M2 beim Abfeuern eines Panzerabwehr-Lenknugkörpers vom Typ TOW 2; der kastenförmige Startbehälter für zwei Lenknugkörper wird hierzu aus der an der li...
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M2 beim Abfeuern eines Panzerab weh r-Lenk nugkö rpers vom Typ TOW 2; der kastenförmige Startbehälter für zwei Lenknugkörper wi rd hierzu aus der an der linken Turmwand anliegenden FahrtsteIlung um 90° nach oben gek lappt. Panzerabwehrraketensystemc (PARS) ermöglichen den Schützenpanzern die Selbstverteidigung gegen Kampfpan zer mit überlegenen Kalibern. (Soldat & Technik)
Titelbild: Ein amerikanischer Schützen panzer M2 A2 BRADLEY der 8th (US) Infantry Division beim Befahren einer deutschen Fähre vom Typ BODAN. Die Ausführung A2 ist durch die segmentartige Zusalzpanzerung am Turm leicht von den älteren Versionen zu unterscheiden. Das Bild entstand während der Lehrübung " RHEIN 91<<. (Beyermann)
Sonderband $·28
Waffen und Fahrzeuge der Heere und Luftstreitkräfte
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WAFFENARSENAL
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-- - -----,. Absitzende Schützentrupps eines amerikanischen M2 A I während »OESERT SHIELO« in Kuwait. Die Fähigkeit des raschen Wechsels zwischen aufgesessener und abgesessener Kampfweise ist ein entscheidendes Merkmal moderner gepanzerter In fanterie. (Tank Magazine)
Schützenpanzer der NATO Hauptwaffensysteme der Infanterie Michael Scheibert PODZUN-PALLAS-VERLAG - 6360 Friedberg IH. 3 (Dorheim)
DANKSAGUNG UND QUELLEN Für die Bereitstellung von Bildern habe ich besonders zu danken Herrn Ernst Beyermann Weitere Bilder entstammen den Zeitschriften/Nachschlagewerken: - Erkennungsblätter - Jane's Arrnour and Artillery 1990/1991 - NATO'S SIXTEEN NATIONS - Soldat und Technik - Tanks of the World - Taschenbuch der Panzer - The Tank Magazine
und Archiven: - Botschaft des Königreichs Spanien - O. Belloch - Sven Hassel - Canadian Army - Kampftruppenschule 2 - KUKA Wehnechnik GmbH - Persbureau I. (BE) Korps - Michael Schneider - Wolfgang Schneider - THYSSEN H ENSCHEL - US-Arrny
Die Mannschaftstransportwagen MI13 All A2 G der deutschen Bundeswehr werden zur Zeit aus ihrer Schützenpanzerrolle herausgelöst.
© Copyright, 1993 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, beim PODZUN-PALLAS-VERLAG GmbH, Markt 9, 6360 Friedberg/H. 3 (Dorheim) Tel.: 06031/3131 + 3160, Fax: 06031162969 Verantwonlich für den Inhalt ist der Autor. Das WAFFEN-ARSENAL Gesamtredaktion: Horst Scheibert Technische Herstellung: Satz und Druck Heinz Nickel, 6600 Saarbrücken 5
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ISBN 3-7909.0459-7
Vertrieb:
Podzun·Pallas-Verlag GmbH Markt 9, Postfach 3 14 6360 Friedberg 3 (Dorheim) Telefon: 0603113131 + 3160 Telefax: 06031162%9
Alleinvertrieb für Österreich: Pressegroßvertrieb Salzburg 5081 Salzburg-Anif Niederalm 300 Telefon: 06246/3721
Verkaufspreis für Deutschland: 16,80 DM; Österreich: 135 SchiUing; Schweiz 16,80 sfr. Für den österreichischen Buchhandel: Verlagsauslieferung Dr. Hain, Industriehof Stadlau, Dr. Ono-Neur.tth-Gasse 5, 1220 Wien
EINLEITUNG Erste Versuche, gepanzerte Fahrzeuge für den Transport von Soldaten und ihren Waffen einzusetzen, reichen zurück bis in das Jahr 1918, als die Briten den MARK IX mit einer Stammbesetzung von 4 Mann und weiteren 54 (!) Infanteristen einsetzten. Doch während die Franzosen und Briten an ihrer Theorie festhielten, daß Panzer lediglich zur Unterstützung der Fuß-Infanterie dienen sollten, arbeiteten ab 1934 der deutsche General Lutz und sein damaliger Chef des Stabes, Oberst Guderian, neue Einsatzgrundsätze für weitgehend gepanzerte und motorisierte Heereskräfte aus, die auch unterhalb der Divisionsebene befahigt waren, den Kampf der "verbundenen Waffen zu fuhren. Nach Jahren großer Anstrengungen, auch gegen Widerstände, wurden die neuen deutschen Panzertruppen u.a. mit Kampfpanzern, gepanzerten Mannschaftstransportwagen (MTW) und Panzerspähwagen geschaffen. Der MTW wurde erstmals im Polenfeldzug mit Erfolg eingesetzt; später wurde er entweder mit einem lafettierten Maschinengewehr oder einer 3,7 ern-Panzerabwehrkanone (Zugführer-Kfz) bewaffnet - der "Schützenpanzerwagen" (SPW) war geboren. Da der Nichtfachmann den Kampfpanzer immer mit dem Panzer schlechthin gleichsetzt, fUhrt der Schützenpanzer in der Literatur ein Schattendasein. Dies wird jedoch seiner militärischen Bedeutung nicht gerecht, denn die Anzahl der Schützenpanzer ist weltweit sehr viel größer als die der Kampfpanzer. It
Insbesondere sein weites Einsatzspektrum macht den Schützenpanzer fUr alle Armeen interessant. Zumeist werden Schützenpanzer im Verbund mit Kampfpanzern eingesetzt, da sie ihre Stärken dort haben, wo der Kampfpanzer seine Schwächen hat: Im Orts- und Waldkampf, im Kampf gegen den Feind im Nahbereich und im Bekämpfen von Aächenzielen. Die Bezeichnung Schützenpanzer ist heute jedoch noch immer ein Sammelbegriff für sehr unterschiedliche Gefechtsfahrzeuge. Erreicht von gepanzerten Mannschaftstransportwagen (MTW), die lediglich ihre Schützentrupps unter Panzerschutz zu ihrem Einsatzort transportieren, bis zu modemen Schützenkampfwagen, die befaItigt sind, als gleichwertiger Partner dem Kampfpanzer im Einsatz zu folgen. Ihre Ausstattung und Konzeption ermöglicht es, entweder den Kampf ihrer abgesessenen Schützentruppsdurch Bordma schinenkanonen (BMK) und Panzerabwehrraketen zu unterstützen oder, wenn es die
Siruation erfordert, den Kampf mit aufgesessenen Schützentrupps zu fUhren. Die modernsten Fahrzeuge dieser Gattung sind genau wie ihre größeren Brüder - die Kampfpanzer - mit einer WaffenfUhrungsaniage, einem Laserentfernungsmesser und Wärmebildgeräten ausgerüstet. Ihre Bewaffnung besteht zumeist aus Maschinenkanonen ab Kaliber 20 mm, koaxialen Maschinengewehren und einem Panzerabwehrraketensystem (PARS). Ihre Besatzung setzt sich zusarmnen aus der Kernbesatzung (Kommandant, Richtschütze, Fahrer) und den Schützentrupps (6-8 Soldaten).
Urvater aller Schützenpanzer war der in einer Stückzahl von über 16.000 Fahrzeugen gebaute mittlere Schützenpanzerwagen . Ab der Ausführung G wurde sein gesamter Aufbau verschweißt und das Maschinengewehr auf einem Drehzapfen hinter einem Panzerschild lafettiert. Abweichend davon wurden Zugführer-Fahrzeuge mit einer 3,7 cm Panzerabwehrkanone (Pak 38) ausgerüstet. Hierdurch entstand ein für die damalige Zeit kampfkräftiges Fahrzeug für die Infanterie, das zugleich Partner des Kampfpanzers wurde. Das obige Bild zeigt mSPW (SdKfz 251) im August 1942 in Rußland.
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6614 HERSTELLERLAND: ITALIEN [m Jahre 1970 begann die parallele, private Entwicklung des Mannschaftstransportwagens 66[4 und des Aufklärungsfahrzeuges 6616 durch die Fiat-Werke. Bereits zwei Jahre später wurden durch OTO Melara die Prototypen vorgestellt. 1977 beschaffte die italienische Luftwaffe 12 Mannschaftstransportwagen 6614 für Sicherungsaufgaben; zusätzlich erhielt auch die italienische Polizei eine Anzahl dieser Fahrzeuge. Außerhalb des NATO-Landes Italien befindet der 6614 in Südkorea (Lizenzproduktion von 350 Fahrzeugen mit der Bezeichnung KM900), Libyen, Somalia und Tunesien im Einsatz.
Das 4-rädrige Fahrzeug besitzt einen kastenförmigen Aufbau mit nach innen geneigten Seitenwänden oberhalb der Radaussparungen. Spitz zulaufender Bug und Abgasgräting über beiden Vorderrädern. Auf beiden Seiten ist zwischen den Achsenjeeine Tür, in dernach außen geneigten Rückseiteeine großeHeckklappeeingebaut. An beiden Wannenseiten befinden sich im hinteren Teil je vier Schießöffnungen, die einen eingeschränkten, auf-gessenene Kampf ermöglichen. Rechts neben der mit vier Sichtblöcken ausgestatteten Fahrerluke der Triebwerkraum. Die in der Mitte des Wannendaches aufgesetzte Kommandantenkuppel ist mit einem außenlafettierten 12,7 mm-MG ausgerüstet. Das Fahrzeug ist schwimmfahig und wird im Wasser durch die Räder angetrieben.
Der italienische Mannschaftstransportwagen 6614 ist von seiner Konzeption her eher als Sicherungsfahrzeug denn als Schützenpanzerwagen zu bewerten. Das auf befestigten Wegen sehr flinke Fahrzeug nimmt neben dem Fahrer und dem Kommandanten noch bis zu acht Schützen auf. Auffällig sind die glatten Außenwände und die große Anzahl von je vier Schießluken an beiden Wannenseiten. Das an der Kommandantenkuppellafettierte schwere 12,7 mm-MG ermöglicht die Bekämpfung von ungepanzerten bzw. leicht gepanzerten Zielen. Für das Auf- und Absitzen stehen eine Heckklappe und je eine Fahrzeugtür an beiden Wannenseiten zur Verfügung. (Tanks of the World)
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Fahrbereich (Straße): Motortyp:
Mannschaftstransportwagen 6614 (Erkennungsblätter)
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Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße) Bewaffnung:
2+8 8,5 t 5,86 m 2,50m 2,18 m 700 km 6-Zylinder-Diesel-Motor (aufgeladen) 118kW lOOkm/h 12,7 mm-MG
AMX-10P HERSTELLERLAND:FRANKREICH Die Entwicklung des französischen AMX-lO begann 1965 durch die Firma Atelierde Construction d'Issy-Ies-Moulineaux. Bereits 1968 wurde der erste Prototyp mit einem I-MannTurm vorgestellt. Nach der Produktion von 80 Vorserienfahrzeugen im Jahre 1973 begannen die Truppenversuche. Das Fahrgestell des AMX-IO dient als Trägerfahrzeug für eine große Anzahl unterschiedlicher Gefechtsfahrzeuge. In der Version des Schützenpanzers trägt erdle Bezeichnung IIAMX_ 10P)". Außerhalb der NATO-Länder Frankreich und Griechenland befindet sich der AMX - I OP in folgenden Staaten im Einsatz: Katar, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate.
