INHALT MIBA 2000 / 1
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Neuheiten und Neuigkeiten Leserbriefe Nur ein Bild Schienenbus in Winterlandschaft Winterdiorama vom Vierwaldstätter See - Winter-Romantik Die bay. Pt 2/3 und spätere BR 70.0 - Bay. Triebwagenschreck Vorbildinformationen zum neuen Fleischmann-H0-Modell Die BR 70.0 in der Baugröße H0 von Fleischmann - Kleine Lok für leichte Züge E 93 - Technikgeschichte und Einsatz: Schiebung an der Steige E 93 11 als H0-Modell von Piko - Kleines Krokodil Das Puchheimer Stadtbahn-Modulprojekt in N (10) - Wir machen Betrieb - Auf der fertig gest. Anlage wird der Betrieb aufgen. Fahrzeugselbstbau auf Basis von Fröwis-Modellen - Fahrzeuge der Kirnitzschtalbahn Mannheim - Weinheim - Heidelberg (2) - Die OEG in H0m Fahrzeuge der Oberrheinischen Eisenbahn im Modell Bücher/Video Ganz schön verladen - Ton ab, Rübe runter!MIBA-Schwerpunkt: Stationäre Verladeanlagen Übersicht: Bockkräne der Baugröße H0 - Filigranwerk überm Gleis MIBA-Schwerpunkt: Stationäre Verladeanlagen Umgeladen - Vom Waggon in den Lkw: Wiegebunker für die Rüben MIBA-Schwerpunkt: Stationäre Verladeanlagen Wie eine Torfverladung in der Baugröße 2f entsteht - Eine Torfrutsche fürs Stapeler Moor Rietlingen III, 2. Teil: Die neue Streckenführung - Dreißig Promille san zu ville ... Nahverkehr und Museumsbahn - Moderne Eisenbahn auf Zweimeterachtzig ICE-T - Schnellverkehr mit Neigetechnik: Die Kurve gekriegt ICE-T von Lima in H0 - Schnittig ohne Neige Nostalgische Leuchte von Reitz - Bahnhofslaterne, typisch bay. H0-Schienenbus mit eingebauter Kamera - Video-Vergnügen im VT - Die eigene Anlage in Farbe aus der Lokführerperspektive Neuheiten Cybermodellist 2050 - Eine vorweggenommene Betrachtung von Jacques Le Plat
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MIBA 1/2000
MIBA
Januar 2000 B 8784 · 52. Jahrgang DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,– http: // www.miba.de
Schwerpunkt: Verladeanlagen ● In Puchheim geht´s rund ● MIBA-Test: BR 70 von Fleischmann, ICE-T von Lima, E 93 von Piko
Test
70.0, E 93, ICE-T Anlage
Wintertraum in 1:87 Moderne Zeiten
Der Cybermodellist
ZUR SACHE
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or Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, liegt die erste Ausgabe eines neuen MIBA-Jahrgangs – wie stets noch im alten Jahr und vor den Festtagen. Schließlich hat unser Hobby in diesen Tagen Hochkonjunktur und wir wollen Sie rechtzeitig mit aktuellen Informationen,Lesefutter und Tipps für die Bastelsaison versorgen.modellbahnerische Hauptsaison spiegelt sich
zeitlichen Regularien hie und da mit einem Ausrutscher endet. Aufmerksamen Lesern wird eine weitere Neuerung, die wir schon vor einiger Zeit eingeführt haben, nicht entgangen sein: Wir wollen Ihnen über Modellbahn- und Zubehörprodukte, die wir Ihnen neu vorstellen, die wir testen und deren Praxistauglichkeit wir überprüfen möglichst alle verfügbaren Informationen liefern. Hierzu gehören neben der genauen Produktbezeichnung der Name und die Anschrift des Herstellers, Artikelnummer und Baugröße sowie der Hinweis darauf, ob der betreffende Artikel direkt beim Hersteller oder über den ModellbahnFachhandel zu bekommen ist. Und der Preis: Er wird letztlich immer Maßstab jeder Kaufentscheidung sein, auch bei Modellbahnen und Zubehör. Die von uns angegebenen Preise sind durchschnittliche Ladenpreise, per Redaktionsrecherche ermittelt bei Fachhändlern in ganz Deutschland. Dass die tatsächlichen Preise beim Fachhändler auf grund individueller Kalkulation um 20 oder mehr Prozent davon abweichen können (und zwar in beide Richtungen), gehört zu jenen Regeln der freien Marktwirtschaft, die nicht nur unsere Branche betreffen. Apropos Preise: Die der MIBA bleiben stabil. Dank des wachsenden Zuspruchs, den unsere Zeitschrift bei Ihnen, unseren Lesern, findet, wird die MIBA auch im Jahr 2000 für glatte 12 Mark über den Ladentisch gehen oder für 138 Mark – Messeheft inklusive – ein Jahr lang zu Ihnen ins Haus kommen. Kein schlechtes Angebot, wie wir bei aller Bescheidenheit meinen, denn auf im Schnitt 120 Seiten bieten wir Ihnen „Modellbahn pur“ mit allen Informationen, die Sie fürs Hobby brauchen. Kennen Sie eine Alternative? Wie auch immer Sie diese Frage beantworten: Die MIBA-Mannschaft wünscht Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2000. Thomas Hilge
Neuheiten und Neuigkeiten
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Zwei Wünsche auf einem Titelbild: Während von weißer Weihnacht nicht nur die Modellbahner träumen, stand auf deren Wunschzettel schon länger ein H0-Modell der 70.0. Erfüllt wurde dieser Wunsch jetzt von Fleischmann – aber warten wir ab, was uns das Christkind bringt … Foto: Horst Meier
MIBA
Januar 2000 B 8784 · 52. Jahrgang DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,– http: // www.miba.de
Test
70.0, E 93, ICE-T Anlage
Wintertraum in 1:87 Moderne Zeiten
Der Cybermodellist
MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
auch im Inhalt wider: Neuheiten bilden nicht nur im „Jahresendgeschäft“ der Händler und Hersteller einen existenziellen Schwerpunkt, Neuheiten und Tests stehen auch im Zentrum der Berichterstattung in dieser MIBA. Aber nicht nur die Modellbahn hat Konjunktur in diesen Tagen, sondern auch Kaffeesatzleser, Glaskugelinterpreten und andere Auguren. Mit Riesenschritten nähert sich das so genannte „Millenium“ – Zeit für Rückschau und Ausblick. Oder Gelegenheit zur Verkündung guter Vorsätze und schlechter Nachrichten? Zunächst eine eher schlechte, jedenfalls aus Sicht der MIBA-Redaktion: Was in der MIBA schwarz auf weiß gedruckt steht (und manchmal auch umgekehrt), erscheint ab sofort nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung. Lange haben wir uns dagegen gesträubt, innerlich tun wir es noch immer. Die Neuregelungen enthalten, nicht nur nach unserer Auffassung, jede Menge Widersprüche und Halbherzigkeiten. Aber allen Anhänglichkeiten, Bequemlichkeiten und eingefahrenen Schreibgewohnheiten zum Trotz werden wir mit der Reform leben und sie akzeptieren müssen. Für die nächsten Monate hoffen wir auf Ihre Nachsicht, wenn der Spagat zwischen gewohnten Schreibweisen und neu-
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MIBA 6/99, Schwerpunkt
LESERBRIEFE
Kunst kommt von Können Das Thema Digitalisierung scheint ja fast ein Reizthema in der MIBA zu sein. Dem einen geht es beim Thema Digitalisierung schon zu weit – siehe Leserbrief von G. Krauth in MIBA 8/99 – mir geht es nicht weit genug. Ich empfinde das Heft 6/99 sogar als enttäuschend. Bei dem oben erwähnten Heft vermisse ich zunächst eine allgemeine Einführung zum Thema sowie einen Überblick über die am Markt vorhandenen Systeme. Auch über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme erfährt man nichts. Welches System ist denn für meine Zwecke das beste? Wenn man das Thema nicht tiefer behandeln kann oder will, warum wird dann nicht auf weiterführende Literatur verwiesen? Nun ist das monatliche Erstellen der MIBA eine Kunst – und Kunst kommt hier von Können. Und die Erwartungen der Leser scheinen ja ziemlich widersprüchlich zu sein. Eine Lösung dieses Problems weiß leider ich auch nicht. Gerd Eidman, Wuppertal
vor allem auch vom Marktführer aus Göppingen erwarten (oder sollte man langsam erwarten können ...). Doch der Antrieb (technisch) zeigt nicht das Machbare. Alles ist relativ, tausende von Testreihen können nicht objektiv sein, es gibt keine Normen dafür und so weiter ... Fakt: Stellen Sie die neue 55er und die 44er auf die Schiene und fahren mit Fahrstufe 1 (Intellibox) an. Mehr nicht. Die 44er ist der 55er im Langsamfahrverhalten und in den ausgewogenen Fahreigenschaften überlegen. Aus. Der Motor in der 55er ist o.k. – ist ja auch ein Faulhaber. Doch die Konstruktion des Getriebes im Verbund mit einem nicht für den Einsatzbereich konzipierten Dekoder sorgt für die bescheidenen Fahreigenschaften. Läßt sich nachvollziehen. In der Praxis. Schade, schade, ich hätte die 55er gern auf meine Anlage gestellt. So zieht nun die 44er hinter mir unermüdlich ihre Runden. Guido Kruschke (E-Mail)
MIBA 11/99, Leserbrief
Veralteter Decoder? Ganz einfach Die Bezeichnung „Of“ (Leserbrief in MIBA 11/99 zu MIBA-Spezial 41 „Im Tal der Ruhr“) erklärt sich ganz einfach: O steht für die Himmelsrichtung Osten, f ist die Kennzeichnung eines Fahrdienstleiter-Stellwerkes. Ernst F. Thiel, Bergisch Gladbach
MIBA 11/99, Test Märklin 55
Zeigt nicht das Machbare Vor meiner Entscheidung, die Baureihe 55 von Märklin durch einen Kauf meinem Fuhrpark beizustellen, habe ich natürlich erst einmal gründlich recherchiert. Parallel zu den Testberichten habe ich mich auch direkt mit dem Produkt 37550 auseinander setzen können, und zwar intensiv. Optisch ist die Lok wirklich gelungen – keine Frage. Aber das kann man bei dem Preis und MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Mit Verwunderung habe ich den Test der neuen BR 55 von Märklin zur Kenntnis genommen. Sicher ist diese Lok optisch hervorragend gelungen, aber die Fahreigenschaften ... Laut Neuheitenprospekt und Märklin Magazin 5/99 soll diese Lok einen lastgeregelten Hochleistungsantrieb besitzen, der konstante Geschwindigkeiten unter Last und an Steigungen/Gefällen garantiert. Weder mein eigenes Exemplar, noch die Exponate mir bekannter Modellbahner weisen diese zugesicherten Eigenschaften auf. Zumindest sind starke Einbrüche der Geschwindigkeit in engen Gleisbögen und auf Steigungen zu beobachten. Weiterhin setzt sich das Modell im Digitalbetrieb nicht bei der kleinsten Fahrstufe in Bewegung, sondern erst bei der nächstgrößeren. Ein weiteres Manko ist der eigentlich veraltete Decoder, der nicht dem heutigen Stand der Märklin-Technik entspricht. Zumindest die 37er-Version, also die Digital-Variante (die Delta-Version kenne ich nicht), kann nur das alte Märklin7
Service LESERBRIEFE UND FRAGEN AN DIE REDAKTION vth Verlag für Technik und Handwerk GmbH Redaktion MIBA Senefelderstr. 11 90409 Nürnberg Tel. 0911/519650 Fax 0911/5196540 E-Mail
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Protokoll korrekt auswerten. Das heißt, die Fahrtrichtungsumschaltung kann nur relativ zur aktuellen Fahrtrichtung erfolgen. Dies ist auf automatischen Digitalanlagen ein Sicherheitsrisiko. Neuere Decoder von Märklin sollten dies beherrschen. Torsten Vogt (E-Mail)
Schnapsnummer Die G 8.1 mit der Nummer 55 5555 hat es nur einmal gegeben, nämlich bei der DRG im Jahre 1920. Die Lok mit der Nummer 55 5555 wurde 1920 von der Firma Orenstein und Koppel, mit der Fabriknummer 8939 geliefert. Bevor die Lok von der DRG übernommen wurde und diese „Schnapsnummer“ 55 5555 erhielt, lief die Lok unter der Serienbezeichnung „Magdeburg“ mit der Lok Nummer 5242. Ebenfalls stimmen einige Details an der Kesselausrüstung beim Modell mit der Original-Lok nicht überein. Der vordere Sandkasten saß beim Original direkt hinter dem Rauchkammeransatz, ebenso stimmt die Schwinge nicht und keinesfalls hatte die Original-Lok ein dreifaches Spitzenlicht. Heinz Reitmeyer, Koblenz
MIBA 12/99, Test S 10/BR 17 Trix
Schlichtweg überteuert! An sich lese und empfehle ich die MIBA gerne. Allerdings ist mir in letzter Zeit immer weniger klar, was von den Testberichten zu halten ist. Insbesondere bei der Lektüre oben genannten Tests wusste ich an mehreren Stellen nicht, ob ich nun lachen oder weinen soll ... Einige Fragen, die sich mir stellen: Warum muss das Gehäuse den Erwartungen der Märklin-Sammler entsprechen? Weil die „trickreiche Antriebstechnik“ darin besteht, dass die Motorhalterung bei voller Spannung bricht und die Lok gerade sechs Wagen in der Ebene zieht? Und wie sind schlechte Lackierung und unpassende Farben der Kunststoffteile mit einem Preis von ca. 700,– DM vereinbar? Auch ein Puffer-Höhenunterschied von 1 mm zwischen Lok und Tender passt für mich nicht dazu! Für mich müsste das Fazit lauten: schlichtweg überteuert! Peter Popp (E-Mail)
MIBA 12/99, Leserbrief
Nicht jeder ist Perfektionist BESTELLSERVICE vth Verlag für Technik und Handwerk GmbH Robert-Bosch-Str. 4 76532 Baden-Baden Tel. 07221/50 87 22 (Privatkunden) Tel. 07221/50 87 12 (Fachhändler) Fax 07221/50 87 33 E-Mail
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ÄLTERE AUSGABEN VON MIBA UND MIBA-SPEZIAL Privatkunden: vth Verlag für Technik und Handwerk GmbH Robert-Bosch-Str. 4 76532 Baden-Baden Tel. 07221/50 87 22 Fax 07221/50 87 33 E-Mail
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MIBA, Neuheiten
Davon können N-Bahner nur träumen Nachdem Märklin seit vielen Jahren die BR 53 im Programm hat und wahrscheinlich Tausende Male verkauft hat, bringt die Firma die BR 53 nun auch noch mit dem Kondenstender. Wunderbar. Wir N-Bahner könnten diese Modelle auch gut gebrauchen, ich stelle mir dieses Modell schon auf meiner Anlage vor, wie die 53 mit 25 Zweiachsern an mir vorbeizieht. Vielleicht haben wir ja Glück, denn da Trix nun zu Märklin gehört, könnte Minitrix diese Modelle ja auf den Markt bringen. Mit der neuen Antriebsgeneration von Minitrix würden die Maschinen auch hervorragende Fahreigenschaften haben. Bei der Mallet würde sich diese Antriebsart geradezu anbieten. Ich glaube, wenn mein Traum wahr würde, würden sich mit mir auch viele andere N-Bahner freuen. Jürgen Wilms, Dortmund
Ich finde es unfair, eine Anlage, die von den Erbauern, Vater und Tochter, sicher mit sehr viel Mühe und Liebe erbaut wurde, als Rückfall zu betrachten, nur weil sie nicht extrem perfekt aufgebaut wurde, sondern mit den normalerweise üblichen Mitteln erbaut wurde. Ich finde es richtig von der MIBA, auch über solche Anlagen zu berichten. Lieber eine einfache Modellbahnanlage als keine. Denn die meisten, die sich darüber aufregen, haben selber gar keine Anlage, weil sie sich an den Bau gar nicht herantrauen, sondern nur darauf aus sind, andere Erbauer auf Grund ihres theoretischen Wissens zu kritisieren. Die MIBA sollte mehr solche Anlagenberichte bringen, denn beileibe nicht jeder Modellbahner ist ein „Perfektionist“. Norbert Wirth, Nürnberg
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder; im Sinne größtmöglicher Meinungsvielfalt behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor. MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Foto: Horst Meier
NUR EIN BILD
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ie sich die Bilder gleichen: Noch Anfang der 60er-Jahre waren hier auf dieser gemütlichen bayrischen Nebenbahn die Dampfloks der Baureihe 70 mit kleinen grünen Wagen unterwegs. Nur wenige Jahre später steht der Fotograf wieder an der Strecke: Doch statt lautem Zischen und Fauchen, Bimmeln und Pfeifen ertönt nur noch das Brummen der Schienenbusse mit ihrem kläglich quäkenden Horn. Und dennoch: Ohne diese Kosten sparenden Dieselfahrzeuge wäre hier wohl der Betrieb längst nicht mehr rentabel, hätten Rotstift und Abriß endgültige Fakten geschaffen. So bleibt uns also noch Hoffnung, daß eines Tages wieder die Bahn – vielleicht mit neuen, komfortablen Zügen – wie vor Jahrzehnten zu den wichtigsten Verkehrsträgern in der Fläche zählen wird.
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Winterdiorama vom Vierwaldstätter See
W i n t e r- R o m a n t i k Er träume einer besseren Zeit nach, den Fünfziger- und Sechzigerjahren, als die Welt noch beschaulicher und die Eisenbahn verspielter war als heute, meint Luc auf der Maur. In einer immer mehr Hektik verbreitenden Zeit sei dies für ihn wie eine Rückzugsmöglichkeit …
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ch bin ein Romantiker und der Winter verkörpert für mich dieses Lebensgefühl am besten“, umschreibt Luc auf der Maur seine Vorliebe für die kalte Jahreszeit, und weiter „die Fahrzeugmodelle kommen durch den hohen Kontrast des Hintergrundes besser zur Geltung“. Sein auf diesen Seiten vorgestelltes Winterdiorama ist denn auch schon das dritte in Serie, das er in den letzten sechs Jahren gebaut hat; dabei konnte er seine Methode stetig perfektionieren.
wirkung erreiche man hingegen, wenn es sich zum Hintergrund absenkt. Die Vorbildsituation sei jedoch nicht sklavisch umgesetzt worden. Trotzdem könnten Ortskundige das Diorama beim Betrachten sofort lokalisieren und dies sei schließlich die „Kunst des Modellbauers“. Wegen der Platzverhältnisse wurde beispielsweise der Abstand zwischen dem Bauernhaus und der Straßenbrücke verkürzt. Ebenso wurde ein Bauernhaus an Stelle einer einfachen Scheune aufgestellt. „Da-
Vom Vorbild zum Modell Gefunden hat der Modellbahner das Vorbild zum Modell an der SBB-Strecke Luzern–Meggen am Vierwaldstätter See, wo ideale topografische Verhältnisse herrschen: Wichtig sei ihm, dass das Diorama einen richtigen Abschluss hat. Im Idealfall steigt das Gelände zu den Rändern hin an. Eine gute Tiefen10
Fast das gesamte Diorama ist auf dem Bild oben links zu sehen. Der Triebwagen nähert sich dem Felseinschnitt mit der Brücke (großes Bild). Wenn sich der Bauer mit dem Traktor dynamisch in die Kurve legt … (Bild rechts) Ein Eisenbahnfan hat seinen Roller auf der Brücke zum Stehen gebracht (rechts außen). MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
M O D E L L BA H N - A N L AG E
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Bitte warm anziehen! Man meint die klirrende Kälte förmlich zu spüren. Ein Hügel als idealer Dioramenabschluss und Schlittenbahn für Kinder zugleich (ganz unten). Liebevolle Details, wie etwa der Opa mit dem Hund, bringen Leben ins Modell.
durch kann ich meine Liebe zum Detail besser ausleben“, außerdem „kommt erst durch das Aufstellen der Figuren Leben auf das Diorama“. Dem Kibri-Bausatz des Emmentaler Bauernhauses wurde ein neues Dach verpasst, ebenso ist die Eingangspartie neu gestaltet und die Scheuneneinfahrt in die Landschaft integriert. Im neuen Baustil passt das Gebäude schließlich bestens ins Luzerner Mittelland und verhilft dem Diorama so zu seiner stimmigen Wirkung. Die große Buche vervollständigt die gelungene Komposition.
Der Schnee „Viele denken vielleicht zuerst, es sei ein Einfaches, eine Schneelandschaft zu gestalten, weil man die Vegetation nicht nachbilden muss. Allerdings ist es sehr aufwändig, etwa die weichen Formen einer eingeschneiten Landschaft oder die vielen verschiedenen Flächen beschneit darzustellen“, weiss Luc auf der Maur: Auf einer Hartfaserplatte wurde aus aufgeschichtetem Styropor mit Messer, Lötkolben und Säge die Landschaftsform grob herausgearbeitet und geschliffen. Der eigentliche „Schnee“ besteht aus einem Gemisch mit Weißleim, weißer und sehr wenig blauer Acrylfarbe. Damit keine Pinselstriche sichtbar bleiben, wird die Masse mit einem 12
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Ein Heurechen überwintert am nahen Waldrand. Dort hat es denn auch deutlich weniger Schnee. Schwierig im Modell darzustellen, aber hier sehr gut gelungen: Die Spuren im Schnee (oben Mitte). Größere Umbauten erforderte das Bauernhaus, bis es schließlich mit neuem Stil ins Luzerner Mittelland passte (ganz oben). Es braucht nicht viel, um an den Fahrzeugen die Spuren des Wintereinsatzes darzustellen (großes Bild). Fotos: Daniel Wietlisbach MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Farbroller aufgetragen und im noch feuchten Zustand Schnee von Noch aufgestreut. Immer nach dem Austrocknen einer Schicht wurden allfällige Kanten und Ecken rund geschliffen und damit erst die weiche Form einer Schneelandschaft erreicht. So waren etwa zehn Schichten erforderlich, bis das Resultat überzeugte. „Man muss einfach immer wieder den Mut aufbringen, die Oberfläche zuzuspachteln, wenn sie einem nicht gefällt“, umschreibt der Erbauer seine Ausdauer. In den Winterferien betrachte er die weiße Landschaft jeweils ganz genau: Beispielsweise sind die Dächer von
schlecht isolierten Häusern oft schneefrei, ebenso tragen Bäume auf der Sonnenseite weniger Schnee als im Schatten und unter Sträuchern hat es oft gar keinen Schnee. Das Dach des Bauernhauses wurde auf die gleiche Weise eingeschneit wie die Landschaft. Grundlage bilden aber Hekidur-Platten in der passenden Dicke. Nur einen Hauch Weiß haben die Fahrzeuge abbekommen, damit sie auch wieder einmal anderweitig eingesetzt werden können. Trotzdem: Da und dort eine Spur weißer Flugschnee wirkt Wunder und lässt die Modelle richtig kalt aussehen. Daniel Wietlisbach 13
Die bay. Pt 2/3 und spätere BR 70.0
Bayerischer Triebwagenschreck Sie war dazu bestimmt, der sich abzeichnenden Konkurrenz durch Triebwagen der unterschiedlichsten Antriebssysteme Paroli zu bieten. Auffällig war besonders ihre Achsfolge 1B mit dem großen Abstand zwischen Lauf- und erster Kuppelachse: Die bayerische Tenderlok Pt 2/3. Sie war vor allem für den Einsatz vor leichten Personenzügen gedacht. Hier bewährte sie sich so gut, dass sie auch noch zu DRB-Zeiten nachgebaut wurde.
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riebwagen oder Dampflok? Diese beiden Alternativen für den leichten Personenzugdienst auf Haupt- undNebenstrecken standen zu Beginn des Jahrhunderts allerorten zur Debatte. Für die Dampflok sprachen zumindest die flexibleren Einsatzmöglichkeiten, denn bei einem normalen Zug lässt sich die Anzahl der Waggons leichter dem tatsächlichen Bedarf anpassen. So entwickelte die Maschinenbaufabrik Krauss in München 1906 für die bayerische Staatsbahn zunächst zwei Prototypen einer leichten Tenderlok, die durch ihre ungewöhnliche Achsanordnung auffiel. 1B-Lokomotiven wie die D IX hatte es natürlich schon vorher gegeben, bei der 70er aber war der Abstand zwischen der fest gelagerten Laufachse und der ersten Kuppelachse mit immerhin 4000 mm ungewöhnlich groß. Der Gesamtachsstand betrug 5450 mm, die zweite Kuppelachse wies eine Seitenverschiebbarkeit von ±20 mm auf, um eine gute Kurvengängigkeit zu erreichen. Außerdem baute Oben: Die 70 012 beim Wasserfassen im Bf. Endorf. Foto: Kurt Eckert Links: 70 083 war die Letzte ihrer Art bei der DB. Sie stand lange Jahre in Mühldorf als Denkmal und befindet sich seit Oktober 1994 in Meiningen. Foto: MK
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VORBILD
Nein, hier fehlt nichts … In der Seitenansicht wirkt die BR 70 tatsächlich so, als ob ihr eine Kuppelachse abhanden gekommen wäre. Hier die 70 032 vom Bw München Ost, aufgenommen zur Kriegszeit, wie an den aufgesetzten Blenden der Laternen zu erkennen ist. Foto: Carl Bellingrodt, MIBA-Archiv
man die beiden Loks als Heißdampfmaschinen. Auf diese Weise ließ sich ihre Leistung gegenüber der DIX nahezu verdoppeln und erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h bei einem Zuggewicht von 375 t in der Ebene; bei einer Steigung von 30 ‰ waren es immerhin noch 300 t bei 50 km/h. Die Loks erhielten die Gattungsbezeichnung Pt 2/3 und die Nummern 6001 und 6002 ( spätere 70 001 und 70 002). Bereits 1910 folgten 45 weitere Maschinen; bis 1916 wurden insgesamt 97 Loks gebaut, die alle bei Krauss entstanden. Nennenswerte Bauartänderungen erfolgten in dieser Zeit nicht. So erhielten lediglich die letzten sechs gelieferten Maschinen größere Laufräder mit einem Durchmesser von 1006 mm (gegenüber bisher 850 mm), der Abstand zur Treibachse vergrößerte sich daher auf 4050 mm. Zur Reichsbahnzeit erfolgte in den Dreißigerjahren bei etwa 50 Loks ein größerer Umbau, bei dem die fest gelagerte Laufachse gegen eine Bisselachse mit ±40 mm Seitenverschiebbarkeit ausgetauscht wurde. Der Rahmen erhielt dazu einen Radausschnitt. Diese Maßnahme war notwendig geworden, da die Loks zu dieser Zeit verstärkt vom leichten Hauptbahndienst auf Nebenbahnen mit schlechterem Oberbau und engeren Radien versetzt wurden.
Weitere Umbauten betrafen lediglich das Äußere der Loks. Zunächst besaßen sie eine Tür in der Führerhausrückwand, ein Übergangsblech ermöglichte den Zugang zum nachfolgenden Wagen. Rechts und links davon waren die beiden Kohlenkästen angeordnet. Um die Vorräte zu vergrößern, erhielten die Loks einen zusätzlichen Aufbau mit einem „spitzbogigen“ Ausschnitt, der weiterhin den Übergang ermöglichte. Bei den meisten Maschinen wurde dieser aber später ebenfalls verschlossen. Die Pt 2/3 bewährte sich so gut, daß ab 1914 auch die badische Staatsbahn 20 ähnliche Loks bauen ließ. Sie unterscheiden sich von ihren bayerischen Schwestern vor allem bei den Kesselaufbauten und durch das etwas anders gestaltete Führerhaus; außerdem ist die Gesamtlänge hier mit 9225 mm um 60 mm größer. Von der badischen Variante erfolgten ab 1927 noch weitere acht Nachbauten für die Reichsbahn;
alle diese Maschinen erhielten die Baureihennummer 70.1. Von den „original bayerischen“ 70.0 kamen noch 89 Maschinen zur DB, vier zur ÖBB. Bis 1963 erfolgte die Ausmusterung aller Loks bei der DB, die letzte Pt 2/3 war die 70 083 vom Bw Mühldorf. Das Vorbild des FleischmannModells ist die 70 091. Diese Lok stammte aus der vorletzten Lieferung von Krauss aus dem Jahr 1913. Sie war die letzten Jahre in den Bw MünchenOst und Freilassing stationiert, ehe sie am 2.1.1961 nach Ansbach kam, wo sie am 30.7.1962 z-gestellt wurde. Die endgültige Ausmusterung erfolgte am 8.10. des gleichen Jahres. Die 70 083 steht nach langem Denkmalsdasein in Mühldorf derzeit zerlegt in Meiningen. Ein neues Finanzierungskonzept weckt Hoffnungen auf eine Stationierung der betriebsfähigen Lok in Landshut, dem zukünftigen Domizil des Bayerischen Localbahnvereins. lk
Rechts: Es war einmal … Bayerische Nebenbahnromantik zu Beginn der Fünfzigerjahre mit der 70 068 im Bahnhof Prien. Die Lok trägt noch kein drittes Spitzenlicht und die Wagen (bay. C3i) sind noch als „drittklassig“ bezeichnet. Foto: Dr. Günther Scheingraber MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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Die BR 70.0 in der Baugröße H0 von Fleischmann
Kleine Lok für leichte Züge Eine „Siebz’ga“ gehört ins Fleischmann-Programm wie der Spurkranz zum Eisenbahnrad. Nachdem aber das Modell von 1964 inzwischen etwas in die Jahre gekommen ist, war hier eine Neuonstruktion geradezu fällig. Fleischmann setzte jetzt dieser originellen Länderbahnmaschine mit der Modellnachbildung exakt in 1:87 erneut ein kleines Denkmal.
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ang, lang ist es her und ältere Leser werden sich sicher noch daran erinnern: Bereits 1964 brachte Fleischmann ein gemessen an den damals üblichen Standards gelungenes Modell der Baureihe 70.0 auf den Markt. Beschriftet war die noch im Maßstab 1:80 gehaltene Lok als 70 091 vom Bw Ansbach. Exakt diese Nummer wählte man nun auch wieder für das neue Modell (das sonst mit dem alten natürlich gar nichts mehr gemein hat!). Alle wichtigen Abmessungen des Vorbildes gibt das Modell der BR 70.0 jetzt korrekt maßstäblich wieder. Proportionen und Gesamteindruck stimmen: So hat die „70er“ ausgesehen. Über die Detaillierung braucht man eigentlich nicht allzu viele Worte ver-
Die 70er ist bereits werkseitig mit allen Zurüstteilen ausgerüstet. Lediglich die Originalkupplungsattrappen liegen als separates Teil bei und können bei Bedarf angesteckt werden.
