ZUR SACHE
Sieht so die DigitalSeuerung der Zukunft aus? Winzige Decoder bieten Tausende von Funktionen und erfordern kiloschwere Handbücher. Foto: MK
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oderne, auf Mikroprozessor basierende Elektronik wird immer leistungsfähiger und dabei immer kleiner. Diese Tatsache wird von den Modellbahnern gern gesehen, denn auch die Decoder für Triebfahrzeuge werden kleiner, liefern mehr Strom und bieten immer mehr Möglichkeiten zum Einstellen. Letzteres gilt insbesondere für DCC-Decoder, die mit ihren CVs (Configuration Variable) eine unüberschaubare Vielzahl an Einstellmöglichkeiten bieten und offen halten.
So wie sich eine Digitalsteuerung aus diversen Komponenten zu einer funktionalen Einheit zusammenfindet, fand das Cover-Composing unserer Grafikerin Katja Raithel aus verschiedenen Motiven zu einer Einheit. Das Anlagenmotiv mit BR 86 und Stellwerkposten steuerte Gerhard Peter bei, ebenso den Decodertester zum Nachbauen, die Infrarot-Fernbedienung von Uhlenbrock und den superflachen Decoder DCX74 von CTElektronik.
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och haariger geht es beim Einstellen des Motormanagements zu. In einem nicht genormten CV-Bereich, den die Hersteller für spezifische Einstellungen nutzen können, werden dem Modellbahner CVs zur Verfügung gestellt, mit denen er die Regelung an die Bedürfnisse des Motors anpassen kann.
Alles offen?! F
olge der vielen Optionen zum Einstellen sind dicke Betriebsanleitungen, wie oben im Bild etwas übertrieben dargestellt. Manche Anbieter von Fahrzeugdecodern bieten sogar umfangreiche Handbücher zum Download an. Wer die komplexen Einstellungen nutzen möchte, kommt um das Studium der Betriebsanleitungen nicht herum. Geht es um das Anpassen des Decoders mithilfe der CVs an die Lokomotive, spaltet sich das Lager der DCC-Fahrer. Die meisten stellen die Adresse über CV 1 ein und passen die Höchstgeschwindigkeit mit CV 5 an. Nur wenige betreiben Selbststudium und erlangen die Weihe zum CVJongleur.
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ie CVs sind zwar genormt, aber leider nicht konsequent. Als Anwender, der sich etwas intensiver mit den Einstellmöglichkeiten auseinander setzt, meint man eine gewisse Konzeptlosigkeit festzustellen. Einerseits gibt es genormte
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CVs, mit denen Adresse, Höchstgeschwindigkeit und dergleichen eingestellt werden, andererseits vergaß man scheinbar den Einstellbereich zu normen, um es dem Anwender leichter zu machen. Steht beim Decoder Y der Wertebereich 0-10 zur Verfügung, wartet der nächste mit einem von 1-63 auf und der Decoder Z bietet sogar 1-255 Einstellungen an. Weniger offene Möglichkeiten ohne Einschränkung der Funktionalität wären der Sache zuträglicher. Hier ist Nachbesserung erforderlich.
Mancher Decoder bietet keine Möglichkeit, andere bis zu drei. Unterschiedliche Bezeichnungen – teils in Fachenglisch – und differierende Wertebereiche sind aber nur etwas für Spezialisten und versehen das offene System mit leicht bitterem Beigeschmack.
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nabhängig von diesen Erschwernissen sind die Digitalsysteme offen für eine unüberschaubare Zahl realisierbarer Betriebsphilosophien. So bietet auch diese Ausgabe wieder eine bunte Mischung an Selbstbauprojekten wie Decodertester, Selbstbaubooster oder gar Walk-Around-Regler. Billigdecoder und anspruchsvolle mit Motorregelung werden ebenso unter die Lupe genommen wie die Möglichkeiten Gleisbildstellpulte mit Digitalsteuerungen zu vermählen. Neben der Vorstellung von digitaler Hardware kommt auch die Software dank beiliegender CD nicht zu kurz. Gerhard Peter 3
MIBA-Verlag Senefelderstraße 11 D-90409 Nürnberg Tel. 09 11/5 19 65-0, Fax 09 11/5 19 65-40 www.miba.de, E-Mail
[email protected] Verlags- und Redaktionsleitung Thomas Hilge (Durchwahl -35) Chef vom Dienst Martin Knaden (Durchwahl -33) Redaktion Lutz Kuhl (Durchwahl -31) Gerhard Peter (Durchwahl -30) Joachim Wegener (Durchwahl -32) Ingrid Barsda (Techn. Herstellung, Durchwahl -12) Kerstin Gehrmann (Redaktionssekretariat, Durchwahl -24) Mitarbeiter dieser Ausgabe Rolf Knipper, Sebastian Koch, Dr. Bernd Schneider, Dr. Bertold Langer, Harry Kellner, Guido Weckwerth, Rainer Ippen, Uwe Magnus, Dr. Michael König
MIBA-Verlag gehört zur VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/53 48 10, Fax 0 81 41/5 34 81 33 Geschäftsführung Ulrich Hölscher, Ulrich Plöger Anzeigen Elke Albrecht (Anzeigenleitung, 0 81 41/5 34 81 15) Evelyn Freimann (Kleinanzeigen, Partner vom Fach, 0 81 41/5 34 81 19) z. Zt. gilt Anzeigen-Preisliste 52
Der Modellbahnclub MBC Pfaffenwinkel e.V. hat lange Zeit nach einer geeigneten Anlagensteuerung gesucht. Welches Digitalsystem schließlich den hohen Anforderungen der Mitglieder entsprach, erläutert der Bericht ab Seite 6.
Vertrieb Pressegrosso und Bahnhofsbuchhandel MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH, Breslauer Straße 5, 85386 Eching, Tel. 0 89/31 90 60, Fax 0 89/31 90 61 13
Schon mehrfach hat Uwe Magnus Digitalkomponenten für das Selectrix-System selbst gefertigt. In dieser Extra-Ausgabe stellt er seinen Booster vor. Nachbau-Interessenten erfahren über Funktionsweise und Zusammenbau des Kraftpakets alles Notwendige ab Seite 84.
Bankverbindungen Deutschland: Westfalenbank Bochum, Konto 100 081 25, BLZ 430 200 00 Schweiz: PTT Zürich, Konto 807 656 60 Österreich: PSK Wien, Konto 920 171 28
Walk-around-Handregler sind beim Motorola-System bisher Mangelware. Dr. Michael König ergänzte seine Software LOKLAP mit einer einfachen Adresswahl-Hardware und solchen Handreglern. Die ausführliche Bauanleitung beginnt auf Seite 90.
Vertrieb Andrea Lauerer (Vertriebsleitung, 0 81 41/5 34 81-11) Christoph Kirchner, Ulrich Paul (Außendienst, 0 81 41/5 34 81-31) Ingrid Haider, Petra Löhnert, Elisabeth Menhofer, Petra Schwarzendorfer (Bestellservice, 0 81 41/5 34 81-34)
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ISSN 0938-1775
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ZUR SACHE Alles offen?!
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MODELLBAHN-ANLAGE Streckenfahrt mit Plan
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DIGITAL-PRAXIS Und jetzt alle zusammen … Regler am Rahmen Lokdecoder im Praxistest Checkpoint für Lokdecoder Decoder zum Sparen Highspeed über den Rückmeldebus Blockstellen für Selectrix Der digitale Streckenblock Was heißt hier intelligent? Anbandeln mit SUSI Wenn mal der Strom nicht reicht … Walk around Motorola
Wer seine Modellbahn schon vor deren Entstehung aus der PreiserleinPerspektive betrachten will, sollte die Planung mit einer 3D-Software erstellen. Dr. Bernd Schneiders Testbericht finden Sie auf Seite 110.
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Handregler gehören zu den wichtigsten Schnittstellen zwischen Mensch und Modellbahn. Dr. Bernd Schneider stellt die hierzulande gängigsten Typen für Selectrix und DCC vor. Seine Marktübersicht finden Sie ab Seite 20. , MI
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m -Ve Mit von der Partie ist auch diesrla sam Zu g, 20 ser e 03 i mal wieder eine Begleit-CDd . © F Rom, die bis zum Rand voll CD-ROM gepackt ist mit brandModellbahn digital 4 • 2003 heißer Free- und Shareware, Bildschirmschonern und Free- und Shareware Dokumentationen – insgesamt über Demoversionen 65 Anwendungen Geprüft durch für Modellbahner. DT-Control Bildschirmschoner Exklusiv die vollInfoprogramm gem. §14 Abs. 7 JuSchG wertige TestverDokumentationen sion (alle Projekte lassen sich bis zu 5 Mal speichern) der für: neuesten Franzis-SoftGleisplanung, Steuerung, Software-Zentralen, ware „3D EisenbahnplaBetrieb, Tools, Datenbanken, Spiel+Fun ner 5.0 professional“ mit besonders ausgeklügelten 3DFunktionen. Mehr zum Inhalt der CD finden Sie ab Seite 105. er.
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
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MARTÜBERSICHT Wa(h)l zum Mobi-Dig Fast alles geregelt Nicht ohne mein Stellpult! Fahrdienstleiter „Computer“
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BRANCHE INTERN Ein ganz spezielles DCC-System
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NEUHEITEN Steuerpult Hadig 2003 Funktionsmodul für SUSI Miniaturdecoder DCX74 Multiprotokolldecoder DHL-160 Interface LI101F Maus-Adapter Iris – Infrarot-Intellibox-Steuerung Switch-Control Lokhandy Multifunktionsdecoder SLX812 Multiprotokoll-Booster Power 6 Booster AMP64 Lok-Boss Miniaturdecoder MX62
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SOFTWARE MIBA extra 4 you Dreiraum-Dimensionen
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INTERNET Decodertipps aus dem Internet
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MODELLBAHN-ANLAGE
Digital von Weilheim nach Peißenberg
S t re c k e n f a h r t m i t P l a n
Lang und steinig ist so mancher Weg vom Start zum Ziel – auch dann, wenn man beschließt, dass der Weg das Ziel sein soll! Der Modell-Bahn-Club Pfaffenwinkel e.V. in Peißenberg hat sich die Modellumsetzung eines konkreten Vorbilds zum Ziel gesetzt. Da die Züge größtenteils nach Fahrplan verkehren, suchte man nach einer passenden digitalen Steuerung. Die „Peißenberger“ berichten von ihrem Weg zum Ziel.
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lückliche Umstände versetzten uns in die Lage, unsere Clubräume im Empfangsgebäude des Bahnhofs Peißenberg einzurichten. Es stand uns das komplette Obergeschoss zur Verfügung, in dem nach einer Grundrenovierung ein Raum von etwa 16 x 8 m für die Clubanlage entstand. Das Thema der Anlage ist der möglichst vorbildgerechte Nachbau der Bahnhöfe Weilheim und Peißenberg um 1968 (Epoche IIIb/IVa). Nach der Fertigstellung soll auf einer Fläche von 6
rund 100 m2 ein möglichst wirklichkeitsnaher Betrieb durchgeführt werden. Dabei wurden insgesamt 583 m Gleis und 190 Weichen auf zwei Ebenen (Landschaftsbereich und sieben Schattenbahnhöfe) verlegt. Um einen möglichst realistischen Betriebsablauf in den Bahnhöfen Weilheim und Peißenberg darstellen zu können, waren aufwändige Gleisbaumaßnahmen im normalerweise unsichtbaren Bereich der Clubanlage (jedoch durch Sichtfenster und Beleuchtung für
den Betrachter einsehbar) notwendig. Der Bahnhof Weilheim ist ein Knotenbahnhof, der die Strecken München– Garmisch–Mittenwald und Augsburg– Peißenberg–Schongau verbindet. Folglich sollen Züge nach diesen Zielbahnhöfen von dort auch wieder zurückkommen. Die Schattenbahnhöfe liegen in Kehrschleifen um die Rückführung der Züge zu ermöglichen. Wendezüge von Augsburg und Schongau sollen ohne „Kehrschleifendrehung“ in der gleichen Wagenreihung wieder in Weilheim erscheinen. Als Lösung setzten wir einen Schattenkopfbahnhof ein.
Schotter- und Kohlenzüge Zwei weitere Probleme stellten die vollen und leeren Schotter- und Kohlenzüge dar. Die Schotterzüge dürfen im sichtbaren Bereich nur voll aus Eschenlohe (Hartsteinwerk bei Garmisch-Partenkirchen) nach Weilheim kommen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Der große Verteilerbahnhof Weilheim ist gleismäßig schon weit gediehen. Die Umgebung wartet noch auf landschaftliche Einbettung. Linke Seite: Der große Anlagenraum des Peißenberger Clubs – im Vordergrund die (rot umrandeten) „Fenster“, die Einblicke in den „Untergrund“ gewähren. Diese Aufnahme zeigt gut den Aufbau der Gleiswendeln, die die Verbindung zu den Schattenbahnhöfen vermitteln.
und leer in Richtung Garmisch-Partenkirchen zurückfahren. Das Problem der Schotterzüge wurde mit den ca. 15 cm hoch aufgeständerten Schattenbahnhöfen 1 und 2 und entsprechenden Ausfädelungsweichen vor den Kehrschleifenbahnhöfen „München“ und „Garmisch“ gelöst. Die gleiche betriebliche Situation war mit den Kohlenzügen von und zum Bergwerk Peißenberg zu lösen. Zu diesem Zweck war die Installation eines separaten „Kohlengleises“ notwendig. In den Zufahrten zu den Schattenbahnhöfen 1 und 2 aus Richtung München und Garmisch wurde jeweils eine Ausfädelungsweiche für Kohlenzüge eingebaut, von wo die Gleise zu einem separaten „Kohlengleis“ zusammenlaufen und unsichtbar zum Bergwerk führen. Die Zufahrt zum Kohlengleis in Richtung „Augsburg“ erfolgt mit einer Ausfädelung vor der Einfahrt in den Kehrschleifenbahnhof Augsburg. Der volle MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Kohlenzug in Richtung Schongau wird über eine Gleisverbindung im unsichtbaren Bereich auf das Kohlengleis gelenkt. Auf dem Kohlengleis werden die Kohlenzüge auf einer speziellen Kehrschleife gewendet und anschließend rückwärts über eine extra große Gleiswendel (180 cm Durchmesser) von hinten in das Bergwerk zur Kohlenverladung geschoben. Die vollen Waggons werden in ViererGruppen aus der Verladung rangiert. Die im sichtbaren Bereich nach Peißenberg gefahrenen leeren Waggons werden zur „Beladung“ in die Kohlenverladung gedrückt. Die Lokomotive, die den vollen Kohlenzug gebracht hat, übernimmt den Abtransport der Leerwagen.
Modellbahnsteuerung Nachdem das Thema der Anlage bereits von Anfang an feststand und auch in der Clubsatzung festgeschrieben
wurde, hatten wir bestimmte Vorstellungen, wie die Steuerung dieser Anlage aussehen sollte. Angedacht hatten wir einen PC-gestützten automatischen Betriebsablauf, bei dem jederzeit mit einem „Walk-around-Steuergerät“ ein Rangiereingriff möglich sein sollte. Der chronische Geldmangel zur Gründerzeit schloss den Erwerb von kommerziellen Steuerungen zunächst grundsätzlich aus. Es kam hinzu, dass zu dieser Zeit keine der angebotenen Steuerungen unseren Vorstellungen entsprach. Wir suchten eine Digitalsteuerung ohne Lokdecoder, aber mit Lokerkennung mittels Codestreifen, ähnlich dem Barcode-Leser. Die Berufsbilder, die Interessenlagen und schließlich das Zeitpensum einzelner Mitglieder erlaubten es uns, eine solche Steuerung selbst zu entwickeln und aufzubauen. Hierbei wurden alle Fertigungsschritte (Flussdiagramm, Schaltpläne, Platinenlayouts, Platinen7
Rechts eines der Einschub-Elemente, das die Steckkarten der Digitalsteuerung aufnimmt.
Fotos: gp
Unten ein Blick in die Zentrale mit Bildschirm, Einschüben und sonstigen Gestellen zur Aufnahme weiterer digitaler Elemente.
herstellung und Programmierung) mit großer Begeisterung in eigener Regie ausgeführt. Auf einer eigens geschaffenen Testanlage wurden die einzelnen Komponenten (Netzteile, Gleisbesetztmelder, Fahrregler, Polwender, Lesestationen, Auswahlelektronik, Endstufen) getestet;
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diese konnten so später anlässlich mehrerer Modellbahn-Ausstellungen einem interessierten Publikum vorgeführt werden. Beim Betrieb der „Testanlage“ stellte sich allerdings bald heraus, dass die Steuerung als zu aufwändig und die Laufzeit der Software als zu langsam
konzipiert war. Allein das Programm für diesen „Testbetrieb“ hatte bereits über 15.000 Programmzeilen. Als Steuerung einer Großanlage war das System damit kaum noch umsetzbar. Hinzu kam, dass die drei verantwortlichen Haupt-Systembetreuer durch Berufs- oder Wohnungswechsel für unseren Club nicht weiter zur Verfügung standen. Bis 1998 war es uns noch nicht gelungen, diese unbefriedigende technische Situation zu wenden und eine funktionierende und nachhaltige Steuerung unserer Clubanlage zu schaffen. Inzwischen hatte sich aber die finanzielle Situation des Vereins wenigstens so weit verbessert, dass wir uns entschlossen die Möglichkeit des Einsatzes eines kommerziellen Systems erneut zu prüfen. Nach dem Studium der einschlägigen Literatur und einer aufwändigen Recherche wurde schnell klar, dass man direkt mit Anwendern erfolgreicher Digitalsteuerungen in Kontakt treten musste um hier wertvolle Tipps und Details zu erfahren. In den Hochglanzprospekten der Hersteller sieht alles sehr schön aus, in der Wirklichkeit gibt es aber etliche „Haken und Ösen“, die beachtet werden müssen! Zu diesem Zweck wurden 1999 etliche Großanlagen besucht, immer mit dem Hintergrund, einen möglichst umfassenden Einblick in die dort eingesetzten Steuerungssysteme zu bekommen. Als Erstes war festzustellen, dass viele Großanlagen noch mit konventioneller Technik arbeiten, da auch hier der Umstieg auf die Digitaltechnik bisher gescheut wurde. Nach den Besuchen und vielen interessanten Diskussionen mit den Anwendern kristallisierte sich schnell heraus, dass bei fast allen damals eingesetzten Digital-Systemen stets sehr schnell ein kritischer Punkt erreicht war, was die Kontrolle einer komplexen Steuerung mittels PC betrifft. Die zeitgleiche Erfassung, Auswertung und Reaktion auf die aktuellen Betriebszustände muss durch den PC erfolgen, und gerade hier stellten sich bestimmte Komponenten der eingesetzten Technik (serielle Schnittstelle) bei fast allen Herstellern als „Flaschenhals“ heraus: Die meisten Systeme arbeiten unter der Prämisse, dass der PC zum „richtigen“ Zeitpunkt reagiert. Bereits fünf parallele Zugfahrten, die zufälligerweise gleichzeitig gestoppt werden müssen, können hierbei aber bereits zu Schwierigkeiten führen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Der Bahnhof Weilheim entstand in Form eines eigenständigen Teilstücks; die Landschaft ringsum wird daran angeglichen.
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Schemadarstellung der großen Clubanlage „Pfaffenwinkel“ mit den sichtbaren Verteilerbahnhöfen Weilheim und Peißenberg. Die Abfahrten zu den verdeckten Schattenbahnhöfen sind gekennzeichnet. Unten die Bildschirmdarstellung der Bahnhöfe Weilheim und Peißenberg.
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Zahlreiche Abstellbahnhöfe ergeben viele Fahrmöglichkeiten. Um bestimmte Zugfahrten vorbildgerecht durchführen zu können, sind für einige Züge besondere Routen vorgesehen. Unten der entsprechende Screenshot.
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(Gewicht)
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Gepr. Bearb. 19.08.00 Norm
J. Wolf
Gleisplan Sbf MUC, AUG, GAP, SOG
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Ein paar Eindrücke von der werdenden H0-Clubanlage. Dank der bereits montierten digitalen Steuerung rollt der Zugverkehr schon auf allen Strecken, während die Landschaftsgestaltung nach und nach erledigt werden kann.
Über die Zimo-Weichenmodule (MX 8) kann auch gleich eine Stellungs-Rückmeldung erfolgen (Bild unten).
Beim Zimo-System werden die einzelnen Befehle auf dezentrale Module geschickt, die eigenständig reagieren können.
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Kurz + knapp • Modellbahnclub Pfaffenwinkel e.V. Postfach 78 – Bergwerkstraße 5 D-82380 Peißenberg Tel. 08803/4448 oder Tel. 08861/5588 (2. Vorstand) E-Mail:
[email protected] Internet: www.mbcpfaffenwinkel.de • Fest installierte, große Modellbahnanlage sowie eine Modulanlage • Zu besichtigen samstags von 15 bis 20 Uhr – bitte nur nach telefonischer Vereinbarung (auch Termine Di und Do abends möglich) • Anfahrt mit dem Auto: Autobahn A 95 München-Starnberg, B2 bis Weilheim, Ortsmitte rechts ab ca. 9 km Richtung Schongau nach Peißenberg (Bahnhof) • Bahnstation: Peißenberg üb. Weilheim
Die digitalen Komponenten spielen eine große Rolle beim Betriebsablauf auf der Clubanlage. Hier wird gerade eine Anschlussleiste bestückt. Unten einer der GBM-Bausteine (MX 9), der mit „eigener Intelligenz“ ausgestattet ist.
Steuern mit Zimo Lediglich eine Modellbahnanlage tat sich hier positiv hervor – und diese war mit dem Digitalsystem der Firma Zimo ausgerüstet. Beim Zimo-System hat gerade dieser wichtige Aspekt einen völlig anderen Ansatz bekommen: Hier wurde die Intelligenz ins „Feld“ verlegt. Der PC bereitet die Befehle lediglich vor und schickt sie vorab an die dezentral installierten Module. So sind bei diesem System die GBMBausteine (MX 9) mit einer eigenen Intelligenz ausgerüstet, was es ihnen ermöglicht, selbstständig auf Änderungen der Anlagensituation zu reagieren. Hierdurch sind mehrfache parallele Aktionen ohne Probleme möglich. Auch das von Zimo gewählte Industrie-Bus-System (CAN) zur Verbindung der einzelnen Module untereinander kommt dem Gedanken einer komplexen, weitläufigen Anlagenstruktur viel eher entgegen. Dass Zimo schon seit Jahren eine integrierte Lokerkennung in den Decodern mitbringt, rundete das Bild für uns nur ab – somit fiel die Entscheidung zugunsten von Zimo. Damit war es aber nicht getan! Die komplette Verdrahtung musste erneuert werden, da die bereits installierte Verdrahtung zu kleine Querschnitte aufwies. Und unsere selbst gebauten Weichenantriebe mit Modellbau-Servos aus dem Flugmodellbau waren auch nicht digital-kompatibel. Die Weichen im sichtbaren Bereich werden jetzt, einschließlich der beleuchteten Weichenlaternen, von NMWMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Motor-Antrieben bewegt, die an ZimoWeichenmodule (MX 8) angeschlossen sind und über die auch eine StellungsRückmeldung erfolgt. Die Weichen in den Schattenbahnhöfen werden mit „bistabilen Remanenz-Relais“ der ehemaligen Deutschen Bundespost mit ergänzten Endabschaltungen betrieben und ebenfalls über ZIMO-Weichenmodule (MX 8) mit Rückmeldung angesteuert. Die Steuerung unserer Clubanlage erfolgt nun mittels PC und der Software STP von Ewald Sperrer. Diese StellpultSoftware ist speziell für das Zimo-System entwickelt. Herr Sperrer bietet auch Bausätze für Platinen an, mit denen „Hardware“-Stellpulte an den PC angebunden werden können. Derzeit
arbeiten wir diese Platinen so um, dass sie in einem 19-Zoll-Steckrahmen Platz finden und somit leichter zu verdrahten sind. Anschließend wollen wir ein Original-DB-Stellpult (SpDrS 60) aufbauen um die Anlage auch originalgetreu bedienen zu können. Alle Modellbahn-Interessierten sind herzlich eingeladen, sich bei einem Besuch in den Clubräumen im Obergeschoss des Bahnhofs Peißenberg über die Tätigkeiten an unseren Modelleisenbahnanlagen und das Clubgeschehen zu informieren. Besuchszeiten jeweils samstags ab 15 Uhr, bitte nur nach nach telefonischer Vereinbarung. Der Eingang ist auf der Bahnsteigseite (linke Tür). Klingeln Sie bitte, es wird Ihnen geöffnet. 13
Rund um die Intellibox lässt sich eine Vielzahl von digitalen Komponenten über das LocoNet verknüpfen. Dank des XBus-Adapters steht auch dem Einsatz der Lokmaus2 nichts mehr im Wege.
LocoNet – ein Netzwerk mit Tradition
Und jetzt alle zusammen … In MIBA-EXTRA Nr. 3 hat Rolf Knipper von einem aktuellen Anlagenprojekt in Digitaltechnik und seinem ganz eigenen Netzwerk berichtet. Heute nun wirft er einen Blick auf das „LocoNet“. Welche Vorzüge besitzt es und lohnt es sich vielleicht, sich neu zu orientieren?
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ei der Vielzahl der unterschiedlichsten Komponenten – seien sie zum Steuern oder Schalten gedacht – wünscht man sich natürlich eine gewisse Form der Normung. Kompatibilität heißt das Zauberwort; kann dies ein Netzwerk überhaupt ermöglichen?
Wurzeln in den USA Um direkt zu den einleitenden Worten eine Vorausantwort zu geben: nein, ein Netzwerk kann nicht grundsätzlich eine vollständige Kompatibilität auf einer Modellbahnlage gewährleisten. Gerade hierzulande sind die angebotenen Digitalsysteme (DCC, Motorola, Selectrix usw.) in sich derart unterschiedlich, dass man keine Aussage ohne Wenn und Aber geben kann. Gewisse Bauteile lassen sich miteinander einsetzen, aber von der „großen Freiheit“ kann nicht die Rede sein. 14
In den USA hat sich seit geraumer Zeit der DCC-Standard quasi als Norm herausgebildet. Man kann dies vielleicht wie bei den Videosystemen verstehen. Eine Norm setzt sich, aus den unterschiedlichsten Gründen, durch und verdrängt andere, vor allem wenn diese aus den europäischen Staaten kommen. Genau darin scheint der Siegeszug des VHS-Systems begründet zu sein. Eine leistungsstarke Firma hat sich den umsatzstarken US-Markt zu Eigen gemacht und kreiert damit den Standard. Dass dieser wiederum nicht schlecht oder minderwertig sein muss, beweist in der Modellbahnbranche die digitale DCC-Welt. Digitrax war dort Vorreiter und Schöpfer so mancher innovativen Idee. Dazu zählt auch sicher der LocoNet-Datenbus. Hierzulande bastelten viele Digitalentwickler an eigenen Bussen herum, mehr als einmal wurde da-
bei versucht das Rad neu zu erfinden, und kaum eine Firma wagte sich an die US-Philosophie heran. Grundgedanke war es, Steuergeräte ganz bequem und wahrlich einfach miteinander zu verknüpfen. Man muss dafür auch die Betriebsgewohnheiten der dortigen Kollegen berücksichtigen. Es wird viel mit der Hand auf langen Strecken gefahren und vor allem rangiert. Die vollautomatische Anlage ist absolut verpönt! Ein Handregler „am Mann“ und schon wird mit allen Vorzügen einer digital gesteuerten Lok perfekter Betrieb mit perfekten Fahreigenschaften gemacht. Die Firma Uhlenbrock aus Bottrop schuf hierzulande mit der Intellibox eine geeignete Ausgangsbasis für ein LocoNet-Netzwerk. Grund genug uns einmal intensiver mit der Thematik zu beschäftigen.
Intellibox als Basis Jedes digitale Netzwerk benötigt eine leistungsstarke Zentrale. Die Intellibox ist geradezu für den LocoNet-Bus prädestiniert, denn man hatte das Zusammenspiel bei der Entwicklung von AnMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
fang an im Auge. Mit dem LocoNet sollten alle weiteren (hauseigenen oder fremden) Komponenten und Steuergeräte verknüpfbar sein. Die eigentliche Kompatibilität entsteht somit über den Bus; im Grunde eine sehr gute Idee. Leider sind andere Hersteller im erhofften Umfang nicht mit auf den Zug – Pardon „Bus“ – gesprungen. Somit musste die Intellibox intern so manches Kunststück fertig bringen um trotzdem mit Fremd-Komponenten zu harmonieren. Hier sei vor allem an den s88Rückmeldebus gedacht. Eigentlich ist diese Variante für den LocoNet-Betrieb nicht erforderlich, aber aufgrund der vorhandenen von Märklin vorgegebenen Infrastruktur vieler Modellbahnen haben dies die Bottroper zusätzlich berücksichtigt. Nun gibt es auch bei Selectrix und anderen Systemen eine Rückmelde-„Mimik“. Alles dies zu beinhalten schaffte dann auch die Intellibox nicht mehr, oder die Kosten für eine solche Multikulti-Kiste hätten wahrscheinlich eher im nicht durchsetzbaren Bereich gelegen. Zurück aber zum LocoNet.
Auf der Rückseite der Intellibox stehen zwei LocoNet-Buchsen (B und T) zur Verfügung. Im Vordergrund ist eine weitere zusätzliche Fünffach-Verteilung zu sehen. So leicht lässt sich das System aufbauen.
DIGITAL-PRAXIS
Der Praxisfall Wie beschrieben nehmen wir als Ausgangsbasis die Intellibox. Sie besitzt gleich zwei LocoNet-Buchsen auf der Rückseite: LocoNet B und LocoNet T. Im Grunde ist es gleich, welche man mit den verfügbaren Geräten verbindet. Im Falle eines LocoNet-Boosters muss aber ausschließlich (!) die Buchse „B“ verwendet werden, da hier ein digitales Schienensignal anliegt. Die Buchse „T“ eignet sich in erster Linie für Hand- und sonstige Steuergeräte, die eben kein solches Signal benötigen. Übrigens, der Uhlenbrock Booster „Power 3“ besitzt keinen LocoNet-Anschluss; er wird über ein Flachbandkabel direkt mit der Intellibox verbunden. Im Grunde wäre die LocoNetOption zwar wünschenswert und auch technisch möglich gewesen, aber verschiedene Betriebsmöglichkeiten im Multifunktionsbereich wären damit nicht gegeben. Wieder einmal ein klassischer Fall von Kompromiss hinsichtlich der unterschiedlichen Digitalsysteme auf dem hiesigen Markt! Was ist nun tatsächlich möglich und auch sinnvoll? Schauen wir uns zunächst Kabel und Stecker an. Der aus zahlreichen anderen Anwendungen bekannte „Westernstecker“ dient als Verbindungselement. Das angesetzte Kabel ist sechspolig, wenngleich – wie MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Aus dem Telefon-Bereich sicherlich vielen Lesern schon bekannt: der Westernstecker samt sechspoligem Kabel. Durch die Klipstechnik sitzt der Stecker perfekt und sicher in der Buchse. Neben den diversen Verteilungen steht auch eine Kupplung (rechts) zur Kabelverlängerung zur Verfügung.
z.B. beim Telefon – nicht immer alle Adern belegt sind. Die Kabel samt Stecker gibt es daher auch fertig konfektioniert im einschlägigen Fachhandel und in Baumärkten. Uhlenbrock legt natürlich Wert auf die Feststellung, dass nur bei Verwendung der eigenen Kabelsortimente eine Garantie übernommen werden kann … Das kinderleichte Lösen und Zusammenfügen der Klipsstecker erleichtert den Netzaufbau sehr. Bei mobilen Handreglern kann man z.B. Buchsen in den Seitenblenden vorsehen und sich nach Bedarf blitzschnell mit einem Handregler vor Ort einklinken. Die Handhabung ist einfacher als bei den fünfpoligen DIN-Steckern, jedoch kann
die kleine Haltelasche mechanisch nicht beliebig belastet werden.
LocoNet-Komponenten Zum Aufbau des Netzwerks bietet Uhlenbrock recht preiswert eine Vielzahl von Elementen an. Dabei sind Leitungswege von 100 Metern und mehr für das System absolut kein Problem. Man muss allerdings bei wachsender Anzahl von Geräten deren Stromverbrauch berücksichtigen. Sie werden nämlich allesamt über den Bus mit Spannung versorgt. Diese dient ausschließlich der Energieversorgung der Geräte und hat mit der Digitalspannung am Gleis nichts zu tun! 15
Zwei Rückmelde-Decoder stehen bei Uhlenbrock auf der Lieferliste. Links für den Zweileiterbereich (8-fach) und rechts (16-fach) für den Mittelleiterbetrieb. Über Stromverbraucher auf dem Gleis erfolgt die Erkennung. Die Kabel gehören zum Lieferumfang. Rechts oben: Das Modul zur zusätzlichen LocoNet-Stromeinspeisung. Die Anschlussmöglichkeiten sind auf dem Gehäusedeckel unverwechselbar dargestellt. Rechts: Zur zusätzlichen Netzwerk-Stromversorgung ist auch ein Steckernetzteil erforderlich. Uhlenbrock bietet dafür ein komplettes Set einschließlich konfektionierter Kabel an.
Ein Rückmeldebaustein benötigt ca. 0,01 A und der Handregler „Fred“ um die 0,02 A. Das wäre noch nicht viel, aber das IB-Switch schlägt schon mit 0,14 A zu Buche. Rechnet man beispielhaft drei IB-Control, ein IB-Switch und die Intellibox zusammen, ist die maximale Belastbarkeit von 0,5 A beim LocoNet-Ausgang „T“ erreicht (bei der Buchse „B“ sind es gar nur 0,2 A!). Als Abhilfe hat man bei Uhlenbrock eine Netzeinspeisung vorgesehen. Sie besteht aus einem Kabelnetzteil und dem Element mit Eingangs- und Ausgangsbuchsen zum Einklinken in das Netz. Falls die Bus-Leitung bei der Intellibox an die Buchse B angeschlossen würde, könnten über das Modul keine Boostersignale gesendet werden. Alle Fahrregler, auch das Führerstandsfahrpult und die speziellen Handregler, das IB-Switch zum Schalten von Weichen und Fahrstraßen und das neue Switch-Control zum Anschluss eines selbst gebauten Drucktastenstellwerks lassen sich so mit der Zentrale wie auch untereinander (!) vernetzen. Der Clou ist: Auch Rückmeldungen kommen über die beiden Lieferformen 16
der Uhlenbrock-LocoNet-RückmeldeDecoder dazu. Angeboten wird eine Version für den Zweileiterbereich mit acht Gleisabschnitten und für den Mittelleiterbereich mit 16 Gleisabschnitten. Stromverbraucher wie Loks oder beleuchtete Wagen liefern aus definierten isolierten Bereichen ihren Aufenthaltsort an den Baustein und von dort über das Netz an die Zentrale und anderen Auswerteelementen zur Ausführung der gewünschten Schaltvorgänge. Die Module können von 1 bis 2048 adressiert werden, das reicht auch für Großanlagen. Der Joker dürfte aber sicherlich der neue XBus-Adapter sein (s.S. 63 in dieser Ausgabe). Wie gewohnt fügt er sich zunächst in das LocoNet-Netzwerk an einer beliebigen Stelle ein. Sind Sie Besitzer ein Lokmaus2 von Roco? Kein Problem, Sie können diese über die Westernbuchsen an den Adapter anschließen. Alle Möglichkeiten der Lokmaus stehen somit zur Verfügung. Der XBus beinhaltet natürlich noch mehr; es besteht die Möglichkeit die Lenz-Handregler LH100 und 200, das Lenz-Weichenkeyboard LW100, das
Roco-Weichenkeyboard, die Lenz-Digital-Plus-Compact-Einsteigersteuerung und diverse Arnold-Elemente (86220 und 86210) anzuschließen. Daneben kann man an dem RS-BusEingang Lenz-Rückmelder (LR100, LR101) und -Schaltempfänger (LS100) andocken. Damit hat man schon erfolgreich versucht – und natürlich auch umgesetzt! – fremde Bussysteme mit einzubinden und kompatibel zu machen. Über die Intellibox stehen darüber hinaus auch immer noch die Anschlüsse für s88-, Motorola- und DCCWeichendecoder zur Verfügung. Der Idealfall wäre natürlich, dass man mit dem LocoNet auch Weichendecoder ansteuern könnte. Dann wäre in der Tat nur noch eine Busleistung erforderlich. So ganz erfüllt sich also die Aussage der Überschrift noch nicht. Wer aber auf bestimmte Eingabegeräte wie z.B. ein Drucktastenstellwerk Wert legt oder besonders ausgedehnte Netze plant, sollte die Anschaffung einer LocoNet-fähigen Zentrale erwägen. Bereits vorhandene Eingabegeräte für den XBus ließen sich weiterhin über den Mausadapter benutzen. rk MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
M
it der Einführung von Digitalsteuerungen konnte der Verdrahtungsaufwand unter der Anlage verringert werden. Verschiedene Handregler und ihr Anschluss an die Digitalzentrale können aber im Mehrmannbetrieb schnell zu einem neuen „Kabelsalat“ führen – diesmal vor der Anlage. Gerade beim Ausstellungsbetrieb, bei dem Modularrangements nur vorübergehend aufgebaut werden und die Installation der Digitalsteuerung meist provisorisch erfolgt, tritt dieses Problem umso deutlicher auf. Nach leidlich schlechten Erfahrungen bei meiner letzten Ausstellung beschloss ich daher, die entsprechenden Anschlüsse für die Handregler gleich am Anlagenrahmen einzubauen. Hierdurch war auch eine Lösung gefunden, die es bei entsprechender Ausstattung ermöglichte, an allen Segmenten der Anlage Anschlüsse für die Handregler vorzusehen. Die Kabellänge als maximale Entfernung von der Zentrale spielt somit keine Rolle mehr. Da ich das Lenz-System nutze, waren die genormten DIN-Stecker der Handregler für mein Vorhaben bestens ge-
DIGITAL-PRAXIS
Buchsen und Stecker für Lokmaus & Co.
Regler am Rahmen Handregler am Anlagenrahmen anzuschließen, empfiehlt sich vor allem bei Modulanlagen, wo viele Betriebsstellen auf einer großen Länge verteilt sind. Sebastian Koch rüstete alle seine Module mit Anschlussmöglichkeiten für Handregler aus, sodass die Steuerung der Züge von allen Anlagenteilen aus erfolgen kann. Das einfache Vorgehen erläutert er im folgenden Beitrag. eignet, da sie stabil genug sind und so ein häufiges Einstecken ermöglichen. Die passenden fünfpoligen DIN-Buchsen sind zudem leicht erhältlich und lassen sich einfach im Anlagenrahmen montieren. Um mein Vorhaben zu verwirklichen zog ich einen vierpoligen Datenbus durch jedes Modul, an dem
beliebig zu den Anschlüssen für die Handregler abgezweigt werden konnte. Die einzelnen Anlagensegmente wurden dann mit Steckverbindungen versehen, sodass die Datenleitung verbunden werden konnte. Da die meisten Anlagenteile sowieso Steckverbindungen besitzen, um Wei-
Der Verteiler von Lenz mit Frontplatte eignet sich dazu, den Anschluss von Handreglern an den Anlangenrahmen zu verlagern.
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L (+)
M (-) A
B
nicht verwendet
nicht verwendet L (+) A
Links: Wenn eine Lokmaus2 an einen DIN-Stecker gelötet wird, müssen die einzelnen Drähte wie abgebildet angeschlossen werden, rechts zum Vergleich die Western-Buchse. Unten: Die schematische Darstellung der Ringleitung verdeutnicht verwendet licht das Anschließen der Handregler an fast jedem Punkt der M (-) Modulanlage. Die Belegung der DIN-Stecker und -Buchsen ist B ebenfalls aus der Grafik ersichtlich.
L (+)
L (+)
A
A
B
B
M (-)
M (-)
Der Verteiler von Lenz ermöglicht den Anschluss von zwei Handreglern mit DIN-Steckern sowie einem Eingabegerät mit Western-Stecker. Unten: Mit einer Stichsäge wird ein Loch in den Anlagenrahmen gesägt, das so bemessen sein muss, dass die Leiterplatte des Lenz-Verteilers hindurchpasst, außen aber genug Platz bleibt um die Frontplatte mit Schrauben befestigen zu können.
chen oder andere Verbraucher ansteuern zu können, kann der Datenbus auch an bereits vorhandenen Steckverbindungen untergebracht werden. An einer Stelle muss dann der Anschluss an die Zentrale erfolgen. Es ist aber auch möglich, die Zentrale über einen der Ausgänge am Anlagenrahmen anzubinden. Hierzu muss dann nur ein Kabel verwendet werden, welches einerseits über einen DIN-Stecker verfügt und an der anderen Seite mit der Zentrale über die Schraubanschlüsse verbunden werden kann. Lenz bietet einen Verteiler an, der es ermöglicht, zwei Handregler und auch eine Lokmaus2 von Roco anzuschließen. Diese Leiterplatte kann ebenfalls mithilfe von vier Drähten an eine Zentrale angeschlossen werden. Da sie auch mit Frontplatte geliefert wird, ist es ein Kinderspiel, diesen Verteiler an der Vorderseite des Anlagenrahmens zu befestigen. Ich installierte ihn in der
Rechts: Der Anschluss des Verteilers erfolgt über Schraubanschlüsse, die deckungsgleich mit denen an der Lenz-Zentrale sind. Fotos: Sebastian Koch
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Nähe des Schaltpultes für meinen Bahnhof. Für den Einbau war eigentlich nur ein größeres Loch im Anlagenrahmen erforderlich, welches mit einer Stichsäge eingearbeitet wurde. Die Abmessung ist so zu wählen, dass die Leiterplatte hindurchpasst und die Frontplatte außen noch mithilfe von kleinen Schrauben befestigt werden kann. Der Anschluss der Platine erfolgte mit vier Leitungen an den Schraubklemmen L, M, A und B der Lenz-Zentrale. In etwa 13 mm starke Bohrungen werden die DIN-Buchsen im Anlagenrahmen eingesetzt. Das Anlöten der Drähte an die Buchsen sollte aus Gründen der einfachen Zugänglichkeit vor dem Einbau erfolgen.
Anschluss mit Buchsen Zum Anschluss der Handregler wurden im Anlagenrahmen herkömmliche fünfpolige DIN-Buchsen vom Typ 4 installiert, die in jedem Elektronik-Fachgeschäft erhältlich sind (z.B. Conrad Art.Nr. 738140-33). Beim Verdrahten der Steckplätze sollte genau gearbeitet werden, da eine falsche Belegung zu Schäden an den Handreglern führen kann. Zum Anschluss der Buchsen können die Steckverbindungen am Modulende dienen oder Verteiler in Form von Lötleisten vorgesehen werden. An die Lötleisten können dann die einzelnen Buchsen angeschlossen werden. Der Einfachheit halber sollten für die einzelnen Drähte des Datenbusses unterschiedliche Farben verwendet werden, sodass die Zuordnung zu den Anschlüssen zweifelsfrei erfolgen kann.
Lokmaus2
Die Lokmaus erhielt einen DIN-Stecker – dieser ist um einiges robuster als Western-Stecker. Unten: Der Anschluss von Handreglern kann über die DINBuchsen an vielen Punkten der Anlage erfolgen. Mithilfe des umgelöteten DIN-Steckers können auch Roco-Lokmäuse an das XpressNet angeschlossen werden.
Neben den Handreglern von Lenz hatte ich auch noch Lokmäuse der zweiten Generation von Roco in meinem Fundus. Da es mir nun möglich war, sehr viele Handregler an der Anlage zu verteilen, wurden die Lokmäuse ebenfalls mit einem DIN-genormten Stecker (fünfpolig, Typ 4; Conrad 737445-33) versehen, der sowohl in die Lenz-Zentrale als auch in die Buchsen im Anlagenrahmen passt. Ein Steuern von Lokomotiven ist möglich, obwohl die Lokmäuse einige Fähigkeiten verlieren. Das Programmieren von Lokadressen oder Decodereigenschaften mit den Lokmäusen fällt fortan weg. Mit den vier Funktionstasten können auch nur die ersten vier Funktionen an den Decodern angesteuert werden. Das Fahren einer analogen Lokomotive, die im LenzSystem die Adresse „0“ hat, ist nicht möglich, da eine Null an der Lokmaus nicht eingestellt werden kann. Sebastian Koch MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
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MARKTÜBERSICHT
Handregler für Digitalsteuerungen
Wa(h)l zum Mobi-Dig Den Wunsch, seinem Zug auf der Modellbahn möglichst frei folgen zu können, haben Modellbahner schon seit langem. Handregler – ob mit Kabel- oder Funkverbindung – machen den Digital-Anwender mobil. Dr. Bernd Schneider stellt die derzeit verfügbaren Geräte zur Auswahl.
B
evor ein Blick auf das Angebot an mobilen Handreglern geworfen wird, erscheinen einige Vorbetrachtungen angemessen, folgen die Handregler doch der Philosophie ihrer jeweiligen Entwickler. Die von den Entwicklern vorgedachten Anwendungsszenarien beeinflussen den Funktionsumfang und das Design maßgeblich. Grundsätzlich können die mobilen Handgeräte in drei Gruppen eingeteilt werden: • Es wird nur der reine Fahrbetrieb unterstützt. • Neben dem Fahrbetrieb ist auch das Schalten von Weichen und/oder Fahrstraßen vom Handgerät aus möglich. • Das mobile Handgerät erlaubt das Ansprechen aller Funktionen der Zentraleinheit oder ist letztendlich 20
die Benutzeroberfläche der Zentraleinheit selbst. Aus diesen drei Basis-Anwendungsszenarien resultieren einige Anforderungen an die Gestaltung der Handgeräte.
Fahren Geräte, die nur den Fahrbetrieb unterstützen, benötigen im Extremfall nur ein Bedienungselement, mit dem gleichzeitig Fahrtrichtung und Geschwindigkeit eingestellt werden kann. Dieses Bedienungselement kann ein Dreh- oder Schieberegler sein. Schieberegler weisen konstruktionsbedingt Endanschläge auf. Eine Mittelstellung ist möglich, muss aber nicht prinzipiell vorhanden sein. Beim Drehregler sind
sowohl Bauweisen mit End- und Mittelanschlag (wie beim klassischen „Trafo“ der Gleichstrombahnen), nur mit Endanschlägen („Märklin-Trafo“) als auch ohne Endanschläge möglich. Im letztgenannten Fall handelt es sich um einen Drehimpulsgeber. Drehen bewirkt eine Geschwindigkeitsänderung. An der Reglerstellung lässt sich nicht erkennen, welche Geschwindigkeit eingestellt ist – im Gegensatz zu den Reglern mit Endanschlägen, bei denen der Drehwinkel Rückschlüsse auf die eingestellte Geschwindigkeit zulässt. Bei Reglern mit Endanschlägen oder Mittelstellung kann hierüber auch die Fahrtrichtung gewählt werden. Beim Drehimpulsgeber kann der Fahrtrichtungswechsel wahlweise über einen Schalter oder Taster ausgelöst werden oder der Fahrtrichtungswechsel erfolgt, wenn ein Fahrzeug „über den Stillstand hinaus“ abgebremst wird. Ein Fahrtrichtungsschalter oder -taster kann konstruktiv mit dem Drehknopf vereint sein.
Fahren und Schalten Sollen über das Handgerät auch Schaltfunktionen ausgelöst werden können, so sind weitere Bedienelemente von Nöten. Es muss eine Weiche ausgewählt („adressiert“) und der SchaltMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
befehl Gerade/Abzweig bzw. rot/grün muss abgesetzt werden können. Zur Adressierung einer Weiche bzw. allgemein der Schaltausgänge eines Decoders sind verschiedene Ansätze denkbar: Die Nummer einer Weiche (oder Fahrstraße) wird direkt eingegeben oder es erfolgt die Adressierung einer Weichengruppe mit aufeinander folgenden Adressen. Die Weichen einer solchen Weichengruppe können dann gestellt werden ohne eine neuerliche Adresswahl vorzunehmen. Die Adresswahl kann wahlweise über Tasten oder über den Drehregler erfolgen. Während die Adresseingabe per Tasten prinzipiell ohne Anzeigeeinheit („Display“) am Handgerät auskommt, erfordert die Adresseingabe per Drehregler nahezu zwingend eine Anzeige.
oder auch steckbar ausgeführt sein. Das „lose Ende“ ist mit einem Stecker entsprechend der jeweiligen Bus-Norm versehen.