Der AMX-lOP ist mit fünf Laufrollen, drei Stützrollen hinter der Kettenschürze, dem Antriebsrad vom und dem Leitrad hinten ausgerüstet. Er besitzt einen kastenfönnigen Aufbau mit keilförmigem Bug und senkrechten Seitenwänden. Die Heckwand -leicht nach außen geneigt - verfügt übereine große Heckklappe mit eingebauter Tür an der linken Seite. Schießluken an den Seiten fehlen. Der mittig eingebaute, offene 2Mann-Turm ist mit einer ungepanzerten Außen lafette zur Aufnahme einer 20mrn-Maschinenkanone und eines achsparallelen 7,62mm-Maschinengewehrs ausgerüstet. Der Fahrerplatz befindet sich links oben in der nach vorn abfallenden oberen Bugplatte. Im waagerechten Wannendach sind oberhalb dermitgeflihrten Schützentrupps zwei nach außen zu öffnende Dachluken eingebaut. Das Fahrzeug ist schwimmfahig und wird im Wasser durch einen Wasserstrahl antrieb fortbewegt und gesteuert.
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Ein Schützenpanzerzug AMX-IOP mit neuem Fleckentarnanstrich im Technischen Bereich des Quartier Foch in Wittlich der li:re Division Blindee, 8e Graupe de Chasseurs. (Beyermann) Unten: Schützentrupps beim Absitzen. Der AMX-IOP besitzt für die Aufnahme der Bordmaschinenkanone (BMK) und des achsparallelen Maschinengewehrs eine ungepanzerte Scheitellafette. (Erkennungsblätter)
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Deutlich erkennbar, die Scheitellafette mit BMK, MG und Schießscheinwerfer, darunter der flache Zweirnannturm für Kommandant und Richtschütze, deren Positionen von je zwei Nebelwurfbechern flankiert werden. Die Panzerung des Fahrzeugs besteht aus Leichtmetall.
Eine Kolonne AMX-IOP verläßt die Kaserne mit den Bordmaschinenkanonen in großer Erhöhung. Auffallig die runden Abgasöffnungen im vorderen Wannendrittel sowie der schmale Heckkorb auf dem hinteren Teil des Wannendaches.
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Heckansicht des AM X- IOP mi t Heckrampe und zwe i gleichg roßen Einsli egtü ren mit je e iner verschli eßbare n Sc hi eßöffnung. Vo m an der Fahrzeugse ite Gurte zur Aufnahme von Z ubehör wie Plane n, etc. Im Hin tergrund der fra nzösische Sc hUtzenpan zerwage n V ABN D . ( Beye nn ann)
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Seitenskizze einer älteren Version des AMX-IOP, hier noch mit Nebelwurfbechern am Fahrzeugheck. (Erkennungsblätter)
Oberes Bild: Frontansicht des AMX-IOP mit Schwallbrett am bootsfönnigen Fahrzeugbug, das während der Wasserfahrt nach vorne hochgeklappt wird. Der Antrieb im Wasser erfolgt mittels steuerbarer Wasserstrahldüsen durch den Kommandanten. Das Laufwerk besteht aus fünf relativ kleinen LaufroUen, darüber befinden sich drei SlÜtzrollen, vorn das Antriebsrad mit Zahnkranz, hinten das Leit/ Spannrand. Die 20 mm-BMK besitzt eine Doppelgurtzuführung, die wahlweise den Verschuß von Hartkern- oder Spreng-/ Brandmunition ermöglicht. Der Platz des Fahrers befindet sich leicht nach links gestaffelt vor dem Turm; im Tunn sitzt der Richtschütze links, der Kommandant rechts. (Beyermann)
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TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
3+8 14,5 t 5,78 m 2,78 m 2,57 m 0,52 kglcm' 600 km V8-Turbo-Diesel-Motor 221 kW 65 km/h BMK20 mm 7,62 mrn-MG
BLR HERSTELLERLAND: SPANIEN 1980 wurde der leichte Schülzenpanzer BLR der Finna ENASA erstmals vorgestellt; fünf Jahre später begann seine Serienproduktion für die spanische Marineinfanterie und die Guardia Civil. Außerhalb des NATO-Landes Spanien ist der BLR lediglich in Equador im Einsatz. Das4-Rad-Fahrzeug (4x4) mit der kastenförmigen Wanne und dem bOOlsähnlichen Bug besitzt ein flaches Wannendach
sowie ein senkrechtes Heck mit zwei Türen. An beiden Wannenseiten befindet sich zwischen beiden Achsenjeweils e ine
weitere, große Tür. Diese wird je durch eine Schießöffnung rechts und links mit darüberliegenden Sichtblöcken flankiert. Im vorderen Teil des Wannendaches ist eine achteckige Kuppel ml t einem außenlafettierten Maschinengewehr und zusätzlichem Splitterschutz mittig montiert. Zwei große Panzerglasfenster auf der oberen Bugplatte werden durch nach oben hin zu öffnende Schutzblenden geschützt. Die senkrechten Seitenwände sind im oberen Bereich leicht nach innen geneigt. Die außen lafettierte Hauptbewaffnung besteht entweder aus einem 7,62mm- oder einem 5,56mm-Maschinengewehr. Der 6-Zylinder-Dieselmotor Pegaso 9220 ist in der Mitte des Karnpfraumes eingebaut. Der umpanzerte Raum ist gasdicht und besitzt eine Belüftungsanlage. Eine automatische Feuerlöschanlage flirdas Triebwerk und die Räder ist vorgesehen.
Der spanische Mannschaftstransportwagen BLR ist überwiegend als Sicherungsfahrzeug konzipiert. Neben der Kernbesatzung von drei Soldaten (Führerhaus und Kuppel) können zusätzlich bis zu zwölf weitere Schützen mitgeführt werden.
TECHNISCHE DATEN
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Seitenskizze des Mannschaftstransportwagens BLR (Spanien).
Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
3 + 12 11,6 t 5,65m 2,50 m 1,99 m 570 km 6-Zylinder-Dieselmotor 154kW 93 kmIh 7,62mm-MG oder 5,56mm-MG
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BMP-1 A1 HERSTELLERLAND: GUS/CSFR Die Entwicklung des sowjetischen Schützen panzers BMP-l reicht zurück bis in das Jahr 1959. Sechs Jahre später begannen umfangreiche Truppenerprobungen mit den Vorserienfahrzeugen. Ab 1970 beginnend wurden die Serienfahrzeuge an die sowjetischen Armee - später auch an viele andere Staaten - ausgeliefert. Der BMP-l ist einer der verbreitesten Schützenpanzer in der Welt. Durch die deutsche Wiedervereinigung verfügt nun auch die Bundeswehrüber I I 12 Fahrzeuge (tschechoslowakischeLizenzproduktion) dieses Typs aus den ehemaligen NV A-Beständen. 764 BMP-l wurden davon als BMP-l AI umgerüstet für den weiteren (voraussichtlich bis 1998) Truppengebrauch. Der BMP-l befindet sich auBerhalb Deutschlands in folgenden Staaten im Einsatz: Afghanistan, Algerien, Angola, Ägypten, Athiopien, Bulgarien, VR China, Cuba, CSFR, Finnland, GUS, Indien, Iran, Irak, Libyen, Mongolei, Nord-Korea, Jemen, Polen, Syrien und Ungam.
Der BMP-I ist mit sechs Laufrollen, drei Stützrollen, dem Antriebsrad vom und dem Leitrad hinten ausgerüstet. Spitzer Fahrzeugbug mit flach ansteigender und geriffelter oberer Bugplatte. Im hinteren Teil des waagerechten Wannendaches befinden sich vier Dachluken zur Führung des Feuerkampfes der aufgesessenen Schützentrupps. An der Fahrzeugrückseite, zwei nach außen gewölbte quadratische Hecktüren. Der flache, runde Turm mit nach innen geneigten Seitenwänden ist mittig, leicht nach hinten versetzt, eingebaut. Der Fahrer sitzt vom links, rechts neben ihm der Triebwerkraum. Der BMP-I ist schwimmfahig, im Wasser wird er durch Wasserstrahldüsen angetrieben. U.a. wurden aus logistischen und Sicherheitsgründen beim BMP-I A I der deutschen Bundeswehr folgende Änderungen vorgenommen: Wegfall des PARS AT-3/Sagger als Sekundärbewaffnung sowie des automatischen Laders der BK, Beschränkung auf lediglich vier Vorwärtsgänge, Einbau einer Heizung sowie einer geänderten Tankanlage; Optimierung der Kupplung, der Bremsanlage und der Beleuchtungseinrichtung.
Schützenpanzer BMP-I AI der deutschen Bundeswehr. Die ursprünglich aus tschechischer Fertigung stammenden Fahrzeuge sind nach ihrer Umrüstung für den weiteren Gebrauch in den deutschen Streitkräften äußerlich an den großen Seitenspiegeln, den geänderten Fahrscheinwerfern, dem Eisernen Kreuz an der Wannenseite und der nunmehr vorhandenen Beleuchtungsanlage auf der hinteren Kettenabdeckung erkennbar. (Kampftruppenschule 2)
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße) Fahrbereich (Straße) Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung: BMP-I AI (Kampftruppenschule 2)
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3+6 13,9t 6,74 m 2,94 m 1,92 m 0,59 kglcm' 500 km 6-Zylinder-Diesel-Motor 221 kW 80krn/h BK 73mm (Niederdruck, GIattrohr) 7,62mm-MG
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Heckansicht eines BMP-I Al mit gut sichtbarer Beleuchtungseinrichtung auf den Keuenabdeckungen und mit beiden nach außen gewölbten Hecktüren, von denen die linke über eine SchußIuke oberhalb des Leitkreuzes verfügt. (Kampftruppenschule 2)
Frontansicht eines BMP-I Al mit markantem, keilförmigen Bug und auf der Bugoberseite liegendem, aufrichtbaren Schwallbrett. (Kampftruppenschule 2)
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BMR-600 HERSTELLERLAND:SP~N
DieEntwicklungdesBMR-600begannI972durchdieENASAWerke in Zusammenarbeit mit dem spanischen Heer. Nachdem drei Jahre später der erste Prototyp mit der Bezeichnung PEGASO 3500 vorgestellt wurde, begann 1979 nach Auswahl der überarbeiteten Version 3560 die Serienproduktion. Drei Jahre später wurde der erste Exportauftrag durch Ägypten, ein weiteres Jahr darauf durch Saudi Arabien vergeben. AußerhalbdesNATO-Landes Spanien befindet sich der BMR600 in unterschiedlichen AusfUhrungen in Ägypten, Marokko, Saudi Arabien und inden VereinigtenArabischenEmiraten im Einsatz.
Das Sechsradfahrzeug (6x6) besitzt gleichmäßige Achsabstände und eine längliche, kastenförmige Wanne mit vorspringendem Bug. Die AbgasanJage befindet sich an derrechten Wannenseite, der Karnpfraum ist mit zwei rechteckigen Dachluken oberhalb der Schützen sowie mit einer großen Heckrampe ausgerüstet. In der abgeschrägten oberen Bugplatte befindet sich links das mit einer Klappe abdeckbare Panzerglasfenster des Fahrerraumes, rechts daneben eine große Wartungsklappe fUr den Triebwerkraum. Oberhalb der Räder sind die Wannenseiten leicht nach innen geneigt; eine MG-Scheitellafette ist an der linken Seite hinter dem Fahrerraum eingebaut. Das Basismodell istentweder miteinem 12,7 mrn- oder mit einem 7,62mm-MG bewaffnet. Das Fahrzeug ist schwimmfahig und erreicht, angetrieben durch zwei Wasserstrahl düsen, eine Geschwindigkeit von 9km1h; nur durch die Räder im Wasser angetrieben, wird eine Geschwindigkeit von 4,5 kmIh erreicht.
