ZUR SACHE
Extra dry? S
ie halten bereits die fünfte MIBAAusgabe zum Thema „Modellbahn digital“ in den Händen. Waren die ersten beiden noch innerhalb der MIBASpezial-Reihe eingeordnet, so bilden die folgenden ein eigenständiges Periodikum. Auch das vorliegende MIBA Extra 3 kann das komplexe Thema Modellbahn digital nur streifen. Auf der einen Seite wünschen sich Ein- und Umsteiger ausführliche Basisinformationen, auf der anderen fordern „Digital-HardcoreUser“ den ultimativen Info-Kick.
D Alles eine Frage der passenden Komponenten – was für die Ausrüstung einer Digitalanlage gilt, trifft auch auf das CoverComposing unserer Grafikerin Katja Raithel zu. Das Anlagenmotiv mit V 80 und Stellwerkposten steuerte Horst Meier bei, während Gerhard Peter und Thomas Schreiber mit dem Micro-Decoder von D&H und dem ProfiControl von Uhlenbrock zwei neu entwickelte Digitalkomponenten in den Kasten brachten. Ausgabe 3 · 2002 · www.miba.de
B 8784 · Deutschland € 10,Österreich € 11,50 · Schweiz SFr 19,80 BeNeLux € 11,60 · Italien € 12,40 Portugal (cont) € 13,50
EXTRA
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· Digitaler Einstieg und Ausbau · Marktübersicht Lokdecoder · Decoder im Vergleich · Anlagen steuern mit Linux · Neuheiten und Branchennachrichten · Digital gesteuerte Anlagen
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
ie Vielschichtigkeit der Digitalsysteme und die möglichen Anwendungskombinationen sowie die sich daraus ergebenden Perspektiven erfordern eine Konzentration auf populäre Themen wie Fahrzeugdecoder einerseits und spezielle Anwendungen wie dem Modellbahnbetrieb mit dem Computer andererseits. Das Anwendungsspektrum liegt zwischen der manuell betriebenen Nebenbahn mit digital gesteuerten Loks und mechanisch bedienten Weichen sowie der mit Computer gesteuerten und fahrplanorientierten digitalen Großanlage. Dass es für beide Extreme und die dazwischen befindlichen Anwendungsfälle (sprich: Anlagen) unterschiedliche Anforderungen gibt, schlägt sich in der Wahl der digitalen Steuerung nieder.
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eringe Anforderungen erlauben sparsame Lösungen, große Anforderungen verlangen ein abgestimmtes Konzept. Für den Start in die Welt digitaler Steuerungen benötigt der Modellbahner grundlegende und auch praktisch orientierte Informationen, die gleich im ersten Beitrag vermittelt werden. Digitales Fahren, Schalten und Melden werden getrennt betrachtet um den Überblick nicht zu verlieren. Mit den gewonnenen Erkenntnissen kann man sich auf den zweiten Beitrag konzentrieren. Hier gibt es Infos zu den Digitalsystemen. Es geht um Einstieg, Ausbau, Möglichkeiten, Kompatibilität und „Plug and Play“. Vor allem die beiden letzten Punk-
te zeigen die Grenzen der Systeme auf, die der Anwender kennen sollte, wenn er eine größere Anlage digitalisieren möchte. Denn das Hobbybudget will wohl überlegt angelegt sein.
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as gilt auch für die Steuerelektroniken. Der eine schwört auf den Decoder X, während der andere eher den Decoder Y bevorzugt. Beide können in ihrer Entscheidung Recht haben. Die Kriterien für die Wahl eines Fahrzeugdecoders richten sich nicht immer nach deren Größe, Leistungsfähigkeit oder dem günstigsten Preis. Spezielle Eigenschaften wie Multiprotokollfähigkeit, hochfrequente Motoransteuerung für Flüsterbetrieb, Zuordnung von Funktionen zu unterschiedlichen Funktionstasten erschweren die Entscheidung. Hilfe hierbei findet man zweifellos in der aktualisierten Decoderübersicht oder gar im Decodertest.
E
xtra dry, knochentrocken: Das wird vielen Modellbahnern spontan einfallen, wenn es um die Wahl und Einrichtung von Steuerungssoftware geht. Zumal oft weniger das Ergebnis zählt, sondern der Weg zum Ziel erklärt wird, mag der für „Nicht-Erleuchtete“ auch steinig und „extra dry“ sein – die Ergebnisse können sich, wie Peter Samulat mit einer Linux-Anwendung und auch Ulrich Pukatzki mit Railroad & Co zeigen, sehen lassen. Das Bindeglied zwischen Software und digitaler Hardware ist schlussendlich immer noch feste und Schweiß treibende Handwerksarbeit, von der Rolf Knipper beim Verkabeln einer NAnlage ein Lied zu singen weiß.
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gal von welcher Seite man die Aspekte der digitalen Modellbahnsteuerung betrachtet: Es gibt immer wieder neue Perspektiven. Denn auch das „Basteln“ von Interfaces, Schnittstellen, Lokdecodern lässt den Homo digitalis nicht zur Ruhe kommen. Dafür sorgt schon die CD-ROM, die auch dieser MIBA-ExtraAusgabe beigefügt ist. Gerhard Peter 3
MIBA-Verlag Senefelderstraße 11 D-90409 Nürnberg Tel. 09 11/5 19 65-0, Fax 09 11/5 19 65-40 www.miba.de, E-Mail
[email protected] Verlags- und Redaktionsleitung Thomas Hilge (Durchwahl -35) Chef vom Dienst Martin Knaden (Durchwahl -33) Redaktion Lutz Kuhl (Durchwahl -31) Gerhard Peter (Durchwahl -30) Joachim Wegener (Durchwahl -32) Ingrid Barsda (Techn. Herstellung, Durchwahl -12) Kerstin Gehrmann (Redaktionssekretariat, Durchwahl -24) Mitarbeiter dieser Ausgabe Rainer Ippen, Dr. Bertold Langer, Dieter Ruhland, Franz Riffler, Dr. Michael König, Rolf Knipper, Ulrich Pukatzki, Peter Samulat, Uwe Magnus, Stefan Reh, Thorsten Mumm, Dr. Bernd Schneider
MIBA-Verlag gehört zur
Eine lange Leitung (nicht hat, sondern) verlegt Rolf Knipper für sein aktuelles Projekt in N. Was da speziell bei der Kabelverlegung berücksichtigt werden muss, beschreibt er ab Seite 60.
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/53 48 10, Fax 0 81 41/5 34 81 33 Geschäftsführung Ulrich Hölscher, Ulrich Plöger Anzeigen Elke Albrecht (Anzeigenleitung, 0 81 41/5 34 81 15) Evelyn Freimann (Kleinanzeigen, Partner vom Fach, 0 81 41/5 34 81 19) z. Zt. gilt Anzeigen-Preisliste 51
Nach der in MIBA-Spezial 42 vorgestellten Ausführung dieses MärklinMotorola-Decoders folgt diesmal die Version für Gleichstrom-Motoren. Dr. Michael König erläutert sie ab Seite 50.
Vertrieb Andrea Lauerer (Vertriebsleitung, 0 81 41/5 34 81-11) Christoph Kirchner, Ulrich Paul (Außendienst, 0 81 41/5 34 81-31) Simone Knorr, Petra Löhnert, Elisabeth Menhofer, Petra Schwarzendorfer (Bestellservice, 0 81 41/5 34 81-34) Vertrieb Pressegrosso und Bahnhofsbuchhandel MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH, Breslauer Straße 5, 85386 Eching, Tel. 0 89/31 90 60, Fax 0 89/31 90 61 13 Bankverbindungen Deutschland: Westfalenbank Bochum, Konto 100 081 25, BLZ 430 200 00 Schweiz: PTT Zürich, Konto 807 656 60 Österreich: PSK Wien, Konto 920 171 28 Copyright Nachdruck, Reproduktion oder sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise oder mithilfe digitaler Datenträger – nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Anfragen, Einsendungen, Veröffentlichungen Leseranfragen können wegen der Vielzahl der Einsendungen nicht individuell beantwortet werden; bei Allgemeininteresse erfolgt ggf. redaktionelle Behandlung oder Abdruck auf der Leserbriefseite. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Alle eingesandten Unterlagen sind mit Namen und Anschrift des Autors zu kennzeichnen. Die Honorierung erfolgt nach den Sätzen des Verlages. Die Abgeltung von Urheberrechten oder sonstigen Ansprüchen Dritter obliegen dem Einsender. Das bezahlte Honorar schließt eine künftige anderweitige Verwendung ein, auch in digitalen On- bzw. Offline-Produkten. Haftung Sämtliche Angaben (technische und sonstige Daten, Preise, Namen, Termine u.ä.) ohne Gewähr. Repro WaSo PrePrintService GmbH & Co KG, Düsseldorf Druck L.N. Schaffrath KG, Geldern
Schon beim Einstieg in die Welt der Digitalsteuerung sollte man wissen, welche Anforderungen man an das System stellen wird. Gerhard Peter erläutert die Grundzüge ab Seite 6.
ISSN 0938-1775
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
GRUNDLAGEN Digitaler Einstieg Stöbern, Starten, Steuern Keine Nachricht ohne Antwort
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NEWS CHECK Märklin baut grundsätzlich keine Schnittstellen in seine Loks. Stefan Reh wollte jedoch trotzdem auf die Vorzüge dieser Steckerleiste nicht verzichten und rüstete nach. Sein Umbaubericht folgt auf Seite 92.
Tams-Lokdecoder LD-W-2/LD-G-5 Modellbahnverwaltung von Zander Uhlenbrock-Decoder 73500, Daisy Micro-Decoder DHL 050 von D&H Rautenhaus-Zentrale SLX 850 Viessmann-Decoder 5240, 5246 Lenz-Sets Set 90 und Set 100 Route-Control von Roco Digitrax-Command Control DCS 50 Zimo-Decoder MX 64 Neue Entwicklungen bei NMRA-DCC Im Zeichen des Pinguins steht das immer beliebter werdende Betriebssystem Linux. Wie man auch damit seine Modellbahn steuern kann, beschreibt Peter Samulat ab Seite 76.
Mit von der Partie ist auch diesmal wieder eine Begleit-CDRom, die bis zum Rand voll gepackt ist mit brandheißer Free- und Shareware, Demoversionen und Bildschirmschonern, Dokumentationen und Handbüchern – insgesamt über 100 Anwendungen für Modellbahner. Exklusiv als Vollversion das Programm MIBA-FBS, eine komplexe Fahrplansoftware, mit der sich Bildfahrpläne, Buchfahrpläne, Umlaufpläne u.v.m. entwickeln lassen. Mehr zum Inhalt der CD finden Sie ab Seite 102. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
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DIGITAL-PRAXIS Schalten selbst noch unter Kurzschluss Lokdecoder im Test Der Wikinger für Gleichstrom-Motoren Ein Modul für viele Fälle Interface für Selectrix Decoder wechsel dich Weichen digital gesteuert
29 44 50 56 86 92 98
BRANCHE INTERN Mit Mut zu MÜT Elf Pins in einer Reihe
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MARKTÜBERSICHT Decoder mit Mehrwert
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MODELLBAHN-ANLAGE Lange Leitung …
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SOFTWARE Das digitale Helferlein als Fahrdienstleiter Im Zeichen des Pinguins Software satt! Fahrpläne wie beim Vorbild Wer suchet, der findet
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GRUNDLAGEN
Komfortabler Bahnspaß von Anfang an
Digitaler Einstieg Zentrale Frage: Die Komplettzentrale mit großem Funktionsumfang oder eher die weniger umfangreich ausgestattete preiswerte Zentrale? Alle lassen sich bei Bedarf um gewünschte Funktionen erweitern.
V.l.n.r.: Lenz Compact,
MÜT MultiControl 2004, Lenz LZ 100, Intellibox von Uhlenbrock, Roco Lokmaus 2
Sich mit neuem auseinander zu setzen heißt lernen. Das muss auch der Modellbahner, der seine Modelleisenbahn mit den Vorzügen digitaler Steuerungen betreiben möchte. Ein- und Umstieg sind jedoch nicht so schwierig, wenn man das Prinzip und die Möglichkeiten kennt. Ein kleiner Streifzug gibt systemübergreifend Basisinformationen.
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ie möchten gern Ihre neue, in der Planung oder im Bau befindliche Modellbahnanlage digital steuern oder gar Ihre „alte“ mit einer digitalen Steuerung aufrüsten? Diesem einfachen Wunsch folgen eine Unmenge von Fragen, die einzeln kaum beantwortet werden können. Manche technischen Einrichtungen und Systeme stehen in Abhängigkeiten voneinander, die erst ersichtlich werden, wenn man einige grundlegende und systemunabhängige Informationen hat. Befasst man sich mit einer neuen Technologie, kommt erschwerend zum technischen Verständnis hinzu, dass vieles mit unbekannten Worten sprich Vokabeln erklärt wird. Um die Technik zu verstehen, muss man erst die Worte verstehen lernen, mit der die Technik erklärt wird. Fachleute verstehen sich untereinander, wenn sie sich in ihrem „Fachchinesisch“ unterhalten. Der Laie versteht nur Bahnhof. Damit nun der Bahnhof mit digitalem Leben gefüllt wird, sind „fachchinesi-
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sche“ Begriffe im Glossar beschrieben und die Funktionsweise digitaler Systeme an allgemeingültigen Zusammenhängen aufgezeigt. Des Weiteren sollen praktische Beispiele dem Einsteiger bei den ersten Schritten in der Welt der digitalen Steuerungen helfen
Analog fahren Bei herkömmlichen elektrischen Modelleisenbahnen wird die Geschwindigkeit über die Höhe der elektrischen Fahrspannung geregelt: Bei kleiner Fahrspannung fährt die Lok langsam, bei hoher schnell, liegt keine Spannung am Gleis an, steht die Lok. Die Steuerung der Fahrtrichtung erfolgt bei Gleichstrombahnen über die Polung der Fahrspannung. Zwei Loks auf einem Gleis bzw. in einem Fahrstromkreis fahren immer in gleicher Richtung. Die Geschwindigkeit der Loks variiert in Abhängigkeit von Getriebe und Motor. Bei Wechselstrombahnen erfolgt der Fahrtrichtungswechsel über einen kur-
zen und hohen Spannungsimpuls. Dieser schaltet bei älteren Loks ein Umschaltrelais und bei neueren eine Umschaltelektronik, die die Drehrichtung des Motors und somit auch die Fahrtrichung der Lok wechselt. Stehen zwei Loks auf einem Gleis, fahren sie gleichzeitig und durchaus in verschiedene Richtungen. Abschaltbare Gleisabschnitte verhindern, dass nicht alle Züge gleichzeitig fahren. Unterschiedliche Fahrstromkreise mit eigenen Fahrpulten erlauben den Betrieb mehrere Züge. Beide Möglichkeiten können kombiniert werden.
Prinzip digitaler Steuerungen Digitale Steuerungen basieren auf der Übertragung von Informationen zur Steuerung. Damit Informationen nur den gewünschten Empfänger erreichen, wird vor den Informationen eine Adresse, vergleichbar mit einer Telefonnummer, geschickt. Dazu muss sowohl am Steuergerät, das als Sender fungiert, wie auch am Lokdecoder, der als Empfänger dient, die gleiche Adresse eingestellt sein.
Digital fahren Beim digitalen Fahrbetrieb liegt am Gleis immer eine elektrische Spannung an, egal ob die Loks stehen oder fahren. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Glossar Zusätzliche abschaltbare Gleisabschnitte – nicht eingezeichnet – erlauben das Abstellen von Loks ohne Decoder, wenn digital gefahren wird.
Gemischter Betrieb auf einer Anlage mit zwei Fahrstromkreisen. Über den Schalter S1 können die rot unterlegten Gleise wahlweise mit der Digitalzentrale oder dem Analogfahrpult verbunden werden. Gleiches gilt für den Schalter S2. Beide Stromkreise müssen eine beidseitige Gleisisolierung haben. Fotos und Illustrationen: gp
Das muss auch im Prinzip so sein, denn man kann ja an jeder Stelle der Gleisanlagen eine Lok anhalten und mit einer anderen weiterfahren – ohne dass Gleisabschnitte stromlos geschaltet werden. Egal für welches der am Markt befindlichen Digital-Mehrzugsysteme Sie sich entscheiden, für das digitale Fahren wird eine Minimalausrüstung benötigt, die aber von System zu System unterschiedlich ist. Unabhängig davon müssen die einzusetzenden Loks über einen Lokdecoder verfügen. Lokomotiven neuerer Konstruktion verfügen über Schnittstellen, die einen raschen Einbau eines Lokdecoders gewährleisten. Lokomotiven für das Mittelleitersystem von Märklin verfügen serienmäßig über entsprechende Decoder. Des Weiteren sind ein Steuergerät zum Fahren – das digitale Pendant zum Fahrpult – sowie die obligatorische Digitalzentrale erforderlich. Damit die Loks auch genügend Fahrstrom bekommen, muss noch ein Fahrstromverstärker her, der unter dem Begriff Booster in den Katalogen zu finden ist. Hier muss schon die erste Einschränkung erfolgen, denn die beschriebene Ausstattung ist zwar technisch betrachtet o.k., aber bei einigen Herstellern in dieser Form nicht vorhanden. Bei Roco heißt das Eingabegerät Lokmaus und beinhaltet in der Version 2 MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
gleich die Zentrale. Den Booster muss man extra kaufen. Fleischmann z.B. hat mit dem Twin-Center gleich alles in einem Gerät: Eingabegerät, Zentrale und Booster. Unabhängig von diesen herstellerspezifischen Feinheiten erfolgt der Anschluss der Gleise über zwei Kabel – im Prinzip genauso wie beim altehrwürdigen „Fahrtrafo“. Die Stromversorgung der Digitalsteuerung erfolgt über einen extra Transformator. Das kann für die ersten Fahrversuche durchaus der „Lichtausgang“ eines vorhandenen Modellbahntrafos sein. Er liefert ausreichend Strom für drei bis vier H0-Lokomotiven. Damit ist für den Digitaleinsteiger der Startschuss gefallen. Was macht aber der Modellbahner, der seine vorhandene Modellbahnanlage auf Digitalbetrieb umstellen möchte? Prinzipiell klemmt er anstelle des Fahrtransformators oder des Fahrpults den Ausgang des Boosters an die Anschlusskabel der Modellbahnanlage. Loks ohne Decoder werden erst einmal auf abschaltbare Gleisabschnitte verbant, eine Lok mit Decoder aufs Gleis gestellt und die ersten digitalen Fahrversuche unternommen. Nun kann es dem Umsteiger passieren, dass im Digitalbetrieb nichts funktioniert, während im analogen Betrieb alles in Butter ist. Ursachen liegen möglicherweise bei vorhandenen elektroni-
Adresse: Vergleichbar mit einer Telefonnummer. Jeder Decoder (Empfänger), egal ob in einer Lok oder an einer Weiche, hat eine eigene Adresse. Decoder reagieren nur auf Informationen mit ihrer Adresse. Bit: die kleinste Informationseinheit bei Computern und logischerweise auch bei digitalen Steuerungen. Bits schalten Fahrstufen, Fahrtrichtungen, Weichen, Signale usw. Booster ist ein Verstärker. Bei digitalen Steuerungen verstärkt er das von der Zentrale kommende Steuersignal für Lokomotiven so weit, dass die Lokomotiven den digitalen Informationsstrom auch als Fahrstrom nutzen können. Vereinzelt liest man auch vom digitalen Fahrstrom. Bremsgenerator: Ein spezieller Fahrstromverstärker für das DCC-System. Er erzeugt ein spezielles digitales Signal, welches alle DCC-Decoder zum Herunterschalten der Fahrstufen bis Null veranlasst. Bus: Eine elektrische Verbindung zwischen Geräten zur Übertragung von Daten (Informationen) – auch als Datenbus bezeichnet. Zur Verbindung von digitalen Steuerzentralen mit Weichendecodern und Besetztmeldern kommen ebenfalls Busse zum Einsatz. Auch die zweipolige Verbindung von der Zentrale über das Gleis zur Lok ist ein Bus. Byte: Eine Informationseinheit, die sich aus mehreren Bits zusammensetzt. CU: Eine Abkürzung, steht für „Central Unit“, was wiederum übersetzt „Zentraleinheit“ heißt. Die Zentraleinheit erzeugt und sendet die für eine digitale Steuerung erforderlichen Informationen zum Steuern von Loks, Weichen, Signalen und dergleichen. Zudem empfängt sie Signale von Rückmeldebausteinen, Eingabegeräten zum Steuern von Loks, Weichen, Signalen usw. Viele Zentralen verfügen über eingebaute Eingabegeräte wie Fahrregler. Über die notwendigerweise dann vorhandene Tastatur zum Wählen der Lokadressen können häufig auch Weichen und Signale gestellt werden. Datenformat: Die Bezeichnung für eine digitale Sprache, mit der elektronische Geräte Informationen zum Steuern und Melden austauschen. DCC: Steht für Digital Command Control und heißt „Digital steuern und kontrollieren“. Hinter der Bezeichnung DCC verbirgt sich das von Bernd Lenz für
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schen Steuerbausteinen für Block- und Schattenbahnhofsteuerungen. Einfache Aufenthaltsschalter können durchaus auch die weiße Fahne zeigen. In diesem Fall sollten die ersten digitalen Gehversuche auf einem einfachen Gleisoval auf dem Küchentisch oder dem Fußboden fortgesetzt werden, um ein bisschen Gefühl für die digitale Steuerung zu entwickeln.
Booster (Fahrstromverstärker) unterschiedlicher Leistungsklassen v.l.n.r.: MÜT-Booster mit 3 A zum Unterdie-Anlage-Schrauben, Lenz LV 101, ebenfalls mit 3 A
Nur zwei Strippen? als kompaktes Gerät, und der 15-A-Booster von Heller aus Ahrensburg.
Bei großem Leistungsbedarf wird es erforderlich, die Gleisanlagen in Fahrstromkreise mit beidseitiger Gleisisolierung aufzutrennen. Jeder weitere Fahrstromkreis wird von einem eigenen Booster mit digitalem Fahrstrom versorgt.
Was ist wo genormt? Eine Normung soll helfen Produkte verschiedener Hersteller miteinander einzusetzen oder sie gegeneinander auszutauschen. Das bietet dem Anwender die Möglichkeit, sich aus dem Angebot die für ihn interessanten Produkte auszuwählen und miteinander zu kombinieren. Beispielsweise haben sich die Schnittstellen in Lokomotiven nach anfänglichen kontroversen Diskussionen durchgesetzt und sind in der NEM unabhängig von den Digitalsystemen genormt. Während das Motorola-System eine Hausnorm von Märklin ist, ist das DCCSystem schon seit längerem in der NMRA genormt und bezieht sich auf das Fahren und Schalten. In der NEM ist das System genormt. Eine Norm für einen einheitlichen Steuer- oder gar Rückmeldebus gibt es nicht. Das ist nicht unbedingt ein Dünkel, wenn man es wie die Puristen hält
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In der Tat laufen alle Steuerinformationen über zwei Leitungen, die als Fahrstromversorgung ans Gleis angeschlossen werden. Das ist auch bei kleinen Tischanlagen ausreichend. Bei umfangreicheren Gleisanlagen reichen die beiden Strippen aber nicht aus. Eine regelmäßige Einspeisung entlang der Strecken sollte erfolgen. Die ist schlussendlich von der Anzahl der Schienenverbinder und vom Querschnitt der Gleise abhängig. Da in einem Digitalstromkreis ja mehr Lokomotiven fahren als in einem analogen, ist auch die Stromstärke des Fahrstroms größer. Mit den herkömmlichen Modellbahnkabeln von 0,14 mm2 Querschnitt wird man keinen Blumentopf gewinnen. „Dickeres“ Kabel sollte vom digitalen Fahrstromausgang zur Anlage führen und den Hauptschienensträngen bzw. Trassen folgen. Von der Hauptfahrstromleitung können nun mit dünnerem Kabel die einzelnen Gleise versorgt werden.
Übersicht über Normen für digitale Steuerungen Norm
Inhalt
System
NEM 651
6-polige S-Schnittstelle für Loks
alle
NEM 652
8-polige M-Schnittstelle für Loks, zweireihig
alle
NEM 653
9-polige M/B-Schnittstelle für Loks, einreihig
alle
NEM 654
4-polige L-Schnittstelle für Loks
alle
NEM 670
Digitales Steuersignal DCC-Bitdarstellung
DCC
NEM 671
Digitales Steuersignal DCC-Basisdatenpaket
DCC
NEM 680
Digitales Steuersignal SX-Bitdarstellung
Selectrix
NEM 681
Digitales Steuersignal SX-Datenpakete
Selectrix
NMRA RP 9.2
DCC-Datenformat (Fahren und Schalten)
DCC
und sich auf das Angebot eines Systemanbieters konzentriert. Die Möglichkeit, periphere Geräte wie Weichendecoder anderer Hersteller einzusetzen, besteht allemal. Seit 2001 ist das Selectrix-System ebenfalls in der NEM genormt. Kern des SelectrixSystems ist der Datenbus. Er beinhaltet das Datenformat, das sich auch auf dem Gleis
wiederfindet. Alle Geräte, ob Lokdecoder, Besetztmelder, Weichendecoder oder Steuergerät benutzen daher das SelectrixFormat und können freizügig eingesetzt und ausgetauscht werden. Der Modellbahner kann sich aus dem Angebot die passenden Geräte aussuchen, ohne auf Inkompatibilitäten achten zu müssen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Booster und Fahrstromkreise Bei digital gesteuerten Anlagen stellt sich irgendwann das Problem der Fahrstromversorgung ein. Der Grund ist einfach: In einem digitalen Fahrstromkreis können und werden zwangsläufig mehr Züge fahren als in einem analogen Fahrstromkreis. Daher ist irgendwann die Zentrale mit dem integrierten oder einem externen Booster überfordert. Damit klärt sich auch die Frage, wozu ein Booster benötigt wird. Booster haben nur eine bestimmte Leistungsfähigkeit. Wird diese überschritten, schaltet er wegen Überlastung ab. Spätestens dann wird ein weiterer Fahrstromverstärker fällig. Die Anlage muss in zwei oder mehrere Fahrstromkreise unterteilt werden. Im Prinzip genauso wie bei der Gleich- oder Wechselstrombahn mit mehreren Fahrpulten. Die digitalen Fahrstromkreise müssen allerdings beidseitig, also in beiden Schienen, elektrisch getrennt werden. Sinnvollerweise teilt man die Fahrstromkreise so ein, dass die Booster während der vollen Betriebsphase gleichmäßig belastet werden. Manchmal ist das wegen der komplizierten Gleisanlagenstruktur nicht möglich. Dann muss man sich eine möglichst einfache Einteilung mit wenigen zu isolierenden Übergängen ausknobeln.
Booster: klein oder groß? Fast philosophisch ist die Frage nach der Größe bzw. Leistungsfähigkeit eines Boosters. Die meisten angebotenen Booster liefern einen digitalen Fahrstrom von 3 Ampere, der für Baugrößen bis H0 ausreicht. Fährt man viele beleuchtete Reisezüge und stehen diese während der Betriebspausen mit eingeschalteter Beleuchtung im Schattenbahnhof, vergrößert sich der Leistungsbedarf. Da kann es erforderlich werden, entweder die Gleisanlagen aufzuteilen, sodass mehrere Booster eingesetzt werden können, oder einen kräftigeren einzusetzen. Die größeren liefern 6-8 Ampere Strom. Für Strom fressende Großbahnanlagen gibt es noch dickere „Brummer“, die bis zu 20 Ampere Fahrstrom anbieten. Beim Einsatz von stärkeren Boostern wird es allmählich ungemütlich. Man erspart sich zwar zusätzliche Trennstellen, zusätzliche Stromversorgungen und Kabelverbindungen, erkauft sich diesen Vorteil aber mit einem Risiko: Bei kleinen Boostern ist der KurzMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
schlussstrom „nur“ 3 Ampere, bei einem großen 10 Ampere und mehr. Die elektronischen Sicherungen sind zwar flink, sprechen aber erst oberhalb des lieferbaren Fahrstroms an. Auch ein unkontrollierter „Fastkurzschluss“, der z.B. 9 Ampere Strom fließen lässt, reicht aus um so manchen Stromabnehmer einer Lok kurz abzufackeln. Achten Sie bei den dicken „Brummern“ auf kurze Ansprechzeiten. Ein Kurzschluss kommt plötzlich, innerhalb weniger Millisekunden, eine steigende Motorstromzunahme z.B. beim Anfahren relativ langsam. So wird auch verhindert, dass kurzzeitige hohe Anfahrströme die Kurzschlusssicherung ansprechen lassen. Der Einsatz vieler kleiner Booster gegenüber einem großen hat auch einen nicht von der Hand zu weisenden Vorteil. Bei Störungen durch Kurzschluss oder bei defektem Booster wird nicht die gesamte Anlage lahm gelegt. Bei DCC- und Motorola-Anlagen hängen Weichendecoder mit der Steuerleitung am „Gleis“ bzw. an eine vom Gleisanschluss ausgehende Steuerleitung. Im Störungsfall durch Kurzschluss kann man z.B. nicht einmal die Kurzschluss verursachende Weiche richtig stellen! An dieser Stelle sollte auch von Seiten der Hersteller über den Tipp nachgedacht werden, die Steuerleitung zum Fahren und Schalten versorgungstechnisch zu trennen. Bertold Langer zeigt dazu ab Seite 29 eine Lösung.
Stufenweise Loks umrüsten! Viele Modellbahner scheuen sich wegen der Umrüstungskosten des Decodereinbaus davor, auf Digitalbetrieb umzusteigen. Häufiges Argument: „Ich müsste in 100 Loks Decoder einbauen, wenn ich umsteige wollte.“ Niemand schreibt vor, alle Loks umzurüsten! Zudem macht es auch häufig keinen Sinn. Wird in eine technisch total veraltete und mechanisch unzulängliche Lok ein Decoder eingebaut, kann es passieren, dass das Schmuckstück wegen schlechter Fahreigenschaften weiterhin im Karton oder in der Vitrine sein Dasein fristet. Wenn man sich eine Loksammlung vor Augen führt, könnte man nach einigen Kriterien die beispielhaften 100 Loks einer Sammlung auf wenige Decoderanwärter reduzieren. Streichen wir die Loks mit mäßigen bis schlechten Fahreigenschaften von der Liste, dann die Maschinen, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen,
Gleichstrombahnen entwickelte Datenformat zum Steuern von Loks und Weichen. Das DCC-Datenformat ist bei NMRA (USA) und MOROP genormt. Decoder: Empfängerbaustein zum Entschlüsseln von Informationen. Er entschlüsselt nur die Informationen der Adresse, auf die er eingestellt ist, und reagiert darauf in vorgegebener Weise. Decoder gibt es für bestimmte Funktionen wie das Steuern von Loks, Schalten von Weichen und Signalen. Encoder: Sendebausteine zum Verschlüsseln von Informationen. Die Informationen, Auswertung eines Gleiskontaktes, werden über eine eingestellte Adresse in den Datenbus gesendet. Typische Vertreter von Encodern sind Rückmeldebausteine, Gleisbesetztmelder. Interface: Mit ihm lassen sich elektronische EDV-Geräte verbinden um eine Datenübertragung unterschiedlicher Datenformate zu ermöglichen. Im Modellbahnbereich werden typischerweise Gerätebusse digitaler Steuersysteme über die RS232-Schnittstelle mit Computern verbunden. Keyboard: Eingabebaustein mit einer Tastatur. Es dient zum Schalten von Weichen, Signalen, Entkupplern. Lastabhängige Motorregelung: Ist eine elektronische Regeleinheit in Fahrzeugdecodern, die die Drehzahl eines Lokmotors bei Be- und Entlastung konstant hält. Lastwechsel in Steigungsund Gefällstrecken sowie in Weichenstraßen werden kompensiert. Ebenso werden mechanische Unzulänglichkeiten von Motoren, Lokgetrieben und Steuerungen von Dampfloks in einem gewissen Maß ausgeglichen. Loks mit lastgeregeltem Decoder fahren gleichmäßiger und sind daher für den computergesteuerten Betrieb besonders geeignet. Mapping: Ist die wählbare Zuordnung von Funktionstasten auf dem Steuergerät zu Funktionsausgängen von Fahrzeugdecodern. Je nach Zuordnung können mit der Funktionstaste F1 z.B. der Funktionsausgang 1 oder 4 aktiviert werden. Diese Möglichkeit ist bei Fahrzeugdecodern mit Funktionsausgängen unterschiedlicher Eigenschaften interessant. Mäuseklavier sind kleine mechanische Schalter, die in einem Gehäuse acht oder mehr Schalter vereinen. Die richtige Bezeichnung lautet DIL-Schalter. In digitalen Bausteinen (Lok- und Weichendecoder) werden sie benötigt um Adressen und Funktionen auf elektromechanische Weise einzustellen.
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Vielfältigkeit der Lokdecoder Schaut man sich die Decodertabelle ab Seite 36 oder den Decodervergleichstest ab Seite 44 an, bieten sich dem Interessierten eine Vielzahl von Decodern mit unterschiedlichen Eigenschaften an. Um eine Auswahl zu treffen, muss der Modellbahner wissen, welche Eigenschaften der benötigte Decoder haben soll. Hauptunterscheidungsmerkmal wird wohl das Datenformat sein: DCC, MM oder Selectrix. Nennt man eine Intellibox oder ein Twin-Center sein eigen, kann man sich die Rosinen aus dem Kuchen picken, da beide Geräte alle drei Datenformate beherrschen. Andernfalls wird die zur Verfügung stehende Zentrale mit ihrem Datenformat die Qual der Wahl verringern. Viele Modellbahner rüsten zwar schon ihre Loks mit Decodern aus, haben aber noch keine Digitalzentrale. Hier sind Decoder gefragt, die auch im Analogmodus funktionieren. Wer reinrassig Digital fährt, muss sich hierum nicht kümmern. Neben dem Digitalformat ist auch noch die Art des anschließbaren Motors zu berücksichtigen. Neuere Lokkonstruktionen sind mit Präzisionsmotoren ausgerüstet, die genauso wie die Glockenankermotoren von Faulhaber oder Maxon mit einer hochfrequenten Motoransteuerung besser laufen. Viele Decoder bieten die Möglichkeit durch Programmierung, den Motorausgang
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Prinzip der Lokdecoder mit den Pin-Angaben der achtpoligen Schnittstelle nach NEM 652. Ein Lokdecoder besteht, unabhängig vom Digitalsystem, intern aus vier Funktionsgruppen. Der Fahrregler enthält die Elektronik für die Motoransteuerung, in die auch die lastabhängige Regelung integriert ist.
Blau Gelb
gefolgt von denen, die nicht zum Anlagenthema passen. Auf diese Weise wird sich der umzurüstende Bestand auf z.B. zwanzig bis dreißig reduziert haben. Selbst der verbliebene Rest kann in kleinen Stufen umgebaut werden. Die Freude bzw. der Spaß an einer mit einem lastgeregelten Decoder ausgerüsteten Lok können viele Loks mit mäßigen Fahreigenschaften nicht aufheben. Klasse statt Masse!
3 Schaltausgänge
Schwarz Rot
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den Bedürfnissen entsprechend anzupassen. Ein deutlicher Pluspunkt ist die einstellbare Höchstgeschwindigkeit der Loks in den Decodern. So ist vor allem im Automatikbetrieb eine von der Lokomotive und der Zuggattung abhängige Höchstgeschwindigkeit einstellbar. Ein weiterer Pluspunkt ist die Eigenschaft der Lastregelung. Sie verhilft den Lokomotiven zu gleichmäßigerem Fahrverhalten nicht nur in Steigungen und Gefällstrecken. Auch Lastwechsel bei Fahrten durch Weichenstraßen, mechanische Unzulänglichkeiten von Getrieben oder Dampfloksteuerungen werden in einem gewissen Umfang kompensiert.
Analog und/oder digital? Die Frage nach einem Mischbetrieb, also Lok ohne Decoder auf einer Digitalanlage oder Lok mit Decoder auf einer Analoganlage, wird immer wieder gestellt, da das begrenzte Hobbybudget keine freizügige Finanzierung zulässt. Lokdecoder neuerer Entwicklung stellen sich selbsttätig auf digitalen oder analogen Fahrstrom ein.
Gleichrichter
Decoder
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Fahrregler
M
Viel mehr drängt jedoch die Frage nach der Lok ohne Decoder auf einer Digitalanlage nach einer Antwort. Nur Lenz bietet im DCC-Bereich die Option, mit der Wahl der Adresse 0 eine Lok ohne Decoder zu fahren. Diese Möglichkeit ist eher ein Werbegag als Verkaufsargument. Mit Wahl der Adresse 0 wird der positive oder negative Anteil des digitalen Fahrstroms erhöht, damit die Lok vorwärts oder rückwärts fährt. Die Lok ist zwar steuerbar, erreicht aber nicht die Höchstgeschwindigkeit wie bei 12 Volt Gleichspannung. Mehrere Loks ohne Decoder können ohnehin nicht unabhängig gefahren werden, daher ist diese Möglichkeit nur beschränkt einsetzbar. Besser wäre es, man würde für einen notwendigen Mischbetrieb eine andere Alternative suchen. Auf Digitalbetrieb umgerüstete Modelleisenbahnanlagen verfügen meistens noch über schaltbare Gleis- und Signalhalteabschnitte. Mit einem zweipoligen Umschalter könnte zwischen dem Gleichbzw. Wechselstromfahrpult und der Digitalzentrale umgeschaltet werden. Fährt man digital, stehen alle Loks
Rückmeldung mit Besetztmelder. Abschaltbare Gleisabschnitte werden über einen hochohmigen Widerstand überwacht.
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ohne Decoder in abgeschalteten Gleisabschnitten und umgekehrt. Bekommt beim Umschalten eine Lok ohne Decoder versehentlich digitalen Fahrstrom, ist das nicht schlimm, sofern es nur kurzfristig ist. Das dabei entstehende Pfeifgeräusch ist nicht angenehm und man wird schnell den entsprechenden Gleisabschnitt abschalten. Möchte man die Modellbahnanlage mit einer Digitalsteuerung und einem Computer steuern, ist von einem Mischbetrieb mit analogen und digitalen Loks abzuraten. Der Aufwand ist wegen einer steuerbaren Lok ohne Decoder zu groß und die Freude zu klein. Sollte man dennoch wegen historisch wertvoller Loks den Mischbetrieb anstreben, ist eine computergesteuerte ZSchaltung, wie sie Gahler und Ringstmeier anbietet, eine Alternative.
Digital schalten Wer seine Weichen und Signale manuell vor Ort stellt oder ein Gleisbildstellpult sein Eigen nennt, muss nicht wirklich auf digitalen Schaltbetrieb umstellen. Mehrkosten und Umbauaufwand stehen in keinem Verhältnis zum gewonnenen Komfort. Denn der ist ja nicht wirklich verbessert worden. Interessant wird es jedoch für die Modellbahner, die entweder die vorhandene Anlage auf Digitalbetrieb und Computersteuerung umstellen wollen oder dabei sind, eine größere Anlage neu aufzubauen. Bei einer neu entstehenden Anlage kann man durchaus Zeit beim Verkabeln sparen, wenn man sie digital steuern möchte. Die Einsparungen an Verkabelung und den damit einhergehenden Fehlerquellen können schon enorm sein. Besonders die MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
dicken Kabelbäume zwischen Gleisbildstellpult und Modellbahnanlage reduzieren sich auf eine Kabelverbindung von der Dicke eines Telefonkabels. Die drei Digitalsysteme DCC, MM und SX unterscheiden sich in den Angaben der Adressen und schaltbaren Artikel. Im DCC-Bereich stehen 2048 Adressen zum Schalten zur Verfügung. Mit jeder Adresse kann nur eine Weiche gestellt werden. Die Motorola-Anhänger können mit ihrem System 256 Weichen stellen. Der Selectrix-Fraktion stehen 112 Adressen in einem Sx-Bus zur Verfügung, wobei mit jeder Adresse acht Weichen (insgesamt 896 Artikel) gestellt werden können. Auf einer Modellbahnanlage müssen jedoch nicht nur Weichen, sondern auch Signale gestellt werden. Da wird schon sehr schnell die Grenze von 256 schaltbaren Artikeln erreicht. Besonders wenn noch verschiedene Signalbilder dargestellt werden sollen. Hier sollte man sich schon überlegen, auf welchen Zug man aufspringt, strebt man den Bau einer großen Anlage an. Je nach Digitalsystem bieten sich dem Anwender verschiedene Möglichkeiten, die Weichendecoder anzuschließen. Bei DCC und MM können die Weichendecoder direkt von einem in der Nähe befindlichen Gleis mit Schaltinformationen und Strom gespeist werden. Daher sollte man, zumindest bei größeren Anlagen, Weichendecoder über eine eigene Stichleitung an die Zentrale anschließen und zudem den Weichendecodern eine eigene Stromversorgung spendieren. Selectrix-Weichendecoder können nur über den SxBus an die Zentrale angeschlossen werden. 11
Gleisbildstellpult Ein zünftiges Gleisbildstellpult gehört für viele zu einer Modelleisenbahn wie das Salz in die Suppe. Daher ist der Wunsch verständlich, dieses in die digitale Steuerung zu integrieren. Motorola- und DCC-Fahrer, die eine Intellibox oder ein Twin-Center ihr Eigen nennen, haben die Möglichkeit, über das IB-Switch von Uhlenbrock ein Gleisbildstellpult mit der Möglichkeit Fahrstraßen zu schalten in die Digitalsteuerung einbinden. Dazu müssen die Taster des Gleisbildstellpultes über Rückmeldemodule an die Zentrale angeschlossen werden. Dafür steht entweder der s88-Bus oder das LocoNet zur Verfügung. Entsprechende Rückmeldemodule bieten z.B. Conrad, Märklin, Littfinski oder Viessmann an. Das IB-Switch setzt die von den Rückmeldemodulen kommenden Stellbefehle in Schaltbefehle für die einzelnen Weichendecoder um. Dabei können einzelne Weichen oder Fahrstraßen geschaltet werden. Selectrixer haben ebenfalls die Möglichkeit ein Gleisbildstellpult in die Digitalsteuerung einzubinden. Die entsprechenden Eingabebausteine werden mit den angeschlossenen Tastern an die Zentrale angeschlossen. Nur zum Schalten von Fahrstraßen wird zusätzlich ein Lok-Control mit einem Fahrstraßenmodul benötigt.
Sinn und Zweck einer Rückmeldung Wer sich wieder seiner Modellbahn erinnert und diese aus verborgenen Kisten kramt und nach einigen analog gesteuerten Runden auf dem Fußboden digitalisieren möchte, denkt sicherlich noch nicht an eine elektronische Rückmeldung. Die Züge drehen in Sichtweite ihre Runden und der Spielpartner Computer ist noch mit dem Booten oder mit sich selbst beschäftigt. Die Frage nach der Notwendigkeit einer Rückmeldung ist schnell beantwortet. Rückmeldungen werden benötigt um Schaltvorgänge für automatische Betriebsabläufe auszulösen, oder um festzustellen, welches der verdeckten und nicht einsehbaren Gleise mit einem Zug besetzt ist. Über die Rückmeldung können auch die Zustände von Weichen gemeldet werden. Die Möglichkeit der Rückmeldung gewinnt im Zusammenhang mit Modelleisenbahnanlagen, auf denen viele Züge verkehren sollen, an Bedeutung. 12
Ein GBS kann über die I-Box, IB-Switch und s88-Rückmeldemodule von Littfinski angeschlossen werden. Der Anschluss der Taster erfolgt über die Klemmen des Rückmeldemoduls.
Jede simple Block- oder Schattenbahnhofssteuerung ist auf die Rückmeldung der Züge angewiesen. Prinzipiell können zwei verschiedene Rückmeldesysteme genutzt werden: • Die punktuelle Rückmeldung über Gleiskontakte und • die gleisbezogene Rückmeldung über Stromfühler. Der Einsatz von Gleiskontakten ist die einfachste Art der Rückmeldung und sehr weit verbreitet. Die Gleiskontakte werden an Rückmeldemodule angeschlossen, die die Informationen der von den Zügen ausgelösten Kontakte an die Digitalzentrale weiterleiten. Über die Kontakte werden Ereignisse wie das Senken von Schranken oder das Auflösen von Fahrstraßen ausgelöst. Unterwegs „verlorene“ Waggons fallen jedoch durch das Netz der punktuellen Überwachung.
Achse mit aufgeklebtem SMD-Widerstand. Silberleitlack sorgt für die Verbindung zwischen Widerstand, Achse und Rad.
Die Gleisüberwachung via Strom fühlender Gleisbesetztmelder setzt sich immer mehr durch, da nur so eine flächendeckende Überwachung möglich ist. Diese Möglichkeit erfordert bei Gleich- oder Wechselstrombahnen eine Hilfsspannung, die auch dann Lokomotiven erkennt, wenn diese z.B. in einem fahrstromlosen Gleis abgestellt sind. Bei digital gesteuerten Modellbahnen
liegt immer die digitale Fahrspannung am Gleis an. Spezielle Rückmeldemodule mit Gleisanschluss melden über das Digitalsystem, ob auf dem Gleis ein elektrischer Verbraucher wie z.B. eine Lok oder ein beleuchteter Reisezugwagen steht. Waggons ohne elektrische Verbraucher werden nicht gemeldet. Damit sie nicht durch die Überwachung flutschen, müssen die Radsätze mit einem Widerstand präpariert werden. Das kann entweder mit einem Widerstandslack geschehen, oder mit winzig kleinen SMD-Widerständen. So werden auch verlorene Güterwagen und liegen gebliebene bzw. entgleiste Züge gemeldet. Dieses Verfahren kann sowohl zur Überwachung von z.B. verdeckten Gleisanlagen benutzt werden, aber auch zur Steuerung der Modellbahnanlage. Empfehlenswert ist die Überwachung per Stromfühler bei komplexen Steuerungen, bei denen z.B. ein Computer eingebunden ist. Zur Erkennung und Anzeige von Fahrzeugen auf dem Gleisbildstellpult gibt es Barcode-Leser, ähnlich denen der Scanner-Kassen in Kaufhäusern. Die Lesegeräte werden an neuralgischen Stellen, z.B. vor einem Schattenbahnhof, in das Gleis eingebaut und lesen unter den Fahrzeugen angebrachte Barcodes ein. In Anzeigefeldern auf dem Gleisbildstellpult erscheint die eingelesene Nummer. Die Nummer kann der Decoderadresse entsprechen oder auch eine imaginäre Zugnummer darstellen. Diese Überwachung ist auch nur punktuell und macht in dem beschriebenen Fall durchaus Sinn. Im Gegensatz dazu steht die Möglichkeit, die Adresse der Lokdecoder über spezielle Gleisbesetztmodule auszulesen. Sie werden über den RückMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Busse – Verbindungen zwischen den Geräten
Die Intellibox hat Anschlüsse für das LocoNet, s88-Module, Booster und Computer. Auch eine Anschlussbuchse für die Lokmaus 1 von Roco ist vorhanden. Trotz der vielen Anschlussmöglichkeiten können z.B. Rückmeldemodule von Lenz nicht angeschlossen werden, da der RS-Bus nicht vorgesehen ist. Selectrix-Komponenten finden ebenfalls keinen Anschluss.
meldebus an die Zentrale gemeldet. Diese Option ist für das DCC- und das Selectrix-System in der Entwicklung, beide Systeme werden nicht miteinander kompatibel sein. Bei entsprechender Ausstattung mit Besetztmeldern, die die Lokadresse lesen und melden können, wäre die Überwachung flächendeckend.