Steuerungsanweisungen ausgelöst. Als Tastentelefon kann natürlich auch ein schnurgebundenes Telefon verwendet werden, wobei der eigentliche Sinn jedoch verloren geht. Erst mit dem Einsatz eines Schnurlos-Telefons entsteht hier der Nutzen. Die Reichweite von Schnurlostelefonen beträgt in Gebäuden je nach Bauweise 30 bis 50 m – auch durch Decken und Wände, was im Modellbahnkeller in aller Regel nicht der Fall ist – und im Freien bis zu 300 m. Damit sind selbst ausgedehnte Gartenbahnanlagen bedienbar. Ein zweites Beispiel für Technik-Konvergenz ist der in MIBA 6/2003 vorgestellte LokPalm: Ein kleiner Taschencomputer wird per Adapter an das LocoNet angeschlossen und schon kann über den mit einem Stift zu bedienenden Computer die Modellbahn gesteuert werden. Die gegenwärtige Lösung ist noch nicht „ausgereizt“: Das vergleichsweise große Display der Taschencomputer – seit einiger Zeit sogar in Farbe – könnte auch als mobiles Gleisbildstellpult, zur Überwachung von Rückmeldungen oder als LocoNet-Monitor verwendet werden.
Licht & Funk
Zukunftsperspektiven
Neben der Verbindung zwischen Bus und Handgerät per Kabel sind Funkund Infrarotverbindungen möglich, wie sie auch bei den Fernbedienungen aus der Unterhaltungselektronik bekannt sind. Dominant sind dort Infrarot-Fernbedienungen, die sich auch in anderen Geräten der Telekommunikations- oder Computertechnik finden. In der Telekommunikations- und Computertechnik verschieben sich die Marktanteile jedoch ständig in Richtung Funk. Gerade mit der Einführung des Bluetooth-Standards ist noch einmal massiv Bewegung in den Markt gekommen.
Durch die beobachtete Konvergenz aufmerksam geworden, fallen weitere Möglichkeiten auf: Ein Infrarot-Empfänger an der Zentrale oder als Spezialdecoder kann über „normale“ InfrarotFernbedienungen aus der Unterhaltungselektronik angesprochen werden. Elektronik-Versender bieten Fernbedienungen an, deren Tastenbelegung frei bestimmt werden kann. Dabei sind die Tasten als druckempfindliche Bereiche einer LCD-Anzeige realisiert, sodass auch die Beschriftung universell angepasst werden kann. Neuere Taschencomputer werden zunehmend auch mit der Funktechnik BlueTooth ausgestattet, sodass sich hier mit Verfügbarkeit eines „BlueToothBus-Interface“ nicht nur Palms, sondern auch Pocket-PCs zum dann schnurlosen Betrieb heranziehen lassen – und das Kabel zwischen Interface und PC wird gleich mit ersetzt. Daraus ergibt sich dann wieder die Frage, warum der Taschencomputer das Digitalsystem nicht gleich direkt steuert, statt indirekt über den PC …
Größen und Formen, aber auch PunktGrafiken angezeigt werden, was variantenreiche und elegante Formen der Ausgaben erlaubt.
Kabelanschluss Der Anschluss erfolgt meist per Kabel, verwendet werden Rund- oder Flachkabel; bei Rundkabeln können diese auch als Spiralkabel vorliegen. (Nudeln können ebenfalls in Rund- oder Flachform vorliegen, können aber auch als Spiralnudeln verzehrt werden. Anm.d. Red.) Die Anschlüsse am Handgerät können entweder fest angeschlossen
Multifunktion Übernimmt das Handgerät Eingabefunktionen, die sonst an der Zentrale vorgenommen würden oder ersetzt es im Extremfall die Bedienelemente der Zentrale, so sind eine Reihe weiterer Bedienelemente erforderlich, um die Mehrfachbelegung eines Bedienelementes mit unterschiedlichen Funktionen in erträglichen Grenzen zu halten. Eine Anzeige auf dem Handgerät erscheint zwingend erforderlich, da neben Fahren und Schalten auch das Programmieren von Lokdecodern und stationären Decodern sowie die Konfiguration des Digitalsystems hierüber erfolgen muss.
Bedienung Neben den Dreh- oder Schiebereglern kommen bei allen Geräten noch Schalter oder Taster zum Einsatz. Hier lassen sich Kippschalter, Wippschalter, Drehschalter in verschiedenen Bauarten und Taster in gleichfalls verschiedenen Bauformen unterscheiden. Zur Anzeige werden einzelne Leuchtdioden als Statusmeldungen, SiebensegmentAnzeigen zur Ausgabe von Zahlen (und ggf. stilisierten Buchstaben) in Leuchtdioden- (LED-) oder Flüssigkristall(LCD-)Technik eingesetzt. Eine komfortable und flexible Ausgabe erlauben sog. Vollgrafikdisplays, die meist in LCD-Technik realisiert sind. Auf Vollgrafikdisplays können Ziffern und Buchstaben in verschiedenen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Technik-Konvergenz Das Zusammenwachsen verschiedener, ursprünglich getrennter Bereiche („Konvergenz“) kann auch in der Modellbahn-Elektronik beobachtet werden: Der PhoneNet-Adapter von Lenz stellt die Verbindung zwischen einem Tastentelefon und dem XPressNet her. Über das Tastentelefon werden alle
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LokTerminal (HKE)
Lokmaus 1 (Roco)
Auf dem Foto des LokTerminals wurde das Anschlusskabel nicht etwa vergessen, vielmehr kommt das Gerät ohne ein solches aus: Über den RF-Bus, einem von HKE entwickeltem Format, kommuniziert das Gerät per Funk wahlweise mit der hauseigenen Zentrale oder den neuen Empfangsmodulen „LokKonvert“. Die Empfangsmodule sind in drei Ausführungen für den Anschluss an LocoNet, XPressNet oder den I2C-Gerätebus erhältlich. Die Bedienung des LokTerminals erfolgt vollständig Menü-orientiert, das im LCD-Vollgrafikdisplay angezeigt wird. Die Steuerung geschieht mittels Tasten, die in drei Gruppen eingeteilt sind: Ganz oben befinden sich drei Tasten zur Menü-Steuerung bzw. zur Betriebsartenwahl, darunter sind sieben Tasten für die Loksteuerung angeordnet und unten befindet sich der Ziffernblock aus zwölf Tasten zur Ziffern- und Texteingabe.
Bei der Vorstellung der Lokmaus schlug die Begeisterung damals hohe Wellen. Das Konzept ist „cool“: Reduzierung aller Bedienungselemente auf das notwendige Minimum bei gleichzeitigem Erhalt klassischer bzw. gewohnter „Instrumente“. Drehknopf mit 320°-Drehwinkel und fühlbarer Mittelstellung sowie mittig in der Drehachse angeordnetem Nothalt-Knopf und zwei Tasten für Sonderfunktionen. Mittels achtstelligem Schiebeschalter kann eine von acht Lokomotiven zur Steuerung ausgewählt werden. Die gesamte Anzeige beschränkt sich auf eine rote Leuchtdiode.
Lokmaus 2 (Roco) War die Lokmaus 1 rein für den Fahrbetrieb geschaffen, erlaubt die Lokmaus 2 auch das Programmieren von Lokdecodern und statt der Auswahl einer Lokadresse aus einer vordefinier-
ten Liste die freie Eingabe einer Lokadresse. Beibehalten wurde der Drehknopf mit Mittelstellung, jetzt aber nur noch mit einem Drehwinkel vom 270°. Die zwei Funktionstasten wuchsen auf vier zuzüglich einer Taste für die Beleuchtung (*). Nothalt (STOP) ist als eigene Taste ausgeführt. Drei weitere Tasten dienen der Betriebsartenwahl (P für Programmieren) und der Adresseingabe (Pfeil nach oben, Pfeil nach unten). Auskunft über die gewählte Funktion bzw. Lokadresse gibt eine zweistellige LED-Siebensegmentanzeige.
Control-Handy (Trix) Das Control-Handy von Trix wird an den SX-Bus des Selectrix-Systems angeschlossen. Es verfügt über eine zweizeilige, acht Zeichen breite, alphanumerische LCD-Anzeige. Zur Eingabe steht ein 12-Tasten-Feld sowie zum Fahren zusätzlich ein 6-Tasten-Feld zur Verfügung. Mit dem Control-Handy können Lokomotiven gesteuert, Decoder und Systemeigenschaften programmiert und Schaltfunktionen an stationären Decodern ausgelöst werden.
HC01 (MÜT) Das Hand Control HC01 ist sehr kompakt gebaut. Es verfügt über einen Drehregler (270°) mit Mittelstellung sowie zwei kleine, 10-stellige Drehschalter zum Einstellen der Lokadresse. Daneben sind noch vier Tasten – jeweils mit einer LED bestückt – auf dem Gerät angeordnet. Sie dienen zum Betätigen der Fahrzeugbeleuchtung und der Hornfunktion sowie zum Bestätigen einer Adresseingabe sowie 22
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Auslösen der Nothalt-Funktion. Die Leuchtdioden in den Tasten geben jeweils Rückmeldung über den Status der jeweiligen Funktion.
HC05 (MÜT) Der funktionsreichere „große“ Bruder Hand Control 05 verfügt über einen Wipptaster mit Mittelstellung zum Beschleunigen und Abbremsen sowie einen Wippschalter zur Fahrtrichtungswahl. Für die Licht- und Hornfunktion sind zwei weitere Taster vorhanden, ebenso wie für das Bestätigen einer Eingabe und den Nothalt (letzterer als auffällig rote Taste). Die Eingabe einer Lokadresse erfolgt gleichfalls mittels des Wipptasters. Die Adresse wird in der 4stelligen LED-Siebensegmentanzeige dargestellt, die auch den Status der Licht- und Hornfunktion anzeigt.
Twin-Handregler (Fleischmann) Der schon von FMZ bekannte Schieberegler wird als Variante auch für die Verwendung mit der TwinBox oder dem LokBoss angeboten. Mittels Adapter ist auch ein Betrieb am LocoNet möglich. Die Regler verfügen über einen Schieberegler mit Mittelstellung und insgesamt 10 cm Regelweg. Außerdem gibt es zwei frei belegbare Wippschalter. Eingabemöglichkeiten für eine Lokadresse existieren nicht, diese Angaben erhält der Twin-Handregler von der Twin- oder IntelliBox, die über entsprechende Möglichkeiten zur Einstellung im Konfigurationsmenü verfügt. Dort wird auch die Funktion (Loknothalt, Gesamtnothalt, Beleuchtung, Sonderfunktion) der beiden Handregler-Schalter festgelegt.
Die sechs Zeichen breite, zweizeilige Anzeige zeigt die Eingaben bzw. Rückmeldungen an. Eine zusätzliche Zeile informiert über den Status der Funktionen. Mit kleinen Dreiecken wird die Fahrtrichtung der Lok angezeigt und ein als Glühbirne gestaltetes Symbol zeigt an, ob Licht eingeschaltet ist oder nicht.
LH30 compact (Lenz) Auffällig ist bei diesem Handregler der große Knopf des Drehreglers (320°, keine Mittelstellung). Daneben verfügt der LH30 noch über acht Tasten. Diese dienen dem Einstellen einer Lokadresse (+/–), dem Wechsel der Fahrtrichtung (Pfeil nach oben, Pfeil nach unten) und dem Schalten der Funktionsausgänge (F0, F1 und F2). Wird F1 oder F2 zusammen mit einer der beiden Pfeiltasten betätigt, so werden die Funktionsausgänge F3 oder F4 angesprochen. Rückmeldung über Lokadresse, Geschwindigkeit und Status der Funk-
tionsausgänge liefert eine 3-stellige Siebensegmentanzeige, die sich hinter der Blende verbirgt. Neben dem Fahrmodus verfügt der LH30 auch über einen Schaltmodus. Auch hier erfolgt die Adresswahl mittels der Plus- und Minus-Tasten. Der Schaltbefehl wird dann über die Tasten F0 oder F1 ausgelöst.
LH90 (Lenz) Obschon sich LH30 und LH90 vom äußeren Bild und von den Eingabemöglichkeiten her sehr ähneln, unterscheiden sich die inneren Werte. Der LH90 unterstützt neben Fahren und Schalten auch das Programmieren von Lokdecodern. Auch hier erfolgt das Einstellen der Geschwindigkeit über einen großen Drehregler, die Fahrtrichtungswahl aber über einen (für Rechtshänder im Einhand-Betrieb quasi unerreichbaren) Kippschalter mit Mittelstellung. Zur Ausgabe verfügt der LH90 über eine 4stellige LED-Siebensegmentanzeige.
LH100 (Lenz) Der LH100 erlaubt das Steuern von Lokomotiven, das Programmieren von Lokdecodern, das Ansteuern von stationären Decodern sowie das Auslesen bzw. Empfangen von Rückmeldungen – sowohl Gleisbesetztmeldungen als auch Stellungsmeldungen von Weichendecodern – und das Einstellen von Systemeigenschaften. Die gesamte Bedienung erfolgt über Tasten, wobei die fünf Tasten für den Fahrbetrieb in Form und Größe auffallen. Farblich hervorgehoben ist auch die Nothalt-Taste. 16 weitere Tasten dienen der Eingabe von Adressen und dem Auswählen von Befehlen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
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Delta mobil (Märklin) Zweckmäßig, aber leider nur für das eingeschränkte Märklin-Delta-System verwendbar, ist das mit einer minimalistischen Oberfläche aufwartende Delta mobil von Märklin: Ein 270°-Drehregler mit Mittelstellung, ein Schiebeschalter mit vier Positionen zur Auswahl der zu steuernden Lok und ein Drucktaster für den Nothalt bilden die gesamte „Benutzerschnittstelle“.
FRED (Uhlenbrock) Im Umfeld des Fremo (Freundeskreis Europäischer Modellbahner e.V.) entstand vor Jahren im Selbstbau ein einfacher Handregler. Zusammen mit Uhlenbrock erfolgte nicht nur die industrielle Fertigung, sondern auch eine Erweiterung des ursprünglichen Funktionsumfangs. Der Handregler wird per LocoNet betrieben und kann bis zu vier Lokomotiven samt Licht- und bis zu acht Sonderfunktionen steuern. Eine NothaltTaste ist ebenfalls vorhanden. Der Drehregler ist als Drehimpulsgeber ausgeführt und besitzt rechts wie links keinerlei Anschläge. Die Wahl der Fahrtrichtung erfolgt über einen kleinen Kippschalter. Die zu steuernden Lokadressen werden an der Digitalzentrale der Anlage (Intellibox oder eine andere, Dispatchfähige Zentrale mit LocoNet-Anschluss) eingestellt und durch einen Tastendruck vom FRED übernommen (Dispatch-Modus), der die Adresse speichert. So kann FRED vom LocoNet getrennt und an anderer Stelle wieder eingesteckt werden, ohne dass die Einstellungen verloren gehen. Der erweiterte Modus wird nur von 24
der Intellibox und Fleischmanns TwinCenter unterstützt. Im Konfigurationsmenü der Zentrale können jedem FRED bis zu vier Lokadressen zugewiesen werden, die dann mithilfe der [lok#]Taste und der Funktionstasten F1 bis F4 angesprochen werden können. Rückmeldungen über Fahrtrichtung und Status der Funktionsausgänge liefern entsprechende LEDs.
DAISY (Uhlenbrock) Wie FRED, so wird auch der DAISYHandregler per LocoNet betrieben. Neben der Steuerung der Lokomotiven können bis zu 256 Schaltadressen angesprochen werden. Zentrales Bedienelement ist auch bei DAISY der Drehregler, wiederum als Drehimpulsgeber ausgeführt. Er dient zur Auswahl von Lok- oder Schaltadressen und natürlich zur Geschwindigkeitseinstellung. Ein Druck auf den Knopf führt zur Fahrtrichtungsumschaltung. Zum Betätigen von Licht- und Sonderfunktionen sind weitere Tasten vorhanden, gleichfalls zur Betriebsartenwahl, zu der auch das Programmieren von Lokdecodern zählt. Eine vierstellige LED-Siebensegmentanzeige zeigt Adressen und Geschwindigkeiten etc. an.
Universal-Handy (LGB) Eine interessante Lösung bietet LGB für sein Mehrzugsteuerungssystem an: Die Handregler können wahlweise mit Kabel verwendet oder mit einem Funkmodul aufgerüstet werden und so schnurlos einsetzbar sein. Der dazu notwendige Funkempfänger kann wahlweise an die Zentraleinheit oder einen „analogen“ Trafo angeschlossen
werden und so auch dort den Betrieb per Handgerät realisieren. Das Universal-Handy (55015) erlaubt das Ansteuern von stationären Decodern. Durch den Druck auf „F“ und eine der Funktionswahltasten wird die entsprechende Funktion angewählt, danach wird über die Zifferntaste die Adresse eingegeben und mittels der großen „Richtungstasten“ am unteren Ende des Gerätes der Schaltvorgang ausgelöst. In gleicher Art erfolgt auch die Steuerung von Lokomotiven bzw. mobilen Decodern, hier dienen die Richtungstasten zum Beschleunigen und Bremsen. Nach erfolgter Eingabe einer Lokadresse können Sonderfunktionen über die Tasten 1 bis 8 und die Fahrzeugbeleuchtung über die Taste 9 gesteuert werden.
Lok-Handy (LGB) Das Lok-Handy (55016) ist mit einem Drehregler ausgestattet, dessen Mittelstellung per Schiebeschalter wahlweise ein- oder ausgeschaltet werden kann. Eine gelbe Kontroll-LED zeigt dabei die Fahrtrichtung an. Die Fahrtrichtungsumschaltung erfolgt bei der Betriebsart ohne Mittelstellung durch ein Drehen über den Nullpunkt hinaus. Die Tasten 1 bis 8 steuern auch hier wieder direkt den jeweiligen Funktionsausgang an; die Taste 9 schaltet die Fahrzeugbeleuchtung.
Hand1 (Uwe Magnus) Der Handregler Hand1 verfügt über einen Drehknopf zur Einstellung der Geschwindigkeit und Fahrtrichtung sowie vier Tasten mit LED-Rückmeldung für Nothalt, Licht- und Horn-Funktion soMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
wie zur Bestätigung der Eingabe von Lokadressen. Die Lokadressen werden über zwei kleine Drucktastenwalzen eingestellt, die die eingestellte Adresse auch gleich anzeigen.
Hand2 (Uwe Magnus) Hand2 besitzt ein beleuchtetes, zweizeiliges und acht Zeichen breites Anzeigefeld in LCD-Technik. Zur Steuerung von Lokomotiven verfügt er über einen Drehimpulsgeber mit Taste sowie drei Tasten für die Funktionen Licht, Horn und Nothalt.
Hand4 (Uwe Magnus) Hand4 – wie Hand1 und Hand2 Selectrix-kompatibel – erlaubt neben der Steuerung von Lokomotiven auch das Auslösen von Schaltfunktionen. Die Möglichkeit, komplette Weichenstraßen per Knopfdruck zu schalten, befindet sich derzeit noch in Vorbereitung. Zur verständlichen Benutzerführung für die umfangreichen Funktionen verfügt das Gerät über ein vierzeiliges, beleuchtetes LC-Display mit 4 x 16 Zeichen. Es bietet intern eine Lokliste, in der die Lokomotiven mit ihrem Namen oder ihrer Betriebsnummer verzeichnet werden können – eine Funktion, die sonst nur noch das LokTerminal von HKE bietet. Die Eingaben erfolgen hier jedoch nicht über die Tastatur, sondern mittels des Drehreglers. Eine erwähnenswerte Besonderheit ist noch das eingebaute Computer-Interface, das nicht nur ein Update der Handregler-Software erlaubt, sondern auch eine vollständige Verbindung zum Sx-Bus erlaubt – womit der mobile Einsatz des Handreglers natürlich eingeschränkt wird. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Ein subjektives Fazit Das Angebot an Handreglern erscheint recht reichhaltig. Quasi alle Bus-Systeme erlauben das An- und Abstöpseln der Handgeräte während des Betriebes, womit ein „Herumlaufen und Steuern“ möglich ist. Die Auswahl eines Handgerätes wird in der Regel von den eigenen Vorlieben und den Anwendungsszenarien geprägt sein. Handregler ohne Möglichkeit der Adresseingabe erhalten ihre Lokadresse von der Zentrale zugewiesen (per Konfiguration oder im sog. Dispatch-Modus). Die Konzentration liegt hier rein auf dem Fahrbetrieb. Sollen Schaltfunktionen ausgelöst werden können, sind zwangsläufig mehr Eingabemöglichkeiten von Nöten: Das Auswählen einer Schaltadresse per Plus- und Minus-Tasten kann – gerade bei zahlreichen „Schaltaufträgen“ – nervtötend sein. Wenn zumindest Fahrstraßen definiert werden könnten … Grundsätzlich erscheint bei einem größeren Funktionsumfang auch eine Anzeige zur Ausgabe und zur Dialogführung zweckmäßig und erleichtert insbesondere Gelegenheits-Anwendern das Leben. Dass ein Drehregler nicht unbedingt „besser“ zu bedienen sein muss als eine Tastenlösung, zeigt der Wipptaster des HC05 von MÜT. Die schlanke Bauform des Gerätes erlaubt ein ermüdungsfreies Betätigen des Tasters mit dem Daumen. Nachteilig fiel beim Testgerät jedoch das im Vergleich zu anderen Geräten recht widerspenstige Kabel auf, das auch beim HC01 verwendet wird. Bezüglich der Anschlusskabel können die Lenz- und Uhlenbrock-Geräte einen Pluspunkt durch die Verwendung eines Spiralkabels für sich verbuchen.
Das Kabel hängt nicht auf dem Boden herum, kann jedoch auch nicht auf die Länge gebracht werden, die die Kabel der anderen Geräte aufweisen – ohne dass eine erhebliche mechanische Belastung auf die Steckbuchsen wirkt.
Fehlendes Zubehör Erwähnenswert erscheinen noch einige weitere Kleinigkeiten, insbesondere was die Ablage der Handgeräte betrifft. Immerhin bei drei Geräten ist hieran gedacht worden: Der TwinHandregler kann mittels einer Montageleiste am Anlagenbrett o.ä. „weggesteckt“ werden, die Lokmaus2 verfügt rückseitig über eine Bohrung und kann aufgehängt werden und das LH100 über einen Gürtelclip. Ablagelösungen müssen nicht unbedingt aufwändig sein, eine „Mausgarage“ zur sicheren Ablage am Anlagenrand schont Anlage wie Handgerät. Für drahtlose Geräte könnte diese „Mausgarage“ gleichzeitig als Ladestation dienen. Zweckmäßig wäre für solche ungebundenen Geräte auch eine Halskordel zum Umhängen oder ein Gürtelfuteral.
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Brückenschläge
Mausadapter
Handregler werden in der Regel nicht fest angeschlossen, sondern werden zum Ort des Geschehens mitgenommen – eben „walk around control“. Schnurgebundene Handgeräte benötigen dazu entweder Verlängerungen oder entsprechende Anschlüsse an geeigneten Stellen. Sowohl für den XBus als auch für das LocoNet sind entsprechend bestückte Panels erhältlich. Der Selbstbauer kann auf handelsübliche sog. Western-Anschlüsse aus dem Telefonbau-Umfeld für das LocoNet oder 5-polige DINBuchsen aus dem Hifi-Umfeld für den XBus zurückgreifen. Beides ist im einschlägigen Versand erhältlich.
Die Lokmaus2 von Roco harmoniert an sich mit dem XBus (siehe gesonderten Artikel ab Seite 17). Eine Verwendung mit dem LocoNet wird erlaubt durch eine entsprechende Anschlussbox (Uhlenbrock 63840). Sie verbindet bis zu drei Mäuse mit dem LocoNet. Die Programmierfunktion für Lokdecoder der Lokmaus2 ist dabei jedoch funktionslos.
LokKonvert Um das LokTerminal von HKE nicht nur an der eigenen Zentrale betreiben zu können, bietet HKE eine ganze Familie von Adaptern an. Die Adapter empfangen die im HKE-eigenen Format ausgestrahlten Signale des LokTerminals und übersetzen diese wahlweise für XBus, LocoNet oder den I2C-Bus von Märklin/Arnold digital. Der PC-Anschluss ist bisher nur für ein mögliches Update der Firmware des Konverters oder des LokTerminals vorgesehen. Das Laden des LokTerminalAkkus erfolgt praktischerweise gleichfalls durch das Anstecken an LokKonvert.
Die in den USA angebotenen drahtlosen Geräte besitzen in aller Regel keine Zulassung für den Einsatz in der BRD, lediglich die per Infrarot kommunizierenden Geräte oder die „KabelVersionen“ sind erlaubt. Handgeräte werden unter anderem von CVP (www.cvpusa.com), Digitrax (www.digitrax.com), North Coast Engineering (www.ncddcc.com) und MRC (www.modelrec.com) angeboten.
Telefonieren mit dem XBus Der XpressNet Phone Adapter von Lenz stellt Verbindung zwischen einem Tastentelefon und dem X-Bus her, so dass mittels der Tasten am Telefon die Steuerung von Lokomotiven möglich ist. Verwendbar ist dabei quasi jedes Schnurlos-Telefon – aber natürlich auch jedes Tastentelefon mit Schnur … Dr. Bernd Schneider
Der Blick über den Teich In den USA und Kanada gibt es eine ganze Reihe von Anbietern, die Komponenten für digitale Mehrzugsteuerungen und eben auch Handregler („Walk around controls“, „mobile throttles“) anbieten. Die Systeme sind allesamt für das DCC-System nach NMRA-Norm konzipiert. Als Bus wird in aller Regel LocoNet oder XBus verwendet – somit sind sämtliche kabelgebundenen Handgeräte auch hierzulande verwendbar.
26
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2003) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Adressumfang
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
CT-Elektronik
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
1200 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
800 mA
ja
ja
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
800 mA
ja
ja
CT-Elektronik
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
800 mA
ja
ja
DCX 74
MM(14,28),SX(31)
CT-Elektronik
DCC (14/28/128)
ja
ja
DCX 50
CT-Elektronik DCX 70 CT-Elektronik DCX 73S/73N
Ohne Abb.
Ohne Abb.
DCC/lang*16
DCX 80/A3
3000 mA
DCX 80/A6
6000 mA
Digitaltrain
Motorola
LDEC 16080
14
Digitaltrain
Motorola
LDEC 3000 *12/*13
14
Digitaltrain
Motorola
MiniDec AC
14
MiniDec DC
14
80
1300 mA
nein
nein
80/255*7
2000 mA
nein
nein
80/255*7 80/255*7
1300 mA
nein
nein
1300 mA
nein
nein
Digitrax
DCC
DG383AR
(14/28/128)
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
DG583S
(14/28/128)
DCC/lang*16
5000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja
Digitrax
DCC
DH123
(14, 28, 128)
DH123P
Identisch mit: Digirail DHL-050 Rautenhaus SLX831, Viessmann 5250 Identisch mit: Digirail DHL-100 Rautenhaus SLX830, Viessmann 5254 Identisch mit: Digirail DHL-150 Rautenhaus SLX870
28
Digitrax
DCC
DH163D*14
(14/28/128)
DCC/lang*16
1500 mA
ja
ja
Digitrax
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja
DN121
(14/28/128) DCC/lang*16
1000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
1250 mA
ja
ja
110
500 mA
ja
ja*6
110
1000 mA
ja
ja*6
1000 mA
ja
ja*6
1000 mA
ja
ja*6
Digitrax
DCC
DN142*14
(14, 28, 128)
Digitrax
DCC
DZ143*14
(14, 28, 128)
Doehler & Haass
Selectrix
Micro DHL-050
(31)
Doehler & Haass
Selectrix
DHL-100
(31)
Doehler & Haass
Selectrix (31)
110
DHL-150
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
Doehler & Haass
Selectrix (31)
110
DHL-160
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
MARKTÜBERSICHT Analogbetrieb ja*2
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
Bezug Preis in €
Gleichstrom/
ja
4 x 500 mA
wahlweise
26 x 15 x 2,5
FH/direkt
4 x 10 mA
NEM 652
4 x 500 mA
wahlweise
4 x 10 mA
NEM 652
Glockenanker
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker ja*2
Gleichstrom/
ja
2 x 500 mA
Glockenanker ja*2
Gleichstrom/
ja
–
Glockenanker 500 mA ja*2
ja Gleichstrom/
8 x 2000 mA
19 x 11 x 4,5
FH/direkt ab 28,–
wahlweise NEM 652/651
FH 13 x 9 x 3,3
ab 29,50
NEM 652/651
13 x 9 x 1,8
FH *8
nein
36 x 24 x 13
wahlweise
6 x 200 mA
FH 59,–
Glockenanker
95,55
ja
1
ja*1
Allstrom
300 mA
1 x 1000 mA
ja
2
ja*2
Allstrom
300 mA
nein
Allstrom
nein
Gleichstrom
ja*4 ja*4
Direkt nein
37 x 20 x 4
2 x 300 mA
nein
35 x 20 x 7
27,–
2*4
nein
21 x 18 x 3
15,–
–
nein
21 x 18 x 3
15,–
Direkt
–
29,–
Direkt
FH ja*2
Gleichstrom
ja
6
Schraubkl.
57 x 37
ca. 70,–
Schraubkl.
57 x 37
ca. 80,–
Kabel
30,5 x 16,8 x 6,4
ca. 24,–
max. 2000 mA ja*2
Gleichstrom
ja
ja*2
Gleichstrom
ja
2 je 200 mA
FH NEM 652
ca. 27,–
4 ja*2
Gleichstrom
ja*2
Gleichstrom
FH
ja
je 500 mA
wahlweise
26,6 x 16,9 x 6,4
ja
–
nein
25 x 10,1 x 3,2
125 mA ja*2
ja*2
ja*1
Gleichstrom
Gleichstrom
Gleichstrom/
2*4
200 mA
200 mA
nein
25,4 x 9,2 x 4,5
ja*4
2*4
500 mA
500 mA
ja
–
wahlweise*11 13,7 x 6,5 x 1,8
1
wahlweise*11
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 300 mA ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 300 mA
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 300 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
FH
nein
14 x 9,1 x 3,3
FH 39,– FH/direkt 42,–
14 x 9 x 2,7
50 mA 1 (SX), 2 (DCC)
1 (SX), 2 (DCC) 50 mA, 300 mA
FH/direkt ab 35,50
wahlweise*11
14 x 9 x 4,6
50 mA, 300 mA
FH/direkt ab 39,–
wahlweise*11
14 x 9 x 1,8
Fast alles geregelt Die Zahl der digital fahrenden Modellbahner wächst ständig. Zunehmend werden auch ältere Decoder in den Loks gegen modernere mit besserem Fahrkomfort getauscht. In beiden Fällen kann aus dem Vollen geschöpft werden, wie unsere stetig wachsende Übersicht zeigt.
W
enigen, nicht mehr verfügbaren Decodern stehen einige neue Produkte gegenüber. Dabei werden die Lokmodule kleiner und leistungsfähiger. Die Leistungsfähigkeit beschränkt sich nicht nur auf mehr Motorstrom. Bessere Halbleiter, z.B. für den Motorausgang, liefern bei geringerer Baugröße den gleichen Strom wie ihre Vorgänger. Auch die Prozessoren, Herzstücke der Decoder, werden kleiner. Bestes Beispiel hierfür ist der neue „Flachmann“ DCX74 von CT-Elektronik.
Neues
FH 60,–
Glockenanker 150 mA ja*1
35,–
30,–
ja*4
Mehr Fahrkomfort
ab 28,–
ab ca. 1/2004
Die Zahl der Anbieter von Fahrzeugempfängern hat sich geändert. Wegen des ungewissen Schicksals der Marke Arnold und mangelnder Verfügbarkeit deren Decoder haben wir sie aus der Übersicht genommen. Hinzugekommen ist der österreichische Hersteller HKE, der neben einigen Komponenten für eine Digitalsteuerung auch einen DCC-Decoder anbietet, der in seinen wesentlichen Eigenschaften dem aktuellen Decoder-Standard entspricht. Leistungsfähigkeit und Abmessungen prädestinieren ihn für den Einbau in H0-Lokomotiven. Kein Unbekannter ist der Schweizer Hersteller Umelec, der mit seinem 29
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2003) Fahrzeugdecoder
Identisch mit: Digirail DHL-210 Rautenhaus SLX832
Identisch mit: Digirail DHL-250 Rautenhaus SLX832, Viessmann 5257
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Adressumfang
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
Doehler & Haass
Selectrix
110
2000 mA
ja
ja*6
DHL-210
(31)
Doehler & Haass
Selectrix (31)
110
2000 mA
ja
ja*6
DHL-250
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
ESU
DCC (14/28/128)
ja
ja*6
Motorola (14/28)
DCC/lang*16 80/127*7
1100 mA
LokPilot®
ESU
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
1100 mA
ja
ja*6
DCC/lang*16 80/255*7
1100 mA
ja
ja*5
DCC/lang*16 80/255*7
3000 mA
ja
ja*6
600 mA
ja
ja*5
800 mA
ja
ja*5
600 mA
ja
ja*6
1000 mA
ja
ja*6
1500 mA
ja
ja
DCC/lang*16
800 mA
ja
ja*6
DCC/lang*16
500 mA
nein
ja
ja
ja
LokPilotDCC®
ESU
DCC (14/28/128)
LokSound 2®
Motorola (14/28)
ESU
DCC (14/28/128)
LokSound XL®
Motorola (14)
Abb.-M: 1:2 Fleischmann
FMZ (15)
119
6839/49
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
Fleischmann
FMZ (15)
119
6846/47/48
DCC (14/28/128)
DCC/lang*16
69 6846
Ohne Abb.
Ohne Abb.
Fleischmann
DCC
6858/59, 69 6858
(14/28/128)
Fleischmann
DCC
DCC/lang*16
(14/28/128)
DCC/lang*16
HAG
DCC
DCC/lang*16
501
(14/27/28/128)
6876/78, 69 6876
Motorola
80
(14)
Identisch mit Viessmann 5242
30
HKE
DCC
HLD-HFA
(14/28/128)
Kühn
DCC
N020/N020-P
(14/28/128)
Kühn
DCC (14/28/128) Motorola (14/28)
DCC/lang*16 80/225*7
700 mA
N025/N025-P
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja
1100 mA
ja
ja*6
einstellbar
Kühn
DCC
T121/T121-P
(14/28/128)
Kühn
DCC (14/28/128)
T125/T125-P
Motorola (14/28)
DCC/lang*16 80/225*7
Kühn
DCC
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja
T 140
(14/28/128)
Kühn
DCC (14/28/128)
1100 mA
ja
ja*6
T145/T145-P
Motorola (14/28)
DCC/lang*16 80/225*7
einstellbar
einstellbar
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Kurz und knapp Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
Bezug Preis in €
ja*1
Gleichstrom/
ja
1
wahlweise*11
25 x 12,6 x 3,4
FH/direkt
Glockenanker 500 mA
ja*1
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 300 mA
ja*2 AC/DC
Gleichstrom/
2*3
Glockenanker 140 mA
500 mA
1 (SX), 2 (DCC)
ab 37,60
wahlweise*11
24 x 15 x 2,8
50 mA, 300 mA
FH/direkt 42,–
2
ja
je 140 mA
NEM 652
27 x 16 x 5,6
FH 32,–
max. 300 mA ja*2
Gleichstrom/
2*3
Glockenanker 140 mA
2*4
ja
je 140 mA
NEM 652
26,5 x 15,5 x 5,6
FH 33,–
max. 300 mA 1 x 140 mA
ja
AC/DC Glockenanker/ 140 mA
ja*2
+ Sound
NEM 652
Feldspule
max. 300 mA
ja*2
Gleichstrom/
2*3
6+ Sound
nein
AC/DC Glockenanker/ 600 mA
je 600 mA
Schraubkl.
Feldspulen
max. 2 A
nein
nein
Gleichstrom/
Gleichstrom
Gleichstrom
2*3
43 x 19,5 x 8
FH 120,–
52 x 40 x 14
FH 229,–
ja
–
–
16,5 x 9 x 4,3
FH
100 mA
2 (DCC)
NEM 651
+ Elko 11,5 x 5,5
52,–
ja
1 (FMZ)
wahlweise
ja
3 (DCC)
23,1 x 10,4 x 4,1
FH
+ Elko 11,5 x 5,5
49,–
12 x 9 x 3,4
FH *8
20 x 10,5 x 3,8
FH *8
je 125 mA –
–
ja*2
ja
–
Kabel/
Gleichstrom
–
–
NEM 651
Gleichstrom
ja
–
Kabel/
–
–
NEM 652
ja
2 (FX-Funkt.)
wahlweise
Gleichstrom
30 x 17 x 6,6
je 200 mA
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker
ja*2
Gleichstrom
1
ja*2
Gleichstrom/
2*3
–
2*3
–
Glockenanker 150 mA ja*2
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom/
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom/
24 x 17 x 2,5
Kabel/
12 x 9,5 x 3,5
FH
NEM 651
14 x 9,3 x 3,5
25,50
Kabel/
11,5 x 8,8 x 3,1
FH
NEM 651
13,5 x 9,3 x 3,1
26,90
Kabel/
125 mA
NEM 652
21,7 x 13,9 x 3,0
Kabel/
24,6 x 13,9 x2,9
2*3
–
2
2*4 je 125 mA
2*3
–
Glockenanker 150 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
FH
NEM 652
125 mA
FH 23,–
2*3
Glockenanker 150 mA ja*2
NEM 652
500 mA
200 mA
FH 70,–
Kabel
ab 24,90 FH ab 29,90
21,7 x 13,9 x 3,0
FH 24,90
Kabel/ NEM 652
24,6 x 13,9 x2,9
FH ab 31,90
• CT-Elektronik, Xuan Cuong Tran Grillparzergasse 5 A-2700 Wiener Neustadt www.tran.at • Digitaltrain Modellbahntechnik Kirchstr. 17 D-57537 Selbach www.Digitaltrain.de • Digitrax 450 Cemetery St. #206 Norcross, GA 30071-4228, USA • Doehler & Haass Vertrieb: MDVR Unterbruch 91 D-47877 Willich-Schiefbahn www.mdvr.de MÜT, Digirail Neufeldstr. 5-7 D-85232 Bergkirchen/Günding www.digirail.de • ESU, Electronic Solutions Ulm Industriestr. 5 D-89081 Ulm www.loksound.de • Fleischmann, Gebr., GmbH Kirchenweg 13 D-90419 Nürnberg • HAG Vertrieb: Noch GmbH & Co. Postfach 1454 D-88230 Wangen i.A. • HKE GmbH Voggenberg 11 A-5101 Bergheim www.hkegmbh.com • Kühn, Thorsten Im Bendel 19 D-53619 Rheinbreitbach www.kuehn-digital.de • Lenz Elektronik GmbH Hüttenbergstr. 29 D-35398 Gießen www.digital-plus.de
Decoder ATL2064 die Decoderübersicht bereichert. Neben den kompakten Abmessungen und seinem „pflegeleichten“ Handling in Bezug auf die Motoransteuerung verfügt er über einen integrierten Sound. Er wird im Decoder je nach Einstellungen für die unterschiedlichen Traktionsarten erzeugt, und nicht wie bei anderen ein im Speicher abgelegter Originalsound abgerufen. Die wesentliche Eigenschaft des Decoders besteht im Erken31
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2003) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Lenz
DCC
LE0511A/0511D
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE0521A/0521D
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE1014A/1014E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE1024A/1024E
(14/27/28/128)
Adressumfang
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
DCC/lang*16
500 mA
nein
nein
DCC/lang*16
500 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1000 mA
nein
nein
DCC/lang*16
1000 mA
ja
nein –
Lenz
DCC
LE1025A/1025E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
Ohne Abb.
LE1035A/1035E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
Ohne Abb.
LE1835A/1835E
(14/27/28/128)
Lenz
DCC
LE4024B
(14, 27, 28, 128)
1000 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1000 mA
ja
nein
DCC/lang*16
1800 mA
ja
nein
9999
4000 mA
ja
nein
Lenz
Motorola
LE930
(14)
80
1000 mA
ja
nein
Märklin
Motorola
Delta (4)
800 mA
nein
ja*6
Delta-Modul
(14)
800 mA
nein
ja*6
66031
Märklin Digital (15)
Märklin
Motorola
Delta-Modul
(14)
66032
32
DCC/lang*16
Delta (4) Märklin Digital (80)
Märklin
Motorola
60902
(14)
80
800 mA
ja
ja*6
Roco
Motorola
80
1000 mA
ja
nein
10738
(14) 99
1000 mA
nein
nein
99
1000 mA
ja
ja
104
1200 mA
ja
Roco
DCC
10742
(14/28/128)
Roco
DCC
10745
14/28/128)
Selectrix
Selectrix
66832/66833
(31)
Selectrix
Selectrix (31)
66836
(Intern 124)
ja thermisch
110
1000 mA
ja
ja*6
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Analogbetrieb
ja*2
Motortyp
Lichtwechsel
Gleichstrom/
2*3
Glockenanker 150 mA Gleichstrom/
Schnittstellenstecker Kabel/
(A) 13,0 x 9,0 x 3,7
FH
–
NEM 651
(D) 15,0 x 9,0 x 3,7
30,–
Kabel/
(A) 13,0 x 9,0 x 3,7
FH
–
NEM 651
(D) 15,0 x 9,0 x 3,7
42,–
31,5 x 16 x 3,8
21,–
2*3
ja*2
Glockenanker 150 mA
ja*2
Glockenanker 100 mA
Gleichstrom/
Funktionen ohne Stirnbel.
2*3
2*5
Kabel/
1 x 100 mA
NEM 652
Maße (mm) LxBxH
Bezug Preis in €
FH
1 x 500 mA Gleichstrom/ ja*2
2*3
Glockenanker 150 mA
2*4
Kabel/
1 x 150 mA
NEM 652
31,5 x 16 x 3,8
32,–/35,–
22,5 x 16,2 x 6,8
32,–/35,–
21,5 x 16,5 x 6,6
35,–
–
39,–
Schraubkl.
70 x 30 x 12
55,–*10
Kabel/
27 x 18 x 6,5
31,–
FH
1 x 500 mA
ja*2
Gleichstrom
2*3
2*4
150 mA
1 x 500 mA
Kabel/
1 x 150 mA
NEM 652
2*4 ja*2
Gleichstrom/ 150 mA
2*4 2 x 400 mA
Glockenanker
Gleichstrom/ 150 mA
2*4 2 x 400 mA
Glockenanker
ja*2
Gleichstrom
FH Kabel/ NEM 652
2*4 ja*2
FH
FH Kabel/ NEM 652
2*3
2*3
150 mA
1 x 150 mA
FH
1 x 500 mA
FH ja*2
Gleichstrom
2*3
–
200 mA
ja*2
ja*2
ja*2
Allstrom
Allstrom
Gleichstrom
NEM 652
ja
1
100 mA
250 mA
ja
1
100 mA
250 mA
ja
3
100 mA
250 mA
nein
36 x 21 x 9
FH 39,–
nein
36 x 22 x 9
FH 38,–
nein
36 x 21 x 9
FH 79,–
max. 400 mA ja*2
ja*2
Gleichstrom
Gleichstrom
ja
1
ja
200 mA
200 mA
NEM 652
ja
–
300 mA ja*2
ja*1
Gleichstrom
Gleichstrom/
ja
1
ja
300 mA
NEM 651/652
1
ja/nein
ja
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 300 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
FH 45,–
21,3 x 13,7 x 3,6
NEM 651/652
300 mA
Glockenanker 300 mA
ja*1
ja
26,5 x 16 x 6,5
FH 27,–
26,5 x 16,0 x 6,5
FH 45,–
37,5 x 12,5 x 3
300 mA
FH 52,–/61,–
1
ja
50 mA
NEM 651
14 x 9 x 2,8
FH
nen einer unsymmetrischen Digitalspannung im Zusammenhang mit der Blockstreckensteuerung von Umelec, die auf den Seiten 68-69 vorgestellt wird. Auch die neuen Decoder der „GoldSerie“ von Lenz-Elektronik, die in der Übersicht noch nicht mit konkreten Decoder vertreten ist, interpretiert eine asymmetrische Digitalspannung am Gleis mit entsprechendem Verhalten vor einem Signal. Eine vor einem Rot zeigenden Signal zum stehen gekommene Lok bleibt dabei weiterhin ansteuerbar und kann sogar rückwärts vom Signal weggefahren werden. Die wesentliche neue Eigenschaft wird die unterbrechungsfreie Datenübertragung (USP – Uninterruptabel Signal Processing) sein, die trotz verschmuzter Gleise die Steuerbarkeit der Loks gewährleistet. Bei Erscheinen der Gold-Serie werden wir näher auf die neuen Eigenschaften eingehen. Einigen Decodern wurde eine softwareseitige Produktpflege zuteil. So verfügen die Kühn-Decoder über ein besseres Motormanagement und der Mini-Dec von Digitaltrain kann auch im Analogmodus die Funktionsausgänge schalten.
Flachmänner und Kabelbäume Wie häufig kommt es vor, dass in eine Lok nur ein flacher Decoder hineinpasst? Wenn der flache Decoder dann auch noch eine kleine Grundfläche hat, ist der Einbau problemlos. Bestes Beispiel für leistungsfähige flache Decoder
Zeichenerklärung: *1 = Manuell einstellbar *2 = Automatisch *3 = Programmierbare Ausgänge für Lokbeleuchtung *4 = Frei programmierbare Ausgänge *5 = Motorausgang *6 = Motor- und Funktionsausgänge *7 = Nur in Verbindung mit Intellibox und einigen Software-Steuerungen *8 = Lieferbar ab Spätherbst 2003 *9 = Noch keine Angabe *10 = Auslaufdecoder *11 = Spezielle Konfektionierungen *12 = Zwei Schleifer für Wendezugbetrieb anschließbar *13 = Integrierte Pendelautomatik *14 = Decoderrückmeldung *15 = Kurze Adressen (127) *16 = Kurze und lange Adressen (127/10239)
45,–
33
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2003) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Tams
Motorola I und II
LD-G-1
(14)
Adressumfang
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
255
1000 mA
nein
ja
LD-W-1
Ohne Abb.
Tams
Motorola I und II
LD-G-2
(27)
255*7
1500 mA
ja
ja
LD-W-2
(27)
255*7
1500 mA
ja
nein
Tams
Motorola I und II
LD-G-3
(14)
255
800 mA
nein
ja
DCC/kurz*15
800 mA
nein
nein
DCC/lang*16
3000 mA
nein
nein
1000 mA
nein
nein
500 mA
ja
ja*6
800 mA
nein
nein
nein
nein
1200 mA
nein
nein
1200 mA
ja
LD-W-3 Ohne Abb.
Ohne Abb.
Tams
DCC
LD-G-5
(14/28)
Tams
DCC
LD-G-6
(14/28)
Tams
DCC
LD-G-7
(14/28/128)
DCC/lang*16
Uhlenbrock
DCC
DCC/lang*16
73 500
(14/27/28/128)
255 (MM)
73 510
MM (14), SX (31)
112 (SX)
Uhlenbrock
DCC
DCC/lang*16
74 400/74 420
(14/27/28/128)
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 000 (AnDi)
(14)
255*7
LD-W-7
75 320 (AnDi)
700 mA
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 100
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/
75 200
(14)
255*7
Uhlenbrock
Motorola I und II
80/255*7
75 520
(14)
thermisch ja
1200 mA
ja
ja ja
80/255*7 DCC/lang*16
1000 mA
ja
ja*6
3000 mA
ja
ja*6
(14)
80/ 255*7
DCC
DCC/lang*16
DCC/lang*16
1500 mA
ja
ja*6
DCC/lang*16
500 mA
nein
ja*6
DCC/lang*16
1000 mA
nein
ja*6
1100 mA
ja
ja*6
Motorola I/II (14)
76 500
DCC
76 520
(14, 27, 28, 128)
Uhlenbrock
Motorola I und II
77 500
ja thermisch
1200 mA
75 530 Uhlenbrock
1200 mA
(14, 27, 28, 128)
52 44 ohne Abb.