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Das schlanke Erscheinungsbild der bayerischen Lok wurde von Fleischmann perfekt getroffen. Auffällig sind allerdings an der Lokfront die großen weißen Lampeneinsätze und die fehlenden Bremsschläuche.
Ein harter Winter irgendwo im Fränkischen: Durch Schnee und Eis kämpft sich die 70 091 vom Bw Ansbach ihrem Ziel entgegen. Foto: Horst Meier
lieren, denn sie ist, wie bei Fleischmann üblich, wieder geradezu perfekt ausgefallen. Alle Griffstangen sind frei stehend ausgeführt, ein besonderes Schmankerl sind die feinen Stellstangen mit den Anstellhebeln an Dampfdom und Sandkasten. Bis auf die am Kessel angespritzte Dampfleitung zum Hilfsbläser sind alle anderen Leitungen ebenfalls frei stehend; auch die am Schlot hochgeführte Abdampfleitung der Lichtmaschine verdient Beachtung. Hervorragend gelungen ist die (natürlich separat angesetzte) Luftpumpe der Bauart Westinghouse. Die Öffnungen im Rauchkammersattel sind allerdings nicht durchbrochen ausgeführt; letztlich ein notwendiger Kompromiss, denn der Lichtleiter für das obere Spitzenlicht musste schließlich auch irgendwo seinen Platz finden. Die Räder der Lok weisen den maßstäblich richtigen Durchmesser auf, auch die Anzahl der Speichen sowie die Form der Gegengewichte stimmt. Laufflächen und Spurkränze sind schwarz vernickelt, sodass die mit MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Am Kessel finden sich zu beiden Seite viele separat angesetzte Teile. Die Beschriftung ist lupenrein gedruckt. Ebenso kommt die Filigranität der Speichen wie der Steuerung ausgezeichnet zur Geltung.
Durch das offene Seitenfenster ist der Brückenstecker der sechspoligen S-Schnittstelle leider sehr deutlich zu sehen. Bei abgenommenem Gehäuse erkennt man den Stecker oberhalb des Motors. Dieser sorgt mit Schwungmasse und Schnecke für seidenweiches Fahren.
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Die Kuppelachsen lassen sich wie schon bei dem Modell der BR 91 nach unten herausnehmen. Der Antrieb erfolgt auf die Treibachse; auf Haftreifen wurde zu Gunsten einer möglichst breiten Stromabnahmebasis verzichtet. Zur Sromabnahme werden daher alle sechs Räder herangezogen.
1,2 mm ohnehin moderate Höhe letzterer kaum auffällt. Die Steuerung ist so weit als möglich maßstäblich ausgeführt. Treib-, Kuppel- und Schwingenstange bestehen aus Metall; Voreilhebel, Kreuzkopf, Schieberschubstange und Schwinge dagegen aus grau eingefärbtem Kunststoff. Die Lackierung des Gehäuses ist in einem angenehmen seidenmatten Schwarz gehalten. Kunststoff- und Metallteile bei Fahrwerk und Unterseite des Umlaufs sind komplett lackiert, sodass hier alles in einem einheitlichen Rotton erscheint. Das Finish der Lackierung und auch der Beschriftung ist perfekt. Das Führerhaus ist im Inneren von allen störenden Teilen weitgehend frei gehalten und würde ohne weiteres einen freien Durchblick gestatten – wenn da nicht auf der Lokführerseite
unmittelbar neben dem Fenster der Schnittstellenstecker höchst unglücklich die Sicht verwehren würde. Dies wäre aber auch schon der einzige Kritikpunkt an dem sonst hervorragenden Modell. lk
Die Technik Wie bei einem Fleischmann-Modell nicht anders zu erwarten, lässt sich das Gehäuse nach dem Lösen von drei Schrauben ganz leicht vom Fahrwerk heben. Es besteht komplett aus Kunststoff, die vordere Hälfte des Kessels wurde zusätzlich mit einem Ballastgewicht gefüllt. Das Fahrwerk besteht aus Zinkdruckguß, ergänzt durch zwei Baugruppen aus Kunststoff: den vorderen und hinteren Teil des Umlaufes einschließlich des zugehörigen Pufferträgers. Während der vordere Teil des Trotz des beengten Raumes im Lokrahmen konnten vorne und hinten Kurzkupplungkulissen mit NEM-Aufnahmeschächten untergebracht werden. Die Rückstellung erfolgt über winzige Druckfedern.
Umlaufes direkt am Rahmen aufgerastet ist, wird der hintere Teil letztlich durch die Federblechkammer fixiert, die auch der Motorbefestigung dient. Der offene, 3-polige Motor mit Schwungscheibe treibt über eine Schnecke und ein nachfolgendes Stirnradgetriebe die Treibachse an. Die Kuppelachse wird über die Kuppelstangen mitgenommen. Die Laufachse ist direkt in dem nach vorn aus Kunststoff verlängerten Rahmen gelagert und nach unten komplett herausklipsbar. Die beiden Treibachsen lassen sich wie bereits bei dem Modell der BR 91 nach Abnehmen der Abdeckplatte aus Kunststoff aus dem Rahmen nehmen. Allerdings muss hierzu erst der Pilzschleifer für das Fleischmann-Schaltgleis durch Lösen des Sicherungsringes entfernt werden, was nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Dieser Pilzschleifer befindet sich leider zu deutlich sichtbar zwischen Vorlaufachse und Treibachse. Auf der Innenseite der Abdeckplatte sind die Schleifkontakte für die Stromabnahme von allen Rädern so geschickt angebracht, dass sie von außen nicht sichtbar sind. Der elektrische Anschluss zum Motor geschieht kabel-
Messwerte BR 70.0 Gewicht Lok:
129 g
Haftreifen:
keine
Zugkraft Ebene vorwärts: Ebene rückwärts: 30 ‰ Steigung vorwärts: 30 ‰ Steigung rückwärts:
14,5 g 12,0 g 12,0 g 9,5 g
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: 88 km/h bei 12 V VVorbild: 65 km/h bei 9,7 V Vmin: ca. 4,5 km/h bei 3,5 V NEM zulässig: 91 km/h bei 12 V
Der sereinmäßig eingesetzte Brückenstecker trägt die Dioden für den Lichtwechsel. Er kann abgezogen und gegen einen Digitaldecoder ausgetauscht werden. (Findige Bastler werden sicher eine Möglichkeit finden den Decoder nahezu unsichtbar flach über dem Motor unterzubringen …)
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Auslauf aus Vmax: aus VVorbild: Lichtaustritt vorn: hinten:
159 mm 123 mm ab 35 km/h bei 6,5 V ab 4,5 km/h bei 3,5 V
Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Länge:
1 15,0 mm 4,5 mm
Ungefährer Preis:
290,– DM
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los über Kontaktbleche, so dass die Abdeckplatte problemlos komplett entfernt werden kann. Das einzige Kabel, welches in der Lok noch zu finden ist, ist der Anschluß für die vordere Stirnbeleuchtung. Dieses Kabel verläuft oberhalb des Umlaufes unter dem Kessel nach vorne, um dann an der Stufe zum vorderen Umlauf darunter zu verschwinden. Wegen der roten Isolierung kann man es unter dem Kessel vor den Wasserkästen noch gut erkennen. Eine schwarze Ausführung wäre sicher geschickter gewesen. Die Stirnbeleuchtung wechselt mit der Fahrtrichtung und ist bei gleicher Spannung hinten deutlich heller als vorne. Die Stecksockelbirnchen lassen sich wie immer bei Fleischmann sehr einfach austauschen. Im Hinblick auf eine zuverlässige Stromabnahme wurde auf Haftreifen verzichtet, daher bewegt sich das Modell absolut taumelfrei. Das geringe Fahrgeräusch wird ab und zu von einem leichten Schnarren überlagert. Dank der gut ausgelegten Schwungscheibe lässt es sich bis zur Höchstgeschwindigkeit sehr gut regeln. Wegen der geringen Endgeschwindigkeit des Vorbildes wurde die nach NEM zulässige Überhöhung richtigerweise voll ausgeschöpft. Die großzügige Dimensionierung der Schwungscheibe macht sich auch durch das gute Auslaufverhalten bemerkbar. Hilfreich insbesondere unter Berücksichtigung der relativ niedrigen Endgeschwindigkeit.
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Maßtabelle BR70.0 von Fleischmann in H0 Vorbild
1:87
Modell
Längenmaße Länge über (Hülsen)Puffer:
9 290
106,8
107,1
Höhenmaße über SO Schlotoberkante: Kesselmitte:
4 000 2 200
46,0 25,3
46,2 25,3
Puffermaße Pufferhöhe über SO: Pufferlänge: Puffermittenabstand:
1 040 650 1 750
12,0 7,5 20,1
12,5 7,5 20,0
Breitenmaße Gesamtbreite (unterste Trittstufe): Zylindermittenabstand:
3 050 1 740
35,1 20,0
35,1 21,0
Achsstände Gesamtachsstand: Vorlaufachse zu Treibachse: Treibachse zu Kuppelachse: Abstand Pufferträgerkante vorn–Vorlaufachse: Abstand Kuppelachse–Pufferträgerkante hinten:
5 450 4 000 1 450 810 1 730
62,6 45,9 16,7 9,3 19,9
62,6 45,5 17,1 9,3 20,2
Raddurchmesser Vorlaufräder: Treib- und Kuppelräder:
850 1 250
9,8 14,4
9,5 14,1
Speichenzahl Vorlaufräder: Treib- und Kuppelräder:
8 10
Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite: Radbreite:
Wegen der fehlenden Haftreifen sind die gemessenen Zugkraftwerte eher bescheiden. Bei vorbildgerechten Einsatzbedingungen sind sie aber dennoch völlig ausreichend. Erstmals bei einem FleischmannTriebfahrzeugmodell finden wir eine genormte S-Schnittstelle nach NEM 651. Kulissengeführte Normschächte an beiden Fahrzeugenden runden die perfekte Technik dieses Modells ab.
– – – –
– – NEM 14,3+0,1 1,2max 0,7-0,9 2,8min
8 10 14,2 1,2 0,8 2,9
Fazit Jetzt hat Fleischmann wieder eine BR 70 im Programm, die optisch wie technisch den aktuellen Stand der Modelltechnik widerspiegelt. Es bleibt nur noch zu hoffen, dass die bayerischen Wagen aus dem Junior-Programm bald eine Aufwertung (Kurzkupplung etc.) erfahren und passend zur 70 091 beschriftet angeboten werden. bz
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VORBILD
E 93 – Technikgeschichte und Einsatz
Schiebung an der Steige Die 18 Maschinen der Reihe E 93 haben als kleinere „Schwester“ immer etwas im Schatten der E 94 gestanden. Zu Unrecht, waren sie doch für den Bau von sechsachsigen Güterzugmaschinen auf Jahrzehnte hinaus wegweisend. Bernd Zöllner erinnert an die Geschichte dieser Güterzuglokomotive.
M
it der Elektrifizierung der steigungs- und kurvenreichen Strecke Stuttgart–München im Jahre 1933 entstand ein zunehmender Bedarf an elektrischen Güterzuglokomotiven.
Zur damaligen Zeit gab es in größeren Stückzahlen nur die ab 1925 gebauten E 91 (insgesamt 46), deren Stangenantrieb sich zwar bewährt hatte, jedoch mit sehr hohen Unterhalts-
kosten. Mit der ab 1927 gebauten E 95 (insgesamt 6 Stück), bei der erstmals eine Güterzuglok mit Einzelachsantrieb realisiert worden war, lagen aus ihrem Einsatz auf den schlesischen Gebirgsstrecken bereits so positive Erfahrungen vor, dass bei der Neuentwicklung nur ein ähnliches Konzept infrage kam. Dies deutete sich schon bei der 1930 vorgestellten ersten E 44 als laufachsenlose Drehgestell-Lok an, bei der konsequent auf Minimierung des Gewichtes geachtet wurde. Das Ziel war daher die Abkehr vom technisch überholten Stangenantrieb bei gleichzeitiger Vermeidung von Laufachsen. Mit der E 93 entstand ab 1933 bei der AEG eine Drehgestell-Lok mit einem relativ kurzen BrückenrahE 93 11 – das konkrete Vorbild der Piko-Maschine – wurde hier in Stuttgart im Sommer 1965 abgelichtet. Foto: K.-F. Seitz Im Streckendienst bei Esslingen-Mettlingen war E 93 14 am 24. August 1966 unterwegs. Foto: H. Stemmler
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men, auf dem sich die beiden Führerstände und alle wesentlichen Bauteile, die nur einmal vorhanden sind, untergebracht sind. Das Betriebsprogramm sah vor, 1.600 t schwere Züge bis zu einer Steigung von 10,0 ‰ mit 50 km/h und 720 t schwere Züge bis zu einer Steigung von 22,5 ‰ zu befördern. Die Stundenleistung von 2502 kW war zwar etwas niedriger als bei der E 95, dennoch konnte die gleiche Anfahrzugkraft von 36 t erreicht werden. Nach den positiven Erfahrungen hinsichtlich Laufruhe und Spurkranzverschleiß konnte die Höchstgeschwindigkeit, die bei den ersten vier Maschinen noch 65 km/h betrug, bei danach gebauten Loks auf 70 km/h heraufgesetzt werden. Im Jahre 1939 wurden mit E 93 18 die letzte abgeliefert. Die dreiachsigen Drehgestelle in genieteter Bauweise sind durch eine Kupplung untereinander verbunden und tragen an den äußeren Enden die Pufferträger mit den normalen Zugund Stoßvorrichtungen. Der Antrieb erfolgt durch im Drehgestellrahmen gelagerte Tatzlagermotoren. Auf dem Brückenrahmen befinden sich im wesentlichen der Trafo und die Fahrsteuerung mit Nockenschaltwerk und Feinregler. Die Kühlluft für den Ölkühler des Transformators wird durch die seitlichen Lüftungsgitter angesaugt und durch das Dach ausgeblasen. Äußerlich erkennbar ist diese Ausblasöffnung durch die erhöht angeordnete Abdeckung, aus der die Luft seitlich entweichen kann. Unter den Vorbauten befinden sich die Kühlgebläse der darunter liegenden beiden Fahrmotoren. Zusätzlich befinden sich auf der Führerstandsseite 1 die Druckluftbehälter und auf der Seite 2 der Kompressor und die Batterie. Auf dem Maschinenraumdach befanden sich im Ablieferungszustand zwei Stromabnehmer des Typs SBS 10, damals noch mit dem 2100 mm breiten Aluminium-Schleifstück. Als Hauptschalter wurde der Einheits-Ölschalter von BBC verwendet, der im Ablieferungszustand übrigens nicht in der Dachfarbe, sondern schwarz lackiert war.
Bauartänderungen Bereits in den Dreißigerjahren wurden im Zusammenhang mit der Verstärkung der Bremsanlage alle Bremswellen und Umlenkhebel verstärkt. MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Innenansichten eines SBS 10: Stromabnehmer-Antrieb, die beiden Isolatoren für die Druckluftleitung und Rillenisolatoren mit den Hochspannungsleitungen. Darunter: Links im Bild die Leitung zum Durchführungsisolator, in der Mitte die Verbindungsleitung zum Ölschalter und ganz rechts die Leitung vom vorderen Pantographen mit dem drehbaren Trennmesser. Im Fahrwerksbereich sind zwei Nebenaggregate mit Antrieben versehen: oben die Sifa und unten die Schmierpumpe für die nachträglich eingebaute Spurkranzschmierung der Bauart de Limon. Fotos: bz
Um 1950 erhielten alle Loks u.a. elektrische Scheibenwischer, Klarsichtscheiben und Lichtsteckdosen für Packwagen. Bis 1962 erfolgte bei allen Loks die Verlagerung des 3. Spitzenlichtes von oberhalb der Stirnfenster an die Vorderkante der Vorbauten, weil es bei Regen für den Lokführer zu Reflexionen auf den Vorbauten kam. Ab 1963 wurden alle Loks mit Indusi ausgerüstet, was das Entfernen der Sandkästen an den mittleren Radsätzen der Drehgestelle zur Folge hatte. E 93 01 erhielt als einzige Lok dieser Baureihe 1971 eine Dachverlängerung analog zur E 94.
Bis 1975 wurden alle Loks mit Zugbahnfunk ausgerüstet, äußerlich erkennbar an der „langen“ Ausführung der Antenne am Ende des Dachaufbaus beim Führerstand 2. Alle Stromabnehmer wurden gegen Ende des Krieges und in der Nachkriegszeit systematisch auf die 1950 mm breite „Reichswippe“ mit Kohleschleifstück umgerüstet. Beim späteren Tausch von Stromabnehmern gelangten auch schon mal Stromabnehmer des Typs SBS 9 auf die E 93, die durch die markanten Glockenisolatoren auffallen, aber längst nicht mehr ihren integrierten Abschalter besaßen. 21
Der typische Einsatzort der E 93: Geislingen, von wo aus die Lokomotiven im Schiebedienst auf der Geislinger Steige eingesetzt waren. Unten: E 93 07 konnte 1985 ihren ausgezeichneten Erhaltungszustand auf der Fahrzeugparade in Nürnberg-Langwasser demonstrieren. Fotos: Bernd Zöllner
Einsatz Bis auf E 93 08, die bei ihrer Ablieferung gleich in Ulm stationiert wurde, war das erste Heimat-Bw für alle übrigen Loks der ersten Bauserie das Bw Kornwestheim. E 93 07 kam ein Jahr nach ihrer Indienststellung ebenfalls nach Ulm. Die neu angelieferten E 93 14, 15 und 18 wurden 1939 in Halle P, E 93 16 und 17 im gleichen Jahr in Leipzig-Wahren beheimatet. Die süddeutschen E 93 wurden im Personen- und Güterverkehr auf den Strecken Ulm–Kornwestheim und Plochingen–Tübingen eingesetzt. Nachdem auf den mitteldeutschen Flachlandstrecken zunehmend die E 44 zum Einsatz kam und die Anforderungen voll erfüllte, kamen bis 1940 alle mitteldeutschen E 93 leihweise zum Bw Rosenheim, von wo aus sie auf
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den Strecken des Alpenvorlandes bis Attnang-Pucheim und Innsbruck liefen. Trotz teilweise erheblicher Beschädigungen wurden alle E 93 nach dem Krieg wieder aufgebaut und in Ulm, Kornwestheim und Geislingen beheimatet. In dem stetig wachsenden elektrischen Netz kamen die E 93 vor Güterzügen neben Langläufen nach München auch nach Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim und Heilbronn. Daneben wurde die E 93 immer wieder im Schiebedienst auf der Geislinger Steige eingesetzt. E 93 01 und 02 erhielten dazu eine Überwurfshilfskupplung zum einfachen Abkuppeln am Ende der Steigung. Nach der Ausmusterung der E 93 01 erhielt 1977 die E 93 04 ebenfalls diese Hilfskupplung. Die stärkeren und schnelleren E 94 sowie die zunehmende Auslieferung
von Neubauloks der Baureihe E 50 verdrängten die Baureihe E 93 mehr und mehr in untergeordnete Güterzugleistungen. Im Herbst 1976 wurde entschieden, die Baureihe E 93 aus dem Unterhaltungsbestand zu streichen. Zwar konnten die Loks bis zum Fristablauf noch eingesetzt werden, die Ausmusterung erfolgte jedoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Als letzte wurden im Juni 1984 E 93 04 und 06 z-gestellt. Insgesamt sind drei E 93 der Nachwelt erhalten geblieben. In liebevoller Kleinarbeit wurde E 93 07 von einer BSW-Gruppe in Kornwestheim museumsreif aufgearbeitet. Diese Lok durfte 1985 auch an der großen Fahrzeugparade anlässlich der 150-JahrFeiern in Nürnberg teilnehmen. Das gestörte Verhältnis der Führung der DB AG zu Museumsfahrzeugen führte leider dazu, dass die Lok von DB-Gleisen verschwinden musste und heute ungeschützt im Freien bei der „Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen – GES“ eine vorläufige Bleibe gefunden hat. E 93 08 wurde vom Atomkraftwerk Neckarwestheim erworben und als für jedermann zugängliches Denkmal im Betriebsgelände aufgestellt. Leider wurden Anstrich und Beschriftung der Lok etwas lieblos erneuert. So wurden die Bremshebel fälschlich rot lackiert und für die Beschriftung falsche Zahlentypen verwendet. E 93 12 befindet sich in der Obhut der „Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte“ in Neustadt/Weinstraße. bz MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
MIBA-TEST
E 93 11 am Wartezeichen – symbolisch für eine gewisse Zeit zwischen Ankündigung und Auslieferung. Einerseits wurde die Wartezeit jedoch mit der ausgezeichnet gelungenen E 63 (s. MIBA 8/99) versüßt und andererseits hat sich das Warten angesichts der perfekten Modellausführung durchaus gelohnt.
E 93 11 als H0-Modell von Piko
Kleines Krokodil Mehr als 6000 allerfeinste Nieten finden sich am Gehäuse der E 93 von Piko. Daß die Konstrukteure dieser Lok absolut keine Nieten sind, stellte Bernd Zöllner bei seinem Test fest.
E
ine Menge Details an dieser E 93 verraten, dass die lange Zeit, die zwischen Ankündigung und Auslieferung des Modells vergangen ist, von Piko zu einer sehr gründlichen Vorbildrecherche genutzt wurde, welche konsequent – soweit technisch realisierbar – umgesetzt wurde. Die vorbildgerechten Stromabnehmer, die eigens für die E 63 entwickelt wurden, konnten wieder verwendet werden. Der Stromabnehmerantrieb, den wir bei der E 63 noch vermisst haben, ist jetzt auch da. Überhaupt kann sich das gesamte Dach mit seinen feinen Nachbildungen von Leisten, Winkeln und Spannpratzen sehen lassen. Besonders hervorzuheben sind die äußerst feinen und dezenten NietNachbildungen. Die elektrische Dachausrüstung ist vollständig und in allen Einzelheiten korrekt nachgebildet. Hervorzuheben ist hier die richtige Nachbildung des Durchhanges der flexiblen Anschlussleitungen von Hauptschalter, Oberspannungswandler und Durchführungsisolator. Wer will, kann diese Nachbildungen der flexiblen Kupferlit-
MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
ze farblich nachbehandeln. Die Dachleitungen enden korrekt an der richtigen Stelle der Rillenisolatoren. Sogar die unterschiedlichen Isolatoren (Stützisolatoren, Hauptschalter, Durchführungsisolator, Oberspannungswandler) wurden richtig wiedergeben. An den Seitenwänden fällt ebenfalls die besonders feine und unaufdringlich wirkende Nachbildung der zahlreichen Nieten auf: Präzise Gravuren der Deckleisten, Fensterrahmen und Lüftergitter, passgenau eingesetzte Fenster,
auch an den Stirnfenstern, bei denen die angravierten Scheibenwischer zusätzlich dunkel bedruckt sind. Die separat angesetzten Griffstangen beeindrucken durch ihre Formstabilität. Fast zu übersehen, aber eine besondere Leistung des Formenbaus: die Abdeckung der entfernten 3. Stirnlampe, die nur durch die etwas andere Oberflächenstruktur sichtbar wird. Die Handläufe an den Vorbauten müssen als Zurüstteil angebracht werden. Die Passform der Steckzapfen ist wieder ebenso präzise wie beim Modell der E 63, sodass auch hier das Eindrücken keine Mühe bereitet. Ebenfalls sehr fein als separates Spritzteil ausgeführt: die Verbindungsleitungen, die vom Seitenrahmen zu den Drehgestellen verlaufen. Die Drehgestelle begeistern durch plastische Gravur in Verbindung mit zahlreichen extra angesetzten Teilen: Luftbehälter, Luftkühler, Sifa-Antrieb,
Zum Vergleich die andere Gehäuseseite der E 93. Auch die unterschiedliche Klappenanordnung an den Vorbauten wurde im Modell berücksichtigt. Fotos: MK
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Markante Nase: Die Front des Modells entspricht bis hin zum erkennbar ehemaligen Platz der dritten Spitzenlampe exakt dem Vorbild. Farblich abgesetzt sind die Hähne der Hauptluftbehälterleitung. Rechts ein SBS 10, wie er sein soll: mit drei Federn, Antriebskasten und Druckluftleitungsisolatoren. Darunter die Dachpartie in der Gesamtansicht. Gravur und Anordnung der elektrischen Bauteile ist völlig korrekt. Ungewöhnlich, aber vorbildentsprechend: Bei der fein gedruckten Beschriftung wurde das Bw-Schild über dem BD-Schild angeordnet. An den Drehgestellblenden besonders gelungen: die separat angesetzten Bremssandbehälter (rechts).
Bremszylinder mit den Winkelhebeln, Bremsgestänge, Sandkästen mit Sandfallrohren, deren vorbildgerecht zusätzliche Fixierung am Drehgestellrahmen besondere Beachtung verdienen. Daß die Trittstufen im Bereich der Führerstandstüren am Drehgestellrahmen befestigt sind, ist ein vertretbarer Kompromiß in Anbetracht der hervorragend maßstäblich herausgearbeiteten Achslagergehäuse. Beachtenswert ist die zierliche Nachbildung der frei stehenden Stirnlampen mit ihren Handgriffen. Äußerst fein ist auch das Finish gelungen. Die seidenmatte Lackierung in den korrekten Farbtönen ist an allen Stellen sauber und deckend ausgeführt. Auch die separate gelbe Bedruckung der Verteilerdosen und rote Bedruckung der Prüfsteckdosen verdient Beachtung.
Das positive Bild wird abgerundet durch eine gestochen scharfe Wiedergabe der Beschriftung, für die die E 93 11 Pate stand: die breiten Ziffern der Lokschilder oder die absolut korrekte Anordnung des Bw-Schildes über dem BD-Schild.
Technik Sämtliche Gehäuseteile bestehen aus Kunststoff und werden durch Rastverbindungen auf dem Fahrwerk gehalten. Das Abnehmen ist unproblematisch, eine Verdrehsicherung gibt es nicht, beim Mittelteil läßt sich anhand der Kontaktfeder für die Stromabnehmer erkennen, wie das Gehäuse auf das Fahrwerk gehört. Bei den vorbildgerecht unterschiedlich ausgeführten Vorbauten ist auf der Innenseite „V“ und „H“ eingraviert.
Piko-Ausstellung im DB-Museum Noch bis Mitte Februar 2000 ist im DB-Museum Nürnberg die Ausstellung zum 50. Geburtstag von Piko zu bewundern. Gezeigt werden Exponate – überwiegend Modellbahnen – die die Spielzeuggeschichte der DDR repräsentieren. Piko-Boss Dr. René Wilfer konnte anläßlich der Eröffnung eine positive Bilanz der wirtschaftlichen Entwicklung von Piko seit der Wende ziehen. 1999 wird man wie auch schon 1998 zweistellige Zuwachsraten verzeichnen können – kein Wunder angesichts solch ausgezeichneter Modelle wie der E 93, deren Rollout in 1:87 gleich mitgefeiert wurde. MK
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Im Gehäuse verbirgt sich eine grundsolide und unkomplizierte Technik. Der völlig gekapselte 3-polige Motor ruht in einem präzise gefertigten Rahmenteil aus Zinkdruckguss. Beide Wellenenden treiben über Kardangelenke und Schnecken-/Stirnradgetriebe in den Drehgestellen alle sechs Radsätze an. Sie sind in einem Drehgestellrahmen aus Zinkdruckguss gelagert. Eine Schwungscheibe mit großem Durchmesser sorgt für eine überzeugende Simulation der Fahrzeugmasse. Die Leiterplatte, auf der die gesamte Elektrik zusammengeführt wird, liegt oberhalb des Motors und wird mit vier Schrauben gehalten. Selbstverständlich ist eine Schnittstelle nach NEM 652 vorhanden. Durch eine Aussparung in der Leiterplatte ist der Raum für einen Decoder unterhalb des Dachaufbaus in ausreichender Form vorhanden. Schleifkontakte, die von oben auf die Laufflächen bzw. bei den mit Haftreifen belegten Rädern auf die Spurkränze wirken, stellen eine zuverlässige Stromabnahme von allen 12 Rädern sicher. Stirn- und Schlussbeleuchtung in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung erfolgen mittels gelber und roter Leuchtdioden. Diese Verwendung von Leuchtdioden stellt schon ab dem Anfahren eine gleichmäßige Helligkeit über den gesamten Geschwindigkeitsbereich sicher. Die wenigen Kabel für MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
die elektrische Verbindung von der Zentralplatine zu den Stromabnehmer und der Stirnbeleuchtung werden von Halterungen wirkungsvoll fixiert. Vorbildgerecht klein konnte der Spalt zwischen Maschinenraum und Vorbauten ausgeführt werden. Dies wurde durch eine leichtgängige Kurzkupplungskulisse erreicht. Dank der gut abgestimmten Höchstgeschwindigkeit zeigt das Modell über den gesamten Regelbereich ein ausgeglichenes Fahrverhalten. Das leise singende Fahrgeräusch wurde an unserem Testmuster bei ca. 10 V allerdings von leichten Resonanzen überlagert. Die insgesamt vier Haftreifen auf den jeweils äußeren Radsätzen verhelfen dem Modell zu einer Zugkraft, die seinem Vorbild alle Ehre macht. Damit können alle auf der Modellbahn gestellten Anforderungen ohne Mühe erfüllt werden. Vier Haftreifen, die den Rundlauf der Räder naturgemäß beeinträchtigen, hatten bei unserem Testmuster praktisch kein sichtbares Taumeln zur Folge. Nicht selbstverständlich, aber umso erfreulicher sind die Normschächte an beiden Fahrzeugenden, die in einer Kurzkupplungskulisse geführt sind.
Fazit Mit der E 93 11 ist Piko ein Lokmodell gelungen, das für Vitrinensammler wie Betriebsbahner keinerlei Wünsche offen lässt. Der empfohlene Verkaufspreis von DM 399,– ist völlig angemessen. bz
Ein klar gegliederter Aufbau bestimmt das Innere des E 93. Ein Ausschnitt neben der Schnittstelle bietet Raum für Digitaldecoder. Die Kanten der Vorbauten sind angefast und wirken so besonders dünn. Die Vorbauten sind mit Kurzkupplungskulissen angelenkt. Der mittig angeordnete Motor ist mit einer Schwungmasse bestückt.