Digitalisieren einer vorhandenen Anlage Viele möchten gern den Komfort digitaler Steuerungen auf einer bestehenden Modelleisenbahnanlage nutzen. Da stellt sich unweigerlich die Frage, wie eine Umstellung auf Digitalbetrieb vonstatten geht. Allgemeingültige Tipps für den problemlosen Umstieg können nicht gegeben werden. Zu unterschiedlich sind die Anlagen aufgebaut und zu unterschiedlich sind die Betriebswünsche. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Gleich- oder Wechselstromanlage umgerüstet werden soll. Fall 1: Wird die Anlage manuell gesteuert, also ohne Automatisierung (Bremsbausteine, Aufenthaltsschalter usw.), ist der Umstieg einfach. Anstelle des Fahrpults wird die Digitalzentrale angeschlossen. Das Schalten der Weichen kann weiterhin manuell erfolgen. Fall 2: Verfügt die Anlage über eine Blockstrecken- und/oder Schattenbahnhofssteuerung, wird es schwieriger. Es gibt Steuerbausteine, die nur im analogen Betrieb eingesetzt werden dürfen, aber auch solche, die in digitalen Systemen funktionieren. Eine Überprüfung ist empfehlenswert, da entweder die eingebauten Steuerungen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Schaden nehmen oder aber die Digitalsteuerung nicht optimal funktioniert. Das Problem gilt übrigens für alle digitalen Steuerungen. Im Zweifelsfall sollten die Steuerungsbausteine zugunsten eines einwandfreien Digitalbetriebs entfernt werden. Fall 3: Soll eine Modellbahnanlage mit umfangreichem Automatikbetrieb auf ein Digitalsystem mit komfortabler Computersteuerung umgerüstet werden, wird der Arbeitsaufwand etwas größer. Nimmt man noch die eingebauten Reedkontakte und ergänzt sie um weitere oder steigt man um auf eine Gleisbesetztmeldung? Ein Umverdrahten an die Anschlüsse digitaler Bausteine birgt sehr viele Fehlerquellen. Möglicherweise werden unnötige Querverbindungen nicht erkannt oder neue geschaffen, die späteren das Leben schwer machen. Empfehlenswert ist es, die komplette Altverkabelung rückstandsfrei zu entfernen. Das Neuverlegen der Kabel ist einfacher, als die alten „Spagettiknoten” zu entwirren. Zudem können Fehler der Vergangenheit, wie z.B. zu geringe Kabelquerschnitte, vermieden werden.
Schnittstelle Mensch–Maschine Die Digitalsteuerungen sind technisch gesehen einfache, aber wirkungsvolle Werkzeuge. Die eigentlichen Probleme bereiten eher die Bedienoberflächen zum Einstellen oder Steuern. Fast jedes Gerät folgt einer anderen Philosophie. Hier muss der Modellbahner entscheiden, was für ihn einerseits einfach und andererseits praktisch für die Steuerung seiner Modellbahn ist. gp
Ein einheitliches und systemübergeifendes Bussystem, das die digitalen Steuergeräte, Weichendecoder, Rückmeldemodule usw. verbindet, gibt es nicht. Eine Reihe von Herstellerlösungen bieten den Modellbahnern eine Vielzahl von Möglichkeiten, die untereinander nicht oder nicht erkennbar kompatibel sind. An den Steckerverbindungen kann man sich nicht orientieren. Western- und 180°-DIN-Stecker bieten die Hersteller für die verschiedenen Bussysteme an. Die passen zwar mechanisch in die Geräte verschiedener Hersteller, elektrotechnisch gibt es wegen unterschiedlicher PIN-Belegungen, Spannungen und Datenformate im günstigsten Fall nur Kuddelmuddel. Die Bus-Vielfalt betrifft eigentlich nur das DCC-System, wobei die Intellibox von Uhlenbrock und das Twin-Center von Fleischmann der DCC-Fraktion noch zusätzlich den s88-Bus von Märklin und die Verwendung preiswerter Rückmeldemodule von Drittanbietern eröffnen. Andererseits bekommen die MotorolaFahrer mit den beiden genannten Zentralen die Möglichkeit, mit der Lokmaus 1 von Roco oder dem Fred von Uhlenbrock ihre Loks zu steuern. Zudem wird den Märklinisten, die überwiegend mit Motorola fahren, über die Intellibox die Möglichkeit geboten, das LocoNet zu nutzen. Gerätebus: Über den Gerätebus werden Geräte zum Steuern von Lokomotiven, Schalten von Weichen und Abfragen von Rückmeldemodulen angeschlossen. Hinter dem XpressNet von Lenz und dem RocoNet von Roco verbirgt sich der RS485-Bus. Das Twin-Center von Fleischmann, die Intellibox von Uhlenbrock – sowie Steuer- und Rückmeldemodule von Uhlenbrock – und die digitalen Bausteine von Digitrax verwenden das LocoNet zum Steuern und Rückmelden. Steuerbus: Über den Steuerbus bekommen Fahrzeug- und Funktionsdecoder die Stellbefehle. Die Steuerbusleitung für die Fahrzeugdecoder ist das Gleis, über das die bekannten Datenformate DCC, MM oder SX gesendet werden. Rückmeldebus: Zweiadriger Bus für Rückmeldemodule. Typische Rückmeldebusse sind der s88-Bus von Märklin oder der RS-Bus von Lenz Elektronik. Der Selectrix-Bus ist ein Systembus und beinhaltet Geräte-, Steuer- und Rückmeldebus.
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GRUNDLAGEN
Die Digital-Karriere
Stöbern, Starten, Steuern Digitale ModelleisenbahnSteuerungen bieten mehr als nur komfortables Fahren. Weichen, Signale usw. lassen sich ebenso digital schalten. Möglichkeiten der Fahrdienstleitung eröffnen sich mit Digitalsystemen fast wie beim Vorbild, wenn man Rückmeldungen einrichtet und einen Computer anschließt.
W
er meint „Startpackungen sind Kinderkram!“ irrt gewaltig. Natürlich sind die Zusammenstellungen mit Spielzügen, Bettungsschienen und Trillerpfeife vordergründig auf Kinder ausgerichtet. Aber die meisten
Neue Märklin-Lokomotiven sind serienmäßig mit einem Lokdecoder ausgestattet. Über das System Märklin-Digital lässt sich z.B. der Rauchgenerator des Big Boy schalten. Das Keyboard dient zum Stellen von Weichen und Signalen sowie zum Schalten von anderem Zubehör.
Digitalsysteme in den Startpackungen bieten mehr als nur Kinderspielspaß. „Start“ bedeutet zweierlei: Beginn der Modellbahnerei für die einen und Einstieg in komfortable Modellbahn-Steuertechnik für die anderen. In jedem Fall kann ein Set-Angebot willkommen sein, insbesondere wenn es preislich gegenüber den einzeln zusammengestellten Komponenten attraktiv ist.
Fahren Ist eine Startpackung beschafft, lässt sich mit ihr komfortables Fahren prak-
Fahren
Ein Digitalsystem lässt sich als reine Fahrzeugsteuerung verwenden. Man benötigt dazu mindestens ein Eingabegerät und eine Elektronik, die die Steuerbefehle an die Loks schickt (Zentrale). Außerdem muss in jeder Lok ein Digitaldecoder (Empfängerbaustein) eingebaut sein, der die Steuersignale für die jeweilige Lok ausfiltert und den Motor mit Strom versorgt.
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Beispiel: Das Minitrix-Startset enthält das Central Control 2000, welches Zentrale und Eingabegerät für neun Loks ist. Es kann bei Bedarf z.B. um ein oder mehrere Control-Handys erweitert werden.
tizieren. Fahrkultur durch sanftes Anfahren und massesimulierendes Beschleunigen sowie Bremsen beeindrucken Modellbahnlokführer und Zuschauer. Je nach Möglichkeiten von System und Triebfahrzeug lassen sich mehrere Funktionen wie Licht, Rauch und Vorbild-Antriebsgeräusch schalten. Fernsteuerbare Modellbahnkupplungen ermöglichen sogar Rangierfahrten, ohne dass man von Hand eingreifen muss. Ortsfeste Entkuppler im Gleis werden entbehrlich.
Schalten Die Digitalweiche, die in einem RocoSet enthalten ist, bietet dem Spielbahner weiteren Komfort: Sie wird wie jede normale Weiche einfach ins Gleisbild eingebaut. Ohne Kabel anzuschließen ist sie sodann fernsteuerbar. (Sie besitzt dazu einen Empfängerbaustein, der mit den Schienen werksseitig elektrisch verbunden und eingebaut ist, kombiniert mit einem Spulenantrieb.) Doch auch alle klassischen Weichenantriebe können digital gesteuert werden. Hierfür gibt es separate Bausteine in Ausführungen für Impuls- und Dauerstrom oder für selbst umpolende Motorweichenantriebe. Um beispielsweise Weichen zu stellen, betätigt man bei manchen Handreglern entsprechende Tastenkombinationen. Einfacher wird es mit so MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Fahren + Schalten
Neben dem Fahren ist auch das Schalten von Weichen, Signalen usw. möglich. Wie die Loks werden die Schaltmittel über Decoder angesteuert. Schaltbefehle werden über Eingabegeräte wie Fahrregler oder Weichenkeyboards erteilt. In einige Systeme lassen sich auch Gleisbildstellpulte (Tasten und Ausleuchtung) einbinden.
genannten Keyboards. Je nach System und Konstruktion lassen sich die Weichen mehr oder weniger einfach anwählen und stellen. Bei Rocos Weichenkeyboard tippt man zunächst über die Zifferntasten die dreistellige Weichennummer ein und drückt dann den Knopf für Abzweig bzw. Geradeaus. Bei umfangreicheren Anlagen benötigt das direkte Weichenstellen viel Zeit. Daher gibt es spezielle Keyboards, die mehrere Weichenfolgen (Fahrstraßen) speichern können. Beim MärklinDigitalsystem heißt das Fahrstraßen-
keyboard Memory. Selectrix-kompatible Systeme bieten beispielsweise die Möglichkeit, Modellbahntastaturen oder auch Gleisbildstellpulte anzuschließen.
Melden So praktisch Keyboards und Fahrstraßenpulte auch sein mögen, spätestens wenn ein Schattenbahnhof in die Steuerung einbezogen wird, nutzen sie wenig, solange man nicht genau weiß, ob die Gleise belegt sind oder nicht.
Beispiel: Die in den Roco-Startpackungen enthaltenen Grundkomponenten Lokmaus2 und Verstärker (schwarzer Kasten) können zum komfortablen Schalten mit dem Weichenkeyboard ergänzt werden. Weichen ohne eingebauten Digitalantrieb müssen an einen Schaltmitteldecoder – hier ein LS100 von Lenz – angeschlossen werden.
Also haben die Digital-Entwickler sich Gedanken gemacht und eine Rückmeldemöglichkeit geschaffen. Ob Weichenstellung, Gleisschaltkontakt oder Besetztmelder (Verfahren, bei dem mittels Stromfühlerprinzip ermittelt wird, ob sich ein Zug fahrend oder stehend auf dem Gleis befindet) – jedes dieser Elemente kann seine Meldung ins System einspeisen. Je nach System erfolgt dies über den Gerätebus oder über einen speziellen Rückmeldebus. Systemabhängig werden diese Rückmeldungen in bestimmten Bausteinen
Fahren + Schalten + Melden
Bei etwas größeren Anlagen und in verdeckten Bereichen ist es nützlich, nicht nur die Fahr- und Schaltbefehle auszulösen, sondern zu sehen, ob die Schaltmittel korrekt geschaltet haben oder ob ein Gleisabschnitt besetzt ist. Dazu lassen sich die meisten Systeme um eine Rückmeldung (rote Linien) erweitern. Sofern die Eingabegeräte dafür ausgelegt sind, können sogar Fahrstraßen mit Abhängigkeiten verbunden werden.
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Beispiel: Die in Startpackungen enthaltene Zentrale (Central unit, Mitte, unten) kann zum Steuern von Fahrzeugen um Fahrgeräte (control 80f, 2 x r.u.), zum Schalten von Weichen um das Keyboard (2. v. li.) und zum Fahrstraßenschalten um das Memory (li. u.) erweitert werden. Als Rückmelder dienen s88-Bausteine, zum Schalten Viessmann-Decoder.
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angezeigt. Bei Digital plus ist beispielsweise der Handregler LH100 dazu geeignet. Das ist besonders bei Bau- und Wartungsarbeiten nützlich. Märklins Memory ist in der Lage, Rückmeldungen vom s88-Bus auszuwerten um Fahrstraßen nur dann freizugeben (zu schalten), wenn z.B. die entsprechenden Gleise frei sind. Auf diese Weise können automatische Abläufe verwirklicht werden.
Fahrdienstleitung Wem Bedienung und Programmierung dieser Pulte zu kompliziert ist, hat mit digitalen Modellbahnsteuerungen noch eine weitere Möglichkeit: Mit einem angeschlossenen Computer und einem geeigneten Programm lassen sich Keyboards wie Fahrstraßenpulte gut und gerne ersetzen. Zunächst wird man ein Gleisbildpult am Computermonitor entwerfen und dieses anschließend zum Stellwerk erheben (Keyboardersatz). Auch die Rückmeldungen lassen sich im Monitor-Gleisbild anzeigen, sodass stets aktuell die Weichenstellungen und die belegten Gleise (so sie an die Rückmeldung angeschlossen sind) angezeigt werden. Je nach Software lassen sich Weichenkombinationen zu Fahrstraßen zusammenfassen und mit Abhängigkeiten verbinden (FahrstraßenpultErsatz). Somit wird für Betriebssicher-
Jedes System hat seine eigenen Anschlüsse. Hinzugekaufte Erweiterungskomponenten müssen darauf abgestimmt sein, wenn sie sich auf Anhieb anschließen lassen sollen.
heit gesorgt; Störungen durch Karambolagen lassen sich vermeiden. Doch Programme können noch weit mehr: Sie steuern Züge per BildschirmHandregler oder automatisch. Je nach Software ermöglichen die Automatismen eine „schlichte“ Zugfolgesteuerung oder auch Betrieb nach Fahrplan. Dennoch bleibt der Mensch nicht außen vor. Man kann die Automatik im Hintergrund laufen lassen und selbst einen Zug steuern. Genauso gut ist es möglich, sich als Lokführer im „Planbetrieb“ zu verdingen. Bei all diesen beeindruckenden Möglichkeiten sollte man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sich Abhängigkeiten und Automatismen nicht aus dem Ärmel schütteln lassen. Doch da es hier im Gegensatz zum Vorbild um
ein Hobby geht, kann man sich nach der Modellbahnerdevise „Der Weg ist das Ziel“ gemach voranarbeiten. Bei der Auswahl des Systems sollte man sich Zeit lassen. Wichtig ist, vor der Anschaffung vorausschauend zu planen, um sich auch künftige Betriebswünsche erfüllen zu können. Um dazu in der Lage zu sein, ist eine gründliche Vergleichsrecherche zu empfehlen. Hat man sich erst einmal für ein System entschieden, wird man ihm treu bleiben. Nur wenige Komponenten (z.B. Eingabegeräte mit LocoNet-Bus) sind universell, also bei mehreren Systemen, einsetzbar. Außerdem lohnt sich ein Blick „zur Seite“: Es gibt Anbieter, die ergänzende Komponenten im Programm haben, welche durchaus nützlich sind. Rainer Ippen
Fahren + Schalten + Melden + „Fahrdienstleitung“
Die ganze Komplexität der Fahrdienstleitung lässt sich weitgehend erschließen, wenn neben den Eingabegeräten auch Computeranschluss möglich ist. Zusammen mit geeigneter Steuerungsoftware lassen sich nicht nur die Weichen auf einem Bildschirm-Gleisbildstellpult schalten, sondern diese von Belegt-, Weichen- und Signalstellungen abhängig machen. Auch voll- oder teilautomatischer Fahrplanbetrieb oder automatischer Hintergrundbetrieb in Kombination mit Handsteuerung, z.B. für Rangierfahrten, sind möglich.
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Beispiel: Die in den Lenz-Startsets 90 und 100 enthaltene Zentrale-VerstärkerHandregler-Kombination lässt sich mit weiteren Handreglern zur Handsteuerung und mit einem Interface zur Computeranbindung erweitern. Die Rückmeldungen (grüne Linien) werden über Zentrale und Interface an die Steuerungssoftware im Computer weitergegeben, der beispielsweise automatisch Weichen und Signale stellt und die Zugfahrt bei freien Gleisen steuert.
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NEWS CHECK
VERWALTUNGSDIENST • Modellbahnverwaltung € 38,– ** • Ursula Zander Karl-Arnold-Str. 83 D-52511 Geilenkirchen www.modellbahnverwaltung.de • Erhältlich direkt
HELFERLEIN IM UNTERGRUND • Lokdecoder LD-W-2 Art.-Nr. 21 86 82 (Conrad) € 29,95 * • Lokdecoder LD-G-5 Art.-Nr. 21 85 59 (Conrad) € 19,95 * Art.-Nr. 21 85 64 (Conrad) € 24,95 * (NEM 652-Stecker) • Schattenbahnhofssteuerung SBS-1, Basismodul Art.-Nr. 21 86 94 (Conrad) € 159,– * (Bausatz) Art.-Nr. 21 86 95 (Conrad) € 189,– * (Fertigbaustein) • Schattenbahnhofssteuerung SBS-1, Erweiterungsmodul Art.-Nr. 21 86 91 (Conrad) € 39,90 * (Bausatz) Art.-Nr. 21 86 92 (Conrad) € 49,90 * (Fertigbaustein) • Tams Elektronik Sievertstr. 22 D-30625 Hannover www.tams-online.de • Erhältlich direkt oder über Conrad Elektronik
Der neue Motorola-Decoder LD-W-2 bringt mit seinem lastgeregelten Motorausgang Allstrommotoren Gehorsam bei. So werden jetzt Züge auch mit geringen Geschwindigkeiten gleichmäßig durch Weichenstraßen sowie über Steigungs- und Gefällstrecken gezogen. Daneben bietet er noch Features wie 27 Fahrstufen – intern hat er 128 – und Speicherung der aktuellen Fahrtrichtung sowie Zustände der Sonderfunktionen F3 und F4 bei einer Richtungsänderung. Mit F3 wird die Massensimulation ein- bzw. ausgeschaltet, mit F4 die Lastregelung. Die Sonderfunktionen F1 bis F4 sind im Motorola-I-Format nicht verfügbar. Mit dem schon seit geraumer Zeit lieferbaren Decoder LD-G-5 ist der erste DCC-Decoder im Tams-Sortiment verfügbar. Er kann 22
Lokdecoder LD-W-2 und LD-G-5 von Tams
mit kurzer und langer Adressen angesprochen werden und hat drei Funktionsausgänge. F0 (Lokbeleuchtung) kann fahrtrichtungssabhängig oder -unabhängig eingestellt werden. F2 lässt sich über die CV 56 in ihrer Funktionsweise programmieren. Er reagiert wahlweise auf 14 oder 28 Fahrstufen. Der Decoder verfügt zwar über keine Lastregelung, hat aber einen schaltbaren Rangiergang. Die geringen Abmessungen prädestinieren ihn für kleinere H0-Lokomotiven. Die neue Schattenbahnhofssteuerung kommt sowohl den Analogfahrern der Wechsel- und Gleichstromfraktion zugute, wie auch den Digitalisten. Mit der Steuerung können bis zu 32 Gleise und zusätzlich ein Durchfahrgleis überwacht werden. Sie besteht aus einem Basismodul, das die Steuerung und zusätzlich die Überwachung von zwei
Abstell- und dem Durchfahrgleis enthält. Für den vollen Ausbau muss das Basismodul mit 15 Gleismodulen erweitert werden. Über ein Anzeige- und Bedienmodul, das zur Ausstattung des Basismoduls gehört, erfolgt die Bedienung bzw. die Auswahl der Betriebsarten. So lässt sich eine Zufallssteuerung einstellen, oder aber ein Betriebsmodus, der die Reihenfolge der Züge bei der Ein- und Ausfahrt beibehält. Zudem lässt sich die Steuerung auf manuellen Betrieb schalten um bestimmte Züge zu starten. Die aktive Betriebsart wird gespeichert. Die Module steuern die zum Abstellgleis gehörenden Weichen. Ist ein Zug in ein Abstellgleis eingefahren, werden die Weichen auf „Vorbeifahrt“ gestellt. Nach dem Freiwerden eines Gleises werden die zugehörigen Weichen auf Einfahrt gestellt.
Seit kurzem steht die Version 17 des Modellbahnverwaltungsprogramms zur Verfügung und erlaubt die Bearbeitung von sechs Sammellisten. Es können aber auch zusätzliche Arbeitsdateien erstellt werden. Die Dateneingabe- und Ausgabefelder sind vom Anwender nach seinen Vorstellungen und Wünschen zu beschriften. Dadurch kann das Modellbahnverwaltungsprogramm individuell an vielerlei Bedürfnisse angepasst werden. Neben vielfältigen Selektionsmöglichkeiten gibt es ein zusätzliches Textfenster für jedes Modell, in das Besonderheiten eingetragen werden können. Für eine Datenausgabe können spezielle Datenfelder ausgewählt werden. Bei Zugzusammenstellungen wird auch die Zuglänge ausgegeben. Zu jedem Modell können eigene Abbildungen im BMP- oder JPG-Format eingebunden werden. Eine Bibliothek mit etwa 5000 Bildern steht zur Verfügung. Verwaltungsprogramm für die Modellbahnsammlung mit vielen Editiermöglicheiten von Ursula Zander für WindowsBetriebssysteme
* = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis
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NEUE FAHRGEFÜHLE • Steuergerät „Daisy“ Art.-Nr. 66200 € 118,– * • Analog-Startset „Daisy“ Art.-Nr. 64000 € 199,– * • Digital-H0 Startset „Daisy“ Art.-Nr. 64200 € 289,– * • Profi-Control Art.-Nr. 65500 € 580,– * • LocoNet Rückmeldedecoder Art.-Nr. 63340 € 96,– * • Rückmeldedecoder Art.-Nr. 63350 € 56,– * • Multiprotokoll-Decoder Art.-Nr. 73500 € 39,– * • Uhlenbrock Elektronik Mercatorstr. 6 D-46244 Bottrop www.uhlenbrock.de • Erhältlich im Fachhandel
Fahrgefühle der Extraklasse werden mit Daisy und dem Profi-Control vermittelt. Hinter Daisy verbirgt sich ein interessantes Konzept, denn Daisy ist ein mobiles Steuergerät. Es lässt sich sowohl zum Steuern konventioneller Gleichstromwie auch digitaler Anlagen einsetzen. Aus diesem Grund ist die Anschaffung von Daisy bei einem späteren digitalen Ausbau keine Fehlinvestition. Für den analogen Betrieb sind allerdings noch ein
Profi-Control von Uhlenbrock
Fahrstromverstärker „Booster 2“ und ein Transformator nötig. Verfügt die Anlage über mehrere Fahrstromkreise, ist für jeden ein Booster 2 erforderlich. Mehrere Daisys können miteinander kombiniert eingesetzt werden, wobei mit jedem Steuergerät auf einen Booster zugegriffen werden kann. Innerhalb der Fahrstromkreise können nicht mehrere Loks unabhängig voneinander betrieben werden. Diese Option kann genutzt werden, wenn die Loks mit Lokdecodern ausgerüstet sind. Denn Daisy ist eine Digital-Zentrale für DCCund MMt. Neben 9999 ansprechbaren Adressen für den digitalen Fahrbetrieb kann zudem noch eine Adresse zur Steuerung einer analogen Lok genutzt werden. Zum digitalen Schalten von Weichen mit entsprechenden Weichendecodern können 256 Adressen genutzt werden.
Rückmeldemodule für Mittel- und konventionelle Zweileitergleise von Uhlenbrock mit Ansschluss für das LocoNet. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Steuergerät „Daisy“ für analogen und digitalen Betrieb (oben) sowie der Minidecoder von Uhlenbrock neben einem H0Preiserlein
Daisy ist zwar eine DigitalZentrale, wird aber in Verbindung mit einer Intellibox oder einem Twin-Center zu einem reinen Steuergerät. Der Anschluss erfolgt über das LocoNet. Für den Einstieg wird ein analoges und ein digitales Startset angeboten. Das analoge umfasst das Steuergerät Daisy und einen Booster 2, beim digitalen kommen noch ein Mini- oder H0-Lokdecoder mit Lastregelung und ein Weichendecoder hinzu. Beide Sets sind mit einem 45-VA-Trafo ausgerüstet. Fahrgefühle wie in einer „richtigen“ Lok kommen mit dem Profi-Control auf. Über das Handrad eines Stufendrehschalters wird die Geschwindigkeit gewählt. Hebel für die Fahrtrichtung und den Bremsdruck sowie Kippschalter für diverse Funktionen runden die Bedienung ab. Zeigerinstrumente informieren über Fahrgeschwindigkeit, Fahr-
schalterstellung und Bremsdruck. Der Anschluss erfolgt über das LocoNet. Die Lokadresse wird über die Zentrale dem Profi-Control zugewiesen. Bereits ausgeliefert sind die Besetztmodule für das Mittel- und konventionelle Zweileitergleis für jeweils 8 Gleisabschnitte. Es werden die Besetztzustände und zudem die Fahrspannung überprüft. Verzögerungszeiten sind für jeden Eingang einzeln einstellbar. Der Anschluss erfolgt über das LocoNet. Insgesamt stehen 2048 Adressen für die Gleisanschlüsse zur Verfügung. Ein kleines Highlight ist der kleine Multiprotokolldecoder. Er beherrscht neben DCC und Motorola auch Selectrix und kann zudem auf Gleichstromanlagen eingesetzt werden. DCC und MM erkennt der Winzling automatisch, auf SX muss er eingestellt werden. Technische Daten siehe Decoderübersicht. 23
Startset mit der neuen Zentraleinheit SLX 850 von Rautenhaus Digital. Das Startset gibt es auch für ZBahner mit dem neuen Micro-Decoder.
DIE DRITTE IM BUNDE • Zentraleinheit SLX 850 Art.-Nr. SLX 850 € 109,90 * • Startset 1 Art.-Nr. Startset 1 € 269,90 * • Startset 2 Art.-Nr. Startset 2 € 334,90 * • Startset „Z“ Art.-Nr. Startset Z € 344,90 * • Rautenhaus Digital • Vertrieb: MDVR, Walter Radtke Unterbruch 91 D-47877 Willich-Schiefbahn www.mdvr.de
Das Selectrix-System erhält wieder Zuwachs in Form einer dritten Zentrale. Gegenüber den Zentralen von Trix und Digirail (MÜT) ist die von Rautenhaus im wahrsten Sinne des Wortes eine Blackbox ohne Bedienelemente. Ganz ohne Bedienelemente ist sie jedoch nicht: Über ein Mäuseklavier können verschiedene Betriebsmodi eingestellt werden. In der neuen Zentrale ist ein Booster integriert, der 1500 mA Fahrstrom liefert. Wer mehr „Saft“ für Loks benötigt, kann weitere Booster anschließen. Ein Anschluss für ein Programmier- bzw. Servicegleis ist vorhanden. Die Zentrale unterstützt alle 112 Adressen des Selec24
trix-Systems. Dabei werden dem Modellbahner zwei SxBusse zur Verfügung gestellt: Sx-Bus 0 steht mit 112 Adressen zum Fahren, Schalten und Melden zur Verfügung. Über den SxBus 1 können weitere 112 Adressen ausschließlich zum Schalten und Melden genutzt werden. Die Zentraleinheit ist gegen Kurzschluss und Unterspannung geschützt. Bei einem Kurzschluss des Gleisanschlusses wird dieser abgeschaltet, während der Systembus weiter betriebsfähig ist. Das ist sehr praktisch, den trotz Kurzschluss können Weichen noch gestellt werden Um die neue Zentraleinheit herum werden zwangsläufig einige neue Startsets angeboten. Startset 1 beinhaltet neben der Zentrale noch das Multifunktionsfahrpult. Es verfügt neben einem Programmiergleisanschluss über die Möglchkeiten zu schalten und Rückmeldungen abzufragen. Dem Startset 2 liegen wahlweise zwei Decoder SLX 830 (vorwiegend für N) oder SLX 832 (vorwiegend für H0) bei. Ein besonderes Schmankerl für die ZBahner dürfte das Startset „Z“ sein. Ihm liegen zwei Micro-Decoder SLX 831 bei, die in so ziemlich jede Z-Lok hineinpassen.
Der kleinste Decoder wird von einem H0-Preiserlein präsentiert: Micro-DHL 050 für das Selectrix-System von Doehler & Haass.
DEFINITIV DER KLEINSTE • Micro-DHL 050 € 44,– * • Hersteller: Doehler & Haass • Vertrieb: • MDVR, Walter Radtke Unterbruch 91 D-47877 Willich-Schiefbahn www.mdvr.de • MÜT, Digirail Neufeldstr. 5 D-85232 Bergkirchen www.muet.de
Viele brüsten sich damit, den Kleinsten, den Längsten oder was auch immer zu haben. Der Micro-DHL 050 von Doehler & Haass ist definitiv der zurzeit kleinste Fahrzeugdecoder der Welt. Das gilt ohne Einschränkung für die Leistung, das Proto-
koll oder Ähnliches. Zu betrachten ist neben dem geringen Flächenbedarf – besonders die Breite – auch die minimale Höhe durch die einseitige Bestückung der dünnen Platine. Auf geringe Abmessungen legten die Entwickler des Selectrix-Decoders wert, um auch den Z-Bahnern die Digitalisierung ihrer Loks zu ermöglichen. Aber nicht nur für ZBahner ist der Micro-Decoder interessant. Denn mit einem Motorstrom von maximal 500 mA wird er auch mit N- und kleineren H0-Loks fertig. Praktisch für Fahrzeuge, die sonst wegen Platzmangels eine Digitalisierung nicht ermöglichen. Zudem kann eine fahrtrichtungsabhängige Stirnbeleuchtung angeschlossen werden. Die entsprechenden Funktionsausgänge stellen 150 mA zur Verfügung. Die gesamte Strombelastung darf 500 mA nicht überschreiten. Benötigt die Stirnbeleuchtung 100 mA, stehen dem Motor noch 400 mA zur Verfügung. Damit der Decoder nicht wegen Überlastung das Zeitliche segnet, ist er gegen Kurzschluss und Überlastung an allen Ausgängen geschützt. Natürlich verfügt der winzige Selectrix-Decoder auch über die fantastische Motorregelung, die seine größeren Brüder auszeichnet. Damit lernen die üblicherweise zu schnell fahrenden Z-Loks auch das Langsamfahren im Rangiergang. Die Motoransteuerung erlaubt auch den Anschluss von Glockenankermotoren. Neben den bekannten Anbietern von Selectrix-kompatiblen Systemen wird der Micro-Decoder auch von Viessmann vertrieben. Die flächendeckende Verfügbarkeit von Viessmann-Produkten spricht sicherlich für eine weitere Festigung des Selectrix-Systems am Markt. Technische Daten siehe Decoderübersicht. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
NEWS CHECK
FAHREN, SCHALTEN, MELDEN • Besetztmeldemodul Art.-Nr. 5233 € 42,90 ** • Digital-Formsignal Art.-Nr. 4700 € 41,60 ** • Lokdecoder-Einbauset Art.-Nr. 6819 € 4,95 ** • Miniatur-Lokdecoder Art.-Nr. 5240 € 26,95 ** • Lokdecoder Multitalent Art.-Nr. 5246 € 37,95 ** • Viessmann Modellspielwaren Am Bahnhof 1 D-35116 Hatzfeld www.viessmann-modell.de • Erhältlich im Fachhandel
Bereits im Handel erhältlich ist das preiswerte Gleisbesetztmeldemodul 5233 unter der Bezeichnung „Rückmeldedecoder mit Gleisbesetztmelder“. Überwacht werden acht Gleisabschnitte mit einem Stromfühler. Die Rückmeldung zur Zentrale erfolgt über den s88-Bus. Das Modul kann für alle Gleissysteme benutzt werden. Im Laufe des Oktober erfolgt die Auslieferung des Digital-Formsignals. Ein Decoder, der sowohl das Motorola wie auch DCCFomat versteht, ist im Signalsockel integriert. Der Anschluss zum Stellen des Signals kann direkt an den Gleisanschlüssen erfolgen. Für die Beleuchtung und die Programmierung sind weitere Kabel herausgeführt. Das Signal schaltet wie von
Besetztmelder für Gleisabschnitte. Die Rückmeldung erfolgt über den s88-Bus.
Formsignal mit integriertem Decoder für das DCC- und Motorola-Format
Viessmann bekannt recht weich um. Sehr hilfreich für den engagierten Modellbahner, der seine Lokdecoder in Eigenregie einbaut, ist das Lokdecoder-Einbauset. Es enthält neben verschiedenfarbiger dünner Litze auch dünne Schrumpfschläuche zum Isolieren von Kabelverbindungen; zwei unterschiedlich große Klarsichtschrumpfschläuche zur Isolierung von Decodern sind ebenfalls enthalten. Bei deren Verwendung ist allerdings die Wärmeentwicklung des Decoders unter Last zu bedenken. Wird der Decoder im Betrieb heiß, sollte auf die isolierenden Schrumpfschläuche verzichtet werden. Klebepads und dünnes Elektronik-Lötzinn runden das praktische Set ab. Viessmann erweitert sein Sortiment mit Lokdecodern, deren Auslieferung im Oktober beginnen soll. Für kleine H0-Loks sowie TT- und N-
Praktisches Einbauset für Lokdecoder von Viessmann
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Fahrzeuge ist der Miniaturdecoder 5240 konzipiert, der einen maximalen Motorstrom von 500 mA zur Verfügung stellt. Der Decoder wird mit offenen Kabelenden oder mit S-Schnittstellenstecker angeboten. Neben den in der Decoderliste auf Seite 36 aufgeführten Eigenschaften ist noch hinzuzufügen, dass die Motoransteuerung mit 120 Hz erfolgt. Laut Angaben ist er auch für Glockenankermotoren geeignet. Dieser wird aber wegen der niedrigen Ansteuerfrequenz nicht lautlos arbeiten. Die Lichtausgänge liefern 150 mA und sind ebenfalls gegen Kurzschluss gesichert Der Multitalent 5246 ist quasi der Luxusdecoder im
Programm und beherrscht neben dem DCC- auch das alte und neue Motorola-Format. Er liefert satte 1100 mA auch für stromhungrige H0Lokomotiven. Im Falle eines Kurzschlusses schaltet der Decoder ab. Das Motormanagement bietet eine niedrige Ansteuerfrequenz von 120 Hz und für Präzisionsund Glockenankermotoren eine hohe von 15,5 kHz. Die Lastregelung ist einstellbar um sie an die Antriebe der Loks anpassen zu können.
* = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis
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NEWS CHECK
AUFGEWERTET • Zentrale LZV 100 Art.-Nr. 20110 Preis noch nicht verfügbar • Startset „Set 90“ Art.-Nr. 60090 € 250,– ** • Startset „Set 100“ Art.-Nr. 60100 € 300,– ** • Lenz Elektronik GmbH Hüttenbergstraße 29 D-35398 Giessen-Allendorf www.lenz-elektronik.de • Erhältlich im Fachhandel
Der alte König ist zwar noch nicht tot, aber der neue soll schon hochleben. Gemeint ist die neue Kombizentrale LZV 100, die keine grundlegend neue Kreation aus dem Hause Lenz ist. Vielmehr wurde die bisherige Zentrale LZ 100 mit dem Fahrstromverstärker LV 101 zu einer Einheit verheiratet. Das erreichte Ziel ist ein kleinerer Preis gegenüber den beiden Einzelgeräten. Die LZV 100 erzeugt ein NMRA-konformes DCC-Format, das am Gleisausgang zur Verfügung steht. Neben dem XpressNet-Gerätebus ist noch ein Anschluss für den zweiadrigen RS-Rückmeldebus vorhanden. Zur Option auf dem Hauptgleis programmieren zu können, gibt es noch einen Anschluss für ein
separates Programmiergleis. Der Boosterteil liefert 3 Ampere Fahrstrom. Der günstigere Preis schlägt sich besonders bei den beiden neuen Startsets nieder. Das Set 90 umfasst neben der Kombizentrale den Handregler LH 90 (mit Drehknopf) und einen Lokdecoder LE1035. Der Handregler LH 100 (Tastensteuerung) dient dem Set 100 als universelles Steuergerät. FAHREN MIT KNEBEL • Zentrale DCS 50 Art.-Nr. DCS 50 Preis noch nicht verfügbar • Digitrax 450 Cemetery St. #206 Norcross, GA 30071-4228 USA • Erhältlich im Fachhandel
Auf der Chicagoer Ausstellung stellte Digitrax dem Trend folgend die Steuerzentrale DCS 50 mit integrierter, am Vorbild orientierter Bedienung mit Knebelschalter vor. Neben diesen optischen und von der Bedienung her interessanten Besonderheiten bietet die Zentrale weitere Features. Es können 9000 Lokund 999 Weichenadressen angesprochen werden und sie kann bis zu zehn Loks innerhalb jeder vorgegebenen Zeit steuern. Für den Partnerbetrieb lassen sich über das LocoNet bis zu zehn Steuergeräte anschließen. Es lassen sich 128 Fahrstufen nutzen und
Das Route-Control von Roco kann 32 Fahrstraßen mit jeweils 98 Stellschritten verwalten.
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Zentrale und Booster in einem Gehäuse soll nicht nur die beiden neuen Einsteigersets von Lenz attraktiver gestalten.
Steuerzentrale von Digitrax für Analog- und Digitalbetrieb
alle CVs von Decodern programmieren. Mit der DCS 50 lassen sich auch Lokomotiven ohne Decoder steuern. Das Steuergerät verhält sich an analogen Modellbahnanlagen wie ein Gleichstromfahrpult, allerdings mit der Option, auch Loks mit Decoder fahren zu können. DURCHSCHALTEN • Route-Control Art.-Nr. 10772 € 120,– • Roco Modellspielwaren GmbH Jacob-Auer-Str. 8 A-5033 Salzburg www.roco.at • Erhältlich im Fachhandel
Das Weichen-Keyboard ist um die Funktion des Stellens von Fahrstraßen erweitert worden und nun als RouteControl lieferbar. Es lassen sich weiterhin Weichen auch einzeln schalten. Es kann als einzelnes Gerät am MausBus zusammen mit der
Roco-Zentrale 10751 eingesetzt werden, während im RocoNet zwei Route-Control eingebunden werden können. Dann stehen statt der 128 stellbaren Weichen 256 zur Verfügung. Mit dem FahrstraßenModul können 32 Fahrstraßen eingerichtet werden. Jede Fahrstraße darf 98 Stellbefehle für Weichen und Signale umfassen. Nach dem Programmieren der Fahrstraßen können diese bei Bedarf ediert, also abgeändert und wieder gelöscht werden. Die Weichen einer Fahrstraße werden in der Reihenfolge ihrer Eingabe gestellt. Eine Verriegelung der gestellten Fahrstraße erfolgt nicht. Der „Fahrdienstleiter“ muss selber darauf achten, dass er keine kreuzenden oder berührenden Fahrstraßen stellt. Beim Stellen von Einzelweichen wird deren Stellung nach etwa zwei Sekunden zurückgemeldet. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
NEWS CHECK
Den MX64 gibt es von Zimo in verschiedenen Leistungsklassen.
BIDIREKTIONAL • Lokdecoder MX64 Art.-Nr. 500-AD-750 ab € 25,– • Zimo Elektronik Schönbrunnerstr. 188 A-1120 Wien www.zimo.at • Erhältlich im Fachhandel
Die Decoder der MX64Familie sind mit den Vorzügen des MX61 ausgestattet und bieten darüber hinaus weitere interessante Features. Durch Optimierung der Herstellung und Verwendung modernster Bauteile konnte der Preis trotz der bekannten Zimo-typi-
schen Eigenschaften sehr niedrig angesetzt werden. Allen Varianten gemeinsam ist die einstellbare Motoransteuerung zwischen 30 und 32 kHz. Die Lastregelung lässt sich durch einstellbare Parameter auch an ungewöhnliche Motoren anpassen. Eine spezielle Interpolation der Fahrstufen vermeidet das Anfahrrucken. Weitere Features sind sicheres Fahrverhalten bei Unterbrechungen von einer
NMRA-DCC – Neue technische Entwicklungen Die DCC-Entwicklung wird von der NMRA und ihrer DCCArbeitsgruppe (DCC-WG) innerhalb der Technischen Abteilung verwaltet. Diese Gruppe besteht aus Herstellern und Entwicklern aus der ganzen Welt, größtenteils jedoch aus den USA und Europa. Zuletzt traf sich die WG im September während der Internationalen Eisenbahnausstellung in Chicago. Das nächste Treffen ist in Durango, Colorado geplant und wird von Soundtraxx Inc. veranstaltet (US-Hersteller von DCC-Sounddecodern). Möglicherweise findet das nächste europäische Treffen während der Nürnberger Spielwarenmesse um den 1. Februar 2003 statt.
Bidirektionale Kommunikation Ein wichtiges Thema ist die bidirektionale Kommunikation zwischen Lokdecodern und der Digitalzentrale. Weichendecoder bieten bereits die Möglichkeit, die Stellung
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der Weiche an die Zentrale zu melden. Fahrzeugdecoder sollen ebenfalls die Fähigkeit haben, Statusinformationen an die Zentrale zu melden. Das ermöglicht es, die augenblickliche Geschwindigkeit der Lokomotive abzufragen oder um direkt nach dem Einschalten den Status der verfügbaren Lokomotiven ( Adressen) zu erfahren. Die Zentrale speichert die Informationen, die dann einfach über Steuergeräte abgerufen werden können. Eine weitere Möglichkeit bietet sich beim Einsatz mit dem Kranwagen von Roco. Der Decoder könnte die genaue Position des Auslegers und des Kranhakens an eine Computersteuerung übermitteln. Technisch gesehen ist es eine große Herausforderung. Die WG führte Tests zu den unterschiedlichen Methoden der bidirektionalen Kommunikation durch.
Die Loop-Technik Die erste Methode arbeitet mit einer 500-kHz-Übertragung. Bei Entfernungen über 200 m von der
Sekunde, Rangiertastenfunktion, dimmbare Funktionsausgänge und spezielle amerikanische und Schweizer Lichtfunktionen. Der MX64 wird in einigen Varianten angeboten. Die MX64, MX64R und MX64F unterscheiden sich in ihrem Anschluss: nur Kabel, NEM652- bzw. NEM-651-Stecker. Gemeinsam ist der maximale Motorstrom von 1 A und vier Funktionsausgänge mit jeweils 0,5 Ampere. Der
Zentrale stößt sie an ihre Grenzen. Die Entfernung erscheint sehr groß, jedoch muss sie auch auf maßstäblichen Gartenbahnanlagen funktionieren. Ein weiterer Schritt war die Erhöhung der Frequenz auf 4 MHz, die das oben genannte Problem fast behob. Die Rückmeldung funktioniert bei Entfernungen bis zu 1000 m und bei mehr als 10 parallel laufenden Fahrzeugen. Die Empfangssicherheit von 96100% war jedoch nicht gut genug. Als dritte Variante wurde die „20-mA-Current-Loop-Technik“ getestet und erfüllte die Anforderungen. Auf dem nächsten WGTreffen soll über sie entschieden werden. Bei dieser Methode wurden einige der Eingangs-Bits in der sogenannten Präambel durch den Gleichrichter entfernt und die Anlage wurde sehr schnell auf einen „neutralen Status“ gebracht. Dies erlaubt dem aufgerufenen Decoder mittels eines Standard-UART drei Informationsbytes zu übertragen. Sobald es durch die NMRA entschieden ist, wird die Information auf der Homepage www.nmra.org verfügbar sein.
Gesamt- bzw. Summenstrom darf 1,2 Ampere nicht überschreiten. Wird der Motorausgang z.B. mit 0,8 A belastet, bleiben für die Funktionsausgänge nur noch 0,4 A. Zusätzlich verfügt der Decoder noch über vier Funktionsausgänge mit Logikpegeln. Sollen die Ausgänge spezielle Lokfunktionen steuern, müssen separate Leistungsverstärker zwischengeschaltet werden. Die Funktionen können gemappt werden. Die Varianten MX64H usw. – das H steht für Hochleistung – liefern dem Motor 1,5 Ampere und der Decoder ist mit maximal 1,8 A belastbar. Die Version MX64B ist für die bidirektionale Kommunikation vorbereitet. Nach Normung in der NMRA wird die Funktion verfügbar sein.
Identifizierung eines Lokdecoders Viele Modellbahner haben Probleme spezielle Decoder zu identifizieren. Immer kleiner werdende Decoder erschweren das Aufdrucken von Typoder Herstellerbezeichnungen. Zudem kann das gleiche technische Decoder-Design verschiedene Varianten von Software-Versionen enthalten. CVs für die Erkennung enthalten häufig nur von den Herstellern identifizierbare Codes. Die in der CV8 stehende Herstellernummer lässt sich nur mit einem Codeschlüssel einem Hersteller zuweisen, während mit der in der CV7 stehenden Versionsnummer nur der Hersteller etwas anfangen kann. Um die Versions- und Hersteller-Codes sowohl für die Modellbahner wie auch die Serviceabteilungen durchsichtiger zu machen, entwirft die WG einen Vorschlag zu den CVs. In den Bedienungsanleitungen sollen dann Codes im Klartext aufgeführt sein. Rutger Friberg
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Für den Betrieb auf einfachen Digital-Anlagen:
Schalten selbst noch unter Kurzschluss Kurzschlüsse im Fahrbetrieb sind nicht zu vermeiden. Kommen Fahr- und Schaltstrom aus einer gemeinsamen Digital-Quelle, kann man dann auch nicht mehr schalten. Bertold Langer trennt den Fahrstrang vom Schaltstrang auf einfache Weise.
A
n Zweischienen-Zweileiterweichen kann es zu typischen Kurzschlüssen kommen. Eine Ursache besteht darin, dass die Zungen elektrisch miteinander verbunden sind, eine Radrückseite eine abliegende Zunge berührt und so den Kontakt zwischen feindlichen Potenzialen herstellt. Die andere typische Ursache ergibt sich daraus, dass ein Zug stumpf auf ein Herzstück zufährt und in den gerade nicht eingestellten Weichenstrang zu gelangen versucht. Wenn die Weiche ein polarisiertes Herzstück hat, kommt es dann zum Kurzschluss. Falls Fahr- und Schaltstrom aus demselben Digitalstromversorger kommen (Zentrale mit Booster), schaltet sich im Fall eines Kurzschlusses an den Schienen
DigitalStromquelle
WD
selbstverständlich auch der Schaltstrom ab. Hätte man jetzt aber die Chance, die Weiche umzustellen, um ein möglicherweise nicht in Endlage befindliches Zungenpaar in die richtige Position zu bringen oder die Weiche auf Durchfahrt „von hinten“ zu legen, dann wäre der Kurzschluss rasch behoben und der Betrieb könnte weitergehen. Modellbahn-Profis werden nun argumentieren, dass das Zungenpaar untereinander nicht elektrisch verbunden sein dürfe. Wenn doch, dann müsse der Schlitz zwischen Zunge und Backenschiene eben so groß sein, dass keines der eingesetzten Fahrzeuge einen Kurzen produzieren kann. Im
Weichendecoder/ Weichenspulen
Weiche weist auf den anderen Strang. Das polarisierte WeichenInnere führt das falsche Potenzial. Kurzschluss bei Fahr- und Schaltstrom! Weiche kann nicht umgestellt werden, Kurzschlussursache also nicht zu beheben.