Umelec
DCC
ATL2064
(14/28/128)
Viessmann
DCC
5240/5241
(14/28/128)
Viessmann
DCC
5244
(14, 28, 128)
Viessmann
DCC
5246
34
(14/28/128)
DCC/lang*16
Motorola I und II
80/255*7
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Kurz und knapp Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
Bezug Preis in €
nein
Gleichstrom
ja/
5/
nein
25 x 16 x 8
direkt
nein
Allstrom
500 mA
500 mA
25 x 16 x 5,5
29,95
ja
2
Kabel/
nein
Gleichstrom
500 mA
max. 500 mA
NEM 652
27 x 18 x 8
Elektronik/
ja
2
ja*2
Allstrom
500 mA
max. 500 mA
nein
27 x 17 x 8
je 29,95
Conrad/
Conrad direkt Conrad
nein
Gleichstrom
ja/
nein
Allstrom
100 mA
nein
Gleichstrom
–
nein
18 x 18 x 4
direkt 9,95
ja
2
wahlweise
100 mA
max. 100 mA
NEM 652
Conrad/ 27 x 18 x 8
direkt ab 19,95
–
Gleichstrom
ja
5
500 mA
500 mA
Conrad/ 27 x 18 x 8 NEM 652
direkt 32,90 Conrad/
–
ja*2
Gleichstrom
ja/
Allstrom
100 mA
1
2
2
Gleichstrom
500 mA
intern
18 x 18 x 4 NEM 652
direkt je 18,95 FH
Kabel
12 x 8,6 x 3,4
je 39,–
NEM 651 ja*2
Gleichstrom
2
–
800 mA ja*1
ja*1
ja*1
ja Allstrom
900 mA
Gleichstrom
700 mA
Allstrom
Allstrom
ja*1
19 x 16 x 5
–
ja
2
900 mA
je 900 mA
ja
2
1000 mA
je 1000 mA
nein
25,–
NEM 652
19 x 16 x5
24,–
nein
26,5 x 15 x 5
nein
2 NEM 652
Glockenanker 900 mA
je 900 mA
nein
Gleichstrom/ 900 mA Glockenanker ja*1
ja*3 Gleichstrom/ 1000 mA
8
FH
FH
2 je 900 mA
35 x 20 x 5
45,–
je 900 mA
ja*3
FH
26,5 x 15 x 4,5
33,– 33,–
22 x 12 x 5
FH
NEM 652
33,–
nein
35,–
nein
68,5 x 28 x 12
je 1000 mA
FH 69,–
Glockenanker
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker
ja*2
Gleichstrom
2 + Sound
ja*2
Gleichstrom
ja
–
Gleichstrom/
24,5 x 10,3 x 4,5
ja
–
ja
Glockenanker 150 mA
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
FH 49,–
nein/ja
12 x 9,3 x 3,4
NEM 651
150 mA ja*2
NEM 652
500 mA
150 mA
• Roco GmbH & Co. KG Jakob-Auer-Str. 8 A-5033 Salzburg • Tams Elektronik Sievertstr. 22 D-30625 Hannover • Trix Modelleisenbahnen GmbH & Co. Postfach 4924 D-90027 Nürnberg • Uhlenbrock Elektronik GmbH Mercatorstr. 6 D-46244 Bottrop www.uhlenbrock.de • Umelec Rietwiesenstr. 4 CH-5417 Untersiggenthal www.netwings.ch/umelec/ • Viessmann Modellspielwaren GmbH Am Bahnhof 1 D-35116 Hannover www.viessmann-modell.de • XR1-Software, F. Buschfort Fontanestr. 51 D-46397 Bocholt www.XR1.de • Zimo Elektronik Schönbrunner Str. 188 A-1120 Wien www.zimo.at
35,–
ja
ja*1
FH 35 x 19 x 5
900 mA
Gleichstrom
FH 23,–*10
NEM 652
• Märklin Gebr. & Cie. GmbH Holzheimerstr. 8 D-73037 Göppingen
ja
21,9 x 13,9 x 2,9
NEM 652 2
ja
je 300 mA
NEM 652
FH 29,– FH 29,–
24,6 x 14 x 2,9
FH 39,–
mit weniger als 1,8 mm Bauhöhe sind der DCC-Decoder DCX 74 von CT-Elektronik und der multiprotokollfähige DHL-160 von Doehler und Haass. Der DCX 74 bietet die volle Bandbreite an Komfort wie getrennt dimmbare Funktionsausgänge, Zeitsteuerung für Entkuppler und Zugnummernerkennung. Er verfügt sogar über Lötpads für die SUSI-Schnittstelle. Während der DCX 74 einen winzigen PIC-Prozessor besitzt, spendierten Doehler und Haass ihrem neuesten Spross anstelle von zwei Prozessoren wieder einen auf die Platine gebondeten ASIC-Prozessor. Die Abmessungen der neuen Decoder werden immer kleiner. Es bleibt das Problem der Kabelverbindung zwischen Decoder und Lokomotive. In den Fällen der Winzlinge benötigen die Kabel ein Vielfaches des Einbauvolumens. Häufig weiß man nicht wohin mit den Kabeln, obwohl es auch Decoder mit kurzen Anschlusskabeln gibt. Ein kabelloser symmetrischer Steckplatz, wie wir ihn in der letztjährigen 35
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2003) Fahrzeugdecoder
Hersteller/ Bezeichnung
Datenformat (Fahrstufen)
Adressumfang
XR1-Software
Motorola
80
Unidec XR1
(14)
255*7
XR1-Software
Motorola
80
Unidec GS flex
(14)
255*7
Zimo
DCC
DCC/lang*16
MX62R7MX62F
(14/28/128)
Zimo
DCC
MX63
(14/28/128)
Motorstrom
LastÜberlastregelung schutz
1500 mA
nein
nein
1500 mA
nein
nein
700 mA
ja
ja*6
ja
ja*6
ja
ja*6
DCC/lang*16 1000 mA
MX63R Zimo
DCC
MX64
(14/28/128)
DCC/lang*16 1000 mA
MX64H
1500 mA
Zimo
DCC
MX66S
(14/28/128)
Zimo
DCC
MX66M/
(14/28/128)
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
DCC/lang*16
3000 mA
ja
ja
MX66V MX66E
Servoansteuerung für Livesteam-Loks, sonst wie MX66V
Analogbetrieb
Motortyp
Lichtwechsel
Funktionen ohne Stirnbel.
Schnittstellenstecker
Maße (mm) LxBxH
Bezug Preis in €
ja*1
Allstrom
ja
4*4
nein
36 x 17,6 x 7
direkt
F1 = 600 mA
44,95
je 400 mA ja*1
Gleichstrom
ja
2*4
ja
je 400 mA
55 x 13 x 7
53,90
25 x 13 x 10
direkt
(geklappt) ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 200 mA ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 500 mA
2
wahlweise
10 mA
NEM 651/652
14 x 9 x 3
4 (500 mA) 4 (10 mA)
FH Kabel
20 x 12 x 4
NEM 652 ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 500 mA
ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 200 mA ja*2
Gleichstrom/
ja
Glockenanker 1000 mA
FH ab 38,–
32,– 34,_
4 (500 mA)
wahlweise
3 (10 mA)
NEM 651/652
26 x 16 x 3
ab 26,–
NEM 651/652
26 x 16 x 5
ab 35
nein
61 x 26,5 x 12
6*4
FH
500 mA 12*4
FH 68,–
nein
61 x 26,5 x 15
1000 mA
47 x 26,5 x 15
ab 78,–
MX66V =
(ohne
ab 98,–
regelbare Ausgänge
Befestigung)
MIBA Extra auf Seite 96 vorstellten, ist noch nicht in Sicht. Zu dem Ärgernis des Kabelsalats gesellt sich häufig noch das Anwenderunfreundliche Öffnen der Lokgehäuse. Hier könnten künftige Entwicklungen mehr Innovation zeigen, die das Nachrüsten wirklich zum Plug ‘N Play werden lassen.
Motor- und Gesamtstrom In der Übersicht wird neben dem Motorstrom auch der Strom der Funktionsausgänge genannt. Dabei ist jedoch Vorsicht ratsam, da die Decoder nicht alle Ausgänge mit dem maximalen Strom bedienen können. Der in den Betriebsanleitungen angegebene Gesamtstrom wird vom auf dem Decoder untergebrachten Gleichrichter bestimmt. Liefert ein Decoder z.B. einen Gesamtstrom von 1000 mA, so darf ein Motor als einziger Verbraucher 1000 mA verbrauchen. Verbraucht die Stirnbeleuchtung 50 und der Rauchgenerator 200 mA, bleiben für den Motor nur noch 750 mA vom Gesamtstrom. Dem Stromverbrauch der Funktionsausgänge sollte man also Rechnung tragen und dies bei der Decoderwahl berücksichtigen. gp
DIGITAL-PRAXIS
Welcher Decoder ist für welche Lok geeignet?
Lokdecoder im Praxistest Wer den optimalen Lokdecoder für seine Loks sucht, läuft Gefahr sich im Dschungel des Angebots zu verirren. Vielfältig ist das Angebot, vielfältig sind aber auch Anforderungen und Wünsche. Unter diesen Aspekten nahm sich Gerhard Peter sieben verschiedene Fahrzeugdecoder zur Brust und testete sie in fünf Loks mit unterschiedlichen Antriebskonzepten und Motoren auf Herz und Nieren.
O
bwohl Fahrzeugdecoder für einen speziellen Einsatzzweck entwickelt werden, kann man sie nur mit den Grundfunktionen vergleichen. Schnell orientiert man sich nur an gängigen Angaben wie Adressumfang, Motorstrom und Abmessungen. Der Vergleich würde jedoch nicht den speziellen Eigenschaften der Decoder gerecht werden und sie über einen Kamm scheren. Verschiedene Decoder warten nämlich noch mit Spezialitäten auf wie Steuerausgang für Rangierkupplungen, Pendelautomatik und dergleichen. Da nicht alle über spezielle Ausstattungen verfügen, muss sich ein Vergleich an den Fahreigenschaften, der Leistungsfähigkeit und Programmierbarkeit orientieren. Der Test soll daher nicht den Besten der Guten ermitteln, sondern differenzieren und herausfiltern, wel-
38
cher Decoder für welches Triebfahrzeug am besten geeignet ist. Dabei vergleichen wir die Decoder in verschiedenen Loks unterschiedlicher Hersteller unter Betriebsbedingungen. Der Fokus liegt auf den fahrtechnischen Eigenschaften, die der Decoder in der Grundeinstellung bietet. Diese dient uns als Basis für einen Vergleich. Denn nicht jeder Modellbahner mag sich mit den komplexen Einstellmöglichkeiten so mancher Decoder auseinander setzen und sucht etwas „Pflegeleichtes“. Fahrzeug und Decoder bilden betrieblich eine Einheit. Um den Decoder im Betriebseinsatz bewerten zu können, müssen erst die Betriebseigenschaften der Fahrzeuge ohne Decoder im Gleichstrombetrieb getestet werden. Die Ergebnisse können dann mit denen des Digitalbetriebs verglichen werden.
Zum Vergleich werden Fahrverhalten und Geräuschentwicklungen subjektiv bewertet und die Mindest- und Maximalgeschwindigkeit gemessen. Die Maximalgeschwindigkeit spielt jedoch keine wesentliche Rolle, da sie im Decoder für die jeweilge Lok eingestellt werden kann. Die Geräuschentwicklung des Motors könnte man zwar als Schallpegel in Dezibel messen, jedoch kommt es mehr auf die Art des Geräusches an und die Möglichkeit durch Optimieren des Decoders diese zu verringern.
Decoder-Wahl In den Test wurden neue bzw. überarbeitete Fahrzeugdecoder mit einem Motorstrom um 1000 mA einbezogen. Die Größe der Decoder spielte dabei keine wesentliche Rolle. Allen gemeinsam sind eine beidseitig bestückte Platine, eine lastabhängige Motorregelung sowie der achtpolige Schnittstellenstecker. Alle Decoder verstehen das DCC-Format und steuern Gleichstrommotoren mit hoher Frequenz für einen leisen Lauf an. Dass beim Test der eine oder andere Decoder „Radau“ produzierte, liegt an der Regelung. Winzige Pausen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Eigenschaften und Ausstattungen der Decoder CT-Elektronik DCX70S Eigenschaften Abmessungen (mm) Bestückung Äußerer Schutz
19 x 11 x 4,5 zweiseitig S.-Schlauch
Elektrische Eigenschaften Datenformat DCC Analogbetrieb ja (DC) Adressumfang (kurz/lang)*1 ja/ja Fahrstufen extern/intern*2 128/128 Motoransteuerung 30-150 Hz, 16 kHz Lastregelung ja Funktionsausgänge 6+4 Functionmapping ja Adresserkennung nein Motorstrom 800 mA
ESU LokPilot DCC
Lenz LE1035E
26,5 x 15,5 x 6 21,5 x 16,5 x 6,6 zweiseitig zweiseitig S.-Schlauch –
Rautenhaus SLX870F
24 x 15 x 3,3 zweiseitig –
Uhlenbrock 76 520
Umelec ATL2064
22 x 12,5 x 5,5 24,5 x 10,5 x 4,5 zweiseitig zweiseitig S.-Schlauch –
Zimo MX63
20 x 12 x 4 zweiseitig S.-Schlauch
DCC ja (AC/DC) ja/ja 128/128 15,5 kHz ja 4 ja nein 1100 mA
DCC ja (DC) ja/ja 128/128 16 kHz ja 4 ja nein 1000 mA
DCC/SX ja (DC) ja/ja 31(128)/127 16 kHz ja 4 nein ja (SX) 1000 mA
DCC/MM ja (AC/DC) ja/ja 128 18,75 kHz ja 4 ja nein 1000 mA
ja ja ja ja
ja ja ja ja
ja ja ja ja*6
ja ja ja ja
ja ja ja ja
ja ja ja ja
Kurzschluss Kurzschluss ja
Überstrom Überstrom ja
nein nein nein
Kurzschluss Thermisch ja
Kurzschluss Kurzschluss ja
– – –
Überstrom Überstrom ja
ja nein NEM 652
ja nein NEM 652
ja Klebepad NEM 652
ja Klebepad NEM 652
ja Klebepad NEM 652
ja nein NEM 652
*7 nein NEM 652
Besonderheiten SUSI-Schnittstelle Ausgang für Rangierkupplung Rangiergang (schaltbar) Anfahr-/Bremsverzög. (schaltbar) Konstanter Bremsweg Pendelautomatik Zeitgesteuerter Ausgang Pom (Hauptgleisprogrammierung) Software-Update
nein nein ja nein nein nein ja ja ja
nein nein ja ja nein nein nein ja ja
nein nein ja ja ja nein nein ja ja
nein nein nein nein nein nein nein nein nein
ja ja ja ja nein nein nein ja ja
nein nein ja ja nein ja ja ja –
ja*4 ja ja ja nein nein ja ja ja
Preis in €
30,–
32,–
32,–
39,–
35,–
49,–
32,–
Programmieren der CVs (Configuration Variable) Lenz-Zentrale Z100 ja Lenz-Compact ja Roco-Lokmaus 2 ja Twin-Center ja Schutz Überlastung Motor Überlastung Funktionsausgang Überhitzung Ausstattung Produktbeschreibung Montagehilfen Kabel, Schnittstellenstecker
DCC DCC nein ja (DC) ja/ja ja/ja 128/128 128/252 16,45-26 kHz 20/40 kHz, 30-150 Hz ja ja 4+*3 4 +2 ja ja nein *5 1500 mA 1000 mA
*1 = kurze Adressen 0-127, lange Adressen 128-10239 *2 = Der Test erfolgte mit 28 Fahrstufen *3 = integrierte Geräuscherzeugung *4 = SUSI-Schnittstelle mit vier Lötpads *5 = vorbereitet, kann nach Festlegung in der NMRA aktiviert werden *6 = CVs können uneingeschränkt programmiert werden, Selectrix-Einstellungen nur begrenzt *7 = steht im Internet zum Download zur Verfügung, alternativ im Hauptkatalog
in der Ansteuerung des Motors werden zum Messen der Generatorspannung des Motors benötigt. Die gemessene Höhe der Spannung bestimmt das Nachregeln der Motorleistung. Die Messpausen erzeugen je nach Länge und Wiederholrate ein Schwingen des Rotors, das als Klingeln, Surren oder gar Fiepen zu hören ist. Je nach Qualität von Antrieb und Decoder lassen sich diese Geräusche reduzieren. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Lok-Auswahl Um die Qualität des jeweiligen Motormanagements beurteilen zu können, wurden fünf Loks mit unterschiedlichen Motoren von verschiedenen Herstellern ausgesucht. Jede der Loks stellt andere Anforderungen sowohl in elektrischer wie auch in mechanischer Hinsicht an den Decoder, da die unterschiedlichen Konstruktionen sich schon
im analogen Gleichstrombetrieb anders verhalten. Die Ergebnisse des vorangegangenen Analogtests können der Tabelle auf Seite 40 entnommen werden. Sie charakterisieren die typischen Eigenschaften der jeweiligen Lokkonstruktion und dienen als Basis für die weiteren Vergleiche mit den Decodern. Zum einen sind die V 80 von Roco und die BR 216 von Brawa stellvertretend für Loks mit fünfpoligem Mittel39
Fahreigenschaften der Lokomotiven ohne Decoder im Gleichstrombetrieb Lok (Hersteller)Kriterium V 80/ (Roco)
BR 80 (Märklin)
BR 78 (Fleischmann)
BR 81/Faulh./ Fleischmann/ sb Modellbau 216 (Brawa)
Langsamfahrverhalten Vmin Vmax bei 12 Volt Geräuschentwicklung Langsamfahrverhalten Kleinste Geschwindigkeit Vmax bei 12 Volt Geräuschentwicklung Langsamfahrverhalten Kleinste Geschwingigkeit Vmax bei 12 Volt Geräuschentwicklung Langsamfahrverhalten Kleinste Geschwindigkeit Vmax bei 12 Volt Geräuschentwicklung Langsamfahrverhalten Kleinste Geschwindigkeit Vmax bei 12 Volt Geräuschentwicklung
motor und Schneckenantrieb dabei. Sie unterscheiden sich geringfügig durch Motor und Getriebeübersetzung. Die BR 78 von Fleischmann und die BR 80 von Trix/Märklin stellen mit ihren Scheibenkollektormotoren und Stirnradgetrieben die Decoder auf die Probe. Schlussendlich ist noch eine Lok mit Glockenankermotor dabei. Stellvertretend nimmt die BR 81 von Fleischmann mit einem Umbausatz von sb Modellbau an dem Test teil.
Was wird verglichen? Verglichen wird das Verhalten der Decoder bei werksseitigen Einstellungen mit den oben aufgeführten Loks. Ein Optimieren der Decodereinstellung ist eine lokspezifische Angelegenheit und lässt sich nicht ohne weiteres von einer Konstruktion auf die andere übertra-
Das Adapterkabel wurde über den Tender zur Schnittstelle geführt.
40
Messwert
Subjektive Beurteilung Schrittgeschwindigkeit nur über Zurückregeln nach dem Anfahren
4,5 km/h 113 km/h Leises Fahrgeräusch Langsamer als Schrittgeschwindigkeit, feinfühliges, langsamstes Anfahren < 0,5 km/h 135 km/h Surrendes, eher lautes Fahrgeräusch (Getriebe) Beim Anfahren leicht zappelig, ab ca. 10 km/h geschmeidiger < 0,5 km/h 190 km/h Surrendes, feines Fahrgeräusch (Getriebe) Weiches Anfahren, geschmeidiges Fahrverhalten 3,7 km/h 71 km/h Leise Weiches Anfahren, geschmeidiges Fahrverhalten < 0,5 km/h 140 km/h Leise
gen. Zu vielfältig sind die Einflüsse der mechanischen Konstruktionen wie Anzahl und Art der Zahnräder, mechanischer Widerstand des Gestänges einer Dampflok, Beschaffenheit des Motors und Auslegung der Funkentstörung. Das Einstellen des Decoders auf ein optimales Verhalten mit der jeweiligen Lok ist in den meisten Fällen jedoch möglich. Entsprechende Tipps werden gelegentlich ergänzend gegeben. Die nachfolgenden Geschwindigkeitskurven geben Aufschluss über die eingestellte Geschwindigkeitsänderung bei 28 Fahrstufen. Auch die Kurven wurden mit den Originaleinstellungen der Decoder vorgenommen, da es um das prinzipielle Zusammenspiel zwischen Decoder und Antrieb geht. Jeder Loktyp benötigt eine spezielle Anpassung der Höchstgeschwindigkeit, denn nur in seltenen Fällen passt sie. Auf
spezielle Features wie Sound on Board, Ansteuern von Rangierkupplungen oder Pendelautomatik gehen wir nicht ein. Informationen zu speziellen Eigenschaften stehen in der Tabelle auf Seite 39.
DCX70S von CT-Elektronik Ein wares Plug-and-Play-Talent ist der DCX70S von CT-Elektronik. Beide Drehgestellloks legten unter seiner Re-
Mithilfe eines Adapters konnten die Kandidaten ohne Abnehmen des Gehäuses gewechselt werden.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Einstellen der Fahreigenschaften mit CVs CT-Elektronik DCX70S
ESU LokPilot DCC
Lenz LE1035E
Rautenhaus SLX870F
Uhlenbrock 76 520
Umelec ATL2064
Zimo MX63
CV Vmin
2 6 (0-255)
2 3 (1-63)
2 0 (0-31)
2 –
2 1 (1-63)
2 15 (0-127)
2 2 (1-252)
CV Beschleunigung
3 1 (0-255)
3 4 (1-63)
3 4 (0-31)
3 3 (1-127)
3 2 (1-63)
3 15 (0-127)
3 0 (0-255)
CV Verzögerung
4 1 (0-255)
4 3 (1-63)
4 4 (0-31)
4 3 (1-127)
4 2 (1-63)
4 15 (0-127)
4 0 (0-255)
CV Vmax
5 255 (0-255)
5 63 (1-63)
5 10 (2-10)
5 5 (1-7)
5 48 (1-63)
5 50 (0-100)
5 252 (0-252)
CV Vmid
6 0 (0-255)
6 25 (1-63)
–
–
6 24 (1-63)
6 0 (0-100)
6 0 (0-252)
9 150 (13-63, 141-191)
–
–
–
–
CV Cutoff
–
–
–
–
–
–
CV Impulsbreite
–
*
–
49 1 (0-3)
*
*
–
CV Regeleinfluss (Ausmaß der EMK)
50 255 (0-255)
51 56 (0-79)
*
50 2 (0-3)
53 200 (0-255)
*
58 255 (0-255)
CV P-Regler (Härte der Regelung)
51 10 (0-255)
52 32 (0-79)
*
–
–
*
56 5 (1-9)
CV I-Regler (Trägheit)
52 35 (0-255)
53 24 (0-79)
*
–
–
*
56 5 (1-9)
CV Regelungsreferenz
–
–
–
–
–
–
57 0 (0-255)
CV Zeitfenster für EMK-Messung
–
–
–
–
58 25 (0-255)
*
–
CV 67-94 Geschwindigkeitstabelle
ja
ja
nein
nein
ja
ja
ja
–
107 3 (1-20)
–
–
108 9 (3-20)
CV Motorfrequenz
CV Regelsteilheit CV Paketlänge
–
–
–
–
– –
– –
9 9 63 (40-63) 0 (0, 1-100, 176-255) 10 0 (0-255)
–
CV 121 (Exponentielle Beschleunigung)
00 (00-99)
CV 122 (Exponentielle Verzögerung)
00 (00-99)
CV 123 (Adaptives Beschleunigungs- und Bremsverhalten)
00 (00-99)
In Klammern wird der gültige Wertebereich angegeben * = Decoderspezifische Einstellungen, die nichts mit dem Fahrverhalten zu tun haben
gie ein weiches, geschmeidiges Fahrverhalten an den Tag. Die Motorregelung erzeugte keine störende Geräuschkulisse. Auch die Faulhaber-Lok lief leise. Die Geschwindigkeitsänderungen bei den kleinen Fahrstufen fallen jedoch sehr klein aus. Für kurze kräftige Beschleunigungsmanöver, die früher auf den Rangierbahnhöfen an der Tagesordnung waren, muss kräftig am Steuergerät gezappt oder gedreht werden. Dafür kann jedoch mit geringster Geschwindigkeit rangiert werden. Die beiden Loks mit den Scheibenkollektormotoren zeigten im Zusamenspiel mit dem DCX70S ein kaum wahrnehmbares zuckendes Fahrverhalten bis Fahrstufe 3 bzw. 4. Dieses lässt sich durch Reduzieren des Wertes des Regelungseinflusses über die CV 50 „ausschalten“. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
LokpilotDCC von ESU Im Zusammenspiel mit den Dieselloks legte der LokpilotDCC ein tadelloses Verhalten an den Tag. Weicher Übergang aus dem Stand zur Minimalgeschwindigkeit, geschmeidiges und leises Fahren machten Freude. Mit den Scheibenkollektorloks tat sich der ESUDecoder in der Grundeinstellung etwas schwerer.
Während die 78er von Fleischmann nur bei Rückwärtsfahrt leichtes Ruckeln zeigte – lässt auf eine mechanische Unzulänglichkeit schließen, die die Regelung wegen einer ungünstigen Tastfrequenz nicht ausgleichen kann –, ruckelte die BR 80 von Märklin bis zur Fahrstufe 4. Verändert man den Wert der CV 5 von 63 auf 16, fährt sie mit der vorbildgerechten Höchstgeschwindigkeit. Verändert man die Werte der CV 52 von 32 auf 10 und der CV 53 von 24 auf 12, fährt sie deutlich geschmeidiger und das Antriebsgeräusch reduziert sich auf die Märklin-typische Geräuschkulisse. Die 81 mit Faulhaber-Motor ruckelt etwas bis zur Fahrstufe 4 und lässt ein leichtes Knurren vernehmen. Halbiert man die Einstellung der CV 52 und verdoppelt den Wert der CV 53, wird das 41
Fahrverhalten der Lok mit Glockenankermotor deutlich geschmeidiger. Auch das vorher vernehmliche Knurren der harten Regelung verschwindet.
LE1035 von Lenz Die aktuelle Version des LE1035 gehört zu den pflegeleichten Vertretern der Fahrzeugdecoder und zeigt ein ausgeglichenes Betriebsverhalten und kommt mit der Roco- und Brawa-Lok gut zurecht. Homogenes und fast lautloses Fahren kennzeichnen das Motormanagement. Bei der V 80 kann man sich sogar das Anpassen der Höchstgeschwindigkeit sparen, während die 216 von Brawa etwas gedrosselt werden muss. In Verbindung mit der BR 78 offenbart der 1035 ein leicht ruckeliges Fahren bis Fahrstufe 3. Zudem beschleunigt die Lok abrupt vom Stand in die Geschwindigkeit der Fahrstufe 1. Die BR 80 lässt sich wiederum mit dem LE1035 weich anfahren. Zu bemerken sind leichte Geschwindigkeitstreppen beim kontinuierlichen Hochschalten oder -drehen der Fahrstufen. Der LE1035 bringt dem FaulhaberMotor in der BR 81 leises Knurren bei, das die Regelung erzeugt. Das Fahrverhalten ist als geschmeidig zu bezeichnen. Ein feinfühliges Rangieren ergibt sich aus der flach ansteigenden Geschwindigkeitskurve.
SLX870F von Rautenhaus Mit Softdrive wirbt der Multiprotokolldecoder von Rautenhaus (Doehler & Haass, DHL150). In der Grundeinstellung knebelt er die Motoren der Drehgestellloks. Die hart eingestellte Regelung erzeugt klingelnde Fahrgeräusche 42
Die Geschwindigkeitskurven der Streckenloks aus den Test lassen beim Vergleich der Kennlinien die Kurvencharakteristik der Decoder erkennen. Der ESUund der UhlenbrockDecoder zeigen in Bezug auf die gewählte grafische Darstellung relativ gerade Kennlinien, die des Umelec- und Rautenhaus-Decoders steigen mit zunehmender Fahrstufenzahl zunehmend an. Ein allmählicher Geschwindigkeitsanstieg bei den unteren Fahrstufen lässt auf eine feine Regelbarkeit im Rangiergang schließen. Die Endgeschwindigkit ist weniger wichtig, da sie für jede Lok über die CV 5 eingestellt werden kann.
bis zum mittleren Geschwindigkeitsbereich. Mit einem umgestellten Wert (3 statt 0) der CV 50 (Härte der Regelung) liefen dann alle Loks des Testfelds leiser und geschmeidiger. In der Betriebsanleitung war der Standardwert für die CV 50 mit 2 angegeben, der Decoder stand jedoch auf dem Wert 0. Die Einstellung 2 wäre für die erste Inbetriebnahme der bessere Wert. Das Fahrverhalten der Dieselloks ist nach der Umstellung homogener und die Geschwindigkeitsübergänge zwischen den Fahrstufen weicher. Gleiches gilt auch für die Fleischmann-Lok mit dem Faulhaber-Motor. In der Grundstellung ist das Regelungsgeräusch störend und die Lok fährt trotz Schwungmasse recht hart. Nach Umstellen der CV 50 fährt sie weich aus dem Stand bis zur ersten Fahrstufe an. Die BR 80 hat der SLX870 gut im Griff. Die Lok fährt weich an und zeigt ein homogenes Fahrverhalten. Das Motorgeräusch ist wegen der Motorregelung nur geringfügig intensiver.
76520 von Uhlenbrock Der 76520 ist der zweite Multiprotokolldecoder im Testfeld. Neben dem DCC-Format reagiert er auch auf das Märklin-Motorola-Protokoll. Beim ersten Testdurchgang mit der V 80 und den Grundeinstellungen reagierte der Decoder zeitversetzt auf Fahr- und Schaltbefehle. Da auch der zweite Decoder das gleiche Verhalten zeigte, befragten wir den Hersteller. Nach empfohlener Änderung der Vmax reagierte der Decoder wie erwartet. Die Diesellok lässt sich feinfühlig fahren. Ein kaum MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
wahrnehmbares Zirpen wird durch die arbeitende Regelung erzeugt. Der Test mit der BR 216 von Brawa konnte erst mit der Software- Version 8 nach Redaktionsschluss durchgeführt werden, da die Lok mit unserem Testdecoder der Version 7 nicht zurecht kam. Mit der BR 78, BR 80 bzw. BR 81 zeigte der Decoder bei gleichen Einstellungen die erwarteten Reaktionen. Die BR 78 quittiert die Fahrbefehle des 76520 mit ruckeliger Langsamfahrt. Erst ab mittlerer Geschwindigkeit ging das Ruckeln in eine mehr oder weniger gleichförmige Bewegung über. Einstellversuche scheiterten. Ähnlich, aber nicht so krass verhielt es sich bei der BR 80. Erst ab Fahrstufe 8 fuhr die Lok homogen. Die Regelung macht sich durch sanftes Klingeln bemerkbar. Zusammen mit dem Faulhaber-Motor erreicht der Uhlenbrock die kleinste Mindestgeschwindigkeit – ein kaum wahrnehmbares Bewegen der Lok. Begleitet wird das Langsamfahren bis zu mittleren Fahrstufen von einem leicht MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
klingelnden Fahrgeräusch, das durch fehlende Antriebsgeräusche besonders auffällt.
ATL2064 von Umelec Da der ATL2064 von Umelec speziell für den Betrieb mit der hauseigenen Blockstreckensteuerung entwickelt wurde, die auf den Seiten 70/71 vorgestellt wird, ist auch die Grundeinstellung entsprechend eingerichtet. Um den Decoder auf Modellbahnanlagen ohne die Blocksteuerung von Umelec betreiben zu können, muss das Bit 4 der CV 49 umgestellt werden.
Gegenüber den anderen Decodern ist die CV 5 des 2064 niedrig eingestellt. Das tut dem Fahrtest aber keinen Abbruch. Die Kombinationen aus 2064/ Roco-Lok und 2064/Brawa-Lok stellten sich als pflegeleicht heraus. Homogenes Fahrverhalten und leises Antriebsgeräusch zeigt auch er beim Test. Die CV 5 sollte vergrößert werden. Zusammen mit den für Decoder anspruchsvolleren Scheibenkollektormotoren von Fleischmann und Märklin kommt der Decoder relativ gut zurecht. Die BR 80 reagiert homogen und lässt nur die gewohnten Märklin-typischen Antriebsgeräusche vernehmen. Mit der BR 78 kommt er nicht so gut zurecht. Das leichte Ruckeln in den unteren Fahrstufen verändert sich zu einem erkennbaren „Pumpen“ im mittleren Bereich. Antrieb mit Glockenankermotor ist für den 2064 auch kein Problem. In der BR 81 eingebaut zeigt er mit die geringste Geschwindigkeit im Testfeld. Der Motor quittiert die sanft arbeitende 43
In der Brawa-Lok ist der Pin 1 der Schnittstelle gleich doppelt gekennzeichnet.
Die Trix’sche Gleichstromvariante der Märklin BR 80 hat zwar eine Schnittstelle mit Präzisionskontakten, aber keine Kennzeichnung.
Sechspolige NEM-651-Schnittstelle in der BR 81. Eine Kennzeichnung des Pin 1 der unsymmetrischen Schnittstelle sucht man vergebens. Nur der Spezialist erkennt, wie herum der Decoder eingesteckt wird.
Die Kennzeichnung des Pin 1 auf der Lokplatine und auf dem Stecker macht es auch dem Unerfahrenen leicht, einen Decoder nachzurüsten. Ein Verdrehen führt zur Fehlfunktion der Stirnbeleuchtung.
Regelung mit einem leisen, an Kratzen erinnernden Geräusch.
MX63 von Zimo Der MX63 gehört zur aktuellen Decoder-Generation des Wiener Digitalspezialisten und wartet mit verbesserten Regelungseigenschaften auf. Der Test mit den Drehgestellloks verlief wie erwartet: Homogenes Fahrverhalten, sanfter Übergang aus dem Stand in die 44
Bewegung. Zu hören waren nur die Lok-typischen Geräusche. Auch zusammen mit der BR 80 von Märklin bildet er ein gutes Gespann. Zu bemerken war jedoch ein leichter Übergang zwischen den Fahrstufen, der bei Fleischmanns 78er etwas stärker zu Tage trat. In die BR 81 mit Faulhaber gesteckt, wartet der Decoder mit geringsten Geschwindigkeitsänderungen in den unteren Fahrstufen auf. Die Lok rollt kaum hörbar über die Gleise, erzeugt jedoch bei höheren Geschwindigkeiten ein etwas intensiveres Summen.
Betriebsanleitungen Bei solch komplexen Mikromodulen, wie es die Fahrzeugdecoder nun mal sind, ist eine Betriebsanleitung sehr wichtig, zumal jeder Decoder wegen
nicht konsequenter Normung unterschiedliche CVs mit speziellen Motoreinstellungen belegt. Bis auf die ZimoDecoder verfügt jedes Exemplar über einen „Beipackzettel“ mit Angaben zu den Eigenschaften und den einstellbaren CVs. Hervorzuheben sei ESU, die noch Tipps zum Einstellen von CVs für spezielle Lokmodelle geben. Zimo bietet den Download einer PDF-Datei an, die sehr detaillierte Angaben enthält.
Anpassen! Einen Lokdecoder als „Eier legende Wollmilchsau“, der mit jeder Lok ohne Änderung der Grundeinstellung zurechtkommt, sucht man vergebens. Einsteiger oder Modellbahnprofis, die nicht mit den CVs jonglieren möchten, können sich aber aus dem Angebot den Decoder herausfischen, der optimal mit MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die Kennlinien offenbaren, dass die Geschwindigkeitsänderungen im unteren Bereich der Decoder ATL2064 und MX63 sehr klein sind und feinfühliges Rangieren erlauben.
der ausgesuchten Lok zusammenarbeitet. Um ein Anpassen der CV 5 (Vmax) wird man nicht herumkommen. Beim Studieren der CV-Tabelle zum Optimieren der Fahreigenschaften erkennt man, dass die Hersteller nicht nur verschiedene CVs belegen, sondern dass auch die Möglichkeiten des Optimierens recht unterschiedlich sind. Bieten DCX70S, LokPilotDCC und MX63 jeweils drei Einstellungen für die Regelung, müssen die anderen, bis auf den LE1035 von Lenz, der keine Einstellungen anbietet, mit zwei änderbaren Variablen auskommen. Je nach Motormanagement und Lok können zwei einstellbare CVs reichen. Abhängig von Lok- und Decodertyp kann eine Optimierung schon bis zu zwei Stunden dauern. Das Ergebnis ist dann eine perfekte Abstimmung zwischen Triebfahrzeug und Decoder. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Anderer Motor, andere Getriebeabstufung ergibt bei einer ähnlichen Rangierlok mit vorbildgerecht gleicher Höchstgeschwindigkeit deutlich flachere Kennlinien mit geringerem Geschwindigkeitsanstieg.
Die Qual der Wahl Legt man auf ein problemloses Zusammenarbeiten zwischen Lok und Decoder Wert, zeigt sich folgendes Ergebnis. Wer für eine Brawa- oder Roco-Drehgestelllok einen Decoder sucht, hat bis auf den 76520 von Uhlenbrock die volle Auswahl. Wer seine mit einem Glockenankermotor ausstaffierte Lok digitalisieren möchte, kann ebenso ins Volle greifen. Die Loks mit den Scheibenkollektormotoren sind etwas kritischer und verlangen den Decodern etwas mehr ab. Mit dem Fleischmann-Motor arbeiten die Decoder von ESU, Rautenhaus und Zimo gut zusammen. Den Motor von Märklin hatten die Bausteine von Lenz, Rautenhaus und Umelec am besten im Griff und boten angenehmes Rangieren und Fahren.
Der 76520 mit der Software- Version 8 von Uhlenbrock hat sich zusammen mit den Dieselloks bewährt. Er zeigte kleine Schwierigkeiten mit der BR 78 von Fleischmann. Der LokpilotDCC macht in der BR 80 und 81 eine Änderung der Einstellung erforderlich, ohne die nur mäßiger Fahrgenuss aufkommt. Die meisten der beschriebenen, relativ minimalen Unzulänglichkeiten lassen sich über die CVs korrigieren. Wer sich intensiver mit den CVs auseinander setzt, kann einiges mehr rausholen, als die Standardeinstellungen anbieten. Dann sind die spezifischen Eigenschaften der Decoder kaufentscheidend. Bei den Betriebstests kamen die Zentralen TwinCenter von Fleischmann, LZ100 und Compact von Lenz sowie Lokmaus2 von Roco zum Einsatz. Die erforderlichen CVs ließen sich mit allen problemlos ändern. gp 45
DIGITAL-PRAXIS
Ein kleiner Decodertester kann dem digitalisierenden Modellbahner das Leben leichter machen. Denn wie oft kommt es vor, dass ein Decoder in einer Lok nicht funktioniert und ein kleines Prüfgerät in diesem oder einem ähnlichen Fall hilft, die Funktionstüchtigkeit des Decoders zu überprüfen. Gerhard Peter baute einen Tester für die MIBA-Redaktion und stellt ihn zum Nachbauen vor.
Praktisch: Decodertester für den schnellen Check – im Bild noch ohne Beschriftung.
Drum prüfe, bevor man sich ewig schindet …
Checkpoint für Lokdecoder W
er Triebfahrzeugdecoder in eigener Regie einbaut, hat manchmal die Situation, dass der eingebaute Decoder nicht wie gewünscht funktioniert. Oder das Triebfahrzeug mit dem Decoder bleibt während des Betriebs aus unerfindlichen Gründen stehen. In beiden Fällen lässt sich der Decoder auf Funktionalität prüfen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist der Test des Decoders vor dem Einbau in die Lok. Dabei geht es weniger um einen reinen Funktionstest, sondern um eine Art Betriebstest. Über die extra herausgeführten Motoranschlüsse des Decodertesters kann die Lok auf dem Gleis gefahren werden. So kann der Decoder im Zusammenspiel mit der Lok bezüglich des Fahrverhaltens beurteilt werden. Zudem kann der Tester in seiner Eigenschaft als Decodersteckplatz auch als Programmierstation in Verbindung mit einer Digitalzentrale Verwendung finden. Auf diese Weise muss der Decoder nicht provisorisch in eine Lok gestöpselt werden und lässt sich vorab leichter mit einem PC oder einer Digitalzentrale programmieren. So ergeben sich für den Decodertester folgende Punkte im Pflichtenheft: • Anschluss an alle Digitalzentralen 46
• Verwendbar für alle Datenformate (DCC, FMZ, Motorola, Selectrix) • Sechspolige NEM-651-Schnittstelle • Achtpolige NEM-652-Schnittstelle • Elfpolige Schnittstelle nach MIBA (MIBA Extra 3, S.96) • Leiterplattenklemmen für Decoder ohne NEM-Stecker • Test des Motorausgangs wahlweise über – richtungsabhängige LEDs oder über – herausgeführten Motorausgang • Test der Funktionsausgänge über LEDs Auf den Einbau der NEM-653Schnittstelle kann mangels entsprechender Decoder verzichtet werden. Die Ausführung „Groß“ nach NEM 654 wird durch die Platinenklemmleisten abgedeckt und erlaubt den Anschluss von Decodern ohne Schnittstellenstecker. Das alles hätte auf einer kleinen Platine spielend Platz und würde der Funktionalität vollauf genügen. Man läuft jedoch Gefahr, dass man beim Hantieren mit Decodern und dem Tester Kurzschlüsse durch herumliegende Kabelreste und Drahtabschnitte provoziert. Um das zu verhindern sollte der Tester ein Gehäuse erhalten.
Aufbau Während die Wanne des Gehäuses die Leiterplattenklemmen für steckerlose Decoder aufnimmt, befinden sich die Schnittstellen und LEDs im Deckel des Geräts. Die Gleisanschlüsse der Decoderschnittstellen werden über Kabel zur Digitalzentrale geführt und die des Motorausgangs stehen als lose Kabelenden mit Krokoklemmen zur Verfügung. In das ausgewählte Gehäuse wird ein Platinenzuschnitt eingepasst, der die Platinenklemmleisten aufnimmt und als Verteiler für die Kabel zu den Schnittstellen dient. Die LED-Anschlüsse werden ebenfalls über Kabel zur Platine geführt.
Verschaltung Die Verschaltung ist recht simpel, denn es werden nur die Schnittstellen untereinander verkabelt und die LEDs mit den Ausgangskontakten für Motor und Funktionen verbunden. Über einen Wahlschalter lassen sich die Funktionsausgänge mit dem blauen Kabel für die Plus-Versorgung oder mit dem Gleisanschluss verbinden. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die grüne LED leuchtet bei Motordrehrichtung Vorwärts, die rote bei Rückwärtsfahrt.
Anschluss an den Gleisausgang einer vorhandenen Digitalzentrale
Herausgeführter Motorausgang zum Anschluss an ein Testgleis
Klemmleiste für den Anschluss von Decodern ohne Schnittstellenstecker
Das Schaltbild orientiert sich mit der Farbdarstellung an den genormten Anschlusskabeln. So kann auch der ungeübte Modellbahn-Elektroniker die Verbindungen leichter verfolgen.
Kennzeichnung Die Beschaltung der Platinenklemmleiste unterliegt keiner Norm und kann nach eigenen Vorstellungen erfolgen. Jedoch sollte am Gehäuse eine eindeutige Kennzeichnung dieser Anschlüsse erfolgen. Die Schnittstellen nach NEM benötigen eine Kennzeichnung des Pin 1, während bei der MIBA-Schnittstelle nur der mittlere Pin zur Mittenorientierung kenntlich gemacht werden muss. Die LEDs erhalten mit Aufreibebuchstaben ihre Zuordnung, ebenso wie die Schalter.
Bedienung Von Bedienung zu sprechen ist schon fast ein wenig übertrieben. Über das rote und schwarze Kabel wird eine VerMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
bindung zur Zentrale hergestellt, wahlweise an den Haupt- oder Programmiergleisanschluss. Nun wird der Decoder in die entsprechende Schnittstelle gestöpselt und kann auf seine Funktionen überprüft werden. DCC-Decoder sind werksseitig auf die Adresse 3 eingestellt, Selectrix-Decoder auf 1. Im Zweifelsfall kann die werksseitig eingestellte Adresse in der Betriebsanleitung nachgelesen werden. Nun Adresse mit der Digitalzentrale angewählen. Mit dem Einschalten der Lichtfunktion muss eine der beiden LEDs für die Fahrtrichtung aufleuchten – sofern die Ausgänge funktionieren. Mit dem Umschalten der Fahrtrichtung müssen die Fahrtrichtungs-LEDs wechseln. Mit Betätigen des Drehknopfs oder der Fahrstufentasten bekommt die Motor-LED Fahrstrom. Leuchtet sie grün, muss die Fahrtrichtung vorwärts aktiv sein, Rot bedeutet rückwärts. Die Funktionsausgänge der Fahrzeugdecoder lassen sich mit Drücken der entsprechenden Tasten überprüfen. Leuchten die zugehörigen
Die Buchsen der Schnittstellen und die Anschlüsse der Klemmleiste sind parallel geschaltet. Der Motoranschluss kann als separate, zweipolige Buchse herausgeführt werden. Zeichnungen: gp
Erklärungen • S1 Wahlschalter für die Stromversorgung der Funktionsausgänge: Blau = Plus Rot und Schwarz = Fahrzeugmasse bzw. Radschleifer • S2 Schalter für Lastwiderstand • S3 Schalter für Programmierwiderstand • M1 Motoranschluss • V1 NEM-651-Schnittstelle (sechspolig) • V2 Elfpolige symmetrische Schnittstelle nach MIBA • V3 NEM-652-Schnittstelle (achtpolig) • V4 Schraubklemmen/Klemmleiste für Decoder ohne Schnittstellenstecker
47
Anschlüsse einer LED Streifenrasterplatine von oben mit Bauteilen und Kabelverbindungen
LEDs, sind die Ausgänge in Ordnung. Die herausgeführten Motoranschlüsse erlauben die Überprüfung des Motorausgangs im Praxisbetrieb. Entweder man schließt nur einen Motor an oder sogar ein Testgleis, auf dem eine Lok fahren kann. Die Stromaufnahme des Motors belastet den Motorausgang kräftiger und ist bei geregelten Decodern wichtig. Über das angeschlossene Testgleis kann das Zusammenspiel des Decoders mit der Lok gecheckt werden. So kann man vor dem Einbau prüfen, ob Lok- und Decoder seitens des Motormanagements zusammenpassen.
Programmieren Sollte die Adresse eines einzubauenden Decoders nicht ermittelbar sein – vielleicht gebraucht erstanden –, dient der
Tester als schneller Steckplatz um die Einstellungen des Decoders auszulesen. Da das Auslesen und auch die Programmierung von der verwendeten Zentrale abhängt, ist die Vorgehensweise im zugehörigen Handbuch nachzulesen. Lassen sich die Einstellungen nicht auslesen, sollte man versuchen, eine
Kleiner Lok-Decoder-Test
Materialliste Decodertester Menge Art.-Nr.*1
Einzelpreis in €
1
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73 85 22-77
Buchsenleiste, RM 1,27 mm, 25-polig
1
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73 84 76-77
Stiftleiste, RM 1,27 mm, 25-polig
3,04
3
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74 11 59-77
Buchsenleiste, RM 2,54 mm, 12-polig
2,22
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73 03 54-77
Leiterplattenklemmen
0,97
1
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52 77 26-77
Lochrasterplatine, RM 2,54 mm
2,30
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52 26 00-77
Gehäuse, Kunststoff
3,96
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40 81 66-77
1-kΩ-Metallfilmwiderstand, 1/4 Watt (100 Stück)
1,76
11 x
18 54 93-77
LEDs, rot
0,26
3,55
0,26
3
x
18 54 34-77
LEDs, gelb
1
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44 53 98-77
40-Watt-Drehwiderstand
1
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60 85 48-77
Schaltlitze, rot
1,66
1
x
60 85 56-77
Schaltlitze, schwarz
1,66
1
x
62 55 90-77
Schaltlitze, braun
1,66
2
x
52 69 08-77
Kabeldurchführungstüllen
0,07
*1) Conrad Elektronik
48
Artikel
beliebige Adresse zu programmieren. Fehlt ein Datenblatt zum Decoder, ist es empfehlenswert, Adressen zwischen 1 und 99 zu wählen. Nach Adressprogrammierung erfolgt ein nochmaliger Leseversuch der Decoderwerte. Lassen sie sich nun auslesen, ist der Lokdecoder zumindest prozessorseitig in Ordnung.