Messwerte E 93 von Piko Gewicht Lok:
Maßtabelle E 93 in H0 von Piko
414 g
Haftreifen:
4
Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung:
154 g 142 g
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: VVorbild: Vmin: NEM zulässig:
85 km/h bei 12 V 70 km/h bei 10 V ca. 7,5 km/h bei 2 V 98 km/h bei 12 V
Auslauf aus Vmax: aus VVorbild:
110 mm 80 mm
Lichtaustritt:
ab 6 km/h bei 2 V
Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Länge: Ungefährer Preis:
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1 20,1 mm 6,1 mm 400,– DM
Vorbild
1:87/NEM
Modell
17 700 16 400
203,4 188,5
203,0 188,0
Höhenmaße über SO Dachoberkante Haube: Dachoberkante Pantographenplatz:
4 260 3 950
49,0 45,4
48,6 45,2
Breitenmaße Breite über Griffstangen: Breite Brückenrahmen
3 144 3 100
36,1 35,6
36,4 35,7
12 800 9 200 4 400
147,1 105,7 50,6
146,7 106,9 50,6
Raddurchmesser:
1 250
14,4
14,4
Puffermaße Pufferhöhe über SO: Puffermittenabstand: Pufferlänge
1 050 1 750 650
12,1 20,1 7,5
12,6 20,0 7,5
14,3+0,1 2,8min 1,2max 0,7-0,9
14,30 3,05 1,15 0,80
Längenmaße Länge über Puffer: Länge über Pufferträger:
Radstände Gesamtachsstand: Drehzapfenabstand: Drehgestell-Achsstand:
Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite:
– – – –
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10. Das Finale Einen solchen Wirbel hatte das Wohnviertel um den Puchheimer Bahnhof schon lang nicht mehr erlebt. Unzählige Interessierte säumten die Straßen, um die feierliche Eröffnung des Straßenbahnbetriebs zu erleben. Parallel zum Straßenbahnspektakel sollten heute auch die Anlagen der Fernbahn dem Betrieb übergeben werden. Zwei Stunden vor der offiziellen Eröffnung hatten sich die Verantwortlichen und Initiatoren des Projektes zusammengefunden, um eine letzte Bilanz zu ziehen und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Bereits vor der Eröffnung dieser Sitzung war eine lebhafte Diskussion im Gange, aus der die Stimme des Schatzmeisters unüberhörbar herauszuhören war: „Ich denke doch, meine Herren, dass wir vielen Interessierten anhand dieses derartigen Projektes beispielhaft den Weg gewiesen haben. Die Puchheimer Methode, sie wird in Kürze bestimmt weltweit …“ – „… mit Sicherheit unbekannt bleiben, lieber Herr Spar. Nun übertreiben Sie doch nicht so schamlos“, unterbrach ihn lachend Herr Nottenstein, der die Verantwortung für das gesamte Projekt getragen hatte. „Möglicherweise kann ja der eine oder andere einzelne Tipps und Tricks, Baumethoden oder Materialvorschläge auf seine Vorhaben übertragen, doch wollen wir unsere Leistung nicht überschätzen. Es führen nicht nur viele Wege nach Rom, sondern auch nach Puchheim.“ In diesem Moment erhob sich Bürgermeister Mirbach und klopfte Aufmerksamkeit erheischend an sein Glas: „Sehr verehrte Anwesende, meine Damen und Herren, liebe Mitstreiter. Erlauben Sie mir nun einige Worte anlässlich des Abschlusses der Arbeiten an unserem Projekt Puchheimer Ring. Zuerst einmal gilt unser aller Dank unserem Herrn Nottenstein, der unverdrossen wie ein Fels in der Brandung alle Schwierigkeiten und Probleme letztendlich zu einem guten Ende führte. Gleicher Dank gilt auch Herrn Jörgensen von der Baufirma Jörgensen & Ludom für seinen unermüdlichen
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Das Puchheimer Stadtbahn-Modulprojekt in N (10)
Wir machen Betrieb Nach der vielen Bastelei in den letzten Monaten geht es jetzt zum gemütlichen Teil über. Die Module sind so weit fertig gestellt, dass nun auch mal Betrieb gemacht werden kann. Dabei fallen den Puchheimern sicher wieder viele Ideen ein ... 2
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MODELLBAHN-ANLAGE
1 Im Zwielicht zwischen Tag und Nacht, zwischen hell und dunkel bekommen viele Details Kontur. Das Geschaffene der Puchheimer Modellbauer bekommt Kontrast. Der Betrieb nach vielen Stunden Mühe und Arbeit ist wie das Salz in der Suppe. 2 Dem Betrachter des Puchheimer Rings bieten sich viele Blickwinkel. Manche eröffnen sich dem Betrachter manchmal aus nicht immer zugänglichen Perspektiven. Blick durch eine Seitenstraße auf den hinteren Ausgang der Bahnhofspassage. 3 Der Plan weicht, wenn man die Bilder aufmerksam betrachtet, in manchen Punkten von der Realität ab. Das ist auch weiter nicht schlimm, denn künstlerische Freiheit ist ein Teil des Modellbahnhobbys. Sklavisches Bauen nach Plan ist im Bereich der elektrischen Modellbahnsteuerung wichtig. Bei der Gestaltung sind Kreativität und Ideen gefordert. Und die entwickeln sich spontan beim Bauen. Fotos und Zeichnung: gp
W
ie war das noch? Eine Modellbahn wird nie fertig? Richtig! Auch bei den so genannten Profis gibt es immer etwas zu verbessern und zu ergänzen. Und das ist auch ganz normal. Mit dem Bau einer Modellbahn sammelt man Erfahrungen im Umgang mit Werkzeugen, mit neuen Materialien und Fertigungsmethoden. Bei den Puchheimern ist das kaum anders. Kaum deswegen, weil alle auch voneinander gelernt haben. „Und wie gehts weiter?“, fragte Christian Barschow am letzten offiziellen Bauabend mit Foto- und Videotermin.
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„Tja, da stehen noch einge Dinge auf unserer Liste. Mit ein wenig Selbstkritik finden sich schon ein paar Mängel, die der Verbesserung harren“, meinte Gerhard Peter grübelnd. „Die Oberleitung wird wieder rausgezwickt, weil die sowieso keiner sieht und sie spätestens bei der Münchner Ausstellung in die Brüche geht. Zudem lassen sich die Gleise der Tram besser reinigen. Des weiteren fehlen noch einige Verkehrsampeln und Haltelinien.“ „Wenn das alles ohne Termindruck gemacht werden kann, bin ich dabei“, gab Manfred, unser unentwegter Bastler, von sich. „Das war in den letzten
Monaten schon ein wenig stressig. Hätte ich das gewusst, – ach nein, war schon eine tolle Zeit. Und Spaß hat es auch gemacht.“ „Na, ich denke, es macht noch weiterhin Spaß“, warf Gerhard ein. „Und vielleicht lässt sich ja noch das eine oder andere in Form kleiner Tipps zeigen. Und zudem wollen wir ja noch das Mittelstück des Puchheimer Rings bauen ...“ „Gemach, gemach Herr MIBARedakteur“, bremste Christian, „vorher ist erst einmal eine gemütliche ‚Puchheimer Konferenz‘ fällig. Schön mit Weißwurst und Weiß …“ gp
Maßstab ca. 1:11
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Einsatz bei Bauplanung und -ausführung. Viele gute Ideen und ihre erfolgreiche Umsetzung machten den schließlichen Erfolg erst möglich. Ich möchte in diesem Zusammenhang vor allem an die hervorragende Lösung des Arkadenproblems erinnern, das zeitweise einen echten Engpass darstellte. Auch dem Verantwortlichen für die Stadtplanung und -sanierung, Herrn Trebusch, gilt unser heutiger Dank für die beispielhaften Lösungen vor allem bei der Rekonstruktion der Arnoldstraße. Bei aller Freude über das Erreichte sollen aber auch die negativen Erscheinungen nicht vergessen werden. Hier möchte ich in erster Linie die teilweise doch recht mangelhafte Beteiligung und Initiative einiger Anwesenden zur Sprache bringen, die den geplanten straffen Terminplan einige Male doch in Schwierigkeiten brachten. Wir sollten daraus unbedingt die Schlussfolgerung ziehen, dass bei einem derartig großen Vorhaben mit den teilweise sehr umfangreichen Leistungen jeder vor Beginn der Arbeiten prüfen sollte, ob seine Zeit und sein Elan für die vorgesehenen Arbeiten ausreichen. Teamwork erschöpft sich nun einmal nicht mit der Teilnahme an einem oder mehreren Bierabenden oder Weißwurstessen. Doch nun, meine Herren, genug der Worte, lassen Sie uns nun das obligatorische Bad in der Menge nehmen und den so lang vorbereiteten Feierlichkeiten beiwohnen!“ Kaum hatte das Gremium den Puchheimer Ring erreicht, als schon von weitem das Bimmeln einer Tram zu hören war. Eilig strebten die Herren der Tribüne zu, wo für die Honoratioren und Ehrengäste reservierte Stühle bereitstanden. Natürlich gab es dabei das unausbleibliche Gerangel, denn einige Herren sahen sich durch die in den hinteren Reihen gelegenen Plätze in ihrer Wertschätzung herabgesetzt. Doch das blieb eine Randerscheinung und die Aufmerksamkeit konnte sich nun ungestört den kommenden Ereignissen zuwenden. In den letzten Tagen hatte vor allem das städtische Gartenbauamt Hochkonjunktur, denn schließlich galt es alte Rasenflächen im Bereich des Puchheimer Rings zu gestalten
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4 Auch die Epoche IV hat ihre Reize. Alt und Modern begegnen sich zu Straße und Schiene. Auch ein Thema wie die Stadtbahn lässt Raum zur Grünflächengestaltung. Nicht alle Flächen müssen mit Gebäuden zugepflastert werden. 5 Diese Szenerie dürfte bald der Vergangenheit angehören. Die teils im Straßenplanum und teils im Schotterbett verlaufende Straßenbahn stellt verkehrstechnisch einen Risikofaktor dar. Die Böschung am Bahndamm zeigt sich nach dem Bau der Stadtbahn noch recht karg. Bald jedoch werden hier die ersten Bäume ihre Wurzeln in den Untergrund bohren. 6 Für den platzbeengten Modellbahner können Straßenbahnen mit ihren engen Radien eine interessante Betriebsalternative darstellen. 7 Am Puchheimer Ring sucht man schienengebundenen Güterverkehr vergebens. Dafür rauschen viele Schnellzüge, berühmte und auch alltägliche, durch die Bahnhofshalle. Ein Stück Stadtbahn kann auch eine Alternative zur starren Darstellung der Züge in Vitrinen sein. Sie präsentieren sich in einem passenden Umfeld in einer angedeuteten Großstadt. 8 Zu Füßen der großen Bahnhofshalle sorgen Straßenbahnen im Fahrplantakt für eine rasche Verbindung zur Stadtbahn. MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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und festlich herzurichten. Doch das war ebenso reibungslos gelungen wie das Aufstellen der zahlreichen notwendigen Verkehrszeichen und das Aufbringen der Fahrbahnmarkierungen. Auch die Bahnhofsanlagen der Fernbahn waren nicht vergessen worden und präsentierten sich ebenfalls in festlichem Glanz. Während sich nun die Aufmerksamkeit der Festgäste und Besucher dem Geschehen auf der geschmückten Promenade vor den Anlagen der Fernbahn zuwandte und der Dinge harrte, die da kommen sollten, standen die Verantwortlichen für die technische Überwachung und Durchführung des planmäßigen Fahrbetriebes bereits angespannt vor ihren Reglern und Kontrollinstrumenten. Pünktlich zur vorgesehenen Abfahrtszeit setzte sich ruckelnd und holpernd der in der Arnoldstraße bereitgestellte Trambahnwagen in Bewegung und rollte allmählich schneller werdend zur ersten Kurve. Reibungslos glitt das Fahrzeug über die dort verlegten Weichen und Kreuzungen und erreichte nach kurzer Zeit den Puchheimer Ring. Klingelnd näherte sich der Straßenbahnzug der ersten Haltestelle und kam genau an der vorgesehenen Stelle zum Stillstand. Die Preiserkapelle untermalte das Geschehen mit einer zünftigen Blasmusik und der Herr Bürgermeister begab sich gemessenen Schrittes zum Rednerpult, um seine schon so lang vorbereitete Rede an den Mann – und auch Frau – zu bringen. Kaum hatte er geendet und mit schwach verhehlten Stolz die Ovationen der recht zahlreich erschienenen Besucher entgegengenommen, da näherte sich mit lautem Signal der erste Zug der Fernbahn, der heute zum ersten Mal am Puchheimer Ring seinen wenn auch nur kurzen Halt einlegte. Fast gleichzeitig rollte aus der Gegenrichtung ein Triebwagen der S-Bahn in die Bahnhofshalle. Und dann setzten sich alle drei Verkehrsträger gleichzeitig in Bewegung und strebten unter lebhafter Betätigung ihrer Signalhörner den vorgegebenen Stationen zu. Es war erreicht: Das Projekt Puchheimer Ring war erfolgreich abgeschlossen! Dieter E. Schubert
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9 Viele Ein- und Durchblicke bieten die Brücken der Hochbahn.
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10 Licht und Schatten bietet die riesige Bahnsteighalle den Fahrgästen. 11 Straßen, Plätze und Gleise der Puchheimer Stadtbahn sind eine ideale Basis um Straßen- und Schienenfahrzeuge zu arrangieren. 12 Wer wird denn da einem modellbahninfizierten Käferfahrer ein Knöllchen verpassen. Das geht doch vom Hobbybudget ab! 4. Teil, MIBA 7/99 Weichenantriebe und Belegtmelder
7. Teil, MIBA 10/99 Häuser an der Stadtbahn Die Häuser am Puchheimer Ring entstehen.
Planung, Bau der Modulkästen
Einbau der Weichenantriebe und Verkabelung der Digitalkomponenten
2. Teil, MIBA 5/99 Gleise für die Tram
5. Teil, MIBA 8/99 Vier Brückenköpfe und ein Bach
Gleisverlegung und Bau typischer Trambahnkreuzungen
Die ersten Kunstbauten für die Stadtbahn entstehen.
3. Teil, MIBA 6/99 Gleise, Straßen und Plätze
6. Teil, MIBA /99 Die Stadtbahn wird gebaut
Fertigstellung der Tramgleise, Herstellung des Straßenplanums
Mit Brückenschlag in die Haltestelle am Puchheimer Ring
Was geschah: 1. Teil, MIBA 4/99 Mit Bleistift, Computer und Säge
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8. Teil, MIBA 11/99 Arkaden prägen die Stadtbahn Gestaltung des Puchheimer Rings
10. Teil, MIBA 1/2000 Stadtbahn mit Anschluss Details und Betriebsamkeit
Das MIBA-Video zur Serie: Anlagenbau von A bis Z Wie die „Puchheimer Stadtbahn“ entstand
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MODELLBAHN-PRAXIS
Fahrzeugselbstbau auf Basis von Fröwis-Modellen
Fahrzeuge der Kirnitzschtalbahn Die Straßenbahnstrecke durchs Kirnitzschtal ist auch ein Thema in der soeben erschienenen MIBA-Praxis-Broschüre „Wege, Straßen und Plätze“. Geht es dort um den Verkehrsweg als solchen – die im Straßenplanum verlaufenden Gleise –, so zeigt Sebastian Koch hier, wie die Fahrzeuge entstanden.
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it 8,1 km Streckenlänge ist sie eine der kürzesten Schmalspurbahnen Deutschlands: die meterspurige Kirnitzschtalbahn, die Bad Schandau mit dem Lichtenhainer Wasserfall verbindet. Obwohl es sich um eine Straßenbahn handelt, findet man sie seit jeher im Kursbuch. Grund: Der Lichtenhainer Wasserfall ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Sächsischen Schweiz, besonders für die Dresdner. Wer mit der Bahn bis Bad Schandau fährt, muss nach dem Verlassen des Bahnhofs zunächst per Fähre die Elbe überqueren, um dann per Kirnitzschtalbahn oder zu Fuß in die Sächsische Schweiz zu gelangen.
Fahrzeugpark Kirnitzschtalbahntriebwagen Nr. 3 mit zwei Beiwagen an der Haltestelle „Forsthaus“. Pflasterstraße und dichte Vegetation sind wie das Linksfahren der Bahn in Richtung Bad Schandau typisch.
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Die zu Pfingsten 1898 eröffnete Straßenbahn ist für den Touristenverkehr gebaut worden. Sie verfügt derzeit über zwei Traditionstriebwagen. Der Triebwagen T 5 stammt wie auch der zugehörige Beiwagen aus dem Jahre 1928. Zudem verfügt die Bahn über den T 9 der ehemaligen Lockwitztalbahn in Dresden und setzt diesen ebenfalls für Traditionsfahrten ein. Seit 1977 verkehren StraßenbahnfahrMIBA-Miniaturbahnen 1/2000
zeuge, die zwischen 1938 und 1944 in Gotha gebaut worden sind. Sie kamen ebenfalls von der Lockwitztalbahn. Zwischen 1992 und 1995 wurden sie durch Fahrzeuge aus Plauen ersetzt. Hierbei handelt es sich um Triebwagen vom Typ ET 57, die in Gotha zwischen 1957 und 1958 gebaut wurden. Diese Fahrzeuge machen den Charme der kleinen Bahn aus und bewältigen in den Sommermonaten wahre Touristenströme. Die Fahrzeuge sind in den für die Kirnitzschtalbahn typischen Farben Weiß und Verkehrsgelb lakkiert. Ein schwarzer Schriftzug „Kirnitzschtalbahn“ ziert die Seitenflächen der Wagenkästen. Die Inneneinrichtung ist modernisiert. Die Triebwagen sind für den Zweirichtungsverkehr ausgelegt und haben auf beiden Seiten Türen. Die Beiwagen besitzen keine Führerstände und haben nur auf einer Seite Einstiege. In den Endhaltestellen müssen daher die Triebwagen umgesetzt werden.
Die Inneneinrichtung der alten Wagen wurde in den letzten Jahren rekonstruiert. Dennoch besitzen die Fahrzeuge mit ihrer Holzausstattung noch den Charme der Epoche III. Fotos: Sebastian Koch
Die Fahrzeuge sind über ScharfenbergKupplungen verbunden. Diese erlauben in den Endhaltestellen ein zügiges Umsetzen des Triebwagens, der für Zweirichtungsbetrieb ausgelegt ist.
Straßenbahnmodelle Für ein Diorama nach Vorbild der Kirnitzschtalbahn benötigte ich Modelle des heute eingesetzten Fahrzeugtyps. Dazu konnte ich auf ein Kleinserienmodell des auf Straßenbahnen spezialisierten Herstellers Fröwis (Wunderwaldstr. 9, 13583 Berlin) zurückgreifen, der die Gothaer Fahrzeuge anbietet. Das Fröwis-Sortiment umfasst Fertigmodelle, die überwiegend aus Metall hergestellt sind. Der Gothaer Wagen wurden jedoch aus Kunststoff gefertigt. Da die Berliner Fahrzeuge kaum Unterschiede zu denen im Kirnitzschtal aufweisen, sprach nichts gegen die
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Nur an den Seiten der Triebwagen ist der Schriftzug „Kirnitzschtalbahn“ aufgebracht. Triebwagen 4 mit Beiwagen 25 auf der Fahrt zum Lichtenhainer Wasserfall. Aufgenommen von der Terasse des Restaurants Forsthaus im Mai 1997.
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Die Kunststoffspritzlinge von Fröwis werden vor dem Lackieren von Gußgraten befreit. An den Gehäuseteilen sind bereits alle Details angespritzt, sodass ihre Montage einfach ist.
Das Fahrwerk für den Triebwagen wurde von Bogusch gefertigt und muss in den Fahrzeugboden eingepasst werden. Dazu sind die Sitzbänke ein wenig zu bearbeiten, sodass der Kunststoff nicht mit dem Motor in Berührung kommt.
Verwendung des Fröwis-Modells. Zwar wird dieses nicht als Bausatz vorgehalten, jedoch gibt die Firma Fröwis in Ausnahmefällen die Teile des Fahrzeuges auch einzeln ab. Zur Motorisierung diente ein Fahrwerk aus dem Angebot von Bogusch (Lischeider Str. 3, 35282 Rauschenberg), das passend mit 12 mm Spurweite angeboten wird. Die Modelle bestehen aus einer Bodenplatte mit der kompletten Inneneinrichtung sowie dem vollständigen Wagenkasten. Zusätzliche Messingteile ergänzen die Inneneinrichtung. Ein Stromabnehmer von Sommerfeldt und bedruckte Klarsichtfolien komplettieren die Stückliste. Die Fröwis-Kupplungen bestehen aus Kunststoff. Es gibt zwei Attrappen für die Stirnseiten der Fahrzeuge und ein starres Stück zum Kuppeln von Triebund Beiwagen. Wer den Kirnitzschtaltriebwagen vorbildgetreu umsetzen will, sollte funktionsfähige Kupplungen anbringen. Kupplungen von N-Modellen sind zwar nicht maßstäblich, aber praktisch.
Montagevorbereitung Die Inneneinrichtung wird mithilfe von Messingteilen ergänzt, die gemäß dem Vorbild angeordnet werden. Schnellkleber dient zum Befestigen. Die Fahrzeuge erhalten den typischen Farben Anstrich in Weiß, Gelb und Schwarz. Zierlinien wurden später ergänzt.
Vor der Wagenmontage habe ich die Einzelteile vom Spritzling abgetrennt und von Gussgraten befreit. Im Bereich der schmalen Frontfenster sollten eine feinhiebige Feile und Schmirgelpapier zum Entfernen der Grate dienen. Auch die Rohteile der Inneneinrichtung besitzen einen Grat, den ich vor dem Einbau entfernt habe. Mithilfe der Bohrungen im Wagenboden kann sodann das Fahrgestell eingepasst werden. Um dem Motor Platz zu verschaffen musste etwas Kunststoff an den Sitzen abgeschliffen werden.
Farbgebung Die Fröwis-Modelle sind mit einer Spritzlackierung versehen, was sie hochwertig macht. Aufgrund der Vierfarbigkeit des Wagenkastens habe ich auf dieses aufwändige Verfahren verzichtet. Lediglich als Grundierung sprühte ich weiße Farbe aus der Dose auf, die zugleich den Decklack im Fensterbereich darstellte. Das Gelb des Wagenkastens sowie das schwarze Dach lackierte ich mit einem Pinsel. Nach einer Trocknungszeit der Farben von etwa einem Tag wurde der graue Bereich an der Gehäuseunterkante angebracht. Um Pinselstriche zu vermeiden trug ich zunächst die Farbe auf ein Holzbrett auf, welches das Öl 34
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aufnahm. Dann tauchte ich den Pinsel in Verdünnung und verrührte mit ihm die Farbe so lange, bis sie leicht fließend und deckend aufgetragen werden konnte.
Anschriften und Zierlinien Alle Zierlinien stellte ich aus dem Abziehbildsortiment von Günther (im Fachhandel oder bei Günther Modellbahntechnik, Deutstetter Str. 16, 72519 Veringenstadt) her. Der Schriftzug „Kirnitzschtalbahn“ an den Seitenflächen des Triebwagens sowie die Betriebsnummern der Fahrzeuge fertigte ich selbst an. Dazu druckte ich mit einem Laserdrucker die Buchstaben auf transparentes Trägermaterial aus dem Siebdruck. Mit passenden Aufreibebuchstaben aus dem Grafikbedarf dürfte eine Beschriftung aber auch möglich sein. Blinklichter und Stoßstangen wurden abschließend mit einem feinen Pinsel hervorgehoben. Die Inneneinrichtung habe ich gemäß dem Vorbild in braunen Farbtönen gestrichen. Der Führerstand erhielt eine helle Lackierung, bei dem auch die Instrumente angedeutet wurden. Nachdem ich die Fensterimitationen eingeklebt hatte, konnte das Modell zusammengesetzt werden. Sebastian Koch
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Die Zierlinien mit einer Breite von 0,5 mm entstammen einem Abziehbildersatz von Günther. Schriftzug und Fahrzeugnummern sind selbst angefertigt und mit Klarlack aus der Airbrush-Pistole fixiert.
Nebenstehende Schriften und Ziffern sind im Maßstab 1:87 gehalten und können nach dem Ausschneiden direkt an die Fahrzeuge angebracht werden. Der gelbe Hintergrund sollte der Farbe „Verkehrsgelb“ entsprechen.
Die Modellstraßenbahn an einer Haltestelle auf dem Kirnitzschtal-Diorama des Autors.
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VORBILD + MODELL
Man fährt gut mit den Zügen der
O berrheinische E isenbahn G esellschaft
Mannheim–Weinheim–Heidelberg (2)
Die OEG in H0m Die markantesten Fahrzeuge der Oberrheinischen Eisenbahn hat Gerhard Anderssohn als H0m-Modelle gebaut. Wie gut sich die OEG als eigenständiges Thema eignet, beweisen seine Dioramen. Aus einem Bausatz der englischen Firma Keyser ließ sich dieser OEG-Dampfzug mit Kastenlok und zwei Wagen erstellen.
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N
achdem ich mir vor einiger Zeit Modelle der Heidelberger Straßenbahn angefertigt hatte (siehe MIBASpezial Nr. 5), durften die den städtischen Verkehr mit prägenden OEGFahrzeuge nicht fehlen. Bei der Typen-Vielfalt des Vorbilds war eine Beschränkung auf die markantesten Fahrzeuge erforderlich. Wichtig war mir bei der Auswahl, die Modelle zu bauen, deren Vorbilder jahrzehntelang in meiner Heimatstadt verkehrten. Die altbekannte Kasten-Dampflok hat mich am längsten beschäftigt. Die
Anfänge reichen bis in die Fünfzigerjahre – die Lokomotiven waren noch zwischen Weinheim und Schriesheim im Einsatz – zurück, als ich versuchte ein H0-Modell zu basteln. Mangelndes Werkzeug, das Fehlen eines passenden Motors und die fehlende Erfahrung ließen das Vorhaben indes kläglich scheitern. Ein zweiter Versuch, etwa 10 Jahre später, brachte zumindest ein fahrfähiges Modell auf die Rokal-Schienen. Der N-Motor und das unrund laufende Metall-Getriebe verliehen dem Modell den „Sound“ eines Rasenmähers und die Geschwindigkeit eines Rennwagens der Formel 1. Deshalb entstand Jahre später ein neues Modell aus Messing. Der Antrieb mittels eines Minitrix-Motors entspricht aber auch nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Durch einen Faulhaber-Motor mit
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Der Wagenkasten des Maximum-Triebwagens entstand aus Messingblech, das Dach besteht aus Kunststoff.
Bis auf die Beschriftung fertiges Modell des OEG-MaximumTriebwagens aus der Serie 1-18
Schwungmasse soll deshalb das Laufverhalten optimiert werden. Neben dem bekannten Egger/JouefModell des „Feurigen Elias“, das optisch und technisch nicht befriedigte, gab es vor einiger Zeit auch einen Bausatz dieser originellen Trambahnlok von der englischen Firma Keyser. Der Bausatz beinhaltete die Lok und zwei Wagen (MIBA 11/86, S. 74: „Ein schöner Zug …“). Die Teile waren recht grob im Guss und der Antrieb taugte nur für die „Bastelkiste“. Einen günstig erstandenen Bausatz habe ich deshalb gründlich überarbeitet und mit einem Selbstbau-Fahrwerk versehen. Antriebsrahmen und Wagenkästen für den Halbzug, den Gütertriebwagen und den Triebwagen der Reihe 1-18 entstanden aus Messing. Die Dächer sind wegen der leichteren Formbarkeit aus Kunststoff gefertigt. Für die Dreh-
gestellblenden wurde die GießharzMethode angewandt, da diese Teile mehrfach erforderlich waren. Den Antrieb besorgen Faulhaber-Motore mit Schwungmassen. Für den Halbzug und den Gtw konnten abgeänderte Antriebs-Drehgestelle von der RocoStraßenbahn verwendet werden; der Achsstand passt. Beim Halbzug ist ein Drehgestell angetrieben, was für normalen Betrieb ausreicht. Für einen Ganzzug oder bei steigungsreichen Strecken wäre es aber empfehlenswert, den Antrieb auf zwei Drehgestelle wirken zu lassen. Die funktionsfähigen Scharfenberg-Kupplungen am Halbzug stammen von Woytnik, wirken aber etwas wuchtig und werden noch gegen zierlichere ausgetauscht. Etwas schwieriger war der Antrieb des Triebwagens mit seinen Maximum-Drehgestellen zu verwirklichen.
Angetrieben werden jeweils die A-Achsen über Schneckengetriebe (Modul 0,3). Die Radsätze wurden aus rostfreiem Stahl gedreht. Die Kraftübertragung vom Faulhaber-Motor erfolgt mit Kardanwellen. Drehgestelle und Chassisrahmen sind aus massivem Messing gefräst. Zusätzliche Bleigewichte sorgen für ein hohes Fahrzeuggewicht mit den Schwerpunkten auf den Treibachsen. Der DÜWAG-Gelenktriebwagen wurde aus Teilen der Roco-Straßenbahn zusammengestückelt. Der Roco-Antrieb wurde unverändert übernommen (siehe MIBA-EXTRA vom Dezember ’92 „Durch die Stadt und über Land: Die Straßenbahnen“). Die Dachstromabnehmer auf dem Halbzug und dem Gütertriebwagen stammen von Sommerfeldt, sind aber entsprechend den Vorbildgegebenhei-
Die Wagenmodelle tragen alle Messingaufbauten, die Drehgestellblenden sind aus Gießharz gegossen. Der Weyer-Wagen wurde aus einem Weinert-Bausatz zusammengelötet. Links nochmals einer der typischen Dampfzüge der OEG mit Henschel-Kastenlok. MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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ten abgeändert worden. Die Pantographen des DÜWAG-Achtachsers und des Triebwagens mussten dagegen vollständig selbst hergestellt werden, da sich keine entsprechenden Typen im Handel finden ließen. Die Lackierung meiner OEG-Modelle erfolgte hauptsächlich mit Acryl-Farben von Weinert. Auf eine Beschriftung habe ich vorläufig verzichtet, da ich nichts mit hingezitterter Schrift „verhunzen“ wollte. Meine OEG-T3 steht bereits gut 30 Jahre auf den Rädern und ist somit eines meiner ältesten Lokmodelle. Als Bauvorlage für das vollständig aus Messing bestehende Modell diente mir der MIBA-Bauplan in Heft 6/1959. Der Antrieb erfolgt durch einen ArnoldMotor und ein Schneckengetriebe, Modul 0,4, mit der Übersetzung von 1:54. Die T3 war damals meine erste Selbstbaulok, die auch einwandfrei funktionierte und auch noch heute zufrieden stellen kann. Dennoch wird demnächst der Motor mit einem „Faulhaber“ getauscht. Auch das Finish soll dann an dem damals mit einfachsten Mitteln lackierten Modell auf heutigen Standard gebracht werden. Die vierachsigen Beiwagen in Ursprungsausführung entstanden ebenfalls aus Messing, die DrehgestellblenMIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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Der DÜWAG-Gelenktriebwagen wurde aus Teilen der Roco-Straßenbahn zusammengestückelt, wie in MIBAEXTRA ’92 beschrieben. Links das Modell des Maximum-Triebwagens. Auch einen der legendären OEG-Halbzüge ließ Gerhard Anderssohn als H0m-Modell entstehen (unten).
