Ausgabe 6 · Herbst 2005
B 8784 · Deutschland € 10,Österreich € 11,50 · Schweiz SFr 19,80 Italien, Spanien, Portugal (cont.) € 12,40 BeNeLux € 11,60 · Norwegen 120 NOK www.miba.de
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Systeme und Formate Marktübersicht Lok- und Funktionsdecoder CV-Programmer selbstgebaut Computer gesteuerte Anlagen Multifunktionaler Funkhandregler Neuheiten, Digitalpraxis und vieles mehr
ZUR SACHE
Bevor die digitale Fahrt losgeht, braucht man Instruktionen, quasi einen Fahrplan, der einen zum Ziel führt. Foto: rk
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Bis der Schienenbus über die komfortabel gesteuerte Anlage brummt, muss nicht erst der Kopf wegen der vielen zu ordnenden digitalen Informationen brummen, wenn das vorliegende MIBA-Extra als Kompass dient. Katja Raithel erstellte aus einem Motiv eines winzigen Dioramas, das Gerhard Peter in das Licht digitaler Ereignisse schob, und einem Schaltplan des LowCost-Digitalsystems von Jürgen Petsch das Titelbildkomposing.
it Etablierung digitaler Steuerungen sollte man annehmen, dass es dank der viel gepriesenen Normung und Kompatibilität leichter sei, sich für eins der großen Systeme zu entscheiden. Pustekuchen, denn Spezialisierungen wie RailCom, ABC und andere ortsabhängige Bremssysteme in der DCC-Welt machen die Wahl wieder zur Qual, zumindest wenn man diese ähnlich den Signalhalteabschnitten analog gesteuerter Modellbahnen nutzen möchte. Auch Zimo mischt da schon schon seit Jahren mit einem eigenen ortsabhängigen Bremssystem mit. Die Entscheidung für ein solches System schränkt zwangsläufig auch die Wahl der Lok-Decoder ein. Und wer schon digitalisiert hat und eines der ortsabhängigen Bremssysteme nutzen möchte, muss gezwungenermaßen aufrüsten – Mut zum Zweitdecoder! Oder schlägt hier die Stunde des updatefähigen Lokdecoders? Möglicherweise direkt via Internet?
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ie heißt es doch so schön? Viele Wege führen nach Rom! So kann man, wie die Modellbahner des MEC Waiblingen, Loks mit dem DCC-Format steuern, während über den Selectrix-Bus Weichen und Signale geschaltet und Gleisbesetztmeldungen abgefragt werden. Der PC verknüpft die beiden Systeme funktionell. Eine andere Lösung strebte Jürgen Petsch an: Er entwickelte für den flexiblen Gartenbahnbetrieb eine eigene und vor allem preiswerte Digitalsteuerung und stellt diese zum Nachbauen vor. Ein Weg zwischen den Welten
Insellösungen
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ie viel einfacher haben es die Modellbahnkollegen, die sich auf das reine Lokführerdasein beschränken und ihre Loks manuell auf die Reise schicken. Sie haben die freie Wahl und können zwischen schnurlosen oder kabelgebundenen Steuergeräten ebenso unabhängig wählen wie zwischen Lokdecodern – mit der kleinen Einschränkung des Digitalformats der jeweiligen Zentrale.
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uch die Anhänger des PC-gestützten Digitalbetriebs tun sich relativ leicht. Sie benötigen keine ortsgebundenen
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Bremsstrecken und Signalhalteabschnitte mit spezieller Hardware. Diese Aufgaben übernimmt der Kollege Computer. Wichtig ist, dass seine Sinne, sprich Sensoren und Besetztmelder, geschärft sind und die Decoder parat stehen um Befehle auszuführen.
der PC-Steuerung und dem analogen Fahrbetrieb ist die MpC-gesteuerte ZSchaltung. Wie man damit zum Zug kommt, zeigt das Modellbahnteam Köln am Beispiel der Semmeringbahn.
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m dem größer werdenden Funktionsumfang der Lokdecoder gerecht zu werden, haben wir die Marktübersicht der Lokdecoder neu gestaltet. Und wir haben die bisher ein Schattendasein führenden mobilen Funktionsdecoder in das Rampenlicht geschoben. Damit das Einstellen der Decoder unabhängig von Zentrale und PC machbar ist, stellen wir einen DCC-Programmer mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift Elektor vor. Gerhard Peter 3
MIBA-Verlag Senefelderstraße 11 D-90409 Nürnberg Tel. 09 11/5 19 65-0, Fax 09 11/5 19 65-40 www.miba.de, E-Mail
[email protected] Chefredakteur Martin Knaden (Durchwahl -33) Redaktion Gerhard Peter (Durchwahl -30) Lutz Kuhl (Durchwahl -31) Joachim Wegener (Durchwahl -32) Dr. Franz Rittig (Durchwahl -19) Ingrid Barsda (Techn. Herstellung, Durchwahl -12) Kerstin Gehrmann (Redaktionssekretariat, Durchwahl -24) Mitarbeiter dieser Ausgabe Rainer Fohler, Ralph Kappis, Torsten Nitz, Rolf Knipper, Dr. Bertold Langer, Benoit Bouchez, Guido Weckwerth, Jürgen Petsch, Rainer Ippen, Dr. Bernd Schneider
MIBA-Verlag gehört zur VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/53 48 10, Fax 0 81 41/5 34 81 33
In zunehmendem Maße grassiert das Digitalfieber auch unter den N-Bahnern. Komfortabler Fahrbetrieb dank lastabhängiger Motorregelung, keine schaltbaren Gleisabschnitte und weitere Pluspunte zeigt Torsten Nitz beim Bau seiner Anlage ab Seite 22. W 69 701
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Geschäftsführung Ulrich Hölscher, Ulrich Plöger
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Verlagsleitung Thomas Hilge
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Anzeigen Elke Albrecht (Anzeigenleitung, 0 81 41/5 34 81 15) Evelyn Freimann (Kleinanzeigen, Partner vom Fach, 0 81 41/5 34 81 19) z.Zt. gilt Anzeigen-Preisliste 54
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Um das Problem des digitalen Schaltens geht es in dem Erfahrungsbericht von Rolf Knipper über das „Switch Control“ von Uhlenbrock. Auf die Frage „Wie lassen sich Weichen und Signale übersichtlich bedienen?“ gibt der Beitrag eine mögliche Antwort … ab Seite 34.
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Für den flexiblen und sporadischen Gartenbahnbetrieb entwickelte Jürgen Petsch eine einfache wie auch preiswerte Digitalsteuerung, die wirklich nur mit zwei Kabeln auskommt. Wie man diese nachbauen kann, beschreibt er ab Seite 76.
Anfragen, Einsendungen, Veröffentlichungen Leseranfragen können wegen der Vielzahl der Einsendungen nicht individuell beantwortet werden; bei Allgemeininteresse erfolgt ggf. redaktionelle Behandlung oder Abdruck auf der Leserbriefseite. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Alle eingesandten Unterlagen sind mit Namen und Anschrift des Autors zu kennzeichnen. Die Honorierung erfolgt nach den Sätzen des Verlages. Die Abgeltung von Urheberrechten oder sonstigen Ansprüchen Dritter obliegt dem Einsender. Das bezahlte Honorar schließt eine künftige anderweitige Verwendung ein, auch in digitalen On- bzw. Offline-Produkten. Haftung Sämtliche Angaben (technische und sonstige Daten, Preise, Namen, Termine u.ä.) ohne Gewähr. Repro WaSo PrePrintService GmbH & Co KG, Düsseldorf Druck L.N. Schaffrath KG, Geldern
ISSN 0938-1775
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Unten: Sich eine Übersicht für den digitalen Einstieg zu verschaffen ist nicht einfach. Gerhard Peter zeigt in Illustrationen die Struktur der Systeme ausgehend von der Zentrale über die Datenbusse ab Seite 6.
Oben: Manchmal ist es schon praktisch, wenn man unabhängig vom PC oder Digitalsystem komfortabel die Configuration Variable der DCC-Decoder einstellen kann. Benoît Bouchez beschreibt seinen DCC-Programmer als Bauprojekt ab Seite 63.
ZUR SACHE Insellösungen
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GRUNDLAGEN Systeme und Formate Zugbeeinflussung direkt vor Ort
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DIGITAL-ANLAGE Auf der großen N-Anlage des ModellbauTeams Köln, die nach Motiven der Semmeringbahn gestaltet ist, findet die Computersteuerung MpC von Gahler + Ringstmeier Verwendung – quasi eine moderne Z-Schaltung. Den Bericht finden Sie ab Seite 98. un stell me n
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NEUHEITEN Zimo-MX 31 – ein Zukunftskonzept Neuheiten Mit 21 Steckerchen Anlagensteuerung mit dem Computer (Railware)
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MARKTÜBERSICHT Digitale Lokführer (Lokdecoder) Guido mobil (Funktionsdecoder)
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DIGITAL-PRAXIS Digitale Stellwerker Alle Einstellungen fest im Griff Low Cost Digital Digitales Umsetzen Die Gretchen-Fragen
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sam Auch diesmal platzt unsere Zu g, 20 ser e 05 i Begleit-CD-ROM voll gepackt d . © F mit brandheißer Free- und CD-ROM Shareware, BildschirmModellbahn digital 6 • 2005 schonern und Dokumentationen fast aus allen SpeichernähFree- und Shareware ten. Anwendungen zum Steuern der Demoversionen Modelleisenbahn Geprüft durch und Software zum DT-Control Bildschirmschoner Verwaltung der Infoprogramm gem. §14 Abs. 7 JuSchG Sammlung sind Dokumentationen ebenso auf der Scheibe wie solche für Spiel und Unterfür: haltung – zum Testen Gleisplanung, Steuerung, Software-Zentralen, Betrieb, Tools, Datenbanken, Spiel+Fun und Ausprobieren für die Kaufentscheidung. Auch Dokumentationen sind wieder enthalten. Mehr zum Inhalt der CD finden Sie ab Seite 106.
Kleine Testanlage – digital gesteuert 18 Bus und Bahn 22 Die MpC-Welt 98
SOFTWARE Bewährtes Programm frisch gemacht (Raily) Daddeln, bis der Doktor kommt Surfin’ the Waves
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GRUNDLAGEN
Wie man es auch dreht und wendet, gegenüber einer analog gesteuerten Modellbahn muss man für die digitale etwas tiefer in die Tasche greifen. Dafür bekommt man allerdings deutlich mehr Komfort. Damit die beabsichtigte Investition hinsichtlich Funktionalität und Betriebsmöglichkeiten auch Bestand hat, muss man sich durch das Angebot der Digitalsteuerungen durchfräsen und Passendes für die eigenen Bedürfnisse herausfischen. Gerhard Peter stellt aktuelle Systeme und ihre Struktur vor.
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er mit einer digitalen Steuerung liebäugelt – ob als Umsteiger von analog auf digital oder als Wiedereinsteiger –, kann es sich leicht machen und ein System wählen, das man bei einem Händler um die Ecke kaufen kann. Ob der Betreffende damit zum Zug kommt, hängt von seinen Betriebswünschen und den Möglichkeiten des gewählten Systems ab. Da die Anschaffung eines Digitalsystems eine langfristige Investition darstellt, sollte man nichts dem Zufall überlassen, sondern mithilfe eines Pflichtenheftchens die verschiedenen Systeme auf Eignung abklopfen. Das gilt sowohl bei Erwerb einer digitalen Startpackung wie auch beim Kauf einer Steuerung ohne Loks und Gleise. Prinzipiell bieten die digitalen Steuerungen für alle Betriebssituationen und Einsatzgebiete die Basis für die erforderlichen Funktionen. Doch nicht alle Systeme nutzen seitens der Gerätschaften die Möglichkeiten der Digitalformate und bieten somit unterschiedliche Funktionen und Optionen in der Bedienung. Auch die viel gepriesene Kompatibilität schränkt nicht selten den herstellerübergreifenden Geräteeinsatz
ein, wenn es um spezielle Funktionen wie RailCom, Lissy oder ABC geht, mit deren Hilfe sich automatische Betriebsabläufe einrichten lassen. Das Problem des Digitaleinsteigers besteht darin, dass er den Umfang herstellerspezifischer Funktionen nicht oder nur teilweise kennt und somit deren betriebstechnische Möglichkeiten bei der ersten Anschaffung noch nicht abschätzen kann. Beschränkt man sich auf den manuellen Fahrbetrieb ohne Automatikfunktionen wie einer Blockstellensteuerung, hat man durchaus die freie Wahl. Wer spezielle Funktionen für seinen Anlagenbetrieb benötigt, sollte sich jedoch genauer umschauen.
Fahren, Schalten, Melden Digitalsysteme setzen sich prinzipiell bis auf wenig Ausnahmen aus den drei Grundfunktionen Fahren, Schalten und Melden zusammen. Daraus können alle für den Modellbahnbetrieb erforderlichen Funktionen bedient bzw. abgeleitet werden. Auch wenn die Digitalsysteme die drei Grundfunktionen zur Verfügung stellen, sind sie nicht in jeder Digitalzentrale enthalten um z.B. ein
Einsteigen und ausbauen – ohne Umsteigen
Systeme und Formate Einstieg mit der Maus
Roco Lokmaus
Populär ist der Einstieg mit der „Lokmaus“ von Roco. Aktuell ist die Lokmaus R3, die wie ihre Vorgängerinnen mobile Digitalzentrale und Steuergerät in einem ist. Lediglich der Fahrstromverstärker, auch Booster genannt, ist in einem separaten Gehäuse untergebracht. Die als Zentrale an der Master-Buchse des Boosters angeschlossene Lokmaus darf während des Betriebs nicht abgezogen werden, da das System ohne Zentrale nicht funktioniert. Ursprünglich wurde die Lokmaus nur zum Fahren konzipiert. Da das DCC-System zwischen Lok- und Schaltadressen unterscheidet, die Lokmaus jedoch nur Fahradressen unterstützt, wurden Weichendecoder entwickelt, die mit einer Lokadresse und somit auch von der Lokmaus angesprochen werden können. Eine Möglichkeit der Gleisüberwachung ist im Roco-Digitalsystem nur über einen PC mit dem neuen Programmpaket Rocomotion (Interface und Software) möglich.
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Daisy/Zephyr preiswertes System nur zum Fahren anzubieten. Das Programmieren von Lokdecodern wird mittlerweile von allen Systemen ohne zusätzliche Geräte wie Programmer unterstützt. Auch gibt es für alle Systeme Anbindungen in Form von Interfaces an den Computer.
Formate und Bus-Systeme Damit die Steuerbefehle von der Zentrale zur Lok gelangen, müssen diese mit einer elektronischen Maschinensprache sprich Datenformat übertragen werden. Das Datenformat DCC fand durch seine Normung in der NMRA und der NEM ausgehend von analogen Gleichstrombahnen seine Verbreitung, während das Motorola-Format vom Branchenprimus Märklin favorisiert wurde und hauptsächlich von Mittelleiterfahrern genutzt wird. Diese beiden Formate verwenden das Gleis als Datenbus zum Fahren der Loks und zum Schalten von Weichen und Sonstigem. Und damit ist auch schon die vielgerühmte Normung zu Ende. Denn für den Anschluss der Steuergeräte an die diversen Zentralen bietet fast jeder Hersteller seinen eigenen Datenbus an. Jedoch fand das LocoNet, das ursprünglich der amerikanische Hersteller Digitrax für sein System wählte und MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
nutzt, durch die Einführung der Intellibox von Uhlenbrock und deren Varianten bei Fleischmann und Piko die größte Verbreitung unter den Steuerbussen. Eine große Verbreitung bedeutet auch ein umfangreiches Angebot von Komponenten, die über das LocoNet verbunden miteinander genutzt werden können. Auch der XpressNet-Bus von Lenz auf Basis des Industriestandards „RS485“ hat sich in der DCC-Welt etabliert. Ableitungen davon sind der Maus-Bus von Roco und der Steuerbus von LGB. Roco nutzt für die „Lokmäuse“ 2 und 3 den Standard des XpressNet-Bus von Lenz. Hersteller wie Con-Rail, HKE, Massoth und Zimo verwenden jeweils andere Steuerbusse für ihre Geräteprogramme um systemspezifische Eigenschaften zu unterstützen. Auch wenn jeder der Anbieter so genannte BusConverter für das LocoNet und das XpressNet anbietet, könnte man eher von Systemabgrenzung als von Kompatibilität sprechen. Letzteres bezieht sich auf das Gleisformat DCC und wird von vielen unbewusst auf DCC unterstützende Systeme im Allgemeinen übertragen. In Sachen Rückmeldung sieht es etwas übersichtlicher aus. Spricht man
Starten mit Daisy Ähnlich wie Rocos Lokmaus ist Uhlenbrocks Daisy ein kombiniertes mobiles Steuergerät mit integrierter Zentrale. Auch wird ein separater Fahrstromverstärker benötigt, mit Anschluss für das Steuergerät Daisy als Zentrale und weiteren Steuergeräten über das LocoNet. Jedoch bietet Daisy mehr. Es stehen 9999 Lokadressen zur eindeutigen Identifizierung der Loks und 256 Adressen zum Schalten zur Verfügung. Zudem ist Daisy auch als analoges Steuergerät für Gleichstrombahnen geeignet. Allerdings kann innerhalb eines Fahrstromkreises nur mit einer Analoglok unabhängig gefahren werden. Diese Option macht Sinn, wenn man während des Umstiegs auch Loks ohne Decoder komfortabel mit Daisy steuern möchte. Über den LocoNet-Anschluss des Fahrstromverstärkers kann dieses System mit allen Geräten, die über einen LocoNetAnschluss verfügen, ausgebaut werden. Auch kann Daisy zusammen mit der Intellibox als mobiles Steuergerät genutzt werden. Weitere Daisy-Steuergeräte werden dann nur als mobile Steuergeräte genutzt. Das Lok-individuelle Steuerungssystem Lissy lässt sich auch mit Daisy nutzen.
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DCC-pur mit Lenz
nehmlich die von LGB, zu ermöglichen, lässt sich das LokTerminal von HKE auch an das XpressNet von Lenz anschließen. Sehr interessant dürfte der für den Herbst 2005 angekündigte Funkempfänger von Massoth für den XpressNet-Bus und das LocoNet sein. Gewissermaßen eine Sonderstellung nimmt das Selectrix-System (SX) ein, wenn es um Datenformat und Bus-System geht. Es ist das einzige Digitalsystem, bei dem Datenformat und Bus das System als solches bilden. So nutzen alle Komponenten wie Steuergeräte, Decoder und Rückmeldemodule die Systemadressen und kommunizieren direkt miteinander. Alle anderen Systeme müssen die unterschiedlichen Steuer- und Rückmeldebusse mit dem Datenformat zum Fahren und Schalten abgleichen. Sowohl das Selectrix-Format wie auch der -Bus sind in der NEM genormt. Somit bietet sich dem Anwender ein komplett genormtes und innerhalb der Anbieter entsprechender Systemkomponenten ein durchgehend kompatibles System. Auch Märklin Systems nutzt einen eigenen Systembus zum Anschluss der Steuergeräte. Zudem wurde zum Fahren ein neues Datenformat mit der Bezeichnung mfx entwickelt, das auch eine Rückmeldung des Decoders an die
Lenz Digital plus
Als Erfinder des DCC-Formats bietet Lenz Elektronik selbstverständlich ein reinrassiges DCC-System an. Neben den Standardfunktionen Fahren, Schalten und Melden entsteht mit RailCom eine Rückmeldung des Lokdecoders über das Gleis an die Zentrale. Diese Möglichkeit ist aber nur mit Lokdecodern, die entsprechende Eigenschaften wie die Lenz-Gold-Decoder besitzen, verfügbar. Ebenfalls nur mit den neuen Gold-Decodern funktioniert das ABCSystem für den punktgenauen Signalhalt und zum problemlosen Einrichten von Blockstrecken. Unabhängig von den zukünftigen Möglichkeiten bietet das System eine solide Basis für Einstieg und Ausbau. Die Zentraleinheit stellt das DCC-Format zum Fahren und Schalten zur Verfügung. Der Anschluss der Rückmeldemodule erfolgt über den RS-Bus, das Auslesen entweder über den Handregler LH100 oder via Interface mithilfe eines PC. Die Steuerung erfolgt über Handregler wie LH100 oder LH90, die über das XpressNet mit der Zentrale verbunden sind. Spezielle Steuermodule wie für Drehscheiben oder den Anschluss eines Gleisbildstellpultes sind nicht im Programm, werden aber von anderen Herstellern angeboten.
bei einem Digitalsystem von Rückmeldung, handelt es sich technisch betrachtet für das System um eine Eingabe von Informationen. Ob diese nun durch einen in einem Gleis stehenden Zug als Besetztmeldung erfolgt oder durch Tasten auf einem Gleisbildstellpult, ist technisch egal und nur eine Frage der angebotenen Geräte. Für die Übertragung dieser Informationen stammt aus der „Märklin-Welt“ der s88-Bus, der u.a. durch preiswerte Eingabemodule und auch durch die Einbindung in die Intellibox sehr große Verbreitung fand. Lenz Elektronik wartet für das hauseigene System mit dem RS-Bus zur Rückmeldung auf. Das LocoNet wie auch der von Zimo genutzte CAN-Bus dient sowohl dem Anschluss von Steuergeräten wie auch dem Schalten und Melden. Über die Busse wird von der Zentrale aus betrachtet gesendet (Schalten) und empfangen (Rückmeldungen, Steuerbefehle). Der CAN-Bus stammt aus der Automobilindustrie und wird speziell von Zimo für die digitale Modellbahnsteuerung eingesetzt. In gleicher Weise nutzen die Hersteller HKE und Massoth ihre speziellen System-Busse. Während Massoth einen Bus-Konverter anbietet um den Anschluss fremder Steuergeräte, vor-
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Uhlenbrock Zentrale erlauben soll. Um vorhandene Märklin-Digitalkomponenten weiter nutzen zu können, wird zum Fahren und Schalten das bekannte MotorolaFormat weiter genutzt. Ähnlich sieht es auch mit Trix Systems aus, das zwar über einen eigenen Systembus verfügt, zum Fahren jedoch das DCC- wie auch Selectrix-Format nutzt, während das Schalten und Melden ausschließlich über das SelectrixFormat gehändelt wird. Somit können über spezielle Bus-Konverter, die den Anschluss des Selectrix-Bus an den Trix-Systembus ermöglichen, vorhandene Selectrix-Komponenten genutzt werden. Es ließe sich auch die Mobile MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
„Multikulti“ mit Uhlenbrock Wem die Suche nach dem geeigneten System schwer fällt, wer sich nicht entscheiden kann oder sich alles offen halten will, fährt mit der Intellibox von Uhlenbrock nicht schlecht. Sie bietet, wie die Illustration zeigt, viele Anschlussmöglichkeiten und kann drei unterschiedliche Gleisformate senden. Ähnlich sieht es bei den Ablegern der Intellibox (IB) wie dem Twin-Center von Fleischmann oder der Digi-Power-Box von Piko aus. Das LocoNet erlaubt den Anschluss der unterschiedlichsten Steuergeräte ebenso wie die Einbindung eines Gleisbildstellpults über Geräte wie dem IB-Switch. Verschiedene Bus-Konverter ermöglichen zudem den Anschluss einer Lokmaus 1 von Roco oder der Mobile Station von Märklin. Neben den vielfältigen Anschlussmöglichkeiten bietet das Lok-individuelle Steuerungssystem Lissy von Uhenbrock vielfältige Möglichkeiten den Modellbahnbetrieb zu überwachen und zu steuern. Lissy funktioniert über das LocoNet mit entsprechenden Zentralen wie den oben genannten oder denen von Digitrax.
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Anspruchsvoll: Zimo Das Digitalsystem von Zimo nutzt ebenfalls das DCC-Format zum Fahren, orientiert sich aber zum Schalten und Melden am CANBus, das auch dem Anschluss der Steuergeräte dient. Kennzeichen des Systems sind Zugnummernerkennung und seine betriebsspezifischen Möglichkeiten wie unabhängiger Blockbetrieb, Automatisierung von Betriebsabläufen sowie das Einrichten von automatisch zu fahrenden Fahrstrecken.
Märklin Systems
Zimo
Die Einführung des neuen Märklin-Digitalsystems startete mit der Mobile Station, die ausschließlich dem Fahren von Loks mit den neuen mfx- bzw. Motorola-Decodern dient. Das Schalten von Weichen wird erst mit Verfügbarkeit von Central Station und Terminal-Modulen möglich sein. Für die Einbindung von Märklin Digital ist außerdem ein spezielles Anschlussgerät erforderlich.
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Selectrix Station, z.B. aus einer Startpackung, als Fahrregler in eine bestehende Selectrix-Steuerung einbinden.
Systemübersicht Es wäre müßig, Leistungsumfang und Funktionen der Systeme in Worte gekleidet aufzuzeigen. Praktischer sind die abgebildeten Illustrationen. Sie zeigen, an welcher Zentrale über welchen Bus Peripheriegeräte zum Steuern sowie Funktionsdecoder oder Rückmeldemodule angeschlossen werden können. Sie offenbaren damit die prinzipielle Struktur eines Digitalsystems und auch die Ausbaufähigkeit eines Systems ausgehend von der digitalen Steuerzentrale. Zu unterscheiden sind auch stationäre oder mobile Zentralen, deren typische Vertreter die Intellibox und die „Lokmäuse“ von Roco sind. Ihre technische Ausrüstung auf Grund der Firmenphilosophie bietet unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Auch dieser Aspekt ist bei einer Anschaffung zu berücksichtigen. Wer bespielsweise Wert darauf legt, sich den Besetztzustand des Schattenbahnhofs am Handregler anzeigen zu lassen, ist mit Lokmaus und Daisy nicht gut beraten. Wer nur Wert auf Fahren und Schalten legt, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
kommt mit ihnen gut zum Zug. Für eine Gleisbesetztanzeige gibt es jedoch auch von den Steuergeräten unabhängige Lösungen.
Dynamische Adressverwaltung Lokadressen sind wie Telefonnummern, mit denen Loks angesprochen und gesteuert werden. So dienen Lokadressen der Identifizierung von Lokomotiven innerhalb der Modelleisenbahn. Um diese eindeutiger identifizieren zu können, führte man in der DCC-Welt vierstellige Adressen ein, deren Ursprung die amerikanischen vierstelligen Loknummern beim Vorbild sind. Während man das DCC-Format von zwei auf vierstellige Adressen durch Verlängerung des Formats aufstockte, musste für die Selectrix-Welt wegen des starren Datenformats mit seinem festen Zeitrahmen eine andere Lösung gesucht werden. Das Schlagwort heißt: Dynamische Adressverwaltung. Die neuen Lokdecoder hören auf eine vierstellige Identnummer als Adresse. Über einen nicht genutzten Adressbereich, der der Verwaltung des Systems dient, ordnet die Zentrale der vierstelligen Identnummer einer Lok eine zur Verfügung stehende Systemadresse zu, wenn
Selectrix: System mit Konzept Wurde Selectrix von Trix nur halbherzig am Markt platziert, brachten MÜT und Rautenhaus das System mit interessanten Komponenten ins Gespräch. So verfügt das System zwar immer noch über 112 Systemadressen, doch die dynamische Adressverwaltung bietet eine vierstellige Adresswahl zur eindeutigen Identifizierung der Triebfahrzeuge. Das funktioniert allerdings nur mit der neuen Selectrix-Decodergeneration und entsprechend ausgerüsteten Zentralen und Steuergeräten (z.B. von Rautenhaus). Positiv ist, dass alte und neue Decoder problemlos neben- und miteinander funktionieren, da alle bisherigen Erweiterungen das Potenzial des Selectrix-Formats in der Systemarchitektur nutzen. Somit ändert sich an der Betriebssicherheit und an der Geschwindigkeit des Systems nichts – egal wie viele Loks tatsächlich fahren. Das Schalten von mehr als zwei Lokfunktionen (2 + 8) wird durch die SUSI-Funktionalität mithilfe des Rautenhaus-Handreglers komfortabel. Das Angebot Selectrix-kompatibler Steuergeräte, Decoder, Rückmeldemodule und sonstiger spezieller Bausteine ist sehr umfangreich. Die Kombination mit der DCC-Welt beschränkt sich auf das Fahren von DCC-Loks.
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Software basierende Digitalsteuerungen Hersteller DCC mfx MM Selectrix Zentralen
Computeranforderung Betriebssysteme Interface PC-Anschluss Steuergeräte Automatisieren von Betriebsabläufen Fahrstraßensteuerung Schnurlosgeräte
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ab Pentium I Windows 98, ME, 2000, XP – COM Software nur über schaltbare Gleisabschnitte • –
• Funkfernbedienung Funktionsdecoder • – Rückmelder • – Booster • • Fahradressen 9999 (DCC) 9999 (DCC) 255 (MM) 255 (MM) Fahrstufen 14, 27, 28,127 14, 27, 28,127 14 14 Mehrfachtraktion • • Lokdecoder programmieren • • Anzahl der Magnetartikel 2048 (DCC) 2048 (DCC) 256 (MM) 256 (MM) Steuerungssoftware – X Funktionsdecoder DCC, MM DCC, MM Booster • • Kehrschleifen • • Lok-Decoder DCC/MM DCC/MM Rückmelder s88 s88 www.bauer-bahn-control.de www.modellplan.de
WinCent • – • – externe Formaterzeugung ab 486 ab Windows 95 integriert COM Software • • Infrarotfernbedienung – – • 9999 (DCC) 255 (MM) 14, 28,127 14 • • 2048 (DCC) 320 (MM) • DCC, MM • • DCC/MM s88
www.digibahn.de Stand September 2005. Angaben ohne Gewähr.
Als interessante Alternative zu konventionellen Digitalsystemen haben sich die auf PC-Software basierenden Digitalsteuerungen etabliert. Die Anforderungen an den PC hängen von der gewählten Software ab. Die Steuerung erfolgt fast hauptsächlich über den Monitor. Dazu dienen virtuelle Fahrpulte und Keyboards oder auch Gleisbildstellpulte. Und wer doch mal beim Rangieren vor Ort sein möchte, kann sich mit Bauer Bahn Control oder WinCent auch schnurlos verlustieren.
über ein Steuergerät diese angefordert wird. Weiterhin können immer noch ältere Lokdecoder über die Systemadressen angesprochen werden. Diese intelligente Lösung bewahrt die Kompatibilität des Systems ebenso wie die Betriebssicherheit. Und das Tolle daran: Der Anwender muss sich nur um die vierstellige Identnummer kümmern, alles andere macht das System.
Automatisierung Soll kurz- oder langfristig die Modellbahn komplett digital gesteuert werden, ist der Griff zu einem Vollsystem ratsam. Bei diesem hat man die Option des an den Steuerungsbedarf angepassten Ausbaus, egal ob man die Anlage via Gleisbildstellpult oder per PC steuern möchte. Jedoch sollte man auch bei Vollsystemen prüfen, wie aufwändig z.B. die Anbindung eines Gleisbildstellpults ist oder wie sich einfache Steuerungsaufgaben lösen lassen. Spekuliert man mit einer möglichen und einfachen Automatisierung wie einer Blockstreckensteuerung, bieten sich dem Interessierten drei Systeme von Lenz, Meyer und Zimo für das DCCFormat an, die Dr. Bertold Langer ab Seite 28 ausführlich vorstellt. Mit der Entscheidung für das eine oder andere System legt man sich bei Zimo auf den Hersteller fest und bei allen dreien auf Decoder, die die entsprechenden Funktionen unterstützen. Wie bei Lenz und Meyer wird auch bei Selectrix, allerdings schon seit Anbeginn, mithilfe einer Diodenbremsstrecke eine einfache Möglichkeit der Blockstreckensteuerung angeboten. Sie funktioniert mit allen Selectrix-kompatiblen Lokdecodern, unabhängig von der Zentrale und sonstigen Geräten.
Zugerkennung Illustrationen und Tabellen Die in den Illustrationen dargestellen Digitalsysteme erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ausgehend von der Zentrale wird über die zur Verfügung stehenden Busse der Anschluss von Steuergeräten, Weichendecodern, Besetztmeldern und dergleichen aufgezeigt. Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass ein Besetztmelder für einen s88Bus an diesem funktioniert, egal welche Zentrale bzw. Bus-Konverter oder -Adapter diesen zur Verfügung stellt. Die Anschlussmöglicheiten für Fahrstromverstärker, in Neudeutsch Booster, sind zur besseren Übersicht der Illustrationen nicht eingezeichnet. Diese stellen bei einem Ausbau keine besonderen Anforderungen. Die Tabellen listen die wichtigen Eigenschaften der Systeme auf und dienen als Ergänzung zu den beschriebenen Beispielkonfigurationen. Auch sind spezielle Eigenschaften wie RailCom berücksichtigt. Zudem geben die Tabellen Aufschluss über das Geräteangebot der Hersteller.
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Sprechen wir von Rückmeldung, ist in der Regel die Gleisüberwachung und deren Anzeige gemeint. Der konventionellen Gleisbesetztmeldung, die von den meisten Systemen unterstützt wird, stehen spezielle Rückmeldesysteme gegenüber, die mittels verschiedener Verfahren Zugnummer oder Digitaladresse der Lok erkennen und über geeignete Module anzeigen. Zwei unterschiedliche Rückmeldesysteme und Philosophien spalten die DCC-Welt zumindest auf dem europäischen Markt. Während Lissy ein vom Digitalformat unabhängiges System ist, das seine Informationen und SteuerbeMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Digitrax fehle via LocoNet an die Zentrale sendet, basiert RailCom auf dem DCC-Format und wird auch nur von speziellen Decodern oder, wie bei Lissy, durch einen zusätzlichen Baustein unterstützt. RailCom kann aber nur von den DCCZentralen genutzt werden, die dieses Verfahren unterstützen. Zudem sind Lokdecoder mit der entsprechenden Eigenschaft vonnöten. Digitrax setzt auf Transpondertechnik, deren Informationen in das LocoNet eingespeist werden und prinzipiell auch von Anwendern mit LocoNet-Zentrale genutzt werden können. Wer sich für Zimo entscheidet, kann auf bewährte Zugnummernerkennung zurückgreifen. RailCom ist in Vorbereitung und wird per Update den ZimoAnwendern zugänglich. Die beschriebenen Möglichkeiten reichen aus, um sich den Besetztzustand von Gleisen in Schattenbahnhöfen und sonstigen Gleisanlagen detailliert anzeigen, oder sie mithilfe von PC-Steuerungen auswerten zu lassen um komplexe Steuerungen zu realisieren. Wer ohne Computer seine Modellbahnanlage automatisieren möchte, muss ein Rückmeldesystem mit den gewünschten Steuermöglichkeiten wählen. Wie schon beschrieben bieten sich MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
mehrere Systeme an. Zimo bietet ein seit Jahren bewährtes System an, das aber nur mit der Zimo-Zentrale funktioniert. Lissy von Uhlenbrock (identisch mit Train Navigation von Fleischmann) ist eine Alternative für Systeme, die das LocoNet nutzen. RailCom ist erst in der Entstehung und bietet zurzeit nur Lokalisierung und Anzeige. Vom Zug abhängige Steuermöglichkeiten werden erst mit der Verfügbarkeit entsprechender Steuermodule realisierbar.
Einfache Bedienung Digitalsteuerungen sind komplexe Systeme mit vielfältigen Steuermöglichkeiten. Diese wollen gewissermaßen erlernt und erfahren werden um sie nutzen zu können. Dazu dienen stationäre oder mobile Steuergeräte. Eine anstehende Kaufentscheidung wird auch durch die Eigenschaften der Steuergeräte bestimmt. Eine einfache Bedienung ist zumindest in der Einstiegsphase und für Gelegenheitsfahrer wichtig. Funktionen wie Fahren, Schalten und Rückmeldungen Abfragen hängen von den jeweils persönlichen Ansprüchen ab. Multifunktionale Steuergeräte bieten unterschiedlichen Be-
LocoNet-Erfinder Digitrax Der US-amerikanische Anbieter digitaler Steuerungen Digitrax führte das LocoNet als Steuerungs- und Rückmeldebus ein und nutzt ausschließlich dieses zur Anbindung seiner Gerätschaften. Sein Programm umfasst ebenfalls alle für den Modellbahnbetrieb erforderlichen Steuergeräte, Decoder und Besetztmelder. Natürlich sind die Geräte auf den typischen US-amerikanische Modellbahnbetrieb abgestimmt. Während der deutsche Modellbahner sich eher als Fahrdienstleiter sieht, steht bei den amerikanischen Modellbahnern vielmehr der Dienst als Lokführer im Vordergrund. So gibt es im Digitrax-Programm hauptsächlich mobile multifunktionale Steuergeräte, die es sogar alternativ als Infrarotoder Funkfernbedienungen gibt. Angenehm für den Fahrbetrieb ist das Basisgerät aus dem Zephyr-Startset mit einem Knebelknopf zum Fahren. Die Geräte der Transpondertechnik erlauben zumindest eine numerische Anzeige der Züge auf einem Gleisbild. Über das LocoNet lassen sich Geräte von Uhlenbrock einbinden um ein Gleisbildstellpult zu realisieren. Für PC-gesteuerte Betriebsabläufe steht ein Interface zur Verfügung.
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dienkomfort. Manche versuchen mit zurück, die sich allerdings auf die Er- einsetzen möchte, kommt nicht umhin, spärlichem Display auszukommen, an- zeugung des Datenformats beschränkt. sich mit den speziellen Möglichkeiten dere bieten Grafikdisplays mit Menü- Wincent findet per COM-Schnittstelle auseinander zu setzen. führung, wie sie bei Mobilfunktelefonen Zugang zum Rechner, während BauerFür den Fall der Teilautomatisierung längst Standard sind. Bahn-Control eine Steckplatine für den muss die Anschaffung sehr genau abFür den reinen Fahrbetrieb mag eine PC anbietet. gewogen werden, wenn der vorhandeeinfache Anzeige ausreichend sein, die Gänzlich ohne Hardware, bis auf den ne Bestand an digitalisierten Loks einsich auf die Anzeige der Lokadresse Fahrstromverstärker, kommt Digital-S- bezogen werden soll. Denn um neue und der Fahrstufe beschränkt, wie sie Inside aus. Allen gemeinsam sind die Funktionen nutzen zu können, sind je die Roco-Lokmäuse (jetzt Modelleisen- Steuerung, vom PC aus und Hard- nach System gegebenenfalls neue Lokbahn GmbH), der Fred von Uhlenbrock warekomponenten für die Rückmel- decoder fällig, manche können auch oder auch der LGB-Handregler nur dung wenn der Fahrbetrieb automati- upgedatet, also aktualisiert werden. zum Teil besitzen. Eine Spitzenposition siert werden soll – was bei Einsatz eiAuch das Schalten von Fahrstraßen in Sachen Menüführung und Übersicht nes Computers ja auch Sinn macht. ist eine Teilautomatisierung, wird jenimmt z.B. das multifunktionale Steu- Wincent und Bauer-Bahn-Control bie- doch nur von wenigen stationären Zenergerät von Rautenhaus für die Selec- ten zudem noch drahtlose Steuergerä- tralen und erforderlichen Peripherietrix-Schiene ein. te an. geräten unterstützt. Eine weiterführenAn dieser Stelle muss aber auch dade Automatisierung zur Steuerung rauf hingewiesen werden, dass die Be- Orientierung eines Schattenbahnhofs beschränkt dienung von Steuergeräten eine Gesich auf das Zimo-System und die Welt wohnheitssache ist. So wird man sich Unsere Systemübersicht dient als Ori- rings um die Intellibox. Die Selectrixer nach einer Einlern- und Gewöhnungs- entierung und Hilfestellung bei der hätten mit dem Fahrstraßenmodul für phase auch auf Tastaturen mit Mehr- Durchforstung der Angebote nach einer das Lok-Control 2000 aus dem auslaufachbelegung zufenden Selectrixrechtfinden. Programm von Hitzige DiskusTrix eine entsprePDAs als multifunktionale Steuer- und Servicegeräte sionen kommen chende Option. Der PDA als kleinen PC-Lösung für den fle- tet ließen sie sich wie jeder gewöhnliche auf, wenn es um Im Wesentlixiblen Einsatz zum Teilautomatisieren, Ver- mobile Handregler bei Bedarf an die verdie Frage Drehchen gibt es zwei walten von Fahrstraßen, Schattenbahnhö- schiedenen Steuerbusse wie LocoNet, knopf oder TasGründe digital zu fen und dergleichen findet noch immer kei- XpressNet oder Selectrix-Bus anschließen. tensteuerung geht. fahren: Komfornen Anklang, obwohl PDAs in vielen Fällen Sie könnten als stille Helferlein im HinterSoll der Drehtable Fahreigengünstiger sind als manch mobiles Steuer- grund die Fahrstraßenlogik verwalten, als knopf einen Anschaften durch die gerät der einschlägigen Digitalanbieter. Überwachungsinstrument für Schattenschlag haben oder mittlerweile fast PDAs wären schon Dank ihres Grafikdis- bahnhöfe dienen und Zugnummern anzeisich unendlich durchgehend in plays ideale Helferlein beim Programmie- gen, und wären in dieser Disziplin auch aus drehen lassen? die Lokdecoder ren von Lokdecodern, beim Installieren und finanziellen Gesichtspunkten schon so Wenn ja, wäre eingebaute MotorWarten von Digitalkomponenten, weil sie mancher Hardwarelösung überlegen. wie beim Funky regelung und die eine von PCs gewohnte Oberfläche besit- Zudem können PDAs mit einem Touchvon Manhart eine vielfältigen komzen und mit einer verständlichen Menü- screen auch als kleines Gleisbildstellpult akustische Rückfortablen Steueführung aufwarten könnten. Die Begrün- dienen. Der Einsatz als alternativer Fahrkopplung bei rungsmöglichkeidung, PDAs wären zu teuer und würden von regler ist nur bedingt sinnvoll möglich. Fahrstufe Null ten, wenn der den Modellbahnern nicht genutzt, ist eher Theoretisch wären die einschlägigen Softsehr praktisch. Computer ins Gefadenscheinig. PDAs kleben mittlerweile an ware-Anbieter mögliche Aspiranten, ein für Die Entscheidung schehen einbezovielen Windschutzscheiben von Pkws und den PDA abgemagertes bzw. spezialisiertes muss nun wirkgen wird. Denn Lkws als Navigationssystem und könnten Softwarepaket ihrer Steuerung anzubieten. lich jeder für sich zusammen mit eiabends auch für die Steuerung eines Schat- Mittels bereits vorhandener USB-Interfaces selbst treffen. Es nem Computer tenbahnhofs oder zur Blockstreckensteue- oder sogar drahtlos über Bluetooth wäre es gilt in vielen Fälund einer guten rung genutzt werden. doch problemlos und komfortabel machlen die verschieSteuerungssoftMit entsprechenden Interfaces ausgestat- bar! densten Bedienware lassen sich arten, Anschlussdie Möglichkeiten möglichkeiten eines Digitalsyund sonstigen Kompatibilitäten gegen- passenden Digitalsteuerung. Wie be- stems betriebstechnisch und finanziell einander abzuwägen um eine optimale schrieben bieten die Systeme durch die optimal nutzen. Da Modellbahner hinBank prinzipiell alle Steuerungs- und sichtlich Investitionen in SteuerLösung zu finden. Überwachungsmöglichkeiten an. Je- elektronik den Euro dreimal umdrehen, doch ist in manchen Fällen der Ausbau ist in vielen Fällen die Abneigung gegen Software-Steuerungen für den gewünschten Betrieb mit zu- den PC als multifunktionales SteuerWer die Nutzung des Computers als sätzlichen Kosten für Bus-Konverter gerät irrational. Das soll aber nicht Steuerung für seine Modelleisenbahn und dergleichen verbunden. Auch ist heißen, dass eine digitale Steuerung einicht scheut, kann auf Software-basie- die ortsabhängige Zugbeeinflussung nen PC erforderlich macht. Er würde rende Digitalsteuerungen zurückgrei- z.B. für eine Blockstreckensteuerung im nur mangels geeigneter digitaler Steuefen. Bauer-Bahn-Control und Wincent DCC-Format herstellergebunden. Wer rungshardware so manches erleichgreifen jedoch auch auf Hardware eine ortsabhängige Zugbeinflussung tern. gp 16
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DIGITALANLAGE
Zum Probieren und Studieren!
Kleine Testanlage – digital gesteuert Vor dem Bau einer digital gesteuerten Anlage oder auch vor dem Umstieg von analog auf digital muss man sich erst einmal kundig machen und sich über die Digital-Systeme und deren Möglichkeiten informieren. Man kann sich auf die Informationen verlassen und sich für ein System entscheiden ...
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ie Clubräume des MEC Waiblingen befinden sich im ehemaligen Lokschuppen des Waiblinger Bahnhofs. Da lag es nahe, diesen Bahnhof auch im Modell nachzubilden. Gewählt wurde die Zeit um 1980, als noch das alte Empfangsgebäude stand und die Strecke noch nicht komplett elektrifiziert war. Gleisplan und Aufteilung der Module waren schnell erstellt. Größere Diskussionen gab es erst bei der Frage „Wie soll die Anlage denn gesteuert werden?“. Obwohl wir damit noch keine Erfahrungen hatten, entschieden wir uns für eine digitale Steuerung. Ein PC sollte zudem die Kontrolle übernehmen – bei einer Anlagenlänge von 18 Metern sicher keine schlechte Sache. Dazu musste allerdings erst ein passendes Programm und aus der Vielzahl von Digitalkomponenten ein geeignetes System gefunden werden. 18
Die ersten Tests fanden auf einer Holzplatte statt, auf der sich ein Gleisoval mit Überholgleis und zwei Stumpfgleise für den Pendelbetrieb befanden. Gleisbesetztmelder und ein Funktionsdecoder waren durch eine „wüste“ Verdrahtung mit der Intellibox, dem PC und den Gleisabschnitten verbunden. Der Zugbetrieb war allerdings sehr eintönig: Nachdem eine Lok ihre Pendelfahrt beendet hatte, fuhr eine zweite einmal im Kreis. Schon bald stellten wir fest: „Das reicht nicht – wir brauchen eine richtige Testanlage!“
Aufbau der Testanlage Die Anlage sollte übersichtlich und möglichst von allen Seiten einsehbar sein. Landschaftsbau war nicht vorgesehen – eine durchgestaltete Landschaft würde nur beim Testen, Beobachten
und Umbauen hindern. Bei der Festlegung des Gleisplans waren für uns folgende Punkte wichtig: G Bahnhof mit einem Überhol- und einem Stumpfgleis, G Lokschuppen mit Abstellmöglichkeit, G Schattenbahnhof mit 3 Gleisen, G jedes Schattenbahnhofsgleis wird in zwei Blöcke unterteilt, G Pendelzugfahrten, d.h. im Schattenbahnhof zum Stumpfgleis, G Bahnübergang auf der Fahrstrecke. Entstanden ist eine 2,20 x 1,20 m große Anlage, aufgeteilt in zwei Ebenen mit einem stabilen Holzbalkengrundrahmen. Die Querstreben sind sternförmig angebracht und auf die entsprechende Höhe der Fahrebenen zugesägt. Die Höhe der Querstrebe beträgt 20 cm. Die Fahrtrasse ist direkt auf den Querstreben montiert. Bei den Auf- und Abfahrten, sowie dem Schattenbahnhof wurden Aussparungen in die Querstreben eingesägt. Für die Testanlage wurden Spanplatten verwendet, da der Preis im Vordergrund stand. Der Nachteil ist, dass die Platten sich nicht leicht verarbeiten lassen und ein hohes Gewicht haben. Die Steigungen der Fahrtrasse liegen nicht über 3 %, da die komplette Länge der Anlage genutzt wird. Der Höhenunterschied zwischen Schattenbahnhof und Bahnhof beträgt 15 cm – genügend Platz um bei Bedarf auch mit der Hand einzugreifen. Die Gleise wurden direkt auf der Fahrtrasse befestigt. Bei den Gleisen haben wir auf den Geraden hauptsächlich Flexgleise und bei den Kurven ferMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
tige Kurvenelemente verarbeitet. Die Bogentrassen wurden den Radien entsprechend angepasst und vorgefertigt. Auf dieser Anlage wird ausschließlich die Steuerung getestet. Die Einsicht auf alle Stellen sowie den Schattenbahnhof ist somit gegeben. Da unsere Anlage mit dem Bahnhof Waiblingen nicht immer aufgestellt werden kann und auch noch einige Zeit bis zur endgültigen Fertigstellung benötigt, sollte die Testanlage den jeweiligen Erfordernissen der großen Anlage entsprechen.
Elektrik/Elektronik Welches System sollte nun eingesetzt werden? Anbieter gibt es viele – und noch mehr Produkte! Was ist das Richtige für uns? Fest stand nur, dass im DCC-Format gefahren werden sollte. Die Intellibox bietet mehrere Möglichkeiten für den Rückmeldebus. Der s88Bus ist für eine kleine Anlage sicher ausreichend, für unser Projekt mit vielen Modulen und notwendigen Verzweigungen war er aber nicht geeignet. Der LocoNet-Bus mit seinen freizügigen Verzweigungsmöglichkeiten erschien uns dazu besser passend. Als wir mit dem Bau der Anlage begannen, gab es allerdings noch keine große Produktauswahl. Zunächst entschieden wir uns für Rückmelde- und Servodecoder zum LocoNet-Anschluss von Profi Train. Allerdings ging es mit der Weiterentwicklung der Produkte nicht richtig voran; um die Lücke fehlender Komponenten zu schließen, experimentierten wir mit Selbstbau. Viel Zeit wurde investiert – die dann an anderer Stelle wieder fehlte … Als nach drei Jahren kein nennenswerter Fortschritt erzielt war, versuchten wir es mit der Produktpalette von Rautenhaus für den Selectrix-Bus. Das Experimentieren mit Schaltungen fiel
Robust und stabil sollte die Testanlage sein. Beim Bau wurden vorwiegend preiswerte Spanplatten verwendet, das daraus resultierende hohe Gewicht spielte nur eine untergeordnete Rolle. Unten: Für das Stellen der Weichen wurden die „Flüsterantriebe“ von Rautenhaus verwendet und die Steuerungselektroniken dieser Servoantriebe übersichtlich zusammen auf einem Brett angeordnet.
hier komplett weg; nach dem Einbau und der Verdrahtung waren die Decoder mit dem Buskabel schnell verbunden. Das Programmieren der Decoder mit Adresse und der Wahl zwischen Dauer- oder Impulsausgang war ebenfalls kein Hexenwerk.