13,22
Der Decodertester bietet noch eine weitere Qualität. Durch wahlweises Einstecken verschiedener Decoder lässt sich der optimale für einen speziellen Lok-Typ ermitteln. Der Decodertester fungiert in diesem Fall nur als „Schnittstelle“ zwischen Digitalzentrale und Lok. Für den Loktest ist ein kleines eigenständiges Gleisoval optimal. Die Lok wird aufgegleist und kann sofort in Betrieb genommen werden, wenn am Fahrregler die Lokadresse des Decoders eingestellt ist. Das Ermitteln der optimalen Einstellungen ist ein kleines Geduldsspiel. Beginnend mit der Schleichfahrt wird die Geschwindigkeit langsam erhöht. Im unteren Geschwindigkeitsbereich sollte das Fahrverhalten geschmeidig sein. Ruckelt und zuckt die Lok, sind Änderungen an den Einstellungen für MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Zuordnung der Anschlüsse, Schalter und LEDs
ihre Energie über die linken oder rechten Radschleifer aus der entsprechenden Schiene beziehen. Angeschlossene Verbraucher bekommen nur die positive Halbwelle. Lampen und LEDs leuchten z.B. etwas weniger hell. Damit man mithilfe des Decodertesters auch Decoder programmieren kann, muss der Motorausgang mit einem Widerstand belastet werden. Normalerweise sollten die angeschlossenen LEDs ausreichen. Über den Schalter S2 kann ein zusätzlicher Lastwiderstand an den Motorausgang geschaltet werden. Ein 5-Watt-Widerstand mit 100 Ω ist ausreichend. Der Schalter S3 überbrückt einen 47Ω-Widerstand im Gleisanschluss. Dieser wird bei einigen Fahrzeugdecodern benötigt, um die Stromaufnahme im Programmiermodus zu reduzieren. Für Tests muss der Widerstand mit dem Schalter S3 geschlossen werden.
Aufbau
das Motormanagement vorzunehmen. Moderne Decoder bieten einige Einstellmöglichkeiten, die nach Betriebsanleitung durchprobiert werden sollten. Programmieren und Ausprobieren wechseln sich ab. An dieser Stelle der Tipp, die geänderten Werte zusammen mit dem Ergebnis des Fahrtests zu nottieren. So findet man die optimalen Eigenschaften leichter. Beim Fahrtest auch auf das Motorengeräusch achten. Es sollte leise sein. Je nach gewählter Ansteuerfrequenz des Motors brummt oder zirpt er. Hohe Ansteuerfrequenzen sind für moderne Präzisionsmotoren optimal. Auch ältere kommen in der Regel damit zurecht. Es gilt zu beachten, dass das Drehmoment beim Anlaufen des Motors und hoher Ansteuerfrequenz geringer ist als bei niedrigerer Frequenz. Stellt man die Lok an ein Hindernis und lässt sie nun gegen das Hindernis anfahren, muss der Motor so viel Drehmoment entwickeln, dass die Antriebsräder bei der niedrigsten Leerlaufgeschwindigkeit schleudern. Schleudern die Räder nicht, ist eine niedrigere Motorfrequenz einzustellen. Hilft auch das nicht, sollte der Versuch ohne Decoder und mit einem analogen Fahrregler wiederholt werden. Schafft der Motor auch diesen Test nicht, ist die Lok untermotorisiert. In MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
diesem Fall empfiehlt sich der Einsatz ausschließlich mit leichten Zügen. Schafft er es, sollte der Test mit einem Decoder eines anderen Typs oder Herstellers wiederholt werden. Mit dieser Testfolge lassen sich der optimale Decoder und die Einstellungen recht gut ermitteln. Das Feintuning des Motormanagements erfolgt nach dem Decodereinbau. Im zuvor beschriebenen Auswahltest hängt die Lok inklusive Lampen und Entstörbauteilen im Regelstromkreis des Motors. Zudem kommt die lange Leitung zum Gleisoval und die Gleisanlage selber hinzu. Diese Dinge können sich negativ auf den Regelkreislauf der Decoderlastregelung auswirken. Die Fahreigenschaften werden im eingebauten Zustand nicht schlechter, da die störenden Einflüsse fehlen.
Schalter S1 bis S3 Über den Schalter S1 können die Funktionsausgänge wahlweise mit dem blauen Kabel der Decoder oder mit den Gleisanschlüssen verbunden werden. Das blaue Kabel führt Plus-Potenzial und sorgt z.B. bei angeschlossenen Lampen für die volle Lichtausbeute. Da die sechspolige Schnittstelle den Anschluss des blauen Kabels nicht vorsieht, müssen die Funktionsausgänge
Der Aufbau bereitet keine unüberwindlichen Hindernisse. Bei der Verkabelung der Schnittstellenbuchsen mit der Platine besteht die Gefahr, Anschlüsse zu verwechseln. Es ist daher ratsam, mit einem Durchgangsprüfer oder einem Multimeter die Zuordnung der Buchsen untereinander zu überprüfen. Eine Kontrolle mit den Nachbarbuchsen und Leiterbahnen hilft Kurzschlüsse durch zu dicke Lötstellen oder frei vagabundierende Litzenadern aufzudecken. Die Vorwiderstände können bei Verwendung anderer LEDs kleiner oder größer ausfallen. gp
Steckbrief Decodertester • Anschlüsse zur Digitalzentrale zum Gleis • Steckplätze 6-polig, NEM 651 8-polig, NEM 652 11-polig (MIBA) 12-polig
Anschlussart freies Kabel freies Kabel Anschlussart Buchsenleiste RM 1,27 mm Buchsenleiste RM 2,54 mm Buchsenleiste RM 1,27 mm Klemmleiste RM 2,54 mm
• Kontrolle des Motorausgangs über LEDs oder einen externen Gleisanschluss • Kontrolle der Funktionsausgänge über LEDs
49
DIGITAL-PRAXIS
Was kann der Modellbahner erwarten?
D e c o d e r z u m S p a re n Der Weg zur Digitalisierung des Fahrzeugparks geht über die Decoder. Preiswerte Decoder – im Verkaufswert von höchstens 20 Euro pro Stück – testet MIBA-Mitarbeiter Sebastian Koch. Was können sie, für welche Einsatzzwecke sind sie gut und wo ist der Haken an der Sache? Was muss der Anwender selber machen? Die Antworten lesen Sie hier.
D
er Digitalsektor im Modellbahnbereich kann bereits als „Hobby im Hobby“ angesehen werden. Unzählige Freaks, die mithilfe von perfekt programmierten Decodern das Letzte aus ihren Loks holen, sprechen für sich. Dennoch ist die Zahl derer, die analog fahren, ungebrochen hoch.
Decoder zum Sparen? Meist erfolgt der erste Schritt in den digitalen Modellbahnalltag mit einer Startpackung, da hier alle Komponenten enthalten sind und man sofort starten kann, ohne ein Studium in „Luftund Raumfahrttechnik“ absolviert zu haben. Auf der Grundlage der Startpackungen erfolgt dann in den meisten Fällen der Ausbau des Systems. Vielen Modellbahnern genügen in der Anfangsphase preiswerte Decoder um den bereits vorhandenen Fahrzeugpark zu digitalisieren. Auch ist umstritten, ob ältere Fahrzeuge lediglich mit einem MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
herkömmlichen Decoder ausgestattet werden sollen oder ob die eher geringe Verbesserung der Fahreigenschaften den Kauf eines teuren Decoders rechtfertigt. In diesem Beitrag sollen einige Decoder untersucht werden, die als Auswahlkriterium nicht mehr als 20 Euro kosten sollen. Dazu wurden keine Sonderangebote oder Aktionsware von Händlern ausgewählt, sondern nur Decoder, für die man als Einzelstück maximal 20 Euro berappen muss. Die in den Decodertestberichten sonst anzutreffenden Schulnoten sollen hier nicht vergeben werden, vielmehr ist Ziel des Beitrages aufzuzeigen, welche Einsatzmöglichkeiten die Decoder bieten.
Warum sind Decoder billig? Bei den hier begutachteten „Billig“-Decodern handelt es sich um die jeweiligen Basisversionen der Hersteller. Der Preisvorteil liegt entweder in der gerin-
geren Ausstattung, einer sparsameren Verpackung oder einfach daran, dass es sich um Modelle handelt, die bereits etwas älter und in den meisten Fällen auch etwas größer sind, als dies heute üblich ist. In vielen Fällen fehlen aber einfach nur die Kabel und die NEM-genormten Schnittstellenstecker, was den Preis deutlich nach unten drückt. Hier ist vor dem Einbau der Decoder etwas Lötarbeit erforderlich, die aber in aller Regel von den meisten Modellbahnern bewerkstelligt werden kann (siehe hierzu auch die Löthinweise). Im Folgenden sollen nun die einzelnen Decoder, die ausschließlich nach dem Preisgesichtspunkt ausgewählt wurden, näher betrachtet werden.
Digitaltrain Mini-DEC AC / DC Der MINI-DEC wird in einer Folienverpackung mit sehr einfacher Bedienungsanleitung verkauft. Er versteht das Motorola-Format und wird wahlweise für Allstrom- oder Gleichstrommotoren angeboten. Am Decoder sind keine Drähte angelötet, sodass dies vor dem Einbau erfolgen muss. Die Anleitung besteht aus einer knappen DIN-A5-Seite und enthält nur die wichtigsten Informationen. Auf der Schwarzweiß-Zeichnung sind die genauen Anschlüsse der Decoder51
ausgänge nur schwer zu erkennen. Hier sollte man sich der Farbzeichnung im Internet unter www.digitaltrain.de bedienen. Auf dem Webauftritt des Herstellers findet man auch weitere Informationen zur Ausstattung des Decoders. Einstellen lassen sich lediglich Beschleunigung, Minimal- und Maximalgeschwindigkeiten, sowie der Programmmodus. Der Decoder kann im Analogbetrieb als Umschalter genutzt werden.
Kühn T-125 Kühn liefert seinen Decoder ebenfalls in einer Folienverpackung. Serienmäßig ist der Decoder mit Kabeln versehen, wahlweise erhält man gegen Aufpreis eine Ausführung mit NEM-Schnittstellenstecker. Unter den aufgeführten Decodern hat der T-125 als einziger eine Lastregelung. Der Decoder versteht das DCC-System und ist für Gleichstromund Glockenankermotoren geeignet. Die Anleitung aller Kühn-Decoder ist sehr umfangreich und lässt kaum Fragen offen. Für unerfahrene Digitalbahner ist sie sehr gut verständlich und leicht nachvollziehbar. Alle einstellba-
52
ren CVs sind explizit erklärt, sodass auch Digital-Neulinge experimentieren können. Positiv anzumerken ist, dass der Kühn-Decoder es ermöglicht, die Motoransteuerfrequenz einzustellen. Durch die einseitige Bestückung der Platine kann der Decoder mit beidseitigem Klebeband einfach in fast jede Lok eingebaut werden. Der Decoder ist für den Analogbetrieb tauglich, benötigt dort aber sehr viel Anfahrspannung.
Lenz LE 1014A / 1014E Auch der Lenz-Decoder wird mit Kabeln ausgeliefert und ist gegen Aufpreis auch mit Schnittstellenstecker erhältlich. Auch er entspricht dem DCC-Format und ist für Gleichstrom- und Glockenankermotoren geeignet. Die Anleitung ist recht kurz gefasst, enthält jedoch alle notwendigen Informationen. Dies sollte aber niemanden abschrecken, denn Lenz verfügt über eine umfangreiche Website www.digital-plus.de, die auch unzählige Hilfestellungen bietet. Die unterstützten CVs werden in einer ausführlichen Liste erklärt. Die einseitige Bestückung ermöglicht wie beim Kühn-Produkt einen sehr
leichten Einbau. Der Decoder kann auch auf analog betriebenen Anlagen eingesetzt werden.
Tams LD-W-3 / LD-G-3 Alle Tams-Decoder werden in Folienverpackungen mit sehr ausführlichen Anleitungen angeboten. Am LD-W-3 und LD-G-3 sind die Drähte selbst anzulöten, Versionen mit Kabel und Schnittstellenstecker werden nicht angeboten. Der Decoder versteht das Motorola-Format und ist je nach Ausführung für Wechselstrom oder Gleichstrommotoren geeignet. Für den Anschluss der Drähte sind Lötanschlüsse in ausreichendem Abstand am Decoder vorhanden. Aussagefähige Zeichnungen in der Anleitung erleichtern den Anschluss sehr. Der Decoder ist zweiseitig bestückt und somit schwieriger in Lokomotiven unterzubringen. Am Decoder können die Adresse, Anfahr- und Höchstgeschwindigkeit sowie Anfahr- und Bremsverzögerung eingestellt werden. Mit unter 10 Euro ist er der preiswerteste Einstieg in das Motorola-Format, bietet aber auch nur begrenzte Features. Um kleinere
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Links der KühnDecoder T-125; er besitzt als einziger unserer Testreihe eine Lastregelung. Ganz links: Beim Decoder von Digitaltrain müssen Drähte angelötet werden. Rechts der LenzDecoder, der dank seiner einseitigen Bestückung leicht einzubauen ist.
Daten der betrachteten Decoder Hersteller Decoder Datenformat Fahrstufen
Adress- Motorumfang strom
Digitaltrain MiniDec AC Digitaltrain MiniDec DC Kühn T-125
80/255
1300 mA nein nein
nein
Allstrom ja
2
nein
€ 15,–
21x18x3
80/255
1300 mA nein nein
nein
Gleich.
ja
-
nein
€ 15,–
21x18x3
ja
Gleich. Gl.-Anker Gleich. Gl.-Anker
Lenz
Motorola 14 Motorola 14 DCC 14/28/128 LE1014A DCC 14/27/28/128
Tams
LD-W-3 Motorola II 14 Tams LD-G-3 Motorola II 14 Tams LD-G-5 DCC 14/28 Tams LD-G-7 DCC 14/28/128 Tams LD-W-7 DCC 14/28/128 Uhlenbrock 74400 DCC 14/27/28/128
Last- Überlast- Analog Motorrege- schutz typ lung
LichtFunktio- Schnittwechsel nen ohne stellenStirnbel. stecker
DCC/lang 1100 mA ja ja 80/255 DCC/lang 1000 mA nein nein
ja
255
800 mA
k.A.
k.A.
k.A.
Wechs.
2 150 mA 2 2 100 mA 1x100 mA 1x500 mA ja -
255
800 mA
k.A.
k.A.
k.A.
Gleich.
ja
DCC/kurz 800 mA
nein nein
nein
Gleich.
ja
DCC
800 mA
k.A.
k.A.
k.A.
Gleich.
DCC
800 mA
k.A.
k.A.
k.A.
Wechs.
ja
Gleich.
DCC/lang 800 mA
nein nein
-
2 100 mA ja 2 100 mA 100 mA Ja 2 100 mA 100 mA ja 2 900 mA
Preis in Maße einfachster (mm) Ausführg.
wahlw. ca. € 20,– gg. Aufpr. wahlw. ca. € 20,– gg. Aufpr. nein kein Kabel nein kein Kabel wahlw. gg. Aufpr. wahlw. gg. Aufpr. wahlw. gg. Aufpr. ja
24,6x13,9x2,9 31,5x16x3,8
€ 9,95
19x17x5
€ 9,95
19x17x5
€ 19,95
27x18x8
€ 13,95
19x17x5
€ 13,95
19x17x5
ca. € 20,–
19x16x5
Links der Tams LD-G3, auch hier sind die Drähte anzulöten, ebenso wie beim …
… LD-W-3, der ganz links abgebildet ist. Beide ermöglichen einen preiswerten Einstieg in das Motorola-Format. Rechts der LD-G-5 von Tams. Er passt auch für TT und N. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
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Links der Tams LD-G-7-Decoder, der preiswerteste DCC-Decoder dieser Übersicht. Links unten der Uhlenbrock-Decoder, der als einer der wenigen bereits verkabelt ist und zudem einen Schnittstellenstecker hat.
Richtig löten • beim Löten entsteht Wärme – zu viel Wärme vermeiden • zügig löten • Lötkolben mit 20 Watt Leistung verwenden • runde, zunderfreie (Wärmeleitung!) Lötspitze verwenden • kein Lötfett benutzen, da meist säurehaltig • Elektroniker-Lötzinn mit Kolophoniumseele verwenden • altes und überflüssiges Lötzinn vor jedem Löten von der Spitze des Lötkolbens abstreifen • Lötspitze so halten, dass sie gleichzeitig Draht und Lötstelle berührt • wenig Lötzinn zufügen • Lötkolben wegnehmen, wenn Lötzinn verlaufen ist • Bauteil nicht bewegen, solange Lötzinn flüssig ist
Lötarbeiten kommt man auch bei diesem Decoder nicht herum.
Tams LD-G-5 Der LD-G-5 ist ein recht kleiner Decoder für DCC-Format und Gleichstrommotoren, der auch für die Nenngrößen TT und N geeignet ist. Er wird wahlweise mit Kabel und Schnittstellenstecker angeboten, kommt dann aber schon über die 20-Euro-Grenze. Der Decoder ist nicht für Analogbetrieb geeignet und besitzt keine Lastregelung. Auch hier liegt eine ausführliche und leicht verständliche Anleitung bei. Die einstellbaren CVs beschränken sich auf die gängigen Fahreigenschaften und die zuschaltbaren Verbraucher.
Tams LD-W-7 / LD-G-7 Der LD-W/G-7 ist ein für das DCC-Format ausgelegter Decoder, der je nach Ausführung für Wechselstrom- oder Gleichstrommotoren geeignet ist. Der Decoder ist nicht für den Analogbetrieb vorgesehen und besitzt keine Lastregelung. Er ist mit € 13,95 der preiswerteste Einstieg in die DCC-digi54
tale Modellbahnwelt, ermöglicht aber nur grundlegende fahrdynamische Einstellungen. Gegen Aufpreis bekommt man den Decoder auch mit angelöteten Kabeln und Schnittstellenstecker.
Uhlenbrock 74400 Der Uhlenbrock-Decoder war der einzige im Test, der über Kabel und Schnittstellenstecker verfügte. Der Einbau in bereits mit Schnittstelle versehene Fahrzeuge gestaltet sich hierbei kinderleicht. Er ist für das DCC-Datenformat bestimmt und nur für Gleichstrommotoren geeignet. Der Decoder wird in einer stabilen Kunststoffverpackung geliefert und enthält eine kurze, aber aussagekräftige Anleitung. Von den CVs lassen sich aber deutlich weniger einstellen als beim Lenz- oder Kühn-Decoder. Der Decoder ist auch im Analogbetrieb einsetzbar.
Fazit Ein Fazit dieser Betrachtung unterschiedlicher Decoder lautet: „selber löten spart Geld“. Für den einfachen Einbau in Lokomotiven – um mit ihnen di-
gital fahren zu können – genügen die Decoder allemal. Die „basics“ der Fahrdynamik wie Anfahrspannung, Bremsund Anfahrverzögerung können an allen Produkten eingestellt werden. Besondere Ausstattungsmerkmale hatte keiner der untersuchten Decoder. Da davon auszugehen ist, dass viele Modellbahner an einen Punkt kommen, wo sie mehr Features an einem Decoder brauchen, empfiehlt es sich, nicht die allereinfachsten Decoder zu kaufen. Da den Decodern eine längere Einsatzzeit unterstellt werden kann, sollte bereits jetzt perspektivisch für die Zukunft gekauft werden. Von den hier untersuchten „Billigdecodern“ sind die beiden von Kühn und Lenz wohl am geeignetsten für einen zukunftsweisenden Einsatz. Anzumerken ist aber auch, dass sie fast doppelt so viel kosten wie das Einsteigermodell von Tams. Die Decoder im Motorola-Format unterschieden sich in den Features nur unwesentlich. Bei den DCC-Decodern kann der Kühn-T-125 empfohlen werden, er besitzt bereits in dieser Preisklasse Lastregelung, exakt einstellbare Motoransteuerfrequenz und viele unterstützte CVs, die auch bei gestiegenen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Ansprüchen den Decoder nicht unbrauchbar machen. Das Anlöten der Drähte ist zu bewerkstelligen. Im Rahmen dieser Betrachtung wurden die Drähte mit einem herkömmlichen 20Watt-Lötkolben angebracht, wonach alle Decoder noch funktionsfähig waren. Zur Anwendung sollten aber feine, sehr flexible Litzen kommen, da dünne Drähte sehr leicht brechen können. Es ist also bereits für sehr wenig Geld möglich, Fahrzeuge zu digitalisieren. Bei den sehr billigen Decodern handelt es sich um Basisversionen, bei denen man selbst löten muss. Für Decoder, die einen gewissen Fahrkomfort und einige Programmiermöglichkeiten aufweisen sollen, muss man die hier angesetzte Obergrenze von 20 Euro unbedingt ausschöpfen. Sebastian Koch
Kabelanlöten lässt sich bei den meisten Billigdecodern nicht vermeiden. MIBA-Autor Sebastian Koch empfiehlt einen 20-Watt-Lötkolben und feine Litzen. Fotos: Sebastian Koch
Unterstützte CVs der DCC-Decoder CV 1 2 3 4 5 6 7 8 9 17 18 19 29 49 50 51 52
53 54 54
Bedeutung Basisadresse Startspannung Beschleunigungsrate Verzögerungsrate Maximalspannung Mittelspannung Versionsnummer Herstelleridentnummer Motoransteuerfrequenz erweiterte Adresse, Teil 1 erweiterte Adresse, Teil 2 Mehrfachtraktionsadresse Konfigurationsregister Ausgang A Ausgang B Funktionsausgang Dimmwert für Funktionsausgang A Blinken Funktionsausgänge C und D T-Parameter der Lastregelung T-Parameter der Lastregelung Funktionsausgang C
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Funktionsausgang D
55 56 56
Zykluszeit der Effekte User Config. Register 1 Blinkfrequenz Funktionsausgang C und D Nutzung Ausgänge X4 und X5 Einstellungen Funktionsausgänge Mapping Ausgang B Geschwindigkeitstabelle Trimmwert rückwärts User Daten 1 User Daten 2
53
56 57 58 67-94 95 105 106
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Kühn-T-125 1...127 0...255 0...63 0...63 0...255 0...255 mind. 30 157 einstellbar 192...231 0...255 0...255 0...63 0...255 0...255
Lenz 1014 1...99 1...10 1...255 1...255 1...10
Tams LD-G-5 1...127 0...255 1...255 1...255 1...255
Tams LD-G-7 1...127 0...255 1...255 1...255 2...255
54 99 1...15
160...167
160...167 1...10239
1...99 unterstützt
1...127 unterstützt
1...127 unterstützt
unterstützt unterstützt 0...255
0...255
0...255
einstellbar
einstellbar
Uhlenbrock 74400 1...127 1...31 1...255 1...255 1...95
unterstützt unterstützt 0...255
unterstützt 0...63 0...63 Belegung Ausgang C Belegung Ausgang D 0...7 0...7 unterstützt
unterstützt 0...255 0...255 0...255 0...255 0...255
0...255 0...255
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BRANCHE INTERN
Zu Besuch bei Zimo
Ein ganz spezielles DCC-System Bertold Langer hatte Gelegenheit, sich bei dem Wiener DigitalHersteller umzusehen und mit Firmenchef Dr. Peter Ziegler ausführlich über Geschichte und Zukunftspläne seines Unternehmens zu sprechen.
teilen verlötet waren. Ein solches Ding maß ungefähr 40 x 20 x 15 mm. Der Bau dauerte an die sechs Stunden, die Fehlerquote betrug 40 %. An eine kommerziell sinnvolle Produktion war also überhaupt nicht zu denken. Andererseits forderten die Hersteller kundenspezifischer ICs damals noch gigantische Abnahmegarantien, auf welche sich die gerade gegründete Firma nicht einlassen konnte. Im Jahr 1981 gelang es Zimo dennoch, eigene ICs produzieren zu lassen, womit die HardwareSteinzeit für diese Firma endete. Ein entscheidender Schritt für Dr. Ziegler war die Aufgabe seines Brotberufs und der Sprung in die volle Selbstständigkeit im Jahr 1989: „Meine Stärke ist intensive Arbeit an technischen Problemen, besonders wenn deren Lösung für aussichtslos gehalten
S
chon als Achtjähriger interessierte sich Peter Ziegler für unkonventionelle Modellbahnschaltungen. So kam er auf die Idee, ein stehendes Triebfahrzeug durch ein anderes losfahren zu lassen, und zwar ohne weitere Schaltelemente und schon gar nicht mit elektronischen Mitteln. Wenn Triebfahrzeug A einen abgetrennten Gleisabschnitt überfuhr, versorgte es einen zweiten mit Spannung und ließ das dort wartende Fahrzeug B losfahren. Beide bewegten sich auf separaten Ovalen. Versorgt wurden sie durch je ein Kleinbahn-Fahrgerät. Da beide Strecken einander kreuzten, waren die Fahrgeschwindigkeiten so zu wählen, dass die absehbare Kollision möglichst lange hinausgezögert wurde. Als Student begann Ziegler mit ehemaligen Schulkollegen eine große relaisgesteuerte Anlage, aber es zeigte sich, dass die Elektromechanik keine Lösung für attraktiven ModellbahnMehrzugbetrieb bieten kann. Nach seinem Studium befasste sich der nun promovierte Physiker hauptberuflich mit der Projektierung des öffentlichen digitalen Telefonnetzes für Österreich. Nebenbei startete er erste Versuche mit der ausschließlich digitalen Übertragung von Informationen zu Modellbahnlokomotiven nur über die Schienen.
Abenteuerlicher Anfang Im Jahr 1978 inserierte Dr. Ziegler zum ersten Mal, und zwar in der MIBA. Er wollte nur erkunden, ob es einen Bedarf für diese neue Modellbahntechnik gibt. Immerhin erhielt er 200 Zu58
Dr. Peter Ziegler, Mitarbeiterin Sophie Simon, die neueste Version des Basisgeräts MX1 und zwei Handgeräte MX2. Für die fernere Zukunft plant Zimo das MX3 mit Designergehäuse und ultimativem Bedienkomfort. Es soll eine Benutzerführung erhalten, welche u.a. das Programmieren der CV wesentlich vereinfacht. Fotos: bl
schriften. Die Idee war reif für die Realisierung, aber anbietbare Produkte gab es noch nicht; so vertröstete er die Interessierten. Im Jahr 1980 kamen die ersten Systeme auf den Markt. Da es noch keine geeigneten frei programmierbaren Mikroprozessoren gab, mussten Basisgerät, Fahrpulte und Fahrzeugempfänger aus StandardLogik-IC zusammengelötet werden. Die Fahrzeugempfänger bestanden aus vier Platinen, welche sozusagen ein Vierkantrohr bildeten. Im Inneren befanden sich die IC, deren Beinchen mitunter auch direkt mit anderen Bau-
wird. Ein Job auf mittlerer Führungsebene in einer mittlerweile durch Zusammenschlüsse und Kooperationen sehr groß gewordenen Organisation war da weniger interessant.“
Nicht einfach nur fahren Elektrische Basis des ursprünglichen Zimo-Systems war eine GleichstromLeistungsspannung, welche von nullsymmetrischen Steuerimpulsen überlagert wurde. Einzelheiten hierzu wären nur von historischem Interesse. Aber: Bereits im ursprünglichen ProMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Zimo-Mitarbeiter Oswald Holub prüft neue Fahrzeugdecoder. Unter anderem geht es um die Lastregelung, welche mit der Motor-GeneratorKombination auf dem hellgrauen Kasten links getestet wird. Ganz links: Liste der getesteten Eigenschaften, wie sie ein spezielles Prüfprogramm unter Windows bereitstellt.
tokoll befanden sich die beiden Zimospezifischen Leistungsmerkmale, nämlich die stufenweise „signalabhängige Zugbeeinflussung“ und die Zugnummernmeldung. Mit der Zugbeeinflussung lässt sich ein Zug in mehreren Schritten zum Halt bringen, aber auch Langsamfahrstrecken mit feiner Abstufung sind möglich. Die Rückmeldung von Decoderadressen erlaubt eine echte Zugmeldung, per externes Anzeigemodul oder auf dem Computerbildschirm. Nimmt man nämlich ein Fahrzeug vom überwachten Gleisabschnitt, verschwindet die Decodernummer von der Anzeige; gleist man es wieder auf, so erscheint die Nummer auch wieder auf dem Display.
Die Wendung zu DCC „Vielleicht war es ein wenig spät“, sagt Dr. Ziegler, wenn man ihn auf den Übergang vom ursprünglichen Zimozum NMRA-DCC-System anspricht. Im Jahr 1996 kam eine MultiprotokollKonfiguration für NMRA-DCC und Märklin-Motorola heraus, eine zweite enthielt zusätzlich das ursprüngliche Zimo-Protokoll. Man wollte die alten Kunden nicht im Stich lassen; sie sollten außerdem die Chance erhalten, auch mit dem neuen Standard vertraut zu werden. Von außen gesehen hatte Zimo mit dieser Umstellung keine technischen Schwierigkeiten. Die neuen DCC-Fahrzeugdecoder bekamen rasch einen hervorragenden Ruf, was vor allem auf die exzellenten Regeleigenschaften und die gute Faulhaber-Verträglichkeit der leisen 16-kHz-Motoransteuerung zurückzuführen ist. „Diese Eigenschaften hatte Zimo längst schon entwickelt. Und die Kombination beider in einem MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Decoder war einige Jahre nur bei Zimo zu finden“ kommentiert Dr. Ziegler mit dem Stolz des Trendsetters. Auch hat Zimo so viele firmenspezifische CV belegt wie kaum ein Mitbewerber. Dies steht für Innovation, führt aber manchmal auch zur Verwirrung beim Anwender. Ob dieser Tatsache zeigt der Entwickler ein wenig Resignation, aber auch eine Spur Unmut des Tüftlers gegenüber denjenigen Anwendern, welche sich nicht genügend auf seine technischen Ansprüche einlassen mögen. Jedenfalls kann man Zimo nicht vorwerfen zu wenig für Erklärung und Dokumentation zu tun. Bei einem Vergleich mehrerer DCC-Digitalsysteme bewertete der Model Railroader das Zimo-Handbuch als ungewöhnlich klar und umfassend.
Quittieren und Ausschneiden „Eine Modifikation des NMRA-Protokolls war möglich, weil die Standardisierung der NMRA von vornherein
recht umsichtig erfolgte und die Möglichkeit einer Kombination mit ergänzenden oder fremden Protokollen nicht ausgeschlossen hat“, so Dr. Ziegler, wenn er auf die Integration von „signalabhängiger Zugbeeinflussung“ und Zugnummernmeldung ins NMRA-DCCSystem zu sprechen kommt. In der Tat ging es nicht ohne eine Protokollerweiterung, die allerdings das Funktionieren anderer nach NMRA-Norm arbeitender Geräte gewährleisten musste. In aller Kürze: Zimo vermehrt die Synchronisier-Bits, welche im NMRAFormat zwischen den eigentlichen Adress-/Daten-Paketen gesendet werden. Diese Extra-Bits sind an sich funktionsneutral und werden ausschließlich für die Zimo-Features bedeutsam. Die ersten vier zusätzlichen Bits gehören zur Zugnummernmeldung (es wird die Decodernummer gemeldet). Der Decoder erzeugt starke, aber nur 10 µs kurze Stromimpulse als Quittung eines erfolgreich empfangenen Befehls. Ein Gleisabschnittsmodul für bis zu 16 Abschnitte registriert die
Ein Foto aus dem Zimo-Archiv: Das waren die ersten Zimo-„Fahrpulte”, Adresswahl durch Daumenrad. Übrigens verfügten schon die ersten Zimo-„Basisgeräte” über Schienenausgänge, deren Spannung einstellbar und geregelt war: bis heute ein typisches Zimo-Feature.
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erweiterte Präambel erw. Präambel
Adresse N
Daten N
10 Bit*
Decoder N erzeugt Stromspitzen (Quittier-Signal) Gleisabschnittsmodul ordnet das QuittierSignal der Adresse N zu und gibt sie aus, so lange sich Decoder N im Abschnitt befindet.
Display oder Computer
Gleisspannung durch Zentrale/Booster ausgeschaltet Präambel
*) 10 Bit für die Zimoeigene Geschwindigkeitssteuerung vor Signalen
Adresse N
Daten N
Melde-Bits N
Präambel
Decoder N erzeugt Datenpaket mit Meldungen Gleisabschnitts-Detektor erkennt Melde-Bits von N und leitet sie zur Ausgabe.
Impulse und berechnet daraus die Adressen der auf seinen Gleisabschnitten befindlichen Loks. Die erkannten Decodernummern können entweder durch ein zusätzliches Display oder auf einem Computer-Spurplanstellwerk angezeigt werden. Weitere zehn Bit gehören zur „signalabhängigen Zugsteuerung“. Je nach Einstellung am Gleisabschnittsmodul schneidet dieses ein oder mehrere der Bits aus dem Datenstrom, d.h.: an ihre Stelle treten stromlose Zeitabschnitte. Decoder mit dem Zimo-Feature „Signalabhängigkeit“ verstehen diese Nachricht und reduzieren die Geschwindigkeit ihrer Loks auf den im Gleisabschnittsmodul eingegebenen Wert (vier Stufen und „Halt“ möglich).
Display oder Computer
Dr. Ziegler: „Bei dieser Methode treffen an den Schienentrennstellen keine feindlichen Potentiale aufeinander. Alle Sonderfunktionen bleiben ansprechbar und mit unserer ,MANTaste‘ am Fahrpult können wir den Signalhalt sogar individuell aufheben. Es war nicht ganz einfach, diese Eigenschaft ins NMRA-DCC-System zu integrieren. Früher kamen die Befehle aus der überlagerten Digitalspannung. Diese ließ sich leicht ausschalten. Weit schwieriger ist es, die hohe DCC-Spannung sauber zu unterbrechen.“
Norm und eigene Wege Die logische Lösung ist also erst die halbe Miete, dann folgt die oft lang-
Nur logisch-schematisch und aufs Wesentliche konzentriert: Detektion von ZimoDecodernummern sowie Rückkanal für die bidirektionale Kommunikation laut NMRAVorschlag. Während bei Zimo nur die Decoderadresse quittiert wird, erlaubt die bidirektionale Kommunikation nach NMRA auch das Auslesen frei zugänglicher Speicherinhalte des Decoders. So soll man beim Programmieren „on the main” sogleich Rückmeldung über Erfolg oder Misserfolg einer CV-Änderung erhalten. Zimo wird die Eigenschaften der bidirektionalen Kommunikation in seine Produkte implementieren. Allerdings wartet man auch in Wien darauf, dass die NMRA endlich eine Norm zu beschließen geruht …
wierige Arbeit an der Hardware. Die Protokollerweiterung durch Zimo ist mit allen normkonformen DCC-Decodern verträglich. Werden Zimo-Decoder in anderen DCC-Systemen eingesetzt, funktionieren die Zimo-Extras selbstverständlich nicht. Zimo hat sich für den professionellen CAN-Bus als Verbindung zwischen seinen Geräten entschieden. Betrieben wird er mit einer Datenrate von 125.000 Bit pro Sekunde, also mehr als siebenmal schneller als etwa beim firmeneigenen „Loconet“ von Digitrax. Der CAN-Bus vernetzt die angeschlossenen Geräte, sodass man an ihn direkt einen Computer anschließen könnte – dazu mehr im Kasten unten. Das Zimo-Basisgerät MX1 besitzt
Anspruchsvoll und vorwiegend systemspezifisch
Software eigens für Zimo N
Dipl.-Ing. Ewald Sperrer, Autor der Computersteuerung STP speziell für Zimo und des Fahr-, Programmier- und Datenbankprogramms P.F.u.Sch. , welches nicht auf Zimo spezialisiert ist. Bertold Langer traf ihn im sonnendurchfluteten „Klostergarten” in der Linzer Innenstadt.
60
ach dem Studium kam der Oberösterreicher EDV-Fachmann Ewald Sperrer zur Modellbahn zurück. Der Redakteur von MIBA-Spezial 1 hört es gerne: Anlass war eben dieses Heft aus dem Jahr 1989, welches fast ganz der Digitalsteuerung gewidmet war. Sperrers Wahl fiel auf das dort nur äußerst knapp vorgestellte Zimo-System, weil es damals die weitaus größten Möglichkeiten bot und zudem aus Österreich stammte. Erste Programme schrieb er noch auf dem Atari. Ein Besuch bei Peter Ziegler in Wien war der Anfang einer freundschaftlichen Zusammenarbeit, welche bis heute andauert. Auf Messen und Aus-
stellungen ist Ewald Sperrer ein aufmerksamer, angenehmer und kundiger Kommunikator am Zimo-Stand. Weil es in der Anfangszeit, zu Beginn der 1980er, noch keine geigneten Heimcomputer gab, hatte Zimo ein eigenes Betriebsgerät entwickelt, mit dem sich Modellbahn-Routinen durchführen ließen. Anzuschließen war es an ein Spurplanstellwerk, das aus Original-ÖBB-Gleisbildoberflächen bestand. Nach diesem Vorbild entwarf Sperrer sein Computer-Spurplanstellwerk – das vielleicht grafisch schönste auf dem Markt. Was den Preis, die Ansprüche an den Anwender, aber auch die Möglichkei-
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
jedenfalls die übliche serielle Schnittstelle, allein schon deshalb, weil übliche Computer keinen Can-Bus-Anschluss haben. Beim Übergang zum DCC-System hat sich Zimo nicht von seinen eigenen Magnetartikel-, Gleisabschnitts- und Drehscheibenmodulen getrennt. Sie hängen am CAN-Bus, welcher Befehle und Rückmeldungen übermittelt. Diese Geräte bilden sozusagen ein eigenes Subsystem. Freilich funktionieren auch DCC- und Motorola-Schaltdecoder, wenn sie an den Zimo-Gleisbus angeschlossen werden. DCC-interessierte Besitzer von Kleinanlagen sollten sich also von der Zimo-eigenen Peripherie nicht abschrecken lassen, zumal eine Weichenstraßen-Steuerung für DCC (und Motorola) bereits in der Grundausstattung enthalten ist, ebenso eine Pendelzug-Automatik, welche demnächst noch ausgebaut werden soll.
Was bringt die Zukunft? Mitte August 2003 war die zweite Version des kleinsten Zimo-Lokdecoders, des MX62, gerade in die Produktion gegangen. Trotz seiner Abmessungen von nur 14 x 9 x 2,5 mm hat er alle Eigenschaften des MX63, also auch insgesamt vier verstärkte F-Ausgänge. Das Funk-Handgerät MX2FU ist fast fertig. Aber das mit einem informativeren Display ausgerüstete Handgerät MX21 braucht noch ein wenig Zeit. Wie umfangreich die Liste der Zimo-Pro-
ten betrifft, dürfte das auf eine große Zimo-Gerätekonstellation ausgerichtete Betriebsprogramm STP sehr weit oben liegen. Ewald Sperrer stützt sich auf Zimo-Gleisabschnittsmodule MX9 und auf die Zimo-eigenen Weichendecoder MX8 mit integrierter Rückmeldung; doch grundsätzlich werden auch DCC- und Motorola-Weichendecoder angesprochen. STP nützt nicht die serielle Schnittstelle der Zimo-Zentrale MX1, sondern klinkt sich direkt in den potenten CANBus des Zimo-Systems ein. Dazu ist ein Adapter nötig, der den Heimcomputer CAN-Bus-fähig macht. Neuerdings liefert Sperrer auch Eingabe- und Anzeigemodule, mit denen parallel zu STP z.B. ein real existierendes DrucktastenStellwerk aufgebaut werden kann. Auf dieses eng an die Vorbild-Sicherungstechnik angelehnte System lässt sich
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
MX9 MX8 MX8 MX9 MX2 MX2 CAN-Bus
MX2 MX2 MX2 MX2
Schon mit der Grundkonstellation MX1 und MX2 (Handgerät mit Kabel, per Infrarot oder demnächst per Funk) kann man fahren und schalten, Gleisabschnittsmodule MX9 im nächsten Ausbauschritt (Besetztmeldung, Rückmeldung der Decodernummern sowie Zimo-spezifischer Signalhalt). Für größere Anlagen mit Computersteuerung empfehlen sich auch Magnetartikelmodule MX8.
MX1
Programm
z.B.
„STP”
„P.F.u.Sch.”
jekte ist, erfährt man auf der Website www.zimo.at. Doch die Ressourcen einer Firma mit sieben Leuten sind beschränkt. Einen Teil der Produktion hat Zimo deshalb ausgelagert und neue Stellen sind geplant. Man darf hoffen, dass zwischen Ankündigung und Erscheinen eines neuen Produkts in Zukunft weniger Zeit vergeht. „Wir haben heuer viel Erfolg, trotz des nicht gerade rosigen Wirtschaftsklimas“, so Dr. Ziegler. Aber der Konzentrationsprozess bei den Modellbahnherstellern wird auch Auswirkungen auf die Produktion im Digitalbereich haben. Gespannt wartet man in Fachkreisen auf die längst fällige Modernisierung des MärklinDigitalsystems. Wird es hier einen Pau-
Fahrzeugdecoder DCC Fahrzeugdecoder (oder Motorola) DCC oder Motorola
Schaltdecoder SchaltdecoderDCC (oder Motorola) DCC oder Motorola
kenschlag geben? Erfindet Märklin die Digitaltechnik neu? Dr. Ziegler: „Kein Hersteller kommt mehr um das NMRA-DCC-System herum. Neuentwicklungen auf anderer Basis hätten kaum Chancen. Zimo steht außerdem nicht in direkter Konkurrenz mit den ganz Großen der Branche. Wir wollen Modellbahner bedienen, die besondere Ansprüche an den Betrieb ihrer Anlage stellen. Nicht umsonst wird Zimo oft auf sehr großen Anlagen eingesetzt; das spricht für unsere Technik. Wie zu Anfang unserer Firmengeschichte halten wir auch heute persönlich Kontakt zu unseren Stammkunden. Das zahlt sich aus, denn wir brauchen die Rückmeldung der Anwender.“ Bertold Langer
Ausschnitt aus einer STP-Spurplan-Darstellung unter Windows. Ewald Sperrer hat sich bei dieser Version am Aussehen des Stelltisches in ÖBB-Stellwerken orientiert. Näheres über die Programme STP und P.F.u.Sch. unter: www.zimo.at („Software”). E-mail:
[email protected]
hier nur in aller Kürze hinweisen. Es existiert eine Demo-Version. Das Programm P.F.u.Sch., Programmieren, Fahren und Schalten – auch für Nicht-Zimoisten (Lenz, Intellibox) – erleichtert das oft mühselige Program-
mieren und macht es sicherer. Es bietet Fahr- und Schaltmöglichkeit vom Computer aus, es archiviert die Fahrzeuge des Anwenders und enthält eine Decoder-Datenbank mit regelmäßigem Update. bl
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NEUHEITEN
Miniaturdecoder DCX74
Steuerpult Hadig 2003 Die unabhängige und simultane Steuerung von maximal acht Lokomotiven erlaubt das Steuerpult von Joachim Haupt für die Motorola-Formate I und II. Die eingestellten Adressen bleiben nach dem Ausschalten gespeichert. Jeder Fahrregler hat eigene Funktionstasten für die Sonderfunktionen. Die Zusatzfunktionen F1 bis F4 werden nur bei der im Display angezeigten Adresse geschaltet und mit dieser auch gespeichert. Über zwei Taster lassen sich die Lokadressen und die Zugehörigkeit zum Fahrregler abrufen. Wahlweise ist das Gerät auch mit einer RS232-Schnittstelle für den Computerbetrieb erhältlich. Der Anschluss eines Boosters erfolgt über ein fünfpoliges Kabel mit DINStecker. Booster mit 3 und 5 Ampere sind ebenfalls erhältlich. Bei einem Kurzschluss im Gleis wird die Verbindung zum Booster unterbrochen.
Der neue Decoder von CT-Elektronik gehört mit 1,6 mm Bauhöhe zu den flachsten Fahrzeugdecodern und passt wohl auch wegen seiner geringen Fläche von 13 x 9 mm in so gut wie jede N-Lok, wobei auch eine Installation in vielen Z-Loks möglich ist. Mit einem Motorstrom von 800 mA kommt er auch mit den meisten H0-Lokomotiven ohne Probleme klar. Er besitzt eine hochfrequente Motoransteuerung für Glockenanker- und Präzisionsmotoren, sowie eine niederfrequente für ältere Motoren. Die max. vier Funktionsausgänge, abhängig vom Schnittstellenstecker, sind getrennt dimmbar. Elektrische Fahrzeugentkuppler können über einen mit 32 kHz modulierten Ausgang angesteuert werden. Über einstellbare CVs lassen sich die Funktionsausgänge unterschiedlichen Funktionstasten zuordnen. Die implementierte Zugnummernerkennung ist abschaltbar. Als besonderes Feature besitzt er auch eine SUSI-Schnittstelle, die allerdings nur als winzige Lötpads zur Verfügung steht. Der Decoder wird wahlweise für die Motorola-Formate I und II sowie für das Selectrix-System erhältlich sein. Das Flash-Memory des 10-Bit-Prozessors erlaubt das Updaten des Decoders um Funktionsverbesserungen nutzen zu können. CT-Elektronik • Art.-Nr. DCX74, € 30,– • erhältlich im Fachhandel
Joachim Haupt, Hohlgartenweg 1, D-65232 Taunusstein • Art.-Nr. HADIG 2003, ca. € 278,– • erhältlich direkt
Funktionsmodul für SUSI Neben Soundmodulen können über die SUSI-Schnittstelle auch Funktionsdecoder wie der DHZ400 von Doehler & Haass angeschlossen werden. Je nach Fahrzeugdecoder erweitert er dessen Funktionsausgänge um jeweils vier Anschlüsse. Die Ausgänge des Funktionsmoduls, das die Abmessungen von 18,5 x 7,5 x 2,1 mm hat, können bis zu 1 Ampere liefern. Da die Stromversorgung jedoch über die SUSISchnittstelle vom Fahrzeugdecoder sicher gestellt wird, richtet sich die tatsächliche Belastbarkeit nach dessen Gesamtbelastbarkeit. Verfügt der Lokdecoder über eine Gesamtbelastung von 1000 mA, wovon der Motor 400 mA benötigt, stehen dem SUSI-Funktionsmodul noch 600 mA für die vier Ausgänge zur Verfügung. Für die Ansteuerung diverser Leuchtmittel wird dies aber ausreichen. Das Modul ist mit Stecker ab Herbst lieferbar. Doehler & Haass, Reulandstr. 16, D-81377 München • Art.-Nr. DHZ400, ca. € 19,– • erhältlich im Fachhandel und direkt
Flacher Multiprotokolldecoder DHL-160 Den meist bescheidenen Platzverhältnissen in den Triebfahrzeugen vieler Baugrößen werden flache Decoder eher gerecht. Daher forcierten Doehler & Haass die Entwicklung eines besonders flachen und universell einsetzbaren Multiprotokolldecodes. Er versteht das DCCsowie Selectrix-Datenformat und kann auf analogen Gleichstrombahnen ebenfalls betrieben werden. Die Betriebsarten erkennt er automatisch. Der nur 1,8 mm hohe Winzling liefert einen Gesamtstrom von 1000 mA, wobei der Motorausgang ebenfalls 1000 mA zur Verfügung stellt, wenn keine weiteren Verbraucher wie Beleuchtung oder Rauchgenerator angeschlossen bzw. eingeschaltet sind. Auf einer Selectrix-gesteuerten Modellbahnanlage kann zusammen mit einem intelligenten Besetztmelder wie dem k8i von Digirail auch die integrierte Adressrückmeldung genutzt werden. Neben den Ausgängen für die Stirnbeleuchtung verfügt er noch über ein Lötpad für eine Zusatzfunktion. Weitere Pads an der Unterseite erlauben das Updaten des Decoders. Doehler & Haass, Reulandstr. 16, D-81377 München • Art.-Nr. DHL160, ca. € 40,– • erhältlich im Fachhandel und direkt
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
NEUHEITEN Interface LI101F Handlich und kompakt, gleich zum Aufstecken auf die RS232Schnittstelle des Computers, zeigt sich das neue Interface LI101F von Lenz. Das Gerät ist im Prinzip ein großer Stecker, der nicht wie das vorhergehende Interface zusätzliche Kabelverbindungen zwischen Rechner und Interface benötigt – ein entsprechendes Kabel liegt dem Gerät trotz allem bei. Das Modul ist nicht nur äußerlich „schnittig“, sondern zeigt sich auch von der Datenübertragungsrate flott. So lassen sich Übertragungen zwischen 19200 und 57600 Baud einstellen. Der Anschluss des Interface erfolgt über das XpressNet. Auf der beiliegenden CD findet der Anwender neben dem Handbuch die Dokumentation zum XpressNet und auch Software zum Einstellen der Baudrate und der XpressNetAdresse des Interface. Die Software zum Einstellen läuft unter Windows 9x, ME und XP. Lenz • Art.-Nr. 23110, ca. € 150,– • erhältlich im Fachhandel
Iris – Infrarot-Intellibox-Steuerung
Maus-Adapter Inkompatibilitäten durch unterschiedliche Steuerbusse der Hersteller machen das Leben der digital steuernden Modellbahner nicht leichter. Ausweg sind Adapter, die den Anschluss spezieller Geräte an Fremdsysteme erlauben. Wer beispielsweise mit der Lokmaus2 digital eingestiegen ist und mit der Intellibox seine Steuerung ausbauen wollte, konnte bislang die Lokmaus nicht weiter verwenden. Mit dem bereits seit einiger Zeit erhältlichem Maus-Adapter besteht jetzt die Möglichkeit, die Lokmaus2 von Roco an das LocoNet anzuschließen, das von Intellibox, TwinCenter und Digitrax-Zentralen unterstützt wird. Der Adapter erlaubt den Anschluss von drei Mäusen, die auf unterschiedliche Adressen zwischen 1 und 31 eingestellt sein müssen. Uhlenbrock • Art.-Nr. 63840, ca. € 68,– • erhältlich im Fachhandel MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Nie mehr Kabelsalat, nie mehr über Kabel von Handreglern stolpern, sich einfach ungezwungen am Ort des Modellbahngeschehens bewegen und steuern. Das ermöglicht Iris als Infrarot-Fernbedienung, wie man sie zu Genüge von diversen Videogeräten kennt. Die Infrarottechnik ermöglicht einerseits den äußerst günstigen Preis, schränkt aber den Einsatzbereich auf Innenräume ein. Die Reichweite ist mit 10 m angegeben. Auch ist eine Rückmeldung nicht vorgesehen. Ein Display passte ebenfalls nicht in das Konzept des preiswerten schnurlosen Steuergerätes. Der Empfänger des Infrarotsystems wird über die Lokmaus-Buchse der Intellibox angeschlossen und kann über das 5 m lange Kabel an einer optimalen Stelle für den Empfang positioniert werden. Das System stellt vier Kanäle für entsprechend viele Handregler zur Verfügung. Der Adressbereich umfasst 1-9999, sodass vierstellige Lokadressen und auch die Adressen 1-2048 zum Schalten von Weichen und Signalen genutzt werden können. Die Lokfunktionen F0-F4 können direkt, weitere über eine zusätzliche Taste angewählt werden. Für den Einstieg ist ein Set bestehend aus Fernbedienung und Empfänger empfehlenswert. Für den weiteren kabellosen Ausbau gibt es die IrisFernbedienung auch einzeln. Zur Verbesserung der Empfangsverhältnisse können weitere Empfänger über Y-Kabel angeschlossen werden. Uhlenbrock • Art.-Nr. 66500 (Iris-Set), ca. € 98,– • Art.-Nr. 66510 (Fernbedieung), ca. € 53,– • Art.-Nr. 66520 (Empfänger), ca. € 49,– • erhältlich ab Spätherbst 2003 im Fachhandel
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NEUHEITEN
Lokhandy Mit ohne Schnur ist im Kommen. Bauer Bahn Control bietet ein handliches Steuergerät zum drahtlosen Fahren und Schalten per frequenzmodulierter Funkstrecke bei 868 MHz an. Diese hat eine Reichweite von ca. 50 m. Ein Sicherheitscode verhindert unkontrollierte Steuerbefehle durch Störungen oder andere Einflüsse. Eine Erweiterung der Funktionen ist durch ein Software-Update möglich. Die Bedienung erfolgt hauptsächlich durch einen Vierquadranten-Taster ähnlich einem Joystick. Über seitliche Taster kann zwischen Fahr- und Schaltmodus gewechselt werden. Das dreizeilige alphanumerische Display zeigt die aktive Lokadresse mit Klartextanzeige der Lokbaureihe und die aktive Schaltadresse. Diese kann über die Einknopfbedienung ausgewählt und anschließend die Weiche gestellt werden. Das Lokhandy ist Bestandteil des Systems von Bauer Bahn Control. Daher wird der Empfänger, der bis zu zehn Lokhandys organisiert, an die Steckkarte PC99 angeschlossen. Die Software im PC verarbeitet die empfangenen Befehle und führt sie als Steuersignale zum Booster. Die Abbildung zeigt ein Handmuster des Lokhandys. Bauer Bahn Control, Zöpfiwasenweg 16i, D-91710 Gunzenhausen • Art.-Nr. Lokhandy, € 239,– • erhältlich direkt
Switch-Control
Multifunktionsdecoder SLX812
Das Gleisbildstellpult, ob als Eigenbau oder von einem der einschlägigen Anbieter, ist für viele Modellbahner die Schaltzentrale der Modellbahn schlechthin. Von hier aus wirkt man als Fahrdienstleiter. Die Verknüpfung der Gleisbildstellpulte mit einem Digitalsystem wurde bisher bei DCC-Systemen recht stiefmütterlich behandelt. Uhlenbrock bietet mit dem Switch-Control ein Bindeglied an, um das GBS über das LocoNet an Zentralen mit entsprechendem Anschluss anzuschließen. An jedes Switch-Control können zehn Taster und zehn LEDs bzw. Glühlampen angeschlossen werden. Die Zuweisung der Tasten zu den zu stellenden Weichen oder gar Weichenstraßen erfolgt über die Programmierung mithilfe des Programmiertasters oder über das Menü der Intellibox. Weichen und Signale können je nach Einstellung sowohl über ein Tastenpaar wie auch über Einzeltasten gestellt werden. Im Zusammenhang mit der Intellibox können Fahrstraßen auch über Start- und Zieltaster gestellt werden. Mit dem IB-Switch können Fahrstraßen wahlweise über Einzeltaster oder Tastenpaare geschaltet werden. Weichen- und Signalstellungen können über zwei und Gleisbesetztzustände über eine Lampe angezeigt werden.
