 erfolgreich korrigiert. In den Wasserkästen der 64er ist ein wenig Platz um diese mit Messing, Blei oder Ähnlichem zu füllen. Die wenigen Gramm reichen für eine Gewichtstrimmung Richtung Rauchkammer aus.
T3 – aber bitte mit Licht Die T 3 von Arnold mit einem Decoder zu versehen ist kein schwieriges Unternehmen. Das Führerhaus bietet Platz um auch zweiseitig bestückte Decoder unterzubringen. Der freie Durchblick durch das Führerhaus wird zwar beeinträchtigt, kann aber durchaus akzeptiert werden. Mittels dem auf Seite 44 beschriebenen und durchgeführten Eignungstest MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Dank des flachen Decoders ist der Führerhausdurchblick nicht vollständig dem Decodereinbau zum Opfer gefallen.
sah ich den Decoder DLH 100 vor. Der Decoder lässt sich mit zwei schmal geschnittenen Klebepads auf den Motor kleben. Auf gleiche Weise lassen sich die zweiseitigen Minis von Arnold, Kühn und Lenz usw. unterbringen. Für alle Decoder muss von dem in das Führerhaus ragenden Kessel etwa 1,5 mm abgesägt werden. Die Verkabelung nahm ich mit Kupferlackdraht vor, da sich dieser leicht den Platzverhältnissen anpassen lässt. Da ich kein Freund rigoroser Entfernungsarbeiten bin, beließ ich die Kontaktflächen für die Motoranschlüsse und isolierte sie mit Tesafilm. Ebenso verfuhr ich mit der Kontaktfläche der Stirnbeleuchtung. Wegen des größtenteils hinter der Hinterachse liegenden Motors ist auch die T 3 hecklastig. Auch sie neigt zu leichtem „Abheben“ – wenige µm – der Vorderachsen und damit zu unsicherer Stromabnahme. Leider lässt sich im vorderen Teil der Lok kaum Gegengewicht unterbringen – außer im Tausch gegen die Beleuchung. gp
Kurz + knapp • Lenz LE010XF (DCC)
ca. DM 80,–
Lenz Elektronik Hüttenbergstr. 29 D-35398 Gießen Erhältlich im Fachhandel • 66830 (Selectrix)
ca. DM 150,–
Trix Postfach 4924 D-90027 Nürnberg Erhältlich im Fachhandel • DHL-100 (Selectrix)
ca. DM 70,–
Vertrieb: MDVR, Walter Radtke Unterbruch 91 D-47877 Willich-Schiefbahn MÜT, Digirail Neufeldstr. 5 D-85232 Bergkirchen Erhältlich im Fachhandel und direkt
49
MARKTÜBERSICHT
W
ofür brauche ich eine Rückmeldung, wird sich so mancher Modellbahner fragen. Bei einer manuell gesteuerten Modellbahnanlage, wo alle Züge übersichtlich auf einer Ebene verkehren, ist sie auch nicht erforderlich. Eine Rückmeldung um den Standort der Züge oder die Weichenstellung auf dem Gleisbildstellpult zu erkennen wird in diesem Fall wohl nicht benötigt. Andere Modellbahner brauchen eine Rückmeldung um den Überblick über finstere Schattenbahnhöfe zu behalten oder um Züge im Automatikbetrieb sich gegenseitig steuern zu lassen. Die Anforderungen an eine Rückmeldung richten sich nach der Art und Weise des gewünschten oder geforderten Modellbahnbetriebs, wobei das Vorbild hier und da Pate steht. Um die Möglichkeiten der Rückmeldungen besser überblicken zu können, teilen wir sie in die Bereiche Meldestellen und Informationsübertragung auf. Die Meldestellen lassen sich noch mal in die Bereiche der gleis- und weichenbezogenen Rückmeldungen unterteilen.
Meldestelle Weiche Die Rückmeldung der Weichenstellungen wird häufig stiefmütterlich behandelt. Das trifft sowohl auf die Hardware wie Antriebe und Decoder wie auch auf Softwaresteuerungen zu. Es gibt viele Ursachen für das Versagen einer Weichenumstellung. So kann der Antrieb defekt sein oder Zurüstteile von Loks und Wagen das korrekte Anlegen einer Weichenzunge verhindern. Für wen kommt eine Weichenrückmeldung in Frage? Eigentlich für all diejenigen, die Weichen an schlecht einsehbaren Anlagenteilen wie verdeckte Gleisführungen oder Schattenbahnhöfe eingebaut haben. Wichtig sind Weichenrückmeldungen, wenn mit einer Automatik gefahren wird oder wenn z.B. ein Computer den Zugverkehr nach Fahrplan abwickelt. Denn weder eine Automatik noch ein PC kann „sehen“, ob die Weichen auch wirklich gestellt sind. Bestehende Weichenrückmeldungen basieren auf endabgeschalteten Mag50
Mit der Rückmeldung den Überblick behalten
Rückmeldung – wie und womit? Die Wahl der Rückmeldeart ist bei den recht komplexen Steuerungsmöglichkeiten der Digitalsysteme nicht einfach. Neben den verschiedenen Arten der Rückmeldung gibt es auch verschiedene Systeme, die Informationen zur Digitalzentrale zu schicken. Erklärung von Begriffen und eine Marktübersicht sollen den Überblick verschaffen.
Für die verschiedenen Digitalsysteme bzw. für die unterschiedlichen Rückmeldebusse werden zahlreiche Rückmeldebausteine angeboten. Foto: gp
netspulenantrieben oder bei motorischen Antrieben auf Umschaltkontakten, die erst bei Erreichen der Endlage der Weichenzunge umspringen und die Stellung der Weiche melden.
Encoder A des Selectrix-System zurückgemeldet werden. Für eine exakte Rückmeldung dürfen die Umschaltkontakte erst umspringen, wenn die Weichenzungen anliegen.
Rückmeldung Weichenstellung
Meldestelle Gleis
Es gibt Weichendecoder, wie z.B. den LS 100 von Lenz, die eine integrierte Rückmeldung besitzen. An ihnen lassen sich Weichen mit endabgeschalteten Magnetspulen- oder Motorantrieben anschließen und die Weichenstellung zurückmelden. Um die Weichenstellung von Weichen mit endabgeschalteten Magnetspulenantrieben zurückzumelden, bedarf es speziell ausgerüsteter Weichendecoder. Weichenantriebe mit externen Umschaltkontakten, wie sie bei Motorweichenantrieben zu finden sind, können auch über externe Rückmeldebausteine wie z.B. über s88-Module oder
Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten einen Zug, der ein Gleis befährt, an die Zentrale zu melden. In beiden Fällen geht es darum, eine Meldung über die Position des Zuges zu erhalten. Ob die Meldung nur ein Lämpchen als Zeichen einschaltet, dass der Gleisabschnitt besetzt ist, oder ein Ereignis wie das Losfahren eines anderen Zuges auslöst, ist für die folgende Betrachtung zweitrangig. Andererseits wird die Art der Rückmeldung typischerweise eingesetzt. So werden mit Gleiskontakten in aller Regel Ereignisse ausgelöst, d.h. Züge gesteuert, Fahrstraßen aufgelöst usw. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Stromfühler messen über einen minimalen Stromfluss das Vorhandensein eines Zuges und können daher idealerweise als Besetzt- oder Freimelder eingesetzt werden. Sie können aber auch Ereignisse steuern.
Welcher Rückmeldeencoder mit Stromfühler für welchen Rückmeldebus?
Blücher
s88
Rs
GBM16XS/3
GBM16XS/3
GBM16XS/8
GBM16XS/8
Sx
Digitrax
Gleiskontakte
Wozu Plausibilitätsprüfung? Die Rückmeldeencoder, die mithilfe des elektronischen Stromfühlerverfahrens ermitteln können, ob ein Gleis besetzt oder frei ist, prüfen, ob ein Strom zwischen den beiden Schienen bzw. zwischen Schiene und Mittelleiter fließt. Fehlt die digitale Gleisspannung beispielsweise nach einem Kurzschluss oder einem Notstopp mit Spannungsabschaltung, werden alle Gleise frei gemeldet. Das ist nicht weiter dramatisch, wenn die Anlage klein und überschaubar ist. Wird jedoch eine Software-Fahrdienstleitung oder eine systeminterne Steuerung eingesetzt, können diese Fehlinformationen zu
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Can-Bus
BDL16
Lenz Littfinski
In der althergebrachten und recht bewährten Weise überfährt der Zug einen Kontakt im Gleis. Diese Kontakte können in ihrer Beschaffenheit sehr unterschiedlich ausgeführt sein. So gibt es die mechanischen Gleisschalter, die über den Mittelschleifer beim Märklin-System ausgelöst werden. Sehr verbreitet sind Gleiskontakte, bei denen der darüber fahrende Zug mit seinen Rädern oder einem Pilzkontakt eine Verbindung zur rechten oder linken Schiene herstellt. Großer Beliebtheit erfreuen sich Reedkontkakte, die durch Magnete unter den Fahrzeugen ausgelöst werden. Elegant ist die Meldung über Hallsensoren, die auf magnetische Felder reagieren, oder über Reflexlichtschranken. Letztere registrieren wie ein Bewegungsmelder jeden darüber fahrenden Zug. Die genannten Kontaktstellen geben die Meldung eines Zuges an einen Rückmeldebaustein wieder. Wegen der unterschiedlichen elektrotechnischen Beschaffenheit der Kontaktstellen kann nicht jeder Rückmeldebaustein mit jedem Rückmeldekontakt kombiniert werden. Optimal sind potenzialfreie Kontakte wie z.B. der Reedkontakt, der problemlos eingesetzt werden kann. Ein Kontakt arbeitet dann potenzialfrei, wenn die Anschlüsse des Kontaktes keine Verbindung zu einer Schiene
LocoNet
LR101+LB100 RM-GB-8
RS-8
MÜT
BM8K
Rautenhaus
SLX816 SLX808
Trix
BM66844
Uhlenbrock Viessmann
(RM) (5233)
Zimo
MX9B
Welcher Rückmeldeencoder ohne Stromfühler für welchen Rückmeldebus? s88 Lenz
Rs
Sx
LocoNet
Can-Bus
LR101
Littfinski
RM-DEC-88 RM-DEC-88 opto
Märklin
RM 6088
MÜT
Tastermodul 32 K Anzeige- und Tastenmodul 16K/16K
Trix
Encoder A 66845
Viessmann
RM 5217
Tabellen zum Anschluss der Rückmeldemodule (Encoder)
haben. Die beiden Anschlusskabel des Kontaktes dürfen nur eine Verbindung mit dem Rückmeldebaustein haben. Nicht potenzialfrei sind Gleiskontakte, bei denen z.B. Spurkranz und
entscheidenden Störungen führen. Bei der Plausibilitätsprüfung wird die am Gleis anliegende Digitalspannung kontrolliert. Liegt keine an, erfolgt eine generelle Besetztmeldung aller angeschlossenen Gleise. Andersherum formuliert, werden nur dann Gleise frei gemeldet, wenn digitale Spannung am Gleis anliegt und auf den Gleisen keine elektrischen Verbraucher stehen. So kann bei einer komplexen Steuerung mit unterteilten Fahrstrombereichen kein Tohuwabohu durch fälschlicherweise fahrende Züge entstehen. Für den komplexen Modellbahnbetrieb mit automatischem Betrieb sind Gleisfreimelder mit Plausibilitätsprüfung betriebssicherer.
Lauffläche eines Rades eine elektrische Verbindung zwischen der Strom führenden Schiene und dem Gleiskontakt herstellen. In diesem Fall ist seitens der angeschlossenen Elektronik ein einwandfreies Funktionieren nicht unbedingt gegeben. Es kann sogar zu einer Zerstörung des angeschlossenen Moduls führen. Ähnlich verhält es sich mit elektronischen Rückmeldestellen wie dem Hallsensor (Magnetsensor) oder der Reflexlichtschranke. Deren Ausgänge führen bei einer Meldung ein definiertes Spannungspotenzial, das nicht mit allen Rückmeldemodulen oder Eingabebausteinen funktioniert. Hier wären seitens der Hersteller technische Angaben wie Eingangswiderstand, Eingangsspannung usw. gefragt, wie sie bei elektronischen Geräten anderer Sparten angegeben werden. Diese Angabe würden helfen, den passenden Rückmeldekontakt für die verwendeten Module zu finden. 51
Rückmeldeencoder mit Gleisfrei- bzw. Gleisbesetztmeldefunktion (Stromfühlerprinzip) Foto: gp
Foto: gp
Foto: gp
Littfinski Datentechnik: RM-GB8
Blücher-Elektronik: GBM16XS
Lenz-Elektronik: LB100
GBM16XS-3/GBM16XS-8
RM-GB-8 Littfinski Datentechnik
Hersteller:
RM-GB-8
Bezeichnung:
s88
Rückmeldebus: Anzahl Rückmeldeeingänge:
8
LR101 + LB100
Blücher Elektronik
Hersteller:
GBM16XS/3
Bezeichnung:
RS, s88
Rückmeldebus:
64 Adresspaare
Adressraum:
2x8
Anzahl Rückmeldeeingänge:
entsprechend
Adresszuweisung:
Adresszuweisung:
Lenz Elektronik
Hersteller:
LR101
Bezeichnung:
RS
Rückmeldebus:
1–128
Adressraum: Anzahl Rückmeldeeingänge: Adresszuweisung:
RS: pauschal über Basisadresse;
der Reihenfolge am s88-Bus
8 pauschal
über Basisadresse
s88: entsprechend der Reihenfolge am s88-Bus automatisch
Programmierung:
Programmierung:
Adresse (nur RS-Bus), Ansprechverzögerung,
Programmierung:
Basisadresse und
Verzögerung über Eingabegeräte der Zentrale
Abfallverzögerung und Überwachungsmodus über Eingabegeräte der Zentrale intern
Stromfühler:
0,001 A
Ansprechschwelle: maximaler Gleisstrom:
Plausibilitätsprüfung:
3A integriert
intern
Stromfühler:
extern LB100
Stromfühler:
Ansprechschwelle:
< 20 kΩ
Ansprechschwelle:
maximaler Gleisstrom:
3A/8A
maxim185.d weisStr oe:
Plausibilitätsprüfung:
0,001 A
integriert,
wahlweise Beibehalten des letzten Zustandes oder fortgesetzte Überwachung mit einer Hilfsspannung Betriebsspannung:
Stromaufnahme: lieferbar als: ca. Preis:
aus s88-Bus 0,003 A Bausatz, Fertigplatine Bausatz: DM 90,– Fertigplatine: DM 115,–
9–16 V ~
Betriebsspannung:
0,25 A
Stromaufnahme: lieferbar als: ca. Preis:
Fertigplatine DM 230,–/260,–
RS-Interface: DM 20,–; s88-Interface: DM 30,– Bemerkung: Festlegung des Rückmeldesys-
tems über Interface, Baustein auch eigenständig als reine Anzeige einsetzbar
Stromfühler Digitalsysteme sind für den Einsatz von Stromfühlern geradezu prädestiniert. Der digitale Fahrstrom liegt im Gegensatz zum analogen Gleich- bzw. Wechselstrombetrieb immer an. Eine Hilfsspannung ist prinzipell nicht erforder52
lich. Eine Ausnahme wäre der Fall, dass bei einem Kurzschluss die Fahrspannung abgeschaltet wird. Der geringe Stromfluss durch den Fahrzeugdecoder – auch bei Stillstand des Motors – wird von dem Stromfühler registriert und steht als Meldung der Digitalzentrale zur Verfügung.
Natürlich stellt der Stromfühler auch Waggons mit einer Innenbeleuchtung fest. Steht also ein elektrischer Verbraucher wie z.B. eine Lok oder ein beleuchteter Reisezugwagen auf dem Gleis, wird dieses von dem Stromfühler erkannt und es erfolgt z.B. über ein Anzeigemodul auf dem GleisbildstellMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Btriebsspanhnung:
Rückmeldeencoder mit Gleisfrei- bzw. Gleisbesetztmeldefunktion (Stromfühlerprinzip) Foto: gp
Foto: Werkfoto
Foto: gp
Littfinski Datentechnik: RS-8
Zimo: MX9B
Digitrax: BDL16
RS-8
BDL16
MX9B Littfinski Datentechnik
Hersteller:
RS-8
Bezeichnung:
RS
Rückmeldebus:
1–128
Adressraum: Anzahl Rückmeldeeingänge:
8 pauschal
Adresszuweisung:
Zimo
Hersteller:
MX9B
Bezeichnung:
CAN
Rückmeldebus:
Adressraum:
k.A.
Adressraum:
16 intern
Adresszuweisung:
Basisadresse und
LocoNet k.A. 4x4
Anzahl Rückmeldeeingänge:
Adresszuweisung: automatisch im LocoNet,
über Basisadresse
Programmierung:
BDL16
Bezeichnung:
Rückmeldebus:
Anzahl Rückmeldeeingänge:
Digitrax
Hersteller:
Bedarfsweise per PC
Programmierung:über Zentrale oder per PC
k.A.
Programmierung:
Verzögerung über Eingabegeräte der Zentrale intern
Stromfühler:
0,001 A
Ansprechschwelle: maximaler Gleisstrom:
integriert
Plausibilitätsprüfung:
Betriebsspannung:
3A
Gleisspannung oder
intern
Stromfühler: Ansprechschwelle:
12–25 kΩ
intern
Stromfühler: Ansprechschwelle:
k.A.
maximaler Gleisstrom:
4A
maximaler Gleisstrom:
k.A.
Plausibilitätsprüfung:
k.A.
Plausibilitätsprüfung:
k.A.
Betriebsspannung:
12–40 V
12 V =
Betriebsspannung:
separat 12–16 V =/~ k.A.
Stromaufnahme: lieferbar als: ca. Preis:
Bausatzausatz, Fertigplatine B: DM 95,– F: DM 120,–
0,12 A
Stromaufnahme: lieferbar als: ca. Preis:
Fertiggerät DM 660,–
> 0,1 A
Stromaufnahme: lieferbar als:
Fertigplatine
ca. Preis:
$ 125,–
Bemerkung: um Zugnummernerkennung
Bemerkung: Um Digitrax-Transponding-
und Signallampenadapter erweiterbar
Übertragung und optische Anzeigemodule erweiterbar, auch als reiner optischer Besetztanzeiger in DCC-Systemen ohne LocoNet verwendbar.
pult eine Besetztmeldung; daher die Bezeichnung als Besetztmelder. Waggons, die keinen elektrischen Verbraucher wie eine Innen- oder Schlussbeleuchtung haben, werden vom Besetztmelder nicht erkannt. Hier helfen so genannte Achswiderstände. Roco bietet für die Baugröße H0 entMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
sprechend präparierte Achsen an. Mit Widerstandslack oder mit SMD-Widerständen können Achsen von Waggons in eigener Regie präpariert werden, damit entsprechend ausgerüstete Waggons ebenfalls erfasst werden. In der NEM 624 ist der Achswiderstand mit 15 kOhm ± 20% festgelegt. Ideal wäre
es, wenn die Hersteller von Waggons die Isolierbuchsen ihrer Radsätze aus leitendem Kunststoff mit dem in der NEM 624 definierten Widerstand herstellen würden. Im Angebot findet der Interessierte reine Besetztmeldebausteine wie den LB100 von Lenz, die zusätzlich noch 53
Rückmeldeencoder mit Gleisfrei- bzw. Gleisbesetztmeldefunktion (Stromfühlerprinzip) Foto: gp
Foto: gp
Foto: gp
MÜT: Besetztmelder 8K
Trix: Besetztmelder 66844
Rautenhaus: SLX16
BESETZTMELDER 8K Besetztmelder 8K
Bezeichnung:
SLX816/SLX818
BESETZTMELDER 66844 MÜT
Hersteller:
Trix
Hersteller:
Besetztmelder 66844
Bezeichnung:
Rautenhaus
Hersteller:
SLX816/SLX818
Bezeichnung:
Rückmeldebus:
Sx-Bus
Rückmeldebus:
Sx-Bus
Rückmeldebus:
Sx-Bus
Adressraum:
1–103
Adressraum:
1–103
Adressraum:
1–103
8
Anzahl Rückmeldeeingänge:
wahlweise per
Adresszuweisung:
Anzahl Rückmeldeeingänge:
Programmierung:
Festlegen von Adresse
manuell
Adresszuweisung:
DIP-Schalter oder per Programmierung
8
Adressen
manuell
Adresszuweisung:
über Steuergeräte oder PC
über Steuergeräte oder PC
Programmierung:
16/8
Anzahl Rückmeldeeingänge:
Adressen
Programmierung:
und Freigabeverzögerung
intern
Stromfühler:
< 40 kΩ
Ansprechschwelle:
je nach
maximaler Gleisstrom:
intern
Stromfühler:
< 70 kΩ
Ansprechschwelle: maximaler Gleisstrom:
3A
intern
Stromfühler:
< 5 kΩ
Ansprechschwelle:
1A
maximaler Gleisstrom:
Ausführung 0,6 oder 1,3 A nicht integriert
Plausibilitätsprüfung:
aus Sx-Bus
Betriebsspannung:
0,01 A
Stromaufnahme:
Fertigplatine
lieferbar als: ca. Preis:
für 0,6 A: DM 150,–
Plausibilitätsprüfung:
Betriebsspannung:
Stromaufnahme: lieferbar als: ca. Preis:
nicht integriert
aus Sx-Bus 0,01 A Fertigplatine, Gehäuse DM 190,–
Plausibilitätsprüfung:
Betriebsspannung:
Stromaufnahme: lieferbar als: ca. Preis:
nicht integriert
aus Sx-Bus 0,01 A Fertigplatine, Gehäuse DM 280,–/160,–
für 1,3 A: DM 160,– Bemerkung: Zur zusätzlichen Absicherung
Bemerkung: Der Achtfach-Besetztmelder
einzelner überwachter Gleisabschnitte
SLX818 belegt eine Adresse, der Sechzehn-
besitzt der Besetztmelder spezielle Siche-
fach-Besteztmelder SLX 816 zwei Adressen.
rungen. Diese sprechen bei Kurzschluss nach etwa 0,5 bis 1 Sekunde an.
Rückmelde- oder Eingabebausteine erforderlich machen. Sinnvoll ist eine Kombination aus Stromfühler und Rückmeldeelektronik, die ebenfalls in der Angebotspalette zu finden sind. Leider ist aus der häufig verwendeten Bezeichnung „Besetztmelder“ nicht immer zu erkennen, ob es sich um den 54
reinen Stromfühler oder gar um die zuvor angesprochene Kombination handelt. Entsprechende „Kombis“ gibt es für acht oder sechzehn zu überwachende Gleisabschnitte. Der LR101 von Lenz, in Kombination mit dem LB100 und dem Spannungsprüfer LB50 funktionieren als Gleisfreimelder.
Rückmeldung oder Eingabe? Die Informationen der Meldestellen wie Gleiskontakte, Besetztmelder usw. müssen zur Zentrale gelangen um von dort der Auswertung zur Verfügung zu stehen. Mit Auswertung ist die Darstellung eines besetzten GleisabMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Rückmeldeencoder mit Eingängen für Kontaktgeber Foto: gp
Foto: gp
Foto: gp
Lenz-Digital: LR101
Littfinski Datentechnik: RM-DEC-88
Littfinski Datentechnik: RM-DEC-88
LR101
RM-DEC-88 Lenz Elektronik
Hersteller:
LR101
Bezeichnung:
RS
Rückmeldebus:
RM-DEC-88 OPTO Littfinski Datentechnik
Hersteller:
RM-DEC-88
Bezeichnung:
s88
Rückmeldebus:
Littfinski Datentechnik
Hersteller:
RM-DEC-88 opto
Bezeichnung:
s88
Rückmeldebus:
1–128
Adressraum: Anzahl Rückmeldeeingänge: Zuweisung der Adressen:
8 pauschal
Anzahl Rückmeldeeingänge: Zuweisung der Adressen:
über Basisadresse
Basisadresse und
Programmierung:
2x8 entsprechend
Anzahl Rückmeldeeingänge: Zuweisung der Adressen:
der Reihenfolge am s88-Bus
automatisch
Programmierung:
2x8 entsprechend
der Reihenfolge am s88-Bus
automatisch
Programmierung:
Verzögerung über Eingabegeräte der Zentrale
potenzialfreie
Meldeeinrichtungen:
Meldeeinrichtungen:
Kontaktgeber
Bezugspotenzial:
Masse des Bausteins
potenzialfreie
Bezugspotenzial:
Masse des Bausteins
nicht potenzialfreie
Meldeeinrichtungen:
Kontaktgeber
und potenzialfreie Kontaktgeber
Bezugspotenzial:
Masse des Bausteins
oder Gleismasse
Betriebsspannung:
Gleisspannung oder
Betriebsspannung:
aus s88-Bus
oder Gleismasse
aus s88-Bus
Betriebsspannung:
separat 12–16 V =/~ 0,005A
Stromaufnahme: lieferbar als:
Fertigplatine, Gehäuse
ca. Preis:
DM 70,–
Stromaufnahme:
0,003 A
lieferbar als: Bausatz, Fertigplatine, Gehäuse ca. Preis:
B: DM 40,–; F: DM 50,–;
0,003 A
Stromaufnahme:
lieferbar als: Bausatz, Fertigplatine, Gehäuse ca. Preis:
B: DM 70,–; F: DM 85,–;
F+G: DM 55,–
F+G: DM 90,– Bemerkung: galvanische Trennung erfolgt
intern über Optokoppler
schnitts auf einem Gleisbildstellpult in Form einer Ausleuchtung der Gleisdarstellungen gemeint oder die Abfrage z.B über das LH 100 von Lenz. Die vom Gleis kommende Meldung wird als Rückmeldung bezeichnet. Für das Digitalsystem ist es aber eine Information, die zur Zentrale gelangen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
muss, wie der Steuerbefehl von einem digitalen Fahrregler oder die Schaltbefehle von einem Keyboard. Es gibt innnerhalb der Digitalsysteme zwei Informationsflüsse: Von den Eingabegeräten zur Zentrale und von dort zu den Ausgabegeräten. Eingabegeräte sind Bediengeräte wie Key-
boards, Lokmäuse, Handregler, Fahrregler (Lok-Control), Besetztmelder, Eingabegeräte wie Tastenmodule als Encoder usw. Ausgabegeräte sind Fahrzeugdecoder und Funktionsdecoder zum Schalten von Weichen, Signalen (Lichtsignaldecoder) usw. Betrachten wir die Aufzählung der Eingabe55
Rückmeldeencoder mit Eingängen für Kontaktgeber Foto: gp
Foto: gp
Foto: gp
Viessmann: RM5217
Märklin: RM 6088
Trix: Encoder A 66845
RÜCKMELDEMODUL 5217
MÄRKLIN 6088 Viessmann
Hersteller:
Rückmeldemodul 5217
Bezeichnung:
s88
Rückmeldebus:
–
Adressraum: Anzahl Rückmeldeeingänge: Zuweisung der Adressen:
16 entsprechend
automatisch
6088
Bezeichnung:
s88
Rückmeldebus:
–
Adressraum: Anzahl Rückmeldeeingänge: Zuweisung der Adressen:
der Reihenfolge am s88-Bus
Programmierung:
ENCODER A 66845 Märklin
Hersteller:
16 entsprechend
automatisch
Encoder A 66845
Bezeichnung:
Sx
Rückmeldebus:
1–103
Adressraum:
8
Anzahl Rückmeldeeingänge: Zuweisung der Adressen:
der Reihenfolge am s88-Bus
Programmierung:
Trix
Hersteller:
automatisch
über Steuergeräte oder PC
automatisch
Programmierung:
über Steuergeräte oder PC
Meldeeinrichtungen:
nicht potenzialfreie
Meldeeinrichtungen:
Kontaktgeber
Bezugspotenzial:
Masse des Bausteins
Stromaufnahme: lieferbar als: ca. Preis:
aus s88 Bus k.A. Fertigplatine, Gehäuse DM 95,–
Meldeeinrichtungen:
Kontaktgeber
Bezugspotenzial:
oder Gleismasse
Betriebsspannung:
nicht potenzialfreie
Masse des Bausteins
Kontaktgeber
Pluspotenzial
Bezugspotenzial:
oder Gleismasse
Betriebsspannung:
Stromaufnahme: lieferbar als: ca. Preis:
aus s88-Bus k.A. Fertigplatine, Gehäuse DM 70,–
potenzialfreie
des Bausteins
aus Sx-Bus
Betriebsspannung:
0,01 A
Stromaufnahme: lieferbar als:
Fertigplatine, Gehäuse DM 215,–
ca. Preis:
Bemerkung: Über angeschlossene Gleis-
kontakte –zwei pro Anschlussblock – können z.B. Signale sowohl auf Fahrt wie auch auf Halt geschaltet werden und erlauben so eine einfache Blocksteuerung.
geräte, könnten Bediengeräte und die als „Rückmeldedecoder“ deklarierten Besetztmelder und Anschlussmodule für Gleiskontakte gemeinsam über ein Kabel mit der Zentrale verbunden sein. Das Zimo-System bietet mit dem CAN-Bus eine gemeinsame Leitung für Ein- und Ausgaben, ebenso das Digi56
trax-System mit dem LocoNet. Die Intellibox von Uhlenbrock und auch das Twin-Center von Fleischmann verfügen über LocoNet-Anschlüsse. Der mobile Fahrregler „Fred“ wird ebenfalls an das LocoNet angeschlossen. Den Selectrix-Fahrern steht mit dem Sx-Bus ebenfalls eine Datenleitung für
beide Richtungen zur Verfügung. Gegenüber dem CAN-Bus und dem LocoNet können an den Sx-Bus beliebig viele Ein- und Ausgabegeräte angeschlossen werden. LGB geht ebenfalls den Weg eines Zweirichtungsbusses. So werden die Besetztmeldebausteine von LGB an MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Rückmeldeencoder mit Eingängen für Kontaktgeber Foto: Werkfoto
Nützliches HSI88
Foto: Werkfoto
MÜT: Tastermodul 32K
Littfinski-Datentechnik bietet mit dem Hihg-Speed-Interface die Möglichkeit, s88-Rückmeldebausteine galvanisch getrennt via RS232-Schnittstelle an einen PC anzuschließen. Die direkte Verbindung erfolgt mit 9600 Baud. Als Versorgungsspannung dient eine externe Quelle, die 12–18 V liefert. Da das HSI88 3 Rückmeldestränge besitzt, wird die Anordnung der Rückmeldemodule unter der Anlage einfacher.
