Ausgabe 15 - März 2005
Erscheint monatlich
2. Jahrgang
220dasjournal Das Magazin für die Nenngröße Z
Wer gut schmiert, der auch gut fährt
Beginn einer wahren Leidenschaft
Ja, ist denn mein Gleis schon belegt?
Gebäude vom Feinsten aus Olching
Im dritten Teil des Bahnhofsprojekts „Peißenberg“ geht es um das Verlegen der Gleise. Seite
Bau und möglicher Einsatz des Gleisbesetztmelders GBM-1 von tams elektronik gmbh. Seite
Ein Blick hinter die Kulissen des Architekturmodellbauers Manfred Lütke. Seite
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Ð Vorwort Ï 2
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Z-Freunde!
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anchmal denke ich, daß ich in einer verkehrten Welt lebe. Im Oktober vergangenen Jahres habe ich einen befreundeten Modellbahner gebeten, insgesamt 20 verschiedene Modellbahnhersteller aller Größenordnungen anzuschreiben und um Programm- und Produktinformationen zu bitten. Wenn es sich um Kataloganforderungen handelte, lag sogar der fällige Gesamtbetrag in Briefmarken oder als Geldschein bei. Eigentlich kein Problem für alle Beteiligten, dachten wir beide. Falsch gedacht. Während sich die großen Hersteller allesamt die Mühe machten, ihre Informationen mehr oder weniger schnell an den Nachfragenden zu senden - oft sogar mit einem netten Begleitschreiben - glänzte die Klientel der kleineren und kleinen Produzenten meist durch beharrliches Schweigen oder schlicht durch Abwesenheit. Ich möchte an dieser Stelle keine Firmennamen oder Personen erwähnen - es ist einfach nur bitter. Ausnahmen bestätigten allerdings die Regel, doch eben diese Ausnahmen kamen fast ausnahmlos aus dem Elektronikbereich. Und wer bis heute nicht geantwortet hat, der soll sich verbal bloß nicht aus dem Fenster lehnen und jammern, daß nichts geht. Von nichts kommt auch wirklich nichts. Ausgabe 15
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Es ist immer wieder schön, in Nürnberg anläßlich der dort stattfindenden Spielwarenmesse alten Bekannte zu begegnen und sich in angenehmer Atmosphäre mit den Vertretern der verschiedenen Modellbahnhersteller auszutauschen. In diesem Jahr habe ich mich ganz besonders auf einen Menschen gefreut, den ich am Stand von Littfinski Datentechnik treffen konnte. Dieter Hinz, der rührige und engagierte Vater von Railware, ist wieder da. Seine schwere Krankheit hat er Gott sei Dank gemeistert und scheint wieder ganz der alte zu sein. An dieser Stelle alles, alles Gute - und ich freue mich auf Sinsheim. In dieser Ausgabe wollte ich eigentlich über die Messeneuheiten des Jahres 2005 sprechen. Z-mäßig haben die Hersteller nicht gerade ihre Füllhörner ausgeschüttet, aber wir Zetties wurden ab und an doch bedacht. Und den Bericht? Den gibt es in ausführlich- kompetenter Form im MIBA-Messeheft. Den Umfang der kommenden AprilAusgabe kann ich nicht vorhersagen. Ich werde mich Mitte März für eine Woche in Sinsheim tummeln und meinen Freund Manfred Jörger mit seiner großen Modulanlage unterstützen. Darauf freue ich mich ganz besonders. Ihr Guido Kruschke
Ð Inhaltsverzeichnis Ï 3
Ð Modellbahnpraxis Ï Beginn einer wahren Leidenschaft .................................................. 4 Ein perfektes Diorama von A bis Z ........................................................ 12 Für Spannung von oben ist gesorgt ................................................... 14 Wer gut schmiert, der gut fährt ............................................... 20
Ð Modellbahntechnik Ï
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Ja, ist denn mein Gleis schon belegt? ............................................. 26 Im Gehäuse dem Modellbahnalltag trotzen ........................ 30
Ð Modellbahnimpressionen Ï Ein Kreisverkehr der besonderen Art ................................... 34 Mit dem Culemeyer für den Anschluß sorgen .......................... 42 Manfred Forst halbiert seine Lagerhalle ........................................ 43
Ð Modellbahnneuheiten Ï Herpa hebt bald mit der Convair CV-440 ab .................................... 44 Volksfeststimmung auf einer Z-Anlage ........................................... 46
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Ð Modellbahnhersteller Ï Gebäude vom Feinsten aus Olching ................................................ 48
Ð Medien Ï Standardwerk und Klassiker das ist Pit-Peg ............................................ 52 Neues aus dem EK-Verlag im März ................................... 53
Ð Inhalt Ï Vorwort ......................................................... 2 Inhaltsverzeichnis ........................................ 3 Impressum und Vorschau ........................ 54
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Ð Modellbahnpraxis Ï 4
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Der Zustand des linken Bahnhofssegements nach dem Verlegen aller Gleise - nun kann die Elektronik kommen.
Beginn einer wahren Leidenschaft Nach der Fertigstellung der beiden Segmentrahmen und dem Aufziehen der Gleistrassen mit Korkplatten geht es nun an den Gleisbau. Diesen doch sehr zeitaufwendigen Bauprozeß habe ich allerdings in mehrere Bauabschnitte unterteilt, was sich in der Nachbetrachtung als sehr sinnvoll herausgestellt hat. Vor dem Bauen möchte ich allen Z-Freuden ans Herz legen: lassen Sie sich viel Zeit.
Links im Internet Ò http://www.maerklin.de Ò http://luetke-modellbahn.de Ò http://www.conrad.de
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er erste Schritt ist das Auslegen aller benötigten Gleise und Weichen anhand des Gleisplans. Neben den bereits auf Unterflurantrieb umgebauten Märklin-Weichen kommen noch Flexgleise (8594), eine einfache Kreuzung (8559), ein paar gerade Gleisstücke zu 110 mm (8500) und 220 mm (8505) und drei gebogene Gleise (8591) zum Einsatz. Bevor die Gleise und Weichen allerdings auf den Korkplatten aufgebracht werden, müssen sie meinen Alterungsprozeß durchlaufen, um wirklich wie ihre großen Vorbilder auf den Anlagen der Deutschen Bundesbahn auszusehen. Die Zutaten für diesen Alterungsprozeß sind recht einfach: matte Rostfarbe 83 von Revell, ein feiner Haarpinsel der Stärke 2/0, eisenoxydrote Pulverfarbe und ein normaler Haarpinsel aus dem Programm von Lütke Modell-
Ð Modellbahnpraxis Ï 5 bahn und zum abschließenden Reinigen ein paar Wattestäbchen, ein Reinigungsfilz von System Jörger und Reinigungsbenzin. Als erstes nehme ich mir die Flexgleise und die gerade und gebogenen Gleise vor. Mit dem feinen Haarpinsel 00 wird die matte Rostfarbe links und rechts des Gleisprofils aufgetragen und zwar so, daß auch die Schienenköpfe an den Seiten Farbe abbekommen. Das hat später den großen Vorteil, daß man keine glänzenden Stellen mehr sieht, wenn man die eingebauten Gleise von der Seite betrachtet. Wichtig ist, daß die Farbdose vor dem Öffnen gründlich geschüttelt wird, damit sich die Farbpigmente gut vermischen. Eventuell sollte die Farbe mit einem Holzstäbchen gründlich durchgerührt werden. Sind alle Gleise fertig behandelt, werden sie zum Trocknen beiseite gelegt. Gleise und Weichen werden vorbildgetreu gealtert Die gleiche Prozedur durchlaufen nun die Weichen. Zunächst wird der schon angeschraubte Unterflurantrieb vorsichtig entfernt, dann kommt wieder der feine Haarpinsel 00 zum Einsatz. Sämtliche Innen- und Außenseiten der Gleisprofile werden rostfarben gestrichen - doch an der beweglichen Weichenzunge ist besondere Vorsicht geboten. Ich habe darauf verzichtet, die Profile an den Stellen zu bemalen, an denen die Weichenzunge an×× Vor der farblichen Behandlung und dem Altern wird die Weiche gründlich gereinigt. Das gilt im übrigen auch für die normalen Gleise. × Mit einem Haarpinsel der Stärke 2/0 erhält das Gleisprofil seinen rostfarbenen Ton.
Õ Eine fertig lackierte Weiche - besondere Beachtung sollte man den Kontakten schenken. Ausgabe 15
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× Mit Reinigungsbenzin und einem Wattestäbchen wird das Gleisprofil auf der Oberseite von Farbe befreit.
Ø Beim Reinigen der Weiche müssen auch die Radkontakte am Herzstück gut gesäubert werden.
liegt. So muß die Weiche nach dem Alterungsprozeß nicht umständlich gereinigt und gängig gemacht werden. Was ich allerdings mit ruhiger Hand bemalt habe, ist die Weichenzunge mitsamt der drei Plastikstege. Die optische Wirkung ist verblüffend. Eine besonders ruhige Hand und ein waches Auge erfordert die Doppelkreuzweiche. Hier sind es die vier beweglichen Weichenzungen, die keinesfalls innen mit Rostfarbe behandelt werden dürfen, da sie sonst auch noch nach vielen Monaten im Betrieb verkleben können. Der Lohn dieser sehr zeitintensiven Arbeit ist eine DKW der optisch ganz besonderen Art. Alle Gleise und Weichen habe ich nach dem Lackiervorgang mit der Rostfarbe einen ganzen Tag lang bei Zimmertemperatur austrocknen lassen, so daß sie gut vorbereitet in den nächsten Alterungsschritt gehen können: das Behandeln mit Pulverfarbe. Auf ausgelegtem Zeitungspapier lege ich ein Gleisstück und tupfe den Haarpinsel satt in die Pulverfarbendose. Mit dem eisenoxydroten Pulver wird das Gleis nun so richtig satt eingepinselt. Und schon nach den ersten Pinselstrichen stelle ich fest, daß das Gleis den vorher aufgetragenen Rostton fast verliert und eine vorbildrichtige Mattrostfärbung bekommt. Ist das Gleisstück komplett eingepulvert, wird es umgedreht auf ein sauberes Stück Papier gelegt und abgeklopft. Anschließend hole ich mit dem Haarpinsel auch noch die letzten Pulverreste aus den Ritzen. Der geneigte Z-Freund mag jetzt einwenden, daß ich mir den zeitaufwendigen Lackiervorgang auch hätte sparen können. Nicht ganz, denn nur die Kombination aus Rostfarbe und Pulver gibt die richtige Mischung - und das Puder haftet sehr gut an der Rostfarbe. Wenn Sie an dieser Stelle Zwei-
Õ Nach dem Reinigen mit Wattestäbchen und Reinigungsbenzin wird das Gleisprofil mit einem Filz aus dem System Jörger von allen Rückständen befreit. Ausgabe 15
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Ð Modellbahnpraxis Ï 7 fel hegen, probieren Sie es einfach aus. Nach und nach werden alle Gleisstücke und sämtliche Weichen auf diese Art und Weise sozusagen völlig verpulvert. Ganz zum Schluß müssen noch die Schienenköpfe gereinigt werden - das geht mit einem getränkten Wattestäbchen und dem abschließenden Nachreinigen mit dem Reinigungsfilz von System Jörger richtig gut. Wer diesen von mir vorgeschlagenen Alterungsprozeß anwendet, sollte auf jeden Fall jedes einzelne Gleisstück und vor allem die Weichen von Pulverresten befreien. Das geht mit dem Pinsel ganz gut, ich habe allerdings ein wenig Luft aus dem Kompressor zum vorsichtigen Ausblasen verwendet. Doch ganz zum Schluß sind alle Gleisstücke und Weichen fertig zum Einbau. Dieser gesamte Alterungsprozeß hat mich ein ganzes Wochenende in Anspruch genommen. Doch die Mühen lohnen sich, denn als Ergebnis habe ich richtig gut gealterte Gleise und Weichen vor mir liegen, die wirklich so ausschauen, wie beim großen Vorbild. An den Kopfplatten beginnt der Gleisbau Der nächste Bauprozeß ist das Anbringen der beiden Gleisstücke am Ende der beiden Kopfplatten. Das Geheimnis liegt in vier kleinen Messingschrauben. Mit Hilfe der Justierlehre aus dem System Jörger werden die Einschraublöcher auf der Kopfplatte ×× Pulverfarbe und Borstelpinsel geben der bereits lackierten Weiche das vorbildgerechte Aussehen. × Aus der Nähe betrachtet sieht die mit Rostfarbe und Pulverfarbe behandelte Weiche genau so aus, wie das große Vorbild.