Wie häufig kommt es vor, dass man in einer Anlagenecke oder auf einem Modul einen Weichendecoder für zwei drei Weichen und einen Besetztmelder für drei oder vier Gleisabschnitte benötigt? Selectrix-Fahrer mussten bisher immer entsprechende Achtfach-Module einsetzen. Das ist teuer und uneffektiv. Mit dem neuen Multifunktionsdecoder von Rautenhaus können solche Anforderungen nun besser gelöst werden. Er besitzt nämlich vier Besetztmeldereingänge und kann vier Weichen bzw. Signale schalten. Prinzipiell kann das Modul auf eine beliebige Adresse zwischen 1 und 111 eingestellt werden. Die acht Bits einer Adresse – vergleichbar mit Schaltern – werden für die beiden internen Funktionsgruppen halbiert. So kann mit den Bits 1-4 der Decoderteil (Schalten) angesteuert und mit den Bits 5-8 der Besetztmelder (Encoder) abgefragt werden. Die Zuordnung kann auch umgekehrt erfolgen. Die Ausgänge des Funktionsdecoders können auf Impuls- oder Dauerstrom eingestellt werden. Ein Mischbetrieb ist ebenfalls möglich um Licht- und Formsignale ansteuern zu können. Der Anschluss erfolgt über den Sx-Bus an einer Selectrix- oder kompatiblen Zentrale.
Uhlenbrock • Art.-Nr. 63400, ca. € 59,– • erhältlich im Fachhandel
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Rautenhaus Digital, Vertrieb Walter Radtke • Art.-Nr. SLX812, € 85,90 • erhältlich im Fachhandel und direkt MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
NEUHEITEN Multiprotokoll-Fahrstrom-Booster Power 6 Für die Versorgung von Großbahnen der Baugrößen 0 bis 2 ist „Power ohne Ende“ gefragt und erforderlich. Mit dem Power 6 bietet Uhlenbrock einen Booster für alle Datenformate an, der einen Fahrstrom von 6 Ampere liefert. Erwähnenswert ist die Einstellbarkeit der Ausgangsspannung zwischen 12 und 20 V über einen hinten befindlichen kleinen Regler. Werksseitig steht er auf 20 V. Wegen möglicher Schäden an Fahrzeugen der Baugrößen H0 und kleiner durch Entgleisungen und den sich daraus ergebenden hohen Kurzschlussströmen von 6 Ampere wird in der Betriebsanleitung der Betrieb mit entsprechenden Modellbahnanlagen ausgeschlossen. Über den ebenfalls auf der Rückseite befindlichen DIP-Schalter lassen sich verschiedene Betriebsmodi wie Kehrschleifenautomatik oder Bremsgenerator einschalten. Uhlenbrock • Art.-Nr. 65650, € 189,– • erhältlich im Fachhandel
Booster AMP64 Unscheinbar klein ist der Booster von Bauer Bahn Control, der zweimal 5 Ampere Fahrstrom liefert. Angesteuert wird er entweder über die PC99-Steckkarten-Zentrale von Bauer Bahn Control oder über Zentralen mit LocoNet-Anschluss. Die Stromversorgung muss über ein Gleichspannungsnetzteil sicher gestellt werden. Idealerweise nimmt man eins mit einer stabilisierten Ausgangsspannung. Der Booster versorgt zwei Fahrstromkreise mit jeweils 5 Ampere. Ein Ausgang ist mit einer Kehrschleifenautomatik versehen, die statt über ein Relais über Halbleiter den Ausgang umpolt. Die beiden Ausgänge können auch parallel geschaltet werden. Dazu muss jedoch im Booster eine Steckbrücke entfernt werden. Bei einem Strom von 6 A schaltet der Booster ab. Ein kurzer Pulsstrom prüft den Kurzschluss um bei Beseitigung wieder den Booster aktiv schalten zu können. Die Abbildung zeigt noch den Prototyp.
Lok-Boss Bereits im Handel ist Fleischmanns neues digitales Steuergerät für vier Triebfahrzeuge mit DCC-Decodern, das im Alleinbetrieb als kleine DCC-Zentrale dient. Es ist als preiswerte Einsteigerlösung gedacht ohne eine Fehlinvestition zu sein. Denn bei Ausbau des Digitalsystems mit einem TwinCenter kann der Lok-Boss weiterhin als Eingabegerät genutzt werden. Die Lokadresse wird in diesem Fall vom TwinCenter dem Lok-Boss zugeteilt. Als eigenständiges Gerät liefert es einen Fahrstrom von maximal 1,8 A. Die Stromversorgung übernimmt dabei ein Steckernetzteil. Die Adressen der Lokdecoder können für den Betrieb mit dem Lok-Boss programmiert werden. Es stehen 14 Fahrstufen zur Verfügung. Zudem kann eine Funktion direkt über eine Taste ausgelöst werden, eine weitere über eine Tastenkombination. Fleischmann • Art.-Nr. 6865, € 89,95 • erhältlich im Fachhandel
Bauer Bahn Control, Zöpfiwasenweg 16i, D-91710 Gunzenhausen • Art.-Nr. AMP64, € 149,– • erhältlich direkt
Miniaturdecoder MX62 Eine kräftige Produktpflege musste der MX62 über sich ergehen lassen. Neben den in der Decoderübersicht aufgeführten typischen Eigenschaften wurde das Motormanagement verbessert und entspricht dem des getesteten MX63 (ab Seite 38). Des Weiteren bekam er zwei zusätzliche Funktionsausgänge spendiert. Da die Leistungsfähigkeit des nur 14 x 9 x 2,5 mm kleinen Decoders auch für H0-Loks ausreicht, gibt es ihn mit unterschiedlich konfektionierten Anschlüssen: 6-poliger Stecker direkt an der Platine und mit 70 mm langen Kabeln sowie mit 8poligem Stecker und 70 mm langem Kabel. Für Loks ohne Schnittstelle ist er auch nur mit Kabeln lieferbar. In seinen speziellen Eigenschaften entspricht er seinen größeren „Brüdern“ wie z.B.: Rangiertastenfunktion, Zimo-Zugnummernerkennung, Ansteuerung diverser Entkuppler und Rangierkupplungen. Zudem ist der Decoder updatefähig. Zimo • Art.-Nr. MX62, € 38,– • erhältlich im Fachhandel MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
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DIGITAL-PRAXIS
Das High Speed Interface HSI-88 von Littfinski
Mit Highspeed über den Rückmeldebus Littfinski Daten Technik (LDT) vertreibt ein schnelles Interface für die Module des s88-Rückmeldebusses. Unterstützt werden alle s88-kompatiblen Rückmeldemodule wie von Märklin-Digital, Viessmann und natürlich den Bausteinen von LDT selbst. Mit dem HSI-88 kann eine bis zu dreifache Übertragungsgeschwindigkeit erreicht werden – kommt es doch bei einer Echtzeitsteuerung wie auf der Modellbahnanlage auf das korrekte und zeitnahe Einlesen aller 496 auf dem s88-Bus möglichen Rückmeldekontakte an.
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ückmeldebausteine haben die Aufgabe, Informationen bezüglich überwachter Gleisabschnitte zu melden. Ohne zuverlässige, vollständige und vor allem schnelle Rückmeldungen sind automatisierte Abläufe auf der Modellbahnanlage nicht möglich. Fehlende, falsche oder zu langsame „Belegt“oder „Frei“-Meldungen führen leicht zum Chaos. Gerade hier liegt der Schwachpunkt des in die Jahre gekommenen s88-Busses: Alle der maximal 31 möglichen Module (mit je 16 Kontakten) sind seriell, d.h. streng nacheinander angeordnet. Alle s88-Module bilden ein einziges, großes Schieberegister, durch das alle Informationen (einzelne Bits) laufen müssen. Und genauso werden die Daten eingelesen, Bit für Bit, nacheinander (ausführliche Information über die s88-Technik, sehr gut dargestellt, finden Sie bei Dieter Hinz auf der Railware-Seite http://www.railware.com/ s88.html).
Die Technik Unabdingbar sind also schnelle, sichere Rückmeldungen von der Modellbahn zum Steuerungsrechner, und genau hier setzt die Entwicklung des HSI-88 an: Über eine serielle Verbindung zum Computer (COM-Schnittstelle = RS232) wird eine galvanisch getrennte, 9600 Baud schnelle Verbindung (viermal schneller als das Märklin-Interface) zum s88-Rückmeldebus hergestellt.
Das HSI-88 bietet drei Anschlüsse für einen s88-Bus: LEFT, MIDDLE und RIGHT. Die Lesegeschwindigkeit kann dadurch bis zu drei Mal schneller sein; außerdem ist eine einfachere, da aufgeteilte Anordnung der Rückmeldebusse möglich. Es könnten je Strang maximal 31 x 16 = 496 Kontakte überwacht werden. In der Summe aller drei Stränge darf jedoch die Zahl der Kontakte 31 x 16 (= 496) nicht übersteigen. Diese Beschränkung beruht auf dem Prinzip des s88-Rückmeldebusses und darauf, dass die jeweiligen Digitalzentralen (etwa Intellibox oder TwinCenter) maximal 31 Module einlesen können. Außer den Standardmodulen von Märklin können auch s88-kompatible Module anderer Hersteller (z.B. Viessmann, LDT) angeschlossen werden. Gerade Littfinski vertreibt hier eine große Auswahl an Baugruppen, die als Bausätze oder Fertiggeräte bezogen werden können (z.B. der extrem störsichere Optokopplerrückmelder RMDEC-88-O). Wer bei 2-Leiter-Gleisen achtfache Rückmeldemodule mit integrierten Gleisbelegtmeldern (z.B. RM-GB-8) benutzt, sollte diese unbedingt paarweise einsetzen, da die Zählweise bei der Kontaktnummerierung immer von 16er-Gruppen ausgeht. Der „Mischbetrieb“ von 8fach- und 16fach-Modulen ist zwar möglich, aber das Abzählen der Kontakte wird dann zu einer echten Herausforderung – also besser gleich zwei der Achtfach-Module einplanen. Auch die interne Technik des mit einem µ-Controller bestückten HSI-88 sorgt für eine bessere und vor allem
Das neue High Speed Interface für den s88Rückmeldebus bietet Peter Littfinski in drei Versionen an. Es ist als Bausatz, als fertig zusammengebautes Modul ohne Gehäuse sowie als Fertiggerät erhältlich – hier Letzteres mit abgenommenem Gehäusedeckel. Foto: Lutz Kuhl
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Kurz + knapp • High-Speed-Interface für den s88-Rückmeldebus Art.-Nr. HSI-88-B (Bausatz) € 66,90 Art.-Nr. HSI-88-F (Fertigmodul) € 81,90 Art.-Nr. HSI-88-G (Fertiggerät mit Gehäuse) € 84,90 • Littfinski Daten Technik (LDT) Dipl.-Ing. Peter Littfinski Osterholder Str. 15 D-25482 Appen Ort Tel. +49 (0) 41 01/55 30 28 Fax +49 (0) 41 01/55 30 29 E-mail:
[email protected]
schnellere Abarbeitung der Kontaktereignisse: Das HSI-88 arbeitet ereignisgesteuert, das bedeutet, dass eine oder mehrere Änderungen der Rückmeldeeingänge erkannt und sofort zum PC gemeldet werden. Sind keine Zustandsänderungen erkannt worden, braucht auch nichts weitergegeben zu werden. Dies verkürzt die Reaktionszeiten und spart vor allem Rechenzeit, da der Computer nicht zyklisch alle Kontakte nach Änderungen an den Rückmeldeeingängen abfragen muss, sondern die Veränderungen vom Interface automatisch gemeldet bekommt. An dieser Stelle ein Tipp zum „konventionellen“ Betrieb mit s88-Modulen: Falls Sie an Ihrer Zentrale (z.B. Intellibox, TwinCenter) die Anzahl der angeschlossenen RM-Module eingeben können, sollten Sie dies auch tun, denn dann wird der Zeitraum für den angesprochenen Abfragezyklus so gering wie nötig und damit so schnell wie möglich gehalten.
Die Steuerungs-Software Der Einsatz des High Speed Interface für den s88-Rückmeldebus macht natürlich nur dann Sinn, wenn Sie Ihre Modellbahnanlage mit einer PC-Steuerung ausstatten. Folgende Modellbahnsteuerungsprogramme unterstützen zurzeit das High Speed Interface HSI88: Railroad & Co. Traincontroller (HSIUnterstützung ab Version 4.1), Railware 4.0 (HSI-Unterstützung ab Version 2.4), Win-Digipet 8.4.1 (HSI-Unterstützung ab Version 7.6) sowie WinDigital 8.5 (HSI-Unterstützung ab Version 8.3). Die Versionsangaben entsprechen dem aktuellen Stand, aus den Angaben in MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die Zeichnung zeigt den prinzipiellen Anschluss des „High Speed Interface“ HSI-88 von Littfinski Daten Technik. Es können drei Rückmelde-Stränge mit insgesamt 31 s88-Modulen (Märklin und/oder kompatible) angeschlossen werden. Zeichnung: Harry Kellner
der jeweiligen Klammer erkennen Sie, ob Sie auch noch mit einer etwas älteren Version der Software das HSI-88 nutzen können. Wer das Interface HSI-88 in eine selbst geschriebene Modellbahnsoftware einbinden möchte, kann den Befehlssatz als Datei „hsi88_Befehlssatz.zip“ (gepacktes PDF-File) von der Herstellerseite herunterladen – Anwendungsbeispiele für alle gibt es in dem File „HSI-88_info.zip“. In unserem Infokasten finden Sie neben der Internet-Adresse von Littfinski auch weitere interessante Adressen rund um diesen Beitrag.
Die Bauformen Das HSI-88 für den s88-Rückmeldebus ist in drei unterschiedlichen Varianten lieferbar: als preisgünstiger Bausatz (Bestellbezeichnung HSI-88-B), als Fertigmodul ohne Gehäuse (HSI-88-F) oder als Fertiggerät im Gehäuse (HSI88-G). Allen Ausführungen liegt das benötigte neunpolige serielle PC-Kabel
bei. Weitere Informationen, auch zu den unterstützenden Software-Produkten, erhalten Sie auf den Internetseiten von Littfinski und bei den Software-Entwicklern. Harry Kellner
Internet-Adressen ● Littfinski Daten Technik (LDT) Peter Littfinski http://www.ldt-infocenter.com ● Railroad & Co. – TrainController Jürgen Freiwald http://www.freiwald.com ● Railware Andrea Hinz http://www.railware.com ● s88-Informationen Dieter Hinz http://www.railware.com/s88.html ● Win-Digipet Dr. Peter Peterlin http://www.win-digipet.de ● WinDigital Dr. Jan Abbink http://www.abbinksoftware.de
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DIGITAL-PRAXIS
Rautenhaus-Blockstellensteuerung
Blockstellen für Selectrix Zur komfortablen Steuerung von Blockstellen in Verbindung mit Lokdecodern im Selectrix-Format lässt sich der SLX841 von Rautenhaus einsetzen. Diese Blockstellensteuerung arbeitet nach dem Besetztmelderprinzip; durch die Nacheinanderschaltung mehrerer SLX841 kann man eine komplette Streckensicherung aufbauen; über den Sx-Bus und ein Interface ist auch der Anschluss eines Computers möglich.
B
ei der neuen Blockstellensteuerung von Gerhard Rautenhaus handelt es sich um eine prozessorgesteuerte Automatikschaltung, die mit SelectrixDecodern ausgestattete Triebfahrzeuge in Blockabschnitten überwachen und vorbildgerecht abremsen kann. Im
normalen Blockstellenbetrieb wird bei Zügen mit Wagenbeleuchtung die Bremsdiode an den Trennstellen im Gleis zwischen Fahr- und Bremsabschnitt mit Bremsdioden überbrückt und der Haltevorgang dadurch immer wieder kurzfristig unterbrochen. Schie-
Der prinzipielle Aufbau mit dem Anschluss der Blockstellensteuerung SLX841 am Beispiel einer in drei Blöcke aufgeteilten Ringstrecke. Für jeden Block ist ein SLX841 erforderlich; jeder Block ist hier in einen Fahr-, einen Brems- und einen Halteabschnitt aufgeteilt (Letzterer ist
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bebetrieb ist ebenfalls nicht möglich, da die Lok am Zugende auch erst im Bremsabschnitt zum Stehen kommt – und der Steuerwagen hat hier das Signal längst überfahren ... Mit dem SLX841 lässt sich dieses Problem beheben. Hier wird beim Auslösen des Bremsvorganges auch der vor dem Bremsabschnitt liegende Fahrabschnitt auf die Bremsdiode geschaltet. Auf diese Weise wird jetzt die Lok am Zugende abgebremst, wenn der Steuerwagen den Bremsabschnitt erreicht (der dazu natürlich Stirnbeleuchtung oder mit Widerstandslack verbundene Radsätze aufweisen muss). Beleuchtete Züge bereiten ebenfalls keine Probleme mehr, da es durch das Zusammenschalten von Brems- und Fahrabschnitt beim Abbremsen nicht mehr zum Überbrücken der Trennstelle kommen kann. Zur Sicherheit sollte jedoch noch ein dritter Halteabschnitt eingerichtet werden, in dem die Fahrspannung ganz abgeschaltet ist. So lässt sich verhindern, dass bei einem möglicherweise im Lokdecoder zu lang eingestellten Bremsweg der Bremsabschnitt überfahren wird. Die Länge des Halteabschnittes sollte so lang sein wie die längste auf der Anlage eingesetzte Lok, der Bremsabschnitt so lang wie der längste gewünschte Bremsweg. Der
nicht unbedingt erforderlich). Auch der Anschluss an den Sx-Bus des Selectrix-Systems ist nicht zwingend; er wird nur benötigt, wenn die Blockstellensteuerung an ein Stellpult oder eine PC-Steuerung angeschlossen werden soll. Zeichnung: gp
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Kurz + knapp • Blockstellensteuerung für Selectrix Art.-Nr. SLX841 € 54,90 • Rautenhaus Modellbahntechnik Gerhard Rautenhaus Bürgermeister-Mävers-Straße 2a D-28857 Syke Tel. 0700 rautenhaus www.rautenhaus-digital.de • erhältlich im Fachhandel oder bei direkt bei MDVR (Modellbahn-Digital-Versand-Radtke) Unterbruch 91 47877 Willich-Schiefbahn Tel. 0 21 54/9513 18 Fax 0 21 54/95 13 19 www.mdvr.de e-mail:
[email protected]
Fahrabschnitt richtet sich natürlich nach den Gegebenheiten auf der Anlage; er sollte so lang wie möglich sein, mindestens aber so lang wie der längste eingesetzte Zug.
Betrieb und Anschluss Die drei Abschnitte eines Blockes – also Fahr-, Brems- und Halteabschnitt – werden vom SLX841 mit integrierten
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rotes Signallicht grünes Signallicht Gleisversorgung von der Zentraleinheit (Potential geschlossene Schiene) 4 Gleisversorgung von der Zentraleinheit (Potential getrennte Schiene) 5 Fahrabschnitt 6 Bremsabschnitt 7 Halteabschnitt (optional) 8 Leitung zum nächsten SLX841 9 Leitung vom vorhergehenden SLX841 10 Masseverbindung mit weiteren SLX841 11 Versorgungsspannung 12-16 V ~ 12 Versorgungsspannung 12-16 V ~
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Ein unscheinbarer schwarzer Kasten – die Blockstellensteuerung SLX841 von Rautenhaus. Auf der Rückseite befinden sich noch zwei Anschlüsse für den Sx-Bus, vorn der Bügelschalter, der für Lichtsignale wie hier offen und für Flügelsignale geschlossen sein muss. Foto: lk
Besetztmeldern überwacht. Die Besetztmeldungen dienen sowohl zur internen Ansteuerung des Haltevorgangs wie auch zur Ansteuerung der nächsten Blockstellensteuerung. Auf diese Weise lässt sich über die Verknüpfung mehrerer SLX841 eine komplette Streckenautomatik aufbauen. Mit der Blockstellensteuerung kann man auch die entsprechenden Blocksignale schalten; dies können Lichtoder Formsignale sein. Für Letztere muss der etwas versteckt hinter der Anschlussleiste angebrachte kleine Bügelschalter geschlossen sein. Wenn sich die Blockstellensteuerung am Ende einer Streckenautomatik befindet, kann der Block auch von „außen“, etwa über einen externen Schalter, geöffnet und geschlossen werden. Nach dem Öffnen und dem Abfahren des Zuges sollte die Blockstelle aber unmittelbar wieder geschlossen werden, damit der eventuell folgende nächste Zug nicht unkontrolliert in den nächsten Fahrabschnitt gelangen kann. Die vom SLX841 gesteuerte Blockstrecke kann natürlich auch in der Gegenrichtung befahren werden, hier erfolgt aber keine Beeinflussung des Zuges – die Einrichtung einer Blockstellenautomatik ist in diesem Fall nicht möglich. Im Normalfall erfolgt der Anschluss der Blockstellensteuerung ohne den SxBus. In dieser Form können alle mit einem Selectrix-Decoder ausgestatteten Triebfahrzeuge auch in Verbindung mit
der Intellibox vorbildgerecht angehalten werden. Die Verwendung des SxBusses ist nur sinnvoll, wenn die Besetztmeldung an ein Stellpult oder an eine PC-Steuerung weitergegeben werden und die Beeinflussung vom Fahrpult oder vom PC erfolgen soll. Zu diesem Zweck befinden sich auf der Rückseite des Geräts zwei DIN-Buchsen, über welche die SLX841 untereinander und mit dem Sx-Bus verbunden werden können; bei dieser Betriebsart kann die Masseleitung an Klemme 10 entfallen. Jede Blockstellensteuerung kann ihre Besetztmeldung auf eine einstellbare Adresse (0-108) und einen Funktionsausgang (1-8) an den Sx-Bus ausgeben; die Besetztmeldung lässt sich mit oder ohne Freigabeverzögerung programmieren. Dem Bremsabschnitt kann man ebenfalls eine beliebige Adresse und einen Funktionsausgang zuordnen – somit wird auch eine externe Ansteuerung über den PC möglich. Bei einer doppelten Adressvergabe kann man auch Besetztmeldung und Funktionsausgang miteinander kombinieren. Um jetzt auch Systemanwendern ohne PC ebenfalls eine Schattenbahnhofsautomatik zu bieten, befindet sich bei Rautenhaus eine entsprechende Steuerung in der Vorbereitung, in die das SLX841 integriert werden kann. Hier kann dann die Ansteuerung der Weichen über die Signalanschlüsse erfolgen, die in einem Schattenbahnhof normalerweise auch nicht benötigt werden. lk 69
DIGITAL-PRAXIS
Funktionen des Digiblocks
Programmierbare Steuerung von Umelec
Der digitale Streckenblock Mit dem ATL-Digiblock bietet Umelec eine digitale Blockstellensteuerung mit vielen Funktionen an. Sie ist zudem mit den Digital-Zentralen anderer Hersteller nach NMRA-Norm kompatibel, ist in beide Fahrtrichtungen funktionsfähig und ermöglicht u.a. sowohl eine Signalansteuerung als auch die automatische Streckensicherung ohne PC.
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ereits seit 1995 liefert der Schweizer Hersteller Umelec seine ATLplus-Decoder für Digitalsteuerungen nach NMRA-Norm. Die Decoder ermöglichen einen signalabhängigen automatischen Halt. Dies wird mithilfe von vier Dioden im Bremsbereich erreicht. Eine mit einem ATLplus-Decoder ausgerüstete Lok verfügt über zwei Betriebsarten: fern- (also vom Handregler aus) und signalgesteuert. Im Fernsteuerbetrieb reagiert sie nur auf das Digitalsignal, auch im Signalbereich. Mit der Taste F0 kann die Lok jedoch jederzeit auf Signalbetrieb umgestellt werden. In diesem Fall reagiert sie auf ein geschlossenes rotes Signal; die aufgrund der Dioden im Bremsbereich leicht asymmetrische Digitalspannung reicht als Information um das Triebfahrzeug zum gleichmäßigen Bremsen und zum Halt zu bringen. Ein erneutes Umschalten auf den Fernsteuerbetrieb ist ebenfalls jederzeit möglich. Auf diese Weise kann man beliebig viele Züge im Fernsteuerbetrieb automatisch im Streckenblock fahren lassen und gleichzeitig mit anderen Loks im Fernsteuerbetrieb im Bahnhof rangieren. Fährt man mit einem Zug im Fernsteuerbetrieb auf der Strecke, muss
man selbst vor geschlossenen Signalen halten und rechtzeitig zu bremsen beginnen … bei verdeckten Strecken kann dann wieder auf den Signalbetrieb umgestellt werden. Bei der signalabhängigen Steuerung der Züge müssen die Signale selbst manuell gestellt werden; der neue digitale Streckenblock von Umelec ermöglicht dagegen einen gesicherten Fahrbetrieb, ohne dass dazu ein PC erforderlich ist. Der „Digiblock“ kann zwar keine Fahrstraßen steuern – sind diese jedoch fest eingestellt, kann auch ein vollautomatischer Betrieb erfolgen. So besteht die Möglichkeit, den Ausgang des „Digiblocks“ für das grüne Signal zur Verriegelung der Weichenstraße zu nutzen.
Der ATL-Digiblock ist mit Digitalsteuerungen nach NMRA-Norm voll kompatibel. Angesteuert wird er über vier Weichenadressen, die Programmierung erfolgt – wie bei einer Lok – über die diversen CVs, Register und Bits. Der „Digiblock“ ist in beide Fahrtrichtungen funktionsfähig, ein „state-event“-Verhalten verhindert unzulässige Aktionen. Er verfügt über Ausgänge für Besetztmeldeanzeigen für beide Streckenrichtungen mit LEDs, ebenso für die Ansteuerung der Signale. Beim Umschalten erfolgt ein realistisches Abblenden der Signallichter, die außerdem über eine Dimmfunktion auf Tagoder Nachthelligkeit eingestellt werden können. Sie lässt sich über eine Weichenadresse für alle Blöcke programmieren, Adresse und Dimmwerte können aber auch für jeden Block individuell eingestellt werden. Das Ein- und Ausfahren in das Blocksystem, beispielsweise vom oder zum nicht überwachten Rangierbereich, erfolgt automatisch. Die Aufenthaltszeit von Zügen im Bahnhofsblock kann zudem von 7 sec bis 27 min programmiert werden; der Aufenthalts-Timer kann aber auch wieder ausgeschaltet werden, sodass eine vorzeitige Auslösung der Fahrtfreigabe erfolgt. Eine Pendelstreckenautomatik in Kombination mit der Wendefunktion des ATLLokdecoders kann ebenfalls eingerichtet werden. Beim Ausschalten der Anlage erfolgt die Abspeicherung des momentanen Zustands. Eine weitere Zusatzfunktion mit einem Ein/AusSchalter lässt sich für eine Weiche oder auch eine Bahnschranke nutzen.
Der „Digiblock“ von Umelec. In dem unscheinbaren schwarzen Kästchen, das gerade einmal 56 x 45 x 24 mm misst, verbirgt sich eine ganze Reihe nützlicher Funktionen für den digitalen Blockstellenbetrieb. Foto: lk
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Fahrbereich
Fahrbereich
Fahrbereich
Haltebereich 2
Hilfsp 1 Hilfsp 2 Grün R Rot R Masse Rot L Grün L Gleis H Gleis 2 Gleis 1
Hilfsp 1 Hilfsp 2 Grün R Rot R Masse Rot L Grün L Gleis H Gleis 2 Gleis 1
UMELEC ATL Digiblock 1
UMELEC ATL Digiblock 2
UMELEC ATL Digiblock 3
Haltebereich
Dieser wird auf die Abruf-Funktion programmiert, so dass die Züge immer vor den Einfahrtweichen anhalten. Erst wenn die Weichenstraße gestellt ist, ruft man den Zug mit dem Handregler oder einer Taste im Stellpult ab; danach kann der nächste Zug in den Einfahrblock nachrücken. Eigentlich muss man nur darauf achten, dass man bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof nicht in einen bereits besetzten Block hineinfährt – mit der einfach anzuschließenden Belegtanzeige ist dies aber gut zu überwachen. Anstelle eines Schattenbahnhofs wäre es auch möglich, eine längere Strecke in mehrere Blöcke zu unterteilen und als Zugspeicher zu nutzen. Diese Strecke könnte dann unabhängig vom „Rest“ der Anlage betrieben werden und auch unsichtbar im verdeckten Bereich verlaufen. Die Reihenfolge der Züge ließe sich in diesem Fall zwar nicht ändern, dafür wäre der Aufbau aber um einiges einfacher als ein Schattenbahnhof, da keine Weichenstraßen benötigt werden. Eine recht praktische Funktion des „Digiblock“ ist die „Reservation“, da es für einen sicheren Betrieb nicht genügt, nur belegte und freie Blöcke zu unterscheiden. Die vor einem belegten Block liegende Strecke muss gewissermaßen „reserviert“ werden, damit dort kein Fahrbereich
Signal rot: Kontakt offen Signal grün: Kontakt geschlossen
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die Zeichnung oben zeigt den prinzipiellen Anschluss der Digiblock-Module am Beispiel von drei Streckenblöcken (die Signale stehen hier links vom Gleis, wie in der Schweiz üblich). Links die Schaltung mit vier Dioden, die eine asymmetrische Fahrspannung zum signalabhängigen Halt von Loks mit ATL-Decodern bewirkt.
Kont R Blck R Belg R RMB Funkt Masse Signal Belg L BlckL Kont L
Für jeden Blockbereich ist ein „Digiblock“-Modul erforderlich; untereinander werden sie mit zwei Meldeleitungen sowie einer gemeinsamen Masseleitung verbunden. Für die Besetztmeldung vom Gleis zum „Digiblock“-Modul werden am besten Reedkontakte eingesetzt; an Lok und letztem Wagen des Zugs muss je ein Schaltmagnet befestigt werden. Fährt eine Lok in den Block ein, „zählt“ der „Digiblock“ auf „1“, mit dem letzten Wagen auf „2“. Bei der Ausfahrt muss er dann wieder auf „0“ herunterzählen, bevor eine erneute Freigabe erfolgt. Versieht man jeden Wagen mit einem Schaltmagneten, lassen sich die Züge auch frei zusammenstellen – es sollten schließlich nicht nur feste Zugeinheiten auf der Anlage unterwegs sein. Der „Digiblock“ kann bis zu 255 Wagen registrieren – so lange Züge dürften im Normalfall kaum unterwegs sein ... Auf der Anlage kann es oft nützlich sein, im Bahnhof mit dem Rangierbereich im Fernsteuerbetrieb zu fahren, auf der Strecke mit mehreren Blockabschnitten dagegen den Automatikbetrieb laufen zu lassen. Mit dem „Digiblock“ lässt sich dies problemlos verwirklichen; jede Strecke endet dazu vor dem Bahnhof in einem Einfahrblock.
Kont R Blck R Belg R RMB Funkt Masse Signal Belg L BlckL Kont L
Kont R Blck R Belg R RMB Funkt Masse Signal Belg L BlckL Kont L
Anschluss und Betrieb
Fahrbereich
Haltebereich 2
Hilfsp 1 Hilfsp 2 Grün R Rot R Masse Rot L Grün L Gleis H Gleis 2 Gleis 1
Einspeisung Digitalstrom
Haltebereich 1
Kurz + knapp • Digitale Blockstellensteuerung ATLdigiblock Art.-Nr. 2500 € 59,– • UMELEC Ingenieurbüro Urs Meyer Rietwiesenstraße 4 CH-5417 Untersiggenthal Tel./Fax +41 (0) 56 288 15 76 E-mail:
[email protected] www.netwings.ch/umelec • Erhältlich direkt
Zug von der Gegenseite einfahren kann. Im Allgemeinen läuft die Blockstellensteuerung automatisch ohne externe Eingriffe. Fährt man hier aus einem ungesteuerten Bereich wie etwa dem Rangierbahnhof ein, werden über den Reed-Kontakt des ersten „Digiblocks“ die Fahrzeuge eingezählt und danach von Block zu Block „weitergereicht“. Die Freigabe erfolgt erst, wenn der Folgeblock frei ist und keine „Reservierung“ in der Gegenrichtung vorliegt.
Mit dem PC geht es auch Wird der „Digiblock“ zur Blockstellensteuerung eingesetzt, ist ein PC eigentlich nicht erforderlich. Andererseits kann der „Digiblock“ aber auch über den PC gesteuert werden und ist in der Lage, die jeweiligen Zustände – besetzt, frei und reserviert – zurückzumelden. Auf diese Weise ist der PC von der eigentlichen Streckensicherung mit dem Abruf der Belegungskontakte, der Koordination zwischen den Blöcken und der Ansteuerung von Signalen entlastet, sofern die Loks mit ATL-plus-Decodern ausgestattet sind und der Blockstellenbetrieb automatisch abläuft. Damit steigt immerhin die Chance für den PCAnwender, auch bei einer größeren Anlage ohne Software-Abstürze über die Runden zu kommen … lk 71
DIGITALPRAXIS
Mit dem „8i“ bietet MÜT den ersten Besetztmelder mit Adressrückmeldung für das Selectrix-System an. Das Modul kann acht Gleisabschnitte überwachen und deren Zustände als besetzt oder frei melden. Außerdem werden in jedem Gleisbschnitt bis zu vier Lokadressen identifiziert. Foto: gp
Der DIGIRAIL-Besetztmelder 8i für Selectrix
Was heißt hier intelligent? Seit Weihnachten 2002 wird von MÜT das „intelligente“ Besetztmeldemodul 8i für Selectrix ausgeliefert. Diese neue Baugruppe kann neben der reinen Überwachung des Besetztzustandes von acht Gleisabschnitten bis zu vier Lokadressen in einem Abschnitt identifizieren. Das Modul ist voll „Selectrix-kompatibel“ und wird über den Sx-Bus angeschlossen.
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ückmeldebausteine haben die Aufgabe, Informationen über überwachte Gleisabschnitte zu melden. Sie geben diese Informationen an angeschlossene Geräte wie etwa die DigirailZentrale, ein Gleisbildstellpult oder ein Modellbahn-Steuerungsprogramm weiter. Dort können dann hinterlegte Stellbefehle automatisch ausgegeben werden – dies kann der Schaltvorgang für einen einzelnen Magnetartikel oder für eine ganze Fahrstraße sein. Eine Steuerungssoftware ohne entsprechende Informationen der Rückmeldebausteine ist „taub und blind“; generell sind automatisierte Abläufe auf der Modellbahnanlage ohne Rückmeldungen nicht sehr sinnvoll; „Belegt“- und „Frei“-Mel72
dungen sind auch hier unbedingt notwendig.
So funktioniert es Der Rückmeldebaustein 8i fasst die Funktionen Gleisbesetztmeldung und Rückmeldung zusammen und arbeitet nach dem Stromfühler-Prinzip. Jeder Stromverbraucher im angeschlossenen Gleisabschnitt wird von der Elektronik erkannt und an den Sx-Bus gemeldet. Elektrische Verbraucher können sein: Lok- und Funktionsdecoder, Wagenbeleuchtungen oder mit Widerstandslack behandelte Fahrzeugachsen (im Widerstandsbereich zwischen 10 kΩ und 50 kΩ). Der maximale Strom für die
acht Gleisanschlüsse des Besetztmelders kann in der Summe bis zu 6 Ampere betragen. Der Anschluss ans Selectrix-System erfolgt über den Sx-Bus, also über das fünfpolige Rundkabel (Selectrix-Standard) oder ein zehnpoliges Flachbandkabel (MÜT-Norm). Die zu überwachenden Gleisabschnitte müssen auf einer Seite des Gleises getrennt und mit der X1-Leiste des Moduls verbunden werden. Soll die integrierte Lok-Erkennung genutzt werden, so muss zusätzlich der rote Anschluss der Gleisspannung (von Zentrale oder Booster) mit der roten Klemme X6 verbunden werden. Wichtig ist hier, dass alle Gleisabschnitte einer Baugruppe mit der Gleisspannung von der gleichen Zentrale oder dem gleichen Booster gespeist werden. Es dürfen nie Gleisabschnitte von verschiedenen Boostern an denselben Besetztmelder angeschlossen werden.
Nun wird es intelligent Zusätzlich zur Besetzt-Anzeige liefert die neue Baugruppe die im Lok-Decoder eingestellte Lok-Adresse als zusätzliche Information an den Sx-Bus zurück. Über das Display der Zentrale multi control 2004 können – sofern in der Zentrale das Software-Paket 2 (ArtNr. 14752) und mindestens die Betriebssystem-Version 1.80 (kostenlos auf der Digirail-Homepage) installiert MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Kurz + knapp • Besetztmelder 8i für den Sx-Bus des Selectrix-Digitalsystems Art.-Nr. 14754 (ohne PTCs) € 79,– Art.-Nr. 14755 (mit 0,6 A PTCs) € 85,– Art.-Nr. 14756 (mit 1,3 A PTCs) € 85,– • MÜT GmbH Dieter Stollner Günding, Neufeldstraße 5 85232 Bergkirchen Tel. +49 (0) 81 31/454 38 30 Fax +49 (0) 81 31/454 38 58 E-mail:
[email protected]
Der Anschluss des Besetztmelders 8i an die acht möglichen Gleisabschnitte ist sehr einfach.
sind – bis zu vier Lokomotiven je Gleisabschnitt angezeigt werden. Dies ist eine neue Funktion im Menübereich „Schalten“ der Zentrale. Besonders komfortabel wird es, wenn die Anzeige über eine Software angezeigt werden kann. Zurzeit unterstützen die Programme „Train-Controller“ (Version 4.7) von Jürgen Freiwald und „ST-Train“ (Version 2.22) vom Modellbahn Technik Team München den Besetztmelder. Über die Rückmeldeelemente im Gleisbild kann nun die LokAdresse im entsprechenden Abschnitt angezeigt werden.
Die Einstellung der Parameter Die Einstellung der Adressen und Betriebsparameter erfolgt nach bekannter Selectrix-Methode und ist ausführlich in der sechsseitigen Betriebsanleitung des 8i beschrieben. Es gibt vier Betriebsmodi, die sich in der „Intelligenz“ und den verwendeten Adressen unterscheiden. Die Auslieferung mit den Werkseinstellungen (Grundadresse 10 und Freigabezeit 0,35 sec) entspricht dem Betriebsmodus „0“. Das Modul arbeitet dann als einfacher Besetztmelder mit der Funktion „Gleisabschnitt besetzt oder frei“. So kann der Besetztmelder sofort mit beliebigen SelectrixKomponenten ohne Belegung zusätzlicher Adressen genutzt werden. Nur wer die Rückmeldung der Lokadressen braucht und vor allem auch einlesen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
kann (mit der mc2004 oder einer passenden Software), muss den Betriebsmodus ändern. In den weiteren Betriebsarten arbeitet die Baugruppe immer als „intelligenter“ Besetztmelder mit je einer zusätzlichen Steuer- und einer Rückmeldeadresse, über die die erkannten Lok-Adressen und die Statusinformationen zurückgemeldet werden. Die Betriebsarten „1“ bis „3“ unterscheiden sich lediglich im Abstand der Zusatzadressen von der Grundadresse. Weiterhin kann über den Sx-Bus die Freigabeverzögerungszeit der Gleisbesetztmeldung in acht Schritten von 0 bis 0,35 Sekunden eingestellt werden. Um die Funktion der Rückmeldung der Lokadressen verwenden zu können – und genau das hebt diesen Besetztmelder von anderen ab – müssen bestimmte Voraussetzungen eingehalten werden: Die Lokomotive muss mit einem Decoder von Doehler & Haass ausgestattet sein, denn nur diese haben im Selectrix-Betrieb die Funktion „Ausgabe der Fahrzeugnummer (Adresse) zur Lokerkennung während des Betriebes“. Darunter fallen alle Decoder aus dem Digirail-Programm von MÜT; sie beginnen mit der Produktbezeichnung „DHL“. Nur diese D&H-Decoder können ihre eigenen Adresse ans Gleis zurückmelden. Andere Decoder für Selectrix und auch die alten Trix-Decoder (66830, 66832, 66833) besitzen diese Funktion leider nicht.
Werden Loks oder Wagen mit Licht betrieben, ist zur Anhebung des Spannungspegels in den Zuleitungen zu den vorderen und hinteren Lampen je eine Diode einzubauen. Beim Einsatz von leitfähigen Fahrzeugachsen muss der ohmsche Widerstand am Gleis größer als 500 Ω sein.