DIGITAL-PRAXIS
Fall der polarisierten Herzstücke wird man zu hören bekommen, dass der Modell-Eisenbahner wie im Großbetrieb gefälligst für Fahrwegprüfung zu sorgen habe. Gut und schön. Aber gerade die Digitaltechnik bietet uns freies Eisenbahnspielen wie nie zuvor. Und es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass sie nur etwas für fortgeschrittene Modellbahner sei. Ganz im Gegenteil: Heute müssen die „analogen Kollegen“ schaltungstechnisch viel versierter sein als wir Digitalbahner. Digital ist einfach, Konventionell ist kompliziert, wenn Sie verstehen, was ich meine.
Ziemlich einfache Lösung Die genannten Kurzschluss-Probleme lassen sich lösen, wenn man den Fahrstrom vom Schaltstrom trennt. Logik: Schaltstrom immer „an“, Fahrstrom „aus“, wenn die beiden Schienenpotenziale kurzgeschlossen sind und der Potenzialunterschied zwischen beiden auf Null gesunken ist. Im einfachsten Fall tut es ein einpoliger Schalter, dessen Kontakte hinreichend belastbar sind. Bei einem
TR WD As
B Schalter Sr
Relais mit VorschaltElektronik
Af
TR WD As
Weichendecoder/ Weichenspulen As
B Handschalter Sf
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
zu weiteren Weichendecodern (nur zum Datentransport genutzt)
Nach Kurzschluss Handschalter Sf öffnen. Digitalstromquelle wieder einschalten; Weichenschalten jetzt wieder möglich. Kurzschluss beheben, dann Schalter schließen. Trafo für SchaltEnergie (14…16 V).
zu sämtlichen Schienenanschlüssen
Automatisierung: Spannung am Gleis bricht zusammen, Relais fällt ab, Schalter Sr öffnet. Relais zieht an, wenn Kurzschluss behoben. Den Digitalstromkreis möglichst wenig induktiv belasten, deshalb Relais besser der Wechselspannung zuordnen; opto-elektrische Koppelung zwischen den Stromkreisen.
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Die Trennschaltung ist rasch auf einem Stück Lötpunkt-Platine aufgebaut. Achten Sie besonders auf die übersichtliche Anordnung von Eingängen und Ausgängen. Hier sind die Eingangslitzen unterhalb der Platine geführt. Die Innenseite der gar nicht so unpraktischen Lüsterklemme dient gleichzeitig als Verteiler für die ElektronikAnschlüsse. Idee, Grafik und Foto: Bertold Langer
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
zierten sich fast auf Null, nachdem ich die Weichen nicht mehr einzeln, sondern nur noch innerhalb einer Fahrwegschaltung bediente. Doch der immer wiederkehrende Defekt an einer speziellen Weiche hätte sich mit der hier vorgestellten Schaltung schnell und nachhaltig beheben lassen.
Funktionsprinzip Ich bin davon ausgegangen, dass sich der Fahrstromkreis automatisch abund zuschalten soll. Im günstigen Fall wird so schnell abgeschaltet, dass die Kurzschluss-Sicherung des Digitalsystems nicht reagiert. Mein zusätzlicher Abschalter muss trotzdem leicht verzögert arbeiten. Es kommt nämlich vor, dass während der Fahrt nacheinander mehrere kurzzeitige Kurzschlüsse entstehen, ohne dass die KurzschlussSicherung des Systems den Strom abschaltet. Oft macht diese SystemToleranz flüssiges Fahren überhaupt möglich. Wenn mein Gerät hier empfindlicher wäre als das System, dann gäbe es ein ungutes Geruckele auf dem Gleis. Jedes Digitalfabrikat reagiert verschieden schnell auf Kurzschluss. Man
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
kann die Empfindlichkeit der Schaltung durch die Dimensionierung des Kondensators C1 ändern. Dieser lässt die LED im Optokoppler ein wenig „nachglühen“, auch wenn die Spannung am Eingang bereits zusammengebrochen ist. Falls aber die Kurzschluss-Sicherung des Systems angesprochen haben sollte, arbeitet das Gerätchen immer noch im gewünschten Sinn. Schaltet man das System per Tastendruck auf dem Digital-Eingabegerät wieder ein, dann zieht das Relais erst wieder an, wenn der Kurzschluss im Fahrstromkreis behoben ist. Die optimale Abstimmung mit der Zentrale brauchen Sie gar nicht zu erreichen, denn die Grundfunktion bleibt: Abschalten des Fahrstromkreises bei Kurzschluss. Im Interesse eines ruckfreien Betriebs wählen Sie für C1 am besten 47 µF. Übrigens: Wenn Sie die Brücke vom Digitaleingang über Widerstand R1 zum Relaisschalter Sr entfernen und stattdessen einen (belastbaren) Taster einbauen, dann erhalten Sie eine reine Abschaltautomatik. Bedienen müssen Sie den Taster beim Systemstart und nach jedem behobenen Kurzschluss.
Warum nicht lieber gleich? Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2002 präsentierte Digitrax sein PM42, welches den Bereich einer Digitalstromquelle in vier Sektionen teilt. Das Gerät wirkt als automatischer Schalter für kurzgeschlossene Sektionen. Man kann es auch für die Polarisierung von Kehrschleifen und Gleisdreiecken verwenden (Mischnutzung innerhalb eines Gerätes nicht möglich). Doch man sollte erwarten, dass jeder Digitalverstärker gleich von vornherein über automatisch trennende Ausgänge fürs Fahren und Schalten verfügt. Digital-Einsteiger werden zunächst keine zusätzlichen Booster beschaffen wollen. Und überhaupt ist der Extra-Leistungsverstärker für die Weichenschaltung weitgehend sinnlos geworden: DCC-Schaltdecoder, die ihre Energie aus zusätzlichen Analog-Eingängen beziehen, gelten bereits als Standard; sie brauchen keinen DigitalLeistungsstrom. Außerdem vermag eine integrierte Trennung der Stromkreise den Stromkreisabschalter optimal an die Kurzschluss-Sicherung des Systems anzupassen. Bertold Langer
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BRANCHE INTERN
Besuch bei der MÜT GmbH
Mit Mut zu MÜT Wenn ein etablierter Anbieter im Rahmen seiner Produktpalette nicht alle Kundenwünsche berücksichtigt, findet sich in der Regel ein Nischenanbieter, der diese Lücken füllt. So erging es dem Digitalsystem von Selectrix, zu dem die Bauteile von MÜT kompatibel sind. Wir stellen die Produktionsstätte in der Nähe von Dachau vor.
Vor dem neuen Domizil in Bergkirchen: Inhaber Dieter Stollner hat mit der neuen Halle alle Optionen für zukünftige Ausweitungen des Geschäftsbetriebs.
I
me Zeitbedarf bei der Leitung einer Firma erstickte diesen zweiten Versuch aber bereits im Keim. Während das Interesse am Hobby also erneut ruhen musste, war die Firma umso erfolgreicher. Ab 1988 verstärkte sich die industrielle Ausrichtung. Jetzt wurden hauptsächlich Geräte für die Prüftechnik gefertigt. Später kamen Komponenten der Medizintechnik hinzu und heute zählt MÜT zu den führenden Anbietern von Laser-Steuerungen. Eine erstaunliche Effizienz bietet das neue hauseigene System „Capar“, mit dem Fehler auf Elektronik-Platinen durch einen Laserstrahl schnell und sicher lokalisiert werden können. Grundlage des Erfolgs bei der Herstellung solcher Spezialgeräte ist nicht zuletzt die große Flexibilität in der Produktion. Mit einer bei nahezu 100 %
n einem Alter, in dem kleine Jungs gewöhnlich eine Eisenbahn bekommen, war es auch bei Dieter Stollner, Gründer und Geschäftsführer der MÜT GmbH, so weit: Mit sieben erhielt er eine Trix-Express-Eisenbahn. Schon damals faszinierte ihn die Möglichkeit, mehrere Züge auf einem Gleis verkehren zu lassen. Einige Zeit später schlief aber das Interesse an der kleinen Bahn vorübergehend ein. Gleise und Fahrzeuge wurden günstig an einen Freund verkauft, denn inzwischen ließ der Beruf kaum noch Raum für zeitintensive Hobbys. Die Brötchen wurden bei Grundig, Werk Dachau, verdient, wo Dieter Stollner im Bereich Entwicklung tätig war. Prüfautomaten für die Qualitätssicherung der hier produzierten Autoradios waren sein Spezialgebiet. 32
Noch vor der absehbaren Schließung des Dachauer Grundig-Werks erfolgte 1979/80 der mutige Schritt in die Selbstständigkeit. Privates Interesse an Audio- und Videotechnik bestimmte die Geschäftstätigkeit. So erklärt sich auch der heute noch verwendete Firmenname: MÜT steht für Magnetische Aufzeichnung und Übertragungs-Technik. Mischpulte, die Ausstattung von Ü-Wagen und Geräte für Video-Konferenzen gehörten zu den ersten Produkten des noch jungen Unternehmens. Etwa zur gleichen Zeit wurde ein Neustart des Modellbahnhobbys versucht. Dieter Stollner blieb der Marke Trix treu, jetzt aber in der Baugröße N. Der geringere Platzbedarf und die vorbildgerechteren Gleise gaben der kleineren Spurweite den Vorzug vor einem Weiterbau mit Trix Express. Der enor-
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
liegenden Fertigungstiefe ist MÜT in der Lage individuelle Kundenwünsche in Elektronik wie Mechanik zu berücksichtigen. Geräteauflagen von einigen hundert bis über 1000 Stück per anno stehen Einzelanfertigungen gegenüber, deren mechanische Teile wie z.B. das Gehäuse dank PC-gesteuerter Fräsmaschinen mit minimalem Aufwand hergestellt werden können. 1995 schenkten die Mitarbeiter dem Chef das N-Modell einer HenschelGroßdiesellok: Die V 320 war schon zu Schulzeiten Thema eines Referats gewesen und seitdem erklärte Lieblingslok. Damit brach der Modellbahn-Virus bei Dieter Stollner erneut, nun aber endgültig aus: Diesmal konnte eine Anlage realisiert werden, deren Steuerung selbstverständlich digital erfolgen sollte. Für die Auswahl des Digitalsystems waren wiederum Markentreue, aber auch das Fehlen einer echten Alternative im N-Bereich ausschlaggebend. So erfolgte der Einstieg bei Selectrix. Nach ersten eigenen Schritten und beginnenden Kontakten zu anderen Selectrix-Anwendern wurde schnell der Bedarf zusätzlicher Digital-Komponenten deutlich. Zu deren Produktion konnte Dieter Stollner die Fertigungsmöglichkeiten der eigenen Firma voll nutzen: Mit Stück für Stück gefrästen Gehäusen lieferte er zunächst einen Handregler, der mit einem Preis von MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Im Inneren der Produktionsstätte: Links ist das Lager, hinter einer Zwischenwand liegt die MechanikWerkstätte (in der unter anderem auch die 5“-Köf gefertigt wird) und vorn mehrere Montagearbeitsplätze. An diesen Plätzen werden die unterschiedlichsten Geräte gefertigt. Zurzeit werden von Aebrayam Mohamad Steuerknüppel zur Positionierung von Operationstischen endgeprüft, darunter ist Nguyen Trongnam mit dem Zusammenbau eines Lasernetzgerätes beschäftigt.
Auch Software entsteht im Hause MÜT. Andreas Hagl entwickelt gerade das neue Windows-Programm zum Updaten der MC 2004.
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In Handbestückung setzt Que-Anh Mai Steckverbinder und Widerstände. SMDBauteile werden von einem SiemensAutomaten positioniert. Ute Dohms entnimmt eine fertige Platine.
Die Mechanik-Werkstatt ermöglicht die Fertigung von Gehäusen aus Aluminium oder Kunststoff. Die CNC-gesteuerten Maschinen gestatten einen Wechsel der Modellausführung ohne aufwändigen Formen- oder Stanzenbau. Hier ist gerade das Gehäuse eines MC 2004 in Bearbeitung. In einem separaten Schulungsraum können Einbau und Möglichkeiten von Selectrix-Decodern in Seminaren erfahren werden. Fotos: MK (9), Werk (4)
Das hier eingebaute Gleisbildstellpult gehört auch zur Produktpalette von MÜT. Individuell nach Kundenwunsch gefräste Aluplatten werden mit standardisierten Elektronikbausteinen bestückt.
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unter DM 100,– offensichtlich voll dem Bedarf der Kundschaft entsprach. Ermuntert durch den großen Verkaufserfolg kamen neue Bausteine wie Selectrix-kompatible Rückmeldeplatinen hinzu. Ein Meilenstein wurde im Jahr 2000 erreicht, als das MC 2004 zur Dortmunder Intermodellbau vorgestellt werden konnte. Diese Zentraleinheit umfasst die Funktionen von vier Einzelgeräten (Central-Control, LokControl, Translater und PC-Interface) aus dem Trix-Programm. Die Produktpalette wurde bis heute kontinuierlich erweitert: Booster, Weichenmodule, Fahrstraßenmodule und Signalmodule runden das Angebot ab. In großer Auswahl sind auch die LokDecoder von Döhler & Haass über MÜT erhältlich um den Kunden ein komplettes System aus einer Hand anbieten zu können. Dabei werden neben den NFahrern auch die 1:220-Bahner nicht vergessen: Ein spezielles MC 2004 mit reduzierter Spannung, besonders winzige Decoder und der Einbauservice erschließen den Z-Markt. Und die Entwicklung weiterer DigitalKomponenten ist in vollem Gange: Als Nächstes werden neue Belegtmelder kommen, die die Lok-Adresse aus (gleichfalls neuen) auslesbaren Decodern empfangen. Damit kann ein Zug auf seinem Weg über die Anlage oder auf den Gleisen des Schattenbahnhofs exakt identifiziert werden. Es ist nicht zuletzt dem persönlichen Engagement von Dieter Stollner zu verdanken, dass Selectrix auch zukünftig up to date bleiben wird. Schließlich hat sich MÜT längst vom Nischenanbieter zum Vollsortimenter entwickelt. Selectrix-Anwender müssen daher nicht befürchten, dass durch ausbleibende Neuentwicklungen aus dem Mutterhaus des Systems ihre Digitalsteuerung eines Tages völlig veraltet sein wird. MK MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2002) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Adressumfang
Arnold/Lima
DCC (14/28)
DCC/kurz*15
81202/203
Motorola (14)
80
Arnold/Lima
DCC (14/28)
DCC/kurz*15
81211
Motorola (14)
80
Arnold/Lima
DCC (14/28)
DCC/kurz*15
81221
Motorola (14)
CT-Elektronik
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
1500 mA
ja
ja
750 mA
ja
ja
80
300 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
1200 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
800 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
800 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
ja
ja
DCX 50 CT-Elektronik DCX 70 CT-Elektronik DCX 73S/73N CT-Elektronik
Ohne Abb.
Identisch mit: Digirail DHL-050 Rautenhaus SLX831 Identisch mit: Digirail DHL-100 Rautenhaus SLX830 Identisch mit: Digirail DHL-150 Rautenhaus SLX870
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DCX 80/A3
3000 mA
DCX 80/A6
6000 mA
Digitaltrain
Motorola
LDEC 16080
14
Digitaltrain
Motorola
LDEC 3000 *12/*13
14
Digitaltrain
Motorola
80
1300 mA
nein
nein
80/255*7
2000 mA
nein
nein
MiniDec AC
14
80/255*7
1300 mA
nein
nein
MiniDec DC
14
80/255*7
1300 mA
nein
nein
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja
Digitrax
DCC
DG383*14
(14/28/128)
Digitrax
DCC
DH121
(14, 28, 128)
Digitrax
DCC
DH163D*14
(14/28/128)
DCC/lang*16
1500 mA
ja
ja
Digitrax
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja
DN121
(14/28/128) DCC/lang*16
1000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
1250 mA
ja
ja
110
500 mA
ja
ja*6
110
1000 mA
ja
ja*6
1000 mA
ja
ja*6
Digitrax
DCC
DN142*14
(14, 28, 128)
Digitrax
DCC
DZ143*14
(14, 28, 128)
Doehler & Haass
Selectrix
Micro DHL-050
(31)
Doehler & Haass
Selectrix
DHL-100
(31)
Doehler & Haass
Selectrix (31)
110
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
DHL-150
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
MARKTÜBERSICHT Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
ja
1
ja*2
Gleichstrom
300 mA
ja*2
Gleichstrom
300 mA
ja*2
Gleichstrom
300 mA
ja*2
Glockenanker
ja
ja
ja
Gleichstrom ja*2
Glockenanker
ja
Gleichstrom ja*2
Glockenanker
ja
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
Bezug Preis in €
wahlweise
26 x 16 x 2,8
62,–/66,–
wahlweise
15,5 x 11,5 x 3,5
66,–
wahlweise
11,5 x 9 x 4,2
66,–
4 x 500 mA
wahlweise
26 x 15 x 2,5
FH/direkt
4 x 10 mA
NEM 652
4 x 500 mA
wahlweise
4 x 10 mA
NEM 652
–
Glockenanker
ja
Gleichstrom
FH
–
2 x 500 mA
Gleichstrom ja*2
FH
8 x 2 000 mA
FH
ab 28,– 19 x 11 x 4,5
FH/direkt ab 28,–
wahlweise 13 x 9 x 3,3
nein
36 x 24 x 13
ab 29,50 FH 59,– 95,55
ja
1
Allstrom
300 mA
1 x 1 000 mA
ja
2
ja*2
Allstrom
300 mA
nein
Allstrom
nein
Direkt nein
37 x 20 x 4
2 x 300 mA
nein
35 x 20 x 7
27,–
2*4
nein
21 x 18 x 3
15,–
Gleichstrom
ja*4 ja*4
–
nein
21 x 18 x 3
15,–
ja*2
Gleichstrom
ja
6
wahlweise
–*9
70,–
ja*2
Gleichstrom
ja
je 200 mA
wahlweise
30,5 x 16,8 x 6,4
45,–
ja*2
Gleichstrom
ja
je 500 mA
wahlweise
26,6 x 16,9 x 6,4
35,–
ja*2
Gleichstrom
ja
–
nein
25 x 10,1 x 3,2
Direkt
–
29,–
2
FH
4
FH
125 mA
ja*2
ja*1
ja*1
ja*2
Gleichstrom
ja*4
2*4
200 mA
200mA
ja*4
2*4 500 mA
Glockenanker/
ja
–
Gleichstrom
150 mA
Glockenanker/
ja
1
Gleichstrom
300 mA
50 mA
nein
25,4 x 9,2 x 4,5
FH 60,–
nein
14 x 9,1 x 3,3
FH 45,–
wahlweise*11 13,7 x 6,5 x 1,8
FH/direkt 42,–
Glockenanker/
ja
1 (SX), 2 (DCC)
Gleichstrom
300 mA
50 mA, 300 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
FH 100,–
500 mA
Gleichstrom
Das Karussell der Decoder dreht sich immer schneller. Mehr Anbieter und im Durchschnitt mehr Produkte pro Hersteller machen nicht nur das Angebot unübersichtlicher, sondern erschweren den Vergleich. Auf nunmehr acht Seiten wird der Suchende fündig.
Direkt
FH
ja*2
Decoder mit Mehrwert
FH
NEM 652/651
6 x 200 mA
ja*1
Kleiner und besser
wahlweise*11
14 x 9 x 2,7
FH/direkt ab 35,50
wahlweise*11
14 x 9 x 4,6
FH/direkt ab 39,–
I
mmer mehr Anbieter werben mit immer mehr Decodern um die Gunst des Modellbahners. Mittlerweile sind 18 Hersteller bzw. Anbieter mit 72 Decodern vertreten. Das sind allerdings auch nicht alle Anbieter. Vielmehr haben wir uns auf diejenigen konzentriert, deren Decoder im Fachhandel oder aber im deutschsprachigen Raum im Direktvertrieb erhältlich sind. Zudem ist das Angebot hiesiger Hersteller und Vertreiber so umfangreich, dass eigentlich alle Anwendungsfälle abgedeckt werden. Decoder auf Tauschplatinen, wie sie z.B. Digitrax oder Rautenhaus (MDVR) für spezielle Drehgestellloks anbieten, sind ebenfalls nicht berücksichtigt. Zwei neue Anbieter bereichern den Decodermarkt. Der Hersteller CT-Elektronik aus Österreich ist mittlerweile mit vier Lokdecodern unterschiedlicher Leistungsklassen und Abmessungen vertreten. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2002 kündigte Viessmann drei Fahrzeugdecoder an. Zwei sind schon in der Auslieferung, der dritte wird demnächst folgen. Die Decoder stammen aus der DecoderSchmiede von Thorsten Kühn und werden bei Viessmann unter eigenem Label verkauft. 37
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2002) Fahrzeugdecoder
Identisch mit: Digirail DHL-210 Rautenhaus SLX832
Digirail DHL-250 Rautenhaus SLX873
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Adressumfang
Doehler & Haass
Selectrix
110
2000 mA
ja
ja*6
DHL-210
(31)
Doehler & Haass
Selectrix (31)
110
2000 mA
ja
ja*6
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
DHL-250
Motorstrom LastÜberlast. regelung schutz
ESU
DCC (14/28/128)
ja
ja*6
Motorola (14/28)
DCC/lang*16 80/127*7
1100 mA
LokPilot®
ESU
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
1100 mA
ja
ja*6
DCC/lang*16 80/255*7
1100 mA
ja
ja*5
DCC/lang*16 80/255*7
3000 mA
ja
ja*6
600 mA
ja
ja*5
800 mA
ja
ja*5
1500 mA
ja
ja
DCC/lang*16
500 mA
nein
ja
ja
ja
LokPilotDCC®
Abb.-M: 1:2
ESU
DCC (14/28/128)
LokSound 2®
Motorola (14/28)
ESU
DCC (14/28/128)
LokSound XL®
Motorola (14)
Fleischmann
FMZ (15)
119
6839/49
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
Fleischmann
FMZ (15)
119
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
HAG
DCC
DCC/lang*16
501
(14/27/28/128)
6846/47/48 69 6846
Motorola
80
(14) Kühn
DCC
N020/N020-P
(14/28/128)
Kühn
DCC (14/28/128) Motorola (14/28)
DCC/lang*16 80/225*7
700 mA
N025/N025-P Kühn
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
T121/T121-P
(14/28/128)
einstellbar nein
ja
ja
ja*6
Kühn
DCC (14/28/128) Motorola (14/28)
DCC/lang*16 80/225*7
1100 mA
T125/T125-P
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
DCC/lang*16 80/225*7
1100 mA
DCC/lang*16
500 mA
nein
nein
DCC/lang*16
500 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1000 mA
nein
nein
ja
nein
T 140
einstellbar nein
ja
ja
ja*6
(14/28/128) Kühn
DCC (14/28/128)
T145/T145-P
Motorola (14/28)
Lenz
DCC
LE0511A/0511D
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE0521A/0521D
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE1014A/1014E
(14/27/28/128)
einstellbar
HF Lenz
DCC
LE1024A/1024E
(14/27/28/128)
DCC/lang*16
1000 mA NF
38
–
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
Bezug Preis in €
ja*1
Glockenanker/
ja
1
wahlweise*11
25 x 12,6 x 3,4
FH/direkt
Gleichstrom
500 mA
500 mA
Glockenanker/
ja
1 (SX), 2 (DCC)
Gleichstrom
300 mA
50 mA, 300 mA
ja*1
ab 37,60
wahlweise*11
24 x 15 x 2,8
FH/direkt 42,–
ja*2
Glockenanker/
2*3
2
ja
AC/DC
Gleichstrom
140 mA
je 140 mA
NEM 652
27 x 16 x 5,6
FH 32,–
max. 300 mA ja*2
Glockenanker/
2*3
2*4
ja
Gleichstrom
140 mA
je 140 mA
NEM 652
26,5 x 15,5 x 5,6
FH 30,–
max. 300 mA ja*2 AC/DC
Glockenanker/
2*3
Gleichstrom/ 140 mA Feldspule
1 x 140 mA
ja
+ Sound
NEM 652
ja*2
Glockenanker/
2*3
6+ Sound
nein
Gleichstrom
600 mA
je 600 mA
Schraubkl.
Feldspulen
nein
Gleichstrom
Gleichstrom
FH 135,–
max. 300 mA
AC/DC
nein
43 x 19,5 x 8
52 x 40 x 14
FH 199,–
Gleichstrom
ja
–
–
16,5 x 9 x 4,3
FH
100 mA
2 (DCC)
NEM 651
+ Elko 11,5 x 5,5
52,–
ja
1 (FMZ)
wahlweise
ja
3 (DCC)
ja
2 (FX-Funkt.)
23,1 x 10,4 x 4,1
FH
+ Elko 11,5 x 5,5
49,–
wahlweise
30 x 17 x 6,6
je 200 mA
ja*2
Gleichstrom
2*3
–
200 mA ja*2
Gleichstrom
2*3
–
ja*2
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
Gleichstrom/
wahlweise
FH 25,50
11,5 x 8,8 x 3,1
FH 28,90
2*3
Kabel/ NEM 652
21,7 x 13,9 x 3,0
ab 21,90
Kabel/
24,6 x 13,9 x2,9
FH
2*3
– 2*4
Kabel/
125 mA
je 125 mA
NEM 652
2*3
2*4
Kabel/
150 mA
je 300 mA
NEM 652
–
NEM 651
–
2*3
ja*2
Glockenanker 150 mA
ja*2
Glockenanker 100 mA
ab 26,90 21,7 x 13,9 x 3,0
FH 24,90
24,6 x 13,9 x2,9
FH ab 28,90
Kabel/
2*3
2*3
FH
NEM 652
2
Glockenanker 150 mA
Gleichstrom/
12 x 9,5 x 3,5
150 mA
ja*2
Gleichstrom/
wahlweise
NEM 651
Glockenanker 150 mA ja*2
FH 70,–
NEM 651
Glockenanker 200 mA
FH 13,1 x 9,1 x 3,7
30,–
Kabel/
13,0 x 9,0 x 3,7
FH
NEM 651
15,0 x 9,0 x 3,7
–
31,5 x 16 x 3,8
21,–
2*5
Kabel/
1 x 100 mA
NEM 652
FH
1 x 500 mA Gleichstrom/ ja*2
Glockenanker
2*3
2*5
Kabel/
1 x 150 mA
NEM 652
1 x 500 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Kurz und knapp • Arnold/Lima Via della Musia, 56/58 I-25135 Brescia • Digitrax 450 Cemetery St. #206 Norcross, GA 30071-4228, USA • Doehler & Haass Vertrieb:
max. 2 A
je 125 mA ja*2
Neben den beiden Neueinsteigern gibt es auch bei den bekannten Anbietern vor allem kleinen Nachwuchs. Man wird den Verdacht nicht los, jeder möchte den kleinsten haben. So gibt es neben den bekannten Winzlingen drei neue Anwärter auf den Titel „Kleinster Decoder“. Da ist zum einen der N025 von Kühn, der neben dem DCC- auch das MM-Format versteht. Eine Motorregelung mit hochfrequenter Motoransteuerung wurde ihm ebenfalls spendiert. Eins obendrauf setzen die Entwickler von Uhlenbrock mit ihrem Winzling. Neben den Eigenschaften
FH 31,5 x 16 x 3,8
32,–/35,–
MDVR Unterbruch 91 D-47877 Willich-Schiefbahn www.mdvr.de MÜT, Digirail Neufeldstr. 5-7 D-85232 Bergkirchen/Günding www.digirail.de • CT-Elektronik, Xuan Cuong Tran Grillparzergasse 5 A-2700 Wiener Neustadt www.tran.at • Digitaltrain Modellbahntechnik Kirchstr. 17 D-57537 Selbach www.Digitaltrain.de • ESU, Electronic Solutions Ulm Vertrieb: Noch GmbH & Co. Postfach 1454 D-88230 Wangen i.A. • Fleischmann, Gebr., GmbH Kirchenweg 13 D-90419 Nürnberg • HAG Vertrieb Noch GmbH & Co. • Kühn, Thorsten Im Bendel 19 D-53619 Rheinbreitbach www.kuehn-digital.de • Lenz Elektronik GmbH Hüttenbergstr. 29 D-35398 Gießen www.digital-plus.de
39
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2002) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Lenz
DCC
LE1025A/1025E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
ohne Abb.
LE1035A/1035E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
Ohne Abb.
LE1835A/1835E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE4024B
(14/27/28/128)
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
DCC/lang*16
1000 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1000 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1800 mA
ja
nein
DCC/lang*16
4000 mA
ja
nein
Lenz
Motorola
LE930
(14)
80
1000 mA
ja
nein
Märklin
Motorola
Delta (4)
800 mA
nein
ja*6
Delta-Decoder
(14)
66031
40
Adressumfang
Märklin Digital (15)
Märklin
Motorola
60902
(14)
80
800 mA
ja
ja*6
Roco
Motorola
80
1000 mA
ja
nein
10738
(14) 99
1000 mA
nein
nein
99
1000 mA
ja
ja
104
1200 mA
ja
Roco
DCC
10742
(14/28/128)
Roco
DCC
10745
14/28/128)
Selectrix
Selectrix
66832/66833
(31)
Selectrix
Selectrix
66835
(31)
Selectrix
Selectrix (31)
32 kHz
104
300 mA
ja thermisch
ja
32 kHz
ja thermisch
110
1000 mA
ja
ja*6
255
1000 mA
nein
ja
66836
(Intern 124)
Tams
Motorola I und II
LD-G-1
(14)
LD-W-1
(14)
255
1000 mA
nein
ja
255*7
1500 mA
ja
ja
DCC/kurz*15
800 mA
nein
nein
Tams
Motorola I und II
LD-G-2
(27)
Tams
DCC
LD-G-5
(14/28)
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Analogbetrieb
ja*2
ja*2
Motortyp
Gleichstrom
Gleichstrom/
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
Bezug Preis in €
2*3
2*5
200 mA
1 x 500 mA
Kabel/
22,5 x 16,2 x 5,3
32,–/35,–
1 x 150 mA
NEM 652
2*3 –*13
2*5 –*13
Kabel/
–*13
31,–
2*3
2*5
–*13
–*13
Glockenanker
ja*2
Gleichstrom
FH
FH NEM 652 FH –*13
39,–
Schraubkl.
70 x 30 x 12
55,–
Kabel/
27 x 18 x 6,5
31,–
Kabel/ NEM 652
ja*2
Gleichstrom
2*3
2*3
150 mA
1 x 150 mA
FH
1 x 500 mA
FH ja*2
ja*2
ja*2
Gleichstrom
2*3
NF
200 mA
Allstrom
Gleichstrom
–
NEM 652
ja
1
100 mA
250 mA
ja
3
100 mA
250 mA
nein
36 x 21 x 9
FH 35,–
nein
36 x 21 x 9
FH 69,–
max. 400 mA
ja*2
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
ja
1
ja
200 mA
200 mA
NEM 652
ja
–
300 mA ja*2
ja*1
ja*1
ja*1 nein
nein
nein
nein
Gleichstrom
ja
ja
1
ja
300 mA
NEM 651/652
Glockenanker/
ja
1
ja/nein
Gleichstrom
300 mA
300 mA
ja
1
ja
Gleichstrom
300 mA
300 mA
NEM 651
Glockenanker/
ja
1
ja
Gleichstrom
300 mA
50 mA
NEM 651
ja
5
nein
500 mA
max. 500 mA
Gleichstrom
Gleichstrom
21,3 x 13,7 x 3,6
ja
5
500 mA
max. 500 mA
FH 27,–
26,5 x 16,0 x 6,5
37,5 x 12,5 x 3
22 x 11 x 4
FH
FH 49,–*10
14 x 9 x 2,8
FH 36,–
25 x 16 x 8
Conrad Electronic/
nein
25 x 16 x 5,5
direkt je 14,95
ja
2
wahlweise
500 mA
max. 500 mA
NEM 652
ja
2
wahlweise
100 mA
max. 100 mA
NEM 652
Viele Features Die nebenstehende Tabelle der LokDecoder zeigt die wichtigen Funktionen und technischen Daten im Vergleich. Viele der Decoder haben zudem spezielle Funktionen, die sich entweder kaum vergleichen lassen oder die Tabelle sprengen würden. Angaben über die Möglichkeiten der einstellbaren Geschwindigkeitskennlinien wären schon fast eine eigene Tabelle wert. Ähnlich verhält es sich mit der Lastregelung oder aber auch mit der Massensimulation des Anfahr- und Bremsverhaltens. Es gibt aber auch Decoder mit ein- und ausschaltbarer Lastregelung. Da die Lastregelung den Gleichlauf der Lokomotiven im Allgemeinen verbessert, ist die Option des Abschaltens eher zweifelhaft. Ist das Zusammenspiel zwischen Lastregelung und Antrieb schlecht, sollte zu einem anderen Decoder gegriffen werden. Gleiches gilt für Loks mit Glockenankermotor, üppiger Schwungmasse und fein abgestimmtem Getriebe, bei dem die Lastregelung eher hinderlich ist. Bei Rangierloks ist es manchmal hilfreich, wenn z.B. die Massensimulation mit einer Funktionstaste abgeschaltet
FH 41,–
52,–/61,–
Glockenanker/
Feldspulen
FH 45,–
NEM 651/652
300 mA
Gleichstrom
26,5 x 16 x 6,5
des N025 von Kühn beherrscht er auch das SX-Format und ist noch eine Spur kleiner als dieser. Nur das SX-Format beherrscht der kleinste im Bunde, der Micro-DHL-050 von Doehler & Haass. Er ist hauptsächlich für Z-Fahrzeuge entwickelt. Alle drei liefern immerhin bis zu 500 mA Motorstrom.
27 x 18 x 8
29,95
27 x 18 x 8
ab 19,95 Conrad/
Zeichenerklärung: *1 = Manuell einstellbar *2 = Automatisch *3 = Programmierbare Ausgänge für Lokbeleuchtung *4 = Frei programmierbare Ausgänge *5 = Motorausgang *6 = Motor- und Funktionsausgänge *7 = Nur in Verbindung mit Intellibox und einigen Software-Steuerungen *8 = Lieferbar ab ... *9 = Noch keine Angabe *10 = Auslaufdecoder *11 = Spezielle Konfektionierungen *12 = Zwei Schleifer für Wendezugbetrieb anschließbar *13 = Integrierte Pendelautomatik *14 = Decoderrückmeldung *15 = Kurze Adressen (127) *16 = Kurze und lange Adressen (127/10239)
direkt
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
41
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2002) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Adressumfang
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
LD-W-2
Motorola I und II
255
1500 mA
ja
nein
500 mA
ja
ja*6
27
75 320/420 und 75 400 ohne Abb.
Uhlenbrock
DCC
DCC/lang*16
73 500
(14/27/28/128)
255 (MM)
MM (14), SX (31)
112 (SX) DCC/lang*16
800 mA
nein
nein
1200 mA
nein
nein
1200 mA
nein
nein
1200 mA
ja
Uhlenbrock
DCC
74 400/74 420
(14/27/28/128)
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 000
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 100
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 200
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/255*7
700 mA
nein
75 320/420
(14)
75 400
80/255*7
700 mA
nein
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/255*7
1200 mA
ja
75 520
(14)
ja thermisch nein
ja thermisch
75 530
52 44 ohne Abb.
Viessmann
DCC
5240/5241
(14/28/128)
Viessmann
DCC
5244
(14/28/128)
Viessmann
DCC
5246
(14/28/128) Motorola I und II
DCC/lang*16
500 mA
nein
ja*6
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja*6
1100 mA
ja
ja*6
1500 mA
nein
nein
1500 mA
nein
nein
DCC/lang*16 80/255*7
XR1-Software
Motorola
80
Unidec XR1
(14)
255*7
XR1-Software
Motorola
80
Unidec GS flex
(14)
255*7
Zimo
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
ja
ja
MX61
(14/28/128) DCC/lang*16
700 mA
ja
ja
ja
ja
Zimo
DCC
MX62
(14/28/128)
Zimo
DCC
MX64
(14/28/128)
DCC/lang*16 1000 mA
MX64H
1500 mA
Zimo
DCC
MX66S
(14/28/128)
Zimo
DCC
MX66M/
(14/28/128)
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
MX66V
42
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Analogbetrieb
Motortyp
ja*2
Allstrom
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
ja
2
nein
27 x 17 x 8
500 mA
max. 500 mA
Bezug Preis in €
29,95 Conrad/ direkt
ja*2
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
2
2
500 mA
intern
2
–
800 mA
ja*1
Allstrom
ja
nein
12 x 8,6 x 3,4
nein/ja
19 x 16 x 5
NEM 652
–
nein
ja*1
ja*1
Allstrom
Allstrom
Gleichstrom
35 x 19 x 5
ja
2
900 mA
je 900 mA
ja
2
1000 mA
je 1000 mA
ja
–
Gleichstrom
ja*1
nein
ja
nein
Gleichstrom
ja
ja nein
2
Gleichstrom
ja
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 150 mA
ja*1
Allstrom
ja
19 x 16 x 5
FH 27,–/33,–
19 x 16 x 5 26,5 x 15 x 4,5
31,– FH 39,–
nein
39,–
nein/ja
12 x 9,3 x 3,4
NEM 651 –
150 mA
FH
NEM 652
–
150 mA ja*2
35 x 20 x 5
NEM 652
je 900 mA
FH
49,–
Glockenanker ja*2
26,5 x 15 x 5
37,–
–
Gleichstrom/ 900 mA
FH 25,–
900 mA ja*1
FH ab 23,–
900 mA
ja*1
FH ab 29,–
ja
2
ja
je 300 mA
NEM 652
4*4
nein
FH 26,95
21,9 x 13,9 x 2,9
NEM 652
FH 25,95
24,6 x 14 x 2,9
FH 37,95
36 x 17,6 x 7
F1 = 600 mA
direkt 44,95
je 400 mA ja*1
Gleichstrom
ja
2*4
ja
je 400 mA
55 x 13 x 7
direkt
25 x 13 x 10
53,90
(geklappt) ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 400 mA ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 200 mA ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 500 mA
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 200 mA ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 1000 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
2*4
wahlweise
400 mA
NEM 651/652
2
wahlweise
10 mA
NEM 651/652
21 x 13 x 4
FH ab 46,–
4 (500 mA)
wahlweise
4 (10 mA)
NEM 651/652
26 x 16 x 3
8 (2 x 500 mA)
NEM 651/652
26 x 16 x 5
FH
6*4
nein
61 x 26,5 x 12
500 mA 12*4
FH ab 29,–
14 x 9 x 3
ab 25,–
FH 70,–
nein
werden kann. Nur dann ist ein punktgenaues Rangieren möglich. Manche Modellbahner schalten die Massensimulation ab, weil sie selbst direkten Einfluss auf die Trägheit ihres Zuges haben wollen. Andererseits erfordert Fahren mit Massensimulation erhöhte Konzentration beim Betrieb. Einige Decoder, wie z.B. der kleine Multiprotokolldecoder 73 500 von Uhlenbrock oder der LE1035 A/E von Lenz bieten die Option, über eine Funktionstaste in den Rangiergang zu schalten. Dann verteilen sich die Fahrstufen nur auf die halbe Geschwindigkeit und es lässt sich feinfühliger rangieren. Das nutzt aber nur, wenn die Kupplungen feinfühlig kuppeln. Oder man greift auf die V 36.4 von Lenz mit integriertem Decoder zurück, die nämlich über eine Rangierkupplung zum An- und Abkuppeln verfügt. Die Funktion wird selbstverständlich über eine Funkionstaste ausgelöst. Wer die Wahl hat, hat die Qual, oder einen Fachhändler, der kompetent beratend dem Kunden Modellbahner zur Seite steht. Denn nicht allein der Preis ist entscheidend, sondern auch der Service. gp
61 x 26,5 x 15
1000 mA
47 x 26,5 x 15
ab 80,–
MX66V = regelbare Ausgänge
(ohne Befestigung)
ab 100,–
Kurz und knapp • Märklin Gebr. & Cie. GmbH Holzheimerstr. 8 D-73037 Göppingen • Roco GmbH & Co. KG Jakob-Auer-Str. 8 A-5033 Salzburg • Trix Modelleisenbahnen GmbH & Co. Postfach 4924 D-90027 Nürnberg • Tams Elektronik Sievertstr. 22 D-30625 Hannover • Uhlenbrock Elektronik GmbH Mercatorstr. 6 D-46244 Bottrop www.uhlenbrock.de • Viessmann Modellspielwaren GmbH Am Bahnhof 1 D-35116 Hannover www.viessmann-modell.de • XR1-Software, F. Buschfort Fontanestr. 51 D-46397 Bocholt www.XR1.de • Zimo Elektronik Schönbrunner Str. 188 A-1120 Wien www.zimo.at
43
Lokdecoder im Test Die zunehmende Vielfalt von Lokdecodern der unterschiedlichsten Hersteller macht es dem Anwender immer schwerer, den passenden digitalen „Lokführer“ für sein Triebfahrzeug zu finden. Denn nicht alle Eigenschaften gehen aus den technischen Angaben des Katalogs hervor. Dieter Ruhland und Franz Riffler haben daher für Sie acht seit der zurückliegenden Extra-Ausgabe erschienene Decoder getestet.
W
ieder ist seit unserem letzten Artikel in MIBA-Digital Extra ein Jahr ins Land gegangen. Ein Jahr, in dem der Fortschritt, der unser tägliches Leben begleitet, natürlich auch nicht
vor dem Digitalsektor Halt gemacht hat. Selbstverständlich gilt es wieder von Neuerungen zu berichten, doch möchten wir behaupten, einen Quantensprung haben wir nicht erlebt.
Das Testequipment: Für H0-Decoder diente eine 1010 (im Bild die modelltechnisch vergleichbare 182) von Roco als Proband, die N-Decoder wurden der 103 von Fleischmann eingepflanzt. Getestet wurde nur auf geradem Gleis. Als Zentrale kam die Intellibox von Uhlenbrock zum Einsatz. Foto: gp
44
6849
SLX873
LokPilot DCC
LE 1025 A
Elektronische Lokführer
Immer mehr Modellbahner steigen auf diese Technik um und auf dem Decodermarkt versuchen immer mehr Anbieter Fuß zu fassen. Das hat natürlich für Sie als Modelleisenbahner einen unschätzbaren Wert: Zum einen geht die Entwicklung der Decoder unaufhörlich weiter, zum anderen haben wir gerade im letzten halben Jahr eine Preisentwicklung erfahren, die im Gegensatz zu anderen Euro-Preisen des täglichen Lebens steht. Trotz kontinuierlicher Weiterentwicklung der Technik sind die Preise für hochwertige Decoder erheblich gesunken. So kosten im Moment erstklassige Decoder mit Lastausgleich nur noch ca. 35,– Euro – ein Preis, der es doch vielen Modelleisenbahnern leichter macht, den Einstieg in die Digitalisierung ihrer Modelleisenbahn zu wagen. Diesmal wollen wir hauptsächlich neu erschienene große und kleine Decoder für H0 und N testen. Auch Schulnoten werden wir dieses Mal wieder verteilen, gleichfalls sollen kleine Hersteller eine Chance bekommen. Ob sie diese auch so intelligent nützen wie die Fa. Kühn, die jetzt mit der Fa. Viessmann vertriebstechnisch kooperiert, wird die Zukunft zeigen. Ein Beispiel, das im Übrigen auch für die Kooperation der Firma ESU mit der Fa. Noch gilt, zeigt, dass man mit sehr guten Produkten durchaus seinen Weg machen kann und sich damit gegenüber etablierten Mitbewerbern Vorteile verschaffen kann. Getestet wurden die H0-Decoder mit dem neuesten Modell von Roco, der BR 1010, Art.-Nr. 63790. Ein Modell, das sich mit seinem sehr guten Motor, den 2-achsigen Drehgestellen und dem äußerst ausgewogenen Fahrverhalten aus unserer Sicht bestens für den Test eignet. Für die kleinen Decoder kam MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
eine BR 103 Art.-Nr. 7376 von Fleischmann-piccolo zum Einsatz. Wir möchten betonen, dass uns alle Decoderhersteller bis auf eine Ausnahme Prüfmuster zur Verfügung gestellt haben. Auch auf unsere technischen Nachfragen wurde schnell und kompetent reagiert. Getestet wurde auf gerader Strecke mit der Intellibox als Digitalsteuergerät. Der Lastwechsel wurde mit bis zu 10 % Steigung ausgetestet. Wir wollten einfach mal ans Limit gehen, was aber bei keinem Decoder zu Problemen führte. Es war schon erstaunlich, in welch stoischer Ruhe die Steigung mithilfe der Decoder erklommen wurde. Natürlich ist das eine oder andere Testergebnis unsere subjektive Meinung, die anschließend diskutiert und am Ende demokratisch mit einem guten Kompromiss entschieden wurde. Aber auch Sie persönlich gehen ja mit bestimmten Vorstellungen an die Digitalisierung heran. Dafür möchten wir Ihnen die ein oder andere Anregung mitgeben. Ergebnisse eines Tests hängen auch von den verwendeten Materialien ab, die wir aber sehr sorgfältig ausgesucht haben um diese Einflüsse zu minimieren.
0521 A
73500
T125-P
DCX70
DIGITAL-PRAXIS
Eine Frage, die häufig gestellt wird, ist die nach der Notwendigkeit der Lastregelung. Wir meinen, dass diese nicht notwendig ist, wenn Lokomotiven nur im Rangierbetrieb oder Bw eingesetzt werden. Alle anderen Fahrzeuge, auch bei Nebenbahnen, sollten mit Decodern, die eine Lastregelung anbieten, ausgerüstet sein.
Lenz LE 1025
Wie letztes Jahr möchten wir auch diesmal mit einem Lenz-Decoder unseren Test beginnen. In diesem Jahr betrachten wir den Nachfolger des LE 130/131, den Decoder LE 1025 A/E. Positiv wollen wir bemerken, dass die Fa. Lenz mittlerweile die Verpackung in eine klare Kunststoffbox verändert hat.