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Ein interessantes Modell stellt der Gütertriebwagen nach OEG-Vorbild dar. Da der Achsstand passte, konnten abgeänderte Straßenbahn-Drehgestelle von Roco verwendet werden. Fotos: Gerhard Anderssohn
den im Gießharzguss. Der Weyer-Wagen wurde aus einem Weinert-Bausatz zusammengelötet. Die Farbgebung in Dunkelgrün entspricht bei diesem Wagen nicht dem Vorbild. Die WeyerWagen wurden von der OEG Anfang der Fünfzigerjahre von der Flensburger Kreisbahn gekauft und vor ihrem Einsatz elfenbein lackiert. Eine vorbildentsprechende Umlackierung steht also noch bevor. So geht es halt, wenn man zu spät recherchiert! Die UmbauPersonenwagen mit geschlossener
Oben das „Innenleben“ der selbst gebauten Henschel-Kastenlok, die mit einem Minitrix-Motörchen zum Laufen gebracht wird. Rechts: Das Modell der normalspurigen T3 der OEG (!) besteht ganz aus Messing, als Antrieb dient ein Arnold-Motor. Die Lok entstand nach dem damaligen MIBA-Bauplan in Heft 6/59.
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Bühne und Tonnendach sind schon während der Gießharz-Arbeiten an meinen Straßenbahn-Modellen entstanden und bestehen ebenfalls aus Kunstharzguß. Ein Fuchs-Triebwagen von 1951, ein zweiachsiger Packwagen sowie einige Güterwagen werden demnächst meine Sammlung abrunden. Es wäre sicher ein Gewinn, wenn sich einer der Großserienhersteller der OEG annehmen würde. Wenn meine Modelle hierzu einen „Stein ins Rollen“ brächten, so freute das nicht nur mich, sondern sicher auch noch weitere OEG-Fans. Gerhard Anderssohn
Ganz reizend wirkt das H0-Diorama (bzw. Modul) des kleinen OEG-Bahnhöfchens nach Motiven von der Bergstraßenstrecke Heidelberg–Weinheim. Betrieb ist hier – je nach der dargestellten Epoche – mit dampfbespannten Zügen oder elektrisch möglich.
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BÜCHER/VIDEO
Deutsche Bahnbetriebswerke zur Dampflokzeit Bahn-Extra-Video 50 Minuten Farbtonfilm mit vielen historischen Szenen, VHS, DM 49,80 unverb. Preisempfehlung, Bahn-Extra Video/GeraNova Verlag, München In verschiedenen Bahnbetriebswerken der ehemaligen DB und DR entstanden in den 70er-Jahren die farbigen Filmaufnahmen, die zum vorliegenden Videoband verarbeitet wurden. Dabei sind unter anderem Bilder aus Hof, Freudenstadt, Lauda und Roßlau zu sehen. Zwischen den Aufnahmen aus den einzelnen Werken bekommt der Zuschauer auch einige Sequenzen von fahrenden Zügen mit den Lokomotiven der entsprechenden Dienststellen zu sehen. Die Highlights des Filmes sind die Szenen aus dem letzten Dampflok-Ausbesserungswerk der DB in Braun-
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schweig und die darauf folgenden Bilder von den Doppeltraktionen der Baureihe 043 zwischen Emden und Rheine und von der Behandlung dieser ölgefeuerten Loks im Bw Rheine. Ein schöner Film, der einerseits die Romantik des Dampflok-Bws zeigt und andererseits verständlich macht, mit welchem Aufwand der Betrieb dieser Lokomotiven verbunden war. dh
75 Jahre Verkehrsbetriebe Extertal Ingrid + Werner Schütte 80 Seiten; 72 Fotos; Format 23 x 21 cm; DM 29,00; Verlag Uhle & Kleimann, Lübbecke Zum Jubiläum der Extertalbahn im Lipper Land erschien diese Festschrift, die nach einem kurzen geschichtlichen Abriss die aktuelle Situation der Verkehrsbetriebe einschließlich ihrer Tochterunternehmen „vbe Spedition GmbH“ und „Karl Kühne Omnibusbetriebe GmbH“ behandelt. Leider ist zum Zeitpunkt der Abfassung dieser
Rezension die Zukunft des vbe-Schienenverkehrs noch ungeklärt, da DB Cargo zum 30.6.1999 den Übergabevertrag mit den vbe für den Anschlussbahnhof Barntrup gekündigt hat und vorerst nur noch Getreide-Ganzzüge der vbe übergeben werden dürfen. ur
OEG – Historische Schwarzweiß-Postkarten Schwarzweiß-Postkarten; 3er-Satz (18 Stück); Bahnfreunde RheinNeckar Pfalz e.V., Ludwigshafen Historische Aufnahmen aus dem Betrieb der Oberrheinischen Eisenbahn bieten die Bahnfreunde Rhein-NeckarPfalz e.V., Ludwigshafen, an. Die Postkarten sind als Dreier-Satz (18 Stück) zu beziehen durch Überweisung von DM 20,- (inkl. Porto) auf das Konto-Nr. 2035359, BLZ 545 603 20 der VR-Bank eG Ludwigshafen, mit dem Vermerk „OEG“ in der Zeile „Verwendungszweck“ sowie Straße und Ort des Absenders in diesem Feld. jw
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Bahnen der Region Mont-Blanc Eisenbahn-Journal-Special 2/99
Eisenbahn-Kalender 2000 Deutsche Eisenbahnen 2000
Beat Moser 100 Seiten; 177 Abb.; broschiert; Format A4; DM 22,80; Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck Das neue EJ-Special-Heft 2/99 ist den in Deutschland relativ unbekannten Bahnen in der Umgebung des höchsten Berges Europas gewidmet. Das Hauptthema dieses Bandes bildet der von Martigny in der Schweiz über Le Châtelard und Chamonix nach St. GervaisLe Fayet in Frankreich verkehrende Mont-Blanc Express. Neben dieser Strecke finden auch andere zum Teil kuriose Eisenbahnlinien und Seilbahnen Erwähnung. So zum Beispiel die Emosson-Bahnen, die von Le Châtelard in drei Etappen zu der EmossonStaumauer führen und eine großartige Bergwelt erschließen. Zu den weiter beschriebenen Bahnen zählen die Zahnradbahn Chamonix-Montevers, Tramway du MontBlanc, Luftseilbahnen zur Aiguille du Midi und die Martigny-Orsières-Bahn. Zu den einzelnen Strecken gibt es jeweils einen kurzen geschichtlichen Abriss und einen Reisebericht, die mit vielen schwarzweißen und farbigen Fotos bebildert sind. Ein „Serviceteil“ mit Tipps zur Reisevorbereitung in diese Gegend rundet das gelungene Heft ab. dh
13 Motive; Format 32 x 23 cm; DM 9,90; GeraNova Verlag, München Der preiswerte Umklapp-Kalender ist dem aktuellen Geschehen bei der Deutschen Bahn AG gewidmet.
Lok-Motive 2000
Modellbahn 2000
13 Blätter mit Farbfotos von Georg Wagner; Format 48 x 45 cm; Spiralheftung; DM 39,90; Franckh/Kosmos, Stuttgart
13 Blätter; Format 34 x 32 cm; Spiralheftung; DM 19,80; GeraNova Verlag, München Perfekt gestaltete Szenen aus der Welt der Kleinen Eisenbahn – von namhaften Fotografen auf die Platte gebannt.
Straßenbahnen 2000 13 Blätter; Format 34 x 32 cm; Spiralheftung; DM 24,80; GeraNova Verlag, München Die Vielfalt des Straßenbahnverkehrs möchten die Motive dieses
Die Kleinbahn Philippsheim – Binsfeld Lothar Riedel
Die Odenwaldbahn 58 Min. Farbtonfilm, VHS, DM 39,90; EK-Verlag Freiburg Bereits seit dem Jahr 1882 ist der erste Teilabschnitt der Odenwaldbahn in Betrieb. Die auch heute noch reizvoll gelegene eingleisige Hauptbahn ohne „störende“ Oberleitung hat unbestreitbar ihre Sehenswürdigkeiten. Der Betrachter des Films erlebt den Verlauf der Bahn aus der Lokführerperspektive wie aus unmittelbarer Gleisnähe. Dabei kommen aktuelle wie historische Fahrzeuge zum Einsatz. Wer allerdings angesichts des Umschlagtextes „Wir zeigen Ihnen die 100-jährige Geschichte der Odenwaldbahn“ auf historische Aufnahmen gehofft hatte, wird enttäuscht sein: sämtliche Aufnahmen sind aus neuerer Zeit. MK MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Kalenders dem Betrachter nahe bringen. DerThemenumfang reicht dabei von deutschen Oldtimern bis hin zur aktuellen Straßenbahn in Osaka.
60 Seiten; zahlreiche Abbildungen; Format 21 x 21 cm; DM 26,80;Verlag Kenning, Nordhorn Sie war eine Kleinbahn in des Wortes wahrster Bedeutung. Gerade acht Kilometer lang, schlängelte sich die Strecke (750 mm Spurweite) ab 1900 vom Tal der Kyll auf die Hochfläche von Binsfeld in der Südeifel. Die Bedeutung der Bahn lag im Güterverkehr für die um Binsfeld ansässige Ton- und Ziegelindustrie, während der Reiseverkehr allenfalls bis 1914 eine gewisse Rolle spielte, dann zur Bedeutungslosigkeit sank und schon 1950 endgültig eingestelllt wurde. Dagegen fuhren die beiden Dreikuppler-Dampfloks von 1899 noch bis 1965 Güterzüge – Diesellokomotiven hat die Bahn nie besessen. Lothar Riedel schildert anschaulich die überschaubare Geschichte der Kleinbahn, gegliedert in die vier Kapi-
Die großformatigen Bilder dieses Kalenders stehen unter dem Motto „Eisenbahn und Landschaft“.
Franckhs Lok-Kalender 2000 13 Blätter mit Farbfotos von Georg Wagner; Format 30 x 30 cm; Spiralheftung; DM 19,90; Franckh/Kosmos, Stuttgart Einen stimmungsvollen Querschnitt durch die Welt der Eisenbahn vermitteln die Motive dieses Kalenders aus dem Franckh/Kosmos Verlag. jw
tel „Vorgeschichte, Bau, Eröffnung“, „65 Jahre Schmalspurbetrieb“, „Anlagen und Strecke“ sowie „Fahrzeuge“. Sehr gut ist die Illustration ausgefallen – zahlreiche Aufnahmen strahlen eine unwiederbringliche Atmosphäre aus. Zudem ergänzen Fahrplanfaksimiles, Gleispläne (besonders interessant: Klbf Philippsheim), Fahrzeugskizzen und Tabellen den Inhalt, sodass sich ein abgerundetes Streckenporträt ergibt. Und auch Modellbahner werden mit diesem Buch durch die vielen Anregungen voll auf ihre Kosten kommen! ur
Bücher + Zeitschriften zur Eisen bahn + Modellbahn natürlich nur von der BAHNBUDE. Auch die in diesem Heft neu vorgestellten Titel! Bücherliste usw. anfordern gegen DM 3,-- Rückporto:
DIE BAHNBUDE 89537 Giengen Tel./Fax: 07322/7040 (Tel. abends 7640) 43
Ton ab: Polternd rutscht die Tonerde vom Henschel-Kipper in den Omm 37, der mit weiteren O-Wagen unter der langen Beton-Sturzbühne steht. Nach getaner Arbeit verlässt der Lkw das Ladegerüst über die lange Auffahrrampe. Fotos: Archiv Michael Meinhold
Ganz schön verladen
Ton ab, Rübe runter! Keine Live-Exekution im Schmuddel-TV meint Michael Meinhold mit diesem Titel, sondern zwei Schwerpunkte seines Bilderbogens mit besonders modellbahngeeigneten Verladeanlagen.
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anz schön verladen“ wird auf unseren Modellbahn-Anlagen schon seit geraumer Zeit; so richtig ins Rollen gebracht wurde die Sache allerdings erst durch den vom Ladegut-Pionier M+D ausgelösten Trend, dem sich mittlerweile zahlreiche Ladegut-Lieferanten angeschlossen haben. Die Verladung von Schüttgütern wie Tonerde, Eisenerz oder Zuckerrüben über Hochrampen oder Sturzbühnen dürfte auch im Modell ihre Wirkung nicht verfehlen; dabei dürften Umbau und Steuerung eines Lkw-Kippers aus
dem Faller-Car-System den bastlerischen Ehrgeiz nicht minder kitzeln als eine echte Schüttgut-Verladung mittels verfahrbarer Schurre von Roco-Feldbahnloren in normalspurige O-Wagen. Erheblich einfacher und gleichfalls nicht ohne betrieblichen Reiz ist natürlich die Nachbildung einer Be- oder Entladung staub- oder pulverförmiger Ladegüter, die mit relativ sparsamen Mitteln und Kulissen lediglich simuliert zu werden braucht; auch dazu vermittelt dieser Bilderbogen einige Anregungen. mm MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
MIBA-SCHWERPUNKT Stationäre Verladeanlagen
Auch im Bahnhof Löhnberg bei Weilburg wird über eine Beton-Sturzbühne Tonerde aus den Gruben bei Mengerskirchen im Westerwald verladen, 25.5.1991. In Spitzenzeiten sind es bis zu 30 Wagen pro Tag, die mit ...
... jeweils zwei LkwLadungen gefüllt werden, wobei in die Gattungen Taems, Tdgs und Kmmks/Tms verladen wird. Es kommen 30 verschiedene Tonsorten zur Verladung, deren Hauptabnehmer die keramische Industrie in Italien ist. Die Wagen werden über ein ...
... Rangierspill an der Hochrampe entlangbewegt. Nach der Beladung von ca. zehn Wagen tauscht eine Kleinlok die beladene Garnitur gegen eine leere aus. Anschließend werden die Wagen als Übergabe zum Zugbildungsbahnhof Weilburg gefahren und gehen von hier über Gießen auf die Fahrt nach Italien.
Fotos: Michael Meinhold MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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Im Bahnhof Bredelar an der Strecke Brilon Wald–Warburg stand diese Verladebrücke, über die bis 1963 Erz aus der Grube Martenberg in DB-Güterwagen verladen wurde. Nach Öffnung der Seitenklappen an den Loren der 900-mmSchmalspurbahn fährt die Schurre auf einer eigenen Schiene an dem Schmalspurzug entlang und stellt die Verbindung zu den O-Wagen der DB her. Foto: Mannesmann-Archiv
Rechts: Der Umladebahnhof Bredelar 1962. Der von Martenberg gekommene Zug wurde in dem zweigleisigen „Bahnhof“ in zwei Hälften geteilt, die nacheinander auf die Sturzbühne gedrückt wurden. Diese Skizze entnahmen wir ebenso wie das obige Bild mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers der Broschüre von Dr. Rolf Löttgers „Die Rhene-Diemeltalbahn Bredelar–Martenberg“ (Verlag im Biebertal, Dr. Rainer Haus, 35444 Bieber).
In Weilburg wurde über dieses Verladegerüst Eisenerz aus der Grube Waldhausen verladen. Die Aufnahme von 1979 stammt aus der Kartenserie „Bergbau und Bahnen“ des Verlags im Biebertal. Foto: Andreas Christopher
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Holz & Erz bei der schmalspurigen Biebertalbahn Gießen–Bieber: die Seilbahn-Entladestation der Grube Königsberger Gemarkung im Kehlbachtal, unmittelbar nach Fertigstellung der Anlage im Jahr 1926. Der Weitertransport erfolgt mit eisernen Kippwagen, die 1924 geliefert wurden. Foto: Mannesmann-Archiv
Die Bilder dieser Seite entnahmen wir mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers dem in MIBA 6/99 besprochenen Buch „Die Biebertalbahn“ (Verlag im Biebertal, Dr. Rainer Haus, 35444 Bieber).
Im Bahnhof Abendstern der Strecke Lollar–Wetzlar wurden über eine Hochrampe die Erzloren der 1000-mmBiebertalbahn in die normalspurigen O-Wagen der DB entladen, hier an der ursprünglichen Rampe im Jahr 1961. Foto: Johannes Kroitzsch
1960/61 wurde die Hochrampe erneuert und verlängert. Hier rangiert Lok 60 einen Schmalspurzug auf der neuen Rampe, vor der wir einen fast neuen Schiebedachwagen und davor einen Klappdeckelwagen sehen. Im Hintergrund die Burg Gleiberg als ein Wahrzeichen des Gießener Beckens. Foto: Detlev Luckmann MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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Nachgerade spartanisch mutet diese Kiesverlade-„Anlage“ an, die Joachim Zeug 1973 in Salmrohr an der Moseltalstrecke Trier–Koblenz entdeckte.
Verladeanlagen für Zement in etwas größerer (oben) und bescheidener Ausführung, bei deren Nachbau mit entsprechenden H0Modellen wie dem KKd 49 von Klein Modellbahn oder einem BTs 50 mit Weinert-Behältern ein sinnvoller Betrieb simuliert werden kann. Im N-Maßstab gibts dagegen nur die Kds-/Ucs-Wagen für Zementverkehr.
„Verladung von Gütern in Pulverform in Spezialwagen der Eisenbahn“ ist dieses Bild mit einem Kds/Ucs-Staubgutwagen untertitelt. Im Modell könnte der Nachbau der Fabrikanlagen als schmales Relief zugleich den Anlagenabschluss bzw. die Kulisse bilden. Fotos: Archiv Michael Meinhold
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Rübe runter: In Reinfeld allerdings musste der Rüben-Anhänger – man beachte das (ex VW-Käfer?-) Dach des Lanz-Bulldogs – erst einmal hochgezogen werden (ähnliches „Gerüst“ mit BZ in MIBA 2/70). Links und unten Hochrampen für die einst in ganzen „Kampagnen“ gefahrenen Rübentransporte per Bahn. Fotos: Slg. Gerd Neumann/Archiv Michael Meinhold
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Der Kibri-Bockkran hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, aber das Ergebnis der (nicht immer ganz einfachen) Bausatzmontage braucht den Vergleich mit neueren Konstruktionen nicht zu scheuen.
Übersicht: Bockkräne der Baugröße H0
Filigranwerk überm Gleis Nein, diesmal geht es nicht um Fahrleitungen, wie der Titel vielleicht suggeriert, sondern um Bockkräne, also reichliche banale Relikte vergangener Güterbahnherrlichkeit. Beim Vorbild sind sie inzwischen weitestgehend verschwunden, ihre modernen Nachfahren sind die Containerbrücken. Auf H0-Anlagen aller Epochen sollten sie jedoch nicht fehlen. Rolf Knipper hat sich bei den Zubehörherstellern umgesehen. Eine Auswahl von H0-Bockkränen der großen Zubehörhersteller
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B
ockkräne verschwanden in den letzten Jahren von vielen Bahnhöfen genau wie auch Güterhallen oder Rampen. Überhaupt ist die klassische Stückgutfracht oder Wagenladung nicht mehr das Haupttransportgut der Bahn. Großkisten oder Maschinenteile, die an einer Ladestraße auf einen Flachwagen verladen werden: solche Szenen werden immer seltener im Bahnalltag. Bis in die Epoche IV hinein waren die filigranen Konstruktionen aber aus den Ortsgüteranlagen nicht wegzudenken. Selbst auf kleinen Bahnhöfen waren sie anzutreffen, z.B. wenn ein Bahnkunde regelmäßig schwere Lasten zum Versand brachte. In aller Regel befanden sich die Kräne in Besitz und Wartung der Bahn. Freiladegleise und Freiladestraßen, so schöne Amtssprache, „dienen dem Umschlag als Wagenladung ankommender und abgehender Güter. Diese werden unmittelbar zwischen Güterwagen und Straßenfahrzeug umgeladen. .... Hinweise auf sonstige Ausstattung: Überladebockkran, straßengängige Kräne.“ Um nun auch die Ebenen der Verkehrsmittel anzupassen gab es für den Güterwagenumschlag die Richthöhe des Fahrzeugbodens von 1,16 bis 1,20 m über Schienenoberkante und bei Straßenfahrzeugen von 1,10 bis 1,45 m. Die Höhenlagen von Freiladegleisen MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Der alte Holzbockkran von Faller eignet sich für leichtere „Modelllasten“. Auf der Bühne sind die Elemente der Holzkonstruktion und die Schienen für die Laufkatze schön nachgebildet worden (links). Damit Zwirnsfaden samt Kranhaken gerade hängen, wurden sie mit Sekundenkleber eingestrichen und mit Draht beschwert.
und Freiladestraßen waren natürlich so anzulegen, dass sie einen möglichst rationellen Güterumschlag möglich machten. Abweichungen konnte der Bockkran natürlich hervorragend ausgleichen. Je nach Bauweise und Erstellungsjahr entstanden hölzerne und später stählerne Krankonstruktionen. Bei Letzterer wählte man in aller Regel die Fachwerkbauweise, während Containerkräne überwiegend aus geschweißten Hohlkästen bestehen. Gerade die filigrane Stahlfachwerkbauweise lässt einen solchen Zweckbau besonders ästhetisch erscheinen. Grund genug, dass die meisten Zubehörhersteller einen solchen Bausatz im Programm führen. Manche der gängigen H0-Modelle entstanden schon vor vielen Jahren und spiegeln daher auch unterschiedliche Fertigungstechniken wieder. Zudem unterscheiden sie sich deutlich in ihren Abmaßen, in erster Linie in Höhe und in der Spannweite. Diese Abmessungen sind natürlich für den Modellbahner von besonderer Bedeutung und daher sind bei der Vorstellung der einzelnen Modelle die Durchfahrtshöhe, die Gesamthöhe und das lichte Maß zwischen den Pylonen aufgeführt. Zudem weisen wir noch auf deren Breiten hin, um Parallelgleise oder auch Ladestraßen planen zu können. Den MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
rechten Pylon haben wir immer als „Straßenseite“ angenommen. Hier befindet sich dann auch jeweils die Antriebs- und Bedienattrappe. Bei den Pylonmaßen handelt es sich um die äußeren Begrenzungen, zu denen bei Bedarf noch die Normabstände bis zur Gleismitte gerechnet werden müssen (grobe Faustregel: 25 mm).
Faller: Bockkran in Holzbauweise Hersteller: Artikelnummer: Ca.-Ladenpreis: Durchfahrhöhe: Gesamthöhe: Lichte Breite: Linker Pylon (Gleisseite): Rechter Pylon (Straßenseite):
Faller 127 DM 20,– 68 mm 106 mm 80 mm 26 mm 26 mm
Diese relativ junge Entwicklung von Faller ist äußerst passgenau gefertigt. Die Bauanleitung entspricht dem gewohnten Standard des Gütenbacher Herstellers, ist also sehr gut mittels
Fotos illustriert. Der Zusammenbau macht keine Schwierigkeiten – bis auf die Verspannung des Seils, zu dessen Fixierung man Sekundenkleber verwenden sollte. Mit diesem habe ich auch von oben nach unten die Seile versehen. Dadurch versteifen sie sich ganz gut. Bis zur vollständigen Austrocknung habe ich in den kleinen Haken noch ein Stück Draht als Gewicht eingehängt. Die Farbgebung des Bockkrans ist zu duster (alles Dunkelbraun), weshalb ich dem Modell mit den bekannten Mattfarben (wasserlöslich) von Noch zu Leibe gerückt bin. Ein kleiner Tropfen Agepon (Fotobedarf) in das Pinselwasser garantiert eine gute Haftung der Farbe auf der Kunststoffoberfläche. Den letzten Schliff erhält der Kran noch mit heller Faller-Farbe „Beton“, welche mit einem Borstenpinsel geradezu aufgekratzt wurde. So heben sich die Gravuren und Kanten besonders schön hervor und davon hat das Modell eine ganze Menge! Einsetzbar ist der Kran ab der Epoche I. 69
Der stählerne Faller-Bw-Kran wird mit AcrylFarben grün gespritzt. Als Variante kann man den Kran auch ohne Dach bauen;dann sind allerdings zusätzliche Querstreben erforderlich.
Der Bw-Kran von Faller macht auch an der Ladestraße eine gute Figur. Hier ist die Ausführung mit langer Kranbrücke zu sehen. Die senkrechten Streben haben einen Abstand von jeweils 16 mm und bilden somit ein Raster, anhand dem jeder Modellbahner seine eigene Bockkrangröße ausrichten kann.
Faller-Bockkran Hersteller: Artikelnummer: Ca.-Ladenpreis: Durchfahrhöhe: Gesamthöhe: Lichte Breite (längster Aufbau): Lichte Breite (kurzer Aufbau): Linker Pylon (Gleisseite) Rechter Pylon (Straßenseite)
Faller 164 DM 25,– 81 mm 100 mm 187 mm 125 mm 6 mm 30 mm
Eigentlich hatte man bei Faller bei diesem Modell in erster Linie an Einsätze im Betriebswerk gedacht. Doch dank 70
seiner vorteilhaften und vor allem variablen Abmessungen ist dieser Bockkran überall einzusetzen. Die verschiedenen Breitenangaben signalisieren es schon: Dieser Bockkran kann so aufgebaut werden, dass er ein oder zwei Gleise überspannt. Dem Bausatz liegen im Träger- und Dachbereich entsprechende Teile bei. Die horizontalen Streben des Querträgers im Oberteil liegen jeweils 16 mm auseinander. Im Rahmen dieses Rasters lassen sich mit einfachen Mitteln den jeweiligen Einsatzzwecken angepasste Bockkräne erstellen. Bei Verwendung der Be-
standteile des Faller-Bausatzes stehen immerhin zwei Varianten zur Verfügung. Die Bedienelemente sind auf der unteren Ebene nachgebildet worden und entsprechen einfachen Vorbildverhältnissen. Faller hat Kranhaken und Seile aus Kunststoff gefertigt. Das Laufkatzenelement wird wiederum in Zwirnsfaden „verwickelt“, was jedoch recht einfach geht. Die Bauanleitung ist bebildert und lässt keine Fragen offen. Allerdings hat Faller abermals einen sehr dunklen Kunststoff gewählt, der – am besten mit der Spritzpistole – nachgetönt werden sollte. MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Universell einsetzbar ist das Modell von Vollmer, eine zeitgemäße Konstruktion auf der Höhe der Zeit, die sich problemlos montieren lässt. Unter dem Dach hat man sogar an das Versorgungskabel für die Laufkatze gedacht. Da beides aus Kunststoff besteht, gibt es aber nur eine fest fixierte Position.
Das Vollmer-Modell präsentiert sich in sehr feiner Stahlfachwerkausführung. Besonders gelungen: die seitliche Treppe zum Bedienstand auf halber Höhe. Alle Fotos: Rolf Knipper
Vollmer: Überladekran Hersteller: Artikelnummer: Ca.-Ladenpreis: Durchfahrhöhe: Gesamthöhe: Lichte Breite: Linker Pylon (Gleisseite) Rechter Pylon (Straßenseite)
Vollmer 5727 DM 26,– 78 mm 123 mm 95 mm 13 mm 26 mm
Einen typischen Vertreter der Spezies „Bockkran“ hat Vollmer erst vor kurzer Zeit in sein Programm aufgenommen. Der Bausatz lässt sich hervorragend MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
zusammenbauen. Alle Teile sind passgenau und in einem guten seidenmatten Basiston schon werkseitig eingefärbt. Die Drahtseile zur Aufnahme des Kranhakens sind gleich als Spritzling inbegriffen. Sie sind daher sehr stabil und genau geführt, allerdings ist die Höhe des Hakens ein für allemal festgelegt. Der obere Schlitten ist beweglich. Es empfiehlt sich jedoch, eine optimale Stellung zu definieren und ihn entsprechend zu verkleben. Das gilt im Übrigen für alle Kräne. Besonders gut gelungen sind der Treppenaufgang und die Bedienplattform auf halber Höhe.
Auf dem linken Pylon (Gleisbereich) befindet sich zusätzlich noch eine gittergeschützte Steigleiter in sehr feiner Ausführung. Die Lackierung und Patinierung nahm ich mit der Spritzpistole und wasserlöslichen Acryl-Mattfarben vor. Vor allem das feine Wellblechdach bekam entsprechende Rostflecken. Insgesamt ein Bausatz, dessen Montage Spaß macht und der die traditionelle Produktlinie mit Bahnbauten aus dem Hause Vollmer sinnvoll und konsequent weiterführt. Zu weiteren Bausätzen in dieser Richtung sei der Hersteller ausdrücklich ermutigt. 71
Zu Recht ein Klassiker ist der Kibri-Bockkran.
Der rechte Pylon steht schon aufrecht. Beim linken Pylon ist das Prinzip der fertig gewinkelten (und verklebten) Streben zu sehen.
Kibri: Überladekran Hersteller: Artikelnummer: Ca.-Ladenpreis: Durchfahrhöhe: Gesamthöhe: Lichte Breite: Linker Pylon (Gleisseite) Rechter Pylon (Straßenseite)
Kibri 9602 DM 42,– 97 mm 130 mm 91 mm 12 mm 24 mm
Den Klassiker unter den Bockkränen gibt es von Kibri. Das Modell ist zwar noch nicht in der aktuellen Kibri-Stecktechnik ausgeführt; ob sich diese angesichts der Filigranität des Modells überhaupt realisieren ließe, ist eine andere Frage. Der Kran ist nach wie 72
Nur mit dem Pinsel wurden Alterungsspuren aufgebracht. Hilfreich: der hellgraue, fast matte Basiston der Bausatzteile.