Wie auf dem Prinzipschaltbild zu sehen ist, haben wir jetzt zwei Zentralen im Einsatz.Die Intellibox wird für den Fahrbetrieb benutzt, die Zentrale von Rautenhaus dient zur Steuerung des Zubehörs sowie der Rückmeldung der Belegtzustände. Fahren und Schalten sind also komplett getrennt – so kann bei Kurzschluss im Gleis auch noch eine falsch gestellte Weiche angesteuert werden.
Software Von Anfang an stand fest, dass die Waiblinger Bahnhofsanlage per PC gesteuert wird. Das Steuerprogramm sollte Automatik- und Handbetrieb erBlick in den Untergrund. Auf der unteren Ebene der kleinen Testanlage sind drei Abstellgleise untergebracht; zum Stellen von Weichen und Signalen dienen Servoantriebe. Fotos: gp MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
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Der Gleisplan der oberen Ebene mit den Trennstellen der Gleisabschnitte und den Anschlüssen für die Gleisbesetztmelder. Die Intellibox wird dabei für den Fahrbetrieb genutzt, die Rückmeldung der Belegtzustände erfolgt über Rückmeldemodule (RM) und die Rautenhaus-Zentrale. Die Abmessungen der kleinen Testanlage betragen 120 x 220 cm. In der Zeichnung unten ist der prinzipielle Anschluss der Servoantriebe für Weichen, Signale und weiteres Zubehör wie etwa Schranken und Wasserkran zu sehen. Gesteuert werden sie mit dem PC, der über ein Interface an die Rautenhaus-Zentrale angeschlossen ist – Fahren und Schalten sind auf der Anlage also komplett voneinander getrennt.
lauben, eine Zugüberwachung gewährleisten sowie die Block- und Schattenbahnhofsteuerung übernehmen. Zufallszugfahrten sowie Fahrplanbetrieb müssten ebenfalls möglich sein; um ein Schrittkettenprogramm sollte es sich aber nicht handeln. Nach intensiver Suche standen letztlich die Programme „Railware“ und „Railroad & Co.“ zur Auswahl. Wegen der besseren Optik und der einfacheren Erstellung des Gleisplanes und der Automatiken entschieden wir uns zunächst für „Railware“. Die ersten Versuche fanden auf der bereits erwähnten Platte mit Gleisoval statt. Nachdem die Testanlage fertig gestellt war, sollte das Programm zeigen, was es konnte. Leider funktionierte nicht alles nach unseren Erwartungen … Während einer Ausstellung konnten wir dann „Railroad & Co.“ ausprobieren, das sich für unsere Zwecke als besser geeignet erwies. Innerhalb kurzer Zeit konnten wir uns in das Programm einarbeiten und einen einfachen Zugbetrieb erstellen. Auf Grund der freien Programmiermöglichkeiten konnte bis jetzt jede Zugfahrt, darunter auch sehr komplexe, realisiert werden.
Zugbetrieb
Die untere Ebene der Testanlage mit den Abstellgleisen. Hier kann der „Fahrdienstleiter“ entscheiden, welchen der abgestellten Züge er fahren lassen will und über ein Stellpult die entsprechende Weichenstraße stellen.
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Ein simpler Blockbetrieb mit starren Zugfolgen war nicht unser Ziel; dies wäre auch mit einfacheren und billigeren Mitteln realisierbar gewesen. Angefangen wurde mit der Erstellung aller möglichen Zugfahrten. Bei Beendigung einer Zugfahrt sollte jeweils wieder eine weitere ausgelöst werden. Es funktionierte bis zu dem Punkt, an dem sich alle Züge im und vor dem Bahnhof gegenüberstanden und gar nichts mehr ging … Jetzt begann eine echte Fleißarbeit, bei der alle Bedingungen für die Zugfahrten erstellt werden mussten. Nicht jeder Geistesblitz führte zum Erfolg – ständig gab es Änderungen, die nächtelanges Programmieren und Testen zur Folge hatten. Ein funktionierender Zugbetrieb und staunende Besucher bei Ausstellungen waren aber Lohn genug! So öffnen sich nun beispielsweise die Tore des Lokschuppens nacheinander, eine Lok fährt heraus und kommt am Wasserkran zum Stehen. Dieser schwenkt und „versorgt die Lok mit Wasser“. Im Bahnhof ist unterdessen ein dampflokbespannter Zug eingefahren. Während die erste Lok in den Lokschuppen zurückfährt, löst sich die andere Lok vom Zug und fährt ebenfalls MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
zum Wasserfassen. Anschließend kuppelt sie wieder am Zug an und reiht sich in den Zugbetrieb wieder ein. Außerdem erstellten wir für die kleine Anlage mit fünf Zügen einen Fahrplan; der komplette Zyklus beginnt dabei nach einer Stunde wieder von vorn. Nachdem der Zufalls- und Fahrplanbetrieb ohne Probleme funktionierten, kam noch ein Stellpult hinzu. Es ermöglicht per Knopfdruck den Start eines Zuges aus dem Schattenbahnhof, der dann am Einfahrsignal zum Stehen kommt. Der Fahrdienstleiter entscheidet, in welches Gleis er einfahren soll, stellt die Weichenstraße und gibt die Einfahrt frei – der PC überwacht alles im Hintergrund.
Der Servoantrieb für das Signal ist auf der Grundplatte montiert, der Weichenantrieb darunter – die Weiche wird über einen Bowdenzug gestellt. Ebenfalls beweglich ist der Wasserkran, der in die programmierten Zugfahrten eingebunden ist.
Auch wenn auf der Testanlage keine Landschaft gestaltet ist – ein Bahnübergang durfte für Demonstrationszwecke nicht fehlen. Die Schrankenbäume werden ebenfalls über Servoantriebe bewegt und über den PC angesteuert.
Servoantriebe Der Antrieb von Weichenantrieben, Flügelsignalen und Schuppentoren erfolgt mit Servoantrieben. Sie haben den Vorteil, dass sich Stellweg und Stellgeschwindigkeit jederzeit über eine Tastatur für jede Anwendung individuell einstellen lassen. Im Extremfall könnte man während des Stellvorganges einer Weiche Kaffee trinken gehen! Ein weiterer Vorteil ist die hohe Stellkraft des Servos, ein Aufschneiden der Weichen ist nun nicht mehr möglich. Die Montage, etwa an eine Weiche, ist sehr einfach. Zum Stellen verwenden wir einen Federstahldraht (0,6 mm), der in einem Kunststoffrohr geführt wird. Durch das Kunststoffrohr kann der Servo auch in einem größeren Abstand zur Weiche montiert werden; die Kunststoffrohre lassen sich auch in Bögen verlegen. Der Federstahldraht ist direkt mit der „Stellschwelle“ verbunden; der Stellstern des Servos bekommt ebenfalls ein Loch für den Draht. Der Servo hat Befestigungsbohrungen für Schrauben, mit denen er direkt oder mithilfe eines kleinen Winkels montiert werden kann. Kleine Klammern dienen zur Befestigung des Kunststoffrohrs, so wird verhindert, dass der Stelldraht am Servo oder an der Stellschwelle herausrutschen kann. Es ist darauf zu achten, dass beim Anschluss an eine Weiche der Servo in Grundstellung steht. Sonst besteht die Gefahr, dass er sich nicht richtig justieren lässt.
Fazit Für ein so großes Objekt wie den Nachbau des Waiblinger Bahnhofes ist ein gutes Konzept unerlässlich. Nur mit der Testanlage war es möglich, Erfahrungen für die Digitalisierung der Waiblinger Bahnhofsanlage zu sammeln und umzusetzen. Anfangs nur zum Testen gebaut, ist die kleine Anlage nun fester Bestandteil bei unseren Ausstellungen – gibt die Anlage doch auch Einblicke in den Rahmenbau, was bei einer fertig gestalteten Anlage kaum noch möglich ist. Besonderes Interesse zeigen unsere Besu-
cher immer für die Digitalsteuerung und Einsatz der Servos. Durch den zentralen Aufbau aller digitalen Komponenten sieht man auch all das, was sonst unter der Anlage versteckt ist. Auch der Gleisplan wurde schon mehrfach von Besuchern übernommen, da er trotz der kleinen Anlagengröße einen abwechslungsreichen Zugbetrieb erlaubt. Selbst für uns ist es immer wieder reizvoll, einfach nur die fahrenden Züge zu verfolgen. Dabei kommt man manchmal richtig ins Träumen – und zu neuen Ideen, die dann auch gleich wieder auf der Testanlage ausprobiert werden müssen! Rainer Fohler/Ralph Kappis
Der Lokschuppen in der vorderen linken Anlagenecke. Das Tor lässt sich mithilfe zweier Servoantriebe öffnen und schließen. Unter dem Schuppen ist eine der Steckdosen für den SX-Bus zu sehen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
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Wie ein Elektroingenieur Modellbahn baut
Bus und Bahn Torsten Nitz ist TT-Bahner und bewies in MIBA 6/2003, dass filigraner Modellbau im Maßstab 1:120 möglich ist. Inzwischen widmete sich der Elektroingenieur der Herausforderung, feinen Modellbau im Maßstab 1:160 kombiniert mit professioneller elektrischer Verschaltung zu betreiben. – Ein Erfahrungsbericht.
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eit längerem wollte ich mir eine komplette Anlage schaffen, auf der Fahrbetrieb stattfinden kann. Die Wahl fiel auf die Nenngröße N. Sie kommt den begrenzten Aufstellmöglichkeiten entgegen und bietet ausreichend Material für die Epoche III der Deutschen Reichsbahn, die ich darstellen wollte. Das Thema, ein Kopfbahnhof einer eingleisigen Nebenbahn mit Fabrikanschluss, schwebte mir seit langem vor. Ich hatte einmal bei einer Ausstellung eine Anlage mit diesem Thema gesehen. Sie gefiel mir so gut, dass ich meine eigene Anlage auch in dieser Art gestalten wollte.
Digital muss sein Das Bahnhofssegment ist 80 cm lang und 40 cm breit. Am oberen Anlagenrand kann ein ungestaltetes Wendeschleifensegment mit Ausweichgleis angeschlossen werden.
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Modellbau macht Spaß. Aber ohne Frage, auch das Fahren von Zügen und das Durchspielen von Rangierabläufen ist
interessant. Doch in analoger Betriebsart bedeutet das, Gleisabschnitte abschaltbar zu machen. Als Techniker gefällt mir das Mehrzugprinzip gut, das einer Digitalsteuerung innewohnt. Mehrere Züge bzw. Triebfahrzeuge unabhängig voneinander im selben Stromkreis fahren zu lassen, das wollte ich praktizieren. Außerdem ist es eine handwerkliche Herausforderung, N-Loks mit Decodern auszustatten. Dem wollte ich mich mit Vergnügen stellen. Hinzu kommt, dass ich mir aus Platzgründen kein klassisches Stellpult bauen kann. Die Schaltmöglichkeiten, die Digitalsysteme mit sich bringen, bieten zwar Verbesserungspotenzial, reichen aber für mein Vorhaben und die Steuerung zeitlich unkritischer Nebenbahnabläufe aus. Bei der Auswahl des Digitalsystems legte ich mich auf das DCC-Format fest, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
MODELLBAHNANLAGE
Links und linke Seite: Auch in N lassen sich mit etwas Aufwand stimmungsvolle Szenarien schaffen.
Unten: Das Bahnhofssegment ist mit drei Bussen ausgestattet: Der Systembus überträgt Energie und Steuerinformationen, der Datenbus gibt Schaltinformationen über die Segmentgrenzen hinweg an Verbraucher weiter und der Lichtbus vereint gruppenweise Lichtquellen.
da für dieses bei den mir nahe gelegenen Händlern passende Decoder ständig vorrätig sind. Weil kein Einsatz von Decodern mit anderem Format geplant ist, benötigte ich auch keine multiprotokollfähige Zentrale. Folglich entschied ich mich für die Lenz-Zentrale LZV 101. Sie ist zwar teurer als ein Einsteigersystem, bietet aber umfangreiche Voraussetzungen für einen Ausbau. Am meisten wünsche ich mir ein Eingabegerät, mit dem das Schalten von Weichen und Zubehör komfortabler wird. Ein Roco-Keyboard lässt sich zwar am XpressNet anschließen, stürzte bei mir aber immer wieder nervend ab.
Potenziale wieder, die die Zentrale bietet, einschließlich der Stromversorgung. Der Datenbus wird für Funktionen benötigt, die segmentübergreifend zur Verfügung stehen sollen. Der Lichtbus dient der gruppenweisen Schaltung der Beleuchtung.
Für den System- und den Datenbus habe ich mir überlegt, beide zusammen zu verlegen. Dazu dient ein 25-adriger Kabelbaum, der an den Anlagenenden über Lötleisten mit 25-poligen Sub-DBuchsen aus der Computertechnik verbunden wird. Mit den Lötleisten habe
Drei Busse Eine digitalisierte Modellbahn lässt sich insofern einfacher verdrahten, als dass die Leitungen nur lokal, also vom Empfangsdecoder zum Verbraucher gezogen werden müssen. Lange Leitungen sind an sich nur noch für Busse notwendig. Auf den ersten Blick wirkt meine Verdrahtung dennoch kompliziert. Als Elektroingenieur habe ich dafür einen Grund: Die Anlage soll flexibel erweiterbar sein, was mit einer systematischen Verdrahtung am besten machbar ist. Ich habe daher drei Busse definiert. Einer ist für das System, einer für Daten und einer für die Beleuchtung zuständig. Im Systembus findet man alle MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
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Im Überlastfall muss der Lenz-Schaltdecoder LS150 zurückgesetzt werden. Da dafür kein Taster vorhanden ist, schaltet man einen Öffner in die Versorgungsleitung U. Zeichnungen: Torsten Nitz
Ein LS150 kann nur Impulse schalten. Für Dauerkontakte behilft man sich mit einem bistabilen Relais (z.B. Conrad #503398). Die Dioden kommen an den Schaltausgang des LS150, Kontakt C an Masse.
ich Zugriff auf die Leitungen. An die Buchsen kann ich komfortabel die Zentrale, das Wendeschleifensegment oder auch künftige Erweiterungen anschließen. Für Handsteuergeräte habe ich die entsprechenden XpressNet-Leitungen zu DIN-Buchsen in den Anlagenseitenwangen geführt um ohne Umstände die Geräte umstecken zu können.
aus störender ist die Tatsache, dass der LS150 keine Dauerschaltfunktion z.B. für das Schalten der Lichtgruppen bietet. Abhilfe habe ich mir wiederum mit einer Hilfsschaltung geschaffen. Dabei kommen so genannte bistabile Relais zum Einsatz. Sie schalten bei jedem Steuerimpuls jeweils in die entgegengesetzte Lage um.
Günstig schalten
Rahmen versteckt Bauteile
Zum Schalten der Zubehörfunktionen verwendete ich vier kostengünstige Lenz-Schaltdecoder LS150. Sie bieten den Vorteil, Motorantriebe ohne Zusatzbausteine einfach über Dioden anschließen zu können. Von Nachteil ist dagegen, dass im Überlastfall die Versorgungsspannung abgetrennt oder das System ganz abgeschaltet werden muss um den Baustein zurückzusetzen. Weit-
Für meine Modellbahn steht mir nur ein bescheidenes Regalfach in einer Schrankwand zur Verfügung. Viel Platz ist das nicht. Dafür zimmerte ich mir einen passenden Sperrholzrahmen. Die Seitenwangen haben eine Höhe von 8 cm, sodass alle Steuerungsbauteile wie Digitalbaugruppen, Antriebe und Entkuppler sicher unterflur angebracht werden konnten.
Weichenantriebe mit Pfiff Dann folgte der Gleisbau mit Peco-Material. Es bietet gute Voraussetzungen für sicheren Fahrbetrieb. Die Weichen lasse ich von Fulgurex-Antrieben motorisch stellen. Um die Weichen darauf vorzubereiten, entfernte ich die Kunststoffhalter für die Originalantriebe und die Endlagenfedern. Dann montierte ich die Antriebe auf einer Adapterplatine, wie es in meinem Verein (www. modellbahn-im-stellwerk.de) üblich ist. Damit wird ein leichtes Einstellen oder falls erforderlich, ein bequemes Auswechseln erreicht. Um die Stellgeschwindigkeit der Antriebe zu reduzieren, schaltete ich Glühlampen als Vorwiderstand in Reihe. So wird auch die Gefahr des „Festfahrens“ vermieden. Als Planum kamen zugeschnittene Korkmatten aus dem Baumarkt zum Einsatz, die mit Spachtelmasse abgeschrägte Kanten erhielten. Nach einigen Probefahrten schotterte ich mit Asoa-N-Schotter die Gleise ein. Um ein realistisches Aussehen entsprechend der Dampflokzeit zu erreichen, setzte ich Kremer-Pigmente ein.
Selbstbau Zusatzsignal Ra12 Bei der Signal- und Sicherungstechnik orientierte ich mich am Standardwerk MIBA-Report 17/18 und vor allem an den Heften MIBA-Report Mechanische Stellwerke 1 und 2. Ich stellte zwei zweiflüglige Ausfahrtsignale aus Viessmann-Produktion auf. Eines erweiterte ich um das Zusatzsignal Ra12 mit ei-
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nem Selbstbau aus einem Stück Leiterplatte und zwei weißen LEDs. Dass diese leicht bläulich leuchten, entspricht übrigens dem Vorbild. Weiße Signallaternen hatten bei der Deutschen Reichsbahn eine blaue Filterscheibe um das Glühlampenlicht zu „Mondweiß“ zu korrigieren. Die funktionstüchtige Gleissperre stammt von Weinert, wie auch die mechanischen Stelleinrichtungen (Kabelkanäle, Leitungshalter usw.). Angetrieben wird die Gleissperre von einem Viessmann-Antrieb. Das Kastensignal tauschte ich gegen eines von Marks Kleinkunst, da ich eine beleuchtete Laterne haben wollte. Daher kaufte ich auch die Weichenlaternen von Marks.
Landschaft Zur Formung der Landschaftsoberfläche verwendete ich Deko-Spachtel aus dem Baumarkt, den ich nach dem Festwerden mit einem erdbraunen Farbüberzug grundierte. Die Weideund Getreideflächen entstanden mit einem selbst gebauten elektrostatischen Begrasungsgerät. Die Fasern sind von Heki und Woodland. Sie wurden gemischt und teilweise doppelt aufgetragen, wodurch ein dichter Flor entstand. Viel Spaß hat mir der Bau des Weidezaunes bereitet: Mit einem Messer schnitt ich Leisten von 1 x 1 x 10 mm, die 0,5-mm-Bohrungen erhielten und gebeizt wurden. Als Zaundraht kam 0,1-mm-Kupferlackdraht zum Einsatz, den ich zuvor spritzlackierte. Zum Einbau bohrte ich Löcher in die Grundplatte, klebte die Pfähle ein und fädelte dann mit Pinzette und ruhiger Hand den Draht durch die Bohrungen. Es dauerte nicht mal eine Stunde, bis ich fertig war.
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Der Wasserkran im Bw wird mit einem digital gesteuerten Motor zur Seite geschwenkt. Unten: Nicht nur Lichteffekte wie das Schweißlicht ziehen den Blick auf sich, sondern auch Epoche-typische Plakate. Das Zusatzsignal Ra12 ist ein Eigenbau mit zwei blauweißen LEDs.
Gebäude mit Funktionen Die Gebäude und Bauwerke wählte ich passend zum Thema aus. Dabei fiel die Wahl auf Kleinserienbausätze, die ein Höchstmaß an Filigranität bieten und preußischen Vorbildern entsprechen. So stammt der Lokschuppen von Schiffer-Design, die Fabrik von Faller und alle anderen Gebäude von Artitec. Natürlich sollten allerlei Funktionen vorhanden sein. Leichteste Übung war es, die Gebäude zu beleuchten. Dazu skizzierte ich eine gedachte Raumaufteilung und setzte sie in Form von Pappwänden um. Mir war es wichtig, dass die Wände lichtdicht sind. Außerdem dürfen die Lichtquellen in den Räumen nicht unnatürlich hell strahlen. Jedes Haus ist von der Unterseite der Grundplatte her verschraubt und über Steckverbinder mit der Elektrik ver-
bunden. Die Ansteuerung der Lampen erfolgt in Gruppen. Eine ist für die Bahnhofsbeleuchtung, eine für das Dienstgebäude und eine für die Fabrik zuständig. An verschiedenen Orten lasse ich das Licht per Zufallsgenerator schalten. Der dazu verwendete Baustein ist ein günstiges ELV-Produkt und bietet sieben getrennte Kanäle. In einer Fabrikhalle gibt es ein Schweißlicht und der Schornstein kann qualmen, denn hier habe ich einen Seuthe-Rauchentwickler eingebaut. Damit ich nicht versehentlich vergesse Dampföl nachzufüllen, erinnert mich ein programmierbarer Melodie-Pieper im 10-Minuten-Rhythmus an den eingeschalteten Rauchgenerator. Am Lokschuppen können Kohle- und Wasserkran motorisch geschwenkt werden. Hierzu habe ich selbst den An-
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trieb entwickelt. Ein kleiner Getriebemotor sitzt direkt auf einer Leiterplatte. Sie trägt auch die Elektronik, die den Motor mit Spannung versorgt und sowohl analoges als auch digitales Betätigen ermöglicht. Über ein Potenziometer kann die Geschwindigkeit des Motors eingestellt werden. Dem Thema entsprechend kommen ausschließlich DR-Fahrzeuge zum Einsatz. Damit die guten Stücke nun auch digital fahren können, mussten sie noch mit Decodern ausgestattet werden. Das erfolgte ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Auch waren keine Fräsarbeiten erforderlich. Überwiegend baute ich
Lenz-Decoder der Typen LE0521 und Gold mini ein. Sie sind klein, lastgeregelt, besitzen Kabelanschlüsse, sind preiswert und in vielen Geschäften vorrätig. Eine Sonderstellung nahm lediglich die Köf II von Arnold ein. Zunächst tauschte ich das Getriebe gegen eines von Marks Kleinkunst aus. Um einen Decoder einbauen zu können, waren aufwändige Fräsarbeiten nötig. Zum Einsatz kam ein DCX74 von Tran, da er maßlich am besten passte. Das Einrichten der CVs wäre aber schwierig gewesen, wenn neben der Originaldokumentation keine eigenen Erfah-
rungen aus dem DCC-Bereich vorhanden gewesen wären.
Fazit Ich bin noch lange nicht fertig mit meiner Minianlage. Zunächst will ich alle Weichen mit beleuchteten Laternen ausstatten. Dann werde ich einen Bockkran von Marks Kleinkunst im Werkhof oder an der Laderampe aufstellen. Zudem möchte ich eine Culemeyer-Umladegrube an der Ladestraße einrichten. Und wenn ich wirklich fertig bin, kann ich zu beiden Seiten erweitern … Torsten Nitz/ip Oben: Die Maschinenbaufabrik entstand aus einem Faller-Bausatz. Damit sie auf dem Segment untergebracht werden konnte, musste sie im Grundriss angepasst werden.
In der Abenddämmerung kommen die Lampen besonders gut zur Geltung. Damit sie nicht zu gleißend wirken, sollten die Birnchen mit gedimmter Spannung betrieben werden.
Fotos: Rainer Ippen
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
GRUNDLAGEN
Ganz unabhängig von der DCC-Zentrale:
Zugbeeinflussung direkt vor Ort Warum kann man mit einer Digitalsteuerung nicht so ohne weiteres vor einem roten Signal automatisch bremsen und anhalten? – Lenz-ABC hat dieses Problem auf seine Weise für das DCC-System gelöst. Doch schon vorher gab es die ebenfalls herstellerspezifischen Methoden von Umelec oder Zimo. Und lange schon kennt man den „Bremsgenerator“, welcher jeden DCC-Decoder anspricht. Bertold Langer bemüht sich um einen knappen Überblick.
A
ls die digitale Modellbahn aufkam, waren die Modellbahner über einen speziellen Punkt mit Recht enttäuscht: Ortsgebundene analoge Fahrsteuerungen, etwa Bremsbausteine an Signalen, konnten nicht übernommen werden. Und es gab auch keinen richtigen Ersatz dafür, von einer Lösung, welche dem Funktionsumfang der Digitalsteuerung gerecht geworden wäre, ganz zu schweigen. Nur der Computer, welcher die Digitalzentrale mit einem entsprechenden Programm ansteuerte, konnte all das auf die Anlage bringen, was die Digitalsteuerung anbot: gebremster Halt, Langsamfahrt, Betätigung von Funktionsausgängen, Richtungswechsel und vieles mehr an bestimmten Stellen der Anlage. Notwendig waren dazu Be-
DCCZentrale
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Befehle von Gerät G, z.B. „bremsen“
setztmelder, die dem Computer das auf ein rotes Signal zufahrende Fahrzeug meldeten um es zu stoppen. Grundsätzlich funktioniert die digitale Modellbahn mit Computerunterstützung heute noch genau so. Doch auch die Frage ist geblieben, weshalb man einen Computer braucht um die Segnungen der Digitaltechnik vollends genießen zu dürfen.
Teillösungen wenig befriedigend Freilich gibt es verschiedene Krücken, mit deren Hilfe man z.B. den gesteuerten Signalhalt im DCC-System bewirken kann, etwa die Einstellung in CV29, die eine Lok zum Halt bremsen lässt, wenn sie statt DCC-Spannung Gleichspannung erhält. Es gab sogar
G
Ansteuerung/ Programmierung durch DCC (auch durch System-Bus) und/oder externe Ansteuerung
den Vorschlag, die Digitalspannung automatisch analog herunterzuregeln um vor einem Signal zu bremsen. Und schließlich gibt es seit langem schon den „Bremsgenerator“, welcher einen oder mehrere beidschienig abgetrennte Abschnitte mit dem DCC„Broadcast“-Signal versieht: „alle Fahrzeuge auf 0 km/h abbremsen“. Bremsen durch Gleichspannung oder durch Broadcast hat den entscheidenden Nachteil, dass die dadurch beeinflussten Fahrzeuge nicht mehr steuerbar sind. Rückwärts vom geschlossenen Gleissperrsignal wegzufahren geht dann selbstverständlich nicht. Auch können die Funktionsausgänge nicht bedient werden, etwa für den Pfiff, der den Stellwerker wecken soll. Wird das Fahrzeug in diesem Abschnitt aus irgendwelchen Gründen spannungslos, geht die möglicherweise eingeschaltete Frontbeleuchtung leider aus.
Geht es nicht intelligenter? Wenn man im ersten Datenbyte (Adresse) nur Null-Bits sendet, sind alle Decoder im DCC-Stromkreis bereit auf die folgenden Befehle zu hören. Kommt jetzt – abgegrenzt durch das übliche Zwischenbit – ein Byte mit dem Bremsbefehl, bremsen alle Decoder mit der in ihnen eingestellten Bremsverzögerung auf Halt. Doch man könnte auch eine andere Geschwindigkeitsinformation an alle versenden. Soll während des Stopps auf die Funktionen jeder einzelnen Lok zugegegriffen werden, wird die Sache wesentlich komplizierter. Wenigstens in diesem Fall muss ein intelligenterer Bremsgenerator den Datenstrom im DCC-Gleis analysieren und die entsprechenden Teile ändern. Das heißt: Vorhandenes speichern und zusammen mit den geänderten Partien wie-
Dies ist die Konstellation, um die es in diesem Artikel hauptsächlich geht. Ein Gerät G modifiziert die allgemeine DCC-Spannung. Diese Modifikation wird von allen geeigneten Fahrzeugdecodern innerhalb des versorgten Abschnitts als vorrangiger Befehl aufgefasst und befolgt. Andere zusätzliche Befehle können sich auf Funktionsausgänge aller Decoder innerhalb des Abschnitts beziehen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Mit Decodern kein Problem … Der Lenz-Bremsgenerator – als Beispiel – wendet das Broadcast-Verfahren an. Er kann für mehrere Abschnitte genutzt werden. Seine Leistung ist begrenzt, also kommt es darauf an, wie viele Fahrzeuge sich gleichzeitig in den Abschnitten aufhalten können. Gleiches gilt auch für ein Gerät, welches jedes Fahrzeug mit der eigenen Adresse anspricht, die nachfolgende Geschwindigkeitsinformation aber ändert (z.B. Roco: nur Bremsen zum Halt, keine Langsamfahrgeschwindigkeit, alle Funktionen weiterhin bedienbar). Auf der Spielwarenmesse 2005 kündigte die Firma con-rail ein Signalmodul an, mit welchem auch Langsamfahrabschnitte realisiert werden können. Die gewünschten Signalbegriffe sollen hier sowohl über die DCC-Spannung als auch durch eine zusätzliche Verbindung zum LocoNet (Intellibox) einstellbar sein. Der Bus-Anschluss ist also nicht verpflichtend. Doch gerade bei Hp2, unterstützt durch einen intelligenteren Bremsgenerator, findet sich ein Haken. Dieses Gerät gibt nur eine bestimmte Fahrstufe aus, sagen wir Fahrstufe 64 von 128. Halbe Geschwindigkeit bei einer Köf und bei einem ICE sind aber zwei völlig verschiedene Stiefel, doch bei Hp 2 sollten beide mit einer bestimmten absoluten Geschwindigkeit fahren, etwa mit 40 km/h. Das schafft kein Bremsgenerator. Der einzige Vorteil des Bemsgenerators – ob von einfacher oder komplizierterer Machart – liegt darin, dass alle NMRA-DCC-Decoder auf ihn hören. Umrüstungen in der Lok sind nicht nötig. Die folgenden Methoden hingegen sind jeweils nur für solche Decoder geeignet, welche ein wenig mehr können, als man von normalen NMRADCC-Decodern erwartet.
Worum es geht … Es geht um Methoden der ortsabhängigen Zugbeeinflussung beim NMRA-DCC-System. Das heißt jedoch nicht, dass diese Methoden unbedingt NMRA-DCC-Allgemeingut sind. Einerseits handelt es sich um herstellerspezifische Lösungen. Bei Bremsgeneratoren sollte man davon ausgehen können, dass sie mit DCCkompatiblen Lokdecodern funktionieren. „Ortsabhängige Beeinflussung“ bedeutet zunächst, dass die Geschwindigkeit von Fahrzeugen in einem bestimmten dafür vorbereiteten Gleisabschnitt unabhängig von der Digitalzentrale geändert werden kann. Auch Fahrtrichtungswechsel oder das Betätigen von FAusgängen der Decoder kann eingeschlossen sein. Besser spricht man also von abschnittsabhängiger Beeinflussung. Bei Lenz-ABC, Umelec-ATLplus und Zimo-HLU sind abgetrennte Abschnitte in nur einer Schiene nötig. Die Kombination von Schienenabschnitt und zusätzlichem Schaltpunkt ist bei Umelec Routine. Für Lenz-ABC kann man eine solche Kombination ebenfalls anwenden.
Bremsgeneratoren, oder besser „Bremsbooster“ sind ein Sonderfall; sie versorgen einen Gleisabschnitt (Trennungen in beiden Schienen) mit alternativen DCC-Paketen. Auch um sie geht es hier.
… und worum nicht Freilich hat man auch bei einer computergesteuerten Digitalanlage ortsabhängige Zugbeeinflussung. Doch ist hier immer die Zentrale im Spiel. Besetztmeldungen lösen vorbestimmte Vorgänge in der Zentrale aus, etwa die Veränderung von Fahrstufenwerten im Datenpaket der Lok, welche in einem bestimmten Abschnitt vermutet wird. Zimo bindet sogar Abschnittsmodule für dezentrale Zugbeeinflussung sowie für echte Adressmeldung in die STPComputersteuerung ein. Bei Uhlenbrock-LISSY oder Fleischmann-TrainNavigation kommen ortsabhängige Fahrbefehle ebenfalls von der Zentrale. Hier agieren die entsprechenden Module als automatisierte Digital-Fahrregler, welche das Befehlspaket des tatsächlich seine Adresse meldenden Triebfahrzeugs durch Zentrale und Booster modifizieren.
allgemeines DCC-Signal
DCCZentrale
zusätzlicher Transformator
der zu einer verständlichen Adress-/ Befehlskette zusammensetzen. Bei solchen Lösungen spielt das BroadcastVerfahren keine Rolle mehr.
BG
Bremsgenerator als Signalerzeuger und Booster
a)
weitere Bremsstrecken
Umschalter
externer Schalteingang
b)
Einbau eines Bremsgenerators. Ein doppelpoliger Umschalter wählt zwischen der allgemeinen DCC-Spannung aus dem Zentralen-Booster oder dem Bremsgenerator. Der Umschalter könnte auch ins Gerät integriert sein. Rechts: An den Trennstellen stehen die allgemeine DCC-Spannung (a) und die DCC-Spannung aus dem Generator (b) an. Wenn sie überbrückt werden, gibt es Kurzschluss, was man verhindern muss.
… aber mit den Trennstellen Die DCC-Spannung besteht aus Potenzialwechseln. Werden Trennstellen zwischen zwei Boosterbezirken von einzelnen Rädern oder auch von einem mit mehreren Achsen Strom abnehmenden Fahrzeug überbrückt, gibt es keine Störung, sofern beide Booster eine identische Abfolge von DCCMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Rechteckwellen ausgeben. Beide DCCSpannungsquellen arbeiten synchron. Anders beim Bremsgenerator. Sein Zweck ist es, von der allgemeinen DCCSpannung abweichende Muster zu produzieren. Wird eine Trennstelle vom Gleisabschnitt zur übrigen Anlage überbrückt, ereignen sich Kurzschlüs-
se, sobald Plus- und Minusanteile der digitalen Wechselspannung aufeinander treffen (s. Schema oben). Das führt zum Zusammenbruch des Betriebs. Überbrückungen vermeidet man, wenn man folgende Anordnung wählt: Im Ausgangszustand führt auch der Generatorabschnitt die allgemeine 29
Bremsgeneratoren für DCC Bremsweg
Con-rail: Signalmodul in Arbeit. Halt und Langsamfahrt, modifiziert nur die Geschwindigkeitsbefehle. Info: con-rail.at. Lenz Digital-Plus: Bremsgenerator LG100, Art.-Nr. 22500, Stromstärke: k.A., Broadcast-Methode. Roco: Digital-Bremsgenerator, Art.-Nr. 10779, Stromstärke: k.A., Modifikation wie bei con-rail, jedoch nur Halt. Uhlenbrock: Booster Power 3, Art.-Nr. 65600, mit integriertem Kehrschleifenmodul und Bremsgenerator, 3 A, Broadcast-Methode.
DCC-Spannung. Erst wenn alle Fahrzeuge, welche einen ÜberbrückungsKurzschluss erzeugen könnten, sich im Generatorabschnitt befinden, schaltet sich dieser auf „Generator-DCC“ um. Freilich wird nur umgeschaltet, wenn gebremst werden soll, also in der Regel bei Hp0. Ob der Bremsgenerator zugeschaltet wird, liegt an der Stellung des Signals (s. Schema oben).
Wie lang ist der Gleisabschnitt? Ich beschäftige mich so ausführlich mit dem Überbrückungsproblem, weil es auch die anderen hier vorgestellten Methoden betrifft. Einen Kurzschluss und damit eine unüberwindliche Betriebsstörung gibt es bei ihnen jedoch nicht. Es kann aber zu Störungen kommen, die den Betrieb durcheinander bringen. Beim Bremsgenerator jedenfalls sollte man ganz sicher gehen: Der Abschnitt muss so lang sein wie der längste Zug plus Bremsweg. Wenn allerdings nur die Lok Metallräder hat und alle Wagen auf Plastik-Schlappen daherkommen, gilt für den Bremsabschnitt: Lok plus Bremsweg – aber gibt es das heute überhaupt noch, außer bei Kleinbahn-Erzeugnissen aus Wien? Bei den anderen hier besprochenen Methoden gibt es keine Kurzschlüsse, doch ist die für den Bremsgenerator gezeigte Lösung ebenfalls die sicherste. Man wird sie bei Zügen mit Steuerwagen anwenden und überhaupt bei beleuchteten Wagen mit großer Stromabnahmebasis. Einzelne brückende Räder können hier nicht viel ausrichten, da sie die Funktion der abschnittsabhängigen Zugbeeinflussung nur kurzzeitig stören. Auch reagieren diese Methoden nicht auf den allerersten Störimpuls, da für eine gewisse Verzögerung gesorgt ist. 30
SM (RK)
X Y
DCC BG
RK
X Y
SignalSchalter (Hp0)
RL
+ RLS IG
(Hp1)
So funktioniert Zimo-HLU Fast so alt wie das Zimo-System selbst ist die abschnittsabhängige Zugbeeinflussung dieses Fabrikats: „Halt – Langsam – Ultra-langsam“, daher HLU. Beim Übergang zu NMRA-DCC hat man HLU dem neuen System angepasst. Das DCC-System arbeitet mit kurzen Bits zwischen den an die einzelnen Decoder gerichteten Datenpaketen. NMRA-Zentralen müssen eine Mindestanzahl solcher Präambelbits versenden. Ein Maximum ist nicht festgelegt. Also widerspricht es nicht dem NMRA-Standard, wenn man einige Präambelbits hinzufügt, zumal dies NMRA-DCC-Decoder überhaupt nicht stört. Zimo tut das um die zusätzlichen Bits gegebenenfalls für Nachrichtenzwecke auszuschneiden (s. unten). Dies übernimmt das Mehrfachmodul MX9, welches acht Gleisabschnitte versorgen kann. Mit dieser Methode lassen sich an alle HLU-geeignete Decoder in einem Abschnitt sechs abgestufte Geschwindigkeitslimits inklusiv Stopp
nur von links nach rechts
So vermeidet man Kurzschluss beim Bremsgenerator. Ein längstmöglicher Zug hat den Fühler SM aktiviert, hier einen Reed-Kontakt. Das bistabile Relais RL hat von DCC- auf Bremsgenerator-Spannung (BG) umgeschaltet. Hp 1: Signalschalter umlegen, worauf der Impulsgeber IG (z.B. Kondensatorschaltung) das Relais in die andere stabile Lage bringt.
mitteilen; freilich funktioniert HLU nur mit allen Decodern von Zimo und Tran (CT-Elektronik). Auch einige ESUDecoder sind HLU-fähig.
Tempo: absolut statt relativ Mit der HLU-Methode kann man sowohl eine E 94 als auch einen TEETriebzug auf, z.B. annähernd exakt 60 km/h herunterbremsen. Der HLUBefehl besagt, dass eine im HLU-Decoder per CV-Programmierung eingestellte Geschwindigkeitsstufe nicht überschritten werden darf. Wenn man genau sein will, sollte man ein Fahrzeug so kalibrieren, dass es bei HLU-Wert U z.B. von 0 bis höchstens 30 km/h fährt. Weitere Limits, nur als Vorschlag: 40, 60, 80, 100 km/h. Im Gegensatz dazu gibt auch ein intelligenterer Bremsgenerator nur eine bestimmte Fahrstufe für alle Fahrzeuge aus. Fahrzeuge können deshalb im Bremsabschnitt u.U. sogar schneller werden. HLU hingegen sieht darauf, dass das individuelle Höchsttempo nicht überschritten wird.
1,16 ms
NMRA- Zimo- Zimo-Ack Endbit Start
Zimo-GeschwindigkeitsBeschränkung (HLU)
NMRA-Präambel / -Startbit
Zimo-Zentralen setzen zwischen zwei NMRA-Protokollteile (rot) eigene Bits. Zimo-Ack gehört zur Zimo-Zugnummernerkennung. Die nächsten 10 Bit sind für HLU reserviert. Im Beispiel macht ein Gleisabschnittsmodul MX9 sieben Bit spannungslos: „Stopp”. Die Geschwindigkeits-Bits werden je zehnmal in den Zwischenräumen von NMRADatenpaketen ausgesandt. Nach dem jeweils elften HLU-Paket kann der MX9 sich, wieder per HLU, an einen von acht Decoder-F-Ausgängen wenden (zzt. beim Zimo-Funktionsdecoder MX68). Auf dieser Basis macht Zimo auch Versuche mit der Rückmeldung von Gleisabschnittsnummern innerhalb der neuen DCC-Rückmeldung (RailCom). Im Interesse kürzerer „interpackets” denkt man an die Komprimierung des HLU-Bereichs.
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CANBus
weitere MX9
zum ZimoBasisgerät MX1
Zimo-MX9
DCC
1a 1b
Fahrt
Einfacher Block in beiden Richtungen
8a 8b
Halt
Fahrt
Halt
Fahrt
Halt
Block mit La-Strecke an Klemme
1a
1b
2a
2b
3a
3b
F (Fahrt)
H (Halt)
L (langsam)
H (Halt)
F (Fahrt)
H (Halt)
Jeder HLU-Decoder hat also die Möglichkeit, fünf „La“-Werte zu nutzen. Das kommt dem Vorbild nahe. Andere Methoden kennen nur einen „La“Wert, den man tunlichst für das gute alte Hp 2 einsetzt: 40 km/h maximal. Aber was ist mit der 100-km/h-Kurve auf einer sonst mit 160 km/h befahrenen Strecke? HLU funktioniert zurzeit unabhängig von der Fahrtrichtung; für die Richtungslogik sind die HLU-Module MX9 zuständig. Aber zusätzliche HLU-Bits stünden bereit um ein HLU-Fahrzeug von sich aus wahlweise auch fahrtrichtungsabhängig zu beeinflussen.
Sogar Befehle an F-Ausgänge Eine alte Geschichte sind der Pfiff vor dem Tunnel oder die eingeschaltete Zugbeleuchtung bei der Fahrt durch ihn. Grundsätzlich geht auch das mit HLU. „Bügel ab“ bei Oberleitungstrennstrecken wäre auch ein Thema, wenn man eine Vorrichtung dafür an seiner Ellok hat. Ganz ohne Extra-Vorrichtungen könnte man mit HLU geeig-
nete Soundmodule ortsabhängig ansteuern. Da ich Modellbahnsounds wenigstens in H0 und kleiner nicht mag, sollen andere darüber fantasieren. Zurzeit ist das abschnittsabhängige Schalten von F-Ausgängen nur mit dem Zimo-Funktionsdecoder MX68 möglich. Per CV-Programmierung kann man bis zu acht F-Ausgängen acht verschiedenen HLU-Befehlen zuordnen.
MX9 – oder was? Das einzige Eingabegerät für HLUKommandos ist bislang das ZimoMehrfachmodul MX9. Leider – denn diese Komplettlösung für die Sicherheit von Fahrwegen geht an den Bedürfnissen der meisten Modellbahner vorbei. Deshalb wird das recht elitär erscheinende Zimo-HLU wohl so wenig eingesetzt. Das könnte auch ein Grund dafür sein, dass es nicht schon längst zur NMRA-Norm geworden ist. Aber dieser Zug ist wohl abgefahren. Trotzdem ist es an der Zeit, eine handlichere HLU-Eingabe anzubieten, welche auch freilandkompatibel sein
DCC
Mehr braucht man wirklich nicht um mit einem auf Asymmetrie hörenden Decoder vor einem Signal zum Halt zu bremsen. Doch solange die Trennstelle links längere Zeit überbrückt ist, wird der Zug nicht mehr bremsen.
Symmetrische DCC-Spannung
Asymmetrische DCC-Spannung
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4 x 1N5401 oder Lenz BM1
Bremsweg
Links: Nicht nur ein Digitalproblem. Die höhere Spannung gewinnt, wenn sie in den Bremsabschnitt gelangt. Jedoch kein Kurzschluss!
Das Zimo-Gleisabschnittsmodul MX9 ist derzeit der einzige HLU-Encoder. Außerdem ist es Basis für die Zimo-Adresserkennung, für externe Besetztmelder und für (Licht-) Signale. Eine Komplettlösung für die Sicherungstechnik, allerdings effektiv nur mit der Computersteuerung STP von Ewald Sperrer über den CANBus. Um u.a. das Überbrückungsproblem aus der Welt zu schaffen, besteht ein „Hauptabschnitt” jeweils aus zwei Teilabschnitten. Jedes Modul hat 8 x 2 Abschnittsausgänge, welche vorwiegend paarweise genutzt werden.
sollte. Motto: unmittelbar vor Ort, NMRA-DCC als Kraft- und Kommunikationskanal – also im Gegensatz zum MX9 ohne Zimo-CANBus –, blockfähig und mit Anschlüssen für Signale. Für die Programmierung, Ansteuerung und Auswertung eines solchen Geräts hat Zimo bereits den technischen Kern, nämlich den Schaltdecoder MX82. Für die Bidirektionale Kommunikation (RailCom) bereits vorbereitet, kann er Besetzt-, Stellungs- und Programmiermeldungen über die Schienen an die Zentrale schicken: gut gerade auch für die Gartenbahn! Arnold Hübsch, Zimo-Anwendern von seiner Website bekannt, arbeitet an diesem Projekt mit der Bezeichnung TSE (Track Section Encoder). Noch können Sie Vorschläge zum gewünschten Funktionsumfang des projektierten Abschnittsencoders machen (http//: amw.huebsch.at). In den TSE soll neben dem Zimo-HLU wenigstens die Grundfunktion von Lenz-ABC sowie von Umelec-ATLplus integriert werden, das Abbremsen zum Halt. An ABC-Langsamfahrt ist ebenfalls gedacht, doch hier blockiert ein von Lenz angemeldetes Patent momentan noch die Implementation.
Ein klein wenig unegal Ein meiner Artikelfolge über Lenz-ABC in MIBA 3, 4 und 7/2005 habe ich über die asymmetrische Modifikation der DCC-Spannung berichtet. Deshalb hier nur komprimiert die Grundlagen. Die DCC-Spannung besteht aus einer Folge von Rechteckimpulsen, welche zwischen negativer und positiver Spannung wechseln, wobei negative und positive Spannung gleich groß sein müssen (etwa: –14 V und +14 V). Reduziert man etwa den positiven Anteil um einen bestimmten Betrag, so kann man 31
Block 1
Block 2
RK
RK
DCC Besetztmelde-Ausgänge und Schalteingänge hier nicht belegt
Hilfsspannung
ATLplus-Digiblock
ATLplus-Digiblock
Aufbau des Umelec-Digiblock-Systems. Reed-Kontakte im Gleisbett werden von Magneten mindestens unter dem ersten und letzten Fahrzeug eines Zuges ausgelöst. Fahrtrichtungsabhängig wirkt das UmelecSystem auf jeden Fall zusammen mit weiteren Schaltungen, etwa mit einer solchen Blocksteuerung.
damit zusätzliche Befehle an Fahrzeugdecoder geben. Die NMRA-DCC-Funktionalität bleibt erhalten. Ein spezieller Decoder ist während des Bremsens und Haltens voll ansprechbar, aber die Fahrbefehle von der Zentrale gelten nur bis zum gesetzten Tempolimit. Gibt man die asymmetrische Befehlsspannung fortwährend aus, erhält man eine hohe Übertragungssicherheit. Auf diese Weise funktionieren die beiden folgenden Methoden der abschnittsabhängigen Zugbeeinflussung, ATLplus von Umelec und ABC von Lenz. Als Vorgabe brauchen beide eine möglichst symmetrische DCC-Spannung.
dem Fahrgerät lassen sich sowohl HLU- als auch asymmetrische Befehle ausschalten. Damit kann man sogar an einem roten Signal vorbeifahren. Da sowohl HLU als auch die asymmetrische Methode die aus der Zentrale kommende Impulsfolge nicht „verbiegen“, gibt es beim Überbrücken der Trennstellen keinen Kurzschluss. Allerdings kann es bei beiden zu Funktionsstörungen kommen, weil die Spannung aus dem DCC-Stromkreis die bedeutsame geringere Spannung im Bremsabschnitt aussticht.
Das kann ja sogar ich!
Urs Meyer (Umelec) hatte Spannungsasymmetrie schon viel früher für die analoge Modellbahnsteuerung eingesetzt. Doch seit 1995 gibt es ATLplus von diesem Schweizer Hersteller, ein Zugbeeinflussungssystem für das NMRA-DCC-Protokoll. Es arbeitet u.a. mit Blockbausteinen und mit entsprechenden Lokdecodern. Asymmetrisch
Vieles genau wie bei HLU HLU- wie auch asymmetrische Befehle haben Vorrang im Bremsabschnitt. Doch mit entsprechenden Tasten auf 32
Weitere Features von ATLplus Wenn eine Lok in einen asymmetrisch gespeisten Abschnitt mit höherer Geschwindigkeit einfährt, kann sie auf ein im Decoder eingestelltes reduzier-
Fahrabschnitt
Halt bzw. La
Bremsen auf Halt bzw. Langsamfahrt nur in dieser Richtung DCC
Der Anschluss des ABC-Moduls BM2 erfolgt fast intuitiv. Da die Lenz-Gold-Decoder fahrtrichtungsabhängig auf ABC reagieren können, enthält das BM2 keine Fahrtrichtungslogik. Züge von rechts nach links fahren ungehindert durch. Außer dem Gold-Decoder Besetztmelder brauchen die Fahrzeuge keine Extras. Ein Über(für Lenz: LR101) brückungsproblem gibt es nicht, sofern man Blockmodul BM3 sich an die maximale Zuglänge hält. Gelangt (vorhergehend) das erste Strom abnehmende Fahrzeug in den Hilfsspannung Halteabschnitt, schaltet sich der Fahrabschnitt (max. 18 V ) von DCC- auf ABC-Spannung. Auch Lenz-ABC bekommt sein Blockmodul, das BM3.