MÜT: Anzeige/Tastermodul 16K/16K
Foto: gp
TASTERMODUL 32K
ANZEIGE-/TASTENMODUL 16K/16K MÜT
Hersteller:
Tastermodul 32K
Bezeichnung:
Sx
Rückmeldebus:
MÜT
Hersteller:
Bezeichnung: Anzeige/Tastenmodul 16K/16K
Sx
Rückmeldebus:
Adressraum:
1–103
Adressraum:
Anzahl Rückmeldeeingänge:
2 * 16
Anzahl Rückmeldeeingänge:
Zuweisung der Adressen: per DIP-Schalter
Adresse
Programmierung:
potenzialfreie
Adresse
Programmierung:
und Schaltcharakteristik
Meldeeinrichtungen:
Kontaktgeber
Bezugspotenzial:
Betriebsspannung:
Masse des Bausteins
wahlweise aus Sx-Bus
lieferbar als: ca. Preis:
0,02 A Fertigplatine DM 155,–
potenzialfreie Kontaktgeber
Bezugspotenzial:
Betriebsspannung:
oder extern Stromaufnahme:
16
Zuweisung der Adressen: per DIP-Schalter
und Schaltcharakteristik
Meldeeinrichtungen:
1–103
Masse des Bausteins
wahlweise aus Sx-Bus oder extern
Stromaufnahme: lieferbar als: ca.-Preis:
0,01 A Fertigplatine DM 165,–
Bemerkung: Modul für den Anschluss von 2
Bemerkung: Kombibaustein zum Anschluss
x 16 Gleiskontakten zum Ein-/Ausschalten;
von Gleiskontakten als Rückmeldung über
belegt zwei Adressen.
eine Adresse und zum Schalten von Signalen
Littfinski-Datentechnik: HSI88
CV-s88-RS Mit dem Bus-Converter CV-s88-RS von Blücher-Elektronik, der in Vorbereitung ist, wird es möglich, preisgünstige s88-Rückmeldedecoder (z.B. Viessmann, LDT) an den relativ störsicheren RS-Rückmeldebus anzuschließen. Ein CV-s88-RS stellt acht Adressen des RSBusses zur Verfügung. Es können somit maximal 64 Eingänge von s88-Rückmeldedecodern in den RS-Bus eingelesen werden. Müssen mehr als 64 Eingänge verarbeitet werden, wird einfach ein weiterer CV-s88-RS angeschlossen. Die Basisadresse des Converters (Voreinstellung 65) wird mit einem DIL-Schalter eingestellt. Als Versorgungsspannung für den Converter dient eine externe Wechselspannung von ca. 12 V. Foto: gp
oder Weichen über eine weitere Adresse (Schaltstrom ca. 1 A)
den „hauseigenen“ Steuerbus angeschlossen. Bei den Systemen von Lenz und Märklin fließen die Daten in Richtung Zentrale durch getrennte Leitungen. Lenz bietet für die Eingabegeräte LH100 oder den neuen LH30 compact, Interface, Stellwerk usw. das XPressMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Net an, während für die Rückmeldebausteine der RS-Bus reserviert ist. Ähnlich sieht es bei Märklin aus. Dort steht für die Rückmeldemodule der verbreitete s88-Bus zur Verfügung. Mit Einführung des DigiCom-Systems von Lenz wird dem XPressNet auch die Rückmeldung überantwortet. ri/gp
Blücher-Elektronik: CV-s88-RS
57
Fahrtrichtungserkennung im Digitalbetrieb
Automatischer Halt Das automatische Halten vor in Fahrtrichtung Rot zeigenden Signalen ist ein Schwachpunkt des DCC-Systems. Züge aus der Gegenrichtung sollen unabhängig von Signalbild durchfahren können. Um dieses Problem zu umschiffen, entwickelte Torsten Nitz eine einfache und nachbausichere Schaltung.
B
ei einem voll- oder teilautomatischen Zugbetrieb in einem LenzDigitalsystem sollen Züge mit entsprechender Bremsverzögerung vor einem haltzeigenden Signal zum Stillstand kommen. Das wird durch Verwendung eines Bremsgenerators (Lenz, Art.-Nr. 22500) und eines geeigneten Leistungsverstärkers (z.B. LV 101 – LenzArt.-Nr. 22101) möglich. Zeichnung 1 zeigt, wie die Komponenten zu verschalten sind. Wenn es sich um eine eingleisige Strecke handelt, auf der Zugbetrieb in beiden Richtungen stattfindet, stößt die Schaltung an ihre Grenzen, denn die Züge aus beiden Richtungen bremsen ab und bleiben stehen, solange sie auf das Halt zeigende Signal zufahren. Bei einer größeren Vereinsanlage vor genau diesem Problem stehend, begann eine Recherche des Angebots an Digitalkomponenten. Diese ergab, dass sich bisher kein Hersteller dieses Problems angenommen hat. So blieb nur die Alternative, einen Elektronikbaustein zu entwickeln, der die Fahrtrichtung des Zuges erkennt und über zusätzliche Eingänge auch die Signalstellung berücksichtigt. 58
Schaltung Die Schaltung besteht aus mehreren Funktionsgruppen. Kernstück ist die Richtungserkennung, die aus einem Monoflop besteht; eine ähnliche Schaltung findet sich in [1]. Die gesamte weitere Logik wurde aus RS-Flip-Flops aufgebaut. Zum Einsatz gelangen NAND-Gatter-IC´s 7400. Sicherlich wäre auch eine andere Lösung mit weniger Schaltkreisen möglich gewesen, jedoch ist der 7400 preiswert, die
Schaltungen erprobt und meines Erachtens auch „bahnsicher“. Zur Stromversorgung ist auf der Leiterplatte eine Spannungsstabilisierung vorhanden. Viele Leuchtdioden an den Ein- und Ausgängen der Flip-Flops zeigen den jeweiligen Schaltzustand an und erleichtern eine Fehlersuche im Störungsfall. Der Baustein verfügt über drei Eingänge für Zugeinwirkungen. Zwei davon dienen zur Erkennung der Fahrtrichtung, der dritte ist quasi der Indusimagnet und löst einen FahrzeugHalt aus, falls der Zug nicht vor dem Kontakt zum Stehen gekommen ist. Vorgesehen ist der Anschluss von Hall-IC´s Typ TLE 4905 (Siemens; Conrad, Art.-Nr. 14 75 08). Diese IC’s haben gleich zwei Vorteile. Zum einen sind sie ausreichend klein und können selbst in der Nenngröße TT zwischen zwei Schellen platziert werden. Zum anderen liefern die IC’s an ihrem Ausgang ein Signal, das die 7400-IC’s direkt ansteuern kann. Natürlich lassen sich auch andere Kontakte zur Zugeinwirkung wie z. B. Lichtschranken, Geko-Kontakte usw. verwenden, sofern folgende Bedingungen eingehalten werden: • TTL-kompatibles Signal am Ausgang. • Die Kontakte ZE 1 und ZE 2 müssen während der Überfahrt nacheinander schließen und dann nacheinander öffnen. Kurzzeitig müssen also beide Kontakte geschlossen sein. • Bei Auslösung liegt ein L-Signal am Ausgang an. Zwei weitere Eingänge dienen der Beeinflussung durch das Signal. Anschluss (16) wird mit der Signalansteuerung des Fahrtbegriffs verbunden. Über den Anschluss (7) wird der Zugbeeinflussungskontakt des Signals an die Schaltung angeschlossen. Für
Die Hall-Sensoren passen zwischen zwei Schwellen (hier TT-Modellgleis). Ein Magnet unter dem führenden Fahrzeug schaltet sie, wodurch die Elektronik die Fahrtrichtung aus gewertet. Bei in Fahrtrichtung Halt zeigendem Signal beginnt nun der Bremsvorgang. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
DIGITAL-PRAXIS
Begriffserklärungen
den „normalen“ digitalen Fahrstrom und für den „Bremsstrom“ stehen jeweils zwei Eingänge zur Verfügung. An die beiden Ausgänge 12 und 13 wird der Bremsabschnitt vor dem Signal angeschlossen. Dabei ist auf die richtige Polarität zu achten: J–J, K–K. Die Stromversorgung erfolgt über die Anschlüsse 1 und 2. Der Betriebsspannungsbereich liegt zwischen 12 und 18 V (Wechsel- oder Gleichspannung). Zusätzlich wird für die Relais noch eine Gleichspannung von 12 V benötigt. Weiterhin befinden sich auf der Leiterplatte zehn Punkte, an denen verschiedene Logikpegel aus der Schaltung abgenommen werden können, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
beispielsweise für weitere Schaltfunktionen wie für den Blockbetrieb.
Funktionsweise Die Länge des Abschnitts vor dem Signal ergibt sich aus der größten Zuglänge zuzüglich dem Bremsweg. Es wird davon ausgegangen, dass das Triebfahrzeug bzw. der erste Wagen mit einem Magneten ausgerüstet ist. Die beiden Schaltkontakte ZE 1 und ZE 2 werden im Abstand der größten Zuglänge, von der Trennstelle aus gesehen, im Gleisbett eingebaut. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Kontakte so dicht wie möglich hin-
Monoflop: Elektronische Schaltung, die beim Eintreffen eines Steuerimpulses am Eingang aus dem Ausgangszustand (z. B. „Aus“) in den entgegengesetzten Zustand (im Bsp.: „Ein“) kippt und nach einer bestimmten Zeitdauer wieder in den Ursprungszustand zurückkehrt. Die Zeitdauer ist unabhängig von der Zeitdauer des Steuerimpulses. Die Schaltung hat nur einen (mono-) stabilen Zustand. RS-Flip-Flop: RS-Reset/Set. Elektronische Schaltung mit zwei Eingängen. Beim Anlegen eines Steuerimpulses am Set-Eingang kippt der Ausgang in den entgegengesetzten Zustand (z. B. von „Aus“ nach „Ein“). Beim Anlegen eines Steuerimpulses am Reset-Eingang kippt der Ausgang in den Ursprungszustand zurück. Die Schaltung hat zwei (bistabile) Zustände. IC: Integrierter Schaltkreis. TTL: Transistor-Transistor-Logik. Logikschaltung in integrierten Schaltkreisen. Kompatibel: verträglich, austauschbar. Hall-IC: Integrierter Schaltkreis, mit dem Magnetfelder erkannt werden können. Low current LED: LED mit besonders niedriger Stromaufnahme. Monostabiles Relais: Relais mit einem stabilen Zustand. Das Relais zieht beim Anlegen einer Steuerspannung an. Wird die Steuerspannung abgeschaltet, fällt das Relais wieder ab. Bistabiles Relais: Relais mit zwei stabilen Zuständen und zwei Steuereingängen. Wird an einem dieser Eingänge eine Spannung angelegt, zieht das Relais an und bleibt auch nach dem Abschalten der Steuerspannung in diesem Zustand. Erst durch Anlegen einer Spannung an den zweiten Steuereingang gelangt das Relais in die zweite Schaltstellung. Die Funktionsweise eines bistabilen Relais kann mit einem Doppelspulen-Weichenantrieb verglichen werden.
59
An dieser Abbildung der Bestückungsseite kann man sich bei der Montage der Bauelemente orientieren; sie ist das Originalmuster des Verfassers. Fotos: Torsten Nitz (1) Rainer Ippen
Der Bestückungsplan zeigt die Anordnung der Bauelemente auf der Bauelementeseite.
tereinander liegen, denn beide Kontakte müssen kurzzeitig gemeinsam geschlossen sein. Bei einer Fahrt von A nach B löst erst ZE 1 aus, dann ZE 2. Danach öffnet ZE 1, dann ZE 2. Der dritte Kontakt ZE 3 wird kurz vor dem Signal eingebaut und realisiert den Not-Halt durch Abschalten der Fahrspannung, falls der Zug bei Halt zeigendem Signal nicht vor dem Kontakt zum Stillstand gekommen ist. Die mit der verwendeten Schaltung möglichen Betriebsfälle zeigt „Mögliche Betriebszustände“.
Nachbau Der Nachbau des Bausteins dürfte dem Elektronikbastler keine Schwierigkeiten bereiten. Das Platinenlayout zur Herstellung eines Films ist im Internet unter www.miba.de (Workshop-Bereich, Rubrik Elektronik) herunterladbar. Es könnte mit einem Tintenstrahldrucker auf eine Overheadfolie gedruckt werden um einen Ätzfilm zu erhalten. Die Qualität reicht im allgemeinen nicht aus. Besser ist es, das Platinenlayout von Profis ausbelichten zu lassen. Bei der Bauelementeauswahl ist besonders zu beachten: • Aus Gründen der Funktionssicherheit nur IC-Sockel mit Kondensator verwenden oder Kondensator auf der Leiterseite anlöten, 60
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
• Nur Low-Current LED’s verwenden um die Stromversorgung nicht zu stark zu belasten. Die LED’s können auch entfallen, jedoch ist im Fall einer Störung eine Fehlersuche schwieriger. Es besteht die Möglichkeit, unter bestimmten Umständen, das Relais K 3 einzusparen. In diesem Fall muss die im Bestückungsplan gekennzeichnete Brücke eingelötet werden. Die Signalansteuerung des Fahrtbegriffs wird in diesem Fall nicht am Anschluss 16, sondern an Anschluss 17 angeschlossen. Torsten Nitz
Mögliche Betriebszustände Fall
Signalstellung
Fahrtrichtung Aktion
1.
Fahrt
von A nach B
2.
Fahrt
von B nach A
„normales“ Fahren
3.
Halt
von B nach A
„normales“ Fahren
4.
Halt
von A nach B
„normales“ Fahren
Zug bremst ab und hält an (Umschaltung von Fahrstrom auf Bremsstrom); geht Signal in Fahrtstellung, fährt der Zug wieder an (Kennlinie des Decoders); geht das Signal während des Bremsens in Fahrtstellung, fährt der Zug ohne Halt an.
5.
Halt
von A nach B
wie bei 4. – Zug bremst, erreicht aber noch ZE 3 weil der Bremsweg z. B. auf Grund der im Decoder eingestellten Kennlinie zu lang ist; Bremsstrom
Literatur: [1] Jakubaschk, Hagen. 3. Auflage 1984: Das große Schaltkreisbastelbuch. Berlin, Militärverlag der DDR, 1984.
wird abgeschaltet (Gleis spannungslos); Zug hält an; geht Signal in Fahrtstellung, fährt der Zug wieder an (siehe 4.)
Stückliste Typ Anzahl TLE 4905L 3 7400 7 IC-Fassung 7 mit Kondensator LED; 3mm gn; 18 low current 7805 1 330 Ohm 1 680 Ohm 18 1 kΩ 1 4,7 kΩ 2 10 kΩ 1 15 kΩ 1 Poti 47 kΩ 1 BC 548 C 3 1N4002 2 1L4148 1 BC80/100 1 bistabiles Relais 1 Relais 2 Elko 4,7 µF/5 V 1 Elko 22 µF/min. 5 V 1 Elko 47 µF/5 V 1 Elko 100 µF/5 V 1 Elko 220 µF/5 V 1 Elko 220 µF/25 V 2 1 nF 1 4,7 nF 1 100 nF 9 Kühlkörper 1 Lötösen 16 Wärmeleitpaste
Die Platine misst 160 x 100 mm. Hier ist die Lötseite im Maßstab 1:1 dargestellt. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Bezeichnung Hall 1–3 IC 1–7 IC 1–7
Bestell-Nr. 14 75 08 17 00 11 18 97 66
H1–H18
14 59 71
V8 R4 R5–R17, R19–R22, R25 R18 R23, R24 R2 R1 R3 V1, V3, V6 V4, V5 V2 V7 K1 K2, K3 C5 C9 C3 C10 C4 C6, C7 C10 C2 C8 V8 100 Stück
17 92 05 41 81 96 41 82 34 41 82 50 41 83 31 41 83 74 41 83 90 43 08 89 15 40 39 16 22 21 16 22 80 50 14 17 50 33 98 50 51 70 46 05 08 46 05 67 46 06 48 46 06 80 46 07 10 47 25 22 45 30 05 45 30 48 45 33 58 18 83 28 52 78 66 18 91 70
Bestellnummern entsprechend Conrad-Elektronik
61
Volles Programm für Motorola
MODELLBAHN-ANLAGE
14 m2 Digitalbetrieb
Erste Gestaltungsansätze lassen das spätere Aussehen erkennen. Das Zentralstellwerk ist schon in Betrieb.
Bei der neu zu bauenden Modellbahnanlage sollten alle in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen einfließen. Zudem sollte mit einer digitalen Steuerung abwechslungsreicher Mehrzugbetrieb verwirklicht werden. Den Weg zu seinem hoch gesteckten Ziel beschreibt Gerold Scharrer.
N
ach einer längeren Modellbahnabstinenz befasste ich mich 1995 wieder mit dem Gedanken eine neue Modellbahnanlage zu bauen. Meinen Vorstellungen entsprechend sollte die Anlage nach dem Stand der Technik zukunftsorientiert aufgebaut werden. So fiel die Entscheidung eindeutig auf einen volldigitalisierten und computergesteuerten Systemaufbau. Zunächst richteten sich meine Aktivitäten jedoch auf die bestehenden räumlichen Gegebenheiten. Da die Anlage weder in Modulbauweise noch zerlegbar aufgebaut werden sollte, galt es vorerst für einen langjährigen Festaufbau die räumlichen Voraussetzungen zu schaffen. Somit wurde vorab gründlich renoviert. Ein wichtiger Grundgedanke war, die Anlage später verschieben zu können, also „mobil“ zu halten. Dies erleichtert spätere räumliche Reno-
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
vierungsarbeiten als auch das Erreichen sonst schlecht zugänglicher Anlagenteile. Die Voraussetzung: stabile Rollen und ein glatter Fußboden. Hierzu eignet sich z. B. Parkett, Laminat oder Industrieboden. In jedem Fall sollte man einen Teppich oder gar einen Teppichboden meiden. Ein weiterer Aspekt für den glatten Fußboden ist das leichtere Sauberhalten. Anfallende Abfälle wie Sägespäne, Kabel, Isolationsreste von Kabeln sprechen für einen wischfesten Boden. Im Tepppichboden setzen sich diese fest.
Planung Nach den Vorbereitungen konnte mit der Anlagenplanung begonnen werden. Da ich beruflich mit Computern zu tun habe, orientierte ich mich zunächst am Markt nach guter und leis-
tungsfähiger Planungs-Software um meine Ideen umzusetzen. Es empfiehlt sich immer wieder, die Software nach dem derzeitigen Stand der Technik auszuwählen und Kontakt mit dem Hersteller aufzunehmen. Software lebt von Updates und angedachten Programmerweiterungen. Zudem kann man durchaus weitere Entscheidungshilfen erhalten.
Die Vision Eine zweigleisige Hauptstrecke sollte zwei große Bahnhöfe auf unterschiedlich hohen Ebenen und einer Zwischenebene verbinden. Dem unteren Bahnhof wollte ich ein Hafengebiet, dem oberen ein Dampflok-Bw zuordnen. Auch die obligatorische kleine Nebenbahn ins Gebirge durfte nicht fehlen. Die Planung der Anlage sah vier Haupt- und zwei Zwischen63
Die Hauptebene mit dem großen Bahnhof. In gleicher Ebene befindet sich eine der Kehrschleifen sowie ein weiterer kleiner Schattenbahnhof.
ebenen vor. Die Strecke berührt acht mehrgleisige Schattenbahnhöfe. Zwei Kehrschleifen erlauben das Drehen von Zügen in jede Fahrtrichtung. Aus dem später erstellten Gleisplan ergab sich eine Gleislänge von 287 Metern und eine Einteilung auf neun getrennte digitale Fahrstromkreise. Im Streckenverlauf wurden 120 Weichen und 82 Signale verbaut. Mehr als 44 k83- und 20 k84-Module geben die Steuerungsbefehle von der Software digital an die Antriebe weiter. Der Einbau von 31 s88-Modulen ermöglicht ein exaktes Befahren der einzelnen Gleisabschnitte und bringt die auf der Anlage vorherrschenden Zug- und Wagenpositionen optimal zur Anzeige.
Der Gleisplan
Untere Etage mit den umfangreichen Gleisanlagen des Schattenbahnhofs. Die gefüllten Gleise kennzeichnen die später sichtbaren Streckenabschnitte. Die mit einem Kreis gekennzeichneten Gleisabschnitte führen in die Hauptebene.
Für Planung und Betrieb setze ich folgende Programme ein: • für schriftliche Dokumentationen:
Word
Microsoft
• für Tabellenkalkulationen:
Excel
Microsoft
• für konstruktive Aufgaben:
Autosketch
Mensch und Maschine
• die Gleis- und Anlagenplanung:
Wintrack
Modellplan
• für die Digitalsteuerung:
Win-Digipet
Modellplan bzw. Viessmann
64
Die Festlegung der Baugröße H0 stand bereits von Anfang an fest. Es galt für mich eine Entscheidung hinsichtlich des Zwei- oder Mittelleitersystems zu treffen. Mit dem Wechselstromsystem von Märklin hatte ich bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Zudem erschien mir das Mittelleitersystem für den Digitalbetrieb als betriebssicherer und im Hinblick auf die Verarbeitung von Kontaktstreckenabschnitten als das am Markt komfortabelste System. Obwohl ich bereits eine Unmenge von Metallgleismaterial besaß, wollte ich für die neue Anlage dieses nicht mehr einsetzen. Zwei Gründe sprachen gegen den Einsatz: • Keine kostengünstigen Kontaktgleisstrecken möglich • Sorge um die Betriebssicherheit bei Digitalbetrieb (leitende Eigenschaften durch Metall und die Art der Kontaktübertragung von Gleis zu Gleis) Deshalb fasste ich den Entschluss das C-Gleis-System einzusetzen. Die Planung der Gleisanlagen zeigte sich als schwierigster Teil. Galt es doch alle meine Wünsche und Vorstellungen zu vereinen und auf den räumlich zur Verfügung stehenden Platzverhältnissen unterzubringen. Ein wesentlicher Faktor, der bei der Planung berücksichtigt werden musste, war der geplante automatische Fahrbetrieb mit mindestens 40 Zügen, die kontrolliert und gesteuert werden sollten. Weiterhin galt es die Gleise der sichtbaren und verdeckten Bahnhöfe sowie Abstellgleisbereiche für Zuggarnituren mit maximal sieben Reiszugwagen auszulegen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Eine erhebliche Erleichterung zeigte sich bei der Gleisplanung mit dem PC. Die Planungssoftware Wintrack zeigt ständig die aktuellen Dimensionen der Anlage am Bildschirm auf. Wintrack bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit den Gleisplan in einer landschaftlichen Umgebung als 3DAnsicht auszugeben. Gerade bei der Planung mit mehreren Ebenen ist dieses Feature als geniale Konstruktionshilfe hervorzuheben. Durch Sonderfunktionen wie z. B. frei wählbare Schnittdarstellungen können auch die verschiedenen Trassenführungen der einzelnen Ebenen nach problematischen Kollisionspunkten untersucht werden. Leider erwies sich die Software in manchen Punkten als kritisch. Häufige Probleme mit den Pfadangaben der Dateien waren bei der Planung nicht unbedingt förderlich. Gelegentliche Updates in Sachen Produktpflege wären hier durchaus wünschenswert.
Immer wieder stattfindender Testbetrieb deckt kleine Mängel auf, die jetzt noch beseitigt werden können und Erfahrungen für den Weiterbau liefern.
Der Aufbau des Grundrahmens Bedingt durch die Abmessungen der Anlage von etwa 3,5 x 4,1 m sollte die Zugänglichkeit im mittleren Anlagenteil noch gewährleistet sein. Deshalb wählte ich die offene Rahmenbauweise, bei der Einstiegsöffnungen vorgesehen werden konnten. Eine optimale Arbeitsöffnung in der Anlage ergab sich bei einem Rastermaß von 50 x 50 cm. Besser jedoch ist ein Maß von 60 x 60 cm. Weiterhin sollte die Anlage in bestimmten Bereichen auch „begehbar“ sein und somit höheren Belastungen standhalten. Deshalb wählte ich für die Grundrahmenkonstruktion Leimschichtholz (120 x 20 mm) und für die Trassen Sperrholzplatten. 12 mm dicke Sperrholzplatten erwiesen sich gegenüber dünneren hinsichtlich der Fahrgeräuschentwicklung (Resonanz) als die bessere Alternative. Im Hinblick auf einen Zugbetrieb mit vielen gleichzeitig verkehrenden Zügen kein unwichtiger Aspekt. Auch sollte man die Mehrkosten für Leimschicht- und Sperrholz in Kauf nehmen. Diese Entscheidung zahlt sich in jedem Fall vor allem bei nicht klimatisierten Räumen aus. Pressspanplatten sollte man auf jeden Fall meiden. Um Geräusch- und Schallübertragungen zu den einzelnen Ebenen abzufangen, setzte ich 20 mm breite Streifen von Teppich-Antirutschmatten zwischen den Anlagenrahmen und MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Kleine und große Schattenbahnhöfe in unterschiedlichen Ebenen
Schalldämpfung mit Antirutschmatten
den jeweiligen Trassenplatten mit Erfolg ein. Von weiteren schalldämmenden Maßnahmen, wie z. B. Kork zwischen Gleis und den Fahrtrasse, nahm ich Abstand. Versuche haben mir gezeigt, dass durch die bereits vorher beschriebenen Maßnahmen eine weitere Dämmung zu keiner wesentlichen Verbesserung führte.
Die Gleisverlegung Nach den ersten Gleisverlegearbeiten und den damit unmittelbar verbundenen Probefahrten stellte ich Weichenantriebsprobleme bei den Magnetantrieben der C-Gleisweichen fest. Alle Antriebe, die ich bis ca. Ende 2000 erwarb, schalteten nicht wie ge-
wünscht. Entweder wurde die Schaltung nur in einer Weichenstellung ausgeführt oder sie schaltete gar nicht mehr. Durch Zufall stellte ich fest, dass es bereits ab Mitte 2000 von Märklin „neu“ überarbeitete Antriebe gab, die auch optisch von den „alten“ auseinander gehalten werden konnten. Ohne große Schwierigkeiten wurden mir die alten Antriebe über den Kulanzweg von meinem Märklin-Fachhändler gegen „neue“ ausgetauscht. Diese Erfahrung hatte jedoch zur Folge, dass ich bei allen Weichenstraßen, in jede abzweigende Richtung, das erste Schienenelement als Kontaktgleisabschnitt einteilte. Dieser Abschnitt dient nun als Absicherung bei Versagen eines Weichenantriebs. Bekommt die Steuerungssoftware von einem dieser Kontrollgleisabschnitte eine Besetztmeldung, die nicht zum Fahrstraßenverlauf gehört, wird der zugbezogene „Nothalt“ auslöst. 65
Die Verdrahtung
Zum gleichmäßigen Abisolieren der Kabel ist eine Abisolierzange am dienlichsten.