Dieses Bild unterstreicht die filigrane Machart des Kibri-Bockkranes mit seinen feinen Profilen und Knotenblechen.
vor eines der besten Großserienmodelle, wozu vor allem die feinen Profile und Knotenbleche beitragen. Bautechnisch sind einige Tücken zu umgehen. So müssen z.B. die Kreuzstreben auf der linken Seite an Sollknickstellen in der Mitte abgewinkelt werden. Das Kunststoffmaterial macht das auch mit, allerdings könnte man mit heutigen Methoden von Formenbau und Spritztechnik dieses Verfahren a priori vermeiden. Übrigens: Auch hier sind die vier Seile des Kranhakens in Kunststoff ausgeführt und liegen somit in der Höhe fest. Die Bauanleitung in typischer Kibri-Zeichentechnik gibt keine Rätsel auf – wenn man bei einigen Dingen lieber zweimal hinschaut und viel-
leicht erst einmal trocken probiert, bevor der Kleber zum Einsatz kommt. Die Wirkung des zusammengebauten Modells begeistert jedoch. Fazit: Bockkräne dürfen eigentlich auf keiner Modellbahn-Anlage fehlen. Sie sind typische bauliche Vertreter der „goldenen Zeit“ der Eisenbahn. H0Modellbahner werden bei Faller, Vollmer und Kibri rasch fündig. Alle Bockkränen gemeinsam ist die passgenaue und filigrane Ausführung. Lediglich eine farbliche Nachbehandlung ist anzuraten. Es fällt schwer, ein Modell besonders hervorzuheben; die Kaufentscheidung wird im Einzelfall vom geplanten Einsatzzweck abhängen. rk MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
MIBA-SCHWERPUNKT Stationäre Verladeanlagen
Umgeladen – vom Waggon in den Lkw
Wiegebunker für die Rüben Ein origineller Blickfang für einen Gleisanschluss oder die Ladestraße: In der Baugröße H0 bietet MO-Miniatur das Modell einer altertümlichen Rübenverladeanlage an. Lutz Kuhl hat sie zusammengebaut.
A
uf den ersten Blick sah der Bausatz ja nicht gerade viel versprechend aus, denn allzu viele Teile waren nicht enthalten. Einige Weißmetallteile, Lindenholzleisten in verschiedenen Stärken sowie gestanzte und bereits vorgebogene Teile aus Messingblech für den Wiegebunker waren bereits alles. Hierzulande ist diese Art von Bausätzen nur wenig verbreitet, in den USA Oben: Gethmanns „Krückschespaasch“ bekommt ihren Rohstoff mit der Bahn angeliefert. Das alte hölzerne Fördergerüst zum Entladen der Waggons ist nach etlichen Jahrzehnten immer noch im Betrieb ... Links: Der Bausatz besteht aus einer Reihe von Weißmetallteilen und einigen Lindenholzleisten, die man passend zuschneiden muss. Alle Fotos: Lutz Kuhl
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und Großbritannien dagegen unter der Bezeichnung „Craftsman-Kit“ sehr häufig zu finden. Als Erstes müssen die Lindenholzleisten entsprechend den in der Bauanleitung angegebenen Maßen abgelängt werden. Mit etwas Übung geht das zwar auch mit einem einfachen Bastelmesser; wer jedoch öfter mit Holzleisten oder Polystyrolstreifen bastelt, sollte sich zu diesem Zweck ein Schneidegerät zulegen, das bei Fohrmann erhältlich ist. Es ermöglicht problemlos exakt senkrechte Schnitte, auch die verschiedenen Winkel lassen sich stufenlos einstellen. Die Holzleisten verklebte ich mit Express-Weißleim (etwa Uhu-coll), der gerade bei den kleinen Klebepunkten sehr rasch trocknet und daher ein zügiges Arbeiten ermöglicht. Die Leisten lassen sich zudem gut justieren und im rechten Winkel ausrichten. Dazu verwendete ich einfach ein Geodreieck und ein kräftiges Stahllineal, das nicht so ohne weiteres verrutschen kann. Im Gegensatz zur Bauanleitung habe ich zudem beim Grundgerüst noch einige zusätzliche Quer- und Stützstreben eingezogen. Das erhöhte nicht nicht nur die Stabilität, sondern sieht auch vorbildgerechter aus, da das Modell jetzt nicht mehr ganz so „wackelig“ auf den Beinen steht. MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Die oberen Tragbalken, die nachher den Ausleger mit dem Förderband zu halten haben, habe ich zusätzlich verzapft, um die Stabilität der Klebestellen bei den stumpf aufeinander gesetzten Leisten zu erhöhen. Dazu bohrte ich die Leisten vorsichtig auf und setzte mit Sekundenkleber 0,5 mm starken Messingdraht in die Bohrungen ein. Die beiden unteren doppelten Querträger sollte man abweichend von der Bauanleitung zunächst nicht an die Eckpfosten, sondern erst mit den vier Laufrollen zusammenkleben. Anschliessend läßt sich das fertige Grundgerüst in die beiden Querträger einsetzen, wobei sich so die richtige Höhe zwischen den beiden Balken des Querträgers von allein ergibt. Ansonsten bereitete der Bau des Grundgerüstes keine Probleme. Bevor nun weitergearbeitet werden konnte, musste der Weißleim erst einmal gründlich durchtrocknen. Dazu lässt man das Ganze am besten einfach über Nacht stehen. Dies ist vor allem deshalb wichtig, damit sich beim jetzt folgenden Beizen die Klebestellen nicht
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Oben links: Ein recht praktisches Gerät zum Zuschneiden von Holzleisten (und auch Polystyrolstreifen) ist bei Fohrmann erhältlich. Es ermöglich exakte Schnitte, der Winkel ist frei einstellbar. Oben rechts: Kleben im rechten Winkel, Stahllineal und ein Geodreieck sind als Hilfsmittel unerlässlich. Die Holzleisten wurden mit Express-Weißleim zusammengeklebt, die Weißmetallteile mit Sekundenkleber aufgesetzt.
Oben: Beim Zusammenfügen des Grundgerüstes sollte immer wieder der rechte Winkel kontrolliert werden. Holzklötzchen oder kleine Metallwinkel können dann die Teile bis zum Abbinden des Leims in Position halten. Rechts: Die passgenau vorgestanzten Blechteile für den Wiegebunker müssen noch zusammengelötet werden.
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Ein paar zusätzliche Streben können nicht schaden. Das Gewicht des „Trichters“ dürfte beim Vorbild nicht ganz unerheblich gewesen sein, daher wurden hier noch Quer- und Stützstreben eingezogen.
Links: Auch die Tragbalken für den Förderausleger erhielten zusätzliche Streben, für besseren Halt sorgen kleine Drahtstifte. Rechts: Das Gerüst im Rohbau. Jetzt kann gebeizt werden. Unten: So entstanden die Rillenschienen. Gegen die Innenseite des N-Profils kam ein 0,5 mm starker Polystyrolstreifen (hier rot), darauf wird gegen die Schiene ein 0,5 mm x 1 mm messendes Polystyrolprofil geklebt. Dieses dient als Abstandshalter für ein weiteres hochkant aufgeklebtes Polystyrolstreifchen mit den Maßen 0,4 mm x 1,5 mm. Das Pflaster entstand aus KibriPlatten.
wieder lösen können. Nach dem Beizen können dann die restlichen Weißmetallteile angeklebt werden. Dazu verwendete ich wieder Sekundenkleber. Mit einem kleinen Tropfen wurde zunächst die vorgesehene Klebestelle „versiegelt“; dies war notwendig, da der dünnflüssige Kleber sonst in das Holz einzieht und so keine dauerhafte Klebung zu Stande kommt. Die Weißmetallteile bedürfen allerdings noch einer sorgfältigen Nacharbeit, da hier zum Teil sehr starke Gussnähte vorhanden sind. Der Anstrich erfolgte mit Farben von Humbrol (Grün Nr. 80 und Grau Nr. 64) sowie Oliv Nr. 87 von Revell; mit dieser Farbe erhielten auch die Holzteile eine leichte Alterung. Die dem Bausatz beiliegenden Laufschienen wollte ich allerdings nicht verwenden. Stattdessen baute ich mir für meine Ladestraße Rillenschienen auf der Basis von Roco-N-Gleisprofilen. Bei einer Höhe von 2,1 mm lassen sie sich gut mit den Pflasterplatten von Kibri kombinieren, deren Stärke etwa 1,5 mm beträgt. In der vorliegenden Form dient die Anlage zum Entladen von Waggons und könnte beispielsweise in einer Zuckerfabrik oder einer „Krückschespaasch“ zum Einsatz gekommen sein (in letzterer wird das nicht nur im Rheinland als Brotaufstrich beliebte Rübenkraut hergestellt, („Paasch“ bedeutet Presse). Am besten dürfte das Modell auf eine Anlage nach dem Vorbild der Epoche I oder der frühen Epoche II passen. lk
Die Rübenverladeanlage ist bei MO-Miniatur, Gustl-Waldau-Straße 42, D-84030 Ergolding, Tel. (0871) 7 85 00 erhältlich. Neben vielen weiteren Ausstattungsdetails gibt es hier auch feine Lindenholzleisten in vielen Abmessungen. Das Schneidegerät gibt es dagegen bei Fohrmann, Sydowstraße 7, 45731 Waltrop, Tel. (0 23 09) 29 62. Rechts: Die „Rüben“ auf unserem kleinen Diorama entstanden ganz einfach aus Hirse für den Wellensittich. Das Fabrikschild war im Bausatz nicht enthalten, daher unten eines zum Ausschneiden oder Kopieren. Rübenkrautfabrik W.Gethmann
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orbilder für meine Modelltorfbahn im „großen“ Maßstab 1:22,5 fanden sich bis vor einiger Zeit genug, vor allem natürlich in Norddeutschland. Heute muss man solche Feldbahnen schon mit der Lupe suchen – Nachbauwillige werden eher zu bebilderter Literatur greifen (wie etwa zu erwähntem MIBA-Spezial 20 oder zu MIBASpezial 39). Mein Modell der Umladeeinrichtung hat allerdings kein konkretes Vorbild, sondern ist ein Fantasiebau, den es aber genau so auch gegeben haben könnte (oder vielleicht sogar gibt). Einmal mehr ein Beispiel dafür, dass man sich bei der Ausgestaltung einer Anlage nicht immer sklavisch an Vor-
Wie eine Torfverladung in der Baugröße 2f entsteht
Eine Torfrutsche fürs Stapeler Moor Mit der Feldbahn auf „Entenjagd im Stapeler Moor“: das war schon anno 1994 ein Thema in MIBA-Spezial 20 („Neue Ideen für alte Hasen“). Rolf Knippers Feldbahn in der Baugröße 2f spielt eine wichtige Rolle beim Torfabbau bzw. beim -transport. Endpunkt der Lorenbahn: eine kleine Verladestelle zwischen Schiene und Straße, pardon: Feldweg.
Eine kleine Bastelei, die großen Eindruck macht – nicht nur im Maßstab 1:22,5: genau richtig dimensioniert für die kleine Torfbahn ist die Verladeanlage. Oben steht ein entladener Lorenzug zur Abfahrt in das Abbaugebiet bereit.
Das Gleisniveau liegt natürlich höher als das der Straße und somit der Lkw-Zufahrt.Die Styropor-Rampe wird mit Backsteinplatten aus strukturiertem Hartschaum von Noch verblendet. Sie werden mit Weißleim und doppelseitigem Klebeband fixiert.
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bildsituationen halten muss (und soll!), um attraktive und sinnvolle Ergebnisse zu erzielen. Gleismaterial und Fahrzeuge stammen übrigens von Regner Dampf- und Eisenbahntechnik (Erlenweg 3, 91589 Aurach). Dabei handelt es sich um hochwertige, aber dennoch preisgünstige Großserienmodelle. Als Ausgang für Umbauten oder Verfeinerungen bieten sie sich geradezu an. Der Unterbau meiner Torfbahnanlage besteht aus einem normalen Sperrholzkasten mit einer Auflage von 40 mm starkem Baustyropor. Dieses Material gibt‘s in jedem Baumarkt. Damit lässt sich natürlich das Gefälle zwischen Straße (unten) und Schiene (oben) bestens umsetzen und modellieren. Die Überdachung der Rutsche stammt von dem Bausatz der Dieseltankstelle aus dem Spur-G-Programm von Pola – ein eher ländlich nostalgisches Modell und daher als Basis gut geeignet. Die Regner-Torfloren mit den typischen Bretterverschlägen dienen beim Bau der Schütte als Maßvorgabe. Daran richtet sich die Konstruktion aus Schienenprofilen und Kieferleisten aus. Grundprinzip: Ganz einfach soll der Bau ausfallen, gerade so, wie es bei Vorbildfeldbahnen üblich war. Die Bildserie auf diesen Seiten zeigt die einzelnen Arbeitsschritte. Die Leisten erhielten abschließend eine Patinierung mit Hilfe von wasserlöslichen Tubenfarben aus dem Baumarkt. Man kann sie gut mit Wasser verdünnen und vor allem trocknen sie stets matt auf. Die kleine Backsteinmauer entstand aus Hartschaumplatten von Noch. Das Material lässt sich gut mit dem Messer verarbeiten und passt sich den Gegebenheiten hervorragend an. Mittels Flocken und Streu von Woodlan-Scenics sowie dem im Bild näher beschriebenen Sandspachtel entstand die Geländehaut. Aufgezwirbelte Wollfäden und Field Grass von Woodland bilden die sporadisch vorhandene Grasnarbe. Die Figuren liefern LGB und verschiedene Truck-Hersteller. Letztere sind meist im Maßstab 1:24 gehalten, was uns aber nicht stören sollte. Inzwischen hat auch Preiser ordentlich in dieser Baugröße „nachgelegt“. Klar, daß ich eine Anlagenerweiterung schon in der Planung habe – denn der Torf, der hier entladen wird, muss ja auch irgendwo herkommen ... rk MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Neben der geplanten Verladerutsche kommt eine Aufstiegstreppe ins Styropor. Per Bastelmesser kann der gekennzeichnete Abschnitt leicht herausgeschnitten werden.
Die Kanten der Backsteinplatten lassen sich mit Bastelmesser und Feile konisch auf 45 Grad bearbeiten – gerade in dieser Baugröße fallen Ungenauigkeiten schnell auf! Mit normalem Weißleim oder einem anderen lösungsmittelfreien Kleber werden die Platten fixiert – im Zweifelsfall bitte Probeklebungen durchführen. Mit der Klingenrückseite lassen sich in das relativ weiche Material der Hartschaumplatten leicht entsprechende Mauerfugen eindrücken.
Die Torflore mit den markanten Bretteraufbauten – die Seitenwände lassen sich herausnehmen – steht zur Vermaßung der Rutsche bereit. Deren Baumaterial besteht aus feinen Kieferleisten vom Bastelbedarf. An den Seiten der Rutsche habe ich zusätzlich noch senkrecht Schienenprofile platziert.
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Aus sehr dünnen Kiefernleisten entsteht der Rutschenbelag. Die Musterlore war immer dabei …
Die relativ grob ausgeschnittene Styroportreppe wird nun mit feinerem Spachtelwerkzeug und Moltofill „veredelt“ (Mitte links). Dann folgt die farbliche Angleichung an verwitterten Beton. Spalten und Risse sind hier ein absolutes Muss! Der Wegbelag besteht aus einem Gemisch aus Sand, grauer Farbe und Leim. Das cremige Gemisch sollte mit einem Spachtel leicht aufgetragen werden. Wer will, kann direkt in die feuchte weiche Masse noch Gras und Unkraut „pflanzen“.
„Ich glaube, die hier ist von Playmobil.“ Es bewährt sich, wenn der Nachwuchs in die Basteltätigkeit einbezogen wird. Die Räder aus dem Kinderzimmer dienen zur Nachbildung der profilierten Reifenspuren im „Dreck“. Knapp vor dem Abbinden der Spachtelmasse ist der richtige Zeitpunkt dafür.
Die im Bausatz der Dieseltankstelle von Pola enthaltene gewölbte Wellblech-Überdachung findet an der Verladerutsche ihren Platz. Die passenden Stützen dazu liefert der Bausatz gleich dazu.
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Die Stützpfosten bekommen quasi „Fundamentlöcher“ im StyroporUntergrund. Ein kleiner Schraubendreher hilft bei den „Schachtarbeiten“ (rechts). Alle Fotos: Rolf Knipper
Links: Nachdem Stützen und Dach an der Verladestelle zunächst noch einmal „trocken“ eingepasst worden waren, wird die Überdachung am Basteltisch mittels grauer und rotbrauner Dispersionsfarbe angemalt. Nun erfolgt die endgültige Verklebung vor Ort.
Der Betrieb läuft auf Hochtouren im Stapeler Moor. Dennoch bleibt für einen Schwatz immer Zeit. Mit dabei der betriebseigene Hund. Offensichtlich wartet man auf den nächsten Torfzug, der da irgendwann kommen wird – aber wer weiß das schon hier draußen? MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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Der fertige Kellerraum (4 x 6 m) für meine neue Anlage „Rietlingen III“. Jetzt kann es endlich mit dem Bau losgehen! Links Teilstücke des Bw, rechts das erste Streckensegment mit der Blockstelle „Bayrisch Kammereck“, alles noch auf dem Fußboden. Der Basteltisch hat bereits einen, wenn auch provisorischen Platz gefunden. Rechts: An das Segment „Bayrisch Kammereck“ schließt sich ein Streckenstück mit einer kleinen Brücke an, deren Bau uns in der nächsten Folge noch näher beschäftigen wird. Hier rollt die gute alte P 10 bei kohlesparend geschlossenem Regler mit ihrem Schnellzug an uns vorbei. In der Ebene hat die auch hügellandtaugliche Maschine keine Probleme … Rechte Seite unten: Das Konzept von Rietlingen III in der Epoche 2 – Ringstrecke entlang der Wände des Kellerraums und großes Dampflok-Bw – blieb unverändert. Die Abmessungen haben sich zu Gunsten einer größeren Breite gegenüber der ursprünglichen Planung geändert, die Tür befindet sich nun an der gegenüberliegenden Schmalseite, das Bw wird mehr in die Mitte rutschen.
Rietlingen III, 2. Teil: Die neue Streckenführung
Dreißig Promille san zu ville … Bereits in MIBA 2/99 berichtete R.K. Casanova über den Bau seiner Blockstelle „Bayrisch Kammereck“, eine Adaption der Blockstelle Kammereck. Sie wird Teil einer Gesamtanlage, deren Streckenführung durch einen Umzug den neuen Räumlichkeiten angepasst werden musste. Welche Überlegungen dabei angestellt wurden, lesen Sie in der heutigen Folge.
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s dauert immer länger als man denkt und darum liegt erst heute ein weiterer Bericht vom Bau meiner neuen Anlage „Rietlingen III“ vor. Unter dem Erweiterungsbau meines Hauses habe ich mir einen Kellerraum von 4 x 6 m für mein Hobby geschaffen. Obwohl noch zahlreiche Bauarbeiten zu erledigen waren, zog ich ungeduldig mit Basteltisch und bereits fertigen Anlagenteilstücken in den neuen Raum ein. 82
Ich wollte so schnell wie möglich an der Ringstrecke weiterbauen, damit endlich wieder Züge auf meiner Anlage fahren können. Schließlich lag das Konzept der Anlage, das große Dampflok-Bw und die zweigleisige Ringstrecke, seit langem fest und wird sich auch nicht mehr ändern. Zunächst erschien mir mein Kellerraum wie die unendliche Weite des Ozeans, weil er wie dieser (überm Wasserspiegel) leer war. Deshalb habe ich
in MIBA 2/99 bei der Vorstellung des ersten Streckenteilstückes (Bayrisch Kammereck) vom nächsten Teilstück mit Bahndamm und dahinter liegenden Häusern gesprochen. Im Hinterkopf war die Breite der Teilstücke schon von 40 auf 80 cm und die Länge von 80 auf 160 cm angewachsen. Da erinnerten mich meine kleinen Reichsbahner aus dem Bw daran, dass keine Lok ohne Kolbenstangenschutzrohre auf die Strecke gehen wird und dass sie nicht die großen, schweren Dampfloks restaurieren würden, damit diese nachher mit drei zweiachsigen Wagen über die Strecke jagen. Nein, da hatten die bayerischen Beamten schon recht: 1938 waren die Triebwagen kurz und die Güter- und Personenzüge auf den Hauptstrecken lang. Heute ist es wohl eher umgekehrt. Ergo: der Minimalradius der Gleise wurde kompromißlos auf 1000 mm (ja, in H0) festgelegt und damit kamen auch nur die 10°-Weichen und -Kreuzungsweichen vom Roco in Betracht. Einzige Ausnahme sind einige Weichen und eine Dreiwegweiche in Nebengleisen im Bw. Eine Ringstrecke braucht unbedingt einen Schattenbahnhof, will man einen MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
MODELLBAHN-PRAXIS
abwechslungsreichen, vorbildgerechten Betrieb abwickeln. Dabei gilt noch zu bedenken, dass auf meiner Anlage der Bahnhof „Rietlingen“ nicht nachgebildet wird, lediglich das Bw ist sichtbar. Spätestens bei der Ein- und Ausfädelung der Zufahrten zum Schattenbahnhof aus der Ringstrecke und der Anbindung des Bw an den Schat-
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tenbahnhof wurde mir klar, dass 4 x 6 m überhaupt nicht so riesig ist und bei meinen Vorgaben noch einige Tüfteleien ins Haus standen. Im vierten Anlauf glaube ich eine sehr schöne Lösung für die Anbindung von Bw und Schattenbahnhof gefunden zu haben. Wenn ich schon die teuren 10°-Weichen und -Kreuzungswei-
chen einsetzen muss, dann sollen sie auch sichtbar sein, als interessante Weichenstraße im Bahnhofsvorfeld hinter dem Bw. Allerdings war diese Weichenstraße schon 1,40 m lang. Mit den beiden Bögen von 1000 mm Radius und den Zwischenräumen von 60 mm zwischen den jeweils drei Gleisen blieben von
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den 6 m Raumlänge gerade noch ca. 2,20 m übrig. Doch noch viel schlimmer wurde es bei der nutzbaren Länge der Abstellgleise des Schattenbahnhofes, wenn man diese über 10°-Weichen entwickelte. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, es müsste ja noch was mit einem Fiddle Yard zu machen sein und fing mit der zeichnerischen Höhenentwicklung für die Zufahrt zum unterirdischen Schattenbahnhof an. Wenn ich einen Meter Gleislänge von den verbleibenden ca. 2,20 m vor und hinter die abzweigende Weichenstraße lege und die Streckengleise ansteigen lasse, während die Zufahrt zum Abstellbahnhof sinkt, habe ich bei einer Steigung von 3 cm pro Meter bereits 6 cm Höhendifferenz. Bei der angenommenen Steigung von 3 cm würde ich Links: So sollte es einmal hinter dem Bw aussehen. Diese Version wurde als vierte Alternative zur Anbindung von Schattenbahnhof und Bw an die Ringstrecke entworfen. In einer Aufstellung finden auch Kostenüberlegungen statt; alles hat schließlich seinen Preis. Unten eine Variante mit niveaufreier Höhenentwicklung der Zufahrt zum unterirdischen Schattenbahnhof bei einer Vorgabe von maximal 3 cm pro Meter und einem Minimalradius von 1000 mm. Die Höhenentwicklung ist rot eingekreist. Doch diese Planung wurde ohne den Geheimen Baurat Sedlmaier gemacht, der …
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Die Abmessungen des Segmentkastens. Die Verbreiterung der Streckensegmente von 40 auf 70 cm fiel dem Rotstift zum Opfer.
läufig kommt nur ein Brett mit zwei Abstellgleisen rein, die Ringstrecke hat Priorität. Am fertigen Segment „Bayrisch Kammereck“ schließt sich ein längeres Streckenteil mit einem Übergangsbogen an. Die nicht sichtbare, niveaugleiche Streckenüberschneidung bilden einen herausnehmbaren Teil
vor der Türöffnung. Die Verbreiterung der Streckensegmente auf 700 mm fiel dem Rotstift zum Opfer. Übrigens hat der Baurat Sedlmaier in seinem Bureau in München den letzten Plan akkordiert. Er scheint zufrieden gelächelt zu haben. Nur das mit dem Fiddle Yard hat er nicht so recht verstanden. Er hat so was vor sich
hingebrummt von: „Glasfront …“ und „Rietlinger Eisenbahnmuseum für ganze Züge“, „werde mich dafür stark machen“ und später am Abend bei einer Maß im Biergarten war gar die Rede von einem „Sedlmaier Museum“. Aber da hatte der altgediente Eisenbahner sicher auch schon zu viel Promille … R.K. Casanova Es geht voran. Die ersten zwei Streckensegmente haben ihren Platz gefunden. Das Untergestell ist eine kombinierte Holz-Stahlprofil-Konstruktion. Ein Teil der Kellerwand erhielt einen „bayrisch“ blauen Himmelanstrich. Elektrisch sind die Teilstücke durch eine Ringleitung mit mehreren Einspeisungen über 25-polige Sub-D-Stecker verbunden. Alle Abb.: R.K. Casanova
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bei der Überschneidung der Gleise im herausnehmbaren Teil vor der Türöffnung brutto 14,3 cm erreichen, was natürlich genügt. Der unterirdische Abstellbahnhof läge dann brutto 21,6 cm unter der Schienenoberkante des Ringstreckengleises. Allerdings muss man noch 12 cm Kastenhöhe des Streckensegmentes abziehen, bleiben also 9,6 cm freie Höhe. Keinesfalls das Gelbe vom Ei, aber es müsste funktionieren. Während ich noch bei einem edlen Tropfen über den Zeichnungen grübelte, erschien vor mir auf dem Tisch eine aufgeregte Gruppe H0-Reichsbahner, angeführt vom Geheimen Baurat Sedlmaier aus München. Ohne mich zu begrüßen schlug er wütend mit seinem Stock auf die Tischplatte: „Sagens’ a mal, Herr Casanova, sans’ ganz verrückt geworden? 30 ‰ Steigung für eine Hauptstrecke! Wie stellen Sie sich das eigentlich vor? Werden wir wieder Schiebebetrieb machen? Werden Sie als Heizer auf die Lokomotiven steigen oder werden Sie die Züge mit den bloßen Händen raufschieben? Groß genug sind Sie ja, Sie damischer Lackl! Also strengen Sie sich mal an und lassen Sie sich was Gescheites einfallen. Wir wollen doch lange Züge fahren, oder?“
… plötzlich mit einer Abordnung H0-Reichsbahner auf dem Zeichentisch erschien und mit Blick auf Glas und Planung seinem Unmut freien Lauf ließ: „30 Promille san zu viel!“ Also erneutes Planen, Rechnen, Kopfzerbrechen: Wie kommt man in den unterirdischen Abstellbahnhof runter?
Ich versuchte noch einzuwenden, man könnte einige Tests bei 30 ‰ machen, die Literatur usw., aber der Sedlmaier fiel mir in die Rede: „Gehns’, hörens’ doch auf mit dem Geschwätz, wir wissen besser wie Sie, was unsere Maschinen bringen. Sie sehen ja darein, als hätten Sie selbst schon ausreichend Promille!“ Ich rieb mir müde die
Augen und wie ich sie wieder öffnete, war der Spuk von meinem Tisch verschwunden. Es war mein Sohn, der – wie schon öfter – die erlösende Idee hatte: Alles auf eine Ebene, Steigung 0 ‰. Der Schattenbahnhof wird ein Fiddle Yard, allerdings nicht horizontal verschiebbar, sondern vertikal, wie ein Lift. Vor-
Der endgültige Entwurf der Streckenführung. Alle Gleise der Anlage bleiben auf gleichem Niveau, ca. 90 cm über dem Fußboden. Die Kreuzung des Zufahrtgleises zum vertikalen Fiddle Yard mit der Ringstrecke erfolgt niveaugleich im nicht sichtbaren Abschnitt (grau unterlegte Flächen) als herausnehmbares Teil vor der Türöffnung. Grün eingezeichnet ist das bereits fertig gestellte Segment „Bayrisch Kammereck“, braun ein noch zu bauendes Kurvenstück mit Übergangsbogen.
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Nahverkehr und Museumsbahn
Moderne Eisenbahn auf Zweimeterachtzig Es muss nicht immer die Epoche III sein, denn auch von den allerneuesten Triebfahrzeugen gibt es mittlerweile attraktive Modelle wie etwa den Regiosprinter von Brawa. Wer dagegen auf Dampfloks und „historisches“ Wagenmaterial nicht verzichten möchte, deklariert das Ganze einfach zur Museumsbahn …
Z
u Beginn meiner Überlegungen zu diesem Anlagenentwurf stand mein Plan für die Erweiterung von „HochLeyningen“, der bereits in MIBA-Spezial 17 vorgestellt worden war. Ihm hatte ich zwar keinen konkreten Raum zu Grunde gelegt, bei einer spiegelbildlichen Drehung wäre diese Anlage aber ideal für einen Flur im Dachgeschoss gewesen. Hier hätten sogar noch die beiden Stadtsegmente um 20 cm verlängert werden können. Zudem wäre es möglich gewesen, mit weiteren Modulen die Anlage zu erweitern. Nach einiger Zeit kamen mir jedoch Bedenken, ob die hier vorhandenen 88
Rangiermöglichkeiten nicht doch zu gering sind. Außerdem – um ehrlich zu sein – reizte mich die alte „heile“ Bahnwelt nur noch wenig. Mein Interesse gilt mehr der modernen Bahn und was dieses Verkehrsmittel in Zukunft sein könnte. Doch was ist in diesem Fall in der Baugröße H0 bei einer Raumlänge von 2,80 m überhaupt möglich? Dabei kam mir die Geschichte von Ickshausen zur Hilfe ... Zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb gibt es auf der Landkarte tatsächlich noch einen weißen Fleck! Ausgerechnet an dieser Stelle befindet sich die 15 000-Seelen-Gemeinde Icks-
hausen. In den Fünzigerjahren besaß dieses Städtchen noch einen richtigen Kreuzungsbahnhof mit allem, was dazugehört – wie einer Ortsgüteranlage, zwei Stellwerken, einem kleinen Bw, einer Reihe von Anschließern und vielem mehr. Doch dieser Bahnhof teilte das Schicksal vieler anderer auch: Der Personen- und Güterverkehr verlagerte sich immer mehr auf die Straße und zuletzt nutzte mit Ausnahme eines Sägewerks und eines Betonteileherstellers kaum noch eine Firma die vorhandenen Anschlussgleise. So wurde die Bahnstrecke nach Norden schließlich stillgelegt und abgeMIBA-Miniaturbahnen 1/2000
ANLAGENPLANUNG
Moderne Eisenbahn auf kleinem Raum. Der ausgestaltete Teil der Anlage ist auf zwei Segmenten mit den Maßen 140 cm x 94 cm untergebracht. Der kleine Anlagenschenkel links (90 cm x 40 cm) ist als herausnehmbares Teil vor einer Tür gedacht. 1 Fußgängerüberweg zur Stadt mit Kiosken und Zugang zu Gleis 1 2 Überdachte Fußgängerrampe zu Gleis 2 3 historische Bahnsteigüberdachung der Museumsbahn und Bushaltestelle 4 Spedition „Trains-Port“ 5 Einkaufsmarkt (mit geplanter eigener Haltestelle) 6 Verdecktes Gleis zum Schattenbahnhof (zum Be- und Entladen offener Güterwagen) 7 Mühle 8 Computerfirma „Hai-Tech“ 9 Verbindung zum Schattenbahnhof
Der rechte Teil der Anlage mit der Drehscheibe der Museumsbahn. Lokschuppen und Stellwerk gibt es bei Kibri; die Spedition könnte aus Teilen von Faller entstehen, das Hochregallager dagegen im Eigenbau. Das alte Bahnsteigdach stammt von Pola; die moderne Überdachung des Bahnhofsplatzes ist hier etwas üppig ausgefallen (wahrscheinlich hat eine Metallbaufirma kräftig gesponsert und durfte dafür eine unübersehbare Werbetafel anbringen) – etwas weniger ginge auch. Zeichnungen: Siegfried Müller MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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So könnte die linke Anlagenhälfte aussehen. Auf der oberen Trasse dampft die Museumsbahn, auf der unteren rollen die modernen Triebzüge. Das Gebäude der ehemaligen „Kammgarnspinnerei“ entstand auf der Basis der bekannten Farbenfabrik von Kibri; die modernen Einbauten der Firma „Hai-Tech“ müssten dagegen im Eigenbau entstehen. Deren Fassadenrahmen könnte man in doppelter Größe zeichnen und dann auf farbige Overheadfolien kopieren. Die Folien werden dann auf einen dunklen Untergrund geklebt. Die Mühle ist ein Umbau aus der „Zahnradfabrik“ von Faller und um die beiden Silos ergänzt. Der „Maxi-Markt“ im Hintergrund
baut, der restliche Güterverhr beschränkte sich auf die südliche Bahnlinie. Vor einigen Jahren überlegten sich ein paar Eisenbahnfreunde, ob sich auf dieser landschaftlich schönen Strecke nicht ein Museumsbetrieb einrichten ließe. Gedacht, gesagt und getan: Die Museumsbahn wurde nach den üblichen anfänglichen Schwierigkeiten ein voller Erfolg!