Lenz-ABC-Modul BM2 SHp0/Fahrt
SHp1/Hp2
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Hp2 aktiv: Langsamfahrt
Den Laien fasziniert, dass er mit einfachsten Mitteln eine Spannungsasymmetrie erzeugen kann. Versorgen Sie einen Schienenabschnitt mit drei oder vier Leistungsdioden in Serie und einer in Gegenrichtung dazu: schon können Sie eine Lok mit Lenz-GoldDecoder oder mit dem ATLplus-Lokmodul vor einem geschlossenen Signal zum Halt abbremsen; auch der überarbeitete Zimo-Decoder MX69 kann das bereits – andere sollen folgen und Decoder von weiteren Herstellern sind auf dem Weg. Soll jedoch der ABC-Langsamfahrbefehl gegeben werden – steter Wechsel von Symmetrie und Asymmetrie –, kommt der Laie schnell an seine Grenzen. Immerhin, ein ABC-kompatibles Eingabemodul für Hp 0, Hp 1 und Hp 2 habe ich mit einfachsten Mitteln hinbekommen (MIBA 3/2005).
Umelec: Pionier der Asymmetrie
gemachte DCC-Spannung lässt die Züge mit Bremsverzögerung halten. Umelec geht von einer Blocksicherung mit „Digiblock“-Modulen aus. Deren Sache ist es, die Fahrtrichtung zu erkennen. Auf Fahrtrichtungsabhängigkeit des Decoders selbst wurde deshalb zunächst kein Wert gelegt. Digiblock-Module haben Ausgänge für Signal-Lichtpunkte sowie Besetztanzeigen und zählen die Magnete, welche über die Reedkontakte gegangen sind: analog zu Achszählern beim Vorbild. Der Block wird erst wieder frei, wenn die Anzahl der Meldeereignisse bei Ein- und Ausfahrt übereinstimmt. Selbstverständlich leitet auch eine simple Diodenkette – einmal hin, dreimal her – den Bremsvorgang ein.
Muster des ABC-Moduls BM2, auch für Hp 2 sowie für die Pendelzugsteuerung mit Zwischenhalt.
Modul 3 Modul 2 Modul L
Modul R Modul 1
Stufenbremsen bei Umelec: Wenn sich mindestens zwei verschiedene asymmetrische Befehle nutzen lassen, kann man mit dem einen auf ein geringeres Tempo herunterbremsen und mit dem zweiten vor dem Signal den HaltBefehl geben. Soll dies in beiden Richtungen funktionieren, braucht man richtungsabhängige Schaltpunkte (grün, rot). Kommt ein Zug von links nach rechts, dann müssen die roten Punkte etwa durch das Einfahrsignal deaktiviert sein und nur die grünen dürfen gelten. Mit Lenz-ABC wird die Sache übrigens nicht einfacher, da hier die Module BM2 umgepolt werden müssen.
tes Tempolimit abbremsen. Überfährt sie nun einen (Reed-) Kontakt im Gleisbereich, wird die asymmetrische Spannung umgepolt, was weitere Bremsung auf Fahrstufe Null bewirkt. Notwendig für dieses „Stufenbremsen“ ist neben der genannten Diodenanordnung ein bistabiles Relais mit Umschalter. CVProgrammierung bestimmt darüber, ob der Decoder nun bis zum Halten bremst oder ob das Stufenbremsen aktiv ist. Seit 2002 können ATLplus-Decoder mit einer bestimmten CV-Konstellation auch fahrtrichtungsabhängig wirken, dann aber geht das Stufenbremsen – aus Langsamfahrt zum Halt durch Umpolen der Asymmetrie – nicht mehr. Der neueste, der ATL2066, vermag auch ohne Umpolen der asymmetrischen Abschnittsspannung in Stufen zu bremsen. Hier aktiviert ein Magnet im Gleis einen Reed-Kontakt an der LokUnterseite. Dieser wiederum bedient einen von den Schienen unabhängigen Decodereingang. So bremst die bereits langsamer fahrende Lok zum Halt. Bemerkenswert: Seit Jahren schon haben ATLplus-Decoder einen echten Hardware-Eingang, der nicht über die in der Gleisspannung enthaltenen Befehle angesprochen wird. Er kann mehreren Zwecken dienen; worauf er zugreift, wird durch CV bestimmt. Gut ist er für das bereits genannte Bremsen aus reduziertem Tempo zum Halt, aber auch für Pendelfahrten, wo er intelligent kontrollierten Halt und Aufenthalt mit anschließender Umkehr einleitet. Pfeifen ist damit ebenfalls kein Problem. Urs Meyer legt außerdem Wert auf einen integrierten einfachen Loksound, und siehe da: Der externe Decodereingang lässt sich auch, mit Geber am Treibrad, zur Geräuschsynchronisation nutzen. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
ATLplus und Lenz-ABC MIBA-Leser dürften durch meine Artikel über das „Advanced Brake Control“ (ABC) von Lenz bereits hinreichend unterrichtet sein. Deshalb hier nur die wichtigen Unterschiede zu ATLplus. 1. Lenz-ABC bewirkt das Bremsen auf ein Tempolimit, indem reduzierte und volle DCC-„Halbwellen“ einander abwechseln. 2. Lenz-ABC kann auf ZweischienenZweileiter-Gleisen richtungsabhängig wirken, sodass die Lok nur vor dem Signal bremst oder hält, auf das sie zufährt. In der Gegenrichtung hat ABC keinen Einfluss, sodass man auch rückwärts von einem geschlossenen Signal wegfahren kann. Umelec nutzt beim „Stufenbremsen“ die Polung der Asymmetrie als Unterscheidungsmerkmal von „langsam“ und „Halt“. Andererseits können ATL-
Verflixte Asymmetrie Seit über 20 Jahren steuert Urs Meyer (Umelec) nun schon Modellbahnlokomotiven abschnittsabhängig mit asymmetrischen Befehlen. Da kommt Lenz, entwickelt sein ABC auf der gleichen Grundlage und beansprucht dafür ein Patent. So wenigstens hat es den Anschein. Lenz kann und will nicht das patentiert bekommen, was Umelec seit langem hat, sondern zusätzliche Features wie etwa die richtungsabhängige Wirkung oder differenziertere Befehle für die Zugbeeinflussung und möglicherweise Meldungen per Asymmetrie im Zusammenhang mit RailCom. Jedenfalls verursacht der Lenzsche Patentantrag Verstimmung bei Mitbewerbern, und nicht nur Urs Meyer
plus-Decoder mit einer bestimmten CV-Konstellation auch fahrtrichtungsabhängig, also polungsabhängig wirken. Bei Lenz-ABC haben Langsamfahrt und Richtungsabhängigkeit technisch nichts miteinander zu tun, sodass beide ohne Konflikte zusammen funktionieren. Ein Konflikt durch doppelt genutzten Befehl entsteht übrigens bei der ABC-„Pendelfahrt mit Zwischenhalt“, denn da wird aus dem Langsamfahrbefehl eine Aufforderung zu Halt und Umkehr. Sind asymmetrische Kommandos damit schon am Ende? Fazit: Wenigstens was Langsamfahrt und Pendelverkehr angeht, sind ATLplus und Lenz-ABC nicht kompatibel. Leider, denn Langsamfahrt, möglichst wie bei HLU, ist wohl die zweitwichtigste Eigenschaft von abschnittsbezogenen DCC-Zusatzsteuerungen. Bertold Langer stört es, dass Lenz den AsymmetriePionier weitgehend im Dunkeln lässt. Für uns Modellbahner ist die Situation auch nicht lustig, denn immer mehr Decoderhersteller interessieren sich für die Asymmetrie als zusätzliche Steuermethode – warum auch nicht, sie hat einiges für sich. Mit Lenz wollen sie sich nicht anlegen. Lizenzgebühren schon vor der Erteilung des Patents zu löhnen, ist ebenfalls nicht ihr Ding; also suchen sie nach Wegen, die an Lenzschen Patentansprüchen vorbeiführen. Dabei sind herstellerspezifische Lösungen zu befürchten, welche untereinander allenfalls teilkompatibel sein werden. Ein wenig Geduld der Mitbewerber täte hier gut, denn keiner weiß momentan, ob das Patent wirklich erteilt wird. bl
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DIGITAL - PRAXIS
Weichen stellen wie die Profis
Digitaler Stellwerker Eines der größten Probleme in der Modellbahn-Digitaltechnik dürfte eine anwenderfreundliche Bedienoberfläche sein. Vor allem stellt sich die Frage: Wie lassen sich Weichen usw. übersichtlich bedienen? Uhlenbrock hat sich dieses Problems mit der Auslieferung des „Switch-Control“ angenommen, wie Rolf Knipper im folgenden Beitrag zu berichten weiß. Rolf Knippers Elberfeld-Projekt (oben) wird eine Stelltafel im Eigenbau auf der Basis des Uhlenbrock „Switch-Control“ erhalten. Rechts: Für fünf Decoderadressen (DCC und Motorola) oder auch Start/Zieltaster für Fahrstraßen ist das Modul ausgelegt. Der Anschluss zur Zentrale erfolgt über den LocoNet-Bus.
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elativ neu ist das (LocoNet-) Anschlussmodul „Switch-Control“ aus dem Hause Uhlenbrock als digitales Bindeglied für Gleisbildstellpulte. Es ist geeignet für alle Digitalzentralen mit einem entsprechenden Zugang (z.B. Intellibox, TwinCenter, Daisy usw.).
Was ist „Switch Control“? Es hat, ausgehend von der Grundausrichtung von fünf Magnetartikeln, Eingänge für zehn Taster und Ausgänge für zehn Kontrolllampen (je 100 mA) oder LEDs mit einem entsprechenden Vorwiderstand. Diese können am Modul einzeln angeschlossen werden oder auch Bestandteil eines Gleisbildstellpult-Systems (z.B. von der Firma Heki und s.e.s.) sein. Die dort angeschlossenen Taster geben die vom Bediener gewünschten Stellbefehle zur Ansteuerung von Weichen und Signalen weiter. Auch Rückmeldungen aus der Anlage über Besetztmeldungen zur Auslösung von Fahrstraßen lassen sich im Zusammenspiel mit dem „IBSwitch“ von Uhlenbrock realisieren. Die angeschlossenen Lampen oder LED können zudem per Taster, Weichenoder per Rückmeldebefehl einzeln einund ausgeschaltet werden. Alle Taster MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
und Lampen (LED) sind im Adressbereich 1-2048 frei programmierbar. Die eigentliche Programmierung erfolgt über die Intellibox ab Version 1.3. Zur Versorgung der genannten Verbraucher im Stelltisch wird ein Transformator 16 V~ benötigt. Er darf mehrere Switch-Control oder andere Verbraucher auf der Modellbahnanlage mit Spannung versorgen, jedoch keine elektrische Verbindung mit dem Gleissystem oder generell mit der Zentrale samt Boostern haben. Das „SwitchControl“ wird über das mitgelieferte LocoNet-Kabel mit dem LocoNet-T- oder LocoNet-B-Ausgang der Intellibox (respektive des Fleischmann TwinCenter) oder des Daisy-Systems vernetzt.
Die Funktion Bei Betätigung eines Tasters wird ein Kommando ausgesendet. Auf diese Weise können Weichen oder Signale geschaltet oder auch ganze Fahrstraßen ausgelöst werden. Basis ist dafür eine entsprechende Programmierung und Speicherung in der Intellibox, im TwinCenter oder im IB-Switch. Das Switch-Control kann auch ein Kommando aussenden, falls zwei Tasten nacheinander betätigt werden. Somit ist die Funktionsweise eines Vorbild-Gleisbildstellpults mit Start-/Zieltasten gegeben. Das Modul überwacht alle Schaltbefehle des Digitalsystems und kann mit der Aussendung eines bestimmten Signals eine angeschlossene Lampe (LED) ein- bzw. ausschalten. Diese Anzeige lässt sich durch Kommandos zum Schalten von Magnetartikeln oder durch digitale Rückmeldungen beeinflussen. Somit ist die Anzeige von Weichenstellungen, Gleisbesetztmeldungen oder von ganzen Fahrstraßen möglich und eigentlich auch weitestgehend konform mit den Schaltvorgängen in der Anlage. Natürlich ist die tatsächliche (und somit echte) Weichenrückmeldung auf diese Weise auch nicht wirklich möglich, wohl aber die Stellungsanzeige auf dem Stellpult. Das ist aber ein guter Kompromiss und stellt auch einen hohen Qualitätsstandard dar. Über die Schwierigkeiten einer realen Weichenrückmeldung ist schon viel geschrieben und noch mehr über Generationen hinweg getüftelt worden. Es muss dabei die Lage der Zungen elektromechanisch in den definierten Lagen an der Backenschiene kontrolliert werden und das dürfte vom Aufwand her die Kosten dafür nicht rechtfertigen. Also lassen MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Die Anschlüsse an das Modul erfolgen mit soliden Schraubklemmen und beim LocoNetBus mittels der bekannten Western-Stecker. Die Programmierung erfolgt über das Display der „Intellibox“ (unten) ab der Softwareversion 1.3. Mittels Start- und Zieltasten lassen sich Fahrstraßen mit dem Switch-Control abrufen. Für deren Programmierbasis steht ein „IB Switch“ (rechts) zur Verfügung.
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Kabelfortführung von der Stelltafel zum Switch Control (rechts)
wir es bei diesem Punkt mit der im Grunde schon tauglichen Kompromisslösung bewenden. Andere Steuerungen arbeiten in aller Regel (reine Stellungsanzeige) auch nicht anders. Den angeschlossenen Tastern und Lampen wird über die Programmierung des Moduls die gewünschte Funktion zugewiesen. Dieses lässt sich mithilfe eines Programmiermenüs der Intellibox im laufenden Betrieb realisieren. Die Taster des Gleisbildstellpultes – sei es z.B. von Heki usw. – oder eines im Selbstbau entstandenen Stellpults werden mit einem Pol an die Moduleingänge 1 bis 10 angeschlossen und mit dem anderen Pol jeweils an den Rückführungseingang für die Taster mit der Bezeichnung „Masse“. Die Lampen finden ihren Anschluss mit einem Pol an den Lampenausgängen 1 bis 10 und mit dem anderen Pol an der „Plus“Schraubklemme des Moduls. Die Nennspannung der eingesetzten Lampen sollte mit der Ausgangsspannung des angeschlossenen Trafos übereinstimmen. Sollten Leuchtdioden Verwendung finden – übrigens eine gute Empfehlung, da praktisch kein Verschleiß entsteht oder die Wärmeentwicklung auf ein Minimum begrenzt wird –, so ist ein (Schutz-) Vorwiderstand von 1,5 kΩ vorzusehen. Achten Sie ferner darauf, dass der Minuspol (Kathode) der Leuchtdioden mit dem Lampenausgang des Moduls verbunden wird. Die Anode (Eselsbrücke hier: langes Beinchen der LED) ist mit dem Widerstand zu verbinden.
Fotos und Zeichnungen: Rolf Knipper
Statt der Lampen sollte eigentlich verschleißfreien LEDs zur Ausleuchtung der Vorzug gegeben werden. Schutzwiderstände dafür und Drucktasten finden sich z.B. in den Lieferprogrammen von Conrad Elektronik (Hirschau) oder WEElektronik aus Wuppertal. Zum Aufbau des Stellpults kann man auf konfektionierte Bausteine (z.B. Heki usw.) oder auf den klassischen Selbstbau zurückgreifen.
LED Kathode Modul Lampenausgang
Anode
Widerstand
Modul +
Switch Control Hersteller: Uhlenbrock, Art.-Nr. 63400 Das Modul ermöglicht die Anbindung eines Gleisbildstellpultes an Intellibox, TwinCenter oder DAISY LocoNet-kompatibel Anschluss von je 10 Tastern und Lampen oder LEDs Weicheneinzelschaltung und Start-/Zieltaster Rückmeldeanzeige Alle Ein- und Ausgänge frei programmierbar Adressbereich 1 bis 2048 Kosten ca. 69,– € Uhlenbrock Elektronik GmbH Mercatorstr. 6, 46244 Bottrop www.uhlenbrock.de
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Einzeltasten und Kombinationen
1,5 KOhm
Mit dem Switch-Control können Sie folgende Kommandos durch einen Tastendruck abrufen: 1.Einen ausgewählten Magnetartikel in Stellung „rot“ (oder „rund“) bringen. 2.Einen ausgewählten Magnetartikel in Stellung „grün“ (oder gerade) bringen. 3.Eine Rückmeldung „frei“ mit einer bestimmten Rückmeldeadresse erzeugen. Die Rückmeldung wird zum Schalten der Fahrstraßen des IBSwitch benötigt. 4.Eine Rückmeldung „belegt“ mit einer bestimmten Rückmeldeadresse erzeugen. 5.Einen ausgewählten Magnetartikel in seiner Stellung umkehren, was im Grunde Eintastenbedienung bedeutet. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Bei dieser Anlage wurde ein selbst gebautes Pult vorgesehen. Die Uhlenbrock-Module (insgesamt drei Stück) finden ihren Platz in unmittelbarer Nähe der Stelltafel.
Die Befehle 1 bis 5 lassen sich durch Betätigung einer einzelnen Taste durchführen um z.B. Weichen und Signale zu stellen oder gar ganze Fahrstraßen abzurufen. Nach der Funktions-Philosophie des großen Vorbilds ist es üblich, bei Gleisbildstellpulten Start-/Zieltasten zu verwenden um Zug- und Rangierfahrstraßen zu schalten. Eine Start/Zieltastenkombination wird angewählt, indem man zuerst die Starttaste drückt und auch festhält und anschließend die Zieltaste betätigt. Sind beide Tasten gedrückt, kann je nach Modulprogrammierung das Switch-Control die Kommandos 1. bis 4. aus der oben aufgeführten Zusammenstellung auslösen. Die nachgeordneten Lampenausgänge arbeiten analog der Tastenbedienung oder Ereignissteuerung. Nach der Voreinstellung ab Werk schalten die Taster an Eingang 1 und 2 den Magnetartikel mit der Weichenadresse 1. Taster 1 schaltet den Magnetartikel in Stellung „rot“ oder „rund“. Die Taste 2 schaltet den Magnetartikel in Stellung „grün“ oder „gerade“. Dies bleibt insofern bestehen, solange man selber auch am Weichendecoder den MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Trotz aller Digitalisierung ist der Kabelaufwand nicht unerheblich, denn jeder Taster und jede LED muss auf das jeweilige Modul aufgelegt und angeschlossen werden.
Antrieb derart aufgelegt hat. Hier ließe sich natürlich auch der Anschluss tauschen, falls die Anlage anders arbeitet als die Stelltafel bzw. deren stilisiertes Gleisabbild. Die Lampen an Ausgang 1 und 2 zeigen demnach exakt die Stellung des Magnetartikels auf dem Stellpult an. Die folgenden Tasteneingänge und Lampenausgänge sind den Magnetartikeladressen 2 bis 5 zugeordnet. Die Ausleuchtung erfolgt entsprechend der beschriebenen Ausrichtung. Etwas irritierend ist hinsichtlich der üblichen „Vierer“-Programmierung bei Weichendecodern die „Fünfer“-Belegungsmöglichkeit des Uhlenbrock-Moduls. Man hat, so gesehen, immer bei Vollauslastung eine Adresse eines anderen Decoders mit dabei. Da helfen eigentlich nur möglichst exakte Aufzeichnungen und eine Belegungsliste im Voraus. Ich werde die Belegung von der niedrigsten Weichenadresse fortlaufend auf das Switch-Control übertragen. Denn, wie gesagt, die Programmierung des ersten Tasters mit einer Weichenadresse lässt die anderen chronologisch nachfolgen.
Programmierung Damit bei einem Tastendruck der gewünschte Befehl vom Modul ausgesendet wird, muss es zunächst programmiert werden. Es stehen dafür zwei verschiedene Möglichkeiten zu Verfügung. Die Betriebsanleitung beschreibt ausführlich die entsprechende Vorgehensweise. Sie können diese auch als pdf-Dokumente auf der UhlenbrockHomepage (deutsche Handbücher) im Voraus einsehen. Bei der „einfachen Programmierung“ wird eine Magnetartikeladresse dem Tastenpaar 1/2 zum Schalten und den Lampenausgängen 1/2 zur Überwachung zugewiesen. Die folgenden Tastenpaare erhalten automatisch die darauf folgenden Magnetartikeladressen. Mit der Intellibox ab Softwareversion 1.3 ist die „individuelle Programmierung“ aller LocoNet-CVs des Moduls möglich. Alle zuvor beschriebenen Betriebsmöglichkeiten lassen sich hiermit in beliebigen Kombinationen anwenden. Jedes Switch-Control benötigt eine definierte Adresse, mit der das Modul über die Zentrale angesprochen wer37
den kann. Jedes neue Modul hat ab Werk die Eingabeadresse „0“. Diese muss als Erstes geändert werden, falls mehrere Switch-Controls oder andere LocoNet-Geräte auf der Anlage betrieben werden sollen.
Programmierung über Menü
Rolf Knippers Bruder Thomas, als Meister vom Fach, montiert die Module. Ihm oblag auch die Verkabelung der gesamten Anlage.
Die Stelltafel wurde ohne Steckverbindung direkt an die Uhlenbrock-Bausteine angeschlossen.
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Die Programmierung über die Intellibox ist ab Softwareversion 1.3 möglich. Alle Moduleinstellungen werden durch LocoNet-Configurations-Variable (LNCV) vorgenommen. Diese werden über eine Kennzahl angesprochen; man kann sie auf einen bestimmten Wert setzen. Im Folgenden seien die wichtigsten LNCVFunktionen im Überblick (und im Telegrammstil) genannt: • LNCV 0 – DIE MODULADRESSE: Der zulässige Adressbereich ist 0 bis 2047 • LNCV 1 BIS 5 – SCHALTEN VON MAGNETARTIKELN: dient als Programmierhilfe zur Anwendung der Konfiguration der Taster- und Lampeneingänge. LNCV 6: dient zum Setzen und Löschen der Taster- und Lampenausgänge. • SETZEN UND LÖSCHEN VON LNCVS: Die Werte 1 bis 10 löschen alle programmierten Funktionen für diese Tasternummer und alle Tasterkombinationen, in der dieser Taster vorkommt. Der Wert 11 löscht den gesamten Spei-
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Nicht nur die digitalisierten Loks auf der Anlage zeigen uns ihr „Licht“; auch auf der Stelltafel können nun – mittels LEDs und Switch-Control – die Weichen und Signale ihre momentane Lage (bzw. Stellung) kenntlich machen. Die selbst gebaute Stelltafel entstand preiswert auf der Basis einer gefrästen Polystyrolplatte und diverser Montageteile.
cher bis auf die Moduladresse. Diese Vorgehensweise ist von Anfang an vor allem bei einer Neuprogrammierung des Moduls auf jeden Fall empfehlenswert. • LAMPENAUSGÄNGE EINSCHALTEN: Die LNCVs 10 bis 19 enthalten Zahlencodes für die Ereignisse, mit denen die Lampenausgänge 1 bis 10 einschalten. Das Modul kann auf fünf verschiedene Ereignisse reagieren. • LAMPENAUSGÄNGE AUSSCHALTEN: Die LNCVs 20 bis 29 enthalten Zahlencodes für die Ereignisse, mit denen die Lampenausgänge 1 bis 10 ausschalten. Das Modul kann auf fünf verschiedene Ereignisse reagieren. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
• PROGRAMMIEREN VON EINZELTASTEN UND TASTENKOMBINATIONEN: Die LNCV 100 bis 199 enthalten Befehle, die das Modul bei der Betätigung von Einzeltastern oder einer Start-/Zieltasterkombination aussenden soll. • WEICHEN MIT TASTERPAAR SCHALTEN: Die erste Möglichkeit erfolgt über die angesprochene „Einfache Programmierung“. Die zweite Möglichkeit bietet das Programmiermenü der Intellibox Hierbei muss nur die LNCV 6 mit dem Wert 1 XXXX programmiert werden. XXXX steht als Symbol für die gewünschte Magnetartikeladresse, die dem Tastenpaar an den Tastereingän-
gen 1 und 2 bzw. dem Lampenpaar an den Lampenausgängen 1 und 2 zugeordnet werden soll (z.B.: 1 0092 für die Weichenadresse 92 – bitte unbedingt die beiden Nullen mit eingeben!) • WEICHEN MIT EINZELTASTERN SCHALTEN: In dieser Konfiguration können mit dem Switch-Control bis zu zehn Magnetartikel geschaltet werden. Die Lampe, die jetzt einem Magnetartikel zugeordnet ist, leuchtet, sobald der Magnetartikel die Stellung „rot“ annimmt. Für diese Konfiguration muss die LNCV 6 auf den Wert 2 XXXX programmiert werden. Ansonsten gilt hier das bereits zuvor beschriebene Prozedere. rk 39
Gelbes Display: hier das Programmieren während des Betriebs (POM). Bits werden mit den Zifferntasten 0…7 gesetzt oder gelöscht, auch Dezimaleingabe möglich. Das MX31 von Zimo: geschwungener Umriss, blau-grau-metallic, Beschriftungen gelb und rot. Das LCD-Display lässt sich auch unter den Fotolampen noch einwandfrei lesen, und die LEDs leuchten stark. Die Beschriftung ist stellenweise sehr klein, aber daran gewöhnt man sich, falls man SMS-Nachrichten blind eintippen kann. Der Daumen liegt am Daumenrad.
Neues Handgerät aus Wien:
Zimo-MX31 – ein Zukunfts-Konzept Endlich ist es wenigstens äußerlich fertig, das neue Handgerät für das Digitalsystem mit den meisten Features. Zunächst hat es ungefähr den Funktionsumfang des MX21, aber seine Fähigkeiten werden Zug um Zug erweitert. Hardware ist ausreichend vorhanden, auch für in fernerer Zukunft zu erwartende Dinge.
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ie jüngsten Entwicklungen im Bereich von NMRA-DCC verlangen nach einer neuen Generation bei den Universal-Eingabegeräten. Aber auch ohne diese Innovationen gibt es schon seit langem mehr als genug Optimierungsbedarf. Was muss ein solches (Hand-) Gerät nicht alles können: Eingaben fürs Fahren, fürs Schalten und fürs Programmieren der Decoder oder der Zentrale. Je mehr Features ein Digitalsystem enthält, desto mehr Aufgaben kommen auf das Eingabegerät zu. Damit der Digitalbahner dabei nicht mit der 40
sprichwörtlichen Stange im Nebel herumstochert, sollte ein geräumiges Display die getätigten Eingaben intuitiv erfassbar machen. Möglicherweise setzt sich die Bidirektionale Kommunikation (RailCom) doch noch irgendwann durch. Implementiert man diese Technik, muss man für zusätzliche Eingaben und vor allem für die Ausgaben des Rückmeldekanals sorgen. Das Display für die Rückmeldungen muss dann gleichzeitig mit dem Eingabe-Display aktiv sein. Märklin hat mit dem Großdisplay seiner mfx-Central Station Maßstäbe
gesetzt – wenn auch das mfx-System aus vielen Gründen einfacher ist und bleiben wird als ein zukünftig erheblich erweitertes NMRA-DCC-System. Daran werden die DCC-Hersteller nicht vorbeikommen. Mfx hat auch an der Vereinfachung der Eingabe gearbeitet. Dies ist die andere Herausforderung, welcher sich NMRA-DCC stellen muss.
Oberfläche in Zimo-Tradition … Am besten freilich ließen sich alle Anforderungen mit einem Laptop erfüllen, aber welcher Modellbahner möchte schon auf einen Computer zum Eisenbahnspiel angewiesen sein. Die zweitbeste Möglichkeit, was die Übersichtlichkeit von Eingabegeräten angeht, ist bei Märklin-mfx realisiert worden. Zimo geht den drittbesten Weg: Das Display seines neuen MX31 wurde vergrößert, die Anzeigemöglichkeiten wurden um ein Vielfaches vermehrt. Was die Handlichkeit – im Sinn des Wortes – angeht, ist die oben genannte Rangordnung selbstverständlich genau umgekehrt. Hier liegen Handgeräte mit großem Abstand vorn. Bestimmt nicht nur aus diesem Grund schreibt Zimo seine Produktlinie ohne Brüche fort. Wer das MX2 oder das MX21 gewohnt ist, wird auch mit dem MX31 zurechtMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
kommen. Seine geschwungene Form macht es ein wenig handlicher als seine hausbackenen Vorgänger. Und das übrigens ringsum schlankere MX31 sieht natürlich besser aus.
… Technik zukunftsorientiert Das Herz des MX31 ist ein 32-Bit-/60MHz-Prozessor mit Flash-Programmspeicher (256 KB), Daten-RAM (16 KB) sowie mit seriellem Flash-Datenspeicher (1 MB). Das LCD-Display mit den Abmessungen 32 x 22 mm hat 112 x 64 Bildpunkte. Es ist dreifarbig hinterleuchtet und tageslichtauglich. 26 Tasten, meist mehrfach belegt, ein Schieberegler sowie ein Multifunktions-Daumenrad-Encoder sind die Bedienelemente. 21 dreifarbige LEDs. z.T. unmittelbar bei den Tasten oder als Leuchtband, nehmen die Tradition der Vorgänger auf. Sechs gelbe Dioden sorgen für eine Hinterleuchtung des Tastenfeldes. Es ist daran gedacht, die Intensität der Lichtpunkte vom Umgebungslicht abhängig zu machen.
Update als Prinzip „Es ist daran gedacht …“: Immer wieder stößt man in der aktuellen Gebrauchsanleitung auf Eigenschaften, die noch nicht implementiert sind. Ganz ehrlich: Wie es zurzeit ausgeliefert wird, kann das MX31 nur eben so viel wie das MX21, jedoch bei größerem Darstellungskomfort wegen des neuen Displays. Freilich gibt Zimo im Vorwort zur Gebrauchsanleitung an, in welchem Zeitraum die Updates erhältlich sein sollen. Das meiste ist noch für 2005 geplant bis alles beieinander ist, dürfte jedoch das Jahr 2006 schon verstrichen sein. Die Updates werden kostenfrei aus dem Internet kommen und über die serielle Schnittstelle des MX1Basisgeräts zum MX31 gelangen. Wer das Update nicht selbst ausführen kann, dem hilft der Zimo-Händler. Wenn die Hardware des Gerätes zukunftsfest ist, dann ist diese Art der Aktualisierung durchaus folgerichtig. Es ist immerhin besser, schon jetzt mit dem schöneren neuen MX31 umzugehen, auch wenn es noch nicht alles kann, was es einmal soll. Allerdings sollte Zimo die Software-Versionen konsequenter beschreiben und dokumentieren. Eine exakte Information muss jedem Download beiliegen. Andernfalls verlieren sich Anwender (und der Hersteller selbst) im Wald. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Nach und nach neue Fähigkeiten Beim MX31 wird man zukünftig drei Klassen von Anwendern haben: Dem „Gast“ ist gerade so viel erlaubt, dass er das DCC-System nicht durch seine Unerfahrenheit stören kann. Hat er dazugelernt, kann er zum „Operator“ aufsteigen, dem auf dem Display die wichtigsten Angaben zur Verfügung stehen und der das tun kann, was ein normaler Digital-Lokführer und -Weichensteller eben tun muss. Der „Experte“ hingegen hat alle Ressourcen des Systems im Zugriff. Dies ist bestimmt eine gute Idee, denn sie konfrontiert den Zimo-Anwender nicht von vornherein mit Anwendungen, in welche er besser nach und nach hineinwächst (Update 2005). Nicht nur einzelne Fahrzeuge und Magnetartikel sollen – wie schon beim MX21 – mit Klartext-Namen ansprechbar sein, sondern sogar ganze Züge und auch Bahnhöfe. Somit kann man die Loks eines Zuges und dessen mit Decodern ausgestattete Wagen in einem Fenster zusammenfassen. Beim Bahnhof ist dies z.B. dann gut, wenn der Operator seinen Zug am Anlagenrand verfolgt. Kommt er zum Bahnhof „Pötzleinsdorf“ ,dann scrollt er einfach den entsprechenden Eintrag herbei – aha, das neue Daumenrad! – und wählt darunter z.B. „Einf. Gl. 1“. Dann setzt sich eine Weichenstraßenschaltung in Betrieb (Update in diese Richtung: 2005). Selbst die Strichdarstellung eines Bahnhofskopfes wäre denkbar. Hilfreich ist eine Extra-Taste, welche zum Einschalten der reduzierten Rangiergeschwindigkeit dient (RG), auch wenn diese Funktion bei Lok A mit F4, bei Lok B aber mit F5 aufgerufen wird; allerdings müssen die Fahrzeuge dafür im System angemeldet und abgespeichert sein: RG bei Lok A an F4, bei Lok B an F5 (2005). Eher für Experten bestimmt ist die Kommandozeilen-Speicherung beim Programmieren. Sie taugt z.B. zum Transfer des Inhalts bestimmter CVGruppen auf mehrere Decoder hintereinander (2005 oder 2006). An das Daumenrad könnte man auch einen zweiten direkt gesteuerten Zug legen. Und schließlich sollen Eingaben und Überwachung bei Zimo-Musterfahrten einfacher werden (beides 2005). Diese Fahrten werden in der Zentrale abgespeichert und können jederzeit wiederholt werden (Pendelbetrieb, Einfahrt in ein bestimmtes Gleis, Wahl eines Fahrwegs usw.).
NEUHEIT
Klartext-Eingaben auch für Weichen. Die echte Weichenadresse muss man sich nicht merken (oben). Aus den Listen kann man per Daumenrad den gewünschten Eintrag wählen und per Taste aktivieren.
Funkgerät und Mini-Zentrale In der Version FU wird das MX31 zusätzlich für Zweirichtungs-Funkverkehr geeignet sein. Es wird einen externen Spannungseingang zum Aufladen des Lithium-Akkus haben, damit man ihn auch ohne Verbindung zum CANBus laden kann. Sollte die Stromquelle beim Gartenbahnbetrieb leer werden, kann man diesen Eingang auch mit dem Gartenbahngleis verbinden. Weiter in Planung: ein kleines Komplett-System im Gehäuse und mit der Bedienoberfläche des MX31 (MX31ZL). Seine Ausgabeleistung wäre jedoch auf den Bedarf kleinerer Anlagen beschränkt. Auch können nicht sämtliche Funktionen des MX31 und des Basisgeräts MX1 in dieser Minizentrale integriert werden. Vorläufiges Fazit: Mit dem MX31 bringt Zimo eine handliche Universaleingabe für das Digitalsystem mit dem größten Funktionsumfang aller Modellbahn-Digitalsteuerungen. Zimo-Anwender müssen dazulernen, umzulernen brauchen sie nicht. Ob die Übersichtlichkeit generell gesteigert werden konnte, wird man sehen, wenn die angekündigten neuen Funktionen implementiert sind. Bertold Langer 41
Railware, A. Hinz, Außener Straße 54, D-66701 Beckingen, www.lightat-night.com • Light@Night 1.3 (Vollversion), € 78,– • erhältlich im Fachhandel und direkt
Hardware für Lichtsteuerung
Viva Las Vegas – Lichtshow per Software Railware hat das PC-Programm Light@Night auf den Markt gebracht, mit dem elektrisches Modellbahnzubehör gesteuert werden kann. Es arbeitet unabhängig von einer Software zur Zugsteuerung. So haben auch Analogbahner die Möglichkeit den PC als „Beleuchter“ einzusetzen. Dennoch besitzt Light@Night eine Programm-Schnittstelle, sodass Zugsteuerungen Befehle zum Schalten von Beleuchtungen oder Zubehör an Light@Night senden können. Damit der PC steuern kann, wird ein Bindeglied benötigt, das das Zubehör schaltet. Das können PC-Einbaukarten vom Typ 8255 sein oder Module von Tams/Conrad bzw. LDT, die über die parallele Druckerschnittstelle des PC angeschlossen werden. Die Software stellt im Grunde eine Ablaufsteuerung dar, mit der zu festlegbaren Zeiten die Verbraucher gruppenweise aktiviert bzw. deaktiviert werden. Für die Beleuchtung stehen mehr als zwanzig Effekte zur Verfügung, die jedem Licht einzeln zugewiesen werden können, soweit ein Effekt nicht mehrere Ausgänge gesammelt ansteuert. Ein Beispiel dafür wäre der Effekt „Lichterkette“, der vier Ausgänge nacheinander für eine einstellbare Dauer einschaltet. Der Effekt „Ampel Kreuzung“ belegt zehn Ausgänge und ermöglicht Sequenzen für alle Ampeln einer Kreuzung bzw. Einmündung, einschließlich der Fußgängersignale. Wird der Effekt abgeschaltet, blin-
Light-Display und -Interface sind von LDT speziell für den Einsatz unter Light@Night entwickelt worden. An ein Interface können bis zu vier Displaymodule angesteckt werden. Je Displaymodul stehen 40 Zubehöranschlüsse zur Verfügung. Ein Anschluss kann mit maximal 500 Milliampere belastet werden. Das erfordert eine ausreichend dimensionierte Stromquelle. Dabei sollte auch die Spannung mit Bedacht gewählt werden: Die oft eingesetzten 16-Volt-Glühlampen leben länger und leuchten nicht zu grell, wenn sie mit 12 Volt gespeist werden. Aber auch Leuchtdioden können verwendet werden. Sie sind mit einem Vorwiderstand auszustatten und polrichtig anzuschließen. Soweit die Stromaufnahme es gestattet, lassen sich auch Motoren, Geräuschbausteine und anderes elektrisches Zubehör von Light@Night ansteuern. Littfinski DatenTechnik (LDT), Kleiner Ring 9, D-25492 Heist, www.ldt-infocenter.com • Light-Display und -Interface (Fertigmodule oder Bausätze), Startpackung fertig: ca. € 120,–, Erweiterung fertig: ca. € 80,–. Rainer Ippen
Demo-Verbraucher PC-Anschluss
LDT-Light-Display
LDT-Light-Interface
Steuerleitungen Masse-Sammelschiene
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Stromversorgung
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NEUHEITEN
ken die gelben Lampen als Nachtschaltung. Originell ist die Simulation eines Fernsehgerätes, bei der jeweils eine rote, grüne und blaue LED so angesteuert werden, dass der Eindruck eines laufenden Fernsehgerätes entsteht.
NEUHEITEN
Miniaturlokdecoder von CT-Elektronik Auf vielfachen Kundenwunsch legte CT-Elektronik den DCX70 in einer verbesserten und erweiterten Version neu auf. Er ist wahlweise für die Digitalformate DCC, Motorola und Selectrix erhältlich, besitzt Functionmapping, eine hochfrequente Motoransteuerung mit Lastregelung und liefert 800 mA Motorstrom. Die neue Version ist außerdem mit sieben Funktionsausgängen ausgestattet, von denen jeder 250 mA liefern kann. Dabei darf der Gesamtstrom 1000 mA nicht überschreiten. Er ist für die bidirektionale Kommunikation nach NMRA vorbereitet, was – wenn das Verfahren durch die NMRA verabschiedet ist – per Update genutzt werden kann. Diese Option wird allerdings nur von der DCCVersion unterstützt.
Comfort-Set „Zugwechsel“ Um den komfortablen Modellbahnbetrieb mit Train-Navigation schmackhaft zu machen, bietet Fleischmann ein spezielles voreingestelltes Start-Set an. Es beinhaltet zwei Navigationsempfänger für das LocoNet mit vier Sensoren, die wie vier intelligente Schaltgleise in die Anlage eingebaut werden. Auf einem Gleisoval mit einem zweigleisigen Bahnhof fahren zwei Züge abwechselnd in entgegengesetzter Richtung. Dabei schalten sie z.B. die Stirnbeleuchtung nur zum Fahren ein. Auch wird das Lokgeräusch eines eventuell vorhandenen Soundmoduls in einer Lok aktiviert. Das funktioniert allerdings nur, wenn beide Loks schon mit digitalen Fahrzeugdecodern ausgestattet sind und wenn günstigerweise ein TwinCenter oder eine Intellibox zur Verfügung steht. Der Ausbau mit weiteren „intelligenten Schaltgleisen“, bestehend aus Empfänger und Sensoren, ist möglich und erwünscht. Im Lieferumfang ist neben der Beschreibung für das Comfort-Set noch das Train-NavigationHandbuch enthalten.
CT-Elektronik, Grillparzergasse 5, A-2700 Wiener Neustadt, www.tran.at • Art.-Nr. DCX70-2, € 30,– • erhältlich im Fachhandel und direkt
Fleischmann • Art.-Nr. 6831 C, € 125,– • erhältlich im Fachhandel
Loksound Micro für Loks mit wenig Platz Brandneu ist der kleinste Spross aus der Loksound-Familie. Er bietet vor allem den Modelleisenbahnern der Baugrößen N und TT die Möglichkeit auch ihren Triebfahrzeugen akustisches Leben einzuhauchen. Er hat die gleiche Funktionalität wie die größeren Brüder, wartet aber mit einem reduzierten Motorstrom von 500 mA auf. Dafür beherrscht er neben DCC und Motorola auch Selectrix und fährt sogar mit Gleichstrom. Es können vier Lokgeräusche gleichzeitig wiedergegeben werden. Trotz der enormen Miniaturisierung wird der Einbau in N und auch TT in vielen Fällen nur mit Fräsarbeiten möglich sein, während es bei kleineren H0-Modellen wie BR 70 oder 80 (siehe Abbildung unten) oder auch GtL 4/4 von Fleischmann problemlos möglich ist. Der Loksound Micro wird mit 14 verschiedenen Geräuschen angeboten,
Das Abc des ortsabhängigen Signalhalts Zusammen mit den Gold-Decodern und den neuen Bremsmodulen von Lenz ist ein punktgenauer und weicher Signalhalt möglich. Gegenüber dem Bremsmodul BM1 (nicht abgebildet) bietet das BM2 Langsamfahrt an und ermöglicht zudem eine einfache Ansteuerung durch Lichtsignale oder mit Schaltern ausgerüsteter Formsignale. Mithilfe des Blockstreckenmoduls BM3 kann ein automatischer Selbstblock eingerichtet werden. Pro Blockabschnitt wird ein BM3 benötigt. Die Module lassen sich unbegrenzt aneinanderreihen. Anschlüsse für Lichtsignale sind vorhanden,Formsignale benötigen noch den Adapter BMA. Lenz Elektronik, Art.-Nr. 22610 (BM2), noch k.A. • Art.-Nr. 22620 (BM3), noch k.A. • erhältlich im Fachhandel
ESU, Loksound Micro , € 119,– • erhältlich im Fachhandel
Lastgeregelter Miniaturlokdecoder von Con-Rail Auch der österreichische Digitalhersteller Con-Rail bietet einen kleinen Lokdecoder an, der sowohl auf das Motorola- wie auch auf das DCC-Format reagiert. Der kleine liefert 500 mA hochfrequenten Motorstrom und bietet noch zwei Funktionsausgänge, die auf die verschiedensten Funktionen und Tastenzuordnungen eingestellt sprich programmiert werden können. So lässt sich neben dem fahrtrichtungsabhängigen Lichtwechsel auch ein Rangierlicht auf eine frei wählbare Funktionstaste legen. Zudem reagiert der Multiprotokolldecoder auf die unterschiedlichsten Bremsstrecken. Con-Rail, Ritzing 14, A-4845 Regau, www.con-rail.at, Art.-Nr. 311 101/201, ca. € 32,90 • erhältlich im Fachhandel und direkt
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NEUHEITEN
Funkhandregler „Funky“ In einer kleinen Digitalschmiede in der Schweiz wurde das handliche und vor allem kabellose und multifunktionale Steuergerät „Funky“ geboren, weil die Zeit für ein solches Gerät mehr als reif war. Für den Betrieb des Funkys wird eine Basisstation angeboten, die den Kontakt zwischen max. vier Funkys und wahlweise dem LocoNet oder dem XpressNet sicherstellt. Auch wenn mit vier Funkys Betrieb gemacht wird, wird nur eine XpressNet-Adresse belegt. LEDs an der Basisstation geben Aufschluss über den Betriebszustand. Die Funkverbindung zwischen Funky und Basis läuft in beiden Richtungen, sodass neben den üblichen Steuerfunktionen auch Rückmeldungen möglich sind. Und diese werden z.B. beim Programmieren und Auslesen von Lokdecodern benötigt. Auch in Verbindung mit anderen Steuergeräten macht sich das bei der Übernahme von Loks bemerkbar. Denn deren aktuelle Fahrstufe bzw. Geschwindigkeit in Prozent wird bei Übernahme angezeigt. Der Bedienknopf ist als Inkrementalgeber ausgelegt und lässt sich unendlich in jede Richtung drehen. Als besonders praktisch hat sich die akustische Rückmeldung bewährt, die sich beim Erreichen der Fahrstufe null mit einem Piepston meldet. Hält man dann kurz inne – eine knappe Sekunde – wird die Fahrtrichtung gewechselt und man kann weiterfahren. Weitere Eigenschaften sind das beleuchtete und kontrastreiche Display, Menüführung, Parallelbetrieb von Fahr- und Schaltmodus – ideal beim Rangieren – und die implementierte Fahrstraßenlogik samt Software. Matthias Manhart, www.beathis.ch/shop • „Funky“, € 215,– • „Basisstation“, € 185,– • erhältlich direkt
Multiprotokollzentrale von Tams
Universelles I/O-Modul für Selectrix
Das bisherige Programm des Hannoveraner Digitalanbieters Tams konzentrierte sich auf periphere Digitalgeräte wie Lok- und Funktionsdecoder. Mit seiner neuen Multiprotokollzentrale Easy Control steigt er zum Systemanbieter auf. Die Steuerung ist modular aufgebaut und setzt sich aus dem Zentralmodul Master Control, Lok Control und Boostern zusammen. Die Zentrale sendet das DCC- wie auch das alte und neue MotorolaFormat und unterstützt 10239 DCC- und 255 Motorola-Adressen. Ein zweizeiliges Display zeigt wichtige Informationen wie aktives Datenformat, Decoderadresse, sofern vergeben auch den Loknamen (in einer Lokdatenbank verwaltet), Fahrstufen und -richtung sowie den Status der Funktionen an. Gleiches gilt für das Lok Control, das zusätzlich auch die Steuerung von Weichen- und Schaltdecodern erlaubt. Das Lok Control kann während des laufenden Betriebs angesteckt und abgezogen werden. Für die Verbindung mit einem PC ist das Zentralmodul mit einer USB- und COM-Schnittstelle ausgestattet. Rückmelder finden über den sehr verbreiteten s88-Bus Zugang, weitere Steuergeräte über den Systembus. Bis zu 64 Lok-Control-Steuergeräte können über BusController mit der Zentrale verbunden werden. Die erforderlichen Booster als Fahrstromverstärker besitzen einen eigenen Anschluss, ebenso Booster für Signalbremsabschnitte. Passend zum System wird ein 2-A-Booster angeboten.
Hauptsächlich für die Ansteuerung des Loklifts konzipiert ist das universelle Einund Ausgabemodul auch ideal für die Anbindung eines Gleisbildstellpults geeignet, denn es bietet Anschluss für 64 Taster und ebenso viele Lampen bzw. LEDs. Anstelle von Tastern können auch Reedkontakte oder Optokoppler angeschlossen werden. Neben zwei DIN-Buchsen für Selectrix-Bus SX bietet das Modul noch eine COM-Schnittstelle für den Selectrix-unabhängigen Betrieb. Die Stromversorgung erfolgt über den SX-Bus. Sollte der Strombedarf zu groß sein (mehr als 500 mA) kann die Versorgung über einen separaten Anschluss sichergestellt werden. Das Modul unterstützt Tast-, Schalt- oder Toggelfunktion. Digirail, MÜT, Neufelderstr. 5, D-85232 Bergkirchen • Art.-Nr. 16510, Preis: noch k.A. • erhältlich direkt und im Fachhandel
Tams Elektronik, www.tams-online.de • Art.Nr. Master Control, € 199,– • Art.-Nr. Lok Control, € 149,– • Art.-Nr. Booster, € 59,– • erhältlich im Fachhandel und direkt MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
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NEUHEITEN
Booster-Bausatz für Selectrix Damit beim Ausbau der Digitalanlage den Loks nicht der Fahrstrom ausgeht und das Hobbybudget nicht überstrapaziert wird, bietet Peter Stärz für das Selectrix-Format einen Fahrstromverstärker mit der Bezeichnung Power-Pack an. Er liefert eine garantierte Mindestleistung von 1,5 A bei einem Spitzenstrom von 5 A. Der Anschluss erfolgt über den PXBus an der verwendeten Digitalzentrale. Zwei LEDs zeigen die Betriebsbereitschaft und die eingeschaltete Gleisversorgung an. Modellbahn Digital Peter Stärz, Dresdenerstr. 68, D-02977 Hoyerswerda, www.firma-staerz.de • Art.-Nr. Power-Pack, ca. € 30,– (Bausatz) • erhältlich direkt
Adressdynamik mit Rautenhaus Digital
Anzeigemodul für RailCom
Nicht immer zeigen sich interessante Neuheiten am äußeren Erscheinungsbild wie an den Komponenten von Rautenhaus Digital. Die eigentliche Neuheit spielt sich im Inneren ab, denn die seit Längerem angekündigte Aufrüstung auf vierstellige Adressen (Identnummern) zur präziseren Identifizierung der Triebfahrzeuge ist nun Realität. Die Funktionsweise der Adressdynamik ist auf S. 13 beschrieben. Nur die Zentrale SLX850 unterstützt zurzeit die dynamische Adressverwaltung (ab November 2005 bzw. nach Update einer bereits vorhandenen). Zudem verwalten auch nur das Fahrpult SLX844 (demnächst in einem neuen Gehäuse) und der Handregler SLX845 von Rautenhaus die Adressdynamik (ab November 2005 bzw. nach Update). Des Weiteren sind Lokund Funktionsdecoder mit den entsprechenden Eigenschaften in die Loks und Waggons einzubauen. Lokdecoder, Steuergeräte, Weichendecoder sowie andere Geräte ohne Adressdynamik können weiterhin eingesetzt werden. Sie werden wie bisher über die Systemadressen angesprochen, während z.B. für Lokdecoder die Zentraleinheit über die vierstellige Identnummer eine freie Systemadresse vergibt.