Man kann dem innen sichtbaren Beiblatt jetzt mehr Informationen entnehmen, als dies bei den bisherigen Pappschachteln der Fall war. Diese Anleitung ist jetzt ein doppelseitiges DIN-A4-Blatt geworden, wobei sich der Inhalt der Beschreibung nicht wesentlich verändert hat. Es wird weiterhin nicht zwischen deutscher und für das Ausland bestimmter Produktbeschreibung unterschieden (Mars-Light, Gyro-Light etc.). Der Decoder selbst wurde nicht grundlegend verändert. Der größte Schwachpunkt ist nach wie vor der fehlende Überlastschutz. So heizt sich der Decoder bei starker Beanspruchung auf. Damit ist auch klar, warum Lenz den Decoder nicht isoliert und sogar ausdrücklich davon abrät, den Decoder mit Isolierband zu umwickeln. Statt dessen sollen die entsprechenden Partien des Lokchassis gegen Berührung isoliert werden. Dies kann ein erheblichen Mehraufwand ergeben. In der Regel genügt jedoch das beiliegende Klebepad zur Fixierung und Isolierung. In der Anleitung ist leider ein Hardware-Reset nicht beschrieben. Eine Rückfrage bei Lenz ergab, dass dies durchaus möglich ist. Es wurde aber
Unsere Testkriterien: Grundsätzlich sind die Zahlen als Schulnoten zu betrachten. 1 ist dabei eine glatte Eins, 6 ein Ungenügend. Die Kriterien im Einzelnen: • Gleichmäßiges Fahren:
1 = keine Unregelmäßigkeit beim Fahren erkennbar, 6 = deutliches Ruckeln
• Beschleunigung:
1 = vorbildentsprechende Massensimulation, 6 = ohne Massensimulation
• Schleichfahrt:
1 = kaum wahrnehmbare Mindestgeschwindigkeit, 6 = für Rangierfahrten ungeeignet
• Regelung:
1 = gleichmäßige Geschwindigkeit, 6 = ungleichmäßige Geschwindigkeit
• Lastwechsel:
1 = Übergang von Leerfahrt zu Volllast realistisch, 6 = nicht realistisch
• Leistungsabgabe:
1 = bei H0-Decodern: 1 = 1000 mA, 3 = 800 mA; bei N-Decodern: 1 = 600 mA, 2 = 500 mA
• Programmierbarkeit:
1 = mit Intellibox voll programmierbar, 6 = mit Intellibox nicht programmierbar
• Wärmeentwicklung:
1 = keine Wärme spürbar, 6 = Decoder wird zu heiß (Schmelzpunkt von Kunststoff wird erreicht)
• Einbaubarkeit:
1 = kompakte Decoder-Abmessungen und ausreichend lange Kabel, 6 = großer Decoder und zu kurze Kabel
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
45
Größere Decoder (für H0) Gleichmäßiges Fahren Beschleunigung Schleichfahrt Regelung Lastwechsel Leistungsabgabe Programmierbarkeit* Wärmeentwicklung Anleitung Verpackung Gesamtnote:
Lenz LE 1025 E 1,0 1,5 2,0 1,0 1,0 1,0 3,0 1,0 3,0 2,5 1,70
ESU LokPilot DCC 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 2,0 1,1
Rautenhaus SLX873 2,0 2,0 2,0 2,0 1,0 1,0 2,0 1,0 2,0 2,0 1,70
CT-Elektronik DCX70 2,0 1,0 1,0 1,0 3,0 3,0 1,5 2,0 3,0 3,0 2,05
Kühn T125-P 1,5 2,0 1,0 1,0 3,0 1,0 1,0 3,0 1,0 4,0 1,85
*) Getestet wurde mit der Uhlenbrock-Intellibox. Die Beurteilung der Programmierbarkeit kann mit NMRA-konformen Zentralen andere Ergebnise zeigen.
Folgende Kriterien flossen nicht in diese Beurteilung ein: Regelung abschaltbar ja ja Analog-Erkennung automatisch automatisch Hardware-Reset möglich möglich Größenangaben korrekt korrekt Einbaubarkeit befriedigend befriedigend Überlastschutz nein kurzschlussfest Update-Fähigkeit nur beim Hersteller ja
auf den Hinweis in der Anleitung verzichtet, weil nicht jedes Digitalgerät den Reset durchführen kann. Lösung: Es soll durch Schreiben des Wertes 255 in die CV 1 der Reset ausgelöst werden. Der Anwender muss dabei darauf achten, die CV 1, die eigentlich Lokadressen im Wertebereich zwischen 00 und 99 speichert, direkt anzusprechen. Die Eingabe einer normalen Lokadresse „255“ muss dagegen über den Adressen-Modus erfolgen, gespeichert wird dann in den CVs 17 und 18. Versuche unsererseits, zwei Decoder des gleichen Typs bitweise umzuprogrammieren, scheiterten mit der Intellibox. Dies bedeutet eine große Einschränkung der Nutzungsmöglichkeiten, da sich mit der Intellibox praktisch nur die grundlegenden CV-Werte verändern lassen. Das Motorgeräusch, welches ja von Decoder zu Decoder unterschiedlich ist, war mit unserer Testlokomotive etwas laut. Erstaunt hat uns, dass beim Test der Lastregelung die Lok bergauf in Fahrstufe 1 etwas schneller gefahren ist als bergab. Die Programmierung von Werten, die außerhalb des gültigen Bereichs liegen, nimmt der Decoder an, ignoriert sie aber und belässt die vorher eingestellten Werte. Möglicherweise meldet der Decoder falsche Werte an die Zentrale, der Quittierungsimpuls fehlt oder dieser Impuls wird von der Intellibox falsch interpretiert. Mit einer Zentrale von Lenz treten diese Effekte nicht unbedingt auf, was wir aber nicht getestet haben. 46
nein automatisch möglich korrekt sehr gut kurzschlussfest nein
ESU/Noch LokPilot DCC
Als Nächstes wollen wir uns mit dem neuen, aber seit Markteinführung gut bekannten LokPilot DCC befassen. Bisher konnte der Decoder sowohl DCC als auch das Motorola-Format verarbeiten. Diese Version des Decoders gibt es selbstverständlich auch weiterhin. Die Verpackung ist bis auf den veränderten Aufdruck gleich geblieben. Die Folie, die in der Schachtel den Decoder schützte, ist weggefallen und durch ein kleines Stück Packpapier ersetzt worden. Witzig finden wir im Übrigen den Aufdruck, dass der Decoder für die Spurweite N geeignet ist. Technisch gesehen im Prinzip richtig, nur müsste man die Loks mit der Fahrradpumpe aufblasen, damit der Decoder Platz findet, da er sicherlich dafür etwas zu groß ist. Aber es gibt ja auch noch Triebzüge … ESU hat auf unseren letztjährigen Bericht bezüglich der etwas zu kurzen Kabel (gemessene 8,5 cm) tatsächlich reagiert und den DCC-Decoder nun mit 8 cm ausgestattet. Wie viel spart man eigentlich als Hersteller, wenn man die
ja nein möglich korrekt befriedigend kurzschlussfest nein
ja manuell einschaltbar möglich korrekt sehr gut kurzschlussfest ja
Kabel um 5 mm kürzt? Es gibt den Decoder nur mit Stecker und deshalb ist das Kabel, nachdem man den Stecker abgeschnitten hat, für den Einbau in Loks ohne Schnittstelle meist zu kurz. Die Betriebsanleitung wurde auf verbundenen DIN-A6-Seiten ausführlich dargelegt. Für uns ist sie vorbildlich. Sie ist übersichtlich gegliedert und gut strukturiert. In der CV-Einstellungstabelle sind die Programmierungsmöglichkeiten des Decoders gut und schnell zu finden und klar definiert. Es wird auch auf Besonderheiten der CV-Einstellungen diverser Motoren verschiedener Hersteller eingegangen. Gut finden wir, dass der Decoder vollständig isoliert ist und somit den Einbau sehr vereinfacht, allerdings verursacht die Isolierung eine Abweichung in der Längenangabe. Nicht gut ist der Stecker selbst, der auf die Kabel geklipst ist und etwas zu weiche Steckzapfen hat. Dies bedingt, dass er sehr vorsichtig in die Schnittstelle einzustecken ist, er sitzt dann aber sicher und fest in seinem Platz. Überzeugend ist die hohe Taktfrequenz. So konnte ein sehr angenehmes, leises Motorgeräusch festgestellt werden. Die Programmierung ist sehr einfach und macht richtig Spaß. Eingegeben werden die jeweiligen CV-Werte. Eine interessante Möglichkeit ergibt sich bei der neuen Funktion der Bremsstreckeneinstellung. Hier kann man nun im Gegensatz zu anderen Decodern mit der CV 57 den Bremsweg (und nicht die Bremszeit) einstellen, den die Lok vor MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Signalen mit vorgeschaltetem Bremsgenerator zurücklegen soll, bis sie anhält. Diese Funktion eignet sich idealerweise für Blocksysteme und Schattenbahnhöfe.
Rautenhaus SLX873
Der SLX873 (wer lässt sich nur immer so schwierige Bezeichnungen einfallen?) ist von uns zum ersten Mal auf die Teststrecke geschickt worden. Als Erstes fällt die gigantische StromabgabeMöglichkeit von ganzen 2 Ampere für Motoren auf. Gewaltig! Allerdings wird der Decoder bei Belastung sehr warm. Toll ist der Service, dass der Decoder schon mit aufgeklebtem Doppelklebeband ausgeliefert wird. Bei einem einseitig bestückten Decoder ist das auch möglich, ansonsten gibt es keine weitere Isolierung. Der Stecker mit den weichen Steckzapfen ist wieder derselbe, der uns schon beim ESU-Decoder aufgefallen ist. Einen Punktabzug gab es bei der Programmierung, da ein Widerstand zwischen Intellibox und Gleisanschluss eingebaut werden muss. Der Lastwechsel MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
lässt sich leider nicht abschalten. Laut Auskunft des Herstellers begründet sich das darin, dass der SLX873 hauptsächlich eigentlich ein Selectrix-Decoder ist, der zusätzlich das DCC-Format versteht. Die Verpackung gibt leider außer der nichts sagenden Decoderbezeichnung, keinerlei Hinweise auf den Inhalt. Hier würde dem Käufer zumindest ein Aufkleber mit den nötigsten technischen Angaben zum Decoder weiterhelfen. Der Decoder nimmt zwar keinen Spitzenplatz ein, aber durch die 2 Ampere Leistung am Motorausgang hat er hinsichtlich Strom fressender Loks durchaus seine Berechtigung am Markt.
guten Eindruck, wenngleich die Beschreibung, das haben wir schon einmal ausführlich dargelegt, dem Decoder in keinster Weise gerecht wird. Sie ist nicht ausführlich genug und wegen der vielen Sprachausführungen auch zu unübersichtlich. Lobenswert ist die Veränderung der Verpackung, die jetzt aus einem Kunststoff gefertigt wird, der nicht zerbröseln kann. Die Eigenart, dass sich das Stirnlicht erst dann einschaltet, wenn die erste Fahrstufe aufgerufen wird, irritiert sehr. Dass sich die Helligkeit der Beleuchtung bei Fahrt gegenüber dem Stillstand verändert, ist ebenfalls nicht optimal zu nennen. Ein Problem ist auch die Fahrstufenerkennung. Es ist nämlich im allgemeinen Teil der Anleitung nicht angegeben, mit welchen Fahrstufen (27 oder 28) man den Decoder benutzen kann. Doch davon hängt es ab, ob das Licht dann auch korrekt leuchtet oder nicht. Die nötigen Angaben dazu findet man nur in der CV-Tabelle. Etwas umständlich ist dabei die jeweilige Programmierung. Schade ist auch, dass keine Analog-
Fleischmann 6849
Der sehr kleine Twin-Decoder 6849 lässt sich bequem in Fleischmann-Loks einbauen, da diese die 6-polige Schnittstelle haben. Hinderlich ist natürlich immer wieder der Kondensator, der beim Fahren mit DCC nicht benötigt wird. In unserem Fall konnte er problemlos entfernt werden. Insgesamt macht der Decoder einen 47
wäre aus unserer Sicht also besser, werksseitig Einstellungen für die neuere Motorgeneration vorzunehmen. Ergebnis nach der manuellen Umstellung war auch hier wieder ein wesentlich leiseres Motorgeräusch als zuvor. Der Decoder selbst lässt sich durch die einseitige Bestückung in der Regel gut einbauen, obwohl er nicht isoliert ist. Etwas Vorsicht ist aber beim Einbau trotzdem angeraten. Beim Belastungstest fiel auf, dass die Lok bei Wegfall der Belastung losraste und erst einiges später einregelte – ein Verhalten, das bei den anderen Decodern nicht festzustellen war. Beim analogen Betrieb fuhr die Lok erst los, nachdem der Regler zu fast 50 % aufgedreht war. Dies wird allerdings, wie uns vom Hersteller mitgeteilt wurde, in der nächsten Decodergeneration abgestellt. Die Kabel sind ausreichend lang, sodass hier keinerlei Schwierigkeiten zu erwarten sind. Der Decoder wird auch in einer Variante ohne Stecker ausgeliefert.
CT-Elektronik DCX70
Interessant finden wir den Decoder DCX70 des österreichischen Herstellers CT-Elektronik aus Wiener Neustadt besonders für Umbauten, bei denen es eng zugeht. Mit Maßen von nur 19 x 11 x 4,5 mm ist er der kleinste unter den „großen“ H0-Decodern unseres Tests. Allerdings darf die Motorstromaufnahme 0,8 A nicht übersteigen. Dafür bietet der Decoder viele interessante Extras, so z.B. stufenlos einstellbare niederfrequente Motoransteuerung, wie auch Hochfrequenzansteuerung mit 16 kHz für leises Laufverhalten moderner Motoren. Erstaunlich sind die vier verstärkten (je 0,5 A) und zusätzlich drei unverstärkte Funktionsausgänge, die angeboten werden. Bemerkenswert ist auch der Auslauf auf stromlosen Abschnitten. Etwas umständlich finden wir die Programmierung, um eine Lok analog fahren zu lassen. Standardmäßig ist der Decoder 48
dafür nicht eingestellt und ein Hinweis in der Anleitung findet sich dazu leider nicht. Eine Nachfrage beim Hersteller ergab, dass in der CV 29 das Bit 3 gesetzt werden muss. Analogbetrieb sollte aber auch schon mit werksseitigen Einstellungen möglich sein.
Uhlenbrock 73500
Als erster N-Decoder unserer Testreihe kommt der neue Mini-Lokdecoder 73500 von Uhlenbrock auf den Prüfstand. Verpackt ist er in der üblichen, leider auch wieder leicht zerbrechlichen Plastikschachtel. Man kann aber immerhin den Inhalt gut erkennen und hat durch die Beschreibung auf dem Inlay die nötigsten Angaben über den Decoder vor Augen. Er ist um eine Winzigkeit kleiner als der kleine Lenz-Decoder. Leider hatte auch er Probleme mit der Schleichfahrt bei Fahrstufe 1, wobei sogar zeitweise der Motor kurz aussetzte. Im höheren Fahrstufenbereich ist ein wesentlich besseres Fahrverhalten zu bemerken. Die Programmierung ist wirklich einfach und geht gut von der Hand. Soll der Decoder auf konventionellen Gleichstromanlagen betrieben werden, muss diese Betriebsart manuell aktiviert werden (CV 51 auf 1 setzen). Die Umschaltung zurück auf Digitalbetrieb erledigt der Decoder automatisch. Rundum ist der Kleine also ein guter Decoder.
Lenz 0521 A
Der neue Lenz-0521 A macht im Fahrbetrieb mit unserer Fleischmann-103
in N-Spur eigentlich eine ganz gute Figur, wenn nicht im unteren Geschwindigkeitsbereich ein ruckendes Fahrverhalten den ansonsten recht runden Lauf stören würde. Ab Fahrstufe 2 ist dieser Effekt allerdings weg und die Lok surrt gleichmäßig über die Teststrecke. Überzeugend finden wir den sehr langen Auslauf. Unter hoher Belastung bleibt der Decoder erstaunlich kühl – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in den engen N-Gehäusen. Verpackung sowie Aufbau der Einbauanleitung sind die gleichen wie beim Lenz-LE 1025E. Bei der Programmierung ließen sich leider verschiedene Bit-Werte mit der Intellibox (trotz neuester Softwareeinstellung) nicht verändern, was lt. Nachfrage bei Lenz an dem im Decoder verwendeten Prozessor liegt. Er sendet leider auch keinen Quittierungsimpuls nach erfolgter Bitprogrammierung, was dazu führt, dass die Intellibox „Fehler“ anzeigt, obwohl die Programmierung erfolgreich war. Mit Lenz- oder RocoGeräten ist eine Programmierung ohne Fehlermeldung möglich. Dass Lenz-Decoder immer wieder Probleme beim Programmieren mit Nicht-Lenz-Zentralen machen, ist für uns nicht eindeutig nachvollziehbar. Wir vermuten, dass hier einzelne Komponenten miteinander nicht hundertprozentig konform arbeiten. Wer jedoch Lenz-Zentralen verwendet, hat solche Probleme mit Lenz-Decodern nicht, da diese Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Insgesamt besteht also auch heute noch – trotz Norm – Abstimmungsbedarf!
Fazit Insgesamt waren wir von allen Decodern sehr positiv angetan, denn es ist kein Decoder darunter, der richtig schlecht ist. Alle machen im Fahrverhalten eine gute Figur und unterscheiden sich teilweise nur in Nuancen. Überraschend ist dieses Ergebnis, gemessen an dem letztjährigen Test, nicht: Der ESU-Decoder ist auch heuer wieder der Testsieger. Auch weil er ein rundum gelungenes Produkt ist. Hier haben Praktiker und Theoretiker zusammen den richtigen Weg gefunden. Er punktet nicht nur beim überragenden Fahrverhalten, sondern eben auch in Bereichen, wo es einfach ist, Käufer zu überzeugen. Wir denken da an Verpackung und Beschreibung. Hier ist mit ein wenig Mühe viel gewonnen. Dieter Ruhland und Franz Riffler MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Der Wikinger-Decoder ist jetzt in der Version für Gleichstrom-Motoren erhältlich. Anstelle des MOSFET in der AC-Version kommt hier der Motortreiber ZHB zum Einsatz, darüber sind auch die zusätzlichen FETs zu sehen. Links: Der Decoder wird von beiden Seiten bestückt; hier die PIC-Seite des Decoders neben einer nur einseitig zu bestückenden Platine für die AC-Ausführung.
Elektronisch programmierbarer Motorola-Decoder
Der Wikinger für Gleichstrom-Motoren Der in MIBA-Spezial 42 vorgestellte „Wikinger-Decoder“, ein von Bo Brændstrup und Frankie Frederiksson entwickelter Selbstbau-Lokdecoder für das Märklin-Motorola-System, hat viele Nachbauer gefunden – aber auch viele Nachfragen nach der seinerzeit angekündigten Version für DC-Motoren ergeben. Dr. Michael König stellt sie vor.
Z
unächst möchte ich hier zu Beginn auf die Beschreibung und Erläuterung zur ersten Version des WikingerDecoders für Märklin-Allstrommotoren in MIBA-Spezial 42 (PIC-Decoder selbst gebaut, S. 60) verweisen – denn getretener Quark wird breit, nicht stark, wie schon Altmeister Goethe wusste. Nur so viel als Zusammenfassung: Der Decoder beruht auf dem PIC 16F84 und war ausschließlich für den Digitalbetrieb im Märklin-Motorola-System bestimmt. Alle Parameter werden über die Zentraleinheit eingestellt („programmiert“), und zwar ohne dass die Lok vom Gleis genommen werden müsste. Darüber hinaus kann der PIC auch im eingebauten Zustand neu programmiert (z.B. bei Updates) und mit zusätzlichen Änderungen versehen werden. Die „Features“ des Wikinger-Decoders sind im Kasten rechts aufgeführt. 50
Unter den Decodern ohne Lastregelung nimmt er eine Spitzenstellung ein; einzigartig ist das Feature, die Linearität der Anfahr- und Bremsverzögerung einstellen zu können. Dies ermöglicht es, für den unteren Geschwindigkeitsbereich eine lange Verzögerung zu definieren, die mit zunehmender Geschwindigkeit kürzer wird. Denn ungeachtet der Verhältnisse beim Original wirkt ein solches Beschleunigungs- und Abbremsverhalten im Modell wesentlich „echter“. Dies wirkt sich insbesondere bei den Märklintypischen Allstrommotoren (Reihenschlussmotoren) aus, die eine leider genau entgegengesetzte nichtlineare Charakteristik aufweisen.
Schaltung Der Schaltplan des Decoders ist vergleichsweise simpel aufgebaut – was
auch daran liegt, dass er nur für den Digitalbetrieb und nicht auch für den Analogbetrieb geeignet ist. Zentrale Schaltstelle ist der PIC. Er bezieht seine Informationen aus der Digitalspannung am Gleis (J9/Schleifer und J11/Chassis) und steuert über die entsprechenden Ausgänge die Treibertransistoren Q8 und Q9, die die Brückentreiber für den Motor (U3) ansteuern, Licht (Q1) und sonstige Funktionen (Q2 bis Q5). Der Motor wird an J6 und J7 angeschlossen. An J8 liegt die positive Versorgungsspannung an; hier sollten die Lampen zum Vermeiden des bekannten Flackereffekts angeschlossen werden, soweit sie aufgrund ihrer Konstruktion nicht zwingend mit dem Chassis verbunden sind. Die Sonderfunktion (Licht) liegt an J1 und J2 an, vier weitere Extrafunktionen (EF1 bis EF4) sind an J3 bis J5 und J10 herausgeführt. Die Digitalspannung wird durch D1 bis D3 und D6 gleichgerichtet und für den PIC über D7 und Q6 auf 5 V stabilisiert. Die Beschaltung um Q7 sorgt für den ordnungsgemäßen Reset des PIC. Mit R7 und C3 wird die Taktfrequenz des PIC eingestellt; diese Bauteile müssen eng toleriert und temperaturbeständig sein. Für die Lichtfunktion wird aus Platzgründen der Doppel-FET NDC7002 (Q1) verwendet. Die Treibertransistoren für die Extrafunktionen sind leistungsfähige FETs im Gehäuse SOT23 (Q2 bis Q5), die trotz ihrer kleinen Bauform relativ hohe Ströme schalten können. Anstelle der benannten Typen können auch die wesentlich preisgünstigeren BSH102 verwendet werden. Der MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
DIGITAL-PRAXIS
Das Platinenlayout für den Wikinger-Decoder in doppelter Größe. Die Maße der Platine betragen lediglich 18,7 mm x 21,9 mm, da nur vergleichsweise wenige Teile untergebracht werden müssen.
Motor schließlich wird über die im ZHB6790 (U3) enthaltene Brücke betrieben. Diese besteht aus bipolaren Transistoren, die leider recht viel Steuerstrom benötigen. Würde man sie direkt über den PIC ansteuern, so würde dessen Pufferelko C2 bei jedem Aussetzer sofort entladen werden – ein unerträgliches Gehoppel (wie bei manchen PIC-Decodern …) wäre die Folge. Daher steuert der PIC leistungsfrei die FETs Q8 und Q9 an, die wiederum den für den ZHB6790 erforderlichen Strom aus der Versorgungsspannung liefern. Der Wikinger-Decoder verfügt im Gegensatz zu den Märklin-Decodern weder über Schalter zur Adresseinstellung noch über Potis zur Geschwindigkeitseinstellung. Dies schlägt sich in den geringen Abmessungen nieder, wie das doppelseitige Platinenlayout zeigt; die Platine misst nur 18,7 x 21,9 mm. Grund hierfür ist, dass sämtliche Parameter wie etwa bei den Decodern von Uhlenbrock, ESU oder den DCC-Decodern mittels Programmierung durch die Zentraleinheit (Control Unit) eingestellt werden. Entsprechend kurz ist auch die Stückliste der benötigten Bauteile (s.S. 53), bei denen es sich natürlich um SMD-Bauteile handelt. Für den NDS351N können auch der NDS351AN oder der BSH102 oder BSH101 (Philips) verwendet werden. Die BYD17D können durch BYD17A, BYD17B, BYD17C, BYD77A, BYD77B und BYD77C ersetzt werden. Statt BC847 können auch BC848 oder BC849, A-, B- oder C-Type und statt BC857 können auch BC858 oder BC859, A-, B- oder C-Type verwendet werden. Mit Ausnahme der BYDDioden sind alle Bauteile zumindest bei Farnell erhältlich. Wer dort nicht bestellen kann, dem kann ich bei den BYD77, den FETs und dem ZHB6790 helfen; die anderen Bauteile gibt es grundsätzlich bei jedem ElektronikVersender wie etwa Reichelt, Kessler und Segor. Der 330nF-Kondensator kann auch durch einen kleineren Typ ersetzt werden; man muss nur darauf MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
achten, dass er so auf die Pads passt, dass keine ungewollte Verbindungen entstehen. Den eigentlich mit 68µF vorgesehen C2 wird man wohl nicht bekommen; scheinbar werden alle kleinen TantalKondensatoren für die Handy-Produktion verwendet. Ich behelfe mir, indem ich einen kleinen Subminiatur-Elko von 220µF/10V an einer geeigneten Stelle (isoliert!) installiere und durch ein dünnes, zweiadriges Kabel mit dem Decoder verbinde. Die Kabel werden dann anstelle von C2 an dessen Pads angelötet. Es ist sicherlich kein schlechter Gedanke, zusätzlich einen Kondensator von 100µF oder größer als C2 aufzulöten und die Kabel an dessen Pads anzulöten. Die Verwendung des externen 220µF-Elkos hat den weiteren Vorteil, dass die Zeitdauer, die der PIC bei einem Kontaktproblem ohne Reset aushält, verlängert wird. C4 und R14 sind nicht unbedingt nötig; sie sind nur für den Fall vorge-
sehen, dass der Decoder infolge einer störungsintensiven Umgebung nicht zuverlässig reagiert. Auf R13 kann bei 47µF oder 68µF als C2 u.U. verzichtet werden; bei 220µF als C2 sollte man ihn zum Schutz von Q6 schon vorsehen. R10 bis R12 sind ebenfalls nicht zwingend erforderlich. Sie sollen verhindern, dass ungewollt beide Seiten der Brücke des ZHB6790 geöffnet werden und so ein interner Kurzschluss entsteht. Normalerweise reduziert die Software des PIC dies beim Anlegen der Betriebsspannung oder nach einem Reset auf eine sehr kurze Zeit. In Abhängigkeit von dem verwendeten Motor kann es jedoch dennoch zu einem störenden Effekt kommen. Für R10 und R11, gegebenenfalls auch für R12, können Widerstände in der Größe 0603 verwendet werden. Mittlerweile gibt es den PIC 16F84 im SMD-Gehäuse und in der hier ausreichenden 4-MHz-Version nur noch als „Restposten“; der 16F84A ist an seine
Die Eigenschaften des Wikinger-Decoders – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –
255 Adressen Primäre und sekundäre Adresse Altes und neues Datenformat des Märklin-Digitalsystems 14 und 27 Fahrstufen Interne 128 Fahrstufen Programmierbare Geschwindigkeitstabelle Programmierbare Höchstgeschwindigkeit Alternative, programmierbare Geschwindigkeitstabelle Programmierbare Anfahr- und Bremsverzögerung Programmierbare nichtlineare Verzögerungskurve Programmierbare, bidirektionale Sonderfunktion Optionale programmierbare Lichtfunktion 4 Extrafunktionen, EF3 und EF4 programmierbar Optionaler, programmierbarer und geschwindigkeitsabhängiger Ausgang für einen Rauchgenerator Dauerhafte Speicherung von Geschwindigkeit und Richtung bei Stromausfall Schnellprogrammier-Modus PIC kann im eingebauten Zustand neu bzw. reprogrammiert werden Software ist ohne Änderung für AC- und DC-Motoren verwendbar maximaler Motorstrom: 1,5 A maximaler Strom der Sonderfunktionsausgänge: 200 mA maximaler Strom der Extrafunktionsausgänge: 1 A maximaler Gesamtstrom des Decoders: 1,5 A
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Der Schaltplan des „Wikinger-Decoders“
Stelle getreten. Erfreulicherweise funktioniert dieser nicht nur in der Decoderschaltung, sondern auch mit dem einfachen Programmer, den ich in MIBA-Extra 1 (2000) auf Seite 74 vorgestellt habe, problemlos. Je nach Bezugsquelle und Bestellmenge kann der Gesamtpreis der Bauteile deutlich unter € 20,– liegen. Die zur Programmierung des PIC erforderliche Software kann u.a. von meiner Homepage per Download bezogen werden. Ich bin auch bereit, Leerplatinen, fertig programmierte PIC und die eventuell etwas schwer zu beschaffenden BYD-Dioden, NDC7002-Transistoren und BSH102 zu liefern.
Aufbau Grundsätzlich entspricht der Zusammenbau des DC-Decoders der bereits in MIBA-Spezial 42 vorgestellten Version für AC-Motoren; daher möchte ich hier nur die Änderungen sowie die Montage der neu hinzugekommenen Teile kurz ansprechen. Zur Verringerung der Gefahr von Störungen hat der PIC jetzt eine eigene Masseversorgung 52
bekommen; dies erfordert eine weitere Durchkontaktierung an dessen Pin 5. Hierzu sollte man die Bohrung möglichst weit nach außen legen. Wer dies als überflüssig ansieht, kann auch die vorgesehene Unterbrechung der „alten“ Masseverbindung unterhalb des PIC an der rechten Durchkontaktierung überbrücken und so auf die zusätzliche Durchkontaktierung an Pin 5 verzichten. Bei Q1 (NDS7002) befindet sich auf einer Längsseite eine Markierung in Form eines Strichs, eines Punktes oder einer Abschrägung; diese muss in Richtung PIC weisen. Auch U3 (ZHB6790) weist auf einer Seite eine Abschrägung auf; diese weist bei korrekter Lage in Richtung R8 und R9. C4 und R6 sind dicht nebeneinander Pad an Pad aufzulöten; es kann erforderlich sein, R6 näher an R1 heranzurücken. R10 und R11 werden zwischen bzw. über die Pads 1 und 2 sowie 3 und 2 von U3 (ZHB6790) gelötet. R12 findet seinen Platz zwischen den Durchkontaktierungen zur PIC-Seite des Decoders. Bei der Verwendung von R13 und R14 wird es etwas eng; hier sollte man beim Löten schon besonders
aufpassen, dass es keine ungewollten Verbindungen gibt! Hinsichtlich der Durchkontaktierungen sowie der Anschlüsse für den Programmer – beide sind im Bestückungsplan farblich markiert – möchte ich noch einmal auf MIBA-Spezial 42/S. 60 sowie auf MIBA-Extra 1/S. 74 verweisen. Will man den Programmer anschließen, so müssen die betreffenden Durchkontaktierungen auf der PIC-
Die Bezeichnungen der Anschlüsse am PIC 16F84-04/SO
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Stückliste Menge 1 1 1 1 6 1 1 6 1 1 4 4 1 1 1 1 1 1 1
Bezeichnung C1 C2 C3 C4 D1-D6 D7 Q1 Q2-Q5, Q8,Q9 Q6 Q7 R1,R4, R10,R11 R2,R5, R6,R12 R3 R7 R8,R9 R13 R14 U1 U3
Wert/Typ/Baugröße 330nF S0805 68uF/6,3V S1206 22pF/5% NPO S0805 100nF S0805 BYD17D Philips 6,2V SOT23 NDC7002 Nat. Semi. NDS351N Fairchild BC847 SOT23 BC857 SOT23 47k S0805
Die Bestückungspläne für den Wikinger-Decoder; oben die Oberseite, unten die Unterseite.
Die für eine Märklin-S3/6 mit LCFM optimal erscheinende Geschwindigkeitskurve ist nur leicht nichtlinear.
270k S0805 10k S0805 4k7/1% S0805 560R S0805 10R S0805 100k S0805 PIC 16F84-04/SO ZHB6790 ZETEX Hier eine an die Default-Einstellung des Decoders angelehnte Geschwindigkeitskurve. Sie ist nicht linear, sondern erinnert an eine logarithmische Funktion. In dieser Form wäre sie beispielsweise für eine Rangierlok geeignet.
Mit Ausnahme der BYD-Dioden, die u.a. von Eurodis Texim Electronics geliefert werden, sind alle Bauteile bei Farnell erhältlich.
Seite bis maximal zur Höhe des PIC überstehen. Bei den anderen Bauteilen werden kleine Drahtstücke als „Steckpfosten“ aufgelötet; hier kann man einfach die ca. 0,8 mm starken Drahtreste verwenden, die beim Ablängen normaler Bauteile übrig bleiben. Man sollte ferner darauf achten, dass hier nur im unteren Bereich „herumgelötet“ wird und die oberen 3 bis 4 mm frei von Lötzinn bleiben – sonst klappt es nicht mehr mit der Steckbuchse.
Eigenschaften Bei der Beschreibung der Decodereigenschaften kam in MIBA-Spezial 42 die Programmierung der Geschwindigkeitstabelle zu kurz; dies hole ich hier nach. Außerdem möchte ich noch die neu hinzugekommene Möglichkeit, die Linearität der Anfahr- und Bremsverzögerung einzustellen, näher erläutern. Der Geschwindigkeitswert jeder Fahrstufe kann individuell ausgewählt und eingestellt werden. Dadurch kann die Geschwindigkeitskurve auf den betreffenden Motor maßgeschneidert werden. Für ein optimales Ergebnis empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Man fährt die Lok zunächst mit MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
der standardmäßig vorgegebenen Geschwindigkeitskurve. Anhand des Fahrverhaltens kann man erkennen, welche Geschwindigkeitswerte für die minimale, maximale und halbe Geschwindigkeit angemessen sind. Diese Werte trägt man in ein Koordinatensystem ein, in dem horizontal die Fahrstufen 0 bis 15 und vertikal die Geschwindigkeitswerte 1 bis 63 eingetragen sind. Die gefundenen drei Werte trägt man entsprechend ein; bei einem erkennbar oder gewünscht nicht linearem Verhalten kann man auch weitere Werte eintragen. Dann werden die eingetragenen Punkte mit einer möglichst „runden“ Kurve verbunden. Diese erlaubt es, die verbleibenden Werte für die Parameter abzulesen. Wie bereits erwähnt arbeitet der PIC intern mit 128 Fahrstufen. Da aufgrund der begrenzten Zahl der offiziell vorhandenen Adressen aber kein Wert größer als 80 eingegeben werden kann, haben sich Brændstrup und Frederiksson dazu entschlossen, die Festlegung der Parameter nur in Zweierschritten zu ermöglichen und die interne Verarbeitung mit 128 Schritten beizubehalten. Diese Einschränkung wirkt sich in der Praxis nicht aus, gewährleistet aber eine virtuell stufen-
Im Diagramm werden zunächst die erwähnten drei grundlegenden – hier als Beispiel aber willkürlich gewählten – Werte eingetragen.
Die drei eingetragenen Werte lassen sich dann zu einer Kurve verbinden. Auf diese Weise kann man leicht die sich daraus ergebenden anderen Geschwindigkeitswerte ermitteln.
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sen, sondern eher unerwünscht reagieren. All dies vermeidet unser positiv nichtlineares Delay des WikingerDecoders, dessen Implementation recht aufwändig war. Es gibt drei Parameter für diese Verzögerung. Dies ist zunächst der bereits bekannte Parameter 2 für die Einstellung der „alten“ Anfahr- und Bremsverzögerung. Wir bezeichnen ihn nachfolgend als Para2. Hiermit stellt man die Grund-VerzögeDie Verzögerungseinstellung der S3/6 rung ein – das ist die Verzögerung, die von Märklin für MIN=2, für KNEE=11 und als minimale Verzögerung bei höheren für ADD=50. Eingetragen als MS sind die Geschwindigkeiten wirksam ist. Diese tasächlichen internen MS; bei der Probezeichnen wir nachfolgend als MIN. grammierung der GeschwindigkeitstaDieser Wert sollte nicht zu hoch gegrifbelle sind aber die halbierten Werte zu fen werden, da sich andernfalls bei verwenden. höherer Geschwindigkeit zu lange VerA (FS=0/1) Verzögerung = MIN+ADD zögerungszeiten einstellen. Zulässige A–B Verzögerung = Werte sind 1 bis 79. (ADD–KNEE·speed/8) + MIN Mit dem neu hinzugekommenen B KNEE Verzögerung = MIN Parameter 11 – nachfolgend als Para11 B–C Verzögerung = MIN bezeichnet – stellen wir die zusätzliche C (maximale Geschwindigkeit) Verzögerung ein, die vom Stillstand Verzögerung = MIN heraus zu MIN hinzuaddiert wird. Diese zusätzliche Verzögerung – wir freie Anfahr- und Bremsverzögerung. nennen sie nachfolgend ADD – wird Bei den Diagrammen auf Seite 53 nach einer bestimmten Formel bei rechts habe ich die Fahrstufe 1 (FS1) zunehmender Geschwindigkeit bis weggelassen, da ihr im Datenformat zum Erreichen einer ebenfalls frei keine Geschwindigkeit zugewiesen ist. wählbaren Geschwindigkeit automaBeim Wikinger verwenden wir FS1 tisch reduziert. Zulässige Werte sind jedoch um die Anfahrverzögerung zu ebenfalls von 1 bis 79. beeinflussen. So kann verhindert werSchließlich haben wir noch den den, dass sie bereits bei 0 beginnt, ebenfalls neuen Parameter 10 – nachobwohl die erste „echte“ Fahrstufe bei- folgend als Para10 bezeichnet –, mit spielsweise den Wert 10 besitzt. Das dem wir die bereits erwähnte hat zur Folge, dass sich trotz Aufdre- Geschwindigkeit einstellen, bei deren hen des Fahrreglers für einige Sekun- Erreichen die nichtlineare Verzögeden zunächst nichts tut. Andererseits rung in eine gleich bleibende Verzögeist es nicht sinnvoll, die Verzögerung rung übergeht (bzw. vice versa im Falle bei dem Wert der ersten Fahrstufe des Abbremsens). Nachfolgend bebeginnen zu lassen – da diese deutlich zeichnen wir diese Geschwindigkeit als höher als die niedrigste überhaupt ein- KNEE. Wichtig ist, dass dieser stellbare Geschwindigkeit liegt, würde Geschwindigkeitswert KNEE nicht die Lok immer mit einem Ruck starten. identisch ist mit den Fahrstufen, die Die Lösung ist der unter FS1 zu pro- von dem Controller kommandiert wergrammierende Offset-Wert: Er be- den, sondern sich auf die internen 128 schreibt die Geschwindigre7mr bit de- Fahrstufen des Decoders bezieht, die dieAnfahrverzögersungbeginnen solln. wir als MS (micro-steps) bezeichnen und die wir beim Programmieren der die Geschwindigre7mr bit det detMotor. Geschwindigkeitstabelle verwenden. d i e e r s t e B e w e g s u n g z e i g t . . enundBremsen - Wert kann im Bereich von 4 bis 32 Sein Stand heraustlaungs ei und mitzuneholiegen. Jenseits von KNEE wirkt nur m e e n d r e G e s c h w i n d i g r e 7 k ü r z noch d r e wkonstant erodie als Para9 eingestellte Grundverzögerung MIN. Dies alles lässt sich in einer Formel zusamdise nicht wdieDC-Motoemenfassen: Verzögerung = MIN + [ADD - KNEE · speed/8]. Dabei beschreibt disg „speed“ die jeweilige Geschwindigkeit Verzögerung, in den tatsächlichen internen MS und schwindigkeit noch schnell genug ist. nicht deren zu Zwecken der einfacheSodann ermittelt man die beim Anfah- ren Programmierung halbierter Wert! ren der Lok oder Abbremsen bis zum 54 Stillstand gewünschte Verzögerung. Hiervon den Wert MIN subtrahiert ergibt ADD. Den noch fehlenden Wert von KNEE stellt man fest, indem man
Die standardmäßige Einstellung des Decoders beim ersten Einschalten bzw. des PIC ohne Änderungen sind: ● Primäre Adresse: 78 (wie beim Delta-Decoder die erste Adresse) ● Sekundäre Adresse: 255 (nicht durch die 6021 adressierbar) ● Anfahr- und Bremsverzögerung: MIN = 1 (ca. 0,5 Sekunden) ADD = 16 KNEE = 14 ● Lichtfunktion: Licht ist immer an ● EF3-Modus: Normaler EF3-Ausgang ● EF4-Modus: EF4 schaltet die Anfahr- und Bremsverzögerung ● Rauchmodus (EF3): Ausgeschaltet ● 27 Fahrstufen: Ausgeschaltet ● Geschwindigkeitstabelle: Fahrstufe: 00 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 Wert: 0 10 11 13 15 17 20 23 27 31 36 42 48 55 62 ● Schnellprogrammiermodus: Ausgeschaltet
● Dr. Michael König
E-mail:
[email protected] www.drkoenig.de ● Farnell Grünwalder Weg 30 82041 Deisenhofen www.farnell.de ● segor electronics Kaiserin-Augusta-Allee 94 0000 Berlin 030/43 99 84 3 www.segor.de ● Eurodis Texim Electronics www.eurodis.com
[email protected]
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
gerung wünschenswert ist. Aus der Geschwindigkeitstabelle entnimmt man den korrespondierenden Wert für speed in internen MS und errechnet mit der Formel KNEE = ADD · 8/speed den erforderlichen Wert für KNEE. Die oben beschriebenen Eigenschaften und Parameter können entsprechend der Programmierung der Uhlenbrock-Decoder auf einfache Weise eingestellt werden. Hierfür ist nur eine (alte) Control Unit oder ein ähnliches Steuergerät wie die Intellibox erforderlich. Die Lok kann hierbei auf dem Gleis stehen bleiben; man benötigt also kein spezielles Programmiergleis. Allerdings muss bei der Control Unit zuvor der Refresh ausgeschaltet werden (Reset auslösen) und auf das alte Format umgestellt werden. Die Programmierung erfolgt, indem man die Parameter entsprechend ihrer Kennziffer mit der Adresseinstellung des Controllers auswählt und den Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigt. Der Decoder quittiert dies mit einem Blinken der Lichter entsprechend des Werts der eingestellten Adresse. Sodann stellt man mit dem Adresseinsteller des Controllers den gewünschten Wert ein und betätigt
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
erneut den Fahrtrichtungsumschalter. Der Decoder quittiert auch dies mit einem kurzen Blinken und zeigt an, dass dieser Parameter erfolgreich eingestellt wurde. War der Wert unzulässig, reagiert der Decoder mit einem langen Blinken der Lichter. Mit Ausnahme der Einstellung der Geschwindigkeitstabelle befindet man sich danach wieder im Hauptmenu, von dem aus weitere Parameter ausgewählt und eingestellt werden können.
Anschließen Der Decoder wird auf folgende Weise angeschlossen: ● J9/rot: an den Schleifer; ● J11/braun: an das Lokchassis; ● J8/schwarz: Decoder-Plus, hieran werden die Rückleitungen der Lampen oder des Rauchgenerators (sofern nicht bereits fest mit dem Chassis verbunden) und die TELEX-Kupplung angeschlossen. ● J7/grün/REV: Motor/grün; ● J6/blau/FWD: Motor/blau; ● J3/F1, J4/F2, J5/F3, J10/F4: Die Ausgänge der Extrafunktionen EF1, EF2, EF3 und EF4; ● J1/grau/AUXF: Sonderfunktion
(Licht) vorwärts/grau sowie Sonderfunktion (Licht) rückwärts/gelb. Dies sind die richtungsabhängigen Ausgänge der Sonder- bzw. der Lichtfunktion (rückwärts und vorwärts); üblicherweise werden hier die Lampen angeschlossen. Alle Schaltausgänge schalten aktiv Masse (Decoder-Masse) an, sodass der andere Anschluss des Verbrauchers an Decoder-Plus liegen sollte. Liegt er am Chassis (wie bei vielen Lampen älterer Loks oder dem mit dem Metallgehäuse verbundenen Rauchgenerator), hat dies ein Flackern der Beleuchtung und geringere Rauchentwicklung zur Folge. Zwar sind die Gleichrichterdioden bis 1,5 A spezifiert. Wegen der dabei anfallenden nicht unerheblichen Wärmeentwicklung sollte man diesen Grenzbereich aber möglichst meiden und sich bemühen, den Decoder mit nicht mehr als 1 A zu belasten. Dies bedeutet, dass man bei Loks mit besonders stromhungrigen Motoren entweder auf eine sehr gute Kühlung achten oder einen separaten Gleichrichter mit 3-A-Dioden vorsehen sollte; es liegt auf der Hand, dass dieser einigen Platz benötigt. Dr. Michael König
● J2/gelb/AUXR:
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DIGITAL-PRAXIS
Ein fast zwangsläufiger Schritt beim Betrieb einer Modelleisenbahn ist die Teilautomatisierung, damit man sich als Modellbahner auf das Wesentliche konzentrieren kann. Mit dem Fahrstraßenmodul aus dem Selectrix-Programm ist mehr möglich, als der Name andeutet. Gerhard Peter verrät Grundlegendes und zeigt zwei betriebliche Beispiele.
Schalten und Fahren mit dem Fahrstraßenmodul
Ein Modul für viele Fälle Oben: Das neue Herz für das LokControl 2000 kann mehr als nur Fahrstraßen steuern. Es erlaubt auch die automatische Steuerung von Zügen.
Links: Nach Öffnen des Gehäuses muss noch die große Platine auf der Bodenplatte gelöst werden.
E
ine sehr hilfreiche Teilautomatisierung ist das Stellen von Fahrstraßen. Statt jede Weiche einer Fahrstraße über einen Taster getrennt zu schalten, könnte man das auch über zwei Taster und eine Diodenmatrix. Das ist eine gute und vor allem preiswerte Möglichkeit. Das digitale Schalten von Weichen ist zwar teurer, birgt aber deutlich mehr Möglichkeiten. Besonders das Fahrstraßenmodul von Selectrix bietet einige Features, die weder im Katalog noch in der Bedienungsanleitung stehen. Bevor die Möglichkeiten des Fahrstraßenmoduls offenbart werden, gibts grundsätzliche System-Informationen.
Zum Selectrix-System Der heimliche Herrscher des SelectrixSystems ist der Selectrix-Bus. Alle Komponenten, egal ob Steuergeräte, Weichendecoder, Besetztmelder, Eingabebausteine usw. werden an den Sx-Bus angeschlossen. Auch die Informationen am Gleis entsprechen denen des SxBusses. Die Informationen fließen vom Steuergerät über eine Leitung des SxBusses zur Zentrale, werden dort zwischengespeichert und über eine andere Leitung wieder in den Sx-Bus sowie über einen Booster zum Gleis gesendet. Dieser Vorgang wiederholt sich alle 60 mS für alle 112 Adressen. Bei Selectrix gibt es keine Trennung zwischen Lok-, Weichen- oder Rückmeldeadressen, was beim Einsatz des Fahrstraßenmoduls genutzt werden kann. Jede Adresse beinhaltet 8 Bits – 56
Auf der nun nach oben zeigenden Unterseite der Platine ist der Steckplatz mit dem Microprozessor des LokControls 2000 zu sehen. Dieser wird mit einem kleinen Schraubenzieher oder einem Spezialwerkzeug vorsichtig aus dem Sockel gezogen.
Nach dem Entfernen des alten Prozessors kann das neue Multitalent in den Stecksockel eingesetzt werden. Er passt nur in einer bestimmten Position in den Sockel. Nach dem Zusammenbauen ist die Fahrstraßenfunktion sofort verfügbar.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
vergleichbar mit Schaltern. Mit jedem Bit kann eine Weiche geschaltet oder der Zustand eines Gleisabschnitts gemeldet werden. Was nun eines der acht Bits bewirkt, hängt vom Decoder ab. Kommen wir aber zu unseren Bits sprich Schaltern zurück. An einem Beispiel soll der Zusammenhang erläutert werden. Wir haben eine Lok mit einem Selectrix-Decoder z.B. auf die Adresse 77 eingestellt. Ebenso steht ein an das System angeschlossener Weichendecoder auf der Adresse 77. Am sechsten Ausgang ist eine Weiche angeschlossen. Das Steuergerät stellen wir im Fahrmodus auf die Adresse 77 und betätigen die Geschwindigkeitstaste. Die Lok fährt an und erreicht die eingestellte Höchstgeschwindigkeit. Nun betätigen wir die Taste für die Fahrtrichtungsänderung. Was passiert? Die Lok bremst ab, hält an und beschleunigt wieder in die Gegenrichtung. Die Weiche reagiert aber auch auf das Betätigen der Umschalttaste und schaltet um. Die Erklärung ist ganz einfach: Beide Decoder stehen auf Adresse 77. Das 58
Bit 6 stellt in der Lok die Fahrtrichtung um und am Weichendecoder wird der sechste Ausgang geschaltet. Die obenstehende Illustration zeigt, welches Bit für was zuständig ist. Gehen wir mit dem Steuergerät in den Schaltmodus und betätigen die Taste „6“, ändert die Lok ihre Fahrtrichtung ebenfalls und selbstverständlich schaltet auch die Weiche. Die Begriffe Schalt- und Fahrmodus beziehen sich eigentlich nur auf die Displaydarstellung und die Zuordnung der Taster für spezifische Funktionen. Den gesendeten Bits ist es vollkommen „Wurscht“, was sie an den Decoderausgängen bewirken. Schließen wir noch einen Besetztmelder mit der Adresse 77 an und verbinden den sechsten Eingang mit einem Gleisabschnitt. Stellen wir jetzt eine Lok oder einen beleuchteten Reisezugwagen auf den Gleisabschnitt, wird wieder die Weiche geschaltet bzw. die Fahrtrichtung der Lok geändert. Aus dem Verhalten lässt sich die Funktionalität des Selectrix-Systems ableiten.