Das Umfeld für das Museum Jetzt fehlte nur noch ein passendes Umfeld, denn außer dem südlichen Stellwerk war mittlerweile von den alten Bahnanlagen so gut wie nichts mehr vorhanden. Der größte Teil des ehemaligen Bahngeländes war inzwi90
müsste auch im Selbstbau entstehen; falls die Gleise des Schattenbahnhofs überbaut werden, könnte die Tiefe des Gebäudes noch etwas größer ausfallen. Zeichnung: Siegfried Müller
schen zum Neubaugebiet geworden, das schöne alte Empfangsgebäude, Güter- und Lokschuppen bereits der Abrissbirne zum Opfer gefallen. Doch man wusste sich zu helfen: So wurde eine alte Bahnsteigüberdachung mit gusseisernen Säulen aufgetrieben, außerdem konnte ein maroder Lokschuppen mitsamt einer Drehscheibe erworben und hier wieder aufgebaut werden. In der Zwischenzeit hatte sich im Stadtrat und in der Verwaltung eine andere Diskussion entwickelt: Der Personennahverkehr auf der Schiene sollte im Regionalverband aktiviert werden und Ickshausen wieder einen eigenen Bahnhof bekommen! Die Schönbuchbahn bot sich an, dabei den
Betrieb zu übernehmen. Da die alte Trasse nicht mehr genutzt werden konnte, musste eine neue in der tieferen Tallage gebaut werden, um das an Stelle des alten Bahnhofs liegende Neubaugebiet zu umgehen. Den Mittelpunkt des neuen Bahnhofsvorplatzes bestimmt nun kein Brunnen oder ein Denkmal, sondern etwas Bahntypisches: Die Drehscheibe der Museumsbahn wurde in die Gestaltung mit einbezogen! Ein Fußgängerüberweg schafft eine direkte Verbindung von den Gleisen zur Stadtmitte, der Zugang erfolgt über Rampen. Auch im Güterverkehr hat es ein Umdenken gegeben. Die Hard- und Softwarefirma „Hai-Tech“, die sich im Gebäude der ehemaligen KammgarnMIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Der vollständige Gleisplan mit den verdeckten Gleisen und den Schattenbahnhöfen. Für Gleise und Weichen ist Peco-Finescale-Material geplant, die 16-m-Drehscheibe kommt von Fleischmann. Ganz rechts die Verbindungskurve zum unteren Schattenbahnhof.
Der für die Anlage zur Verfügung stehende Dachbodenraum weist die maximalen Maße von 4,00 x 2,85 m auf; die Dachschrägen befinden sich an den Schmalseiten. Zum Vergleich ist hier noch einmal der Entwurf für „Hoch-Leyningen“ aus MIBA-Spezial 17 gezeigt.
ausgeführt werden. Praktischerweise kommen auf der Anlage vorwiegend Triebwagen und Wendezüge zum Einsatz. Derzeit favorisiere ich den „Regio-Shuttle“, der vor kurzem bei Bemo erschienen ist. Auch ein Wendezug mit vier „langen“ Wagen kann auf Gleis 2 Halt machen. Ein Museumszug der Epochen 1, 2 oder 3 – ganz nach Belieben – kann im Zickzack spazieren fahren: Gleis 3 – oberer Schattenbahnhof – Gleis 1 oder 2 – unterer Schattenbahnhof. Im Güterverkehr können alle Anschließer, die im sichtbaren Bereich liegen, mit geschlossenen Güterwagen bedient werden. Industrieanlagen, die offene Wagen benötigen, liegen angenommenermaßen im nicht sichtbaren Bereich. Diese Wagen werden auf ein nicht einsehbares Gleis am hinteren Anlagenrand rangiert, das in den oberen Schattenbahnhof führt. Dort findet das „Be- und Entladen“, sprich der Tausch von beladenen und leeren Wagen, statt. Ist dieser Vorgang beendet, zieht oder schiebt die Rangierlok die Wagen in den Bahnhof zurück.
Fazit
spinnerei niedergelassen hat, ist zwar auf das vorhandene Anschlussgleis weniger angewiesen. Ein umso größerer Bahnkunde ist dafür die Spedition „Trains-Port“ mit ihrem Hochregallager hinter dem ehemaligen Stellwerk. Auch die Mühle konnte dank der neuen, tiefer gelegenen Bahntrasse mit einem eigenen Gleis versehen werden; in dem Industriegebiet zwischen Sägewerk und der Fabrik für Betonfertigteile sind zudem weitere Firmen an einem Gleisanschluss interessiert. MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Ickshausen im Modell Wie auf dem Plan zu erkennen ist, sind Zugkreuzungen im Personenbahnhof ohne die Verbindungskurve zur unteren Ebene des Schattenbahnhofs auf dem Erweiterungssegment nicht möglich. Im Prinzip handelt es sich also um einen Spitzkehrenbahnhof mit den beiden Strecken zum oberen und unteren Schattenbahnhof. Sind mehr als 2,80 m Platz, sollten die Gleisanlagen auf jeden Fall mit der Verbindungskurve
Die sogenannte Regionalisierung macht die Epoche V auch bei engen Raumverhältnissen interessant; Fahrzeuge gibt es ja mittlerweile genügend. Nur die Gebäudehersteller haben ihren Schwerpunkt bei der Epoche 1 – meines Erachtens ließen sich aber auch interessante Bausätze nach Vorbildern vom „Bauhaus“ bis zur Gegenwart verwirklichen. Die Planung dieser Anlage hat sich über ein halbes Jahr hingezogen (mit Pausen natürlich!). Vieles wurde geändert, umgestellt und wieder verworfen, und so manches könnte nochmals ganz anders gemacht werden. Aber es hat Spaß gemacht, und wenn die eine oder der andere für sich hier eine Anregung findet – umso besser! Siegfried Müller 91
Der ICE-T durcheilt die schwäbische Alb auf seinem kurvenreichen Weg von Stuttgart nach Zürich. Foto: Thomas Küstner Die Besonderheit beim ICE-T: Über ein sinnreiches Gestänge wird der Stromabnehmer stets mittig zum Fahrdraht gehalten. Abb. Werk
ICE-T – Schnellverkehr mit Neigetechnik
Die Kurve gekriegt Zur Erzielung höherer Geschwindigkeiten im Reiseverkehr kann man entweder völlig neue, schnurgerade Trassen für Schnelltriebwagen bauen oder neue, anpassungsfähige Triebwagen für die vorhandenen Strecken konstruieren. Wie sich der ICE-T mit Neigetechnik der vorhandenen Strecke Stuttgart– Zürich anpasst, beschreibt K. Matthias Maier.
D
ie Deutsche Bahn AG bestellte 1994 zunächst 43 Triebzüge mit aktiver Neigetechnik für den Betrieb auf elektrischen Fernverkehrsstrecken bei dem Konsortium ICNT, bestehend aus den Firmen DWA (heute Bombardier Transportation DWA), Fiat Ferroviaria, DUEWAG (heute Siemens Duewag Schienenfahrzeuge) und Siemens Verkehrstechnik. 32 Züge wurden bzw. werden als siebenteilige (Baureihe 411) und elf als fünfteilige Züge (Baureihe 415) ausgeliefert. Fünf der fünf-
teiligen Züge wurden mit einem sogenannten „Schweiz-Paket“ ausgestattet. Dieses beinhaltet neben dem Stromabnehmer mit schmalem Schleifstück u.a. die schweizerischen Zugsicherungseinrichtungen Signum Integra sowie die ZUB 121. Mit diesen als 415 080 bis 084, 415 180 bis 184 usw. auch nummernmäßig besonders gekennzeichneten Zügen nahm die DB AG im Mai 1999 auf der Strecke Stuttgart–Singen –Zürich den fahrplanmäßigen Betrieb auf.
Mit dem ICE-T kehrte die Bahn wieder zu dem Triebwagenzugkonzept zurück, wie es im Fernverkehr letztmalig Anfang der Siebzigerjahre beim ET 403 („Donald Duck“, Airport Express) angewandt wurde. ICE 1 und ICE 2 sind ja eigentlich lokbespannte Kompositionen, bei denen die Lokomotive als Triebkopf mit nur einem Führerstand ausgebildet wurde. Während beim alten ET 403 eine vollständige Antriebsausrüstung (Leistung 1000 kW) noch jeweils unter einem Wagen angeordnet werden konnte und somit recht freizügig zwei bis nteilige Einheiten gebildet werden konnten, sind beim ICE-T die Komponenten für eine Drehstrom-Antriebsanlage (Leistung 2000 kW) unter drei Wagen verteilt, die stets in der gleichen Reihenfolge angeordnet sind. So verfügt der Kopfwagen neben Stromabnehmer und Hochspannungsausrüstung über den Transformator – daher die Bezeichnung T bzw. T1-Wagen (1 für 1. Klasse) – , es folgt der SRWagen, der den Stromrichter sowie zwei Fahrmotoren trägt, und danach
Erstaunlich farbig ist die Dachausrüstung auf dem ICE-T ausgefallen. Foto: Konsortium ICNT Unten: Die Drehgestelle stammen von Fiat Ferroviaria und ermöglichen die charakteristische Neigetechnik. Fotos: Eduard Gärtner Rechts: Die Übergänge zwischen den Fahrzeugen sind mit Faltenbälgen ausgestattet. Ganz rechts: Futuristisch wirkt die Glaskuppel an der Front.
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VORBILD
der FM-Wagen, der über weitere zwei Fahrmotoren verfügt. Beim fünfteiligen ICE-T (Baureihe 415) wurde, weil fünf so schlecht durch drei teilbar ist, eine Sonderlösung gefunden: Hier versorgen Trafo- und Stromrichterwagen jeweils nur drei Fahrmotoren, beim 411 (sechs bis neunteilige Konfiguration) sind dies vier Moren pro Antriebseinheit. Für das Vorbild des fünfteiligen Lima ICE-T ergibt sich somit die Wagenzusammenstellung: T (2. Klasse Kopfwagen 415.5), SR (2. Klasse Großraumwagen mit Behinderteneinrichtungen 415.6), FM (2. Klasse Großraumwagen mit Zugbegleiterabteil 415.7), der auch die Steuerzentrale für die Fahrgastinformationssysteme beinhaltet – daher die Antennen auf dem Dach –, SR(B) (2. Klasse mit Bistro 415.1) sowie T1 (1. Klasse Kopfwagen 415.0). Bestechend wirkt das äußere und innere Design des ICE-T, das ohne Übertreibung als Meilenstein bezeichnet werden kann. Charakteristisch sind die sogenannten Dritteleinstiege, die jeden Mittelwagen in eine Servicezone mit Gepäckablagen und WC sowie einen
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Großraumbereich unterteilen. Viel Zuspruch haben auch die hinter den Führerständen angeordneten Lounges gefunden, von denen aus der Fahrgast dem Lokführer über die Schulter auf die Strecke schauen kann. Dies führte letztlich auch zu dem großen kuppelartigen Führerstandsfenster. Aus aerodynamischen Gründen wird der Scheibenwischer des nachlaufenden, nicht aufgerüsteten Führerstandes stets in die Mitte gebracht. Die elektrische Drehstrom-Antriebsausrüstung mit wassergekühlten GTOStromrichtern entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Für die Versorgung der zahlreichen elektrischen Hilfsbetriebe wird ein dezentrales System verwendet, das über eine durch den ganzen Zug laufende 670-VGleichstromsammelschiene verfügt. Die mikroprozessorgestützte Fahrzeugsteuerung nützt zur Datenübertragung das moderne TCN-System. Die Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h erfordert auf den deutschen Strecken die Verwendung der Linienzugbeeinflussung LZB. Zur Überwa-
chung des bogenschnellen Fahrens verwendet die DB AG die Zugsicherungseinrichtung ZUB 262, auch als GNT bezeichnet. Die obligatorische Indusi – oder PZB, wie die aktuelle Bezeichnung lautet – ist in der LZB integriert. Diese drei Systeme (bei den Zügen mit Schweiz-Paket kommen noch die beiden schweizerischen Systeme hinzu) benötigen jeweils eigene Empfangseinrichtungen (Antennnen, Koppelspulen, Magnete), sodass beide Drehgestelle der Kopfwagen damit ausgerüstet werden mussten. Das führende Drehgestell trägt die Indusi-Magneten und in Fahrzeugmitte die LZB-Antennen, bei den schweizerischen Zügen kommen noch die Integra und ZUG-121-Einrichtungen hinzu, das zweite Drehgestell verfügt über die GNT-Koppelspule sowie über weitere LZB-Antennen. Drehgestelle und hydraulische Neigetechnik des ICE-T stammen von Fiat Ferroviaria und entsprechen weitestgehend der bereits erfolgreich bei den italienischen Pendolini ETR 460, 580 sowie dem Cisalpino verwendeten Ausführung. K. Matthias Maier
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MIBA-TEST
Vor den Spaß am Betrieb haben die Konstrukteure das Zurüsten gesetzt. Eine Vielzahl von Einzelteilen komplettiert den scheinbar so glatten Zug. Vier geschlossene Faltenbälge können gegen die gekürzten ausgetauscht werden, ermöglichen dann aber nur noch den Einsatz auf großen Radien.
Obwohl sein Einsatzgebiet eher nicht auf Neubaustrecken liegt, kommt Limas ICE-T hier dennoch überzeugend entgegen. Das durchgefärbte Gehäuse führt leider dazu, dass die Führerstandskanzel ebenfalls getönt ist.
ICE-T von Lima in H0
Schnittig ohne Neige Lima bietet den ICE-T in einer dreiteiligen Grundpackung und einer zweiteilien Erweiterungspackung an. Zwar hat man auf eine maßstäbliche Verkürzung verzichtet, spendierte dem Modell aber auch keine Neigetechnik, wie sie dem Vorbild entsprochen hätte. Was diesen Triebzug auszeichnet, hat Bernd Zöllner für Sie getestet.
D
as im Vergleich zum ICE wesentlich elegantere Erscheinungsbild des ICE-T wurde von Lima sehr gut getroffen. Dank der Herstellungsmethode, das Gehäuse in der Fensterfarbe aus einem Stück zu spritzen und alle äußerlich sichtbaren Konturen aufzudrucken, gibt es keinerlei Probleme mit
Spalten bei Fenstereinsätzen – was insbesondere bei der gewölbten Frontscheibe von Vorteil ist. Dagegen musste zugunsten einer einwandfreien Bedruckung auf die Gravur von plastischen Details verzichtet werden. Nur auf dem Dach finden sich feine Gravuren von Abdeckungen und Lüftergit-
tern. So fehlen aber z.B. die Vertiefungen in den Türgriffen und die Regenrinnen über den Türen oder die Lüftungsgitter im Schürzenbereich. Diese Details sind aber drucktechnisch so gut ausgeführt, dass schließlich der positive Gesamteindruck überwiegt. Die Nachbildung des Stromabnehmer-Typs SSS 87 von Siemens konnte vom Modell des Eurosprinters übernommen werden. Bei dem in Ätztechnik hergestellten Modell stimmen zwar die wesentlichen Hauptabmessungen, aber das typische Erscheinungsbild stimmt nur beim Schleifstück mit seinen separaten Auflaufhörnern. Dies liegt im Wesentlichen an der nicht korrekten Form der Oberschere im Bereich des Kniegelenkes und an der um fast 3 mm zu großen Gesamtbauhöhe im abgesenkten Zustand. Die nahezu komplett vom Käufer nachzurüstende elektrische Dachaus-
Statt passgenau eingesetzter Fenster wurde die Lackierung auf einen abgetönten Klarsichtgehäusekörper aufgedruckt. An den Drehgestellen finden sich viele Details wie Indusi, Schwingungsdämpfer und Sandkästen. Besonders markant wirkt der fensterlose Bereich des ICE-BordBistro. Die Anschriften sind feinst aufgedruckt und zum Teil nur mit einer Lupe lesbar.
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rüstung wurde im Wesentlichen korrekt ausgeführt. Vor der Montage sollten anhand unseres Vorbildfotos die beiden Nachbildungen der Überspannungsableiter vorbildgerecht blau, die Haltungen der Dachleitung und der Schaltarm des Trennschalters sowie die flexiblen Leitungen metallisch eingefärbt werden. Vermisst haben wir die Nachbildung des Trennschalters als Bestandteil des Hauptschalters. Die Dachausrüstung befindet sich auf einem separaten Spritzteil, das zu hell lackiert wurde. Der richtige, dunkelgraue Farbton findet sich an den Stirnseiten dieser Dachvertiefung. Die zusätzlich anzubringenden Trittstufen gibt es beim Vorbild nur bei den Türen der Endwagen, damit der Triebfahrzeugführer außerhalb des Bahnsteigbereiches ins Fahrzeug kommt. An den übrigen Türen sind diese Trittstufen am Modell falsch.
Die Drehgestellblenden wirken durch die Herstellung aus einem Stück nicht sehr filigran. Sie wurden vom Modell des Cisalpino übernommen und sind daher – weil auch beim Vorbild baugleich – im Wesentlichen korrekt ausgeführt. Entsprechend der Ordnungsnummer kann das Vorbild dieses Modells nicht in die Schweiz fahren, auch wenn es (ebenfalls nicht korrekt) im UIC-Raster so steht. Daher haben beide Stromabnehmer des Modells auch richtigerweise ein breites Schleifstück. Dennoch hat das Modell die Nachbildung der schweizerischen Zugsicherung Integra am führenden Drehgestell rechts, wo die Nachbildung der Indusi sein müsste. Folgerichtig fehlt sie auf der linken Seite, wo sie bei den Zügen, die in die Schweiz fahren können, eigentlich sein müsste. Richtig dargestellt wurde am hinte-
ren Drehgestell des Endwagens der „Fahrzeugmagnet“ für die geschwindigkeitsabhängige Neigetechnik (GNT). Die Verteilung der Sandkästen auf die verschiedenen Drehgestelle ist korrekt. Die Außenlackierung ist bis auf einige Staubeinschlüsse sauber ausgeführt, ebenso die deckende und trennscharfe Bedruckung. Die Beschriftung ist lupenrein und inhaltlich weitgehend korrekt.
Technik Die Kunststoffgehäuse sind auf den Wagenboden aufgerastet. Das Oberteil lässt sich verhältnismäßig leicht lösen, wenn man es im Bereich der Drehgestelle seitlich aufbiegt. Der angetriebene Endwagen hat einen massiven Druckgussrahmen, in dessen angedeuteter Inneneinrichtung der längs angeordnete, gekapselte
Der Bereich der Hochspannungsausrüstung auf dem Dach der Endwagen muss vom Käufer großenteils selbst aufgerüstet werden. Etwas Farbe verhilft hier zu noch mehr Realismus.
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Im Motorwagen sorgt ein gekapselter Motor mit zwei Schwungmassen über Kardanwellen für Vortrieb. Fotos: MK Oben: Nicht alles, was wie eine Schnittstelle aussieht, ist auch eine. Versehentlich wurde der Brückenstecker werkseitig festgelötet, was der Idee einer schnellen Umrüstung nicht sonderlich entspricht … Dennoch: Mit etwas Bastelei kann ein Decoder eingebaut und mittels Klebepad unter der Platine befestigt werden. In den Drehgestellen sind jeweils beide Achsen angetrieben.
fünfpolige Motor mit zwei Wellenenden gelagert ist. Auf beiden sitzt eine Schwungscheibe, die gleichzeitig als Aufnahme für die sehr langen Kardanwellen dienen, die dann über ein Schnecken-/ Stirnradgetriebe alle Achsen beider Drehgestelle antreiben. Die Stromabnahme erfolgt wieder mit Drahtschleifern, über Rillen auf der Rückseite aller acht Treibräder. Kabel sorgen für die elektrische Verbindung zur über dem Motor liegenden Zentralplatine. Auf ihr befindet sich der Umschalter für Oberleitungsbetrieb, von außen nach Abnahme der Nachbildung des Trafoöl-Ausdehnungsgefäßes einfach erreichbar. Völlig sinnlos ist dagegen die genormte Schnittstelle, deren Stecker auf der Unterseite der Leiterplatte verlötet ist! Die mit der Fahrtrichtung wechseln-
de Stirn- und Schlussbeleuchtung mittels eingelöteter sockelloser Glühbirnchen leuchtet zu schwach. Insbesondere das obere Spitzenlicht ist nur bei völliger Dunkelheit zu erkennen. Die gleiche Stirnbeleuchtung hat auch der nicht angetriebene Endwagen, die Stromabnahme erfolgt hier über Achsschleifer. Technisch ist dieses Triebwagenmodell ein Lok-Wagenzug, da es keine elektrische Verbindung durch den Zug gibt. Der vorbildgerechte Halt vor Signalen ist daher nur in einer Fahrtrichtung möglich. Die Wagenteile sind untereinander mittels steif kuppelnder Kupplungsköpfe in Verbindung mit einer Kinematik gekuppelt. Durch die federnd aufgehängten Nachbildungen der Doppelwellenbälge wird in der Geraden ein geschlossenes Zugbild erreicht.
502 g
Haftreifen:
keine
Zugkraft Ebene: 30 ‰:
ausreichend für fünfteiligen Zug ausreichend für fünfteiligen Zug
Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: VVorbild: Vmin: NEM zulässig:
232 km/h bei 12 V 230 km/h bei 12 V ca. 24 km/h bei 3,2 V 322 km/h bei 12 V
Fazit In Bezug auf Detaillierung und maßstäbliche Ausführung ein schönes Modell auf dem bekannt hohen Lima-Level. Offensichtlich war aber die Vorbildrecherche unzureichend. Die teilweise falschen Drehgestellblenden und falschen Trittstufen sowie die lose beiliegende Dachausrüstung rechtfertigen den relativ hohen Preis nicht. Dass darüber hinaus die Schnittstelle „vermurkst” wurde und dieses Modell elektrisch gesehen kein echter Triebwagen ist, ist nicht mehr akzeptabel. bz
Maßtabelle ICE-T in H0 von Lima
Messwerte ICE-T von Lima Gewicht Triebkopf:
Lobenswert ist die exakt umgesetzte Vorbildgeschwindigkeit. Die Zugkraft des schweren Triebkopfes ist ausreichend um das fünfteilige Triebwagenmodell über jede Anlage zu bewegen.
Vorbild
1:87/NEM
Modell
27 250 25 500 3 250 400
313,2 293,1 37,4 4,6
312,3 292,8 37,4 4,6
Höhenmaße über SO Dachoberkante: Stromabnehmer in Senklage:
3 910 4 180
44,9 48,0
44,9 51,0
Breitenmaße Breite Fahrzeugkasten:
2 850
32,8
32,8
Radstände Drehzapfenabstand: Drehgestell-Achsstand:
19 000 2 700
218,4 31,0
218,0 31,0
890
10,2
10,2
14,3+0,1 2,8min 1,2max 0,7-0,9
14,3 2,9 1,1 0,8
Längenmaße Länge Endwagenkasten: Länge Mittelwagenkasten: Abstand Kastenende–Drehzapfen: Abstand zwischen Kastenenden:
Auslauf aus Vmax: Lichtaustritt:
360 mm ab 108 km/h bei 6,5 V
Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Länge: Ungefährer Preis Grundpackung: Ungefährer Preis Erweiterung:
96
Raddurchmesser: 2 16,8 mm 14,5 mm 450,– DM 170,– DM
Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite:
– – – –
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MODELLBAU
Die Laterne an der Laderampe. Sie ragt hoch über das Baywa-Lagerhaus hinaus und wirkt enorm schlank. Die BR 70 ist ein längst vergriffenes Model von Train World. Alle Fotos: Jacques Timmermans
am Mastfuß und die Detaillierung der Mastkrone lassen keine Wünsche mehr offen. Der Bausatz besteht aus zwei Stücken Sechskantrohr aus Messing zum Ineinanderstecken für den Mast sowie Messinggussteilen für den Mastfuß, die Mastkrone, den Mastring und den Lampenschirm. Dazu kommen ein für 14 Volt ausgelegtes Birnchen und etwas Kupferlitze.
Vorarbeit
Nostalgische Leuchte von Reitz
Bahnhofslaterne, typisch bayerisch Wer besonderen Wert auf epochenspezifisches Zubehör legt, sollte freilich auch die diversen kleine Unterschiede bei den verschiedenen ehemaligen Staatsbahnen beachten. So entstand die Bahnhofslaterne von Reitz nach einem bayerischen Vorbild.
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ichtig positionierte Laternen können das Gesamtbild einer Anlage wesentlich beeinflussen. Dabei geht es weniger um die Funktionsfähigkeit der Laternen – das äußere Erscheinungsbild spielt hier meines Erachtens die größere Rolle. Im Programm von Goldschmiedemeister Gebhard Reitz aus Schlossberg ist eine ganze Reihe schöner, filigraner Leuchten zu finden, die ausgezeichnet zum Bahnhofsvorplatz,
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auf den Bahnsteig oder ins Straßenbild passen. Die meisten sind als Bausatz und als Fertigmodell zu haben; bei den Bausätzen ist nur wenig Aufwand, Kenntnis und Werkzeug nötig, um sie erfolgreich zusammenzubauen. So erhält man unter der Bestellnummer 1601 bei Reitz eine 125 mm hohe Laterne, deren Vorbild bis in die Epoche III an vielen Standorten im Bahnhofsbereich zu finden war. Die Gravur
Als Erstes sind alle Teile des Bausatzes mit einer kleiner Feile (Hieb 4) und etwas Schmirgelpapier behutsam zu entgraten und zu versäubern. Danach muss das übrig gebliebene Trennwachs im Mastfuß entfernt werden, indem man ihn einfach mit einem 1,8 mm großen Spiralbohrer durchbohrt. Damit das Sechskantröhrchen sich leicht in den Mastfuß schieben lässt, habe ich ihn an der Oberkante noch mit einem 3,3 mm großen Spiralbohrer etwas aufgebohrt. Den Lampenschirm und den Mastring habe ich mit einer kleinen Rundfeile so befeilt, dass die Glühbirne einwandfrei und ohne allzu viel Spielraum in den Schirm passt und den Mastring passgenau umfassen kann. In den Mast musste ich unter einem Winkel von etwa 45 Grad nach unten ein Loch mit einem Durchmesser von 0,5 mm für die Durchführung des Lampendrahts bohren. Dabei sollte man grundsätzlich Schneidöl verwenden, denn sonst besteht die Gefahr, dass der Bohrer sehr schnell zerbrechen kann. Zusätzlich sorgt das Öl für ein besseres Schneiden des Bohrers.
Mast und Krone Nachdem die ineinander gesteckten Sechskantrohre auf das in der Bauanleitung angegebene Maß auseinander gezogen waren, habe ich sie mit dem Flammlötgerät unter Zugabe von etwas Flüssiglot verlötet. Danach wurde der Mastfuß auf die gleiche Art und Weise mit dem bereits zusammengelöteten Mast verlötet. Hierbei habe ich nur den Mastfuß mit dem Flammlötgerät solange erhitzt, bis das Flüssiglot gleichmäßig rund um der Mast floss – MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
danach muss die Flamme sofort gelöscht werden. Während des Abkühlens darf man jetzt die zusammengelöteten Teilen absolut nicht bewegen, denn sonst bekommt man eine sogenannte „kalte“ Lötstelle (die als nicht besonders dauerhaft zu bezeichnen ist …). Nachdem jetzt noch der isolierte Draht am Mastfuß angelötet war, ist der untere Teil der Laterne soweit fertig. Anschließend habe ich mit einem Lötkolben von etwa 50 Watt Leistung zuerst das Glühbirnchen mit dem Lampenschirm und danach die Kupferlitze vorsichtig am Lampenschirm verlötet. Hierbei darf nur sehr sparsam Lötzinn zugeben werden. Nun kann der Lampenschirm mit der Glühbirne an das Drahtstück der Mastkrone gelötet werden. Jetzt konnte die Glühbirne auf ihre Funktion kontrolliert werden; falls jetzt die Birne nicht richtig funktioniert, sind alle Lötstellen zu überprüfen. Danach schob ich die Mastkrone vorsichtig in den bereits zusammengelöteten Mast und verlötete sie unter Zugabe von ein wenig Flüssiglot behutsam mit dem Flammlötgerät auf die gleiche Art wie den Mastfuß. Zum Schluss galt es noch, den Kupferdraht durch den fertigen Mast zu ziehen. Hierbei muss man ganz vorsichtig vorgehen, um die Lackschicht, die zur Isolation des Drahtes dient, nicht zu beschädigen, denn sonst bekommt man unweigerlich einen Kurzschluss!