Ein seitlicher Schieber erlaubt das millimetergenaue Abisolieren.
Kabelschuhe und Aderendhülsen werden mit einer Krimpzange auf die Kabel gequetscht. Diese Tätigkeit kann in bequemer Haltung erledigt werden. Die Installation der Kabel im C-Gleis oder an Lüsterklemmen erfolgt sauber und ohne Lötarbeiten. Bei Bedarf kann jederzeit das Kabel bei einer Fehlersuche wieder abgezogen werden.
16-poliges Kabel mit Abschirmung für die Verlegung der s88Anschlüsse.
Oben: Aderendhülsen vermindern die Gefahr von Kurzschlüssen, wie sie beim gewöhnlichen Verkabeln durch einzelne Kupferäderchen entstehen können. Alter und verbesserter Weichenantrieb von Märklin
Die Weichenantriebe können durch entsprechend vorbereitete Öffnungen in der Trasse getauscht werden.
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Bei der Verlegung von Kabeln, bei denen Digitalsignal-Informationen übertragen werden, sind einige wichtige Grundregeln zu beachten. Zu diesen zählt u.a. eine optimale Masseverteilung. Diese erreichte ich durch Bauteile aus der Industrie- und Schaltschranktechnik; z.B. über das Klemmen-System von Phönix. Umsicht ist vor allem bei der Verdrahtung zu den Kontaktgleisstellen geboten. So ist die Kabelverlegung ab den von Märklin angebotenen s88Modulen wie folgt einzuhalten: Bei parallel zu den Kontaktgleisleitungen geführten Fahrstrom- oder Versorgungsleitungen ist ein Mindestabstand von 3–5 cm sehr empfehlenswert. Das Kreuzen von Leitungen ist zwar möglich, sollte jedoch auch nach Möglichkeit vermieden werden. Die Leitungen zwischen den Kontaktgleisen und den s88-Modulen sollten möglichst kurz und nicht länger als 1,5 m sein. Um dieses zu erreichen, habe ich mehrere zentrale Sammelknoten mit jeweils 16 Kontakten auf der Anlage verteilt. Über ein Spezialkabel (16-adrig, abgeschirmt) stellte ich die Verbindung zwischen den jeweiligen s88-Modulen zu den dazugehörigen Sammelknoten her. Die Abschirmung darf nur einseitig am Massekontakt des s88-Moduls angeschlossen werden. Die s88-Module arbeiten bezüglich ihrer Adressvergabe selbst erkennend. Daher ist bei einer Erweiterung unbedingt darauf zu achten, die s88-Module nur am Busende anzuschließen. Das gilt nur, wenn die Steuerungssoftware bezüglich der Abfrage der s88-Module eingerichtet ist. Eingefügte s88-Module verschieben die Kontaktabfrage um 16 Meldestellen. Die Funktionalität einer Anlage ist unmittelbar mit der Betriebssicherheit als auch mit der Störanfälligkeit verbunden. Erfahrungen aus meinen früheren Anlagen stellte die Verdrahtung als einen nicht unerheblichen Unsicherheitsfaktor dar. Aus diesem Grund wollte ich die Verdrahtung der „neuen“ Anlage optimal ausführen: • So sollte es keine herabhängenden Kabel geben. • Die Leitungsführung sollte jederzeit nachvollziehbar sein. • Das Kabelnetz sollte ohne großen Aufwand jederzeit erweiterbar und umbaufähig bleiben. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Saubere Installation vermindert Fehlerquellen.
Abzweigende Kabel sind mit Klemmverbinder angeschlossen.
Verteiler, Kabel, Decoder und s88-Bausteine sind gekennzeichnet und in einem Plan festgehalten.
Die sternförmig verlegten Masseleitungen werden an einem Klemmblock zusammengeführt. Fotos: gp
All diese Vorstellungen konnte ich mir mit dem Einsatz von Kabelkanälen erfüllen. Auch hier rechnen sich die Mehrkosten nach kurzer Zeit gegen herkömmliche Verdrahtungstechnik auf. Weiterhin verwendete ich bei allen zu verlegenden Fahr- und Versorgungsleitungen Kabel mit einem Aderquerschnitt von 1 mm2. Die Aderenden wurden, soweit diese nicht auf Märklin-Stecker geführt wurden, mit Aderendhülsen versehen. Lüsterklemmen bilden die Schnittstelle der Weichenantriebskabel, die meiner
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Meinung nach von Märklin zu schwach ausgelegt sind und sich somit schlecht verlegen lassen, mit den von mir verwendeten kräftigeren Kabel. Die Versorgungsanschlüsse an den C-Gleisen bewerkstelligte ich mit Flachsteckerverbindungen. Lötverbindungen wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Nicht dass ich mit Lötarbeiten nicht vertraut wäre. Ich legte eben mehr Wert auf schnell und leicht lösbare Anschlussverbindungen. Zum anderen kenne ich die Unfallgefahren durch herabtropfendes Lötzinn bei Arbeiten über Kopf unter der Anlage.
Verbrennungen im Gesicht und an den Augen wollte ich mir ersparen.
Die Digitalisierung Damit die Digitalsteuerung einen reibungslosen Zugverkehr garantiert und sich diese Technik nicht eines Tages als finanzieller Flopp erweist, mussten einige wichtige Dinge beachtet werden. Alle bereits vorhandenen Märklin-Loks ohne Hochleistungsantrieb rüstete ich entsprechend um. Hierzu bietet Märklin entsprechende Umbausätze an. Doch leider gibt es
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PC-Anforderungen Die Größe einer Modelleisenbahnanlage allein wird bei Computerbetrieb nicht durch die Leistungsfähigkeit des Rechners bestimmt. Vielmehr ist es das Zusammenspiel zwischen den für die Software erforderlichen Meldestellen, den zu steuernden Loks und den zu schaltenden Weichen und Gleisabschnitten. Die Anzahl der Meldestellen richtet sich aber auch nach der Art der eingesetzten Fahrzeuge (mit oder ohne Hochleistungsantrieb). Loks mit Hochleistungsantrieben fahren präziser und machen weniger Meldestellen erforderlich. Die Leistungsfähigkeit einer Steuerungssoftware hängt auf der Verarbeitungsseite natürlich sehr stark von den Hardwarekomponenten ab. Deshalb sollte der PC auch mit entsprechenden Leistungsmerkmalen ausgestattet sein. Als kleinen Anhaltspunkt nachstehend einige Daten einer minimalen PC-Ausstattung: • Pentium II/200 MHz • 64 MB RAM • Festplattenkapazität von min. 500 MB • VGA-Grafikkarte • Soundkarte • Maus und Tastatur • 17“-VGA-Monitor • Betriebsystem Windows 98 oder 2000
noch nicht für alle Antriebe eine Umrüstmöglichkeit. Weil die konventionellen Märklin-Antriebe sich nicht feinfühlig regeln lassen, ist ein sicherer Fahrbetrieb kaum gewährleistet. Anfahr- und Bremsverhalten ändern sich ständig und sind somit unkontrollierbar. Die Freude wird schnell getrübt und der Betrieb endet letztendlich im Chaos. Bei meiner Anlage hat sich schon in
Steuern mit WinDigipet Win-Digipet baut auf den Erfahrungen des bewährten Digipet-Steuerungsprogramms auf. Bedienungskomfort, Grafik und Editiermöglichkeiten entsprechen aktuellen Windows-Eigenschaften. Zahlreiche neue Funktionen vergrößern den Leistungsumfang. Das anwenderfreundliche Komplettprogramm löst alle Steuerungsaufgaben auf Anlagen beliebiger Größenordnung. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Eingaben lassen sich schnell und einfach ausführen und auf falsche
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Für den Testbetrieb sind schon einige Züge und Fahrpläne eingerichtet.
der ersten Ausbaustufe die Intellibox von Uhlenbrock der Märklin CentralUnit als überlegen gezeigt. Die höhere Datenübertragungsgeschwindigkeit zwischen PC und Zentraleinheit und die intelligentere und damit schnellere interne Struktur machen die Intellibox bei einem computergesteuerten Modellbahnbetrieb empfehlenswert. Neben der Intellibox setze ich auch Booster von Uhlenbrock ein, die größere Leistung zum günstigeren Preis bieten!
Fazit
wesentlich vielfältiger. Der Anlagenbetrieb richtet sich nicht nach fest installierten Kontaktgleisen. Der Zugbetrieb lässt sich freizügig unter den Gesichtspunkten vorbildentsprechender Fahrstraßen- und Zugsicherung gestaltet. Fahrplanorientierte Betriebsabläufe und Zugfahrten, die jederzeit veränderbar sind, geben dem Modellbahnhobby neue Aspekte, Impulse und Ideen. Das Hobby Modelleisenbahn gewinnt meines Erachten dadurch deutlich an Attraktivität. Gerold Scharrer
Mit meinen momentanen Erkenntnissen im Digitalbereich könnte ich mir eine Modelleisenbahnanlage mit konventionellem Betrieb nicht mehr vorstellen. Die Möglichkeiten, die eine digitalgesteuerte Anlage bietet, sind
Informationen zum Thema Verdrahtung sowie die Möglichkeit zum Erwerb spezieller Kabel, Verarbeitungswerkzeuge und Digitalkomponenten finden Sie auf folgender Website: www.modellbahn-spezial.de
Eingaben weist das Programm sofort hin. Die ausgefeilte Bedienerführung und ein verständliches Handbuch sorgen dafür, dass Computer-Einsteiger schnell mit dem Programm zurechtkommen. Komfortable Steuerung von bis zu 80 Triebfahrzeugen innerhalb des Gleisbildstellwerkes mit Schiebe- oder Drehreglern und Anzeige der Soll- und Ist-Geschwindigkeiten. Über 160 Lokomotiv-Abbildungen (alle Märklin-Loks mit den Art.-Nr. 36xx und 37xx) sind in Win-Digipet enthalten. Eigene Abbildungen können eingescannt und Collection-Bilder oder Winicat-Bilder importiert werden. Alle 256 (Märklin)/320 (Intellibox) Magnet-
artikel lassen sich per Mausklick oder über eine unbegrenzte Anzahl von Fahrstraßen schalten. Stellungen von Weichen und Fahrstraßen sowie besetzte Gleisabschnitte sind farbig dargestellt. Aus 224 Einzelsymbolen wird das umfangreiche Gleisbild gestaltet, das bis zu 40.000 Symbole verwalten kann. Züge können manuell, über Fahrstraßen und/oder im automatischen Fahrplanbetrieb gesteuert werden. Über Gleiskontakte oder Besetztmelder werden die entsprechenden Ereignisse ausgelöst. Ab November 2001 ist die Version 8.0 im Handel erhältlich.
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Blick über die Behandlungsanlagen des Bws zum 15-ständigen Ringlokschuppen von B & K.
Erfahrungen mit Gahler & Ringstmeier
Komfortabel steuern – mit MpC Wie kommt der Modellbahner zu dem für seine Verhältnisse idealen Steuerungssystem? Welche Vorüberlegungen sind notwendig? Was ist bei der Installation zu beachten? Auf alle diese (und noch weitere) Fragen geht der folgende praxisbezogene Beitrag von Norbert Wirth ein.
A
nfang der Neunzigerjahre reifte in mir der Gedanke nach rund zehnjähriger Abstinenz wieder mit dem Bau einer Modellbahnanlage zu beginnen. Nachdem meine letzte Anlage in der Baugröße N entstanden war und ich mich damit eigentlich nie so richtig anfreunden konnte, kam ich zu dem Entschluss, diesmal wieder – wie in meiner Kindheit – eine Anlage in H0 zu bauen. Ein weiterer Grund dafür war auch, dass ich mit dem Selbstbau von Fahrzeugen auf der Basis von Bausätzen von Weinert bzw. Model Loco anfangen wollte. 70
Steuerung mit Märklin Digital Es sollte eine digital gesteuerte Anlage werden, da ich auf Grund meines Berufes mit Computern und deren Programmierung zu tun hatte. Nach intensiver Beratung in einem Modellbahnfachgeschäft entschied ich mich für das damals auf den Markt gekommene Digitalsystem der Firma Märklin in der Gleichstromvariante. Für mich war es damals das einzige System, das die von mir gewünschte Kompatibilität mit normalen (analogen) Fahrzeugen gewährleistete.
Am Anfang war der Enthusiasmus groß. Nach der zweiten Anlage merkte ich jedoch, dass das Märklin-System für mich doch nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Wenn man die Anlage mit dem Computer vernünftig steuern will, ist der finanzielle Aufwand sehr groß. Jede Lok braucht erst einmal einen Decoder – damals ohne Einbau eine Sache von schnell mal wie DM 90,–. Dann das Problem mit dem Einbau, vor allem in kleine Loks und Kleinserienmodelle! Außerdem waren die damaligen Decoder nicht gerade sehr stabil, d.h., sie fielen immer wieder aus, vor allem wenn die Lok analog betrieben wurde. Dann wollte ich unbedingt ein Gleisbildstellwerk. Der Computer sollte nur überwachen und den Hintergrundbetrieb regeln. Auch dies war mit dem System nicht so einfach möglich. Zum Schalten brauchte man extra ein Switchboard. Nichts als Probleme, und dabei sollte es doch eine angenehme Beschäftigung mit dem Hobby werden.
Endgültige Steuerung mit MpC Kurze Zeit später, auf der Modellbaumesse in Leipzig, hatte ich den ersten Kontakt mit der Modellbahnsteuerung MpC. Mich faszinierte als Erstes, dass MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
MODELLBAHN-ANLAGE
Die Bauteile einer Platine zur Weichensteuerung vor dem Zusammenbau (links). Die gesamte Stromversorgung der Anlage ist in einem stabilen Gehäuse untergebracht (darunter). Das Fahrpult von MpC dient zur Steuerung und zur Dateneingabe (unten).
diese Steuerung ohne Decoder in den Fahrzeugen auskam und die verwendeten Steuerplatinen mit herkömmlichen Elektronikbauteilen bestückt waren. Was mich bei der Elektronik von Märklin störte: Man konnte damals fast nichts selber machen. Ich beschloss kurzerhand mir die angebotene Lektüre zuzulegen: ein Demo-Programm, ein ziemlich dickes Softwarehandbuch und einen nicht minder dicken Hardwareordner. Um die Ecke entdeckte ich noch den Stand der Firma Erbert mit ihrem Gleisbildstellwerk des Typs SpDrS60. Das war genau das, was ich noch brauchte! Mit Katalogen und Preislisten „bestückt“ machte ich mich auf den Heimweg. Schon während der Zugfahrt wurde mir klar: Dies ist das System, welches meine nächste Anlage steuern wird.
Vorbereitungen Erste Vorbereitungsaufgabe war die Aufteilung der Anlage in zwei Fahrstrombereiche (nur wichtig, wenn auf der Anlage Kehrschleifen vorhanden sind). Danach kam die Blockaufteilung, die sich aus der Lage der vorhandenen Weichen jedoch praktisch von selbst MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
ergibt. Das Festlegen der Brems- und Halteabschnitte in den einzelnen Blöcken war bereits Detailarbeit. Auf Grund der ausführlichen Informationen und Beispiele in der Dokumentation machte diese Arbeit richtig Spaß und war auch sehr einfach zu erledigen. Man sollte sich nur zwei schematische Gleispläne (ohne Landschaft und nicht maßstabsgetreu, so ähnlich wie man es bei einem Monitorstellwerk machen würde) zurechtlegen. In den ersten Plan werden die Fahrstromtrennungen eingetragen, in den zweiten die Blöcke mit ihren Halteund Bremsabschnitten. Ich brauchte etwa zwei Tage, bis ich mit meinem Ergebnis zufrieden war. Als Nächstes die Materialermittlung. Auch hier ist das Vorgehen sehr detailliert beschrieben. Für alle Anwendungen gibt es spezielle Platinen, z.B. für Blöcke, Belegtmelder, Leuchtanzeiger (also Signale, Weichen usw.), dazu kommt das Grundpaket mit der Software und der Interfacekarte, die in den Rechner eingebaut werden muss. Außerdem gibt es 19“-Rahmen, in denen die Platinen untergebracht werden. Auch an die passende Stromversorgung wurde gedacht. Man arbeitet mit einzelnen Transformatoren und
dazu gehörenden Stabilisatoren, die nach Wunsch in ein Gehäuse eingebaut werden können. Ein Bauvorschlag mit Materialliste ist vorhanden. Wer Arbeit scheut, kann alles fertig beziehen.
Installation Ein paar Tage nach Absendung der Bestellung kamen zwei große Pakete. Nach dem Auspacken steht man vor einem Wust von einzelnen Tüten, Stangen, Bauteilen, Trafos und was noch alles. Wenn man das Ganze dann sortiert, wird es schon übersichtlicher und man erkennt das System, das dahinter steckt. Als Erstes erfolgte der Zusammenbau der Rahmen mit den Befestigungen für die Platinen. Danach kam das Bestücken der Platinen an die Reihe. Jede Platine ist einzeln verpackt und in der Tüte befinden sich sämtliche Bauteile, die zum vollständigen Bestücken notwendig sind. Die Interfacekarte zum Einbau in den Rechner wird aus Sicherheitsgründen fertig geliefert. Das Bestücken der Platinen geht relativ einfach vor sich. Im Hardwarehandbuch ist jeder Platinentyp erklärt und abgedruckt. Außerdem gibt es einführende Hinweise, sodass diese Arbeit auch von einem elektronischen 71
Oben ein einzelnes, mit LEDs und Tastern bestücktes Weichenfeld, links ein Ausschnitt aus dem Gleisbildstelltisch SpDrS60
Anfänger, soweit er mit einem Lötkolben umgehen kann, ohne Schwierigkeiten erledigt werden kann. Allerdings sollte man sich genügend Zeit dafür reservieren. Ich habe im Durchschnitt zwei bis drei Stunden pro Platine gebraucht. Anschließend erfolgt der Zusammenbau der Stromversorgung.
Funktionsgruppen Beim Einbau der Platinen in die 19“Rahmen wird für jede Platine ein Steckplatz eingerichtet, geordnet nach
den Funktionsgruppen. So behält man später besser den Überblick. Von diesen Gruppen gibt es übrigens gar nicht so viele – bei meiner Anlage sind es folgende: • Interfacegruppe: 2 Platinen • Weichengruppe: 4 Platinen für insgesamt 4 x 8 = 32 Weichen • Tastergruppe: 4 Platinen für insgesamt 4 x 32 = 128 Taster • Blockgruppe: 14 Platinen für insgesamt 14 x 2 = 28 Blöcke • Hilfsblockgruppe: 6 Platinen für insgesamt 6 x 4 = 24 Hilfsblöcke (z.B. für Schattenbahnhof)
• Belegtmeldergruppe: 10 Platinen für insgesamt 10 x 8 = 80 Belegtmelder • Leuchtanzeigergruppe: 21 Platinen für insgesamt 21 x 32 = 672 Leuchtanzeiger (Ausleuchtung der Signale und des Gleisbildstelltisches) Das Ganze ist untergebracht in vier Rahmen.
Interne Verdrahtung Jetzt geht es an das interne Verdrahten der Platinen auf der Rückseite der Rahmen. Es muss die Stromversorgung hergestellt werden, außerdem einige
Schematischer Gleisplan mit Einteilung in Blöcke (1-28) und Hilfsblöcke (201-224)
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Die große Fleischmann-Drehscheibe rechts unten bedient den 15-ständigen Dampflokschuppen, die oberhalb liegende, kleinere Roco-Drehscheibe besitzt für den Ellok-Betrieb eine Fahrdrahtspinne.
Rechts der (unmaßstäbliche) GesamtGleisplan der Anlage, unten der „unterirdische“ Gleisverlauf.
Der 5-gleisige Schattenbahnhof liegt in einer Kehrschleife. Fotos: gp Zeichnungen: lk
wie die Modellbahn aussieht, das heißt wie die einzelnen Blöcke miteinander verbunden sind, welcher Block auf welchen folgt, wie die Fahrstraßen aussehen, welche Weichen betätigt werden müssen usw. Es sind übersichtliche Formulare vorhanden, die durch einen Farbcode erkennen lassen, welche Felder unbedingt eingegeben werden müssen und welche am Anfang noch frei gelassen werden können. Für die Eingabe ist eine umfangreiche Dokumentation zu jedem Formular mit Beispielen vorhanden.
Restliche Verbindungen
logische Verbindungen der Platinen untereinander. Hier empfiehlt es sich, sich strikt an die Vorgaben im Handbuch zu halten. Wer meint, schlauer als die Entwickler zu sein, fällt unweigerlich auf die Nase. Auch sollte man ab diesem Moment konsequent notieren, welche Verbindungen von wo nach wo verlegt wurden und welche Farbe der Draht hat. Dies erleichtert die spätere Fehlersuche, die wohl immer wieder mal vorkommen kann, wesentlich. Es erfolgt nun der erste große Test der bis jetzt erledigten Arbeiten. Das Gestell wird mit der Stromversorgung und mit dem Rechner verbunden. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Dann wird die Software auf dem Rechner installiert und aufgerufen. In der Software gibt es einen speziellen Abschnitt zum Prüfen der Hardware. Auch hier gilt wieder: Man sollte sich unbedingt an die Vorgehensweise im Handbuch halten.
Daten eingeben Die Arbeit, die jetzt an die Reihe kommt, kann man eventuell parallel zur restlichen Verdrahtung der Modellbahn am PC erledigen. Die Anlagendaten müssen in das Programm eingegeben werden, damit die Software „weiß“,
Die restliche Verdrahtung der Anlage geht dann so vor sich, wie man es von herkömmlichen Anlagen gewohnt ist. Man hat für jedes Element einen Draht zu verlegen; Element heißt hier: Block, Hilfsblock, Belegtmelder, Weiche (2), Leuchtanzeiger und Taster. Die Verbindung vom Rahmen zur Anlage geschieht bei den Blöcken, Hilfsblöcken und Belegtmelder durch Litzen, die an der Rückseite der Platinen mittels Lötnägeln und Kabelschuhen aufgesteckt werden. Ich habe auf meiner Anlage diese Drähte zusammengefasst und auf vier dreißigpolige Messerleisten gelegt um diese Verbindung trennbar zu halten. Die Verbindung der Weichen, Leuchtanzeiger und Taster erfolgt durch Flachbandkabel und an der Vorderseite der Platinen. 73
Bei der Verdrahtung bin ich in Anlehnung an die Originalverdrahtung in Stellwerken der DB vorgegangen. Neben dem Rahmen wurde ein Gestell geschaffen, auf dem ich 10 Lötleisten zu je 60 Kontakten angebracht habe. Danach wurden die 600 Kontakte auf die einzelnen Gruppen wie folgt aufgeteilt: 28 Kontakte für die Blöcke, 24 für die Hilfsblöcke, 80 für die Belegtmelder und 68 für die Weichen. Dazu kommen noch ca. 200 Kontakte für die LEDs der Lichtsignale – eine stattliche Zahl, man braucht jedoch nur zu überlegen: Ein Vorsignal hat vier LEDs, ein Hauptsperrsignal mit Vorsignal am Mast schon zehn! Vom Programm wird jede Leuchtdiode einzeln angesteuert um das jeweils betriebsgerechte Signalbild zu erzeugen. Jede LED hat im Zuge der Verdrahtung eine Nummer erhalten, die dann in einem entsprechenden Formular eingetragen wird. Diese Vorgehensweise hält die Verdrahtung völlig frei von logischen Zusammenhängen.
Für die Verbindung der Anlage mit dem Hauptverteiler kamen wieder Lötleisten zum Einsatz. Was jetzt folgt, mag sich zwar nach Kabelverschwendung anhören, hat sich aber bei allen meinen Anlagen (etwa 15) bewährt. Im Abstand von ca. 30 cm wurden unter der Anlage jeweils 60-polige Lötleisten angebracht (bei mir insgesamt 12). An diesen Leisten wurden dann 60-polige Kabel nach farblicher Codierung aufgelegt. Hierüber wurde natürlich wieder genau Buch geführt. Die Länge der Kabel ist so bemessen, dass sie (nach Bündelung) bis zum Hauptverteiler reichen. Zum Schluss lagen dann bei mir 12 Kabelenden mit je 60 Adern neben dem Hauptverteiler. Hiermit ist ein großer Teil der Verdrahtung geschafft, denn jetzt ist die Verbindung der Anlage zum Hauptverteiler schon fast fertig. Es werden nur noch die Drähte von den Gleisen, Weichen und Signalen an die Verteiler gelötet, mit einem Durchgangsprüfer die richtigen Adern am Ende des Kabels herausgefunden
und am Hauptverteiler angelötet. Ist die Verbindung hergestellt, kann ein erster Test erfolgen. Für die konsequente Notierung der einzelnen Verbindungen habe ich mir Excel-Formulare hergestellt und in diese eingetragen, welcher Anschluss für welches Teil zuständig ist. Ist man so weit vorgedrungen, erfolgt der große Abschlusstest. Sind alle Verbindungen richtig? Funktionieren die Blöcke und Belegtmelder? Stimmen die Zuordnungen zwischen LED-Nummer und entsprechender LED am Signal? Auch hierbei wird man von der Software bestens unterstützt und auch die Handbücher liefern umfangreiche Hilfestellung bei Problemen. Falls gar nichts mehr geht, ist ein Anruf – bei Herrn Gahler betreffs Hardware bzw. Herrn Ringstmeier bei Softwareproblemen – selbstverständlich möglich. Man wird also nicht mit seinen Problemen allein gelassen.
Gleisbild Jetzt wäre der Gleisbildstelltisch an der Reihe. Doch hierüber möchte ich an anderer Stelle weiter berichten. Ein Gleisbildstelltisch stellt zwar die beste Möglichkeit dar die Anlage zu steuern, das Programm ermöglicht aber auch den Betrieb der Anlage ohne dieses Hilfsmittel. Die Steuerung nur über den PC ist etwas aufwändiger für den Bediener, denn zum Schalten der Fahrstraßen muss man zumindest die Blocknummern im Kopf haben. Bei MpC wurde übrigens aus gutem Grund auf ein Gleisbild am Monitor verzichtet. Man soll ja die fahrenden Oben: Einer der 19Zoll-Rahmen ist mit den einzelnen Platinen bestückt – zur Demonstration ist eine der Platinen herausgezogen. Die Flachbandkabel links führen zum Gleisbildstelltisch. Linke Seite oben: Eingabeformular für die Blockdaten, daneben Kontrollmeldungen von MpC während des Betriebes. Die kleinere der beiden Drehscheiben (Roco) ist mit der SommerfeldtOberleitungsspinne überspannt.
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Züge beobachten und nicht versuchen mit der Maus auf dem Monitor extrem kleine Weichensymbole zu finden um diese umzustellen. Das Auge ist dann mehr auf den Monitor fixiert als auf die fahrenden Züge und das soll ja wohl nicht sein. Letzten Endes wird man um einen Gleisbildstelltisch nicht herumkommen. Bezüglich der Systemwahl und der Gestaltung ist man flexibel. Die einzelnen Taster und LEDs werden an Taster- bzw. LED-Platinen angeschlossen und über entsprechende Formulare ihren Funktionen zugeordnet.