Mit Einführung der Gold-Decoder-Serie und der Möglichkeit über das Gleis die Lokadresse zurückzumelden wird auch ein entsprechendes Anzeigemodul erforderlich. Die prinzipielle Anbindung ist im Schaubild auf Seite 10 dargestellt. Um die RailCom-Technik nutzen zu können, muss entweder ein Gold-Decoder von Lenz oder ein entsprechend ausgerüsteter installiert sein, oder zusätzlich ein RailCom-Modul, welches auf die Adresse des Decoders einzustellen ist. Zusätzlich muss die vorhandene Lenz-Zentrale auf die Version 3.5 aktualisiert und der Booster LV102 eingesetzt werden. Es funktioniert auch mit der LZV100 und der Version 3.5. Lenz • Art.-Nr. 15120, Preis: noch k.A. • erhältlich im Fachhandel
Rautenhaus Digital • Art.-Nr. SLX850 (Zentrale), € 115,90 • Art.-Nr. SLX844 (Fahrpult), € 195,90 • Art.-Nr. SLX845 (Handregler), € 185,90 • erhältlich im Fachhandel oder direkt
Elektronische Schwungmasse für Gold-Decoder Bremsmodul und Zugbeeinflussungsrelais Für den komfortablen Automatikbetrieb mit dem Lichtsignalsteuermodul auf S. 47 sorgt das Zugbeeinflussungsrelais dafür, dass im Digitalbetrieb der Signalhalteabschnitt entweder mit dem digitalen Fahrstrom oder z.B. mit dem Bremsmodul 5232 versorgt wird. Steht das Signal auf Rot, sorgt das Relais dafür, dass über Bremsmodul der Halteabschnitt mit Bremsbefehlen versorgt wird und der Lokdecoder mit den eingestellen Verzögerungswerten bis zum Stillstand bremst. Viessmann • Art.-Nr. 5232, € 30,95 • Art.-Nr. 5228, € 11,15 • erhältlich im Fachhandel
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Um auch in kontaktunsicheren Gleisbereichen Betriebssicherheit zu gewährleisten, verfügen Gold-Decoder von Lenz über eine Anschlussmöglichkeit für elektrische Energiespeicher. Das abgebildete Power1-Modul (auf dem 50-Cent-Stück) liefert nur dann elektrische Energie für den Motor, solange der Decoder dank unterbrechungsfreier Datenübertragung Steuersignale über das Gleis erhält. Lenz Elektronik • Art.-Nr. 10490, ca. € 38,– • erhältlich im Fachhandel MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
NEUHEITEN
Handfestes Digitalsystem Während die Zentrale „Dimax“ von Massoth schon so manche Gartenbahn mit digitalem DCC-Fahrstrom versieht, gelangte der Handregler „Navigator“ im Frühjahr in den Fachhandel. Kennzeichen des blauen und nach ergonomischen Gesichtspunkten entwickelten Handreglers ist das große beleuchtete Grafikdisplay mit Menüführung sowie die hinterleuchtete Steuerscheibe. Der Handregler liegt sehr gut in der Hand und ist gleichermaßen für Rechts- wie Linkshänder geeignet. Mit dem Daumen lässt sich die Steuerscheibe zum Fahren der Loks feinfühlig dirigieren. Der Navigator erlaubt auch den Zugriff auf zwei Lokomotiven, wobei eine über die Steuerscheibe und die andere mithilfe der darunter befindlichen drei Tasten gefahren wird. Gleichermaßen kann statt der zweiten Lok auch eine Schaltfunktion aktiviert sein, um beim Rangieren sowohl die Lok wie auch die zu schaltenden Weichen im direkten Zugriff zu haben. Für den LGB-Bahner sehr praktisch: die LGB-Loks sind bereits als Symbole enthalten. Per Kabel kann der multifunktionale Handregler nur über den Control-Bus von Massoth an die Dimax-Zentrale angeschlossen werden. Per Funk, die Module werden jetzt im Herbst zur Auslieferung gelangen, lässt sich der Navigator auch an das LocoNet und an den XpressNet-Bus mit den entsprechenden Zentralen anschließen. Die abgebildete Zentrale liefert satte 12 A Fahrstrom. Sie gibt es aber auch abgespeckt mit 8 A. Massoth • Art.-Nr. 8136001 (Zentrale Dimax 1200Z), € 895,– • Art.Nr. 8134001 (Navigator), € 198,– • Art.-Nr. 8134501 (Navigator mit Funk), € 249,– • Art.-Nr. 8134001 (Funk-Sender), € 69,– • Art.-Nr. 8133001 (Funk-Empfänger), € 98,– • erhältlich im Fachhandel
Lastgeregelter Lokdecoder für Allstrommotoren Als Ersatz für das altehrwürdige Umschaltrelais in Märklin-Loks oder auch Delta-Decoder ist der Motorola-Decoder 5247 gedacht. Ohne mechanischen Umbau am Motor kommt man in den Genuss einer Lastregelung für komfortable Fahreigenschaften. Der Decoder verfügt über getrennt einstellbare Anfahrund Bremsverzögerung und einen schaltbaren Rangiergang. Neben zwei Lichtausgängen weist er auch zwei Zusatzausgänge und eine SUSI-Schnittstelle für den weiteren Ausbau mit einem Geräuschmodul auf. Viessmann • Art.-Nr. 5247, € 50,90 • erhältlich im Fachhandel
Silberdecoder von Lenz Neben den erhältlichen „Gold-Decodern“ erweitert Lenz das Decoderangebot um eine zweite Decoderpalette, genannt SilverDecoder. So verfügt dieser über eine hochfrequente Motoransteuerung mit Lastregelung. Um das Einstellen zu vereinfachen, besitzt er vordefinierte motorbezogene Voreinstellungen. Des Weiteren unterstützt er ABC, Pendelzugsteuerung und konstanten Bremsweg. Zum feinfühligen Rangieren lässt sich in den Rangiergang schalten. Er besitzt vier Funktionsausgänge, die per Functionmapping den Tasten zugeordnet werden können. Lenz Elektronik • Art.-Nr. 10331, € ca. 30,– • erhältlich im Fachhandel MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Steuermodul für Lichtsignale Mit dem Steuermodul kann ein zwei- oder mehrbegriffiges Lichtsignal inklusive Vorsignal angeschlossen und vorbildgerecht betrieben werden. Es für das Motorola-Format ebenso geeignet wie für die DCC-Welt. Über einen eigenen Signal-Bus können entsprechende Module miteinander verknüpft werden und funktionieren dann wie ein automatischer Selbstblock. Die Auslösung erfolgt über ein anzuschließendes Kontaktgleis mit Reedkontakt. Seitlich lässt sich das auf Seite 46 vorgestellte Zugbeeinflussungsrelais anschließen und spezielle Bremsmodule für DCC oder MM0. Viessmann • Art.-Nr. 5224, € 37,45 • erhältlich im Fachhandel
Booster für DCC und Motorola Wer viele Züge gleichzeitig fahren lassen möchte, benötigt ausreichend Fahrstrom. Diesen stellt der DigitalBooster-2 von Littfinski zur Verfügung. Er lässt sich an die Control Unit von Märklin ebenso anschließen wie an die Intellibox oder auch das TwinCenter. Auch der Betrieb zusammen mit der Software-Digitalsteuerung Digital-S-Inside ist möglich. Der Booster liefert 2,5 A Fahrstrom und muss an einen eigenen Transformator mit einer ausreichenden Leistung (etwa 40-50 VA) angeschlossen werden. Während beim Bausatz die Platine selbst bestückt werden muss, bekommt man beim Fertigmodul die bestückte Platine, jedoch ohne Gehäuse. Littfinski Datentechnik. • Art.-Nr. 080061 (Bausatz), € 44,90 • Art.-Nr. 080062 (Fertigmodul), € 66,90 • Art.-Nr. 080063 (Fertiggerät), € 69,90 • erhältlich im Fachhandel oder direkt
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Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005) Lokdecoder
Decodertyp Hersteller Datenformat Adressumfang Analogbetrieb Anschluss Größe (L x B x H/mm) Gesamtstrom (mA)
311 101/201 Con-Rail DCC/MM kurze + lange X NEM 651/652 12,5 x 8,5 x 3 600
311 102/202 Con-Rail DCC/MM kurze + lange X NEM 651/652 22 x 14 x 4,5 2300
DCX51D bzw. D/S DCX74 bzw. 74SX DCX80/3A bzw. 6A CT-Elektronik CT-Elektronik CT-Elektronik DCC, MM oder SX DCC/MM, SX DCC/MM kurze + lange kurze + lange, 99 kurze + lange X X X NEM652, K Kabel/NEM652 Kabel 25 x 15 x 3,7 13 x 9 x 1,5 36 x 24 x 13 1500 800 3000/6000
SL51-2 CT-Elektronik DCC oder MM kurze + lange X Kabel 27 x 15 x 3,7 1500
SL80-2/SL80-10A CT-Elektronik DCC oder MM kurze + lange X Kabel 45 x 30 x 13 3000/10 A
14,28,128 DC/= Glockenanker 32 kHz 500 X – X X X
14,28,128 DC/= Glockenanker 32 kHz 2000 X – X X X
14,28,128 14,28,128 14,28,128 14,28,128 14,28,128 DC/= DC/= DC/= DC/= DC/= Glockenanker Glockenanker Glockenanker Glockenanker Glockenanker 30-150 Hz, 16 kHz 30-150 Hz, 16 kHz 30-150 Hz, 16 kHz 30-150 Hz, 16 kHz 30-150 Hz, 16 kHz 1500 800 6000 1500 3000/10 A X X X X X X X X X X – – – – – X X X X X – – – – –
X (je 200 mA) X X 2 (je 200 mA) X X X – X – –
X (je 700 mA) X X 2 (je 700 mA) X X X – X – –
X X X – – – – – – 4 (+ 4 Logikpegel) 2 bzw. 4 (wahlw.) 8 (+ 6 Logikpegel) X X X X (getrennt X (getrennt) X (getrennt) X X X X X X X X X – – – – – –
Motor Fahrstufen Motortyp Motoransteuerung Motorstrom (mA) Lastregelung Rangiergang Konst. Bremsweg Überlastschutz Thermischer Schutz
Funktionen Lichtwechsel Rangierlicht Einseitiger Lichtw. Funktionsausgänge Functionmapping Dimmbare Ausg. Rangierkupplung Pulskettensteuerg. Lichteffekte SUSI-Ausgang Sound on Board
X – – 4 X X (getrennt) X X X – X
X – – 4/6 X X (getrennt) X X X – X
X – – Zimo Zimo – Dreikanalsound 1 Watt/32 Ω updatefähig FH/direkt ab 75,–
X – – Zimo Zimo – Dreikanalsound 5 Watt/32 Ω updatefähig FH/direkt ab 120,–/ ab 200,–
Spezielles Pom X X RailCom – – ABC-tauglich (Lenz) – – Bremsstrecken DCC-typ., Märklin DCC-typ., Märklin Adresserkennung – – Pendelbetrieb – – Sonstiges updatefähig updatefähig
Erhältlich Preis in €
48
FH 32,90
FH 31,90
X – – Zimo Zimo – wahlweise MMund SX-Format updatefähig FH/direkt ab 30,–
X – – Zimo, SX (74SX) Zimo – updatefähig
X – – Zimo Zimo – updatefähig
FH/direkt ab 30,–
FH/direkt ab 59,–
Con-Rail, Ritzing 14, A-4845 Regau
CT-Elektronik, Xuan Cuong Tran, Grillparzergasse 5
www.con-rail.at
A-2700 Wiener Neustadt, www.tran.at
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MARKTÜBERSICHT
Kompakt und leistungsstark
Digitale Lokführer LDEC 16080 Digitaltrain MM 255 X Kabel 37 x 20 x 4 1300
LDEC 3000 Digitaltrain MM 255 X Kabel 35 x 20 x 7 2000
MiniDEC-AC/-DC Digitaltrain MM 80/255 X Kabel 21 x 18 x 3 1300
DG383AR Digitrax DCC kurze + lange X Steckplätze 57 x 37 x 7 3000
DG583S Digitrax DCC kurze + lange X Schraubklemmen 58 x 37 x 7 5000
14/intern 256 AC/DC
14/intern 256 Allstrommotor
14/28/128 DC/=
14/28/128 DC/=
NF 1300 – X – – –
16 kHz 1300 – X – – –
14/intern 256 AC/DC/ DC/= 16 kHz 1300 – – – – –
HF 3000 X – – X (Motor) –
HF 5000 X – – X (Motor) –
X – – 1 – – – – – – –
X (je 500 mA) – – 2 (je 500 mA) – – – – – – –
X (je 1300 mA) – – 2 (je 500 mA) – – – – – – –
X – – 6 X – – – X – –
X – – 6 X – – – X – –
– – – Märklin – –
– – – Märklin – X Wendezugbetrieb
– – – Märklin – –
direkt 27,–
direkt 29,–
direkt 15,–
Digitaltrain Modellbahntechnik, Kirchstr. 17 D-57537 Selbach, www.Digitaltrain.de
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X X – – – – – – – – – – Lichthauptschalter Lichthauptschalter Digitrax-TransDigitrax-Transponder ponder FH FH $ 60,– $ 67,–
Die Eigenschaften moderner Lokdecoder werden immer umfangreicher und komfortabler. Rückmelde- und Updatefähigkeit, SUSI und flexibel nutzbare Funktionsausgänge sind nur wenige Qualitäten neuer Decodergenerationen. Wer diesen Komfort nutzen möchte, hat die Qual der Wahl.
M
it der sechsten Ausgabe gibt es eine neue, vollkommen umgekrempelte Marktübersicht, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Produkte erhebt. Exotische Anbieter, deren Produkte nur schwer auf dem hiesigen Markt zu bekommen sind, haben wir außen vorgelassen. Jedoch haben wir die Übersicht um einige Besonderheiten wie konstanter Bremsweg, Adresserkennung, Functionmapping und dergleichen ergänzt. Die meisten Decoder sind wie bisher 1:1 abgebildet um einen optischen Eindruck der realen Größe zu vermitteln. Sind technisch identische Decoder in einer Spalte aufgeführt, so ist der abgebildete Typ unterstrichen. Zu beachten ist auch, dass in vielen Fällen der Gesamtstrom gleich Motorstrom ist. Wird der Funktionsausgang um z.B. 100 mA belastet, so muss die maximale Belastung des Motorausgangs um diesen Betrag geringer sein. Bei Decodern mit Rangiergang ist dieser durch eine Funktionstaste ein- bzw. ausschaltbar. Gleiches gilt für Decoder, die einen konstanten Bremsweg bieten. Unabhängig von der Geschwindigkeit ist die Länge des Bremswegs. Diese Funktion ist nicht immer zweckmäßig und daher über CVs schaltbar. Während einige Lokdecoder üppig mit Funktionen und deren freier Zuordnung ausgestattet sind, wirken manche recht spartanisch. Einige bieten mehrfach auf einen Ausgang zuzuordnende Funktionstasten an, über die z.B. ein Rangierlicht realisierbar wird. Für den Streckenbetrieb kann es wieder ausgeschaltet 49
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005) Lokdecoder
ohne Abbildung Decodertyp DH123PS/163PS Hersteller Digitrax Datenformat DCC Adressumfang kurze + lange Analogbetrieb X Anschluss Kabel/NEM652 Größe (L x B x H/mm) ca. 30,5 x 16 x 6 Gesamtstrom (mA) 1000/1500
DZ143PS Digitrax DCC kurze + lange X Kabel/NEM652 17 x 9 x 3,3 1250
SDH104K1 Digitrax DCC kurze + lange X Kabel/NEM652 ca. 30,5 x 16 x 6 k.A.
DHL050/DHL055 DHL100/DHL160 DHL210/DHL250 DHS200 Doehler & Haass Doehler & Haass Doehler & Haass Doehler & Haass SX SX/SX, DCC SX/SX, DCC SX 111 111, kurze u. lange 111, lange u. kurze 111 X X X X Kabel/NEM651 Kabel/NEM651 Kabel/NEM652 Kabel/NEM652 13,7 x 6,5 x 1,8 13,8 x 9 x 1,8 25 x 12,5 x 3,4 25 x 12,5 x 3,4 500 1000 2000 2000
Motor Fahrstufen Motortyp
14,28,128 DC/=
14,28,128 DC/=
14,28,128 DC/= HF k.A. X – – X (Motor) –
31 (intern 128) DC/= Glockenanker HF 500 X – – X (Motor) X
31 (intern 128) DC/= Glockenanker HF 1000 X – – X (Motor) X
31 (intern 128) DC/= Glockenanker HF 2000 X – – X (Motor) X
31 (intern 128) DC/= Glockenanker HF 2000 X – – X (Motor) X
Motoransteuerung Motorstrom (mA) Lastregelung Rangiergang Konst. Bremsweg Überlastschutz Thermischer Schutz
HF 1000/1500 X – – X (Motor) –
HF 1250 X – – X (Motor) –
X (je 500 mA) – – 163 = 4 (je 0,5 A) X – – – X – –
X (je 500 mA) – – 2 (je 500 mA) X – – – X – –
X (je 500 mA) – – k.A. X – – – X – X
X – – – – – – – – – –
X (je 300 mA – – 1 (+ 1 x DCC) – – – – – – –
X (je 150 mA) – – 1 (+ 1 x DCC) – – – – – – –
X (je 150 mA) – – 1 (500 mA) – – – – – X (F1-F8) –
Pom RailCom ABC-tauglich (Lenz) Bremsstrecken Adresserkennung Pendelbetrieb Sonstiges
X – – – – – DigitraxTransponder
X – – – – – DigitraxTransponder
X – – – – – DigitraxTransponder
– – – SX X – Glühlampen/LED
–/X – – SX X –
–/X – – SX X –
– – – SX X –
Erhältlich Preis in €
FH $ 23,–/$ 33,–
FH $ 35,–
FH $ 65,–
FH 41,50
FH 34,90/39,–
FH 39,90
FH 41,50
Funktionen Lichtwechsel Rangierlicht Einseitiger Lichtw. Funktionsausgänge Functionmapping Dimmbare Ausg. Rangierkupplung Pulskettensteuerg. Lichteffekte SUSI-Ausgang Sound on Board
Spezielles
Digitrax, 450 Cemetery St. #206 Norcross, GA 30071-4228, USA, www.digitrax.com
50
MDVR, Unterbruch 91, D-47877 Willich-Schiefbahn, www.mdvr.de MÜT, Digirail, Neufeldstr. 5-7, D-85232 Bergkirchen/Günding, www.digirail.de
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Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005)
Abb. 75%
DHS250 Lokpilot micro LokPilot(DCC)V2.0 Doehler & Haass ESU ESU SX, DCC DCC, Selectrix DCC, MM 111, lange u. kurze kurze und lange kurze u. lange/80 X X AC/DC Kabel/NEM652 NEM651/NEM652 NEM651/NEM652 25 x 12,5 x 3,4 13,5 x 9 x 3,0 23 x 15,5 x 6,5 2000 k.A. k.A.
LokPilotmfx ESU mfx, MM 5-stellig/80 AC NEM652 23 x 15,8 x 5 k.A.
14, 28, 128/14 128/14 Glockenanker, Glockenanker, DC/= und Allstrom DC/= und Allstrom 40 kHz 40 kHz 1100 1100 X X X X – X X X – –
LokPilot(DCC)XL ESU DCC, MM kurze u. lange/80 AC Schraubklemmen 55,5 x 25,5 x 11,5 k.A.
LokSoundmicro ESU DCC, MM, SX 9999/255/104 X NEM651 28,5 x 10 x 6 k.A.
LokSound V3.0 ESU DCC, MM kurze u. lange/80 AC/DC NEM652 30 x 16 x 5 k.A.
LokSoundmfx ESU mfx 5-stellig AC NEM652 31 x 15,8 x 6,5 k.A.
128/14 DC/= Glockenanker 15,5 kHz 3000 X X X X –
14, 28, 128/14/31 DC/= Glockenanker 40 kHz 500 X X X X –
14, 28, 128/14 DC/= Glockenanker 32 kHz 1100 X X X X –
128 Glockenanker, DC/= und Allstrom 32 kHz 1100 x X X X X
31 (intern 128) DC/= Glockenanker HF 2000 X – – X (Motor) X
14, 28, 128/31 DC/= Glockenanker 40 kHz 500 X – – X –
X (je 150 mA) – – 1 (+ 1 x DCC) – – – – – X (F1-F8) –
X (je 140 mA) X – – X X – – X – –
X (je 200mA) X – 2 (je 200 mA) X X – – X – –
X (je 140mA) – – 2 (je 140 mA) – X – – – – –
X (je 600mA) X – 2 (je 600 mA) X X (sep. nur DCC) – – X – –
X (je 180mA) – – 2 (je 350 mA) – X – – X – X
X (je 250mA) X – 2 (je 250 mA) X X (sep. nur DCC) – – X – X
X (je 140mA) – – 2 (je 140 mA) – X – – – – X
–/X – – SX X –
X – – – – –
– – – Märklin, ESU – –
X – – Märklin, ESU – – 4-Kanal-Sound
– – – Märklin, ESU – – 4-Kanal-Sound
FH –
X – – Märklin, ESU – – LokPilotDCCXL mit erweiterten DCC-Funktionen FH 59,90 (52,50)
X – – ESU – – 4-Kanal-Sound
FH 39,–
X – – Märklin – – LokPilotDCC V2.0 ohne MMFunktionalität FH 35,– (30,–)
FH 119,–
FH 119,–
FH 145,–
FH 49,90
ESU, Electronic Solutions Ulm, Industriestr. 5 D-89081 Ulm, www.loksound.de
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
51
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005) Lokdecoder
Abb. 50%
Decodertyp LokSoundXL 6839 6846/47/48 6857/58/59 8672/76 Hersteller ESU Fleischmann Fleischmann Fleischmann Fleischmann Datenformat DCC/MM DCC/FMZ DCC/FMZ DCC DCC Adressumfang kurze u. lange/80 kurze u. lange/119 kurze u. lange/119 kurze u. lange kurze u. lange Analogbetrieb AC/DC DC DC DC DC Anschluss NEM652 NEM651 NEM651/NEM652 Kab./NEM651/652 NEM651/652 Größe (L x B x H/mm) 62,5 x 40,3 x 13 16,5 x 9 x 4,3 23 x 10,5 x 4,3 13 x 9 x 3,4 20,3 x 10,6 x 4,1 Gesamtstrom (mA) k.A. 600 800 600 1000
HLD-HFA HKE DCC kurze u. lange DC NEM651/652 24 x 17 x 3 800
N025/N025-P Kühn DCC/MM kurze u. lange/255 DC Kabel/NEM651 11,5 x 8,8 x 3,3 700
14, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 700 X – – X –
Motor Fahrstufen Motortyp Motoransteuerung Motorstrom (mA) Lastregelung Rangiergang Konst. Bremsweg Überlastschutz Thermischer Schutz
14, 28, 128/14 DC/= Glockenanker 32 kHz 3000 X X X X –
14, 28, 128/15 DC/=
14, 28, 128/15 DC/=
14, 28, 128 DC/=
14, 28, 128 DC/=
k.A. 600 X – – X –
k.A. 800 X – – X –
k.A. 600 X – – X –
k.A. 1000 X – – X –
14, 28, 128 DC/= Glockenanker k.A. 800 X – – X –
X (je 250 mA) X – 2 (je 600 mA) X X – – X – X
X (je 100 mA) – – – – – – – – – –
X (je 100 mA) – – – – – – – – – –
X (je 100 mA) – – – – – – – – – –
X (je 100 mA) – – – – – – – – – –
X (je 100 mA) – – 1 – – – – – – –
X (je 100 mA) – – – – – – – – – –
X – – – – – 4-Kanal-Sound
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
FH 219,–
FH ca. 57,-
FH ca. 55,–
FH ca. 40,–
FH ab ca. 40,–
FH 25,–
FH ab 26,90
Funktionen Lichtwechsel Rangierlicht Einseitiger Lichtw. Funktionsausgänge Functionmapping Dimmbare Ausg. Rangierkupplung Pulskettensteuerg. Lichteffekte SUSI-Ausgang Sound on Board
Spezielles Pom RailCom ABC-tauglich (Lenz) Bremsstrecken Adresserkennung Pendelbetrieb Sonstiges
Erhältlich Preis in €
Gebr. Fleischmann GmbH, Kirchenweg 13 D-90419 Nürnberg, www.fleischmann.de
52
HKE GmbH, Voggenberg 11 A-5101 Bergheim, www.hkegmbh.com
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005)
ohne Abbildung T125/T125-P T145/T145-P LE1835A bzw. E Kühn Kühn Lenz DCC/MM DCC/MM DCC kurze u. lange/255 kurze u. lange/255 kurze u. lange DC DC DC Kabel/NEM652 Kabel/NEM652 Kabel/NEM652 24,6 x 13,9 x 2,9 24,6 x 13,9 x 2,9 37,8 x 17,5 x 4,2 1100 1100 1800
Abb. 75%
Gold Mini Lenz DCC kurze u. lange DC Kabel/NEM651 11 x 9 x 3,3 500
Gold Lenz DCC kurze u. lange DC Kabel/NEM652 23 x 16,5 x 6,5 1000
Gold Maxi Lenz DCC kurze u. lange DC Schraubklemmen k.A. 2500
Silber Lenz DCC kurze u. lange DC NEM651 23 x 16,5 x 2,8 1100
eMotionXL Massoth DCC kurze und lange X Schraubklemmen 51 x 32 x 15 4000
14, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 1100 X – – X –
14, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 1100 X – – X –
14, 28, 128 DC/= Glockenanker HF 1800 X – – – –
28, 128 DC/= Glockenanker 23 kHz 500 X X X X X
28, 128 DC/= Glockenanker 23 kHz 1000 X X X X X
28, 128 DC/= Glockenanker 23 kHz 2500 X X X X X
14, 27, 28, 128 DC/= Glockenanker 23 kHz 1000 X X X X –
14, 28, 128 DC/= Glockenanker k.A. 3000 X X – X X
X (je 150 mA) – – – – – – – – – –
X (je 100 mA) – – 2 (je 150 mA) – – – – – – –
X (je 250 mA) – – 2 (je 250 mA) X – – – – X –
X (je 100 mA) – – – X X – – – – –
X – – 2 (je 250 mA) X X – – – X –
X – – 7 X X – – – X –
X (je 100 mA) – – 2 (je 100 mA) X X – – x – –
X (je 300 mA) X – 6 (300 mA) X X – X X – –
– – – – – –
– – – – – –
X – – – – –
X X X – – X updatefähig
X X X – – X updatefähig
X X X – – X updatefähig
X X X – – X updatefähig
– – – – – – updatefähig
FH ab 26,90
FH ab 28,90
FH ca. 40,–
FH ca. 40,–
FH ca. 33,–
FH k.A.
FH ca. 30,–
FH –,–
Thorsten Kühn, Im Bendel 19 D-53619 Rheinbreitbach, www.kuehn-digital.de
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Lenz Elektronik GmbH, Hüttenbergstr. 29 D-35398 Gießen, www.digital-plus.de
Massoth, Frankensteinerstr. 28 D-64342 Seeheim-Malchen, www.massoth.de
53
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005) Lokdecoder
ohne Abbildung Decodertyp 60922 Hersteller Märklin Datenformat mfx Adressumfang 5-stellig Analogbetrieb AC Anschluss NEM651/21-pol. Größe (L x B x H/mm) 22 x 16,6 x 7 Gesamtstrom (mA) 1100
60931/2/3 Märklin mfx 5-stellig AC 21-pol. k.A. 1100
10738 Roco MM 80 AC NEM652 26,5 x 16 x 6,5 1000
10742 Roco DCC 99 DC NEM652 21,3 x 13,7 x 3,6 1000
10745 Roco DCC 99 DC NEM652 21,3 x 13,7 x 3,6 1000
SLX890/890F Rautenhaus SX 111/9999 X Stecker/NEM651 13,8 x 9 x 1,8 1000
SLX894/895 Rautenhaus SX 111/9999 X Kabel/NEM652 25 x 12,5 x 3,4 2000
128 DC/= Glockenanker – 800 X X X X X
128 DC/= Glockenanker HF 800 X X X X X
14 DC/= Glockenanker k.A. 1000 X – – – –
14, 28, 128 DC/= Glockenanker k.A. 1000 – – – – –
14, 28, 128 DC/= Glockenanker k.A. 1000 X – – X –
31 (intern 128) DC/= Glockenanker HF 1000 X – – X (Motor) X
31 (intern 128) DC/= Glockenanker HF 2000 X – – X (Motor) X
X (je 150 mA) – – 2 – – – – – – –
X (je 150 mA) – – 2 – – – – – – X
X (je 200 mA) – – 1 – – – – – – –
X (je 300 mA) – – – – – – – – – –
X (je 300 mA) – – 1 (300 mA) – – – – – – –
X (je 300 mA – – 1 – – – – – – –
X (je 300 mA) – – 1 (500 mA) – – – – – X (F1-F8) –
– – – Märklin X X
– – – Märklin X X Sound wahlweise Dampf, Diesel, Elektro, je Art.-Nr. FH 145,–
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
FH ca. 30,–
FH ca. 16,–
FH ca. 30,–
Motor Fahrstufen Motortyp Motoransteuerung Motorstrom (mA) Lastregelung Rangiergang Konst. Bremsweg Überlastschutz Thermischer Schutz
Funktionen Lichtwechsel Rangierlicht Einseitiger Lichtw. Funktionsausgänge Functionmapping Dimmbare Ausg. Rangierkupplung Pulskettensteuerg. Lichteffekte SUSI-Ausgang Sound on Board
Spezielles Pom RailCom ABC-tauglich (Lenz) Bremsstrecken Adresserkennung Pendelbetrieb Sonstiges
Erhältlich Preis in €
FH 89,–
Märklin Gebr. & Cie. GmbH, Stuttgarter Str. 55-57 D-73033 Göppingen, www.maerklin.de
54
X – – – – – SX SX X X – – Dynamische Dynamische Adressverwaltung Adressverwaltung FH 39,–
FH 38,90/41,50
Modelleisenbahn GmbH, Jakob-Auer-Str. 8, A-5033 Salzburg
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005)
LD-G-1/W-1 Tams MM 80/255 AC Kabel/NEM652 25 x 17 x 6 1000
LD-G-2/W-2 Tams MM 80/255 AC Kabel/NEM652 27 x 17 x 6 1000
LD-G-3/W-3 Tams MM 80/255 AC Kabel/NEM652 19 x 17 x 5 800
LD-G-4 Tams MM 80/255 nein Kabel/NEM652 27 x 18 x 8 3000
LD-G-5 Tams DCC 127 nein Kabel/NEM652 15,5 x 10,5 x 5 800
LD-G-6 Tams DCC kurze und lange X Kabel/NEM652 27 x 18 x 8 3000
LD-G-7/W-7 Tams DCC kurze und lange X Kabel/NEM652 19 x 17 x 5 800
LD-G-8 Tams DCC kurze und lange nein Kabel/NEM652 27 x 16 x 6 1000
14 DC/= AC/~ k.A. 1000 – – – – –
27 DC/=, Glockenank. AC/~ k.A. 1000 X X – – –
14 DC/= AC/~ k.A. 800 – X – – –
14 DC/=
14, 28 DC/=
14, 28 DC/=
k.A. 3000 – – – X –
k.A. 800 – – – – –
k.A. 3000 – – – X –
14, 28, 128 DC/= AC/~ k.A. 800 – – – – –
14, 28, 128 DC/= Glockenanker k.A. 800 X – – – –
X (je 500 mA) – – 4 (500 mA) – – – – – – –
X (je 500 mA) – – 4 (500 mA) – – – – – – –
X (je 100 mA) – – – – – – – – – –
X (je 500 mA) – – 4 (500 mA) – – – – – – –
X (je 100 mA) – – 1 (100 mA) – – – – – – –
X (je 500 mA) – – 5 (500 mA) – – – – – – –
X (je 100 mA) – – – – – – – – – –
X (je 500 mA) – – 4 (500 mA) – – – – – – –
– – – – – –
– – – – – – schaltbarer Rangiergang
– – – – – – schaltbarer Rangiergang
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
FH/direkt 14,95
FH/direkt 19,90/29,90
FH/direkt 9,95
FH/direkt 27,90
FH/direkt 19,80
FH/direkt 27,90
FH/direkt 13,95
FH/direkt 24,90
Tams Elektronik GmbH, Rupsteinstr. 10 D-30625 Hannover, www.tams-online.de
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
55
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005) Lokdecoder
ohne Abbildung Decodertyp LD-G-10/-15 Hersteller Tams Datenformat MM/DCC Adressumfang 255/kurze u. lange Analogbetrieb AC/DC Anschluss Kabel/NEM652 Größe (L x B x H/mm) 12,5 x 9 x 2,9 Gesamtstrom (mA) 500
66832 Trix Selectrix 104 X Kabel/NEM652 37,5 x 12,5 x 3 1800
66839 Trix Selectrix/DCC 111/kurze u. lange X 21-polig k.A. 1600
73 500/73 510 Uhlenbrock DCC/MM/SX 9999/255/112 X Kabel/NEM651 12 x 8,6 x 3,4 500
74 400/420 Uhlenbrock DCC kurze und lange X Kabel/NEM652 19 x 16 x 5 700
75 000/75 320 Uhlenbrock MM 80/255 X Kabel/NEM652 35 x 19 x 5 1200
76 200 Uhlenbrock MM 80/255 X Kabel/NEM652 35 x 19 x 5 1200
14, 28, 128 DC/= Glockenanker k.A. 500 X – – – –
31 DC/= Glockenanker k.A. 1200 X – – X X
31/128 DC/= Glockenanker k.A. 1100 X – – X X
14, 27, 28, 128/14/31 k.A. Glockenanker k.A. 500 X X – X –
14, 27, 28, 128 DC/=
X (je 100 mA) – – – – – – – – – –
X (je 300 mA) – – 1 (300 mA) – – – – – – –
X (je 150 mA) – – 2 (150 mA) – – – – – – –
X (je 150 mA) – – – – – – – – – –
X – – – – – – – – – –
X – – – – – – – – – –
X – – 2 X – – – – X (+ Lissy) –
– – – – – – LD-G-10 mit schaltbarem Rangiergang FH/direkt 29,90
– – – Selectrix – – Auslauf
– – – Selectrix – –
– – – Selectrix – –
– – – – – – Auslauf
X – – – – –
FH 66,50
FH 33,75
FH 35,–
FH 22,–
– – – – – – Abmessung des 75 320 35 x 19 x 5 mm FH 24,–
Motor Fahrstufen Motortyp Motoransteuerung Motorstrom (mA) Lastregelung Rangiergang Konst. Bremsweg Überlastschutz Thermischer Schutz
k.A. 500 – – – – –
14, 27, 28, 128/14/31 14, 27, 28, 128/14/31 Allstrom Allstrom DC/= DC/= k.A. k.A. 1200/700 1200/700 – X – X – – – X – –
Funktionen Lichtwechsel Rangierlicht Einseitiger Lichtw. Funktionsausgänge Functionmapping Dimmbare Ausg. Rangierkupplung Pulskettensteuerg. Lichteffekte SUSI-Ausgang Sound on Board
Spezielles Pom RailCom ABC-tauglich (Lenz) Bremsstrecken Adresserkennung Pendelbetrieb Sonstiges
Erhältlich Preis in €
Trix Modelleisenbahnen GmbH & Co. Postfach 4924, D-90027 Nürnberg
56
FH 39,–
Uhlenbrock Elektronik GmbH, Mercatorstr. 6 D-46244 Bottrop, www.uhlenbrock.de
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005)
ohne Abbildung
Abb. 75%
76 400/76 420 77 500 ATL2064n/2064s Uhlenbrock Uhlenbrock Umelec DCC/MM DCC/MM DCC kurze u. lange/255 kurze u. lange/255 kurze u. lange X X X Kabel/NEM652 Schraubklemmen NEM652 22 x 12,6 x 5 68,5 x 28 x 12 24,5 x 10,3 x 4,5 1000 3000 1500
ATL2065n/2065s 5242/5243 5246 Umelec Viessmann Viessmann DCC DCC/MM DCC/MM kurze u. lange kurze u. lange/255 kurze u. lange/255 X X X NEM652 Kabel/NEM651 Kabel/NEM651 k.A. 11,4 x 8,8 x 3,3 11,4 x 8,8 x 3,3 3000 750 1100
Unidec XR1 XR1-Software MM 80/255 X – 36 x 17,6 x 7 1500
Unidec GS flex XR1-Software MM 80/255 X – 355 x 13 x 7 1500
14, 27, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 1000 X X – X –
14, 27, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 3000 X X – X –
14, 27, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 1500 X – – X –
14, 27, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 3000 X – – X –
14, 27, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 750 X X – X –
14, 27, 28, 128/14 DC/= Glockenanker HF 1100 X X – X –
14, 27, 28, 128/14 Allstrom
14, 27, 28, 128/14 DC/=
NF 1500 – – – – –
NF 1500 – – – – –
X – – 2 X – – – – X (+ Lissy) –
X – – 8 X X – – – X –
X – – 2 X – X – X – –/X
X – – 2 X – X – X – –/X
X (je 150 mA) – – – – – – – – – –
X (je 150 mA) – – 2 (je 300 mA) – – – – – – –
X (je 400 mA) – – 1 (je 400 mA) X – – – – – –
X (je 400 mA) – – 2 (je 400 mA) X – – – – – –
X – – – – –
X – – – – –
X – – Umelec – –
X – – Umelec – –
– – – – – –
– – – – – –
– – – – – –
FH 33,–
FH 69,–
FH 42,–/69,–
FH 66,–/93,–
FH 32,55
FH 32,55
FH 44,95
– – – – – – klappbarer Decoder 25 x 13 x 10 FH 44,95
Umelec, Rietwiesenstr. 4 CH-5417 Untersiggenthal, www.netwings.ch/umelec/
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Viessmann Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, D-35116 Hatzfeld, www.viessmann-modell.de
XR1-Software, F. Buschfort, Fontanestr. 51 D-46397 Bocholt, www.XR1.de
57
Übersicht aktueller Lokdecoder (Stand September 2005) Lokdecoder
Abb. 75%
Decodertyp Hersteller Datenformat Adressumfang Analogbetrieb Anschluss Größe (L x B x H/mm) Gesamtstrom (mA)
MX62 Zimo DCC kurze u. lange X wahlweise 12,5 x 9 x 2,9 700
MX63 Zimo DCC kurze u. lange X wahlweise 20 x 12 x 4 1200
MX64/64H/64V Zimo DCC kurze u. lange X wahlweise 20 x 12 x 4 1200/1800
MX69 Zimo DCC kurze u. lange X Steckpfosten 55 x 29 x 10 (18) 3000
14, 28, 128 DC/= Glockenanker 30-150 Hz/40kHz 600 X X X X X
14, 28, 128 DC/= Glockenanker 30-150 Hz/40kHz 1000 X X X X X
14, 28, 128 DC/= Glockenanker 30-150 Hz/40kHz 1000/1800 X X X X X
14, 28, 128 DC/= Glockenanker 30-150 Hz/40kHz 1000 X X X X X
Motor Fahrstufen Motortyp Motoransteuerung Motorstrom (mA) Lastregelung Rangiergang Konst. Bremsweg Überlastschutz Thermischer Schutz
werden. Eine einseitig abschaltbare Lokbeleuchtung für den Wendezugbetrieb ließe sich auf diesem Wege mit vier schaltbaren Ausgängen verwirklichen. Dimmbare Ausgänge kennzeichnen hauptsächlich modernere Decoder und sind manchmal recht praktisch. DCC als weltweiter Standard bezieht sich nur auf die reine Fahr- und Schaltfunktion. Geht es um spezielle Rückmeldesysteme, ist bei der Auswahl der Decoder das Kleingedruckte zu lesen. Einige Exponate sind zwar für RailCom vorbereitet, doch steht dies erst per Update zur Verfügung, wenn es bei der NMRA abgesegnet ist. Auch die Nutzung von „Diodenbremsstrecken“ (asymmetrisches Gleissignal) ist nur mit geeigneten Decodern möglich. Daher ist auch in der entsprechenden Zeile die Verwendbarkeit beschrieben. Im Zweifelsfall sollte man sich beim entsprechenden Hersteller kundig machen. Ähnliches gilt für die Adresserkennung. Verschiedene Systemlösungen schränken die freizügige Auswahl ein, sofern man diese nutzen möchte. Lissy beherrscht die systemübergreifende Adressrückmeldung, jedoch nutzt diese das LocoNet. gp Vergleichstabelle D & H-Decoder D&H
MÜT
Rhs.
Trix
DHL050 DHL050N SLX831
Viess. 5250
DHL055 DHL050Z SLX831Z
Funktionen Lichtwechsel Rangierlicht Einseitiger Lichtw. Funktionsausgänge Functionmapping Dimmbare Ausg. Rangierkupplung Pulskettensteuerg. Lichteffekte SUSI-Ausgang Sound on Board
X (je 200 mA) X – 2 (je 10 mA) X X X – X – –
X (je 500 mA) X – 2 (je 500 mA) X X X – X X –
X (je 500 mA) X – 4 + 4 (je 500 mA) X X X – X X –
X (je 1000 mA) X – 8 (je 1000 mA) X X X X X X –
X X (n. Update) – X Zimo X updatefähig
X X (n. Update) X X Zimo X updatefähig
X X (n. Update) X X Zimo X updatefähig
FH/direkt ab 33,–
FH/direkt ab 33,–
X X (n. Update) X X Zimo X updatefähig 64V mit Niedervoltausgängen FH/direkt 27,–/39,–/49,–
Spezielles Pom RailCom ABC-tauglich (Lenz) Bremsstrecken Adresserkennung Pendelbetrieb Sonstiges
Erhältlich Preis in €
Zimo Elektronik, Schönbrunner Str. 188 A-1120 Wien, www.zimo.at
58
FH/direkt 63,–/75,–/99,–
DHL100
DHL100 SLX830
66836
DHL160
DHL160 SLX870
66838
DHS200
DHS200
5255
DHL210
DHL250 SLX832
5257
DHL250
DHL250
DHS250
SLX872
66837
5251 5252
5256
Rhs.: Rautenhaus Digital®; Viess.: Viessmann
Die meisten im Handel befindlichen Lokdecoder für das Selectrix-Datenformat stammen von den Selectrix-Entwicklern Doehler & Haass. Die Decoder werden von verschiedenen Systemanbietern auch unter anderen Bezeichnungen angeboten. Die Vergleichstabelle gibt Aufschluss, hinter welcher Artikelnummer sich welche D & H-Bezeichnung verbirgt. Das S in der Herstellerbezeichnung steht für SUSI-Schnittstelle. Im Übrigen sind alle aufgeführten Decoder rückmeldefähig. Das heißt, sie senden ihre Lokadresse, die zurzeit nur von dem Besetztmelder 8i von MÜT ausgelesen werden kann. Während sich die Decoder technisch nicht unterscheiden, haben Verpackungen und Betriebsanleitungen jedoch unterschiedliche Qualitäten.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
21polige Schnittstelle von Märklin und NMRA:
Mit 21 Steckerchen Zu diesen 21 Steckerchen gehören natürlich auch 22 Büchschen, und fertig ist die 21polige Digitalschnittstelle für die Verbindung des Fahrzeugdecoders mit der Fahrzeugperipherie. 21 oder 22? Diese und andere mögliche Fragen versucht Bertold Langer zu beantworten.
S
ind wir ehrlich: In den meisten Fällen genügt der achtpolige NMRA-/ NEM-Schnittstellenstecker, welcher den Fahrzeugdecoder mit Schienen, Motor und Frontbeleuchtung verbindet. Doch kommt nur eine weitere Funktion hinzu, ist diese Lösung schon am Ende. Es hängt wohl mit dem mfx-System zusammen, dass man sich bei Märklin im Rahmen des schon längst fälligen Digital-Innovationsschubs auch mit einer erweiterten Schnittstelle befasst hat. Immerhin führt diese Firma z.B. digital gesteuerte Stromabnehmer im Programm und kollektorlose Motoren verwendet sie ebenfalls (Märklin-CSinusmotor).
Direktanschluss von kollektorlosen Motoren genutzt werden. Über Lautsprecherausgänge ist nicht viel zu sagen. Sounddecoder gehören heute anscheinend zum guten Ton – selbst wenn sie mangels physischer Masse durchaus keine guten Töne zu erzeugen vermögen.
Auch ein „Zugbus“ ist drin Sie wissen, was ein Zug ist und was ein Bus, aber was ein Zugbus ist, wissen Sie vermutlich nicht. Kurz gesagt, es geht um die Kommunikation zwischen der Lok und den Wagen des Zuges über leitende Kupplungen: nützlich, wenn die Lok erfährt, dass sich ein Wagen selbständig gemacht habt. Man könnte sie anhalten lassen, wenn sich sozusagen nicht mehr alle Tassen im Schrank befinden. Weitere Möglichkeit: Schlusslichter leuchten nur am letzten Wagen, und zwar ausschließlich hinten. Und man könnte von der Lok aus Innenlicht und eventuell Entkuppler in den Wagen steuern. Da aber in den anzusprechenden Wagen jeweils irgendeine Art von Zugbus-Decodern vorhanden sein muss, darf man sich fragen, ob diese Aufgabe nicht von
Ganz neue Aus- und Eingänge Für den kollektorlosen Märklin-Sinusmotor braucht man Fühler, welche die Rotation kontrollieren. Dazu werden Hall-Sensoren eingesetzt. Deshalb die drei Hall-Eingänge (Pin 1…3, s. Tabelle S. 61). Die Hall-Sensoren dienen auch zur Nachregelung der Energie, welche dem Sinus-Motor zugeführt wird („Lastausgleich“). Der zusätzliche Motorausgang (Pin 17) kann für den
Typ3 Typ2
Typ1
(Pin11)
22,0 15,5
Decoder-Oberseite Pin1 Pin22 20,5 (Typ1) 30,0 (Typ3) 42,5 (Typ2)
Buchsenleiste auf Steckerleiste der Fahrzeugplatine 2,2 1,0 3,3
Fahrzeugplatine mit Steckerleiste
60
ganz normalen Decodern übernommen werden sollte. Zimo wird dazu demnächst eine Anwendung anbieten (s.S. 40 in dieser Ausgabe): Man wird alle Decoder eines Zuges zu einer Gruppe zusamenfassen können (z.B. „F 25“, Lok 03x, Wagen 1 usf.), auf welche man in einem DisplayFensterchen des neuen MX31 Zugriff hat; dann muss man nicht mehr umständlich nach den einzelnen Decodern dieses Zuges suchen. Das ist eine Art Software-Zugbus (und mithilfe der Bidirektionalen Kommunikation könnte man auf diese Weise u.U. sogar die „Wagen-abgehängt!“-Funktion integrieren, aber das wäre mit sehr viel Aufwand verbunden). Auf Gartenbahnen jedenfalls wäre für diesen Zweck ein Hardware-Zugbus vorzuziehen, wie ihn Dietz, der Erfinder von SUSI, auf der Nürnberger Messe 2005 nebenbei ankündigte. Tatsächlich erinnert der MärklinZugbus an SUSI, denn er besteht aus einer Taktleitung (Pin 5) und einer Datenleitung (Pin 6). Einen echten Zugbus wird man allerdings im Zweirichtungsbetrieb nutzen müssen. Wenn man es geschickt anstellt, ließen sich per Zugbus sogar Tondateien in die einzelnen Wagen senden, falls dort Sounddecoder mit neuen Tönen geladen werden sollen. Doch wieder die Frage: Wer braucht das eigentlich?