Mannschaftstransportwagen BMR-600 in Reihe aufgefahren. (Sven Hassei) Links: BMR-600 bei der Geländefahrt. Das Fahrzeug kann bis zu 13 Besatzungsmitglieder mitfUhren. Es ist entweder mit einem 12,7 mm-MG oder, wie in diesem Fall, mit einem scheitellafettierten, von innen bedienbaren 7,62 mm-MG bewaffnet. Auffällig an der oberen, rechten Fahrzeugseite - die Abgasanlage mit großem Auspufftopf. Das Fahrzeug besitzt eine Kletterfähigkeit von 0,60 m, seine Grabenüberschreitfahigkeit beträgt 1,50 m.
Unten links: BMR-600 mit 7,62 mm-MG auf Scheitellafette.
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnnng:
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3 + 10 14,0 t 6,15 m 2,50 m 2,36 m 1.000 km 6-Zyl inder-Turbo-Diesel 228 kW 100 kmIh 12,7mrn-MG (Browning) oder 7,62mm-MG
BTR-60PB HERSTELLERLAND:GUS 1957 begann die Entwicklung ftir ein schwinunfahiges Nachfolgefahrzeug des veralteten BTR-152 unter der Bezeichnung "Projekt 49" in zwei konkurrierenden Arbeitsgruppen. Drei Jahr später wurde die Dedkov-Version als BTR-60P (Plavayushchiy ; schwimmfahig) - noch mit offenem Dach - ausgewählt. 1963 erfolgte die Einftihrung des BTR-60PA mit geschlossenem Dach und mit reduzierter Besatzungsstärke (von 16 auf 12). 1965 wurde schließlich der BTR-60PB (B ftir Vyshka; Turm) mit 14,5mon-Maschinengewehr im Drehturm eingeftihrt. 1979 und 1985 erschienen Weiterentwicklungen unter der Bezeichnung BTR-70 bzw. BTR-80 insbesondere in den ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten. In der NATO ist lediglich die Türkei mit dem BTR-60PB als Verteidigungshilfe der Bundesrepublik Deutschland aus Beständen der ehemaligen NY A ausgestattet worden. Die Bundeswehr selbst hat weder den BTR-60PB noch den BTR-70 übernommen.
Außerhalb der NATO befindet sich der BTR-60PB bei folgen-
den Staaten im Einsatz: Ägypten, Äthiopien, Afghanistan, Algerien, Angola, Botswana, Bulgarien, Dschibuti, Finnland, Guinea, Guinea-Bissau, GUS, Indien, Iran, Irak, Jemen, Jugoslawien, Kambodscha, Kongo, Kuba, Laos, Mongolei, Mosambik, Nicaragua, Nord-Korea, Rumänien, Sambia, Somalia, Syrien. Vietnam, Zaire. Der BTR-60PB ist ein achträdriges Fahrzeug mit einem größeren Abstand zwischen den bei den mittleren Achsen. Der bootsförmige Bug besitzt eine flach geneigte obere Frontplatte mit zwei gepanzerten Schutzblenden über den beiden Frontscheiben. Die Wanne ist langgestreckt mit nach innen geneigten oberen Seitenwänden (je drei Schießöffnungen) ; der Triebwerkraum sitzt im Fahrzeugheck. Der hinter dem Fahrerplatzeingebaute, trapezförmigeTurmmitgeraderTurmfront ist bei der PB-Version mit einem 14,5mm- und einem 7,62 mon-Maschinengewehr in Schlitzblenden ausgestattet. Hinter dem Turm sind zwei kleinere Dachluken im waage-
rechten Wannendach eingebaut. Im ansonsten ausgereiften Fahrzeug ist das Getriebe ftir den Zwillingsmotor (BTR-60 und BTR-70) bezüglich der Zuverlässigkeit problematisch. Das Fahrzeug ist schwimmfahig und wird im Wasser durch zwei Wasserstrahldüsen im Heck angetrieben.
Der BTR-60PB aus den Beständen der ehemaligen Nationalen Volksarmee (NYA) wurde im Unterschied zum BMP-I nicht von der Bundeswehr übernommen. Eine große Anzahl von ihnen wurde in sogenannten Verdichtungslagern zwischengelagert, wo sie nun mit Masse auf ihre Verschrottung warten. Eine gewisse Anzahl von ihnen wurde für den TürkeiExport von der Panzerwerkstatt 2 in Großenhain generalüberholt. Sie gingen als kostenlose Rüstungshilfe an das türkische Heer. Das Fahrzeug ist in den ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten und in der dritten Welt weit verbreitet; im NATO-Bereich muß es als Exote bezeichnet werden. (Soldat & Technik)
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht:
Länge:
Die Seitenskizze verdeutlicht die grundsätzlichen Merkmale des BTR-60PB: Bootsförmige, langgestreckte Wanne, 8-Rad-Fahrwerk und kleiner, trapezförmiger Turm. (Tanks of the World)
Breite: Höhe: Falhrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
2 + 10 10,3 t 7,56 m 2,83 m 2,31 m
500 km 6-Zyl.-Ottomotor (2x) 2 x 66 kW 80 km/h 14,5mon-MG 7,62mon-MG
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CHAIMITE HERSTELLERLAND:PORTUGAL 1966 stellten die portugiesischen BRAVIA-Werke erstmals den Prototyp des SPz CHAIMITE vor. Insgesamt wurden bis 1987 ca. 500 Fahrzeuge in unterschiedlichen Ausführungen hergestellt. Außerhalb des NATO-Landes Portugal befindet sich der SPz CHAINITE im Libanon, in Libyen, Peru und auf den Philippinen im Einsatz. Das Fahrzeug besitzt einen Bug mit flach ansteigender oberer Bugplaue, einen Absatz über der vorderen Achse mi t anschließenderhöhtem waagerechten Wannendach bis zum Fahrzeugheck. Zwischen den beiden Achsen des vierrädrigen Fahrzeugs befinden sich aufbeiden Fahrzeugseiten eine zweiteilige Tür sowie je drei Schießöffnungen an den leicht nach innen
abgeschrägten oberen Seitenwänden. Die Hecktür, rechts im überhängendem Fahrzeugheck, öffnet sich nach links. Der Fahrer sitzt vom links, der Kommandant rechts neben ihm. Beide Positionen sind mit je einem Sichtblock nach vom sowie einem weiteren mit einer danebenliegenden Schießöffnung zu den Seiten hin ausgerüstet. Im hinteren Kampfraum werden bis zu acht Schützen mitgeführt. Das Triebwerk befindet sich hinten links in der Wanne. Die Standardbewaffnung der in der portugiesischen Armee eingesetzten Ausführung V-200 (85 SPz) ist ein I-Mann-Turm mit zwei parallel eingebauten Maschinengewehren (Kaliber 5,56/7,62 und 7,62/12,7mm), die Waffen werden manuell nach Seiten und Höhe gerichtet. Die 7,62mm-Zwillingsversion hat 250 Patronen pro MG in den Bereitschaftsbehältern; weitere 9.000 Schuß werden innerhalb des Fahrzeugs verstaut. Einige Türme sind an jeder Turmseite mit vier3,5-Zoll-Raketen, die von innen abgefeuert werden können, ausgerüstet.
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.., Der Mannschaftstransportwagen CHAIMITE ist eine nationale Eigenentwicklung Portugals. Das Fahrzeug ist überwiegend für Sicherungsaufgaben konzipiert. Es kann bis zu II Besatzungsmitglieder mitführen und ist in der Regel mit 5,56 mm- oder 7,62 mm-Maschinengewehren als Zwilling in einem I-Mann-Turm bewaffnet. Abweichend davon sind einige Fahrzeuge anstelle des Zwilling-MGs mit einem einzelnen 12,7 mm-MG ausgerüstet. Allen gemeinsam ist die manuelle Richtanlage für Turm und Bewaffnung. Vorwiegend für den Export sind weitere Varianten hinsichtlich der Bewarfnung und Motorisierung hergestellt worden. (Jane's Armour and Artillery 1990/ 91)
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung: CHAIMlTE mit 12,7 mm-MG (Tanks of the World)
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3+8 7,3t 5,60m 2,26m 2,26m 965km Otto 154kW 99km/h 2 MG (5,56/7,62 und 7,62/12,7mm)
TPz FUCHS HERSTELLERLAND: Deutschland 1964 begannen in West-Deutschland die Konzeptuntersuchungen fUr ein leichtgepanzertes Mehrzweckfahheug. Sieben Jahre später begannen die Vergleichserprobungen zwischen dem Finnenkonsortium Gemeinschaftsbüro und den Daimler-Benz-Werken. 1974 wurde mit Daimler-Benz der Vertrag zur Herstellung von Prototypen und Vorserienfahrzeugen geschlossen. Fünf Jahre danach begann die Serienproduktion bei den Thyssen-Henschel-Werken. Neben der Basisversion als Mannschaftstransportwagen unterschiedlicherZweckbestimmung wird der Transportpanzer FUCHS im deutschen Heer als Funkfahrzeug, Fahrzeug zur elektronischen KampffUhrung sowie als ABC-Spürpanzer eingesetzt. Abgesehen von seiner Rolle als Schützen panzer in der Gebirgsjägertruppe und in der deutsch/französischen Brigade, befindet sich der TPz FUCHS als Mannschaftstransportwagen fUr die Infanterie außerhalb Deutschlands lediglich im Heer Venezuelas (mit einem 12,7mm.MG) im Einsatz.
Der 6-rädrige FUCHS besitzteinen bootsförmigen, horizontal spitz abgewinkelten Bug mit Schwallbren auf der oberen Bugplatte sowie lastwagenähnlicher Kabine, die an beiden Seiten mit Türen und an der Frontseite mit einer breiten gehärteten Windschutzscheibe ausgerüstet ist. Über diese wird während des Gefechts eine gepanzerte Metallplane geklappt, so daß der Fahrereinen Winkelspiegel benutzen muß. Der übergrei fende, kastenförmige und selbsoragende Aufbau hat oberhalb der Räder nach innen geneigte Seitenwände mit jeweils einem Sichtblock. Die Abgasanlage wird an der linken Wannenseite entlang gefUhrt; auf dem waagerechten Dach befindet sich rechts neben der Fahrerluke, die Kommandantenluke mit Drehzapfen zur Aufnahme eines außenlafettierten 7,62mmMaschinengewehrs. Im hinteren Dachbereich sind zwei versetzt angeordnete Dachluken fUr den aufgesessenen Kampf eingebaut. Dort befindet sich ein weiterer Drehzapfen für die Lafene des Panzerabwehr Raketensystems MILAN. Das senkrechte Heck verfugt über eine Doppeltür zum Auf- und Absitzen der Schützentrupps. Der TPz FUCHS ist schwimmfähig, sein Antrieb erfolgt im Wasser über zwei steuerbare Ruderpropeller am Fahrzeugheck.
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Transportpanzer I FUCHS des JägerbataiUons 552 in der Version als Mannschaftstransportwagen während der Gefechtsübung der deutsch-französischen Brigade »ALB 91<<. Interessant die geöffneten Türen der Fahrerkabine das 7,62 mm-Maschinengewehr an der Dachluke sowie di~ Rundumleuchte mittig auf dem Turmdach. Als Mannschaftstransportwagen wird der TPz I FUCHS lediglich in der D/F-Brigade, bei den Gebirgsjägern und in den Aufklärungsbataillonen der Divisionen eingesetzt. (Beyerrnann)
Links: Röntgenskizze des TPz I FUCHS in der Grundversion als Mannschaftstransportwagen. (Tanks of the World)
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TPz I Fuchs des Jägerbataillons 552 auf dem Truppenübungsplatz Baumholder. (Beyermann)
Oben: Die Besatzungsmitglieder sitzen mit Splitterschutzwesten auf. - Unten: TPz I Fuchs mit PARS MILAN während der kanadischen Gefechtsübung »ROYAL SWORD 90<<. (Beyermann)
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
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2+8 17,Ot 6,83m 2,98m 2,43m 800km 8-Zylinqer-Turbo-Diesel 235kW 90kmlh 7,62mm-MG PARS MILAN (teilw.)