Õ Am Kopfende wird das Gleis grob auf die notwendige Länge mit einer Trennscheibe abgetrennt. Ausgabe 15
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× Die Messingholzschrauben werden so weit in die Kopfplatte eingedreht, bis sie etwa 4 mm herausschauen.
Ø Genaue Kontrolle der Gleislage auf den Messingholzschrauben mit der Hilfslehere. ØØ Festlöten der Gleisprofile mit aufgelegter Hilfslehre - nach dem Verlöten der Kabel.
festgelegt Die so entstandenen Löcher nehmen später die Messingholzschrauben auf. Wer seine Kopfplatten bei Manfred Jörger direkt bestellt, kann sich den vorhergehenden Arbeitsschritt sparen - seine Kopfplatten sind bereits ab Werk mit den Löchern versehen. Nun werden die Messingholzschrauben vorsichtig und ohne zu verkanten in die Löcher eingedreht - und zwar so weit, daß sie etwa 4 mm herausschauen. Anschließend wird die Justierlehre mit den beiden Paßbuchsen an der Kopfplatte befestigt. Um einen absolut sicheren Halt der Justierlehre sicherzustellen, kann sie mit einer Schloßschraube oder einer Schraubzwinge an der Kopfplatte befestigt werden. Beim Gleisstück werden nun etwa 20 mm Schwellen entfernt und abgezogen. Das so präparierte Gleis wird auf die Messingholzschrauben aufgelegt und muß dabei bündig an die Justierlehre anstoßen. Nun wird die Hilfslehre in die Nut an der Justierlehre und in das dahinter liegende Gleisstück eingeführt. Beim seitlichen Betrachten muß nun diese Hilfslehre genau in einem 90 Grad Winkel zur Justierlehre stehen - die Oberkante der Justierlehre und die Oberkante des Gleisprofils bilden genau eine Linie. Ist das Gleisprofil zu hoch oder zu niedrig, werden die beiden Messingholzschrauben darunter entweder hinein- oder herausgedreht - und zwar immer nur eine viertel Umdrehung, denn es geht um Zehntelmillimeter. Ist die eine Gleisseite komplett justiert, so wird die Justierlehre abgenommen und um 180 Grad verdreht wieder aufgesetzt. So kann jetzt das zweite Gleis nach genau dem gleichen Verfahren justiert werden, wie das erste Gleis. Die Lötstellen müssen sauber sein Vor dem Anlöten der Gleisprofile an die Messingholzschrauben werden die Lötstellen mit feinem Schmirgelpapier angeschliffen und mit Spiritus gereinigt. Damit werden Fett und andere Rückstände entfernt, so daß das Lötzinn sauber hält. Dieser Reinigungsvorgang ist sehr wichtig - auch im Hinblick darauf, daß eine möglicherweise unsaubere Lötstelle nach vielen Mona-
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Ð Modellbahnpraxis Ï 9 Õ Mit einem wasserfesten Filzstift werden die späteren Lötstellen direkt am Gleisprofil markiert.
Ø Erst werden die Schwellen aufgeschnitten und beiseite geschoben. Dann werden die beiden Kabel für die Fahrspannung angelötet. Achtung: In Fahrtrichtung gesehen ist Plus (rot) rechts und Minus (braun) links. ØØ Sind alle Anschlüsse verlötet, kann der Korkstreifen als Abschluß eingepaßt und aufgeklebt werden.
ten oder Jahren anfängt, von innen her zu korrodieren. Nun wird wieder die Montagelehre an der Kopfplatte befestigt. Das Gleisstück, von dem wir ja bereits etwa 20 mm Schwellenband abgezogen haben, wird nun auf die Messingholzschrauben aufgelegt und vorne bündig an die Montagelehre herangeführt. Nun wird die Hilfslehre in die Nut an der Montagelehre und in das Gleisstück eingeführt. Wenn wir unsere Schrauben richtig justiert haben, bilden Hilfslehre und Kopfplatte einen exakten 90 Grad Winkel. Wenn das Gleis genau ausgerichtet ist, kann der Lötkolben wieder angeheizt werden. Die heiße Lötspitze wird anschließend vorsichtig an die Stelle gehalten, wo sich Gleisprofil und Messingholzschrauben berühren - und zwar an der Gleisaußenseite! Gleichzeitig wird das Lötzinn an die Lötspitze gehalten. Bei Berührung derselben muß das Lötzinn zwischen Gleisprofil und Schraube laufen und außen am Gleis einen kleinen Lötpunkt bilden. Ist das der Fall, wird der Lötkolben sofort weggezogen. Wenn die Lötstelle abgekühlt ist, wird das nächste Gleisprofil an die Messingholzschraube angelötet - und beim zweiten Gleis wiederholt. Sind die Gleise komplett verlötet, kann das Schwellenband aufgeschoben werden. Und von der anderen Seite des Gleisen wird das Schwellenband nachgeschoben, so daß man anschließend keinen Unterschied mehr zu eiAusgabe 15
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Ð Modellbahnpraxis Ï 10 nem normalen Gleis sieht - die Schwellen liegen in gleichem Abstand hintereinander. Zwischen die beiden Lötstellen wird eine zerschnittene Schwelle gesetzt. Eine saubere Gleisverlegung macht sich später bezahlt
×× Ganz wichtig ist, daß das erste durchgehende Gleis auch vollkommen gerade verläuft. × Mit Hilfe einer selbstgebauten Lehre werden die Gleisabstände von 25 mm und 50 mm exakt eingestellt.
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Ø Nach dem Feinjustieren werden alle Gleise zunächst mit kleinen Stecknadeln fixiert.
Nach dem Anbringen der beiden Gleisstücke an der Kopfplatte werden die anderen Gleise und Weichen nach Gleisplan verlegt. Zunächst werden die beiden durchgehenden Gleise verlegt, wobei ich sehr genau darauf geachtet habe, daß diese absolut gerade und parallel verlaufen. Für das exakte Verlegen habe ich ein langes Stahllineal verwendet, an welchem die Gleise mit den Schwellen genau anliegen. Beim Verlegen der weiteren Gleise mit einem Parallelgleisabstand von 25 mm und 50 mm verwendete ich eine selbstgebauten Abstandslehre aus Messing. Die Gleise und Weichen werden nicht aufgeklebt, sondern vorsichtig genagelt. Dazu habe ich den Nagelfix von Werkzeuge Peter Post (08002) eingesetzt, was diese Nagelarbeit erheblich vereinfacht. Denn die Nägel werden nicht eingeschlagen, sondern mit dem Nagelfix vorsichtig eingedrückt. Da alle Gleise bei Bedarf elektrisch abgeschaltet werden sollen, sind an den entsprechenden Trennstellen die Isolierstücke von Märklin (8954) anzubringen. Die Montage ist einfach - an den beiden aneinanderstoßenden Gleisen werden die Metallschienenverbinder mit einer Spitzzange abgezogen, dann wird das schwarze Isolierstück aufgeschoben. Alternativ kann das Gleisprofil auch mit einer Trennscheibe durchtrennt und mit Sekundenkleber fixiert werden. Für die notwendige Spannungsversorgung habe ich die Plus- und Minuskabel (rot und braun) direkt unter die Gleisprofile gelötet. Dazu werden bei etwa drei bis vier Schwellen die Schwellenzwischenräume mit einem scharfen Bastelmesser durchtrennt und die Schwellen anschließend zur Seite geschoben. Nun können die beiden Kabel vorsichtig auf die Unterseite des Gleisprofils gelötet werden. Nach dem völligen Erkalten beider Lötstellen werden die Schwellen wieder zurückgeschoben - so bleiben
Ð Modellbahnpraxis Ï 11 Õ Der Nagelfix von Peter Post Werkzeuge kann individuell auf die jeweilige Nagellänge eingestellt werden.
Ø Ein Gleisnagel wird eingesteckt und hält dank Magnetkraft in jeder Position. ØØ Das Verlegen der Gleise mit dem Nagelfix ist wahrlich ein Kinderspiel.
die Lötstellen später unsichtbar. Anschließend wird das Gleis aufgesteckt und die Löcher für die Durchführung der beiden Kabel ermittelt. Dann wird das Gleis wieder abgenommen, zwei Löcher mit einem 1,5 mm Bohrer gebohrt, die Kabel durchgesteckt und das Gleis schlußendlich aufgeschoben. Fertig ist ein elektrisch angeschlossener Gleisabschnitt. Jedes verlegte Gleis wird von mir mit einer Lokomotive, ein paar Wagen und einem provisorisch angeschlossenen Trafo ausgiebig getestet. Tritt ein Fehler auf - was durchaus passieren kann - dann beschränkt sich die Fehlersuche nämlich genau auf diesen Abschnitt und der Fehler läßt sich schnell korrigieren. Das ordentliche Verlegen der Gleise nimmt einige Zeit in Anspruch. Und diese Zeit habe ich mir genommen, denn nur so läßt sich später ein wirklich reibungsloser und störungsfreier Betreib sicherstellen. Nach dem Verlegen der Gleise käme mit der Elektronik der dritte Bauabschnitt. In der nächsten Ausgabe werde ich den Einbau der Schalt- und Weichendecoder mitsamt Gleisbesetztmelder beschreiben. Im vierten Teil folgt dann das Einschottern der Gleise. Doch bevor das Schottern beginnt, müssen einige betriebstechnische Bauteile verbaut werden - die Rohre und Abdeckungen für die Seilzüge, die die Weichen steuern. Denn im Bereich der beiden Bahnhofssegmente kommt ein mechanisches Stellwerk zum Ein satz. Ausgabe 15
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Der Bautrupp in intensiven Gesprächen über die Verlegung des Telegrafendrahtes entlang der Strecke.
Ein perfektes Diorama von A bis Z Eigentlich sollte mit diesem Beitrag das Thema Diorama abgeschlossen werden. Doch aus Zeitgründen war es mir leider nur möglich, die Telegrafenleitung zu verlegen - die Vegetation und der kleine Fluß als krönender Abschluß müssen einer weiteren Folge vorbehalten bleiben.