Noch etwas? Mit dem Erscheinen des 8i wurde die Produktion des „einfachen“ achtfachen Besetztmelders 8k eingestellt – ein Mischbetrieb zwischen den beiden ist jedoch problemlos möglich, sodass sich die Erweiterung bestehender Anlagen unkompliziert gestaltet. Erfreulich ist auch, dass der Preis trotz erweiterter Intelligenz fast gleich geblieben ist. Weitere Informationen erhalten Sie auf den Internetseiten des Herstellers und aus der ausführlichen Anleitung. Der „intelligente“ Besetztmelder ist der richtige Schritt für eine automatisierte Modellbahnsteuerung. In dieser Hinsicht ist das Selectrix-System respektive Digirail anderen Modellbahnsteuerungen einen Schritt voraus. Harry Kellner
Internet-Adressen ● Digirail/MÜT GmbH Dieter Stollner http://www.digirail.de ● Railroad & Co. – TrainController Jürgen Freiwald http://www.freiwald.com/seiten/train controller.htm ● D&H-Locdecoder http://www.mttm.de/Decoder.htm ● Selectrix-Lokdecoder 66838 http://www.trix-online.de/ produkte/neu_2002/n66836.php
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DIGITAL-PRAXIS
ligen Funktionen auf der Platine untergebracht werden müssen. Beim Einbau lassen sich dann beide Komponenten Wie aus Omas Bilderalbum wirkt diese Ver- besser in der Lok verteilen, zumal man kabelung der Funktionen, die noch mit se- für zwei kleinere Platinen eher Platz paraten Relais erfolgte. Zukünftig wird finden wird als für eine große. auch die Signalübertragung zwischen Aus elektrischer Sicht arbeitet der Decodern und Anschlusskomponen- Decoder als Befehlsempfänger aus dem ten digital erfolgen. Fotos: MK Gleis. Programmierbefehle, Geschwindigkeitsinformationen oder Funktionstastenbefehle leitet er über die SUSISchnittstelle an das Soundmodul weiter. Auf diese Weise ist das Soundmodul vollständig in die digitale Steuerung integriert. So lässt sich per Programmierbefehl beispielsweise die Lautstärke verändern. Oder die Zuordnung der Das Serial User Standard Interface Geräusche zu den Funktionstasten. Um spezielle Anwendungen zu erlauben, werden über die SUSI-Schnittstelle auch Decoder-interne Daten übertragen, so unter anderem das Ausmaß der Lastregelung. Damit ist es möglich, z.B. Nein, es ist nicht die neueste Preiser-Kreation gemeint. Hinter ein Motorgeräusch vorbildgerecht lastder Abkürzung SUSI steht eine neuartige Digital-Decoderabhängig wiederzugeben. In der letzten Konsequenz bedeutet Schnittstelle, die den einfachen Anschluss von Zusatzfunktionen das, dass ein Decoder lediglich die erlaubt. Guido Weckwerth hat SUSI unter die Lupe genommen. Motorsteuerung übernimmt und eine SUSI-Schnittstelle besitzt. Alle anderen otivation für die Einführung von sehr klein, wer einen anderen Decoder Funktionen könnten dann über entSUSI war der Anschluss von möchte, muss auf den Sound verzich- sprechende Erweiterungsmodule nachSoundmodulen an einen Digitaldecoder. ten. Außerdem ist auch hierfür ein ge- gerüstet werden. Dabei kann der DeMöchte man bei einem aufwändigen wisser Platz für den Einbau vonnöten. coder im Prinzip ein beliebiges DigitalGeräuscherzeuger alle gebotenen FunkSUSI geht einen anderen Weg. Eine format verwenden. tionen nutzen, sind immerhin bis zu Schnittstelle, die lediglich vier Drähte Die Anwendung der Schnittstelle ist zehn Kabelverbindungen zwischen benötigt, verbindet Decoder und Er- nicht nur auf Sound beschränkt. Bis zu Sound und Decoder nötig. Bei Garten- weiterungsbaustein miteinander. Vo- drei unterschiedliche Erweiterungsmobahnen funktioniert das noch, bei klei- raussetzung hierfür ist natürlich, dass dule lassen sich an einen Decoder über neren Baugrößen lassen sich der Ka- beide Komponenten über eine solche SUSI anschließen. So kann ein Erweibelbaum und die benötigen Stecker oft- Schnittstelle verfügen. terungsmodul ganz normale Funktionsmals nicht mehr unterbringen. Aus rein mechanischer Sicht hat die- ausgänge zur Verfügung stellen, die Dafür gibt es integrierte Sounddeco- se Lösung diverse Vorteile. Sowohl der dann wie gewohnt nutzbar sind. Es ist der, mag der geneigte Leser entDecoder als auch der auch ein Modul denkbar, das sich eigegnen, aber die sind auch Soundbaustein ner speziellen Aufgabe widmet, wie nicht der Weisheit letzkönnen sehr etwa die lastabhängige Ansteuerung eiter Schluss. Hier ist klein gehal- nes Dampferzeugers. die Auswahl am ten werDass eine Einführung eines solchen Markt den, da Standards nicht ohne die Zusammennur die arbeit mehrerer Hersteller funktioniert, jewei- versteht sich von selbst. Aus der Taufe gehoben wurde SUSI auf der Spielwarenmesse 2003 vom SoundSpezialisten Dietz Modellbahntechnik in KoDie SUSIoperation mit den Schnittstelle aus Decoderherstellern der Nähe betrachtet. Lenz und UhlenDie unscheinbare brock. Schnittstelle eröffnet Inzwischen sind dank ihrer digitalen auch die ersten Datenübertragung SUSI-Decoder ervielfältige Möghältlich. Die neue lichkeiten. Soundmodul-Generation von Dietz
Anbandeln mit
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Verfügbare Digital-Komponenten mit Serial User Standard Interface Erst wenige Hersteller liefern Bausteine mit SUSI-Schnittstelle: • Dietz: – Decoder DLE 2M (3A, 10 Funktionen) – Funktionsdecoder DSE 16 (16 Funktionen, einzeln programmierbar) – 62 versch. Sounds der Serie Micro • Uhlenbrock – Decoder 76 500 (1 A, 4 Funktionen, ohne Schnittstellenstecker), 76 520, (1 A, 4 Funktionen, mit Schnittstellenstecker), 77 500 (3 A, 10 Funktionen) • Döhler & Haass – Decoder DHS 250 (2 A, 4 Funktionen) • Zimo: – Decoder MX 63 (1 A, 4 Funktionen) • Lenz: – Decoder LE 1835 FX (1,8 A, sonst wie LE 1035, lieferbar ab Anfang 2004)
Döhler & Haass DHS 250 (am Prototyp sind noch gelötete Kabel zu sehen, die Serie erhält die Steckbuchse)
Uhlenbrock 32 120 (baugleich mit den DietzMicro-Soundbausteinen)
Ganz links: Zimo MX 63. Der Decoder hat als SusiSchnittstelle lediglich vier Lötpads. Daneben: Uhlenbrock 76 520 Rechts: Uhlenbrock 77 500
hat eine SUSI-Schnittstelle und von Doehler & Haass ist ein Funktionsmodul erschienen. Mittlerweile ist SUSI auch zur NMRA-Norm geworden. Aus der Sicht des Modellbahners ist SUSI extrem einfach zu verwenden. Der Einbau eines Erweiterungsmoduls beschränkt sich elektrisch darauf, das Verbindungskabel zwischen Modul und Decoder einzustecken. Lediglich bei stromhungrigen Anwendungen (Motorsteuerung etc.) kann es sein, dass das Erweiterungsmodul eine zusätzliche Stromversorgung benötigt. Im Normalfall kommt die Energie über die SUSISteckverbindung. Programmiert wird dann das Erweiterungsmodul über CVs, die Definition der SUSI-Schnittstelle gibt dabei vor, welche Variablen was einstellen. Eine Revolution leitet SUSI sicher nicht ein, dafür aber eine sinnvolle Erweiterung der digitalen Modellbahnwelt. So ist es denkbar, dass Lokomotiven, die ohnehin ab Werk über einen Decoder verfügen, mit SUSI-Schnittstelle geliefert werden. Wer dann einen Sound oder zusätzliche Funktionen möchte, kauft sich einfach das benötigte Modul und setzt es ein. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Diese Art der Ausstattung macht es für die Hersteller leichter, da sie weniger Varianten anbieten müssen, Sie als Käufer müssen nur die Funktionen bezahlen, die Sie wirklich benötigen. Es bleibt zu hoffen, dass die Vorteile der durch SUSI möglichen Modularität der Digitalkomponenten von Herstellern und Anwendern angenommen werden und in möglichst vielen Produkten Eingang halten.
Einbau und Anwendung Mit ziemlicher Sicherheit wird der Einbau von Soundmodulen die am meisten benutzte Anwendung sein, wenn es um die SUSI-Schnittstelle geht. Aus diesem Grund mussten zum vorliegenden Praxistest zwei SUSI-taugliche Komponenten antreten, der Decoder DLE 2M sowie ein Soundmodul Micro XS, beides von Dietz Modellbahntechnik in Höfen. Dieser Decoder ist ein MultiprotokollDecoder, der von seiner Baugröße her für Maßstäbe ab Spur 0 geeignet ist. Der Decoder an sich ist aber in diesem Zusammenhang von untergeordnetem Interesse. So ungewöhnlich das klingen mag, hier zeigt sich schon ein erster
Vorteil von SUSI. Der Decoder ist nur noch für die Fahreigenschaften der Lok zuständig, bei der SUSI-Schnittstelle aber sollen und müssen sich alle Decoder völlig gleich verhalten, so sieht es die NMRA-Norm vor. Aus diesem Grund sind alle Anschluss- und Programmieraufgaben, die sich auf die SUSI-Schnittstelle beziehen, völlig unabhängig von Hersteller und Bauform des Decoders.
SUSIs Schnittstelle In der SUSI-Spezifikation ist ein Steckertyp vom Hersteller JST als Anschluss definiert. Dieser Stecker besitzt vier Pins und ist verpolungssicher. Durch die kleine Bauhöhe von 2,9 Millimeter kann er auch auf sehr kleinen Decodern untergebracht werden. Als elektrische Signale ist die gleichgerichtete Gleisspannung sowie eine Daten- und eine Taktleitung vorhanden. Immerhin lässt sich die Gleisspannung laut Spezifikation mit 0,7 Ampere belasten, für die meisten Anwendungen wird das ausreichen. Auf der Seite www.d-i-e-t-z.de gibt es im Internet eine detaillierte Spezifikation.
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Deshalb soll hier auch nicht detailliert auf den Einbau des Decoders in die Lok eingegangen werden. Diese Arbeit wurde an anderer Stelle schon ausreichend oft beschrieben und ändert sich nicht – ob der Decoder nun SUSI-tauglich ist oder nicht. Nach wie vor müssen die Verbindungen zur Stromabnahme der Lok, zum Motor und zu den benötigten Funktionen, wie Licht und Dampfentwickler, hergestellt werden. Wo das Soundmodul und der dazugehörige Lautsprecher untergebracht werden, hängt naturgemäß von den in der Lok gegebenen Platzverhältnissen ab. Mit einem kräftigen Micro-Lautsprecher und den Abmessungen von 26 x 15 x 6 mm des Soundmoduls Micro XS sollte sich aber in den meisten H0Lokomotiven eine Möglichkeit finden lassen. Großbahner haben es da einfacher, hier lassen sich meistens „ausgewachsene“ Lautsprecher verbauen und Platz für die Elektronik gibt es mehr als genug. Bleibt als letzter Schritt für die Installation der Hardware noch die Verbindung vom Soundmodul zum Decoder. Bei den hier verwendeten Komponenten ist das ganz einfach erledigt, der SUSI-Stecker des Soundmoduls wird in die passende Buchse am Decoder gesteckt, fertig. An dieser Stelle wird deutlich, dass 76
der mechanische Aufwand nach wie vor derselbe ist wie beim Einbau von herkömmlichen Soundmodulen, wie sollte es auch anders sein. Beim elektrischen Anschluss bringt SUSI allerdings schon deutliche Vorteile, im Idealfall kommt man um fast alle Lötarbeiten herum. Stecker des Decoders in die Lokschnittstelle, Stecker des SUSISoundmoduls in den Decoder und es kann losgehen. Lediglich der Lautsprecher muss noch an die Kabelanschlüsse des Soundmoduls gelötet werden. Wer einen Lautsprecher bei Dietz Modellbahntechnik bestellt oder die Uhlenbrock-Intellisound-Module benutzt, kann sich diese Arbeit auch noch sparen, in diesem Fall sind schon alle Anschlüsse gemacht. Danach ist die Soundlok schon betriebsbereit und kann zum ersten Mal auf das Gleis gestellt werden. Mit der Grundeinstellung des Soundmoduls lässt sich nun das Motorgeräusch mit der Funktion F3 einschalten. Beim hier getesteten 218Diesellokmodul hört man zunächst das Anlassen des Motors, danach den Leerlauf. Fährt die Lok los, läuft der Motor akustisch hoch, bevor sich die Lok in Bewegung setzt, danach kommt auch langsam die Lok in Fahrt. Beim Anhalten ertönt Bremsenquietschen, kurz bevor die Lok zum Stillstand kommt.
Beeindruckend ist das Zusammenspiel des Sounds mit der aktuellen Fahrsituation der Lok. Dies ist durch die Übermittlung der aktuellen Motorgeschwindigkeit über die Schnittstelle an das Soundmodul möglich. Während herkömmliche Soundmodule über eine oftmals ungenaue Auswertung der analogen Motorsteuerung ihr Fahrgeräusch steuern, kann das SUSI-Modul mithilfe der präzisen Information vom Decoder eine überzeugende Geräuschkulisse liefern. Zwei verschiedene Signalhörner sind über die Funktionen F1 und F2 abzurufen, die Funktion F4 lässt ein Kuppelgeräusch ertönen. Als besondere Spezialität kann beim Dietz-Modul über die Funktion F8 der Sound weich ausgeblendet werden, das kommt der realitätsnahen Darstellung bei der Einfahrt in einen Tunnel oder einen Schattenbahnhof zu Gute. Funktioniert alles soweit, kann das Lokmodell wieder zusammengebaut und dem Fahrbetrieb übergeben werden. Wer mit der genannten Zuordnung von Sounds zu den Funktionstasten zufrieden ist, kann sich nun voll und ganz dem Spielbetrieb widmen. Dennoch gibt es einige Gründe, hieran etwas zu verändern. Ein Beispiel könnte sein, dass das verwendete Lokmodell eine Entkupplungs-Funktion besitzt, die über die Funktionstaste F1 angesteuert wird. Bei der Standardeinstellung würde nun das Signalhorn ertönen, wesentlich mehr Sinn machte allerdings das Kuppelgeräusch. Will man diese Zuordnung beim Soundmodul ändern, kann die SUSI-Schnittstelle ihre Vorteile in vollem Umfang ausspielen. Hierzu muss nämlich die Lok nicht einmal mehr angefasst werden, alle Einstellungen sind über die SUSI-CV-Variablen festzulegen. Zusätzlich kann auch die Lautstärke über eine CV-Variable eingestellt werden. Die einfachste Variable ist die CV 902. Hierüber wird die Lautstärke des Soundmoduls eingestellt. Das Micro XS kennt die Werte zwischen 0 und 255. Besonders praktisch ist die Tatsache, dass diese Veränderung auch im Betrieb vorgenommen werden kann. Wird es einmal lauter, lässt sich auch die Sound-Lautstärke erhöhen. Die Zuordnung der Geräusche erfolgt über die CV 903 bis 915. Das Prinzip dabei ist recht einfach. Jede dieser CVs steht für eine Funktion (CV 903 = F0, CV 904 = F1 bis CV 915 = F12). Als Wert wird in die betreffende Variable die Nummer des Geräuschs eingetraMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Der Programmer von Dietz (Bild linke Seite) dient zur Einstellung der Sounds. Er wird über ein Steckernetzteil mit 12 V versorgt und über eine Sub-D-Leitung mit dem Computer verbunden. Neben der SUSI-Buchse hat er noch zusätzliche, parallel geschaltete Steckstifte. Über die Software (oben) lassen sich die einzelnen Sounddateien einstellen und beispielsweise den Funktionen zuordnen. Grafik: Dietz
gen, das bei der Betätigung ertönen soll. Die Bedienungsanleitung des Soundmoduls gibt dabei Auskunft über die Geräuschnummern, so ist die Nummer 3 gleichbedeutend mit dem Standund Fahrgeräusch der Lok, die Nummer 4 entspricht dem Kuppelgeräusch und so weiter. Um also das Kuppelgeräusch der Funktion F1 zuzuordnen, muss daher der Wert 4 in die CV-Variable 904 eingetragen werden. Per Programming on the Main ist das schnell erledigt und kann gleich überprüft werden. Der Decoder reicht Programmierbefehle an das angeschlossene Soundmodul über die SUSI-Schnittstelle weiter. Was sich allerdings die Teilnehmer des Normungsgremiums der NMRA bei der Vergabe der CV-Nummern gedacht haben, wissen vermutlich nur diese selbst. So beginnen die CV-Nummern für SUSI bei 897 und enden bei 1024. Solch große CV-Nummern sind zwar prinzipiell in der DCC-Spezifikation vorgesehen, allerdings werden diese nur von wenigen Digitalsystemen unterstützt. Zurzeit kann das nur die Uhlenbrock-Intellibox vollständig. Lenz-Systeme, die eine Zentrale LZ 100 oder LZV 100 mit der Version 3 haben, erlauben über den Handregler LH 100 immerhin per Programming on the Main (PoM) das Einstellen der SUSI-CVs MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
bis 999. Alle anderen Digitalsysteme bieten zurzeit keinen Zugriff auf solch hohe CV-Nummern, bei Zimo ist in näherer Zukunft ein Software-Update geplant. Zum unveränderten Betrieb einer mit einem SUSI-Soundmodul ausgerüsteten Lok tut es aber jedes Digitalsystem, sofern man auf die Einstellung der Lautstärke verzichten kann. Es sind also wieder einmal die Hersteller der Digitalsysteme gefragt, durch Updates die Systeme zu erweitern. Auch die Decoderhersteller können einiges tun um SUSI für alle Anwender vollständig nutzbar zu machen. So wäre es eine gute Idee, wichtige SUSICV in den Bereich abzubilden, der von allen verfügbaren Digitalsystemen genutzt werden kann. Als Beispiel könnte die CV für die Lautstärke unter der Nummer 130 sowie unter der originalen Adresse 902 angesprochen werden. Immerhin ist es ein kleiner Trost, dass ein SUSI-Modul, einmal korrekt programmiert, im Betrieb keine weiteren Einstellungen benötigt. Eines kann die SUSI-Schnittstelle nicht: das Auslösen von radsynchronen Dampfstößen bei einer Dampflok. Wer das möchte, ist wie gehabt auf die Methode angewiesen, hierfür entsprechende Magneten an den Lokrädern und einen Hall-Sensor zu installieren. Immerhin bieten die Dietz-Module Löt-
pads für den Anschluss eines solchen Sensors. Für ambitionierte Modellbahner oder Händler ist bei Dietz-Modellbahntechnik auch ein Programmer erhältlich, mit dem sich die Soundmodule vor dem Einbau über die SUSI-Schnittstelle programmieren lassen. Sogar neue Sounds können damit aufgespielt werden, ein Vorteil für Händler, die dann die Soundmodule auf die gewünschte Loktype anpassen können. Für den normalen Modellbahner ist der Programmer allerdings nicht erforderlich. Für den täglichen Einsatz lassen sich also ein paar handfeste Vorteile der SUSI-Schnittstelle festmachen. Der Verkabelungsaufwand beim Einbau ist deutlich geringer. Zudem ist das Zusammenspiel des Motorgeräuschs mit der aktuellen Fahrgeschwindigkeit sehr gut, bei Ellok- und Diesellokmodellen ergibt das eine bisher kaum zu erreichende Realitätsnähe. Wer über das passende Digitalsystem verfügt, hat es auch leicht beim Anpassen der Funktionszuordnungen. Dem Lokgehäuse bekommt es sicher gut, wenn es so wenig wie möglich berührt wird. Bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass die Hersteller der Digitalsysteme und Decoder ihren Anteil leisten um die existierenden Probleme mit den CV-Variablen zu lösen. Guido Weckwerth 77
Beispiele zur Verbindung von Gleisbildstelltischen mit Digitalsteuerungen
Nicht ohne mein Stellpult!
Keine Frage, mit einem Gleisbildstellpult macht der Modellbahnfahrbetrieb nicht nur richtig Spaß, man erhält auch den notwendigen Überblick. Doch für die Verbindung von Stelltischen mit digitalgesteuerten Anlagen kommen erst nach und nach praktikable Lösungen auf den Markt. Rainer Ippen schaute sich um.
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in Programmierer von Steuerungssoftware fragte mich unlängst, wozu ich denn noch eine Gleisbildstellpultanbindung brauche. Seine Software würde so ein überholtes Gerät nicht nur ersetzen, sondern noch viel mehr bieten. – Sicher hat man mit einem Bildschirm-Stellpult alle Möglichkeiten. Aber übersichtlicher und konkreter (weil mit direkten Handlungen verbunden) schaltet man eine Modellbahn über ein Stellpult. Dies wird von der offensichtlichen Nachfrage vieler Digitalbahner nach Gliedern zur Ankoppelung ihres Stelltisches an ihre Digitalsteuerung bestätigt. Warum sonst haben sich mehrere Anbieter in den letzten Monaten dieses Themas angenommen?
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Eigentlich müssten Gleisbildstellpulte wie jedes andere Eingabegerät einfach an die „Gerätebuchse“ des Digitalsystems angesteckt werden können. Auch ihr Einrichten müsste im Handumdrehen via Handregler o.ä. geschehen. Dies war bislang eigentlich nur mit Selectrix-kompatiblen Systemen möglich. Bei den anderen Systemen konnten nur mit zusätzlichen, paralleladressierten Decodern die Weichenstellungen angezeigt werden. Für die Darstellung besetzter Gleise und die Anbindung der Stelltaster bedarf es mehr Aufwand. So muss das System zur Anzeige eines besetzten Gleises auf einem externen Pult in der Lage sein, beim Eintreffen einer GleisBesetzt-Information einen Zubehördecoder zu schalten, der mit dem Rückmeldelicht verbunden ist. Dies ist z.B. mit dem Märklin-Memory und dem IBSwitch möglich, da diese die Gleis-Besetzt-Information logisch mit dem Schaltdecoder verknüpfen können. Um die Betätigung von Schalttasten ins System einzuspeisen, könnte man den gleichen Weg gehen, wenn der Taster mit einem extra Rückmeldeeingang verbunden wird. Allerdings ist dieses Verfahren unpraktisch, da unübersichtlich, aufwändig in der Programmierung und angesichts der Menge an benötigten Komponenten kostspielig.
Switch-Control von Uhlenbrock Passend zum Intellibox-Programm und anderen, mit LocoNet-Bus ausgestatteten Digitalsystemen (TwinCenter, Digitrax) bietet Uhlenbrock das SwitchControl an. Die kleine Box wird einerseits über ein LocoNet-Kabel mit dem Steuerungssystem verbunden. Auf der anderen Seite befindet sich eine 24-polige Schraub-Klemmleiste, an die 10 Taster und 10 Anzeigelichter (Glühlampen oder Leuchtdioden mit Vorwiderstand) angeschlossen werden können. Anordnung und Beschaffenheit von Tastern und Lichtern sind unkritisch. Man kann nach Belieben ein selbst gebautes oder ein konfektioniertes Stellpult direkt verdrahten. Danach beginnt die Prozedur der Programmierung. Viele Möglichkeiten stehen dabei zur Verfügung: Die angeschlossenen Taster geben Weichensteuerbefehle zur direkten Ansteuerung von Weichen und Signalen oder Rückmeldebefehle zur Auslösung von Fahrstraßen im IB-Switch aus. Angeschlossene Lichter können per Taster, per Weichenbefehl oder per Rückmeldebefehl einzeln ein- und ausgeschaltet werden. Dabei sind alle Taster und Lichter im Adressbereich 1–2048 frei programmierbar. Zur Vereinfachung ist das Switch-Control voreingestellt auf eine MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
MARKTÜBERSICHT
Oben: Musterbahnhof für die Beispielrechnung in der Tabelle auf Seite 82, darunter ErbertStelltisch vergleichbar mit einem SpDr S60 entsprechend dem obigen Beispiel.
Gruppe von fünf Weichen. In der Praxis bewährt sich das Switch-Control, vorausgesetzt, man verdrahtet diszipliniert und scheut nicht die Programmierung.
MoBaSchaZ MoBaSchaZ steht für ModellbahnSchalt-Zentrale und wurde als Gemeinschaftsprojekt von Holtermann Elektronik und MBtronik als eigenständiges Digitalsystem entwickelt. Seine Hauptaufgabe besteht im Schalten und Melden. Das System lässt sich auf Anlagen, auf denen die Loks analog oder auch digital betrieben werden, installieren. Es ist dann autark für die Ansteuerung von Weichen und Signalen zuständig, wobei diese über handelsübliche DCCbzw. MM-Decoder angesprochen werden. Bislang ist die DCC-Zentrale sowie das Tastenmodul (auch Kontaktmodul genannt) lieferbar. In Vorbereitung befinden sich das Ausleuchtmodul zum Anschluss der Stellpultlichter, das Speichermodul zum Abspeichern von Befehlsfolgen, sowie ein Fahrstraßen- und ein Rückmeldemodul, die zusammen Überwachung und Auflösung von Fahrstraßen vornehmen werden. Die Grundfunktion von MoBaSchaZ, der Anschluss von Schaltern und Tas-
tern des Stellpults, übernimmt der Kontaktbaustein. Pro Gerät werden 32 Weichen angesteuert. Für größere Anlagen gibt es auch Module, die für 64 oder sogar 128 Weichen ausgelegt sind. Alle Tasten werden mit mitgelieferten Steckverbindern an den Baustein angeschlossen. Per Knopfdruck kann für jeden Kontakt das Anschlussverfahren eingestellt werden: 2 Tasten pro Weiche, 1 Umschalter pro Weiche, 1 Schalter pro Weiche (an/aus), 1 Taster pro Weiche und eine Gruppentaste (z.B. SpDrS60) oder 1 Taster pro Weiche und 2 Gruppentasten (Gerade/Abzweig). Neben der Möglichkeit der direkten Weichenstellung besteht oft der Wunsch nach vorbereiteten Schaltfolgen einer Weichenstraße. Diese erste Stufe der Automatisierung des Betriebs wird durch MoBaSchaZ ebenso unterstützt wie eine vollständige Fahrstraßensteuerung mit Belegtmeldern und verriegelten Weichen. Man kann einfach Schaltfolgen festlegen und dabei die Rückmeldung zur Stellungsüberwachung nutzen. Darüber hinaus lassen sich manuelle Weichenstellungen bei Fahrstraßen sperren oder Schaltfolgen durch Gleisbelegtmelder oder Gleiskontakte auslösen. Auch der Abruf von Fahrstraßen mit Verriege-
Uhlenbrocks Switch-Control wird über das LocoNet angeschlossen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
lung der Weichen und automatischer Auflösung ist möglich. Wenn der Stellpultbetrieb durch einen Computer unterstützt werden soll, wird die Verbindung durch das PC-Interface hergestellt. Um auch für die aktuelle Computergeneration gerüstet zu sein, gibt es neben der klassischen RS232-Schnittstellen-Variante auch einen USB-Baustein. Aus den einzelnen Bausteinen von MoBaSchaZ wird das Stellpultsystem aufgebaut. Dabei sollen die Module mit den mitgelieferten Laschen direkt aufgeschraubt oder mit speziellen Zubehörteilen auf einer Hutschiene montiert werden. Mit den ebenfalls beiliegenden Verbindungskabeln kann man die verschiedenen Module untereinander verbinden. Mit der Zentrale und einem Kontaktbaustein kann eine Anlage mit bis zu 32 Weichen geschaltet werden. Weitere Funktionsmodule können auch nachträglich in das System integriert werden. Die Entwickler haben MoBaSchaZ zum offenen Projekt erklärt. Sie sind der Auffassung, dass Entwicklungen für die praktische Anwendung im Modellbahnbereich oft durch Diskussionen in Newsgroups und auf Messen entstehen. Daher wollen sie wesentliche Teile des Konzeptes offen legen. Derzeit ist noch vieles im Fluss, aber mit dem Entstehen der Produkte beabsichtigt man die technischen Details zu den Komponenten bekannt zu geben.
Erbert-Stelltischsysteme Erbert-Modellbahntechnik ist bekannt für vorbildgetreue Modellsignale und Modellbahn-Stelltischsysteme, die sich
MoBaSchaZ-Kontaktbaustein und -DCC-Zentrale. Foto: Werk
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Modellbahn-Digitalsteuerung
PC mit Steuerungssoftware
Erbert-Gleisbildstelltisch
streng an den Stelltischfeldern der bei der Deutschen Bundesbahn eingesetzten Siemens-Stelltischsysteme Dr S2 und SpDr S60 orientieren. Das ModellSpDr S60 besitzt alle bei der Bundesbahn vorkommenden Melde- und Bedieneinrichtungen, die sich vorbildentsprechend ansteuern lassen: Es gibt Verschluss-, Sperr-, Festlege- und Sondermelder. Das Dr S2 beschränkt sich auf die wichtigsten Meldeeinrichtungen wie Gleisbesetztmeldungen, Anzeige der Weichenlage und der Signalstellungen. Beide Stelltischsysteme sind Melde- und Befehlsstelltische. Das heißt, sie vereinigen nur die Anzeige- und Bedienungseinrichtungen und weisen keine direkten Steuerungselemente auf. Die Stelltischfelder sind mit Funktionsplatinen kombiniert. Über diese erfolgte bisher klassisch die elektrische Anschaltung. Neu und gerade in Verbindung mit Digitalsteuerungen interessant ist das erbertsche Stelltisch-Bussystem. Dieses verbindet die neue Generation von Funktionsplatinen der Stelltischfelder untereinander. Über ein Interface wird die Verbindung zu einem PC hergestellt, über den man mithilfe von Software das Pult einrichtet. Sodann können in den Modellbahn-Steuerungsprogrammen die erbertschen Stelltische als Bedien- und Anzeigekomponenten für die ansonsten digital gesteuerte Modelleisenbahn fungieren. Damit das funktioniert, muss die Modellbahn80
Hochtechnologie im Dienst der Modellbahn: Der ErbertStelltisch wird über das Bussystem und das Interface mit dem PC verbunden. Dieser verarbeitet die Informationen des Stelltisches wie auch des angeschlossenen Digitalsystems, um so die Modellbahn sicher zu betreiben. Die Software muss dafür entsprechend ausgestattet sein. Werkskizze
Steuerungssoftware entsprechend erweitert werden, woran die Programmierer derzeit noch arbeiten. Bisher zeigten sich Sperrer (Zimo-STP), Freiwald (Railroad & Co), Gahler & Ringstmeier sowie Hinz (Railware) interessiert. Das Bussystem ist nur in Verbindung mit einem Stelltisch zu haben.
GBS-DEC von LDT Einige Modellbahnsteuerungsprogramme bieten die Möglichkeit, zur schnellen Rückmeldung nach s88-Standard mit erweitertem Adressraum das High Speed Interface HSI-88 von Littfinski an einer separate RS232-Schnittstelle zu betreiben. Damit ist auch die Übertragung von Weichentasten-Informationen eines Stellpultes über Rückmeldemodule preiswert zu bekommen. 16 Stelltaster für Weichen oder andere Funktionen können an ein Rückmeldemodul RM-DEC-88 angeschlossen werden.
Auf einem Gleisbildstellpult sollen aber auch die Weichenstellungs- und Belegtinformationen der Anlage dargestellt werden, damit alle Symbole genau wie auf dem PC-Monitor ausgeleuchtet sind. Dafür wurde von Littfinski der neue Gleisbildstellpult-Decoder GBSDEC entwickelt, der auf der Intermodellbau 2003 in Dortmund erstmals zu sehen war. An jeden GBS-DEC können bis zu vier Display-Module angeschlossen werden, die jeweils 16 Weichen auf dem Gleisbildstellpult widerspiegeln bzw. die entsprechenden Lichter schalten. Der GBS-DEC wird wie jeder andere Decoder auch an den digitalen Gleisstromkreis angeschlossen und erhält somit die Schaltinformationen für die Weichenausleuchtung von der Digitalzentrale (und damit auch von einer Steuerungssoftware im PC). Während also ein normaler Weichen-Decoder nur die Weiche schaltet, wenn der entsprechende Befehl von der Digitalzentrale abgeschickt wird, schaltet der GBS-DEC zeitgleich auch die Weichenausleuchtung am Stellpult für die zugehörige Weiche um. Den GBS-DEC wird es voraussichtlich ab Ende 2003 für die Digitalformate Märklin-Motorola und NMRA-DCC geben. Für die Adresseinstellungen ist ein Service-Modul mit einem LCD-Display und vier Tasten erforderlich. Das Service-Modul ist Bestandteil der GBSDEC-Basisausstattung. Damit die Beleuchtung des Stellpultes nicht den Digitalstromkreis belastet, können GBSDEC- und Display-Module aus einem einfachen Lichttrafo versorgt werden. Fahrstraßen können über Weichenadressen ausgeleuchtet werden, die im System noch frei sind. Ein weiteres Schmankerl bietet das GBS-DEC mit dem s88-Mode. In dieser Betriebsart kann der GBS-DEC den s88-Bus unmittelbar „abhören“ und bei einer eintreffenden Belegtinformation die zugehörigen Gleiselemente am Stellpult direkt ausleuchten. Damit wird die Steuerungssoftware entlastet und
Die rechte Leiterplatte ist das Herz des GBS-DEC (Littfinski-Datentechnik). Linker Hand lassen sich bis zu vier Anzeigemodule mit jeweils 32 Ausgängen z.B. zur Anzeige von 16 Weichen anschließen. Fotos: Rainer Ippen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
der Datenstrom zwischen Zentrale und PC vermindert. Auch Weichenstellungen können so angezeigt werden, wenn sie über den s88-Bus rückgemeldet werden.
Selectrix-kompatible Wer Selectrix, Digirail, MDVR, Rautenhaus oder andere Selectrix-kompatible Steuerungen einsetzt, hat systemseitig bereits die Möglichkeit, Gleisbildpulte zum Stellen und auch zum Anzeigen zu verwenden. Ein Beispiel für einen entsprechenden Adapter stellen die Bausteine „Anzeigemodul“, „Tastermodul“ und eine Kombination aus beiden aus dem Digirail-Programm dar. Das Anzeigemodul ist eine Baugruppe, die eine vom Sx-Bus kommende Information in ein Signal umsetzt, das zur Ansteuerung der Lichter im Pult, aber auch von Entkupplungsgleisen (Maximale Stromstärke: 1 Ampere) usw. verwendet werden kann. Das Modul kann bis zu 32 Pultlichter ansteuern. Das Tastermodul ist eine Baugruppe, die eine an den Eingangskanälen anliegende Information von Tastern oder Schaltern in den Sx-Bus „einspeist“. An das Modul können bis zu 32 Schalter oder Taster als Eingabeelement angeschlossen werden, die über den Sx-Bus z.B. Weichen oder Entkupplungsgleise direkt ansteuern oder Schaltfunktionen auslösen. Alle Module lassen sich einfach an den Sx-Bus anschließen. Mithilfe von DIP-Schaltern wird jedes Modul adressiert oder auch Eigenschaften, z.B. die Arbeitsweise der Pultschalter, eingestellt. Die Baugruppen sind auf Europakarten aufgebaut und lassen sich bei Bedarf in entsprechenden Kartenträgern unterbringen. 8 7 6 5 4 3 2 1
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Speziell für den Bau von Gleisbildstellpulten bietet das Digirail-System Fahrstraßenmodule an. Die Module „Weiche L“, „Weiche R“, „Weiche L/R“ und „Kreuzweiche“ sind elektronische Baugruppen in SMD-Technik, die zum Aufbau von einfachen Gleisbildstellpulten gedacht sind. Die auf einer Leiterplatte fertig aufgebauten Module haben eine TTL-Logik an Bord, sodass z.B. in Verbindung mit den Anzeige- und Tastermodulen bei geringem Aufwand an Verdrahtung die Stellung von Weichen und Kreuzungsweichen durch das Leuchten grüner LEDs angezeigt wird. Falls der zusätzliche Eingang Belegtmeldung verwendet wird, erfolgt die Stellungsanzeige in Rot. Die Montage der Baugruppe erfolgt durch Aufstecken auf und Verlöten mit dem beiliegenden Taster. Von einer Logik abhängige Weichen, Signal- oder Fahrstraßenbetätigungen sind im Selectrix-System möglich, wenn ein Lok-Control mit Fahrstraßenmodul (oder ein vergleichbares Gerät) vorhanden ist. Stattdessen kann auch die Steuerung von einer Software übernommen werden.
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Die Selectrix-kompatiblen DigirailTasten- und AnzeigeLeiterplatten befinden sich unterhalb des Pultes in einem entsprechenden Trägerrahmen. Der hochgeklappte Pultdeckel lässt an der Deckelunterseite die Fahrstraßenmodule erkennen. Foto: Werk
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S88- feedback bus S88- Rückmeldebus
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CD AB E
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Die meisten Modellbahn-Steuerungsprogramme, die über ein Gleisbildpult am Bildschirm verfügen, sind in der Lage, Informationen wie Rückmeldung oder Weichenstellung, die im Digital-
system hinterlegt sind, darzustellen und Weichen usw. zu schalten. Sind externe Pulte über die Koppelbausteine wie das Switch-Control oder das GBSDEC in das Digitalsystem eingebunden, können diese Pulte von der Software ebenso angesteuert werden. Manche Programme bieten aber auch an, zumindest die Tasten externer Gleisbildpulte gesondert zu berücksichtigen. So gibt es in der Beschreibung des TrainController eine Anleitung, wie die Tastenbetätigungen über Rückmelder ausgelesen werden um sie dem System geeignet zur Verfügung zu stellen. In Railware findet man eine ähnliche Möglichkeit. Zudem wird in der Online-Hilfe angekündigt, dass ein eigenes Stelltischsystem in der Entwicklung ist. Die Verwendung von Standard-PC-Karten zur Ein- und Ausgabe (so genannte PIO-Karten) ist mit Railware zwar möglich, wird aber nicht empfohlen. In Railware war auch der Hinweis zu finden, dass das Märklin-Switchboard, das nicht mehr hergestellt wird, keine Übertragung von Tastenbetätigungen oder Anzeigen in die Software ermöglicht. Es sei nur zur Verwendung mit dem Memory geeignet. Ferner wird darauf hingewiesen, dass auch das Lenz-Stellwerk LW100 und seine Module zur Gleisbildstellpult-Anbindung (nicht mehr im Programm des Herstellers) autark arbeiten und damit ebenfalls nicht zur Verwendung mit dem PC geeignet sind. Rainer Ippen
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Datenweiche DSW-88 Datenweiche für den s88-Rückmeldebus.
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Dataswitch for the s88 feedback bus Datenweiche für den s88 Rückmeldebus
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Littfinski DatenTechnik
Intellibox
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
GBS-DEC (LDT) im s88-Modus: Die Weichentaster des Stellpults werden über die beiden rechten Rückmeldemodule eingelesen. Die Rückmeldungen der Anlage gelangen von den linken Rückmeldern über das Steuergerät (hier Intellibox) zum PC. Der GBS-DEC kann die Rückmeldeinformationen, die über den s88-Bus übertragen werden, auswerten und leuchtet die Weichensymbole so aus, wie die Weichen tatsächlich stehen. Skizze: Werk
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
DIGITAL-PRAXIS
Einige der benötigten Bauteile zum Selbstbau des Boosters für das Selectrix-System.
Booster für Selectrix
Wenn mal der Strom nicht reicht … Weil der Selbstbau Geld spart, hat Uwe Magnus inzwischen mehrere Geräte für das Selectrix-Digitalsystem entwickelt – z.B. den Handregler (vorgestellt in MIBA-Extra 1) oder das Interface (vorgestellt in MIBA-Extra 3). In dieser Folge geht es um den Selbstbau eines Boosters, falls mal (bei beleuchteten Zügen) die Leistung der Zentrale nicht ausreicht.
D
er Booster stellt zusätzlichen Strom für das Gleis zur Verfügung, falls die Leistung der Zentrale nicht zum Betrieb der Loks und beleuchteten Wagen ausreicht.
Schaltung Über die Anschlussklemme V4 wird der Trafo angeschlossen, die Wechselspannung wird vom Gleichrichter GL1 in Gleichspannung umgewandelt und mittels C2 geglättet. Die Gleichspannung wird dann über die rückstellende Sicherung R24 zum Spannungsregler IC2, der die 5-V-Betriebsspannung erzeugt, und zur DMOS-Vollbrücke IC3 geleitet. Die grüne LED D2 ist an der 5V-Betriebsspannung angeschlossen und zeigt an, dass der Booster mit Strom versorgt ist. Der PX-Bus der Zentrale wird über die Buchsen V1 oder V2 angeschlossen, die Signale P0, P1 sowie EN (Gleisspannung an/aus) werden über die Komparatoren in IC1 geführt. Die 84
Schaltschwelle der Komparatoren ist über den symmetrischen Spannungsteiler R4/R5 auf halbe Betriebsspannung, also 2,5 V, eingestellt. Die Komparatoren dienen dazu, die eventuell mit Störungen oder Spannungsverlusten behafteten Signale wieder in vernünftige digitale Signale umzusetzen. Liegt die Spannung eines Signals unter 2,5 V, so schaltet der Komparator Masse durch, liegt sie über 2,5 V, ist der Ausgang des Komparators gesperrt. Da die Komparatoren nur einen Open-Kollektor-Ausgang haben (also nur Masse schalten können), wird der High-Pegel durch die Pull-up-Widerstände R26, R8 und R9 erzeugt. Die Signale P0 und P1 steuern über die Eingänge IN1 und IN2 von IC3 direkt die als Brücke in IC3 geschalteten DMOS-Transistoren, die an der Klemme V3 das Gleissignal mit 3 A Strombelastbarkeit zur Verfügung stellen. Das Signal EN schaltet über den Eingang EN von IC3 die Gleisspannung an und aus. Gleichzeitig wird über TR1 die grüne LED D3 ein-/ausgeschaltet.
Über die Inverter von IC4 werden P0 und P1 logisch so verknüpft, dass in den Taktpausen von P0 und P1 die DMOS-Transistoren in IC3 über den Eingang EN abgeschaltet werden. Gleichzeitig wird über den Inverter IC4E der Transistor T1 leitend, er schließt in den Taktpausen die Gleisspannung über den Gleichrichter GL2 kurz. Dadurch stellt sich an den Gleisanschlüssen eine Spannung in Höhe der Hälfte der Gleisspannung ein (z.B 9 Volt bei 18 Volt Gleisspannung). Die Spannung zwischen den Gleisen wechselt dann nicht zwischen 0 Volt und 18 Volt, sondern immer nur um 9 Volt (0 Volt und 9 Volt sowie 9 Volt und 18 Volt). Dadurch wird die Abstrahlung von Störungen über das Gleis vermindert. Die Inverter von IC4 haben einen Open-Kollektor-Ausgang, da das Gate von T1 über R11 mit der Trafogleichspannung versorgt werden muss. Deshalb ist an den Ausgängen der anderen Inverter von IC4 ein Pull-up-Widerstand von 4K7 nötig, um einen High-Pegel zu erzeugen (R10, R12, R13). Die DMOS-Transistoren in IC3 sind nicht direkt an Masse angeschlossen, sondern über den Widerstand R6. Die Spannung, die an R6 abfällt, wird vom Komparator KOMP4 in IC1 mit einer Referenzspannung verglichen. Diese Referenzspannung wird vom Spannungsteiler R14 und R15 erzeugt. Wird MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die genauen Abmessungen für die Ausschnitte am Gehäuseoberteil (linke Spalte) bzw. am Gehäuseunterteil (rechte Spalte) des Boosters. Alle Fotos und Zeichnungen: Uwe Magnus
der Spannungsabfall an R6 zu groß, wird also ein zu hoher Strom am Gleis entnommen, schaltet der Komparator Masse durch und triggert die beiden Monoflops in IC5. Das eine Monoflop schaltet über den Inverter IC4F die Gleisspannung aus. Die Monoflops sind mit R17/C12 und R18/C13 so beschaltet, dass im Überlast/Kurzschlussfall die Gleisspannung alle 500 ms für 5 ms eingeschaltet wird. Dadurch steht die Gleisspannung nach Beseitigen der Überlast bzw. des Kurzschlusses sofort wieder zur Verfügung. Spricht die elektronische Sicherung an, wird von einem Monoflop die rote LED D1 über den Transistor TR2 eingeschaltet. An der Klemme V5 können übrigens zusätzliche LEDs angeschlossen werden, worauf ich noch zu sprechen komme.
Aufbau des Boosters Montage des Kühlkörpers mit den daran befestigten Bauteilen IC2, IC3 und GL1: Wenn alle anderen Teile verlötet worden sind, den Kühlkörper mittels zweier M3x6-Schrauben auf die Platine schrauben, dabei aufpassen, dass er keine Leiterbahn berührt. Dann den Gleichrichter GL1 in die Platine stecken und mittels der M3x12-Schraube an den Kühlkörper schrauben. Dann IC2 und IC3 in die Platine stecken und mit MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
jeweils einer M3x6-Schraube am Kühlkörper befestigen. Am besten Kreuzschlitzschrauben benutzen, das geht bei der Montage einfacher als mit Schlitzschrauben. Dann diese drei Bauteile verlöten. Am Gehäuse müssen noch ein paar Ausschnitte für die Anschlüsse angebracht werden, siehe dazu die Zeichnungen im Kasten oben. Für die drei Leuchtdioden werden drei Löcher in die Oberseite des Gehäuseoberteils gebohrt, die Leuchtdioden eingeklebt und mittels Kabel an der Platine angeschlossen. Das Gehäuseoberteil muss so montiert werden, dass die Lüftungsschlitze an der Gleisanschlussseite liegen.
Test der Kurzschluss-Sicherung Dazu werden zwei Widerstände 17 Watt vertikal benötigt, einmal 3,3 Ω und einmal 1,8 Ω. Die Widerstände werden nacheinander mittels der Schraubklemmenbuchse an den Gleisausgang des Boosters angeschlossen und die Gleisspannung an der Zentrale eingeschaltet. Ist der 3,3-Ω-Widerstand angeschlossen, muss die rote Leuchtdiode des Boosters aus sein. Wird der 1,8-Ω-Widerstand angeschlossen, muss die rote Leuchtdiode leuchten, die Kurzschlusssicherung hat angesprochen. Achtung! Die Widerstände werden sehr heiß, wenn sie länger am Booster angeSo sieht der fertige Booster für das Selectrix-System aus. Das Gehäuse erhielt noch ein paar zusätzliche Ausschnitte entsprechend den Zeichnungen oben. Im Bild die drei Leuchtdioden, deren Funktion im Haupttext erklärt ist.
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werden an die isolierten Gleisabschnitte angeschlossen. Achtung! Alle Gleisabschnitte, die an einen Besetztmelder angeschlossen werden, müssen von der gleichen Zentrale oder dem gleichen Booster versorgt werden!
Kurzschlusssicherung
Das „Innenleben“ das Boosters, hier bereits in das Gehäuseunterteil eingebaut.
schlossen sind und die Gleisspannung eingeschaltet ist! Zum Schluss müssen vier selbst klebende Gehäusefüße auf die Gehäuseunterseite geklebt werden, damit der Booster nicht mit der Gehäuseunterseite aufliegt und eine Luftzirkulation durch die Gehäuseschlitze gewährleistet ist.
Anschluss an den PX-Bus Mittels eines DIN-Überspielkabels (an beiden Enden 5-polige Stecker (180 Grad)) wird der Booster an den PX-Bus der Zentrale angeschlossen.
Anschluss des Trafos Der Trafo wird an der Klemme neben den PX-Buchsen angeschlossen, er sollte zwischen 14 und 16 V bei mindestens 3,2 A liefern. Die Anschlussleitungen sollten einen Querschnitt von mindestens 0,75 mm2 haben.
Gleisanschluss Der mit dem Booster zu versorgende Gleisabschnitt muss zum restlichen Gleis vollständig isoliert sein. Blaue und rote Leitung müssen auf derselben Gleisseite wie die jeweiligen Leitungen der Zentrale angeschlossen werden, andernfalls kommt es beim Überfahren der Trennstellen zu Kurzschlüssen! Die Anschlussleitungen sollten ebenfalls einen Querschnitt von mindestens 0,75 mm2 haben. Werden mehrere Booster verwendet, so müssen sie zum Zwecke des Potentialausgleichs an der Klemme GND mit einer Leitung von mindestens 0,75 mm2 Querschnitt verbunden werden.
Anschluss mit Besetztmeldern Die blaue Leitung des Boosters wird mit dem Besetztmelder verbunden. Die Gleisanschlüsse des Besetztmelders
Der Booster besitzt eine elektronische Kurzschlusssicherung. Wird der Ausgangsstrom größer als ca. 3 A, so wird die Gleisspannung abgeschaltet. Sobald jedoch der Kurzschluss beseitigt wird, schaltet der Booster die Gleisspannung wieder ein. Zusätzlich ist das Gerät mit einer rückstellenden Sicherung ausgestattet, im Falle eines Fehlers oder einer Überhitzung des Gerätes wird die Ausgangsspannung abgeschaltet. Nach Beseitigung des Fehlers oder Abkühlung des Boosters wird die Ausgangsspannung wieder eingeschaltet.
Statusanzeigen Der Booster verfügt über 3 LEDs. Die erste grüne LED zeigt an, ob die Betriebsspannung anliegt. Die zweite grüne LED zeigt an, ob die Gleisspannung ein- oder ausgeschaltet ist. Die rote LED signalisiert einen Gleiskurzschluss, nach Beseitigung des Kurzschlusses erlischt sie wieder. An der 6-poligen Klemme lassen sich drei zusätzliche LEDs parallel zu den eingebauten anschließen. Falls der Booster so eingebaut ist, dass man die LEDs des Boosters nicht mehr sehen kann, kann damit eine Fernanzeige des Boosterstatus realisiert werden. Uwe Magnus Links: Bestückungsplan des Boosters Platinen zum Bau des Boosters können für 30 € (23 € + 7 € Versand) beim Autor bezogen werden. (Verrechnungsscheck an: Uwe Magnus, Haselweg 6, 47198 Duisburg). Dokumentation zum Selbstbau von SelectrixGeräten unter: http://www.uwemagnus.de Rechte Seite: Schaltbild des Boosters
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
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Stückliste
So erfolgt der Anschluss ans Gleis: Oben in Verbindung mit einem Besetztmelder (siehe Haupttext), unten an den PX-Bus der Zentrale.
Oben die Bestückungsseite der Platine (verkleinert wiedergegeben, ggf. mit ca. 164 % vergrößern), unten deren Lötseite.