FV432 HERSTELLERLAND: Großbritannien 1961 wurde der erste Prototyp unter der Berücksichtigung mili tärischer Forderungen für eine neue, leichte Panzerfamilie auf der Basis der FV420-Modells vorgestellt. Zwei Jahre später lief die Serienfertigung bei den GKN-Sankey-Werken -zunächst mit der Bezeichnung TROJAN - an. Im Jahre 1971 wurde nach der Herstellung von ca. 3.000 Fahrzeugen die Produktion eingestellt. Als reines Schützenpanzer-Fahrzeug ist der FV432 lediglich bei der britischen Armee im Einsatz. Das Laufwerk besteht aus fUnf Laufrollen, zwei Stützrollen, einem Triebrad vorn und einem Leitrad hinten. Der Bug ist
abgeschrägt, das Wannendach waagerecht, die Heck und Seiten wände senkrecht. Am Bug ist eine große rechteckige Frontplaue montiert; der Fahrer sitzt vom rechts, der Kommandant hinter ihm. Vom links im Bug ist das Triebwerk eingebaut. Am Heckbefindet sich eine große Tür, die sich zur linken Seite hin öffnen läßt. Die AusfUhrung FV432 Mk I hat die Abgasanlage an der linken Wannenseite, die abstehende ABC-Schutzbelüftungsanlage ist an der rechten Seite plaziert. Bei der AusfUhrung FV432 Mk2 sitzt die Abgasanlage auf der linken Seite des Wannendaches, die ABC-Schutzbelüftungsanlage hingegen liegt eben an der rechten Wannenseite an. Zusätzlich mit dem PEAK-ENGINEERING-TURM ausgestattete Fahrzeuge tragen die Bezeichnung FV432 Mk2/I.
Britischer Mannschaftstransportwagen FV 432 Mk I des Ist Royal Regiment of Wales während der Korpsgefechtsübung »UONHEART 84«. Hinter der geöffneten rechteckigen Fahrerluke die nach hinten aufgeklappte runde Luke des Kommandanten - davor die Lafette des 7 ,62 mm-Maschinengewehrs mit dem Bereitschaftsbehälter für die gegurtete MG-M unition. Beachtenswert der abstehende, großflächige Aufpufftopf mit dem langen Endrohr, das sich bis zum Fahrzeugheck an der linken Wannenseite erstreckt.
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Seitenskizze ei nes FV 432 MK I in der Grundversion als Mannschaftstransportwagen. (Tanks of the World)
Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
2 + 10 15,3t 5,25m 2,80m 2,29m O,78kglcm' 480krn Dieselmotor (RollsRoyce) 176kW 52krn/h 7 ,62mm-MG (GPMG L7)
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Dieser FV 432 Mkl der Ist Grenadier Guards ist mit dem Panzerabwehrraketensystem MILAN ausgestattet. Die MILAN kann sowohl aufgesessen als auch abgesessen, dann abseits vom Fahrzeug, eingesetzt werden. Ihre maximale Kampfentfernung beträgt 1.950 m. Interessant Korb und Kabelrolle auf dem Heck des Fahrzeugs.
FV 432 Mk2/ 1 mit PEAK-ENGINEERING-TURM auf der Basis einer Panzerschießbahn . Der kleine, nach links versetzte Turm auf der hinteren Hälfte des Wannendachs ist mit einem 7,62 mm-Maschinengewehr in einer Schlitzblende bewaffnet. Er ermöglicht den Feuerkampf unter leichtem Panzerschutz.
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Aus dieser Perspektive sind die hervorstehenden drei Winkelspiegel auf dem Turmdach des FV 432 Mk2/l gut erkennbar; darunter Rohr und Mündung des 7,62 mm-Maschinengewehrs in der Schlitzblende. Bemerkenswert die wurstähnlich zusammengerollten, feinmaschigen Tarnnetze an der Wannen- und Frontseite. (Beyermann)
Von dieser Version, ein FV 432 mit FOX-Turm, wurden lediglich 13 Exemplare für die britische Armee hergestellt. Das Fahrzeug ist mit der gleichen 30 mm-Bordmaschinenkanone wie der Schützenpanzer W ARRIOR bewaffnet; ferner verfügt es als Sekundärbewaffnung über ein 7,62 mm-Turm-MG. Mit jeweils drei Nebelwurfbechern über den Doppelfahrscheinwerfern und je drei weiteren links und rechts der Blende ist die Nebelmittelwurfausstattung sehr großzügig bemessen. Dieser Schützenpanzer des 3rd Royal Regiment of Fuseliers gehört zur Berlin-Brigade. (Kampftruppenschule 2)
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LAV HERSTELLERLAND: Kanada Das LA V (Light Annoured Vehicle) ist eine Lizenzproduktion von General Motors of Canada, des schweizerischen gepanzerten Mehrzweck-Radfahrzeugs PIRANHA, dessen Entwicklungsgeschichte bei der Firma MOW AG bis in das Jahr 1972 zurückreicht. Als 4x4-, 6x6- oder als 8x8-Fahrzeug begann in der Schweiz seine Serien produktion überwiegend flir Exportzwecke ab 1976. Seit 1983 wird er in Kanada als Rüstsatzträger flir Gefechtsfahrzeuge unterschiedlicher Zweckbestimmung hergestellt. Als Schützenpanzer befindet er sich im US-Marinekorps als LAV-25 (8x8), in der kanadi schen Armee als GRIZZL Y (6x6) im Truppengebrauch. In seiner Rolle als Mannschaftstransportwagen trägt er bei der kanadischen Miliz die Bezeichnung LA V (8x8). Außerhalb dieser beiden NATO-Länder ist die australische
Armee mit der LAV ausgerüstet. Die schweizerische Armee sowie Länder in Afrika und Südarnerika sind mit unterschiedlichen Versionen des Basisfahrzeugs PIRANHA ausgestattet. Der Schülzenpanzer LA V -25 ist ein 8-rädriges Gefechtsfahrzeug mit bootsförmigen Bug nach vorn abfallender Bugplatte. Hinter der Fahrzeugmitte, leicht nach links versetzt, ist in das waagerechte Wannendach ein 2-Mann-Drehturm mit 25mm-Bordmaschinenkanone (M242) und achsparallelem 7 ,62mm-Maschinengewehreingebaut. Dahinter befi nden sich
im Wannendach zwei rechteckige Dachluken. Die oberen Wannenseiten sind nach innen geneigt und verfugen über je zwei Schießöffnungen mit dazugehörigen Sichtblöcken. Die Fahrzeugrückseite ist leicht nach außen geneigt und besitzt zwei große rechteckige Hecktüren. Der Fahrer sitzt vorn links, der Triebwerksraum befindet sich rechts von ihm. Das Fahrzeug ist schwimmfahig und mit zwei lenkbaren Vorderachsen ausgerüstet. Im Wasser erfolgt der Antrieb über zwei Heckpropeller.
Oben: Der Schützenpanzer LAV-25 wird lediglich bei den amerikanischen Streitkräften im Marinekorps eingesetzt. Seine nach Seite und Höhe stabilisierte 25 mm-Bordmaschinenkanone ist baugleich mit der des Schützenpanzers M2. Richtschütze und Kommandant verfügen über je ein Wärmebildgerät für den Kampf bei schlechter Sicht sowie bei Nacht. Lediglich die beiden vorderen Achsen sind steuerbar. Das Fahrzeug ist schwimmfahig. (Erkennungsblätter)
Links: Seitenansicht und Draufsicht des 8-rädrigen kanadischen Lizenzbaus, des Schü tzenpanzers LA V-25. (Erkennungsblätter)
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Der Mannschaftstransportwagen LA V ist wie der LA V-25 8-rädrig, verfugt jedoch nicht über einen Drehturm, sondern lediglich über ein außenlafettiertes 7,62mm-Maschinengewehr an der herausgehobenen Kommandantenkuppel im linken, vorderen Teil des Wannendachs - unmittelbar hinter dem Platz des Fahrers. Hinter der Kommandantenluke ist eine Stufe im Wannendach mit anschließend erhöhtem hinteren Kampfraum, der mit weiteren acht Dachluken -je vier pro Fahrzeugseite aneinandergereiht - vor den üblichen bei den rechteckigen Dachluken bestückt ist.
Oben: Die eingeschlagenen Vorderräder ermöglichen einen guten Blick auf das Federungs- und Lenksystem; zusätzlich wird die bootsartige Formgebung der Wanne deutlich. An der rechten Wannenseite des gro ßvolumige Abgasrohr mit Auspufftopf. Am Fahrzeugheck die steuerbaren Propeller für die Wasserfahrt. Beiderseits der Blende befinden sich je vier Nebelwurfbecher. (Erkennungsblätter)
Der ebenfalls 8-rädrige Mannschaftstransportwagen LA V befindet sich in einer Stückzahl von 199 Fahrzeugen seit 1990/ 9 1 in der kanadischen Armee im Einsatz; auffallig der erhöhte Mannschaftstransportraum. (Tanks of the World)
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Der Schützenpanzer GRIZZLY hingegen verfügt nur über sechs angetriebene Räder; markant wird dadurch die große Lücke zwischen der ersten und zweiten Achse. Er ist mit einem I-Mann-Drehturm mit 12,7mm- und achsparallelem 7,62mmMaschinengewehr ausgerüstet. Im Unterschied zum LA V-25 ist nur die erste Achse lenkbar; ferner ist der GRIZZL Y mit einem leistungsschwächeren Motor ausgerüstet.