Fahrspaß ist garantiert Wenn alles so weit fertig ist, kommt der große Fahrspaß – und der ist wirklich vorhanden! Ich war von Anfang an begeistert, als ich die Möglichkeiten entdeckte, die in diesem Programm stecken. Man kann die Betriebsmöglichkeiten in drei Gruppen einteilen: Vollautomatik: Alle Züge werden vom Programm gesteuert, fahren auf vorgegebenen Fahrtrouten und steuern sich gegenseitig. Der Modellbahner sitzt da und genießt. Halbautomatik: Man kümmert sich um einen Zug oder einen Bahnhof, der Rest wird vom PC gesteuert, quasi als Hintergrundbetrieb. Der Modellbahner kann hier Fahrdienstleiter sein oder auch Lokführer. Manueller Betrieb: Alles liegt in eigener Hand, der Rechner kümmert sich nur um die Sicherheit.
schen Daten wie Anfahren, Bremsen, Höchstgeschwindigkeit usw. in einem Formular festgelegt. Beim Betrieb wird festgestellt, in welchem Block die Lok steht. Ab diesem Moment wird die Lok vom Programm ständig überwacht und von Block zu Block (sprich: von Decoder zu Decoder) weitergereicht und mit ihr auch die fahrzeugspezifischen Daten. Wird die Lok vom Gleis genommen, wird sie beim Programm „abgemeldet“. Mit dem dazugehörigen Fahrpult (man kann es nach Anleitung selber bauen oder als Fertiggerät beziehen) ist es wirklich Fahrspaß pur. Wenn man jetzt Fahrbetrieb macht, merkt man eigentlich gar nicht mehr, dass die Anlage von einem Computer gesteuert wird. Die Weichen stellt man über Taster, die Fahrbefehle gibt man über ein Fahrpult, der Computer wacht nur im Hintergrund darüber, dass sämtliche Eingaben sicherheitsrelevant zulässig sind. Somit sind Unfälle fast gänzlich ausgeschlossen. Bei Halbautomatik, wobei man selber Fahr-
dienstleiter ist und der PC die Zugfahrten übernimmt, kann man ganz schön ins Schwitzen kommen. Bei mir läuft es meistens so: der Schattenbahnhof und der kleine Nebenbahnhof werden vom PC gesteuert, ich selber kümmere mich um den Hbf und den Lokwechsel. Übrigens noch ein Zusatz: Mein Bw wird ab den Drehscheiben komplett analog gesteuert, diese Verbindung von analog und digital gesteuerten Anlagenteilen ist ohne weiteres möglich.
Eine echte Alternative! So viel über Aufbau und Verdrahtung meiner Modellbahnanlage mit dem System MpC von Gahler und Ringstmeier. Ich hatte beim Entwickeln und Aufbauen der Anlage wirklich viel Spaß! Wenn man sich genau an die Handbücher hält, konsequente Aufschreibungen führt, sorgfältig und ohne Zeitdruck arbeitet, ist der Erfolg garantiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Norbert Wirth
Die linke Anlagenecke mit Kopfbahnhof und am Berg liegender Altstadt befindet sich noch im Rohbau. Das Gleis ganz rechts unter der Brücke ist die Zufahrt zum Bw.
Decoder im Block Die Fahrzeuge verhalten sich auf der Anlage wie Digitalfahrzeuge mit eingebautem Decoder. Nur ist die Vorgehensweise hier anders – die Decoder sind nicht in die Loks eingebaut, sondern in die Blocks auf der Anlage. Für jede Lok werden die fahrzeugspezifiMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
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GRUNDLAGEN
Wir fragen, unsere Leser antworten hoffentlich:
Welche Oberfläche darfs denn sein? Wir meinen die Benutzeroberflächen von DCC-Digitalsystemen, also die Eingabegeräte, durch die Sie an die tief im Inneren Ihrer Zentrale schlummernden Möglichkeiten herankommen. Um die Sache nicht allzu sehr zu komplizieren, behandelt Bertold Langer hier vor allem Universaleingaben.
W
ährend der konventionelle Modellbahner an seinen Trafoknöpfen dreht und seine Stellpulttasten bedient, steht dem Digitalbahner beim Bedienen seiner Anlage im Prinzip eine Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. „Halt“, könnten Sie jetzt sagen, „bevor ich auf Digital umgestiegen bin, habe ich ein wunderbares selbstgebautes Fahrgerät benutzt, klein und handlich, walk-around, mit Verzögerung und besonderen Impulsen zum Anfahren. War eigentlich ganz schön, damals. Und meine Weichen habe ich von einem nicht sehr komplizierten Gleisbildstellpult aus bedient.“ – Sie könnten weiter einwenden: „Ja im Prinzip kann man mit Digital alles machen, aber der eine Hersteller bietet das eine Plus, der andere hat dort seine Stärke, mein ideales Bediengerät hat noch keiner im Programm.“ Aber vielleicht sind Sie ja mit Ihrer digitalen Eingabe vollkommen zufrieden. Auch dann zählt Ihre Meinung. Es geht uns nicht darum, am Bestehenden herumzukritteln. Aber eine Bestandsaufnahme mit Vorschlägen zum noch Besseren, sofern sie gelingt, hilft uns Modellbahnern und denen, welche für uns tüfteln.
Die Universaleingabe Unter dieser Bezeichnung verstehe ich digitale Eingabegeräte, mit denen man fahren, schalten und programmieren kann, alles in einer Hand, sozusagen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie stationär oder mobil sind. Ob es sich dabei um Eingaben mit integrierter Zentrale oder um bloße Eingabegeräte handelt, 76
ist zunächst nur von fachtechnischem Interesse und wird erst beim zweiten Hinsehen wichtig. Unabdingbar ist vielmehr, dass alle innerhalb eines Digitalsystems anfallenden Aufgaben gelöst werden können. In zweiter Linie erst stellt sich die Frage, nach dem Adressumfang, den ein bestimmtes Gerät bewältigt. Ein Gegenbeispiel: Die Lokmaus 2 von Roco taugt zum Fahren und in eingeschränktem Maß zum Programmieren. Aber Weichen kann man mit ihr nur bedienen, wenn sie von einem auf Lokadressen hörenden Roco-Weichendecoder geschaltet werden. Dies bleibt ein Sonderweg, denn fürs Fahren und Schalten sieht das DCC-System jeweils gesonderte Adressbereiche vor.
Bedienen und … Es gibt universelle Eingabegeräte ausschließlich mit Tasten, mit Drehknöpfen und Tasten sowie mit Schiebereglern und Tasten. Wir können hier nicht auf alle angebotenen Geräte eingehen, aber wir bringen mindestens einen Repräsentanten jeder der genannten Kombinationen. Zudem können die Drehknöpfe Endstellungen haben oder endlos drehbar sein. Endlos-Drehknöpfe lassen sich über Maximum oder Null hinaus drehen, wobei Maximum bzw. Null eingestellt bleibt. Der Anwender kann von einem solchen Bedienelement allein keinerlei Rückschlüsse auf den eingestellten Wert ziehen. Manche Modellbahn-Einstelltrafos hingegen haben Drehknöpfe, deren Stellung man auch erfühlen kann. Gerade altmodische Knebel wie der am legendären Märk-
➀
➁ lin-Trafo 280 bewähren sich hier besonders gut.
… Anzeigen Ein Digital-Bediengerät muss mit Anzeigen ausgestattet sein. Weil es für ein Mehrzugsystem tätig ist, muss man vor allem ablesen können, welche Lok mit ihm gerade gesteuert wird. Vollkommen genial-einfach war die alte Lokmaus, denn bei ihr genügte ein Schiebeschalter, um die Lok zu wählen und die Wahl anzuzeigen. Die Stellung des Drehknopfs ließ auf Geschwindigkeit und Fahrtrichtung schließen. Über den Status der zwei Sonderfunktionen (F0, F1) und über den Betriebszustand gaben LED Auskunft. Bei den Universaleingaben geht dies nicht, zum einen, weil sie eine größere Anzahl Lok- und obendrein Weichenadressen verwalten, zum anderen, weil mit ihnen in vollem Umfang programMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
➊ Compact, Version 3.1 (Digital Plus): stationär; nur DCC;
➋ LH100, Version 3 (Digital Plus): mobil; nur DCC;
➌ MX2 (Zimo): mobil; DCC und MärklinDigital;
➍ Lokmaus 2 (Roco): mobil; nur DCC;
Foto: Digitoys
Funktionsdecoder für Weichen, Signale und andere Zubehöre nicht ansprechbar, XBus-kompatibel; ➎ DT400 (digitrax): mobil; DCC und Märklin-Digital; ➏ Intellibox (Uhlenbrock/Modeltreno): stationär; DCC, Märklin-Digital, Trix-Selectrix; als Fahrgerät lässt sich u.a. die alte Roco-Lokmaus anstecken.
➄ miert werden muss. Immerhin gibt es 256 Configuration Variables (CV), die alle zugänglich sein sollen, obwohl nur ein kleiner Teil genutzt wird. Da wir es mit verschiedenen DCCProgrammiermodi zu tun haben, muss derjenige ausgewählt und angezeigt werden, welchen der gerade zu programmierende Decoder versteht. Und noch etwas: Es gibt 14, 28 und 128 Fahrstufen. Ein 14-Stufen-Decoder funktioniert nicht richtig mit einem 28oder 128-Stufen-Befehl (und vice versa). Die fällige Zuordnung bleibt bislang Aufgabe des Anwenders. Zwei Beispiele: • Bei Zimo leuchtet nach dem Betätigen einer Tastenkombination eine von drei LED (für 14, 28 oder 128). Geändert wird die Zuordnung durch die mit der gewünschten Zahl markierten Taste. • Die Intellibox zeigt im Lokfensterchen des Displays u.a auch die eingestellte Fahrstufe. Bei der Zuordnung MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
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➃
➅ Drehknopf, Taste oder Schieberegler? Der Mensch ist analog, wenn nicht, dann ist er ein höchstauflösender Analog-Digital-Wandler – was auf dasselbe hinausläuft. Also bevorzuge ich den Schieberegler zur Geschwindigkeitseinstellung. Der Reglerknebel gleitet auf gerader Bahn. Man kann ihn über die gesamte Arbeitslänge gleich schnell bedienen oder etwa beim langsamen Anfahren die Bewegung im unteren Bereich zeitlich dehnen und dann mit Karacho hochziehen, wie rasch, hängt von der im Decoder programmierten Beschleunigung ab. Weiterer Vorteil: Ist die Umgebung des Schiebereglers entsprechend gestaltet, so kann man die aktuelle Geschwindigkeitseinstellung erfühlen. Nachteil: Schieberegler mit den Endpunkten „Null” und „Maximum” können kaum
zum Fahrtrichtungswechsel herangezogen werden. Ich wünsche mir also einen kombinierten Geschwindigkeits-/ Fahrtrichtungseinsteller mit deutlich einrastender Nullstellung in der Mitte. Die zweitbeste Wahl für mich: ein Drehknopf mit Nullstellung in der Mitte des Arbeitsweges, der nicht nur optische, sondern auch haptische Information über seine aktuelle Stellung gibt. Von Auf-Ab-Tasten halte ich überhaupt nichts. Noch weniger gefallen mir die Endlos-Drehknöpfe, weil ich durch sie noch mehr die Orientierung verliere. In diesem und den folgenden gelben Kästchen erlaube ich mir meine persönliche Meinung zu verschiedenen Themen. Was meinen Sie? bl
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Zehner-Tastenfeld unerlässlich Der Mensch ist dezimal, zwar nicht von Natur aus, aber durch Konvention, was fast ebenso viel zählt. Also gehört sich ein Zehner-Tastenfeld um Lokadressen oder Weichennummern zu wählen. Auch zum Programmieren braucht er es, zumal im direkten Programmiermodus die Nummern der CV und die einzutragenden Werte als Dezimalzahlen-Klartext erscheinen. Endlos-Drehschalter oder Auf-AbTasten sind die billigere Lösung für den Hersteller, aber deshalb noch lange nicht zumutbar. Neben dem Zehnertastenfeld müssen einige Funktionstasten vorhanden sein. Um deren Zahl nicht unnötig emporzutreiben, sind auch Doppelbelegungen erlaubt. „Affengriffe”, wie der für den „warmen Neustart” Ihres Windows-PC („strg/alt/entf”), seien jedoch verboten. Zahlen sind unserer analogen Menschennatur zuwider, doch wir haben uns an sie notgedrungen gewöhnt. Warum sollten wir uns nur wegen preisgünstiger Auf-Ab-Tasten oder EndlosDrehknöpfen mühsam umgewöhnen müssen?
zum 14-Stufen-Modus erscheinen beim Steuern nur die Werte 0…14. Geändert wird die Zuordnung durch Aufruf des Menüs und weitere Operationen mit Pfeiltasten. Im Display sieht man die Eingabeaufforderungen (menügesteuerte Eingabe). Die drei Programmiermodi und der Fahrstufensalat sind aus dem technischen Fortschritt des DCC-Systems zu verstehen. Wir freuen uns über die gewonnene Funktionalität, aber für den Anwender verursacht der Fortschritt kompliziertere Bedienung. Allerdings braucht man die genannten Einstellungen nur einmal pro Lokadresse vorzunehmen, denn die Zentralen speichern sie dauerhaft. Die beiden Beispiele zur Fahrstufenzuordnung sollten nur zeigen, wie unterschiedlich zwei Benutzeroberflächen mit der Lösung ein und desselben Problems umgehen. Wenn wir Sie fragen, wie Sie am liebsten bedienen wollen, dann sollten Sie sich also auch dazu äußern, wie Sie von Ihrem Gerät informiert werden möchten. Dabei sollten Sie jedoch bedenken, dass die Software für Ihre Lieblingsanzeige rasch sehr umfangreich und teuer wird. Auch einen ver78
Rechts: Ganz auf Tastenbedienung setzt Digital plus bei seiner Universaleingabe LH100, V.3. Loks werden mit je einem Paar Aufwärts-Abwärts-Tasten gesteuert. Die großen äußeren fassen mehrere Fahrstufen zusammen (schnell beschleunigen und bremsen). Die Anzeige hier besagt, dass die gerade gesteuerte Lok mit Fahrstufe 126 und Licht rückwärts fährt, Funktion F1 eingeschaltet. Die Loknummer erscheint wieder bei Fahrstufe 0. Die Tasten „F” und „Enter” aktivieren die verschiedenen Modi (fahren, schalten, programmieren). Gewählt und programmiert wird mit dem Zehnerfeld. Das Display gibt ausreichend klare Auskunft darüber, was sich gerade abspielt. Beim Programmieren wird der Anwender recht eindeutig geführt. Links: DT300, Eingabe von Digitrax mit Infrarot-Kommunikation, verfügt über zwei Endlos-Drehknöpfe, mit denen zwei Loks unterschiedlicher Adressen unabhängig von einander gesteuert werden können. Die Adresswahl z.B. erfolgt durch Zappen mit den Drehknöpfen oder mit den Tasten „+” und „–”. Es ist schon eine Zumutung, mit nur acht Tasten die unzähligen Funktionen eines vollwertigen DCC-Systems bedienen zu müssen, verständlich nur, weil amerikanische Modellbahner offensichtlich ein wenig anders Betrieb machen als wir Europäer. Die Endlos-Drehknöpfe sind Impulsgeber, welche die Stufen eines internen Zählers aufwärts oder abwärts gehen. Ist man etwa am unteren Ende der Treppe angelangt, hat weiteres Abwärtsdrehen keinen Effekt.
kleinerten Computerbildschirm auf jeder Ihrer Eingabe sollten Sie sich aus Kostengründen lieber nicht wünschen.
Stationär oder mobil? Dass man den Modellbahn-Regeltrafo nicht als Walk-Around-Control nutzen kann, liegt nicht nur an seinem Gewicht, sondern vor allem auch an den Strippen, die hinein- und herausführen. Stationäre Digitaleingaben brauchen nicht viel Gewicht auf die Waage zu bringen, aber das Problem mit den Strippen bleibt. Deshalb ist selbst das handliche Compact von Digital plus ein rein stationäres Gerät. Mobile Geräte sind durch mehradrige Kabel und hoffentlich leicht zu handhabende Steckverbindungen mit dem Gerätebus des Digitalsystems verknüpft. Solche, wie die Amerikaner
sagen, „hand-held“ (In-der-Hand-Gehaltenen) sollten klein, leicht und ergonomisch gestaltet sein. Besonders elegant wäre Einhandbedingung für den Fahrbetrieb: Ganz lässig stehen Sie vor Ihrer Anlage, mit rechts oder links steuern Sie und mit der freien Hand untermalen Sie gestisch die Ausführungen, welche Ihre Besucher von den Vorzügen des Digitalsystems überzeugen sollen. – Aber vielleicht brauchen Sie die freie Hand auch nur dazu, einer trotz Digitalbetriebs wieder mal liegen gebliebenen Lok verstohlen einen kleinen Schubs zu geben. – Einhandbedienung dürfte ein Universalgerät allerdings nicht soohne weiteres erfüllen. Somit kommen wir auf ein weiteres Thema, welches ich nur streifen kann: Wie wäre es also, wenn man auf der Bedienungsoberfläche eines stationären UniversalMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Ebenfalls eine mobile Universaleingabe ist das Zimo-MX2. Ein Schieberegler bestimmt die Lokgeschwindigkeit. Besonderes Bonbon: eine grüne Leuchtdiode links daneben zeigt den Sprung von Fahrstufe zu Fahrstufe. Wer Flipper mag, der liebt auch das verschwenderisch mit dreifarbigen LED-Anzeigen ausgestattete MX2. Tatsächlich tragen diese nicht nur zum Stromverbrauch, sondern auch zur Übersichtlichkeit der Benutzeroberfläche bei. Das ebenfalls dreifarbige LED-Display führt den Benutzer ausreichend. Eine Vielzahl von Funktionstasten erleichtert die Bedienung. Weichen schaltet man hier am besten im Fahrstraßenverband (besonderer Schaltmodus hierfür). Abbildung: Weichen-Schaltmodus. Wie von Digitrax her bekannt, hat auch die Intellibox Endlos-Drehknöpfe, allerdings handlich große mit deutlichen Rasten. Hier der linke Knopf mit den linken Funktionstasten und dem gemeinsamen Display. Eingestellt ist: Lok Nr. 12, DCC, vorwärts, Fahrstufe 0; Werte für den zweiten Reglerknopf im rechten Teil des Displays (keine Lok ausgewählt). Dazwischen: Anzeige für die vier Weichen einer Oberadresse („unechte Rückmeldung”). Wenn Sie wissen wollen, wie schnell Ihre Lok gerade fährt, dann erhalten Sie nur Auskunft, wenn Sie auf das Fensterchen schauen. Die Drehknöpfe liefern dafür weder optische noch haptische Information.
geräts die vorbereitenden Einstellungen vornehmen (programmieren, zuordnen) und mit kleineren mobilen (Einhand-) Geräten steuern würde? Die nächste Frage folgt auf dem Fuß: Sollte man mit dem kleinen Handgerät auch Weichen schalten? „Mobil steuern, vor Ort schalten“: Mit dieser Option verfolgen Sie den Zug mit dem mobilen Steuergerät; und auf stationären Stellpulten bei den einzelnen Betriebspunkten stellen Sie den gewünschten Fahrweg ein. Diese Lösung lohnt sich jedoch nur dann, wenn es sich um umfangreichere Betriebsstellen handelt. Bei Bahnhöfen mit nur einem Kreuzungsgleis nimmt man wohl besser ein mobiles Gerät, welches auch Weichen schaltet (wenn Sie, wie häufig die Fremo-Leute, Ihre Weichen nur mechanisch stellen, fällt die Schaltfunktion natürlich flach). MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Doch wieder die Lokmaus? An dieser Stelle kommt die Roco-Lokmaus 2 wiederum ins Spiel, obwohl ich sie vorhin als Nicht-Universalgerät ausgeschieden habe. • Sie eignet sich als Steuergerät für bis zu 99 Loks, was meist genügt. • Roco hat zudem ein räumlich kleines Digital-Stellpult für bis zu 256 Weichen, welches an Betriebspunkten mit, sagen wir, mehr als vier Weichen Verwendung finden könnte. • Die Weichen von Mini-Bahnhöfen könnten direkt mit der Lokmaus geschaltet werden, falls sie mit dem speziellen Roco-Weichendecoder ausgerüstet sind (Lokadresse). • Lokmaus 2 und Stellwerk hängen an ein und demselben Bus, an den mehrere Mäuse und Keyboards angeschlossen werden können.
Intuitiv verstehend oder vom Menü geführt? Der Mensch, zumal der Modellbahner, ist intuitiv, sonst würde sich dieser in seinem vielgestaltigen Hobby überhaupt nicht zurechtfinden. Also braucht er Produkte, deren Gebrauchsanleitung höchstens eine DIN-A4-Seite einnimmt. Dies bei einer Universaleingabe zu erwarten wäre allerdings töricht. Also ist es ratsam, die Gebrauchsanleitung aufzuteilen: in eine vorab zu studierende (Handbuch) und in aktuelle Hinweise, mit welchen das Gerät selbst den Anwender durch die Anwendungen führt. Wenn diese Online-Gebrauchsanweisung doch wieder nur mit Handbuchunterstützung verstehbar wird, verpufft jeder positive Effekt. Falls die Menüführung erkennen lässt, dass man durch sie wieder mal ein paar Tasten sparen wollte, kann man sie ganz vergessen. Statt in einem allumfassenden Menü etwa erst mühsam „Programmieren” zu suchen, sollte man besser eine eigene P-Taste drücken können, welche das spezielle Programmier-Menü öffnet. Was dann folgt, sollte weder dem Hersteller noch dem Anwender Kopfzerbrechen bereiten.
Aber die Lokmaus 2 programmiert nur beschränkt. Von im NMRA-DCCSystem zur Verfügung stehenden 256 Werten macht sie den Bereich von 0…99 zugänglich (zweistelliges Display). Die wirklich wichtigen DecoderSpeicherplätze (Configuration Variables – CV) haben Nummern unter 99. Insofern scheint diese Beschränkung nicht tragisch. CV können aber prinzipiell Werte von 0…255 annehmen. Da liegt der Hase im Pfeffer. Also braucht man für den geschilderten Digitalbetrieb doch eine voll gültige Eingabe, falls man alle Programmiermöglichkeiten des DCC-Systems nutzen will. Weil der neue Roco-Gerätebus mit dem von Lenz kompatibel ist (XBus bzw. XpressNet), lassen sich z.B. das Universalgerät LH100 oder das Compact (ab Version 3.1) von Digital plus als voll gültige Programmer verwenden. Dafür allein wären sie aber zu schade, sodass man sie wenigstens als weitere Steuereingabe einsetzen wird.
Was kostet die Vielfalt? Jetzt bin ich schon beinahe am Rand meines Themas angelangt, denn ich zerbreche mir den Kopf über eine recht 79
Programmieren trotz Rechenschwäche Der Mensch ist rechenschwach, wenigstens wenn man so manchem Promi in den Medien trauen darf, welcher mit schlechten Mathematiknoten prahlt. Doch es genügt, wenn dessen Agent zu rechnen vesteht. Allzu leicht fällt auch mir das Rechnen nicht, womit ich mich allerdings nicht brüste, denn beim Programmieren von Lokdecodern muss man die Grundlagen des Dualzahlensystems kennen und dementsprechend rasch und sicher rechnen. Hilfreich wäre es, wenn jedem Digitalsystem mit vollem Funktionsumfang eine Programmdiskette beiliegen würde: Das Progrämmchen sollte auf dem Computerbildschirm Klartextzeilen generieren, welche sich durch Mausklick aktivieren oder deaktivieren lassen. So könnte man z.B. zwischen 14, 28 oder 128 Fahrstufen wählen, ohne die zuständige CV und deren Wert überhaupt zu kennen. Schließlich muss der Nutzer eines IBMkompatiblen Computers bei der Einstellung von BIOS-Parametern auch nicht deren Speicheradressen und Hexadezimalwerte wissen. Jede Digitalzentrale mit vollem Funktionsumfang müsste dann jedoch ein Computerinterface besitzen. Den Computer haben Sie bestimmt und auch ein überzähliges Verbindungskabel. Ein integriertes Computerinterface findet man z.B. bei der Intellibox und bei der Zimo-Zentrale MX1. Das LocoNet von Digitrax lässt sich durch einen Stecker mit integrierter Interface-Elektronik an den Computer anschließen. Bei DigitalPlus z.B. braucht man immer noch ein zusätzliches (aufwändiges) Kästchen.
spezielle Kombination. Höchste Zeit also, zum Thema zurückzukehren, nicht aber ohne Hinweis auf den finanziellen Einsatz, der sich für die geschilderte Lokmaus-2-Lösung ergibt. Ich nenne keine Preise, doch dass die Sache teuer wird, sieht jeder sofort. Wenn Sie sich schon Gedanken über Ihre Lieblings-Benutzeroberfläche gemacht haben und dabei auch auf solche Kombinations-Tüfteleien gekommen sind, dann vergessen Sie nicht, Ihre Träume der konkreten Finanzplanung anzupassen. Mein LokmausExempel spielt z.B. mit dem Einsatz eines Roco-Stellwerks (Keyboard) für jeden größeren Betriebspunkt. Damit ist dieses Gerät hoffnungslos unter-, Ihr 80
DCC-Programmieren im Direktmodus für kurze Adressen: Im Ausgangsfenster werden die Daten für zwei Lokomotiven sowie die Schaltzustände von vier Weichen gezeigt. Die Modus-Umschalttaste führt zum Monitor für die s88-Rückmeldemodule. Nächster Modus: Programmieren; hier kommt, nach dem Booten des Geräts zunächst „Uhlenbrock”, also für elektrisch programmierbare Motorola-Decoder. Die Abwärts-Taste führt weiter zum DCC-Registermodus. Dann so oft drücken, bis der Direktmodus erreicht ist (CV/bytewise). Zum Schluss: CV-Nummer und CV-Wert eingeben … … ausführen.
Benutzerführung bei der Intellibox Da es sich bei der Intellibox um ein Multiprotokoll-Gerät handelt, vervielfacht sich der Aufwand für die Einstellung des Geräts sowie für die Programmierung von Decodern auf dem Gleis. Zudem bietet die Intellibox noch eine Auslesemöglichkeit für s88-Rückmeldecoder. Einige weitere Eigenschaften: Man kann bei der Geschwindigkeitsanzeige zwischen Fahrstufen und Prozentangaben wählen. Der Drehknopf lässt sich auch auf „DC-Fahrtregler” einstellen; damit bekommt er zwar keine absolute Nullstellung, aber wenn Fahrstufe 0 angezeigt ist, entscheidet nun Rechts- oder Linksdrehung über die Fahrtrichtung. Um diesen gesteigerten Funktionsumfang zu beherrschen, hat man eine Menüsteuerung eingeführt. Ein hinterleuchtetes LCD-Display zeigt die Einstellungen in (abgekürztem) Klartext. Rasches Arbeiten mit Navigationstasten sowie mit den Tasten „menu” und „mode” setzt allerdings Übung voraus. Möglicherweise hätte man hier ein Display mit größerem Informationsumfang einsetzen müssen, um die Sache wirklich benutzerfreundlich zu machen.
Geldbeutel aber möglicherweise total überfordert. Also könnten wir den Wunsch äußern, dass die Industrie uns ein kleines Gerätebus-Interface zur Verfügung stellt. Mit diesem könnte man ein selbst gebautes, genau auf die örtlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Stellwerk in den digitalen Befehlsstrom einschleifen. Jedenfalls wäre ein SchalteingabeInterface preisgünstig zu produzieren, denn Spezialgehäuse und teure Schalter wären überflüssig. Solange es solche Geräte nicht gibt, empfiehlt sich wohl der Einsatz von zwei bis drei mobilen Universal-Handgeräten mit echter DCC-Weichensteuerung.
Ihre Bedürfnisse entscheiden Wenn Sie mir hier einen allgemeinen kritischen Einwand erlauben: Einige Normsetzungen der NMRA in Sachen DCC scheinen mehr vom Ehrgeiz der Hersteller und von der Technikverliebtheit der Entscheidungsträger bestimmt gewesen zu sein als von den Bedürfnissen der Modellbahner. In der Regel müssen wir heute mit einem NMRA-DCC-System weit mehr kaufen, als wir wirklich brauchen können: zu viele Adressen, zu viele Fahrstufen, zu viele CVs mit zu viel Werten, viele Fahrzeug-Sonderfunktionen, von denen wir meist nur eine nutzen. Andererseits können wir froh sein, dass MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
man den Fortschritt nicht einfach abzuschneiden versuchte. Mit diesem Dilemma müssen wir fertig werden. Also gehen wir von den hier besprochenen Geräten aus und schauen, wie sie bestimmten Modellbahnerbedürfnissen gerecht werden können.