Wenn wir über den Schaltmodus nicht nur Weichen stellen, sondern auch Loks steuern können, kann man daraus folgern, dass mit dem Fahrstraßenmodul auch Loks gesteuert werden können. Das würde die Einsatzbandbreite deutlich erhöhen. So wäre das Schalten von Fahrstraßen nur ein Aspekt. Weitere wären das Steuern von Zugfahrten, Blockstrecken und Schattenbahnhöfen usw.
Kleines Tauschgeschäft Beim Fahrstraßenmodul handelt es sich um einen speziell programmierten Prozessor für das Lok-Control von Trix, der gegen den des Lok-Controls getauscht wird. Damit wird der Funktionsumfang des Lok-Controls vom Fahren, Schalten und Programmieren um die des Schaltens von Fahrstraßen erweitert. Der Tausch des Prozessors ist nicht sonderlich schwierig, sollte jedoch aus Garantiegründen vom Fachhandel vorgenommen werden. Die Abbildungen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Startbedingungen Gl./EncA Status Gl. 20 Frei Gl. 22 Frei Startverkettung
Schritt 0 1 2 3
Adresse 99 99 00
Anschluss 6 8 4
Bitwert 0 0 1
Startbedingungen Gl./EncA Status Gl. 20 Frei Gl. 1 Besetzt Startverkettung
Schritt 0 1 2 3
Adresse 99 99 00
Anschluss 6 1 3
Fahrstraße: Pendelfahrt „Wendezug“
Fahrstraße: Pendelfahrt „Wendezug“
Nummer: 01 Stellbefehle Funktion Stellung Wendezug Fahrst. 16 Wendezug Fahrst. 4 Startverkettung „Aus“ Pause Pause Pause Pause Pause Pause Pause Pause W4 Gerade W5 Abzweig Wendezug Vorwärts Wendezug Licht ein Wendezug Fahrst. 16 Wendezug Fahrst. 4 Startverkettung „Ein“ Stoppbedingungen Gl./EncA Status Gl. 1 Besetzt
Von: 1
Nach: 22
Schritt 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Adresse 64 64 00 00 00 00 00 00 00 00 00 91 91 64 64 64 64 00
Anschluss 5 3 4 1 1 1 1 1 1 1 1 4 5 6 7 5 3 3
Bitwert 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1
Nummer: 02 Stellbefehle Funktion Stellung Wendezug Fahrst. 16 Wendezug Fahrst. 4 Startverkettung „Aus“ Pause Pause Pause Pause Pause Pause Pause Pause W5 Gerade W4 Abzweig Wendezug Vorwärts Wendezug Licht ein Wendezug Fahrst. 16 Wendezug Fahrst. 4 Startverkettung „Ein“
Schritt 0 1 2 3
Adresse 99
Anschluss 1
Bitwert 1
Stoppbedingungen Gl./EncA Status Gl. 22 Besetzt
zeigen, wie es gemacht wird. Nach dem Tausch ist das Lok-Control mit seinen Funktionen wieder einsatzbereit. Der Fahrstraßenmodus kann natürlich erst genutzt werden, wenn entsprechende Eingaben vorgenommen wurden.
Fahrstraßenmodus Das Lok-Control 2000 hat die Betriebsmodi Fahren und Schalten, wobei im Modus Schalten auch Besetztmelder abgefragt werden können. Nach dem Umbau kommt der Modus Fahrstraßen schalten hinzu. Über die Taste „Mode“ kann zwischen den Modi gewechselt werden. Im Fahrstraßen-Modus kann das Lok-Control nicht zum Fahren verwendet werden. Die FahrstraßenFunktion kann nur im aktiven Fahrstraßenmodus genutzt werden. Für jede der 40 Fahrstraßen gibt es drei Eingabemasken. In die erste werden die auszuführenden Befehle eingegeben, in die zweite die Start- und in die dritte die Stoppbedingungen. Die Fahrstraßen können entweder über die Tastatureingabe der Fahrstraßennummer ausgelöst werden, oder aber von außen z.B. über Gleiskontakte, Besetztmelder oder Taster im GleisbildstellMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
pult. Werden die Fahrstraßen nur über die Tastatur des Lok-Controls aus- und aufgelöst, müssen keine Start- und Stoppbedingungen eingeben werden. Steht ein Gleisbildstellpult zur Verfügung, können die Fahrstraßen bequem über die Start- und Stoppbedingungen und Start-/Zieltasten gestellt werden. Zusätzlich können dann noch z.B. zwei Eingänge von Besetztmeldern abgefragt werden. Im Klartext heißt das, dass die gewünschte Fahrstraße nur dann gestellt wird, wenn die Start- und Zieltaste gleichzeitig betätigt wird und die beiden Besetztmeldeeingänge Frei melden. Die Stoppbedingungen lösen die Fahrstraße auf.
Ablaufsteuerung Das Selectrix-Fahrstraßenmodul ist nichts anderes als ein microprozessorgesteuertes Befehlgerät, mit dem Funktionsabläufe, zu denen auch Zugfahrten gehören, gesteuert werden können. Statt jetzt Adressen von Funktionsdecodern in die Steuermaske einzutragen, können auch von Loks verwendete Adressen angegeben werden. Für das Beispiel einer Pendelfahrt werden zwei „Fahrstraßen“ benötigt.
Von: 22
Bitwert 0 0 1
Nach: 1
Schritt 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Adresse 64 64 00 00 00 00 00 00 00 00 00 91 91 64 64 64 64 00
Anschluss 5 3 4 1 1 1 1 1 1 1 1 5 4 6 7 5 3 4
Bitwert 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1
Schritt 0 1 2 3
Adresse 99
Anschluss 8
Bitwert 1
Wichtig sind die Startbedingungen und ein zu stellendes Bit für die Startverkettung. Die Steuerung beginnt mit Einfahrt des Zuges in den Bahnhof, weil nur dann die Startbedingungen für den Aufenthalt und die Weiterfahrt gesetzt werden können. Jeder Schaltvorgang benötigt 250 mS. Somit hat der Zug durch die Pauseneinträge und das Schalten von nicht benutzten Bits einen Aufenthalt von 2 Sekunden. Die Startverkettung setzt ein Bit in der nächsten „Fahrstraße“ um deren Ablauf mit Erfüllung weiterer Bedingungen zu starten. Die gelb unterlegten Bereiche zeigen die in das Fahrstraßenmodul einzugebenden Werte. gp
Kurz + knapp • Lok-Control 2000 Art.-Nr. 68816 € 200,– • Fahrstraßenmodul Art.-Nr. 68881 € 50,– • Trix Postfach 4924 D-90027 Nürnberg
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MODELLBAHN-ANLAGE
Über die Vernetzung einer digitalen Modellbahn
Lange Leitung … Mit diesem Praxisbericht folgen wir Rolf Knipper und seinem Bruder Thomas (er ist als Ausbildungsmeister im Elektrikerhandwerk vom Fach) an – und in diesem Fall sogar unter – eine Digitalanlage. Worauf sollte man beim Bau einer ModellbahnAnlage in Digitaltechnik achten, wie soll es unter der Anlage aussehen, welche Geräte sind empfehlenswert und was passt zusammen? Denn mit „zwei Kabel ans Gleis“ ist es nicht getan! Rolf Knipper plaudert aus dem digitalen Nähkästchen. Oben: Kabelkanäle spielen hier nur eine dekorative Rolle. Die digitale Leitungsführung spielt sich unter der Anlage ab. Rechts: Zur Ansteuerung der Weichen dienen Roco-DCCDecoder (baugleich mit Lenz LS 110). Für den Anschluss der Fulgurex-Motoren sind die erforderlichen Adapter an den Ausgängen montiert.
60
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aben Sie sich schon einmal Gedanken über die Kabelwege einer Modellbahn, besonders einer digitalen, gemacht? Jeder Modellbahner mit Baupraxis hat da wohl seine speziellen Erfahrungen. Nun unterliegt aber die Digitaltechnik ganz besonderen Erfordernissen. „Zwei Kabel und schon geht es los!“ – das ist nur bedingt richtig.
Die Aufgabenstellung Das aktuelle Projekt hat bereits seine ganz bestimmten Formen. Zum einen wird es in der Baugröße N, also im Maßstab 1:160, zum anderen in konsequenter Digitaltechnik entstehen. Wir haben zudem versucht, möglichst viele Komponenten (zumindest solche, die besonders geeignet erscheinen) „unter einen Hut“ zu bekommen. „Multiprotokoll“ heißt das viel strapazierte Zauberwort für ein solches Unterfangen. Zunächst ein Blick auf die allgemeine Materialwahl. Das Gleis stammt im sichtbaren Bereich von Peco. Hier fiel die Wahl auf das Fine-Scale-Produkt in Code 55. Die verdeckten Gleisstrecken entstanden mit normalem Roco-Material. Über die Baupraxis selbst werden wir noch an anderer Stelle berichten. Hier sei nur einmal der Blick auf die im direkten Zusammenspiel mit der Digitalsteuerung relevanten Teile gelenkt. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Twin Center und Intellibox sind ähnlich strukturiert. Bei beiden Geräten ist ganz links der s88Eingang zu sehen. Unten: In die meisten N-Lokmodelle passen inzwischen auch Hochleistungsdecoder hinein (hier ein brandneuer Uhlenbrock 73 500 in einer Roco-215).
Die Roco-Weichen behielten ihre angestammten Zweispulenantriebe. Bei den Peco-Exemplaren wurde es ein wenig diffiziler. Die hauseigenen Zweispulenantriebe wollten wir nicht verwenden. Zum einen benötigen sie für Weichendecoder immer noch sehr viel Strom und zum anderen ist der Einbau durch den seitlichen Überhang bei sehr verschachteltem Aufbau nicht immer problemfrei. Als Antrieb kam der Fulgurex-Motor zum Einsatz. Zwar ist er ziemlich laut, aber auch sehr solide und wartungsfreundlich. Zur eigentlichen Kraftübertragung dienen Bremszüge aus dem Fahrradhandel. Diese sind äußert preiswert, zumindest im Vergleich zu Bowdenzügen aus dem Flugmodellbau. Den praktischen Einbau beschreiben wir ausführlich nochmals an anderer Stelle. In der Bildfolge ist der grundsätzliche Aufbau gut nachvollziehbar. Alle Magnete, Lichtsignale und Motoren sollten über einen universell verwendbaren Decoder angesteuert werden. Die Wahl fiel dabei auf den Roco-Decoder 10 771, er ist baugleich mit dem Lenz-Produkt LS 100. Auf die Anschlüsse kommen wir noch zurück. Für die Erkennung von besetzten Gleisabschnitten kamen Bausteine aus der Werkstatt von Gerhard Dallwitz, unserem bewährten Mitstreiter, zum MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Einsatz: Es sind s88-kompatible Elemente mit eingebauten Stromfühlern. Es reichen einseitig isolierte Abschnitte in der Gleisanlage und schon wird jeder Verbraucher zurückgemeldet. Besonders im Hinblick auf die PC-Steuerung auf der Basis von Railware 4.0 ist eine flächendeckende Rückmeldung aus der Anlage dienlich. Herz der ganzen Geschichte ist das Twin Center aus dem Hause Fleischmann. Das Gerät ist in weiten Strecken baugleich mit der Intellibox, unterscheidet sich aber in einigen grundlegenden Details. Mit dem Twin Center lassen sich beispielsweise keine Motorola-Decoder ansprechen. Daher
auch die Entscheidung zugunsten der DCC-Roco/Lenz-Weichendecoder. Zwei Booster (Power 3 von Uhlenbrock) werden die Anlage mit Fahrstrom versorgen. Der Strom der Zentrale dient ausschließlich dem Stellbus der Weichen usw. Zur Entlastung gibt es noch eine separate Wechselstromversorgung der einzelnen Weichendecoder. Das gesamte Energiemanagement dürfte somit als ziemlich sicher angesehen werden.
Der Leitungsaufbau Jeder Modellbahner, der sich um den Bau einer Anlage bemüht, wird die Situation kennen. Drähte werden am
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Gleis angelötet, dann unter die Platte verlegt und anschließend mehr oder minder gut miteinander als Netzwerk für die verschiedenen Anwendungszwecke strukturiert. Da man ja später kaum noch etwas von diesen Mühen sieht, verfällt man schnell in eine Art Lethargie. Einen Schönheitspreis will man nicht gerade gewinnen, funktionieren muss es halt! Damit lässt sich natürlich leben, aber beim ersten Streik der „Mimik“ wird man sich ob seiner Großzügigkeit die Haare raufen. Das muss nicht sein und ein wenig Selbstdisziplin sollte man sich daher bereits vor Baubeginn auferlegen. Im Vorgriff sei überlegt, was sein muss, und schon kann man quasi nach dem Katalog die Schritte abarbeiten. Wichtig ist hierfür ein detaillierter Schemaplan. Alle Signale und Weichen nebst Antrieben haben ihre Beschriftung erhalten. Das gilt auch für die Gleisabschnitte. Wir haben uns bemüht diese analog zu den Richtlinien des Vorbildes (DrS 60) zu vergeben. Da es sich um eine teilbare Segmentanlage handelt, wurden auch gleich die Teile nummeriert. Wenn Sie den Plan zum ersten Mal sehen, werden Sie sicher zurückschrecken. Sehr viele Gleise sind dort 62
zu finden! Zu viele? Das Thema um einen mittelgroßen Durchgangsbahnhof mit abzweigender Nebenbahn und einem großen Industriekomplex machen nun mal viele Gleise erforderlich. Überladen wirkt die Anlage jedenfalls nicht. Doch der optische Effekt soll an dieser Stelle nachrangig sein. Wichtig ist zunächst, die erforderlichen Kabelwege für das Projekt zu definieren. Eine „lange Leitung“ wird es wohl sein müssen, wenn auch nicht am Stück, sondern aufgeteilt in verschiedene Stränge für verschiedene Verwendungszwecke. Im Fachjargon spricht man hier von „Bus-Leitungen“. In einen Bus steigt man ein, fährt ein Stück bis zu seinem Ziel und steigt aus. Andere Fahrgäste haben unterschiedliche Zielorte. Nach diesem Schema funktioniert auch der digitale Bus. Man muss jetzt genau bestimmen, welche Busse und Versorgungsleitungen notwendig sind. In der Strukturskizze werden die digitalen Busse erkennbar. Zum Schalten der Weichendecoder ist ein zweipoliger Bus erforderlich. Alle Decoder werden mit einer Stichleitung von der Zentrale versorgt. Die ebenfalls zweipoligen Fahrbusse werden von den beiden Boostern versorgt, Plus ist bei
uns rot markiert. Der Minus-Pol, er wird durch den s88 überwacht, ist einmal grün und zum andern grau. Im Schemaplan sind diese Anschlüsse noch blau markiert. Blau ist aktuell die Zuleitung des Minus auf die s88-Bausteine. In der Skizze ist das gut nachvollziehbar. Später mehr dazu. Die Weichendecoder werden noch aus einer Ringleitung mit Wechselstrom versorgt. Damit wird der eigentliche Digitalbus entlastet. Allerdings sollten an dieser Versorgungsspannung keine Beleuchtungen außerhalb der Signale angeschlossen werden. Dafür werden besondere Lichtspannungen (gelb/braun) vorgesehen. Insgesamt müssen eine Menge Kabel als durchgängige Leitung verlegt werden. Noch eine ganz wichtige Besonderheit: Gerade die Digital-Leitungen (die Busse) dürfen sich grundsätzlich nicht direkt kreuzen. Manchmal ist diese Forderung nicht einzuhalten, aber die Berührungspunkte sollten auf ein Minimum beschränkt bleiben. Ca. 2 cm Abstand untereinander sind das Mindeste. Auf einigen Bildern mag Ihnen der Verlauf der Leitungen nicht gerade rationell und durchgängig erscheinen, dies ist aber genau in dem Vorgenannten MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
begründet. Manchmal ging es einfach nicht in direkter Linie und so führten wir den Bus wieder zurück, machten eine Schleife usw. Diesen Umstand – im wahrsten Sinne des Wortes – sollte man sich gönnen um unliebsame Randerscheinungen zu minimieren. Diese könnten sich z.B. in Gestalt eines unmotivierten Ausstiegs der Zentrale bemerkbar machen. Ein kleines Beispiel: Bei einer großen Messe (Intermodellbau) störte ein gut bestückter Stromkanal im Innern des Hallenbodens unser System. Der PC wurde so weit wie möglich davon entfernt aufgestellt und alle herunterhängenden Busleitungen mittels auf dem Boden ausgelegter AluHaushaltsfolie abgeschirmt. Und siehe da, es ging um einiges besser, sogar bis zur absoluten Störfreiheit. Die Magnetfelder in den einzelnen Bus-Leitungen stören sich gegenseitig. Es handelt sich hier um eine Art Elektrosmog. Um die unangenehmen Randerscheinungen wirkungsvoll einzuschränken, sollte man auf einen kreuzungsfreien Weg in der Anlage achten. Kabelkanäle oder dicke Mehrfachkabel bringen im Digitalbereich eigentlich nichts, außer eine gewisse Gefahr hinsichtlich von Störungen „der unerklärlichen Art“.
Es wird ernst Jeder der folgenden Schritte bringt Sie ein Stück näher an den erhofften Fahrspaß heran. Kurze Abschnitte von gut lötbarem Silberdraht werden jeweils an die Schienenprofile angelötet. Durch entsprechende Bohrungen werden sie unter die Trassenplatte geführt. Wir haben uns dabei angewöhnt, sie oberund unterhalb gleich zu beschriften. Zunächst tut es ein simpler Bleistift, später kommen Klebeetiketten zum Einsatz. Vorsicht war bei den Peco-Weichen geboten. Wie schon mehrfach beschrieben, verdaut keine DigitalzentraMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
le Kurzschlüsse ohne Reaktion. Meist besteht die Reaktion in einem Umschalten auf Nothalt, was an sich auch ganz korrekt ist. Aber im Bereich von einigen Weichenkonstruktionen können Kurzschlüsse beim Befahren von getrennt versorgten Backenschienen und Zungen durch Kontakt mit den Radreifen bzw. Spurkränzen auftreten. Also trennten wir das Herzstück auf und versorgten grundsätzlich Backenschienen und Zungen mit derselben Polarität. Das Herzstück musste dafür mittels einer Trennscheibe (z.B. Proxxon-Kleinbohrmaschine) isoliert werden. An den beiden Zweiggleisen sind dazu zwingend Kunststoffverbinder notwendig. Bitte beachten Sie dies stets bei Pecound Tillig-Gleisen mit Federzungen (vorrangig bei H0-Elite-Produkten). Es kann sogar sein, dass die umlaufenden Zungen nicht parallel mit den Umschaltkontakten des Antriebs arbeiten und dann sogar kurzzeitig (aber dafür nachhaltig) einen „Kurzen“ fabrizieren. Bei Digitaltechnik wirken sich solche Kurzschlüsse wirklich nachhaltig aus, denn unter Umständen will die Zentrale gar nicht mehr ohne Reset, also Neu-
fahren an dieser Stelle ihre Fortführung in die festgelegten Farbzuteilungen, nun aber mit einem Leitungsquerschnitt von 1,5 Millimeter im Quadrat. Im Elektrogroßhandel sind diese Litzen in gebräuchlichen Farben in 100-Meter-Ringen erhältlich. Auf Grund der großen Länge sind sie gegenüber 10Meter-Abpackungen natürlich sehr preiswert. Das gilt auch für die FarnellSteckersysteme für den professionellen Einsatz. Die von uns bevorzugten (und auch auf den Bildern sichtbaren) Stecker sind ab Werk nicht direkt für Privatkunden erhältlich. Die Firma WE-Elektronik in Wuppertal wird künftig diese speziell für Modellbahner auf dem Versandwege anbieten. Des Weiteren führt die Firma die schon beschriebenen Kabel und Litzen in allen Farben und Stärken. Auch das Montagematerial, wie Lötleisten, Rasterbänder, Bananenstecker (Märklin-kompatibel), sechspolige DIN-Diodenstecker usw. sind auf diesem Wege erhältlich. Man will in Kürze speziell für die Modellbahn und deren Elektrotechnik ein passendes Angebot maßschneidern. Dazu gehören dann auch die Steckersysteme aus dem Hause Farnell. Interessenten können sich direkt an die angegebene Adresse (siehe nebenstehenden Kasten „Kurz und knapp“) wenden. Apropos Montagemittel: Wir haben eine Zeit lang spezielle Schraubsockel zur Aufnahme der Rasterbänder verwendet. Bei dieser Anlage gingen wir nicht nur aus Kostengründen davon ab. Wesentlich preiswerter sind die normalen Kabelschellen. In der Regel dienen sie zur Montage von Aufputzleitungen. Für unsere Zwecke sind sie als Schraubsockel geradezu ideal. Preislich
liegen sie deutlich niedriger, man kann sie im nächsten Baumarkt erstehen und sie sind universell unter der Anlage einzusetzen. Dazu gehören beispielsweise auch die Fahrrad-Bremsleitungen für die Motorantriebe. Vielleicht sind bei uns einige zu dicht montiert, aber eine saubere Verdrahtung ist damit (fast) garantiert. Die Rasterbänder bringen die Kabelleitungen, zumindest die zusammengehörigen, perfekt in Form. Aber bitte nur die Adern zusammenlegen, die sich untereinander nicht durch Störfelder beeinträchtigen. Der Stellbus sollte möglicht weit weg von der normalen 16-Volt-Lichtstromleitung sein. Wird es einmal erforderlich, ein Rasterband wieder zu lösen, sollte dies nur mit einem kleinen Seitenschneider geschehen. Verzichten Sie auf den Einsatz eines Messers! Vor allem die Isolierungen können durch die Kraftanwendung in Mitleidenschaft gezogen werden. Ansonsten halten die beschriebenen Kombinationen „für die Ewigkeit“. Noch ein Wort zu den Kabeln. Außer bei den direkten (kurzen) Drahtbrücken an den Schienenprofilen verwenden wir ausschließlich Litze. Sie lässt sich auch bei stärkeren Querschnitten sehr gut verlegen und die Gefahr von Drahtbrüchen ist weitgehend ausgeschlossen. Erfahrungsgemäß taucht immer wieder die Frage auf: Warum denn überhaupt die Querschnitte von 1,5 mm2? Je mehr man da (an Querschnitt) zugibt, desto weniger Stromverlust ist in der Leitung. Gerade bei Datenübertragungen ist dadurch eine sichere Rate gewährleistet. Zudem sollten die Einspeisungen an den Gleisen sowieso alle 1 bis 1,5 Meter erfolgen. Dann kann eigentlich nichts schief gehen.
Stecker „s88“ s88-Ausgang
s88-Bus-Stecker
Rechts das Farbschema an dem sechspoligen DIN-Diodensteckersystem. Links ein üblicher Flachstecker mit den farbigen Zuleitungen für den s88-Bus.
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Kupplung „s88“
Kurz + knapp • Hier erhalten Sie den neuen Baustein von Gerhard Dallwitz zum Preis von ca. 80,– € (plus Versandkosten): • Modellbahn-Shop Reiber Bad Nauheimer Straße 12 61203 Reichelsheim www.modellbahn-reiber.de • Produkte der Firma Farnell führt: • WE elektronik Vertriebs GmbH Sedanstraße 88 42281 Wuppertal Tel. 0 202/510 444; Fax 510 666
[email protected] • Firma LDT Dipl.-Ing. Peter Littfinski Datentechnik Osterholder Straße 15 25482 Appen (Vertrieb u.a. über Conrad)
Rückmelden und Schalten Wie bereits erwähnt, wird die Steuerung der Anlage allein der PC mit der Software-Version „Railware 4.0“ übernehmen. Zunächst wird der Anspruch an Automatiken eher bescheiden ausfallen. Man muss später sehen, ob es dadurch auf der Anlage hektischer zugehen sollte. Das Programm von Dieter Hinz (Railware) ist für diese Anforderungen geeignet – das gilt übrigens auch schon für die Vorgängervarianten. Will man eher per Hand „spielen“ – okay. Nur einmal die Lieblingszüge fahren sehen – auch kein Problem, denn eine Schattenbahnhofs- und Blockstellensteuerung ist im Paket enthalten. Wird ein Zug oder eine Lok versehentlich in bereits eingestellte Fahrstraßen gefahren, fallen die entsprechenden Signale auf Halt und die (Automatik-) Züge stoppen rechtzeitig. Die Sicherheitsabfrage wird sehr hoch angesiedelt werden. Das ist gut so, denn man erhält diese Optionen auch für den Handbetrieb. Nun ist aber für die Erkennung von Fahrzeugen ein ziemlicher Aufwand nötig. Railware dient neben dem Stellen von Signalen und Weichen auch der Zugerkennung – oder sagen wir besser: Zugverfolgung. Dafür sind im Zweileiterbetrieb Stromfühler notwendig. Auf Reed-Relais usw. wollten wir aus sicherheitstechnischen Gründen im MaßMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
stab 1:160 gänzlich verzichten; das erscheint uns auch nicht mehr ganz zeitgemäß. Also entschieden wir uns für Stromfühler am Gleis. Das wäre der erste Schritt. Nun muss die digitale Auswertung für die Zentrale folgen. Wir wählten dafür den s88-Bus. Bei Märklin-Digital wird er seit langem eingesetzt und auch die Intellibox und das Twin Center haben einen entsprechenden Eingang; mit Motorola hat der Rückmeldebus s88 übrigens nichts zu tun. Es handelt sich um ein in sich abgeschlossenes Format. Die Bezeichnung hat sich über die Zeit eingebürgert und jeder weiß heute, was damit gemeint ist. Diesen s88 wollen wir komplett für die Anlage verwenden. Peter Littfinski und Viessmann bieten übrigens s88-kompatible Elemente mit eingebauten Gleisfühlern an. Dabei handelt es sich in der Regel um Bausteine mit 8 Ein- und Ausgängen. Gerhard Dallwitz hat sich ans Werk gemacht und auf geringstem Raum einen 16fachen Baustein, wohlgemerkt mit Belegtfühlern, in SMD-Technik aus der Taufe gehoben. Ein feuchter Finger über die Gleise gelegt und schon zeigt der Baustein über die Zentrale an. Jeder gleisgebundene Stromverbraucher muss sich auf diese Art und Weise zu erkennen geben. Das ist das Grundprinzip für einen überwachten Betrieb, ganz egal ob er automatisch oder per Hand abgewickelt wird. Bei Railware lässt sich übrigens das Flackern der Stromabnahme bei „unsicheren Kandidaten“ unterdrücken, sodass eine hohe Sicherheit bei der Erkennung und Verfolgung gewährleistet ist. Den Anschluss an das Netz können Sie in der Struktur-Skizze gut erkennen. Wichtig ist dabei, dass man die s88-Rückmelder jeweils in den Boosterbereichen belässt. Auf keinen Fall dürfen in einem Baustein zwei verschiedene Kreise zusammenkommen! MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Saubere Leitungsführung ist wichtig! Alle Komponenten sollten beschriftet werden (oben). Das Farnell-Steckersystem (links): Die Zuleitungen, auch mit 1,5 mm2, werden an die Stifte oder Buchsen angelötet. Neben dreipoligen Steckerverbindungen gibt es (z.B. für Rückmeldeleitungen) auch neunpolige. Stück für Stück werden die SilberdrahtZuleitungen nach unten geführt und ggf. korrigiert in den Plan übernommen. Die Belegung der Lötleisten – hier kommt alles zusammen (unten). Fotos und Zeichnungen: Rolf Knipper
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Daher haben wir grundsätzlich zwei Farben, Grün und Grau, dafür reserviert. Die Zuleitung auf den Baustein erfolgt in Blau. Die Industrie bietet für den s88-Bus spezielle sechspolige Flachbandkabel und entsprechende Stecker an. So weit, so gut – nur sind die Preise für Verlängerungen sehr hoch. Wir überlegten also, ob Alternativen ratsam wären. Zum einen gab man uns den Rat, die Kabel nicht zu lang zu dimensionieren. Von Datenverlust usw. war die Rede; bei zwei Metern sollte Schluss sein! Doch das ist nicht ganz richtig. Die Kabel können sehr wohl länger sein, müssen aber so gut es geht vor „Störenfrieden“, sprich anderen Strom führenden Leitungen, entfernt sein. Die genannten 2 cm sind dafür das Minimum. Zudem sollte man direkte Kreuzungen, also Isolierung auf Isolierung, vermeiden. Auch hier sind am besten 2 cm Distanz vorzusehen. Wir entschieden uns dafür, aus dem Hifi-Bereich ein sechspoliges (Dioden-) Kabel für den Bus mit gemeinsamer Hauptisolierung vorzusehen. Als Stecker (an den Segment-Enden) wählten wir die sechspoligen DIN-Stecker. Solche Art der Verbindung findet man
sonst im Videobereich. WE-Elektronik konnte uns dafür Kabel, Stecker und Buchsen als Einzelteile liefern. Nur noch am Twin Center wird der ursprüngliche Stecker verwendet. Die Farbgebung der einzelnen Adern entspricht übrigens den s88-üblichen Zuordnungen. Wir werden diese genau so beibehalten. Einige offene Fragen in der Handhabung hielt der DCC-Weichendecoder 10771 aus dem Hause Roco für uns bereit. Er ist baugleich mit dem Lenz LS100, wie schon eingangs erwähnt. Im Grundsatz eine tolle Geschichte. Jeder Ausgang ist für sich einstellbar, ganz gleich ob man nun Momentstrom, Dauerstrom für Lichtsignale usw. benötigt. Auch separate Adapter für Fulgurex-Motoren sind erhältlich. Das Twin Center verarbeitet auch die DCCWeichendecoder und so lag es nahe, dieses universelle Bauteil „auszugucken“. Wie auf den Bildern zu sehen, ist der
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oraussetzungen sind neben der richtigen Wahl der Lok-Decoder eine gut funktionierende Software. Nach Beratungen durch Fachleute und und Gesprächen mit Freunden legte ich mir das Startset Digital-Plus der Firma Lenz zu. Alle Erwartungen wurden bis heute voll erfüllt und sogar übertroffen. Der Virus Computersteuerung packte mich, als mir mein Händler verschiedene Testversionen von ModellbahnSteuerungsprogrammen mitgab. Ich entschied mich schließlich für den TrainController von Railroad & Co. Fast alle Versionsstufen von Railroad & Co. habe ich ausprobiert. Bis heute bin ich nicht enttäuscht worden. Es sind keine Wünsche offen geblieben. So wollte ich einen mit dem PC gesteuerten vollautomatischen Fahrbetrieb; gleichzeitig sollte aber auch ein manueller Fahrbetrieb mit dem Handregler oder ebenfalls über den PC stattfinden können. Ein übersichtliches Gleisbild mit Zuganzeige, einer Weichenstraßenschaltung mit Flankenschutz und unterschiedlicher Farbeinstellung auf dem Bildschirm musste her; der vorbildliche Halt vor Signalen auch bei geschobenen Zügen ist eben-
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SOFTWARE
Modellbahn über den PC gesteuert
Das digitale Helferlein als Fahrdienstleiter Eine Computersteuerung ermöglicht den vollautomatischen Betrieb nach Fahrplan. Wenn sie dazu auch noch das sanfte Anfahren der Loks unterstützt und gleichzeitig ein manuelles Eingreifen in die Steuerungsabläufe erlaubt – umso besser. Ulrich Pukatzki berichtet über seine Erfahrungen mit dem Programm TrainController von Railroad & Co. falls möglich. Bei manueller Steuerung der Lokomotiven erfolgt das automatische Eingreifen des Programms, falls Signale in Haltstellung überfahren werden sollten. Eine vollautomatische Schattenbahnhofssteuerung mit Gleis-
suche und automatischen Folgefahrten ist auch vorhanden – und alles läuft unter dem Windows-Betriebssystem. Selbst eine Drehscheibe lässt sich über dieses Programm steuern und alles funktioniert!
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Voraussetzung für das einwandfreie Zusammenspiel von Hardware und Software ist einerseits die einwandfreie Funktion der angeschlossenen Systemkomponenten und andererseits das Einarbeiten in die Steuerungssoftware. Die Komponenten wie Weichendecoder und Rückmeldebausteine sind nach Angaben in den Bedienungsanleitungen der jeweiligen Hersteller zu verkabeln und anzuschließen. Eine Überprüfung angeschlossener Komponenten reduziert das Suchspiel „Fehlersuche“. Das schrittweise Einarbeiten in das Handbuch – es ist im Internet unter www.freiwald.com kostenlos abrufbar – ist unabdingbar. Das Programm bietet zu viele Möglichkeiten der Steuerung um diese im „Vorbeigehen“ einrichten zu können. Das Ausprobieren im „kleinen Testkreis“ hat sich als sehr hilfreich erwiesen, um Zusammenhänge zu verstehen und spezielle Möglichkeiten auszuprobieren. Die Vielseitigkeit des Systems darf nicht zur Eile antreiben. Es sollte schrittweise vorgegangen werden, kompliziertere Dinge wie die Drehscheibensteuerung sollte man erst zum Schluss in das Programm aufnehmen. Dann kann nichts schief gehen. 70
Gleisbilddarstellung Die Darstellung des Gleisbildes orientiert sich an der des Vorbilds. Alle für den Modellbahnbetrieb wichtigen Funktionen können über einen PC dargestellt und bedient werden. Die Symbole, mit denen das Gleisbild gezeichnet wird, sind austauschbar. So kann jeder bei Bedarf das Aussehen des Gleisbildes weitgehend den eigenen Wünschen anpassen. Das Gleisbild lässt sich aber auch für den Fahrbetrieb „abspecken“. Bezeichnungen von Weichen und Meldern, die für das Einrichten der Steuerung wichtig sind, können ausgeblendet werden. Dadurch wird das Gleisbild übersichtlicher. Zur besseren Orientierung können Bahnhofsgebäude und Bahnsteige dem Gleisbild zugefügt werden.
Betriebssicherheit durch Rückmeldung Betriebssicherheit und Steuerung der Anlage mit TrainController ähnelt der großen Bahn. Für jedes Stellwerk, jeden Bahnhofsabschnitt kann man eigene Gleisbilder einrichten. Die Gleisbil-
der sind untereinander verknüpft. Seit Umstellung meiner Anlage auf Digitalbetrieb vor fünf Jahren ist es nur zu einem einzigen Auffahrunfall gekommen. In einer Kehrschleife hatte ich keine Melder eingebaut. Züge in Abschnitten ohne Melder werden vom Programm erkannt. Es merkt sich die Einfahrt als belegt und „sperrt“ für nachfolgende Züge. Ein Beispiel für die Betriebssicherheit: Bleibt ein Zug auf einer Strecke ungewollt stehen (z.B. mit Lokschaden), dann sperrt der „TrainController“ den Gleisabschnitt, damit nachfolgende Züge nicht auf den liegen gebliebenen auffahren.
Fahrstraßen Fahrstraßen lassen sich vorbildgerecht in Gelb wie auch in jeder anderen Farbe ausleuchten. Befahrene Strecken lassen sich zusätzlich Rot hinterlegen. Der Inspektor zeigt Verknüpfungen und Eigenschaften des gerade ausgewählten Objektes übersichtlich an; er ist zudem behilflich, auch bei großen Anlagen mit einer Vielzahl von Weichen, Signalen, Blöcken, Strecken und Zügen den Überblick zu behalten. Wesentliche MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Linke Seite: Anstelle der gesamten Anlage lassen sich auch getrennte Gleisbilder für die einzelnen Betriebsteile wie hier die „Stellwerke“ für den Bahnhof Calw und zwei Schattenbahnhöfe auf dem Bildschirm darstellen – das erleichtert die Übersicht, wenn nur in einem Betriebsteil rangiert oder gefahren wird.
Eigenschaften wie Name oder digitale Adressen können direkt im Inspektor geändert werden, ohne dabei umständliche Programmdialoge durchlaufen zu lassen. Meldungen geben Aufschluss über Störungen und lassen sich dort ablesen. Blöcke können wie beim Vorbild mit Buchstaben und Zahlen bezeichnet werden. Blockbezeichnungen können beispielsweise wie bei meinem Bahnhof Calw mit C beginnen und die Schattenbahnhöfe jeweils mit A und B. Die Strecken werden dann logischerweise von C nach A (West) oder C nach B (Ost) bezeichnet. Fährt jetzt ein Zug von C nach A, so beginnt der Ausfahrtsblock mit: „C_CA_Strecke1“, darauf folgt „C_CA_Strecke2“, „C_CA_Strecke3“ und schließlich „C_CA_Strecke_Einfahrt in A“. Nach dem gleichen Prinzip wird auch die Rückfahrt vom Schattenbahnhof A nach C bezeichnet. Block-Signalbezeichnungen im Gleisbild können anstelle der langen Bezeichnung „C_CA_Strecke1“mit einer Kurzbezeichnung wie „CA1“ für das Blocksignal versehen werden. Dies sei erwähnt um zu zeigen, dass Bezeichnungen und Funktionen praktisch und nachvollziehbar sind. „Echte“ Taster und Schalter können zusätzlich auf der Anlage positioniert werden, um damit die Züge auf der Modellbahn zu steuern. Auf diese Weise wird das Programm TrainController auf dem PC zur Steuerung genutzt und der Programmablauf über die Schalter, etwa in Form eines Gleisbildstellpultes, gesteuert. Dabei muss allerdings jeder Schalter an den entsprechenden Rückmeldebaustein des verwendeten Digitalsystems angeschlossen werden (beispielsweise der LR101 von Lenz oder s88-Module von Märklin). Also, es gibt nichts, was es nicht gibt.
Oben: Die Einfahrt eines Güterzuges (Zug_GZirkus) in Gleis 6 des Bahnhofs Calw. Im Gleisplan wird er gelb angezeigt; in der Voranzeige in der oberen linken Bildecke erscheint bereits der ICE 3, der als Nächster kommen wird.
Oben: Einfahrt und automatische Durchfahrt – der ICE 3 rauscht auf Gleis 5 ohne Halt durch, während der Güterzug auf Gleis 6 wartet.
Signalstellung wie beim Vorbild In das Normalprogramm von TrainController lassen sich raffinierte Extras einfügen, hier einige Beispiele. Bei den meisten Anlagen und auch bei der Standardeingabe wird das AusfahrtsMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Rechts: Nach der Durchfahrt des ICE kann auch der Güterzug seine Fahrt fortsetzen.
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signal erst auf Hp1 (grün) gestellt, wenn der Zug den ersten Melder im jeweiligen Signalblock erreicht hat. Dies entspricht eigentlich nicht dem Vorbild und kann mit TrainController richtig gestellt werden! Am Bahndamm kann man schon sehen, dass ein Zug kommt, auch wenn er noch lange nicht in Sicht ist, denn Signal und Vorsignal zeigen bereits grüne Lichter. Das Stellwerk hat diese Strecke für den durchfahrenden Zug bereits freigegeben und geschaltet, obgleich der Zug den Block noch nicht erreicht hat. Dies sollte man im Modell auch so halten.
Bahnhofsfahrten … Fernreisezüge wie der ICE fahren durch kleine und mittlere Bahnhöfe durch. Güterzüge fahren ebenfalls durch, sofern es sich nicht um Nahoder Übergabegüterzüge handelt. Folgt aber einem durchfahrenden Güterzug ein Personenzug, dann muss der Güterzug seine Fahrt unterbrechen und vom Programm im Bahnhofsbereich auf ein Ausweichgleis gesteuert werden. Dort muss er warten und den Personenzug im Bahnhof vorbeifahren lassen – ganz gleich, ob der Personenzug einen planmäßigen Aufenthalt hat oder nicht. Erst danach kann der Güterzug seine Fahrt fortsetzen. Das Gleiche gilt für Fernzüge. Sie fahren durch, es sei denn sie sollen außerplanmäßig halten.
Hier erfolgt gleich die Abfahrt des Zuges von Gleis 3. Die Weichenstraßen sind bereits aktiviert und die Blockstrecken reserviert. Nach Ablauf der Wartezeit (hier eine Sekunde) wird der Zug gestartet. Unten: Neben der Fahrstraßenschaltung sind beim TrainController noch eine Reihe weiterer Zusatzfunktionen möglich.
… und Halt für Personenzüge Bei Einfahrt des Zuges muss das Ausfahrsignal im Bahnhofsgleis auf Halt (Hp0) stehen. Der Zug fährt ein, bremst ganz sanft und hält vor dem Signal. Nach dem planmäßigen Bahnhofsaufenthalt bekommt der Zug wieder freie Fahrt. Die Fahrstraße wird vom Programm geschaltet und das Ausfahrsignal auf Hp1 oder Hp2 gestellt. Beim Vorbild muss der Lokführer auf die zusätzliche Freigabe durch den „Zugführer oder Aufsichtsbeamten“ warten. Unser Zug startet daher trotz Hp1 ebenfalls erst nach einer zweiten, eingestellten Verzögerungszeit. Alle diese Aufgaben bewältigt der TrainController aus dem „Hintergrund“ heraus.
Einschränkung von Einfahrten in Bahnhofsgleise Generell werden alle automatischen Abläufe streckenbezogen festgelegt und nicht lokbezogen. Das bedeutet, dass ein einmal festgelegter Ablauf – hier 72
Zugfahrt genannt – von allen Loks ausgeführt werden kann. Das hat den Vorteil, dass nach dem Kauf einer neuen Lok nur deren wichtigste Eigenschaften (wie etwa die Digitaladresse) in das Programm eingetragen werden müssen. Die Lok ist dann ohne erneute Programmierarbeit in der Lage, die bereits festgelegten Zugfahrten auszuführen. Trotzdem gibt es die Möglichkeit, jede Zugfahrt auf bestimmte Loks oder Zuggattungen einzuschränken, denn schließlich darf nicht jeder Zug in jedes Bahnhofsgleis einfahren. Je nach Umfang der Gleisanlagen eines Bahnhofs gibt es Bahnsteiggleise, die wegen ihrer geringen Länge nicht von ICEs und IC/ECs genutzt werden dürfen. Andererseits werden diese kurzen Bahnsteiggleise dafür von Regionalzügen benutzt. Bei größeren Bahnhöfen gibt es dann noch Gleise, die nur für die Durchfahrt von Zügen oder Lokleerfahrten reserviert sind. Für den Güterverkehr gibt es spezielle Gleise,
auf denen Güterzüge schneller Reisezüge abwarten oder wegen zu wechselnder Waggons halten. Der TrainController ermöglicht es, auf der Modellbahn diese Situationen des Vorbilds nachzubilden. Bahnhofsgleise können bestimmten Zuggattungen zugeordnet werden, sodass der TrainController die Züge nur in die für sie bestimmten Gleise steuert. Loks werden daher zweckmäßigerweise immer in Zugfahrten eingebunden. Einzelne Loks fahren auf der Anlage in „Zug_Leerfahrt_X “, ohne dass jetzt für jede Lok eine eigene Zugfahrt im Programm einzurichten ist. Im Editiermodus werden lediglich im Lokführerstand die Loks mit den Schaltern „Entfernen“ und „Hinzufügen“ getauscht.
Blöcke in Schattenbahnhöfen Jedes Gleis eines Schattenbahnhofs ist, parallel zu weiteren Schattenbahnhofsgleisen, in den Blockbetrieb einbezoMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Oben: Der Bahnhof „Calw“ mit einem Güterzug auf Gleis 1. Die Gestaltung der Anlage ist noch lange nicht abgeschlossen – aber immerhin ist schon Fahrbetrieb möglich. Im Bild unten der „Arbeitsplatz“ des Fahrdienstleiters.
Direkt unterhalb des Bahnhofs „Calw“ ist einer der beiden Schattenbahnhöfe angeordnet. Fotos: Ulrich Pukatzki Unten: Mit dem Programm TrainController lassen sich auch Zusatzfunktionen wie hier die Beleuchtung der Reisezugwagen steuern.
gen. Dabei ist nur das Gleis aktiv in den Blockbetrieb eingebunden, in das ein Zug über die gestellte Fahrstraße einfahren kann. Die Züge in den Gleisen des Schattenbahnhofs stehen quasi vor real nicht existierenden, „Halt“ zeigenden Signalen.
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Damit das Einfahren und Halten der Züge im Schattenbahnhof betriebssicher abläuft, werden ab der Version 4.5 nur zwei Melder benötigt. Der erste Melder dient als Bremsmelder und bekommt als Eigenschaft eine Wegstrecke (Länge) eingegeben. Diese könnte man
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Den einzelnen Gleisen im Bahnhof lassen sich für den Automatikbetrieb bestimmte Züge zuordnen – nur diese haben dann gewissermaßen die „Erlaubnis“ zur Einfahrt.
Unten: So erscheinen die Fahr- und Bremsmelder auf dem Bildschirm. Auf diese Weise werden die Bremsabschnitte und Zughalte festgelegt. Alle Screenshots: Dieter Bolling
auch als Bremsweg bezeichnen. Bei „Hp0 erwarten“ wird der Zug bei Überfahren des ersten Melders über den in der CV4 des Lokdecoder eingetragenen Werts des Bremsverhaltens abgebremst. Dabei schaltet der TrainController auf eine zuvor eingerichtete Minimalfahrstufe. Mit dieser Geschwindigkeit zieht der Zug nach dem Abbremsen bis zum Haltemelder vor. Hier wird die Fahrstufe des Lokdecoders auf Null geschaltet und der Zug hält endgültig an. In meinem Schattenbahnhof befindet sich der Bremsmelder 300 cm vor dem Haltemelder. Daher habe ich bei mir dem Bremsmelder als Wegstrecke 300 cm zugewiesen. Die Fahrstufe der „Schleichfahrt“ bis zum Haltemelder ist bei den Loks sehr unterschiedlich und auch davon abhängig, ob Loks mit Decoder ausgerüstet sind, die über eine Lastregelung verfügen oder nicht. Hier ist bisweilen ein wenig Experimentieren angesagt. Die Wirkung der im Decoder eingestellten Verzögerung (CV4) oder auch mechanisch bedingter Verzögerungen kann das Programm beim Berechnen von Bremswegen und Haltepunkten berücksichtigen, indem für jede Lok ein so genannter „Bremsausgleich“ gemessen wird, der bei Bedarf noch Nachjustiert werden kann.