Rechts; Seitenskizze des in der kanadischen Armee eingesetzten Schützenpanzers GRIZZL Y (Erkennungsblätter)
Die Bewaffnung des GRIZZL Y besteht aus einem 12,7 mm-Maschinengewehr und einem achsparallelen 7,62 mm-FlaMG auf dem Turmdach. Interessant der konturaufläsende Tarnanstrich. (Tanks of the World) Unten, links: SPz GRIZZL Y im Camp Wainwright, Calgary, Alberta/Kanada. Rechts: GRIZZL Y während der NATO-Gefechtsübung »BAR FROST 86« in Nord-Norwegen. (Kanadische Armee)
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Ein Pulk GRIZZLY der Ist (CA) Brigade Group, Lord Strathcona's Horse (Royal Canadian) im Camp Wainwrightl Kanada. (Kanadische Armee)
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
LAV-25
GRIZZLY
3+6 12,91 6,39m 2,50m 2,69m 670krn V6-Turbo-Diesel 202kW 100 kmIh BMK25mm 7,62mm-MG
3+6 10,51 6,39m 2,53m 2,53m 600krn V6-Diesel 158kW 102 kmIh 12,7mm-MG 7,62mm-MG
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M 113, YPR 765 und VCC-1/-2 HERSTELLERLAND: USA u.a. Im Jahre 1956 begann die Entwicklung des Prototypen TlI3 mit Alum.iniumpanzerung. Bereits vier Jahre später begann die Serienproduktion des als MI13 bezeichneten Kettenfahrzeugs. 1963 gelangte die nunmehr mit einem Dieselmotor versehene VersionMI13 AI zur Auslieferung. Ab 1979wurde eine verbesserte Ausführung mit der Bezeichnung A2 hergestellt; ältere Versionen wurden teilweise auf den Rü ststand "A2" umgerüstet. Schließlich begann ab 1987 die Herstellung der Ausführung A3 bzw. die Kampfwertsteigerung älterer Fahrzeuge auf die Version A3. Der M 113 ist ein gepanzertes Mehrzweckfahrzeug, das neben seiner Rolle als Mannschaftstransportwagen als Trägerfahrzeug flir die unterschiedlichsten Waffensysteme und Sensor-Einrichtungen sowie als Gefechtsstandfahrzeug eingesetzt wird. Zugleich bildete er die Basis für die modifizierte, italienische Lizenzproduktion des MI 13 AI, den Schützenpanzern VCCI und VCC-2. Als privatwirtschaftliche Weiterentwicklung in den USA kam der Schützenpanzer YPR 765 ab 1978 zur Auslieferung. Der MI 13 und seine Abarten gehören zu den am meisten verbreiteten militärischen Kettenfahrzeugen in der Welt. In der Ausführung als Mannschaftstransportwagen M1l3 befindet er sich auBerhalb der NATO-Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien, Türkei und den USA
in folgenden Ländern im Einsatz: Ägypten, Äthiopien, Argentinien, Australien, Bahrain, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, EI Salvador, Equador, Guatemala, Iran, Israel, Jemen, Jordanien, Kuwait, Laos, Libanon, Marokko, Neu-Seeland, Pakistan, Peru, Philippinen, Schweiz, Somalia, Sudan, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tunesien, Uruguay, Vietnam und Zaire. Das mit Kettenschürzen versehene Laufwerkdes M 11 3 besitzt flinf Laufräder; Stützrollen sind nicht vorhanden. Das Antriebsrad sitzt vorn, das Leitrad hinten. Der kastenförmige Au fbau mit abfallendem B ug (einschließlich Schwall brett) hat hohe, senkrechte Seiten wände und ein leicht nach auBen geneigtes Heck mit Heckrampe. Die Bewaffnung erfolgt im Grundsatz entweder mit einem 12,7mm - oder mit einem 7,62 mm - Maschinengewehr außenlafettiert an der mittig eingebauten Kommandantenluke. Der ursprüngliche M 113 wurde noch mit einem Chrysler 75M V8-0ttomotor mit 154kW Leistungsabgabe angetrieben. Die Masse dieser Fahrzeuge wurde auf den AI-Rüststand mit dem GMC Detroit Dieselmotor ( 158kW) umgerüstet. Die Ausführung Ml13 A2 verfügt über eine leistungsfahigere Motorkühlung und ein verbessertes Laufwerk. Der A3 ist mit einem stärkeren GMC-Motor (202kW) sowie mit einem neuen X-200-4-Getriebe, interner Splitterschutzpanzerung und einem Steuerrad anstelle der bisherigen Lenkhebeln sowie zwei Außen-Zusatztanks am Heck, die auch bei älteren Versionen als Nachrüstung zum Einsatz gelangen, ausgerüstet. Alle Versionen des Mannschaftstransportwagens sind schwimmfahig. Der Antrieb im Wasser erfolgt ebenfalls über die Gleisketten.
Mannschaftstransportwagen MI13 AI der US-Army mit 12,7 mm-Maschinengewehr M2 HB und Panzerabwehrraketensystem MI75 DRAGON (FGM-77) während der deutschen Heeresübung '86 »FRÄNKISCHER SCHILD<<. Über dem Kampfraum die amerikanische Flagge »Stars and Stripes<<. (Beyerrnann)
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Dieser MI I3 Al der US-Anny ist mit einem 12,7 mm-MG bewaffnet und verfügt über einen nach oben offenen I-Mann-Turm sowie über ein zusätzliches Panzerschild.
Belgiseher M1l3 AI-B mit Zusatzpanzerung und Lafette zur Aufnahme des amerikanischen 12,7 mm-MGs (Camp Roi Alberl, Marche-en-Famenne/Belgien).
Dänische Mannschaftslransportwagen MI13 AI beim Einfließen in einen Verfügungsraum. Auch hier kommt als Bewaffnung das amerikanische 12,7 mm-MG (caISO) zum Einsatz. Auf dem Wannendach die persönliche Ausrüstung der Besatzung und zusätzliches Schanzzeug. (Beyermann)
Deutscher MI13 AIG der 4.1Panzergrenadierlehrbataillon 353 (Hammelburg) mit 7,62 mm-MG und PARS MILAN. H inter dem Schwallbretl befinden sich achl nebeneinander angeordnete Nebelwurfbecher. In der späteren Ausführung AlG wird das Schwallbrett entfallen und die Kettenschürze schmaler gestaltet sein.
Kanadischer M 113 AI der 4th Mechanized Brigade Group während der NATO-Gefechtsübung REFORGER '88 »CERTAIN CHALLENGE« in Süddeutschland. Bemerkenswert die sehr kurzen Antennenstäbe und die große Anzahl der mitgeführten Kanister am Heck und auf dem Dach.
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M1l3 A2 eines niederländischen InfanteriebataiUons während REFORGER ' 91 »CERTAIN SHIELD« in Norddeutschland. Beiderseits des Schwallbrettes je drei Nebelwurfbecher unter einem Schutzbügel; darüber die Beleuchtungsanlage. An der Kommandantenluke das 12,7 mmMG amerikanischer Bauart mit dem Bereitschaftskasten für die Munition an der linken Seite der Lafette. Vor den großen Verstaukästen Teile der persönlichen Ausrüstung und vier übereinandergestapelte Verladekeile für den Eisenbahntransport. (Beyermann)
Norwegischer MI13 20 mm mit I-Mann-Drehturm von Kongsberg und deutscher 20 mm-Bordmaschinenkanone Rh 202 von Rheinmetall. Durch diese Nachrüstung wurde aus einem Mannschaftstransportwagen ein richtiger Schützenpanzer geschaffen. (Soldat & Technik)
Spanischer MI13 AI am Kranausleger des Pionierpanzers M47 E21. Diese Perspektive verdeutlicht die schlichte, kastenartige Formgebung des MI 13, der in der spanischen Ausführung dem amerikanischen Original entspricht. Seine Steigfähigkeit beträgt 60 0/0, für das Drehen auf der Hochachse benötigt er 4,27 m, Hindernisse bis 0,62 m Höhe und Gräben bis 1,68 m Breite überwindet er. Der Pionierpanzer M47 E21 nutzt das Fahrgestell des ehemaligen Kampfpanzers M47 EI. Er verfügt als Spezialausstattung u.a. über einen 50 t-Kran, eine hydraulische Winde, ein Räumschild und ein Erdbohrgerät. Auf der Triebwerkabdeckung unter einer Plane ein Stromgenerator, dahinter der sprialförmige Erdbohrer und ein großer Staukasten. (Belloch)
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Amerikanischer MI13 A2 mit Außen-Zusatztanks beiderseits der Heckrampe (REFORGER '88). Die schmalere Kettenschürze besitzt eine Aufstieghilfe auf Höhe des Triebrades. Auf dem Dach sind umfangreiche Ausrüstungsgegenstände wie Planen, Kanister, Verladekeile und Zeltstangen verstaut. (Beyermann)
Belgiseher M 113 A2-B mit heruntergelassener Heckrampe und geöffneter großer Dachluke. Hinter der hellen Wandung, links hinten im Fahrzeuginneren, der Kraftstofftank. (Persbureau I BE Korps, RepNr 17/ 93) Mine, rechts: Deutscher MI13 A2 mit schmalerer Kettenschürze und ohne Schwallbreu. Am Bug, nun gut erkennbar, die Wanungsklappe für das Triebwerk. Halb verdeckt, hinter dem Mannschaftstransponwagen, ein französischer SPz AMX-IOP. (Beyermann)
Rechts: Kanadischer MII3 Al mit 12,7 mm-MG an der Kommandantenluke und einem 7,62 mm-MG im Bereich der großen, rechteckigen Dachluke. Auf dem Schwallbrett eine noch verpackte Rolle Bandstacheldraht, am Fahrzeugheck, Außen-Zusatztanks. Das Fahrzeug gehört zum Royal Canadian Regiment. Die Aufnahme entstand während der Gefechtsübung »ROCHET SABOT '91 « in Süddeutschland.
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N 00
Der amerikanische M I1 3 A3 erhielt wei tere Verbesserungen am Laufwerk und mn Kühlsystem. Ferner kam ein leistungsgesteigeigerter Motor mit 205 kW zum E inbau. Äußerlich ist die Ausführung A3 nur am verdickten Schwallbrett erkennbar. Wichtigste Neuerung jedoch ist der mit Kevlarwänden abgeschottete und mit Splitterschutzverkleidung versehene Innenraum. Hierduch wurde der Schutz der Besatzung des ansonsten mit Leichtmetall gepanzerten Fahrzeugs e rh eb li ch geste igert. Seit 1987 läuft der Ml13 A3 der US-Army zu. Hinter dem Mannschaftstransportwagen e in SchützenpanzerM2.(Erkennungsblätter)
Der Schützenpanzer YPR 765 wird außerhalb der NATOLänder Belgien, den Niederlanden und der Türkei nur auf den Philippinen und in Süd-Korea eingesetzt. Der YPR 765 basiert auf der MI13 AI-Version, besitzt jedoch zahlreiche Verbesserungen im Wannenbereich. Beide oberen Wannenseiten sind ab Fahrzeugmitte im Bereich des hinteren Kampfraums abgewinkelt und besitzenje zwei Schießöffnungen kombiniert mit Sichtblöcken. Der Motor ist vom rechts eingebaut; der Platz des Fahrers befindet sich vom links, die Kommandantenluke unmittelbar dahinter. Die Wanne besteht aus geschmiedetem Alwninium und einer adaptierten, mit Bolzen befestigten Zusatzpanzerung aus Stahl. Der YPR 765 PR! (Niederlande) und der AIFV-B-25 (Belgien) sind nahezu baugleich. Beiden gemeinsam ist der in Fahrzeugmitte nach rechts versetzte I-Mann-Drehturm mit der Oerlikon KBAB02 25mm-Bordrnaschinenkanone und dem achsparallelen 7,62mm-Maschinengewehr. Das Laufwerk der belgischen Ausführung entspricht der M1l3 A2-Version; abweichend von der niederländischen Ausführung besitzt sie eine indi viduelle ABC-Schutzbelüftung und eine extern angebrachte Fahrzeugheizung. Beim A1FV-B-50 (Belgien) entfallt der Drehturm, stattdessen wird das außenl.fettierte PARS TOW mitgeführt.
Der niederländische Schützenpanzer YPR 765 , ein Vetter des M113, ist mit einer 25 mm-Bordmaschinenkanone und einem 7,62 mm-Turm-MG bewaffnet. Auffällig das massive Schwallbrett und der beträchtlich nach rechts versetzte 2-Mann-Drehturm. Die Aufnahme zeigt ein Fahrzeug des 44. Pantserinfanteriebataljon auf dem Truppenübungsplatz BERGEN.
Nahezu baugleicher belgischer Schützenpanzer AIFV-B-25 (Pers bureau 1 BE Korps, RepNr 197/ 87)
Belgiseher Mannschaftstransportwagen AIFV-B-50 mit 12,7 mm-MG und PARS MILAN (Persbureau 1 BE Korps, RegNr 17/ 93)
Seit 1991 laufen als Lizenzproduktion 850 SPz mit der Bezeichnung FMC-Nurol der türkischen Armee zu. (NATO'S SIXTEEN NATIONS)
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Die Schützenpanzer VCC-l und VCC-2 befinden sich nur im italienischen Heer im Einsatz.