Links im Internet Ò http://www.conrad.de Ò http://www.luetke-modellbau.de
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ie Nenngröße Z ist schon recht klein - besonders, wenn es um feinste Details geht. Mit dem Bau der Telegrafenleitung stoße ich in Dimensionen vor, die mit dem Auge nur schwer zu erkennen sind. Trotzdem kann der mit 0,05 mm Stärke sehr dünne Kupferlackdraht seine Wirkung nicht verfehlen - insbesondere, wenn an einem Masten mehrere Leitungen verlegt werden. Der Kupferlackdraht, welchen ich für die Telegrafenleitungen verwendet habe, stammt aus dem Programm von Conrad Electronic und ist dort unter der Artikelnummer 607509-U0 erhältlich. Das Arbeiten mit diesem Draht ist eine sehr fummelige Angelegenheit, um es salopp auszudrücken -allerdings läßt sich der Draht sehr gut ziehen und muß nicht sonderlich abgespannt werden.
Ð Modellbahnpraxis Ï 13 Zu Beginn einer Telegrafenleitung wird der Kupferlackdraht zu einer Schlaufe geführt. Diese Schlaufe lege ich um einen Isolator am Telegrafenmast und ziehe sie zu. Dabei ist darauf zu achten, den Draht nicht zu fest anzuziehen, da er sonst reißen kann. Nach dem Festziehen bekommen Draht und Isolator einen winzigen Tropfen Sekundenkleber. Der Draht wird nun weiter von Mast zu Mast gespannt. An den weiteren Isolatoren lege ich den Draht zwischen die Isolatoren und fixiere ihn mit einem Tropfen Sekundenkleber. Beim Fixiervorgang halte ich den Draht unter leichter Spannung, damit er später nicht durchhängt. Allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, daß die Telegrafendrähte beim großen Vorbild auch nicht immer genau stramm abgespannt waren. Steht ein Telegrafenmast an einer Fernsprechbude, kann der Draht vom Isolator direkt in die Bude geführt werden. Dazu habe ich ins Dach der Bude ein winziges Loch gebohrt, den Draht mit einer Pinzette hineingeführt und wieder mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Nach dem Trocknen wird die Fernsprechbude an der Klebestelle farblich nachbehandelt. Der neue Telegrafendraht aus Kupferlackdraht muß farblich nicht nachbehandelt werden, denn sonst sieht man ihn schlicht nicht mehr. Optisch sind die Leitungen auf jeden Fall eine echte Bereicherung. ×× Vor dem Verlegen am ersten Isolator wird der Kupferlackdraht zu einer Schlaufe geführt. × Die Schlaufe wird um den Isolator gelegt, festgezogen und mit Sekundenkleber fixiert. Õ So schaut der fertig verlegte Draht aus und ist sogar für die Fernsprechbude geeignet.
Links: Der beste Lehrmeister für den Modellanlagenbau ist immer noch das große Vorbild.
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Das scheinbare Gewirr der Oberleitung im Bahnhof Tutzing sorgt für sichere Fahrt.
Für Spannung von oben ist gesorgt Im zweiten Teil steht der Umbau eines Streckenmastes aus dem NProgramm von Viessmann im Mittelpunkt unserer Bautätigkeit. Doch zunächst widmen wir uns dem großen Vorbild und schauen uns die verschiedenen Fahrleitungssignale genauer an.
Links im Internet Ò http://www.viessmann-modell.de
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ie Signalordnung DS 301 regelt den Einsatz der verschiedenen Fahrleitungssignale. Diese kennzeichnen beim großen Vorbild FahrleitungsSchutzstrecken sowie gestörte Fahrleitungsabschnitte und Fahrleitungs-Unterbrechungen, die nur mit ausgeschaltetem Hauptschalter beziehungsweise mit gesenktem Bügel befahren werden dürfen. Fahrleitungs-Schutzstrecken werden zum Beispiel eingerichtet, wenn zwischen Brücken und Fahrleitung kein ausreichender Schutzabstand besteht. Fahrleitungs-Unterbrechungen gibt es in der Regel nur im Zusammenhang mit Bauarbeiten. Zudem muß das Ende der Fahrleitung durch ein Signal kenntlich gemacht werden, um zu verhindern, daß Fahrzeuge mit gehobenen Stromabnehmern in einen nicht überspannten Gleisabschnitt fahren.
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Signal El 1.
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Signal El 4 und El 5.
Signal El 2 und El 3.
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Signal El 6.
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Ð Modellbahnpraxis Ï 16 Das Signal El 1 ist das Ausschaltsignal. Der Hauptschalter des Triebfahrzeugs muß spätestens am Standort des Signals ausgeschaltet sein. Die Rückseite des Signals El 1 zeigt das Signal El 2 als Einschaltsignal - hier darf nach Vorbeifahrt der Hauptschalter wieder eingeschaltet werden. Das Signal El 3 bedeutet, daß die Bügel eines Triebfahrzeugs am Standort des Signals völlig gesenkt sein müssen - angekündigt wird das Signal El 3 mit dem Signal El 4. Für das Ende eines Gleisabschnitts, welcher nur mit gesenkten Bügeln befahren werden darf, zeigt das Signal El 5, daß die Bügel wieder gehoben werden dürfen. Und das Signal El 6 zeigt an, daß Fahrten über dieses Signal hinweg für Triebfahrzeuge mit gehobenen Bügeln verboten sind. Dieses Signal El 6 könnte am ehesten auch auf Z-Modellbahnanlagen mit Oberleitungsbetrieb eingesetzt werden. Die Fahrleitungssignale zeigen weiße Signalbilder auf einer quadratischen, auf der Spitze stehenden blauen Tafel mit weiß-schwarzem Rand. Für den Einsatz auf Z-Anlagen werden wir einen Ausschneidebogen nachliefern. Gnadenlos abschneiden und umbauen Als Grundlage für den Umbau des Viessmann-Streckenmastes dient uns der Mast mit der Artikelnummer 4310. ×× Zuerst wird der Mastfuß gnadenlos vom Rahmenflachmast getrennt.
×Õ Mit einem guten Seitenschneider werden Auslegerrohr und Spitzenankerseil getrennt.
ÕØ Nach dem Entfernen des Auslegerrohrs mitsamt Isolator wird ein neues Loch gebohrt.
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Ð Modellbahnpraxis Ï 17 Ö
Auslegerrohr und Spitzenankerseil werden fixiert und am Kreuzungspunkt mit einem Lötpunkt dauerhaft zusammengefügt.
ÖØ Der fertige Ausleger hinterläßt einen wirklich guten Eindruck.
Zunächst wird der Mast selbst vom Montagesockel geschoben - er wird nicht benötigt. Dann schieben wir den grauen Mastsockel ganz nach oben Richtung Ausleger und trennen mit einem Seitenschneider den Mastfuß ab. Anschließend kann der Mastsockel komplett abgezogen werden. Achtung: auf jeden Fall in Sichtweite legen, denn er wird später noch benötigt. Im nächsten Arbeitsschritt durchschneiden wir Auslegerrohr und Spitzenankerseil an dem Punkt, wo beide miteinander verbunden sind. Nach diesem Trennvorgang hängt das Auslegerrohr mitsamt Stützrohr für den Seitenhalter lose herunter und wird mitsamt Isolator vorsichtig aus dem Rahmenflachmast herausgenommen. Einbau des abgeänderten Auslegerrohrs Mit einem 1 mm Handbohrer - eine Standbohrmaschine mit Schraubstock wäre am optimalsten - bohren wir nun Anzeige
luetke modellbahn architekturmodellbau in perfektion Ein großzügiges Bahnhofsgebäude nach einem authentischen Vorbild. Der Bahnhof Peißenberg liegt an der Bahnstrecke von Weilheim/Obb.nach Schongau. Der anspruchsvolle Bausatz beinhaltet viele Details, die den Bahnhof zu einem Blickfang auf jeder Anlage machen. Aufgrund seines Baustils läßt sich der Bausatz vor allem in südländischen Regionen einsetzen.
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Ð Modellbahnpraxis Ï 18
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Der umgebaute Rahmenflachmast sieht richtig gut aus und paßt bestens auf eine ZAnlage. Der etwas breite Mastsockel stört nicht unbedingt.
Ø Das sind die Stellen, an denen der Original-Rahmenflachmast von Viessmann bearbeitet werden muß.
Auslegerrohr und Spitzenankerseil direkt an der Verbindung trennen.
Auslegerrohr mit Isolator aus dem Rahmenflachmast ziehen und höher hängen.
Rahmenflachmast direkt oberhalb des Mastsockels abtrennen (Mastsockel nicht beschädigen).
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oberhalb der Öffnung vom Auslegerrohr ein neues Loch. In dieses Loch stecken wir jetzt den Isolator des Auslegerrohrs hinein. Paßt er, so nehmen wir das Teil wieder heraus, geben einen winzigen Tropfen Sekundenkleber auf den Isolatorfuß und stecken ihn mitsamt Auslegerrohr in den Rahmenflachmast. Nach wenigen Sekunden sind Isolator und Rahmenflachmast fest miteinander verbunden. Auslegerrohr und Spitzenankerseil treffen oben nun wieder aufeinander. Dieser Kreuzungspunkt wird entweder mit Sekundenkleber oder mit einer kleinen Lötstelle fest miteinander verbunden. Wir haben uns für das Löten entschieden - und müssen beim späteren Verlegen des Fahrdrahts darauf achten, daß sich die Lötstelle nicht wieder löst. Um dies zu verhindern, werden Auslegerrohr und Spitzenankerseil mit einer Haarklammer fixiert. Für das erste Löten fixieren wir die beiden Teile mit einer Klemmpinzette. Ist die Lötstelle komplett erkaltet, wird das Stützrohr für den Seitenhalter vorsichtig nach unten gebogen, bis es ungefähr parallel zum Spitzenankerseil liegt. Nun ist der neue Rahmenflachmast fast fertig für den Anlageneinbau. Ganz fertig ist der Mast dann, wenn die ursprüngliche Aufnahme für den Isolator unddas Auslegerrohr verschlossen wird. Das kann entweder mit Lötzinn geschehen oder mit einer Spachtelmasse, die wir auch für das Schließen der Schraubenlöcher auf den Segmentkästen verwendet haben.
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An einem trüben Aprilmorgen macht sich der Oberleitungstrupp an die Arbeit, um einen Streckenmast aufzustellen.
Õ Es ist keine leichte Aufgabe für die Arbeiter des Oberleitungstrupps, den Mast in die richtige Position zu bringen.
Ein neuer Rahmenflachmast für die Anlage Bevor wir den neuen Rahmenflachmast auf unserem Testdiorama einsetzen, wird der zu Beginn unseres Umbaus abgezogene Mastsockel wieder aufgeschoben. In die Grundplatte wird jetzt ein Loch mit einem Durchmesser von 3 mm gebohrt. Die Lochtiefe ist vorher zu bestimmen und richtet sich nach der Länge des umgebauten Rahmenflachmastes und der Höhe der Fahrleitung. Der Wert ist also von Anlage zu Anlage unterschiedlich. Der Fuß des Rahmenflachmastes wird nun genau senkrecht in das Loch gesteckt und anschließend mit einem Tropfen Heißkleber dauerhaft fixiert. In unserem Fall haben wir den Rahmenflachmast lediglich in ein Stück Styrodur gesteckt - hier entfiel das Fixieren mit dem Heißkleber. Nach dem Erkalten des Heißklebers schieben wir den Mastsockel ganz nach unten und
kleben ihn mit einem Tropfen Kraftkleber fest. Nach der vollständigen Montage des Rahmenflachmastes kann der Mast und der Ausleger entsprechend farblich behandelt werden. Wer allerdings vorhat, seine Masten in Serie umzubauen, der sollte die Masten vor dem Einbau behandeln. Hätte Viessmann Interesse an einer Serienfertigung? Während der Spielwarenmesse in Nürnberg haben wir einige umgebaute Rahmenflachmasten und den Original Märklin-Mast bei Viessmann vor-
gestellt. Nach Auskunft des zuständigen Entwicklungsleiters ist momentan zwar keine Serienfertigung eines ZMastes angedacht, aber man hat uns versichert, hausintern über dieses Thema weiter zu diskutieren. Im dritten Teil unserer Oberleitungsreihe befassen sich Robert Schindler und ich mit dem Bau eines kompletten Quertragwerks. Die Komponenten stammen ebenfalls aus dem N-Programm von Viessmann - die Fahrdrähte selbst werden aus 0,3 mm starkem Bronzedraht sein. Wann der Bericht in 220dasjournal erscheint, hängt allerdings von der Verfügbarkeit der Vies smann-Komponenten ab. Ausgabe 15
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Das Abnehmen des Gehäuses unserer Baureihe 41 ist kein leichtes Unterfangen.