Märklin, Trix und NMRA Stellt sich zugleich die Gegenfrage: Und wenn man es einmal brauchte, und die Norm-Decoderschnittstelle hat immer noch nur acht Anschlüsse? Jedenfalls sieht die NMRA Handlungsbedarf, wohl nicht nur, weil die 21-polige
Links: Im Unterschied zur gewohnten mfx-Decoder mit NMRA-DCC-Praxis befinden sich die Buchsenleiste und Buchsen der 21-poligen Märklin-/ zusätzlichen Litzen Trix-Schnittstelle am Decoder. Bei der NMRA wurde ein detaillierter Vorschlag zur Normung dieser Verbindung gemacht. Kleiner als Typ1 geht es auch, doch bleibt die Breite der Buchsenleiste begrenzendes Maß. Die Schnittstellenbuchse hat 22 Kontakte, für Kontakt 11 ist jedoch keine Platinenbohrung vorhanden, einen Pin 11 gibt es auch nicht, sodass man gegen Verpolung gefeit ist. Oben: Schnittstelle bei mfx und bei Lenz; abgebildet sind ein Märklin-mfx-Decoder aus dem Nachrüstsatz 60922 und ein Lenz-Gold-Decoder, mittlere Größe. Bei NMRA-Schnittstellen ist die Buchsenleiste bisher auf der Fahrzeugplatine angeordnet.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
NEUHEITEN
Pin
Benennung
Anschluss
22 21 20 19 18 17 16
Track Right Track Left GND Motor 1 MF Motor 2 MR Motor 3 V+
Rechter Radsatz (Märklin: Mittelleiter) Linker Radsatz (Märklin: Außenleiter [Schienen]) Masse (Minus am Eingangs-Gleichrichter) Motorausgang 1 (vorwärts) Motorausgang 2 (rückwärts) Motorausgang 3 Gleichgerichtete Schienenspannung (Plus am Eingangs-Gleichrichter)
15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
AUX1 AUX2 AUX3 VCC not mounted LS LS Front Light Rear Light TBTDA TBCLK AUX4 Hall3 Hall2 Hall1
Funktionsausgang 3 Funktionsausgang 4 Funktionsausgang 5 Spannung des Decoders (stab. Betriebssp.) 22 Verpolungsschutz, nicht angeschlossen Lautsprecher Lautsprecher Funktionsausgang 1, Spitzenlicht vorn Funktionsausgang 2, Spitzenlicht hinten Zugbus Datenleitung Zugbus Clock-Leitung Funktionsausgang 6 Hall-Sensor 3 Hall-Sensor 2 Hall-Sensor 1
Märklin-Schnittstelle auch in TrixFahrzeuge implementiert wird. Die sollen ja erklärtermaßen mit NMRA-DCC (und Trix-Selectrix) betrieben werden. So liegt seit einiger Zeit ein NMRANormvorschlag auf dem Tisch (Belegung der Pins, s.o.). Man hat sich eng an Märklin gehalten. Hall-Sensoren für
Av Av Av
Av Av Av Av E/A A A E E E
Dies ist der NMRA-Vorschlag für die 21-polige Decoderschnittstelle. Er unterscheidet sich nur in einem Punkt von der Märklin-Belegung: dort ist Pin 4 gedacht als Ausgang für die richtungsabhängige Aktivierung des jeweils vorderen Märklin-Schleifers z.B. bei Triebzügen (Zusatz-Elektronik). Bemerkungen: Av: verstärkte ZusatzAusgänge nach Märklin; E: Eingänge; E/A: beim Zugbus konsequenterweise Datenleitung für beide Richtungen.
die Motor- oder Soundsteuerung werden auch unter NMRA-DCC Bedeutung gewinnen. Mit den drei Motorausgängen lassen sich kollektorlose DC-Servomotoren betreiben und Zugbus bzw. SUSI taugen genauso gut für DCC. Allerdings fehlt bei NMRA wie bei Märklin/Trix ein eindeutig reservierter
externer Eingang, durch den der Decoder nicht aus den Schienen kommende Befehle erhalten kann. Bei UmelecATLplus kann der Decoder durch einen solchen z.B. zum Stopp aufgefordert werden (Magnet im Gleis, Reed-Kontakt an der Lok, s.S. 28 in diesem Heft). Doch wo sollte man den Eingang platzieren; ist also die 21-polige Schnittstelle schon wieder zu klein? Immerhin könnte man sich durch CV-Programmierung des DCC-Decoders helfen: Braucht man den Zugbus nicht, dann programmiert man Pin 6 entsprechend – Zimo macht das so mit SUSI-Pads auf seinen größeren Decodern; sie werden zu F-Ausgängen, allerdings unverstärkt. Vielleicht findet sich auch eine intelligentere Lösung, etwa ein Protokoll, welches nur eine Leitung für die Zweirichtungs-Kommunikation benötigt, dann würde ein SUSI-Leiter frei als Eingabekanal. Wenn Märklin und die NMRA hier löblich am selben Strang ziehen, wird es schon werden. Bertold Langer
DIGITAL-PRAXIS
DCC-Programmer für Lokdecoder
Alle Einstellungen fest im Griff Das DCC-System bietet eine hohe Flexibilität – dazu müssen die DCC-Decoder allerdings programmiert werden, was nicht immer ganz einfach ist. Die meisten Digital-Zentralen bieten hier nur begrenzte Möglichkeiten, denn oft lassen sich nur wenige Parameter einstellen. Die Lösung ist dieser „stand-alone“ arbeitende DCC-Programmer.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
D
as DCC-Protokoll bietet die Möglichkeit, die Decoder nach Wunsch zu konfigurieren – die Anzahl der Einstellkombinationen ist dabei fast unendlich, sie wird nur vom Decoder-Chip in Grenzen gehalten. Der NMRA-Standard umfasst 1024 Konfigurationsvariablen (CVs), gegenwärtig sind im DCC-Protokoll aber nur rund 50 CVs festgeschrieben. Bestimmte CVs wurden für die Decoder-Entwicklung reserviert (CV 49 bis 64, CV 112 bis 128, CV 545 bis 593 und CV 624 bis 640), sodass auch spezielle Funktionen implementiert werden können. Andere CVs sind gemäß NMRA für zukünftige Anwendungen vorgesehen (beispielsweise CV 15, 16, 20, 26, CV47 und 48, CV96 bis 104, CV 107 bis 111 oder CV 641 bis 1024). Von den insgesamt 1024 möglichen CVs müssen aber nur wenige zwingend notwendig in jedem DCC-Decoder implementiert sein (C V1, CV 7, CV 8 bis CV 29). Alle übrigen sind optional oder ihre Implementierung wird lediglich empfohlen. Hier in diesem Artikel ist es natürlich nicht möglich, die Funktionen sämtlicher CVs zu beschreiben. Die Betriebsanleitungen der Decoder geben über die Funktionen der implementierten CVs meist recht ausführlich Auskunft; auf der Website der NMRA ist unter www.dcc.info/standards_rps/ die Beschreibung aller CVs zu finden. CV-Parameter werden im Lokdecoder in einem nicht flüchtigen Speicher abgelegt, in der Regel wird dazu ein im Mikrocontroller integriertes EEPROM benutzt. Dadurch ist sichergestellt, dass die gespeicherten Daten auch nach Ab63
mit dem gleichen RISC-Kern, die Befehlssätze dieser Typen sind identisch.
schalten der Betriebsspannung erhalten bleiben. Der hier beschriebene DCC-Programmer ist in der Lage, sämtliche 1024 Parameter eines DCC-Decoders zu lesen und zu schreiben. Aus der Schaltzeichnung unten geht hervor, dass der DCC-Programmer mit einem Controller des Typs ATMega8515 von Atmel arbeitet. Dieser ist zu seinem Vorgänger AT90S8515 pin- und programmierkompatibel (die wichtigsten gemeinsamen Eigenschaften beider Typen: 8 kB Flash-Programmspeicher, 512 byte EEPROM, 512 byte RAM, zwei Zähler/ Komparatoren, eine serielle Schnittstelle und ein SPI-Interface). Der ATMega8515 besitzt darüber hinaus noch einen Interrupt-Eingang und drei I/O-Leitungen (Port E). Die Controller der AT90-Reihe von Atmel sowie die ATMega- und ATTiny-Typen arbeiten
IC1
Die Schaltung des DCC-Programmers besteht aus drei Funktionsblöcken: Der Stromversorgung, der Steuereinheit mit dem Controller und der Ausgangsstufe. Die DCC-Programmer-Schaltung wird von einem Netztrafo mit Strom versorgt, dessen Ausgangsspannung zwischen 18 V und 24 V liegt und der ca. 250 mA Strom liefern kann. Ein 6VA-Trafo ist hier die richtige Größe. Die Netzteil-Schaltung stellt die Spannung +5 V für die digitale Steuerung sowie eine Spannung zwischen +15 V und +18 V für die Ausgangsstufe bereit. Das ist auch der Grund dafür, dass zwei Spannungsregler vorhanden sind.
LCD1 LC DISPLAY 2 x 16 CHARS.
+18V
LM317
5k6
1
R18 R17 C2
1 2
47k
D11
3 4
1N4148
2
1
4
3
6
6
5
7
8
7
8
10
9
5
PA0/AD0
PB1/T1
PA1/AD1
PB2/AIN0
PA2/AD2
PB3/AIN1
PA3/AD3
PB4/SS
PA4/AD4
PB5/MOSI
PA5/AD5
PB6/MISO
PA6/AD6
PB7/SCK
PA7/AD7
RESET
10 11 12 13 14 15 16
38 37 36 35 34 33 32
S1 31 30
PD1/TXD
PC1/A9
12 PD2/INT0 13 PD3/INT1
16
+5V
17
PC4/A11
PD5/OC1A
PC5/A12
PD6/WR
PC6/A13
PD7/RD
PC7/A14 XTAL1
20
23
D15
24
D16
25
D17
19
1
2
3
4
5
6
7
8
9
DEL
0
ENTER
27 28
18
10k
47k
8MHz
C8 R5
K4'
26
X1
3
K4
XTAL2
R4
22p
S2
C9
FUNCT
22p
2k2
2
D14
R16
15
PC3/A10
PD4/XCK
22
R15
14
PC2/A10
D13
R14
OVERLOAD
IC4.A
5x 1N4148
21
10k
ACKNOWLEDGE
PD0/RXD -PDIP PC0/A8
10k
11
IC4 = LM393
29
PE2/OC1B
ATmega8515 10
+5V
33Ω
39
PE0/INT2
C11 1μ 16V
R11
K
A
D7
D6
D5
D4
D3
D2
D1
D0
10μ 16V
PE1/ALE
BAT85
47k
9
IC5 9
47k
E
10k
PB0/T0
D12
1
8
R13
C12
40
R12
7
R20
C10
POWER
47n
PROGRAM SOCKET
6
D18
+5V
K1
5
P1
100n
R10
4
10k
C1 1000μ 35V
3
27Ω
2k7
18V
D2
2
R21
220Ω D4
R/W
+5V
RS
+5V
R19
4x 1N4001
VO
D1 VDD
D3
VSS
K2
Stromversorgung
R3 10k 5
+18V
R6 1%
C13
C14
47n
47n
10k
R7 8
10
IC4 100n
VSL 1
TRACK ENA
4
2
7805
+5V
10k
R8
IC2
BC547
12
11 C4
100n
100n
IN1
SEN1
DCC SIGNAL
IN2
SEN2
IN3
OUT3 SEN3
19 C3
OUT1
IC3 9
L293E IN4
OUT4
CE2
SEN4
5
6
D8
2x 1N4001 R2
VSS
OUT2
10k
D6
20
CE1
T1
R9
+18V
+18V
+5V
+5V
C5
+5V
10n
15 16
2k2
6
3
K3
4 8 D9
7
D10 TRACK ON
TO PROGRAMMING TRACK
13 14 18 17
R1 1Ω
IC4.B
510Ω
7
C6
0W5
1N4148 D5
D7
2x 1N4001
IC1, ein LM317, ist für die Spannung auf den Schienen zuständig. Seine Ausgangsspannung ist durch den Wert von R15 so eingestellt, dass die Empfehlungen der NMRA eingehalten werden. Mit den in der Schaltung angegebenen Werten beträgt die Spannung +18 V, diese Spannung ist die Decoder-Spannung bei Modellbahnen der Baugrößen 0, H0 und N. Die Spannung +5 V für die steuernde Elektronik wird von IC2 stabilisiert. Kühlkörper sind für beide Spannungsregler nicht erforderlich, für die Wärme-Abfuhr genügt die Montage in thermischem Kontakt mit der Platine.
Ausgangsstufe Mit IC3, einem L293E von ST Microelectronics, ist die Ausgangsstufe aufgebaut. Die Amplitude des abgegebenen Signals ist genügend groß um den Decoder über die Schienen zu programmieren. Die Dioden D5 bis D8 schützen die Ausgangstransistoren vor Spannungsspitzen. Der durch die Transistoren fließende Strom wird an R1 gemessen, sodass Rückmeldungen des zu programmierenden Decoders erkannt werden können. LED D10, geschützt durch Diode D9 (die DCC-Spannung ist eine Wechselspannung!), leuchtet immer dann auf, wenn DCC-Signale an den Schienen liegen. Die an R1 abfallende und zum hindurchfließenden Strom proportionale Spannung wird von R3/C6 gesiebt, bevor sie zum doppelten Komparator IC4 gelangt. IC4b erkennt Ströme über 51 mA (Rückmelde-Impulse), und IC4a reagiert auf Ströme, die 250 mA übersteigen (Sicherheits-Maximalwert). Die Komparator-Ausgänge sind mit dem Controller verbunden, sodass dieser die Rückmelde-Signale auswerten und auch auf eventuelle auftretende Überlasten und Kurzschlüsse reagieren kann. Der L293E (IC3) in der Ausgangsstufe wird von zwei Controller-Signalen gesteuert. Mit dem Signal „TRACK ENA“ können die Ausgangstransistoren von IC3 aktiviert werden. Solange dieses Signal logisch 0 ist, liegt an K3 keine Spannung. Das DCC-Signal wird von T1 invertiert, damit beide Halbbrücken in IC3 gesteuert werden können.
040422 - 11
Controller Der Schaltplan des CV-Programmers. Oben rechts ist das LC-Display zu sehen, darunter das Tastenfeld für die Bedienung. Das Herzstück für die zentrale Steuerung bildet der Mikrocontroller ATmega8515.
64
Die „Intelligenz“ des DCC-Programmers steckt natürlich im Mikrocontroller IC5. Er übernimmt alle Aufgaben der SteueMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
K1
D1 D3 D2 D4
C9
~
C2
R18
C4
R17
C3
C1 R10
IC4
D12
D11
R4 R5 R6
X1
R12 R11
H1
C8
K2
IC2
IC1 C11
1
2
3
4
5
6
8
9
0
#
C6
C5
C12 LCD1
7
R13 S2
R8
R9
T1 IC3 C14 R7
P1
D5 D6
D7 D8
Die benötigten Bauteile • Widerstände R1 1 Ω/0W5 R2, R5 2k2 R3, R7 – R9, R13 – R16 10 k R4, R10 – R12 47 k R6 6 Ω/1 % R17 2k7 R18 220 Ω R19 5k6 R20 33 Ω (siehe Text) R21 27 Ω P1 Trimmpoti 10 k • Kondensatoren C1 C2 – C5 C6
1000 μ/35 V (stehend) 100 n 10 n
rung und Regelung sowie das Generieren des DCC-Signals, das Auswerten der Strom-Messwerte und das Steuern des LC-Displays. Das LC-Display wird im 4-bit-Modus betrieben, sodass verglichen mit dem 8-bit-Modus einige Leitungen auf der Platine eingespart werden können. Verwendbar ist jedes LCDisplay, das auf der Basis des Display-Controllers HD44780 arbeitet. Die meisten handelsüblichen alphanumerischen LC-Displays arbeiten mit diesem Standard, die Auswahl ist daher groß. Der Mikrocontroller (IC5) verarbeitet auch die Signale, die vom BedienTastenfeld kommen. Hier sind sowohl einzelne Drucktaster als auch kleine Drucktastenfelder mit vier mal drei Tastern verwendbar, wie sie zum Beispiel MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
R2 D9
C13
R1
*
R14 R15 R16
D17
C10
D16 D15 D14 D13
R21 R20
R3
IC5
K4
D10
D18
040422-1
R19
C8, C9 C10, C13, C14 C11 C12
• Halbleiter D1 – D8 D9, D11, D13 – D17 D10, D18 D12 T1 IC1 IC2 IC3 IC4 IC5
22 p 47 n 1 μ/16 V (stehend) 10 μ/16 V (stehend)
1N4001 1N4148 LED 3 mm (low current) BAT85 BC547 LM317 7805 L293E LM393 ATMega8515-8P
bei Telefonen üblich sind; nur Taster S2 ist immer ein einzelner Taster. Die Dioden D13 bis D15 schützen die Mikrocontroller-Eingänge vor Kurzschlüssen; sie würden auftreten, wenn gleichzeitig mehrere Taster gedrückt sind. Die Widerstände R14 bis R16 ziehen die Controller-Eingänge nach Masse, solange kein Taster gedrückt ist. Der Controller-Takt ist durch den Quarz X1 auf 8 MHz festgelegt, der Controller-Reset wird beim Einschalten der Betriebsspannung von R10, C11 und D11 ausgelöst. Der Steckverbinder K1 ist optional; er dient dazu, den Controller (IC5) auf der Platine zu programmieren. Allerdings ist dafür ein spezielles Programmierkabel erforderlich. Wenn der Controller in bereits programmiertem Zustand erworben wird,
• Verschiedenes … K1
Stiftleiste (2 x 5 Pins) K4 Stiftleiste (2 x 7 Pins) LCD1 LC-Display (2 x 16 Zeichen, evt. mit Hintergrundbeleuchtung) oder PLED-Display
(ASI-G-162FS-GF-EWS/W) X1 Quarz 8000 MHz (niedrige Ausführung, Bauform HC49/4H) S1 Tastatur (3 x 4 Taster, z.B. Conrad 709840) S2 Drucktaster (mit Arbeitskontakt, z.B. DT6-O) Stift- und Buchsenleiste mit 16 Pins (für den Anschluss des Displays)
können K1 und D12 entfallen. Der Aufbau der Schaltung wird durch die dafür entworfene Platine sehr erleichtert. Bestückt wird sie in der bewährten Reihenfolge: Zuerst werden die niedrigen Bauelemente wie Widerstände und Dioden montiert, danach folgen die höheren Bauelemente. Für die Kondensatoren C11 und C12 haben wir ganz niedrige Ausführungen gewählt, damit auch der Schaltungsaufbau niedrig bleibt. Ersatzweise können auch höhere Ausführungen verwendet werden, sie müssen dann mit rechtwinklig umgebogenen Anschlüssen liegend auf der Platine montiert werden. Die Steckverbinder sind bei der Platinen-Bestückung zuletzt an der Reihe. Die Stiftleiste K4 stellt die Verbindung mit der Buchsenleiste K4' her, von dort 65
führt ein Kabel zum Drucktastenfeld und zu S2. Wie immer empfehlen wir die Montage der ICs in Fassungen solider Qualität, es sollten möglichst keine Lowcost-Ausführungen sein. Das gilt insbesondere für IC3; dieser Baustein ist am meisten gefährdet, denn er stellt die Verbindung nach außen her. Die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung ist zwar gering, doch in einer Fassung montiert lässt sich das IC schnell auswechseln. Die beiden Spannungsregler IC1 und IC2 (LM317 und 7805) werden liegend auf der Platine montiert, sodass die Platine die Verlustwärme ableitet. Wichtig ist, dass die Metallfläche des IC1 von der Auflagefläche durch eine Isolierscheibe elektrisch isoliert werden muss; anders als beim 7805 ist die Metallfläche des LM317 nicht mit dem Masse-Anschluss verbunden. Schließlich noch eine Anmerkung zu C1: Da sich dieser Kondensator unter dem LC-Display befindet, muss er eine möglichst niedrige Bauhöhe haben.
Programmierung Das Programm wurde zwar für den ATMega8515 geschrieben, es ist aber auch auf dem älteren, pin-kompatiblen AT90S8515 lauffähig (da dieser zu den nicht mehr ganz aktuellen Typen gehört, wird er gelegentlich noch preis-
Kurz + knapp • Bei dem DCC-Controller handelt es sich um ein Projekt, das in der Ausgabe 5/2005 der Zeitschrift Elektor vorgestellt wurde (Elektor-Verlag GmbH, Süsterfeldstraße 25, 52072 Aachen, Tel. 02 41/88 90 9-0, Fax 02 41/88 90 977, E-Mail:
[email protected]). • Platine (ohne Bauteile) Art.-Nr. 040422-1 € 26,95 • Programmer Art.-Nr. 040422-41 € 23,95 • Platine und Programmer können direkt bei Elektor bestellt werden; auch über die Webside www.elektor.de – den Source- und Hex-Code gibt es dort ebenfalls als kostenlosen Download (040422-11.zip). • Das Freeware-Programm „PonyProg“ kann von der Webside www.lancos.com ebenfalls kostenlos heruntergeladen werden.
66
Die wichtigsten CVs im Überblick CV 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 17/18 19 29
Funktion
Bemerkung
Basisadresse Anlaufspannung Accelerations-Charakteristik Decelerations-Charakteristik Maximale Spannung Mittlere Spannung Programmversion Kennung des Herstellers PWM EMF Feedback Cutout Stromversorgung Erweiterte Adresse Koppel-Adresse Decoder-Konfiguration
Identifiziert den Decoder Minimale Motorspannung Beeinflusst das Beschleunigungsverhalten Beeinflusst das Bremsverhalten Maximale Motorspannung Korrektur der Motor-Charakteristik Nur lesbar Nur lesbar Einstellung der Schaltfrequenz Einstellung der Geschwindigkeit Keine DCC-Stromversorgung Decoder-Identifikation mit 14 bit Multi-Traktionssteuerung Bitweise Festlegung
Im DCC-Standard sind zwar 1024 CVs definiert, die meisten Decoder erkennen jedoch nur einen Bruchteil. Die ersten 20 Variablen sind die gebräuchlichsten – immerhin werden sie von der Mehrzahl der Decoder erkannt.
wert angeboten). Für die ControllerProgrammierung wird ein käufliches oder selbst angefertigtes Programmierkabel nach Atmel-Standard sowie die dazu passende Programmier-Software benötigt. Wir empfehlen das FreewareProgramm „PonyProg“, das von der Website http://www.lancos.com kostenlos heruntergeladen werden kann – dort ist auch die Schaltung des Programmierkabels vom Kabeltyp STK 200+/STK300’) zu finden. Wichtig: Beim ATMega8515 genügt das einfache Übertragen der HEX-Datei nicht, die ATMega-Controller müssen vor dem Programmieren konfiguriert werden! Atmel gibt diesen Controllern zwar eine werkseitige Konfiguration mit auf den Weg, sie ist jedoch zu dieser Anwendung nicht passend. Vor dem Programmieren muss die Konfiguration geändert werden, anderenfalls läuft die Firmware des Programmers nicht. Konfiguriert wird der ATMega über seine so genannten Fuse bits. In PonyProg müssen zuerst unter „Device“ die Gruppe „AVR Micro2“ und dann der „ATMega8515“ ausgewählt werden. Danach wird das Schloss-Symbol im Hauptmenü angeklickt. In dem nun erscheinenden Fenster müssen alle Einstellungen deaktiviert werden; z.B. mit einem Klick auf „Clear All“. Zum Schluss wird die Aktion mit einem Klick auf „Write“ ausgeführt. Nachdem die Konfiguration wie beschrieben vorgenommen wurde, kann die Hex-Datei übertragen werden. Das geschieht nach Laden der Hex-Datei in PonyProg durch einen Klick auf „Write Program“
(FLASH) im Menü „Command“. Im Fall eines Falles gibt die Anleitung zu PonyProg die nötige Hilfestellung. Der ATMega8515 ist auch bereits programmiert erhältlich (EPS 040422-41) und muss dann natürlich nicht noch einmal konfiguriert werden. Als IC-Fassung für den Controller ist nur eine ganz flache Ausführung geeignet, anderenfalls kann der Controller mit dem darüber liegenden LC-Display kollidieren.
Drucktastenfeld und LC-Display Die im Handel erhältlichen Drucktastenfelder mit vier mal drei Tastern können intern unterschiedlich verdrahtet sein. Deshalb ist zunächst zu kontrollieren, ob ihre Schaltung der Schaltzeichnung auf Seite 64 entspricht. Natürlich erfüllen auch sechs einzelne Taster, zum Beispiel vom Typ ITT D6, den gleichen Zweck. Die meisten Telefon-Tastenfelder sind zwar wie in unserer Schaltzeichnung verschaltet, doch auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel … Für den Anschluss des LC-Displays ist auf der Platine eine Kontaktleiste vorgesehen, die mit „LCD1“ bezeichnet ist. Die Kontaktleiste hat 16 Pins, ein Standard-LC-Display besitzt jedoch nur 14 Anschlüsse. Das liegt daran, dass bei einigen Display-Typen die Anschlüsse der Hintergrundbeleuchtung unmittelbar neben den Anschlüssen der steuernden Signale angeordnet sind. Wenn das Display lediglich 14 Anschlüsse besitzt, weil keine HinterMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
grundbeleuchtung vorhanden ist, muss die Display-Steckerleiste auf der Seite aufgesteckt werden, die benachbart zu R9 und R3 ist. Wir haben den DCC-Programmer zusammen mit einem PLED-Display getestet; dieser Display-Typ überzeugt vor allem durch seine bisher nicht erreichte, hervorragende Lesbarkeit.
Weitere wichtige Details Der Widerstand R20 begrenzt den Strom der Display-Hintergrundbeleuchtung. Der richtige Wert hängt vom Display-Typ ab, er wird vom Hersteller im zugehörigen Datenblatt angegeben. Normalerweise muss der Wert zwischen 33 W und 47 W liegen, für das von uns verwendete PLED-Display war der Wert 33 W vorgeschrieben. Bevor die ICs in ihre Fassungen gesetzt werden, sollten zunächst die Betriebsspannungen kontrolliert werden: An Pin 40 von IC5, Pin 10 von IC3 und Pin 8 von IC4 müssen +5 V liegen; an Pin 20 von IC3 müssen +18 V zu messen sein. Wenn die Spannungen stimmen, können die ICs (nach Abschalten der Stromversorgung!) lagerichtig in ihre Fassungen eingesetzt werden. Anschließend wird das LC-Display so positioniert, dass das Oberteil des Gehäuses genau passend anschließt. Das Gleiche gilt auch für Drucktaster S2.
Bedienungsanleitung Nachdem die ICs in die Fassungen eingesetzt sind und alles noch einmal kontrolliert wurde, kann der DCC-Pro-
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Damit das LCD-Display in der hier gezeigten Weise auf der Platine eingesetzt werden kann, müssen einige darunter liegende Bauteile sehr flach angeordnet werden – sonst passt die Verbindung über die Stift- und Buchsenleisten nicht mehr. Fotos: elektor
grammer in Betrieb genommen werden. Kurz nach dem Einschalten muss die Meldung „DCC Prog. Vx.x“ auf dem Display erscheinen, wobei „x.x“ für die Firmware-Version steht. Wenn die Meldung nicht zu lesen ist, wird zuerst mit P1 der Display-Kontrast nachgestellt. Falls das nicht zum Erfolg führt, muss die Schaltung (nach dem Ausschalten!) noch einmal überprüft werden. Es kommt relativ häufig vor, dass ein LCDisplay versehentlich nicht richtig angeschlossen ist. Der DCC-Programmer wird nun wie folgt bedient: Drücken Sie nach dem Erscheinen der Bereitschaftsmeldung einen beliebigen Taster. Danach ist der
DCC-Programmer für die Eingabe der gewünschten Betriebsart bereit. Dabei stehen die folgenden Betriebsarten zur Wahl: ● Direct CV Write (CV schreiben im Direkt-Modus) ● Paged CV Write (CV schreiben im Seiten-Modus) ● Address Only Write (CV1 schreiben im Einfach-Modus) ● Direct CV Read (CV lesen im Direkt-Modus) ● Paged CV Read (CV lesen im Seiten-Modus) ● Address Only Read (CV1 lesen im Einfach-Modus) ● Factory Reset
67
Das Programmieren der CVs och jetzt von der Theorie zur Praxis! Wählen Sie mit dem Taster „Function“ einen Schreib-Modus (Direkt- oder SeitenModus) und drücken Sie den Taster „Enter“ . Auf dem Display erscheint die Eingabeaufforderung „CV#:_ Val:“. Beginnen Sie mit der Eingabe der CV-Nummer, sie muss zwischen 1 und 1024 liegen. Bei einer versehentlichen Fehleingabe können Sie mit Taster „Delete“ die letzte Ziffer löschen. Wenn die gewünschte CV-Nummer im Display steht, drücken Sie „Enter“, sodass die Eingabemarke zum Feld „Val“ springt. In dieses Feld geben Sie den Wert ein, den die CV haben soll. Zulässig sind hier alle Werte von 0 bis 250. Auch hier lässt sich die Eingabe mit dem Taster „Delete“ korrigieren. Falls der eingegebene Wert außerhalb des zulässigen Bereichs liegt, löscht der DCC-Programmer die Eingabe, und die Eingabemarke springt zum Anfang zurück. Die Prozedur können Sie jederzeit abbrechen, indem Sie den Taster „Function“ drücken. Der DC-Programmer befindet sich dann wieder im Funktions-Auswahlmodus. Nach der Eingabe des CV-Werts aktiviert der DCC-Programmer seine Ausgangsstufe und legt Spannung an den Decoder, sichtbar daran, dass LED D10 aufleuchtet. Gleichzeitig erscheint auf dem Display die Meldung „Programming …“ – die ganze Aktion dauert weniger als eine Sekunde. Sobald der Decoder den Programmier-Zyklus durchlaufen hat, gibt der DCC-Programmer die Meldung „Done!“ aus. Nach einem Druck auf einen beliebigen Taster kehrt der DCCProgrammer in den Eingabe-Modus zurück. Sie können dann den nächsten CV-Wert programmieren ohne noch einmal die Betriebsart wählen zu müssen. Wenn der DCC-Programmer während der
Programmierung kein Decoder-Rückmeldesignal erkennen konnte, erscheint auf dem Display die Meldung „No Ack detected!“ Das bedeutet nicht unbedingt, dass die Programmierung fehlgeschlagen ist, die Ursache kann auch woanders liegen. Manche Motoren von Loks der kleinen Nenngrößen nehmen oft nicht genügend Strom auf, um Rückmeldesignale zu erzeugen. Diese Erscheinung tritt zum Beispiel bei älteren Jouef-Modellen mit fünfpoligen Motoren häufig auf. In diesen Fällen lässt sich die Programmierung nur an Hand des Verhaltens im Fahrbetrieb verifizieren. Der DCC-Programmer kann die im Decoder gespeicherten Werte natürlich auch lesen. Dazu wählen Sie einen Lese-Modus aus (Direkt- oder Seiten-Modus), anschließend drücken Sie den Taster „Enter“. Im LeseModus müssen Sie nur die Nummer der CV eingeben, deren Wert gelesen werden soll. Nach einem Druck auf „Enter“ startet die Lese-Prozedur, auf dem Display erscheint die Meldung „Reading ...“, gleichzeitig leuchtet die Leuchtdiode D10 auf. Sie werden feststellen, dass das Lesen eines CV-Werts deutlich länger dauert als das Schreiben. Das liegt daran, dass DCC-Decoder konstruktiv bedingt keine Daten „im Klartext“ zurücksenden können. Der DCCProgrammer sendet alle Werte von 0 bis 255 der Reihe nach zum Decoder. Wenn der Decoder die Übereinstimmung mit dem gespeicherten CV-Wert feststellt, schickt er ein Rückmeldesignal zum DCC-Programmer. Nach erfolgreicher Leseprozedur erscheint der gelesene Wert auf dem LC-Display als „CV#xxxx = yyy“ („xxxx“ ist die Nummer der gelesenen CV und „yyy“ der gelesene Wert). In dem Fall, dass der DCC-Programmer keine Decoder-Reaktion feststellen konnte, gibt er wieder die Fehlermeldung „No Ack detected!“ aus. Nach Drücken eines beliebigen Tasters kehrt der DCC-Programmer zur Einga-
be der CV-Nummer zurück. Wenn die Stromentnahme am Ausgang des DCC-Programmers mehr als 250 mA beträgt, erscheint auf dem LC-Display die Fehlermeldung „Decoder Fault!“ – häufig liegt dies daran, dass der Decoder durch einen Kurzschluss in seiner Endstufe defekt ist. Wenn Sie den Modus „Adress Only“ wählen, führt der DCC-Programmer einen speziellen, von der NMRA definierten Algorithmus aus, der direkt auf CV1 mit der Decoder-Adresse zugreift. In diesem Fall muss keine CV-Nummer eingegeben werden, der Ablauf der übrigen Prozedur ist identisch. ZTC-Decoder halten hier einen Fallstrick bereit, denn ihr Adressiersystem stimmt nicht mit dem NMRA-Standard überein. Die CVs 1 bis 1024 werden unter den Adressen gespeichert, die nach NMRA-Standard die Nummern 0 bis 1023 haben. ZTC-Decoder legen CV1 in Speicherplatz 1 ab, sodass sich alle nachfolgenden CV-Adressen um einen Platz verschieben. Wenn Sie Decoder dieser Marke programmieren wollen, müssen Sie alle CVNummern um 1 erhöhen – um zum Beispiel CV1 zu ändern, müssen Sie beim DCC-Programmer die CV-Nummer CV2 eingeben. Übrig bleibt noch eine Funktion des DCC-Programmers: Das Rücksetzen auf die vom Decoder-Hersteller vorgegebenen Werte. Im NMRA-Standard ist dafür eine eigene Prozedur vorgesehen, sie ist jedoch nicht bei allen Decodern implementiert (oft muss man dazu die CV8 auf 8 setzen). Um dies festzustellen, drücken Sie den „Function“-Taster so oft, bis die Funktion „Factory Reset“ erscheint. Nach Drücken des Enter-Tasters fordert der DCCProgrammer mit „Confirm?“ eine Bestätigung an. Ein Druck auf „Enter“ startet das Rücksetzen auf die Werkseinstellungen. Wenn die Prozedur erfolgreich verlief, quittiert der DCC-Programmer dies mit der Meldung „Done!“, anderenfalls erscheint eine Fehlermeldung.
Bei Letzterem werden die vom Hersteller vorgegebenen Einstellungen wieder aktiviert. Jedes mal, wenn Sie den Taster „Function“ drücken, erscheint die nächste Betriebsart auf dem Display. Dabei kann der DCC-Programmer Decoder-Daten in einem Direkt-Modus und in einem Seiten-Modus lesen und schreiben. Der Unterschied besteht nur in dem für die Daten-Übertragung verwendeten Protokoll; auf der Seite des Anwenders ist kein Unterschied vorhanden. Die überwiegende Mehrzahl der Decoder ist mit dem Direkt-Modus kompatibel, deshalb ist dieser Modus voreingestellt.
Auf den Seiten-Modus müssen Sie ausweichen, wenn Ihre Decoder schon älter sind und den Direkt-Modus nicht unterstützen. Beim Programmieren eines Decoders sollte die Lok immer auf einem separaten Gleisstück stehen, das nicht mit der übrigen Anlage verbunden ist. Anderenfalls ist nicht auszuschließen, dass eine zweite Lok mit den gleichen Daten programmiert wird – Komplikationen sind dann unausweichlich! Auch wenn in einem besonderen Fall in zwei Decoder gleiche Daten geladen werden sollen, muss die Programmierung einzeln vorgenommen werden. Durch das Parallelschalten von zwei Decodern werden die
Rückmelde-Impulse verzerrt, der DCCProgrammer gibt dann höchstwahrscheinlich eine Fehlermeldung aus. Wichtig ist auch, dass der Decoder erst programmiert wird, wenn er im Modell eingebaut ist. Die meisten Decoder generieren Rückmeldesignale, indem sie den Lok-Motor für einige Millisekunden unter Strom setzen und so einen Spannungsabfall erzeugen. Wenn der Motor nicht am Decoder angeschlossen ist, kann der Strom-Impuls nicht generiert werden; der DCC-Programmer erhält dann keine Rückmeldungen. Wir wünschen jedenfalls allen Modellbahn-Freunden viel Freude an ihrem Programmer! Benoît Bouchez
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
MARKTÜBERSICHT
Marktübersicht mobile Funktionsdecoder
Guido mobil Funktionsdecoder stehen immer ein wenig im Schatten der „richtigen“ Decoder mit Motoransteuerung. Doch häufig sind ihre Funktionsausgänge hinsichtlich Anzahl und Strombelastbarkeit wesentlich besser ausgestattet. Guido Weckwerth bringt Licht ins Dunkel des Industrieangebots und stellt Möglichkeiten und Einsatzbereiche vor.
M
al ehrlich, wie viele mobile Funktionsdecoder betreiben Sie auf Ihrer Anlage? Mehr als zehn? Wenn Sie diese Frage mit „ja“ beantworten können, gehören Sie eigentlich zu einer seltenen Spezies. Die meisten Modellbahner kennen Funktionsdecoder als Fahrdecoder ohne Motorendstufe oder sie benutzen höchstens alte Decoder, bei denen vielleicht ein Lötunfall zu einer defekten Motorendstufe geführt hat.
Nun ist Enthaltsamkeit dergestalt eigentlich zu schade, denn der richtige Einsatz von mobilen Funktionsdecodern erhöht die Vorbildtreue auf der Modellbahnanlage enorm und bringt viel zusätzlichen Spielspaß. Nur braucht es hierzu auch einen Decoder, der die geforderten Funktionen bietet. Dass ein (kastrierter) Lokdecoder nicht die erste Wahl sein kann, leitet sich schon aus der Überlegung her, dass
beim Lokdecoder ein guter Teil der Rechenleistung des Mikroprozessors für die richtige Lastregelung des Motors benötigt wird. Ressourcen also, die beim Funktionsdecoder überhaupt nicht benutzt werden, aber zusätzlichen Effekten und Funktionen dann fehlen. Einige Funktionsdecoder in unserer Übersicht warten daher auch mit Leistungsmerkmalen auf, die in einem Lokdecoder so nicht zu finden sind, beziehungsweise dort auch gar keinen Sinn machen. Der klassische Einstieg beim Einsatz von Funktionsdecodern kommt normalerweise über einen Steuerwagen. Dessen Lichtwechsel soll synchron zur schiebenden Lok erfolgen, was geradezu nach einem Funktionsdecoder ruft. Dieser Decoder wird dann in eine Mehrfachtraktion mit der Lok eingebunden und schon hat der Pendelzug einen ordentlichen Lichtwechsel. Wie es weitergeht, ist beinahe klar: Da der Funktionsdecoder noch einen Ausgang frei hat, kann man damit
Funktionsdecoder erwecken motorlose Fahrzeuge wie den Steuerwagen der RhB (oben) zum Leben. Angeschlossen werden können nicht nur Lichtfunktionen, sondern auch – wie hier beispielhaft gezeigt – ein Soundmodul von Dietz (links). Der verwendete Funktionsdecoder von Manhart bietet eine SUSI-Schnittstelle für einfachsten Anschluss. Fotos: Guido Weckwerth
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Übersicht aktueller Funktionsdecoder (Stand September 2005) Mobile Funktionsdecoder
Hersteller Decodertyp Datenformat Adressumfang Zweitadresse Gesamtbelastbarkeit in A Überlastsicherung Funktionen (mA) Funktionsausgänge dimmbar Spannungsregelung Kupplungsausgang (Timer) Blinken Sondereffekte Amerikanische Effekte Vordefinierte Anwendungen SUSI Anschluss Maße (mm) L x B x H Bezug Preis in Euro
CT-Elektronik DCX 32 DCC DCC, lang nein 0,8
ConRail 312201 DCC / MM 14 DCC, lang / 80 nein 2,3
Dietz DSE 5 DCC DCC, lang nein 1
Dietz DSE 12 DCC DCC, lang nein 1
Dietz DSE 16 DCC DCC, lang nein 1
Digitaltrain FDECMini Motorola 14 80 nein 1,3
nein 4 x 300 ja
ja 4 x 300 ja
ja 4 x 700, 2 x 1500 ja
nein 5 x 1000 nein
nein 12 x 1000 nein
nein 16 x 1000 nein
nein 4 x 300 nein
nein nein
nein ja
nein ja
nein ja
nein ja
nein ja
nein nein
ja nein nein
nein nein nein
ja Sd, Fl St, Ds, Ml, Gl
ja nein nein
ja nein nein
ja nein nein
ja Sl, Ll nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein Kabel 13 x 20 x 5 direkt 15,–
nein Kabel 13 x 9 x 2 FH/direkt 20,–
nein Kabel 21,2 x 15,8 x 4,9 FH/direkt 24,50
nein Stiftleiste 24 x 25 x ?? FH/direkt 27,90
nein Stiftleiste 29 x 51 x ?? FH/direkt
ja Stiftleiste 52 x 28 x 13 FH/direkt 59,–
nein Kabel 21 x 20 x 4 direkt 27,–
ein. Außer im Speisewagen, dort brannte die Beleuchtung schon vorher, da ja die Köche das Essen vorbereiten und deshalb auch (so vorhanden) den Stromabnehmer an die Oberleitung gelegt haben. Nach Anschluss der Zugsammelschiene senkt sich der Stromabnehmer wieder. Aber ein Wendezug hat eigentlich nie einen Speisewagen, weshalb ein IC auch mit Funktionsdecodern ausgerüstet werden sollte …
Liste der Abkürzungen
Amerikan. Effekte
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Abbildung in halber Größe
Brelec FD 400 DCC/MM 14 DCC, lang / 80 nein 0,5
natürlich auch die Innenbeleuchtung des Steuerwagens schalten. Dann aber wäre es schön, wenn die anderen Personenwagen auch einen Decoder hätten. So könnte der ganze Zug vorbildgerecht ohne Beleuchtung aus der Abstellgruppe in den Bahnhof einfahren. Erst dort wird die Zuglok angekuppelt und nach Anschluss der Zugsammelschiene schaltet der Zugführer dann die Innenbeleuchtung im gesamten Zug
Sondereffekte :
Abbildung ähnlich in halber Größe
Sl Ll Sd Fl
Schweißlicht Leuchtstofflampe Einschaltflackern Softdimmen Flackern Feuerbüchse
St Ds Ml Gl
Strobe (Blitzlicht) Double Strobe (Doppelblitzlicht) Marslight (hin und her schwenkendes Licht) Gyro Light (Rundumkennleuchte)
Dieser kleine Ausflug in den Betriebsalltag soll zeigen, welche Möglichkeiten Funktionsdecoder bieten, wenn diese sinnvoll eingesetzt werden und die passenden Funktionen anbieten. Diese stehen natürlich bei der Auswahl, welcher Decoder der richtige ist, deutlich im Vordergrund. Wenngleich es keinen einzigen Lokdecoder für alle Anwendungen gibt, bietet der Markt inzwischen genug Auswahl, um einen passenden Decoder für Ihre spezifische Anwendung zu finden.
Wer kann was? Die einfachsten Produkte haben nicht viel zu bieten, sind aber wegen ihres günstigen Preises durchaus attraktiv. Zwei bis vier simple Ausgänge ohne große Zusatzfunktionen sind immer dann gefragt, wenn es um bloße Schaltvorgänge geht. Das kann die InnenbeMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Übersicht aktueller Funktionsdecoder (Stand September 2005) Abbildung in halber Größe Abbildung in halber Größe
Doehler & Haas FD2 Selectrix 111 nein 1 nein 2 x 1000 nein nein nein
Kühn F050 DCC DCC, lang nein 1
Kühn F060 DCC/MM DCC, lang / 255 nein 1,1
Lenz LF100XF DCC DCC, lang nein 0,4
ja ja nein 1 x 1000, 4 x 125 2 x 1000, 2 x 150, 2 x 150, 2 x 300 2 x 300 ja ja ja nein nein nein nein ja nein
LGB 55034 DCC 0 – 23 nein 1
Märklin 60960 Motorola 14 80 nein 1
Märklin 60961 Motorola 14 80 nein 1
Manhart Funktionsdec. XL DCC DCC, lang ja 1
nein 2 x 800 ja
nein 4 (200 – 500) nein
nein 4 (200 – 500) nein
ja 7 x 1000 ja
nein nein
nein nein
nein nein
ja ja
nein nein nein
ja nein nein
ja nein nein
ja nein St, Ds, Ml, Gl
ja nein nein
nein nein nein
nein nein nein
ja Ll, Sd St
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
ja
nein Kabel 24,0 x 12 x 2,5 FH ca. 20,–
nein Schraubklemmen 35 x 40 x 11 FH ca. 55,–
nein Lötflächen 23,7 x 18 x 7,7 FH 40,90
nein Lötflächen 25 x 20 x 10 FH ca. 42,90
ja Lötflächen 64 x 36 x 14 direkt ca. 49,–
nein Kabel 21,5 x 7,8 x 2,3 FH ca. 20,–
nein nein Kabel Kabel 21,9 x 13,9 x 2,9 24,6 x 13,9 x 2,9 FH/direkt FH/direkt ab 19,90 ab 23,90
leuchtung eines Wagens sein, der Antrieb eines Selbstentladewagens oder auch eben der einfache Lichtwechsel zwischen weiß/rot beim Steuerwagen. Ein Augenmerk gilt es hierbei auch auf die Belastbarkeit der Ausgänge zu legen. Die in unserer Tabelle angegebene Gesamtbelastbarkeit ist immer der Strom, den der Decoder an allen Ausgängen gleichzeitig zu liefern vermag. Addiert man nun die Belastbarkeit der einzelnen Ausgänge, so kommt bei den meisten Decodern ein Wert heraus, der deutlich über der Gesamtbelastbarkeit liegt. Diese scheinbare Diskrepanz liegt darin begründet, dass die Hersteller einzelne Ausgänge so belastbar gemacht haben, dass auch stärkere Verbraucher angeschlossen werden können, wenn die anderen Ausgänge nicht oder nur schwach belastet werden. Daher müssen Sie bei der DecoderausMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
wahl auch immer im Auge behalten, dass die von Ihrer Anwendung (zum Beispiel ein kleiner Motor für den Selbstentladewagen) benötigten Ströme den Decoder nicht überfordern. Sofern Sie eine Baugröße wie Spur 0 oder größer betreiben (oder über ein geräumiges H0-Modell verfügen), kann es durchaus auch Sinn machen, einen Funktionsdecoder zusätzlich zu einem Fahrdecoder in eine Lok einzubauen. Der Funktionsdecoder kann so für eine absolut vorbildgerechte Lichtsteuerung des Zugfahrzeugs sorgen. Denn beispielsweise Schweizer Lokomotiven haben ein anderes Signalbild als deutsche, und amerikanische Lokomotiven verfügen nicht selten über zusätzliche Blinkund Rundumleuchten (siehe Kasten linke Seite). Zur Konfiguration dieser Sonderausstattung helfen vordefinierte Anwendungen oder Spezialeffekte wie Softdimmen.
Die voreingestellten Anwendungen sind sehr praktisch, wenn Sie sich nicht groß mit der Programmierung der Decoder beschäftigen möchten. Für immer wiederkehrende Fälle (Schweizer Lichtwechsel, Steuerwagenbetrieb, etc.) besitzt der Funktionsdecoder abrufbare, vordefinierte Belegungen der Ausgänge. Werden damit die entsprechenden Lampen und Schlusslichter verbunden, so sind dann auch Lichtwechsel möglich, die mit einem normalen Decoder nicht oder nur mit erheblichem Aufwand zu realisieren sind. Ein klassisches Beispiel ist der Wendezugbetrieb einer Schublok. Ohne zusätzliche Maßnahmen würde das Spitzenlicht im Schubbetrieb völlig vorbildwidrig leuchten. Ebenso zeigen Lokomotiven ihrem angehängten Zug äußerst selten ein Schlusslicht – außer der Mann auf dem Fahrstand hat vergessen es auszuschalten. Bei sehr vie73
Übersicht aktueller Funktionsdecoder (Stand September 2005) Mobile Funktionsdecoder noch nicht verfügbar
Hersteller MOBALEC Decodertyp FDec H0 Datenformat DCC Adressumfang DCC, lang Zweitadresse ja Gesamtbelastbarkeit 1 in A Überlastsicherung ja Funktionen (mA) 7 x 1000 Funktionsausgänge ja dimmbar Spannungsregelung nein Kupplungsausgang ja (Timer) Blinken ja Sondereffekte Ll, Sd Amerikanische St Effekte Vordefinierte ja Anwendungen SUSI ja Anschluss Lötflächen Maße (mm) L x B x H 24,3 x 16,8 x 3,7 Bezug direkt Preis in Euro 19,50
Rautenhaus 802 Selectrix 111 nein 1
Rautenhaus 803 Selectrix 111 nein ./.
Rautenhaus 804 Selectrix 111 nein 1
Rautenhaus 806 dyn. Selectrix 111 nein k.A.
Tams MM FD1 Motorola 1 80 nein 1
Tams MM FD3 Motorola 2 80 nein 2,5
k.A. 2 x 500 nein
k.A. 1000 an SUSI ./.
k.A. 4 x 350 nein
nein 4 x 250 ja
nein 3 x 800, 1 x 500 nein
nein 4 x 1500 ja
nein ja
./. ./.
nein ja
nein k.A.
nein nein
nein nein
nein nein nein
./. ./. ./.
nein nein nein
k.A. nein Ds, Ml
nein nein nein
nein nein nein
nein
./.
nein
nein
nein
nein
nein Kabel 21,5 x 7,3 x 2,1 FH 19,90
ja Kabel 26 x 7,6 x 3,7 FH 19,90
nein Kabel 25 x 10 x 2 FH 25,90
ja Kabel 25 x 10 x 2,3 FH 26,90
nein Lötflächen 18 x 35 x 4 FH/direkt 9,95
nein Lötflächen 27 x 17 x 3,5 FH/direkt 17,90
len Modellbahnanlagen wimmelt es offensichtlich nur so von debilen Lokführern. Ein Funktionsdecoder mit der vordefinierten Anwendung „Wendezugbetrieb“ verhilft diesen Kandidaten dann schnell wieder zu ihrem Erinnerungsvermögen. Auch das Softdimmen ist etwas, was uns die Vorbildtreue wieder ein Stück näher bringt. Gerade Loklaternen gehen nicht schlagartig aus, sondern verlöschen weich. Mit der Funktion „Softdimmen“ simuliert der Funktionsdecoder das. Ebenso ist beim Einschalten die Leuchtkraft der Lampe nicht schlagartig da, sondern baut sich sichtbar auf. Das Ganze wirkt so natürlich, dass nun das schlagartige Aufleuchten und Verlöschen der übrigen Lampen störend wirkt (und man sich diese Funktion in allen Decodern wünscht). Ein Funktionsdecoder kann spartanisch ausgestatteten Lokdecodern auf 74
die Sprünge helfen. Freunde von Eisenbahnen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten profitieren sicherlich von den amerikanischen Lichteffekten, die manche Decoder anbieten. Je größer das Modell, umso mehr Effekte lassen sich einbauen, aber auch eine H0-F7 wird durch solche Effekte deutlich aufgewertet. Besonders für Zusatzfunktionen bieten sich mobile Funktionsdecoder an. Mittels der bei vielen Decodern zu findenden Timerfunktion ist die Ansteuerung von Kupplungen eine einfache Sache. Viele Entkuppler dürfen nur kurz mit einem Maximalstrom beaufschlagt werden und benötigen dann nur noch einen geringeren Haltestrom. Ein geeigneter Funktionsdecoder ist in diesem Fall die richtige Ausgangsbasis. Wenn dieser dann im Personenwagen ohnehin die Beleuchtung steuert, könnte man eigentlich jedem Wagen einen
eigenen Entkuppler gönnen. Das Rangiererherz schlägt höher … Der für Großbahnen konzipierte Funktionsdecoder von Manhart bringt einen echten Spannungsregler mit und kann so die LGB-Beleuchtungsplatinen durch eine hochqualitative Spannungsversorgung ersetzen. Ersatzweise kann man sich manchmal mit der Dimmfunktion verschiedener Decoder behelfen. Eine leider selten gesehene Funktion ist die Zweit- oder Sekundäradresse. Wozu das gut ist, soll das Beispiel unseres Wendezuges erklären. Wenn jeder Wagen mit einem eigenen Decoder für die Beleuchtung ausgerüstet ist, stellt sich schnell die Frage, wie die Beleuchtung des Zuges zu steuern ist. Entweder man gibt jedem Wagen eine eigene Adresse und steuert die Lampen einzeln an. Neben dem Nachteil, dass dieses Verfahren in eine wüste Tipperei auf dem Handregler ausartet, ist der MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Übersicht aktueller Funktionsdecoder (Stand September 2005)
Tams MMFD4 Motorola 2 80 nein 1,5
Tams FD-5 DCC DCC, kurz nein 1,5
Tams FD-6 DCC DCC, lang nein 2,5
Trix 66834 Selectrix 111 nein k.a.