Lackierung Nach dem gründlichen Entfetten mit etwas Alkohol habe ich die komplette Laterne zuerst mit der Spritzpistole grundiert. Dabei darf keinerlei Farbe auf das Glühbirnchen kommen, daher habe ich es zuvor mit Maskol abgedeckt und danach dem Schirm mit dem Pinsel mattweiß gestrichen. Nach etwa vier Stunden war die weiße Farbe ausreichend trocken, sodass ich das Maskol von dem Glühbirnchen entfernen konnte. Danach musste ich den ganzen Lampenschirm und das Glühbirnchen nochmals mit Maskol abdecken, bevor die komplette Laterne in Mattschwarz gespritzt werden konnte. Hierbei sollte die Schicht Maskol sofort entfernt werden, sobald die Farbe staubtrocken ist. Nun ist die hübsche Laterne endgültig fertig und kann irgendwo im Bahnhofsbereich aufgestellt werden. Jacques Timmermans MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
Die Bahnhofslaterne in ihren Einzelteilen, wie sie aus der Verpackung kommt. Mastfuß, Mastaufsatz und Lampenschirm bestehen aus Messingguss.
Mit einem 1,8 mm großen Spiralbohrer wird das Trennwachs im Mastfuß ausgebohrt.Der Mastfuß wurde an der Oberkante mit einem 3,3 mm großen Spiralbohrer etwas aufgebohrt, damit sich der Laternenmast leicht hineinschieben lässt. Ebenso wurden der Lampenschirm und den Mastring so befeilt, dass beide Teile eine gute Passung erhielten.
Eine 0,5 mm große Drahtdurchführung musste schräg in dem Laternenmast gebohrt werden. Hierbei sollte man unbedingt etwas Schneidöl zugeben.
Sowohl Flammlötgerät als auch der Lötkolben kommen bei dem Zusammenbau der Laterne im Einsatz. Als Lote wurden Elektroniklot und Flüssiglot verwendet. Links: Mit etwas Maskol und einem kleinen Pinsel wird das Glühbirnchen vor dem Grundieren abgedeckt. Die Laterne konnte dann mit der Spritzpistole grundiert werden. Unten: Wenn die Grundierung trocken ist, kann der Lampenschirm mit dem Pinsel mattweiß ausgelegt werden. Ist auch diese Farbe trocken, wird der Lampenschirm wieder mit Maskol abgedeckt. Danach kann die Lampe schwarz gespritzt werden.
Die verwendeten Materialien Bahnhofslaterne Nr. 1601 Grundierung Nr. 13025 weiße Farbe Nr. 13001 schwarze Farbe Nr. 13031 Laterne (DM 39,95) und Farben sind bei Gebhard Reitz, Sonnenstraße 13 in 73441 Schlossberg erhältlich.
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NEUHEIT
Die eigene Anlage in Farbe aus der Lokführerperspektive – ein Schienenbus mit eingebauter Kamera macht es möglich.
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uf der Basis des Roco VT 98 bietet die Fa. IMT in Wuppertal, bekannt durch die Wuppermodule, einen ganzen Videozug. Im Steuerwagen sind Kamera und Sender eingebaut, Beiund Motorwagen sind mit Stromzellen des Typs AA ausgefüllt. Der Motorwagen schiebt im VideoBetrieb die gesamte Garnitur. Die Stromversorgung für den Antrieb erfolgt dabei wie üblich über die Schienen. Damit der Zug in beiden Fahrtrichtungen gleichmäßig vor Signalen etc. anhält, dient der Beiwagen in der Mitte zur Stromaufnahme. Die Stromversorgung von Kamera und Sender erfolgt über acht Batterien à 1,5 Volt oder zehn Akkus à 1,2 V, wobei per Schalter zwischen beiden Möglichkeiten gewählt werden muss. Ein weiterer Schalter ist zum Einschalten der Videoeinrichtung vorhanden. Damit Batteriefächer und Schalter einfach zugänglich sind, können die Gehäuse leicht abgehoben werden.
Kurz + knapp • Schienenbusgarnitur in H0 mit eingebauter Farb-Video-Kamera ca. DM 1650,– • Lieferumfang: fertig montierter Schienenbus, 8 aufladbare Alkalibatterien à 1,5 Volt, dazu passendes Ladegerät, Empfänger mit zugehörigem Steckernetzteil, Kabelset mit Adaptern • Vertrieb und Infos bei: IMT Innovative Modellbau Technologie Alfred-Dobbert-Straße 57 42111 Wuppertal Tel.: 0202/706312 Fax: 0202/7054627
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H0-Schienenbus mit eingebauter Kamera
Video-Vergnügen im VT Bereits in Spezial 33 stellten wir eine Möglichkeit vor, die heimische Anlage aus der Lokführerperspektive schwarz/weiß zu sehen. Waren aber bei der damaligen Lösung stets noch zwei zusätzliche Wagen für Sender und Stromversorgung notwendig, bietet nun die Fa. IMT in Form einer ganzen Schienenbusgarnitur eine elegante Lösung. Sogar in Farbe, uuund buuunt … Das über Funk abgestrahlte Signal wird von einem Videoempfänger aufgenommen und an einer Chinch-Buchse zur Verfügung gestellt. Von hier kann es über die beiliegenden Kabelverbindungen am Videorekorder oder AV-Eingang eines Fernsehers angeschlossen werden. Selbstverständlich kann das Bild einer so kleinen Chip-Kamera nicht die sonst vom Fernsehen her gewohnte
Auflösung haben. Aber im Gegensatz zu unserem gedruckten „Screenshot“ fällt dies beim Betrachten eines bewegten Bildes nicht auf, da die subjektive Wahrnehmung des Auges hier andere Prioritäten setzt. Das Set umfasst neben der VT-Garnitur alle notwendigen Geräte und Kabel. Auf Kundenwunsch können auch andere Fahrzeuge, z.B. Doppelstockwagen, gefertigt werden.MK
Im Steuerwagen sind Kamera und Sender sowie zwei zusätzliche Akku-Fächer und die Schalter untergebracht. Die winzige Kamera belegt den Lokführerplatz auf der rechten Seite. Bei- und Motorwagen enthalten die AkkuFächer, die Fahrstromabnahme und den Motor. Fotos: MK
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NEUHEITEN
Bockholts schöne Württembergerin in der Nenngröße 1
SCHÖNE WÜRTTEMBERGERIN • Württ. C DM 24 900,– Baugröße 1 • Egon Bockholt & Söhne, Steinerweg 10, D-21521 Dassendorf Tel. 04104/6130 • Erhältlich beim Hersteller
Die kleinste der Pacifics gehört sicherlich auch zu den schönsten. In der Königsspur kommt die Eleganz der Schnellzuglok besonders eindrucksvoll zur Geltung. Sie wird in allen Varianten angeboten. Eine Schnittstelle für den problemlosen Decodereinbau ist vorhanden. HALBERSTÄDTER • Reisezugwagen Ame, 1. Kl. Art.-Nr. 3229 DM 50,– • Reisezugwagen Bme, 2. Kl. Art.-Nr. 3231 DM 50,– Baugröße N • Arnold GmbH,Meisenweg 1, D-92360 Mühlhausen • Erhältlich im Fachhandel
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Endlich sind die von vielen erwarteten langen Halberstädter ausgeliefert. In grün/beiger Farbgebung stehen der 1.- und 2.-Kl.Wagen mit DR-Logo als Epoche-IV-Modell für den Einsatz bereit. Die Ep.-VModelle mit DBAG-Logo folgen (3230, 3232). Die Fahrzeuge entsprechen in Ausführung und Bedruckung dem aktuellen Standard.
OLDTIMER • E 95 01 Art.-Nr. 0211 DM 490,– Baugröße H0 • Brawa, Uferstraße 26–28, D-73630 Remshalden • Erhältlich im Fachhandel
In einer Premium Edition ist die E 95 01 der DRG erhältlich. Besonderes Schmankerl ist der Nachdruck des Lokführerhandbuchs von 1929. Zudem wird mit dem Kauf dieser Maschine die Aufarbeitung der E 95 02 in Halle unterstützt.
Sauber eingesetzte Fenster und randscharfe Bedruckung Halberstädter in feiner Ausführung von Arnold in N
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Wie es sich für limitierte Sonderserien gehört, weichen die Betriebsnummern der Fahrzeuge aus Fleischmanns Set „Eilzug der 60er Jahre“ sowohl in H0 wie auch in N von den Serienfahrzeugen ab. Die beiden Umbauwagen sind mit unterschiedlichen Drehgestellen sowohl in H0 wie auch in N ausgerüstet. Kleinbekohlung für kleine bis mittlere Bahnbetriebswerke von Auhagen für TT
EILZUG DER 60ER
KNOCHENARBEIT
• Eilzug-Set Art.-Nr. 4896 DM 570,– Baugröße H0 • Eilzug-Set Art.-Nr 7896 DM 420,– Baugröße N • Gebr. Fleischmann, Kirchenweg 13, D-90419 • Erhältlich im Fachhandel
• Kleinbekohlung Art.-Nr. 13293 DM 24,– Baugröße TT • Auhagen GmbH, OT Hüttengrund 25, D-09496 Marienberg • Erhältlich im Fachhandel
Ein schöner Zug – jedenfalls für Epoche-III-Fans. Die Inhalte der Geschenkpakkungen für H0 und N sind identisch bis hin zu den Betriebsnummern. Die vierachsigen Umbauwagen verfügen über unterschiedliche Drehgestelle, die Mitteleinstiegswagen über verschiedene Betriebsnummern. Die Baureihe 38 weicht von den Maschinen des Standardprogramms in ihrem äußerlichen Erscheinungsbild – Windleitbleche, Wannentender – ab. 108
Auch wenn Bekohlungskrane das Bekohlen der Loks erleicherten, musste die Kohle trotzdem in Knochenarbeit in die Kohlenhunte geschaufelt werden. Dargestellt ist eine Bekohlung mit einer Stahlbetoneinfassung und gemauertem Kransockel.
NEBENBAHNFLAIR • VT 135 ca. DM 360,– Baugröße: TT • Jeike TT, Rüselstraße 10h, D-45143 Essen • Erhältlich beim Hersteller
Der seit längerem angekündigte VT 135 ist nun lieferbar. Er ist einzeln oder im Set mit dem Beiwagen erhältlich. VT 135 in TT für den Nebenbahndienst von Jeike
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NEUHEITEN
Die riesige fünffach gekuppelte Tenderlok der HSB von Aster/LGB wird von zwei Motoren angetrieben.
DICKER BROCKEN • BR 99 7243 • Art.-Nr. 20811 • ca. DM 8000,– • Baugröße 2m • LGB, Ernst Paul Lehmann Patentwerk, Saganerstraße 1-5, D-90475 Nürnberg • Erhältlich im Fachhandel
Zum 100-jährigen Jubiläum der Harzquerbahn gibt es von LGB in Zusammenar-
beit mit Aster die erste fünffach gekuppelte Lokomotive. Das handgearbeitete und auf 600 Stück limitierte Modell ist ganz aus Metall gefertigt und wird von zwei Motoren angetrieben. Die Maschine durchfährt den LGB-Gleisradius R 1. Aus optischen Gründen sollte man diese riesige Lokomotive jedoch nicht durch kleinere Radien als den Radius R 3 fahren.
BONBONS IN 1:43,5 • OOw DM 420,– (Bausatz) • GGw DM 480,– (Bausatz) Baugröße 0e • Henke, Dickhardtstraße 48, D-12159 Berlin • Erhältlich beim Hersteller
Wer sich den sächsischen Schmalspurbahnen verschrieben hat, findet in den
beiden Vierachsern von Wolfgang Henke feinste Anhängsel. Viele Details, wie z.B. die Heberleinbremse, zeichnen die Fahrzeuge aus. Die Waggons gibt es als Bausatz und für den weniger versierten Modellbauer auch als Fertigmodell. Die Preise der Fertigmodelle liegen bei etwa 950,–. Beide Waggontypen werden für die Epochen I bis III angeboten.
Vierachsige Güterwagen sächsischer Schmalspurbahnen von Henke in 0e
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Der MIBA-Neuheiten-Ticker Bezeichnung Baugröße Duplo-Zug N Stadtbahnhof „Dosse-Nord“ TT Schrankenwärterhaus N Sattelzug mit „Maersk“-40“-Container H0 VW-Bus des BRK Berchtesgaden H0 Set „10 Jahre Wende“, Wartburg 311 und IFA H6 H0 Set Fahrzeuge der Berliner Polizei H0 Ford Transit Feuerwehr H0 Messerschmitt Kabinenroller „Castrol“ H0 Bahnbetriebswerk-Set H0 Großraumgüterwagen der Firma Dunlop H0 Ellok der BR 139, DB-Cargo N Selbstentladewagen-Set N 20-m-Drehscheibe H0 Wismarer Schienenbus mit Jägermeister-Werbung 2m Erzmuldenwagen 2m Ladegut „Balkenstapel“ H0 Ladegut Eisenerz für Märklin-Wagen 48440/442 H0 Passanten TT Familie am FKK-Strand TT Wartende an der Trambahnhaltestelle H0 Passanten und Kinder N Reisende Z Bahnpersonal, DB Z Mercedes Citaro „Autobus Sachsen“ H0 Skoda Oktavian, Taxi H0 d = Direktvertrieb, FH = Verkauf über Modellbahn-Fachhandel
Art.-Nr. 0369 13298 14455 657741 72284 90356 90368 42406 48803 71 5376 7331 998525 6157 21660 42860 30112 45811 2523 2533 10414 79146 88535 88536 62514 831
Firma Arnold Auhagen
Anschrift Meisenweg 1, 92360 Mühlhausen OT Hüttengrund 25, D-09496 Marienberg
liefert* FH FH
AWM
Postfach 1120, D-95085 Selb
FH
Brekina
Carl-Benz-Str. 1, D-79331 Teningen
FH
Busch
Heidelberger Straße 26, D-68519 Viernheim
FH
Faller Fleischmann
Postfach 1120, D-78148 Gütenbach Kirchenweg 13, D-90419 Nürnberg
FH FH
Hapo LGB
Bachfeldstraße 4, D-86899 Landsberg Saganerstraße 1-5, 90475 Nürnberg
FH/d FH
M+D
Ottostraße 4, D-93413 Cham/Opf.
FH
Merten
D-91628 Steinsfeld 60
FH
Preiser GmbH
Postfach 1233, D-91534 Rothenburg o.d.T.
FH
Rietze
In der Herrnau 1, D-90518 Altdorf
FH
Erschöpfte Wanderer am Dorfbrunnen in 1:87 von Preiser Links: Wer würde nicht wissen wollen, was der Zeitungsleser dem Brillenträger vorliest? Preiser-Figuren in 1:22,5
MIT BRILLE ... • Müßiggänger Art.-Nr. 45079 DM 36,– • Baugröße II • Rastende am Dorfbrunnen Art.-Nr. 10441 DM 18,– Baugröße H0 • Preiser GmbH, Postfach 1233,
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D-91534 Rothenburg o.d.T. • Erhältlich im Fachhandel
Mit Lupe erschließt sich auch dem Modellbahner, was sein Preiserlein da so Interessantes in der Zeitung liest. Oder man setzt sich eine Brille auf, und macht einen auf intellektuell. Mit Brille wirken die Figuren
richtig intelligent, so auch ein Brillenträger aus dem Set „Reisende“ (45077). Wer wird denn da schlapp machen! Der Dorfbrunnen mit Hebelpumpe verspricht den Wanderern jedenfalls Erfrischung. Auch ein Päuschen gönnen sich Wanderer am Weidebrunnen aus dem Set 10443.
PREISBERICHTIGUNG • Klappdeckelwagen in 1e DM 1690,– • Besig, Postfach 55 11 03 D-90218 Nürnberg • Erhältlich im Fachhandel und bei Besig
Der von uns in MIBA 11/99, S. 132, genannte Preis von DM 599,– war leider falsch. Wir bitten um Entschuldigung.
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WIR MACHEN BETRIEB • Car-System Basis-Set Art.-Nr. 1667V ca. DM 100,– • Car-System Exklusiv-Basis-Set Art.-Nr 1666is ca. DM 100,– Baugröße: H0 • Faller, Postfach 1120, D-78148 Gütenbach • Fachhandel
Die Basis-Sets des Carsystems bieten ausstattungsmäßig und preislich eine gute Basis für den Einstieg. Das Set 1667V ist mit
einem MB-Actros von Herpa ausgestattet und exklusiv bei Vedes, mc und Spielzeugring erhältlich. Wer seiner Modellbahn konkurenz machen will, ist mit dem Bahnbus gut bedient. Das Set 1666is ist bei Idee+Spiel erhältlich.
Zum 50-jährigen Jubiläum des VW-Bully bietet die Deutsche Post Collection exklusiv eine Packung mit zwei Brekina-Bussen an. In der Schachtel liegt zudem ein Briefmarken-Gedenkblatt „Weihnachten 1999“.
ZUM SAMMELN • Post-Set 3889 DM 34,50 Baugröße: H0 • exklusiv erhältlich bei Deutsche Post Collection: Bestell-Tel.: 01803/246042
Post-Set mit zwei VW-Bullys in H0 von Brekina Praktische Start-Sets für das Car-System.
Holzkisten für den Glastransport in H0 von M+D
VORSICHT GLAS • Ladegut Glaskisten Art.Nr. 44700 ca. DM 55,– Baugröße: H0 • M+D, Ottostraße 4, D-93413 Cham/Opf. • Fachhandel MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
NEUHEITEN
WEM DIE STUNDE SCHLÄGT • Bahnhofsuhr/Stadtuhr Art.-Nr. B-8121 ca. DM 30,–/4 Stück Nenngröße: H0 • Kibri, Otto-Lilienthal-Straße 40, D-71034 Böblingen • Erhältlich im Fachhandel
Ein netter Gag sind funktionsfähige Digitaluhren. Mit den vier- bzw. einbeinigen Uhren lassen sich Bahnhofsvorplätze, Bus- und Trambahnhaltestellen gestalten. Damit der Modellbahner die Zeit wirklich nicht mehr aus den Augen lässt, sind gleich vier Uhren in jeder Packung …
Glas ist ein empfindliches Ladegut und wurde über viele Epochen in Kisten auch per Lkw transportiert. Die Transportkisten werden in Handarbeit aus Holz gefertigt und bestehen aus zwei Stapeln mit je fünf bzw. sechs Kisten. 111
Weinfasswagen der ÖBB und Abteilwagen der DRG in TT von Tillig
WASSER MARSCH • Wasserkran für Feldbahnen Art.-Nr. M 3001 ca. DM 50,– Baugröße: 2e bis 2f • Pfiffikus, Schmitteborn 250, D-42389 Wuppertal • Erhältlich im Fachhandel und beim Hersteller
IM WEIN LIEGT DIE WAHRHEIT
SCHNEE PFLÜGEN
• Weinfasswagen der ÖBB Art.-Nr. 14433 DM 28,– • Abteilwagen 3. Klasse Art.-Nr. 13143 DM 40,– Baugröße TT • Tillig Modellbahnen, Postfach 67, D-01851 Sebnitz • Erhältlich im Fachhandel
• Schneepflug Art.-Nr. 05980 DM 125,– Baugröße H0e • Tillig Modellbahnen, Postfach 67, D-01851 Sebnitz • Erhältlich im Fachhandel
In einer Sonderserie bietet Tillig einen Schneepflug für
Schmalspurbahnen an. Die Pflugscharen lassen sich hochklappen, um den Pflug mit Hilfe einer Kuppelstange und einer Lokomotive einsatzmäßig schieben zu können.
Auch die Dampfloks von Klein- und Feldbahnen brauchten hin und wieder Wasser. Über recht einfache Wasserkräne erhielten sie das frische Nass.
Rechts: Wasserkran für Feldbahnen im Maßstab 1:22,5. Schneepflug für H0e von Tillig
Noch zu Epoche-III-Zeiten fand man hier und da noch Weinfasswagen in den Zügen. Tillig bringt eine Variante, die bei der ÖBB eingestellt war. Betrieblich noch früher ist der Abteilwagen mit Bremserhaus angesiedelt. Dem EpocheII-Modell liegen Dachlüfter zum Nachrüsten bei. FRÄSEN LASSEN • Precise 760 Basisgerät DM 8 930,– Schutzzelle DM 1 890,– Untergestell DM 2 090,– Komplettpaket DM 19 000,– • Step-Four, Haunspergstraße 90, A-5020 Salzburg • Erhältlich beim Hersteller
Wer viele gleiche Teile fräsen und gravieren möchte, hat sicher Verwendung für eine CAD/CAM-Fräsanlage wie die Precise 760. Mit ihr lassen sich fast alle gängigen Werkstoffe bearbeiten. Eine Schutzzelle sorgt für einen sauberen Einsatz. Als Zubehör sind auch eine Sprühnebelanlage zu Kühlund Schmierzwecken sowie eine Absaugeinrichtung lieferbar. 112
Die Precise 760 von Step-Four setzt CAD-Zeichnungen in reale, gefräste Werkstücke um. MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
MODERNE ZEITEN
* unter dem starken Eindruck der Romane von Isaac Asimov, dem genialen Vordenker der Robotik
Cybermodellist 2050 Eine vorweggenommene Betrachtung von Jacques Le Plat*
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it einem Seufzer der Erleichterung ließ sich Eugen Dax in einen Sitz der schienengeführten Kabine fallen, die fast lautlos vor ihm zu stehen gekommen war. Wahrhaftig, er war wirklich nicht böse darüber, diese riesige Industrie-Megapolis nach einem anstrengenden Arbeitstag am Sitz der „Weltgesellschaft für angewandte Robotik“ wieder verlassen zu können. Zwar war er der Entwicklungsleiter der Forschungsabteilung für Hausroboter, doch erfüllte er seine Aufgaben für gewöhnlich von seinem Privathaus aus, in dem eine ganze Armada Terminals installiert war, über die er direkt mit den verschiedensten Laboratorien der Gesellschaft verbunden war. Schon seit langem reisten die leitenden Angestellten nicht mehr durch die Gegend, um sich ihren Aufgaben zu widmen. Die Bildtelefonverbindungen erlaubten es den Arbeitsgruppen, ihre Arbeitstreffen abzuhalten, ohne dass teure und zeitaufwändige Reisen des Führungs-
personals oder hohe Transportkosten für Muster und sonstiges anfielen. Nur wenige Besprechungen ließen sich nicht auf diesem Wege abwickeln, sondern erforderten ein tatsächliches Treffen, um Themen zu behandeln, die unter allen Umständen vertraulich bleiben mussten. Eine solche Besprechung hatte diesen Vormittag in Zusammenhang mit dem Entwicklungsvorhaben „MAR“ (Mehrzweck-Arbeits-Roboter) stattgefunden, das vorläufig in kleinem Kreis vorangetrieben wird. Mit diesem neuen Vorhaben löst die Firmenleitung nämlich ein regelrechtes Erdbeben im Unternehmen aus, indem sie zwei bisher miteinander rivalisierende Geschäftsbereiche für ein gemeinsames Projekt zusammenfassen will: zum einen die Abteilung für Arbeitsroboter, die hoch spezialisierte, aber hässliche und sprachlose Arbeitsmaschinen entwickelt, und zum
anderen die Abteilung für Haushaltsroboter, die regelrechte Humanoide baut, die mit einer universell einsetzbaren, künstlichen Intelligenz ausgestattet sind. Das versprach lustig zu werden und Eugen Dax fühlte sich deshalb unwohl dabei. Er ahnte voraus, dass dies eine erhebliche Einschränkung seiner bisherigen Unabhängigkeit und vor allem ein erhebliches Einbremsen der Arbeit an dem Entwicklungsprojekt seiner Abteilung mit sich bringen würde: den Haushaltsroboter der dritten Generation. Verstehen Sie darunter einen Roboter, der nicht nur mit allen klassischen guten Eigenschaften für ein Leben in häuslicher Gemeinschaft ausgestattet ist, sondern darüber hinaus über besondere menschliche Fähigkeiten wie philosophische Urteilskraft, psychologisches Verständnis und – ganz wichtig – Wissensdurst verfügt. Nein, das war schon kein Traum mehr, denn das erste Exemplar existierte bereits bei ihm zu Haus. Zugegeben, es handelte sich noch um einen
„Die Anlage, die er jetzt entdeckte, war ausschließlich virtuell. Die künstlichen Bilder waren sehr fein und, welch außergewöhnliche Leistung, dem Autor war es gelungen, beeindruckend genau die bewaldeten Landschaften jener Zeit zu programmieren.“
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Prototypen, insbesondere was sein äußeres Erscheinungsbild anbelangte. Aber sein Positronengehirn und dessen Programmierung waren bereits serienreif. Jack – so hatten seine beiden Kinder den Roboter genannt und bewiesen dadurch, daß sie ihn als Kameraden angenommen hatten – Jack also befand sich gewissermaßen zur Erprobung in der Familie seines Entwicklers. Unter anderen Umständen hätte sich Eugen Dax niemals einen solchen Diener leisten können ...
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urch das Bullauge seiner Kabine stellte Eugen Dax fest, dass der Bahnsteig noch völlig unbeweglich dalag. Die Dämmerung dieses 12. Dezember 2049 brach allmählich herein, aber in dem phosphorezierenden Abendhimmel irisierende Spiralen tauchten den Bahnhof in ein irreales Licht. Seit kurzem hat sich die ultraviolette Einstrahlung erneut verstärkt, neue Einschränkungen bezüglich der täglichen Aufenthaltsdauer der Bevölkerung im Freien werden mit Sicherheit nicht auf sich warten lassen. Dieser Gedanke berührte ihn kaum, denn seit Jahrzehnten mussten immer neue Einschränkungen als Folge der unaufhaltsam fortschreitenden Umweltzerstörung erlassen werden. Die allgemeine Aufregung vom Anfang dieses Jahrhunderts ist längst der Resignation gewichen. Ein leichtes von einem leisen Zischen begleitetes Vibrieren der Kabine zeigte Eugen Dax die unmittelbar bevorstehende Abfahrt an. Die Rückfahrt in die gesündere Region würde nur etwa zwei knappe Stunden dauern und er wollte diese Ruhepause nutzen, um
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seine ramponierten Nerven zu entspannen. Er hatte sich am Morgen die neueste MIBA-Kristallspeicher-Ausgabe besorgt, war aber bisher nicht dazugekommen, sie auf der Herfahrt anzusehen; seine Besprechungsunterlagen hatten ihn zu sehr in Beschlag genommen. Er steckte sie nun in den Leseschlitz seiner Armlehne, klappte den Hologramm-Bildschirm auf seinen Knien aus und ließ alsbald das Inhaltsverzeichnis vorüberflimmern. Dann wählte er die „Anlage des Monats“ aus, die er auf der Hinfahrt nur kurz hatte überfliegen können. Das war eine typische „Oldtimer-Anlage“, wie er sie so liebte. Übrigens: Seine eigene Anlage zu Hause spielte im Deutschland des Jahres 1999 mit seinem Bündel herrlich nostalgischer ICEs. Er hatte schon Gelegenheit gehabt, der MIBA einen Videoklip seiner Anlage anzubieten, der in der Aprilnummer 2045 erschienen war. Die Abonnenten hatten den Klip begeistert aufgenommen, was bewies, dass letztendlich viele Modellbahner seine Freude an der Eisenbahn-Nostalgie teilten. Zugegeben, die modernen schienengeführten Kabinen, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht auf ihren Magnetschienen dahinschossen und die reich ausgestatteten EuroCitys von einst längst abgelöst hatten, waren von geradezu abstoßender Unpersönlichkeit. So fehlte ihren Modellnachbildungen auch unweigerlich jegliche Seele. Außerdem besaß Eugen Dax noch zwei besterhaltene und betriebsfähige, vollständige, strahlend weiße Züge der ersten ICE-Generation, der eine von Märklin, der andere von Fleischmann. Er hatte sie von seinem Vater geerbt – sie waren
heute ein Vermögen wert. Er ließ sie nur selten auf seiner Anlage laufen, aber er hatte sie zur größten Freude der Abonnenten in seinem Klip vorgestellt. Im Gegensatz dazu war die Anlage, die er jetzt betrachtete, eine rein virtuelle Schöpfung. Die programmierten Bilder waren hervorragend ausgearbeitet und als besonderes Bonbon hatte der Autor beeindruckend naturgetreu die bewaldeten Landschaften der damaligen Zeit mit ihrem ganzen blätterreichen Wesen und den herrlichen Nadelbäumen aus der Zeit vor der großen grünen Pest programmtechnisch umgesetzt. Die baumähnlichen Gebilde, die der Mensch danach züchtete, um so das Biotopen-Gleichgewicht wieder einigermaßen herzustellen, besaßen weder den Farbenreichtum noch die märchenhaften Lichtspiele in der Sonne. Wirklich, die grafische Umsetzung war restlos überzeugend, aber wie allen virtuellen Darstellungen fehlte dem Bild irgendwie das Leben und, um es klar zu sagen, „Atmosphäre“.
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ugen Dax war Modellbahner noch von altem Schrot und Korn, liebte Anlagen aus „Fleisch und Blut“, die zum Betrieb programmtechnisch auf Rechnerbasis gespiegelt waren. Viele
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hielten das für „nostalgische Spielereien“, aber, indem er das widerspenstige Baumaterial bearbeitet und damit seine Miniwelt real erschafft, durchlebt er eine Schöpferfreude, wie sie kein Cybermodellist jemals kennen lernen kann. Im Moment musste er sich allerdings damit begnügen, die Tastatur des Kristall-Lesers zu bedienen, um den Eindruck zu haben, eine jener herrlich nostalgischen Linearmotor-Maschinen zu fahren, die der Autor des Videos so fantastisch nachgebildet hat. Eugen Dax war jedoch etwas von den beschränkten Möglichkeiten des Fahrbetriebsprogrammes enttäuscht, weil es dem Gastlokführer nur wenig Freiheiten ließ. Offensichtlich hatte der Programmierer sein ganzes Können darauf verwandt, wunderschöne Bilder zu schaffen, und dabei vergessen, dass zur Modellbahnerei eben auch der Betrieb gehört, und sei es auch nur auf dem Bildschirm. Trotzdem, man sollte nicht zu kritisch sein. Schließlich muss, per definitionem, jedem die Freiheit zugestanden werden, sein Hobby so zu betreiben, wie es ihm am besten zusagt. Nach einem längeren Spiel fingen Eugen Dax Augen zu beißen an und erinnerten ihn daran, dass der hinter ihm liegende Tag lang und anstrengend gewesen war. Er schaltete den Bildschirm ab und lehnte sich in den körpergerecht geformten Sitz zurück, um sich auszuruhen.