Spezielles und Nützliches Der TrainController bietet aber noch weitere Funktionen, die nicht nur für vorbildgerechtes Verhalten genutzt werden können. Das Programm schaltet den Dampfgenerator in der Lok über einen Funktionsausgang des Lok-Decoders schon kurz vor der Abfahrt ein. Achtung: Je nach verwendetem Digitalsystem und Decoder muss ein „analo74
ger“ oder ein „digitaler“ Dampfgenerator eingebaut werden. „Analoge“ Generatoren haben eine wesentlich höhere Stromaufnahme als die „digitalen“; sie beginnen dafür aber nach dem Einschalten schneller zu „rauchen“. Hier muss die Belastbarkeit des entsprechenden Decoderausgangs unbedingt beachtet werden. Dampf und Geräusche können an passender Stelle auf der Anlage einbzw. ausgeschaltet werden. So lassen sich die Aufforderungen der „Läuten“und „Pfeifen“-Tafeln ohne Sound in der Lok an Ort und Stelle durch stationäre preiswerte Geräuschgeneratoren auslösen. Gleiches gilt für das Quietschen von Bremsen im Bahnhof oder das Quietschen und Pfeifen von Spurkränzen in speziellen Weichen und engen Radien. Ähnliches gilt für Beleuchtungen von Reisezugwagen. Der große Vorteil liegt nähmlich darin, dass sich die Beleuchtungen der Reisezugwagen und auch Rauchgeneratoren im Tunnel und vor allem in Schattenbahnhöfen deaktivieren lassen. Dadurch wird der Stromverbrauch und somit die Belastung des
Fahrstromboosters reduziert. Während des automatischen PC-Betriebs ist gleichzeitig auch manueller Fahrbetrieb möglich. Über den Handregler lassen sich Rangierfahrten ausführen, während der Zugverkehr im Hintergrund weiterläuft. Auch vom Programm automatisch gesteuerte Loks können „angesprochen und übernommen“ werden. Das macht besonders Spaß, wenn der eingetroffene Güterzug aufgelöst und neu zusammengestellt werden muss und sich dieser danach wieder nach einem entsprechenden Fahrauftrag in den Zugverkehr einreiht.
Fazit Die Arbeiten für den digitalen Fahrbetrieb sind nun fast abgeschlossen; jetzt kann ich mich dem Landschaftsbau widmen. Den Schritt zur Digitalisierung habe ich nicht bereut. Im Gegenteil, die Entwicklung des computergestützten Fahrbetriebs ist für mich wie das Salz in der Suppe und lässt auch eine fertige Anlage nicht so schnell langweilig werden. Ulrich Pukatzki MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Digitale Modellbahnsteuerung mit Linux
Im Zeichen des Pinguins Für seine digital gesteuerte Gartenbahn suchte Peter Samulat eine preiswerte, komfortable und funktionelle Alternative zu den herkömmlichen Digitalsystemen. Seine Suche führte ihn zu einer computergestützten Lösung mit Linux als Betriebssystem, über deren Voraussetzungen und Möglichkeiten er berichtet.
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uf dem Markt sind eine Vielzahl von digitalen Steuerungssystemen verfügbar. Die Idee ist eigentlich immer ähnlich: In einer Zentrale werden die Steuerbefehle eingegeben und über einen Verstärker (Booster) an die Modellbahnanlage gegeben. Dort empfangen in den Loks und an anderen aktiven Komponenten eingebaute Decoder diese Signale und führen die „bestellten“ Aktionen aus. Der PC wird oft als zusätzliche Komponente, quasi als multifunktionales Steuergerät, in ein solches Digitalsystem eingebaut, z.B. zur grafischen Darstellung von Anlagenzuständen oder auch zur Fahrplansteuerung. Kaum zu glauben, aber bei einigen Digitalsystemen muss dafür sogar noch ein Interface gekauft werden! Warum erzeugt der PC eigentlich nicht die Steuersignale direkt? Technisch gesehen ist das kein Problem. Die Protokolle sind bekannt und die Ausga76
be der digitalen Steuersignale erfolgt dann z.B. über die serielle Schnittstelle an den Booster. Eine Zentrale wird nicht mehr benötigt. Für die Betriebssysteme Windows und Linux existieren „Digitalprojekte“, die genau diese Aufgabenstellung gelöst haben. Stellvertretend soll hier das auf dem freien Betriebssystem Linux basierende „Digital Direct for Linux“ (DDL) vorgestellt werden. Informationen zu einem Windows-basierten Projekt DDW Server (Digital Direct for Windows) finden Sie im Buch von Michael Gräfe (s. Quellenverzeichnis S. 82). Das ursprünglich von dem Finnen Linus Thorvalds entwickelte Betriebssystem Linux hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Geheimtipp entwickelt. Anders als bei dem viel bekannteren Microsoft-Betriebssystem ist diese Software frei verfügbar, sie kostet also nichts und darf ohne Einschränkung kopiert und verteilt werden. Linux und
viele der unter Linux laufenden Programme sind „Open Source“. Damit ist der gesamte Programmcode verfügbar und jeder Programmierer kann eigene Weiterentwicklungen auf dieser Basis anstellen. Und die Idee funktioniert: Weltweit arbeiten tausende von Programmierern ständig an der Weiterentwicklung von Linux. Inzwischen ist Linux auch für viele Firmen interessant, weil es von Funktion und Bedienung her dem seit vielen Jahren bewährten Unix entspricht. Und Linux kann auf fast jeder Computerhardware laufen – damit sind auch gerade ältere PCs noch sehr gut für den Einsatz unter Linux geeignet. Für den Modellbahner mit grundlegenden PC- und Linux-Kenntnissen ergeben sich eine Reihe von speziellen Vorteilen, die in dieser Vielzahl und Kombination kaum von fertigen Zentralen geboten werden können: • DDL ist ein Open-Source-Projekt und steht unter der GNU Public License (GPL). Die DDL-Software darf somit frei benutzt und auch frei weitergegeben werden. Im Klartext: Diese Software kostet ebenso nichts wie auch das Betriebssystem Linux! Und alle Programme stehen für die eigene MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Links: Grafische Oberfläche als Nachbildung des SpDrS60 mit allem für die Modellbahn erforderlichen Komfort und den vorbildentsprechenden Sicherungseinrichtungen. Grafik linker Pinguin: c`t; Grafik rechter Pinguin: Larry Ewing/Simon Budig
Die Leistungsdaten von DDL im Überblick • Digitale Modellbahnsteuerung ohne spezielle Hardware der Modellbahnhersteller • Digital fahren und schalten, d.h., Lok- und Schaltdecoder können verwendet werden. • Multiprotokollfähig. Der Parallelbetrieb von Märklin-Digital und NMRA-DCC (Lenz, Roco, Digitrax, Zimo, …) im gleichen Digitalstromkreis ist möglich. • Direkte Ansteuerung der 27 Fahrstufen bei neueren Märklin-Decodern (60901/60902/ 60904) • Unterstützung erweiterter Möglichkeiten von Drittanbietern im System Märklin (z.B. 256 Lokadressen, 28 Fahrstufen) • Unterstützung der empfohlenen Standards im System NMRA-DCC. (14, 28 und 128 Fahrstufen, 10366 Lokadressen, 4 Zusatzfunktionen) • Unterstützung von Rückmeldemodulen (s88-Module und kompatible Selbstbauten) • vier s88-Busse (Also bis zu 124 s88-Module an einem PC. Maximal sind 1984 Rückmeldekontakte möglich!) • Unterstützung eines Programmiergleises • Komfortable Programmierung von NMRA-DCC- und Uhlenbrock-Decodern • Netzwerkfähig, d.h. flexibel erweiterbar (Client/Server-Prinzip • „Open Source“, d.h. frei verfügbar und von jedermann bei Bedarf erweiterbar: Der Quellcode steht zur Verfügung. • kompatibel zum Simple Railroad Command Protocol (SRCP)
Weiterentwicklung im Sourcecode zur Verfügung. • Die Hardwareanforderungen von Linux und DDL sind sehr niedrig. Es reicht tatsächlich schon ein 386er-PC, für die irgendwann sicherlich gewünschte grafische Oberfläche sollte es schon ein Pentium-PC sein. Neue Hardware braucht in der Regel nicht gekauft zu werden. Ein preiswerter, gebrauchter PC reicht. • DDL ist für die Steuerung einer kleinen Anlage ebenso geeignet wie für Großanlagen. Bei Bedarf können sich sogar mehrere PCs die Arbeit teilen, da DDL nach dem Client-Server-Prinzip aufgebaut ist. Auf einem PC läuft die DDL-Software, dort existiert ein „Serverdienst“, an dem dann ein oder mehrere Steuerprogramme (die Clients) ihre Daten abgeben. Serverund Client-Programme laufen in der Regel auf dem gleichen Rechner, über ein Netzwerk können diese Funktionen aber auf beliebige PCs verteilt werden. • Zur eigentlichen Steuerung der Modellbahn stehen viele Oberflächen (Clients) zur Verfügung. Angefangen von der direkten Befehlseingabe per Kommandozeile über eine einfache MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
grafische Oberfläche zur Steuerung von Lokomotiven und Weichen bis hin zu einem dem Vorbild nachempfundenen Gleisbildstellwerk gibt es eine große Auswahl. Natürlich können Erweiterungen auch selbst programmiert werden. • Mit ddsh steht eine Linux-Shell für DDL zur Verfügung, innerhalb derer auch komplizierte Funktionsabläufe über selbst geschriebene Programme (Skripte) automatisiert werden können. Was wird jetzt tatsächlich an Hardware und Software benötigt um eine Digitalsteuerung mit DDL aufzubauen? Der PC kann tatsächlich ein für die Büro- (oder Spiel-) Arbeit schon lange nicht mehr ausreichender Pentium-PC ab etwa 150 MHz Taktfrequenz sein. Die Grafikkarte sollte 800 x 600 Punkte Auflösung bieten, an Schnittstellen zur Außenwelt reicht ein serielles Interface zum Anschluss eines Boosters. Sollen Rückmeldungen (s88-Rückmeldebus) verarbeitet werden, werden diese über eine parallele Schnittstelle (Druckeranschluss) und ein kleines, leicht selbst aufzubauendes Interface eingelesen. Die Verstärkung des von der seriellen
SOFTWARE
Schnittstelle abgegebenen digitalen Steuersignals erfolgt über einen geeigneten Booster. Hier können nahezu alle auf dem Markt erhältlichen Fertigbausteine (z.B. Märklin 6604, Märklin 6015/17) oder Eigenbauten auf Basis von Bausätzen verwendet werden, wie sie z.B. preiswert von Conrad angeboten werden. Für die Auswahl der Decoder gibt es dann kaum noch Einschränkungen: Eigentlich kann fast alles angesteuert werden, was auf dem Markt in Form von Bausätzen oder Fertigbausteinen verfügbar ist. In den meisten Fällen wird für Linux eine fertige Distribution wie RedHat 7.2 oder SuSE 8.0 zum Einsatz kommen. So eine Distribution kostet dann zwar ein paar Euro – man erhält dafür aber eine sehr gute Sammlung von Programmen, eine Installationssoftware und eine schriftliche Dokumentation. Wer es ganz umsonst haben möchte, lädt sich Linux direkt aus dem Internet auf den PC. Die Installation ist gar nicht mehr so aufwändig und kann auch mit geringen Vorkenntnissen erfolgen. In der Regel stehen sehr gute „Assistenten“ zur Verfügung, die die für DDL notwendige Linux-Standardinstallation erleichtern.
Das Protokoll SRCP Das DDL-Projekt von Torsten Vogt basiert auf dem Simple Railroad Command Protocol (SRCP) in der aktuellen Version 0.7.3. Eine neuere Protokollversion (0.8.0) ist bereits fertig, wird aber noch nicht von der hier vorgestellten Software unterstützt. Das SRCP ist ein auf Netzwerkdiensten (TCP) basierendes Internetprotokoll zur Steuerung und Programmierung von digitalen Modelleisenbahnanlagen. Beschrieben wird ein Befehlssatz zur Client-Server-Kommunikation zwischen Serverprozessen zur Steuerung von digitalen Modelleisenbahnen und deren Clients. Serverprozesse sind entweder Software-Signalgeneratoren oder Treiber für Hardware-Interfaces. Clients sind typischerweise Steuerungsprogramme. In der Einleitung zu SRCP 0.7.3 heißt es zu Idee und Funktion dieses Protokolls: • Ein SRCP-Server dient dazu, Informationen von einer Modellbahnanla77
ge einzulesen und entsprechenden Die Hardware Der Booster Clients in einem IP-Netzwerk verfügbar zu machen. Im Gegenzug führt er Die grundlegende Hardwarestruktur ei- Der Booster ist das Verbindungsglied Befehle der Clients auf der Modell- nes digitalen Steuerungssystems wurde zwischen dem PC und der Modellbahnbahnanlage aus. Ein SRCP-Server im ersten Kapitel schon kurz vorge- anlage. Er verstärkt das über die seripflegt keinen Anlagenstatus (Wei- stellt. Hier sollen nun die notwendigen elle Schnittstelle abgegebene digitale chenstellung etc.) und verfügt nicht Komponenten genauer betrachtet und, Steuersignal und liefert einen Ausüber Informationen über die Anlage wo notwendig, auch beispielhaft gezeigt gangsstrom von 3 Ampere oder mehr. selbst (Gleispläne, Verdrahtung usw.). werden, was an Technik sinnvoll ein- Für das DDL-Projekt können fast alle auf dem Markt verfügbaren Booster • Hauptzweck ist es, verschiedene Digi- zusetzen ist. Einen neuen PC nur für den Einsatz eingesetzt werden, gleich ob es sich um talsysteme einheitlich ansprechen zu können. Ein Client muss sich nicht als DDL-Server zu kaufen ist wirklich Fertiggeräte, Bausätze oder Selbstbauprojekte handelt (Exemplamehr mit den Details eirisch sollen anschließend ner Digitalsteuerung ausDer DDL Client J-Man im Überblick auch zwei Beispiele für geeigeinander setzen. • Grafische Bedienoberfläche nete Geräte folgen). Erwäh• Der SRCP-Befehlssatz benenswert sind auch Eigensteht aus Kommandos, • 80 Loks mit Märklin-Decoder (256 Loks bei zusätzlichem Einbauten, wie sie von Dr. Froitzdie direkt das Verhalten satz von Uhlenbrock-Decodern) und 10126 Loks mit NMRAheim oder Dr. König im Interdes Servers betreffen, DCC-Decoder sind gleichzeitig steuerbar. net veröffentlicht wurden. und aus Kommandos, die • Bequeme Bedienung mit Tastatur und/oder Maus für die Decoder der Mo• Handreglerunterstützung (Selbstbauhandregler mit Poti, dellbahnanlage bestimmt Einschaltsignal und Gamepad) sind. Weiterhin werden • Grafische Anzeige aller Lokdaten Kurzschlussanzeige Kommandos, die die Ver• Lokomotiverwaltung Einige Booster benötigen ein arbeitung von Rückmel• Unterstützung der gängigen Decoder für Märklin-Digital Einschaltsignal oder können dungen betreffen, spezifi• Unterstützung von NMRA-DCC-Decoder dem Signalgenerator Kurzziert. • Lokzustände werden dauerhaft gespeichert. schlüsse anzeigen. Das DDL• Der Server kann über ei• Mehrfachtraktionen Daemon-Programm erddcd gene Informationsgenekann beide Signale bedienen, ratoren wie ein Zeitge• Ansteuerung von Schaltdecodern (Weichen, Signale) dazu werden die Anschlüsse bermodul verfügen, das • Fahrstraßen DTR (Pin 20 (25-pol.)) und alle Clients mit einer ein• Ausführung und Kontrolle von ddsh-Scripten DSR (Pin 6 (25-pol.)) der seriheitlichen Modellzeit ver• Anzeige der Rückmeldungen von s88-Modulen ellen Schnittstelle genutzt. sorgt. • Anzeige von virtuellen Geschwindigkeiten der Lokomotiven • DTR ist nach dem Start von Im DDL-Projekt werden erddcd inaktiv (-12 V) und diese Funktionen durch ein wird erst dann aktiv (+12 V) gesetzt, Linux-Programm mit dem Namen erd- kaum sinnvoll und sollte nur bei sehr wenn der Digitalstrom eingeschaltet dcd erfüllt. Das Programm läuft als Hin- großen Anlagen ernsthaft in Erwägung wird. Wird der Digitalstrom ausgetergrundprozess (Daemon) und wartet gezogen werden. DDL als vorübergeschaltet, wird DTR wieder auf inaktiv als Serverprozess darauf, Anfragen von hende Zusatzaufgabe für einen sowie(-12 V) gesetzt. Über diese Steuerleieinem Clientprozess zu bearbeiten und so für andere Zwecke vorhandenen PC tung kann ein Booster ein- und ausdann die entsprechenden Steuersigna- oder als echte Herausforderung für geschaltet werden. le an der seriellen Schnittstelle zu er- einen älteren, sonst kaum noch nutzzeugen. Da SCRP auf TCP basiert, brau- baren PC ist ein guter Ansatz. Da als • Die Steuerleitung DSR wird ständig von erddcd überwacht. Im Betriebschen dabei Server- und Clientprozesse Betriebssystem Linux zum Einsatz modus muss der Booster DSR auf innoch nicht einmal auf dem gleichen PC kommen wird, wird es vielleicht zweckaktiv (-12 V) setzen. Bei einem Kurzzu laufen: alle Funktionen können über mäßig sein, eine weitere Festplatte in schluss wechselt der angeschlossene das TCP/IP-Netzwerk genutzt werden! den PC einzubauen, die dann dieses BeBooster DSR auf aktiv (+12 V). erddcd Bleibt dann eigentlich nur noch die triebssystem als zweite Bootoption zur erkennt dann den Kurzschluss und Frage, ob für einen solchen Server auch Verfügung stellt (dies als „Workaround“ beendet nach einer einstellbaren Releistungsfähige Client-Programme zur für hartnäckige Windows-User). Die aktionszeit den Digitalstrom. DTR Verfügung stehen. Und ob! Von der Aufteilung (Partionierung) und damit wird dann auf inaktiv gesetzt. Kommandozeile über einfache grafi- gemeinsame Nutzung einer Festplatte Die Kurzschlussüberwachung muss sche Oberflächen bis hin zum komple- ist auch möglich. Benötigt werden eine serielle und beim Aufruf von erddcd mit den Paraxen Gleisbildstellwerk ist eigentlich fast jeder Wunsch erfüllt. Per selbstge- eine parallele Schnittstelle. Das dürfte metern -c oder -C eingeschaltet werden. schriebenem Shellscript (mit dem kein Problem sein, selbst wenn der PC Verwendet man -C, wird die DSR-Leischon erwähnten ddsh) können kom- noch eine Maus an der ersten seriellen tung invers behandelt, d.h. der Booster plizierte Funktionsabläufe vollständig Schnittstelle erfordern sollte. Soll spä- muss DSR ständig auf +12 V halten, nur automatisiert werden. Und der erfah- ter mit einer grafischen Oberfläche ge- im Falle eines Kurzschlusses muss er rene Programmierer schreibt sich sei- arbeitet werden, ist eine Bildauflösung DSR auf -12 V setzen. Beispiel: # ./erddcd -c 500000 ne spezielle Anwendung auf Basis des von 1024x768 Bildpunkten sehr zu empja vollständig bekannten SCRP oder fehlen. Grundsätzlich reicht aber auch aktiviert die Kurzschlussüberwachung. schon eine Textoberfläche völlig aus. Reaktionszeit: 0,5 sec (500000 msec). nach Analyse des Sourcecodes selber. 78
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Das Client-Server-Prinzip: In diesem Beispiel werden zwei Serverprozesse (Die DDL-Daemons) von vier unabhängigen DDL-Clients gesteuert. Rechts: Der DDL-Client J-Man mit seiner grafischen Bedienoberfläche. Im Terminalfenster rechts ist die Startsequenz eines DDL-Daemon zu sehen.
Conrad-Bausatz 212075 Von der Firma Conrad werden mehrere Booster als Bausatz angeboten. Ein schon älteres Modell ist der von der Firma Tams (www.tams-online.de) hergestellter Booster mit der Conrad-Bestellnummer 212075. Der Preis (ohne Trafo und Gehäuse) liegt bei ca. € 40,–. Der Booster ist auf einer Platine von 100 x 160 mm aufgebaut und liefert einen maximalen Ausgangsstrom von 3 Ampere. Insgesamt ein einfach aufzubauendes und seit langer Zeit zuverlässig funktionierendes Gerät. Der Anschluss an den PC erfolgt lediglich mit zwei Leitungen: Leitung 1 Leitung 2 PC (Sub „D“ 9p) pin 3 pin 5 PC-Signal TXD GND Booster R G Booster-Anschluss DATA GND Die Ausgangsspannung dieses Boosters wird über ein Relais geschaltet, das erst nach einem Tastendruck anzieht. Im Kurzschlussfall wird der Booster über dieses Relais automatisch von der Anlage getrennt. Ein Einschaltsignal wird nicht benötigt. Ein Kurzschlusssignal wird nicht erzeugt.
Selbstbauprojekt Bogobit Ein interessantes Selbstbauprojekt gibt es bei Siegfried Grob (s. Quellenverz.). Die Eckdaten dieses Boosters sind: • Belastbar ca. 5-6 A bei guter Kühlung der Leistungstransistoren, • Kurzschlusserkennung und Abschaltung (mit Rückmeldung an erddcd), MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
• Optokoppler, dadurch keine Fremdspannung zum Rechner, • Start/Stop-Taster, Optische Anzeigen: Spannung, PC-ONLINE, Datensignal, • Extraspannungs-Ausgang für andere Verbraucher. Mehr Informationen hierzu gibt es auf den WWW-Seiten von Siegfried Grob.
Programmiergleis-Anschluss Bei den meisten in Lokomotiven einzubauenden Digitaldecodern lassen sich die dort gespeicherten Einstellungen durch einen Programmiervorgang ändern. Der Decoder verbleibt zu diesem Zweck in der Lok und wird mit speziellen Befehlen programmiert, wobei NMRA-DCC-komforme Decoder auf Programmierbefehle eine Quittierung senden. Diese Quittierungen müssen nun von der Software der Programmierzentrale erkannt werden. Benötigt wird dazu ein spezielles Programmiergleis, d.h. ein kurzes, vom Rest der Anlage getrenntes Gleisstück, das mit einer speziellen Schaltung sowohl am Booster wie auch an der seriellen Schnittstelle des PC angeschlossen wird. Einen Vorschlag dazu zeigt die Schaltung auf der nächsten Seite unten links. An der seriellen Schnittstelle werden die Steuerleitungen RTS (Pin 4 (25pol.)) und RI (Pin 22 (25-pol.)) genutzt. Wird ein solches Programmiergleis verwendet, darf der erddcd-Daemon nicht mit aktiviertem Ringindikatorcheck gestartet werden (Programm-Option). Grundsätzlich funktioniert die Programmierung auch ohne diese Schaltung, jedoch ist die Software dann
nicht in der Lage die Quittierungen des Decoders auszuwerten. Ein wichtiger Hinweis: Das Programmiergleis darf nur zur Programmierung der Decoder verwendet werden! Die genannte Schaltung darf niemals in einem Fahrstromkreis benutzt werden. Um einen Decoder programmieren zu können, wird jetzt nur noch ein dafür geeigneter DDL-Client benötigt. Die später vorgestellten Programme nrma_ programmer und uhl_programmer sind hier sehr gut geeignet.
Einlesen von Rückmeldungen Um eine echte Steuerung der Modellbahnanlage zu realisieren, müssen auch Rückmeldungen eingelesen und verarbeitet werden können. Und diese Anforderung kommt in der Regel sehr schnell: Es muss ja nicht immer gleich ein Gleisbildstellwerk nach SpDrS60 sein, in dem auch die aktuellen Zustände angezeigt und Fahrstraßen automatisch aufgelöst werden. Schon eine einfache Blockstreckensteuerung benötigt Rückmeldungen aus der Anlage. Der DDL-Daemon unterstützt den s88Rückmeldebus. Eine weitere Möglichkeit auf Basis von PC-Interfacekarten mit dem Intel 8255 wird entwickelt.
Der s88-Rückmeldebus Der s88-Bus übermittelt Informationen aus der Modellbahnanlage an die Steuerung. Er wurde von der Firma Märklin entwickelt und hat seinen Namen nach einem Rückmeldemodul dieses Herstellers erhalten. 79
Ein einzelner s88-Bus kann bis zu 31 Rückmeldemodule mit jeweils 16 Eingängen aufnehmen und damit zu 496 Bit (62 Byte) einlesen. Der aktuelle Datenbestand des gesamten s88-Busses wird von der Steuerung seriell eingelesen. Der DDL-Daemon kann über eine parallele Druckerschnittstelle Daten von bis zu vier s88-Bussen einlesen. Soll nur ein Bus angeschlossen werden, so erfordert dies nur einen einfachen Zwischenstecker. Bei bis zu vier Modulen an einer Druckerschnittstelle muss eine zusätzliche Hardware folgen. Da der PC in der Regel bis zu drei Druckerschnittstellen unterstützt, kann die Anzahl der Rückmeldemodule noch weiter erhöht werden. Dazu sind dann aber auch bis zu drei DDL-Daemons zu starten, da jeweils immer nur eine Schnittstelle unterstützt wird. Die s88Module werden wie bei SRCP spezifiziert angesprochen. Die Rückmeldemodule benötigen eine geregelte Versorgungsspannung von 5 Volt. Dafür sollte in jedem Fall ein eigenes Netzteil verwendet werden, z.B. auf Basis des preiswerten Reglerbausteines 7805 (möglichst sogar für jeden Bus ein eigenes Netzteil). Weitere Informationen zur Implementierung des s88-Supports im DDLProjekt gibt es auf den WWW-Seiten von Martin Wolf.
Einen s88-Bus anschließen Der Anschluss eines einzelnen s88-Busses erfolgt über einen einfachen Adapter direkt an der parallelen Druckerschnittstelle des PC (Abb. rechte Seite
Anschluss eines Programmiergleises
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Booster aus einem ConradBausatz in einem ansprechenden Gehäuse
oben). Die Anschlussbelegung zeigt die unten stehende Tabelle (zur Info sind die Signalnamen des s88-Busses und der parallelen Schnittstelle angegeben). Ein Nachteil soll nicht verschwiegen werden: Da der s88-Bus direkt an der PC-Schnittstelle betrieben wird, können Kurzschlüsse oder Überspannungen zur Zerstörung dieser Schnittstelle führen. Also ist besondere Vorsicht geboten! Aus Sicht des DDL-Daemon hat der einzelne s88-Bus immer die Busnummer 1, die SCRP-Portnummern sind 1 bis 496.
Kurzschlüsse können sich hier nur auf den betroffenen Bus auswirken. Im schlimmsten Fall muss das entsprechende Treiber-IC (74LS241) ausgewechselt werden. Der Daemon erddcd liest die Daten aus den angeschlossenen Bussystemen gleichzeitig ein. Über SCRP werden alle Ports in einer fortlaufenden Nummerierung angesprochen. s88-Bus-Nr. 1 2 3 4
Bis zu vier s88-Busse an einer parallelen Schnittstelle
Erste SCRP-Port-Nr. 1 497 993 1489
Werden weitere Rückmeldeports benötigt, so können bis zu zwei weiterere Daemons gestartet werden, die dann die zweite und dritte parallele Schnittstelle dieses PC ansteuern. Aber mal ehrlich – dies dürfte selbst für Großanlagen kaum mehr notwendig sein.
Eine einfach aufzubauende und preiswerte Zusatzschaltung von Martin Wolf ermöglicht den Anschluss von bis zu vier s88-Bussen an einer Druckerschnittstelle. Überspannungen und PC (Sub „D“ 25p)
PC Signal
Pin am s88-Bus
Signal s88
10 18 2 3 4 –
ACK GND D0 D1 D2 –
1 2 3 4 5 6
DATA Bus 1 GND CLOCK LOAD RESET + 5 Volt
Besetztmelder zum Anschluss an ein s88Rückmeldemodul
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Schaltplan des Interface zum Anschluss von vier s88-Rückmeldebussen. Es erlaubt die Abfrage von 1984 Meldestellen. Mehr als genug auch für große Modellbahnanlagen. s88-Interface auf einer Lochrasterplatine mit eigenem Netzteil
S88-Parameter in der erddcdKonfigurationsdatei Standardmäßig wird der s88-Bus an der ersten parallelen Schnittstelle des PC betrieben. Bei Bedarf können diese und weitere Einstellungen entweder aus der Kommandozeile über die Startparameter des Daemons oder in der Konfigurationsdatei geändert werden. In der Konfigurationsdatei erddcdrc sind diese Einträge zu finden: s88-ioadr: 0x378 # hex base addr of parallel port e.g. 0x378 Auswahl der parallelen Schnittstelle, an der der s88-Bus betrieben wird (hier: LPT1). Weitere erlaubte Adressen sind 0x3BC und 0x278. Soll eine andere Adresse zum Einsatz kommen, muss der Quelltext entsprechend erweitert und neu kompiliert werden. s88-clock-scale: 35 # recommended: 35 Um die Kompatibilität mit den original Märklin-Produkten zu erhalten, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
wird über diesen Parameter die Taktfrequenz zum Einlesen der Daten auf ca. 8 kHz heruntergesetzt. Der Daemon schreibt dazu jeweils 35-mal die gleichen Daten zur Schnittstelle. Technisch sind weit über 100 kHz möglich. s88-refresh: 100 # recommended: 100 Die Daten aus dem s88-Bus werden nicht ständig eingelesen, sondern nur in dem hier einstellbaren Zeitabstand (in Millisekunden). Bis zum nächsten Aktualisieren werden die Daten im PC zwischengespeichert. Der Daemon erddcd unterstützt auch preiswerte i8255-Karten. Derzeit fehlt zu diesem Thema noch Dokumentation und Unterstützung durch die Clients. Weitere Information hierzu gibt es bei Kurt Harders (
[email protected]). In der Konfigurationsdatei erddcdrc ist die Basisadresse der i8255-Karte einstellbar: si8255-device:/ dev/port# e.g./ dev/ port
Hinweise zum Decodereinsatz Derzeit kann der DDL-Daemon erddcd Datenpakete für das alte Märklin-Protokoll (Protokollkennung: M1), für das neue Märklin-Protokoll (Protokollkennung: M2), für diverse Erweiterungen dieses Protokolls (Protokollkennungen: M3, M4, M5) und für NMRA-DCC-kompatible Decoder (Protokollkennungen: NB, N1, N2, N3, N4) erzeugen. Decoder, die nur das alte MärklinProtokoll verstehen, sind C90 (6090), C80 (6080) und alte Delta-Decoder. Das neue Märklin-Protokoll verstehen 60901, 60902, neue Delta-Decoder und alle Decoder von Uhlenbrock (DGL750, DGL751, DAL770, DGR755). Es können alle NMRA-DCC-kompatiblen Decoder eingesetzt werden. Der Daemon kann Pakete des NMRA-Standards mit kurzer 7- oder langer 14-bitAdresse, 14, 28 oder 128 Fahrstufen und bis zu vier Zusatzfunktionen er81
Quellenverzeichnis • DDL – Digital Direct for Linux Multiprotokoll-Controler und Steuerungssoftware für digitale Modelleisenbahnen, Torsten Vogt http://www.vogt-it.com/OpenSource/DDL/ • Digital Direct für Windows Michael Gräfe http://home.snafu.de/mgrafe/ • Der S88-Rückmeldebus und das DDLProjekt, Martin Wolf http://www.stud.mw.tu-muenchen.de/ ~mw7/familie/martin/hobby/modellbahn/s88/s88.html • Das DER_MOBA Digitalprojekt http://www.der-moba.de/Digital/ • Grafisches Gleisbildstellwerk nach Bundesbahnvorbild (SpDrS60) Stefan Preis http://www.linux-modellbahn.de • Bogobox-Booster, das Selbstbauprojekt Siegfried Grob http://www.bogobit.de • Selbstbauprojekt Booster Dr. Froitzheim http://www-vs.informatik.uniulm.de/Mitarbeiter/Froitzheim/delta/ • Dr. Königs Märklin Digital Anlage Dr. Michael König http://home.arcor.de/dr.koenig/digital/homepag.htm
zeugen. Decoder mit der gleichen kurzen und langen Adresse können parallel betrieben werden. Damit stehen 10366 NMRA-DCC-Adressen zur Verfügung. Der Daemon kann auch Signale für die alten Märklin-Funktionsdecoder (z.B. im Tanzwagen) (Protokollkennung: MF) und zur Ansteuerung der Schaltdecoder (M) erzeugen (k83 und kompatible). Natürlich können auch Schaltdecoder gemäß NMRA-DCC (N) verwendet werden Die Märklin-Varianten der Conrad4fach-Weichendecoder (Hersteller Littfinski, www.ldt-infocenter.de) arbeiteten nicht mit DDL und der seriellen Schnittstelle des PC zusammen (es gibt ein Timingproblem). Die NMRA-Varianten funktionieren mit DDL einwandfrei! NMRA-DCC-Decoder sind so zu konfigurieren, dass sie nicht auf alternati82
ve Stromversorgung bzw. andere Digitalprotokolle reagieren. Dies erreicht man, in dem man Bit 2 (Die Bit-Nummerierung beginnt bei 0!) von CV#29 auf 0 setzt. Dies ist zwar lediglich eine Vorsichtsmaßnahme, aber dringend durchzuführen!
Die Software Um die Programme nutzen zu könnnen, muss auf dem Computer eine Grundinstallation von Linux (SuSE 8.0 oder Redhat 7.2.) vorhanden sein. Dann kann DDL Daemon installiert und gestart werden. Für SuSE-Linux steht kein fertiges RPM zur Verfügung, so dass DDL aus dem Quellcode kompiliert werden muss. Voraussetzungen: gcc, lex (flex) und yacc (bison) müssen auf diesem Rechner vorhanden sein: # cp ddl-xmas2001.tgz /tmp # cd /tmp # gunzip dll-xmas2001.tgz # tar –xvf ddl-xmas2001.tar # cd DDL-xmas2001 # ./configure # make # make install # make clean Die Installation erfolgt in /opt/DDL. Die Konfigurationsdatei ist /opt/DDL/erd dcdrc. Hier kann angegeben werden, mit welcher Portnummer und mit welcher seriellen Schnittstelle der Daemon arbeiten soll. Im hier vorgestellten Beispiel wird COM1 verwendet (also /dev/ ttyS1), um die erste serielle Schnittstelle für eine Maus oder für den USV Anschluss freizuhalten: linux15:/ # /opt/DDL/bin/ddld start erddcd startet
Client-Infoport von erddcd Ruft man erddcd mit dem Parameter -i auf, wird den Clients ein weiterer Port (portnr+2, default: 12347) zur Verfügung gestellt. Nimmt ein Client über diesen Port Verbindung zu erddcd auf, so wird er ständig über Änderungen bzgl. der Lokdecoder, die er oder andere Clients durchführen, informiert. Beispielsweise nutzen die DDLClient-Programme monitor und J-Man diese Möglichkeit. J-Man nutzt die gesendeten Informationen für einen internen Abgleich mit anderen Clients, monitor ist ein einfaches Überwachungswerkzeug. Der Client-Infoport funktioniert ebenfalls wie im SRCP spezifiziert.
Weiterhin zeigt der Client monitor, wie die Informationen ausgewertet werden können. Wie man die Informationen in Java auswerten kann, zeigt der Quellcode von J-Man (Infoport Event.java). Ganz besonders gut kann man den Nutzen des Infoports erkennen, wenn man J-Man parallel zu einen ddsh-Script betreibt. Wählt man im Lokomotiv-Controler-Fenster eine Lok aus, die auch durch das Script gesteuert wird, kann man die Veränderungen im Lokomotiv Controler-Fenster mitverfolgen. Weitere Informationen zu DDLClient-Programmen wie Simpleclient oder J-Man sowie deren Installation und Systemvoraussetzungen findet der Interessierte unter http://www.samulat.de/DDL. Hier wird auch die sehr gute Nachbildung des Drucktastenstellwerks SpDrS60 von Stefan Preis (s. Aufmacherbild) berücksichtigt.
LGB-Anlage als Anwendungsbeispiel Mir geht es wie sicherlich vielen anderen Modellbahnfreunden der großen Spurweiten: Über die Jahre hat sich einiges an Modellbahnmaterial für eine Anlage angesammelt, es fehlt aber an Platz für den Aufbau einer stationären Innen- oder Außenanlage. Es ist also immer nur ein vorübergehender Aufbau möglich. Gerade hier werden die Vorzüge einer digitalen Steuerung besonders deutlich: Gleich wie komplex eine solche Anlage auch ist, es wird kein besonderer Verdrahtungsaufwand entstehen. Über die beiden Drähte, mit denen der Booster an den Gleisen angeschlossen ist, laufen die Steuersignale für Loks, Weichen und die sonstigen aktiven Elemente. Wenn gewünscht, kommt noch der Anschluss für den s88-Bus dazu. Um gerade die teuren Weichen bei einem fliegenden Aufbau etwas vor mechanischen Beschädigungen durch allzu fest zupackende Kinderhände zu schützen, habe ich eine aus mehreren Weichen aufgebaute Gleisverbindung auf einer ca. 60 x 120 cm großen Tischlerplatte fest montiert. Dieses Teil stellt den Kern der immer wieder etwas anders aussehenden Anlage dar, die übrigen Gleisverbindungen laufen je nach aktuellem Anlagenschema (z.B. „wichtige Transporte in die Sandkiste“ oder „Auslieferung von Getränken während einer Familienfeier“) immer wieder anders. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Das rollende Material stammt nur zum kleinen Teil von LGB, mehrere Loks und viele Wagen stammen aus der schon lange (leider, leider!) eingestellten Produktion von Playmobil, die damals sogar eine zweimotorige Lok umfasste! Alle Loks sind mit Decodern nach NMRA-DCC ausgerüstet, die Schalt- und Weichendecoder aus dem Programm von Littfinski arbeiten nach dem gleichen Protokoll. Die Weichensteuerung erfolgt über das virtuelle SpDrS60, gefahren wird mit J-Man. Handregler setze ich zurzeit noch nicht ein. Peter Samulat
[email protected]
Die Konfigurationsdatei /opt/DDL/erddrdrc # erddcdrc # config file for erddcd (electric railroad digital direct command daemaon) # Torsten Vogt, Dezember 2001 serial-device: /dev/ttyS1 pid-file: /tmp/.erddcd.pid
# e.g. /dev/ttyS1 # e.g. /tmp/.erddcd.pid
srcp-port: 12345 enable-feedback-port: Yes enable-info-port: Yes
# e.g. 12345 # Yes/No recommended: Yes # Yes/No recommended: Yes
enable-maerklin: Yes enable-nmradcc: Yes
# Yes/No # Yes/No
Segment der digital gesteuerten Gartenbahn für den fliegenden Aufbau. Als digitale Zentrale und Steuerung fungiert ein PC mit dem freien System Linux. Alle Abbildungen: Peter Samulat
Die Kommandozeilenparameter von erddcd (Aufruf mit erddcd –h) erddcd 1.4.0 (SRCP 0.7.1), Torsten Vogt usage :
erddcd [options]
options: -p
(default: 12345)
-d
(default: /dev/ttyS1)
-s
(default: 0x378)
improve-nmradcc-timing: Yes nmradcc-translation-routine: 3
# Yes/No recommended: Yes # 1,2 or 3 recommended: 3
= 0: disable s88 function
enable-usleep-patch: No usleep-usecs: 500
# Yes/No recommended: No # usecs to sleep, recommended 100 - 5000
-T
force-run-as-root: Yes force-fork-on-startup: Yes
# Yes/No recommended: Yes # Yes/No recommended: Yes
enable-monitoring: No
# Yes/No recommended: No
-t (default: 35) (default: 100 ms)
-S (default: /dev/port) -f
(default: /tmp/.erddcd.pid)
-r
(enable feedback on portnr+1, default: 12346)
-i
(enable info channel on portnr+2, default: 12347)
-c
(enable shortcut checking, reaction delay in usec)
enable-shortcut-checking: No inverse-dsr-handling: No shortcut-failure-delay: 500
enable-ringindicator-checking: No
# Yes/No recommended: Yes, if booster supports # Yes/No recommended: Yes, if booster supports # wait usecs before handle failure # Yes/No recommended: No
s88-io-adr: 0x378 e.g. 0x378 s88-clock-scale: 35 s88-refresh: 100
# hex base addr of parallel port
i8255-device: /dev/port
# e.g. /dev/port
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
# recommended: 35 # recommended: 100
-C
(same as -c, but inverse handling of DSR line)
-g
(enable ring indicator checking, default: OFF)
-m
(enable monitoring, default: OFF)
-v
(vers. of dcc transl. routine, default: 3)
-M
(maerklin protocol, default: on)
-N
(nmra dcc protocol, default: on)
-I
(improve nmra dcc timing, default: off)
-k
(enable usleep patch, default: off)
-R
(don’t run erddcd as root, default: run as root)
-F
(don’t fork on startup, default: fork on startup)
-h example: erddcd -p 12345 -d /dev/ttyS1 -M on -N off
83
GRUNDLAGEN
davon aus, dass sie richtig auf unserem Display erscheint und können erwarten, dass sich die gewünschte Lok mit dem gewählten Tempo und der richtigen Fahrtrichtung in Bewegung setzt. Was dazwischen im System passiert, braucht uns nicht besonders zu interessieren.
Hin und her auf vielen Ebenen:
Keine Nachricht ohne Antwort
Zwischen System und Peripherie
Der digitalen Modellbahnsteuerung hat Einweg-Kommunikation nie genügt. Doch: Wie weit sollte man den Aufwand treiben, welcher verspricht, alles mit allem erfolgreich zu vernetzen?
D
er Begriff „Kommunikation“ ist vielschichtig und man sollte schon fast froh sein, dass die Kommunikationstechniker ihn quasi auf Zwergenmaß reduziert haben. Sehen wir also ab von der zwischenmenschlichen Kommunikation, welche vordergründig durch Sprache und Gesten erfolgt – zwei Kanäle, die einander sogar widersprechen können. Und wenn wir in die Tiefe gehen, dann spielen augenblickliche visuelle Eindrücke, Gerüche und Geschmacksempfindungen die entscheidende Rolle. Wenn ich jemanden „nicht riechen kann“, dann klappt es in aller Regel auch nicht mit der Kommunikation und schon gar nicht mit der Liebe. Glücklicherweise streben unsere Digitalkomponenten nicht nach diffusem Verständnis, nicht nach Liebe und Glück. Sie stehen vielmehr im eng umrissenen Verhältnis von befehlen, empfangen und ausführen. Das macht die Dinge überschaubar und begrenzt die Anforderungen ans Digitalsystem.
Hin und her im System Wie bei jedem elektronischen Rechner gibt es auch innerhalb eines Digitalsystems emsigen Austausch in beiden Richtungen. Wie zuverlässig und schnell er abläuft, hängt ab vom Programm und von den Datenwegen. Nicht einmal die Hersteller von DCCDigitalsystemen haben sich hier auf einen einheitlichen Standard festlegen können und wollen. So verwendet man einen je eigenen Gerätebus: XpressNet bei Lenz, LocoNet bei Digitrax, CanBus bei Zimo. Märklin hat seinen I2C-Bus, über den ursprünglich auch die Kommunikation für das Lenz-Format im Märklin-Gleichstrom-Digitalsystem lief. Selbstverständlich wirken diese Gerätebusse in zwei Richtungen, also bidirektional. Was z.B. in einen Speicher „geschrieben“ wurde, muss im Anwendungsfall „gelesen“ werden können. Wer schreibt, wer liest? – am Ende natürlich wir, die Digital-Anwender. Wir geben eine Lokadresse ein, gehen
Bidirektionale Kommunikation in und zwischen den Geräten eines Digitalsystems: Die Zentrale bekommt Eingaben vom Handgerät. Sie werden dahin zurückgesendet und erscheinen auf dem Display. Dies gilt auch für nicht direkt gemachte Eingaben. So sendet etwa der „Rückholspeicher” in der Zentrale, welcher eine Liste der zuletzt bedienten Loks enthält, diese auf Anforderung zum Eingabegerät. Der Anwender kann nun eine dieser Loks ohne komplizierte Adresswahl in Betrieb nehmen.
84
Mit der internen Kommunikation unserer Digitalsysteme können wir zufrieden sein. Allenfalls mangelt es noch an überzeugenden Schnittstellen zwischen System und Anwender: Bei der Bedienung von Universal-Eingabegeräten geht es bisweilen nicht ohne Handbuch. Doch selbst wer seine Digital-Anlage nur manuell steuern möchte, wünscht sich manchmal tatkräftige Unterstützung aus der Peripherie, also von Fahrzeugen und von Schaltartikeln. Die Stellung von Weichen und Signalen kann man prinzipiell über die üblichen Digital-Rückmeldesysteme erfahren – falls ein spezielles Gerät dafür angeboten wird. Gleiches gilt für die Besetztmeldung von Gleisabschnitten. Die übliche Rückmeldung ist jedoch nicht sehr informativ. Sie kann nur „an“ oder „aus“ übermitteln, was bei Weichen genügen mag, denn die haben auch nur zwei Stellungen. Für die Stellung einer Dreiweg-Weiche braucht man eben ein weiteres Bit. Bei der Besetztmeldung fehlt jedoch die Information darüber, wer den entsprechenden Abschnitt besetzt hat. Seit langem schon hat Zimo dieses Problem gelöst. Hier gibt es eine Zugnummernerkennung. Dafür sind zusätzliche „Gleisabschnittsmodule“ nötig, an welche auch Bremsstrecken vor Signalen angeschlossen werden können (vorbildentsprechender Sig-
Ging es in der Skizze links nur um die Kommunikation innerhalb des Systems, so kommt hier die zu steuernde Peripherie hinzu, also Fahrzeuge und stationäre Elemente, wie etwa Weichendecoder. Alle sollten auf einfachen Wegen rückmeldefähig sein. So entsteht ein Regelkreis, welcher prinzipiell vollständig ist. Vorteil für den Anwender: Man hat alle Möglichkeiten und kann entscheiden, welche man nutzen möchte.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
nalhalt). Auf Anzeigemodulen lassen sich die Nummern auslesen. Ein zusätzlicher Bus hierfür ist nicht erforderlich, denn die Kommunikation erfolgt über den allgemeinen CanBus. Alle Zimo-Lokdecoder und einige wenige anderer Fabrikate funktionieren als Sender. Seit ungefähr einem Jahr ist das „Transponder“-Meldesystem von Digitrax auf dem Markt. Dieses eröffnet einen Rückkanal über die Schienen (es hat in dieser Hinsicht nichts mit dem berührungsfreien Transponder-Hausschlüssel zu tun). Die Transponder befinden sich im Fahrzeug und senden je ihre eigene Adresse. Sie können nachgerüstet werden oder befinden sich bereits in einigen Digitrax-Decodern. Die Meldungen der Transponder werden in Gleisabschnitten empfangen, welche mit Transponder-Decodern bestückt sind. Diese hängen am LocoNet von Digitrax.