1. Kinder Besonders Roco hat dieses Feld kompetent beackert. Die Lokmaus 1 hatte eine für kleine und für uns große Kinder intuitiv verstehbare Benutzeroberfläche. Der erweiterte Funktionsumfang der Lokmaus 2 dürfte alle Kinder-Bedürfnisse abdecken, aber die Bedienung ist komplizierter geworden. Besonderer Gag der Lokmaus 2: In weiser Voraussicht hat Roco eine Kindersicherung für einige Funktionen eingebaut (programmieren, allgemeiner Nothalt); zu dumm nur, dass man das nicht für allzu testfreudige erwachsene Modellbahnfreunde ebenfalls so machen kann. Bei einer Anlage für Kinder kann die Lokmaus 2 als Universaleingabe angesehen werden, obwohl sie es unter erweiterten Gesichtspunkten nicht ist. Wie erwähnt, lässt sie sich prinzipiell an Geräte mit XBus/XpressNet anschließen (Digital-Plus-Geräte oder kompatible). Dies ermöglicht zudem einen unkomplizierten Ausbau in Richtung volle Funktionalität.
2. Eisenbahnspieler Modellbahner haben gelernt, dass diese Bezeichnung durchaus nicht abwertend gebraucht und verstanden werden muss; so darf auch ich sie mit positiver Wertung verwenden. Für den Eisenbahnspieler genügt u.U. die Konfiguration für Kinder. Sollen aber Weichen den NMRA-DCC-Regeln entsprechend geschaltet werden und alle Programmiermöglichkeiten vorhanden sein, braucht er mindestens eine richtige Universaleingabe. Von Vorteil für ihn dürften u.U. Eingaben mit zwei Fahrreglern sein, denn sie erlauben die direkte Steuerung von zwei Loks (stationär: Intellibox; mobil: entsprechende Digitrax-Eingaben).
3. Bücherbrett und größer Hier kommt es schon sehr darauf an, welche Art von Betrieb man vorhat. Rangierbetrieb setzt einen sensiblen Regler voraus. Es sollte einer mit deutlich fühlbaren Endstellungen sein. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Angenommen, eine Erweiterung der Anlage ist geplant und man interessiert sich für Feinheiten der Digitaltechnik, so braucht man eine Universaleingabe. Wenn man seine Züge verfolgen will, wähle man ein mobiles Gerät. Für einen Mitspieler wird ein zweites vorgehalten, welches kein Universaleingabegerät sein muss, etwa die ursprünglich angeschaffte Lokmaus 2 am Lenz-XpressNet. Bekommt der Mitspieler dieses Gerät, hat er eben keinen Zugriff auf die Weichen. Die Weichenschaltung durch die Universaleingabe sollte durch Klartexteingabe der Weichennummer erfolgen, d.h.: Man gibt die Nummer der Weiche als Dezimalzahl ein und drückt dann die gewünschte Richtungsstaste (z.B. LH100 von Digital-Plus, übrigens auch beim Roco-Keyboard). Die andere Variante des digitalen Schaltens nervt. Nummer des Weichendecoders eingeben, darauf Bedienung der Taste, die für den gewünschten Schaltplatz dieses Decoders bestimmt ist: so tut es Zimo. Doch lässt das Zimo-MX2 eine unkomplizierte Programmierung von Fahrstraßenschaltungen zu, was den ursprünglichen Mangel mehr als wett macht. Das Schalten mit der Intellibox funktioniert grundsätzlich ebenso, nur dass sie auf der Leuchtanzeige das jeweils angewählte virtuelle Keyboard mit vier Weichen darstellt. Also muss man hier ebenfalls wissen, welcher Gruppe die gewünschte Weiche zugehört. Doch
das neueste Software-Update macht die Intellibox auch fahrstraßenfähig. Und noch eine Variante: Bei Geräten ohne Zehner-Tastatur muss man die Weichen durch Auf-/Ab-Tasten anwählen, also mit der gleichen Prozedur wie bei der Lokwahl (z.B. Compact von Digital Plus, oder – hier außer Konkurrenz – Roco-Lokmaus 2). Diese Methode scheint mir zu unkomfortabel und zu langsam. Ebenso unpraktisch ist das „Zappen“ von Weichennummern mit dem Endlos-Drehknopf (z.B. beim Digitrax-DT300). Üblicherweise haben Eingabegeräte einen Adressspeicher, der eine verkürzte Wahlprozedur für Lok- und Schaltadressen erlaubt. Dadurch werden die Nachteile von Eingaben ohne Zehnertastatur ein wenig gemildert. Auch die neue Digitrax-Universaleingabe DT400 verfügt neben der Einzelschaltung von Weichen über eine Fahrstraßenschaltung („route control“) mit bis zu 32 Fahrstraßen. Möglicherweise ist dies noch nicht die endgültige Form des neuen Features. Überhaupt sollte man die Weichen einer Digitalanlage, einer kleineren mit gemeinsamem Booster für das Fahren und Schalten zumal, im Fahrstraßenmodus bedienen. Dies vermindert die Wahrscheinlichkeit, dass eine Lok stumpf gegen das feindlich polarisierte Herzstück einer falsch gestellten Weiche fährt und damit einen Kurzschluss auslöst, welcher jedes weitere Fahren und Schalten unmöglich macht.
Zwei Knöpfe und acht Tasten für alles? Der Mensch ist nur beschränkt seriell – im Gegensatz zu den Computern mit ihren schnell lad- und abrufbaren Gedächtniszellen, welche immer nur „ja” oder „nein” behalten müssen. Also sollte man dem Menschen, so reichlich als möglich, parallele Eingaben zu Verfügung stellen. Was die Sparsamkeit diesbezüglich angeht, schießen Digitrax-Eingabegeräte mit der alten Eingabe-Oberfläche den Vogel ab, etwa das DT300. Alle Bedienelemente, ob Drehknopf oder Taste, haben mehrere Bedeutungen. Mit großer Disziplin muss man hier Bedienungs-Algorithmen absolvieren. Ich bezweifle, ob selbst dem Geübtesten hier ein wirklich schneller Zugriff gelingt. Das Gegenbeispiel unter den hier erwähnten Geräten ist das Zimo-MX2, denn es hat eine Menge Sondertasten,
welche mit sinnfälligen Buchstaben bezeichnet sind, so etwa die Adresswahlbestätigung, Taste „F” für Fahrzeugadressen und Taste „W” für die Adressen von Weichendecodern. Taste „A” leitet die Adressierung ein und mit „T” kann man u.a. eine (Mehrfach-) Traktion sehr simpel zusammenstellen. Wie das „u.a.” zeigt, sind einige auch dieser Tasten doppelt belegt, aber was ist das gegen eine Drei- oder Vierfachbelegung? Solcher Luxus, wie ich ihn bevorzuge, kostet sein Geld. Doch warum sollte man gerade hier sparen wollen? Ich kann auch die Hersteller verstehen: Bernd Lenz zeigt uns mit dem Compact, wie preisgünstig ein bis auf die eingeschränkte Adressanzahl vollgültiges Digitalsystem sein kann. Jede zusätzliche Taste wäre hier ein Preistreiber.
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W ä h l e n , Fa h re n , S c h a l t e n Compact, V3.1 DT4001) Intellibox LH100, V3 MX2–2000 Lokmaus 2
(Digital plus) (Digitrax) (Uhlenbrock) (Digital plus) (Zimo) (Roco)
EDK T SR ZTF
Fahren / DCC-Adressen
Schalten / max. Anzahl Weichen
AAT ZTF ZTF ZTF ZTF AAT
DK EDK2) EDK2) DK SR DK3)
T 100 T 320 (MM), 999 (DCC) T 320 (MM), 2048 (DCC) T 1024 T 320 (MM), 512 (DCC); 800 (Zimo) keine3)
1…99 1…9000 1…9999 1…9999 1…10239 1…99
Bemerkungen:
Abkürzungen: AAT DK
Adresswahl
Auf-Ab-Tasten Drehknopf mit Endstellungen Endlos-Drehknopf Tasten Schieberegler Zehnertastenfeld
1)
2) 3)
Neues Gerät; die anderen Digitrax-Eingaben, etwa das DT300, benutzen AAT zur Adresswahl; Adresswahl weiterhin auch durch Fahrtregler-Knöpfe (Auf-Ab-Impulsgeber). Zwei EDK: zwei Loks mit unterschiedlichen Adressen gleichzeitig unabhängig steuerbar. Wahl der Fahrtrichtung am Drehknopf: Nullstellung in der Mitte. Die Lokmaus 2 spricht DCCWeichenadressen nicht an. Weichen können damit nur dann gestellt werden, wenn sie über einen speziellen Roco-Decoder verfügen (für Antrieb in der Bettung, auf DCC-Lokadresse programmiert). Roco-Unterflur-Decoder der neuesten Generation schalten pro Lokadresse bis zu vier Weichen, wobei die Funktionstaste (F1…F4) zwischen geradeaus und Abzweig hin- und herschaltet.
P ro g ra m m i e re n u n d Ko m p a t i b i l i t ä t Programmieren: Umfang CV / CV-Werte Compact, V3.1 DT400 Intellibox LH100, V3 MX2–2000 Lokmaus 2
(Digital plus) (Digitrax) (Uhlenbrock) (Digital plus) (Zimo) (Roco)
dreistellig / dreistellig / dreistellig / dreistellig / dreistellig / zweistellig /
dreistellig dreistellig dreistellig dreistellig dreistellig zweistellig
Gerätebus XBus/XpressNet LocoNet LocoNet; Märklin-/Digital-Bus (I2C-Bus), Lokmaus 1 XBus/XpressNet CAN-Bus XBus/XpressNet
Programmieren: Um den vollen Funktionsumfang neuerer DCC-Decoder zugänglich zu machen, müssen dreistellige CV-Nummern sowie CV-Werte von 0…255 zugänglich sein. Kompatibilität: Der gemeinsame Gerätebus entscheidet darüber, welche Geräte (Zentralen, Eingaben) miteinander kompatibel sind. Beispiele: Prinzipiell kompatibel sind Lokmaus 2 und Compact, während die alte Lokmaus nicht damit zusammen passt. Die Intellibox ist auch mit Digitrax-Geräten kompatibel; zusätzliches Gerät für XBus-Anschluss in Entwicklung. Beachten Sie die Bemerkungen im Text unten („Randprobleme“).
4. Fürs ganz Große Da mir die Kategorie „mittlere Anlage“ kaum brauchbar erscheint, gehe ich gleich zum ganz Großen, also zu der Konstellation mit vielen, vielen Zügen und Weichen, welche ein einziger Modellbahner nur mithilfe eines Computerprogramms beherrscht. Hier dürfte sich die Kombination von Computersteuerung und zusätzlichen manuellen Eingaben empfehlen. Während z.B. der Reisezugbetrieb dem Computer gehorcht, bleibt der Rangierbetrieb manueller Steuerung überlassen, allerdings unter der Oberaufsicht der „Kiste“, die für die Verwaltung der Fahrwege und Fahrstraßen zuständig bleibt. Dafür bedarf es eines geeigneten Programms, welches Mischbetrieb zulässt. Solche Programme sind auf dem Markt, doch die Qual der Wahl bleibt beim Anwender, welcher seine spezifischen Bedürfnisse genau kennen muss. 82
Schaltet und steuert man seine digitale Modellbahn so, dann braucht man sicherlich eine anspruchsvolle ElektroPlanung. Doch ein gewichtiger Vorteil dieser Art von Modellbahnspaß liegt auf der Hand: Gleisbildstellwerke auf dem Computerbildschirm sind unverhältnismäßig billiger sowie leichter zu erstellen und zu ändern als ein entsprechendes reales.
Äpfel und Birnen im Vergleich? Wann immer ich Modellbahn-Digitalgeräte miteinander vergleiche, raucht mir der Kopf. Seit ich mich vor zwölf Jahren im ersten MIBA-Spezial mit dieser Thematik eingelassen habe, hat sich das kaum geändert. Nur habe ich im Lauf der Zeit gelernt, worauf es bei einem solchen Vergleich ankommt. Ich denke, mittlerweile weiß ich, was Äpfel und was Birnen sind. Also können Drehknöpfe, Tasten und Schieberegler das Thema nicht erschöpfen.
Ausgegangen war ich von diesen Bedienelementen, mit welchen wir unsere digitalisierten Anlagen steuern und schalten. Die Tabellen oben fassen mein Ergebnis schlaglichtartig zusammen. Ich habe u.a. die Adresskapazitäten der einzelnen Produkte aufgeführt. Darüber müssen Sie schließlich ebenfalls Auskunft erhalten, denn was nützt Ihnen die schönste Oberfläche, wenn sich sozusagen die Tiefe des Geräts für Ihren Bedarf als unzureichend gefüllt erweist.
Mehr als nur Randprobleme • Die NMRA-DCC-Normen erstrecken sich lediglich auf die Kommunikation zwischen Zentrale und Decoder. Die Verbindung von Zentrale und Eingabegeräten ist nicht normiert. Selbst bus-kompatible Geräte von verschiedenen Herstellern müssen nicht unbedingt miteinander funktionieren. Wer also nicht bei einer Marke bleiben will, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
der informiere sich, besser aber er probiert aus, ob sein Lieblings-Eingabegerät in die vorhandene Konfiguration passt. Außerdem: In jedem System ist nur eine Zentrale zugelassen. Manche Eingabereräte fungieren zunächst als Zentrale und müssen auf „nur Eingabe“ umgestellt sein (z.B. Lokmaus 2, LH200). • Mobile Eingaben müssen optimal mit ihrer Zentrale zusammenarbeiten. Dafür müssen die internen Programme in beiden zusammenpassen. Wenn Sie also ein zusätzliches neues LH100 oder MX2 anschaffen, dann wundern Sie sich nicht, wenn eine ältere Zentrale LZ100 bzw. MX1 die mittlerweile erweiterten Fähigkeiten des Handgeräts nicht unterstützt. • Wichtig ist möglicherweise, über welche Programmiermodi das System verfügt. Moderne Decoder lassen sich im Direkt-Modus, also mit Dezimalzahlen CV-weise programmieren. Ältere Decoder brauchen u.U. den Registermodus. Frohe Botschaft aus dem Hause Lenz: Compact kann in der jüngsten Version 3.1 sämtliche CVs mit allen jeweils bis zu 256 Werten programmieren (Direkt-/CV-Modus). Die Registerprogrammierung bleibt jedoch möglich. • Bei der Neuentwicklung von Eingabegeräten sollte man noch mehr Wert auf die Ergonomie legen, ein Aspekt, den ich in diesem Artikel hier nur recht marginal mitbehandelt habe. Dazu gehören auch Gestaltung und Anordnung von Anzeigeelementen. Was speziell die Anzeigen betrifft: Beim Fotografieren für diesen Artikel habe ich wieder einmal festgestellt, wie
wenig leuchtkräftig LED-Displays sind. Mich persönlich tangiert das wenig, denn ich gehöre zu den „Kellerasseln“. Aber was macht ein Kollege, der in hellem Sonnenschein eine Gartenbahn im Griff behalten möchte? Schönen Formen zugeneigte Augen und Hände finden an den meisten der vorgestellten Geräte nur schwer Gefallen. Von absoluter Nicht-Form über hausbacken-solide bis gewollt-futuristisch reicht hier das Spektrum.
Mein persönliches Fazit Ich bin Eisenbahnspieler, solange ich denken kann. Mein erster „Regeltrafo“ war der Märklin-280, meine Weichen habe ich mit „Stellpulten“ geschaltet. Das prägt. – Übrigens ist einer der 280er mit mir in die Jahre gekommen und dient heute als Kraftwerk für meine Digitalsteuerung. – Also brauche ich eine digitale Bedienungsoberfläche, welche auf dieser Basis aufbaut. Andererseits möchte ich ein Handgerät, mit dem ich steuern und schalten kann, und zwar auf die schnellste und bequemste Weise. Erst danach denke ich an eine komfortable Eingabe fürs Einstellen von Geräte- und Decodersettings, da ich z.B. die bislang ohne Rückantwort bleibende Programmierung auf dem Anlagengleis nicht benötige. Diese Aufgabe könnte eine ortsfeste Zentrale mit einer dafür spezialisierten Oberfläche übernehmen. Sie sollte, wie meine Digitalkamera, einen Eingabe-Bildschirm haben, allerdings ein wenig größer, und ein paar mehr Eingabetasten sollten auch vorhanden sein. bl
„Meine digitale Lieblings-Oberfläche” Unter diesem Titel starten wir eine Umfrage unter den MIBALesern. Möchten Sie beim Steuern Ihrer Digital-Loks schieben (SR), klicken (AAT) oder drehen (endlos: EDK; mit Anschlag DK)? Schalten: Genügt es Ihnen, wenn Sie zunächst den Weichendecoder aufrufen und dann dessen Schaltplätze bedienen (1), oder verlangen Sie, die Weiche mit ihrer tatsächlichen Dezimal-Nummer aufrufen zu können (2)? Sind Sie gar so unverschämt, von jeder Digital-Universaleingabe auch einen WeichenstraßenModus zu verlangen (3)? Programmieren: Genügt Ihnen der Direkt-Modus, bei dem Sie für einige CV die nötige Dezimalzahl erst nach Umrechnung aus Binärwerten erhalten (DM). Oder möchten Sie eine Benutzerführung, die Ihnen Klartext zum Anklicken vorgibt (KT)? Auch Bernd Lenz legt Wert auf Ihre Meinung. Er stellt fünf Digital-plus-Decoder LE131XF zur Verfügung, welche unter den Einsendern verlost werden. Uhlenbrock lässt sich ebenfalls nicht lumpen und vermehrt die Preise um fünf DCC-Decoder 74 420.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Information ist alles! Der Mensch braucht Information. Heutzutage versucht er sie immer mehr aus dem Internet zu beziehen, wovon gesichert nur die Telefongesellschaften voll und ganz profitieren. Wenn Sie etwas nicht verstehen, was Sie im Net gesehen und gelesen haben, dann muss das also nicht unbedingt an Ihnen liegen. Roco, um nur diesen einen Namen zu nennen, hat mich mit seinen DigitalInformationen auf der Roco-Site enttäuscht. Doch wenn Sie eine E-mail zum Service in Salzburg schicken, können Sie in kürzester Frist auf wirklich kompetente Antwort rechnen – Hut ab! Auch ist es mir passiert, dass sämtliche Gerätebeschreibungen einer DigitalMarke nicht abzurufen waren (obwohl dies früher ohne Probleme funktioniert hatte). Was kann der „Besucher” dafür, wenn solche Defekte auftreten? Also löchern Sie die Hersteller und schrecken Sie auch nicht vor Anrufen zurück. Was die Beschaffung von in manchen Websites verschwiegenen Firmen-Telefonnummern betrifft, bewährt sich das Internet recht gut. Schöner wärs freilich, wenn man sich die verschiedenen Geräte im Fachgeschäft anschauen könnte und dabei obendrein fachkundige Hinweise vom Händler erhielte. Doch das ist ein Traum. Eine Gelegenheit zum Vergleich bietet sich den allermeisten Modellbahner nur auf Modellbahnmessen, auf denen die Digitalhersteller oft beinahe vollzählig vertreten sind. Nutzen Sie also besonders diese Chance direkter Information.
Doehler & Haass spendieren fünf Multiprotokolldecoder DHL150. Also kopieren Sie diesen Kasten und machen Sie unten Ihre Kreuzchen bei den einzelnen Kürzeln. Doppelnennungen sind nicht erlaubt. Wenn Sie wollen, fügen Sie ein paar Zeilen Klartext hinzu! Senden Sie Ihren Coupon bis zum 1.1.2002 an: MIBA-Miniaturbahnen, Senefelderstraße 11, D-90409 Nürnberg.
Steuern: Schalten: Programmieren:
SR ❏ 1❏ DM ❏
AAT ❏ EDK ❏ 2❏ 3❏ KT ❏
Brauchen Sie das Zehnertastenfeld?
DK ❏
ja ❏ nein ❏
Name
.............................................................
Straße
.............................................................
PLZ,Ort
.............................................................
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B
ei einer fest aufgebauten Anlage bzw. fest verlegten Gleisen mögen die Vorteile, die ein Einbaudecoder bietet, weniger gravierend sein. Bei einem „fliegenden“ Aufbau aber sind die Vorteile handgreiflich. Zumal auch das gegen den Einbau der Decoder angeführte Argument der übermäßigen Belastung der Stromversorgung (des Boosters) nicht überzeugt: Denn typischerweise werden ja nicht mehrere Weichen gleichzeitig geschaltet, sondern immer nur eine Weiche. Der Booster wird also nur für ca. 0,5 sec. mit ca. 0,5 bis 0,8 A zusätzlich belastet. Dies macht sich in der Praxis zumindest dann nicht negativ bemerkbar, wenn man – wie es ratsam ist – alle 50 oder 100 cm die Versorgungsspannung (Digitalspannung) einspeist. Nachdem Mario Binder aus Wien und ich auf der Grundlage meines Einbaudecoders für M-Weichen (http:// home.nexgo.de/dr.koenig/digital/weic hdek.htm) einen Einbaudecoder für normale C-Weichen entwickelt haben („Preiswert schalten“, MIBA 4/1999 S.32), war auch ein Einbaudecoder für die Dreiweg-Weiche fällig. Die Fotos zeigen, wie der Decoder fertig aussieht.
Der Selbstbau-Decoder für die Dreiweg-Weiche des C-Gleises von Märklin passt genau in den dafür vorgesehenen Raum im Bettungskörper zwischen den beiden Antrieben. Fotos: gp
Die Schaltung Die auf der nächsten Doppelseite abgedruckten Schaltungen 1 und 2 weisen naturgemäß große Ähnlichkeit mit unserem „einfachen“ C-Gleis-Weichendecoder auf. Kern ist hier (wie bei fast allen Weichen-Decodern) der Motorola-Decoder-IC MC145027. Wir verwenden eine Vollweggleichrichtung, um auf einen großen Puffer-Elko verzichten zu können. Die vom MC145027 dekodierten Daten (Subadressen) werden über den CMOS-Multiplexer 4051 auf die acht möglichen Ausgänge verteilt. Im Gegensatz zum Märklin-CDecoder haben wir auf fixe Adresseinstellungen verzichtet, sondern die Ausgänge einzeln herausgeführt. Die Kehrseite dieser Flexibilität ist, dass man die Basisanschlüsse der Treibertransistoren mit den entsprechenden Ausgängen des 4051 durch dünne Drähtchen verbinden muss. Als eine Besonderheit haben wir mit C6 und R14 eine Sicherung eingefügt, die ein Durchbrennen hemmender Antriebe oder Schäden am Decoder vermeidet. Hierdurch wird der Multiplexer 4051 nämlich nur für wenige 100 ms freigeschaltet. Unabhängig von der Dauer des Schaltkommandos kommt nur ein Spannungspuls auf die 84
Decoder für Dreiweg-Weiche von Märklins-C-Gleis
Doppeldecoder für Doppelweiche Für das C-Gleis von Märklin gibt es seit einiger Zeit auch eine Dreiweg-Weiche. Allerdings bietet Märklin bis heute keinen Einbaudecoder hierfür an. Daher müssen auch diejenigen, die den Vorteil des festen Gleisbettes und der schnellen Auf- und Abbaubarkeit des C-Gleises nutzen wollen, einen externen Weichendecoder benutzen. Diesen können sie nicht einbauen; sie müssen ihn umständlich verdrahten. Dies fordert geradezu den Selbstbau heraus – ein Vorschlag von Dr. Michael König. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Weichenantriebe. Störungen in der CU oder der Weiche bleiben daher wirkungslos. Allerdings ist diese Sicherung nicht verwendbar, wenn der achte Ausgang zur Lichtsteuerung eingesetzt werden soll. Wer diese Sicherung nicht mag, lässt ganz einfach R14 weg und überbrückt C6 mit einem Stückchen Draht. Als weitere Sicherung ist auch hier im Ausgangskreis der Sicherungswiderstand R8 – und zwar für das andere Spulenpaar noch einmal als R15 – vorhanden. Er soll das bei der alten bzw. ersten Version des Weichenantriebs häufige Prellen mit der Folge des Dauerstroms durch die Spule für die Dauer des Schaltkommandos verhindern und im Falle der Überlastung „abrauchen“ bzw. sich selbst ablöten. Bei der neuen Version scheint dieses Problem aber behoben zu sein, sodass man dann R8 und R15 durch Drahtbrücken ersetzen kann. Die Lichtsteuerung um T5 herum ist wie beim einfachen C-Weichen-Decoder ausgeführt; hierzu später mehr. Man könnte es sich nun einfach machen und den beiden Weichenantrieben des Dreiwege-Decoders je zwei Schaltausgänge spendieren. Man würde also die Weiche mit vier Tasten auf der Keyboardsteuerung bedienen. Dies entspräche zwar dem herkömmlichen Weg, wäre aber nicht besonders elegant oder gar komfortabel. Der aus meiner Sicht bessere Weg ist, die Antriebe über eine Verknüpfung mittels Dioden mit nur drei Tastern bzw. Schaltausgängen zu verknüpfen. Die Skizze zeigt das Prinzip:
Ausgang 0 schaltet beide Antriebe auf Geradeaus. Ausgang 1 schaltet den linken Antrieb auf Bogenfahrt und gleichzeitig den rechten Antrieb auf Geradeausfahrt – was sich aber nur dann auswirkt, wenn sich der rechte Antrieb in der Stellung für Bogenfahrt befand. Ausgang 2 wiederum schaltet dazu korrespondierend den rechten Antrieb auf Bogenfahrt und gleichzeitig den linken Antrieb auf Geradeausfahrt. Man MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
sieht, dass man auf diese Weise mit nur einem Tastendruck jede der drei möglichen Fahrtrichtungen einstellen kann. Man kann also unmittelbar von z.B. linker Bogenfahrt auf rechte Bogenfahrt schalten. Das linke, vertikale Diodenpaar ist an sich nicht erforderlich. Wir finden dieses Prinzip wieder in den Schaltplänen bei den acht Schaltausgängen P22 bis P28 und den drei Eingängen für die Weichentreiber P30 bis P32. P30 entspricht hier Adresse 0, P31 entspricht Adresse 1 und P32 entspricht Adresse 2. P6 und P7 werden an die für die Geradeausfahrt zuständigen Spulen der Antriebe geschaltet, P8 an die Spule des LinksbogenAntriebs und P9 an die Spule des Rechtsbogen-Antriebs. Wer die Weichenantriebe lieber herkömmlich mit vier Tastern und somit mit vier Schaltausgängen schalten möchte, kann dies natürlich auch tun. D5 bis D8 sind zu entfernen bzw. nicht zu bestücken und die gewünschten Schaltausgänge mittels dünner Drähtchen mit den Anschlüssen der Treiber für die Spulen der Geradeaus-Antriebe zu verbinden – also den Pads der Kathoden von D5 und D7. Diese sind erkennbar an der Strichmarkierung. Da wir uns auch hier nicht auf nur drei bzw. vier Schaltausgänge beschränkt haben, können mit einem dieser Decoder ohne weiteres weitere Weichen, Entkuppler oder Signale angesteuert werden. Dies ist zwar grundsätzlich ein Widerspruch zu dem Prinzip: „Ein Decoder in eine Weiche“, erscheint aber vertretbar, wenn zwei Weichen aufeinander folgen und die elektrischen Verbindungen steckbar ausgeführt werden. Die Treibertransistoren müssen hierzu aber in der jeweiligen Weiche eingebaut werden. Auf dem Decoder werden nur die entsprechenden Ausgänge des 4051 zu der anderen Weiche geführt. Bei den Treibertransistoren haben wir uns gleich für leistungsfähige MOSFETs entschieden. Sie werden entweder aus den mittlerweile auch im einfachen C-Weichen-Decoder verwendeten SOT23-MOSFETs BSH102 (Schaltung 2) oder den hinreichend bekannten Doppel-MOSFET Si9945 o.ä. (Schaltung 1) gebildet. Letztere sind wesentlich leistungsfähiger als die SOT23-Typen und können daher leicht hemmende Weichenantriebe zum Abrauchen bringen – wenn nicht die erwähnte Sicherung vorgesehen wird. Die Schaltung ist natürlich mit SMD-
DIGITAL-PRAXIS
Stückliste Bezeichnung
Wert/Typ/Baugröße
R1 R2,R9 R3 R4,R6 R5 R7 R8,R15 R10-R13 R14 C1,C2 C3,C4 C5 C6 D1
10k 0805 180k 0805 270k 0805 100k 0805 Brücke – 47k 0805 3k3 0805 4R7 - 10R 0805 47k 0805 220k 0805 4n7 0805 1uF/20V 0304 (Ta-Elko) 4u7/20V 0304 (Ta-Elko) 100n 0805 10V/0.5W Mini-Melf (Z-Diode) SMD-Brückengleichrichter 1A MM4148 (Si-Universal) BC847, BCX70 (NPN-Univ.) Si9945, BSO615NV o.ä. oder BSH102, NDS301 o.ä. BCV47 (NPN-Darlington) MC145027 SMD CMOS 4051BD SMD
D2 D4-D12 T1 Q1,Q2 Q1-Q4 T5 IC1 IC2
Bauteilen aufgebaut. Anders wäre die geringe Baugröße nicht zu erreichen. Die Stückliste gilt nicht für jede mögliche Variante der Bestückung. Je nach Schaltung sind Q1 und Q2 DoppelMOSEFTs Si9945 oder ähnliche Typen – es kann jeder N-Typ Doppel-MOSFET mit wenigstens 1,5 A Belastbarkeit bei 25 V Drain/Sourcespannung und mehr als 10 V Gatespannung verwendet werden. Die Auswahl ist groß – aber leider meist auch der Preis. D9 bis D12 sind auf Grund der internen Schutzdioden der MOSFETs an sich nicht erforderlich; der Testbetrieb ohne sie hatte keinen Ausfall zur Folge. R5 ist entsprechend der zulässigen Gate-Höchstspannung der verwendeten Treiber-Transistoren zu dimensionieren. Verwendet man bei der SOT23Version statt der MOSFETs bipolare Transistoren wie etwa den FMMT 491A, so ist als R5 etwa 1k einzulöten. Bei MOSFETs kommt es auf den Typ an: Bei BSH102 und den NDS351 (sowie dem Si9945) kann als R5 ein Stück Draht als Brücke eingelötet wer85
den. Der BSH105 verträgt nur 8V Gatespannung; daher sollte R5 in diesem Fall zwischen 22k und 47k liegen. Verzichtet man auf die Lichtsteuerung, so entfallen Q5, D3, D3, C3 und R9. Möchte man statt der Beleuchtung einen weiteren Magnetschaltartikel schalten, so verwendet man als Q5 ein SOT23-MOSFET oder einen FMMT 491A (wie bei Q1-Q5), verzichtet auf D4, C3 und R9, lötet stattdessen als D3 eine 1N4148 auf und verbindet mittels eines dünnen Drahts den der Basis von Q5 zugewandten Pad von R9 mit dem gewünschten Ausgang des 4051. Mit Beleuchtung entfällt natürlich D3. R14 und C6 sind nur bei der internen Sicherung (Impulsbetrieb) erforderlich. Ist diese nicht erwünscht, so lässt man einfach R14 weg und überbrückt C6 mit einem Stückchen Draht. R8 und R15 sind nur bei alten C-WeichenAntrieben erforderlich und sollten – je nach Booster bzw. Digitalspannung – einen Wert von 4R7 bis 10R haben. Wer die Bauteile nicht selbst beschaffen kann oder will, mag sich an Mario Binder, Hauptstraße 71, A-1140 Wien, http://www.binder.at.tt/, binderm@ gmx.at wenden. Er liefert auch die Platine sowie für „Selbermacher“ die dafür erforderlichen Filme.