Wer gut schmiert, der auch gut fährt Die Lokmodelle der kleinsten Serieneisenbahn der Welt brauchen eine besonders pflegliche Zuwendung, wenn sie für lange Zeit brav ihre Runden drehen sollen. Der bekannte Z-Freund Jens Wimmel aus Chur zeigt den Lesern von 220dasjournal am Beispiel der Baureihe 41, wie eine gründliche Wartung aussehen kann.
Links im Internet Ò http://www.zettzeit.ch Ò http://home.arcor.de/k.wuestermann/kais-homepage/node128.html
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unächst stellt sich die Frage, wann eine gründliche Wartung fällig ist. Hier darf die Faustregel gelten, nach der eine Lokomotive etwa alle 20 Betriebsstunden oder einmal im Jahr der Wartung zugeführt werden sollte - bei staubiger Umgebung oder intensiver Belastung auch öfter. An Werkzeug wird ein Schlitz-Schraubendreher 2,0x40, eine spitze Präzisionspinzette und ein ausrangierter Haarpinsel benötigt. Die verschmutzten Teile werden mit Wasch- oder Reinigungsbenzin gereinigt und gegebenenfalls mit Druckluft ausgeblasen. Für das Abölen der Lager und der sich drehenden Teile hat sich das Leichtlauföl „Lubra“ bestens bewährt. Beim Arbeiten legt man die Lok und die Gehäuseteile am besten auf weichen Schaumstoff oder eine Lokliege von Uhlenbrock, die abmontierten Einzelteile kommen in eine flache Kunststoffbox.
Ð Modellbahnpraxis Ï 21 Ö Der verantwortliche Bahnbeamte und der Rottenführer des Krans haben die Gesamtlage anscheinend ganz gut im Griff, während das Gehäuse der 41er langsam abgesenkt wird. ÖØ Der Vertreter des Rottenführers sorgt auf der anderen Seite des Gehäuses dafür, daß der Bahnarbeiter die seitliche Pumpe auch gut unterfüttert.
Ø Die gesamte Szenerie im Überblick. Nach dem Abnehmen des Gehäuses können die notwendigen Wartungsarbeiten vorgenommen werden.
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Ð Modellbahnpraxis Ï 22 Im ersten Arbeitsschritt wird das Lokgehäuse entfernt, indem man die Schlitzschraube im Dom auf dem Kesselscheitel vorsichtig herausdreht. Dabei ist darauf zu achten, daß die Klinge des Schraubendrehers nicht am Rand des Doms kratzt, denn sonst ist der Lack ab. Nach dem Abnehmen des Gehäuses werden die beiden Kohlebürsten kontrolliert. Mit einer feinen Pinzette wird die Spannfeder nach innen gezogen, die Bürste fällt dann nach unten aus dem Motor heraus. Mit dem Haarpinsel werden die Bürsten vom Kohlestaub befreit und abgelegt. Beim Herausnehmen der Bürsten bitte unbedingt merken, auf welcher Seite die Bürsten eingebaut waren - so werden sie auch später wieder eingesetzt. Kontrolle des Kollektors und der Kohlen Die Spalte im Kollektor sollten unbedingt frei von Kohleabrieb sein. Besonders anfällig sind Märklins Fünfpoler durch die feineren Spalte. Bei Verschmutzung wird der Kollektor mit Pinsel und Waschbenzin gereinigt und dann mit Druckluft ausgeblasen. Der Kollektor muss nicht kupferblank sein, darf aber auch nicht verölt sein. Auch die Bürsten sollten sauber sein und noch mehr als 1 mm Kohlenstärke aufweisen. Ansonsten mit Waschbenzin und einem Stoffstreifen putzen oder bei starkem Verschleiß direkt ersetzen. Auf das Motorlager hinten gehört ein kleiner Tropfen Öl - ebenso auf die Rit×× Mit einem Schraubendreher wird das Lokomotivgehäuse abgeschraubt und entfernt. × Die Kohlebürsten werden mit Hilfe einer Spitzpinzette entnommen und anschließend gesäubert.
Ö Ein Tropfen Öl auf das zuvor gereinigte Getriebe der Baureihe 41. Ausgabe 15
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Ð Modellbahnpraxis Ï 23 zel in Motornähe. Und: Bitte nur einen kleinen Tropfen! Zuviel Öl würde nicht nur den Motor zuschmieren, sondern auch jede Menge Staub anziehen. Jetzt geht es rund um die Maschine Als nächstes werden die Radschleifer hinter den Rädern auf Sauberkeit geprüft. Meist liegt hier die Ursache für schlechten Kontakt. Fusseln und anderen Schmutz beseitigt man leicht mit einem Pinsel, etwas Waschbenzin kann auch hier nicht schaden. Eine Staubfalle erster Güte sind sämtliche Achsen der Lok. Besonders die Treibachsen erweisen sich als besonders sammelfreudig, was wahrscheinlich oft auf das Konto des Getriebeöls geht. Mit einer feinen, geriffelten Pinzette bekommt man die Fusseln am leichtesten heraus. Ebenso verhält es sich mit den Vorund Nachlaufachsen, sie sind allerdings etwas besser zugänglich. Die Räder sollten im Fahrbetrieb leicht mitlaufen, ohne zu blockieren. Schmierung ist eigentlich nicht nötig und fördert eher die Verschmutzung, als die Leichtgängigkeit. Beim Getriebe wird es heikel In Z-Kreisen wird das Getriebe der mehr als dreiachsigen Dampfloks auch gerne als Büchse der Pandora bezeichnet - in der Tat lauert hier einiges Unheil. Deshalb sollte man zunächst für eine sichere Lage der Lokomotive sorgen - ein Klumpen Knetmasse (Idee von Manfred Jörger) wirkt hier Wunder und hinterläßt keine Spuren. Dann werden die Schrauben an der Getriebeabdeckung unter der Lok vorsichtig gelöst. Vor den Lösen der zweiten Schraube sollte man den Getriebedeckel fixieren. Wenn beide Schrauben locker sind, nimmt man den Deckel vorsichtig ab. Auch Vor- und Nachlaufgestell sind nun locker und fallen evtl. aus den Halterungen. Die Räder und Zahnräder sollten auf jeden Fall unverändert in ihren Lagern bleiben! Der Wiederzusammenbau eines Lokantriebs ist nämlich eine sehr aufwendige Arbeit, für die es einige Erfahrung und Geduld braucht. Es würde diese Anleitung sprengen und der Ausbau ist
×× Vorsichtig wird die Getriebeabdeckung an der Unterseite des Chassis abgehoben. × Operation am offenen Herzen - das Getriebe bekommt einen Tropfen Öl.
Ø Hier werden die Kohlebürsten unter Zuhilfenahme einer Spitzpinzette eingesetzt.
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× Das digitale Multimeter mißt die Stromaufnahme der gewarteten Maschine alles in Ordnung.
Ø Nach Abschluß aller Wartungsarbeiten wird die Lokomotive zusammengebaut.
lich eine abgewinkelte Spitzpinzette. Man packt die Bürste an der oberen Einkerbung und steckt sie hinter der Halterung aus Metall in den Motor, drückt sie zum Fixieren mit einem Finger gegen den Kollektor und packt mit der Pinzette die Spannfeder. Die Spannfeder wird über die Bürste gehoben und von innen losgelassen. Sie drückt dann in die Kerbe der Bürste und so die Kohle an den Kollektor. Die Bürsten sollten ungefähr senkrecht mittig auf den Kollektor drücken, sie stellen sich während des Betriebs dann selbst optimal ein. Und wenn man schon mal dabei ist normalerweise ist ein Glühlampenwechsel selten nötig, weil die volle Spannung selten genutzt wird. Sollte es doch mal Zeit für einen Wechsel sein, muss die defekte Glühlampe nur aus der Halterung gezogen werden. Die neue Glühlampe wird in umgekehrter Reihenfolge wieder eingesetzt. Probelauf und Zusammenbau der Lokomotive
normalerweise auch nicht nötig. Sollte trotzdem ein Teil herausfallen, gibt es von Kai Wüstermann im Internet eine sehr gute Beschreibung des Zusammenbaus. Das Getriebe liegt nun frei und sollte möglichst nicht berührt werden. Falls die Zahnräder auch nur einigermaßen sauber sind und keine verharzten Ablagerungen aufweisen, ist ein Tropfen Öl auf eines der mittleren Zahnräder alles, was das Getriebe braucht. Vom Ölen jeder Achse von außen, wie es in den Originalanleitungen beschrieben wird, sollte man absehen. So wird leicht zu viel geölt und auch nicht da, wo es gebraucht wird - und zum Schluß erntet man dann eine überölte, schnell verschmutzende Lok. Vor dem Aufsetzen des Getriebedeckels steckt man die Schrauben vorteilhafterweise in die Löcher der GetrieAusgabe 15
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beabdeckung. Mit zwei Händen ist der Aufsetzvorgang gerade noch so zu bewältigen. Mit dem Einsetzen der Vorund Nachlaufachsen sollte der Deckel in etwa synchron aufgesetzt werden. Vor dem Festziehen der Schrauben sollte noch die Leichtgängigkeit der Vor- und Nachläufer getestet werden, sie müssen richtig in ihren Halterungen sitzen. Bitte die Schrauben nicht mit Brachialgewalt anziehen! Es besteht die Gefahr, dass sich sonst der Getriebedeckel verzieht. Einbau der Kohlebürsten Zu Beginn wurden die Kohlebürsten aus dem Motor zum Kontrollieren entfernt, sie müssen natürlich auch wieder montiert werden (Achtung: Beim Einbauen auf die richtige Seite und Lage achten). Dafür eignet sich vorzüg-
Es folgt der Probelauf. Der Motor von Dampfloks sollte bei ca. 2 V anlaufen und gleichmäßig drehen, Stromaufnahme etwa 80 bis 120 mA. Beim Fünfpoler liegen die Werte allgemein etwas niedriger. Ein Meßgerät ist nicht teuer und hilft enorm bei der Fehlersuche. Bei voll aufgedrehtem Trafo braucht die Baureihe 41 etwa 130 mA ohne Glühlampe, ein guter Wert. Mehr als 200 mA lassen auf ein schwergängiges Getriebe oder einen sich anbahnenden Defekt schließen. Bei mittlerer Spannung darf sich der Motor nach einiger Zeit leicht erwärmen - heiß werden darf er allerdings nicht. Nach erfolgreichem Probelauf wird das Gehäuse ohne zu klemmen auf das Chassis aufgesetzt, die Schlitzschraube eingelegt und leicht angezogen. Und ab sofort läuft die Maschine auf der Anlage wieder wie eine 1. Diese Anleitung beruht auf persönlichen Erfahrungen und zieht keine Schäden an den Lokomotiven nach sich. Trotzdem, alle Angaben sind ohne Gewähr. Wartungsanleitungen zu anderen Lokmodellen finden sich auf der ausgezeichnet gepflegten Internetseite von Jens Wimmel.