Viessmann DHF 201 Selectrix 111 nein 1
Viessmann DHZ 401 SUSI ./. ./. 1
Zimo MX68 DCC DCC, lang ja 0,8
Zimo MX68L DCC DCC, lang ja 0,4
nein 7 x 500 nein
nein 7 x 500 nein
nein 4 x 1500 ja
k.A. 4 x 200 nein
k.A. 2 x 100 nein
k.A. 4 x 1000 ??
k.A. 8 x 400 ja
k.A. 4 x 400 ja
nein nein
nein nein
nein nein
nein nein
nein ja
nein ??
nein ja
nein ja
nein nein nein
nein nein nein
ja nein St, Ml
nein nein nein
nein nein nein
?? ?? ??
ja nein nein
ja nein nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein Lötflächen 26 x 16,5 x 3,5 direkt 27,90
nein Kabel 25 x 10 x 3 FH 39,90
nein Kabel 21,5 x 7,3 x 2,1 FH 23,95
Ja (Slave) Kabel + SUSI 17,7 x 7,7 x 2,3 FH 21,95
nein Kabel 20 x 10 x 4,5 direkt/FH
nein Stecker 20 x 10 x 4,5 direkt/FH
nein nein Lötflächen Lötflächen 12,5 x 27,5 x 3,5 12,5 x 27,5 x 3,5 direkt direkt 12,95 19,90
Effekt eines gleichzeitigen Einschaltens der gesamten Zugbeleuchtung dahin. Alternativ lassen sich alle Decoder auf eine gemeinsame Adresse programmieren. Das funktioniert so lange, bis die Zugzusammenstellung geändert wird (man denke nur an Kurswagen). Dieses Problem löst die Zweitadresse. Dabei bekommt jeder Decoder eine eigene Adresse, die Primäradresse. Unter dieser Adresse hört er auf Programmierbefehle, so auch auf das Programmieren der Zweitadresse, was somit im Betrieb erfolgen kann. Unter der Zweitadresse reagiert der Decoder nur auf Funktionsbefehle. Nun wird allen Decodern eines Zuges dieselbe Sekundäradresse zugewiesen und schon ist die Beleuchtung im Zug unter einer gemeinsamen Adresse zu schalten. Wird ein Wagen angehängt, erhält er einfach die Zug- (sekundär-) Adresse und spielt mit im Verband. Es bleibt zu wünschen, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
dass diese Funktion zukünftig in mehr Decodern Einzug halten wird. Einige Funktionsdecoder warten mit einer SUSI-Schnittstelle auf. Dort, wo Platz ist, bieten sich verschiedene Anwendungen an. In einer „festen“ Doppeltraktion mit einer Dummy-Lok sorgt ein zusätzliches Soundmodul dafür, dass die Hupe auch immer vorne zu hören ist. Oder wir geben auch unserem Modell-Steuerwagenlokführer die Chance, sich Gehör zu verschaffen. Das Dietz-Soundmodul Micro-XS ist klein genug um sogar in H0 oder großen NFahrzeugen unterzukommen. Sonderfälle stellen der DSE16 von Dietz und der DHZ401 von Viessmann dar. Diese Decoder lassen sich als Zusatzdecoder über SUSI ansteuern und bieten so eine Erweiterung von schon vorhandenen Decodern (der Dietz-Decoder kann auch noch als eigenständiger Decoder betrieben werden).
Fazit Alle diese bisher beschriebenen Anwendungen stellen nur einen kurzen Abriss dessen dar, welchen Gewinn Funktionsdecoder bei einem sinnvollen und überlegten Einsatz für den Spielspaß oder den vorbildgerechten Betrieb bringen. Ein (virtueller) Rundgang auf Ihrer Anlage zeigt Ihnen sicher noch viel mehr Verwendungsmöglichkeiten auf, als wir hier darstellen können. Daher sei zum Schluss noch eine augenzwinkernde „Warnung“ ausgesprochen. Wenn Sie erst einmal begonnen haben, Ihr rollendes Material mit Funktionsdecodern und darauf basierend mit Funktionen auszurüsten, ist das ein wenig wie Kartoffelchips essen: Wer einmal angefangen hat, kann nur schwer wieder aufhören … Guido Weckwerth 75
DIGITAL-PRAXIS
Digitale Mehrzugsteuerung im Eigenbau
Low-Cost-Digital
Flexibler und problemloser Aufbau der LGB im Garten und unabhängiger Mehrzugbetrieb waren vor gut zwanzig Jahren die Wünsche der Söhne, die es zu verwirklichen galt. Damals entstand eine Steuerung auf der Basis analoger Hochfrequenztechnik. Um nun auch die Enkel zu begeistern, entwickelte Jürgen Petsch eine zeitgemäße digitale Steuerung mit eigenem Format.
E
nde der 70er-Jahre drängte es meine Söhne, sechs und acht Jahre alt, und mich an schönen Sommersonntagen die LGB im Garten aufzubauen. Jeder von uns wollte natürlich „seine“ Lok selbst und unabhängig von den anderen steuern. Kinder in dem Alter haben aber wenig Verständnis für getrennte Stromkreise, Trenngleise und Blockstellen. So entstand das einfache Pflichtenheft einer für uns geeigneten Mehrzugsteuerung. Ein Steuergerät, drei Männer, drei Loks, drei Drehknöpfe und ein Anschlusskabel zu den Gleisen. Am
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Steuergerät für jede Weiche ein Kippschalter – oben geradeaus, unten Abzweig. Man steckt die Gleise ohne Kabelsalat zusammen, und hat man keine Kehrschleifen oder Gleisdreiecke verzapft, funktioniert alles ohne Probleme. Abends kann wieder schnell abgebaut werden. So entwickelte ich damals eine Mehrzugsteuerung auf Basis überlagerter Tonfrequenzen von 10-100 kHz, die Motoren oder Weichenantriebe schaltete. Das war zu der Zeit Stand der Technik und funktionierte sehr schön. Nach zwanzig Jahren wollten unsere Enkelkinder auch mit der LGB spielen. Meine Söhne (mittlerweile 30 und 32 Jahre alt) motivierten mich, eine digitale Steuerung zu entwickeln, da die alte nicht mehr zeitgemäß sei. Ich begann die Motorola-ICs und ihr Datenformat zu studieren und kam mit der allen Ingenieuren eigenen Dickköpfigkeit zu dem Schluss, dass dieses Prinzip für meine Anforderungen nicht das Bestmögliche sei. So entwickelte ich ein eigenes, das ich hier vorstellen möchte.
Eigenschaften Mit meinem System lassen sich in der derzeitigen Ausbaustufe maximal acht Loks und 16 Weichen steuern. Es ist zu
keinem der bekannten digitalen Mehrzugsysteme kompatibel. Eine weitere Eigenschaft ist, dass die Lok einen großen Elektrolyt-Kondensator (Elko) enthalten kann, dessen Kapazität die mechanische Trägheit einer bewegten Masse nachbildet. Wegen des Elkos ist die Anwendung dieses Prinzips auf Modellbahnen mit großen Maßstäben, wie z.B. die LGB, beschränkt. Die Geschwindigkeit der Loks lässt sich in jeder Richtung mit 16 Fahrstufen steuern. Außerdem ist für jede Lok eine schaltbare Funktion vorgesehen. Die Erweiterung auf eine größere Anzahl Loks und Weichen, auf eine feinere Geschwindigkeitsabstufung und mehr Funktionen ist möglich, wenn man ein längeres „Datenword“ verwendet. Dabei würden aber mehr Lokund Weichenadressen auch eine größere Anzahl Steckbrücken zur Decodierung der Adressen zur Folge haben, da das System in dieser Version die Adressen nicht ferngesteuert vergeben kann. Am Gleis liegt eine rechteckförmige Wechselspannung mit 35 Vss im Leerlauf und drei verschiedenen Impulsbreiten an. Diese Spannung liefert gleichzeitig die Energie für die Antriebe und die Information zur Steuerung der Loks und Weichen. Das Steuergerät sowie Lok- und Weichendecoder enthalten PIC-Controller, MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Das Schaltbild zeigt die Stromversorgung für Digitalsteuerung und für Booster. Fotos: Robert Petsch (1), Jürgen Petsch (10) Zeichnungen: Jürgen Petsch Linke Seite oben: Immer wenn die Enkelkinder zu Besuch kommen, steht der fliegende Aufbau der Gartenbahn an. Hier gilt der Slogan, dass zwei Kabel für den komfortablen Anlagenbetrieb nicht nur ausreichen, sondern auch Stolperfallen vermieden werden.
Stückliste Stromversorgung und Booster IC1
Spannungsregler LT1083CP
Reichelt
IC2
Spannungsregler 5 V, μA7805
Reichelt
IC3
DMOS Full Bridge Driver L6203
Reichelt
IC4
Dualer Komparator LM393N
Reichelt
GR1,2 Gleichrichter 100V 5A BY550-100
Reichelt
Kl1
Anschlussklemme, 4-pol.
Reichelt AKL101-04
Kl2
Anschlussklemme, 2-pol.
Reichelt AKL101-02
R1
Draht-Widerstand, 0,1 Ω/2,5 W
HS1,2 Kühlkörper Fischer SK05 3,7 K/W Geätzte Platine, P202LB
deren Programm in Flashspeichern abgelegt ist. Daher ist es nachträglich möglich, sehr flexibel Änderungen an den Eigenschaften vorzunehmen. Parallel zum Lokmotor sind große Kondensatoren angeschlossen, die abrupte Geschwindigkeitsänderungen ausschließen. Einmal in Bewegung gesetzt, reagieren die Loks nicht auf kurze Unterbrechungen der Stromzufuhr durch verschmutzte Gleise. Eine Zusatzelektronik in der Lok ermöglicht Fahrtrichtungsänderungen nur nach völligem Stillstand der Lok. Dazu prüft ein Komparator die Spannung am Motorelko und erlaubt dem PIC erst dann die Fahrtrichtung zu ändern, wenn der Elko weitgehend entladen ist. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Farnell
34 20 02
Bürklin
70 B 870
Eigenanfertigung
Eine Rückmeldung des Lokzustandes und der Stellung von Magnetartikeln (Weichen, Signale, Entkupplungsgleise) ist nicht vorgesehen. In Anbetracht der neueren Weichenantriebe von LGB, die beim Aufschneiden evtl. in der neuen Stellung liegen bleiben, ist dieser Mangel bedauerlich. Er ließe sich durch zusätzlich verlegte Leitungen beheben, da die Weichenantriebe für Rückmeldekontakte vorbereitet sind. Allerdings würde damit die ursprüngliche Absicht, ein möglichst einfaches System für den spontanen Auf- und Abbau im Garten zu entwickeln, durchkreuzt. Die Elektronik ist absichtlich nicht auf größtmögliche Miniaturisierung ausgelegt. Alle integrierten Schaltkreise befinden sich auf Stecksockeln, was
die Fehlersuche erleichtert. Für den gleichen Zweck sind an vielen Stellen Bohrungen für Messpunkte vorgesehen. Die Leiterplatten enthalten keine hauchfeinen Leiterbahnen und winzigen Lötaugen und sind so auf die Experimentierfreude weniger geübter Hobbyelektroniker vorbereitet. Ich habe das beschriebene Prinzip bisher bei vier Loks und neun Weichen, einem Signal und zwei Entkupplungsgleisen angewendet. Bei den Loks handelt es sich um drei ältere Modelle LGB 2010 (zweiachsige Tenderlok), LGB 2071 (Zillertallok), LGB 2015 (zweiachsige Schlepptenderlok) und ein neueres Modell LGB 20471 (Ballenberg-Zahnraddampflok 1067). Mit dem beschriebenen Steuergerät können die vier Loks gleichzeitig fahren. Ob es auch möglich wäre, mit der vorhandenen Leistung acht Loks zur gleichen Zeit in Betrieb zu setzen, möchte ich stark bezweifeln. Vielleicht ist das ja auch nicht der praktische Fall beim Gartenbahnbetrieb.
Codierung Das Steuergerät überträgt 12 Bit Datenwords zu den Empfängern (Loks, Weichen), die durch zwei Pausenzeiten getrennt sind. Das Datenword wird mit dem LSB zuerst gesendet. Im Daten77
Stückliste Steuerplatine IC1
PIC 16F874-20P (Progr: E20)
IC2
Resetbaustein MCP 130-450Hi/TO
Stückliste Gehäuse Steuergerät
Reichelt
Pult-Gehäuse (Metall)
Farnell
IC3,4 Schieberegister 74HCT164
Reichelt
IC5
Schieberegister 74HCT165
Reichelt
Bu1
Platinen-Steckverbinder 3-pol.
Conrad
St1,2 20 pol Flachkabelstecker
Reichelt
RN1,2,3 R-Netzwerk 8 x 10k
Reichelt
RN4,5 R-Netzwerk 8 x 4k7
Reichelt
72 24 67
Farnell
56 12 53
S1
Netzstecker, Sicherung,
Tr1
Ringkerntrafo 120 VA 2x18V 2x3,3A Reichelt RKT 12018
Bu1
Cinch-Einbaubuchse isoliert
La1
Kontroll-Leuchte 24V 50 mA
Schalter und Glimmlampe 74 30 89
Farnell
Reichelt
CBGIS RT
Die Boosterplatine befindet sich an der hinteren Gehäusewand des Steuergeräts.
C1...8 Keram. Kondensator 0,1μ RM 2,54 Reichelt LED1..12 LED ultrahell, 3 mm
RS
Q1
Quarz 20 MHz
Reichelt
228 5028
Geätzte Platine, P201LB
Eigenanfertigung
strom gibt es Bitzellen mit drei verschiedenen Breiten: 102,4 μs 204,8 μs 409,6 μs
DatenBit ‘1’ DatenBit ‘0’ Pause
Die Länge einer Bitzelle ergibt sich aus dem zeitlichen Abstand zwischen aufeinander folgenden Pegelwechseln (siehe Tabelle auf Seite 79).
Steuerplatine Die Steuerplatine liefert das Signal für den Booster zur Steuerung von acht Loks und 16 Weichen. Als Kernstück enthält sie den 40-poligen PIC-Controller 16F874-20. Er eignet sich besonders gut, da er über acht A/D-Wandlereingänge verfügt, die die Potenziometer (Poti) zur Einstellung der Geschwindigkeit abfragen. Außerdem besitzt er noch 25 Pins, mit denen sich digitale Signale abfragen (wie z.B. die Stellungen der Funktions- oder Weichenschalter) oder steuern lassen. Geschwindigkeit und Fahrtrichtung der Loks stellt man mithilfe von Potis ein. Dabei ergibt die Mittelstellung eines Poti die Geschwindigkeit null, sodass man ohne besonderen Kippschalter für die Fahrtrichtung auskommt. Um die Nullstellung bei der Steuerung einer Lok leicht auffinden zu können, hat es sich bewährt, auf der Potiachse eine kleine Nockenscheibe zu befestigen, in die in der Mittelstellung eine Blattfeder einrastet. Die Ausgänge der Lokpoti gelangen direkt an die A/DWandler-Eingänge des PIC (PortA und PortE). Für jede Lok gibt es einen zusätzlichen Kippschalter, mit dem sich besondere Funktionen in der Lok auslösen 78
lassen. Da die Anzahl der Portpins des PIC nicht ausreichen, wird der Status dieser Schalter mithilfe eines Schieberegisters 74HCT165 eingelesen. Dazu lädt der PIC mithilfe des Signals _STATLD ein 8-Bit-Schieberegister 74HCT165 und liest dann mit dem Signal STATCLK den Inhalt des Registers über die Leitung STATDAT bitweise ein. So benötigt der PIC nur drei Portpins um die Stellung von acht Kippschaltern einzulesen. Damit ließen sich die Anzahl der Funktionen je Lok leicht erweitern, wenn man für jeweils acht weitere Schalter ein zusätzliches Register verwenden würde. Zusätzliche Portpins wären nicht notwendig, nur die Software des PIC müsste man anpassen. Die Weichen werden über Kippschalter gesteuert, die direkt am PortD und PortC liegen. Die Steuerplatine enthält 12 Leuchtdioden (LED), die das zuletzt veränderte Datenword, das gesendet worden ist, anzeigen. Auf diese Weise kann man z.B. beim Drehen an den Lokpoti die Fahrtrichtung und Geschwindigkeit, die Lokadresse und die Stellung des Funktionsschalters ablesen. Betätigt man ei-
nen Weichenschalter, so erkennt man ebenfalls die Adresse und die Sollstellung der betreffenden Weiche. Der PIC benötigt nur zwei Portpins (SHFTDAT und SHFTCLK) um die LEDs über zwei Schieberegister 74HCT164 anzusteuern. Die LEDs sind nur bei geöffnetem Gehäuse sichtbar, da sie nur als Testhilfsmittel für die Inbetriebsetzung des Steuergerätes gedacht sind. Wem die LEDs als überflüssige Spielerei erscheinen, kann sie und die beiden Schieberegister leicht von der Platine trennen und so zusätzlichen Einbauplatz im Gehäuse gewinnen. Bei der Verdrahtung der Lokpoti und der Kippschalter haben mir die LEDs so gute Dienste geleistet, dass es mir schon Leid getan hat, sie unter dem Gehäuse verschwinden zu lassen – oder man montiert sie im Gehäuse. Außerdem haben sie auch im normalen Betrieb einen gewissen Informationswert, weil sie die Aktivität des PIC wiedergeben. Falls eine Lok irgendwo in der Anlage stehenbleibt, kann man sich anhand der LEDs leicht davon überzeugen, ob die Steuerplatine einwandfrei arbeitet. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Schaltbild des Steuergeräts, das als Zentrale dient
Datenformat
<——— Daten ———> <———— Adr ———-> #11
Booster Der Booster erhält das Signal BOOSTDAT von der Steuerplatine, prägt es einer 18 Volt Gleichspannung auf und liefert es an die beiden Schienen. Als Netztransformator eignet sich ein Ringkerntrafo besonders gut, weil er für eine bestimmte Leistung (in diesem Fall 120 Watt) ein kleineres Volumen und Gewicht als die üblichen Trafos mit MBlechen besitzt. Es ist auch vorteilhaft, wenn der Trafo zwei gleiche Sekundärwicklungen von 18 Volt ~ besitzt und man eine Zweiweggleichrichtung anwenden kann. Sie bringt im Vergleich zur oft verwendeten Brückenschaltung nur eine statt zwei Diodenflussspannungen in den Ladekreis der Elkos ein. Um 18 Volt = möglichst unabhängig von Lastschwankungen zu halten, habe ich einen einstellbaren Spannungsregler LT1083 (7,5 A) vorgesehen. Wem dieser Aufwand zu groß erscheint, kann anstelle des Ringkerntrafos mit 2 x 18 Volt ~ einen mit 2 x 15 Volt ~ verwenden. Allerdings sind dann die Spannungsschwankungen an den Schienen, die z.B. beim Anfahren von Loks oder MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
#10
#9 #8 #7 #6 #5
MSB
#4 #3 #2 #1 #0 LSB
Bit #11
Reserve (z.B. zweite Funktion)
Bit #10
Steuerung einer Funktion in der Lok
Bit #9 bis 5
5 Bit Daten
Fahren:
Werte 31-0 geben die Potistellung im Steuergerät wieder. Werte 15 und 16 entsprechen der Mittelstellung des Poti und bedeuten Stillstand der Lok.
Bit #9
Richtungsbit.
Werte 16-31 und Werte 15-0 entsprechen zunehmender Geschwindigkeit in der einen bzw. anderen Fahrtrichtung. Schalten:
Gesetztes Bit #9, Weiche geradeaus
Bit #4 bis 0
5-Bit-Adresse
Gesetztes Bit #8, Weiche auf Abzweig Es sind 32 verschiedene Adressen möglich. Adr 0... 7
(Bit #4 = 0) für Loks
Adr 8...15
(Bit #4 = 0) z.Zt. nicht verwendet
Adr 16...31
(Bit #4 = 1) für Weichen
Schalten von Weichen auftreten, größer. Sie äußern sich hauptsächlich in Helligkeitsschwankungen der Loklaternen. Das Signal BOOSTDAT steuert einmal direkt und einmal über einen als Inverter geschalteten Komparator den DMOS
Full Bridge Driver L6203 an. Dieser Baustein legt die 18 Volt = je nach logischem Zustand des Signales BOOSTDAT in der einen oder anderen Polarität an die Gleise. Auf diese Weise ergeben sich 36 Volt Spitze-Spitze zwischen beiden Schienen. 79
Wenn man dieses Signal direkt oszillografieren möchte, muss man darauf achten, dass entweder das Oszilloskop oder das Steuergerät massefrei betrieben wird. Beide Verfahren sind eigentlich aus Gründen der elektrischen Sicherheit nicht zulässig. Für eine korrekte Messung sollte man deshalb ein Oszilloskop mit Differenzeingang verwenden oder sich damit zufrieden geben, jeweils nur eine Schiene gegen Masse zu messen. Dabei erhält man dann nur die Hälfte der zwischen beiden Schienen anliegenden Spannung. Der in die Schienen fließende Strom erzeugt an einem niederohmigen Widerstand einen Spannungsabfall, den man verwenden kann um Überlast oder einen Kurzschluss zu erkennen. Das weitere Vorgehen erscheint auf den ersten Blick ganz einfach: Wenn die Spannung am Stromfühlwiderstand zu groß wird, schaltet man die DMOS-Brücke über den Enable-Eingang ab, wartet eine Sekunde und schaltet dann wieder ein. Sollte die Überlast weiterhin vorhanden sein, schaltet man wieder aus usw. Leider reicht dieser Ablauf nicht aus, da beim Einschalten in allen Loks und angeschlossenen Weichen über die Gleichrichter die Elkos aufgeladen werden müssen. Deshalb muss man eine gewisse Überlast für kurze Zeit in Kauf nehmen. Zu diesem Zweck bewirkt der Tiefpass zwischen Pin 10 des L6203 (Sense) und Pin 2 des LM393N eine
Verzögerung des Spannungsanstieges. Nach dem Ansprechen verschiebt der Komparator den Ansprechpegel (Hysterese) in der Weise, dass die Überlast für einige Zeit abgeklungen sein muss, bevor das Signal Enable wieder auf 5 V springt. Der Ausgang des Boosters wird über eine Cinch-Buchse mit den beiden Schienen des Gleises verbunden. Keiner der beiden Pole darf mit dem Gehäuse verbunden sein. Deshalb ist eine isolierte Cinch-Buchse zu verwenden oder man befestigt sie mit einer kleinen Kunststoffplatte im Gehäuse.
PIC-Controller
tionsvariablen (CVs) wichtig. In der momentanen Ausbaustufe verwende ich aber diese Möglichkeit nicht. Alle PICs enthalten Ein/Ausgabeports mit programmierbarer Richtung, mit denen man eine Verbindung über digitale Signale zur Außenwelt herstellen kann.
Empfänger Der Empfänger enthält den PIC 16F84, der seinen Takt von einem Quarz mit 20 MHz erhält. Um den Leistungstransistor für den Motor anzusteuern, benötigt man ein pulsweitenmoduliertes Signal (PWM). In einem System mit 16 Fahrstufen besteht dieses Signal aus einem Rechteck, das z.B. während einer Zeit von 15 ms eine Spannung von fünf und sonst null Volt aufweisen kann. Die kleinste Fahrstufe erhält man, wenn innerhalb der 15 ms nur während einer Millisekunde die 5 Volt vorhanden sind. Die größtmögliche Fahrstufe erhält man, wenn während aller 15 ms die 5 Volt erscheinen. Beim Stillstand der Lok dürfen natürlich zu keinem Zeitpunkt die 5 Volt vorhanden sein.
Der von mir verwendete PIC 16F84 besitzt leider nicht, wie viele seiner größeren Brüder, intern eine Schaltung, die selbständig ein PWM-Signal erzeugen kann. Da dieses Signal aber ununterbrochen zur Ansteuerung des Motortransistors vorhanden sein muss, ist es die Hauptaufgabe des PIC aus einer im Speicher abgelegten Geschwindigkeitsangabe das PWM-Signal zu erzeugen. Das Programm befindet sich deshalb in einer Schleife, in der es sich nur damit beschäftigt, das PWM-Signal zu erzeugen. Trotzdem muss die Lok auf Kommandos reagieren, die entweder die Geschwindigkeit verändern oder eine Funktion auslösen sollen. Deshalb muss der Empfänger alle über das Gleis eintreffenden Kommandos mithören. Dieser zweifachen Anforderung kann der PIC deshalb gerecht werden, weil er während seiner Hauptaufgabe (PWMSignal erzeugen) durch eine Unterbrechung (Interrupt) gestört werden, eine kleine Aufgabe erledigen und dann wieder zu seiner Hauptaufgabe zurückkehren kann. In unserem speziellen Fall entsteht der Interrupt durch einen Pegelwechsel der Spannung am Gleis. Da die zeitlichen Abstände der Pegelwechsel die Bitzeiten für „1“, „0“ oder Pause enthalten, muss der PIC-Controller die Abstände zwischen den Pegelwechseln messen.
te Spannung digital weiterverarbeiten kann. Außer den üblichen Arithmetik- und Logikbefehlen gibt es leistungsfähige Befehle zur Die verwendeten PIC-Controller (ProgrammaBearbeitung einzelner Bits. Verzweigungen in ble Integrated Circuit) stammen von der Fa. Abhängigkeit vom Zustand einzelner Bits Microchip. Ein PIC zeichnet sich durch ein guermöglichen eine flexible Programmierung. tes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Seine ProEin Maschinenzyklus dauert vier Takte. Mit grammierung ist verhältnismäßig leicht Ausnahme der Verzweigungen wererlernbar, da es bei Verwendung der den alle Befehle in einem Zyklus Maschinensprache nur ca. 35 BefehVerwendete PIC-Controller abgearbeitet. Obwohl es möglich ist, le gibt. PIC16F84-20 PIC16F874-20 den Takt für den PIC mit einem R/CFarnell bietet eine sehr große AusGlied festzulegen, verwende ich wahl an verschiedenen PICs, die dazu Anzahl Anschlüsse 18 40 Quarze mit 20 MHz. Den Mehraufgehörenden Entwicklungshilfsmittel I/O-Anschlüsse (max.) 13 33 wand dafür halte ich für gerechtferund Literatur. Die preiswertesten PICs A/D-Eingänge – 8 tigt, weil sich auf diese Weise ein findet man wahrscheinlich bei ReiProgrammspeicher (Word) 1024 4096 sehr temperaturstabiles Zeitverhalchelt. ten ergibt, das in diesem Projekt für Die hier verwendeten PICs enthalDatenspeicher (Byte) 68 192 die Erzeugung und Erkennung der ten ein vollständiges ComputerEE-Promspeicher (Byte) 64 128 Impulslängen an den Gleisen notsystem mit einen Flash-Programmwendig ist. speicher mit 14 Bit Breite und einen Beim Anlegen der Betriebsspannung an den Zur Verarbeitung analoger Signale bieten Datenspeicher. Außerdem besitzen sie einen EE-Promspei- manche PICs Analog-Digital-Wandler (A/D- PIC soll dieser erst nach einer kleinen Verzöcher, in dem Daten auch nach dem Abschalten Wandler), mit deren Hilfe man z.B. die von gerung seine Arbeit aufnehmen. Damit ist der Betriebsspannung erhalten bleiben. Diese Messfühlern (Temperatur, Helligkeit, Füllstand, sichergestellt, dass der Quarz eingeschwungen Eigenschaft ist für die Ablage von Konfigura- Feuchte, Potenziometerstellung usw.) geliefer- ist und sich der PIC in einem genau definierten
80
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Die Interrupt-Prozedur liest den Zählerstand eines Timers und löscht ihn danach. Da der Timer mit einer konstanten Frequenz hochgezählt wird, ist der gelesene Timerwert proportional zum Abstand zwischen zwei Interrupts. Der gelesene Wert wird mit den drei gültigen Pulsbreiten verglichen. Dabei ist eine Toleranz von ±10 % zugelassen. Falls die Pulsbreiten den Werten für 0, 1 oder Pause entsprechen, legt die Interrupt-Prozedur die entstehende Bitfolge im Speicher ab und baut so ein 12-Bit-Datenword zusammen. Ein gültiges Datenword entsteht nur dann, wenn eine Pause und danach 12 gültige Datenbit empfangen worden sind. Der Takteingang des 8-Bit-Timers liegt am Ausgang des Prescalers, der den Prozessortakt auf einen Wert herunterteilt, der einen sinnvollen Arbeitsbereich für den Timer ergibt. Der Prescaler erhält immer 1/4 der Quarzfrequenz von 20 MHz und teilt diese im vorliegenden Fall noch durch 16. Der Timer wird also wie im Sender mit einer Periode von 0,2 μs * 16 =
Der Sollcount ist der Zählerstand, der der Sollpulsbreite entspricht. Unter Berücksichtigung von 10 % Toleranz sind min/max Count die ZählerBreite Sollcount min. Count max. Count stände, zwischen DatenBit ‘1 102,4 μs 32 (20H) 29 (1DH) 35 (23H) denen die ImpulsDatenBit ‘0’ 204,8 μs 64 (40H) 58 (3AH) 70 (46H) breite als einem Pause 409,6 μs 128 (80H) 115 (73H) 141 (8DH) der drei Zustände „1“, „0“ oder Pau3,2 μs getaktet. Damit ergibt sich fol- se zugehörig erkannt wird. Nach dem gender Zusammenhang: Empfang eines gültigen Datenwords
Zustand befindet. Dazu sollten eigentlich ein R/C-Glied und eine Diode am _MCLR-Eingang ausreichen. Unterbricht man aber die Betriebsspannung mehrfach hintereinander, wie es bei Kontaktschwierigkeiten zwischen Gleis und Lokrädern vorkommt, so steigert es die Betriebssicherheit, wenn man die Verzögerung mit einem dafür vorgesehenen externen Baustein erzeugt. Deshalb habe ich mich nicht auf das R/C-Glied verlassen, sondern die Resetbausteine MAX809LEUR (als SMD-Bauteil) bzw. MCP 130 (im TO92-Gehäuse) vorgesehen. Der PIC erhält sein Zeitbewusstsein durch einen internen Timer. Das ist ein Zähler, der mit einer konstanten Frequenz hochgezählt wird, die er aus einem Vorteiler (Prescaler) erhält. Das Programm kann den Timer auslesen oder auf Werte zwischen 0 und 255 setzen. Verschiedene Quellen, darunter der Überlauf des Timers oder Pegelwechsel an vier ausgesuchten Portpins, können Interrupts auslösen und den Prozessor in Serviceprozeduren zwingen. In diesem Projekt verwende ich zwei verschiedene Typen von PICs, die sich in ihrer Ausstattung stark unterscheiden: Tabelle „Ver-
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
wendete PIC-Controller“ nebenstehend auf S. 80. Das Programm für einen PIC entsteht, wie für andere Computer auch, indem man einen Quelltext in Maschinensprache (Assembler) oder einer höheren Programmiersprache (z.B. C++) schreibt. Anschließend wird der Quelltext von einem Assembler oder Compiler gelesen, auf Syntaxfehler untersucht und in den Maschinencode übersetzt. Bei der Suche nach Fehlern kann der Assembler bzw. Compiler natürlich keine logischen Programmfehler, die den Ablauf betreffen, finden, sondern nur solche, die Verstöße gegen die Sprachkonventionen oder die Vergabe von Variablen darstellen. Ein Programmiergerät überträgt anschließend den Maschinencode in den PIC. Dazu kann sich der PIC in einem Stecksockel des Programmiergerätes oder auch (z.B. eingelötet) auf der Leiterplatte befinden. • Ein Programmiergerät für den PIC16F84 ist in MIBA Extra 1 (2001) Modellbahn digital auf Seite 74 beschrieben.
prüft der PIC, ob die empfangene mit der durch die Steckbrücken eingestellten Adresse übereinstimmt. Der PIC ignoriert alle Datenwords, die nicht für ihn bestimmt sind.
Lob der Trägheit Solange ich Modelleisenbahnen besessen habe, haben mich das nicht vorbildgetreue Fahrverhalten wie das zu ruckartige Anfahren der Lok beim Aufdrehen des Fahrtreglers und die viel zu kurzen Ausrollstrecken gestört. Letztere beeinträchtigen auch die Betriebssicherheit, weil die Lok bereits bei kurzen Stromunterbrechungen stehenbleibt. Da hilft auch die im Steuergerät oder Lokdecoder untergebrachte Elektronik für langsames Ausrollen nicht weiter. Der Lok fehlt einfach die notwendige Trägheit. Das unerwünschte Verhalten hat eine einfache physikalische Erklärung: Bei einem Modell im Maßstab 1:87 sind zwar alle linearen Abmessungen genau im Maßstab verringert, aber die Flächen schon im Quadrat und die Volumina sogar mit der dritten Potenz von 87 verkleinert. Daraus ergibt sich z.B., dass man theoretisch zum Lackieren einer Lok im Maßstab 1:87 nicht 1/87 der Farbmenge für eine Originallok, sondern nur 1/872 (1/7569) benötigt. Das Gewicht der Modelllok beträgt erwartungsgemäß nicht 1/87 der Originallok, sondern, gleiche Materialien vorausgesetzt, 1/873 (1/658503). Daraus lässt sich ableiten, dass eine Modelllok und alles rollende Material 81
Das Steuerpult erlaubt den direkten Zugriff auf acht Lokomotiven und 16 Weichen, Signale und Entkuppler, da die Adressen fest vergeben sind. Als Raste für die Mittelstellung null dient eine Messingscheibe mit einer Einkerbung, auf die ein Federblechstreifen wirkt.
Ein kompakter Ringkerntransformator sorgt für ausreichend elektrische Leistung. Daneben die Platine mit den Leistungsteil ein des Netzteils und des Fahrstromverstärkers. Die Steuerplatine ist mit zwei Flachbandkabeln mit den Reglern und Schaltern verbunden. Unten: Kompakte Platine des universellen Lokdecoders mit konventionellen Bauteilen, die in viele LGB-Loks passt.
um Größenordnungen zu leicht ist um originalgetreues Fahrverhalten zu zeigen. Rotierende Schwungmassen auf der Motorwelle der Lok erzeugen aber die gewünschte Massenträgheit. Einem Elektroniker fallen natürlich noch andere Energiespeicher wie z.B. große Kondensatoren oder Akkus ein, die sich in der Lok oder im Tender leichter unterbringen lassen als Schwungmassen. Dabei ergeben sich neue Probleme: Mithilfe eines geladenen Akkus kann man zwar riesige Auslaufwege erreichen, aber dazu ist eine Art Energiemanagement notwendig, das dann, wenn vom Steuergerät der Befehl zu langsamerer Fahrt gegeben wird, die Geschwindigkeitsverringerung nur dosiert auf den Motor überträgt und bei Unterbrechungen die ganze Stromversorgung auf den Akku umschaltet. Große Elkos stellen einen annehmbaren Kompromiss dar. Aber so einfach parallel zum Motor kann man sie nicht schalten, weil sie nur in einer Polarität 82
angeschlossen werden dürfen, hingegen der Motor wegen der Drehrichtungsumkehr mit beiden Polaritäten betrieben werden muss. Deshalb benötigt man zwischen dem Leistungstransistor, der den Elko lädt, und dem Motor einen Umpolschalter. Hierzu könnte man eine Halbleiterbrückenschaltung verwenden, die aber den Nachteil hat, einen kleinen Teil der anliegenden Fahrspannung für sich zu verbrauchen. Deshalb habe ich mich für ein polarisiertes Relais entschieden, das mit seinen mechanischen Kontakten fast keinen Spannungsabfall verursacht. Es hat außerdem den Vorteil, dass es nur Stromstöße benötigt, um seine beiden
Lagen anzunehmen, und diese auch nach völligem Ausfall der Versorgungsspannung beibehält.
Lokempfänger Der von mir entwickelte Lokempfänger unterscheidet sich daher in vielerlei Hinsichten von den käuflichen Lokdecodern. Der zuvor beschriebene Elko zur Energiespeicherung macht es erforderlich, dass sich die Fahrtrichtung der Lok nur dann umkehren lassen darf, wenn die Lok zum Stillstand gekommen ist. Ändert man nämlich die Fahrtrichtung – polt also den Motor um – bevor der Elko entladen ist, führt die MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Schaltbild des Lokempfängers für die Lok Ballenberg. Er unterscheidet sich vom universellen Lokempfänger nur durch einen zusätzlichen DC/DC-Konverter für den Rauchgenerator. Das Platinenlayout (Bild unten) ist speziell auf die Lok Ballenberg abgestimmt.
Stückliste universeller Lokempfänger IC1
PIC 16F84A-20P (Progr: E12)
Reichelt
IC2
Reset-Baustein MCP 130-450 Hi/TO Farnell
IC3
Spannungsregler μA78L05
Reichelt
IC4
Dualer Komparator LM393N
Reichelt
IC5
Darlington Array ULN 2003A
Reichelt
GR1 Brückengleichrichter 2A 3N256
Farnell
TS1
Reichelt
Power MOSFET N-Kanal IRL3705N
LED1 LED ultrahell 3mm
RS
R1
Farnell
Draht-Widerstand 3R3, 6 W
165 621 228 5028 342 919
RN1
Widerstandsnetzwerk 4 x 10k
Reichelt
RS1
Bist. Relais Schrack RT424F12
Bürklin
Q1
Quarz 20MHz
Reichelt
Geätzte Platine Plat121
Eigenanfertigung
Lok besonders ruckartige Bewegungen aus, was ich ja gerade vermeiden wollte. Deshalb muss der Elko weitgehend entladen sein, bevor der PIC die Fahrtrichtung ändern darf. Der Ladezustand des Elko wird mithilfe eines Komparators (1/2 LM393) ermittelt, der das Signal SPEEDZERO erzeugt und dem PIC die Erlaubnis gibt, die Fahrtrichtung zu ändern. Eine LED zeigt den Zustand von SPEEDZERO an, sodass man in der Erprobungsphase die einwandfreie Funktion der Schaltung an der auf dem Gleis fahrenden Lok beobachten kann. Das ist besonders hilfreich, da man Messgeräte an eine fahrende Lok schlecht MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
30 G 6977
anschließen kann und sich aufgebockte Loks manchmal anders verhalten als fahrende. In der Lok sind fünf Bit des Datenwords für Geschwindigkeit und Fahrtrichtung zuständig. Der PIC wandelt die vier Bit der Geschwindigkeit in ein PWM-Signal um und steuert damit den Leistungstransistor, der den Strom für den Motor liefert. Da besonders beim Anfahren der Lok der Elko parallel zum Motor noch entladen ist, muss ein kleiner Widerstand (je nach Lok 2,2-3,3 Ohm) die Größe der Stromstöße begrenzen. Der PIC steuert das Relais, das für die Fahrtrichtung zuständig ist, mithilfe
von Impulsen von ca. 0,2 Sekunden Länge. Da der PIC das 12-Volt-Relais nicht direkt steuern kann, muss der Leistungstreiber ULN2003A dazwischen geschaltet werden.
Universeller Lokempfänger In den Testberichten über Loks in den kleineren Spurweiten finden sich häufig Bemerkungen der folgenden Art: „Das Lokgehäuse lässt sich durch vorsichtiges Abspreizen vom Rahmen bequem nach oben abheben. Danach wird der Motor und die Elektronik gut zugänglich.“ Von diesen Idealvorstellungen weichen meine Erfahrungen beim 83
Eingebaute Decoderplatine in einem älteren LGB-Weichenantrieb mit konventionellem Spulenantrieb
Der Decoder für Weichenantriebe mit Drehanker muss in einem separaten Kästchen untergebracht werden.
Öffnen meiner vier LGB-Loks doch et- nisse in der Lok zugeschnitten ist. Als rator, die vordere und hintere Spitzenwas ab. Beispiel dafür soll der Umbau der LOK sowie die Führerstandsbeleuchtung Die verschiedenen LGB-Loks bieten LGB #20471 stehen. speist. Zudem ist an den DC/DC-Wandtrotz ihrer Größe teilweise nur sehr beler die Logik zur fahrtrichtungsabhänengte Platzverhältnisse für den Einbau Umbau der Lok LGB #20471 gigen Steuerung der Beleuchtung angezusätzlicher Komponenten. Freiräume schlossen. werden häufig durch Ballastgewichte Der geplante Umbau der Lok „BallenAlle sieben Glühlampen sind für 5 V/ ausgefüllt. Das Problem verschärft sich berg“ erforderte erhebliche Eingriffe. 33 mA ausgelegt. Die Steckdosen erim vorliegenden Fall dadurch, dass ich Da ich befürchtete, das edle (und teure) halten die Fahrspannung von den Gleidie Elkos zur Speicherung der Fahr- Modell zu verderben, beschloss ich, sen. Der neue Lokdecoder muss auf den energie immer so groß wie möglich hal- keine Veränderungen an der Lok vor- vorgefundenen Zustand der Anschlusszunehmen, die die Rückkehr zum Ori- leitungen Rücksicht nehmen. Er stellt ten möchte. Deshalb ist es bei dem vorgestellten ginalzustand vereiteln würden. Damit ca. 16 V = für die Speisung der Lampen System schwer, einen universellen Lok- erhielt ich mir die Option, die Lok spä- und des Rauchgenerators zur Verfüempfänger zu entwickeln, der in mög- ter im Originalzustand verkaufen zu gung. lichst viele Loks passt. Der mit der können. Das bedeutete z.B., dass alle Deshalb habe ich die Lampen des Plat121 verwirklichte Empfänger liegt Kabelanschlüsse zu den Lampen, zum dreifachen Spitzenlichts vorn in Reihe bei der Lok 2010 im Führerstand und Motor usw. unverändert bleiben sollten. geschaltet. Das ist leicht möglich, da Die folgende Beschreibung soll hier jede Lampe über ein eigenes Kabel anverwendet einen Elko von 30 mF im Kessel. Zuvor befand sich dort das Bal- stellvertretend für die Überlegungen geschlossen ist. Für das hintere Spitlastgewicht, das nun auf die beiden beim Umbau auch anderer Loks ste- zenlicht musste eine neue Platine Kohlenkästen verteilt ist. Bei der hen. Die neue Platine (P123LB) ist aber (P124LB) erstellt werden, die statt der Schlepptenderlok 2015 lieParallelschaltung der drei ßen sich der Empfänger und Lampen eine ReihenschalDie Lokplatine enthält Steckkontakte für: die Elkos (5 x 6,8 mF/ 16 V) tung enthält. Stromabnehmer 2-pol. Steckverbinder leicht im Tender unterbrinDie Steckdose hinten wurMotor 2-pol. Steckverbinder gen. Ein Flachkabel stellt de von der alten Platine auf Steckdose vorn 2-pol. Steckverbinder über einen achtpoligen die neue übertragen. Sie erSteckdose hinten + 3er-Licht hinten 4-pol. Steckverbinder Stecker die Verbindung zum hält wie zuvor die FahrBetriebsartenschalter 4-pol. Steckverbinder Motor, zur vorderen Laterne spannung von den Gleisen. Führerstand 2-pol. Flachstecker und zu den StromabnehDie Führerstandslampe ist mern her. Da auch der Tenüber 470 Ohm an die Gleise 3er-Licht vorn, je 2 x 2-pol. Flachstecker der Stromabnehmer besitzt, angeschlossen. Der RauchDampferzeuger 2-pol. Flachstecker ist eine sehr sichere Stromgenerator braucht bei 5 V Sound 3-pol. Flachstecker aufnahme gewährleistet. etwa 300 mA. Über einen Zur Steuerung einer FunkDC/DC-Wandler werden aus tion stehen drei parallel geschaltete speziell auf den Einbau in dieses Modell 16 V die benötigten 5 V erzeugt. DaTreiber des ULN2003A zur Verfügung. zugeschnitten und müsste für andere durch verringert sich die StromaufnahDamit kann man bequem eine Führer- Großbahnloks entsprechend verändert me etwas, weil unter Berücksichtigung standsbeleuchtung schalten. Ein werden. des Wirkungsgrades nur ca. 200 mA Die Lok enthält im Lieferzustand eine entnommen werden. Rauchgenerator benötigt je nach Spannungsbedarf evtl. einen Spannungs- Lokplatine, die für die Aufnahme eines Der PIC steuert über den TreiberbauLokdecoders über neun Steckkontakte stein ULN3003A den DC/DC-Wandler, wandler von 15 V auf 5 V. Häufig ist es einfacher, für den Lok- vorgesehen ist. An die Lokplatine ist sodass man den Rauchgenerator mit empfänger eine eigene Platine zu ent- über drei Leitungen ein DC/DC-Wand- dem Funktionsschalter vom Steuerwickeln, die genau auf die Platzverhält- ler angeschlossen, der den Rauchgene- gerät her ein- und ausschalten kann. 84
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Empfänger für Weichen Für den Antrieb der Weichen (oder anderer Magnetartikel) muss der Empfänger den Datenstrom genau wie für die Loks fortlaufend beobachten und dann reagieren, wenn die über Steckbrücken eingestellte Adresse erscheint. Allerdings wiederholt das Steuergerät den Befehl nicht ständig wie bei den Loks, sondern sendet ihn nur einmal. Das ist deshalb zulässig, weil der Weichenempfänger mit den Gleisen fest verbunden ist und nicht auf eine unsichere Verbindung, wie sie der Kontakt zwischen Gleis und Lokrädern darstellt, angewiesen ist. Im Gegensatz zu den Loks sind für eine bestimmte Weichenadresse nur
Stückliste Empfänger (Spulenantriebe) IC1
PIC 16F84A-20P (Progr: E14)
Reichelt
IC2
Resetbaustein MAX809LEUR
Reichelt
IC3
Spannungsregler μA78L05
Reichelt
Gr1
Brückengleichrichter 2 A 3N256
Farnell
165 62
TS1,2 Power MOSFET N-Kanal IRL3705N
Reichelt
Q1
Quarz 20 MHz
Reichelt
Geätzte Platine (P141LB)
Eigenanfertigung
Stückliste Empfänger (Drehankerantriebe) IC1
PIC 16F84A-20P (Progr: E14)
IC2
Resetbaustein MCP 130-450Hi/TO
Reichelt Farnell
IC3
Spannungsregler μA78L05
Reichelt
IC4
Quadruple Half-H Drivers L293D
Reichelt
Ts1
BC107B
Reichelt
RN1 R-Netzwerk 4 x 10k
Reichelt
Q1
Quarz 20 MHz
Reichelt
Geätzte Platine (P142LB)
Eigenanfertigung
Minimodulgeh., 54 x 237 x 21 mm
Conrad
zwei verschiedene Kommandos zu übertragen, die sich durch Bit #8 und Bit #9 unterscheiden und den beiden Weichenstellungen entsprechen. Eine Rückmeldung der Weichenstellung ist für mich nicht erforderlich und bei meinem System nicht vorgesehen.