Aufbau Zum Löten von SMD-Bauteilen sollte man die in MIBA 4/1999, S. 32 abgedruckten Hinweise berücksichtigen. Noch einmal kurz: Man sollte schon etwas Löt-Erfahrung besitzen und nicht nur wissen, wo am Lötkolben das heiße Ende ist. Benutzt werden sollte ein Lötkolben mit dünner Spitze, dünner SMD-Lötdraht an Stelle des normalen Lötzinns und SMD-Lötpaste. Man kann die SMD-Teile zunächst mit z.B. Uhu aufkleben und dann in aller Ruhe die Anschlüsse anlöten. Alternativ lässt sich auch die Leiterbahn zuvor dünn verzinnen, dann das SMD-Teil mit einer Pinzette auflegen, andrücken und anlöten. Man kann auch flüssiges Kolophonium auf die Pads auftragen; das Bauteil klebt daran etwas und das Kolophonium sorgt für einen sehr schnellen Lötvorgang. Wenn man Lötpaste benutzt, trägt man diese einfach auf die Leiterbahn auf und platziert das SMD-Teil darüber. Vorsorglich mit der Pinzette andrücken, Lötkolben wie beschrieben anhalten – und fertig. Sinnvollerweise beginnt man mit den Widerständen, geht dann zu den Kondensatoren über 86
und lässt die Halbleiter – Dioden, Transistoren und ICs – folgen. Die Adresseinstellung erfolgt auch aus Platzgründen mit dem Lötkolben und nicht durch Schalter. Hierbei kann jeder der fünf Adresseingänge des MC145027 (P12, P14, P16, P18, P20) mit Masse (P11, P15, P19) oder Plus (P13, P17, P21) verbunden oder offen gelassen werden. Achten Sie sorgfältig darauf, dass kein Pin zugleich mit Plus und Masse verbunden ist – sonst funkts. Im Normalfall der Weichensteuerung (Märklin oder Märklin-identisch) muss außerdem A5 (P20) mit Masse verbunden werden. Legt man A5 auf Plus, so befindet man sich im Adressbereich der „alten“ Sonderfunktionsdecoder. Die Funktion der Verbindungen ist diesselbe wie die der Achtfach-Schalter auf dem Lok-Digital-Decoder: P12 an Masse ist S1, P12 an Plus ist S2, P14 an Masse ist S3, P14 an Plus ist S4 usw. Die Adresseinstellung erfolgt also – wie aus der Tabelle ersichtlich – entsprechend der Erläuterung in den Bedienungsanleitungen zu Digital- und Delta-Lokomotiven zuzüglich der Adresse 0 bei offenen Eingängen. Aus der Tabelle (S. 88) ergibt sich zudem die Zuordnung zu den Einstellungen des Märklin-Keyboards. Man kann diese Zuordnung auch mit der Formel errechnen: Decoderadresse = Tastennummer + [16 x (Keyboardnummer1)]. Ein Beispiel: Adressiert werden soll die 8, Taste auf dem vierten Keyboard. Dann lautet die Formel: Decoderadresse = 8 + [16 x (4-1)] = 56. Benutzt man aber keinen Märklinoder Märklin-identischen Controller, sondern eine andere Steuerung – etwa einen selbst gebauten Controller oder einen Software-Controller wie mein LOK –, so kann man mehr als 256 Weichen bzw. 512 Magnetartikel steuern. Da mit den vier trinären Adresstrits insgesamt 81 Decoder-Adressen eingestellt werden können und jeder Decoder wiederum acht Subadressen, also Schaltausgänge, besitzt, die durch die binären Datenbits der Steuerimpulse adressiert werden, können 324 zweipolige Weichen oder 648 Magnetartikel geschaltet werden. Wem dies aber noch nicht ausreicht, der kann auch A5 des MC145027 (P20) statt an Masse an Plus legen und somit weitere zweipolige 324 Weichen bzw. 648 Magnetartikel schalten; allerdings muss der Controller die Möglichkeit bieten, alle Weichensteuerkommandos mit gesetztem fünftem Bit auszusenden; auf diese Weise werden z.B. die
Funktionsdecoder im Tanz- und Panoramawagen gesteuert. In diesem Fall verbinden Sie also A5 (P20) mit Plus. Die Sub-Adressen der Weichenspulen werden durch dünne, isolierte Drahtstücke – ich verwende hierzu gerne dünnen Kupferlackdraht aus alten Transformatoren – eingestellt. Hierzu werden die Eingänge der Treiber P30 bis P32 (sowie der der auf die Basis von T5 weisende Pad von R9) mit den entsprechenden Ausgängen X0 bis X7 des 4051 P22 bis P28 (sowie dem Pad der Anode von D4) entsprechend der Subadressen 1 bis 8 verbunden. Die Platine entspricht in der äußeren Form dem freien Platz in der MärklinC-Dreiweg-Weiche. Sie passt also in die Weiche und auf die dafür vorgesehenen Stifte. Unter Umständen müssen die Bohrungen etwas nachgearbeitet werden. Zur Verbindung zu den Spulen nutzt man die an den Spulenantrieben befindlichen Kabel und längt sie ab. Gleiches gilt für die Beleuchtung. Der gemeinsame Anschluss der Spulen (gelb) sowie ein Anschluss der Beleuchtung, falls diese gesteuert werden soll, wird an P3 und P10 angelötet; der Anschluss der Beleuchtung kann auch an P5 erfolgen. Die Steueranschlüsse für die Spulen lötet man, wie oben erwähnt, an P6, P8, P9 und P10. Die Beleuchtung kommt an P4. Ich weise darauf hin, dass auf der Platine kein Vorwiderstand vorgesehen ist, der bei einer LED-Weichenbeleuchtung ohne integrierten Vorwiderstand aber erforderlich ist und daher „frei verdrahtet“ hinzugefügt werden muss.
Beleuchtung Der Decoder bietet als Besonderheit die Möglichkeit, durch entsprechende Ansteuerung auch die Weichenbeleuchtung aller Weichen zu schalten. Dies ist die konsequente Fortsetzung des Prinzips der in die Weichen eingebauten Decoder. Realisiert wird dies mit der Beschaltung von T5, bei dem es sich um einen Darlington-Transistor handelt. Das Prinzip ist einfach: Im Normalfall sendet das Steuergerät nach dem Schalten der Weichen den „Aus“-Befehl, der üblicherweise aus dem Datenwert „0“ besteht. Ist die Beleuchtung für Weichen aktiviert, so sendet das Steuergerät stattdessen mit der Hauptadresse der eben geschalteten Weiche (0-80) den Datenwert „255“. Dies hat zur Folge, dass der achte Ausgang (X7 des 4051) aktiviert wird. Da es sich bei dem 4051 um MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Schaltung 1 mit dem dazugehörigen Platinenlayout und Bestückungsplan
Die gegenüber Schaltung 1 modifizierten Bereiche gibt der farbig unterlegte Ausschnitt aus Schaltung 2 wieder, links das Platinenlayout und der Bestückungsplan zu Schaltung 2. Pläne und Zeichnungen: Dr. Michael König MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
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einen 8-zu-1-Selektor handelt, werden zugleich alle anderen Ausgänge deaktiviert. Dies bedeutet, dass zugleich die eben geschaltete Weichenspule von der Spannung getrennt wird – und entspricht somit auf diese Spule bezogen dem „Aus“-Befehl. Folglich führt jedes Schalten von Weichen dazu, dass der zunächst aktivierte achte Ausgang aller auf dieser Hauptadresse (0-80) eingestellten Decoder für die Dauer des Schaltens – ca. 0,25 sec. – deaktiviert wird. Dies würde sich in einem unschönen Flackern der Beleuchtung aller dieser Weichen niederschlagen. Aus diesem Grund ist der Stützkondensator C3 vorhanden, der zusammen mit dem hochverstärkenden Darlington-Transistor T5 dafür sorgt, dass für einige 100 ms die Beleuchtung aktiviert bleibt. Ergänzt wird dies durch eine Einstellung des Steuergeräts, die bewirkt, dass beim Einschalten der Weichenbeleuchtung für die Sub-Adresse 8 aller vorhandenen Weichendecoder der „AnBefehl“, also der Datenwert „255“, gesendet wird; beim Ausschalten der Weichenbeleuchtung geschieht dasselbe mit dem Datenwert „0“. Damit schaltet ein Tastendruck die Beleuchtung aller Weichen. Dieses Feature hat offensichtlich zur Folge, dass eine Subadresse je Hauptadresse nicht mehr zum Schalten von Weichen benutzt werden kann. Dies dürfte jedoch niemanden ernsthaft beeinträchtigen, denn unter Ausnutzen aller Hauptadressen (0-80) können ja – wie oben erwähnt – insgesamt 648 einpolige Magnetartikel geschaltet werden. Der Verlust von 81 Subadressen fällt da nicht ins Gewicht. Vorstehend spreche ich allgemein vom „Steuergerät“. Gegenwärtig bietet allerdings lediglich meine Software LOK mit direkter Erzeugung des Digitalsignals (also die übliche Hardware wie 6021 und Keyboard nicht erforderlich) diese Möglichkeit. Es ist aber zu erwarten, dass auch die Intellibox irgendwann diese sinnvolle Funktion unterstützen wird. Allerdings dürfte es keine Schwierigkeiten bereiten, z.B. den Märklin-Controller über einen PC entsprechend anzusteuern. Wer also dieses Feature nutzen will, muss LOK einsetzen oder aber seinen Hard-/Software-Lieferanten zu einer entsprechenden Ergänzung bzw. Änderung veranlassen, sofern er dies durch eine entsprechende Makro-Programmierung o.ä. nicht selbst erledigen kann. Dr. Michael König 88
Adressen und Zuordnung zu den Einstellungen des Märklin-Keyboards Hauptadresse
145027-Pins: 1 2 3 4
Weichennummern: (EDITS/Eigenbau)
Märklin-C-DekoderSchalter 1 - 8
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80
o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + o + -
0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 52 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 96 100 104 108 112 116 120 124 128 132 136 140 144 148 152 156 160 164 168 172 176 180 184 188 192 196 200 204 208 212 216 220 224 228 232 236 240 244 248 252 256 260 264 268 272 276 280 284 288 292 296 300 304 308 312 316 320
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
o + + + o o o + + + o o o + + + o o o + + + o o o + + + o o o + + + o o o + + + o o o + + + o o o + + + o o -
o + + + + + + + + + o o o o o o o o o + + + + + + + + + o o o o o o o o o + + + + + + + + + o o o o o o o o -
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1 5 9 13 17 21 25 29 33 37 41 45 49 53 57 61 65 69 73 77 81 85 89 93 97 101 105 109 113 117 121 125 129 133 137 141 145 149 153 157 161 165 169 173 177 181 185 189 193 197 201 205 209 213 217 221 225 229 233 237 241 245 249 253 257 261 265 269 273 277 281 285 289 293 297 301 305 309 313 317 321
2 6 10 14 18 22 26 30 34 38 42 46 50 54 58 62 66 70 74 78 82 86 90 94 98 102 106 110 114 118 122 126 130 134 138 142 146 150 154 158 162 166 170 174 178 182 186 190 194 198 202 206 210 214 218 222 226 230 234 238 242 246 250 254 258 262 266 270 274 278 282 286 290 294 298 302 306 310 314 318 322
3 7 11 15 19 23 27 31 35 39 43 47 51 55 59 63 67 71 75 79 83 87 91 95 99 103 107 111 115 119 123 127 131 135 139 143 147 151 155 159 163 167 171 175 179 183 187 191 195 199 203 207 211 215 219 223 227 231 235 239 243 247 251 255 259 263 267 271 275 279 283 287 291 295 299 303 307 311 315 319 323
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 -
3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3
4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 -
5 5 5 5 5 5 5 5 6 6 6 6 6 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5
6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 -
7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7
8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 -
+ = Plus, - = Minus, o = Offen Von Märklin definiert sind nur die Hauptadressen 01 bis 64. Märklin-Weichen-Nr. = EDITS-Weichennummer - 3
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
DIGITAL-PRAXIS
Preiswerte Besetztmeldung für Selectrix
Für ´nen schlappen Hunni E
inerseits bereitet das Entwickeln von Elektronik für den Modellbahnbedarf Freude und Entspannung, andererseits hilft es Geld zu sparen. Da ich meine Modellbahn mit Selectrix fahre, lag es also nahe, einige Komponenten selbst zu entwickeln. Neben dem in MIBA-EXTRA 1 vorgestellten Handregler habe ich auch einen Gleisbesetztmelder entwickelt, der ohne große elektronische Kenntisse gebaut und eingesetzt werden kann. Mittels dieses Besetzmelders können bis zu acht Gleisabschnitte überwacht werden. Alle Verbraucher werden erkannt: Loks und beleuchtete Wagen, Güterwagen, wenn ihre Achsen mit Widerstandslack leitfähig gemacht werden (z.B. Trix 66882).
Damit das Hobbybudget nicht über Gebühr strapaziert wird, können auch Digitalkomponenten selber gebaut werden. Lohnende Objekte für den Nachbau sind auch Rückmeldebausteine. Uwe Magnus entwickelte für das von ihm favorisierte Selectrixsystem einen hochwertigen Besetztmelder.
Die Schaltung Über V1 oder V2 wird die Schaltung mit dem SX-Bus verbunden. Der Spannungsregler 78L05 (IC3) stellt die 5 V Versorgungsspannung zur Verfügung. Die Signale T0 (Takt), T1 (Daten von der Zentrale) sowie D (Daten zur Zentrale) werden über Komparatoren in IC4 zum Prozessor AT89C2051 (IC1) geführt. Die Schaltschwelle der Komparatoren ist über den symmetrischen Spannungsteiler R1/R2 auf halbe Betriebsspannung, also 2,5 V eingestellt. Die Komparatoren dienen dazu, die eventuell mit Störungen oder Spannungsverlusten behafteten Signale wieder in für den Prozessor erkennbare digitale Signale umzusetzen. Liegt die Spannung eines Signals unter 2,5 V, so schaltet der Komparator Masse durch, liegt sie über 2,5 V, ist der Ausgang des Komparators gesperrt. Da die Komparatoren nur einen Open-Kollektor-Ausgang haben (also nur Masse schalten können), wird der High-Pegel durch die Pull-up-Widerstände R17 und R18 erzeugt. Zur Ausgabe der Daten zur Zentrale (DATA) wird ein Komparator (KOMP3) benutzt, er schaltet Masse durch. Der Transistor TR1 schaltet die 5-V-Betriebsspannung. Der Kondensator C3 dient zur Erzeugung des Reset-Signals für den Prozessor. 90
Der Gleisbesetztmelder ist sehr kompakt aufgebaut. Neben Platine und Prozessor ist er ausschließlich mit Standardbauteilen bestückt, deren Montage unproblematisch ist.
Zum Vergleich mit der Abbildung oben zeigt die Platinenskizze die Bestückung im Überblick. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Funktionsschema des Besetztmelders
Im EEPROM IC2 werden die Adresse und die Freigabeverzögerung gespeichert. Da schon alle Pins des Prozessors belegt waren, ist der Schalter T1 an der Taktleitung zum EEPROM angeschlossen. Die Komparatoren IC5 und IC6 vergleichen die Spannung der isolierten Gleisabschnitte mit der Spannung am Gleis, die über Pin 1 oder Pin 10 von V3 allen Komparatoren zugeführt wird. Die einzelnen Gleisabschnitte sind über PTC’s gegen zu hohe Ströme abgesichert. Steht nun ein Verbraucher auf den isolierten Gleisabschnitten, fällt an den antiparallel geschalteten Dioden (D2 bis D17) und den 1-KΩ-Widerständen (RA1R1 bis RA1R8) des Gleisabschnittes eine Spannung ab, die über die 100KΩ-Widerstände (RB1R1 bis RB1R4 sowie RB2R1 bis RB2R4) den Kompa-
ratoren zugeführt wird. Die Ausgänge der Komparatoren sind an Port 1 des Prozessors angeschlossen. Da die Pins 12 und 13 des Prozessors keine Pullup-Widerstände besitzen, sind hier noch R33 und R34 angeschlossen. Beim Zusammenlöten sollten eigentlich keine größeren Probleme auftreten. Da der Platz im Gehäuse jedoch knapp ist, müssen die Dioden D2 bis D17 stehend eingelötet werden, am besten versetzt. Das Widerstandsnetzwerk RA1 muss richtig herum eingelötet werden, Pin 1 (an der Seite mit Punkt bzw. der linke Pin, wenn man auf die Beschriftung schaut) muss in das quadratische Lötauge, bei RB1 und RB2 ist es egal. Das Gehäuse erhält dann auf beiden Seiten noch ein Loch mit 17 mm Durchmesser in Höhe der DIN-Buchsen.
Verwendung Mittels eines DIN-Überspielkabels (an beiden Enden fünfpolige Stecker (180°) wird der Besetztmelder an den Sx-Bus der Central-Control 2000 angeschlossen. Die blaue Leitung der Zentrale oder eines Boosters wird an Klemme 1 oder 10 angeschlossen (sie sind auf der Platine verbunden). Die Klemmen 2 bis 9 werden an die isolierten Abschnitte angeschlossen. Die Schienenabschnitte müssen am Anfang und Ende isoliert sein. Achtung! Alle Gleisabschnitte, die am selben Besetztmelder angeschlossen werden, müssen von der gleichen Zentrale oder dem gleichen Booster versorgt werden! Adresse und Freigabeverzögerung können über den Sx-Bus programmiert werden. Dazu muss die Gleisspannung
Die Maße für die beiden DIN-Stecker-Löcher im Gehäuse
17 mm
17 mm
26 mm MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Das Anschlussprinzip des Besetztmelders über den Sx-Bus und die roten bzw. blauen Kabel
Sx-Bus Besetztmelder
Zentrale oder Booster
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Das Platinen-Layout in 1:1 von unten und …
ausgeschaltet werden und kein anderes Gerät darf sich im Programmiermodus befinden. Wird jetzt die Taste am Besetztmelder gedrückt, leuchtet die rote LED auf, falls die Bedingungen unten erfüllt sind:
In der Adresse 0 wird nun die aktuelle Adresse des Besetztmelders ausgegeben, in Adresse 1 die Freigabeverzögerung und in Adresse 2 die Softwareversion. Die Werte können nun verändert werden, z.B. mit der Lok Control. Die Adresse kann zwischen 0 und 103 eingestellt werden, die Freigabeverzögerung zwischen 0 und 31. Der Wert der Freigabeverzögerung in Sekunden ergibt sich, wenn der eingestellte Wert (0 bis 31) mit 0,08 Sekunden multipliziert wird. Um fehlerhafte
Der fertig ins Gehäuse eingesetzte Besetztmelder
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… von oben. Fotos und Skizzen: Uwe Magnus (13), gp (1)
Freigabemeldungen zu vermeiden, sollte eine Freigabeverzögerung größer 0 Sekunden eingestellt werden. Um die neuen Werte für Adresse und Freigabeverzögerung zu übernehmen, muss entweder die Taste am Besetztmelder gedrückt werden oder an der Zentrale die Gleisspannung wieder eingeschaltet werden. In beiden Fällen erlischt die LED, der Besetztmelder hat die Werte gespeichert. Beispiel: In Adresse 0 wird die aktuelle Adresse des Besetztmelders ausgegeben, hier also 64 + 16 + 8 = 88.
vorne los. Dadurch kann verhindert werden, dass ein Gleisabschnitt fälschlicherweise durch Kontaktprobleme als frei gemeldet wird. In Adresse 2 wird die Softwareversion angezeigt (dies kann nicht geändert werden):
hier also 2 + 8 = 10, zu lesen als Version 1.0. Der Zustand der Gleisabschnitte wird mit den entsprechenden Bits auf der eingestellten Adresse ausgegeben. Eine „0“ bedeutet Gleisabschnitt frei, eine „1“ Gleisabschnitt besetzt:
In Adresse 1 wird die Freigabeverzögerung angezeigt:
hier also 2 + 4 = 6, multipliziert mit 0,08 ergibt 0,48 Sekunden Freigabeverzögerung. Ein frei werdender Gleisabschnitt wird also erst nach dieser Zeit als frei gemeldet. Ist die Zeitspanne bis zum nächsten Kontakt kürzer als dieser Wert – z.B. durch schlechten Stromkontakt zwischen Rädern und Gleis – läuft die Zeit beim nächsten Freiwerden wieder von
Im Display der Lok Control wird dieser Zustand wie folgt angezeigt (0 entspricht –; 1 entspricht /):
hierbei ist links der Gleisabschnitt 1 und rechts der Gleisabschnitt 8 dargestellt. Die Dokumentation zum Besetztmelder sowie das Programm für den Prozessor stehen im Internet unter der Adresse http://members.tripod.de/ uwe_magnus zum Download bereit. Platinen und fertig programmierte Reichelt-Prozessoren können bei mir bezogen werden (bitte mit Verrechnungsscheck bestellen). Uwe Magnus MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Besetztmelder für Selectrix Anz. Bauteil 2 1 6 1 16 1 1 3 1 4 2 4 1 8 1 1 2 1 1 2 1 1 3 1 1 1 1
Wert
Bezeichnung
Bezug
C1, C2 RM2,5 22pF Keramikkondensator C3 RM2,5 0,1uF/6V Tantalkondensator C4, C6-C10 RM2,5 100nF Vielschicht-Keramikkondensator D1 LED LED rot 3mm D2 - D17 1N5401 Diode IC2 ST24C02 EEPROM Reichelt IC3 78L05 Festspannungsregler IC4 - IC6 LM339 4-fach Komparator Q1 12Mhz Quarz, Gehäuse HC-49/U-S Reichelt R1, R2, R33, R34 10K Widerstand, Bauform 0204 Conrad R3, R4 100R Widerstand, Bauform 0204 Conrad R5, R15, R17, R18 4K7 Widerstand, Bauform 0204 Conrad R6 560R Widerstand, Bauform 0204 Conrad R7 - R14 PTC je nach Strom, siehe unten R16 100K Widerstand, Bauform 0204 Conrad RA1 1K Widerstandsarray, 8 Widerstände, SIL9 Reichelt RB1, RB2 100K Widerstandsarray, 4 Widerstände, SIL8 Reichelt T1 ST1033 Taster Conrad 707651 TR1 BC557C PNP Transistor V1, V2 DIN5 5-polige Printbuchse DIN 180° V3 SCHRK10 Schraubklemme 10-polig 5 mm Raster z.B. 2 x 2-polig: Conrad 729787 und 2 x 3-polig Conrad 729795 Präzisions-IC Fassung 20-polig (Achtung, muss innen offen sein!) Präzisions-IC Fassung 14-polig (Achtung, müssen innen offen sein!) Präzisions-IC Fassung 8-polig Gehäuse Conrad 521256 Platine Magnus IC1 89C2051 Microcontroller Atmel Reichelt bzw. Magnus
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Platine (DM 30,–) und fertig programierter Prozessor IC1 (DM 10,–) können vom Autor bezogen werden (zzgl. Porto und Verpackung DM 10,–): Uwe Magnus Ringstraße 20 D-47228 Duisburg Die sonstigen Bauteile sind für zusammen ca. DM 40,– zu haben bei: Reichelt Elektronik: Elektronikring 6452 Sande www.reichelt.de
oder
Conrad Electronic: Klaus-Conrad-Straße 1 92240 Hirschau www.conrad.de Hinweis: Für R7 - R14 kann man PTC's oder Multifuse-Sicherungen verwenden, Typ je nach Stromstärke (Diodenstrom max. 3 A), z.B. Multifuse für max. 500 mA: Conrad 551244, bei N-Fahrzeugen können die Dioden auch schwächer sein (1 A)
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DIGITAL-PRAXIS
Steuerungserweiterung für Motorola und Co.
Schalten und Walten A
uf der Suche nach einer einfachen und praktischen Lösung zum Schalten von Weichen bzw. Fahrstraßen innerhalb des Märklin-MotorolaSystems wurde ich nicht fündig. Grund für die Suche war mein damals vierjähriger Sohn, der fleißig mitspielen wollte, aber Schwierigkeiten beim gezielten Schalten von Fahrstraßen hatte. Über die Tastatur des MärklinKeyboards hat man schon als Erwachsener Probleme, Fahrstraßen in ein bestimmtes Gleis des Schattenbahnhofs zu legen, da die Zuordnung von Weiche und Taster fehlt. Eine Alternative wäre das Switchboard aus gleichem Hause gewesen. Es wird inzwischen von S.E.S. vertrieben und kam aus Kostengründen auch nicht in Frage, da ich alle Weichen, Signale und sonstigen Verbraucher digital schalten wollte. Sinnvoll erschien mir die Lösung, die gesamte Anlage über ein Gleisbildstellpult zu steuern. Dieses Vorhaben gestaltete sich äußerst schwierig, da ich ein Bindeglied zwischen Gleisbildstellpult und Control Unit benötigte. Da ich nach längerem Suchen in einem preislich annehmbaren Rahmen nichts Passendes fand, musste ich wohl oder übel zur Selbsthilfe greifen und eine Zusatzsteuerung entwickeln. Dieses Vorhaben fiel mir insofern leicht, da ich beruflich mit elektronischen Steuerungen zu tun hatte.