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Halt und nicht weiter. Für die E 18 ist hier Schluß, denn der nachfolgende Gleisabschnitt ist belegt.
Ja, ist denn mein Gleis schon belegt? Z-Bahner sind manchmal uneinsichtige Zeitgenossen - allerdings im übertragenen Sinne. Denn auf ihren Anlagen gibt es verschiedene Bereiche, die tatsächlich uneinsichtig sind und sich somit auch schlecht kontrollieren lassen. Unter diese Bereiche fallen zum Beispiel Schattenbahnhöfe, Gleiswendel oder Tunnel. Und für einen unfallfreien Modellbahnbetrieb ist eine Kontrolle dieser Bereiche unerläßlich.
Links im Internet Ò http://www.conrad.de Ò http://www.tams-online.de/htmls/aktuell.html
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ier muß eine technische Lösung her, um die vorgenannten Bereiche zu überwachen, ob sie belegt oder frei sind. Abhilfe schafft ein sogenannter Gleisbesetztmelder, der nach Einbau den angeschlossenen Bereich überwacht. Das Angebot im Elektronikbereich ist sehr vielfältig - ich habe mich für den Gleisbesetztmelder GBM-1 der tams elektronik gmbh entschieden, der sich schon auf vielen Modellbahnen in allen Nenngrößen bestens bewährt hat. Im heutigen Beitrag beschreibe ich nicht nur den Bau des GBM-1, sondern auch die Einsatzmöglichkeiten und die Alltagstauglichkeit dieses Bausteins. Die Funktionalität dieses Gleisbesetztmelders sieht in der Theorie sehr einfach aus. Der Baustein zeigt den Besetzt-Zustand von maximal vier einzelnen, voneinander unabhängigen Gleisabschnitten an. Einbautechnisch wird er zwischen einem Fahrtrafo
Ð Modellbahntechnik Ï 27 (Fahrregler) und den gewünschten Gleisabschnitten geschaltet und meldet alle sich in dem jeweiligen Gleisabschnitt befindlichen elektrischen Verbraucher. Dies können sowohl Lokomotiven, als auch Wagen mit Beleuchtung sein. Auch unbeleuchtete Wagen werden erkannt - allerdings muß mindestens eine Wagenachse mit einem speziellen Widerstandslack versehen werden, welcher die Achsisolierung überbrückt. Wird ein Gleisabschnitt elektronisch abgeschaltet, kann eine Gleisbelegung nur erkannt werden, wenn ein zusätzlicher Widerstand als Schalterüberbrückung eingebaut ist. Die Auswertung der Gleisbelegung erfolgt gegen Masse, so daß schon ein sehr geringer Strom für eine Meldung ausreicht. Zur Auswertung können normale Lampen, LED oder auch Relais zur weiteren Nutzung des Meldesignals eingesetzt werden. Desweiteren lassen sich auch auf diese Art der Rückmeldung Digital-Rückmeldemodule, wie zum Beispiel das Modul RMDEC-88-O-B mit Optokopplern von Littfinski-Datentechnik für den s88Rückmeldebus direkt nachschalten. Der Zusammenbau setzt gute Kenntnisse voraus Für den Zusammenbau des Bausatzes sind auf jeden Fall gute Lötkenntnisse erforderlich. Bevor ich mit dem Zusammenbau begann, habe ich erst ×× Vor dem Zusammenbau werden alle benötigten Bauteile übersichtlich ausgelegt. × Mit einer Biegevorrichtung werden alle Bauteile für den Einbau vorbereitet. Õ Eine sauber abgebogene Diode wartet auf den Einbau in die mustergültig bedruckte Platine - da kann nichts falsch platziert werden.
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Ð Modellbahntechnik Ï 28 einmal alle Bauteile sorgfältig nach Baugruppen geordnet ausgelegt. Die ausgezeichnet gestaltete Bauanleitung von tams elektronik ist dabei eine gute Hilfe. Nach dem Auslegen wurden alle Bauelemente gemäß der Anleitung verbaut. Ich habe während des Bauens die Erfahrung gemacht, daß ein sauberes Verlöten der Bauelemente mit anschließender Sichtkontrolle der Lötstellen zu einem funktionierenden Gleisbesetztmelder führte - denn Fehler traten beim ersten Test des fertigen Bausteins erst gar nicht auf. Während des Baus waren sehr viele Dioden und Widerstände einzubauen - hier hat sich die Anschaffung einer Biegevorrichtung bewährt, mit der die Drahtenden der jeweiligen Bauteile exakt umgebogen werden konnten. Ansonsten gilt: wenn man sich genau an die Bauanleitung hält, kann nichts schiefgehen. Den erste Test des GBM-1 habe ich mit einer fliegenden Verdrahtung gemäß des Anschlußplans durchgeführt. Dabei nutzte ich zunächst nur den Eingang E 1 und den Ausgang A 1. An letzteren schloß ich zur visuellen Kontrolle einfach nur ein Lämpchen an. Sobald eine Lokomotive auf dem Gleis stand, leuchtete das Lämpchen bereits auf - ein sicheres Zeichen für die Funktionalität des GBM-1. Für das Testen der Eingänge E 2 bis E 4 habe ich den Testvorgang entsprechend wiederholt. Ganz wichtig ist, daß die Masse des Fahrtrafos nicht an einen überwachten Gleisabschnitt angeschlossen wird! Nach dem erfolgreichen Testlauf habe ich den Gleisbesetztmelder auf dem neuen Bahnhofssegment „Peißenberg“ eingebaut. Im ersten Schritt werden sämtliche Bahnhofsgleise über ×× Sauberes Löten ist der Garant für eine einwandfreie Funktionalität des GBM-1. ×Õ Bei den Elektrolytkondensatoren muß auf die richtige Polarität geachtet werden.
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Die verbauten Bauteile können in der Stückliste abgehakt werden.
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Ð Modellbahntechnik Ï 29 normale Ein-/Ausschalter geschaltet. Damit auch Fahrzeuge auf diesen Gleisen gemeldet werden, wenn dieser Bereich stromlos geschaltet ist, sind die Schalter jeweils mit einem 4,7 kOhm Widerstand zu überbrücken. Die fertig bestückte Platine kann mit vier Abstandshaltern und Schrauben direkt unter der Anlage befestigt werden. Wer es lieber geschlossen möchte, dem steht ein robustes Kunststoffgehäuse für den Einbau zur Verfügung. Beim Einbau habe ich außerdem darauf geachtet, daß die Verbindungen zwischen den einzelnen Bausteinen möglichst kurz gehalten sind, um mögliche Störeinstrahlungen über die Anschlußkabel zu vermeiden.
als Fertigbaustein für 29,95 EUR (217327-5B) bei Conrad Electronic erhältlich. Passend zum Baustein gibt es ein Kunststoffgehäuse für 3,99 EUR (521256-5B). Ebenfalls bei Conrad Electronic kann der Widerstandslack von TRIX zu einem Preis von 12,95 EUR (240570-5B) bezogen werden. Wer bei einer Bestellung allerdings den Weg zum Hersteller nehmen möchte, der kann auch direkt bei der tams elektronik gmbh in Hannover bestellen. Sollten trotz sorgfältigem Aufbau der Baustein nicht funktionieren oder noch Fragen offen sein, so steht Kersten Tams als überaus kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.
Aus meiner Sicht ist der Gleisbesetztmelder GBM-1 ein wichtiger und notwendiger Baustein, um vor allem auch die uneinsichtigen Bereiche auf einer Modellbahn kontrollieren zu können. Darüber hinaus bietet er den Betreibern von Gleisbildstellpulten das richtige Betriebsfeeling - eben wie bei der großen Bahn. Fazit: sehr empfehlenswert. Wie der GBM-1 angeschlossen wird und wie sein Einsatz auf analog und digital gesteuerten Anlagen aussehen kann, zeige ich im großen Abschlußbeitrag in der nächsten Ausgabe von 220dasjournal - natürlich mit über sichtlichen Anschlußplänen.
Ø Genau dort wird der Gleisbesetztmelder GBM-1 unter dem linken Bahnhofssegment zum Einsatz kommen.
Ø Die fertig bestückte Platine schaut gut aus und kann abschließend auf Funktionalität getestet werden.
Der GBM-1 ist nicht nur analog einsetzbar Im Zuge der Digitalisierung aller Schaltabläufe werden die Ein-/Ausschalter durch das Modul SA-DEC-4DC von Littfinski-Datentechnik ersetzt, wobei die Schaltkontakte wieder mit je einem 4,7 kOhm Widerstand zu überbrücken wären. An die Ausgänge kommt ein Rückmeldemodul RMDEC-88-O-B mit Optokopplern, welches über den s88-Rückmeldebus direkt an die Intellibox von Uhlenbrock als Digitalzentrale angeschlossen wird. Den gesamten Schaltvorgang werde ich dann sowohl über einen Notebook mit Railware 5, als auch über ein Erbert-Gleisbildstellpult abwickeln. Der Gleisbesetztmelder GBM-1 ist als Bausatz für 19,95 EUR (217326-5B) und
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Mit dem Fahrregler im Gehäuse läßt sich die Modellbahn noch komfortabler steuern.
Im Gehäuse dem Modellbahnalltag trotzen „So scharf, daß er hinter Gitter muß.“ Was in erster Linie seit 1993 für die Rasierklingen eines weltbekannten Herstellers gilt, kann in abgewandelter Form ab 2005 durchaus auch für den Deluxe-Fahrregler aus dem System Jörger stehen. Denn das kleine Teil ist so leistungsstark, daß man es am besten in einem sicheren Gehäuse unterbringt.
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och ich habe bei dieser sicheren Form der Unterbringung meinem Fahrregler nicht nur ein adäquates Gehäuse gegönnt, sondern dazu noch die Anschlüsse für die Spannungsversorgung von und zum Fahrregler und zum Gleis mit Steckkontakten versehen. Nach der Fertigstellung sieht der Fahrregler nicht nur professionell aus, sondern ist darüber hinaus den Härten des täglichen Alltagbetriebs voll und ganz gewachsen. Man nehme: ein schlagfestes Gehäuse und noch etwas mehr...