Weichen mit Spulenantrieb Die acht Weichen, die ich seit fast 30 Jahren (!) in Betrieb habe, besitzen den weit verbreiteten Doppelspulenantrieb, bei dem die Ankerbewegung in Richtung der Gleisachse über eine Kulissensteuerung in eine Stellbewegung für die Zunge quer dazu umgewandelt wird. Der elektrische Anschluss besteht aus drei Leitungen (rechts, links und MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
52 22 44
Rückleiter). Die originalen Spulen waren mit 0,3-mm-Draht und 440 Windungen gewickelt und besaßen einen Widerstand von etwa 3,7 Ohm. Die beim Schalten der Weichen entstehenden Stromstöße ließen die Lokbeleuchtung stark flackern. Deshalb verringerte ich die Drahtstärke auf 0,25 mm, konnte 720 Windungen auf jede Spule wickeln und erhielt einen Widerstand von 8,4 Ohm. Dadurch halbierte sich der Strom, der Verlust an Stellkraft wurde durch die höhere Windungszahl fast wieder ausgeglichen. Die ganze Elektronik für den Weichenantrieb lässt sich mit einiger Mühe im originalen Antriebskästchen unterbringen. Dadurch ergibt sich der ideale Zustand, dass beim Aufbau einer An-
Schaltbild des Weichendecoders mit der Ansteuerung für die aktuellen EPL-Drehankerantriebe
lage wirklich nur die Weiche in das Gleisnetz einzufügen ist und keinerlei weitere Anschlüsse notwendig sind. Zum Antrieb der beiden Spulen dienen zwei MOSFETs IRL3705N, denen ich aus Platzgründen die Befestigungslaschen abgesägt habe. Bei den kurzen Stromstößen, die sie auszuhalten haben, ist der Verlust an Kühlfläche sicher tragbar. Der Resetbaustein MAX809LEUR für den PIC-Controller befindet sich aus Platzgründen als SMD-Bauteil genauso auf der Lötseite der Platine, wie die vier Hochziehwiderstände zur Einstellung der Weichenadresse. Trotzdem sind die dafür notwendigen vier Steckbrücken leicht zugänglich auf der Bestückungsseite angeordnet. 85
Stückliste Testempfänger IC1
PIC 16F84A-20P (Progr: E15)
Reichelt
IC2
Resetbaustein MCP 130-450Hi/TO
Farnell
IC3
Spannungsregler 5 V μA78L05
Reichelt
IC4,5 Schieberegister 74HCT164
Reichelt
Gr1
Reichelt
Brückengleichrichter B40C800
RN1 R-Netzwerk 5 x 10 k
Reichelt
RN2,3 R-Netzwerk 8 x 4k7
Reichelt
Q1
Quarz 20 MHz
Reichelt
S1
Dip-Schalter, 5-pol
Reichelt
NT05
LED1...12
Testempfänger zur möglichen Fehlersuche und Überwachung
Drehankerantriebe Die neueren LGB-Weichen, Signale und Entkupplungsgleise besitzen einen Drehankerantrieb, bei dem die Querbewegung z.B. für die Weichenzunge durch ein Ritzel und eine Zahnstange erreicht wird. Sie enthalten weniger Bauteile und die Spule des Drehankers benötigt weniger Strom, weil sie einen Widerstand von 24 Ohm hat. Außerdem sind nur noch zwei Anschlüsse notwendig. Man stellt eine Weiche, indem man einen Stromstoß in die eine oder andere Richtung an die beiden Anschlüsse legt. Diese Vorteile erkauft man aber auch mit Nachteilen. Beim Aufschneiden der Weichenzungen federn diese nicht in ihre ursprüngliche Position zurück, sondern verbleiben in der aufgeschnittenen Stellung. Der Hersteller bezeichnet die neuen Antriebe dementsprechend auch als Schnappweichen und nicht mehr als Federweichen. Aus meiner Sicht ergibt sich aber noch ein schwerwiegenderer Nachteil. Dass die ursprüngliche Ansteuerung über die beiden IRL3705N mit dem neueren Weichenantrieb nicht mehr kompatibel ist, mag noch angehen. Ärgerlich ist dagegen, dass sich die Elektronik nicht mehr im Weichenantrieb selbst unterbringen lässt, sondern ein zusätzliches Kästchen notwendig ist. Dieses Kästchen hat jedoch den Vorteil, dass es sich wegen seiner für Gartenbahnverhältnisse geringen Größe (54 x 37 x 21 mm) leicht neben Weichen, Signalen oder dem Entkupplungsgleis unterbringen lässt. Zwei kurze, steife Kupferdrähte stellen die Verbindung direkt zu den Anschlussklemmen des Magnetartikels her und geben dem Kästchen den nötigen Halt. Zwei flexible Kabel verbinden das Käst86
LED ultrahell, 3 mm
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Geätzte Platine (P15LB)
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chen mit den beiden Schienen, wo ich sie von unten angelötet habe. Deshalb ist der Auf- und Abbau der Anlage auch bei der Verwendung von Magnetartikeln ohne Verkabelung möglich. Es gibt nur ein zweipoliges Kabel vom Steuergerät zu den Gleisen. Der Drehankerantrieb enthält zusätzlich einen Transistor, der in einer der beiden Stellungen aktiv wird und ein Lämpchen (18 V/50 mA) steuern kann. Damit kann man z.B. leicht die Stellung des Entkupplungsgleises über die Lampe im Mast anzeigen. Ohne diese Möglichkeit wäre man für die Anzeige auf einen zusätzlichen Schalter von LBG am Entkupplungsgleis angewiesen, der bei seiner Anschaffung mit ca. 20,– Euro zu Buche schlägt. Die LGB-Magnetartikel werden mit 18 Volt betrieben. Im hier vorliegenden Fall stehen nur 16 Volt zur Verfügung, die man durch die Gleichrichtung der Gleisspannung erhält. Trotzdem ist nach meiner Erfahrung die Spannung ausreichend um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Für beide Arten von Weichenantrieben lassen sich PICs mit dem gleichen Programm verwenden. Lediglich die Ansteuerung der Spulen erfolgt entweder über die beiden IRL3705N oder über die vierfache Halb-H-Brücke, mit der man den Spannungsstoß für den Drehanker leicht umpolen kann.
Testdecoder Da ich nicht gern hilflos der Willkür der Elektronik oder Computertechnik ausgesetzt bin, habe ich Hilfsmittel vorgesehen, die mir die Fehlersuche erleichtern. Eines davon befindet sich auf der Steuerplatine und zeigt die an den Booster gesendeten Datenwords an. Reagiert eine Lok oder ein Magnet-
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artikel trotz einwandfreier Anzeige an der Steuerplatine nicht, so stellt sich die Frage, ob das Signal auf dem Weg zum Endverbraucher beschädigt worden ist. Die Antwort darauf kann der Testdecoder geben. Man klemmt ihn mit zwei Krokodilklemmen an die Gleise, stellt die fragliche Adresse an fünf DIP-Schaltern ein und erhält über zwölf LEDs alle empfangenen Datenwords für diese Adresse angezeigt. Der Testdecoder arbeitet fast wie ein Lok- oder Weichendecoder. Er vergleicht die Adresse der eintreffenden Datenwords mit der lokal am DIPSchalter eingestellten Adresse. Bei Übereinstimmung sendet er dann das vollständige Datenword an die LEDs.
Fazit Entwicklung und Bau meiner digitalen Steuerung haben sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt. Es hat mir Spaß gemacht und ich konnte gegenüber einer käuflichen Steuerung Bares sparen. Das Wichtigste für mich ist jedoch, dass meine Enkelkinder beim Spielen mit der LGB Spaß haben – weil es problemlos funktioniert. Jürgen Petsch ([email protected])
Kurz + knapp • Platinenlayouts, Bestückungspläne und Schaltpläne finden Sie als PDFDateien auf der beiliegenden CD-ROM • Farnell Keltenring 14 82041 Oberhaching www.farnell.com • Reichelt Elektronik Elektronikring 1 26452 Sande www.reichelt.de
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Programmierpraxis
Digitales Umsetzen Ein Zug fährt in ein Bahnhofsgleis ein und hält an. Die Lok kuppelt ab, fährt vor und umfährt die Wagen auf einem anderen Gleis. Dann setzt sie sich auf der anderen Seite vor den Zug. Und das alles automatisch. Geht denn das? – Thomas Arlitt hat dies mit TrainController 5.5 aus der Railroad & Co-Familie von Freiwald Software für die MIBA beispielhaft inszeniert.
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ie Aufgabe, ein Triebfahrzeug vom einen Zugende ans andere automatisch umsetzen zu lassen, gehört schon zu den höheren Künsten der Softwarebedienung. Dennoch kann sie von jedermann umgesetzt werden, denn es kommen keine Tricks zum Einsatz – die Bordmittel von TrainController bieten alle Voraussetzungen. Und
fortgeschrittenen TrainController-Anwendern wird diese Beschreibung als Anregung für die Realisierung anderer Wünsche dienlich sein. Zugleich wird sichtbar, dass mit einem flexiblen Programm wie TrainController der PC durchaus in der Lage ist, auch komplexe Vorgänge auf der Modellbahn automatisiert zu steuern.
Das Beispiel basiert auf dem MärklinDigitalsystem. Als Zentrale fungiert in meinem Fall die Intellibox von Uhlenbrock. Damit der Computer „weiß“, was auf der Anlage vor sich geht, gibt es Rückmeldungen über Dauerkontakte mit entsprechend präparierten CGleisen von Märklin. Die Meldung an die Intellibox erfolgt über den s88-Bus durch Viessmann-Module 5217. Als Lokomotive findet eine Märklin-Rangierdiesellok Verwendung, Art.-Nr. 37649, an der keine Veränderungen vorgenommen wurden. Diese Lok der Baureihe 360 der DB Cargo bietet folgende digital steuerbare Funktionen: • F0: Spitzenbeleuchtung ein/aus, mit Fahrtrichtung wechselnd • F2: Telex-Kupplung vorn und hinten • F4: Anfahr-/Bremsverzögerung ausbzw. einschalten Diese Lok wurde in TrainController eingemessen und die Funktionen entsprechend hinterlegt.
Wie läuft der Lokwechsel ab? Der Lokwechsel basiert auf drei aufeinander folgenden Zugfahrten, im Beispiel genannt „ZF 1“ bis „ZF 3“. Eine Zugfahrt im Sinne von TrainController ist im Prinzip nichts anderes als eine Beschreibung, wie ein Zug von einem Startpunkt (= Startblock) zu einem Zielpunkt (= Zielblock) gelangt. In der Zugfahrt ist festgelegt, welchen Weg in Form von Blöcken der Zug dabei nehmen soll, inklusive möglicher Alternativrouten. Zusätzlich können sogar Geschwindigkeiten oder Aufenthaltszeiten vorgegeben oder Aktionen wie Licht an/aus, Pfeifen, Läuten, usw. hinterlegt werden. Zur Demonstration des PC-gesteuerten Umsetzens einer Lok mit Digitalkupplung wird TrainController 5.5 benutzt. Der Screenshot zeigt als Beispiel einen Anlagenausschnitt. Die Beschreibung im Text korrespondiert mit den hier verwendeten Bezeichnungen.
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Die Beispiel-Zugfahrten
ZF 3 – Zurück und kuppeln
ZF 1: Kuppelt die Lok ab und lässt sie über die Weiche vorrücken ZF 2: Lässt die Lok über das Ausweichgleis bis vor die Einfahrtsweiche zurückfahren ZF 3: Lässt die Lok über die Einfahrtsweiche wieder von der anderen Seite an die Wagen ankuppeln Das Besondere dabei ist die so genannte Nachfolgeverkettung: Nachdem ZF 1 beendet wurde, wird sofort automatisch ZF 2 gestartet. Nachdem ZF 2 abgearbeitet ist, beginnt ZF 3. TrainController bietet dafür in den Eigenschaften einer Zugfahrt den Reiter „Nachfolger“ an, in dem festgelegt wird, welche Zugfahrt nach Beendigung der aktuellen Fahrt gestartet werden soll. Der Umsetzvorgang besteht also aus drei verketteten Zugfahrten. Nun zum konkreten Beispiel:
Die dritte Zugfahrt „ZF 3“ lässt die Lok wieder in den Block 1 einfahren, in dem der Zug steht. Damit TrainController die Einfahrt in einen belegten Block zulässt, muss dies im Register „Regeln“ in den Eigenschaften dieser Zugfahrt explizit gestattet werden. Woher weiß TrainController aber nun, wann die Lok anhalten muss, um
DIGITAL-PRAXIS
nicht die Wagen rückwärts aus Block 1 herauszuschieben? – Wie in Abbildung 1 zu sehen ist, hat mein Block 1 drei Melder. Diese Melder sind in den Eigenschaften des Blocks wie folgt definiert: Der linke Melder ist in Fahrtrichtung nach rechts lediglich Block-
ZF 1 – Abkuppeln und abrücken Eine beliebige Zugfahrt endet in Block 1. In den „Einstellungen für die aktuelle Zugfahrt“ von Block 1 sollte als Aufenthalt ein Wert eingetragen werden, damit die Lok eine gewisse Zeit steht, bevor die Nachfolge-Zugfahrt beginnt. Als Nachfolger dieser Zugfahrt ist dann die Zugfahrt „ZF 1“ einzutragen. Diese erste Zugfahrt „ZF 1“ schaltet die Kupplung der Lok ein, sodass sich der Kupplungsbügel hebt, und fährt die Lok aus Block 1 in Block 2. Dabei wird die Kupplung wieder ausgeschaltet und die Lok bleibt in Block 2 stehen. Dafür trägt man in den „Einstellungen für die aktuelle Zugfahrt“ von Block 1 in der Zugfahrt „ZF 1“ im Reiter „Aktionen“ unter dem Punkt „Weiterfahrt“ die Aktivierung der Kupplung ein. In den „Einstellungen für die aktuelle Zugfahrt“ von Block 2 in der Zugfahrt „ZF 1“ ist im Reiter „Aktionen“ dagegen unter dem Punkt Einfahrt die Deaktivierung der Kupplung einzutragen. Details in nebenstehender Abbildung. In das Register „Nachfolger“ in den „Eigenschaften der Zugfahrt“ ZF 1 trägt man dann noch die Zugfahrt „ZF 2“ ein.
ZF 2 – Umsetzen
In den Eigenschaften der Lok muss die Digitalkupplung eingetragen werden.
In den „Einstellungen für die aktuelle Zugfahrt“ von Block 1 in der Zugfahrt „ZF 1“ ist hinterlegt, dass bei Weiterfahrt die Kupplung aktiviert wird.
Für Block 2 in der Zugfahrt „ZF 1“ ist im Reiter „Aktionen“ hingegen unter dem Punkt Einfahrt die Deaktivierung der Kupplung einzutragen.
Diese Zugfahrt lässt die Lok über das Umfahrgleis (Block 4) fahren, in den Block 3. Dort wird sie wieder angehalten. In dieser Zugfahrt gibt es keine besonderen Einstellungen, lediglich einen weiteren Nachfolger: Zugfahrt „ZF 3“. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
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Das Einfahren in einen besetzten Abschnitt wird in den ZugfahrtEigenschaften geregelt.
melder ohne Funktion. In Fahrtrichtung links hingegen ist er Haltemelder, zu erkennen an der kleinen roten Haltetafel. Der mittlere Melder ist in beiden Fahrtrichtungen Bremsmelder, d.h., sobald dieser Melder anspricht, egal in welche Richtung der Zug fährt, beginnt TrainController den Zug abzubremsen. Der rechte Melder ist in Fahrtrichtung nach rechts Haltemelder, in der entgegengesetzten Richtung nur Blockmelder. Wie das in TrainController aussieht, ist rechts oben zu sehen. Fährt nun der Zug in den leeren Block 1 ein, bremst TrainController ihn am Bremsmelder (der mittlere Melder) ab und hält ihn beim Erreichen des rechten Melders sofort an. Durch die Zugfahrt „ZF 1“ verlässt nun die Lok den Block 1, dadurch wird der rechte Melder wieder freigegeben, da kein Kontakt mehr besteht. Die Wagen allerdings sorgen nach wie vor noch für
Das Dialogfeld zeigt die Melderkonstellation für Block 1, die für die Ankuppelphase entscheidend ist.
eine Kontaktmeldung am mittleren Melder (und je nach Länge des Zuges auch am linken Melder). Deswegen gilt dieser Block als belegt, zu erkennen an der roten Ausleuchtung. Die Lok fährt also um den Zug und in Zugfahrt „ZF 3“ wieder von der anderen Seite in den belegten (!) Block. Dort trifft sie irgendwann auf die Wagen, kuppelt dadurch an und schiebt die Wagen so lange, bis die erste Wagenachse den rechten Melder ansprechen lässt. Da dieser ja als Haltemelder definiert ist, hält TC sofort den Zug an. Das Ankuppeln auf der anderen Seite ist damit erfolgreich durchgeführt. Als Nachfolger der Zugfahrt „ZF 3“ trägt man eine beliebige Zugfahrt ein, die den kompletten Zug wieder aus dem Bahnhof ausfahren lässt. Statt einer Folgefahrt kann der Zug nun auch für andere Automatismen oder der Handsteuerung zur Verfügung stehen.
Alternativ kann für die Ansteuerung der Kupplung ein Makro wie dieses dienen.
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Alternative: Entkupplungsgleis Das Entkuppeln funktioniert auch, wenn keine Lok mit automatischer Kupplung zur Verfügung steht. Stattdessen wird in diesem Fall ein Entkupplungsgleis verwendet. Der rechte Haltemelder in Block 1 muss dann auf der Anlage so ausgerichtet werden, dass der Zug genau mit der Kupplung zwischen Lok und erstem Wagen über dem Entkuppler zum Stehen kommt. In TrainController ist dann noch ein Ein/Ausschalter im Stellwerk einzurichten, der die digitale Adresse des Entkupplers zugewiesen bekommt. In den Aktionen der Zugfahrt „ZF 1“ wird statt der Lok-Funktion „Kupplung“ dieser Schalter ein- bzw. ausgeschaltet.
Verwendung eines Makros Alternativ kann die Kupplung auch über ein Makro ausgelöst werden. Dazu ist ein solches mit den Befehlen gemäß nebenstehendem Bild anzulegen. Dieses Makro wird in den Aktionen des Blockes 1 aus Zugfahrt „ZF 1“ unter dem Punkt „Weiterfahren“ eingetragen. Der Eintrag unter Einfahrt in den Aktionen von Block 2 aus Zugfahrt „ZF 2“ muss dann aber entfallen. Den gesamten Wechsel kann man nun noch verfeinern, indem man mit den Geschwindigkeiten und den Aufenthaltszeiten experimentiert. Voraussetzung für einen weichen Lokwechsel ohne abrupte Geschwindigkeitsänderungen ist natürlich auch eine vollständig eingemessene Lok. Mit dieser Folge an Zugfahrten kann beispielsweise an Kopfbahnhöfen völlig automatisch „Kopf gemacht“ werden – und es ist eine Freude, dabei zuzusehen ohne einen Handschlag tun zu müssen. Thomas Arlitt/ip MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Wie muss ein Steuerungs-PC beschaffen sein?
Die Gretchen-Fragen Reichen ältere PCs zur Anlagensteuerung aus? Ist Windows als Betriebssystem geeignet? – MIBA geht dem immer wieder diskutierten Thema nach und befragte dazu Jürgen Freiwald, Programmierer der Modellbahnsteuerung TrainController. MIBA: Herr Freiwald, Sie entwickeln seit Jahren eine Modellbahnsteuerungssoftware weiter, die unter dem Betriebssystem Windows ab Version 95 eingesetzt werden kann. Muss man nicht Bedenken haben, dass mit steigenden Betriebssystemumfang und anspruchsvoller werdender ModellbahnSteuerungssoftware die Grenzen eines Windows-PC alsbald erreicht sind? Jürgen Freiwald: Diese Frage ist mir gut bekannt. Mancher Anwender wird verunsichert, wenn er einerseits die Vorteile von Windows kennt und andererseits mit der Meinung, Windows sei zur Steuerung betrieblicher Abläufe nicht geeignet, konfrontiert wird. – Damit werden technische Argumente ins Feld geführt, die schon seit Jahren durch die Entwicklungen auf dem PCSektor überholt und nicht mehr haltbar sind. Manchmal geht dies sogar so weit, dass die naturgemäß spärliche Ausstattung von MS-DOS-Programmen als Konzentration auf das Wesentliche und damit als entscheidender Pluspunkt im Vergleich zu Windows-Programmen bezeichnet wird. – Ich denke, mit dem selben Argument ließe sich auch die Überlegenheit eines Oldtimers gegenüber einem modernen Auto begründen. – Lassen wir doch Tatsachen sprechen: Viele Modellbahnanlagen, darunter auch große Ausstellungsanlagen, werden mit Windows-Programmen stabil, flexibel und komfortabel gesteuert. MIBA: Herr Freiwald, liefern Sie uns bitte Fakten, an denen zu sehen ist, wie ein PC ausgestattet sein muss, damit unter Windows Modellbahn-Steuerungsprogramme anstandslos laufen. Jürgen Freiwald: Eine Eingrenzung auf bestimmte Rechner-Eckdaten ist wenig hilfreich, da die Vielfalt der Hard- und Softwareausstattungen sowie ihre Konfigurationen zu groß ist. Oft möchten Modellbahner einen älteren PC, der z.B. für Multimedia-Zwecke nicht mehr ausreicht, zur Modellbahnsteuerung einsetzen. Das geht zwar, aber mit einem modernen Gerät werden sie mehr Modellbahnspaß haben. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Die Grafik gibt ihnen einen ungefähren Anhaltspunkt, welche PC-Generationen für den Einsatz unter Windows als Steuerrechner geeignet sind. MIBA: Heißt das, ältere PCs sind für die Modellbahnsteuerung unter Windows zu unsicher? Jürgen Freiwald: Nein. Ist der Computer nicht zu betagt, so wird sein Rechenwerk, die so genannte CPU, durch ein Modellbahn-Steuerungsprogramm unter Windows bei weitem nicht ausgelastet. Der CPU-Anteil, der für das eigentliche Steuern der Loks, Berechnen
DIGITAL-PRAXIS
wegs sind. Was will man für den Hausgebrauch mehr? – Spezielle Schnittstellenkarten für die Modellbahn, parallel zum Digitalsystem, sind mit TrainController verwendbar. Man sollte sie nach meiner Erfahrung aber nur einsetzen, wenn sie schon vorhanden sind. MIBA: Aber warum kommt es, wenn weder Windows noch die serielle Schnittstelle verantwortlich sind, hin und wieder zu Engpässen in der Verarbeitung der für den Modellbahnbetrieb notwendigen Befehle? Jürgen Freiwald: Erstens: Windows kann nicht die Probleme, die ein ineffizient programmiertes ModellbahnSteuerungsprogramm mit sich bringt, ausbügeln. Kommt es z.B. beim Verschieben eines Fensters auf dem Bildschirm zu Verzögerungen im Betrieb, so deutet dies auf einen ineffizienten Programmcode hin. Die Grafik zeigt, dass ältere Geräte zur Verwendung unter Windows umso besser geeignet sind, wenn sie zum Zeitpunkt ihrer Entstehung möglichst gut ausgestattet waren.
von Fahrwegen und Weichenstraßen, Stellen von Weichen und Signalen sowie Auswerten von Rückmeldungen benötigt wird, liegt häufig noch deutlich unter 10 %. Es bleiben also 90 % und mehr Zeit für andere Aufgaben übrig. MIBA: Hinsichtlich der Geschwindigkeit der seriellen Standardschnittstelle an PCs gibt es verbreitet Unsicherheiten. Sollte man besser „Modellbahn“Schnittstellenkarten einsetzen? Jürgen Freiwald: Betrachten wir einmal ein Rückmeldesystem, das mit der häufig verwendeten Datenrate von 19 200 Bits pro Sekunde über die serielle Schnittstelle arbeitet. Mit dieser Geschwindigkeit lassen sich die Rückmeldungen von über 300 Rückmeldemodulen à 8 oder 16 Gleisabschnitte eines handelsüblichen Digitalsystems verarbeiten. Das entspricht in der Größenordnung dem Aufkommen von 300 Zügen, die mit umgerechnet je 100 km/h auf einer H0-Anlage mit je ca. 50 cm langen Belegtmeldeabschnitten unter-
Zweitens: Auch mit älteren WindowsPCs wird zwar sicher gesteuert, bei umfangreichen Änderungen der Daten können aber Verzögerungen der Bildschirmausgabe entstehen. Drittens: Viele Zeitverzögerungen werden durch Engpässe innerhalb des Digitalsystems oder bei der Übertragung der digitalen Befehle an die Lokomotiven über das Gleis verursacht. Es gibt Digitalsysteme, die in bestimmten Konstellationen bereits bei der gleichzeitigen Ansteuerung von fünf Lokomotiven Engpässe aufweisen. Zu diesem Zeitpunkt ist die vermeintlich langsame serielle Schnittstelle noch nicht einmal zu 10 % ausgelastet. Abhilfe schafft hier häufig die Trennung der einzelnen Aufgaben Fahren, Schalten und Melden auf unterschiedliche bzw. separate Parallelsysteme oder sogar der Wechsel auf ein anderes, effizienteres Digitalsystem. MIBA: Herr Freiwald, wir bedanken uns für das Gepräch. Rainer G. Ippen 91
Steuerungsprogramm Railware in der Version 5
Anlagensteuerung mit dem Computer Alles muss sich ändern, damit alles bleibt wie es ist: Dieses Paradoxon hat sicher auch in Bezug auf Computerprogramme seine Bedeutung – oft ändert sich hier viel, ohne dass man als normaler Nutzer davon etwas bemerkt. Das bekannte Anlagensteuerungs-Programm „Railware“ ist jetzt in der Version 5 erhältlich; Rolf Knipper hat sie sich angesehen und zeigt die wichtigsten Änderungen und Verbesserungen.
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ei einer großen Modellbahnanlage bietet ein Computer für die Steuerung eine ganze Reihe von Vorteilen. Dem steht eigentlich nur eine gewisse konservative Grundeinstellung entgegen – unsere alten Dampfloks wollen nicht so recht zur modernen Technik passen. Lassen wir diesen gefühlsmäßigen Grund aber einmal beiseite (die auf der Anlage dargestellte Epo-
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che hat schließlich mit der Steuerungstechnik eher weniger zu tun …), hat die Verwendung eines PCs etwas Bestechendes: Für die Überwachung einer digital gesteuerten Modellbahn benötigt man ausschließlich Standardkomponenten wie Weichen-, Signal- und Lokdecoder sowie gängige Rückmeldebausteine. Die eigentlichen Funktionen mit ihrer mehr oder minder hohen Kom-
plexität werden wie bei der hier vorgestellten neuen Version des Programms „Railware“ in die Software verlagert. Aber genau da liegen manchmal auch die Probleme; was in der „realen“ Berufswelt ganze Teams an Spezialisten leisten, muss der Modellbahner an seiner Anlage gewissermaßen im Alleingang bewerkstelligen …
Spielregeln für die Software Ein höherer Komfort wird in der Regel zunächst mit mehr und vor allem komplexeren Funktionen erkauft. Deren Anwendung und Nutzen ist aber oft nur wenigen Profis vertraut – und das wirkt auf den durchschnittlichen Anwender erst einmal abschreckend. Diesen Kreis versucht Railware jetzt mit der Version 5 zu durchbrechen. „Einfach“ sollte es dabei laut Programmautor Dieter Hinz zugehen, sodass alle Programmschritte von jedermann nachvollziehbar sind. Trotzdem sollte das Programm auch den gestiegenen Ansprüchen vieler Modellbahner gerecht werden. Am einfachsten ist es wohl, wenn man die Regel aufstellt, dass ein ParaMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
NEUHEIT
Die neue Skandinavien-Anlage im Miniatur-Wunderland in Hamburg wird auch über PCs mit Hilfe des Programms Railware gesteuert. Foto: Andreas Stirl Auf der Seite links ist ein Teil des Gleisbilds mit dem Bahnhof Kiruna zu sehen. Die gerade aktuell eingestellten Fahrstraßen werden hier mit gelben Symbolen dargestellt. Dabei geht das System grundsätzlich vom jeweiligen Startpunkt bis zum nächsten Signal vor.
meter nur ein einziges Mal in das System eingegeben wird. Railware nennt dies eine „Eigenschaft“ und meint damit beispielsweise die Länge eines Gleisabschnittes, seinen Verwendungszweck oder die Geschwindigkeit eines Zuges. Eine solche Eigenschaft kommt im Grunde auf jeder Modellbahn nur einmal vor und sollte demzufolge auch
nur einmal in der Software eingestellt werden. So gehören die Eigenschaften eines Zuges, z.B. seine Länge oder Geschwindigkeit, ausschließlich zu diesem Zug und dürften nicht in irgendwelchen Streckeneigenschaften oder Abläufen auftreten. Umgekehrt ist eine zu fahrende Geschwindigkeit nur ein einziges Mal am Signal einzustellen – und nir-
gendwo sonst. Dieses Vorgehen orientiert sich an der visuellen Wahrnehmung einer Modellbahn und ihrer Abläufe und weniger an den üblichen Methoden der Technik und der Elektronik. Ein weiteres einfaches Beispiel sind die sozusagen „maßstäblichen“ Geschwindigkeiten. Railware kennt die Höchstgeschwindigkeit einer Lok (die bei Rückwärtsfahrt auch abweichend sein kann) sowie eine in der Regel niedrigere Zuggeschwindigkeit; schließlich wird ja nicht immer mit „Vollgas“ gefahren. Für jeden Signalbereich wird eine Höchstgeschwindigkeit festgelegt, ebenso für Abschnitte und auch für einzelne Weichen und Weichenbereiche. Die Zugsteuerung sucht und wählt selbsttätig die Geschwindigkeit (und digitale Fahrstufe) passend zur Situation.
Alles neu und doch vertraut An den im Hintergrund wirkenden „intelligenten“ Basisfunktionen hat sich in der Version 5 wenig verändert. Die Konfiguration der Gleisanlagen mit ihren Eigenschaften sowie den Zügen Dieter Hinz von „Railware“ erklärt gern auf Publikumsausstellungen den Betrieb einer computergesteuerten Modellbahnanlage an handfesten Beispielen – hier ist es das MIBAProjekt mit dem Bahnhof Kottenforst. Foto: rk MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
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und den Betriebswünschen des Bedieners ist aber völlig neu. Auffällig ist der neue „Designer“, der sich im laufenden Fahrbetrieb an den linken Gleisbildrand schiebt und der Änderungen erlaubt, die sofort wirksam werden. Wurde etwa ein Bremsweg falsch angegeben, kann dies nun gleich geändert werden. Falls der Zuglauf geändert werden soll und die „Regionalbahn“ ab sofort auch auf einem anderen Bahnhofsgleis halten soll, ist dies sehr einfach möglich – die Auswirkungen können sofort beobachtet werden. Völlig neu sind die in den Bahnhöfen verankerten Eigenschaften. Jeder Zug gehört zu einer Zuggattung, Linie oder Umlaufgruppe. Die Aufenthaltsdauer von Zügen oder Pendelzügen besteht nur noch aus einer einfachen Liste mit Zuggattungen und Pausenzeiten. Nach ein paar Tests offenbart sich dem Anwender zudem die Signalsteuerung als neu und ungewöhnlich. Man legt als Eigenschaft eines Signalstandortes einen Signaltyp fest. Er ist frei konfigurierbar und bestimmt die Signalstellungen, Geschwindigkeiten, Digitalbefehle und die Grundstellung – das ist alles. Die Zugsteuerung in Railware wird in Folge bei den von ihr überwachten Zugfahrten auch die Signale selbsttätig stellen. Dieses Vorgehen ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, denn alle Signale sind zunächst als virtuell zu betrachten und haben lediglich eine anzeigende Wirkung – ob auf der Anlage neben der Strecke jetzt wirklich ein Signal steht, spielt dabei keine Rolle!
Auch in der neuen Version 5 von Railware findet man die in der Machart gewohnten Eingabefelder. Die Bedienfreundlichkeit wurde aufgrund der logischen Bedeutung und Abfolgen deutlich optimiert. Unten: Die Zeichnung zeigt den prinzipiellen Programmaufbau von Railware.
Sicher in den Schattenbahnhof Von Hause aus bringen die zentralen Funktionsblöcke Zugverfolgung, Zuglenkung und Zugsteuerung alle nötigen Voraussetzungen zur Bedienung von Schattenbahnhöfen mit. Die Zugverfolgung zeigt die aktuellen Positionen der Züge im Gleisbild an. Sie basieren auf den in einer bestimmten Reihenfolge auslösenden Rückmeldern aller sich bewegenden Züge. Die Zugsteuerung bemüht sich um die Reservierung von Gleisabschnitten, gibt diese später wieder frei, beschleunigt oder bremst Züge; außerdem gibt sie die Informationen der zu stellenden Signale weiter. Zu guter Letzt sorgt die Zuglenkung für die Auswahl eines „optimalen“ Gleises. So wird entweder ein der Zuggattung des einfahrenden Zuges entsprechendes Gleis gewählt oder das kürzeste Gleis gesucht, in das der Zug noch hi94
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Bei Railware ist auch die übersichtliche Darstellung größerer Schattenbahnhöfe auf einem normalen Bildschirm möglich. Bei abgestellten Züge zeigen nicht nur die Belegtmelder „rot“, sondern es sind zusätzlich ein Zuganzeiger und ein Richtungspfeil (hier als Beispiel CB 1624) an dem jeweiligen Gleis zu sehen. Allerdings sollten auch die Ausfahrweichen mit Antrieben (und Decodern) versehen werden um gößere Unglücke zu vermeiden … Als weiteres Beispiel ein in einer Kehrschleife liegender Schattenbahnhof mit acht Durchgangs- und drei Stumpfgleisen. Das oberste Gleis ist nur für durchfahrende Züge vorgesehen und an dem grünen Belegtmelder zu erkennen. Im linken Bereich des Bildschirms können nun die weiteren Angaben zur Steuerung eingegeben werden.
neinpassen würde. Das kommt einer effektiven Ausnutzung der unterschiedlichen Nutzlängen sehr entgegen. Der eine oder andere Wunsch steht aber noch im Raum: Ein einfahrender Zug könnte die nächste Zugfahrt auslösen. Und da noch nicht jeder Modellbahner abschaltbare Wagenbeleuchtungen in seinen Zügen hat, ist es preiswerter, wenn man die Abstellgleise per Digitaldecoder einfach abschaltbar machen würde. Warum denn mit teurem Boosterstrom die Schattenbahnhöfe hell erleuchten? Hilfreich wäre es auch, wenn man sich nicht um den von den Sounddecodern verursachten „Krach“ kümmern müsste oder die Rauchgeneratoren der Dampfloks die freie Sicht versperrten. Genau dafür kennt Railware einen besonderen Zuganzeiger vor der Einfahrt in einen Schattenbahnhof. Der so genannte „Dispatcher“ merkt sich ganz nebenbei die zuletzt genutzten Lokfunktionen, schaltet sie bei der Einfahrt ab und bei der Ausfahrt wieder ein – auch wenn dazwischen der verdiente Sommerurlaub lag. Apropos Lokfunktionen: Viele Loks besitzen heute bereits eine Reihe von Sonderfunktionen; typisch sind dabei Motor- und Anlassergeräusche oder auch Türfunktionen. Sind diese als Symbole in den Lokomotiveigenschaften hinterlegt, wird Railware sie selbsttätig bei Abfahrt oder Ankunft eines Zuges im Bahnhof schalten.
Ein praktisches Beispiel Wie kann das nun praktisch aussehen? Das folgende Beispiel geht von acht Abstellgleisen aus. Weitere drei werden für Wendezüge genutzt. Jede Weiche benötigt einen Weichenantrieb, der an einem Weichendecoder angeschlossen ist. Das empfiehlt sich übrigens auch für die Weichen auf der Ausfahrseite! Da dies weitere Kosten verursacht, ist man leicht geneigt, die Antriebe wegzulassen und Federweichen einzubauen, die von den ausfahrenden Zügen einfach aufgeschnitten werden. Was aber passiert, wenn hier ein Zug irrtümlich einmal rückwärts fährt – vorzugsweise im hintersten aller Schattenbahnhöfe –, kann man sich leicht ausmalen … Da wäre es schön, wenn ein solches Malheur mit einem Mausklick am PC verhindert werden könnte! Doch zurück zum Beispiel: Eines der Abstellgleise reservieren wir als so genanntes Durchfahrgleis. Es wird immer freigehalten und ermöglicht eine unge-
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Kurz + knapp • Railware 5 mit Handbüchern auf CD-Rom € 421,– (lieferbar ab Ende September 2005) • Railware 4 mit Handbüchern auf CD-Rom € 345,– Baugröße H0 • Railware 5 Upgrade für die Version Railware 4 € 145,– • Railware Andrea Hinz Postfach 8017 66699 Beckingen www.railware.com • Erhältlich direkt
Die gesamte Anlage auf einen Blick – so sollte eine effektive Darstellung auf dem PC sein. Links oben im Bereich des Bahnhofs ist übrigens eine Belegtmeldung (rote Symbole) angezeigt. Die meisten Signale hier sind nur virtuell; sie dienen zwar vorbildgerecht der Zugsteuerung, benötigen aber kein reales Gegenstück auf der Anlage.
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hinderte Streckenfahrt auf der Anlage. Jedes Abstellgleis benötigt einen Rückmelder. Beim Mittelleitergleis von Märklin wird einfach eine Schiene mit zwei Trennstellen am Beginn und am Ende des Rückmeldeabschnittes versehen und an einen Rückmeldebaustein (s88 o.ä.) angeschlossen; er meldet den Belegtzustand über das Digitalsystem an den PC. Bei einer ZweischienenZweileiteranlage setzt man dagegen Belegtmeldebausteine ein, die einen Stromverbraucher, typischerweise die Lok, melden. Dritte Möglichkeit wäre die Verwendung von Reedkontakten zur Rückmeldung. Ein Rückmelder pro Gleis reicht in der Regel aus, denn für jedes Gleis wird bei Railware die tatsächliche Länge des Bremsweges beginnend vom Auslösen des Rückmelders eingetragen. Allerdings sollte bei den Lokdecodern nicht am falschen Ende gespart werden, denn bei einer fehlenden Lastregelung können sich die Fahreigenschaften unter Umständen derart verschlechtern, dass eine zuverlässige Zugbeeinflussung nur mit einem zweiten Rückmelder am Ende eines jeden Abstellgleises möglich ist.
Ein Schattenbahnhof hat bekanntlich oft die unangenehme Eigenschaft, nur schwer einsehbar zu sein. Abhilfe können hier kleine Videokameras mit USBAnschluss schaffen; sie kosten nicht viel Geld und sind rasch montiert. Man kann es als Spielerei ansehen – aber Railware verwaltet auch diese Kameras und ermöglicht eine ins Gleisbild integrierte Umschaltung auf die beste Einstellung. Viele weitere Anwendungsbeispiele findet man auf der Homepage von Railware im Internet in der Rubrik „Tipps & Infos“.
Fazit Auch wenn der eine oder andere Wunsch noch unerfüllt ist (z.B. Drehscheibenfunktionen) kann man nur staunen über eine Software, die anscheinend weitaus komplexer ist als die eines Mauterfassungssystems … Sie ist außerdem einfacher zu bedienen und zudem praxisorientiert. Es wundert daher kaum, das auch die größte Modellbahn der Welt, das „Miniatur-Wunderland“ in Hamburg, die Möglichkeiten von Railware auf mittlerweile mehr als zwölf Rechnern nutzt. rk
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DIGITAL-ANLAGE
Z-Schaltung per Computer
Die MpC-Welt Die Semmeringbahn im Modell, eine ausgezeichnete N-Anlage des Modellbau-Teams Köln, wird mittels Computer gesteuert. Zur Anwendung kam das System von Gahler + Ringstmeier, das nach dem Prinzip der guten alten Z-Schaltung funktioniert. Rolf Knipper stellt das System dieser Computersteuerung vor und gibt auch einige Hinweise auf die ungefähren Kosten. Die sehenswerte NAusstellungsanlage „Semmering“ des Modellbau-Teams Köln wird mittels MpC – quasi die Z-Schaltung für den Computer – von Gahler + Ringstmeier gesteuert.
Gerade im Ausstellungsbetrieb mit langen Zügen muss man sich auf die Anlagensteuerung verlassen können!
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ie Idee einer Z-Schaltung für eine Zugsteuerung (abgeleitet von „Zuschaltung“) ist eigentlich nicht neu. Mithilfe eines Computers könnte man sie aber wesentlich komfortabler und auch leistungsfähiger machen. Von diesem Gedanken ließen sich die Entwickler Gahler + Ringstmeier bereits 1985 leiten. Das Produkt heißt, fast schon zwangsläufig, „Modellbahnsteuerung per Computer“, kurz „MpC“. Eine der bekanntesten Referenzanlagen dürfte die prämierte Semmeringbahn in N des Modellbau-Teams aus Köln sein.
Der geniale Gedanke Die „Modellbahnsteuerung per Computer“ (MpC) ist ein System für nahezu alle Steuerungsaufgaben auf betriebsintensiven Modellbahnanlagen. Es basiert in der Tat auf der seit Generationen bewährten Z-Schaltung. Hierbei werden Gleisabschnitte wahlweise mit Strom versorgt, das System lässt somit einen Mehrzugverkehr zu. Die MpC von Gahler und Ringstmeier vereint diese Grundsteuerung mit einer zusätzlichen Fahrwegsicherung. Bis zu 400 Züge und bis zu 1024 Weichen lassen sich damit überwachen. Man kann nunmehr zwischen MpC-Classic für Gleichstromloks ohne Decoder (Spur Z MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
bis 1) und auch MpC-Digital für die Digitalsysteme von Märklin (Motorola), Selectrix, Lenz-Digital-Plus und Zimo wählen. Die sozusagen Classic-Basisversion ist eine blockorientierte Modellbahnsteuerung. Die Variante für die Digitalsysteme ist bis auf die Art der Lokansteuerung im Wesentlichen identisch. Das System verhindert das unbeabsichtigte Stellen von Weichen unter Zügen und zeigt an Licht- und Formsignalen automatisch die vorbildgerechten Signalbilder. Auch Wendezüge stellen grundsätzlich kein Problem dar. Die Zugspitze und der Zugschluss müssen lediglich eine Belegtmeldung über einen Verbraucher (z.B. durch Widerstandslack, beleuchtete Wagen usw.) herstellen. Die Züge können sowohl manuell gefahren oder mithilfe der diversen Automatikfunktionen des Programms gesteuert werden. Die Bedienung kann gleichzeitig über das Computer-Keyboard und über vier externe Gleisbildstellpulte erfolgen. Es können dabei zusammen 1512 Taster und 2400 LEDs zur Bedienung und Überwachung vorgesehen werden.
MpC - Classic
Funktionsschema des MpC ohne Lokdecoder
S H
F
B
B
H
F
F B
H
W
S
S
weitere Blocks/Belegtmelder weitere Weichen/Signale
Belegtmeldesteckkarten Blocksteckkarten
Weichensteckkarten
Fahrregler
Spannungsversorgung
Steckkarten für Stelltisch PC
Grundpaket (incl. Interface usw.)
Stelltisch Software
MpC - Digital
Funktionsschema des MpC in Verbindung mit Lokdecodern
WeichenBus
S
B
H F
B
H
F
F B
H
W S
S
Dec.
Leistungsumfang Fassen wir die wichtigsten Charakteristika noch einmal zusammen: Die MpC vereint in sich eine Mehrzugsteuerung, Blocksicherung, Fahrstraßenschaltung (Zugstraßen, Rangierstraßen, Umfahrstraßen), zuggesteuerte Weichenverriegelung, kontaktlose Belegtmeldung, Betriebsstundenzählung, Überwachung der Wartungszeitpunkte, Lichtsignalbilder für mehrere europäische Bahnsysteme, Schattenbahnhofsautomatik, Pendelzugautomatik, Routensteuerung, Fahraufträge, Wendezugsteuerung, Mehrfachtraktion, Geschwindigkeitsmessstrecken und mehr. Man hat zudem freien Zugriff auf alle angemeldeten Züge. Ein starrer Betriebsablauf nach vorgefertigten Fahrplänen ist weitgehend vermeidbar. Man hat also eine direkte Wahlmöglichkeit zwischen Automatikbetrieb und Handsteuerung. Ein automatischer Pendelbetrieb und ein autonomer, sich selbst überwachender Schattenbahnhof, außerdem manueller Rangierbetrieb im Hauptbahnhof und dem Bw sind auf einer Anlage zum Beispiel möglich. In der Grundphilosophie teilt man die zu steuernde Anlage in Blöcke auf. Das Ganze ist derart konfiguriert, dass ein Zug nicht in einen besetzten Block hiMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
weitere Belegtmelder weitere Signale
Belegtmeldesteckkarten Spannungsversorgung Grundpaket (digital)
(Weichen) Signalsteckk.
Fahrregler Steckkarten für Stelltisch
Digitalzentrale mit Interface
PC Stelltisch Software
neinfahren darf. Das entspricht so gesehen absolut dem Betrieb des Vorbilds. In einem Block befindet sich daher nur ein einziger Zug. Umgekehrt können lange Züge bis zu 15 Blöcke belegen. Eine im Gleisabschnitt vorhandene Belegtmeldung nach dem Stromfühlerprinzip meldet den Zug für das System zurück. Die einzelnen Blöcke müssen daher durch Trennstellen in einer Schiene elektrisch gegeneinander isoliert werden und erhalten eine den gesamten Abschnitt überwachende Besetztmelde-Elektronik. Auch zusätzliche Meldestellen innerhalb der Blöcke (z.B. für Brems- oder Haltepunkte) werden grundsätzlich nicht mit Kontakten, sondern stets mit den Gleisbelegtmeldern ausgerüstet. Die dafür erforderliche Elektronik besteht nur noch aus Serien gleichartiger Verstärker- oder Meldemodule, die als
Steckkarten im Europa-Format 10 x 16 cm entwickelt wurden. Die Steckkarten montiert man zentral in einem 19-ZollEinschubgehäuse. Es sieht nicht nur sehr professionell aus, sondern bietet jederzeit die Möglichkeit, Module wieder zu entnehmen. Das kann im Störungsfalle sehr hilfreich sein, denn man tauscht an einer definierten Stelle die Komponenten. Ein handelsübliches 25-poliges Kabel verbindet die Elektronik mit der MpC-Schnittstellenkarte im Computer. Allerdings sind alle Betriebselemente auf der Anlage mit Litzen an diese zentrale Stelle zu führen. Mit anderen Worten: Man sollte sehr sauber verdrahten, damit der Überblick nicht verloren geht. Auch die Quantität der Kabel ist dabei nicht unerheblich (siehe Hinweis am Ende des Textes). Wie schon erläutert, wird jeder von der MpC zu be99
Belegtmelder-Steckkarte 8707 für MpC-Classic (zum Anschluss von 8 Gleisabschnitten) – benötigt wurden hier 7 Stück (à 40,40).
Hilfsblock-Steckkarte 8706 für MpC-Classic (ohne Blockdecoder, für 4 Stumpf- oder Schattenbahnhofsgleise), benötigt wurde 1 Stück (49,60).
Das Herzstück von MpC-Classic: Blocksteckkarte 9505 – benötigt wurden für die Referenzanlage 14 Stück (à 61,50).
Weichensteckkarte 8902 für MpC-Classic/Digital – benötigt wurden für unser Beispiel 2 Stück (à 54,20).
dienende Artikel (Weiche, Taster, LED, Belegtmelder etc.) an eine artikelspezifische Steckkarte angeschlossen. Das ist insofern übersichtlich, denn die Verdrahtung von Weichen, Signalen, Blockabschnitten, Tastern, LEDs usw. hinsichtlich irgendwelcher Logiken untereinander entfällt völlig. Die gesamte Steuerung befindet sich im Computerprogramm. Bestimmte Anschluss-Regularien entfallen somit. Für alle Elemente lassen sich mit einem Prüfprogramm die Nummern ermitteln und in so genannten Bildschirmformularen einer Funktion zuweisen. Hier wird z.B. eingetragen, welche Taster eine Weiche oder Fahrstraße schalten sollen, oder welche Blöcke hintereinander und welche nebeneinander liegen. Zudem erkennt man, wo Signale stehen und was sie anzeigen können, oder welche Schalter eine Automatik aktivieren und wie lange eine Lok braucht um sich warm zu fahren. So gesehen ist das eine runde Sache. Man wählt nun im externen Fahrpult oder mit dem Computer die Nummer einer Lok und stellt Fahrtrichtung und Geschwindigkeit ein. Entsprechend ihrer eingestellten Anfahrcharakteristik setzt sich die Lok vorbildgerecht beschleunigend in Bewegung. Hat sie das Blockende erreicht und ist die Ausfahrt noch nicht frei gegeben, wird sie vom Computer ebenso sanft vor dem roten Signal wieder angehalten. Erst wenn 100
die Ausfahrstraße in den nächsten Block geschaltet und dieser Block auch frei ist, kann sie ihre gesicherte Fahrt bei langsamer Anfahrt fortsetzen. Die im Fahrweg befindlichen Weichen sind so lange verriegelt.
Fahrbetrieb Vor der ersten Inbetriebnahme wird das Programm mit dem Streckenformular über die Anordnung der Blöcke und die Weichenstellungen dazwischen informiert. Danach können beliebige Züge manuell gesteuert werden oder in einer Zufalls-Automatik verkehren. Diese steuert die Züge in einen der voraus liegenden freien Blöcke. Nach und nach können dann alle Zusatzfunktionen (z.B. Signalansteuerung) sowie spezielle Automatiken (z.B. Pendelzug) durch Ausfüllen und Ergänzen weiterer Formulare hinzugefügt werden. Alle LokCharakteristika, wie z.B. Anfahr- und Bremscharakteristik, Langsamfahrgeschwindigkeit und Maximalgeschwindigkeit sind dabei für jedes Triebfahrzeug individuell einstellbar. Im Automatikbetrieb lassen sich beliebig viele Schalter einrichten, mit denen verschiedene Automatiken für bestimmte Züge oder in ausgewählten Anlagenbereichen beliebig ein- oder ausgeschaltet werden können. Züge können nun auf bevorzugten Streckenabschnitten fahren und dadurch bestimmte Bereiche umgehen. Jeder
Block kann für einen oder mehrere der 15 verschiedenen Zugtypen des Systems erlaubt oder gesperrt werden. In Bahnhöfen lässt sich ein so genannter „Staffellauf“ einschalten. Ein einfahrender Zug bleibt dabei stehen und schickt einen im Nachbargleis wartenden auf die Strecke. Das Zuweisen oder Entziehen eines Fahrauftrages kann zu jeder Zeit und an jeder Stelle innerhalb des Ablaufplanes erfolgen. Trotz dieser vielen Automatikmöglichkeiten ist jeder Zug stets auch manuell steuerbar und kann in der gewünschten Richtung und auf eine beliebige Strecke geschickt werden.