Kommunikation nach NMRA Beide Systeme will die NMRA aus mehreren Gründen nicht zur DCC-Norm machen. Im Normungsprozess befindet sich momentan eine Lösung, die ursprünglich von Lenz stammt (MIBA berichtete darüber schon mehrmals). Lenz selbst nennt sie „Railcom“. Wieder braucht man ein Sendemodul pro Lok sowie Empfänger am Gleis. Diese werden bei Lenz an das XpressNet angeschlossen. Digital-plus hat auch schon ein Einsteigerset im Katalog; es besteht aus drei Sendemodulen, einem Empfänger und einer Anzeige für vierstellige Adressen. Als Nächstes ist eine Schattenbahnhofs- und Blockstreckensteuerung auf dieser Basis angekündigt. Im Endausbau soll sogar das Auslesen von Decodereinstellungen auf dem normalen Gleis möglich werden. Prinzipiell muss also der Rückkanal über die Schienen ebenso potent werden wie der Hin-Kanal. Die Frage im Vorspann dieses Artikels lässt sich nicht so einfach beantworten. Der technische Aufwand steigt auf jeden Fall und damit ergeben sich Fehlerquellen, zumal das störungsgeplagte Gleis nicht mit einer eventuell abgeschirmten Bus-Leitung zu vergleichen ist. Letztendlich wird es darauf ankommen, ob sich der Anwender diese ehrgeizige Lösung mit den vielen Versprechungen leisten kann und will. Doch einen Rückkanal mit mehr als nur 1 Bit Information werden wir alle freudig begrüßen. Bertold Langer MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Zwischen dem Handgerät und der Zentrale besteht bidirektionale Kommunikation über den GeräteBus (GB, grün). Drahtlose Handgeräte brauchen ebenfalls Hin- und Rückkanal etwa über ein Funkmodul (FM) um die volle Funktionalität des Systems zu nutzen. Am augenfälligsten wird dies, wenn auf dem Programmiergleis (P) Decodereinstellungen ausgelesen werden sollen. Handgeräte ohne Rückkanal, etwa ein schnurloses Telefon in der neuen Konstellation von Lenz („PhoneAdaptor”), können dies nicht.
zu und von den Ein-/Ausgabegeräten
Klassische Digital-Rückmeldesysteme, hier mit einem eigenen Meldebus (braun), melden 1-Bit-Nachrichten an die Zentrale. Sie teilen also mit, ob z.B. ein Meldeabschnitt frei ist oder besetzt („0” oder „1”); mehr geht nicht. Angenommen, als Ein-/Ausgabegeräte seien ein Interface und daran ein Computer angeschlossen. In diesem Fall gelangt eine Besetztmeldung an den Computer, welcher sie der Adresse der betreffenden Lok zuordnet; dann leitet er einen Bremsvorgang ein. Da die Lok ihre Identität nicht preisgibt, muss der Computer vom Anfang des Betriebs an alle verwendeten Loks von Meldestelle zu Meldestelle verfolgt haben: „Lok 22 war eben in X, jetzt meldet sie sich aus X+1; X+1 mit Hp0, also Bremsbefehl verschicken.” Um etwa eine Bremsung für Lok 22 einzuleiten, muss also außer der anonymen Meldung eine nicht im Digitalsystem selbst vorhandene Information zusätzlich bereitgestellt werden.
Durch die Einführung eines Rückkanals im Gleisstromkreis selbst können sich die Lokadressen über einen Adressmelder (AM) der Zentrale mitteilen. Voraussetzung dafür ist ein entsprechender „Sender” im Fahrzeug. Nun wird das Bremsen vor rotem Signal fast zum Kinderspiel. Der Adressmelder wirkt sozusagen als zusätzlicher automatisierter Handregler, welcher sich unverzüglich auf Null stellt. Der Adressmelder denkt und handelt also: „Nr. 22 eingetroffen / anhalten / Fahrstufe 0 für Nr. 22 an Zentrale senden”. Die Bremszeit ergibt sich aus den Bremswerten des Decoders. Doch dürfte es prinzipiell möglich sein, den Adressmelder so zu gestalten, dass auch er auf die Bremszeit Einfluss gewinnt. Wichtig jedenfalls sind Geschwindigkeitseinstellungen, etwa für eine Langsamfahrstrecke. Selbstverständlich kann der Adressmelder auch die Einfahrt eines bestimmten Zuges in ein bestimmtes Gleis veranlassen.
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DIGITAL-PRAXIS
Einige der für den Bau des Interface benötigten Bauteile
Selbst gebautes Bindeglied Computer – Anlage
Interface für Selectrix Aus technischem Interesse, und weil der Selbstbau Geld spart, hat sich Uwe Magnus entschlossen möglichst viele der benötigten Geräte für das Selectrix-Digitalsystem selbst zu bauen. Handregler, Besetztmelder und Interface sind mittlerweile entstanden; der entsprechende Baubericht für den Handregler wurde bereits in MIBA-Extra 1/2001 abgehandelt. Im Folgenden stellt der Autor sein Interface als zentrale Schnittstelle zwischen Computer und Anlage zum Nachbau vor.
D
as Selectrix-System ist ideal für die Steuerung großer und komplexer Modellbahnen. Die lassen sich aber nur mithilfe eines Computers in einem vertretbaren Aufwand steuern. Das Bindeglied zwischen der Sprache des Computers und der des Digitalsystems ist das Interface. Es sorgt zudem für eine elektrotechnische Anpassung der unterschiedlichen Systeme. Auf der einen Seite wird zum Anschluss an den Computer eine RS-232-Schnittstelle mit 25- oder neunpoligem Stecker benötigt, auf der anderen Seite muss der Selectrix-Bus über einen fünfpoligen DINStecker angeschlossen werden. 86
Die Schaltung Über V1 oder V2 wird die Schaltung mit dem Sx-Bus verbunden. Der Spannungsregler 7805 (IC2) stellt die 5-VVersorgungsspannung zur Verfügung. Die Signale T0 (Takt), T1 (Daten von der Zentrale) werden über die Komparatoren in IC4 zum Prozessor T89C51RD2 (IC1) geführt. Die Schaltschwelle der Komparatoren ist über den symmetrischen Spannungsteiler R5/R6 auf halbe Betriebsspannung, also 2,5 V, eingestellt. Die Komparatoren dienen dazu, die eventuell mit Störungen oder Span-
nungsverlusten behafteten Signale wieder in „verständliche“ digitale Signale für den Prozessor umzusetzen. Liegt die Spannung eines Signals unter 2,5 V, so schaltet der Komparator Masse durch, liegt sie über 2,5 V, ist der Ausgang des Komparators gesperrt. Da die Komparatoren nur einen Open-Kollektor-Ausgang haben (also nur Masse schalten), wird der High-Pegel durch die Pull-upWiderstände R17 und R18 erzeugt. Zur Ausgabe der Daten zur Zentrale (D) wird ein Komparator (KOMP4) benutzt, er schaltet Masse durch. Der Transistor TR1 schaltet die 5-V-Betriebsspannung. Der Kondensator C3 dient zur Erzeugung des Reset-Signals für den Prozessor. Der DC/DC-Wandler IC3 erzeugt aus den 5 V eine galvanisch getrennte Versorgungsspannung von +12 V und -12 V für die serielle Schnittstelle. R14 und R15 begrenzen den Strom im Fehlerfall, da der Wandler nicht kurzschlussfest ist. Die seriellen Leitungen RxD und TxD des Prozessors werden zur galvanischen Trennung über Optokoppler (IC5, IC6) geführt. Der zweifache Operationsverstärker IC7, der mit der symmetrischen +/-12 VSpannung des Wandlers versorgt wird, setzt die Pegel auf RS232 Pegel um. AMP2 dient als Treiber der Sendeleitung zum PC, AMP1 als Empfänger der Daten vom PC. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Links Verdrahtung der Sub-D-Buchse, rechts Anquetschen an ein Flachbandkabel
TA1 muss nur bei einem SoftwareUpdate beim Einschalten des Interface gedrückt werden um ein neues Programm über die serielle Schnittstelle einspielen zu können.
Hinweise zum Bau des Interface Beim 7805-Spannungsregler werden die Anschlussbeine im 90-Grad-Winkel nach unten gebogen und der Regler mittels einer der M3-Schrauben und der Mutter auf die Platine geschraubt. Der Aufdruck am Anschluss der SUBD-Buchse bezieht sich auf den Anschluss am PC, die Buchse wird nach Zeichnung oben links verdrahtet. Man kann auch eine Pfostenfeldleiste in die Platine einlöten und eine Buchse zum Anquetschen an ein Flachbandkabel verwenden, an dessen anderem Ende eine 10-polige Buchse angequetscht wird (Zeichnung oben rechts). Am 10-poligen Flachbandkabel muss eine Ader kurz vor der 9-poligen SUBD-Buchse abgetrennt werden (untere Seite des Flachbandkabels). Der zweipolige DIL-Schalter wird an die drei Lötaugen mit der Beschriftung GND, SW1 und SW2 angelötet. GND ist der
gemeinsame Anschluss beider Schalter, SW1 ist der erste, SW2 der zweite Schalter (Kasten unten). Die Frontplatte der Seite mit den DINBuchsen erhält einen Ausschnitt (Kasten unten), in die andere Frontplatte wird ein Ausschnitt für die SUB-DBuchse und den zweipoligen DIL-Schalter angebracht, die Größe richtet sich nach den Abmessungen dieser beiden Bauteile. Die Buchse wird mit Sechskantbolzen angeschraubt, der DILSchalter mit Zweikomponentenkleber eingeklebt. Das Gehäuseoberteil erhält auf der Seite des Tasters eine 2-mm-Bohrung (Kasten unten) um den Taster im Falle eines Software-Updates betätigen zu können (z.B. mit einer Büroklammer).
Anschlüsse Das Interface besitzt zwei DIN-Buchsen für den Sx-Bus, zwei DIL-Schalter zum Einstellen der Baudrate sowie eine 9polige SUB-D-Buchse zum Anschluss an den PC.
Anschluss an den Sx-Bus Mittels eines DIN-Überspielkabels (an beiden Enden 5-polige Stecker (180 Grad)) wird das Interface an den SXBus des Central-Control 2000 angeschlossen.
Einstellen der Baudrate Die Baudrate wird an den zwei DILSchaltern eingestellt:
Bedienungsanleitung Interface Mittels des Interface können über einen Computer Loks, Weichen etc. gesteuert werden. Sind Gleisbesetztmelder an den Sx-Bus angeschlossen, kann der Belegtzustand der Gleise abgefragt werden. Bei Verwendung des Central-Control 2000 können die Lokdecoder programmiert werden.
Baudrate Schalter 1 2400 aus 4800 an 9600 aus 19200 an
Schalter 2 an aus aus an
Um die Baudrateneinstellung zu ändern, muss das Interface nicht ausgeschaltet werden, der an den DIL-Schal-
Rechts der in der Frontplatte des Geräts nötige Ausschnitt für die DIN-Buchsen
Der DIL-Schalter (unten) wird an die Lötaugen GND, SW 1 und SW 2 angelötet. Dabei ist GND der gemeinsame Anschluss.
Fotos und Zeichnungen: Uwe Magnus
Die kleine Bohrung im Gehäuseoberteil (links) dient dazu, den Taster bei einem Software-Update zu betätigen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
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tern eingestellte Wert wird sofort übernommen.
Anschluss an den Computer PCs haben heute einen 9-poligen SUBD Stecker an der seriellen Schnittstelle. Es wird dann ein Verlängerungskabel mit 9-poliger SUB-D-Buchse (PC) sowie 9-poligem SUB-D-Stecker (Interface) benötigt, die Anschlüsse müssen 1 zu 1 durchverbunden sein (also PIN 1 Buchse = PIN 1 Stecker etc.). Beim Selbstbau des Kabels kann nach folgendem Schema vorgegangen werden: PC (9-polige Buchse) Interface (9-poliger Stecker) PIN 2 --------------------------- PIN 2 PIN 3 --------------------------- PIN 3 PIN 5 --------------------------- PIN 5 PIN 6 --------------------------- PIN 6 PIN 7 --------------------------- PIN 7 PIN 8 --------------------------- PIN 8 PC (25-polige Buchse) Interface (9-poliger Stecker) PIN 3 --------------------------- PIN 2 PIN 2 --------------------------- PIN 3 PIN 7 --------------------------- PIN 5 PIN 6 --------------------------- PIN 6 PIN 4 --------------------------- PIN 7 PIN 5 --------------------------- PIN 8
Das Interface verwendet nur die Anschlüsse PIN 2, PIN 3 sowie PIN 5 seines 9-poligen Steckers, die anderen Leitungen dienen dazu, den HardwareHandshake des PC abzuschalten, sie sind nicht immer nötig ( – hängt vom verwendeten Programm ab).
Für die Schreiboperation werden zwei Bytes an das Interface übertragen (oben).
Einstellen der Schnittstelle
Nach dem Empfang des ersten Bytes beim Lesen schickt das Interface die Adresse an den Computer zurück (unten).
Die Schnittstelle des Computers muss (außer auf die passende, am Interface eingestellte Baudrate) noch auf folgende Parameter eingestellt werden: 8 Datenbits, keine Parität, 1 oder 2 Stop Bits, kein Handshake (Xon,Xoff bzw. RTS/CTS).
mit das Interface eine Schreiboperation durchführt, muss im ersten Byte (Adressbyte) das Bit 7 gesetzt werden. Um z.B. den Wert 20 in die Adresse 58 zu schreiben, müssen 128 + 58 und 20 an das Interface gesendet werden. Durch die Addition von 128 zu der Adresse 58 wird das Bit 7 der Adresse gesetzt (Kasten oben).
Programmierung
Lesen
Beim Lesen oder Schreiben werden immer 2 Bytes direkt hintereinander an das Interface übertragen. Das erste Byte ist das Adressbyte, das zweite das Datenbyte. Pausen zwischen den Bytes sollten nicht auftreten, sie könnten zu Fehlinterpretationen beim Interface führen.
Auch hier werden wieder zwei Bytes an das Interface geschickt, das erste Byte ist die Adresse, deren Inhalt ausgelesen werden soll. Das zweite Byte ist ein Dummybyte, der Inhalt ist beliebig, da das Interface auf dieses Byte nicht reagiert. Nachdem das Interface das erste Byte (Adresse) empfangen hat, schickt es ein Byte mit dem Inhalt dieser Adresse an den Computer zurück. Werden z.B. die Bytes 39 und 0 an das Interface geschickt, wird nach Empfang der Adresse 39 vom Interface (während vom PC noch die 0 gesendet wird) der Inhalt der Adresse 39 zurückgeschickt (Kasten oben).
Schreiben Beim Schreiben werden 2 Bytes an das Interface übertragen, das erste Byte enthält die Adresse, in die das zweite Byte (Datenbyte) geschrieben wird. Da-
Die Selectrix Adressen
Die einzelnen Bits des Datenbyte bei Loksteuerung (oben), Bedeutung siehe Haupttext!
Unten die entsprechenden Datenbytes beim Besetztmelder und (ganz unten) bei Anzeige des Betriebsstatus
Im Selectrix-System sind 112 Adressen (0 - 111) verfügbar. Die meisten sind frei verfügbar für Loks, Belegtmelder, Weichen etc. Einige dienen der Programmierung und zur Übertragung von Statusinformationen. Hier die Adressen im Einzelnen: Adresse 0-103 104, 105
Inhalt frei verfügbar übertragen Daten bei Decoderprogrammierung 106 Anforderungskanal 107, 108 nicht benutzbar 109 Zustandskanal 110 Systemkanal 111 Multiplexkanal, Uhrzeit
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Datenbyte bei Loksteuerung Wird eine Lok gesteuert, haben die Bits des Datenbyte folgende Bedeutung: Bit 7: Z Zusatzfunktion 0 - aus, 1 - an Bit 6: L Licht 0 - aus, 1 - an Bit 5: R Fahrtrichtung, 0 - vorwärts, 1rückwärts Bit 4-0: F Fahrstufe 0 bis 31 (links unten)
Datenbyte bei Besetztmelder Bei einem Besetztmelder haben die Bits des Datenbyte folgende Bedeutung: Bit 7 - 0: B8 - B1 Gleisabschnitt 8 bis 1, 0 - frei, 1 - besetzt (Kasten links unten)
Betriebsstatus Über die Adresse 127 kann die Gleisspannung ein- und ausgeschaltet werden. (Kasten links unten) Bit 7: S-Gleisspannung, 0 - aus, 1 - an
Lokdecoder-Programmierung Ist das Interface an ein Central-Control 2000 angeschlossen, können die Lokdecoder nach folgendem Verfahren programmiert werden: • Prüfen, ob Programmierung frei ist (Adresse 109, Bit 6) • Wenn Gleisspannung anliegt (Adresse 109, Bit 7), Gleisspannung ausschalten (Bit 7, Adresse 127) • Programmierfunktion anfordern (Adresse 106, Bit 6 auf 1) • Es erfolgt nach 1 bis 2 Sekunden eine Meldung über die Einschaltung der Programmierfunktion (Adresse 109, Bit 6 = 1 und Bit 5 = 1).
Lesen • Adresse 106 Bits 0 - 2 auf 001 setzen (Selectrix), Bit 3 auf 0 (lesen), Bit 7 auf 1 (lesen ausführen).
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Stückliste Interface für Selectrix Platinenversion V1.1 Anzahl Wert Bezeichnung Hersteller/Bezug 2 C1,C2 22pF Keramikkondensator 1 C3 4,7uF/6V Tantalkondensator 1 C4 1uF/35V Tantalkondensator 1 C5 1uF/6V Tantalkondensator 2 C6,C7 1uF/16V Tantalkondensator 2 C11,C12 100nF Vielschicht-Keramikkondensator 1 D1 1N4148 Diode 1 IC1 T89C51RD2-CM Microcontroller ATMEL (kann fertig programmiert vom Autor bezogen werden) 1 IC2 7805 Festspannungsregler 1 IC3 TMA0512D DC/DC Wandler 5V/+-12V TRACO Bürklin 26 K 1738 oder: SIM2-0512D SIL7 Reichelt 1 IC4 LM339 4-fach Komparator 2 IC5,IC6 CNY17-4 Optokoppler 1 IC7 TL062 Operationsverstärker 1 Q1 11.0592 Mhz Quartz, Gehäuse HC-49/U-S Reichelt 5 R1,R4,R9, 4K7 Widerstand, Bauform 0204 Conrad R17,R18 2 R2,R3 100R Widerstand, Bauform 0204 Conrad 2 R5,R6 10K Widerstand, Bauform 0204 Conrad 1 R7 560R Widerstand, Bauform 0204 Conrad 2 R8,R10 82K Widerstand, Bauform 0204 Conrad 1 R11 1K8 Widerstand, Bauform 0204 Conrad 1 R12 1K Widerstand, Bauform 0204 Conrad 1 R13 100K Widerstand, Bauform 0204 Conrad 2 R14,R15 47R Widerstand, Bauform 0204 Conrad 1 R16 47K Widerstand, Bauform 0204 Conrad 1 TR1 BC30 PNP Transistor 1 TA1 T632 Taster Conrad 704849 2 V1,V2 DIN5 5-polige Printbuchse DIN 180 Grad 1 Präzisions-IC Fassung 40-polig (Achtung! Muss innen offen sein) 1 Präzisions-IC Fassung 14-polig 1 Präzisions-IC Fassung 8-polig 2 Präzisions-IC Fassung 6-polig 1 9-polige Sub-D-Buchse 1 2-fach DIL-Schalter 1 Gehäuse Typ 651 Conrad 523003 5 Schraube M3 x 6 1 Mutter M3
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Grundlage für Selbstbauer: Nach diesem Schaltplan lässt sich das Interface für Selectrix aufbauen.
• Nach 1 bis 2 Sekunden wechselt Bit 5 der Adresse 106 von 0 auf 1 (lesen erfolgt). In Adresse 104 und 105 stehen die Daten des Decoders.
Programmieren • Die zu programmierenden Decoderdaten müssen in Adresse 104 und 105 geschrieben werden. • Adresse 106 Bits 0 - 2 auf 001 setzen (Selectrix), Bit 3 auf 1 (programmieren), Bit 7 auf 1 (programmieren ausführen). • Nach 1 bis 2 Sekunden wechselt Bit 5 der Adresse 106 von 0 auf 1 (Programmierung erfolgt). • Programmierfunktion wieder freigeben (Adresse 106 Bit 6 auf 0 setzen). Adresse 109: (Kasten rechts oben) Bit 7: G - Zustand Gleisspannung, 0 aus, 1 - an Bit 6: P - Programmierfunktion, 0 - frei, 1 - belegt Bit 5: B - Bereit, 0 - Zentrale nicht bereit, 1 - Zentrale bereit Bit 4: K - Kurzschluss der Gleisspannung, 0 - OK, 1 - Kurzschluss Bit 3 - 0: M - Betriebsmodus Adresse 106: (Kasten rechts oben) Bit 7: A - Befehl ausführen (Programmieren, Lesen) Bit 6: P - Programmierfunktion anfordern Bit 5 - 4: 0 - keine Funktion Bit 3: B - Befehl, 0 - Lesen, 1 - Programmieren Bit 2 - 0: M - Modus Decoder, 001 - Selectrix Adresse 104: (Kasten rechts Mitte) Bit 7, 6: I - Impulsbreite, 00 - 1, 01 - 2, 10 - 3, 11 - 4 Bit 5 - 3: B - Beschleunigung/Bremsen, 1 - 7 (000 - 111) Bit 2 - 0: H - Höchstgeschwindigkeit, 1 - 7 (000 - 111) Adresse 105: (Kasten rechts Mitte) Bit 7: S - Signalhalteabschnitt, 0 - 1 Abschnitt, 1 - 2 Abschnitte Bit 6 - 0: A - Adresse 0 bis 103 Die Dokumentation zu den Geräten sowie die Programme für die Prozessoren stehen im Internet unter der Adresse http://mitglied.lycos.de/ uwe_magnus zum download bereit. Fertig programmierte Prozessoren und Platinen können vom Autor bezogen werden. Die Platine fürs Interface kostet 20 €, der Prozessor 15 €; dazu kommen noch 5 € für Porto und Verpackung. Interessenten senden einen Verrechnungsscheck an: Uwe Magnus, Haselweg 6, 47198 Duisburg. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Adresse 109 (oben): Belegung der einzelnen Bits 7 bis 0 siehe Haupttext!
Adresse 106 (unten): Belegung der Bits siehe Haupttext!
Adresse 104 (oben): Belegung der einzelnen Bits siehe Haupttext!
Adresse 105 (unten).
Hier die fertig aufgebaute Schaltung, die Platine kann – wie auch der Prozessor – direkt vom Autor bezogen werden.
Bezugsadressen für Bauteile Reichelt: www.reichelt.de
Conrad: www.conrad.de
Bürklin: www.buerklin.de
Reichelt Elektronik Elektronikring 1 26452 Sande
Conrad Electronic Klaus-Conrad-Straße 1 92240 Hirschau
Bürklin Am Wehrhahn 80 40211 Düsseldorf oder Bürklin Schillerstraße 41 80336 München
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Schnittstellen nach NEM 652 in Märklin-Loks
Einigen der Märklin-Loks wurde bereits die Schnittstelle implantiert. Fotos: Stefan Reh
Decoder wechsel dich
Unten: Die Schnittstellenstecker entstehen aus Präzisionsbuchsenleisten und Streifenrasterplatinen.
Märklin verzichtet auf den Einbau einer Schnittstelle und unterbindet damit den einfachen Tausch eines Decoders. Der Einsatz der Intellibox eröffnet jedoch die Möglichkeite gemeinsam mit Motorola-Lokomotiven DCC-Decoder mit größerem Funktionsumfang, Sounddecoder oder moderne, zeitgemäße Decoder einzusetzen. Stefan Reh will diese neuen Features nutzen und rüstet seine Loks mit einer NEM-652-Schnittstelle nach.
B
ei Gleichstrom-Fahrzeugen hat sich die NEM-Schnittstelle inzwischen weitgehend durchgesetzt. Nur Märklin baut diese Errungenschaft nicht in seine Mittelleitermodelle ein. Technisch wäre eine Schnittstelle kein Problem, baugleiche Modelle unter dem TrixLogo haben schließlich eine. Die Schnittstelle bietet einige, auch für Märklinisten wichtige Vorteile. Neben der Möglichkeit des einfachen Decodertauschs werden Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen erleichtert, da die Elektronik einfach abgezogen werden kann und somit vor Beschädigungen weitgehend geschützt ist. Es entfallen zudem umständliche Lötarbeiten, die eine Antistatikmatte erfordern, damit der Decoder nicht vorzeitig durch elektrostatische Aufladung „stirbt“. Im Zeitalter von Intellibox und Multiprotokoll-Decodern kann auch ein Blick über den Tellerrand lohnend sein. So hat mich beim Motorola-System schon seit längerem zum einen die Beschränkung auf 80 Adressen geärgert und
92
zum anderen die Tatsache, dass man Märklin-Decoder nicht von außen programmieren kann. Nach der Anschaffung einer Intellibox begann ich mit DCC-Decodern zu experimentieren. Dabei ergab sich die Notwendigkeit, einzelne Märklin-Loks mit Schnittstellen zu versehen um unterschiedliche Decoder unter Einsatzbedingungen testen zu können. So rüstete ich nach und nach meine MärklinLoks um. Ziel ist der freizügige Einsatz von Decodern meiner Wahl. Insbesondere reizt mich der Einsatz des ESULokpiloten und einiger neuer Lenz-Decoder. Gegebenenfalls kann man auch einen zum Fahrzeug passenden Loksound-Decoder nachrüsten. Neben dem Einbau der achtpoligen NEM-Schnittstelle wollte ich zusätzlich die Funktionen F1 und F2 steckbar ausführen. Die Funktion F1 ist bei neueren Decodern auf den Pin 3 des Schnittstellensteckers gelegt. F2 wird meist nur als einzelnes Kabel aus dem Decoder herausgeführt.
Umsetzung Um den Einbau möglichst kostengünstig durchzuführen, fertige ich die Schnittstellenbuchse aus einem Stück Streifenrasterplatine und Buchsenleisten, wie sie zur Herstellung von ICSockeln dienen (Conrad, Art.-Nr. 74 04 38). Hierbei wird außer der achtpoligen Buchse noch eine weitere zweipolige für F1 und F2 vorgesehen, wobei die F1-Buchse mit Pin 3 der Normbuchse verbunden wird. Die separat aus den Decodern geführten Kabel (meist F2) habe ich am Ende verzinnt und mithilfe einer Pinzette direkt in die entsprechende Buchse gesteckt. Dies hält bisher sehr zuverlässig. Die Platine kann nach Bedarf erweitert werden. So habe ich z.B. bei einer V 100 und einer V 160 die roten Rücklichter mittels LED im Gehäuse nachgerüstet und die dreipolige Kabelverbindung mit den gleichen Buchsen ausgeführt, die sich auch hervorragend als Stecker verwenden lassen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
DIGITAL-PRAXIS
Neben der achtpoligen Schnittstelle ist noch ein fünfpoliger Steckplatz installiert. Von den fünf Anschlüssen nehmen die hinteren drei den vom Gehäuse kommenden Stecker auf, die beiden vorderen sind für F1 und F2 des Decoders verwendete Anschlüsse. Unten zweimal V 160: Hinten mit der ursprünglichen Verdrahtung, vorn das mit einer Schnittstelle und zusätzlichem Schlusslicht ausgestattete Modell. Bei Bedarf kann man auch durch Umstecken einen Loksound-Decoder nachrüsten.
Da die meisten Decoder für Gleichstrommotoren konzipiert sind, habe ich die Antriebe entsprechend umgebaut. Wo es möglich ist, tausche ich die Motorteile gegen Hochleistungsmotoren, wie sie in den Märklin-Decodersets 6090x geliefert werden. In anderen Fällen kommen teilweise Hamo-Magneten oder zu Permanentmagneten umgebaute Feldspulen zum Einsatz. Manchmal kann auch der Einbau eines Faulhaber-Motors sinnvoll sein. Die Verkabelung erfolgte bisher unter Zuhilfenahme von Resten aus vorangegangenen Decodereinbauten. Brawa hat die für dieses Jahr angekündigten Decoderlitzen in allen Farben nach NEM inzwischen ausgeliefert, sodass ich nun eine „normgerechte“ Verdrahtung der Fahrzeuge umsetzen kann. Ein Wort noch zur Belegung der MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Funktionen: Beim Vorbild sieht man an rangierenden Loks im Bahnhof häufig beide Stirnbeleuchtungen brennen. Dies und der Wunsch, die zugseitige Frontbeleuchtung ohne größeren Aufwand abschaltbar zu machen, haben zu folgender Belegung der Sonderfunktionen geführt: F0 = Schlussleuchten, richtungsabhängig, bei Rangierloks Telexkupplung F1 = Spitzenlicht vorn (Führerstand 1/Schornsteinseite) F2 = Spitzenlicht hinten F3 = Innenbeleuchtung bei Triebwagen Nicht vorhandene Beleuchtungen führen zur Nichtbelegung der entsprechenden Funktionstaste(n). Die Schaltung von F3 erfordert zum gegenwärtigen Zeitpunkt (noch) einen separaten Funktionsdecoder. Die pro-
grammierbare Zuordnung der Funktionstasten bei DCC-Decodern ist ein weiteres Argument für die Intellibox.
Drehgestell-Lokomotiven Bei den immer gleich aufgebauten Drehgestellloks gibt es kaum Platzprobleme. Wie bei allen anderen Loks auch sollte aber auf eine saubere Verdrahtung geachtet werden um beim Aufsetzen des Gehäuses keine Kabel ein- und abzuquetschen. Die werkseitig vorhandene Schlussbeleuchtung wurde nach dem oben beschriebenen Schema angeschlossen. Bei Elloks wird der Oberleitungsumschalter wie bei der konventionellen Verdrahtung in die Zuleitung zu Pin 5 der Schnittstelle gelegt, sodass das Modell weiterhin wahlweise über die Ober93
Hinten ist die V 200.0 von Märklin mit den MärklinKabelfarben und dem eingebauten Decoder zu sehen. Vorn steht eine umgebaute MärklinV-200.1, deren NEMSchnittstelle mit Kabelfarben nach NEM 650 verdrahtet ist. Das orange Kabel und die Drosseln fehlen noch.
Die Schnittstelle ist bei der Diesellok längs eingebaut und die Seitenwangen des Gussfahrwerks mit Isolierband gesichert. Der Decoder liegt auf den Seitenwangen auf. Bei der BR 80 integrierte ich die Schnittstelle mit zwei zusätzlichen Kontakten für die Sonderfunktionen in die Plastikwanne. Die Verkabelung nach NEM fällt kaum auf, weil die Verdrahtung, wie das nebenstehende Bild zeigt, von unten erfolgt.
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leitung betrieben werden kann. Dies setzt allerdings eine einwandfreie Stromabnahme auch bei Mittelleiterbetrieb voraus. Bei manchen Lokdecodern (z.B. Lokpilot) sorgt nämlich schon eine kurzfristige Unterbrechung für ein „Neuanfahren“ aus dem Stillstand heraus. Märklin-Decoder sind hier durch ihren von Hause aus größeren Pufferkondensator klar im Vorteil.
Henschel-Diesellok DHG 700C
Diesellok V 160
Baureihe 80
Auch bei der V 160 ist der Platz mehr als ausreichend. Im Gegensatz zur V 200 musste hier die Schlussbeleuchtung nachgerüstet werden. Dies geschah durch Aufbohren der Lampenimitationen und anschließenden Einbau von 1,8-mm-LEDs. Damit ist eine dreipolige, über Buchsenleisten trennbare Kabelverbindung vom Fahrgestell zum Gehäuse notwendig.
Von dieser Lok habe ich bisher zwei grundsätzlich verschiedene Varianten gesehen: Die ältere Ausführung verfügt über eine kleine Platine mit zwei Lampenfassungen und eine separate Umschaltelektronik bzw. Deltamodul in einer Plastikwanne. In der jüngsten Variante ist eine Platine mit der gesamten Elektronik eingebaut. Das macht eine Weiterverwendung des ausgebauten Deltamoduls schwierig. Für den Umbau einer Lok neuerer Produktion sind von Märklin die Ersatzteile Leiterplatte (Art.-Nr. 240120) für die beiden Glühlampen sowie die Plastikwanne (als Halteplatte, Art.-Nr. 240130) zu besorgen. Der Einbau der Schnittstelle erfolgt nicht über eine separate Eigenbaupla-
Diesellok V 100 Bei der V 100 bohrte ich die Lampen mit einem 2-mm-Bohrer auf. Eingesetzte Lichtleiter (von Herkat) übertragen das Licht der 3-mm-LEDs, die ich auf dem Lichtleiterende mittels Schrumpfschlauch befestigte.
In der Henschel-Lok steht wenig Platz zur Verfügung, daher wird die Platine längs eingebaut. Die hochstehenden Seiten des Gussrahmens werden mit Isolierband abgeklebt und der Decoder oben drauf gelegt. Da die Lok nur Stirnbeleuchtungen hat, sind nur F1 und F2 belegt.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
tine. Die Buchsen werden direkt in die, an den entsprechenden Stellen mit Löchern versehene, Plastikwanne eingebaut. Die Verdrahtung der Lok erfolgt also quasi von unten. Die zwei Zuleitungen und der Rückleiter der Beleuchtung werden durch eine weitere Bohrung durch die Wanne auf die Unterseite geführt. Die Verdrahtung wirkt so sehr unauffällig. In der Wanne findet ein Decoder ohne Probleme Platz.
Baureihe 85 Bei der 85er passt die Schnittstellenplatine genau in die Aussparung auf den beiden Luftkesselimitationen. Den Decoder selbst habe ich mit Heißkleber im Kessel fixiert. Da dieser aus Metall ist, stellt die Wärmeableitung (bisher) kein Problem dar. Geeignete Verdrahtung vorausgesetzt, hat man anschließend sogar einen freien Durchblick zwischen Kessel bzw. Wasserkästen und Fahrgestell. Ich habe die vom Fahrgestell kommenden Leitungen – neben Masse und Stromzuführung vom Schleifer auch die Leitungen der beiden Telexkupplungen – mittels Schrumpfschlauch zusammengefasst und auf Kesselhöhe hochgeführt. So sieht man bei genauem Hinsehen nur noch im vorderen Teil (wo beim Original die Gleitbahn des dritten Zylinders lag) die Leitungen. Die Stromaufnahme der Telexkupplungen ist für die Funktionsausgänge zu hoch. Da die Magneten noch bei einer Spannung von 8 Volt zuverlässig anziehen, schaltete ich die Spulen der Telexkupplung in Reihe. Beim Entkuppeln ist darauf zu achten, dass sie nicht auf Zug belastet wird. Nach erfolgreichem Umbau lassen sich die Stirnbeleuchtungen über F1 und F2 schalten, die Telexkupplungen über F0 (richtungsunabhängig).
Baureihen 03, 41, 44 und 50 Beim Umbau von Schlepptenderloks stellte ich zusätzliche Anforderungen: • Der Tender soll zugseitig, wenn möglich auch lokseitig kurz kuppeln, • Trennbare Lok-Tender-Verbindung. Beide Anforderungen lassen sich relativ einfach umsetzen. Die Möglichkeit des Kurzkuppelns ergibt sich durch Verwendung der entsprechenden Tenderbodenteile, wie sie bei neueren Loks (z.B. BR 44) zum Einsatz kommen. Für die trennbare Verbindung verwende ich wieder die bekannten Buchsenleisten in sechspoliger Ausführung. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Die Schnittstelle platzierte ich bei der BR 85 auf den Druckluftkesseln. Der Decoder ist im Gehäuse platziert.
Beide Schlepptendermaschinen erhielten Tenderkurzkupplung und trennbare Kabelverbindungen. Die BR 03 rüstete ich im Tender bereits mit einer Schnittstelle aus.
Die Verdrahtung der Lok wird mit hochflexibler Litze vorgenommen. Ausnahmsweise verwende ich hier nur rote und schwarze Litze, da diese am wenigsten auffällt. Die für den Motor vorgesehenen Drosseln werden direkt an der Schnittstellenplatine im Tender montiert. Hierfür ist im Tender ausreichend Platz. Die Steckverbindung wird an der Lok als Stecker, am Tender als Buchse ausgeführt. Die Buchse wird so auf den Tenderboden geklebt, dass einerseits die Kupplungsdeichsel in ihrer Kulissenführung nicht behindert wird, andererseits die Verbindung von außen so wenig wie möglich zu sehen ist. In das Tendergehäuse wird dazu unterhalb der Kohlenbühne eine passende Aussparung gefeilt. In das Tendergewicht habe ich am zugseitigen Ende mittels einer MiniTrennscheibe Kerben geschnitten um eine Lampenhalterung (Märklin, Art.-
Nr. 259920) befestigen zu können. Märklin montiert diese ja leider direkt auf den Decoderplatinen, sodass selbst ein Umbau von Delta-Loks auf 6090xDecoder unnötig erschwert wird.
Ausblick Nach den ersten Erfolg versprechenden Versuchen sollen nun nach und nach alle meine Loks mit einer Schnittstelle ausgerüstet werden. Da Märklin für jede Lok Spezialplatinen kreiert, werde ich künftig beim Neuerwerb prüfen, ob nicht die Delta- oder gar die Trix-Variante zum Zug kommt. Da die Modelle technisch identisch sind, die Trix-Loks aber bereits über eine Schnittstelle verfügen, bleibt bei diesen nur noch das Unterschrauben des Mittelschleifers, das Einstecken des Decoders sowie nach Bedarf das Umverdrahten der Sonderfunktionen. Stefan Reh 95
BRANCHE INTERN
Eine elfpolige Reihenanordnung der Kontakte im 1/20-Zoll-Raster (1,27 mm Abstand) und ein ausgesparter Platz in der Hauptplatine (etwa 30 x 17 mm) ersparen viele Probleme bei Montage und Isolierung der Decoder. Die Belegung der Kontakte muss symmetrisch sein. Pin 6: Pluspol, Pins 2/10 bzw. 1/11: Funktionen C bis F (falls vorhanden), die entweder auf Platinen-Lötpunkten enden oder zu fest eingebauten Bauteilen wie z.B. Dampfgenerator führen. Die weiteren Pins (im Beispiel 5/7: Motor, 4/8: Schleifer, 3/9: Licht A/B) könnten auch in anderer Reihenfolge genormt werden. Grafik: gp
MIBA fordert neue Schnittstellennorm!
Elf Pins in einer Reihe Schnittstellen gibt es schon seit Jahren und man kann durchaus sagen, dass sie sich bewährt haben. Zusätzliche Funktionen zukünftiger Modelle (man denke neben vielen abrufbaren Geräuschen an fernsteuerbare Kupplungen, das Heben und Senken von Pantographen, eine Triebwerksbeleuchtung und vieles mehr) erfordern aber an den Decodern weitere Kontakte – für sie muss eine neue Anordnung, die bisherige Probleme vermeidet, her.
R
ein, rauf, runter, raus – so einfach, wie uns die Werbung Auspuffwechsel und Bremsencheck schmackhaft machen will, hatten sich Modellbahner vor Jahren den Einbau eines Digitaldecoders vorgestellt: Lok aufmachen, Decoder einstecken, Gehäuse wieder aufsetzen und schon kann der Spielspaß beginnen. Im Prinzip ist der Decodereinbau bei einer achtpoligen Schnittstelle nach NEM 652 ja auch tatsächlich so einfach, aber nur im Prinzip.
In der Praxis sind da noch ein paar kleinere Hürden der elektrischen und mechanischen Art zu überwinden. Wir meinen, es wird Zeit, diese letzten Schwierigkeiten auszuräumen um jedem die Umrüstung auf Digitalbetrieb so leicht zu machen, wie es bei der sechspoligen Reihen-Schnittstelle nach NEM 651 jetzt schon möglich ist. Zu den elektrischen Widrigkeiten der NEM 652 gehört z.B., dass die vier Funktionen, die neuere Decoder im DCC-Bereich standardmäßig bieten Kopfschmerzen bereitet manchem der Einbau eines Decoders mit achtpoliger Schnittstelle, denn die Kabel müssen irgendwie gebändigt werden. Selbst wenn – wie an dieser Roco-101 – ein ausreichend großer Platz vorhanden ist, ist das Umrüsten zumindest umständlich.
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(Licht vorn und hinten sowie F1 und F2, frei auf die Funktionstasten mappbar), nicht alle berücksichtigt sind. Bei nur acht Pins finden F2 – und alle zukünftigen weiteren Funktionen – keinen Platz mehr. Zu den mechanischen Problemkindern gehören die Kabel zwischen Decoder und Schnittstellenstecker. Sie sind entweder zu lang oder zu kurz, haben zwischen Stromverteilerplatine und Gehäuse nur bedingt Platz und die Richtung, in der sie vom Stecker weggeführt werden, ist in der Norm leider nicht festgelegt – es kann also passieren, dass der vorgesehene Decoder in bestimmten Loks gar nicht verwendbar ist. Zudem sind Kabel sehr teuer, da sie nur in Handarbeit angelötet werden können! In der NEM 653 ist eine neunpolige Reihenschnittstelle für Motoren mit Feldwicklungen genormt. Uns ist zwar kein Fall bekannt, in dem diese Norm tatsächlich in der Praxis angewendet wird, sie hat aber durchaus bedenkenswerte Ansätze. Unser Vorschlag stellt quasi eine Erweiterung der NEM 653 dar, die Bezeichnung könnte – das Kind muss ja einen Namen haben – NEM 656 sein, dies wäre die nächste freie Nummer.
Norm mit noch mehr Nutzen Bereits in unserer Ausgabe Modellbahn digital 2 haben wir auf Seite 42 die Prinzip-Skizze (siehe oben) vorgestellt. Es handelt sich um eine einreihige Schnittstelle mit elf Polen. Wie auch bei der bereits existierenden Norm NEM 653 liegt der gemeinsame Pluspol + in der Mitte. Von hier aus folgen symmetrisch die weiteren Anschlüsse: Motor, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Ein Dummy zur Anschauung: Innerhalb der Lokplatine befindet sich eine Öffnung, die etwa 30 x 17 mm groß ist. Hier hinein ragt die Buchsenleiste, in der im Lieferzustand der Lok die Analogplatine (mit Dioden, Kondensatoren oder Drosseln etc.) eingesteckt ist.
Radschleifer, Licht (es kann auch eine andere Reihenfolge genormt werden) und außen die Funktionen C bis F (E und F für zukünftige Funktionen jetzt schon berücksichtigen!). Wichtig ist, dass der +-Pol in der Mitte bleibt, um Schäden beim verdrehten Einstecken des Decoders zu verhindern. Als Stecker/Buchsen-Kombination sollten in NEM 650 Bauteile vorgesehen
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Zum Umrüsten auf Digitalsteuerung wird lediglich die Analogplatine abgezogen und der Decoder mit elfpoliger Steckleiste eingesetzt. Dies wäre eine einfache, elegante Lösung, die ohne umständliches Gefummel von jedermann durchgeführt werden kann! Fotos: MK
werden, die preiswert und problemlos verfügbar sind. Diese Kriterien werden z.B. von einer Stiftleiste erfüllt, deren Stifte im 1/20-Zoll-Raster (1,27 mm) aufgebaut sind (Stiftmaße: 2,9 mm Länge und 0,4 mm Durchmesser). Eine solche Steckverbindung ist in der Lage, das Gewicht eines Decoders zu tragen. Halterungen oder zusätzliche Isolierungen sind nicht notwendig.
Die Leiste hat eine Breite von ca. 14,5 mm, was in etwa der Breite eines aktuellen H0-Decoders entspricht. Die Öffnung in der Lokplatine sollte um die 17 mm breit sein, damit noch genügend Raum für seitliche Leiterbahnen (etwa für Licht oder den Anschluss weiterer Schleifer) bleibt. Die Länge von ca. 30 mm (oder mehr) gestattet das bequeme Einschieben des Decoders. MK
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DIGITAL-PRAXIS
Für eine typische Weihnachtsanlage wollte Thorsten Mumm eine einfach zu bedienende digitale Weichensteuerung bauen. Heraus kam ein vielseitig einsetzbares Gerät für das Märklin-Motorola-System, dem sich alle 256 Adressen ansprechen lassen.
D
ie Idee für solch ein Gerät ist aus dem Betrieb meiner Weihnachtsanlage heraus entstanden. Mit jedem Jahr wuchs diese Fußbodenanlage, und es wurden immer mehr Weichen, die dann auch ferngesteuert werden sollten. Nur für ein paar Tage im Jahr aber ein komplettes zweites System anzuschaffen war mir zu teuer – so kam ich auf die Idee, mir dazu eine eigene Weichenzentrale zu bauen. Als Erstes entstand so ein Steuergerät für vier Weichen mit einem recht aufwändigen Hardwareteil, welches ein Jahr später aber auch schon wieder zu klein wurde. Um nun für weitere Jahre gerüstet zu sein, überarbeitete ich dieses Gerät komplett. Da es bereits viele Informationsquellen zum Märklin-Datenformat gibt, war eine komplette Analyse glücklicherweise nicht mehr notwendig. Recht anschaulich ist es unter anderem in einer alten elektor-Ausgabe vom Dezember 1987 beschrieben. Ich führte lediglich einige Kontrollmessungen durch. Auch musste eine Lösung gefunden werden, die 18 Bit eines Datenwortes mit einem 8-BitController zu erzeugen, da der im ersten Gerät zunächst noch eingesetzte MC 145026 entfallen sollte. Aber diese Hindernisse konnten mit einigen Tests gelöst werden. So entstand in einer ersten Ausbaustufe ein Steuergerät und Schaltdecoder für Magnetartikel, die mit dem Märklin-Datenformat kompatibel sind. Als Herzstück besitzt es einen PICMicrocontroller vom Typ PIC-16F876. Mehrere andere Decoder zum Schalten von Lichtsignalen baute ich bereits vor 98
Weichen-Keyboard im Eigenbau
Weichen digital gesteuert Jahren für die verschiedensten Aufgaben. Sie erhielten Funktionen für Einfahrts- und Ausfahrtssignale sowie für Blocksignale mit Vorsignal zum Dunkelschalten des Vorsignals. Dazu werden keine weiteren Relais oder Schaltungen für die Signalbilder benötigt, da alle Funktionen in die Decoder integriert wurden. Auch die alte Zentraleinheit 6020 von Märklin, die derzeit noch zum Fahren benutzt wird, möchte ich durch ein selbst gebautes Gerät ersetzen, sodass letztlich nur noch ein Gerät für den Anlagenbetrieb benötigt wird. Eine Anbindung an einen PC oder eine Fahrstraßensteuerung ist zurzeit aber nicht geplant, auch wenn Freunde schon öfters danach gefragt haben.
Weitere Einsatzgebiete Bei weiteren Überlegungen kam auch die Idee auf, das Gerät zum Steuern der Hauptanlage zu benutzen, zum Beispiel immer dann, wenn man nicht den Rechner hochfahren will oder nur etwas ausprobieren möchte. Der Einsatz an der Hauptanlage wurde dadurch vereinfacht, dass dort alle Weichen und Signale mit einem Booster an einen eigenen Stromkreis ange-
schlossen waren. Hier liegen aber noch keine praktischen Erfahrungen vor, weil umzugsbedingt der Platz für die große Anlage verloren gegangen ist – aber das Teil hat schon viele gute Dienste am Basteltisch geleistet. Mein Weichen-Keyboard kann in der jetzigen Form alle möglichen 256 Weichenadressen aus dem Märklin-DatenFormat ansprechen und schalten. Es ersetzt somit alle möglichen 16 Weichen-Keyboards und die Central-Unit von Märklin. Theoretisch könnten aber auch alle 768 möglichen DecoderAdressen angesprochen werden. Die auf den Bildern zu sehenden Leuchtdioden dienten nur als Hilfe bei der Entwicklung der Software und haben sonst keine Funktion für das WeichenKeyboard.