Anz. / Bez. 7 C1,C3, C4,C10, C11,C14, C15 1 C2 2 C5,C6 1 C9 3 C7,C8, C16 1 C12 1 C13 1 C17 1 D1 1 D2 1 D3 1 D4 1 GL1 1 GL2
1N4148 KBU6B B80C800
1 1 1 1 1
IC1 IC2 IC3 IC4 IC5
4 R1,R2, R3,R32 2 R4,R5 1 R6 2 R7,R19 12 R8-R13, R14,R16, R21,R22, R26,R29 2 R15,R17 2 R18,R31 6 R20,R23, R25,R27, R28,R30 1 R24 1 T1 1 TR1 1 TR2
Anschlussbelegung Adressen: Reichelt: www.reichelt.de Reichelt Elektronik, Elektronikring 1 26452 Sande
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Conrad: www.conrad.de Conrad Electronic Klaus-Conrad-Straße 1 92240 Hirschau
1 2 2 2 1 1 2 1 1 1 1 2 1 4
Wert
Bauteil / Hersteller
Bezug
100nF Vielschicht-Keramikkond. RM 2,5 mm 4700uF/40VElko Axial 15nF Folienkondensator MKS-2, RM 5 mm WIMA 220nF Folienkondensator MKS-2, RM 5 mm WIMA 100nF 330nF 10uF/16V 10uF/35V
Folienkondensator MKS-2, RM 5 mm WIMA Folienkondensator MKS-2, RM 5 mm WIMA Tantalkondensator Tantalkondensator LED 5 mm rot LED 5 mm grün LED 5 mm grün Gleichrichter Gleichrichter DUAL-IN-LINE
Reichelt Reichelt
LM339 7805 L6203 74LS06 74HCT123
4-fach Komparator Festspannungsregler DMOS Vollbrücke
Reichelt
22K 10K 0.1R 330K
Widerstand, Bauform 0204 Widerstand, Bauform 0204 mindestens 1 Watt Belastbarkeit Widerstand, Bauform 0204
Conrad Conrad
4K7 33K 100K
Widerstand, Bauform 0204 Widerstand, Bauform 0204 Widerstand, Bauform 0204
Conrad Conrad Conrad
680R PFRA250
Widerstand, Bauform 0204 Rückstellende Sicherung
Conrad Reichelt
BUZ71A BC547C BC557C
MOSFET NPN Transistor PNP Transistor
Conrad
Präzisions-IC-Fassung 16-polig (Achtung! Muss innen offen sein) Präzisions-IC-Fassung 14-polig (Achtung! Muss innen offen sein) V1,V2 DIN5 5-polige Printbuchse DIN 180 Grad V3,V6 AKL 382-02 RIA Winkel-Wannenst. RM 3,81 mm Reichelt V4 AKL 230-02 RIA Winkel-Wannenst. RM 5,08 mm Reichelt V5 AKL 382-06 RIA Winkel-Wannenst. RM 3,81 mm Reichelt AKL 369-02 RIA Stecker RM 3,81 mm Reichelt AKL 369-06 RIA Stecker RM 3,81 mm Reichelt AKL 249-02 RIA Stecker RM 5,08 mm Reichelt Gehäuse BOPLA EG 1545-L Reichelt Kühlkörper V6716Z Reichelt Schraube M3 x 6 Schraube M3 x 12 selbst klebende Gehäusefüße, z.B. Conrad 540170
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DIGITAL-PRAXIS
Bauanleitungen für Digitalzentralen sind Mangelware. Dr. Michael König stellt hier eine solche Selbstbau-CU für das Märkin-Digitalsystem auf Basis eines alten Laptop vor. Der Clou dabei sind das zusätzliche Gerät für die Bedienung und die Handregler, die dem Benutzer den unmittelbaren Kontakt mit dem Computer ersparen.
Digitalzentrale auf Laptop-Basis mit mobilen Handreglern
Walk around Motorola I
m Bereich des Märklin-Digitalsystems ist man nicht mehr auf die Steuergeräte von Märklins Control-Unit (CU) oder Delta-Control angewiesen. Als starke und funktional deutlich überlegene, wenn auch mittlerweile preislich nicht mehr ganz so attraktive Alternative bietet sich schon seit einigen Jahren die IntelliBox an. Hinzu kommen einige rein auf Software basierende Lösungen wie z.B. meine Software LOK, sodass der „Digitalo“ an sich durchaus eine gewisse Auswahl besitzt und nicht auf die Geräte der „Erfinderin“ des Systems angewiesen ist. Eine Lücke klafft jedoch im niedrigpreisigen funktional abgespeckten Bereich. Denn beispielsweise die umfassenden und ihren Preis sicherlich rechtfertigenden Möglichkeiten und Features der IntelliBox werden nur von den wenigsten Digitalos genutzt. Die Hälfte der Möglichkeiten bei der Hälfte des Preises – oder noch weniger – würden auch auf interessierte Anwender treffen. Andererseits ist die Delta-Control von Märklin wiederum derart beschränkt, dass man niemandem guten Gewissens zu deren Erwerb raten kann. Viel zu schnell stellt selbst der Anfänger schmerzhaft deren Grenzen fest und blickt neiderfüllt auf die „richtigen“ Digitalzentralen. Dies korrespondiert mit dem ernsten Mangel von Selbstbau-Lösungen. Al90
lenfalls die Software-CU gehen in diese Richtung, da man hier mit mehr oder weniger Elektronik – die im einfachsten Fall aus ein, vier oder acht Potentiometern und Schaltern besteht – den PC um die grundlegendsten taktilen Bedienungselemente erweitern muss, wenn man nicht damit zufrieden ist, die Lok
vollständig über die Tastatur zu steuern. Ich selbst bin mit meiner SoftwareCU LOK zwar vollauf zufrieden, zumal sich gerade durch die „softe“ Lösung viele Features auf vergleichsweise unaufwändige und variable Weise erreichen lassen. Gespräche mit anderen Digitalos und solchen, die es vielleicht werden wollen, haben aber gezeigt, dass die sich große Mehrheit entschieden daran stört, vor dem PC sitzend und ggfs. auf dessen Bildschirm starrend mit der Modellbahn spielen zu müssen. Mit „spielen“ meine ich damit die manuelle Bedienung, das Rangieren, Fahrenlassen usw., wie wir es von früher her kennen. Die Anhänger des automatischen Betriebs haben freilich keine Handling-Probleme, da sie ihren Fahrplan ohnehin softwaregestützt entwickeln und umsetzen müssen. „Der“ digitale Modellbahner legt also offensichtlich Wert auf eine taktile Benutzerschnittstelle, also auf althergebrachte Knöpfe, Tasten und Schalter unter Vermeidung eines PC-Bildschirms nebst Tastatur.
Lösung
Das Konzept: Die Elektronik besteht aus mehreren Komponenten, die modulartig miteinander verbunden und – abgesehen von Booster und zentraler Steuerung – auf separaten Platinen aufgebaut sind.
Diese Erkenntnis führt nahezu zwingend zu dem Gedanken, an einen PC eine entsprechende „Konsole“ anzulaschen, die allein vom Anwender traktiert wird. Im Idealfall verschwindet der PC im Untergrund bzw. dient als ausrangierter Laptop nur als mechanische Unterlage für die allein ins Auge stechende Bedienkonsole. Ein ausrangierter Rechenknecht als Basis für diese MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die Elektronik der LapCU findet auch in einem ansprechenden, industriellen Gehäuse Platz. Hier ist sie in dem bekannten Gehäuse der IntelliBox untergebracht, das leider nicht ganz billig ist. Die Handregler lassen sich aber natürlich nicht aufstecken.
Selbstbau-Digitalzentrale hat den weiteren Vorteil der (zumindest bei maschinennaher Programmierung) erheblichen Rechenleistung sowie – dank der von hause aus gegebenen Speichermöglichkeit auf Diskette oder Festplatte – der Einfachheit der Parametrisierung des Geräts. Denn wenn man einmal beispielsweise die IntelliBox geöffnet und deren elektronische Innereien inspiziert, wird erkennbar, mit welchem elektronischen Aufwand deren Funktionalität erkauft wird. Von nichts kommt nichts und allein mit einem schmalbrüstigen PIC ist, wenn das Ergebnis überzeugen soll, auch hier kein Staat zu machen. Um Platzaufwand, Lärm, Abwärme und Energieverschwendung in Grenzen zu halten, kommt ernsthaft aber nur ein Laptop und kein alter Desktop- oder gar Tower-PC in Frage. Dies dürfte aber das geringste Problem sein, denn dank des inflationären Anstiegs der Anforderungen „moderner“ Software gibt es für das sprichwörtliche Taschengeld beispielsweise bei ebay jede Menge alter und älterer Laptops. Hierbei eröffnet der Verzicht auf eine typischerweise leistungshungrige Bildschirmdarstellung die Möglichkeit, bei geschickter Programmierung auch längst totgeglaubte Veteranen zu nutzen. Nicht selten können solche Veteranen nicht oder nur zu einem Preis verkauft werden, der deutlich unter dem der Transportkosten liegt. Damit ist das bislang nur in Gedanken existierende Gerät auch schon getauft – Laptop-CU oder kurz: LapCU. Nachdem diese Hardwarebasis geMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Alternativ kann man die Elektronik der LapCU auch in einem maßgeschneiderten Selbstbau-Gehäuse unterbringen. Die vier separaten Handregler lassen sich dann in einer exakt passenden Aussparung ordentlich aufbewahren.
klärt ist, stellt sich die Frage nach der zu realisierenden Funktionalität. Hier muss natürlich die Zielgruppe, also die „Marktlücke“, beachtet werden. Ziel kann nicht eine funktional der IntelliBox gleichwertige Hybrid-Zentrale sein. Denn deren umfassende Funktionalität erfordert auch im Selbstbau einen entsprechenden Aufwand, der angesichts von Materialkosten und in jedem Fall erforderlicher Eigenleistungen es ratsam erscheinen lässt, gleich zum industriellen Fertiggerät zu greifen. Auch halte ich es für falsch, den ambitionierten, nahezu schon professionellen Digitalo als Maßstab heranzuziehen. Mag dieser Herr über 100 digitalisierte Loks und 20 gleichzeitig fahrende Züge den im Vergleich mit seinen bereits getätigten Ausgaben vergleichsweise geringen Obulus an Märklin, Uhlenbrock oder wen auch immer entrichten. Gefordert ist also ein Gerät, das zwar die Nutzung aller bekannten Features des Märklin-Digitalsystems ermöglicht, aber zugunsten einer einfachen Bedienung komplizierte und in der Praxis wenig benutze Gimmicks vernachlässigt. Andererseits lässt sich die Zahl der Regler, also die der gleichzeitig „aktiv“ steuerbaren Loks, ohne erheblichen Kostenaufwand vergrößern, was dem Komfort und auch der Spielmöglichkeit mit Gleichgesinnten deutlich förderlicher ist. Und wenn wir schon beim Selbstbauen sind, dann sollten wir auch die Möglichkeit haben, ohne weitere Investitionen den Regler in die Hand zu nehmen und uns dahin zu begeben, wo die Eisenbahnmusik spielt.
Konzept Unter weiterer Berücksichtigung der Maxime, dass sich dies alles selbstverständlich im niedrigpreisigen Bereich abspielen muss, habe ich als annehmbaren Kompromiss folgendes Konzept erarbeitet: • Einfache Bedienung, • vergleichsweise geringe Kosten, • vier Loks können gleichzeitig „aktiv“ gesteuert werden, • die Geschwindigkeit und Funktion kann über mobile Handregler eingestellt werden, • Geschwindigkeitseinstellung über Potentiometer, • die vier Extrafunktionen des MärklinSystems sind im direkten Zugriff bedienbar, • es müssen wenigstens zwölf frei wählbare Lokadressen einstellbar sein, • es muss die Möglichkeit einer Weichensteuerung geben, • es soll ein Booster eingebaut sein, • zur Spannungsversorgung müssen die vorhandenen Märklin-Trafos genügen. Die Mobilität erreichen wir aufgrund der Vorgabe des kleinen Preises natürlich nicht über Funk. Eine IR-Fernbedienung scheidet wegen der prinzipiell nicht ausreichenden Zuverlässigkeit aus. Außerdem würde der für die Gewährleistung kurzer Reaktionszeiten zu treibende technische Aufwand zusammen mit dem Erfordernis des „aktiven“ Handreglers und dessen Stromversorgungsproblematik die finanzielle Vorgabe sprengen. 91
Im Schaltplan der eigentlichen Steuerung sieht man rechts oben den Digital-Analog-Wandler, der die von den Potis der Handregler gelieferten Spannungen in die Digitalsprache des Laptops „übersetzt“, links die Schnittstellenbuchse für den Anschluss an den Laptop sowie mittig oben und unten die beiden „Schaltwerke“ 74HC138 und CMOS-4051. Die beiden 2x4Bit-Puffer 74HC244 sorgen dafür, dass zur rechten Zeit die richtigen Daten zum Laptop geschickt werden. Die „externen“ Module werden an die Anschlüsse „Regler“, „EFD/LED“ und „Adressen“ mittels Flachbandkabel angeschlossen. Links oben sieht man den Treiber für die Go-LED sowie die Anschlüsse für diese und den Stop/Go-Taster, die auf eine separate Platine unter der Frontplatte montiert werden.
Das Extrafunktions-Modul besteht aus matrixförmig verschalteten LEDs und Tastern. Die Taster werden durch die Dioden D17 bis D32 entkoppelt, die LEDs durch die Transistoren T1 bis T4 sowie den 8-zu-1-Schalter 4051 von der Steuerplatine über die Software angesteuert.
Es verbleibt damit eine schnöde, aber auch hundertprozentig zuverlässige, sichere und natürlich extrem billige Kabelverbindung. Um aber das Beste daraus zu machen, kann man die Handregler auf die LapCU „aufsetzen“ und deren „Basiskabel“, dessen Länge etwa 1,50 m nicht überschreiten sollte, in 92
das Gehäuse der LapCU schieben. Reichen diese 1,50 m nicht aus, lassen sich durch ein Verlängerungskabel einige Meter an Mobilität gewinnen, was zwar nicht für Austellungsanlagen, aber sicherlich für die heimatliche Modellbahn ausreichend ist. Drehimpulsgeber als Alternative zu
Potentiometern sind gleichfalls zu teuer und in der Ansteuerung zu aufwändig. Außerdem sind sie nach meiner Erfahrung auf Dauer nicht sehr zuverlässig. Das einzige Manko der Poti-Lösung, dass der Adresswechsel ein kleines bisschen aufwändiger ist und beim Wechsel von bzw. zu fahrenden Loks etwas Mitdenken erfordert, ist in Ansehung der Vorteile erträglich. Die Beschränkung der Adressen resultiert aus der Feststellung, dass eine durch externe Hardware erfolgte Adresseinstellung nach dem Beispiel etwa der IntelliBox vergleichsweise aufwändig und teuer ist. Dies erscheint diesem Projekt nicht angemessen, da die große Mehrheit der Digitalfahrer nur eine Hand voll Loks besitzt. Ich habe mich daher dafür entschieden, mittels handelsüblicher und preiswerter 12-Stufen-Drehschalter eine von zwölf Adressen auswählen zu können, wobei man aber jede dieser zwölf Adressen im Bereich von 0 bis 255 beliebig einstellen kann. Dank des modularen Aufbaus der Laptop-CU ist damit aber noch nicht das letzte Wort gesprochen. Der weitere Vorteil dieser Adressauswahl ist, dass man sich nach erfolgter Einstellung der Preset-Adressen keine Adressnummern merken muss. Man schreibt einfach die Betriebsnummer der Lok auf die LapCU oder malt ein symbolisierendes Bildchen auf … Die Weichensteuerung ist nicht Gegenstand dieses Beitrags. Ich habe mir aber ein der LapCU adäquates Konzept überlegt, das es ermöglicht, allein mit handelsüblichen und als Restposten auch sehr preiswert erhältlichen Kippschaltern ein einfaches, den Anforderungen des spielerischen Alltags jedoch genügendes Switchboard aufzubauen. Die Schaltung der LapCU ist für den Anschluss dieser zusätzlichen Elektronik vorgesehen; die Software wird beizeiten entsprechend ergänzt. Nach erheblicher Schrumpfung des Platinenlayouts passt auch noch mein Selbstbau-Booster aus MIBA 5/99 (auch auf meiner Homepage) in das Gehäuse. Als Konsequenz des vorteilhaften modularen Aufbaus sind die zentrale Steuerung und der Booster zwar gemeinsam auf einer vergleichsweise großen Platine angesiedelt, können aber – falls erforderlich oder gewünscht – auch getrennt und separat montiert werden. In diesem Fall werden sie durch ein fünfadriges Kabel verbunden. Andernfalls genügen fünf Kurzschlussstecker o.ä. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Ist bereits ein externer Booster vorhanden und soll dieser angesteuert werden, so bietet die Software die Möglichkeit, das Digitalsignal auch am seriellen Ausgang des Laptops auszugeben. Die zentrale Steuerung enthält auch den Anschluss an den Laptop über ein handelsübliches Parallelport-Kabel sowie die Anschlussmöglichkeit für die spätere Weichensteuerung/Switchboard. Der Booster seinerseits sieht den Anschluss von zwei – auf 24 V Ausgangsspannung umgebauten – 32-VAMärklin-Trafos vor und führt natürlich das Digitalsignal an das Gleis heraus. Die vier Handregler sind nicht direkt an die zentrale Steuerung angeschlossen. Die hierfür erforderliche Elektronik ist zweckmäßigerweise auf eine eigene Platine ausgelagert, die weit „hinten“ im Gehäuse und über der Steuerplatine montiert werden kann, damit es möglichst wenig Probleme beim Einschieben der Kabel gibt. Jeder Handregler weist als Bedieninstrumente jeweils ein Potentiometer, einen Taster für die Fahrtrichtungsumkehr, einen Taster für die Sonderfunktion und eine LED für die Anzeige deren Status’ an. Da es regulär keine Potis mit einem links schließenden (oder öffnenden) Tasterkontakt gibt, führt kein Weg an dieser etwas umständlichen Bedienung vorbei. Trotz der viefältigen Funktionalität des Handreglers kommen wir infolge einer trickreichen Schaltung mit nur vier Anschlüssen aus; es genügt also ein vieradriges Kabel. Damit genügend Kabel im Gehäuse Platz finden, sollte man normale dünne Computer-Flachbandleitung zweckentfremden, indem man einfach vier Adern breite Streifen abtrennt. Der Anschluss erfolgt zweckmäßigerweise mit den aus dem Telefonbereich her bekannten 4/6-poligen Westernsteckern. Die vier Extrafunktionen werden wie bei den bekannten Industriegeräten durch vier – aus Platzgründen gleichartigen – Tastern geschaltet und ihr Status durch jeweils eine LED je Extrafunktion angezeigt. Da die LapCU vier Regler unterstützt, sind dies 16 Taster und 16 LEDs, die schon die ganze Breite sowohl des kommerziellen „IB“Gehäuses als auch des SelbstbauGehäuses, das sich an der Europakarten-Platinenlänge der Platinen von 16 cm orientiert, benötigen. Auch die Adresseinstellung mit den vier Drehschaltern, den vier An/AusSchaltern und den Einstellmöglichkeiten für die zwölf Preset-Adressen beMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Der Schaltplan der Adresseinstellung ist aus Platzgründen nur auszugsweise – nur die ersten beiden Drehschalter und die ersten drei IC-Fassungen – abgedruckt. Wie eingangs beschrieben kann man mit den 12-stufigen Drehschaltern für jeden Regler eine der zwölf PresetAdressen auswählen. Da beim „einfachen“ Drehen des Schalters ungewollte Effekte auftreten würden, ist mit S17 bis S20 für jeden Regler ein Schalter vorgesehen, mit dem der Regler vor jeder Änderung der Adresse deaktiviert werden kann. Anstelle der vorgeschlagenen ICFassungen mit Drahtbrücken sind aber 8-fach-DIP-Schalter eingezeichnet. Davon darf man sich nicht irritieren lassen; man kann aber natürlich auch die (teuren) DIP-Schalter einlöten. Im Tastatur-Interface wird ein 8-zu-1-Schalter 4051 bidirektional betrieben. Er sorgt einerseits dafür, dass die Spannungen von den Potis an den Analog-Digital-Konverter geschaltet werden, und bewirkt andererseits, dass die Funktions-LED entsprechend angesteuert wird. So kommt man mit nur vier Leitungen zu den Handreglern aus. Im Handregler spart die trickreiche Beschaltung der beiden Taster für die Funktion und die Fahrtrichtungsumkehr zwei Leitungen ein. Mit dem Nachteil, dass die LED zu „früh“ erlischt und erst leuchtet, wenn der Taster losgelassen wird, kann man leicht leben.
findet sich auf einer eigenen Platine von 16 cm Breite. Die zwölf Preset-Adressen werden durch Drahtbrücken in zwölf 16-polige IC-Fassungen „eingestellt“ und reichen im normalen 8-BitBinärcode von 0 bis 255 (binär also 00000000 bis 11111111). Als Gipfel des „Luxus“ in dieser Klasse können achtpolige DIP-Schalter eingesetzt werden. Auf eine Visualisierung der Fahrtrichtung habe ich hier aus Platzgründen verzichten müssen; sie ist auch nicht unbedingt erforderlich, denn ein Aktivieren der Sonderfunktion, die ja üblicherweise die Beleuchtung steuert, bringt Licht ins Dunkel.
Die Schaltung Für eine Beschreibung der Schaltung ist hier leider kein Platz; ich muss dazu auf die Langfassung auf meiner Homepage verweisen. Der Booster birgt keine Überraschungen: Es handelt sich um die vielfach nachgebaute Schaltung mit stabilisierter Digitalspannung aus MIBA 5/99. Ich darf daher – wegen des Schaltplans und insbesondere auch wegen des Umbaus der Trafos auf 24 V und der Bauteileauswahl beim Anschluss zweier Trafos – auf die dortigen Erklärungen verweisen, die man unbedingt beachten sollte. 93
Der Booster ist wesentlich enger bestückt als die eigentliche Steuerelektronik. Die einzige Verbindung zwischen beiden Funktionsgruppen besteht in den 5 Steckbrücken im linken Drittel. Man kann für die Preset-Adressen ICFassungen oder 8fach-DIP-Schalter einlöten. Aber nur IC-Fassungen können wie eingezeichnet montiert werden. Die Entkopplungsdioden D1 bis D96 werden auf der Platinenunterseite auf die freien Pad-Spalten bzw. auf die freien Anschlüsse der DIP-Schalter bzw. ICFassungen gelötet. Dank der jeweils 13 Lötstellen genügt die axiale Verschraubung der Drehschalter mit der Frontplatine zur Befestigung der Adressplatine.
Die Verbindung zwischen Booster und Steuerung besteht auf der Boosterseite aus JP1 und seitens der Steuerung aus SV5. Die LEDs der Spannungskontrolle D20 und D21 werden entgegen des Bestückungsplans nicht auf die Platine gelötet. Sie finden vielmehr auf der kleinen Platine für die Betriebsspannungskontrolle Platz und werden dicht unter der Decken-/Frontplatte befestigt. An ihre Stelle treten zwei zweipolige Steckverbinder. Der Bestückungsplan der AdressenPlatine zeigt etwas verwirrend zwei mögliche Varianten. Man kann für die Preset-Adressen IC-Fassungen oder 8fach-DIP-Schalter einlöten. Entscheidet man sich für DIP-Schalter, so müssen auf jeden Fall die 96 Dioden auf der Unterseite verlötet werden. Wählt man ICFassungen, so hat man die Wahl: Wer auf das Einstecken von DIP-Schaltern definitiv verzichten will und bereit ist, mit Dioden die Adressbrücken herzustellen – also anstelle von Drahtbrücken Dioden verwendet –, kann auf die 94
Dioden auf der Rückseite verzichten. Andernfalls müssen auch hier die 96 Dioden auf der Unterseite (direkt auf die Anschlüsse der Fassungen) aufgelötet werden. Man muss sich für eine Variante entscheiden, denn nur wenn die Adressbrücken mit eingesteckten Dioden erfolgen sollen, werden die IC-Fassungen wie im Bestückungsplan gezeichnet eingelötet, sodass die Dioden auf der Unterseite entfallen. Andernfalls müssen IC-Fassung bzw. DIP-Schalter eine Bohrlochspalte nach rechts versetzt eingelötet werden. Die Anschlüsse auf der linken Seite befinden sich dann rechts von der vertikalen Leiterbahn auf der Platinenoberseite und können zum Anlöten beispielsweise nach oben bzw. zur Seite abgeknickt werden. In diesem Fall muss man, wie gesagt, auf der Unterseite die 96 Dioden auflöten. Knifflig wird es bei der Steckerleiste. Hier müssen die acht Dioden der letzten Spalte mit sehr knapp abgewinkelten Anschlussdrähten oder – allerdings
suboptimal – stehend aufgelötet werden. Der SIL-Widerstand RN1 wird direkt auf die Anschlüsse des ersten DIPSchalters bzw. der ersten IC-Fassung gelötet. Es empfiehlt sich, die LEDs der Extrafunktionsplatine erst zuletzt einzulöten. Hierzu steckt man LEDs zunächst nur an ihren Platz auf der Platine und montiert diese hinter die Frontplatte. So kann man die LEDs durch Einführen in ihre Bohrungen vor dem Anlöten exakt ausrichten. Die Transistoren T1 bis T4 werden zusammen mit der Steckerleiste auf der Unterseite verlötet. Zu beachten ist aber, dass bei T1 und T4 Emitter und Kollektor vertauscht sind bzw. durch Biegen der Beinchen nach „hinten“ zu vertauschen sind. Wenn man bei der Handregler-Platine dieselben Drucktaster wie bei den Extrafunktionen verwendet – wofür die Platine ausgelegt ist –, muss die Platine 4 mm unterhalb der Frontplatte montiert werden, sodass das Poti und die Westernbuchse auf der Unterseite der Platine montiert werden müssen. Daher verlaufen die Leiterbahnen auf der Oberseite.
Allgemeine Aufbauhinweise Die Platinen sind fast durchweg doppelseitig. Im Hobbybereich müssen die Durchkontaktierungen aus Kostengründen per Hand vorgenommen werden. Ich habe mir die Mühe gemacht, diese möglichst an Bauteileanschlüsse zu legen um so separate „vias“ zu vermeiden. Aus diesem Grund ist beim Bestücken akribisch darauf zu achten, die Bauteile auf der Ober- wie auf der Unterseite anzulöten, wenn dort Leiterbahnen münden. Wenn auf der Oberseite die Leiterbahn unter dem Bauteil verläuft und somit nach der Bestückung nicht mehr zu sehen ist, empfiehlt es sich, das betreffende Lötpad vor dem Bestücken außen, also im durch das Bauteil nicht verdeckten Bereich, mit einem Farbpunkt zu markieren. Stiftleisten kann man auch zunächst an allen Anschlüssen auf der Unterseite verlöten. Sodann hebelt man mit Gefühl und einem Schraubendreher die Kunststoffeinfassung einige Millimeter hoch und kann so problemlos die betreffenden Stifte oben anlöten. Bei den LEDs ist unbedingt auf die korrekte Polung zu achten. Die Kathode („Minuspol“) ist durch eine Abflachung am Gehäuse markiert; außerdem hat sie den kürzeren Anschlussdraht. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Bei den einfachen Dioden ist sie typischerweise mit einem Ring markiert. Bei den Elkos ist die Kathode typischerweise mit einem Strich gekennzeichnet; manchmal ist die Anode auch an einem „+“ erkennbar. Die Verbindung der Module untereinander erfolgt – mit Ausnahme der Platinchen für die Betriebsspannungsanzeige und den Stop/Go-Taster, an die die Kabel direkt angelötet werden – durch besagtes Flachbandkabel, das wir auch für den Anschluss des Handreglers benötigen. Es lässt sich nach einem initialen Einschnitt problemlos auf die erforderliche Breite konfektionieren. Auch das Anpressen der Pfostenfeldsteckbuchsen ist kein Problem. Unter Verzicht auf die hier entbehrliche Zugentlastung wird das Flachbandkabel zwischen Ober- und Unterteil gelegt und so leicht zwischen die Backen eines Schraubstocks geklemmt. Nach letzter Kontrolle der korrekten Lage zieht man den Schraubstock bis zum leisen Klicken an. Die Steckbuchsen müssen richtig „gepolt“ auf das nicht zu lange Flachbandkabel aufgepresst werden. Jede Buchse hat auf einer Seite eine „Nase“ und auf der linken Ecke dieser Seite befindet sich die Leitung Nr. 1. Daraus folgt, dass die Kabel „Regler“ und „Adressen“ glatt verlaufen und links wie rechts gleichartig mit den Buchsen abschließen, deren „markierte“ Seiten in dieselbe Richtung – bei horizontal verlaufendem Kabel nach links – zeigen. Das Kabel zur Extrafunktions-Platine muss aber um 180 Grad gedreht und die Buchsen müssen so aufgepresst werden, dass die Seiten mit der „Nase“ nach innen, also zueinander zeigen. So wird das richtige Aufstecken der Buchsen gewährleistet, da man sich nur an den aus den Bestückungsplänen markierten ersten Pins (Nr. 1) der Steckerleisten orientieren muss. Doppelte Kontrolle ist hier angesagt. Das gilt übrigens auch für das Aufpressen der Westernstecker auf die vierpolige Flachbandleitung der Handregler. Wenn man, wie hier vorgeschlagen, das Handregler-Interface vor der Rückwand des Gehäuses montiert und die Kabel durch jeweils eine ca. 5 mm durchmessende Bohrung an der Vorderseite führt, muss das Kabel vor dem Aufpressen der Stecker durch die Öffnung geführt sein. Dabei darf das Kabel nicht verdreht werden, d.h. flach und ohne Verdrehung ausgestreckt müssen bei beiden Steckern dieselben Seiten nach oben zeigen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die Platine für die Handregler wird auf der Kupferseite – der Oberseite – bestückt. Ausgenommen sind – entgegen der Zeichnung – das Poti und der Western-Stecker, der auf der Unterseite montiert ist. Mein Prototyp des Handreglers erfordert wegen anderer Taster aufwändigere Gehäusearbeiten als der Bauvorschlag.
Bei Stiftleisten wird an den Anschlüssen, die (auch) auf der Oberseite eingelötet werden müssen, zuvor der Kunststoff mit einem Bastelmesser abgeschnitten. So gewinnt man etwas Platz um den Lötpunkt zu setzen.
Auch bei den IC-Fassungen wird an den Anschlüssen, die (ebenfalls) auf der Oberseite eingelötet werden müssen, der Kunststoff abgeschnitten. Dennoch geht es etwas knapp zu, sodass man präzise löten sollte.
Bei der Adressen-Platine müssen die linken Anschlüsse der IC-Fassungen ohne Bohrung auf der Platinenoberseite angelötet werden. Dazu knickt man die Pins der linken Seite um 90 Grad zur Seite, sodass sie mit dem Nachbarpin verlötet werden können – so muss nur der letzte Anschluss der Reihe auf die Platine gelötet werden.
Die Pfostenfeldsteckbuchsen werden am einfachsten unter Zuhilfenahme eines Schraubstocks auf das Flachbandkabel aufgepresst. Aus dem Arrangement ist die Verkabelung aller Module erkennbar. Das Kabel für das Extrafunktions-Modul wird auch bei dessen korrekter Montage nach innen verdreht; dies sollte man bei der Bestimmung der Länge beachten.
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Mithilfe der Maßzeichnungen, die es mit sämtlichen anderen Ansichten auf meiner Homepage gibt, ist ein problemloser Nachbau des Gehäuses möglich.
Die Steuerplatine passt genau in das Gehäuse und wird durch die Buchse für das Parallelportkabel und die Endstufentransistoren an der Rückwand befestigt. Links und rechts kann man die Befestigungen für die ReglerinterfacePlatine erkennen, die so hoch anzubringen sind, dass die Steuerplatine noch ausgebaut werden kann. Die Anschlüsse der Booster erfolgen mit Kabeln von wenigstens 2 mm2. Der Kühlkörper wird mit Abstandshaltern von etwa 3 mm – etwa aus Hartfaserstücken – an die Rückwand geschraubt, wobei die linke untere Schraube in der Rückwand zu versenken ist.
Die Öffnungen auf der Rückseite passen zu den Anschlüssen der Steuerplatine; die Befestigungslöcher für den Kühlkörper passen zum Typ SK48 mit 75 mm Höhe; bei anderen Typen sollte man auf einen Wärmewiderstand von ca. 2,5 oder weniger achten.
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Verpackung Da das Konzept mobile Handregler vorsieht, die aber auch auf die Zentrale gesteckt und dort stationär bedient werden können, empfiehlt sich der Selbstbau des Gehäuses. Ich habe mich aus verschiedenen Gründen wieder für 3 mm Hartfaser (Hartpapier) mit Seitenwänden aus 6 mm Multiplex entschieden. Wegen der aufzusetzenden Handregler weist das Gehäuse eine angeschrägte Stufenform auf. In den vorderen Absatz können die Handregler eingestellt werden und jeweils zwei kurze Drahstifte, die in entsprechende Bohrungen in der Unterseite der Handreglergehäuse greifen, sorgen für deren seitliche Fixierung. Die Ablagefläche für die Handregler „F“ sollte in der Mitte durch einen Streifen Hartpapier zur Bodenplatte versteift werden. Die Gesamtbreite des Gehäuses mit 176 mm abzüglich der 12 mm für die Seitenteile ermöglicht den problemlosen Einbau der Elektronik. In der Nähe der Steckerleisten sollte man für eine Auflage nach unten sorgen. Die Verbindung zu den Trafos und zum Gleis werden über die jedem Märklinisten bekannten 2,6-mm-Buchsen hergestellt.
Software Die Elektronik allein ist ebenso nutzlos wie z.B. die Elektronik der Intellibox ohne die Programme ihrer Prozessoren. In unserem Fall erweckt das Programm LOKLAP die Bauteile zum Leben. Das Programm ist in einer vorläufigen Version auf der diesem Heft beiliegenden CD enthalten und zusätzlich von meiner Homepage herunterladbar. Zwar benötigt der Laptop zum eigentlichen Betrieb der LapCU weder Bildschirm noch Tastatur. Die Einstellung der Betriebsparameter sowie natürlich aller Daten der Loks muss aber auf einem voll bedienbaren PC, an den die LapCU angeschlossen ist, erfolgen. Die Betriebsparameter lassen sich nach dem Start des Programms LOKLAP und der Eingabe von „I“ oder „i“ einstellen. Mit „Datenformat“ kann bestimmt werden, ob ungeachtet der konkreten Lokeinstellung immer eine Mischung aus altem und neuem Motorola-Format gesendet wird – also das neue Format mit dem Fahrtrichtungsumschaltbefehl des alten Motorola-Formats. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
In „Aus-Port“ wird der Port eingetragen, über den das Digitalsignal gesendet wird, in „Datenport“ hingegen der Port, über den die LapCU mit dem Laptop kommuniziert. Normalerweise sind die Einträge identisch – typischerweise LPT1, der als 0378 einzutragen ist. Allerdings kann jeder vorhandene Parallelport mit seiner hexadezimalen Adresse verwendet und eingetragen werden. Der „Kurzschluss“-Wert bestimt, wie lange ein Kurzschluss andauern und wie lange die Stop/Go-Taste gedrückt werden muss, bis der Booster ausgeschaltet wird. Da schon die Kurzschlussindikatorschaltung des Boosters für eine gewisse Verzögerung sorgt, kommt man mit einem Wert von 0.1 oder 0.2 gut hin. Danach werden die Regler kalibriert. Zu den Einstellungen der Lokomotiven gelangt man über „L“ oder „l“. Hier trägt man unter der jeweiligen Adressnummer die Betriebsnummer oder sonstige Kennung des Fahrzeugs sowie unter „D“ das Datenformat und unter „F“ den Fahrtstufen-Modus ein. Das Auswählen des „richtige“ Datenformats ist auch beim Mischbetrieb wegen der freizuschaltenden Extrafunktionen wichtig. Beim Fahrtstufenmodus gibt es im Märklin-Digitalsystem zwei decoderspezifische Möglichkeiten, echte 28 Fahrtstufen zu nutzen. Die eine Möglichkeit gibt es nur bei neueren Märklin-Decodern ab dem Chip 701.17. Sie ist im Grunde genommen ein Trick, quasi ein Missbrauch eines eigentlich für einen anderen Zweck bestimmten Features, der manuell ein umständliches Kurbeln am Regler erfordert. Die andere Möglichkeit habe ich unter Ausnutzen der beiden noch nicht verwendeten Kombinationen des Sonderfunktions-Tricks entwickelt: Hier wird die jeweilige Zwischenfahrtstufe durch einen normalen Befehl „normal“ und direkt kommandiert. Dieses Feature wird gegenwärtig zumindest von den ESU-Decodern und den Kühn- bzw. Viessmann-Decodern unterstützt – und natürlich auch von unserem bekannten Selbstbau-Decoder, dem Wikinger-Decoder. Weitere Informationen hierzu gibt es auf meiner Homepage. Man kann in LOKLAP aber auch eine dritte Möglichkeit einstellen: Hierbei werden laufend abwechselnd zwei benachbarte Fahrtstufen kommandiert – dies bringt aber leider nur selten befriedigende Ergebnisse. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die ersten vier Parameter ermöglichen eine von der LapCU gesteuerte Anfahr- und Bremsverzögerung, die naturgemäß – da über die 14 bzw. 28 Fahrtstufen erfolgend – vergleichsweise grob ausfällt, sowie eine Begrenzung der Geschwindigkeit. Sofern man diese Einstellungen auf einem anderen PC vornimmt, muss man danach die Dateien LOKLAP10.INI und LOKOMOT .DBF auf den LapCU-Laptop kopieren; die alten .NTX-Dateien sind dabei zu löschen. Beim ersten Start von LOKLAP auf dem LapCU-Laptop muss man den Parameter „e“ hinzusetzen – LOKLAP also mit „loklap e“ aufrufen um die Generierung der Digitaldaten an den jewei-
Die Grundeinstellung von LOKLAP und damit der LapCU erfolgt im Programmteil „Init“.
LOKLAP ermöglicht im Programmteil „Lokadressen“ lokspezifische Einstellungen wie Datenformat und Fahrtstufenzahl-/modus.
ligen PC anzupassen. Im normalen Betrieb kann und soll LOLKAP durch die AUTOEXEC.BAT beim Einschalten und Booten des LaptopPC automatisch gestartet werden.
Betrieb Zunächst „programmiert“ man die Preset-Adressen durch entsprechende Drahtbrücken in den IC-Fassungen bzw. Einstellen der DIP-Schalter. Die Adresse wird hierbei im „normalen“ binären Code (8 Bit, also 0 bis 255 = 00000000 bis 11111111) eingestellt – also nicht wie bei den Märklin-Decodern. Hierbei ist Bit 0 (LSB) oben und Bit 7 (MSB) unten. Nach dem Deaktivieren des Reglers
mit dem dazugehörigen Schalter kann man die Adresse am Drehschalter einstellen und gegebenenfalls das Poti so einstellen, dass es in etwa zu der Geschwindigkeit der neu adressierten Lok passt. Hier wird es sicherlich einmal in einem Update von LOKLAP eine visuelle Unterstützung geben. Danach schaltet man den Regler wieder „online“. Die Extrafunktionen werden durch Betätigen der entsprechenden Taster bedient; gleiches gilt für die Sonderfunktion. Ihr Status wird durch die dazugehörigen LEDs angezeigt. Die Geschwindigkeit stellt man am Poti ein. Zur Fahrtrichtungsumkehr muss zunächst das Poti auf Linksanschlag gestellt und danach der linke Taster am Handregler gedrückt werden. Wenn man ein Verlängerungskabel dazwischenstecken muss, kann dies ruhig einige Sekunden dauern – LapCU „merkt“ sich für eine gewisse Zeit die zuletzt eingestellte Geschwindigkeit. Der Nothalt – sei es durch einen Kurzschluss oder durch Betätigen des Stop/Go-Tasters – wird akustisch und optisch signalisiert. Erneutes kurzes Drücken des Stop/Go-Tasters beendet diesen Zustand (aber nicht einen etwaigen Kurzschluss). Vor dem Ausschalten sollte man unbedingt das Programm beenden um nicht einen Datenverlust zu riskieren. Hierzu drückt man aus dem Betrieb heraus die Stop/Go-Taste und hält sie für etwa vier Sekunden nach Eintritt in den Nothalt-Zustand gedrückt. Das Erlöschen der Nothalt-Signals und der Go-LED zeigt das erfolgte Programmende an. Derzeit es noch nicht möglich, mehr als einen Regler gleichzeitig zu benutzen. Ein hartnäckiges Timing-Problem konnte leider bis Redaktionsschluss nicht gelöst werden. Auf der beiliegenden Heft-CD finden Sie zusätzliche Grafiken, die hier aus Platzgründen unberücksichtigt bleiben mussten. Sollte die Heft-CD fehlen, erhalten Sie alle Infos zusätzlich von meiner Homepage. Dort gibt es für Nachbauwillige auch Updates von LOKLAP sowie die Bauteileliste, alle Schalt- und Bestückungspläne sowie Platinenlayouts als .gif-Dateien und die Langfassung dieses Textes zum Download. Sämtliche Ansichten des Selbstbaugehäuses sind als vermaßte Zeichnungen ebenfalls dort erhältlich. Wer nicht in der Lage ist die Platinen selbst anzufertigen, kann sich ebenfalls an mich wenden. Dr. Michael König,
[email protected], www.drkoenig.de 97
Repräsentative Übersicht an Steuerungssoftware für Digitalsysteme
Fahrdienstleiter „Computer“ Ob daheim oder in der Öffentlichkeit, je mehr Betrieb auf der Modellbahn stattfindet, umso mehr Spaß hat der Zuschauer. Seit dem Aufkommen von computergesteuerten Digitalsystemen geht es noch abwechslungsreicher zu, lässt sich doch kollisionsfrei und automatisch ablaufender Betrieb, auch nach Fahrplänen wie beim Vorbild, verwirklichen, der auch relativ schnell verändert werden kann.
C
omputer mit entsprechenden Programmen sind bestens geeignet um eine digital gesteuerte Modellbahn zu bereichern. Im einfachsten Fall übernehmen sie die Funktion der Steuerpulte und Eingabegeräte. Insbesondere beim Schalten von Weichen und Signalen überzeugen sie durch Übersichtlichkeit dank der meist grafischen Darstellung des Gleisbildes, ähnlich einem Gleisbildstelltisch. Durch so genannte Start- und Ziel-Tasten bzw. -Schaltflächen bieten viele Programme auch das komfortable Schalten von Fahrstraßen an. Dennoch ist trotz übersichtlicher Gestaltung das Fahren mit einem Steuerpult auf dem Monitor gewöhnungsbedürftig. Dieses soll aber meist das Handfahrgerät gar nicht ersetzen. Vielmehr stellt es eine Option dar, da bei den meisten Programmen ohnehin eine Triebfahrzeugsteuerung für den Automatikbetrieb „unter der Motorhaube“ steckt. Sind Gleisbesetztmelder installiert, bieten etliche Programme Funktionen, die die Software zu weit mehr als einem Befehlsgeber machen. So erkennt man durch entsprechende Kennzeichnungen im Gleisbild, wo sich ein Zug befindet bzw. welches Gleis frei und damit befahrbar ist. Manche Programmierer haben sogar die Möglichkeit eingebaut, Namen bzw. Zugnummern anzuzeigen. Dadurch erfährt der Benutzer nicht nur, ob ein Gleis besetzt ist, sondern auch, welcher Zug sich dort
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befindet. Da diese Zugverfolgung ausschließlich im Speicher des Computers stattfindet, birgt sie allerdings das Risiko, dass nicht alle Angaben immer korrekt sind. Wer Wert auf sichere Angaben legt, kann so genannte Transponding-Systeme einsetzen, was von einigen Programmen unterstützt wird. Kann ein Programm Gleisbesetztmeldungen auswerten, ist es in der Regel in der Lage diese nicht nur anzuzeigen, sondern auch für Fahrwegsicherung und Loksteuerung einzusetzen. Das bedeutet zum einen Schutz vor Kollisionen durch Verriegelung von besetzten Gleisen. Zum anderen bildet dies den Grundstein für Automatismen wie Block- und Pendelbetrieb sowie intelligente Schattenbahnhofssteuerungen. Im Grunde sind diese Beispiele aber betriebliche Spezialfälle, die von den meisten Programmen unter dem Begriff Automatik zusammengefasst werden. Eine weitere Form ist der Fahrplanbetrieb. Die einen Programmierer verstehen darunter die Festlegung einer Zugreihenfolge, andere verbinden diese noch mit einer zeitlichen Zuordnung, wie man es vom Vorbild kennt. Das Anlegen des Bildschirm-Gleisbildstellpultes und die Verknüpfung mit der Digitalsteuerung sind meist gut zu bewältigen. Man bekommt aber bereits einen ersten Eindruck, dass viel Fleiß für die individuelle Anpassung nötig ist, denn Automatik- und Fahrplanbetrieb müssen erst mehr oder weniger aufwändig eingerichtet werden. Dabei gehen die Programmierer unterschied-
liche Wege. Während die einen nur starre Abläufe zulassen, greifen andere auf flexible Verfahren mit tabellarischen Zusammenstellungen von Abhängigkeiten und Randbedingungen zurück. Mitunter wird dies auch von Softwareassistenten unterstützt. Diese sehr allgemeine und dennoch kompliziert wirkende Beschreibung lässt erahnen, dass die Einrichtung von Automatiken durchaus anspruchsvoll ist. Programme zur Modellbahnsteuerung gibt es zahlreich, zumindest für PCs. Dabei reichen mitunter schon ältere Modelle aus Generationen, von denen keiner mehr spricht. Verständlich ist natürlich auch, dass Programme, die fähig sind große Ausstellungsanlagen zu steuern, moderne Geräte benötigen. So unterschiedlich wie die Preise (von kostenlos bis etwa 600 Euro), so vielfältig sind auch die Ausstattungen der Programme. Auf diesen Seiten ist eine repräsentative Auswahl an deutschsprachigen Programmen zu finden, die zur Steuerung der Modellbahn mit einem Digitalsystem verbunden werden müssen. (Es gibt auch Programme, die zusammen mit spezieller Hardware Digitalzentralen nachahmen. Diese werden hier nicht betrachtet.) Für die Übersicht ab Seite 102 haben wir einige Parameter zusammengestellt um einen vagen Überblick zu geben. Davon ausgehend sollte man selbst recherchieren um das für die eigenen Zwecke geeignete Programm herauszufinden. Fündig wird man zumeist im Internet. Dort kann man in der Regel auch
Das Digisoft ModellbahnBetriebsSystem bietet u.a. eine softwarebasierte Zugnummernmeldung. Es arbeitet mit Märklin-Zentrale und Intellibox zusammen, einen modernen PC vorausgesetzt. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
eine aktuelle Demonstrations-Version herunterladen. Das Ausprobieren der bevorzugten Kandidaten ist sehr zu empfehlen, denn es gibt kaum einen besseren Weg, zu einer Entscheidung zu kommen. Hat man ein Programm erworben, können meistens die bereits eingegebenen Anlagendaten weiterverwendet werden. Rainer Ippen
PC-Steuerung 6.55xs Das Programm Modellbahn-Steuerung wird seit 1985 für das Datenformat von Selectrix entwickelt. Die Software dient der vorbildgerechten Steuerung von Modellbahn-Anlagen. Sie vermag weiches Anfahren und zielgenaues Bremsen, vorbildgerechte Geschwindigkeiten, Fahrstraßen- und Block-Sicherungen bei grafischer Gleisbild-Anzeige zu steuern. Die Programme und die erforderlichen Daten der jeweiligen Modellbahnanlage werden betriebsbereit ausgeliefert. Die Daten für den Betrieb der Anlage können vom Anwender selbst eingegeben und aktualisiert werden. Die automatische Fahrstraßen-Verriegelung und die Blocksicherung verhindern Flankenfahrten und Auffahren auf in Blockabschnitten stehende Züge. Preis und Zahlenangaben in der Übersicht gelten für Anlagen mit bis zu 40 Blockstellen. Die Version mit max. 120 Blockstellen kostet 600 Euro. Wahlweise gibt es auch eine Version ohne Gleisbilddarstellung.
SteuernPlus 8.0.0.0 Mit den Programmen aus dem Paket „SteuernPlus“ steuert man digitalisierte Modelleisenbahnen manuell oder automatisch. Das Programm „Bahnedit“ stellt die Lok- und Weichensteue-
rung dar. Es bietet auch eine Automatiksteuerung mit Fahrplänen an. Diese Fahrpläne können mit dem Fahrplaneditor aus dem Programmpaket „SteuernPlus“ erstellt und bearbeitet werden. Sie werden dann von „Bahnedit“ im Automatikmodus ausgeführt. „Bahnedit“ kann im „Standard-Modus“ oder im „Experten-Modus“ ausgeführt werden. Im „Experten-Modus“ lassen sich z.B. in der Zugdatenbankansicht in allen Feldern Änderungen vornehmen.
control 1.8 control 1.8 ist ein schlichtes DOS-Programm, auf Eingabemasken basierend, das die Grundfunktionen einer Selectrixbetriebenen Modellbahn einschließlich Fahrstraßenschaltung ermöglicht.