Trotz großer Verbreitung des Motorola- und DCC-Formates gibt es für „beide Welten“ keine einfache und vor allem praktische Lösung, Weichen und Fahrstraßen z.B. übers Gleisbildstellpult zu schalten. Vorhandene Lösungsansätze sind entweder ohne griffiges Konzept oder sie sind schlichtweg zu teuer. Einen Ausweg ersann Johannes Schmitt, dessen Lösung bereits von einigen Modellbahnkollegen genutzt wird.
Modular aufgebaute Steuerung Die Verbindung meiner Steuerung mit der Zentrale erfolgt ausschließlich über die serielle Schnittstelle, sodass die eigentliche Datenerzeugung durch ein Seriengerät vorgenommen wird. Diese Verbindung stellte sich nun als vorteilhaft heraus, somit ist nicht nur die Control Unit mit dem Interface von Märklin, sondern auch die Intellibox der Firma Uhlenbrock anschließbar. Durch diese Verbindung ist es auch Gleichstromfahrern möglich, mit der Steuerung ein Stellpult aufzubauen. Als Prozessor für mein Vorhaben entschied ich mich für den Basic Tiger von der Firma Wilke. Dieses Modul hat die Möglichkeit 32 Programme gleichzeitig zu bearbeiten, es ist mit ver94
Blockschaltbild einer Zentraleinheit mit Adress-Decoder. Zeichnungen: Johannes Schmitt
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Herz der Steuerung ist der Basic-Tiger-Prozessor auf einer Einschubplatine. Fotos: gp
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schieden großen Speichern erhältlich und es hat genügend Rechenleistung zum Ausführen aller anfallenden Aufgaben. Ein weiterer Vorteil des Prozessors ist es, dass alle benötigten Komponenten wie Analog-Digitalwandler und Codier-Bausteine im Modul untergebracht sind, was den Aufbau der Schaltung extrem vereinfacht. Folgende Möglichkeiten sollte die Steuerung am Anfang bieten: Es sollten alle 256 Adressen ansteuerbar sein und deren Stellung auf dem Stelltisch sichtbar sein. Nach jahrelanger Weiterentwicklung sind bis heute noch folgende Funktionen dazugekommen: Es können nun acht Fahrstraßen mit 256 Schaltstellungen abgespeichert und aufgerufen werden; weiter ist es möglich, vier zusätzliche Lokomotiven zu steuern und es wurde ein Unterprogramm eingeführt um vorhandene Rückmeldemodule s88 einlesen zu können und deren Status mit LED auf dem Stellpult anzuzeigen. Zur Erstellung der Steuerung und der Verkabelung wurden zudem noch zusätzliche Unterprogramme hinzugefügt, die einen schnellen Aufbau ermöglichen und im Fehlerfall hilfreich sind. Die gesamte Steuerung ist modular aufgebaut und befindet sich auf verschiedenen 19-Zoll-Eurokarten. Bei der Wahl der Bauteile verwendete ich ausschließlich Standard-Bauteile, die es in jedem Elektronik-Laden gibt, das vereinfacht die Bauteilbeschaffung. Zudem habe ich großen Wert darauf gelegt, dass diese möglichst preisgünstig sind. Alle Platinen wurden beim Aufbau des ersten Gerätes auf Lochrasterkarten in Fädeltechnik erstellt, mittlerweile wurden Platinenvorlagen und professionelle Platinen erstellt. Nun eine kurze Vorstellung der Karte und deren Funktion in der Schaltung: Die Hauptkarte ist die Prozessorplatine; sie wird nur einmal benötigt und besitzt alle Schnittstellen zum Bedienen der Steuerung. Es folgt eine Eingabeplatine, sie ist zum Schalten der 256 Adressen erforderlich. Möchte man von zwei Stellen aus schalten, ist es möglich, eine zweite Eingabeplatine über ein Buskabel an der Steuerung anzuschließen. Beide Karten bearbeiten die Befehle vom Benutzer und es werden alle Schaltzustände per LED am Stellpult angezeigt. Als Weiteres können sechs Ausgabeplatinen angeschlossen werden, sie 95
Links: Die Eingabe der Steuerbefehle erfolgt über eine Zehner-Tastatur und ein mehrzeiliges Display im links angeschlossenen Eingabebaustein. Das Fahrpult besitzt vier Schieberegler und erlaubt den Direktzugriff auf Lokomotiven.
Unten: Die Steuerung der Weichenstraßen soll später über ein Gleisbildstellpult erfolgen. Zurzeit stehen nur spezielle Tastenmodule zur Verfügung.
dienen im Schaltpult zur Anzeige der Weichen-Schaltstellung und sind zur Rückmeldeanzeige erforderlich. Jede Ausgangskarte besitzt 128 Ausgänge zum Ansteuern von LEDs. Diese Karten können alle, verbunden über einen Steuerbus, in einem Einschubgehäuse untergebracht werden. Zur Bedienung des Gerätes und zum Steuern von vier weiteren Zügen sind zwei von der Steuerung abgesetzte Bedienfelder vorhanden. Diese sind jeweils in einem passenden Pultgehäuse untergebracht und fügen sich optisch an die vorhandene Control Unit und das Interfacemodul an. Versorgt wird das Ganze von einem 5-Volt-Trafo, der je nach Einsatz der Anzahl von LEDs und deren Stromverbrauch ca. 5 Ampere leisten sollte.
Kurzbeschreibung Hier nun eine Kurzbeschreibung der gesamten Steuerung; welche Komponenten werden zum Start benötigt? Zentrales Bauteil ist die Prozessorplatine mit dem Trafo. Mit diesen beiden Komponenten und der Eingabekarte besitzt man bereits ein Stellpult zum Schalten aller Adressen. Bei der Verkabelung der Adressen ist für jede Stellung einer Adresse ein Taster mit Schließerkontakt vorzusehen.
Ein Einschubgehäuse für 19-ZollSteckkarten nimmt neben der Prozessorkarte mit dem Tiny-Tiger weitere Steckkarten auf.
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Eine weitere Baustufe ist das von der Prozessorplatine abgesetzte Bedienpult. Dieses ist mit einem 16-stelligen Tastenfeld und einer 4 x 20 mm großen LCD-Anzeige versehen. Mit dem Eingabepult ist es möglich, mit jeweils einem Taster die Menüs vor- und zurückzublättern, weiter ist eine Taste zur Bestätigung des aufgerufenen Menüs vorhanden, mit einer weiteren Taste wiederum kann man dieses verlassen. Der Nummernblock des Tastenfeldes wird in den einzelnen Untermenüs zur Eingabe von Lokadresse oder der Decoderadresse im Fahrstraßenmenü benutzt. Das auf dem Bedienteil befindliche LCD-Modul bildet dabei die Anzeige für die einzelnen Programmmodule und
deren Werte. Mit dieser Möglichkeit kann man im Unterprogramm die Fahrstraßen belegen, auslesen, bearbeiten und aufrufen. Weiter kann ein Bedienteil zum Steuern von vier weiteren Lokomotiven an der Hauptplatine angeschlossen werden. Das Lokbedienteil besitzt für jede Lok einen Schieberegler für die Fahrgeschwindigkeit sowie zwei DreieckLEDs zur Anzeige der Fahrtrichtung, diese kann mit einem Taster umgeschaltet werden. Zusätzlich ist für die Funktionstaster F1 bis F4 jeweils ein Taster mit LED vorhanden, somit kann man den Zustand der Funktionstasten optisch erkennen. Als Zusatztaster mit LED wurde je Lokregler noch eine Taste zum Schalten der Fahrtbeleuchtung angebracht. Die Belegung der einzelnen Schieberegler erfolgt mithilfe des Bedienfeldes, mit diesem kann jedem Regler eine Lok zugewiesen werden, dabei sind Reglernummer, Lokadresse und Geschwindigkeitswert auf dem LCD-Display sichtbar. Weitere 19-Zoll-Karten sind noch Ausgabekarten, sie dienen zur Anzeige der Schaltzustände oder der Rückmeldeeingänge. Diese Karten sind alle gleich mit Standard-Bauteilen aufgebaut, was im Fehlerfall nur zur Zerstörung eines billigen Bauteils führt. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Schaltbild der Fahrregler für ein Bedienpult mit vier Reglern
Schaltplan für die Anzeigengruppe eines Bedienpultes der Fahrregler
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Die serielle Schnittstelle befindet sich auf der Prozessor-Platine. Sie ist hier lediglich separat dargestellt.
Ausgabemodul auf einer Lochrasterplatine, ebenfalls als Steckplatine für das 19“-Einschubgehäuse ausgeführt.
Bei den Ausgangskarten kann durch Setzen von Brücken der Adressbereichen angepasst werden. Für die Anzeige eines Schaltkanals werden zwei LEDs verwendet (rot und grün). Somit können 64 Adressen pro Karte angezeigt werden. Als Ausgangskarte zum Anzeigen der Rückmeldeeingänge sind 128 Meldeeingänge darstellbar.
Möglichst einfache Schaltung
Als weitere Steckplatine für das 19“Einschubgehäuse ist das Eingabemodul für alle 256 Adressen aufgebaut.
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Bei der Schaltung wurde auf Einfachheit Wert gelegt, sodass diese auch von wenig erfahrenen Bastlern aufzubauen ist. Der von mir bevorzugte Einsatz von einfachen Bauteilen ist für den Nachbau von besonderem Vorteil, da dadurch hohe Kosten entfallen. Zusätzlich werden bei mir alle Halbleiterbauteile, die sich auf den einzelnen Karten befinden, in Sockel gesteckt. Um eine Erleichterung der Inbetriebnahme und der Verkabelung zu gewährleisten, sind im Bedienprogramm Funktionen untergebracht, die das Verkabeln der Module erleichtern und im Falle eines Fehlers bei der Suche helfen. Geplante Projekte mit der Steuerung MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Schaltplan der LEDAnzeigeeinheit
Schaltplan für die Tastatur bzw. Tasten im Gleisbildstellpult
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Eingabepult für die Bedienung der Steuerung
sind ein automatischer Schattenbahnhof und das Einlesen der Zugnummer über Transponder.
Interesse am Nachbau? Sollte nun das Interesse am Nachbau geweckt worden sein, können Schaltpläne und Unterlagen von mir bezogen
werden. Zusätzlich habe ich für die Prozessorplatine eine Leiterplatte entwickelt. Diese gibt es einzeln oder bereits komplett bestückt. Für die Eingangskarten kann ich Platinenvorschläge vorlegen, bei genügend großer Nachfrage wäre auch hier eine Erstellung von fertigen Platinen möglich. Der Prozessor mit Steuerprogramm kann
bei mir in bereits programmiertem Zustand bezogen werden, der Preis beträgt zurzeit DM 500,–, wobei bei mir Updates bisher kostenlos sind. Jonannes Schmitt
Informationen sind per E-Mail zu bekommen:
[email protected]
Oben: Im Wire-Wrap-Verfahren aufgebaute Platine Links: Die für die auf Seite 96 gezeigten Tastenbediengeräte erforderlichen Platinen sind für den Testbetrieb rückseitig montiert.
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A
lle Programme der CD sind vom MIBA-SmartCat aus aufruf- oder installierbar. MIBA-SmartCat installiert sich selbsttätig beim ersten Einlegen der CD. Bestätigen Sie einfach die beiden Dialoge mit „OK“ bzw. „Installieren“ und warten Sie die Meldung „Die Installation ist beendet“ ab, die Sie mit „OK“ quittieren. Wenn Sie es wünschen, können Sie bei dieser Gelegenheit auch das aktualisierte Gesamtinhaltsverzeichnis der MIBA ab 1948 installieren. Aber auch nachträglich ist das über das Installationsprogramm MIBAINST.EXE aus dem Verzeichnis SMARTCAT der CD möglich.
Rechts der Startbildschirm von MIBASmartCat. Am linken Rand finden sich die Rubriken, in die die Programme etc. eingeordnet sind.
Übersicht Nach dem Starten von MIBA-SmartCat findet sich am linken Rand eine „Navigationsleiste“ mit den Schaltflächen zum Aufrufen der jeweiligen Rubrik. Ein Mausklick auf eine der Schaltflächen öffnet dann die zugehörige Detailseite mit einer Liste der Programmpakete der Rubrik in Bildschirmmitte. Am rechten Rand werden die Details des jeweiligen Programms angezeigt. Die Anzeige wechselt mit der Auswahl eines anderen Programmpakets. Im Detailfenster findet sich eine kurze Beschreibung des jeweiligen Programms sowie die Kontaktinformationen. Hinter dem stilisierten Globus verbirgt sich ein Link auf die zugehörige Web-Site. Der stilisierte Briefumschlag bietet Kontakt per Email-Formular – falls ein entsprechendes Email-Programm auf Ihrem Rechner installiert ist. Unter den Kontaktinformationen folgen eine oder mehrere Dateien zu dem jeweils angewählten Programmpaket. Dies kann die Installationsroutine selbst sein, eine Hilfe-Datei oder die komplette Dokumentation.
Leserwunsch Die meisten der Dokumente – inklusive der vergriffenen Ausgaben der MIBASpezials 37 und 42 sowie der ersten Ausgabe von MIBA-Extra „Modellbahn digital“ aus dem Jahr 2000 – sind im sog. PDF-Format abgelegt. Dokumente in diesem Format sind plattformübergreifend lesbar, also auch auf AppleMacintosh- oder Linux-Systemen. Diese können zwar nicht das MIBASmartCat verwenden, können aber die Programme bzw. Dokumente direkt von der CD aufrufen. Andere Doku102
Die Hauptseite der Rubrik zum MM-Bildschirmschoner. In der Mitte die verschiedenen „Pakete“ und rechts die zu diesem Paket gehörenden Dokumente. Ein Klick auf die Weltkugel führt per Internet-Browser zur Web-Site des Autors oder Anbieters, ein Klick auf den Briefumschlag öffnet ein Email-Fenster Ihres Email-Programmes. Die Dateien werden gleichfalls per Mausklick direkt aus SmartCat heraus aufgerufen.
Die Begleit-CD-ROM: Updates, Neues und Bewährtes
Digitales Allerlei Für die aktuelle Ausgabe der Begleit-CD-ROM von MIBA-Extra „filzte“ das MIBA-Team wieder das Internet und einschlägige „Szene-Treffs“ auf der Suche nach neuen digitalen Helferlein für Modellbahners heimischen PC. Die Programme sind wieder in die bekannten Gruppen eingeordnet, sodass man schnell die gesuchten Software findet. Ein Schwerpunkt liegt dieses Mal auf dem MM-Bildschirmschoner (siehe eigenen Beitrag ab S. 108).
mente sind im HTML-Format abgelegt und werden von jedem Internet-Browser angezeigt. Da bei den meisten Windows-Versionen auch gleich ein Internet-Browser mitinstalliert wird, haben wir darauf verzichtet, Ihnen mit der CD einen weiteren „zuzumuten“. Die Programme sind in die Rubriken • Gleisplanung
• Steuerung • Software-Zentralen • Betriebsprogramme • Hilfsprogramme • Datenbanken • Dokumentation • Spiel & Unterhaltung • MM & MM Schoner unterteilt. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Gleisplanung In dieser Rubrik finden sich sechs verschiedene Programme zur computergestützten Erstellung von Gleisplänen. Die Programme folgen zwei unterschiedlichen Philosophien: Der „deutsche Stil“ basiert in erster Linie auf der Verwendung von fertig konfektionierten Gleisen bestimmter, aber frei wählbarer Hersteller. So werden Gleisfiguren aus den Einzelgleisen am Bildschirm „zusammengesteckt“, auf dem Anlagenunterbau angeordnet und untereinander verbunden. Flexgleise werden dabei vorwiegend für Sonderaufgaben eingesetzt, beispielsweise für große Radien oder Übergangsbögen. Somit wird der Gleisplan aus den vorgefertigten Symbolen einer Bibliothek zusammengestellt. Demgegenüber ist der Planungsprozess „American Style“ durch die vorwiegende Verwendung von Flexgleisen geprägt. Die Planung orientiert sich daher eher an den Abläufen des „Computer Aided Design“ (CAD), bei dem der Gleisplan aus geraden Linien, Bögen mit festem Radius oder beliebig geformten Bogenzügen zusammenge-
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
SOFTWARE
Exklusiv nur auf der MIBA-EXTRA-CD: das Fahrplanbearbeitungssystem FBS. Im Hintergrund ein Bildfahrplan „wie aus dem Buche“, im Vordergrund Dialogfenster mit dem Fahrplan eines Zuges, dem Fahrschaubild, dem Streckenbelegungsplan und dem Höhenprofil der Strecke. Unten ein Bildfahrplan, wie er von FBS erstellt wird und so auch gedruckt werden kann.
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setzt wird. Makros („Befehlsketten“) erlauben die Konstruktion einer Weiche o.ä. per Knopfdruck. Raily für Windows, WinRail und WinTrack sind Programme aus der ersten Kategorie, 3rd PlanIt, DPS Rail und XTrkCAD sind Vertreter der amerikanischen Vorgehensweise. Allen gemeinsam ist, dass sie laufend weiterentwickelt werdem. Hauptziele dabei sind vorwiegend 3D-Darstellungen der Anlage und darauf aufbauende Funktionen. So weist etwa die Version 5 von WinRail eine 3D-Darstellung auf, durch die beliebige vertikale Schnitte gelegt werden können – was den Spanten beim Landschaftsbau im Modell entspricht.
Steuerung Fast unüberschaubar wird die Anzahl der Steuerungsprogramme. Grob betrachtet kann man die Programme bzw. deren Funktionen in folgende Gruppen einordnen: • Simulation klassischer Eingabegeräte, • Gleisbildstellpult und • Automatikbetrieb“. Die Simulation klassischer Eingabegeräte beherrscht quasi alle Programme – sodass mit einem solchen Programm und dem Interface zum Digitalsystem ein zweiter „Arbeitsplatz“ eingerichtet werden kann, der meist kostengünstiger ist als der Kauf der entsprechenden „realen“ Geräte. Die Simulationen der Gleisbildstellpulte entwickeln sich auch immer weiter. So werden die Unterstützungsbzw. Assistenzfunktionen immer ausgefeilter. Fahrstraßensicherung und -auflösung werden meist direkt unterstützt. Selbst die Nachbildung real existierender Stellpultsysteme – wie etwa das bekannte SpDrS60 – wird in Darstellung, Funktion und Bedienung nachgebildet. Automatik- und Fahrplanbetrieb hängen eng zusammen. Jedoch sollte Automatikbetrieb nicht als „vollautomatischer Vorführbetrieb“, sondern als „intelligenter Gehilfe“ oder „Spielkamerad“ verstanden werden. Dieser Philosophie folgend bieten viele Programme auch einen Betrieb nach Fahrplan an, jedoch erfolgt dieser nicht starr nach der Uhr, sondern gemäß der üblichen Regeln zum Betrieb. Eingriffe von Hand – etwa zur Durchführung von Rangieraufgaben wie das Ein- oder Ausstellen von Kurswagen oder Ortsgüterwagen – werden unterstützt. 104
Software auf der CD-ROM „Modellbahn digital 2“ Betriebsprogramme Fahrplanbearbeitungssystem FBS Ship It! Train Scheduler Train Scheduler Palm
Institut für Regional- und Fernverkehrsplanung Albion Software Steven DePalma Steven DePalma
Datenbanken Bahnbetriebswerk 3 Collection Modellverwaltung RailBase Professional
Sebastian Bengsch modellplan Ursula Zander Albion Software
Dokumentation MIBA-EXTRA „Modellbahn digital 1“ MIBA-Spezial 37 MIBA-Spezial 42
vth GmbH, MIBA-Miniaturbahnen vth GmbH, MIBA-Miniaturbahnen vth GmbH, MIBA-Miniaturbahnen
Gleisplanungsprogramme 3rd PlanIt DPSRail Raily für Windows 3.0 WinRail 5 WinTrack 5.0 XTrkCad 3.1.0
El Dorado Software Steven DePalma ENIGON Software Gunnar Blumert modellplan Sillub Technology
Hilfsprogramme DB-Nummer WiniPro2
Gunnar Blumert Green.Gate Software
MM Bildschirmschoner Akkutriebwagen der Epoche 3 Belgien Elektrotriebwagen der Epoche 3 Elektrotriebwagen der Epoche 4 Italien Württ. Staatseisenbahn der Epoche 1 MM Eisenbahn-Bildschirmschoner NEK Spanien Verbrennungstriebwagen der Epoche 3
Hans-Martin Hebsaker Hans-Martin Hebsaker Hans-Martin Hebsaker Hans-Martin Hebsaker Hans-Martin Hebsaker Hans-Martin Hebsaker Martin Meyer Nikolaus Mohr Hans-Martin Hebsaker Hans-Martin Hebsaker
Software-Zentralen Hier finden sich Programme, die mit wenig Zusatzausstattung in der Lage sind, eine Modellbahn digital zu betreiben. Das Programm LOK benötigt nur einen Booster zur Leistungserzeugung an der seriellen Schnittstelle eines PC, die gesamte Signalerzeugung und die Nachbildung einfacher Bedienungsgeräte werden vom PC übernommen. Dieser muss kein „hochgezüchtetes“ Modell sein, es reicht ein „FlohmarktModell“, das längst nicht mehr den Ansprüchen des Kinderzimmers genügt. Eine solche „Software-Zentrale“ nach dem Muster von LOK reduziert
die finanzielle Belastung bei der Digitalisierung einer Anlage nicht unerheblich: Anstatt neben den Lokomotivund Weichendecodern auch Zentrale und Steuergeräte anzuschaffen, reicht hier ein Booster – der zudem als Bauplan oder Bausatz angeboten wird – für den Einsteig in die Digitalisierung aus.
Betriebsprogramme Das Highlight dieser Rubrik ist die weiterentwickelte Version von FBS. FBS ist ein Fahrplanbearbeitungssystem, mit dem bisher vorwiegend „richtige“ Verkehrsunternehmen ihre Planungen machen und Dokumente erstellen. Die MIBA-Version von FBS ist in der KomMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Datenbanken Software-Zentralen Driving Railway LOK TMWDCC
Pegase Informatique Dr. M. Michael König Lars Lundgren
Spiele & Unterhaltung Bildschirmschoner EEEC200 Bildschirmschoner Straßenbahn Frankfurt LocSim 7.5 Rail3D RailSim Railway32 Stellwerk Altona Stellwerk Bremen Stellwerk Hannover Stellwerk Kempten Stellwerk Köln-Deutz Stellwerk Neumünster Streckenzentralstellwerk Traffic Bildschirmschoner Train Dispatcher 3 ZuSi
Jens Lange Rainer Hübner Dr. Hansjürg Rohrer Mark Goodspeed Jens Schubert Mark Goodspeed Gunnar Blumert Gunnar Blumert Gunnar Blumert Gunnar Blumert Gunnar Blumert Gunnar Blumert Signalsoft Szabon Zoltan Signal Computer Consultants Carsten Hölscher
Steuerungsprogramme C80prox Line Scan PCTreinControl ProTrak Railware 2.6 RMSteuerung SpDrS60 Switch-Com Train Brain 6.0.1. H Train Controller Train Monitor Train Programmer Train Tools Voice Commander Win-Digipet WinDigital 8
Peter Worboys Sergej Ivanov Ronald Helder ProTrak Railware, Andrea Hinz Uwe Müller Torsten Vogt modellplan CTI Electronics Freiwald Software Freiwald Software Freiwald Software KAM Industries Railware, Andrea Hinz modellplan Abbink Software Entwicklung
plexität der Vollfunktion etwas reduziert um auf die Bedürfnisse der Modellbahn zu passen. So sind nicht alle Formen von Ausgaben möglich. Auch ist die maximale Streckenlänge auf zehn Kilometer begrenzt – was aber wohl selbst für Gartenbahnen reichen sollte … Eine netter Gag ist auch die Übertragung des Windows-Programmes „Train Scheduler“ auf Palm-Computer – diese „neumodischen Dinger“, die mit einem Stift ohne Mine bedient werden. Die auf dem „großen“ PC erstellten Fahrpläne können auf mehrere Palms verteilt werden, sodass jeder Lokführer seinen Fahrplan bei sich hat. Zur Orientierung besitzt die PalmMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Version auch noch eine variable Modellzeituhr.
Hilfsprogramme Hier ist insbesondere die neue Version von WiniPro zu erwähnen, die eine Programmierung praktisch aller Lokomotiv-Decoder per PC erlaubt. Das umständliche Tippen auf den kleinen Handgeräten entfällt damit. Zusätzlich wird die Eingabe durch grafische Eingabemöglichkeiten – zum Beispiel für Geschwindigkeitskennlinien – vereinfacht und beschleunigt. Die aktuelle Version enthält ergänzte Programmiermethoden und eine aktualisierte Decoder-Datenbank.
Spezielle Programme zur Verwaltung der Modellbahnsammlung sind nicht nur für das komfortable Drucken von Wunschlisten für das nächste Weihnachtsfest oder den regelmäßigen Besuch der Tauschbörse hilfreich, sondern können auch zum Bilden entsprechender Zugumläufe usw. verwendet werden. Die meisten Programme erlauben auch das Ablegen entsprechenden Bildmaterials, das entweder per Digital-Kamera oder als Scan aus dem Katalog eingebunden werden kann. Einige Programme liefern auch bereits vorbereitete Datenbanken inklusive Bildmaterial mit. So kann zum Beispiel der Aufbau der eigenen Datenbank – oder der von Suchlisten – erheblich vereinfacht werden. Besonderer Erwähnung bedürfen die Programme von Albion Software aus den USA. Albion bietet eine Reihe von Programmen an (ShipIt u.a.), die mit der Datenbank Railbase Professional aus demselben Haus perfekt zusammenarbeiten: Zu den Fahrzeugen aus der Datenbank können anschließend entsprechende Wagenkarten für den Fahrzeugumlauf etc. gedruckt werden.
Dokumentation Unter dieser Rubrik gibt es eine kleine „historische“ Rückschau auf die bisherigen Spezial- und Extra-Ausgaben zum Thema „Digitales“ aus dem MIBAVerlag: Spezial 37, Spezial 42 und die erste Ausgabe des MIBA-Extra „Modellbahn digital“ finden sich hier im pdf-Format – und bilden somit eine wahre Fundgrube an Informationen und Tipps.
Spiel & Unterhaltung Die Programme unter dieser Rubrik lassen sich in die Kategorien „Bildschirmschoner“, „Zugsimulationen“ und „Stellwerksimulationen“ unterteilen. Letztere werden immer reichhaltiger. Meist wird anhand des realen Fahrplans eines bestimmten Tages der Betrieb simuliert. Der Fahrdienstleiter muss durch rechtzeitiges Stellen von Fahrstraßen und Signalen für einen reibungslosen und nach Möglichkeit verspätungsfreien Zugbetrieb sorgen. Je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad kommen verspätete Züge an oder Bahnhofsgleise sind bereits (oder noch) durch andere Züge blockiert. 105
Eine variable „Ortszeit“ erlaubt einen Betrieb mit einstellbarer StressSchwelle … Besonderer Erwähnung bedarf noch der Bildschirmschoner „Traffic“ von Szabon Zoltan. Der Bildschirmschoner ist in der Lage, die Fahrzeuge von MM zu verwenden, bietet aber noch reichhaltigere Möglichkeiten zur Konfiguration. So können die Wagenreihungen für jeden Zug eingestellt werden. Zusammen mit dem gleichfalls eingebauten Fahrplan-Modul kann so sogar
ein vorbildgerechter bzw. auf den Originalplänen basierender Wagenumlauf realisiert werden. Ein besonderer Gag sind auch die weitergehenden Animationen: Elloks bügeln ab und wieder auf, Türen öffnen und schließen sich etc. Natürlich können auch Fahrzeuge selbst ergänzt werden (siehe S. 108ff.).