Die Lizenzproduktion des amerikanischen M 113 A I wurde durch OTO Melara modifiziert, um den aufgesessenen Kampf der Schützentrupps im begrenzten Maße zu ermöglichen. Ähnlich wie beim YPR 765 sind beim VCC-l CAMILLINO heide oberen Seitenwände im Bereich des hinteren Kampfraums abgeschrägt und mit je zwei Schießöffnungen und darüberliegenden Sichtfenstem versehen. Das Fahrzeug erhielt an der Front und an den Seiten eine adapierte Zusatzpanzerung. Die MG-Lafette an der Kommandantenluke wurde mitaufrichtbaren Schutzblenden versehen. Der VCC-2 erhielt ebenfalls eine Zusatzpanzerung, behielt jedoch die senkrechten Seitenwände bei. Der Kommandant
wird durch einen nach oben offenen, runden Turm geschützt. Italienischer SPz VCC-l (Erkennungsblätter)
Seitenskizze YPR 765 (Erkennungsblätter)
Seitenskizze VCC-I (Erkennungsblätter)
Zur Linie aufgefahren, italienische VCC-2 mit 12,7 mrn-MG und nach oben offenem I-Mann-Drehturm.
TECHNISCHE DATEN Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Str): Bewaffnung:
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M113A2
YPR 765
VCC-l
2 + 11 Il,3t 4,86m 2,69m 1,85m O,56kglcm 2 480km V6-Diesel 158kW 68km/h 12,7mrn-MG oder 7,62mrn-MG
2+8 14,lt 5,26m 2,82m 2,79rn O,66kglcm' 490km V6-Diesel 194kW 61km/h BMK25mrn 7,62mrn-MG
2+7 1I,6t 5,04m 2,69m 2,55m
? 550km V6-Diesel 158kW 64km/h 12,7mrn-MG
M2 BRADLEY HERSTELLERLAND:USA 1964 wurde in den USA die Notwendigkeit zur Ablösung des Mannschaftstransportwagens M1l3 durch einen richtigen Schützenpanzer erkannt. Nach einigen zwischenzeitlich aufgegebenen Projekten wurde schließlich 1973 der Auftrag zur Entwicklung eines Schützenpanzers auf der Basis des XM723Projekts an die Food Machinery Corporation vergeben. 1978 wurden zwei Prototypen fahrzeuge mit der Bezeichnung XM2 vorgestellt und für Truppenversuche übergeben. Drei Jahre später begann die Serien produktion des M2 und seines Schwesterfahrzeuges, des Spähpanzers M3. 1985 und 1988 begann die Produktion der leistungsgesteigerten Ausführungen M2 AI bzw. M2 A2. Beginnend ab 1988 werden auch ältere Versionen auf den Rüststand des A2 kampfwertgesteigert. Außerhalb des NATO-Landes USA ist der Schützenpanzer M2 lediglich in Saudi-Arabien im Einsatz. Das Laufwerk des M2 besteht aus sechs Laufrollen (mit einer Lücke zwischen der 3. und 4. Laufrolle) und zwei Stützrollen; das Antriebsrad befindet sich vorn, das Leitrad hinten. Der obere Teil des Laufwerks und der Wannenseiten ist mit einer Zusatzpanzerung versehen. Er verfügt über eine hohe Wanne mit abfallender Front, waagerechtem Dach und ausgebogter Dachluke über dem hinteren Kampfraum. Inden Wannenseiten sind je zwei Blenden für Handwaffen eingebaut (entfallen beim M3). Das gering nach außen geneigte Heck besitzt eine
große Heckrampe mit ovaler Tür und zwei weiteren Schießöffnungen. Der große, überhängende Turm in Fahrzeugmitte ist nach rechts versetzt und verfügt über eine aufrichtbare Zwillings-Abschlußvorrichtung ftir das PARS TOW an der linken Turmseite. Links auf dem Turmdach befindet sich der Ausblick der Ziel optik. Die Hauptbewaffnung besteht aus einer 25mm-Bordmaschinenkanone M242 mit Doppelgurtftihrung und einem achsparaUelen 7,62mm-Maschinengewehr. Die Richtung ist elektrisch und über zwei Achsen stabilisiert. Der Richtschütze ist mit einer kombinierten Tag! Wärmebildoptik mit Sichtkanal zum Kommandanten ausgerüstet. Die obere Bugplatte ist mit einem Schwallbrett ausgestattet; der Fahrerplatz ist oben links vorgesehen. Die leistungsgesteigerte Version M2 Al verschießt den durchschlagkräftigeren Lenkflugkörper TOW2, besitzt eine koUektive ABC-Schutzbelüftungsanlage für Fahrer, Richtschützen und Kommandanten und verfugt über Winkelspiegel an der Dachluke. Ferner wurde der Wannenboden gegen Minendetonationen besser geschützt und eine automatische Sicherung für die BMK bei geöffneten Luken eingebaut. Die nochmals leistungsgesteigerte Version M2 A2 besitzt einen besseren Panzerschutz und geänderte Schutzvorrichtungen sowohl rur Kraftstoff- und Munitionsbehälmisse als auch rur einsatzwichtige Betriebskomponenten . Zusätzlich wurden die Motorleistung und die Federung verbessert; die Kugelblenden an den Wannenseiten entfielen, die Anzahl der mitgeftihrten Soldaten der Schützentrupps venminderte sich vOQ sieben auf sechs.
Amerikanischer Schützenpanzer M2 AI BRADLEY mit 25 mm-Bordmaschinenkanone und aufgerichtetem ZwiUingsStartbehälter für den Panzerabwehr-Lenkflugkörper TOW 2. (US-Army)
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•
An diesem M2 Al sind die msammengelegten Faltwände für die Schwimmfahrt am oberen Rand der Keltenschürze und am Bug deutlich erkennbar. Vom links die geöffnete Fahrerluke. Das Bild entstand vor dem Golfkrieg in Kuwait. (Tank Magazine)
M2 Al mit TurmsteIlung 9 Uhr der 2nd (US) Armored Division FORWARD während REFORGER '87 »CERTAIN STRlKE« in Norddeutschland. Dahinter ein Beobachtungspanzer M981 FIST-V auf MIl3 A3-Fahrgestell. (Beyermann)
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Der M2 ist schwimmfahig, muß hierzu jedoch seine im Fahrgestell integrierten Faltwände aufrichten. Die durchsichtig gestalteten Teile der Vorderwand erlauben die eingeschränkte Sicht des Fahrers und des Kommandanten unmittelbar vor das Fahrzeug. Unser Bild zeigt einen M2 Al bei der Ausfahrt an der Weser während der belgischen Korpsgefechtsübung »CROSSED SWORDS '86«.
In der Serienfertigung an der Wannen- und Turmfront sowie an den Wannen seiten mit kon ventioneller Stahl-Abstandspanzerung versehene Fahrzeuge erhalten die Bezeichnung M2 A2. Die Abstandspanzerung verfugt über Haltepunkte zur Aufnahme weiterer konventioneller oder reaktiver Zusatzpanzerung. Durch diese Maßnahme, die im Fahrzeuginneren durch eine Splitterschutzauskleidung ergänzt wurde, mußten die seitlichen Kugelblenden für den hinteren Kampfraum entfallen, das Fahrzeuggewicht erhöhte sich um 4,6 t auf nunmehr 27,2 t. Beachtenswert, die geöffneten Schutzklappen am Ausblickkopf der Ziel-und Nachtsichtoptik links auf dem Turmdach und die nach hinten abgespannten Antennenstäbe. (Erkennungsblätter).
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I Hervonagende Gesamtansicht eines M2 A2 BRADLEY: Gut identifi zierbar di e mit GU I"lCIl zusammengeschnürte n Fall wä nde , d ie aufgeb rac hten Segmente der Stahl-Abstandspanzerung, der geö ffne te Ausb lickkopfder komb inierten Tages-fNacJllsic htoptik vor der Richt schütz luke, die geschlossene, mi t vier Winkelspiege ln ausges tattete Fahrerl uke und die zusammengelegte Panzerplane a u f de m FahrLeu gbug. (Beyerma nn )
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deutlich sichtbar, die aufgeschraubte, konventionelle Zusatzpanzerung, (Beyermann)
M2 A2 in teilgedeckter Stellung. Bemerkenswert, die aufgeführten Namen des Kommandanten und Richtschützen
M2 A2 BRADLEY (Erkennungsblätter)
an der Turmfront.
TECHNISCHE DATEN M2AI Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Str): Bewaffnnng:
3+7 22,6t 6,45m 3,20m 2,97m O,53kglcm' 480km V8-Turbo-Diesel-Motor 368kW
M2A2 3+6 27,2t 6,55m 3,20m 2,97m ? ? 447kW
66km/h
61km/h
BMK25nun 7,62mm-MG PARS TOW2
BMK25mm 7,62mm-MG PARS TOW2
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MARDER 1 HERSTELLERLAND: Deutschland Im Jahr 1960 wurde der Auftrag erteilt, eine neue, leichte Panzerfamilie auf der Basis eines Schützenpanzers ftir die deutsche Bundeswehr zu entwickeln. Drei Jahre später begannen die Versuche mit dem Prototyp 2, dem zwei Jahre darauf die Vorstellung des Prototyps 3 mit verbesserten Fähigkeiten zur Führung des aufgesessenen Kampfes unter Panzerschutz folgte. 1966 wurde die neue militärische Forderung auf Einbau eines 2-Mann-Turmes mit Scheitellafette gestellt. Zwei Jahre später erfolgte die Herstellung der Vorserienfahrzeuge. 1970 begann schließlich die Serienproduktion des I. Bauloses. Durch mehrfache Nach- und Umrüstungen, letztmalig ab 1989 auf den Rüststand A3, wurde/wird der Schützenpanzer MARDER! bedrohungsgerechtnachgerüstet. Eine Neuentwicklung mit der Bezeichnung SPz MARDER 2 wird voraussichtlich wegen der günstigen Sicherheitslage und der daraus resultie-
renden neuen Prioritätensetzungen vorerst nicht zur Truppe gelangen. Der SPz MARDER I befindet sich lediglich beim deutschen Heer im Einsatz.
Der MARDER I besitzt eine flach abfallende Triebwerkabdeckung mit hoch gezogener unterer Bugplatte. Das mit Kettenschürzen versehene Laufwerk verfügt über sechs Laufrollen und drei Stützrollen. Das Antriebsrad befindet sich vom, das Leitrad hinten. Die Ausftihrung A2 besitzt je zwei Kugelblenden ftir Handwaffen an beidenWannenseiten, die bei der Ausführung A3 entfallen. Die Wannenseiten sind nach innen, die Heckseite nach außen geneigt. Der Drehturm ist im waagerechten Wannendach leicht nach rechts versetzt einge-
baut. Er nimmt als Bewaffnung eine scheitellafetlierte Bordmaschinenkanone und ein achsparalle1es Maschinengewehr auf. Die Turmvorderseite ist abgeschrägt, an der linken Seite befinden sich sechs Nebenwurfbecher, an der Kommandantenluke - rechts im Turm - kann optiona! die Abschußvorrichtung des PARS MILAN aufgebaut werden. Im hinteren Teil des Wannendachs sind in der Ausftihrung A2 vier, in der Ausftihrung A3 drei Dachluken eingebaut. Zusätzlich erhielten u.a. die A3-Fahrzeuge neben einer Zusatzpanzerung ftir Wanne und Turm, Staukästen an den Wannenseiten über die gesamte Länge der Wanne. Die rückwärtige Seite ist mit einer großen quadratischen Heckrampe zum schnellen Auf- und Absitzen der Schützentrupps ausgerüstet. Das ebenfalls scheitellafettierte Heck-Maschinengewehr entfiel ab dem Rüststand A2. Es ist geplant, 2.100 MARDER I auf den Rüststand des A3 karnpfwertzusteigem.