Bedienung Die Bedienung ist wie das ganze Gerät möglichst einfach gehalten. Zum Schalten eines Signals oder einer Weiche muss man die absolute Adresse des Magnetartikels kennen und über die Zahlentastatur (0-9) eingeben. Allerdings immer dreistellig! Jede eingegebene Zahl wird dann sofort im Display angezeigt: Die erste Zahl ist die HunMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Die verwendeten Bauteile C1, 2 C5 D1, 2, 3 IC1 IC2
15pF 10µF 7-Segm LM675 NE5534
IC3 IC4, 5, 6 Q1 R1 R2, 7
16F876 DM9368 4MHz 270 Ω 10k
R4 R5 R6 R10, 11 R12
20k 1k 22k 100k 70k
Der Schaltplan für das selbst gebaute Weichen-Keyboard, Kernstück ist der Microcontroller des Typs PIC-16F876. An eine geätzte Platine wurde bislang nicht gedacht, da sich die wenigen Bauteile auch gut auf einer einfachen Europlatine unterbringen lassen. Die Zeichnung unten rechts gibt den Schaltplan für die Tastatur wieder, die auf einer separaten Platine untergebracht wurde. Zeichnung: Thorsten Mumm
derterstelle, dann die Zehner- und zuletzt die Einerstelle. Die Eingaben an der Tastatur werden auf ihre Gültigkeit hin überwacht: Wird der Adressbereich überschritten, (also eine Zahl größer als 255 eingegeben), wird die Eingabe als Fehler mit einem „F“ im Display abgelehnt und muss erneut erfolgen. Das „F“ erlischt durch Betätigen einer Taste. Falls man zum Beispiel als Erstes eine 3 oder größer eingibt, wird dies direkt abgelehnt, da die Zahl ganz offensichtlich größer als 255 werden würde … Eine Ausnahme bildet die Adresse „256“. Hier muss die Eingabe zurzeit noch mit „000“ erfolgen; dies ist durch die Software bedingt und entspricht eigentlich dem Märklin-System – auch dort ist die höchste Adresse die „000“. Für die Richtungswahl gibt es zwei weitere Tasten, eine rote und eine grüne. So muss für eine vollständige Eingabe die jeweilige Adresse als Nummer und die gewünschte Richtung (rot/grün) eingegeben werden. Bei der Richtungseingabe erfolgt keine Fehlermeldung, es wird lediglich der Tastendruck der Zahl ignoriert und so lange gewartet, bis eine Farbe betätigt wurde. Das Display zeigt während eines Schaltvorganges die gewählte MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Adresse an, diese erlischt, wenn das Gerät wieder bereit ist und der Schaltvorgang beendet wurde. Die Schaltzeit für die Magnetartikel (die Zeit, in der der Weichenantrieb eingeschaltet ist), ist derzeit noch fest im Gerät eingestellt, das soll aber in einer der nächsten Varianten geändert werden und die Schaltzeit mit der Länge des Tastendruckes für die Richtung gekoppelt werden. Solange die Taste betätigt wird, bleibt dann der Ausgang eingeschaltet. Ob sich das, ähnlich wie bei den Weichen-Keyboards von Märklin, bewährt, muss jedoch die Praxis zeigen.
Schaltung und Aufbau Wie bereits erwähnt, sollte das ganze Gerät möglichst einfach gehalten werden. Dies gilt besonders für den elektrischen Teil des Gerätes. Es gibt sicher noch vieles zu verbessern, aber im Vergleich zu einer konventionellen Verstärkerschaltung ist hier schon einiges vereinfacht worden. Hier könnte aber noch mehr getan werden, sodass möglichst nur noch ein Power-Amplifier für den Ausgang benötigt wird. Der Mikrocontroller vom Typ PIC 16F876 der Firma Microchip ist das
zum Port A des PIC
99
Start Hauptprogramm
Initialisieren des Controllers
Zurücksetzen der Merker
Aufruf: HUNDERTER
Aufruf: ZEHNER
Aufruf: EINER
Auswertung der Richtungseingabe Zwischenspeichern der Richtung
Aufruf: SENDE (zum Einschalten)
Aufruf: TIME_BIT (Zeit zwischen zwei Sequenzen)
Aufruf: SENDE (Wiederholung zum Einschalten)
Aufruf: SCHALTEN (Schaltzeit für Magnetartikel)
Löschen der Bits in der Unteradresse (zum Abschalten des Magnetartikels)
Aufruf: TIME_BIT (Zeit zwischen zwei Sequenzen)
Löschen der Anzeige
Prallvoll mit allem, was sich der Modellbahner und sein PC wünschen, ist die aktuelle Begleit-CD-ROM ganz vorne in dieser MIBA-Extra- Ausgabe.
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ofern Ihr PC den Selbststart einer CD zulässt, meldet sich wenige Augenblicke nach dem Einlegen der MIBA-Extra-CD die Installationsroutine. Andernfalls müssen Sie die Datei START.EXE im Hauptverzeichnis der CD manuell starten. Danach erscheint der Hinweis, dass Sie MIBA-Extra installieren müssen. Sie quittieren mit „Ja“, wählen das gewünschte Installationsverzeichnis aus und betätigen die Installieren-Schaltfläche. Einige wichtige Dateien (zusammen 1,14 MB) werden kopiert. Das Ende des Installationsvorgangs wird durch eine entsprechende Meldung angezeigt.
MIBA-Gesamtinhaltsverzeichnis
Im MIBA-SmartCat wird die Rubrik „Spiele & Unterhaltung“ angezeigt. Breiten Raum nehmen hier Add-ons zum Microsoft-Train Simulator (MS-TS) ein. Daneben findet sich in dieser Rubrik auch der sehr interessante Traffic-Bildschirmschoner von Szabon Soltan aus Ungarn.
Die Begleit-CD-ROM: Futter für den PC
Software satt! MIBA-Extra, das Schwerpunktheft zum Thema „Modellbahn digital“, geht in die dritte Runde – und damit ist auch wieder eine neue Begleit-CD-ROM verfügbar. Auf ein Neues durchkämmte das MIBA-Team einschlägige Quellen, aber auch weniger bekannte Fundstellen im Internet und „Szene-Treffs“, um Neues, Bewährtes und Aktualisiertes auf dieser CD zusammenstellen zu können. Sie hat diesmal drei Schwerpunkte: Add-ons für den Microsoft Train-Simulator, Bildschirmschoner und – exklusiv für MIBA – die neue Version des Fahrplanbearbeitungssystems MIBA-FBS.
Mit auf der CD befindet sich das aktualisierte Gesamtinhaltsverzeichnis der MIBA, mit allen Beiträgen vom ersten Heft im Herbst 1948 bis zur Ausgabe 12/2001. Interessenten wird beim ersten Einlegen der CD das Gesamtinhaltsverzeichnis gleich zur Installation oder Aktualisierung angeboten. Die Installation erfolgt nach dem bekannten Muster.
können Sie die Installation des MIBAInhaltsverzeichnisses mit dem Programm MIBAINST.EXE im Verzeichnis „SmartCat“ der CD erneut ausführen. Gleiches ist mit dem Programm EXTINST.EXE im Verzeichnis „Extra“ der CD für die Inhaltssteuerung der Begleit-CD-ROM möglich.
Fehlerbehebung
Helferlein
Ist eine Neuinstallation der Programme erforderlich oder tritt wider Erwarten ein Fehler bei der Installation auf, so
Manche Programme oder Dateien auf der CD benötigen Hilfsapplikationen, um korrekt zu funktionieren bzw. um
102
angezeigt oder „entpackt“ werden zu können. Diese Hilfsprogramme sind auf den meisten Windows-PCs vorhanden, aktuelle Versionen sind per Download im Internet verfügbar oder auf den CDs enthalten, die vielen Computerzeitschriften beiliegen: • Acrobat Reader: Er dient dem Anzeigen von PDF-Dokumenten und wird beispielsweise auch bei den MIBAJahrbüchern mitinstalliert. Auf der Extra-CD findet sich die aktuelle Version Acrobat Reader 5. Sie wird bei Bedarf ebenfalls automatisch installiert, kann MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
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SOFTWARE
Ein Großteil der Programme sind als sogenannte ZIP-Archive auf der CD abgelegt. Befindet sich die Helfer-Applikation – hier am Beispiel von WinZip – auf dem Rechner, so erscheint ein Dialog ähnlich dem links für die Demo-Version des MIBA-Gleisplaners gezeigten.
Andere Programme sind mit einer eigenen Installationsroutine ausgestattet und werden direkt per Mausklick ausgeführt. Gestalt und Ablauf variieren je nach Programm – hier die exklusiv für die MIBA angebotene Version des Fahrplanbearbeitungssystems MIBA-FBS.
aber auch manuell durch Ausführen der Datei SETUP.EXE im Verzeichnis „Acrobat“ der CD installiert werden. • Windows-Help dient zum Anzeigen der Hilfe-Dateien in Windows-Programmen. Ein Teil der Dokumentation zu den Programmen auf der CD sind in diesem Format erstellt. • Web-Browser sorgen für die Anzeige so genannter HTML-Seiten. Inzwischen ein „Beinahe-Monopolist“ ist der Internet-Explorer von Microsoft, der mit jeder Windows-Installation geliefert wird. • ZIP-Entpacker: Um auf der jetzt mit 695 MByte quasi randvollen CD möglichst viel unterbringen zu können, sind ein Großteil der Dateien als so genannte ZIP-Datei gepackt und müssen vor der eigentlichen Installation entpackt werden. Das Entpacken übernehmen Programme wie etwa WinZip (http://www.winzip.de). WinZip wird bei der Installation direkt in den DateiExplorer eingebunden. Beim Anwählen einer Datei mit Endung *.ZIP wird der „Entpacker“ automatisch gestartet und zeigt die in der ZIP-Datei enthaltenen Dateien an. Diese können dann beliebig kopiert und installiert werden. Trotz aller Sorgfalt und vieler Tests kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass einige Programme der CD unter bestimmten Bedingungen nicht wie beabsichtigt ordnungsgemäß funktionieren. Dies können weder die MIBA noch die Programmautoren garantieren. Bei Problemen mit MIBA-SmartCat oder dem MIBA-Extra-Inhaltsverzeichnis wenden Sie sich bitte per Email an [email protected] oder telefonisch an die MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Redaktion. Bei Problemen mit den Programmen auf der CD wenden Sie sich bitte an die Programm-Autoren. Die Kontaktadressen finden sich ebenfalls im Inhaltsverzeichnis zur CD und in der Übersicht in diesem Beitrag.
Übersicht Nach dem Starten von MIBA-SmartCat wird am linken Rand eine „Navigationsleiste“ mit den Schaltflächen zum Aufrufen der jeweiligen Rubrik angezeigt. Per Mausklick auf eine der Schaltflächen öffnet sich dann die zugehörige Detailseite und zeigt eine Liste der
Programmpakete der gewählten Rubrik in Bildschirmmitte. Am rechten Rand werden die Details des jeweilig angeklickten Programms angezeigt. Die Auswahl kann mittels Maus oder PfeilTasten bewegt werden. Die Anzeige wechselt mit der Auswahl anderer Programmpakete. Im Detailfenster findet sich eine kurze Beschreibung des jeweiligen Programms sowie die Kontaktinformation zu Programmautor und/oder Vertriebspartner. Sofern eine Internet-Adresse bekannt ist, verbirgt sich hinter dem stilisierten Globus ein Link auf die zugehörige Web-Site. Dementsprechend 103
bietet der stilisierte Briefumschlag Kontakt per Email-Formular – falls ein entsprechendes Email-Programm auf Ihrem Rechner installiert ist und Sie über einen Internet-Zugang verfügen. Unter den Kontaktinformationen folgen eine oder mehrere Dateien zu dem jeweilen Programmpaket. Dies kann die Installationsroutine selbst sein, eine Hilfe-Datei oder die komplette Dokumentation. Um für einen gewissen Grad an Übersicht zu sorgen, sind die Programme in folgende Rubriken aufgeteilt: • Gleisplanung • Steuerung • Software-Zentralen • Betriebsprogramme • Hilfsprogramme • Datenbanken • Dokumentation • Spiel & Unterhaltung • MM & MM Bildschirmschoner
MIBA-Extra-Archiv Nicht nur historische Bedeutung kommt den ersten beiden MIBA-Ausgaben zum Thema „Modellbahn digital“ sowie den beiden Spezial-Ausgaben zu dieser Thematik zu. Die GrundlagenArtikel sowie viele der Tipps und Tricks sind nach wie vorher aktuell und relevant. Daher finden sich auf der CD die MIBA-Spezial-Ausgaben 37 und 42 sowie die erste und die zweite Ausgabe der MIBA-Extra „Modellbahn digital“. Alle alten Ausgaben sind – wie auch die bekannten MIBA-Jahrbücher auf CDROM – als PDF-Dokumente abgelegt und können plattformübergreifend gelesen werden, also beispielsweise auch auf Apple-Macintosh- oder LinuxSystemen. Diese können zwar nicht das
Rail3D Railway32 Stellwerk Altona Stellwerk Bremen Stellwerk Hannover Stellwerk Kempten Stellwerk Köln-Deutz Stellwerk Neumünster Traffic Bildschirmschoner
Mark Goodspeed Mark Goodspeed Gunnar Blumert Gunnar Blumert Gunnar Blumert Gunnar Blumert Gunnar Blumert Gunnar Blumert Szabon Zoltan
MICROSOFT-TRAIN SIMULATOR MS-TS: Aufgaben-Analyse Freudenreich & Tollknaepper MS-TS: Baureihe 13 preußische S3 Michael Barthels MS-TS: CabView2 der 078, Einheitsführerstand Michael Barthels MS-TS: CityNightLine Train Magic MS-TS: Dampflokomotive BR01 011 der DR Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR01 0501-5 REKO Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR01 1088 Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR03 96 Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR39 Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR41 001 Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR62 Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR78 Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR84 003 Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR85 006 Michael Barthels MS-TS: Dampflokomotive BR94 Michael Barthels MS-TS: Diesellok DB BR290 Michael Barthels MS-TS: Diesellok DR 132 Michael Barthels MS-TS: Diesellok Modell V80 006 Michael Barthels MS-TS: Diesellok V200 DB 220 Michael Barthels MS-TS: E-Lok E101 Michael Barthels MS-TS: E-Lok E111 Michael Barthels MS-TS: E-Lok E145 Michael Barthels MS-TS: E-Lok E151 Michael Barthels MS-TS: E-Lok E181.2 SAAR Michael Barthels MS-TS: Emma die Lokomotive Michael Barthels MS-TS: German Railroads Add-on Freudenreich & Tollknaepper MS-TS: LVB Leipzig Train Magic MS-TS: Modell Be 6/8 II Krokodil 1.2 Michael Barthels MS-TS: Schienenbus VT98 Version 1.6 Michael Barthels C80prox Die kleine Eisenbahn Line Scan MODEST MpC PCTreinControl ProTrak Railware 4.05 SpDrS60 Switch-Com Train Controller Train Monitor Train Programmer Voice Commander Win-Digipet 8 WinDigital 8.5 Zugsteuerung
STEUERUNGSPROGRAMME Peter Worboys Hans-Georg Campe Sergej Ivanov Uwe Steinborn Gahler + Ringstmeier Ronald Helder ProTrak Railware, Andrea Hinz Torsten Vogt modellplan Freiwald Software Freiwald Software Freiwald Software Railware, Andrea Hinz modellplan Abbink Software Entwicklung Uwe Müller
genauer zu betrachten und sich die Einsatzmöglichkeiten einer zusätzlichen PC-Steuerung vor Augen zu führen. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Nachbildung der bekannten „realweltlichen“ Eingabegeräte über Gleisbildstellpulte auf dem Bildschirm bis hin zu Aufgaben wie Blockstellen- oder MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Schattenbahnhofssteuerung oder einem vollwertigen „elektronischen Spielpartner“.
Software-Zentralen Nach wie vor beliebt und bei vielen Anwendern im Einsatz sind die Software-
Zentralen, die die Erzeugung der Digital-Signale per Software direkt im PC vornehmen. Die Leistungsverstärkung erfolgt dann über einen an der seriellen Schnittstelle angeschlossenen Booster.
Betriebsprogramme Der „Klassiker“ TrainScheduler ist neben einer normalen Windows-Version auch in einer Version für die PalmHandheld-Computer verfügbar. Beide Programme dienen der Erstellung von Fahrplänen. Ein vollwertiges System zur Fahrplanbearbeitung, wie es auch von den Profis bei „echten“ Verkehrsgesellschaften eingesetzt wird, verbirgt sich hinter MIBA-FBS. Hiermit können Fahrpläne erstellt und in diversen Formen und Formaten gedruckt werden.
Hilfsprogramme Kennen Sie das Problem, auf einem Foto nur einen Teil der Betriebsnummer von Lokomotiven oder Waggons erkennen zu können? Das Programm DB-Nummern hilft Ihnen bei der Lösung. WiniPro2 dagegen unterstützt Sie bei der Programmierung der diversen stationären und mobilen Digitaldecoder sowie bei der Verwaltung der Einstellungen.
Datenbanken Bekannterweise sind Modellbahner eine besondere Gattung der Spezies „Jäger und Sammler“. Ordnung in der Fahrzeugsammlung versprechen spezielle Datenbanken für diesen Zweck.
Spiel + Unterhaltung In dieser Rubrik finden sich neben verschiedenen Bildschirmschonern auch eine ganze Reihe von Eisenbahn-Simulationsprogrammen sowie Add-ons für den Microsoft-Train-Simulator, darunter eine Demoversion des hochgelobten und auch bei MIBA erhältlichen Addons „Epoche IV – entlang der Bigge“. Neue Stellwerkssimulationen sind gleichfalls wieder dabei. Für den bekannten Bildschirmschoner von Frank und Martin Meyer finden Sie auf der CD eine kleine Auswahl aus der reichhaltigen Palette an Fahrzeugen, die zusätzlich eingebunden werden können. Und jetzt? Wie heißt es in der Fernsehwerbung: „Erforsche die Möglichkeiten!“ Bernd Schneider/Benjamin Rensmann 105
Liste der Programm-Autoren Abbink Software Entwicklung Lauerstr. 42 D-41812 Erkelenz Tel. 02432/908333 Fax 02432/908334 [email protected] www.abbinksoftware.de
Freudenreich & Tollknaepper GbR Postfach 101 469 D-42014 Wuppertal Tel. 0202/2721048 Fax 0202/2721049 [email protected] www.german-railroads.de
Albion Software [email protected] www.albionsoftware.com
Gahler + Ringstmeier Gabelsberger Str. 2a D-44652 Herne Tel. 02325/30382 Fax 02325/31159 [email protected] www.gahler.de
Michael Barthels [email protected] www.mikemad.de Gunnar Blumert Hochdonner Chaussee 16 D-25712 Burg/Dithmarschen [email protected] www.blumert.de Hans-Georg Campe Treppenberg 5 D-21224 Rosengarten Tel. 0178/7601249 [email protected] CTI Electronics P.O. Box 9535 Baltimore, MD. 21237 [email protected] www.cti-electronics.com Steven DePalma [email protected] home.earthlink.net/~dpssys/ index.html Josef Dusch Gemeinderiet 28 D-87463 Dietmannsried Tel. 08374/7386 Fax 08374/588062 [email protected] www.dusch-modellbahn.de El Dorado Software [email protected] www.trackplanning.com Enigon Software Ursprungstr. 103 CH-3053 Münchenbuchsee Fax 0041/31/8620405 [email protected] www.enigon.com/products/ Freiwald Software Kreuzberg 16 D-85658 Igmating Tel. 08095/875380 Fax 080ß95/875381 [email protected] www.freiwald.com
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Mark Goodspeed [email protected] www.railway32.net/ Green.Gate Software Birkenweg 19 D-57639 Rodenbach Tel. 02684/979301 Fax 02684/979303 [email protected] www.green-gate.de Hans-Martin Hebsaker [email protected] www.hmhebsaker.de Ronald Helder Prinsenweer 44 NL-3363 JK Sliedrecht [email protected] home01.wxs.nl/~rheld/ PctWin/pctwin.htm Rainer Hübner Hufnagelstraße 18 D-60326 Frankfurt /M [email protected] www.loksimulatoren.de Institut für Regional- und Fernverkehrsplanung Fasanenweg12 D-04420 Frankenheim [email protected] www.irfp.de/ Sergej Ivanov Bosslerstr. 54 D-73734 Esslingen Tel. 0711/3820511 Fax 0711/3820512 [email protected] KAM Industries [email protected] www.traintools.com/
Dr. M. Michael König Antoniter-Weg 11 D-65843 Sulzbach/Ts. [email protected] www.drkoenig.de/digital/
Jens Schubert Dammstr.12 D-70806 Kornwestheim [email protected] www.railsim.de/
Jens Lange [email protected] www.lange-jens.de/ Lars Lundgren [email protected] www.geocities.com/tillorp/ tmwdcc.html
Signal Computer Consultants P.O. Box 18445 Pittsburgh, PA 15236, USA Tel. 001/412/655-1884 Fax 001/412/655-1893 [email protected] www.signalcc.com
Martin Meyer [email protected] home.t-online.de/home/ MMMeyer/homepage.htm
Signalsoft Am Flachsacker 2c D-63456 Hanau/Klein-Auheim Tel. 06181/966904 Fax 06181/966928 [email protected] www.signalsoft.de
VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Verlag Senefelderstr. 11 D-90409 Nürnberg Tel. 0911/519650 Fax 0911/5196540 [email protected] www.miba.de modellplan Reußensteinweg 4 73037 Göppingen Tel. 07161/816062 Fax 07161/88575 [email protected] www.modellplan.de Nikolaus Mohr [email protected] www.nimoweb.de/ Uwe Müller [email protected] Pegase Informatique Z.I. au Bois, Rue du Chêne F-25770 Francois (Frankreich) Tel. 0033/81485112 Fax 0033/81599563 [email protected] www.pegaseinfo.com ProTrak [email protected] www.protrak.cc/ Railware, Andrea Hinz Am Rübenberg 6 D-66701 Beckingen [email protected] www.railware.com/ Dr. Hansjürg Rohrer [email protected] www.locsim.ch/
Sillub Technology 416 Avondale Ave. Ottawa ON K2A 0S3, Canada [email protected] www.sillub.com Uwe Steinborn Altenhofer Str. 9 D-13055 Berlin [email protected] people.freenet.de/modest/ Rodrigo Supper Rathausplatz 13 D-85748 Garching [email protected] www.xray.mpe.mpg.de/~ros/ Train Magic Rönnauer Weg 1b D-23570 Travemünde [email protected] www.ms-trainsimulator.de Torsten Vogt [email protected] www.der-moba.de/Digital/ Peter Worboys [email protected] www.ozemail.com.au/~zebra3/ Ursula Zander Karl-Arnold-Str. 83 D-52511 Geilenkirchen Tel. 02451/5020 Fax 02451/3456 [email protected] www.modellverwaltung.de Szabon Zoltan [email protected] www.fsz.bme.hu/traffic/ indexe.htm
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
SOFTWARE
Bildschirmfoto einer Arbeitssitzung mit MIBA-FBS: Links oben das betrachtete Netz mit den Betriebsstellen und deren verbindende Strecken. Daneben Ausschnitte aus Buchfahr- und Tabellenfahrplänen.
Das MIBA-FBS Fahrplan-Bearbeitungs-System
Fahrpläne wie beim Vorbild Planen und fahren mit Kursbuch und Karte – so lautet eine schon beinahe traditionelle MIBA-Devise für den Modellbahn-Betrieb. Das geht nach Kopien der Originalpläne oder mit handgeschriebenen Fahrplänen – oder mit streng nach den Richtlinien und mit den Zeichensätzen des Vorbildes gedruckten Fahrplänen. Mit dem Fahrplanbearbeitungssystem MIBA-FBS auf der Begleit-CD-ROM steht diesem Vorhaben nun nichts mehr im Wege!
F
ahrpläne und Fahrplanunterlagen lassen sich auf vielfältige Weise erstellen und pflegen – für den Vorbildeinsatz wie im Modelleinsatz. So wurden in der MIBA schon Lösungen auf der Basis von Excel (MIBA 3/2001, S. 36ff.) oder mithilfe des beim Fremo eingesetzten Programmes von Stefan Bormann (www.nord-com.net/stefan. bormann/fahrplan/fp_d.html) vorgestellt. Diese Lösungen sind für den Mo108
dellbahner durchaus praktikabel, haben jedoch zumindest einen Nachteil gemeinsam: Ausdrucke und Ausgaben wirken irgendwie „handgestrickt“. Zudem lassen sich die Eingaben nicht ohne weiteres für verschiedene Darstellungen verwenden, etwa für Tabellen-, Buch und Bildfahrpläne. Das MIBA-FBS wählt einen anderen Ansatz: Die Ausgaben stellen nur spezielle Sichtweisen des Fahrplan-Datenbestands dar. Dabei bildet jede Zugbewegung auf jedem Streckenabschnitt einen Datensatz. Bildfahrpläne, Tabellenfahrpläne, Buchfahrpläne entstehen dann durch Kombination bzw. Aneinanderreihung dieser Datensätze. Letztendlich verwendet FBS modernste Berechnungsmethoden zur Ermittlung von Fahrzeiten zwischen Betriebsstellen unter anderem auf der Basis des Streckenprofils, der zulässigen Streckenhöchstgeschwindigkeiten und der Fahrdynamik der Fahrzeuge. Entwickelt wurde das Fahrplan-Bearbeitungs-System FBS vom Institut für Regional- und Fernverkehrsplanung iRFP, das aus einer Arbeitsgruppe der TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List", hervorgegangen ist. Neben der Simulation des „großen“ Eisenbahnbetriebs nimmt die Fahrplankonstruktion einen breiten Raum ein, in dessen Rahmen FBS ent-
standen ist und seit 1993 fortwährend weiterentwickelt und gepflegt wird. Der Einsatz von FBS erfolgt bei diversen Verkehrsträgern im In- und Ausland, wie man den Referenzen auf der WebSite des iRFP (www.irfp.de) entnehmen kann. Unter www.fbsprivat.de entsteht zur Zeit ein Webauftritt speziell für Modellbahner; bitte wählen Sie diese Adresse bei Fragen und Anregungen zu MIBA-FBS.
Installation Das iRFP empfiehlt einen Programmeinsatz unter Windows 2000 oder XP. Bei der Installation sind aber die so genannten Administrator-Rechte auf dem System erforderlich. Ein Einsatz unter Windows NT 4.0 ist nicht möglich. MIBA-FBS begrenzt die nutzbare Streckenlänge auf 10 km mit maximal 50 Zügen. Dafür ist MIBA-FBS aber gegenüber FBSprivat nicht funktionell oder zeitlich eingeschränkt. Somit handelt es sich bei MIBA-FBS um eine echte Vollversion. MIBA-FBS ermöglicht die Fahrzeitberechnung und Trassenkonstruktion wie bei Vorbildbahnen (zum Beispiel Connex, KEG, DB-AGKurhessenbahn, Eurobahn). Tabellenfahrpläne lassen sich in der Layoutvariante „Bleisatz“, Buchfahrpläne im DR-Layout erstellen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
LS
Sbf Bergheim
Neustadt EG
Schemazeichnung der Anlage mit den beiden Bahnhöfen Neustadt und Bergheim. Die Bahnhöfe Rosenbach und Lauterstein werden durch den Schattenbahnhof (Sbf) repräsentiert. GS
Einsatz auf der Modellbahn Vor der eigentlichen Fahrplanerstellung sind einige Grundüberlegungen anzustellen. Oft werden sich diese aus einer bereits existierenden Anlage ableiten. Die hier beispielhaft betrachtete Modellbahn-Anlage hat als Thema eine eingleisige Hauptbahn mit abzweigender eingleisiger Nebenbahn. Alle Strecken sind nicht elektrifiziert und verlaufen im Hügelland. Die Anlage ist in der Mitte der 90er-Jahre angesiedelt, womit sich Betrieb und Fahrzeugauswahl an den Gegebenheiten der Epoche V orientieren. Die Anlage besteht aus einem Schattenbahnhof mit fünf bis sechs Gleisen, der als Zugspeicher die „große, weite Welt“ repräsentiert. Die sichtbaren Betriebsstellen sind: • ein Kreuzungsbahnhof mit zwei Hauptgleisen („Mühlthal“), • der Abzweigbahnhof zur Nebenbahn mit drei Hauptgleisen („Neustadt“), • ein Haltepunkt an der Nebenbahn („Neustadt-Ost“), • eine Ausweichanschlussstelle z.B. zu einem Säge- oder Schotterwerk (oder einem beliebigen anderen Anschließer) und letztendlich • der Endbahnhof der Nebenbahn mit zwei Hauptgleisen („Bergheim“).
Gleisplan und Fahrzeugpark Die Hauptbahn ist eine Ringstrecke, die aus dem Schattenbahnhof über den Bahnhof Mühlthal zum im Vordergrund liegenden Bahnhof Neustadt – dem eigentlichen Betriebsmittelpunkt der AnMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Der Gleisplan für den Endbahnhof der Nebenstrecke (Bergheim). Selbstverständlich sind auch eine Vielzahl anderer Varianten möglich.
GS
EG
Links der Entwurf für den Gleisplan des Bahnhofes Neustadt. Er weist alle Gleise auf, um die im Anlagenkonzept vorgesehenen Zugbewegungen abbilden zu können.
lage – und über den Anschluss Sägewerk wieder zurück zum Schattenbahnhof führt. Im Bahnhof Neustadt zweigt eine Nebenbahn in einer großen S-Kurve über den Haltepunkt NeustadtOrt zum Endbahnhof Bergheim ab, der über dem Schattenbahnhof oder auf einer Anlagenzunge liegen könnte. Die Strecke nach Bergheim steigt leicht, aber stetig an, da die ganze Gegend in hügeligem Vorgebirgsland liegt. In unserem Beispiel verkehren fahrplanmäßig ein RegionalExpress als lokbespannte Wendezug-Einheit (mit BR 218 oder 219), zwei Triebwagengarnituren als Regionalbahn, zwei Durchgangsgüterzüge (evtl. Ganzzüge) sowie zwei Nahgüterzüge („CargoBahn“). Aufgrund der zeitlichen Einordnung des Betriebskonzeptes in die Mitte der 90er-Jahre sind sowohl „abgefahrene“ Fahrzeuge aus dem DB- und (ex) DRBestand als auch modernisierte Fahrzeuge privater Eisenbahnverkehrsbetriebe als auch moderne Neubau-Triebwagen auf den Gleisen einsetzbar.
Verkehrsangebot Wie es sich für eine moderne Bahn gehört, wird der Personenverkehr auf der Basis eines integrierten Taktfahrplanes abgewickelt. So sieht der Fahrplan regelmäßig verkehrende Regionalbahn- und Regionalexpress-Züge vor, die gemäß des gewählten Anlagenausschnitts jedoch nur zwischen Rosenbach und Lauterstein betrachtet werden. Die Regionalbahnen werden aus Triebwagen gebildet, wobei jeweils
zwei gekuppelte, von Rosenbach kommende Einheiten ab Neustadt getrennt nach Lauterstein und Bergheim weiterverkehren. In der Gegenrichtung erfolgt in Neustadt ihre Vereinigung. Bedarfsweise verkehrt ein Wintersportsonderzug. Der Zug wird normalerweise aus einem SVT gebildet. Zu besonderen Anlässen kommt jedoch auch schon mal der Traditionszug mit der Dampflok („Nikolausdampf“) des Lautersteiner Eisenbahn-Clubs zum Einsatz.
Streckennetz Den ersten Schritt bei der Fahrplanerstellung bildet das Anlegen der Betriebsstellen und ihre Vernetzung. Die Ringstrecke der Modellbahn-Anlage wird für die Abbildung der realen Welt im Schattenbahnhof aufgebrochen. Somit repräsentiert der Schattenbahnhof sowohl den Bahnhof Rosenbach als auch den Bahnhof Lauterstein als Endpunkte der betrachteten Strecke. Für den Modellbahnbetrieb auf dem skizzierten Anlagenschema bedeutet dies, dass ein Zug, der im Bahnhof Rosenbach ankommt, danach aus dem Bahnhof Lauterstein ausfahren kann und umgekehrt.
Fahrplanentstehung Grundanforderung an den Fahrplan war, dass dieser einen geschlossenen Umlauf darstellt und so nach seinem Ablauf alle Züge wieder an ihrem Ausgangspunkt angekommen sind. Dies erlaubt eine lückenlose Fortsetzung bzw. beliebige Wiederholungen ohne weite109
Diese Abbildung zeigt das Anlegen des DZ 19252. Zu sehen ist das Geschwindigkeitprofil der Fahrt sowie – leicht verdeckt – die Vielzahl der Einstellungen für die Ausgabe im Bildfahrplan. So lassen sich alle Beschriftungen indivuell variieren um gegebenenfalls ein Überdecken relevanter Stellen zu vermeiden. Die Farben lassen sich nach den eigenen Wünschen setzen um so bspw. zwischen Zuggattungen oder auch zwischen „Lokführern“ zu unterscheiden.
re Fahrzeugbewegungen. Im nächsten Schritt sind die in einer Periode gewünschten, realisierbaren und/oder betrieblich interessanten Zugbewegungen aufzustellen. Die RE- und RB-Züge Rosenbach–Lauterstein und Gegenrichtung kreuzen immer im Bahnhof Neustadt, sodass zwischen den RE und dem Bergheimer RB-Zugteil ein „Über-EckAnschluss“ besteht. Der Bahnhof Neustadt wird somit zum Taktknoten. Zwischen den – in Anlehnung an Vorbildsituationen – stündlich verkehrenden Regionalbahnen kann noch eine Vielzahl an Güterzügen verkehren, sodass für einen abwechslungsreichen Modellbahnbetrieb gesorgt ist. Bei Bedarf können noch betriebliche Erschwernisse in Form von weiteren Zugfahrten – Überführungsfahrten, Bahndiensteinsätze, Militärzüge, Umleitungen von Zügen aufgrund einer gesperrten Nachbarstrecke o.ä. – ergänzt werden. Oder: Bedienfahrten von Anschließern müssen aufgrund begrenzter Gleislängen auch in zwei Phasen erfolgen. In der ersten Phase werden die Fahrzeuge am Anschluss abgeholt. Dazu folgt die Lok einem in gleicher Richtung fahrenden Zug im Blockabstand, wartet im Anschluss einen Zug in Gegenrichtung ab und fährt hinter diesem zurück zum Bahnhof. 110
Anschließend erfolgt ein Zustellen der neuen Güterwagen in der gleichen Weise.
Perioden oder Zeiten? Im Modellbahnbetrieb kann man sich einen „Luxus“ leisten, den sich das große Vorbild sicher wünschte: Statt jede Aktion exakt auf einen Zeitpunkt zu terminieren, können zunächst alle Fahrten, die zwischen zwei fixen Aktionen – im obigen Fall etwa zwischen zwei Kreuzungen der Personenzüge – erfolgen, zu einer Periode zusammengefasst werden. Eine neue Periode beginnt erst dann, wenn alle Zugfahrten der vorhergehenden Periode abgeschlossen sind. So wird vermieden, dass der Betrieb „aus dem Takt“ läuft – ein Vorteil, der gerade bei Betriebstagen mit mehreren Beteiligten von großem Wert ist. Ein Protokollieren der für die Zug- und Rangierfahrten erforderlichen Zeiten gibt dann Hinweise für die Gestaltung eines Fahrplanes mit Zeitangaben.
Fahrplan Die Zug- und Rangierbewegungen einer Periode lassen sich im Fahrplan in vier Stunden (im Bildfahrplan von 8.00 Uhr
bis 12.00 Uhr dargestellt) unterbringen. Mit vergleichsweise überschaubarem „Materialeinsatz“ an Fahrzeugen und Gleisen lässt sich bereits eine Fülle betrieblich interessanter Vorgänge des Vorbildes auch im Modell abbilden. Je nach Größe und Maßstab der Anlage kann die Fahrplanzeit für den Modellbahnbetrieb im Verhältnis 1:4 bis 1:6 ablaufen, sodass sich eine Fahrplanperiode auf 40 bis 60 Minuten verkürzt. Bei aufwändigeren Rangiermanövern muss möglicherweise auf eine Verkürzung der Modellzeit verzichtet werden, da hierbei der Betrieb fast in „Echtzeit“ abläuft. Das hier beschriebene Beispiel findet sich übrigens auch im MIBAFBS-Paket auf der CD-ROM dieser Ausgabe. Ein weiteres Beispiel einer zweigleisigen Hauptbahn mit abzweigender eingleisiger Nebenbahn, angesiedelt im Mittelgebirge, kann auf der Web-Site des iRFP (www.irfp.de) abgerufen werden. Der angelegte Fahrplan orientiert sich an der Epoche II (DRG, 30er-Jahre), vorherrschend mit Dampfbetrieb. Der Fahrplan besteht aus Schnell-, Eilund Personenzügen sowie Nah- und Durchgangsgüterzügen. Vorgesehen sind Betriebshalte zum Lokwechsel und Wassernehmen. Schwere Züge werden planmäßig nachgeschoben. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
Der Bildfahrplan zeigt alle stattfindenden Zugfahrten an. So verlässt die RB 7215 Lauterstein (LTS) Punkt 9.00 Uhr, durchfährt die Anschlussstelle „Sägewerk Span“ (SWS) ohne Halt und erreicht gegen 9.05 Uhr Neustadt. Dort ist Aufenthalt bis 9.11 Uhr. Der entgegenkommende Zug (RE 4538) verlässt Rosenbach (ROS) um 9.04 Uhr, erreicht Neustadt um 9.09 Uhr und nach einer Minute Halt geht es weiter nach Lauterstein.
Fazit MIBA-FBS ist für alle, die einen Betrieb nach Fahrplan durchführen wollen, eine große Hilfe. Veränderungen am Fahrplan sind schnell durchgeführt und alle betrieblich wichtigen Dokumente lassen sich ausdrucken – und das in einer Qualität, die auch anspruchsvolle Betriebsbahner in ihren Bann zieht. Ein nach den Richtlinien des Vorbildes gedruckter Auszug aus dem Kursbuch, aufgehängt am vorderen Anlagenabschluss bewirkt bei „anfälligen“ Besuchern auch schon mal einen Hexenschuss … Und wer es ganz genau nimmt, kann maßstäbliche Verkleinerungen der tatsächlich ablaufenden Fahrpläne als Ankunfts- und Abfahrtstafeln auf den Bahnsteigen seines Modellbahnhofs platzieren. Dr. Bernd Schneider (Der Autor dankt den Herren Vasco Krauss und Dirk Bräuer vom iRFP herzlichst für die Unterstützung bei der Entstehung dieses Beitrages.) Zwei Möglichkeiten, die MIBA-FBS bietet: Die Buchfahrpläne enthalten alle für die Lokführer wichtigen Angaben (rechts Mitte), während der Tabellenfahrplan alle stattfindenden Zugfahrten wiedergibt – hier im Zeitraum von 08.00 bis 12.00 Uhr. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
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SOFTWARE
Die Webauftritte von MÜT (rechts) und Holtermann Elektronik dienen zunächst der Beschreibung hauseigener Produkte und deren Einbau.
Das Thema „Modellbahn digital” im Netz der Netze
Wer suchet, der findet Das Internet mit seinem multimedialen Dienst WWW (World Wide Web) als virtuelle Heimstatt für Informationen aller Art hat sich – trotz aller „geplatzten Börsenblasen“ und zerstörten Hoffnungen – einen festen Platz in unserer Medienwelt erkämpft und ist bei vielen weder aus dem Geschäftsleben noch aus dem Hobbybereich wegzudenken. Bernd Schneider, seines Zeichens MIBA-Webmaster und aktiver Modellbahner, hat sich auf die Spur von „digitalen Digitalseiten“ geheftet und einige Websites besucht, die für den Modellbahner von Interesse sind – natürlich in rein subjektiver, nichtrepräsentativer Auswahl.
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Deserno http://www.deserno-bahn.de/
Hier finden sich Informationen zu den Themen H0m und Selectrix. Der Besucher kann zwischen einer recht umfassenden Übersicht über verfügbare Selectrix-Komponenten, Tipps zum Selbsteinbau von Decodern in eine breite Palette von N-Modellen sowie häufig gestellten Fragen und aktuellen Informationen aus der Selectrix-Szene wählen. Für alle, die sich auch den Umgang mit Lötkolben & Co zutrauen, gibt es unter der Rubrik „Bauen & Basteln“ einige Selbstbauprojekte. Erwähnenswert ist noch die Download-Möglichkeit der DeRail-Steuerungssoftware für Selectrix.
Frank Keil http://www.frank-keil.de/
Hier zeigt Frank Keil der „Community“ seine Modellbahnanlage, wobei ein Schwerpunkt die Mehrzugsteuerung nach dem Selectrix-Protokoll bildet. Er stellt die Produkte verschiedener Hersteller vor und berichtet von seinen Erfahrungen bei deren Einsatz. Modellbahner, die ihre Decoder selbst einbauen, werden Frank Keils Reparaturtipps sicher zu schätzen wissen! MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
trix-Steuerung. Umfangreiche Darstellungen und Erfahrungsberichte finden sich zum Umbau bzw. zum Decodereinbau von N-Lokomotiven, die den Besuch der Site lohnenswert machen.
Helmo http://www.helmo.de
Der „altgediente“ Hersteller von Schaltungskomponenten bietet in seinem Webauftritt viele Informationen rund um seine Produkte – jedoch ist leider wenig lesefreundlich alles auf einer Seite untergebracht. Sehr instruktiv sind dagegen die Inhalte, wobei das transponderbasierte Zugnummern-Identifizierungssystem einen breiten Raum einnimmt. Behandelt wird auch die Möglichkeit, das System mit einer Digitalsteuerung zu verbinden, was im Abschnitt „Beispiele zur Systemnutzung“ gezeigt wird.
MÜT http://www.digirail.de
sche Unterschiede in den Displays sowie den Tastenfeldern bestehen. Daneben werden zwei Interfaces für den Computeranschluss, Besetztmelder und Funktionsdecoder sowie ein Modul zur Uhrzeitanzeige vorgestellt.
MDVR http://www.mdvr.de
Wer sich für Selectrix interessiert, sollte auf jeden Fall einen Blick auf die Web-Seiten des Modellbahn-DigitalVersand Radtke werfen. Angeboten werden die kompletten Sortimente von Rautenhaus Digital und Selectrix. Zu allen Rautenhaus-Digital-Komponenten werden Anleitungen zum Download bereitgehalten. Das frequentierte Forum ist eine gute Informationsquelle und Anlaufstelle bei Fragen und Problemen, die wahlweise von anderen Anwendern oder vom Betreiber selbst aufgegriffen werden.
Der bekannte Anbieter von Digitalkomponenten für das Selectrix-System hat eine komplett neue Web-Site, die mit aktuellen Informationen rund um das System und seine Komponenten aufwartet (kurzes Firmenporträt ab S. 32 in dieser Ausgabe). Schon auf der Startseite finden man aktuelle Neuankündigungen. „Value Added Services“ wie Anleitungen zum Download werden dem Besucher jedoch (noch?) nicht angeboten.
Rail-Control http://www.rail-control.de/
Auf dieser optisch wie inhaltlich „bunten“ Web-Site findet sich eine gelungene Übersicht über aktuelle Lokdecoder mit Maßen und technischen Angaben sowie – gleichfalls hilfreich – bebilderte Tipps zum Decodereinbau.
Holtermann Modellbahntechnik http://www.holtermann-modellbahntechnik
Der zweite bekannte Anbieter von Zugnummern-Lesesystemen (und auch anderen Komponenten) informiert hier regelmäßig über Neuerungen in seinem Programm. Eine Produktübersicht wird durch Dokumentationen und Prospekte ergänzt, die zum Download als PDFDokument bereitstehen. Viele DigitalModellbahner werden sich etwa für die Möglichkeit interessieren, die Zugnummern-Lesegeräte an den s88-Bus des Märklin-Motorola-Systems oder an den Sx-Bus der Selectrix-Systeme anzuschließen.
Uwe Magnus http://mitglied.lycos.de/uwe_magnus/
Modulbau Team Köln Bonn Die Website von Uwe Magnus ist zwar „klassisch schlicht“ in der Optik, bietet aber einen reichen Fundus an Informationen: Dazu zählen auch einige Selectrix-Selbstbauprojekte wie etwa drei verschiedene Handregler, deren optiMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 3
RailEasy
http://www.wiencirz.de/
http://home.wanadoo.nl/raileasy/
Neben Informationen zur Vereinsgeschichte und Bildern der Module finden sich hier einige Elektronik-Bauprojekte sowie Tipps und Neuigkeiten zur Selec-
In den Niederlanden beheimatet ist dieser Internetauftritt zur Steuerungssoftware RailEasy mit „Anschlussmöglichkeiten für Selectrix, Lenz und 113
Modellbahn-Online http://www.modellbahn-online.de/
Rüdiger Bäckers „Lebenswerk“ bietet u.a. eine Reihe von Erfahrungsberichten. Die Spanne der Inhalte reicht von Gleisplänen, über „konventionelle“ Elektronik bis hin zu Digitalsteuerungen. Das „Digital-Forum“ dient als Anlaufstelle für Fragen und Anregungen. Eine „Digital-Datenbank“ bietet einen Überblick über die Komponenten der Digitalsteuerungen.
Märklin“. Die neue Programmversion wird in Wort und Bild präsentiert und kann natürlich auch gleich heruntergeladen werden. Sehr nützlich: Links zur niederländischen Selectrix-Szene.
Rautenhaus digital http://www.rautenhaus-digital.de
Rautenhaus ist nach Verfügbarkeit der neuen Zentraleinheit nunmehr der dritte Selectrix-Systemanbieter. Die komplett überarbeitete Web-Site ziert das neue Logo in Form des stilisiertes Vierfach-Fahrpultes. Alle Komponenten werden in Wort und Bild vorgestellt. Die kompletten Anleitungen (identisch mit denen vom Vertriebspartner MDVR) sind als PDF-Dokument abrufbar.
Reinhardt
lichkeiten für diverse Märklin-Decoder präsentiert. Und wenn diese danach nicht mehr in der erhofften Art und Weise reagieren, hilft vielleicht der praktische Decodertester von der gleichen Site.
1zu160
TrainWizard
http://www.1zu160.info/
http://www.trainwizard.com/
Wie der Name schon ahnen lässt, will sich hier ein weiteres Portal als zentraler Zugang für alle N-Bahner etablieren. In unserem Zusammenhang von Interesse ist eine eigene Rubrik über digitale Mehrzugsteuerungen. Hier finden sich eine Übersicht über die verschiedenen Digitalformate, eine bebilderte Auflistung sowie eine Liste von Lokdecodern mit Maßen und Leistungsdaten.
Hinter TrainWizard verbirgt sich eine ganze Serie von Programmen für die digitale Modellbahn. Auffälligstes Produkt ist sicher DirectDrive, eine PC-gestützte Zentraleinheit für das NMRADCC-System. LocoNet-Anwendern hilft der LocoNet-Spy beim Blick hinter die Kulissen des LocoNet. Dr. Bernd Schneider [email protected]
http://www.reinhardt-netz.de/
Hier finden sich Bauanleitungen, Schaltpläne und Platinen-Layouts für diverse Selectrix-kompatible Bausteine – wie z.B. ein Programmer, Besetztmelder, Funktionsdecoder und vieles mehr.
Hanno-B http://www.hanno-b.de/Modellbahn/Basteln/ TippsTricks.htm
Dieser private Internetauftritt widmet sich u.a. der Märklin-Motorola-Digitalsteuerung. Neben der eigenen Anlage werden Aufrüstungs- und Umbau-Mög114
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