MpC – Classic oder Digital Die beiden Varianten der Gahler+ Ringstmeier-Steuerung unterscheiden sich hinsichtlich der Decoderplatzierung (bei MpC-Classic im Block, bei MpC-Digital in der Lok) und der eingesetzten Elektronik. Aus den beiden Varianten der Decoder-Platzierung ergeben sich die wesentlichen Unterschiede bezüglich Funktionalität, Betriebssicherheit und Kosten. Ein System mit Lok-Decodern ist wegen der direkten Lokansteuerung vielseitiger. Bei Fahrweg-Fehlern, wie z.B. bei einer falsch gestellten Weiche, ist es ggf. weniger betriebssicher gegenüber der Ansteuerung der Gleise über Blockdecoder. Zudem resultieren die Kosten im Wesentlichen aus der Zahl der jeMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
MpC-Elektronik-Ausrüstung der Semmeringbahn Steuerungsmodul
Pakete
Erläuterung
Fahrstraßenschaltung
1a oder 1b 4a 4b oder 4c 6 6a 7 und 13a 8 und 13i
Grundpakete Classic/Digital (PC-Anschluss, Systemdokumentation) stabilisiertes Basis-Netzteil für Datenübertragung etc. Netzteil für Weichen- und Formsignalschaltung 19-Zoll-Einschubgehäuse für 20 Steckkarten 19-Zoll-Netzteilgehäuse zur Aufnahme aller Netzteile für 8 Weichen zur Rückmeldung von 16 Weichen (falls gewünscht)
Fahrbetrieb
MpC-Classic
5a 10 und 13f 11 und 13g 12 und 13h
Fahrspannungsnetzteil (für Spur Z: Paket 5c) Fahrspannungsnetzteil (für Spur Z: Paket 5c) für 4 Hilfsblocks (z.B. Schattenbahnhofsblocks) für 8 zusätzliche Belegtmelder (Brems- und Haltepunkte)
MpC-Digital
19a 19 und 13c
für 8 Belegtmeldungen (Montage unter der Anlage) zum Einlesen von 24 Belegtmeldungen in den Computer
Signale
7 und 13b 9 und 13e
für 16 Formsignalspulen für 32 Lichtsignal-LEDs
Gleisbildstelltisch, externes Fahrpult
8 und 13c 9 und 13e
für 32 Taster für 32 Leuchtanzeigen
Ab 005 Ab 001
Ab 043
Ab 063
W 04
S8
W 05
S5
25
W 06
S4
Ab 059 S9
Ab 058 Ab 057
31 32
Ab 056
Teil E
Ab 055
Ab 048 Ab 046
Teil F
9
38
Teil D
S6
20
3 00
Masse FG I
Masse FG II
Ab 002
Ab 006
Ab 041
Ab 017
Ab
39
Ab 044
Ab 047 22
Ab 053
G
2 01 8 00
40 Ab 007
Ab 010
Ab 042
Ab
S 10 Teil
S 11
S7
Ab 011
23
05 2
Teil C
Ab
Ab 015
Ab 049
Ab 045
W 03
W 02
Teil B
34
Teil H
S3
S2
Doppeltrennstelle
Teil J
Teil M
Ab 022 W 08
Ab 023 Masse FG I Ab 021 Teil N
Doppeltrennstelle
W 07
Ab 024
Masse FG I
Ab 020
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Ab 025
10 11 12 13
W 09
Ab 029
Masse FG I Ab 027 Masse FG I
Ab 030
W 10
Teil L W 12
Ab 031
Ab 028 Masse FG I W 11
Ab 032
14 15 16 17
Masse FG I
18
Ab 033 Masse FG I Ab 034
W 14
W 13
Ab 038
Masse FG I Ab 037 19
04
Masse FG I Ab 026
Ab
Ab 061
Ab 016
0
28
Ab 051
Ab 050
33
S 12
Ab 054
Ab 018
Ab 014
S1
Ab 062
S 13
Ab 009
Ab 004
Ab 019
Teil A
W 01
Teil O
Ab
Ab
06 0
3 01
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Computers an das Interface gesendet und von diesem als verschlüsseltes (codiertes) Signal auf das Gleis ausgegeben. Mit den Belegtmeldern muss nur der durch die Blocksicherung zu überwachende Anlagenbereich ausgerüstet werden. Durch die im gesicherten Bereich bei Bedarf abschaltbare Blocksicherung können Rangiermanöver auch in den von anderen Loks besetzten Blöcken ohne Umstände (und damit einfacher als bei der MpC ohne Lokdecoder) durchgeführt werden. Die Weichen können über MpC-Steckkarten oder Decoder geschaltet werden. Rückmeldemodule der verschiedenen Digitalsysteme und Hersteller sind bei MpC-Digital
Die hier als Beispiel dienende Referenzanlage: Unmaßstäbliche Prinzipskizze der Semmeringbahn mit Angabe der elektrischen Abschnitte, den Standorten der Signale usw. Die doppelgleisige Strecke ist endlos geführt und weist keine Kehrschleifen auf.
Ab
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jedoch möglich. Dann sollte darauf geachtet werden, dass die beteiligten Loks bei gleicher Fahrspannung auch etwa gleich schnell fahren. Das ist übrigens das alte „Leiden“ aller Analog-Steuerungen. Selbst gleiche Loks eines Herstellers haben u.U. eine abweichende Fahrcharakteristik. MpC-Digital ist für Loks mit Decoder der bekannten Anbieter onboard vorgesehen. Es wird eine Zentrale und ein Computer-Interface zusätzlich aus dem Lieferumfang des entsprechenden Digitalsystems benötigt. Die Blöcke erhalten lediglich einen oder mehrere Gleisbelegtmelder. Die vom Programm für eine Lok ermittelte Geschwindigkeit wird über die serielle Schnittstelle des
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weils erforderlichen Decoder. Im einen Fall benötigt man so viele Decoder, wie Loks vorhanden sind bzw. im anderen so viele, wie Blocks vorhanden sind. Bei MpC-Classic für Loks ohne Decoder erhält jeder Block einen Decoder. Aufgrund der vom Programm verwalteten Standorte aller Züge ist immer bekannt, in welchem Block (bei langen Zügen auch: in welchen Blöcken!) sich eine Lok befindet und welcher Decoder infolgedessen die für den Zug individuell erforderliche Fahrspannung erzeugen muss. Systembedingt ist es dadurch nicht möglich, dass zwei Loks in einem Block eine unterschiedliche Geschwindigkeit oder Richtung haben können. Doppel- oder Mehrfachtraktionen sind
Masse FG I Ab 039
Masse FG I Ab 035 Masse FG I Ab 036
Teil K
101
pulte erfolgen, ist zusätzliches Material erforderlich. Für ein externes Fahrpult zur Loksteuerung werden ca. 50 Taster und 50 LEDs benötigt. Für einen mit Rot- und Weiß-Ausleuchtung vorbildgerecht ausgestatteten Stelltisch sind ein zusätzliches Netzteil (NT4) und als Faustregel pro Weiche ein Taster und neun LEDs erforderlich. Mit den kalkulierten neun LEDs ist die Ausleuchtung der Blockabschnitte abgedeckt. Sollen die Elektronikplatinen fertig bestückt geliefert werden, sind nach Firmenauskunft die ermittelten Kosten mit 1,4 zu multiplizieren.
19“-Rahmen mit Steckkarten für insgesamt 48 Weichen, 20 Blöcke, 44 Hilfsblöcke, 152 Belegtmelder, 40 Formsignale, 128 StelltischLEDs und 84 GBS-Taster. Zusätzlich werden benötigt: 1 x Grundpaket 1a (250,–), 1 x Interfaceerweiterung (38,30), 1 x Netzteil 1 (84,40), 1 x Netzteil 2 (29,70), 1 x Netzteil mit zwei Fahrstromgruppen (113,60).
Hinweis: Kosten bei Steuerung über Computer-Keyboard System MpC-Classic MpC-Digital
Weichen an MpC-Karten Weichen an Digitaldecoder
allerdings nicht verwendbar. G+R macht hierfür die zu geringe Geschwindigkeit der digitalen Interfaces verantwortlich.
Der Computer Der PC muss über einen freien ISASteckplatz (8 oder 16 Bit) und mindestens die DOS-Version 3.0 verfügen. Auf Computern mit Windows-Betriebssystemen bis Win98 wird das MpC-Programm im DOS-Fenster ausgeführt. Coprozessor, Festplatte oder zusätzlicher RAM-Speicher werden nicht benötigt. Reichte bis zur Programmversion 3.4 noch ein einfacher XT-PC aus, sind wegen des gestiegenen Leistungsumfangs mittlerweile ein 386er-Prozessor und ein Farbmonitor erforderlich. Das MpCProgramm ist in Maschinensprache geschrieben und erreicht dadurch die für eine Echtzeitsteuerung erforderliche maximale Rechengeschwindigkeit. Für die Betriebssicherung reicht es nach Angabe des Herstellers völlig aus, wenn alle Züge zehn Mal pro Sekunde kontrolliert werden.
Grundkosten
zzgl. pro Weiche
940,00 825,00
50,00 22,00 15,00
Kosten Zur Ermittlung der ungefähren Kosten hat sich die Anzahl der Weichen als sehr gute Kenngröße erwiesen. Je mehr Weichen auf einer Anlage vorhanden sind, desto komplizierter ist in der Regel das Gleisbild und desto mehr Blöcke und Belegtmelder ergeben sich zwangsläufig. Wird die MpC für ein Digitalsystem eingesetzt, können die Weichen entweder über bereits vorhandene Digitaldecoder oder über MpC-Steckkarten geschaltet werden. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie jeweils einen Anteil für die Grundkosten (in Euro), wobei die Elektronik als Bausatz gerechnet ist (Verbindung des Computers mit der MpC-Elektronik, Netzteile, 19-Zoll-Einschubgehäuse für 20 Steckkarten, professionelles 19-Zoll-Netzteilgehäuse, Software, Dokumentation etc.) sowie einen Anteil pro Weiche (komplette MpCElektronik zur Steuerung der gesamten Anlage). Sollen Lok- und Fahrstraßensteuerung nicht über das Computer-Keyboard, sondern über externe Bedien-
Zusätzliche Kosten bei Steuerung über externe Bedienpulte MpC-Classic und MpC-Digital
Grundkosten
zzgl. pro Weiche
externes Fahrpult externer Stelltisch
200,00 –
– 15,00
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Die Zahl der Drähte, die man zur Installation einer Steuerung verlegen muss, ist bei MpC-Classic und bei MpCDigital identisch. Schließlich muss jeder Artikel (Weiche, Belegtmelder, GBSTaster und GBS-LED) verdrahtet werden. Allerdings: Bei MpC-Digital sind einige Drähte kürzer, weil sie nicht zur zentralen Elektronik geführt werden müssen, sondern nur bis zum nächst liegenden Decoder. Nachteil hierbei: Die Decoder sind unter der Anlage verstreut und bei Störungen schwerer zugänglich. rk
Hersteller-Adresse: Gahler + Ringstmeier Martinistr. 36 D-45657 Recklinghausen Tel. 02361/58 29 350, Fax 58 29 352 http://www.gahler.de/ Auf Wunsch werden auch alle Steuerelemente fertig geliefert. Zudem ist die Planung der Anlage mit den erforderlichen Elementen möglich.
Beratung und Verkauf sind ebenfalls möglich: Lokstation Köln, Inh. Horst Franken Rösrather Str. 47 D-51107 Köln Telefon: 02 21-89 15 15 Telefax: 02 21-46 96 369 http://www.lokstation-koeln.de Herr Franken ist maßgeblich an der Ausrüstung der Anlagensteuerung der Anlagen des Modellbau-Teams Köln beteiligt und kann daher auf einen reichen Erfahrungsschatz, vor allem auch bei Großprojekten, zurückgreifen.
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
NEUHEIT
Rechtzeitig zur neuen MIBAextra-Ausgabe ist auch die Version 4 der bewährten Gleisplan-Software „Raily für Windows“ fertig geworden. Grund genug, sich die Neuerungen einmal näher anzusehen – Dr. Bernd Schneider stellt sie vor.
Raily for Windows in der Version 4
Bewährtes Programm frisch gemacht M
it der zunehmenden Verbreitung grafischer Benutzeroberflächen wie Windows oder Apple und der Verfügbarkeit hinreichend leistungsfähiger Computer für den Privatanwender entstand mit der computergestützten Gleisplanung ein interessantes Anwendungsfeld für Modellbahner. Mittlerweile gibt es auch Zeichenprogramme mit spezifischen Symbolen, Bibliotheken und Funktionen – eines davon ist „Raily for Windows“, das jetzt in der Version 4.06 vorliegt.
Installation und Start
werb der Vollversion wird der Produktschlüssel einmalig eingegeben, danach erscheint auch diese Abfrage nicht mehr. Selbstverständlich lassen sich Pläne der Vorversionen importieren. Die „Wurzeln“ von Raily sind ein Gleisplanungsprogramm, mit dem Gleispläne aus fertig konfektionierten Gleisen auf dem Bildschirm zusammengeklickt werden konnten. Die Datenbasis sind jeweils Bibliotheken mit den Geometriedaten der Gleisstücke. Schon früh wurde von den Autoren erkannt, dass die Integration von frei formbaren Flexgleisen eine wesentli-
che, von den Anwendern geforderte Funktion darstellte. Auch kamen zu den flachen, zweidimensionalen entsprechende räumliche Projektionen hinzu.
Funktionen und kleine Helfer Die neueste Version von Raily eignet sich für Einsteiger, fortgeschrittene und erfahrene Anwender gleichermaßen: So kann die Bedienung des Programms in verschiedenen Stufen von „einfach“ über „klassisch“ zu „Profi“ an die Anforderungen des jeweiligen Anwenders angepasst werden. So bietet die „einfache“ Ansicht einen schnellen Einstieg in die computergestützte Gleisplanung. Anwender, die schon eine frühere Version kennen, finden diese in der „klassischen“ Ansicht wieder. Die „Profi“-Ansicht bietet Zugriff auf alle Funktionen von Raily, beispielsweise komplexe Möglichkeiten zur Gestaltung von eigenen Anlageplänen bis hin zur Gestaltung von neuen Schienenfahrzeugen.
Der Benutzer wird wie bei WindowsProgrammen üblich von einem Installationsassistenten durch den Installationsvorgang geführt. Beim Start des Programms erscheint eine Dialogbox, in der zwischen der Nutzung des Programms als Demo-Version und nach Eingabe des Produktschlüssels als Vollversion unterschieden wird. Nach Er-
Der Spezial-Objekt-Editor stellt eine der Neuerungen des Programms „Raily for Windows 4“ dar. Mit ihm können dreidimensionale Objekte angelegt werden – hier sind es mehrere übereinander gelegte geschlossene Polygone. Sie wurden mit einer Textur gefüllt und bilden so in ihrer Gesamtheit einen kleinen Hügel.
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MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Linke Seite: Gleichfalls einige Neuerungen musste sich die Kamera-Funktion gefallen lassen: Sie kann jetzt nicht nur beliebig neben oder innerhalb der Anlagenfläche platziert, sondern auch in Lokomotiven eingesetzt werden und bietet so Blicke aus der Lokführerperspektive.
Die neue Version verfügt über eine Reihe so genannter Assistenten, die dem Benutzer bei komplexen Aufgaben oder selten genutzten Funktionen eine schrittweise Lösung bieten. Hierzu zählen die Auswahl von Modulen oder der der Anlage zur Verfügung stehende Platz. Den Schritt von der Gleisplanung zur Anlagenplanung mit Geländekonturen, Gebäuden, Bäumen etc. bietet Raily bereits. Für diese Gestaltungsobjekte gibt es nun Editoren, um die vorgefertigten Objekte um eigene Kreationen zu ergänzen. Da Selbermachen immer mehr Zeit kostet als ein bereits vorgefertigtes Gestaltungsobjekt zu verwenden, wurde eine Objektablage neu eingeführt und bietet viele vordefinierte Objekte, wie Berge, Bäume, Häuser und Rollmaterial zur Dekoration des Anlagenplans an. Die Objekte werden beim Einfügen automatisch auf den aktuellen Maßstab angepasst, sodass alle Objekte für alle Spurweiten zur Verfügung stehen.
Simulationen und Ansichten Alle vorhandenen über 100 Schienenmodule lassen sich mit Rollmaterial befahren. Dadurch ist es möglich, Lokomotiven auf dem Plan fahren zu lassen und so zu prüfen, wie sich der Gleisplan im Fahrbetrieb bewährt. Die von der aktiven Lokomotive als nächste befahrene Weiche wird in einer Vorschau dargestellt und kann mit der Tastatur geschaltet werden. Die 3D-Darstellung erlaubt nun auch die Verwendung gefüllter Polygone mit Texturen, wodurch Ansichten von Anlagenplänen noch realistischer werden. Das Betrachten der Anlage im 3D-Modus von allen Seiten bot bereits die Vorgängerversion, nun ist aber auch eine völlig freie Wahl der Kameraposition möglich – auch direkt im eigentlichen Anlagenplan, sodass die Anlage aus jeder Perspektive betrachtet werden kann. Das erlaubt auch Ansichten, die bei der realen Anlage nach der Geländegestaltung gar nicht möglich wären. Die Kamera kann im Führerstand einer fahrenden Lokomotive platziert werden und kann so über die Anlage fahren. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Mit dem „Spezial Objekt Editor“ können auch Fahrzeuge angelegt werden. Eine Besonderheit, die mit vergleichsweise wenig Aufwand zu realistischen Darstellungen zu kommen, ist die Projektion von Fotos oder Scans auf ein vorher konstruiertes Objekt. In Bildschirmmitte wurde das Objekt in der klassischen Aufsicht konstruiert, drei Polygone sind in unterschiedlichen Höhen angelegt und bestimmen die Fahrzeugkontur. Den einzelnen Seiten können Pixelgrafiken zugewiesen werden: Gescannte Katalogseiten, Modell- oder Vorbildfotos eignen sich nach Entzerren und Beschneiden und Freistellen in gleicher Weise.
Dabei sind alle Blickrichtungen wie links, rechts, hinten, oben und unten möglich. Die Führerstandsansicht ist in der Größe verstellbar.
Fazit Die neue Version von Raily wurde um sinnvolle Funktionen erweitert und führt den eingeschlagenen Entwicklungsweg konsequent fort. Obschon sich trefflich über Sinn und Zweck einer virtuellen Modellbahn streiten lässt – das Erfolgserlebnis, eine erste „Testrunde“ auf der virtuellen Anlage zu drehen, ist durchaus dem vergleichbaren Erlebnis beim Anlagenbau ähnlich! Die computergestützte Gleisplanung ist mit etwas Übung schneller und genauer als die herkömmliche Planung auf Papier. Einfaches Ändern und schnelles Erstellen von Varianten sind eine Sache von ein paar Mausklicks, seit der Version 3 eine Sache des „Drag & Drop“. Raily benötigt übrigens kein DirectX oder OpenGL, womit die 3D-
Auf die gleiche Weise lassen sich mit dem Gebäude-Editor auch individuelle Gebäude für die Anlagengestaltung erstellen, wobei man sich je nach Standort und Sichtbarkeit auf die Schokoladenseite(n) beschränken kann.
Ansichten praktischerweise auch auf älteren Grafikkarten ablaufen können. Da bekanntlich nicht nur ein Bild mehr als tausend Worte sagt, sondern Probieren über Studieren geht, findet sich auf der dieser Ausgabe beiliegenden CD die entsprechende Testversion des Programms – und für alle, die dabei auf den Geschmack gekommen sind, gibt es einen 5-Euro-Gutschein zum Erwerb der Vollversion. Dr. Bernd Schneider
Gutschein Wer Gefallen an der neuen Version von „Raily for Windows 4“ gefunden hat, erhält bei der Bestellung der Vollversion über http://www.enigon.com durch Eingabe des Gutschein-Codes „MIBACODE05“ eine Preisvorteil von 5 Euro, gültig sowohl für den Erwerb des Produkt-Schlüssels als auch der CD-Version. Dieses Angebot ist befristet bis 30.06.2006 und nicht mit anderen Aktionen des Anbieters kombinierbar.
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SOFTWARE
Der linke rote Balken beherbergt die Hauptnavigation von MIBA-Extra: Jede Schaltfläche repräsentiert eine gleichnamige Rubrik an Programmen. Aus der Liste in Bildschirmmitte kann ein Programm ausgewählt werden, dessen Details dann rechts daneben angezeigt werden. Hier ist es das exklusiv für MIBA-Extra 6 bereitgestellte Anlagenplanungsprogramm Raily for Windows 4.06.
Begleit-CD: Freeware, Shareware, Demoprogramme …
Daddeln, bis der Doktor kommt Die Begleit-CD zum MIBA-Extra „Modellbahn digital“ ist mittlerweile fester Bestandteil jeder Ausgabe. Das Zusammenstellen der aktuellen CD erforderte diesmal aber härtere Arbeit als sonst – weniger, um die neuen oder etablierten Programm-Autoren zu einer Teilnahme zu „überreden“, als vielmehr aus der Menge der bereitgestellten Programme und Angebote eine Auswahl zu treffen, die sich auf dieser CD unterbringen ließ.
A
llen Firmen und Programmautoren, die uns für diese Ausgabe mit Material unterstützt haben, gilt an dieser Stelle unser herzlichster Dank – und die Bitte, uns nicht böse zu sein, wenn ihr Programm auf dieser Scheibe nicht berücksichtigt werden konnte. Die nächste MIBA-Extra-Ausgabe ist schon in Vorbereitung
Los geht’s Die meisten PCs unterstützen den Selbststart einer CD. In diesem Fall meldet sich die Extra-CD nach wenigen Augenblicken mit der Installationsroutine, deren Fragen und Meldungen Sie entsprechend beantworten bzw. quittieren. Sollte die CD nicht automatisch starten oder wollen Sie die Installation manuell ausführen, starten Sie bitte die Datei START.EXE im Hauptverzeichnis der CD. Nach Bestätigen der Installationsaufforderung und Auswahl des gewünsch108
ten Installationsverzeichnisses werden nach Betätigen der Installieren-Schaltfläche einige Dateien auf die Festplatte kopiert. Die eigentlichen Programme und Dateien verbleiben jedoch auf der CD und werden im Bedarfsfall von dieser aufgerufen. Das Ende des Installationsvorgangs wird durch eine entsprechende Meldung angezeigt. Ist eine Neuinstallation von der MIBA-Extra-CD erforderlich oder sollte wider Erwarten bei der Installation ein Fehler aufgetreten sein, so kann die Installation durch Aufruf des Programmes EXTINST.EXE im Verzeichnis EXTRA der CD erneut ausgeführt werden. Wird dabei wieder das ursprüngliche Installationsverzeichnis verwendet, werden vorhandene Dateien ggf. überschrieben. Trotz aller Sorgfalt und vieler Tests der Programmautoren kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass einige Programme unter bestimmten Bedingungen nicht wie beabsichtigt ord-
nungsgemäß funktionieren. Dies können weder die MIBA noch die Programmautoren garantieren. Bei Problemen mit der MIBA-Archiv-Software Smartcat oder dem Inhaltsverzeichnis der MIBA-Extra-CD-ROM wenden Sie sich bitte per Email an [email protected] oder telefonisch an die Redaktion. Für die Programme auf der CD sind die jeweiligen Programmautoren oder Distributoren verantwortlich, deren Kontaktadressen sie im Inhaltsverzeichnis zur CD und in der Übersicht in diesem Beitrag finden.
Helferlein Einige Programme oder Dateien auf der CD benötigen Hilfsapplikationen zur korrekten Funktion bzw. um angezeigt oder „entpackt“ werden zu können. Dies sind aber allesamt keine Exoten, sondern Programme, die auf den meisten Windows-PCs ohnehin verfügbar sind. Der Acrobat Reader dient zum Anzeigen von PDF-Dokumenten und wird beispielsweise auch bei Nutzung der MIBA-Archiv-CD-ROMs oder -DVDs installiert. Auf der Extra-CD findet sich die Version 7.0d des Acrobat Reader, welche durch den Start der Datei SETUP.EXE im Verzeichnis ACROBAT7 installiert wird. Das zum Anzeigen der Windows-Hilfeseiten verwendete Windows-Help und ein Internet-Explorer sind auf allen PCs vorhanden. Beide Applikationen werden zum Anzeigen der Dokumentation zu einigen Programmen benötigt.
ZIPperlein Um auf der erneut randvollen CD möglichst viel unterbringen zu können, sind einige Dateien als sogenannte ZIP-DaMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Liste der Programm-Autoren Abbink Software Entwicklung Lauerstr. 42 D-41812 Erkelenz www.abbinksoftware.de [email protected] Tel. +49 2432 908333 Fax +49 2432 908334 Andreas Pothe Software Vogelbeerweg 14 D-31787 Hameln www.modellbahnverwaltung.de/ [email protected] Carsten Hölscher An der Andreaskirche 5 D-38100 Braunschweig www.zusi.de/ [email protected] Daniel Sigg Brühlbergstr. 83 CH-8400 Winterthur, Schweiz www.siggsoftware.ch [email protected] Digitalgram Logical Solutions – Robin Donald Graham 4741 Tahoe Circle CA 94553 Martinez USA www.electronicmusicstudio.com /traintrack/index.html [email protected] Dipl.-Ing. Wolfgang Schapals Industriestr. 14 D-87719 Mindelheim www.soft-lok.de [email protected] Tel. 08261/7399650 Fax 08261/7399651 ENIGON Software Ursprungstr. 103 CH-3053 Münchenbuchsee, Schweiz www.enigon.com/products/ raily/html/g/index.htm [email protected] Fax: +41 (0) 31 862 04 05 Freiwald Software Kreuzberg 16 B D-85658 Egmating www.freiwald.com [email protected] Fax: +49-(0)8095-875381 Gahler + Ringstmeier Gabelsberger Str. 2a D-44652 Herne www.gahler.de [email protected] Tel. 02325/30382 Fax 02325/31159 Georg Wächter Winckelmannstraße 78 B D-12487 Berlin www.Trackplanner.de [email protected]
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Gert Spießhofer, Dipl.-Ing. (FH) Am Oberndorfer Weiher 15 D-97424 Schweinfurt www.modellbahnsoftware.de/ [email protected] Green.Gate Software Birkenweg 19 D-56739 Rodenbach www.green-gate.de [email protected] Tel. 0 26 84. 97 93 01 Fax 0 26 84. 97 93 03 Gunnar Blumert Waldstraße 117 D-25712 Burg/Dithmarschen www.blumert.de [email protected] Hans-Martin Hebsaker Maria-Nicklisch-Straße 60 D-81739 München www.hmh-bahnland.de.vu [email protected] hke gmbh Furtmühlstraße 1 A-5101 Bergheim, Österreich www.hkegmbh.com [email protected] Tel. +43/662/458117 Tel. +43/662/821991 IBS Ing.-Büro Schneider Kolpingstr. 21 D-73054 Eislingen www.wintrack.de [email protected] Tel. 07161/83813 Fax 07161/819962 Jan Bochmann PF 32 02 53 D-01014 Dresden www.jbss.de/ [email protected] Jens Støvlbæk Pallesvej 5 DK-2300 Kopenhagen S, Dänemark www.railedit.dk/ [email protected] Joachim Baumann Katharinenweg 10 D-72135 Dettenhausen www.digibahn.de/ [email protected] Josef Dusch Gemeinderiet 28 D-87463 Dietmannsried www.dusch-modellbahn.de [email protected] Tel. +49 8374 7386 Fax +49 08374 588062
Lars Lundgren Tillorp, Kalvhagen S-59051 Vikingstad, Schweden www.geocities.com/tillorp/tmw dcc.html [email protected] MacRailSoft / Jan Barnholt Zaubzerstrasse 37 D-81677 München www.railmodeller.com [email protected] Martin Meyer Eskilstunastraße 30 D-91054 Erlangen home.tonline.de/home/MMMeyer/homepage.htm [email protected]
Scotware 10009 Ironway Drive Indianapolis, IN 46239, USA www.scotware.net [email protected] Shenandoah Software – Peter White 1304 Paradise Pond Road St. Augustine, FL 32092, USA members.aol.com/Shenware/ index.html [email protected] Sillub Technology, Dave Bullis 416 Avondale Ave. K2A 0S3 Ottawa, ON, Kanada www.sillub.com [email protected]
MCS Investments, Inc. PO Box 23333 Eugene, OR 97402 www.theliquidateher.com/3drrconceptanddesignwindows.html [email protected]
Software Untergrund Kartäuserstraße 134 79102 Freiburg i. Br. www.softwareuntergrund.net/ [email protected] Tel. +49 0761/2020982 Fax +49 0761/2020982
MDVR Zum Unterbruch 91 D-47877 Willich www.mdvr.de [email protected] Tel. +49 2154 951318 Fax +49 2154 951319
Stan Silverman 23916 SE 25th Court WA 98075-9444 Sammamish USA www.stanstrains.com/ Software.htm [email protected]
MIBA Verlag Senefelderstr. 11 D-90409 Nürnberg www.miba.de [email protected] Tel. +49 911 51965-0 Fax +49 911 51965-40
Tor Sjøwall St. Georgs vei 53 N-0280 Oslo, Norwegen www.traincad.com [email protected]
Michael Hermann Haaggasse 9 D-97794 Rieneck www.hermann-rieneck.de/ [email protected] Michel Willems 25, rue Ernest Beres L-1232 Howald, Luxemburg michel.michel.com/Members/ Guardian/Guardian.htm [email protected] modellplan GbR Reussensteinweg 4 D-73037 Göppingen www.modellplan.de [email protected] Tel. +49 7161 816062 Fax +49 7161 88575 Rodrigo Supper Rathausplatz 13 D-85748 Garching www.rodrigo-supper.de/ Software/ [email protected]
Trend Verlagsgesellschaft PEARL Strasse 3 79426 Buggingen www.trendverlag.de/ [email protected] Tel. 07631/360 - 0 Fax 07631/ 360 - 599 Ursula Zander Karl-Arnold-Str. 83 D-52511 Geilenkirchen www.modellverwaltung.de [email protected] Tel. +49 2451 5020 Fax +49 2451 3456 Wesley Steiner 228 N. Castilian Ave. Thousand Oaks, CA 91320, USA www.geocities.com/w_steiner/ ModelRailroading/Software/ Main.html [email protected] Willi Schwickardi Holsteiner Weg 39 D-33178 Borchen www.wintrain.de [email protected]
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tei gepackt und müssen vor der eigentlichen Installation oder Nutzung entpackt werden. Das Entpacken übernehmen Programme wie zum Beispiel WinZip (http://www.winzip.de). Auf der CD befindet sich eine Testversion der Version 8.1. Diese kann aus dem Hauptverzeichnis durch Aufruf des Programms WZ81GEV.EXE installiert werden. Beim Anwählen einer Datei mit Endung .ZIP wird diese dann automatisch geöffnet und die darin enthaltenen Dateien angezeigt. Die Dateien können dann beliebig kopiert und – je nach Version – direkt aus der ZIP-Datei installiert werden.
Software auf der CD-ROM „Modellbahn digital 6“
AP-Modellauto 2.4.1 Collection Jahresversion 2005 Eisenbahn 98 3.8.1 Modellbahnsammlung Pro 2 MODELLplus 7.6.1.1 Modellverwaltungsprogramm V 20 Railfan Express 4.0
LokTerminal 1.40 MIBA extra digital MIBA extra digital 5
Die MIBA-Extra-CD Nach dem Starten der CD MIBA-Extra „Modellbahn digital 6“ wird die Begrüßungsseite zusammen mit der in allen Ansichten vorhandenen Navigationsleiste angezeigt. In dieser finden sich Schaltflächen zum Aufrufen der jeweiligen Rubrik. Wird eine solche Schaltfläche per Maus angeklickt, öffnet sich die zugehörige Liste der Programmpakete der gewählten Rubrik in Bildschirmmitte. Die Programme sind auf bewährte Weise in diese Rubriken eingeteilt: • Gleisplanung • Steuerung • Software-Zentralen • Betriebsprogramme • Hilfsprogramme • Datenbanken • Dokumentation • Spiel & Unterhaltung • MM & MM Schoner
MIBA SmartCat VGB-Verlagsprogramm
DATENBANKEN Andreas Pothe Software modellplan GbR Andreas Pothe Software Gert Spießhofer, Dipl.-Ing. (FH) Michael Hermann Ursula Zander Scotware DOKUMENTATION hke gmbh MIBA Verlag GmbH / VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA Verlag GmbH / VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA Verlag GmbH / VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH
GLEISPLANUNGSPROGRAMME 3D Railroad Concept And Design MCS Investments, Inc. 3D Railroad Concept And Design MCS Investments, Inc. 3D Railroad MASTER v1.6 MCS Investments, Inc. 3D Railroad MASTER v1.6 MCS Investments, Inc. RailEdit 1.0 Jens Støvlbæk RailModeller 2.2.4 MacRailSoft / Jan Barnholt Railroad-Professional 0.88 Rodrigo Supper Raily for Windows 4.06 ENIGON Software Trackplanner V1.16 Georg Wächter TrainCad Tor Sjøwall WinRail 7 Gunnar Blumert WinTrack 7.0 3D IBS Ing.-Büro Schneider / modellplan GbR XTrkCad 3.1.4 Sillub Technology, Dave Bullis
An der rechten Seite des Hauptfensters werden die Details des jeweils angeklickten Programms angezeigt. Die Auswahl kann mittels Maus oder PfeilTasten bewegt werden. Die Anzeige der
SmartCat 2.1.7 – das neue MIBA-Gesamtinhaltsverzeichnis Gute Nachricht für alle Nutzer der digitalen MIBA-Jahrbücher und Archiv-Editionen wie „MIBA-Spezial 1-60“. Mit der Verfügbarkeit des Acrobat Readers in der Version 7 kam es regelmäßig zu Problemen nach der Aktualisierung des vorhandenen Readers. Die jetzt vorliegende Version 2.1.7 von MIBA-SmartCat arbeitet problemlos mit den Versionen 5, 6 und 7 des Readers zusammen – sogar wenn sie parallel auf dem PC installiert sind. Eine weitere Neuerung ist die Unterstützung mehrerer CD- und DVD-Laufwerke. Hierzu wird unter dem Menüpunkt „Datei“ der Punkt „Optionen“ aufgerufen, wo sich beliebig viele Laufwerke einstellen lassen. Ein ausgewählter Laufwerkspfad wird mittels „Hinzufügen“ in die Liste aufgenommen. Alle Einträge der Liste werden gleich behandelt – wenn etwa auf einem Laufwerk
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eine gesuchte Datei nicht lokalisiert werden kann, so wird auf den anderen Laufwerken nach ihr gesucht. Sie müssen sich also nicht merken, welche CD oder DVD Sie in welches Laufwerk einlegen müssen. Um Zugriff auf Ihre verfügbaren CDs oder DVDs zu erhalten, müssen Sie die in Ihrem Besitz befindlichen CDs oder DVDs „anmelden“. Dies erfolgt ebenfalls über den Menüpunkt „Optionen“ durch Ankreuzen der Pakete in der Liste. Die neue Version befindet sich auf der CD im Verzeichnis SMARTCAT und wird durch Aufruf von SETUP.EXE installiert. Enthalten ist ebenfalls das aktualisierte Komplettinhaltsverzeichnis aller MIBA-Ausgaben nebst den zugehörigen Titelblatt-Ikonen. Die aktuelle Version 7.0d des Acrobat Readers findet sich im Verzeichnis ACROBAT7 und kann bei Bedarf von dort installiert werden.
Programmdetails wechselt entsprechend mit der Auswahl der Programmpakete. Das Detailfenster zeigt eine kurze Beschreibung des jeweiligen Programms sowie Kontaktinformationen zu Programmautor und/oder Vertriebspartner. Sofern eine Internet-Adresse bekannt ist, verbirgt sich diese hinter dem stilisierten Globus als Link auf die zugehörige Website. Entsprechend bietet der stilisierte Briefumschlag Kontakt per Email-Formular – falls ein entsprechendes Email-Programm auf Ihrem Rechner installiert ist. Im Anschluss an die Kontaktinformationen werden die zum Programmpaket gehörenden Dateien aufgelistet. Häufig ist dies eine ausführbare Datei, die das Entpacken und Installieren übernimmt. Daneben werden Installationsanweisungen, Hilfe-Texte oder die Programm-Dokumentation angeboten.
Nicht MACkern! Leider kommen die Apple-MacintoshNutzer nicht in den Genuss des programmgestützten InhaltsverzeichnisMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
AP-Wagen EDV Fastclok 1.0.1 GBS 2.0 LokManager 1.70 Stans Modellbahn-Rechner TrainProgrammer 5.5 WiniPro 2
HILFSPROGRAMME Andreas Pothe Software Wesley Steiner Josef Dusch hke gmbh Stan Silverman Freiwald Software Green.Gate Software
MM & MM BILDSCHIRMSCHONER MM Bildschirmschoner – zusätzliche Züge Hans-Martin Hebsaker MM Eisenbahn – Bildschirmschoner 3 Martin Meyer SIDITS TMWDCC 1.34 TMWDCC2 Wincent 2.1
SOFTWARE-ZENTRALEN Daniel Sigg Lars Lundgren Lars Lundgren Joachim Baumann
SPIELE & UNTERHALTUNG BAHN 3.83 Jan Bochmann Eisenbahn.exe professional 4 – Trailer Software Untergrund / Trend Verlagsgesellschaft Zusi Carsten Hölscher STEUERUNGSPROGRAMME Digibahn 2.31 Joachim Baumann DKE Die kleine Eisenbahn H. G. Campe / MDVR Guardian 8.6.7 Michel Willems MacDigital 2.1 Abbink Software Entwicklung Märklin Software 60512 – Demo Abbink Software Entwicklung MpC Gahler + Ringstmeier NetVersion 5.5 B1 Freiwald Software railX 5.3 Willi Schwickardi SOFT-LOK 9.0 Dipl.-Ing. Wolfgang Schapals STEUERNplus 8.1.2.3 Michael Hermann Switch-Com modellplan GbR TrainAnimator 5.5 Freiwald Software TrainController 5.5 Freiwald Software Win-Digipet 9.0 modellplan GbR
ses, daher wurden die für den Mac gedachten Programme im Verzeichnis MAC der CD zusammengefasst. Diese Programme sind • MacDigital, Version 2.1 • Railedit 1.0 • Railmodeller 2.2.4 • 3D Railroad Concept & Design • 3D Railroad Master Natürlich sind alle PDF- und HTMLDateien auch auf dem Mac nutzbar.
Dokumentation Unter den Dokumentationen finden Sie die drei ersten MIBA-Extra-Ausgaben, welche in „Papierform“ längst vergriffen sind, sowie das komplette Verlagsprogramm der Verlagsgruppe Bahn GmbH als PDF-Dokumente. Ferner sind hier die Platinenlayouts und Schaltpläne des Beitrags „Low cost Digital“ (ab S. 76 in dieser Ausgabe) abgelegt. Eine andere Form der Dokumentation stellt die animierte Simulation des neuen Handreglers LokTerminal der Fa. HKE dar, sodass man vor dem Kauf schon mal „üben“ kann. MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Gleisplanung und Steuerung Die Testversion von Raily for Windows in der Version 4.06 bietet für die MIBALeser ein exklusives Schmankerl: Wird bei einer Bestellung über http:// www.enigon.com der Gutschein-Code „MIBA-CODE05“ eingegeben, so wird ein Rabatt von € 5,- auf die Vollversion gewährt. Mit zunehmender Verbreitung digitaler Modellbahnsteuerungen geraten Steuerungsprogramme, die über ein Computer-Interface Steuerbefehle an „decoderisierte“ Verbraucher wie Lokomotiven, Signale und Weichen weitergeben, in den Blickpunkt der Modellbahner. Vielfältig wie die Wünsche der Modellbahner sind die in diesen Programmen umgesetzten Konzepte: Nachbildungen der Steuergeräte der Digitalsysteme, Gleisbildstellpulte mit und ohne Zugnummernverfolgung, Schrittkettensteuerung, komplexe Programmablaufpläne und Betriebsfahrpläne gehören mittlerweile zum Repertoire. Die meisten Programme unterstützen
mehrere Digitalsysteme mit unterschiedlichen Befehlssätzen. Vermehrt erlauben sie auch den Anschluss mehrerer Digitalsysteme, um deren Stärken auszunutzen – etwa eine Steuerung des Fahrbetriebs im DCC- oder MotorolaFormat und ein schnelles Schalt- und insbesondere Meldesystem im Selectrix-Format.
Software-Zentralen Als Alternative zu digitalen Steuerungen sind die Programme dieser Rubrik zu sehen. Sie übernehmen die Signalerzeugung direkt im Computer und geben sie – verstärkt durch einen Booster – an die Befehlsempfänger weiter. Über weitere Anschlüsse lassen sich ggf. noch Eingabegeräte zur Loksteuerung oder ähnliches betreiben.
Betriebs- und Hilfsprogramme Zwei überarbeitete Programme finden sich in dieser Rubrik, die neben den bei Datenbanken üblichen Funktionen auch die Erstellung von Fahrzeugkarten, Wagenladungskarten, Zug- und Rangierlisten etc. unterstützen. Beide Programme stammen aus Nordamerika. Interessenten an dieser Thematik sei das Studium der älteren MIBA-Extra-Ausgaben empfohlen, wo sich Hinweise auf weitere Programme finden. Bei den Hilfsprogrammen finden sich aktuelle Versionen der Programme TrainProgrammer und WiniPro2 zum Programmieren von Lokdecodern per Computer. Neu dabei ist „Stan’s Modellbahn-Rechner“, der alle denkbaren Umrechnungen zwischen Vorbild und Modell unterstützt, inkl. Gewichten, Geschwindigkeiten usw. Die Umrechnungen werden zum Teil durch hilfreiche Grafiken illustriert.
Spiel & Unterhaltung Obschon diese Rubrik durchaus ein Faible der Autoren darstellt, musste sie die umfangreichsten Kürzungen über sich ergehen lassen – so üppig war das hier verfügbare Material. Auf Material zum TrainSimulator von Microsoft wurde diesmal komplett verzichtet. Zu erwähnen ist der brandneue Trailer zu „Eisenbahn.exe Professional 4“ des Trend-Verlages, der einen ersten Eindruck von den spektakulären Möglichkeiten und Darstellungsoptionen bietet. Dr. Bernd Schneider/Ronald Lohse/ Axel Nehring 111
Modellbahn-Infos aus dem Internet
Surfin’ the Waves Für viele Modellbahner gehört das Internet genauso zum Modellbahnhobby wie auch dessen digitale Mehrzugsteuerung. Die Vielfalt der Informationen – gerade im HobbyBereich – ist riesig, denn welcher Hobbyist berichtet nicht gern von und über sein Hobby? MIBA-Webmaster und „praktizierender“ Modellbahner Dr. Bernd Schneider präsentiert nachfolgend eine subjektive Auswahl seiner Internet-Lesezeichen, neudeutsch „Bookmarks“.
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DER_MOBA
NMRA
http://www.der-moba.de
http://www.nmra.org http://jdb.psu.edu/nmra/dccsig.html
Hervorgegangen aus der Newsgroup (vergleichbar mit einem Diskussionsforum) de.rec.modelle.bahn stellt die Web-Site viele Informationen zu Computer, Digital und Elektronik bereit. Insbesondere die neu aufbereiteten Seiten erleichtern den Zugang über durchdachte Strukturierungen nach Themen und Kategorien. Die generell offene Gestaltung als sog. WIKI erlaubt jedem Berufenen oder Interessierten Informationen zu ergänzen oder zu kommentieren. Das Herzblut einer Gruppe der DER_MOBA-Anhänger ist der Digitalbetrieb. Hier verfolgen sie verschiedene Projekte, sowohl anwendungsnahe Hardware und Software, als auch konzeptionelle Fragestellungen wie das SRCP, das Simple Railroad Command Protocol, als gemeinsame Sprache zwischen verschiedenen Eingabe- oder Steuergeräten (sog. „Clients“) und einer Verbindung zur Digitalsteuerung („Server“). Eher Unentschlossene finden in der Rubrik „Digital Umstieg“ eine sehr gut strukturierte Liste von Fragen und Antworten, die nicht nur wichtige Fragen klären, sondern auch Philosophien zeigen und erklären und so nicht nur für eine Wissens-, sondern auch für eine Bewusstseinserweiterung sorgen.
Der Verband der nordamerikanischen Modellbahner verfügt ebenfall über eine umfangreiche Web-Site – und was liegt näher, als bei der dem DCC-Format normgebenden Institution vorbeizuschauen? Der NMRA ist in Arbeitskreise, sog. Special Interest Groups (kurz SIG), unterteilt, die zum Teil eigene Web-Sites etc. unterhalten. Neben den Normen und Recommended Practices findet man einige weitere Informationen. Diskussionen und die Arbeit in der SIG erfolgen über eine Email-Liste und einen Newsletter.
Rail4You http://www.rail4you.ch
Auf der übersichtlich gestalteten WebSite des Schweizer Elektronik- und Digitalspezialisten finden sich viele interessante Ideen, Ansätze und Produkte. Die Informationen sind teilweise als PDF-Dokumente aufbereitet, die von der Web-Site abgerufen, gespeichert und dann offline „durchgearbeitet“ oder gedruckt werden können. Erwähnenswert sind hier insbesondere die mittlerweile rd. 300 digitalisierten Geräusche aller Traktionsarten und ein MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
In der Rubrik „Digital“ werden aktuelle Systemübersichten zu den bei NBahnern üblichen Digitalsystemen Selectrix und DCC angeboten. Tipps & Tricks, ein Glossar sowie Einbau- und Schaltungstricks runden das Informationsangebot ab.
SOFTWARE
Link-Listen für weitergehende Informationen. Breiten Raum nimmt die Vorstellung von zwei digital gesteuerten Vorführanlagen ein.
sehr kleiner Drehstrommotor (DsM) als alternativer Lokmotor (siehe auch Kunad)
Elektor http://www.elektor.de
Chr. Kunad Modellbahntechnik http://www.kunadbahn.de
Der Anbieter bietet in Deutschland den von Rail4You entwickelten Drehstrommotor an und zeigt einige Umbauprojekte mit diesem Motor, die technisch wie handwerklich einen robusten Eindruck machen.
Mitunter lohnt sich auch der berühmte Blick über den Zaun, z.B. in Richtung Computer- und Elektronikzeitschriften. Elektor ist dabei ein „alter“ Bekannter, wurde doch von diesem Elektronik-Magazin das Motorola-kompatible System EDiTS zum Selbstbau vorgestellt. Für den DCC-Bahner findet sich ein Programmer im Selbstbau-Angebot, der alle 1024 möglichen Konfigurationsvariablen (CV) der Decoder programmieren kann. Bauteilliste und Platinenlayout gibts gratis zum Download, der beschreibende Artikel kann gegen 1,65 Euro online als PDF-Dokument abgerufen werden (speichern nicht vergessen!). Siehe auch ab S.63.
Mikromodelle Lippold http://www.lippold.net
Mal ganz andere Aspekte des Modellbaus zeigt Herr Lippold in der Rubrik Hobby seiner Web-Site: Sein Herz schlägt für den Bau von Funktionsmodellen, wobei er sich auch dem Maßstab 1:87 widmet. Zu seinen Werken zählen u.a. ein funktionsfähiger Volvo Dumper und ein ebensolcher Kibri-Gittermastkran, sowie Schiffsmodelle mit Sonderfunktionen.
X-tended Lok-Tuning http://www.x-train.de
1zu160.net
mbahn
http://www.1zu160.net
http://www.mbahn.info
Dieses Portal sollte eigentlich in keiner Bookmark-Liste eines N-Bahners fehlen. Auf der übersichtlich gestalteten Site finden sich neben Übersichten zu Terminen, Literatur, Herstelleradressen etc. auch Wissenswertes zu Anlagenelektrik und Digitalbetrieb.
Obschon dies eine übersichtliche WebSite eines Zimo-Nutzers ist, finden sich auch viele Überlegungen und Hinweise für die Nutzer der anderen Digitalsysteme. Neben einem Überblick über Digitalsteuerungen gibt es eine Literaturübersicht zu diesem Thema sowie
MIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6
Viele Modellbahner widmen sich dem optischen Tuning – Supern – ihrer Modelle, bemängeln aber oft die mit Mängeln behafteten Fahreigenschaften etc. der Modelle. Die Web-Site x-train.de fokussiert dagegen auf die Verbesserungen der Technik. So beschreibt der Autor in strukturierter und gut nachvollziehbarer Weise diverse Lok- und Wagenumbauten und dokumentiert Decoder-Einbauten in „Problem-Loks“. Eigene Rubriken widmen sich den Themen Decoder-Umbauten und dem weiten Feld der Soundmodule. 113
eine Menge Anregungen auf dieser Web-Site, nicht nur zum computergesteuerten Fräsen, sondern auch zum Styropor-Schneiden, Gravieren etc.
bahner findet hier Besprechungen von Neuheiten, diverse Tipps und Tricks usw. Mehrere Beiträge befassen sich mit dem Einsatz digitaler Mehrzugsteuerungen und beschreiben auch den Einbau von Decodern in aktuelle Lokmodelle.
Fazit
Modellbahn-Links http://www.modellbahn-links.de
Eine wahre Fleißarbeit steckt hinter dieser Site, die ausschließlich Links auf andere Web-Sites zum Thema Modellbahn bereithält. Im Gegensatz zu vielen Linklisten, die die Links lediglich in einer festen Sortierung anbieten, steckt hier Arbeit im redaktionellen Bereich: Jeder Link ist mit einer Vielzahl von Aspekten „verschlagwortet“, die mittels einer speziellen Suchfunktion abgefragt werden. So kann detailliert angegeben werden, ob spezielle Anlagenthemen, -epochen, -formen oder -größen gesucht werden, in welchem System die Anlage betrieben wird etc. Auf den ersten Blick wird der Besucher von der großen Zahl an Einstellungen erschlagen, aber schon nach kurzer Zeit mag man diese nicht mehr missen.
DCC-Automatisierung http://www.dcc-bitswitch.com
CNC im Selbstbau http://www.thiemeg.de
Hat der Modellbahner den Schritt in Richtung Computer erst einmal getan, eröffnen sich mit diesem Hilfsmittel neue Möglichkeiten im Hobby: Am Bildschirm konstruierte Gebäude(teile) etc. werden mittels einer computergesteuerten Fräse – einer sog. CNC-Fräse – in passgenaue Polystyrol-Teile überführt. Wer mit der Anschaffung eines solchen Systems liebäugelt, findet sicher 114
Die Automatisierung von Abläufen per Computer und digitaler Mehrzugsteuerung sind wohlbekannt. Einen anderen Ansatz verfolgt dieser US-Hersteller: Er bietet für das DCC-Format verschiedene Module an, die Betriebssituationen autark und ohne Computer erledigen. Die angebotenen Module realisieren Blockstellensteuerungen, Aufenthaltssteuerungen, steuern Überholgleise, sichern Kreuzungen oder eingleisige Abschnitte zwischen ansonsten doppelgleisigen Abschnitten etc.
Für Modellbahner bietet das Internet einen riesigen Fundus an Informationen, Anlagenberichten, Foto-Safaris, Tipps, Tricks, Erfahrungen, besondere Umbauten etc. und selbst „exotische Ideen“ finden hier ihren Platz. Dies gilt für die Themen Modellbahn und Computer in gleicher Weise wie für viele, viele andere Themen. Beachtenswert ist mitunter die Qualität der Darstellungen, die sich gegenüber der Vergangenheit erheblich verbessert hat. Insbesonders im Bereich „Vorbild“ stehen sie oft Büchern in nichts nach. Ein Grund mehr, bei Fragen und Problemen erst einmal zu googlen … Dr. Bernd Schneider
N-Online-Magazin http://www.n-modellbahn.de
Das N-Online-Magazin ist eine reine Online-Zeitung, die sich Themen rund um die N-Bahn widmet. Der ModellMIBA-EXTRA • Modellbahn digital 6