Der deutsche Schützenpanzer MARDER I A2 ist mit einer 20 mm-Bordmaschinenkanone und rechts oberhalb davon, mit einem achsparallelen 7,62 mm-Maschinengewehr in einer Scheitellafette auf einem flachen 2-Mann-Drehturm bewaffnet. Das obige Fahrzeug ist zusätzlich mit dem PARS MILAN an der rechten Turmluke ausgerüstet. Im Unterschied zu seiner Vorgängerversion, dem AI, erhielt der A2 u.a. ein Wärmebildgerät (großer, mit Bügeln geschützter Ausblickkopf an der linken Turmfront); zusätzlich entfiel das ebenfalls in einer ScheiteUafette eingebaute Heck-Maschinengewehr. An beiden Wannenseiten je zwei Kugelblenden für den aufgesessenen Kampf mit Maschinenpistolen, darüber in einer Schiene montiert Schneegreifer, die anstelle von Ketten-Gummipolstem aufgeschlagen werden können. Hinter den Kugelblenden, Außenbordwerkzeug wie Hacke, Beil, Brechstange, Spaten, etc. (W. Schneider)
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Die Heckansicht des MARDER I A2 verdeutlicht das leicht überhängende Heck mit der großen Heckrampe. Links neben der Heckrampe die Außenbordsprechstelle, die eine Kommunikation über einen Handapparat von außen mit der aufgesessenen Besatzung erlaubt. Rechts neben der Heckrampe, die dreieckige Gräting der Abgasanlage. Auf der Heckrampe unterhalb des Nummernschildes, das mit Tarnlicht versehene Leitkreuz, das den Fahrer des nachfolgenden Fahrzeugs Standort und Abstand zum Vordermann abschätzen läßt. (Erkennungsblätter)
MARDER I A2 mit großem, welldrahtgeschützten Ausblickkopf für die integrierte Tages-/ Nachtsichtoptik, dahinter sechs paarweise angeordnete Nebelwurfbecher. Rechts am Turm die Lafette zur Aufnahme für das Startrohr des Panzerabwehr-Lenkflugkörpers MILAN. Das aus der Luke schauende Besatzungsmitglied trägt eine Sprechhaube mit integrierten Kopfhörern und Lippenmikrophon.
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2.100 Schützenpanzer MARDER I werden auf den Rüststand A3 (unser Bild) durch Anbringung einer Zusatzpanzerung - überwiegend als Schottpanzerung - kampfwengesteigert. Das Gesamtgewicht steigt dadurch um 4,5 tauf 33,5 t. Flankierend wurden deshalb Funktionsverbesserungen von Baugruppen vorgenommen, die das erhöhte Gewicht durch Steigerung der Leistung und Standfestigkeit ausgleichen sollen. (KUKAlTHYSSEN HENSCHEL)
Blick auf den Turm / die Scheitellafette des MARDER 1 A3: Deutlich die segmentweise Anbringung der Zusatzpanzerung, die Verlegung des achsparallelen Maschinengewehrs an die linke Seite der Lafette, nunmehr geschützt durch einen rechteckigen Kasten. Hinter der Lafette mit Dreibein für das PARS MILAN ist die Aufdickung des Kampfraumdaches gut erkennbar. (Soldat & Technik)
Mitte, rechts: Anstelle von vier Luken für den hinteren Kampfraum, besitzt der MARDER I A3 nur noch drei Luken. Die geöffneten Luken lassen den Abstand zwischen dem alten Wannendach und der neuen Zusatzpanzerung deutlich werden. Die Schulterstütze des Gewehrs G3 des vorderen Schützen ragt in den dadurch entstandenen Zwischenraum . (Beyermann) Rechts: Marder I A3 bei einer dynamischen Waffenschau der Kampftruppenschule 2 auf dem Truppenübungsplatz Munster-Süd. Auffallend die günstige Formgebung und die über die gesamte Fahrzeuglänge reichenden seitlichen Staukästen.
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Schützenpanzer MARDER I A3 mit Wärmebildgerät MIRA oberhalb de r Abschußvorrichtung des PARS MfLAN. Hierdurch wird der Einsatz des Panzerabwehr-Le nkflugkörpers auch l:x!i Nacht und schlechter Sicht möglich. Das erste Los vo n 848 Ma rder I A3 wird bis Ende 1993 an die Truppe ausgeliefert sein. (KUKA/THYSSEN HENSCHEL)
MARDER I A3 (KUKA/THYSSEN HENSCHEL)
Rechts: Seitenskizze MARDER I A3 (Erkennungsblätter)
TECHNISCHE DATEN MARDER 1A3
Oberhalb der Abschußvorrichtung des PARS MILAN das Wärmebildgerät MIRA; die dazugehörige Energieversorgung im Kasten neben der Luke.
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Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
3+6 33,5t 6,88m 3,38m 3,Olm O,90kglcm' 500km V8-Turbo-Diesel-Motor 44lkW 65kmJh BMK20mm 7,62mm-MG PARS MILAN
SAXONAT105 HERSTELLERLAND: Großbritannien 1972 begann die Entwicklung des ATl04 durch die GKNSankey-Werke. Drei Jahre später wurde ein verbesserter Prototyp (ATlOS) vorgestellt. 1976 begann die Produktion für Exportzwecke. ImJ ahre 1983 gab das britische Verteidigungsntinisterium den ersten Beschaffungsauftrag für das nunmehr SAXON benannte Mannschaftstransportfahrzeug. Der SAXON befIndet sich außerhalb Großbritanniens in folgenden Ländern im Einsatz: In Bahrain, Brunei, Kuwait, Malaysia, in den Niederlanden, in Nigeria, Oman, auf den Philippinen und in den Vereinten Arabischen Emiraten. Das Vierradfahrzeug (4X4) besitzt eine sehr hohe, geneigte
Front ntit einem Fahrererker links, leicht nach links versetztem Kühlergrill, einem kastenfönnigen Aufbau und einem senkrechten Heck, Staukästen an der linken Fahrzeugseite undeinem Staukorb auf dem hinteren Teil des Fahrzeugdaches. Ein Motorraum-Entlüftungsgräting befIndet siel> über der vorderen Achse an der linken, ein einteilige Tür an der rechten Wannenseite. Auf dem vorderen Teil des flachen Fahrzeugdaches ist mittig entweder ein kleiner fester Turm mit 1 MG oderein Drehturm ntit 2 MGs und seitlichen Sichtblöcken aufgesetzt. Die Seitenwände mit Schießöffnungen und Panzerglasscheiben sind leicht abgeschrägt, die kantigen Radkästen überstehend. Am Fahrzeugheck befIndet sich eine doppelflüglige Tür. Der kastenfönnige Fahrraum besitzt drei Panzerglasfenster. Viele Teile des Fahrwerks sind bau gleich ntit dem britischen Standard-4t-Truck.
Britischer Mannschaftstransportwagen SAXON AT-105P während einer Übung in Norddeutschland.
Vorn ein SAXON AT-105P, dahinter die Bergefahrzeugversion AT-105 ARV. Das Bild zeigt Fahrzeuge der 2nd (UK) Infantry Division während der Gefechtsübung KEYSTONE '87«. (Beyerrnann)
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Ein mit künstlichen Mitteln getarnter SAXON AT-105P der britischen Rheinarmee. Am Turm ein 7,62 mm-MG auf einem Orehzapfen; über dem Reserverad, die Seitentür - hier rechts.
Oer SAXON ist nur für Sicherungsaufgaben geeignet. Beachtenswert, die zweiflügelige Hecktür und der große Staukorb auf dem Fahrzeugdach.
Eine Kolonne SAXON mit zusammengerollten Tarnnetzen und mit je einem 7,62 mm-MG bewaffnet. (Beyermann)
Unten: SAXON AT-I05P mit linker Seitentür (Erkennungsblätter)
TECHNISCHE DATEN
I-<1'c-______ 5170mm _ _ _ _ _ _..... ,1
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Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
2 + 10 1I ,7t 5,17m 2,49m 2,86m 480km 6-Zylinder-Oiesel 107kW 96km/h I oder 2 MG 7,62mm Hughes M240
FV 103 SPARTAN HERSTELLERLAND: Großbritannien Die EntwickJungsgeschichtedes SPARTAN als Ersatz fw-den veralterten SALADIN reicht zuruck bis 1965. Vier Jalue später stellten die Alvis-Werke den ersten Prototyp der neuen leichten Panzerfamilie vor. Im Jahre 1973 wurden die ersten Serienfahrzeuge des FV I 03 SPARTAN dem britischen Heer übergeben. Aus derselben Panzerfamilie stammen u.a. die Spähpanzer SCORPION und SCIMlTER sowie der Jagdpanzer STRIKER. Außerhalb Großbritanniens befindet sich der Mannschaftstransportwagen FVI03 SPARTN APe nur noch in Oman im Einsatz.
Der SPARTAN besitzt fUnf Laufräder, das Triebrad ist vorn, das Leitrad hinten, SlÜtzrollen fehlen. Die obere Bugplatte fallt flach zur abgerundeten unteren Frontplane ab. Das Wannendach ist waagerecht, am senkrechten Heck sind zwei Verstaukästen beiderseits der großen Hecktür angebaut. Die Faluerplatz befindet sich links oben in der oberen Bugplane vor der nach links versetzten Kuppel des Kommandanten; rechts daneben die Gräting fUr die Motorkühlung. Die Wanne ist übergreifend mit senkrechten Seiten wänden, die im oberen Drittel stark nach innen geneigt sind. Oft wird das Faluzeug auch als Träger für das ZB-298Gefechtsfeldradargerät - äußerlich erkennbar an der quadratischen Antenne rechts neben der Kuppel - verwendet.
Britischer Mannschaftstransportwagen FV 103 SPARTAN bei der Rast. Auf dem Bug Dosen und Behälter unbekannter Zweckbestimmung. Neben der geöffneten Fahrerluke liegt ein Schutzhelm mit integrierten Kopfhörern. Dahinter der flache Drehturm mit Lafette zur Aufnahme des von innen bedienbaren 7,62 mm-MGs. Zusätzlich ist der Drehturm mit einem Ziel- und Beobachtungsperiskop sowie kreisförmig angeordneten Winkelspiegeln, jeweils mit Wischerblättern, ausgerüstet.
Heckansicht des gleichen Fahrzeugs mit geöffneter »Speisekammen<. An der Oberkame des Panzer kastens der Rahmen für die aufrichtbare Faltwand (Schwimmfahrt).
Neuere Version des SPARTAN ohne Faltwand . Auf beiden Seiten der Bugplatte, leicht in der Höhe versetzt, je vier Nebelwurfbecher, gruppenweise zusammengefaßt. 1m Hintergrund ein Mannschaftstransportwagen FV 432.
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Führungspanzer-Version eines FV 103 SPARTAN der 1. (BE) Division, I Pantserinfanteriebrigade (Batljon Befrijding) während REFORGER 87.
Dasselbe Fahrzeug aus der Heckperspektive. Interessant, die großen Staukästen beiderseits der quadratischen Hecktür sowie der hochkant befestigte Heckkorb.