Soft-Lok 8.5 Soft-Lok (voraussichtlich ab Oktober 2003 in der neuen Version 8.5) stellt eine automatische Ablaufsteuerung dar. Seit der neuen Version 8.5 bietet sie die Möglichkeit der manuellen Loksteuerung, mit der ein Automatik-Zug von Hand gefahren werden kann, während Signale und Weichen von der Software gestellt werden. Gleichzeitig fahren die anderen Züge vollautomatisch weiter. Alle Zughalte und Geschwindigkeitsvorgaben einschließlich Anfahren und Abbremsen erfolgen programmgesteuert und ohne die Verwendung von Abschaltgleisen. Zur Steuerung der Zugabläufe können gleichzeitig bis zu 264 Gleiskontakte angeschlossen und ausgewertet werden. Eine Blockstreckensicherung mit maximal 390 Blöcken ist auch Bestandteil des Programms. Zur Steuerung von Großanlagen können zwei PCs gekoppelt werden. CATrain ist ein Windows-Programm von Joel Bouchat, das sowohl als Simulator als auch zur Steuerung einer realen Modellbahn benutzt werden kann. Es kommuniziert mit dem Märklin-System, der Intellibox sowie der ElektorSteuerung und ist kostenlos zu haben.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
MARKTÜBERSICHT
CATrain 1.82.1 dt CATrain ist ein Programm, mit dem digitale Modellbahnanlagen entworfen, simuliert und kontrolliert werden können. Im Layout-Modus kann man ein schematisches Gleisbild auf dem Bildschirm erstellen. Nach dem Festlegen der Eigenschaften lässt sich eine Simulation starten. Mit angeschlossener Digitalsteuerung wird die Modellbahnanlage über den Bildschirm gesteuert. Wenn entsprechende Digital-Zentralen vorhanden sind, kann man im manuellen Modus die Bahn selber steuern oder CATrain im automatischen Modus die Kontrolle überlassen. Dabei lassen sich für jeden Zug eigene Zugläufe definieren.
Comboard #60511 Comboard ist ein Softwareprogramm zum Schalten und Steuern der Magnetartikel auf einer Digital-Modellbahnanlage per Computer. Es zeichnet sich durch modularen Aufbau des Gleisbildstellwerkes auf dem Computer-Bildschirm aus. Die Loksteuerung erfolgt über Tastatur und Maus. Weichen, Signale und Fahrstraßen lassen sich komfortabel schalten. Eine Gleisbesetztanzeige ist ebenso vorgesehen wie Blockstreckenbetrieb, Schattenbahnhofssteuerung und eine Bedienungsmöglichkeit für Drehscheibe, Schiebebühne und Digital-Drehkran.
Gleisbildstellwerk Mit Martin Meyers Gleisbildstellwerk können beliebig viele und beliebig große Gleisbilder gleichzeitig angezeigt werden. Per Maus stellt man Weichen und Signale wie auch die digitale Märklin-Drehscheibe. Das Programm erlaubt beliebig viele Start-Ziel-Fahrstraßen und bietet eine Gleisbesetztanzeige. Die Geschwindigkeit der Züge wird gemessen und maßstäblich ausgegeben. Vom Benutzer kann auch ein Automatikbetrieb eingerichtet werden. Zusätzlich zum Gleisbildstellwerk wird eine Loksteuerungssoftware angeboten. Sie ersetzt control80f-Fahrgeräte und bietet neben der Auslösung der Sonderfunktionen von Funktionsmo99
dellen eine einstellbare Anfahr- und Bremsverzögerung, die Anzeige von Soll- und Ist-Fahrstufe, Vorspannbetrieb und Nothalt.
TrainWizard 1.99H37 Beim Programm TrainWizard handelt es sich um ein Steuerungsprogramm für Modellbahnen. Um Fahrstraßen zu programmieren, müssen keine Computersprachen erlernt oder Makros eingegeben werden. Hier werden visuelle Hilfsmittel angeboten, die die Programmierung vereinfachen. Eine Lokomotive wird per Maus von A nach B bewegt und am Ziel losgelassen. Die Steuerung sucht eigenständig nach einem Weg und übernimmt automatisch alle nötigen Reservierungen der Gleise. Bei der Ankunft werden die reservierten Gleise wieder freigegeben und der nächste, auf diesen Blockabschnitt wartende Zug erhält freie Fahrt. Die Mehrzug-Eigenschaften sind in die Programmlogik eingebaut. Man stellt lediglich einen Fahrplan zusammen, der nur durch das Digital-System begrenzt wird.
Interface #10785 mit Software Wer das Roco-Digitalsystem Lokmaus 2 per Computer steuern will, bekommt voraussichtlich ab Ende 2003 das Roco-Interface und die dazu passende Software. Über das Bildschirm-Fahrpult steuert man die Lokomotiven. Weichen und Signale werden mit dem Bildschirm-Stellpult gestellt. Auch Fahrstraßen lassen sich bilden und schalten sowie auf dem grafischen Gleisbildstellpult anzeigen. Im Automatikbetrieb kontrolliert die Software Blockstrecken, gestattet Pendelzugbetrieb und verwaltet den Schattenbahnhof. Das Roco-Interface verfügt über einen Programmierausgang.
STP 5.01 STP, das Computer-Stellpult für das Zimo-Digitalsystem, bringt das Vorbild auf den Computermonitor. Ziel ist es, die Modellbahn so zu steuern und zu überwachen, wie man es von ÖBBStellwerken kennt. Mit STP lassen sich automatisierte Betriebsabläufe mit manuellen Zug- und Rangierfahrten per Handregler verbinden. Als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Steuerungsprogrammen verfügt STP über eine echte Zugnummernrückmeldung. Es kommt 100
ohne internes Mitführen von Zugnummern aus. Mit Version 5.01 wird zusätzlich die Version 4.3 geliefert, die auch noch unter Windows 3.11 läuft.
WinDigipet 8.4 WinDigipet ist mit einer Lokomotivsteuerung, einem Gleisbildstellwerk, einem Rückmeldesystem, einer Fahrstraßenschaltung und einem Automatik-Modul ausgestattet. Das Programm unterstützt das High-Speed-Interface der Firma Littfinski Datentechnik zum schnellen Auslesen der s88-Rückmeldedecoder und das Zugnummern-Identifizierungssystem der Firma Helmo. WinDigipet macht auch den Anschluss eines zweiten Märklin-Interface zur Schaltung von Magnetartikeln über eine separate Schnittstelle möglich. Externe Gleisbild-Stellpulte werden über Rückmeldetaster unterstützt. Zur Einstellung von Höchstgeschwindigkeiten gibt es eine maßstäbliche Geschwindigkeitsmessung. Automatischer Weichenfunktionstest, Kontrollfenster (Inspektoren) zur Kontrolle und Überwachung der Betriebsabläufe sowie Kontrollfenster für alle Rückmeldekontakte helfen bei der Einrichtung und Fehlersuche.
Control Keyboard 2.0 Das Programm „Control Keybord“ stellt die Märklin-Komponenten f80 control und memory am Bildschirm dar, sodass lediglich Zentrale, Interface und ggf. s88-Rückmelder angeschafft werden müssen. Alle Funktiuonen sind vorhanden. Es gibt auch eine „Jumbo“Version, die am Bildschirm mehr Tasten bietet als die Märklin-Geräte, wodurch die Aktionsvielfalt steigt.
Stellwerk 2001 10.00.1022 Stellwerk 2001 ermöglicht die Darstellung einer Anlage in beliebiger Größe als Gleisbild in Farbe und mit Grafiksymbolen. Fahr- und Stellmöglichkeiten sind per Maus und Tastatur gegeben. So kann man den Status des Fahrbetriebes ständig einsehen und die Bahn manuell steuern. Außerdem ist auch Automatikbetrieb über eine Kontaktsteuerung oder über Fahrpläne möglich. Auch lassen sich Handsteuerung und Automatikbetrieb mischen.
TrainController 4.7 Das Programm TrainController kann sowohl digitalisierte Lokomotiven wie auch Lokomotiven ohne eingebauten Decoder steuern. Über die grafische Stelltischoberfläche schaltet man Weichen, Signale, Weichenstraßen und anderes Zubehör. Zur Loksteuerung bietet die Software separate Fenster. Leistungsfähige Automatisierungsfunktionen erlauben es, auch extrem komplexe Betriebssituationen zu beherrschen. Kapazitätsgrenzen entstehen nur durch die verwendeten Digitalsteuerungen. Zur Lokprogrammierung wird das separate Programm TrainProgrammer angeboten, das zeitgleich zu TrainController laufen kann.
ST-Train 2.22 ST-Train für Windows kann als Fahrgerät, als Stellwerk, als Lokverwaltung, als Schattenbahnhofssteuerung, als Datenmonitor, als Fahrstraßensteuerung und als halb- bzw. vollautomatische Steuerung eingesetzt werden. Die Generierung automatischer und ereignisgesteuerter Abläufe erfolgt in Tabellenform. Die Definition der Fahrstraßen
Jürgen Freiwald bietet den TrainController an. Neben der obligaten Gleisbildstelltisch-Darstellung zur komfortablen Hand- bzw. Maussteuerung via Monitor bietet er ausgefeilte Werkzeuge zur Einrichtung automatischer Abläufe bis hin zum Fahrplan. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
gibt man durch „Abklicken“ der Blockstrecken ein. Per Formular trägt man die Lokdaten ein. Die Triebfahrzeuge können mithilfe des Programms kalibriert werden. In Verbindung mit intelligenten Belegtmeldern bietet das Programm eine Loknummernverfolgung. Lokdecoder und die am SX-Bus angeschlossenen Geräte können über das Programm programmiert bzw. eingestellt werden. Zum Grundpreis kommen Kosten in Abhängigkeit von der Anzahl zu schaltender bzw. zu überwachender Elemente hinzu.
Wintrain 4.1 Wintrain kann nicht nur als Gleisbildstellwerk dienen. Mit Funktionen zum Fahrstraßenschalten und zur Loksteuerung bietet das Programm auch Funktionen für den täglichen Betrieb. Sind Rückmelder in die Anlage eingebaut, kann es durch eingebaute „Intelligenz“ automatisierten Fahrbetrieb durchführen. Die Kapazitäten reichen nicht nur für Heimanlagen, denn Wintrain kann bis zu vier Digitalsysteme gleichzeitig ansteuern.
Railware 4.10 Railware ist nach dem Konzept einer Ereignis- und Objektsteuerung programmiert. Der Anwender legt „nur“ die Eigenschaften seiner Anlage fest: Gleislage, Weichen und Signale, Bahnhöfe und Abstellgleise, Blockstrecken, Abstellbahnhöfe, Streckennutzung und -geschwindigkeit, die Koppelung zum Digitalsystem sowie die Eigenschaften aller Züge und Lokomotiven. Während des Betriebes „weiß“ Railware, was gerade zu tun ist, trifft selbsttätig intelligente Entscheidungen und überwacht sowohl den manuellen Fahrbetrieb als
auch halb- oder vollautomatische Zugfahrten. Flexibilität entsteht, da es prinzipbedingt keine Teilung in Hand- und Automatikbereiche gibt. So wird der PC zum Spielpartner ohne Programmierung von detaillierten Ablaufsteuerungen, Fahrplänen, Schrittketten oder Makrosprachen.
Modest4W 2 Das Programm Modest vereint unter seiner Oberfläche einen Programmteil zur Eingabe und Verwaltung der Anlagedaten und einen Programmteil zur Steuerung. Diese ist an die Gleisanzeige bei Gleisbild- bzw. Relaisstellwerken der Bahn angelehnt. Dennoch sind nur einfache Schaltdecoder für die Weichen und Signale sowie Lokdecoder und eine Digitalzentrale erforderlich. Als Digitalsystem kann auch eine preiswerte Einsteigerlösung ohne Rückmeldemöglichkeit wie das Compact von Lenz eingesetzt werden. Man kann das Programm auch offline, also ohne Anschluss an eine Anlage, benutzen um beispielsweise den Modellbahnbetrieb in einer selbstgewählten Modellzeit zu simulieren oder Fahrpläne auf Tauglichkeit zu überprüfen.
Die kleine Eisenbahn (DKE) DKE erlaubt eine grafische Stellwerksfunktion für Selectrix-Steuerungen, die sich schnell einrichten lässt. Weichen und Signale schaltet man per Mausklick einzeln oder als Fahrstraße. Eine StartZieltasten-Funktion ist in der kleinen Eisenbahn nicht enthalten. Ist eine Blockstellensteuerung über Diodenhalteabschnitte eingerichtet, können die Züge per Hand in der gewünschten Geschwindigkeit „abgeschickt“ und durch Freischalten des Einfahrsignals Railware bietet assistentenähnliche Werkzeuge zur Einrichtung von Fahrstraßen. Neben räumlichen Soundeffekten und vielseitigen Automatisierungsmöglichkeiten wie Fahrplanbetrieb kann Railware Großanlagen über ein Netzwerk mit mehreren Rechnern steuern.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
z.B. vor einem Bahnhof wieder übernommen werden. DKE erlaubt in begrenztem Umfang Automatikbetrieb. Züge können über Fahrregler auf dem Monitor oder über externe Regler ferngesteuert werden.
DSMBS 2003 6.0 Digisoft-MBS ist ein universelles Programm, das sich stark am Vorbild orientiert. Der Modellbahner muss sich weder mit dem Programmieren noch mit einer Programmiersprache auseinander setzen. Es bietet eine Loksteuerung, schaltet einzelne Weichen und Signale und kann komplette Fahrstraßen abrufen. Auch Teil-, Voll- oder Fahrplan-Automatik ist möglich. Dabei kann der Modellbahnbetrieb nach und nach mit den gewünschten Eigenschaften ausgestattet werden. Einige Beispiele für modellbahn- bzw. vorbildtypische Funktionen sind: automatischer Selbstblock, Schattenbahnhofssteuerung mit Zugleitsystem nach Zugnummern oder -gattungen und automatische Zugüberholung.
MBControl 2003 MBControl 2003 ist eine abgespeckte Version von DSMBS 2003, mit der im Wesentlichen die Standard-Bedienkomponenten (Loksteuerung, Stellpulte) eines Digitalsystems ersetzt werden.
WinDigital X Mit WinDigital X können die Züge manuell mittels Computer gefahren und die Weichen und Signale geschaltet werden. Genauso gut kann WinDigital X aber auch die vollautomatische Steuerung einer Anlage übernehmen oder aber den Kombibetrieb von halbautomatischer und manueller Steuerung ermöglichen. Neben der in WinDigital 8.5 eingeführten Erstellung von dreidimensionalen Gleisbildern wird mit dem neuen Train-Acoustic-Sound-System (TASS) erstmals eine Raumklang-Technologie angeboten. TASS bietet derzeit ca. 160 Klänge, wobei verschiedene Geräusche gleichzeitig in verschiedenen räumlichen Zuordnungen erklingen. Die Prozess-Ablauf-Programmiersprache PAPS ist das Fahrplansystem von WinDigital X. Dabei handelt es sich um eine vielfältig einsetzbare Makrosprache. Mit PAPS lassen sich Betriebsabläufe frei definieren. Dabei sind zeit- und ereignisgesteuerte Fahrpläne möglich. 101
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Der linke rote Balken beherbergt die Hauptnavigation der CD-ROM MIBA extra 4: Jede Schaltfläche repräsentiert eine gleichnamige Rubrik an Programmen. Aus der Liste in Bildschirmmitte kann ein Programm ausgewählt werden, dessen Details dann rechts daneben angezeigt werden. Hier ist es der exklusiv für diese BegleitCD-ROM bereitgestellte „3D Eisenbahnplaner 5.0 professional“ von Franzis. ew ä
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Ist eine Neuinstallation der MIBAExtra-CD erforderlich oder sollte wider Erwarten bei der Installation ein Fehler auftreten, so können Sie die Installation durch Aufruf des Programmes EXTINST.EXE im Verzeichnis EXTRA der CD erneut vornehmen. Trotz aller Sorgfalt und vieler Tests der Programmautoren kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass einige Programme unter bestimmten Bedingungen nicht wie beabsichtigt ordnungsgemäß funktionieren. Dies können letztendlich weder die MIBA noch die Programmautoren garantieren. Bei Problemen mit dem MIBA-Archiv oder dem Inhaltsverzeichnis der MIBAExtra-CD wenden Sie sich bitte per EMail an
[email protected] oder telefonisch an die Redaktion. Bei Problemen mit der Software auf der CD wenden Sie sich bitte direkt an die jeweiligen Pro-
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ie meisten PCs unterstützen den Autostart einer CD – dann meldet sich wenige Augenblicke nach dem Einlegen der MIBA-Extra-CD die Installationsroutine. Andernfalls müssen Sie die Datei START.EXE im Hauptverzeichnis der CD manuell starten. Den Hinweis, dass Sie MIBA extra 4 installieren müssen, quittieren Sie bitte mit „Ja“. Nach der Auswahl des gewünschten Installationsverzeichnisses und Betätigen der „Installieren“-Schaltfläche werden die erforderlichen Dateien kopiert. Die eigentlichen Anwendungen verbleiben jedoch auf der CD. Eine entsprechende Meldung zeigt das Ende des Installationsvorgangs an.
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Shareware, Freeware, Demo-Programme und mehr
MIBA extra 4 you „Same procedure as every year“: Bei vielen Programmautoren ist es schon Routine, dass sie um Freigabe ihrer Programme für die Begleit-CD-ROM von „Modellbahn digital“ gebeten werden. Gar nicht „gleich wie jedes Jahr“ ist aber das, was sich auf der CD befindet – getreu dem Motto „schöner, schneller, besser“ wurden bekannte Programme verbessert und neue Versionen erschaffen. Wie in den letzten Jahren hat das MIBA-Team aus der inzwischen riesigen Auswahl einen unterhaltsamen und nützlichen Software-Cocktail zusammengestellt. grammautoren. Die Kontaktadressen finden sich im Inhaltsverzeichnis zur CD und in der Übersicht auf S. 108 in diesem Beitrag.
Helferlein Manche Programme oder Dateien auf der CD benötigen Hilfsapplikationen zum korrekten Funktionieren, um angezeigt oder „entpackt“ werden zu können. Die dafür erforderlichen Programme sind auf den meisten Windows-PCs ohnehin verfügbar: Der Acrobat Reader dient zum Anzeigen von PDF-Dokumenten und wird auch bei den digitalen MIBA-Jahrbüchern eingesetzt. Auf der Extra-CD findet sich im Verzeichnis ACROBAT die Version 5.0.5 des Acrobat Readers, welche durch Aufruf der darin befindlichen SETUP.EXE installiert wird. Das zum Anzeigen der Windows-Hil-
feseiten verwendete Tool und ein Internet-Explorer sind auf nahezu allen PCs vorhanden. Beide Applikationen werden zum Anzeigen der Dokumentation zu einigen Programmen benötigt. Um auf der erneut randvollen CD möglichst viel unterbringen zu können, sind ein Großteil der Dateien als so genannte ZIP-Archive gepackt. Das Entpacken übernehmen Programme wie zum Beispiel Winzip (http://www.winzip.de). Beim Anwählen einer Datei mit Endung .ZIP wird ein solcher „Entpacker“ automatisch gestartet und zeigt die in der ZIP-Datei enthaltenen Dateien an. Diese können dann beliebig kopiert und – je nach Version – direkt aus der ZIP-Datei installiert werden.
MIBA extra 4 Nach dem Starten der CD-ROM wird die Begrüßungsseite zusammen mit der in 105
allen Ansichten vorhandenen Navigationsleiste angezeigt. Die Navigationsleiste beherbergt Schaltflächen zum Aufrufen der jeweiligen Rubrik. Wird eine solche Schaltfläche per Maus angeklickt, öffnet sich die zugehörige Liste der Programmpakete der gewählten Rubrik in Bildschirmmitte. Am rechten Rand werden die Details des jeweils angeklickten Programms angezeigt. Die Auswahl kann per Maus oder mit den Pfeiltasten bewegt werden. Das Detailfenster zeigt eine kurze Beschreibung des jeweiligen Programms sowie Kontaktinformationen zu Programmautor und/oder Vertriebspartner. Sofern eine Internet-Adresse bekannt ist, verbirgt sich diese hinter dem stilisierten Globus als Link auf die zugehörige Web-Site. Entsprechend bietet der stilisierte Briefumschlag Kontakt per E-Mail-Formular – falls ein entsprechendes Email-Programm auf Ihrem Rechner installiert ist. Im Anschluss an die Kontaktinformationen werden die zum Programmpaket gehörenden Dateien aufgelistet. Häufig ist dies eine ausführbare Datei, die das Entpacken und Installieren übernimmt. Daneben werden Installationsanweisungen, Hilfetexte oder die Programmdokumentation angeboten.
Gleisplanung Schon vielfach wurde in der MIBA über die Möglichkeiten der computergestützten Erstellung von Gleisplänen berichtet. Exklusiv für diese MIBA-CD hat uns der Franzis-Verlag eine voll funktionsfähige Testversion des „3D Eisenbahnplaner 5.0 professional“ zur Verfügung gestellt. Mit dabei ist auch die neue Version 6.0 von WinRail, Freunde des Apple-Macintosh werden sich über den „RailModeller“ zur Erstellung ihrer Gleispläne freuen.
Steuerung Offenbar avanciert die Steuerung des Modellbahnbetriebs per Computer zu den Hauptanwendungsgebieten für den Modellbahner-PC. Entsprechend breit ist auch auf dieser CD-Ausgabe wieder das Softwareangebot. Die „Klassiker“ sind durchweg mit neuen Versionen vertreten und eine Reihe von Newcomern kämpft mit spezifischen Fähigkeiten oder verbesserten Funktionen um die Gunst der Anwender. Zunehmend Beachtung findet die Gestaltung und Bedienung von Gleisbildstellpulten auf dem Computerschirm: 106
Software auf der CD-ROM „Modellbahn digital 4“ Betriebsprogramme Richard Gratias
Minirail
Datenbanken Andreas Pothe Software modellplan GbR Andreas Pothe Software Michael Hermann Ursula Zander
AP-Modellauto Collection-DEMO Eisenbahn98 MODELLplus Modellverwaltung
LokTerminal Animation 1.05 MIBA-Extra Modellbahn digital 1 MIBA-Extra Modellbahn digital 2 MIBA-Extra Modellbahn digital 3 MIBA-Gesamtinhaltsverzeichnis 2.0
Eisenbahnplaner 5.0 professional GBS 1.0 RailModeller Railroad-Professional Raily 4.0 für Windows WinRail 6 WinTrack 6.0 XTrkCad 3.1.1
AP-Wagen Gleiswahl-Rechner TrainProgrammer WiniPro2
Dokumentation hke gmbh VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, MIBA-Verlag VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, MIBA Verlag VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, MIBA Verlag VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH, MIBA Verlag
Gleisplanungsprogramme Franzis Verlag GmbH Josef Dusch MacRailSoft Rodrigo Supper Enigon-Software Gunnar Blumert Ing.-Büro Schneider Sillub Technology, Dave Bullis Hilfsprogramme Andreas Pothe Software Rodrigo Supper Freiwald Software Green Gate Software
MM & MM Bildschirmschoner Akku-Triebwagen der Epoche 3 Hans-Martin Hebsaker Elektrotriebwagen der Epoche 3 Hans-Martin Hebsaker Elektrotriebwagen der Epoche 4 Hans-Martin Hebsaker Fahrzeuge aus Belgien Hans-Martin Hebsaker Fahrzeuge aus Italien Hans-Martin Hebsaker
Während manche eingeführte Software diese Funktion mit einer selbst kreierten Darstellung realisiert, gibt es mittlerweile Steuerungsprogramme, welche die Bedienung eines klassischen Spurplan-Drucktasten-Stellwerkes auf dem PC nachbilden – so zum Beispiel PCTreinControl. Erwähnt werden muss die neue Version von DDL, einer Steuerungssoftware (und mehr) unter Linux. Sie basiert auf einem eigenen Protokoll, dem Simple Railroad Command Protocol (SRCP), ist netzwerkfähig und bietet einen Multiprotokollbetrieb von Märklin-
Motorola und DCC nach NMRA-Norm auf demselben Gleis an. Beschreibungen und Erweiterungen finden sich unter http://www.der-moba.de/Digital.
Software-Zentralen Auch diese Rubrik bietet interessanten Zuwachs in Form von zwei neuen Programmversionen: TWMDCC2 von Lars Lundgren und LOKLAP von Dr. Michael König, welche schon aus MIBA-Veröffentlichungen zum Thema Digital bekannt ist. Beide Programme erzeugen die Digitalsignale für die Anlage im PC MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Fahrzeuge aus Spanien Königlich Württ. Staatseisenb., Epoche 1 MM Eisenbahn-Bildschirmschoner NEK Schmalspurfahrzeuge aus der Schweiz Verbrennungstriebwagen der Epoche 3
LOK LOKLAP TMWDCC TMWDCC2
Hans-Martin Hebsaker Hans-Martin Hebsaker Martin Meyer Nikolaus Mohr Hans-Martin Hebsaker Hans-Martin Hebsaker
Software-Zentralen Dr. M. Michael König Dr. M. Michael König Lars Lundgren Lars Lundgren
Spiel & Unterhaltung 125 Jahre Trambahn München Hans-Martin Hebsaker Add-ons für den MS-Train Simulator Michael Barthels BAHN Jan Bochmann EEEC Screensaver Jens Lange LocSim 7.7 Dr. Hansjürg Rohrer, HTI Biel Railway32 Mark Goodspeed Stellwerk Altona Gunnar Blumert Stellwerk Bremen Gunnar Blumert Stellwerk Hannover Gunnar Blumert Stellwerk Kempten Gunnar Blumert Stellwerk Köln-Deutz Gunnar Blumert Stellwerk Neumünster Gunnar Blumert Traffic Bildschirmschoner Szabon Zoltan U.S. Railroad Map for Windows Railway Station Productions LLC Zusi - Der Zugsimulator Carsten Hölscher
DDL Digibahn LokManager 1.16 MODEST MpC PCTreinControl ProTrak Railware 4.05 STEUERNplus Switch-Com TrainController TrainMonitor Win-Digipet 8 WinDigital X Wintrain 4.1
Steuerungsprogramme Torsten Vogt Joachim Baumann hke gmbh Uwe Steinborn Gahler + Ringstmeier Ronald Helder ProTrak Railware, Andrea Hinz Michael Hermann modellplan GbR Freiwald Software Freiwald Software modellplan GbR Abbink Software Entwicklung Willi Schwickardi
und bieten den Anschluss spezieller Steuergeräte über eine zusätzliche Hardware. So ist ein Mehrbenutzerbetrieb möglich, ohne dass sich alle „Lokführer“ um eine Tastatur streiten.
Betriebsprogramme Aus Platzgründen auf der Extra-4-CDROM ist in dieser Rubrik nur das Programm MiniRail des Kanadiers Richard Gratias vertreten. Interessenten der „Klassiker“ finden die Adressen der Programmanbieter in den letztjährigen Ausgaben von MIBA-Extra „ModellMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
bahn digital“ (siehe unten bei „Dokumentation“).
Hilfsprogramme In dieser gegenüber den letzten MIBAExtra-CDs verkleinerten Rubrik finden sich ein Programm zum Berechnen bzw. Rekonstruieren der Wagennummern von Personen- und Güterwagen sowie der so genannte Gleiswahl-Rechner. Letzterer hilft beim maßgenauen Schließen einer Gleislücke mittels fertig konfektionierter Gleise. Aktuelle Versionen der Programme TrainProgram-
mer und WiniPro2 zum Programmieren von Lokdecodern per Computer ergänzen diese Rubrik.
Datenbanken Hier kommen die Jäger und Sammler unter den Modellbahnern zum Zuge: Das Ordnen und Verwalten der Modellbahnsammlung wird mit den hier angebotenen Programmen komfortabel unterstützt. Individuelle Reports, auf Wunsch bebildert, sorgen für übersichtliche Wunsch- und Inventarlisten.
Dokumentation Genau genommen trifft die Bezeichnung dieser Rubrik nicht auf alle Inhalte zu, findet man hier doch neben den drei ersten Ausgaben von MIBA-Extra „Modellbahn digital“ als PDF-Dokumente auch die aktuelle Version des MIBA-Gesamtinhaltsverzeichnisses von 1948 bis einschließlich 2002. Passend zum Bericht über das LokTerminal von HKE in MIBA 7/2003 gibt es hier einen animierten Simulator des Gerätes – um vorab schon mal „üben“ zu können.
Spiel + Unterhaltung Neben den bekannten Bildschirmschonern (insbesondere „Traffic“), zum Teil mit neuen Fahrzeugen und umfangreichen zusätzlichen Fahrzeugbibliotheken finden sich hier auch eine ganze Reihe von Stellwerkssimulationen und Add-Ons für den MS-TrainSimulator. Neu ist „U.S. Railroad Map for Windows“, welches die Eisenbahnlinien der USA auf einfachen Karten darstellt. Diese Kartenskizzen können stark vergrößert werden: Der Betrachter kann sich in das Eisenbahnnetz eines Bundesstaates, eines Ballungsraumes oder einer Großstadt „hineinzoomen“. Neben der rein geografischen Information finden sich noch Angaben zu Geschichte und Betrieb inklusive Angaben über die Verkehrsdichte.
MM & MM Schoner Für den Kult-Bildschirmschoner von Frank und Martin Meyer wird wieder eine Kollektion an zusätzlichen Fahrzeugen angeboten. Hervorzuheben sind hier die umfangreiche Sammlung von Hans-Martin Hebsacker und die fast fotorealistisch wirkenden Fahrzeuge von Nikolaus Mohr. Bernd Schneider/Axel Nehring 107
Liste der Programm-Autoren Abbink Software Entwicklung Lauerstr. 42 D-41812 Erkelenz www.abbinksoftware.de
[email protected] +49 2432 908333 +49 2432 908334
Andreas Pothe Software Vogelbeerweg 14 D-31787 Hameln www.modellbahnverwaltung.de/
[email protected]
Carsten Hölscher Bohlweg 69 D-38100 Braunschweig www.zusi.de/
[email protected]
Dr. Hansjürg Rohrer, HTI Biel Quellgasse 21 CH-2500 Biel www.locsim.ch/
[email protected]
Dr. M. Michael König Antoniter Weg 11 D-65843 Sulzbach/Ts. www.drkoenig.de/digital/
[email protected]
Enigon-Software Ursprungstr. 103 CH-3053 Münchenbuchsee www.enigon.com/products/ raily/html/g/index.htm
[email protected] +41 31 862 04 05
Green.Gate Software Birkenweg 19 D-56739 Rodenbach www.green-gate.de
[email protected] +49 26 84 97 93 01 Gunnar Blumert Hochdonner Chaussee 16 D-25712 Burg/Dithmarschen www.blumert.de
[email protected] Hans-Martin Hebsaker Therese-Giehse-Allee 21 D-81739 München mitglied.lycos.de/hebsaker/
[email protected] hke gmbh Voggenberg 11 A-5101 Bergheim, Österreich www.hkegmbh.com
[email protected] +43 662 458117 +43 662 821991 Ing.-Büro Schneider Kettelerstr. 2 D-73054 Eislingen www.wintrack.de
[email protected] 07161/83813 Jan Bochmann PF 32 02 53 D-01014 Dresden www.jbss.de/
[email protected] Jens Lange www.lange-jens.de/
[email protected]
Franzis Verlag GmbH Gruber Straße 46a D-85585 Poing www.franzis.de/
[email protected]
Joachim Baumann Katharinenweg 10 D-72135 Dettenhausen www.digibahn.de/
[email protected]
Freiwald Software Lerchenstraße 63 D-85635 Höhenkirchen www.freiwald.com
[email protected]
Josef Dusch Gemeinderiet 28 D-87463 Dietmannsried www.dusch-modellbahn.de
[email protected] +49 8374 7386
Gahler + Ringstmeier Gabelsberger Str. 2a D-44652 Herne www.gahler.de
[email protected] +49 2325 30382
Lars Lundgren Tillorp, Kalvhagen S-59051 Vikingstad www.geocities.com/tillorp/ tmwdcc.html
[email protected]
108
MacRailSoft Zaubzerstrasse 37 D-81677 München www.railmodeller.de/
[email protected]
Richard Gratias Box 36 Kinistino, Sk. Canada, S0J 1H0 www.minirail.com/
[email protected]
Mark Goodspeed www.railway32.net/
[email protected]
Rodrigo Supper Rathausplatz 13 D-85748 Garching Martin Meyer www.rodrigo-supper.de/ home.t-online.de/home/ MMMeySoftware/ er/homepage.htm
[email protected] [email protected] MIBA Verlag VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH Senefelderstr. 11 D-90409 Nürnberg www.miba.de
[email protected] +49 911 51965-0 Michael Barthels www.mikemad.de/
[email protected] Michael Hermann Haaggasse 9 D-97794 Rieneck hermann-rieneck.bei.t-online.de/
[email protected] modellplan GbR Reussensteinweg 4 D-73037 Göppingen www.modellplan.de
[email protected] +49 7161 816062 Nikolaus Mohr Alte Bundesstraße 2 D-79194 Gundelfingen www.nimoweb.de/
[email protected] 0179 2529394 ProTrak www.protrak.cc/
[email protected] Railware Andrea Hinz Am Rübenberg 6 D-66701 Beckingen www.railware.com/
[email protected] Railway Station Productions LLC www.railwaystation.com/
[email protected]
Ronald Helder Prinsenweer 44 NL-3363 JK Sliedrecht home.planet.nl/~rheld/
[email protected]
Sillub Technology Dave Bullis 416 Avondale Ave. Ottawa ON K2A 0S3 Canada www.sillub.com
[email protected]
Szabon Zoltan www.fsz.bme.hu/traffic/ indexe.htm
[email protected]
Torsten Vogt www.der-moba.de/Digital/
[email protected]
Ursula Zander Karl-Arnold-Str. 83 D-52511 Geilenkirchen www.modellverwaltung.de
[email protected] +49 2451 5020 +49 2451 3456
Uwe Steinborn Altenhofer Str. 9 D-13055 Berlin people.freenet.de/modest/
[email protected]
Willi Schwickardi Holsteiner Weg 39 D-33178 Borchen www.wintrain.de
[email protected]
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
SOFTWARE
3D Eisenbahnplaner 5.0 professional
DreiraumDimensionen Modellbahner, die vor Planung und Bau einer Anlage stehen, können inzwischen auf zahlreiche digitale Helferlein zurückgreifen. Zu diesen gehören auch diverse Gleisplanprogramme, von denen in der MIBA schon mehrfach die Rede war. Neuerdings bieten diese nicht nur die Möglichkeit der „flachen“ zweidimensionalen Darstellung, sondern erlauben es, die geplante Traumanlage auch perspektivisch und räumlich, also in drei Dimensionen zu betrachten. Aktuelles Beispiel für eine solche Software ist der „3D Eisenbahnplaner 5.0 professional“ von Franzis, der in einer voll funktionsfähigen Textversion auch auf der BegleitCD-ROM dieser Modellbahn-digital-Ausgabe vertreten ist.
D
ie Installation der Software gestaltet sich problemlos und folgt den von Windows gewohnten Routinen. Die konkrete Planung beginnt dann – wie das bei anderen Programmen auch üblich ist – mit Auswahl des Herstellers, der Spurweite und des zu verwendenden Gleissystems. Nach Eingabe der „Plattengröße“ kann es losgehen: Aus den mitgelieferten Bibliotheken – alle gängigen Gleissysteme sind vorhanden – können gerade und gebogene Gleise, Weichen und Kreuzungen sowie Objekte zur Ausschmückung des Anlagenplans ausgewählt werden. Für Letzteres stehen rund 1500 vorgefertigte 3DObjekte zur Verfügung.
Ausschmückung Nach dem Erstellen der Gleisanlagen oder auch parallel dazu kann die „Dekoration“ des Gleisplans erfolgen. Für die Landschaftsgestaltung stehen verschiedene Texturen, die Gras- und Getreideflächen oder andere Erdoberflächen simulieren, sowie eine große Auswahl an Bäumen zur Verfügung. Vorgefertigte Bahnhöfe und Bahnsteige, Wohn- und Industriegebäude, Autos, Straßenschilder, Zäune und viele weitere 3D-Elemente können eingebunden werden. Eine (eher optische) Besonderheit sind einige animierte Objekte: Zur Auswahl stehen ein frei fliegender Heißluftballon sowie altertümliche Windmühlen und moderne Windkraftanlagen. Alle Objekte sind übersichtlich in Ru110
briken zusammengefasst und werden von dort mittels „drag and drop“ in den Anlagenplan übernommen. Natürlich können die Objekte beliebig gedreht werden – mit allen Konsequenzen für die perspektivische 3D-Ansicht. Die „verlegten“ Gleisanlagen können mit Oberleitungen und Weichensignalen aufgewertet werden. Die Platzierung der Oberleitungsmasten erfordert etwas Augenmaß, da sich diese nicht automatisch am Gleisverlauf ausrichten, sondern mittels der Funktion „Objektrotation“ passend gedreht werden müssen. Schienenfahrzeuge, die ebenfalls aus der Bibliothek gewählt und auf die Anlage gezogen werden, „gleisen“ sich dagegen selbsttätig auf. Anschließend können die Fahrzeuge entlang des Gleisverlaufes verschoben werden.
Ansichtssache Früher oder später kommt unweigerlich der Moment, in dem der Modellbahner sein in der Planung befindliches „Objekt der Begierde“ räumlich betrachten will. In der Regel wird es darum gehen, die dreidimensionale Wirkung von Gleisverlauf, Modelllandschaft und Gebäudeplatzierung im Groben zu überprüfen. Denn eines muss klar sein: Für die komplett durchgestaltete Erstellung einer virtuellen Anlage auf dem Computer ist fast so viel Zeit erforderlich wie für den echten Anlagenbau – das gilt für jede Planungssoftware.
Der „3D Eisenbahnplaner 5.0 professional“ ermöglicht es, die Anlage aus verschiedenen Blickwinkeln – sprich Kamerapositionen – zu betrachten. Es lassen sich beliebig viele Kameras platzieren und per Menü oder mittels des Scroll-Rades der Maus abrufen. Der Platzierung sind dabei keine Grenzen gesetzt: Die Kameras können auf der Anlage, im „freien Raum“ oder auch in und auf Objekten angebracht werden. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel Führerstandsmitfahrten über die geplante Anlage durchführen. Mit gedrückter Maustaste lässt sich die „Kamera“ horizontal oder vertikal schwenken und in ihrer Neigung verändern – je nach gewählter Menüoption. So sind 360°-Schwenks problemlos möglich. Jede Ansicht kann natürlich über die Zwischenablage in andere Programme übernommen oder gespeichert werden. Zwei spezielle Features der Software sollen nicht verschwiegen werden. Mit einer integrierten Filmfunktion lassen sich Zugfahrten durch die virtuelle Landschaft ebenso „mitschneiden“ und in gängigen Formaten abspeichern wie die schon erwähnten Führerstandsmitfahrten. Mit einem dafür geeigneten Programm ist eine Nachbearbeitung oder ein Schneiden dieser Videos möglich. Interessant ist auch die Option, verschiedene Beleuchtungseinrichtungen im Anlagenraum zu platzieren und der Anlage im bewussten Spiel aus Licht und Schatten mehr Tiefe und ein realistischeres Aussehen zu geben. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Die MIBA-Tryout-Version Die Testversion des „3D Eisenbahnplaners 5.0 professional“ ist voll funktionsfähig – mit einer verständlichen Einschränkung: Das Speichern der einzelnen Planungsprojekte ist maximal fünf Mal möglich – unabhängig vom verwendeten Dateinamen. Das Verwenden eines anderen Dateinamens beim vierten Speichern funktioniert ebensowenig wie das Überschreiben der Dateibezeichnung. Öffnen und weiter bearbeiten lassen sich die Projekte aber auch danach noch beliebig oft. Für alle MIBA-Leser hat der FranzisVerlag ein exklusives Angebot: Direkt über die Web-Site www.franzis.de kann die Vollversion des Planers zum Sonderpreis von € 20,– inklusive Versandkosten bestellt werden. Dr. Bernd Schneider
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
Zu den Extras, die der „3D Eisenbahnplaner 5.0 professional“ zu bieten hat, gehört eine Führerstandsmitfahrt über die virtuelle Anlage auf einem der angebotenen Fahrzeuge.
Eher konventionell, aber sehr nützlich ist dagegen die Möglichkeit, die mit der Planungssoftware konstruierte Anlage räumlich betrachten zu können.
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INTERNET
Wer Tipps und Tricks zum Decodereinbau sucht, findet im Internet (mit etwas Glück und Suchkondition) zu fast jeder Frage auch eine Antwort. Claus Köhler (www.koehler-modellbahn.de, links) gibt sein Wissen über den konkreten Einbau von Decodern weiter, während Reinhard Müller (www.dcc-mueller.de) mit einer umfang- und datenreichen Decoderliste glänzt.
Installation, Programmierung, Optimierung
Decodertipps aus dem Internet Das World Wide Web – kurz WWW – als erfolgreichster Internet-Dienst ist eine fast unendliche Fundgrube für Informationen aller Art. Bernd Schneider – MIBA-Webmaster und, wie es der Zufall will, auch Digital-Modellbahner – hat „einen Zug durch die Gemeinde" unternommen und Homepages mit Tipps und Tricks zu Einbau, Programmierung und Optimierung von Lokdecodern zusammengestellt.
DCC-Decoderübersicht http://www.dcc-mueller.de/
Reinhard Müller ist aktives Mitglied des „Freundeskreises Europäischer Modellbahner“ (Fremo) und bietet auf seinen Seiten eine Fülle an Informationen: Angefangen von einer Marktübersicht über DCC-Decoder mit getrennten Tabellen für Standard-, Großbahn- und Spezialdecoder sowie einer Übersicht über „veraltete“ Decodertypen (wertvolles Nachschlagewerk!) bis hin zu Einbautipps für Decoder. Dazu gehören auch Referenzen in der Art „Wer hat welchen Decoder erfolgreich in welche Lok eingebaut?“ mit einem Bericht der „Erlebnisse“ beim Einbau.
dereinbau auf. Zu den Punkten der Checkliste gehören (generische) Decoderauswahl, für den Einbau erforderliche Werkzeuge, das Schaffen von Einbauraum in der Lok, die Überprüfung
Decoder-Einbau http://home.t-online.de/home/muehl.armin/ dcc/dcc7.htm
Der Fremo-Kollege Armin Mühl wartet auf seinen Seiten unter anderem mit einer hilfreichen Checkliste zum Deco112
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
der Lok vor dem Decodereinbau, der eigentliche Einbau des Decoders, erste Fahrversuche mit Decoder sowie die Programmierung des Lokdecoders.
met. Alle Einbauprojekte sind nach den verwendeten Decoderformaten in DCC, Motorola und Selectrix unterteilt. Die Einbauten werden mit gut nachvollziehbaren und bebilderten Schritt-fürSchritt-Anleitungen illustriert.
für den PIC sowie weitere Bezugsquellen für die Bauteile.
Einbauten en masse http://www.koehler-modellbahn.de/
Decoder-Tester Die Umbauberichte von Claus Köhler beziehen sich auf konkrete Fahrzeuge und werden in Wort und Bild dargestellt. Oft wird neben der Digitalisierung auch ein Motor- und/oder Getriebeumbau vorgenommen. Hilfreich sind das Fazit und Tipps zur Programmierung des jeweiligen Lokdecoders.
http://home.neo.rr.com/mrwithdcc/ dtester.html
Die Seiten von Don Crano widmen sich verschiedenen Belangen des digitalen Modellbahnbetriebs. Neben den umfangreichen Linklisten fällt insbesondere sein Bauplan für einen einfachen Decodertester auf. So kann vor dem Einbau – oder im Fehlerfall – überprüft werden, ob der Decoder (noch) korrekt funktioniert. Der Decodertester besteht aus einigen Leuchtdioden und Widerständen und wird direkt an den „Digital-Bus“ bzw. die beiden Fahrschienen angeschlossen. Der zu testende Decoder kann dann – je nach Ausführung – in die Standardschnittstelle gesteckt oder über Klemmen angeschlossen werden.
Selbstbau 1
Selbstbau 2 http://ourworld.compuserve.com/ homepages/deano32/railroad.htm
Einen klassischen Platinendecoder mit den Maßen 17,8 x 8,9 x 5,6 mm, der auch in N-Fahrzeugen einsetzbar ist, entwickelte Dean Probst. Auf seiner Homepage findet sich der Schaltplan, das Platinenlayout sowie das Programm für den PIC.
http://www.fremo.utwente.nl/ selfmade_decoder/
DCC, Motorola, Selectrix http://www.hp-pfeiffer.de
Hans-Peter Pfeiffer verfügt über einen recht umfangreichen Internetauftritt. Breiten Raum nimmt dabei das Thema „Digitalbetrieb“ ein. Eine eigene Rubrik ist den Lokdecoder-Einbauten gewid-
Georg Ziegler hat einen besonderen Decoder entworfen, der ohne Platine auskommt und quasi fliegend zusammengelötet wird. So lassen sich wahlweise – wie gezeigt – sehr kompakte, fast würfelförmige Decoder herstellen oder auch individuell auf die Räumlichkeiten einer Lok zugeschnittene, „verteilte" Decoder anfertigen. Auf der Homepage finden sich Bilder verschiedener Bauformen, Schaltpläne und Programme
„Aktuator“ http://www.geocities.com/CapeCanaveral/ 7706/actuator.html
Über Anwendungen des so genannten „Memory-Drahtes“ wurde in der MIBA schon häufiger berichtet. Lars Lundgren fügt den Anwendungen auf seiner Homepage eine weitere hinzu: Angeschlossen an den Funktionsausgang MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 4
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weitere Sonderfunktionen wollen ebenso realisiert sein wie eine ausreichende Stromversorgung des Motors. This Manhart gibt Einbautipps mit Schaltplänen und illustriert Besonderheiten mit Fotos. Zu diesen Besonderheiten gehört auch die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Geräuschdecodern und deren Anschluss und Einbau für eine pleuelsynchrone Geräuscherzeugung.
Umbau und Selbstbau http://www.drkoenig.de
eines Lok- oder Funktionsdecoders können einfache Bewegungsabläufe realisiert werden: das Öffnen und Schließen von Türen und Fenstern, Pantographen-Bewegungen oder die Fernbedienung von Fahrzeugkupplungen sind einige der Ideen – der Schaltplan findet sich auf seiner Site.
Wenn es um Decoderselbst- oder -umbau geht, darf der Hinweis auf die Seiten von Dr. Michael König nicht fehlen, denn seine Erweiterungen von MärklinDelta-Decodern zählen zu den Klassikern schlechthin. Auf seiner umfänglichen Digital-Site finden sich neben Umbauanleitungen auch Tipps für den Einbau der Decoder in Märklin-Fahrzeuge sowie Motorumbauten und Umbauten von Gleich- auf Wechselstrom.
Brandstrup und Svend Jensen vor. Die Decoder unterscheiden sich in Größe und Bauweise und werden mit Schaltplänen, Platinenlayouts, Programmen und Tipps präsentiert.
Selectrix-Decodereinbau http://www.deserno-bahn.de/
Auf der schön gestalteten Website von Heiko Deserno finden sich über 20 bebilderte Anleitungen zum Einbau von Selectrix-Lokdecodern in N-Lokomotiven. Die Einbauten sind mit vielen Fotos und kurzen, aber informativen Texten beschrieben. Typischerweise gelten die Hinweise auch für andere Fahrzeuge gleichen Typs oder lassen sich auf die Fahrzeuge ähnlicher Bauart übertragen. So wird eine breite Palette an Fahrzeugen abgedeckt.
Decoder in LGB http://www.beathis.ch/lgb/20471/20471.html
Obwohl in den Fahrzeugen der größeren Spurweiten reichlich Platz für einen Decoder ist, ist deren Einbau unter Umständen trotzdem „nicht ohne“: Beleuchtungen, Geräusch und vielleicht
Motorola-Decoder http://www.frederiksson.dk/indexeng.html
Frankie Frederiksson stellt unter anderem die Selbstbaudecoder von Bo
Web-Ring zu DCC http://n.webring.com/wrman? ring=modelrailroading&addsite
Ein Web-Ring ist ein Zusammenschluss von Web-Sites mit Inhalten einer bestimmten Thematik – in diesem Fall ist es das Thema „Digital im DCC-Format“. Ausgehend von einer Site, die zu diesem Ring gehört, können die anderen durch simples Springen von einer Website zur nächsten entlang des „Ringes“ besucht werden. Ein Link zum WebRing und Hinweise auf Mailings und Ähnliches zum Thema Digital hat Stefan Bormann auf seiner Seite unter http://www.nordcom.net/stefan.bormann/dcc/etc/listen_d.html zusammengestellt. Dr. Bernd Schneider
[email protected] 114
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