Links im Internet Ò http://www.conrad.de Ò http://www.system-joerger.de
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Die Zutaten für den Um- und Ausbau sind schnell aufgezählt. Bei Conrad Electronic habe ich mir das Gehäuse (520985-07), zwei schwarze und zwei rote Steckerbuchsen (733660-07 und 733687-07) und die dazu passen-
Ð Modellbahntechnik Ï 31 den Stecker 731412-07 und 731420-07) und eine rote LED (184560-35) besorgt. Der Umschalter für die Fahrtrichtung stammt aus dem Sortiment von System Jörger. Für die Verkabelung reichen normale Modellbahnkabel mit einem Querschnitt von 0,14 mm2 aus. Um die Komponenten einzubauen, braucht man noch verschiedene Bohrer, einen Schraubendreher, ein paar Kabel plus Lötkolben, einen Schlüssel für Sechskantmuttern und eine Heißklebepistole. Dann kann es losgehen. Mit Hilfe einer Schieblehre werden am Fahrregler und am Umschalter die Durchmesser für die Bohrungen ermittelt. Mit einem 1 mm Bohrer habe ich die notwendigen Löcher erst einmal vorgebohrt, damit die großen Bohrer anschließend auch sauber laufen. Unterhalb des Umschalters wird noch ein kleines Loch für die rote LED gebohrt - auch hier sollte der entsprechende Durchmesser mit der Schieblehre ermittelt werden. Wirklich perfekte Bohrungen gelingen mit einer Ständerbohrmaschinen und einem Schraubstock, in welchem das Gehäuse eingespannt werden kann. Abschließend werden in die Unterschale des Gehäuses insgesamt vier Löcher für die Steckerbuchsen gebohrt. Dann können sofort die Steckerbuchsen in der Reihenfolge rot-schwarzschwarz-rot eingesteckt und mit einem kleinen Schlüssel für Sechskantmuttern sicher befestigt werden. ×× Die Steckerbuchsen werden in die untere Gehäuseschale eingesetzt und festgeschraubt. × Fahrregler, Umschalter und Diode sind bereits eingebaut und mit einem Tropfen Heißkleber zusätzlich gesichert.
Õ Die insgesamt vier Anschlüsse für die Spannung vom Steckernetzteil und zum Gleis in der Detailansicht. Ausgabe 15
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Ð Modellbahntechnik Ï 32 gebaut. Zum Schluß stecke ich die LED ein. Nach dem Einbau bekommen Fahrregler, Umschalter und die LED einen Tropfen Heißkleber, so daß sie auch sicher im Gehäuse sitzen. Für die Verkabelung ist unbedingt die dem Fahrregler beigefügte Anleitung zu Rate zu ziehen. So werden alle Kabel an den richtigen Anschlüssen verlötet - insbesondere auch die Verbindung von der Platine des Fahrreglers zur LED. Zum Schluß ziehe ich noch die vier Kabel zu den jeweiligen Steckerbuchsen. Diese Kabel sollten in Schlaufen verlegt werden, damit es beim späteren Öffnen des Gehäuses nicht allzu eng zugeht. Und nach dem Anlöten der Kabel an den Steckerbuchsen müssen die Steckerbuchsen selbst unbedingt beschriftet werden, um spätere Anschlußverwechslungen auszuschließen. Nun kann das Gehäuseoberteil auf die Unterschale gesteckt werden. Der erste Test bringt es ans Licht
× So schaut die komplette Verkabelung des Fahrreglers und aller Komponenten im neuen Gehäuse aus. Im Detail die beiden Anschlüsse für die LED.
Ø Das Anschlußschema von Fahrregler, Umschalter und den Verbindungen von der Spannungsversorgung und der Zuleitung zum Gleis.
Sind alle Anschlüsse angebracht, stecke ich die Stecker mit der 9 V Spannungsversorgung vom geregelten Steckernetzteil und die beiden Stecker zum Anschlußgleis in die jeweiligen Buchsen, setze eine Lokomotive aufs Gleis und drehe am Fahrregler. Tatsächlich, die Lok setzt sich in Bewegung. Als ich eine zweite und dritte Lok aufs gleiche Gleis setze und am Fahrregler drehe, passiert nichts - nur die rote LED leuchtet. Ein Zeichen, daß die Stromaufnahme der drei Maschinen zu hoch ist - und daß die LED auch richtig angeschlossen wurde. Leuchtet die LED nicht auf, so muß das Gehäuse geöffnet und die beiden Kabel zur LED vertauscht werden. Kleiner Aufwand - große Wirkung
Der Handregler wird als erstes eingebaut Sind alle Bohrungen angebracht, stecke ich als erstes Bauteil den Fahrregler ein und befestige ihn provisorisch. So kann ich das kleine Loch neben dem Ausgabe 15
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Fahrregler ermitteln, wo der Trimmpoti für die Einstellung der Geschwindigkeit liegt. Der Fahrregler wird entfernt, das Loch gebohrt - dann kann der Fahrregler wieder eingesteckt und befestigt werden. Auch der Umschalter wird auf diese Art und Weise ein-
Mit geringen Aufwand und wenigen Bauteilen habe ich meinem Fahrregler nicht nur ein professionelleres Aussehen verpaßt, sondern ihn dazu noch sicher untergebracht. Das handliche Gehäuse hat sich im Dauereinsatz an meiner Testanlage bestens bewährt und ich habe keinen Ärger mehr mit einem herumliegenden Regler samt Umschalter und der fliegenden Verka belung.
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Die Bahnhofsszene von Jörglstadt gibt einen guten Überblick über den fertiggestellten rechten Anlagenteil von Jörg Sehrers Kleinanlage.
Ein Kreisverkehr der besonderen Art Ob Schienenkreis auf einem Bierdeckel oder eine gigantisch anmutende Anlage anläßlich einer Weltausstellung - in der Nenngröße Z gibt es einfach nichts, was es nicht gibt. Und unzählige Z-Freunde in aller Welt haben in den vergangenen 32 Jahren jede Menge Anlagenideen in die Tat umgesetzt und damit inzwischen wohl mehr als bewiesen, daß die kleinste elektrische Serieneisenbahn der Welt im Maßstab 1:220 eine absolut vollwertige Modellbahn darstellt.
Links im Internet Ò http://www.maerklin.de
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uch Jörg Sehrer hat seine Idee und seine Vorstellung von einer Modellbahn in der Nenngröße Z realisiert. Seine Kleinanlage mit den Maßen 115 cm x 50 cm besteht aus einer 8 mm starken Sperrholzplatte, die auf einem soliden Rahmen aufgenagelt ist. Der Rahmen selbst besteht aus Kanthölzern, die im Rastermaß von 25 cm angeordnet sind und so für eine gute Stabilität sorgen. Da das Anlagenkonzept nur eine Ebene kennt, konnte auf das Ausschneiden von Trassenteilen für Steigungen vollständig verzichtet werden. Lediglich im linken Anlagenteil mußte ein Ausschnitt für den geplanten See herausgearbeitet werden und hier soll später auch noch eine Brücke eingebaut werden.
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× Im kleinen Bahnhof wartet eine schwere Diesellokomotive der Baureihe 221 auf einen Übergabezug, um ihn weiter in die Großstadt zu fahren. Fotos: Jörg Sehrer
Ö× Der Berg im rechten oberen Anlageneck besteht aus Aluminiumgitter und Gips. Ö Nach dem Gipsüberzug kommt die Gestaltung des Geländes, was dem Bauherrn wirklich gelungen ist. Ausgabe 15
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Ð Modellbahnimpressionen Ï 36 Den bewußt einfach gehaltenen Gleisplan in Form eines doppelten Ovals hat Jörg Sehrer mit der Märklin-Gleisschablone entworfen und anschließend direkt auf die Grundplatte übertragen. Zu seiner Freude gab es beim Umsetzen seiner Zeichnung kaum Paßprobleme. Nach dem sorgfältigen Zusammenbau von Grundplatte und Rahmen wurde zunächst das Gleisbett erstellt. Schotter und Böschung sucht man hier vergeblich, denn der Bauherr hat das gesamte Gleisbett nur aufgemalt. Diese einfache Art der Schotterimitation macht sich beim näheren Hinschauen allerdings optisch ganz gut. Die Gleise selbst sind mit den Märklin-Gleisnägeln direkt auf der Grundplatte befestigt. Landschaftsgestaltung mit einfachen Mitteln
×× Im Bogen umfährt die Baureihe 212 mitsamt Güterzug die kleine Stadt. Und vor dem SPAR-Laden ist immer Zeit für ein Gespräch. × Kurz darauf erreicht der Güterzug den Bahnübergang.
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Ø Während es sich ein paar Einwohner von Jörglstadt hinter dem Haus gemütlich machen, kehrt die 89er mit Schotterwagen vom Einsatz zurück.
Die Landschaft entsteht aus Holzspanten, einem darauf aufgezogenen Aluminiumgewebe und Gips als Geländehaut. Das Gelände wurde nach dem vollständigen Aushärten mit Abtönfarben und wasserfestem Holzleim gestrichen und dann mit unterschiedlichen Fasern und Grasflocken satt bestreut. Nach dem Trocknen wurde alles noch einmal mit verdünntem Holzleim getränkt, um eine möglichst hohe Abriebfestigkeit und Stabilität zu bekommen. Die Felsen sind aus Gips modelliert und anschließend in Lasurtechnik und entsprechenden Pinseln farblich nachbebehandelt. Alle elektrischen Anschlüsse sind gelötet. Den notwendigen Fahrstrom liefert ein normales Märklin Z-Fahrgerät aus der ersten Startgarnitur von Jörg Sehrer. Fahrgerät und das Schaltpult zum Schalten der insgesamt fünf Weichen und der Lampen sind mit Steckern aus dem Computerbedarf verbunden. Somit ist der Zwickauer in der Lage, jederzeit eine andere Steuerungstechnik einzusetzen - zum Beispiel das digitale Schalten der Magnetartikel. Im betrieblichen Mittelpunkt der Anlage steht derzeit der Bahnhof von Jörglstadt. Die Namensgebung basiert auf einem Vorschlag der beiden Kinder. Für das Überleben der wenigen Preiser-Einwohner in Jörglstadt selbst sor-
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× Ein Regionalexpreß verläßt gerade den Bahnhof Jörglstadt. ØÕ Der kleine Bahnhofsvorplatz mit Details, die diese Kleinanlage so außergewöhnlich machen.
Ø Das einfache Doppelgleisoval könnte so manchen Z-Freund zum Nachbau anregen.
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× Ein Blick auf die Bahnhofsszenerie zeigt, mit welcher Liebe zum Detail Jörg Sehrer seine Anlage gestaltet hat. Da macht das Hinsehen richtig Spaß.
×Õ Wer seinen Wagen liebt, der muß ihn auch entsprechend warten und pflegen - bei Jörg Sehrers Bewohnern selbstverständlich. Õ Der nachmittägliche Plausch im Garten direkt an der Bahnhofsausfahrt Jörglstadt. Ausgabe 15
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Ð Modellbahnimpressionen Ï 39 gen inzwischen ein SPAR-Laden und ein Bäcker. Außer dem Bahnhof sind alle Gebäude im kompletten Selbstbau entstanden, bis hin zu beinahe unscheinbaren Details, wie Sitzbänke, Tische, Geschirr, ein Geweih am Giebel, Verkehrsschilder oder Wäscheleine. Die Häuser der an den Bahnhof angrenzenden kleinen Stadt sind zwar reine Phantasieprodukte, aber weitgehend dem ländlichen Baustil im Erzgebirge und Vogtland nachempfunden. Momentan ist erst einmal die rechte Anlagenhälfte fertiggestellt und wenn es die Zeit von Jörg Sehrer gestattet, soll der linke Teil in Kürze folgen. Im Vordergrund steht ein reibungsloser Fahrbetrieb Für Jörg Sehrer steht der reibungslose Fahrbetrieb im Vordergrund, wobei er seine eigene Philosophie entwickelt hat, was Gelände, Gleisbau und die Wartungsfreundlichkeit anbelangt.. Eine betriebliche Trennung nach Epochen kennt er nicht - erlaubt ist, was gefällt. So kann er sich zum Beispiel sehr gut den von Märklin für 2005 angekündigten Kartoffelkäfer der belgischen Serie 54 auf seinen Gleisen vorstellen. Mit seiner kleinen Anlage zeigt der Z-Freund aus Zwickau, daß selbst auf einem einfachen Oval ein abwechslungsreicher Fahrbetrieb in einer natürlich eigenwilligen Landschaft möglich ist und jede Menge Spaß macht.