Be1gischer Mannschaftstransportwagen FV 103 SPARTAN bei einer Waffenschau. Die gruppenweise zusammengefaßten Nebelwurfbecher befmden sich auf gleicher Höhe. Gut erkennbar, der Rahmen der aufrichtbaren Faltwand für die Schwimmfahrt an der Oberkante der Wanne. Im Hintergrund dilS gleiche Fahrzeug jedoch mit aufgerichteter Faltwand. (Beyenmann)
TECHNISCHE DATEN
SPARTAN mit Gefechtsfeldradargerät ZB-298 (Erkennungsblätter)
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Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
3+4 8,2t 4,85m 2,13m 2,26m O.38kglcm' 600km
6-Zylinder-DieseImotor 147kW 80kmlh
7,62mm-MG
VABNTT HERSTELLERLAND: Frankreich Im Jahr 1967 begann die Entwicklung des gepanzerten Vielzweckfahrzeugs VAB (Vehicule de l'Avant Blinde. Sechs Jahre später begannen die Vergleichserprobungen der 4x4 und 6x6 - Fahrzeuge zwischen Panhard und SaviemlRenault, wovon später die Baumuster der letzteren Firmengruppe ausgewählt wurden. 1976 wurden die ersten 4x4 - Fahrzeuge dem französischen Heer übergeben. Der VABNIT (Vehicule transport de troupe) ist außerhalb des NATO-Landes Frankreich bei folgenden Ländern im Einsatz: Abu Dhabi (6x6), Argentinien (6x6), Zentralafrikanische Republik (4x4), Zypern (4x4), Elfenbeinküste (4x4), Libanon (4x4), Mauritius (6x6), Marokko (6x6), Norwegen (6x6), Oman (6x6), Katar(6x6), Vereinigte Arabische Emirate (6x6).
Das 4- oder 6-rädrige Fahrzeug besitzt einen hohen Bug mit nahezu senkrechter Stirn. Beim 4-rädrigen Fahrzeug befindet sich aufbeiden Seiten je ein 4-eckiger Verstaukasten zwischen den Achsen, der bei der 6-rädrigen Ausführung entfallt. Je Fahrzeugseite mit zwei oder 3 Schießluken im hinteren Teil ausgestanet, ist der aufgesessene Kampf eingeschränkt möglich. Die Fahrzeuge sind mit sehr unterschiedlichen Turrn- und Bewaffnungsversionen ausgerüstet. An der Stirnseite befindet sich vor den Panzerglasfenstern je eine große aufklapp bare Schutzblende. Der bootsförmige Bug besitzt einen scharfwinkligen horizontalen Absatz mit Schwallbren auf der oberen Bugplane. Das Wannendach ist waagerecht, das mit zwei großen Türen versehene Heck rallt senkrecht ab. Das Fahrzeug ist schwimnnfahig, besitzt eine ABC-Schutzbelüftungsanlage und wird neben seiner Stammrolle als Mannschaftstransportwagen flir viele andere Aufgaben, dann jedoch mit speziellen Rüstsätzen, eingesetzt.
Mannschaftstransportwagen VAB/ VTT mit 7,62 mm-Maschinengewehr der deutsch/ französischen Brigade. Das Bild entstand 1992 auf dem Truppenübungsplatz Baurnholder und zeigt Fahrzeuge des liDe Regiment d'Infanterie. Beachtenswert, die mit Schutzklappen verschließbaren Frontscheiben, die kleine Seitentür für den Fahrerraum, das mit einem Panzerschild versehene Maschinengewehr sowie die drei verschlossenen Schießluken an der linken, hinteren Seitenwand. (Beyerrnann)
Schützen mit Schnellfeuergewehren und Panzerfaust beim Absitzen vom VAB/ VTT. Gut erkennbar die zweiflügelige, große Hecktür und der große Stau kasten zwischen beiden Achsen.
VAB/ VTT der deutsch/ französischen Brigade mit 12,7 mm-MG CB 1~7 .
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VAB/VTT mit neuem Fleckentarnanstrich der 8e (FR) Division d'lnfanterie auf dem Truppenübungsplatz Bitche/Frankreich. Dachluken, Schießluken und Hecktür sind geöffnet. Unterhalb der seitlichen Schießluken an beiden Fahrzeugseiten je ein Abschleppseil. Hinten, unter dem überhängenden Panzerkasten, die steuerbaren Wasserstrahldüsen für den Antrieb während der Schwimmfahrt. Durch die aufgeklappte Fahrerluke verdeckt das 12,7 mm-Maschinengewehr. (Beyermann)
VAB/VTT bei der Marschsicherung mit Geschützbedienung am 12,7 mm-MG. Dahinter LKW 0,7 t Peugeot P4 VLTT, im Mittelgrund LKW 7 t gl MAN.
VAB/VTT mit Lafette zur Aufnahme eines 7,62 mm-Maschinengewehrs. Die wulstartige Ausbuchtung hinter der Seitentür ist der Auspufftopf als Teil der Abgasanlage.
TECHNISCHE DATEN (4
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Seitenskizze der Basisversion (Erkennungsblätter)
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Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe (Wannendach): Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
X
4)
13,Ot 5,98m 2,50m 2,06m 1.000km 6-Zylinder-Tubo-Diesel 162kW 92km1h
12,7mm-MG oder 7,62mm-MG
VCC80 HERSTELLERLAND: Italien Im Jahre 1982 wurde durch das italienische Verteidigungsministerium mit den Firmen OTO Melara und IVECO Fiat ein Vertrag über die Entwicklung eines neuen Schüt-
zenpanzers abgeschlossen. Drei Jahre später wurden drei Prototyp-Fahrzeuge vorgestellt. 1990 begann schließlich die Serienproduktion des VCC 80 (Veicolo Corazzado di Combattimento) und die anschließende Übergabe an das Italienische Heer.
Der VCC 80 befindet sich lediglich bei den italienischen Streitkräften im Einsatz. Sein mit Kettenschürzen versehenes Laufwerk verfugt über sechs Laufrollen und drei Stürzrollen. Das Antriebsrad befindet sich vom. das Leitrad hinten. Er besitzt einen flach abfal-
lenden Bug, ein waagerechtes Wannendach und ein nach
außen geneigtes Heck mit integrierter Heckrampe. Der hintere Kampfraum ist mit zwei nach außen zu öffnenden rechtecki-
gen Dachluken mit dazwischenliegenderrunder Luke sowie je zwei Schießöffnungen mit kombinierten Sichtblöcken an beiden Wannenseiten ausgerüstet. Der mittig mit geneigten Seitenflächen eingebaute 2-Mann-Drehturm ftir die stabilisierte 25mm-Bordmaschinenkanone und das achsparallele Maschinengewehr besitzen am Tunndach zwei markante Ausblickköpfe fUr die primärstabilisierten Optiken. In der flach nach vom abfallenden Triebwerkabdeckung befindet sich der Fahrerplatz oben links. In der vorderen rechten Wannen seite ist eine große Gräting für die Triebwerkraumentlüftung eingebaut. Oberhalb der Kettenschürzen sind die Wannen seiten nach innen geneigt. Der Platz des Kommandanten ist links im Turm unmittelbar hinter dem Rund-
blickperiskop. Die Feuerleitanlage ist mit einem Wärmebildgerät und einem Laser-Entfernungsmesser ausgestattet.
Der italienische Schützenpanzer VCC 80 mit stabilisierter 25 mm-Bordmaschinenkanone, Wärmebildgerät und Laser-Entfernungsmesser ist ein modemes Gefechtsfahrzeug mit erheblicher Kampfkraft. (Jane's Armour and Artillery 1990/ 1991)
TECHNISCHE DATEN
VCC 80 mit TurmsteIlung 3 Uhr. (Soldat & Technik)
Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
3+6 19,Ot 6.7lm 3.00m 2,60m O.66kglcm' 600km
V6-Turbo-Diesel-Motor 353kW 70kmlh BMK 25mm (stabilisiert) 7,62mm-MG
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FV510 WARRIOR HERSTELLERLAND: Großbritannien Im Jahre 1969 begannen die ersten Konzeptuntersuchungen zur Ablösung des Mannschaftstransportwagen FV432 durch einen neuen Schützenpanzer. 1977 wurde durch den Generalunternehmer GKN Sankey 12 Prototypfahrzeuge mit der Bezeichnung MVC 80 vorgestellt. Acht Jahre später wurde der Vertrag über die Herstellung von 1048 Fahrzeugen (einschl. der Instandsetzungs- und Bergepanzerversion) für das britische Heer abgeschlossen. 1987 erhielt die Armee schließlich die ersten Serienfahrzeuge, nunmehr mit der Bezeichnung WARRIOR. Der SChützenpanzer WARRIOR befindet sich lediglich bei der britischen Armee im Einsatz. Der W ARRJOR ist mit sechs Laufrollen, drei - von der Kettenschürze verdeckten - Srützrollen, dem Antriebsrad vorn und
dem Leitrad hinten ausgerüstet. Er besitzt eine hohe, überragende Wanne mit keilförnnigem Bug, dessen obere Bugplatte nach vom hin abfallt. Neben der Gräting für das Triebwerk ist der Fahrerplatz oben links in der Bugplatte eingebaut. Der achteckige, trapezförmige Drehturnn sitzt leicht nach links versetzt auf dem waagerechten Wannendach. In diesem Bereich besitzt der W ARRlOR einen Erker mit einer senkrechten Seite und eingebauter, großfornnatiger WartungskJappe in der ansonsten im oberen Teil nach innen geneigten linken Wan-
nenseite. Im Unterschied dazu ist die rechte Wannenseite auf gesamter Länge abgewinkelt. Die langrohrige 30mm-Bordmaschinenkanone mit auffalligem Mündungsfeuerdämpfer ist in einerUmmantelung eingebaut. Auf dem vorderen Teil
des Turnndachs sind die bei den großen, rechteckigen Ausblickköpfe der Optiken des Kommandanten und des Richtschützen durch Klappen verschließbar. Am senkrechten Wannenheck befindet sich eine zweiflüglige Hecktür, die seitlich jeweils durch einen Sraukasten flankiert wird.
Britischer Schützenpanzer WARRIOR Mk I der Ist Grenadier Guards mit 30mm-Bordmaschinenkanone (CROSSED SWORDS '86).
Der WARRIOR Mk I besitzt eine Kletterfähigkeit von 0,75 m und überschreitet Gräben bis zu einer Breite von 2,50 m. Das lange Rohr ist in eine äußere Schutzummantelung eingebaut. (Erkennungsblätter).
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Heckansicht eines Führungspanzers WARRIOR Mkl mit zwei teleskopartig hochzu fahrenden Antennenmasten für die Funkverbindung über größere Entfernungen im Standbetrieb links und rechts der zweiflügeligen Hecktür. Der obere Teil der Antennenmasten wird bei NichLgebrauch je durch eine wasserdichte Hülle geschützt. Inleressant die rote, rechteckige
Markierung (vermutlich die Kennzeichnung einer Übungspartei) sowohl am linken Heckstaukasten als auch an der rechten Turmseite sowie der deutschsprachige Hinweis auf dem rechlen Heckkasten . (Beyermann)
Schützenpanzer FV 510 WARR IOR als Einzelstück im Tru ppenversuch beim Ist Queen's Lanchestershire Regiment während der belgisehen Korpsgefechtsübung »CROSSED SWORDS '86<<. Das britische Regiment war zum damaligen Zeitpunkt noch mit dem Mannschaftst ransportwagen FV 432 ausgerüstet. Beachtenswert der noch fehlende Abweiser an der Gräting auf der oberen Bugplalle sowie die Kabelrolle an der rech ten Turmseite. Vorn am Bug, Außenbordwerkzeug und Abschleppseile.
TECHNISCHE DATEN
I· Seitenski zze FV 510 WARRlOR Mkl (Erkennungsbläller)
Besatzung: Gefechtsgewicht: Länge: Breite: Höhe: Bodendruck: Fahrbereich (Straße): Motortyp: Motorleistung: Geschwindigkeit (Straße): Bewaffnung:
3+7 24,5t 6,34m 3,03m 2,74m 0.68kglcm' 660km V8-Dieselmotor 410kW 52km1h
BMK30mm 7,62mm-MG
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Führungsvers ion des britisc hen Sc hüt zenpanzers FV 5 10 W AR RI OR Mk 1 der I st Gre nadi er G uards während der Divi sionsgefec ht sübung "IRON HAMMER 88". (Beyenna nn)