MM & MM-Schoner Das Angebot an Zusätzen für diesen kultigen Bildschirmschoner ist mittler-
weile so groß geworden, dass wir sie unter einer eigenen Rubrik zusammengestellt haben. Die Fahrzeuge von Hans-Martin Hebsacker sind nach Ländern bzw. nach Typen zusammengefasst. Nikolaus Mohr hat aus seinem Fundus ein Paket an Fahrzeugen zusammengestellt, zu dem auch gleich die passenden Einstellungen mitgeliefert werden, sodass das Importieren jedes einzelnen Zuges entfällt. Dr. Bernd Schneider
Liste der Programm-Autoren Abbink Software Entwicklung, Lauerstr. 42, D-41812 Erkelenz, http://www.abbinksoftware.de,
[email protected] Albion Software, http://www.albionsoftware.com/,
[email protected] Bengsch, Sebastian, Rosenweg 6, D-39167 Niederndodeleben, http://www.crosswinds.net/~bahnbetriebswerk/menu.htm,
[email protected] Blumert, Gunnar, Hochdonner Chaussee 16, D-25712 Burg/Dithmarschen, http://www.blumert.de,
[email protected] CTI Electronics, P.O. Box 9535, Baltimore, MD. 21237, http://www.cti-electronics.com,
[email protected] DePalma, Steven, http://home.earthlink.net/~dpssys/index.html,
[email protected] El Dorado Software, http://www.trackplanning.com,
[email protected] ENIGON Software, Ursprungstr. 103, CH-3053 Münchenbuchsee, http://www.enigon.com/products/raily/html/g/index.htm,
[email protected] Freiwald Software, Lerchenstraße 63, D-85635 Höhenkirchen, http://www.freiwald.com,
[email protected] Goodspeed, Mark, http://ourworld.compuserve.com/HomePages/MarkGoodspeed,
[email protected] Green Gate Software, Birkenweg 19, D-57639 Rodenbach, http://www.green-gate.de,
[email protected] Hebsacker, Hans-Martin, http://www.hmhebsaker.purespace.de,
[email protected] Helder, Ronald, Prinsenweer 44, NL-3363 JK Sliedrecht, http://home01.wxs.nl/~rheld/pctwin.htm,
[email protected] Hölscher, Carsten, http://www.zusi.de,
[email protected] Hübner, Rainer, Hufnagelstraße 18, D-60326 Frankfurt /M, http://members.tripod.de/r_huebner/index.htm,
[email protected] Institut für Regional- und Fernverkehrsplanung, Fasanenweg12, D-04420 Frankenheim, http://www.irfp.de/,
[email protected] Ivanov, Sergej, Bosslerstr. 54, D-73734 Esslingen, http://www.sip.from.de/lscan.htm,
[email protected] KAM Industries, http://www.traintools.com/,
[email protected] König, Dr. Michael, Antoniter-Weg 11, D-65843 Sulzbach/Ts., http://www.drkoenig.de/digital/,
[email protected] Lange, Jens, http://www.lange-jens.de/,
[email protected] Lundgren, Lars, http://www.geocities.com/tillorp/tmwdcc.html,
[email protected] Meyer, Martin, http://home.t-online.de/home/MMMeyer/homepage.htm,
[email protected] MIBA-Miniaturbahnen, Senefelderstr. 11, D-90409 Nürnberg, http://www.miba.de,
[email protected] modellplan, Tannenstr. 80, D-73037 Göppingen, http://www.modellplan.de,
[email protected] Mohr, Nikolaus, http://www.nimoweb.de/,
[email protected] Müller, Uwe, http://www.rmsteuerung.de/,
[email protected] Pegase Informatique, Z.I. au Bois, Rue du Chêne, F-25770 Franois, Frankreich, http://www.pegaseinfo.com,
[email protected] ProTrak, http://www.protrak.cc/,
[email protected] Railware, Andrea Hinz, Am Rübenberg 6, D-66701 Beckingen, http://www.railware.com/,
[email protected] Rohrer, Dr. Hansjürg, http://www.locsim.ch/,
[email protected] Schubert, Jens, Dammstr.12, D-70806 Kornwestheim, http://www.railsim.de/,
[email protected] Signal Computer Consultants, P.O. Box 18445, Pittsburgh, PA 15236, http://www.signalcc.com,
[email protected] Signalsoft, Am Flachsacker 2c, D-63456 Hanau/Klein-Auheim, http://www.signalsoft.de,
[email protected] Sillub Technology, 416 Avondale Ave., Ottawa ON K2A 0S3, Canada, http://www.sillub.com,
[email protected] Vogt, Torsten, http://www.der-moba.de/Digital/,
[email protected] Worboys, Peter, http://www.ozemail.com.au/~zebra3/,
[email protected] Zander, Ursula, Karl-Arnold-Str. 83, D-52511 Geilenkirchen, http://www.modellverwaltung.de,
[email protected] Zoltan, Szabon, http://www.fsz.bme.hu/traffic/indexe.htm,
[email protected]
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Bildschirmschoner zum Sammeln und Mitmachen
Bahnspaß erster Klasse Der „Kult-Bildschirmschoner“ von MM, mittlerweile in der dritten Auflage verfügbar, hat eine große und wachsende Fan-Gemeinde. Er bietet nun auch eine Schnittstelle, um den Bildschirmschoner mit eigenen Fahrzeugen anzureichern, was den Unterhaltungswert beträchtlich steigert. Die so entstandene „Marktlücke“ haben auch einige Anbieter entdeckt, die Ihre Eigenkreationen der „virtuellen Gemeinschaft“ zur Verfügung stellen. Der Beitrag von Dr. Bernd Schneider zeigt auch, wie eigene Fahrzeuge erstellt und eingebunden werden können.
M
anfred und Martin Meyer schufen einen Bildschirmschoner, der im Eigenvertrieb oder in speziellen Versionen für Kunden – beispielsweise diverse Verkehrsbetriebe oder auch Fahrzeughersteller – am Markt erhältlich ist. Das zu Grunde liegende Prinzip ist gleichermaßen einfach wie faszinierend: Eine Reihe stilisisierter Fahrzeuge – Dampfloks, Diesel- und Elektrolokomotiven, Triebwagen, Güter- und Personenwagen, Busse, Straßenbahnen sowie Sonderfahrzeuge – werden frei, aber nach bestimmen Regeln kombiniert und fahren als Zugkompositionen über den Bildschirm. Die Anzahl der Züge, die gleichzeitig auf dem PC-Bildschirm verkehren, ist genauso einstellbar, wie deren Geschwindigkeit und andere Parameter. Der „Fuhrpark“ kann auf Fahrzeuge bestimmter Nationalitäten oder Epochen eingeschränkt werden.
Zugwechselbetrieb Die Version 3.0 enthält schon über 2100 Fahrzeugbilder – 800 Loks, Triebwagen, Straßenbahnen und Busse sowie 1300 Wagen aus allen Epochen – und deckt damit die Fahrzeugpalette von DB, DR und DB AG inklusive des historischen Fahrzeugparks mit vielen Dampfloks ab. Ergänzt wird dieser Fahrzeugpool um Bahndienstfahrzeuge, Fahrzeuge von Privatbahnen und ausländischen Bahnverwaltungen. Die Fahrzeuge werden vom Programm in über 200 Zuggattungen kombiniert, die eine
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durchaus realistische Wagenreihung aufweisen und mit den jeweils passenden Zuglokomotiven bespannt werden.
Einstellungssache Der auf dem Bildschirm präsentierte Ablauf lässt sich in weiten Bereichen individuell einstellen. Die Optionen reichen von den Zuggeschwindigkeiten – auch individuelle Geschwindigkeiten je Zuggattung und Fahrtrichtung – bis zur Auswahl der zu verkehrenden Züge (nach Epoche, Traktionsart, Zuggattung und Herkunftsland). Daneben gibt es noch einige Spezialeffekte wie das Anhalten von Wendezügen und Triebwagen, kombiniert mit „gelegentlichem“ Fahrtrichtungswechsel. Auch das Bilden und Auflösen von Vorspannlokomotiven, Traktionswechsel sowie Einstellen oder Ausgliedern von Kurswagen durch eine eigene Rangierlok oder durch die Zuglok selbst wird angeboten. Über einen Schieberegler lässt sich die Häufigkeit solcher Operationen einstellen.
Maßstab aller Dinge Die Fahrzeuge sind Pixel für Pixel in einem einheitlichem Maßstab gezeichnet. Ein Pixel auf dem Bildschirm entspricht einer Fläche von 10 x 10 cm beim Vorbild. Ein 26,4-m-Wagen ist somit 264 Pixel lang. Zwischen Schiene und Oberleitung stehen 58 Pixel zur Verfügung. Animierte Fahrzeuge (zum Beispiel Dampfloks, Arbeitswagen mit Blinklicht, Salzstreuer o.ä.) bestehen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
aus vier einzelnen Bildern, die beispielsweise eine Drehbewegungen in 90°-Schritten darstellen. Während bei der alten Version des Bildschirmschoners nur 16 Farben zur Gestaltung der Fahrzeuge zur Verfügung standen, sind in der neuen Version 256 Farben möglich – auf der kleinen Fläche mehr als ausreichend, um auch feinere Nuancen darstellen zu können. Die höhere Farbanzahl kommt insbesondere den Dampflokomotiven zu Gute, die durch ein „Lichtund Schattenspiel“ am Kessel wesentlich plastischer dargestellt werden können.
SOFTWARE Links die Hauptmaske für Einstellungen. Hier lässt sich die Darstellung des Bildschirmschoners an die Gegebenheiten des eigenen Rechners anpassen. Weitere Einstellungsdialoge (links unten) erlauben nicht nur eine individuelle Auswahl der Züge mittels der vorangestellten Häkchen, sondern auch die Auswahl einer passenden Bespannung. Unten der Dialog zur Pflege der eigenen Bild-Bibliotheken mit zusätzlichen Schaltflächen für das Hinzufügen, Bearbeiten oder Entfernen von Triebfahrzeugen.
Make or buy? Wie so oft im Leben heißt es auch hier: Machen oder kaufen? Kaufen ist eigentlich in vielen Fällen nicht richtig, da sich mittlerweile eine ganze Gemeinschaft gebildet hat, die ihre Fahrzeugkreationen nicht nur miteinander, sondern über das Internet auch mit allen anderen teilen. Auf der Begleit-CD-ROM dieser MIBA-ExtraAusgabe findet sich eine Auswahl der kostenlos erhältlichen Kreationen für den Bildschirmschoner. Wer mehr sucht, kann sich beispielsweise unter http://www.trainspotters3.purespace. de/webring/ durch den MM-Bildschirmschoner-Webring klicken, den Links auf der Site von MM folgen oder sich in der Yahoo-Newsgroup anmelden (siehe Infobox). Besonderer Erwähnung bedarf derWeb-Site von Nikolaus Mohr (http:// www.nimoweb.de). Er sammelt seine Werke und die seiner Kollegen und bietet sie in geordneter Form zum (teilweise kostenpflichtigen) Download an. Eine Auswahl der Fahrzeuge aus dieser Kollektion findet sich gleichfalls auf der MIBA-CD-ROM. Anstatt diese per E-Mail oder CD-ROM zu versenden, betreibt er eine eigene Yahoo-Newsgroup, in die nur Einlass gewährt wird, wenn man vorher seonen Obolus entrichtet hat.
Do-it-yourself Was andere können, kann man vielleicht auch selbst, besonders wenn es um spezielle Beschriftungs- oder Ausführungsvarianten von Fahrzeugen geht. Bevor die eigenen FahrzeugKreationen im MM-Bildschirmschoner betrachtet werden können, müssen sie „gemalt“ werden. Für die Erstellung gibt es verschiedene Möglichkeiten, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Die Startseite NIMOWEB alias Nikolaus Mohr bietet bereits einen Vorgeschmack auf die Fahrzeuge aus der Kollektion – die Feingliederigkeit des „Big Boy“ und die Kesselgestaltung der BR 78 ist beachtlich. Die Fahrzeuge des Yahoo-Newsgroup der MM-Bildschirmschoner-Fans werden nicht einfach versendet, sondern werden strukturiert in einer eigenen Rubrik für Dateien („Files“) angelegt. Darunter finden sich Verzeichnisse nach Ländern oder anderen Kriterien.
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Beispiele für „selbstgebastelte“ Fahrzeuge, abgebildet in Originalgröße und -auflösung: Die per Screen-Shot „entliehene“ V 80 (ganz links) erhielt einen Schalldämpfer gemäß einer Zeichnung aus MIBA 10/84. Darunter der auf Basis eines Scans entstandene Schienenschleifzug auf Überführungsfahrt. Die „Arbeitsversion“ erhält ein funktionsfähiges Blinklicht und sprüht Funken, wobei die Animation ist aus vier Einzelbildern zusammengesetzt ist. Der MM-Bildschirmschoner „macht“ Betrieb – wer will da schon am PC arbeiten?
sodass sich der „Konstrukteur“ die für das jeweilige Vorhaben passende Technik auswählen kann. Grundsätzlich braucht es keine besonderen Programme dafür, denn das bei den Windows-Systemen mitgelieferte pixelorientierte Malprogramm „Paint“ reicht aus. Komfortabler geht es aber mit Software wie „Adobe Photoshop“ (für recht viel Geld) oder Shareware-Programmen wie „PaintShop Pro“ oder vielen anderen. Auf diversen Seiten fin-
Kurz + knapp • MM Pirmasenser Str. 18 90469 Nürnberg
[email protected] http://home.t-online.de/home/ MMMeyer Vollversion: DM 35,Demo-Version: kostenlos im Internet oder auf beiliegender MIBA-CD-ROM • MM Bildschirmschoner Webring http://www.trainspotters3. purespace.de/webring/ • MM-Newsgroup bei Yahoo http://groups.yahoo.com/group/ MM-screensaver • NimoWEB-Newsgroup bei Yahoo http://groups.yahoo.com/group/ nimoweb • PaintShop Pro http://www.jasc.de
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det man Anleitungen im Sinne von „Mal-Tipps“ zum Erstellen der Fahrzeuge, gut sind die von MM selbst, sowie die von Nikolaus Mohr. Grundsätzlich existieren aber verschiedene Vorgehensweisen für das Erstellen der Fahrzeuge: • Man komponiert ein neues Fahrzeug aus Fragmenten vorhandener Fahrzeuge, die man zuvor per Screenshot „abgekupfert“ hat. Dieses Vorgehen wurde bei der V 80 angewendet, die um einen Zusatzschalldämpfer gemäß MIBA 10/84 ergänzt wurde. • Der Seitenriss des Fahrzeugs wird eingescannt, die Flächen mit der entsprechenden Farbe ausgefüllt und dann das Bild auf das entsprechende Maß verkleinert. Danach ist aber noch eine Menge Feinarbeit angesagt, bis die Details der Fahrzeuge stimmig erscheinen und die eingangs eher flächige Darstellung durch Licht und Schatten auch eine räumliche Dimension erhält. Gerade bei Rundungen wie Dampflokkesseln oder Kesselwagen ist dies die berühmte „Wissenschaft für sich“. Hilfreich kann es dabei sein, ein entsprechendes Modell anzustrahlen und an diesem den Fluß der Lichter zu studieren. Es empfiehlt sich übrigens, alle Zeichnungen auf schwarzem Hintergrund anzulegen. Der Speno-Schienenschleifzug entstand nach dieser Vorgehensweise auf der Basis einer Zeichnung aus dem Eisenbahn-Maga-
zin 2/81. Aufgrund der glatten Wände kommt es hier quasi zu keinem Schattenwurf (was den grafischen Fähigkeiten des Autors entgegenkam). • Die Maßzeichnung wird nicht gescannt, sondern sie dient als Malvorlage. Je nach Zeichnungsmaßstab wird mit Bleistift ein Raster erstellt, das der späteren Auflösung des Bildes entspricht (10 x 10 cm entsprechen 1 Pixel). Jetzt kann – ähnlich wie beim Sticken – durch Abzählen der Kästchen Pixel für Pixel das Bild aufgebaut werden. Ist ein Kästchen voll gefüllt, so ist dies auch die Farbe des Pixels. Ist das Rasterfeld nur teilweise gefüllt, so sollte als Farbe für das Pixel eine entsprechende Mischfarbe aus Hintergrund und Vordergrund o.ä. gewählt werden. Ist das Fahrzeug zufrieden stellend ausgefallen, so wird es im sog. BMPFormat mit 256 Farben gespeichert und kann anschließend in den MMBildschirmschoner importiert werden. Die Abbildungen zeigen den Ablauf dabei. Die gegenwärtige Funktion erlaubt leider nur das Hinzufügen von Fahrzeugen des „Typs“ Lokomotive, also wirkliche Lokomotiven oder Zugkompositionen, die in einer festen Reihung verkehren. Selbstverständlich lassen sich auch komplette Züge aus neuen (und alten) Fahrzeugen zusammenstellen und als Ganzes einbinden. Dr. Bernd Schneider MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Zu den bekanntesten Organisationen der Modellbahn-Szene zählen in Amerika die NMRA und in Europa der Morop. Auf diesen und vielen anderen Homepages findet der Interessierte jede Menge Informationen zu den unterschiedlichsten Digitalanwendungen. Abb.: Dr. Bernd Schneider, nach Vorlage der jeweiligen Seiten
Das Internet als Informationsquelle zum Thema „Digital“
Heimatseiten im Zwischennetz Dr. Bernd Schneider durchkämmte die „unendlichen Weiten“ des Internet und berichtet hier über seine subjektive Auswahl interessanter Web-Sites von Privat-Personen, Organisationen und Unternehmen. Wer sich selbst auf die Suche machen will, findet auch in den MIBA-Links Startpunkte.
NMRA
MOROP http://www.morop.org Der Morop, „unser aller“ Dachverband, ist u.a. der Hüter der Normen Europäischer Modelleisenbahnen und bietet diese teilweise zum Download auf seiner Web-Site an. Die hier interessierenden Normen über Digitalsignale, Schnittstellen etc. sind komplett verfügbar. Die komplette Sammlung aller Normen kann als PDF-Dokument abgerufen werden. Unter http://www.miba. de/morop/ sind die Normen auch einzeln abrufbar.
http://www.nmra.org Das amerikanische Pendant zum MOROP ist die NMRA. Die NMRA hat wesentliche Schritte zur Vereinheitlichung der Digitalsysteme unternommen und die sog. NMRA-DCC-Norm (DCC = Digital Command Control) festgeschrieben. Geräte, die dieser Norm genügen, erhalten nach ausgiebigen Tests durch die NMRA das entsprechende Siegel als Zeichen der Konformität mit der Norm. Sehenswert ist auch die Link-Liste der NMRA, nicht nur im Bereich Digitalsteuerungen und Software. 112
FREMO http://www.fremo.org Mit recht umfangreichen Informationen zum Thema Digital wartet der Freundeskreis Europäischer Modellbahner e.V. auf. Nach langen Jahren mit Modultreffen auf Basis der klassischen Ringleitung wird nun zunehmend „digital gefahren“. Die Hauptgruppe verwendet das NMRA-DCCFormat, eine andere Gruppe schwört auf das Selectrix-System. Auf der WebSite des Fremo werden Digitalsysteme vorgestellt und besprochen, außerdem
gibt es Links zu Anbietern, SoftwareEntwicklern und Anwendern. Auch der Selbstbau von Digitalkomponenten hat im Fremo schon eine lange Tradition, beispielsweise geht der mobile Handregler FRED auf das gleichnamige Gerät aus den Reihen des Fremo zurück. Komponenten, die in Eigenregie erstellt werden können, sind von der Fremo-Web-Site aus per Link erreichbar. Die „Selectrix-Fraktion“ ist mit eigenen Seiten vertreten, berichtet vom Einsatz in der Praxis und gibt Tipps zu Einbau und Programmierung von Lokomotiv-Decodern. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
Reinhold Günther http://www.muenchen.roses.de/ ~rguenther/st1.htm Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und mehr über Selectrix wissen will, wird auf der – leider schon recht alten – Seite von Reinhold Günther fündig. Die Beschreibung der technischen Details des Selectrix-Systems ist aber weiterhin aktuell.
Modellbahn-online http://www.modellbahn-online.de So genannte Themen-Portale, die unter einer Adresse Zugang zu einer Fülle an Inhalten zu einem Thema bieten, gibt es wie den berühmten Sand am Meer – aber nur wenige nichtkommerzielle oder vorwiegend privat betriebene sind so gut gepflegt wie dieses. Die Rubrik „Digital“ besteht zur Zeit aus Erfahrungsberichten, Tipps und Tricks sowie Informationen zum Selectrix-2-Format. Neben dem Diskussionsforum ist insbesondere die Idee mit der Digitaldatenbank es wert, hervorgehoben zu werden. Hersteller bzw. Anbieter von Komponenten für Digitalsteuerungen können dort ihre Produkte selbst einpflegen. Die Datenbank lässt sich nach verschiedenen Kriterien durchsuchen. So könnte – wenn sich alle Anbieter beteiligen – eine umfassende und stets aktuelle Übersicht über den Markt an Digitalsteuerungen, Decoder, Software etc. entstehen.
Digibahn http://www.digibahn.de Ideal für Einsteiger ist diese Web-Site. Sie umfasst Beschreibungen der Analog- und Digitaltechnik inklusive der Unterschiede zwischen ihnen in Betrieb und Ausrüstung sowie einen Vergleich zwischen NMRA-DCC anhand von Lenz Digital plus und dem Märklin-Motorola-System.
Deserno http://www.deserno.net Oft prägt auch die Frage, wie sich Decoder o.ä. in den vorhandenen Lokomotivpark einbauen lassen, die Auswahl bei der Anschaffung eines Digitalsystems. Somit ist für diejenigen, die noch unsicher sind, und diejenigen, die auf Selectrix setzen, diese Site gleichermaßen interessant.
Rüdiger Eschmann http://www.ruediger-eschmann.de Rüdiger Eschmann bietet auf der Grundlage seiner Modellbahn-Beratungstätigkeit eine Reihe von Entscheidungs- und Strukturierungshilfen bzw. Checklisten auf seiner sehr übersichtlichen Web-Site an. Diese sind im Sinne von denkbaren Anforderungen
Wire4DCC http://www.greenspun.com/bboard/ q-and-a.tcl?topic=Wiring%20for% 20DCC Alte Hasen wissen, dass viele Probleme beim Betrieb einer Anlage durch Fehler in der Verkabelung verursacht werden oder aus einer unsachgemäßen Ausführung derselben resultieren. Dies trifft auf „Analog“- wie Digital-Anlagen gleichermaßen zu. Auf dieser Web-Site findet man eine große Anzahl an Tipps zum Anschluss von Komponenten, der richtigen (Busoder Netz-) Verkabelung, Draht- und Stromstärken etc. Eine deutsche Übersetzung davon wird von Martin Balser auf der Web-Site des Fremo gepflegt.
TrainWizard http://www.trainwizard.com
Digitrax http://www.digitrax.com Neben den ausführlichen Produktbeschreibungen sind insbesondere die technischen Hintergrundinformationen interessant, bspw. zum LocoNet, einem Netzwerk-Standard zum Anschluss verschiedener Digitalkomponenten aneinander und an die Zentrale. Das LocoNet wird auch in anderen Systemen verwendet, bspw. der IntelliBox von Uhlenbrock und der von Fleischmann angebotenen Twin Box. Allerdings sollte man, da Digitrax – sprich: „Diggiträcks“ – ein amerikanischer Anbieter ist, Englisch können.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2
SOFTWARE
an ein Digitalsystem oder eine Steuerungssoftware zu verstehen, wobei jeder Anwender die einzelnen Kriterien für sich bewerten muss – um so zu seiner individuellen Entscheidung zu kommen.
TrainWizard bietet einen weiten Überblick über den Einsatz eines Computers für die digitale Steuerung einer Modellbahn. So werden verschiedene Konzepte vorgestellt und anhand der Umsetzung in bzw. mit der Software TrainWizard erläutert.
TBI http://www.tbiten.ch Das Technische Büro Iten bietet nicht nur Komponenten für Digitalsysteme an, sondern hat auf der Web-Site auch umfangreiche Informationen über Vorund Nachteile von Digitalsteuerungen, Blockstellensicherungen etc. zusammengestellt. 113
Rolands Erfahrungsbericht http://www.deer.de/V02/V03/V04/V 05/roland/Bahn/Digital.htm Unter anderem über die Erfahrungen bei der Digitalisierung einer Modellbahn wird hier berichtet. Diese reichen von der Formulierung der Anforderungen bzw. eigenen Wünsche über Fehlschläge und Probleme bis hin zu Lösungen, Vorschlägen oder Ideen.
Tony’s Train Exchange http://ttx-dcc.com Der US-Spezialist für Digitalsteuerungen bietet neben einer reichhaltigen Produktübersicht auch eine große Anzahl von Hintergrundinformationen an. Besonders hilfreich sind die Vergleiche von Decodern oder auch so „Nebensächlichem“ wie die richtigen Lautsprecher für Digitaldecoder mit Sound. Umfangreich ist auch die bebilderte (!) Rubrik zum Decodereinbau und zur Wartung von Lokomotiven. Obschon sich die Ausführungen vorwiegend an Modellen nach nordamerikanischem Vorbild orientieren, lassen sich die grundlegenden Praktiken und Tricks natürlich auch auf andere Modelle übertragen.
Auf seiner Web-Site verrät er weitere Tricks und stellt Projekte vor, die in seinen Büchern zum Thema ModellbahnElektronik keinen Raum mehr gefunden haben. Auch wenn die Bücher in englischer Sprache geschrieben sind, ist doch die Lektüre für den Digitalbahner lehr- und hilfreich.
MDVR http://www.mdvr.de Auf umfangreiche Informationen setzt auch dieser Anbieter von Selectrixkompatiblen Digitalkomponenten. Erwähnenswert sind vor allem die Vergleichsrechnungen zwischen verschiedenen Konfigurationen, bspw. mit oder ohne Computersteuerung.
Dr. König http://www.drkoenig/digital/
Der-Moba http://www.der-moba.de
Rutger Friberg http://www.hobby.se/Rutger/Rutger.html Erinnern Sie sich noch an die schwedische Schneeschleuder, die digital gesteuert auf der Achse kehrt macht um die Gegenrichtung zu räumen? Oder den Turmtriebwagen mit beweglicher Arbeitsbühne? Alle diese Modelle stammen von Rutger Friberg und wurden in vergangenen MIBAund MIBA-Spezial-Ausgaben vorgestellt. 114
tionalitäten auf mehrere „Arbeitsplätze“ wie Dispatch, Fahrdienstleiter, Lokführer etc. ist damit möglich. Nicht nur für Software-Entwickler, die im Bereich Modellbahn-Steuerung tätig sind oder werden wollen, lohnt sich also ein Blick auf die Site.
Der-Moba ist eine Aktion des „harten Kerns“ der Leute, die sich in der Newsgroup news://de.rec.modelle.bahn tummeln. So enthält die Web-Site viele oft aus Diskussionen geborene Ideen und Problemlösungen. Ein aktuelles Projekt von Der-Moba ist die Schaffung eines einheitlichen Kommunikationsprotokolls zwischen einzelnen Software-Komponenten. Dieses Projekt trägt den Namen SRCP (Simple Railroad Command Protocol) und basiert in den Grundideen auf den Prinzipien, die bei der Kommunikation per Internet angewendet werden. Das einheitliche Kommunikationsformat erlaubt die Schaffung modularer Programmsysteme. Ändern sich die Anforderungen des Anwenders, so reicht der Austausch einer Komponente gegen eine andere, um diesen Anforderungen zu entsprechen. Auch eine Verteilung der Programm-Funk-
Eine Menge an Tipps und Tricks hält Dr. Michael König für die MärklinMotorola-Fahrer bereit. Über einige berichtete er in zurückliegenden MIBA-Ausgaben, z.B. den Umbau von Delta-Decodern zu „vollwertigen“ Decodern oder stabiliserte Booster. Die Inhalte reichen von allgemeinen Informationen zum Märklin-MotorolaFormat über Umbauten wie die vorstehend genannten bis hin zu kompletten Eigenbauten von Decodern und anderen Komponenten. Besonders erwähnt werden sollte auch sein Programm LOK, welches die Digitalsignale im PC erzeugt. Eine Demo-Version des Programms findet sich auf der MIBA-CD.
MIBA http://www.miba.de/links/ Die Link-Liste der MIBA-Homepage auf Anbieter und Anwender von Digitalsystemen wird kontinuierlich ausgebaut und gepflegt. Wer von den Lesern interessante Stellen findet, die dort noch nicht gelistet sind, kann diese gern per Email an webmaster @miba.de weitergeben. Wer Fragen oder Hinweise zu Digitalsystemen „loswerden“ will, kann dies auch in der entsprechenden Rubrik des MIBA-Diskussions-Forums tun. Dr. Bernd Schneider MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 2