× Das Haus am Bahnübergang und die Hausfront im Detail - einfach gelungen. Ø Szenen aus dem Stadtleben in Jörglstadt. Ja, welches Preiserlein möchte da nicht wohnen?
Bald geht es weiter Die Planungsarbeiten für den sich noch im Rohbauzustand befindlichen linken Anlagenteil hat Jörg Sehrer inzwischen aufgenommen. In die ausgeschnittene Vertiefung soll noch irgendetwas mit Wasser und Kunstbauten entstehen - vielleicht eine schöne Brücke oder Arkaden. Rund um den Bereich der Abstellgleise soll mal eine kleine Fabriklandschaft entstehen. Dann müssen auf jeden Fall noch eine ganze Menge bahntechnischer Zutaten her - angefangen bei Fernsprechbuden bis hin zu einem kleinen Lokschuppen? Und ganz zum Schluß soll ein am PC selbstentwickelter Hintergrund die ganze Kleinanlage abrunden, sozu sagen als Sahnehäubchen. Ausgabe 15
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er Bauherr Jörg Sehrer ist 42 Jahre und von Beruf Ausbilder im Autobahnamt Sachsen. Er ist verheiratet, hat eine Tochter (18) und einen Sohn (15) und wohnt mit seiner Familie in einem topsanierten Plattenbau über zwei Etagen. Schon als Kind war immer eine Modellbahn da. Erst war es die in der damaligen DDR weit verbreitete Nenngröße TT, nach der Wende schwenkte er dann vollständig auf Roco-HO um. Doch die Platzverhältnisse ließen keine Großanlage mit ausgedehntem Fahrbetrieb zu und so baute er aus Platzmangelfrust eine ganz kleine HOe Anlage mit den beachtlichen Ausmaßen von 73 cm x 37 cm. Und seit Januar 2004 ist Jörg Sehrer ein richtiger Z-Bahner - sozusagen mit Leib und Seele. Nun zu seiner Anlage. Vorweg, es geht ihm nicht um die perfekte Nachbildung des Vorbilds. Hochachtung vor allen perfekten Modellbauern, aber er bekommt wegen Vorbildwidrigkeiten keine schlaflosen Nächte. Die Anlage steht offen im Wohnzimmer und sollte in erster Linie gut funktionieren. Stabiler Betrieb steht also an erster Stelle. So gibt es keinen Schotter. Da wird sich so mancher Modellbahner voller Entsetzen abwenden. Dafür habe ich aber Laufeigenschaften, die denen von H0-Modellen nicht
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nachstehen. Die leichte Beweglichkeit der Gleise hält Jörg Sehrer für das Wichtigste für eine sichere Stromaufnahme und gute Fahreigenschaften. Alle Farben sind abwaschbar und somit auch relativ staubabweisend. Er verwendet Revell-, Acryl-, Abtönfarben und wasserfeste Lasur. Rasenflächen, Sträucher und Laubbäume werden mit verdünnten, wasserfesten Holzleim bzw. Haarlack stabilisiert. Alles muß ordentlich staubsaugerfest
sein. Das Gelände besteht aus Spanten, Aluminiumgewebe und Gips. Außer dem Märklin-Bahnhof baue ich alles selbst. Wenn man in Sachsen lebt, möchte man ja nicht unbedingt Schwarzwaldhäuser, obwohl der Zwickauer den Schwarzwald landschaftlich sehr schätzt. Es fehlt noch alles Mögliche, aber nach einem Jahr Bauzeit ist er ganz zufrieden. Es soll ja gar nicht schnell fer tig werden!
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Ø In den30er Jahren warb die Deutsche Reichsbahn mit dem Slogan „Die Eisenbahn ins Haus“ um Kunden für den Straßentransport von Güterwagen.
Mit dem Culemeyer für den Anschluß sorgen W
as in den 30er Jahren als sinnvolles Transportmittel abseits der Gleise begann und bis in die 60er Jahre intensiv genutzt wurde, dient vielen Z-Freunden als belebendes Anlagenmotiv. Die Rede ist vom Culemeyer-Straßenroller. Mit meinem Motiv möchte ich auf einen Beitrag einstimmen, der momentan entsteht und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieses Transportmittels schildert - im Modell und beim großen Vorbild.
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Ganz schön eng geht es auf dieser Aufnahme zu, aber für die Herren der Deutschen Reichsbahn ist auch dieser Transport kein Problem.
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× Als Kleinlagerplatz für alle möglichen Gegenstände dient die halbe Lagerhalle auf Manfred Forsts Anlage.
Manfred Forst halbiert seine Lagerhalle M
it den stattlichen Außenmaßen von 116 x 91 mm zählt die offene Lagerhalle aus dem Programm von Lütke Modellbahn aus Olching nicht gerade zu den kleinen Gebäuden. Wer Platz auf seinem Schrottplatz oder seiner Spedition hat, der ist fein raus - wer mit Platzproblemen zu kämpfen hat, muß sich Gedanken machen. Gedanken hatte sich auch Z-Freund Manfred Forst gemacht. Weil die ganze Lagerhalle nicht auf sein kleines Modul paßte, sann er auf Abhilfe - und durchtrennte die Halle einfach der Breite nach.
So enstanden aus einer großen Lagerhalle zwei kleine Lagerhallen. Der anschließende Zusammenbau war kein Problem, denn alle Teile sind genau gefräst. Der fertige Bausatz wurde farblich behandelt und fand anschließend seinen Platz auf einem kleinen Lagerhof. Und wie man den Bildern entnehmen kann, sind Maschinen und Ladegut jetzt bestens vor den Z-Wetterlaunen geschützt.
Die Einsatzmöglichkeiten einer halbierten Lagerhalle sind vielfältig. Vom Geräteunterstand im Betriebswerk über die offene Garage auf einem Schrottplatz bis hin zur Zwischenlagerung von Ladegut in einer landwirtschaftlichen Genossenschaft ist vieles möglich. Wer Manfred Forst kennt, kann sich sicher sein, daß dieses Kitbashing nicht seine letzte Aktion war.
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Auch schräg von oben fügt sich die halbierte Lagerhalle gut ins modellbahnerische Umfeld ein. Fotos: Manfred Forst Ausgabe 15
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Ð Modellbahnneuheiten Ï 44
× Das erste Handmuster der neuen Convair CV-440 Metropolitan der Swissair.
Herpa hebt bald mit der Convair CV-440 ab Eine steigende Nachfrage nach Fugzeugmodellen im Maßstab 1:200 beschert auch so manchem Z-Freund weitere schöne Flieger aus Dietenhofen. In diesem Jahr werden gleich zwei Neukonstruktionen ausgeliefert.
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eben der bereits im Vorjahr angekündigten Lockheed L-1049 G „Super Constellation“ hat Herpa für 2005 ein Modell der nicht minder legendären Convair CV-440 Metropolitan angekündigt. Während der Spielwarenmesse war bereits das erste Handmuster zu sehen - die erste Maschine im Maßstab 1:200 wird für die Swissair fliegen. Beim großen Vorbild entstand diese Maschine im Jahre 1954 als Weiterentwicklung der Twin-Serien CV-240 und CV-340. Dieses Flugzeug hatte eine größere Reichweite als ihre Vorgängerinnen, ein Bugnasenwetterradar und und konnte 52 Passagiere befördern. Insgesamt wurden 199 CV-440 gefertigt und bei unzähligen Fluggesellschaften eingesetzt. Neben der Swis-
Õ Eine Convair CV-440 Metropolitan der Swissair in Zürich-Kloten im Juli 1961. Foto: Stefan Ehrbar Ausgabe 15
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Ð Modellbahnneuheiten Ï 45
sair flogen auch die Lufthansa oder die Finnair viele Jahre mit diesem Flugzeugtyp. Die verkleinerte Nachbildung besteht zum Großteil aus Metall. Einige Details, wie die Propeller oder das Fahrwerk, werden aus bruchsicherem
Kunststoff gefertigt. Und die Bedruckung der CV-440 wird dem Original in nichts nachstehend. Das Modell soll nach den Worten von Thomas Borgmann im zweiten Halbjahr 2005 zur Auslieferung an den Fachhandel kommen.
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Eine Convair CV-440 Metropolitan der Swissair in Düsseldorf-Lohausen im September 1962. Foto: Günter Grondstein
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Ausgabe 15
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Ð Modellbahnneuheiten Ï 46
× Mit einem großen Festzelt für Volksfeste oder Rummelplätze, Tribünen und Verkaufswagen kommt echte Stimmung auf.
Volksfeststimmung auf einer Z-Anlage Auch die ganz kleinen Zetties können feiern. Doch bislang konnten sich die vielen Sprößlinge der Familien Preiser und Merten noch nicht so richtig vergnügen. Doch damit ist jetzt Schluß.
S
chon lange brannte es dem rührigen Team um den Olchinger Architekturmodellbauer Manfred Lütke unter den Nägeln. Denn während sich die Plastikfiguren ab der Nenngröße N auf diversen Volksfesten und Rummelplätzen tummeln konnten, trat die Bevölkerung in 1:220 gerade mal auf der freien Wiese auf. Anfang März standen die ersten Prototypen eines recht großen Festzeltes, einer Pubikumstribüne und einer Handvoll Verkaufswagen auf meinem Tisch. Spontan habe ich alle Teile zu einem kleinen Arrangement zusammengestellt, wobei ich allerdings gestehen muß, daß meine aktive Volksfestbeteiligung schon viele, viele Jah-
Õ Die winzig kleinen Verkaufswagen sind aus gelasertem Holz kombiniert mit einem Polystyrolunterteil. Ausgabe 15
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Ð Modellbahnneuheiten Ï 47 Õ Die neue Tribüne ist basteltechnisch gesehen eine Herausforderung und nach der Fertigstellung ein echter Blickfang.
re zurückliegt. Ich bitte also um Nachsicht, falls etwas nicht so ganz zusammenpaßt. Das Festzelt ist wieder komplett aus Polystyrol und läßt sich schnell zusammenbauen, da es nicht so viele Teile enthält. Sehr anspruchsvoll dagegen ist die Tribüne. Die vielen Einzelteile müssen sauber aus der gefrästen Platte getrennt, entgratet und dann mit vielen anderen kleinen Teilen zusammengefügt werden. Ich gebe zu: nichts für schwache Bastelnerven - aber das Ergebnis ist eine absolut gelungene Tribüne als Lohn für die Mühen. Die Verkaufswagen sind aus gelasertem Holz und einem Chassis aus Polystyrol und werden in verschiedenen Ausführun gen geliefert. Anzeige
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Ð Modellbahnhersteller Ï 48
× Manfred Lütke bei der Arbeit - der Architekturmodellbauer sitzt gerade an den neuen Giebelhäusern im Maßstab 1:220.
Gebäude vom Feinsten aus Olching Aus dem Z-Bereich ist der Architekturmodellbauer Manfred Lütke schon lange nicht mehr wegzudenken. Viele interessante Gebäude haben im vergangenen Jahr die Werkstatt in Olching verlassen und ihren Weg in viele Teile der Welt angetreten, wo Z-Modellbahner daheim sind.
Links im Internet Ò http://www.luetke-modellbahn.de
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D
ie Produktion des Z-Programms im Gebäudebereich - inzwischen dürfte Lütke Modellbahn wohl mit das umfangreichste Gebäudesortiment für die Nenngröße Z vorweisen - entsprang mehr einem Zufall. Für ein Modul von Manfred Jörger hat der Architekturmodellbauer im Jahre 2003 eine Brauerei mit mehreren Nebengebäuden konstruiert und gefräst. Auf einer Modellbahnausstellung in Krailling kam das Modul mitsamt seinen Gebäuden an die Öffentlichkeit - und damit auch in den Blickpunkt einiger Z-Freunde. Schnell waren sich alle Beteiligten einig: daraus kann man viel mehr machen. Und Manfred Lütke hat mehr daraus gemacht.
Ð Modellbahnhersteller Ï 49 Õ Alle Gebäude werden auf dem Computer konstruiert - die Entwürfe selbst entstammen Papiermodellen und vielen Vorbildunterlagen. Ø Bevor ein Modell entsteht, ist jede Menge Papierkram zu erledigen - in unserem Fall ist es das Papiermodell des Stellwerks Tutzing.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß sich Manfred Lütke bereits in den 90er Jahren als Konstrukteur der Pfeiler und Widerlager zur Großhesseloher Brücke auszeichnen konnte. Dieses Projekt wurde seinerzeit ausführlich in der MIBA-Spezial 00 beschrieben. Die Modelle basieren entweder auf realen Vorbildern - wie zum Beispiel der Bahnhof Peißenberg - oder sind Abwandlungen von Gebäuden, die Manfred Lütke aus Büchern, Fotos oder alten Plänen rekonstruiert. Einige Gebäudeideen kommen auch direkt aus Modellbahnerkreisen. Nach dem Vermessen und Herunterrechnen in den Maßstab 1:220 wird jedes Gebäudeteil in einem CAD-Programm auf dem Computer konstruiert. Dieses Konstruieren ist eine echte Kunst für sich, denn es müssen nicht nur die maßstäblichen Gegebenheiten, sondern auch viele konstruktive Merkmale und Eigenheiten berücksichtigt werden, damit später auch alle Teile zusammenpassen. Hierbei kommen Manfred Lütke und seinen Mitarbeitern die jahrelange Erfahrung im Architekturmodellbau zugute. Für ein Gebäude der Größenordnung Bahnhof Peißenberg sind etwa 40 Konstruktions- und Arbeitsstunden erforderlich, bis der erste Prototyp die Fräse verlassen kann. So ist es nur allzu verständlich, daß Manfred Lütke nicht jedem Gebäudewunsch aus Z-Kreisen nachkommen kann, denn ein neues
Õ Die unterschiedlichen Fräser, die zum Einsatz kommen und die auch während des Fräsvorgangs ausgetauscht werden müssen. Ø Gleich legt die Fräse los und fräst eine ganze Platte mit den Giebelhäusern aus der neuen Stadthausserie.
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Ð Modellbahnhersteller Ï 50
× Manfred Lütke kontrolliert die fertig gefrästen Polystyrolplatten. Bei nicht sauber gefrästen Gebäudeteilen muß die gesamte Platte neu bearbeitet werden. Õ So sieht eine gefräste Polystyrolplatte aus der Nähe aus.
Õ Für die Produktion der Z-Gebäude - und seit kurzem auch der N-Gebäude - verfügt Lütke Modellbahn über ein gut sortiertes Lager an Polystyrolplatten unterschiedlicher Stärken und Farben. Ausgabe 15
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Ð Modellbahnhersteller Ï 51 Ö Alle Z-Gebäude aus dem aktuellen Katalogprogramm sind sofort ab Lager lieferbar.
ÖØ Manfred Lütke und Guido Kruschke bei der ersten Begutachtung eines Papiermodells des Stellwerks Tutzing.
Gebäude muß wohlüberlegt sein. Da stellen sich zum Beispiel Fragen nach der Kundenakzeptanz und der möglichen Auflage. Schließlich ist Lütke Modellbahn ein Wirtschaftsunternehmen, welches weit mehr, als kostendeckend arbeiten muß. Nach dem Konstruieren gehen die Pläne über eine CAD/CAM-Schnittstelle direkt auf die Fräse. Und so entstehen meist über Nacht aus weißen Polystyrolplatten viele neue Gebäudebausätze. Ab und an muß der Architekturmodellbauer eingreifen, wenn ein Fräser gewechselt oder ausgetauscht werden muß. Nach dem Fräsen werden die Bausätze noch einmal auf der Platte geprüft, gesäubert und dann in einzelne Bögen herausgetrennt. Diese Bögen werden mit der Bauanleitung zusammen verpackt und ins Lager einsortiert. Wird ein neues Gebäude zum ersten Mal gefräst, erfolgt anschließend der Zusammenbau. Dieser Prototyp wird ausgiebig vermessen und getestet, damit auch bei der künftigen Serienproduktion alles stimmt. Verschiedene Muster gehen auch an Z-Bahner, die ihre Bauerfahrungen nach dem Test direkt an Manfred Lütke weitergeben. All diese Erfahrungen fließen natürlich mit in die Fertigung ein. In knapp einem Jahr hat der Olchinger Produzent ein beachtliches Programm auf die Beine gestellt, welches in Teilen auch in der Nenngröße N realisiert werden wird. Da Stillstand immer Rückschritt bedeutet, werden die Z-Freunde auch in den nächsten Monaten und Jahren einige innovative und interessante Gebäude und Zubehörteile von Manfred Lütke serviert bekommen.
Ø Alle neuen Gebäude werden bei Lütke Modellbahn nicht nur konstruiert, sondern nach dem Fräsen auch zusammengebaut, ob alles paßt.
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Ð Medien Ï 52
U
m es gleich vorweg zu nehmen: dieses Buch muß zur Standardausstattung eines jeden Z-Modellbahners gehören. Auf satten 288 Seiten werden noch einmal unzählige Pläne, Skizzen und Zeichnungen des Altmeisters aus Pegnitz lebendig. Es ist mir in der Kürze gar nicht möglich, alle Projekte aufzuzählen. Drunter und drüber, für Fußgänger und Fahrzeuge oder Bauten am Schienenstrang - all das führt bei genauem Studium zur totalen Inspiration mit dem dringenden Wunsch der Umsetzung in den Maßstab 1:220. Es müssen nicht immer Hochglanzbilder von perfekt gestalteten Anlagen sein, die einen unbändigen Tatendrang auslösen. Seite für Seite blättern und sich sattsehen. Pit-Peg ist der papiergewordene Hochgenuß. Mit seinen einfachen,
Standardwerk und Klassiker - das ist PitPeg Es dürfte kaum einen Modellbahner geben, der Pit-Peg nicht kennt. Über viele Jahrzehnte hat er, der mit bürgerlichem Namen Norbert Josef Pitrof hieß, die Planung und Gestaltung von unzähligen Anlagen geprägt und war mit vielen Baumethoden richtungsweisend. Nun hat der MIBA-Verlag diesem Grandseigneur der Modellbahn ein würdiges Denkmal gesetzt und eine Zusammfassung seiner Arbeiten aufgelegt.
aber ausdrucksstarken Zeichnungen hat er viele Modellbahnergenerationen geprägt. Eines meiner Lieblingsthemen ist das Kapitel mit dem Gestalten von Brücken und Durchlässen. Auf einfache und zugleich anschauliche Art macht Pit-Peg dem Leser deutlich, wie die unterschiedlichen Brücken beschaffen sind und wie sie letztendlich zu Einsatz kommen (können). Spätestens nach den ersten Seiten und den colorierten Zeichnungen wird in so manchem Z-Freund die Erkenntnis reifen, eine bereits gestaltete Brückenszene noch einmal gründlich zu überprüfen oder seine Planungen entsprechend auszurichten. Ein Lehrbuch der besonderen Art. Pit-Peg - Panoramen, Skizzen, Anlagen, Bauprojekte; MIBA-Verlag Nürnberg; Format: 210 x 297 mm, 288 Seiten mit vielen Illustrationen, ISBN: 3-89610 221-4; 24 EUR.
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Ð Medien Ï 53
A
uch der EK-Verlag aus Freiburg hat im März interessante Publikationen in den Fachhandel gebracht. Rüdiger Blcok beschreibt in seinem Werk „Die TEE-Triebwagen der Deutschen Bundesbahn“ zunächst die Entwicklung der Schnelltriebwagen überhaupt, bevor er im Detail auf den legendären VT 115 eingeht. Zahlreiche Originaldokumente und ein repräsentativer Bildteil runden das Porträt dieses formschönen und zeitlosen Triebwagens ab. Und mit dieser Darstellung setzt er dem Zug nicht nur ein Denkmal, sondern schafft einen Klassiker, der in keiner Büchersammlung fehlen darf. Die Geschichte der DB in den letzten beiden Jahrzehnten wird durch die „Biografie“ des Zugsystems „InterRegio“ erlebbar und verstehbar. Sein Schicksal ist, wie kein anderer Teil der Bahn, eng verknüpft mit den menschlichen, werteorientierten, organisatorischen und politischen Entwicklungen und dem dramatischen Paradigmenwechsel in den neunziger Jahren. Genau das beschriebt der Autor Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack in seinem neuen Buch und stellt damit eine gelungene und absolut kompetente Beschreibung dieser Zuggattung auf die Beine. Eine wahrhaft abenteuerliche Biografie eines deutschen Zugsystems. Beide Publikationen sind im Fachbuchhandel und im EK-Shop im Inter net erhältlich. Ausgabe 15
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Ð Vorschau und Impressum Ï 54
Vorschau Ausgabe 16 April 2005
Ð Modellbahnpraxis Ï Elektronik im Bahnhof - Einsatz der digitalen Steuerung und der Gleisbesetztmeldung auf den Bahnhofssegmenten „Peißenberg“. Stadtbahnbögen aus Papier - erste Erfahrungen mit den Papierbausätzen von Effekt Kartonmodellbau Weimar.
Ð Modellbahnimpressionen Ï Dokumentation einer Messe - Planung und Aufbau einer großen Z-Modulanlage in Sinsheim.
Impressum 220dasjournal erscheint monatlich im Verlag Guido Kruschke, Hallberger Allee 2, 82327 Tutzing. Herausgeber, Verlagsleiter und Chefredakteur: Guido Kruschke, verantwortlich i.S.d.P., Layout: Guido Kruschke, Unterstützung: Manfred Jörger, Peter Schubert, Robert Schindler, Hans Helbach. Verlagsanschrift: Verlag Guido Kruschke, Hallberger Allee 2, 82327 Tutzing. Telefon: 08158 / 9931-26, Telefax: 08158 / 9931-25, eMail:
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220dasjournal erscheint als digitales PDFDokument und wird derzeit kostenlos zum Download im Internet bereitgestellt. Beim Download können Kosten entstehen. Eine Verwertung der Beiträge, insbesondere durch Vervielfältigung und/oder Verbreitung ist ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers verboten. Alle erwähnten Firmennamen und Bezeichnungen sind entweder Firmennamen oder Warenzeichen des jeweiligen Herstellers oder Inhaber der Rechte. Diese werden ohne die Gewährleistungen der freien
Verwendbarkeit genutzt. Für Druckfehler, Irrtümer, Preisangaben, Produktbezeichnungen, Baubeschreibungen oder Übermittlungsfehler in jedwelcher Form übernehme ich keine Haftung. © 1994, 1999, 2005 by Verlag Guido Kruschke, Tutzing. Alle Rechte vorbehalten. ISSN-Nummer 1613-5644. Ausgabe 16 - April 2005 erscheint am 4. April 2005