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achdem sie lange Zeit seit ihrer Abfahrt fast geräuschlos mit der üblichen Reisegeschwindigkeit dahingeglitten war, wurde die Reisekabine von einem leichten Zittern
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erfasst. Die eingeleitete Bremsung ließ Eugen Dax wieder erwachen. Er schaltete die Magnetverdunklung des Bullaugenfensters ab und das Fenster wurde wieder durchsichtig. Draußen in der Nacht nahm er die Lichter an der Küste wahr und stellte mit Überraschung fest, dass er fast am Ziel war. Die Kabine hatte sich schon vom Zug gelöst, wurde automatisch vom Hauptgleis auf das Bremsgleis, das bereits bei der Abfahrt vorgewählt worden war, herausgeführt und glitt jetzt nur noch mit Schwung dahin. In wenigen Minuten würde er ankommen und so blieb ihm gerade nur noch Zeit, um seinen Kristallspeicher aus dem Lesegerät zu nehmen und seine Papiere zusammenzupacken. Er war rundum zufrieden, als die Scheinwerfer seines Elektroautos, das er auf dem Bahnhofsparkplatz abgeholt hatte, endlich die lange Front des heimatlichen Bungalows beleuchteten. Er hatte es am Dünenrand in nächster Nähe zum Meer bauen lassen und die ständige Brise von See her war rein und würzig. Nach dem sterilen Klima, von dem er seit dem Morgen umgeben war, war dies wie eine Wiedergeburt, er fühlte sich regelrecht berauscht. Er legte seinen Zeigefinger auf die Lesezelle an der Haustür, die sich gleich darauf öffnete. Kaum war er über die Schwelle, rief er fröhlich ins Haus hinein. Eine kristallklare Stimme kam als Echo aus der Bibliothek, in die er sich sogleich begab. Seine Frau und seine Tochter Heike nahmen ihn so-
gleich freudig in Empfang. Er umarmte sie lange und schweigend, dann streifte sein Blick fragend durch den Raum. Heike antwortete als Erste: „Papa, wenn du Erich suchst, er spielt zusammen mit Jack Eisenbahn.“ „Schon wieder!“ Er runzelte die Stirn. „Wirklich, wenn das so weitergeht, werde ich den beiden den Zugang verbieten müssen.“
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ehr gemischte Gefühle beschlichen ihn. Er mochte es nicht gerade, wenn Erich die Anlage während seiner Abwesenheit in Besitz nahm. Die Steuerkreise waren so vielschichtig und die Modelle so empfindlich, dass er immer Angst vor einem Betriebsunfall auf der Anlage hatte. Andererseits beobachtete er mit Freude Erichs zunehmendes Interesse an seinem Hobby. Bisher folgte ihm manchmal nur seine Frau als bewundernde Zuschauerin. Jetzt aber stellte er fest, dass Erichs ursprüngliche Gleichgültigkeit für die Begeisterung seines Vaters einem wachsenden Interesse wich. Zumindest gewann er nach und nach ein offensichtliches Vergnügen an dem realen Anlagenbetrieb. In seinem Alter waren die Überwachungsbildschirme und die Steuerungstastatur aber noch zu abstrakt, er fand mehr Vergnügen am direkten Eingreifen. So ermunterte ihn sein Vater, jedes Mal, wenn möglich, mit ihm „Betrieb zu machen“. Um ihn besser anlernen zu können, war er sogar so weit gegangen, eine eigene Stromversorgung mit einem jener archaischen Handregler aufzubauen. Hierfür musste er zuvor die gesamte Steuerungssoftware überarbeiten, um
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bei Bedarf die eingebaute Steuerungsautomatik stilllegen zu können. Das entsprach dann zwar nicht gerade dem Vorbild, aber er musste sich eingestehen, dass es nicht weniger reizvoll war, einen Uralt-Güterzug von Hand über die Anlage zu fahren und dabei jede Weiche gesondert stellen zu müssen. Sein Sohn hatte da nicht Unrecht. Zum Teufel mit der Vorbildtreue! Was Eugen Dax weitaus mehr störte, war, dass Erich jetzt sich damit ohne ihn vergnügte. Dieses Zeichen von Unabhängigkeit verletzte ein bisschen seinen väterlichen Beschützerinstinkt. Und außerdem: Was hatte Jack dabei eigentlich zu suchen? Seit mehreren Wochen hatte er den Roboter in den virtuellen Anlagenbetrieb am Bildschirm eingeführt. Das entsprach seinen Erziehungstheorien für einen Roboter, der auch spielen kann. Jack beherrschte bereits alle klassischen Gesellschaftsspiele und glänzte auf diesem Gebiet wie alle Roboter. Das war Grundbestandteil der Programmierung eines jeden Haushaltroboters. Aber Eugen Dax und seine Mannschaft hatten besonders daran gearbeitet, einige chemische Schwellenwerte in seinen Positronenzellen so zu verändern, dass der Roboter niemals seine Suche nach weiterführenden Erfahrungen und neuen gesellschaftlichen Kenntnissen einstellen würde. Dieser Neugierinstinkt existierte bisher noch in keinem anderen künstlichen Gehirn. Er war aber die Grundvoraussetzung dafür, dass der Roboter selbstständig seinen kulturellen Schatz laufend erweitern würde, um so immer ein ausgezeichneter Gesellschafter für
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seine Umgebung zu bleiben. Und die Modellbahn war dank ihrer zahllosen Erscheinungsformen ein erstklassiges Übungsfeld für die Erziehung eines Roboters. Er konnte da seine Fähigkeiten in den unterschiedlichsten technischen, künstlerischen, spielerischen und sozialen Bereichen entwickeln.
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ack war in Rekordzeit ein ausgezeichneter Operator geworden, dem es gelang, die jeweilige Betriebssituation schneller zu erfassen als der Betriebsrechner. So nahm er die Entscheidungen des Rechners vorweg und gewann die nötige Zeit, um die Bedingungen schnell so zu verändern, dass mehr Abwechslung ins Spiel kam. Im Gegensatz dazu fand er jedoch keinerlei Zugang zu irgendwelchen künstlerischen Betätigungen. Offensichtlich war der Schlüssel, um diese Seite anzuregen, eindeutig der Ehrgeiz. Und dies blieb ein Gefühl, das augenscheinlich nach wie vor dem Menschen vorbehalten war. Eugen Dax’ Mannschaft war es bisher nie gelungen, dieses Gefühl auf irgendeine Art und Weise in logische und somit programmierbare Schritte aufzugliedern. Die Positronzellen waren folglich für gleich welche Art von schöpferischem Geist völlig undurchdringlich – war es nicht vielleicht besser so? Jack fand die größte Freude an der Modellbahnerei allem Anschein nach darin, bestmöglich alle Überwachungs- und Routine-Aufgaben zu übernehmen. Wie konnte er also eine gute Mannschaft mit Erich bilden, der mit der Eisenbahn nach purem Gutdünken und außerhalb jeglichen Betriebsprogrammes spielte?
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ir erwarteten dich zum Abendessen. Sollen wir uns jetzt zu Tisch begeben?“, erkundigte sich seine Gattin. „Gerne, Liebling, aber gib mir noch eine Minute, damit ich nachsehen kann, was die beiden Kerle so treiben. Ich komme gleich zurück und dann erzählt ihr mir alle beide, wie ihr den heutigen Tag so verbracht habt.“ Er ging zur Garderobe, um seinen Mantel aufzuhängen, und begab sich in den linken Gebäudeflügel. Er durchquerte sein Büro und dann seinen EDVRaum mit den dauernd im Bereitschaftsbetrieb laufenden Geräten. So wurden während seiner Abwesenheit alle eingehenden Mitteilungen automatisch auf Kristallspeichern aufgezeichnet und er konnte sie nach seiner Rückkehr im Schnelldurchlauf abrufen. Er würde sich heute erst nach dem Essen darum kümmern. So ging er direkt bis in das Eckzimmer weiter, in dem sich seine Modellbahn befand. In einem gesonderten Vorzimmer waren das Betriebs- und Simulationssystem, die Befehlstastatur und die beiden 3DÜberwachungsbildschirme untergebracht. Dort konnte er auch rein virtuellen Betrieb machen, ohne überhaupt die Anlage selbst einzuschalten. Meistens spielten sie hier aber zu zweit, Jack an der Schaltzentrale und er
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selbst am handbedienten Fahrpult im Nur am oberen Rand des Bildschirmes großen Modellbahnzimmer. blinkte jetzt in gelben Lettern die MelNoch während er sich dem Zimmer dung „Unfall – Fahrzeuge zerstört“. näherte, hörte er die QuadrofonieVöllig niedergeschlagen nahm Eugen Geräuschkulisse und, etwas schwächer Dax die Meldung wie durch eine dicke und aus dem Hintergrund kommend, Nebelwand wahr. Er las nicht einmal die begeisterten Ausrufe seines Sohnes die am unteren Bildschirmrand aufund Jacks lakonische Kommentare. Als scheinende Meldung: „Wollen Sie einen er an der Steuerzentrale ankam, zeigte neuen Betriebsstart?“ Mit einem Ruck der Streckenmonitor gerade eine fing er sich wieder und stürzte in das Gebirgslandschaft, die mit großer Modellbahnzimmer, um den entsetzliGeschwindigkeit durchfahren wurde. chen Schaden zu begutachten. Auf der Im Vordergrund sah man das Gleis, das Schwelle blieb er unvermittelt stehen. sich vor dem Zug dahinschlängelte. Sein Sohn war über die Anlage gebeugt Der zweite Bildschirm gab den Blick und nahm mit Ehrfurcht den silbernen auf das Landschaftspanorama frei, das derzeit durchfahren wurde: Die virtuellen Bilder zeigten einen der wertvollen ICEs, der in diesem Moment das neue, noch im Bau befindliche Gebirgsmassiv hinaufschoss. Das Gleis lag da schon bis zu einer tiefen Schlucht, die bis zum Fußboden hinunterreichte und die später durch einen noch nicht fertig gestellten Viadukt überbrückt werden sollte. Plötzlich ließ der Fahrmonitor in kurzen Abständen ein Warnsignal ertönen. Gleichzeitig blinkte ein gelbes Warnlicht in der Bildschirmeinfassung auf. Ein Langsamfahr-Warnsignal – in diesem Streckenabschnitt absolut angebracht! Das Simulationssystem arbeitete im Parallelbetrieb mit der vollständig mit Sensoren ausgestatteten Anlage. Der Betriebsrechner würde gleich die FahrJacques Le Plat und spannung für den ICE zurückreein Vorfahre von Jack geln ... Und doch, nichts schien zu passieren! Das Warnlicht, das sich jetzt eigentlich beruhigen müsste, blinkte immer wilder auf. Zug in Empfang, den ihm der Roboter, Schlagartig wechselte es von Gelb auf selbst in geradezu akrobatischer StelRot und der Warnton ging in einen lung zwischen dem Anlagenrand und dem im Bau befindlichen Viadukt steschrillen Dauerton über. Notbremsung! Um Gottes willen! Die hend, darreichte. Der ICE schien unbeautomatischen Sicherheitskreise sind schädigt, ganz offensichtlich hatte ihn abgeschaltet!, durchschoss es Eugen Jack vor seinem Absturz abgefangen. Mit Erleichterung stellte Eugen Dax Dax blitzartig. fest, dass der Absturz nur im Kontrollr wollte zur Anlage rennen, aber es rechner stattgefunden hatte, nachdem war schon zu spät. Die Katastrophe der Zug von den Sensoren nicht mehr zeichnete sich bereits auf dem Fahr- erfasst wurde. monitor ab: das Gleisende, der große „Ah, Papa! Du bist da?“, freute sich Absturz und der verrückt gewordene Erich und wandte sich ihm zu. „Wir ICE, der darauf zuschoss. Eugen Dax haben uns prächtig vergnügt und jetzt blieb wie angewurzelt stehen – ohn- stellen wir alle deine Fahrzeuge wieder mächtig, noch irgendetwas zu tun. richtig auf!“ Brutal verdunkelte sich der Bildschirm, „Mein Gott, Bengel, wie hast du nur gleichzeitig verstummte der Warnton. Jack von seinen Überwachungsaufga-
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ben abhalten können – und was sucht er überhaupt hier mit dir?” Eugen Dax war reichlich irritiert. „Aber Papa, er war es, der deine Züge selbst auf der Anlage fahren wollte. Stimmt doch, Jack, nicht wahr?“ „Ja, so ist es, Herr Dax. Ich hatte große Lust, mal Ihr Vergnügen eines von Hand gefahrenen Zuges kennen zu lernen, während Sie mir immer nur den Platz an der Steuerungstastatur zuweisen. Ich habe Ihre Abwesenheit genutzt, um diese Erfahrung zu machen. Ich glaubte nicht, dass Sie das so verdrießen würde. Ich bedauere es, Ihnen Sorge bereitet zu haben.“ Allem Anschein nach ahnte keiner der beiden den Grund für sein Erblassen, das sie deshalb seinem Zorn zuschrieben. Sie wussten nichts von der virtuellen Katastrophe, die sie auf den Bildschirmen verursacht hatten, indem sie von Hand einfach auf der zwar steuerungsmäßig stillgelegten, aber immer überwachten Anlage eingriffen. „Warum bist du böse, Papa?“ „Ihr habt mir alle beide einen fürchterlichen Schrecken eingejagt“, konnte er schließlich mit sanfterer Stimme hervorbringen. „Aber passt bitte höllisch auf den ICE auf und lasst ihn auf keinen Fall fallen!“ Dann aber gewann die Neugier die Oberhand. Eugen Dax wandte sich an den Roboter: „Und, Jack, deine Eindrücke?“ Das Dunkelrot der Fotozellen strahlte. Nach kurzem Überlegen kam die entschiedene Antwort: „Ganz ehrlich, Herr Dax, die Überwachungsbildschirme können mir nie ein vergleichbares Vergnügen bereiten!“ Verblüfft betrachtete Eugen Dax den Roboter und wusste nichts zu sagen.
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ugen ... Erich ... wo bleibt ihr denn? Die Suppe ist aufgetragen!“, hörten sie vom anderen Ende des Hauses. „Ist gut, Kinder. Gehen wir essen!“, schloss Eugen Dax die Unterredung. Er schaltete mit Erleichterung den Strom ab. Ganz eindeutig überstieg das Positronengehirn der dritten Generation alle seine Erwartungen. Und was die Modellbahnerei anbelangt, der Nachwuchs war offensichtlich auch schon gesichert ... Jacques Le Plat MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
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41 270 von Fleischmann
Mehrzweck Mikado
März 1999
Februar 1999
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MIBA
Januar 1999 http: // www.miba.de
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Schienenreinigung mit Textilband
Top-Neuheit von Brawa
Dem Dreck eins ausgewischt
V 160 unter der Lupe
Das PC-Spiel „Railroad Tycoon II“
Fleischmann, Roco, Trix
Virtuelle Welten
ICE 2 im Vergleich
Super-Anlage in 1
Modellbahn-Anlage
Königsspur im Oval
Thüringer Wald in TT
Test
Märklins V 188 Schwerpunkt
Epoche 1 im Modell
Bemo-Neuheit im Test
Anlage
RegioShuttle
Schnee im Schwarzwald
Anlagenbau Kleine Anlage mit großem Pepp Colorado (2) 1/32
Branche Intern Das „Stahltier“ Kato-VT 18 2/77 Vor 50 Jahren startete der „Pico Express“ 10/41 30 Jahre N-Bahn – Fleischmann 10/44 50 Jahre Preiser 11/108
Diorama Bw Nördlingen als Diorama Bahnhof Oberrittersgrün
9/26 10/94
Ganz aus Messing (H0e) 4/92 LGB-Oldie verlängert (Ge 4/6) 5/64 Himbeerschnauze für den Garten5/68 Oh Breuer(lein), nur du allein ... 7/28 Hoch auf dem braunen Wag-ha-gen8/82 Triebwagen-Oldtimer für die Kleinbahn 9/99 Hängt ihn höher (75-t-Kran) 10/22 Pufferwagem für den Rollbockbetrieb 10/98
Gebäudemodellbau Ein Bahnhof aus der Kaiserzeit Bahnhof Giesing anno 1908 (N) Kammereck im Bayernland Variationen in der Mozartstraße Alte Ziegelei am Anschlußgleis
1/82 1/88 2/24 5/32 5/87
Elektrotechnik
Gleispläne
Digitale Mehrzugsteuerungen (1)1/110 Digitale Mehrzugsteuerungen (2) 2/90 Decoder-Überblick: Lokschrittmacher 3/72 Zeitmaschine 3/74 Digital schalten 4/36 Preiswerte Power für viele Züge 5/38 Ruhe unter Deck 7/44 Telex-Kupplung – digital gesteuert 8/40 Der Integrator (2) Die Intellibox von Uhlenbrock 8/42 Anlagenplanung für Digitalbetrieb 9/79 Lichtsignale – einmal etwas anders 10/78 Reflexionen (Lichtschranken) 11/104
Aus Wuppertal-Langerfeld wird „Eisenberg-Ost“ 1/41 Mit TT in den Thüringer Wald 2/58 Modellbahn auf amerikanisch 3/54 Ein „U“ für N 4/12 Puchheimer Stadtbahn (1) 4/18 Rundherum und in den „Schatten“ 5/12 Radebeuler Gartenbahn-Idylle 5/59 Kopfbahnhof mit Durchgangsverkehr 6/14 Von schmaler Spur und dicken Schiffen 7/18 Bahnhof am Bodden 7/40 Dampf und Diesel im Dachgeschoß 8/71 Hamburg-Harburg im Museum 8/75 Nicht ohne meine Tochter 9/90 Raum ist in der kleinsten Hütte 10/28 Bahnhof Oberrittersgrün 10/95 Von Hönebach nach Obersuhl 11/20 Modellbahn im Klappschrank 12/81
Fahrzeug-Modellbau Der Essener Muffeltopf (BR 58) MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
4/88
T 3 im Test 85 010 im Bau V 162 in Epoche 3
Menschen und Modelle Köln 1998 1/10 Große Schau der kleinen Bahnen „Faszination Modellbau“ Sinsheim2/89 Schauen und staunen: InterModellBau 1999 Dortmund 4/55 Faszination Modellbau: Sinsheim 1999 5/18 InterModellBau 1999 Dortmund 7/10 Topmodellbau im Wettbewerb 11/10 Die Preisträger des Verkehrshauses Luzern Mobau ‘99 12/110
MIBA-Schwerpunkt Länderbahn Ratzeburg, Epoche 1 1/78 Ein Bahnhof aus der Kaiserzeit 1/82 Schwäbischer Schienenweg 1/86 Mit Pickelhaube und Matrosenanzug 1/87 Bahnhof Giesing anno 1908 1/88 Nebenbahn pur: D VI in Weißenohe 1/92 Baugröße TT Mit TT in den Thüringer Wald Rokal und Zeuke in den 60er Jahren Eine Baeseler-Weiche für TT Eine Mecklenburgerin in TT Aufgefaltete Donnerbüchse Cid27 als TT-Bausatz
2/56 2/64 2/68 2/72 2/74
US-Modellbahnen Modellbahn auf amerikanisch 3/54 Güterwagen selbst montiert (H0) 3/58 Rio Grande work equipment 3/66 Feine Details für Güterwagen (N) 3/69 129
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Mai 1999
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April 1999
B 8784 · 51. Jahrgang DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,– http: // www.miba.de
Juni 1999
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Jahres-Inhalt 1999 B 8784 · 51. Jahrgang DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,– http: // www.miba.de
Gützold-65.10 im Test
Der Essener Muffeltopf
MIBA-Schwerpunkt Lichtsignale
Den Zügen heimgeleuchtet
Lichtsignale Signal-Vor-Bilder Lichtsignale preiswert gebaut Kombinations-Signale der DB Ein/Aus oder mit Überblendung Marktübersicht
4/60 4/68 4/72 4/74 4/76
Gartenbahn Radebeuler Gartenbahn-Idylle LGB-Oldie verlängert (Ge 4/6) „Himbeerschnauze“ für den Garten (HSB-Triebwagen) Weichenantrieb mit Druckluft Ze-Gleis in 2m Power für die Gartenbahn Gartenhäuser
5/58 5/64 5/68 5/74 5/76 5/78 5/80
Digitalpraxis Der Integrator (1) Decodereinbau auf die leichte Tour Fünfpol-Motor auch für ältere Schätzchen Lichtsignale, digital und komfortabel
Booster für Motorola
Digitalpraxis für Modellbahner
Fahren und sparen
Preußisches Trajekt in Epoche I
Start des neuen MIBA-Bauprojekts
Waggon-Bausätze
Gut drauf in Puchheim
H0-Schranke mit Kurbel und Glocke
Rundum-Anlage mit Bw
Hundeknochen in H0
Spurweite 32 mm – Gleise und Weichen 8/76 Modellbahnen in XL für den Etat in XS 8/80 Hoch auf dem braunen Wa-ha-gen 8/82 Stellwerke Stellwerk mit Hebeln, Rollen und Drähten Züge und Seilzüge Kurbelstellwerke aus Bruchsal
9/60 9/66 9/72
Ladegüter Sicherheits-Dienst Großröhren aus Zigarrenhüllen Stahlträger aus Kunststoff Ladegestelle für N-Coils Ein Haufen Schrott – sinnvoll verwertet
10/60 10/66 10/68 10/70 10/73
Mit Farben gestalten
6/74
Keine Angst vor Lack und Farben11/54 Adieu tristesse – Farbe für die Stadt 11/60 Kleine Tricks mit Pinsel und Farbe 11/66 Kleine Dinge zum Leben erweckt11/70
7/66
Anlagen mobil gebaut
7/70 7/74 7/80 7/83
Mobile Marschbahn Die Modellbahn aus dem Klappschrank Lochschienen-Regal als Anlagenbasis
12/80
Modellbahn-Anlage
12/86
Aus Wuppertal-Langerfeld wird „Eisenberg-Ost“ 1/36 Schnee im Schwarzwald (Z) 1/104 Kleine Geburtstagsanlage (H0) 2/42 Königsspur im Oval 3/26 Ein „U“ für N 4/10
MIBA-TEST
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8/64 8/72
BR 41 mit Altbaukessel von Fleischmann
Ein starkes Stück – V 188 in H0 von Märklin 1/26 Ein Diesel macht Dampf (216) Spiel mir das Lied vom Rot (2) 2/12 RegioShuttle in 1:87 (Bemo) 2/18 Dreifaches Lottchen ICE 2 2/78 BR 58 von Minitrix 2/96 Modern und universell BR 145 (N) von Fleischmann 2/99 Erstlings-Dampfer württ. T3 von Brawa (H0) 3/12 Allround-Genie von der Albtalbahn Stadtbahntriebwagen von Roco 3/18 Gut für Güter – BR 145 von Fleischmann (H0) 3/100 Kraft im grünen Doppelpack – E 95 von Brawa (N) 3/102 Rotes Arbeitspferd – Tilligs 218 (TT) 4/100 Reichsbahn-Neubau – 65.10 von Gützold (H0) 5/29 Bergbrummer – Bemo HGm 4/4 7/36 Thalys von Mehano 7/38 Fleißiges Lieschen – Piko E 63 (H0) 9/13 Brawissimo! – Brawa 65.10 (H0) 9/16 Der CargoSprinter von Märklin 8/88 Das kleine Schwarze – Roco 310 9/22 „Edelhirsch“ in N – E 19 von Arnold 10/106 G 8.1 von Märklin 11/26 Berliner Schnauze (Kato VT18) 12/12 Trick(s) siebzehn 12/16
12/72
Baugrößen 0 und 1 Dampf und Diesel im Dachgeschoß Hamburg-Harburg im Museum
Preiswerte Power – selbstgebaut
C-Weichen-Decoder
6/64
Landwirtschaft und Eisenbahn Im Märzen der Bauer ... Ländliches Stilleben am Misthaufen Mit Traktor und Eisenbahn Wie steht das Korn? Resi, i hol di mit’m Traktor ab
Fallers Mozartstraße umgestaltet S. 32
Digital-Eigenbau fürs Schotterbett
6/60
6/71
Spitzkehre Lauscha
Reichsbahn-Neubau
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August 1999
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Juli 1999
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Anlage: Schmale Spur, dicke Pötte
Neuheiten im MIBA-Test:
Innovativ: Digitalkupplung und Tütenwasser
E 63, 65.10, CargoSprinter
Test: Thalys und Breuer-Rangiertraktor
September 1999
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Jahres-Inhalt 1999 B 8784 · 51. Jahrgang DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,– http: // www.miba.de
Rocos 310 im MIBA-Test
Gölsdorfs Gardedampfer
Anlage
Harzbahn in H0m MIBA-Schwerpunkt
Modellbahn mit Landwirtschaft
Puchheimer Stadtbahn in N (1): Mit Bleistift, Computer und Säge 4/18 Rundherum und in den „Schatten“ 5/10 Puchheimer Stadtbahn in N (2): Gleise für die Tram 5/92 Kopfbahnhof mit Durchgangsverkehr (N) 6/10 Puchheimer Stadtbahn in N (3): Gleise, Straßen und Plätze 6/42 Von schmaler Spur und dicken Schiffen (H0/H0e) 7/14 Puchheimer Stadtbahn in N (4): Weichenantriebe und Gleisbesetzmelder 7/94 Rund um einen kleinen Endbahnhof 8/22 Puchheimer Stadtbahn in N (5): Vier Brückenköpfe und ein Bach 8/28 Harzbahn-Tour 9/10 Bw Nördlingen in H0 9/26 Nicht ohne meine Tochter 9/88 Puchheimer Stadtbahn in N (6): Die Stadtbahn wird gebaut 9/92 Raum ist in der kleinsten Hütte 10/26 Puchheimer Stadtbahn in N (7): Häuser an der Stadtbahn 10/88 Versuchsobjekt für Landschaftsbau Jugendanlage MEC Nördlingen 11/30 Puchheimer Stadtbahn in N (8): Arkaden prägen die Stadtbahn 11/98 Per Computer in den Kopfbahnhof 12/18 Puchheimer Stadtbahn in N (9): Strom für die Tram 12/26 The Bay Shore Line (Spur-0) 12/92
Modellbahn-Praxis Aller Dinge Maß Straßen-Schienen-Brücke Endspurt und Showdown MIBA-Miniaturbahnen 1/2000
1/30 1/50
Mechanische Stellwerke Tigerli mit Tauchsieder
Bauprojekt zum DB-Jubiläum
Anlage: Dampf und Diesel in 1:32
Schürzenjäger und Strebensäger
Gib mir die Kugel: neue Wassertürme
Magic-Train – ein 0e-Projekt (11) 1/54 Kammereck im Bayernland (H0) 2/24 Kleine Bohrer, feine Sägen 2/30 Meckenheimer Glaswerke (9) 2/32 Meckenheimer Glaswerke (10) 3/32 Anlagen-Putzhilfe 3/78 Mariazellerbahn im Wandel der Zeit 4/24 Ein Bus treibt’s bunt 4/80 Brett vorm Bug 4/87 Vierkantrohre und Doppel-T-Profile 6/38 Instant-Wasser aus der Tüte 7/22 Meckenheimer Glaswerke (11) 7/88 Dauerhafte Betriebssicherheit 11/113 Über´n Bach 12/104
Modellbau Über die blaue Donau 1/44 Variable mit Puffern und Haken 1/60 Vom Eise befreit sind Gleise und Weichen – Schneepflug für LGB 1/96 Magic scorpi – 0e-Wettbewerb (1) 2/36 Pappeln in Hettörp 2/38 Frische Farbe für Unkelbach-Nord 3/36 Freelance-Garratt – 0e-Wettbewerb (2) 3/40 Elektrisch erwärmt (V 162 003) Spiel mir das Lied vom Rot (3) 3/97 Fakultativ- und Bahndienstwagen 0e-Wettbewerb (3) 4/28 Der Essener Muffeltopf (BR 58) 4/88 Ganz aus Messing (H0e) 4/92 Diesel-Diva (V 169 001) Spiel mit das Lied vom Rot (4) 4/96 Variationen in der Mozartstraße 5/32 Alte Ziegelei am Anschlußgleis 5/87 Güterwagen selbst montiert 5/98 Diesel-Dompteur (V 320/V 200.1) 6/24
Schranke mit Kurbel und Glocke 6/34 Eisenbahnfähre als Versuchsobjekt 6/90 Brockenfahrt für Leckermäuler 6/98 Tigerli mit Tauchsieder 8/90 Ein Spaziergang im Park 9/84 Kessel, Kräne, Kleincontainer 10/34
Neuheit Ruhe im Karton – Lenz-Decoder1/109 Kranen wie beim Vorbild 2/94 BR 58 von Minitrix 2/96 1a Bubikopf BR 64 von Dingler in 1:32 2/100 Bahnfahrt im Samba-Express 3/22 Bayerischer Kohletrichterwagen 3/24 Per Bahn durch virtuelle Welten 3/44 Kühl gestellt Digitaler Weichenantrieb 3/77 Hell Driver Bausatz BR 85 in H0 (Weinert) 3/92 Die Transatlantische Bay. S2/5 Micro-Metakit (H0) 4/102 Die Eisenbahn als Bildschirmschoner Pausenfüller 6/102 Kleine Brücke – ganz groß! 7/26 Oh Breuer(lein), nur du allein ... 7/28 Abgehakt 7/32 Zwei in einem (Lok-Sound) 7/50 Triebwagen-Oldtimer für die Kleinbahn (AEG/LHL) 9/99 Hängt ihn höher 75-t-Kran von Weinert (H0) 10/22 Schwer auf Draht! Viessmann-Oberleitung 10/102 Eisfelder Riese in 2m 11/120 Vier zum Sehen BR 02 von Micro-Metakit (H0) 11/122 Licht an! 12/46 Saft satt 12/108 Kleinvieh macht auch Spaß ... Vlmms 63 (Klein Modellbahn) 12/119 131
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75-t-Kranwagen im Einsatz
Topneuheit im MIBA-Test
Kraftprotze unter Dampf
G 8.1 von Märklin
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November 1999
Oktober 1999 DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,–
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Hinweis: Allen MIBA-Lesern, die ihren MIBA-Jahrgang 1999 einbinden lassen wollen, übersenden wir auf Wunsch dieses Gesamtinhaltsverzeichnis in Form von zwei losen Blättern.
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VT 18.16 im Test
Berliner Schnauze MIBA-Schwerpunkt
Schwerpunkt Schwerpunkt
Ladegüter Auf dem Prüfstand
Neue H0-Oberleitung Modellbahn-Anlage
Spur 0 in der Gartenhütte
Planen + Fahren Von Hönebach nach Obersuhl
11/16
Szene Rivarossi ordnet Vertreib neu 4/54 Intern. Modellbahnausstellung erstmals in München 4/54 Trix-Ausstellung im DB-Museum 4/54 Neues Modellbahnzentrum im Oberharz 4/54 BDEF unter neuer Regie 8/27 Modellbahntreff Göppingen 8/27 Märklin: Umsatz stieg 1998 ... 12/54 310.23 unter Dampf 12/54
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Anlage nach US-Vorbild
Modellbautage in Luzern
Wettbewerb im Verkehrshaus Anlagenplan Hönebach–Obersuhl
10/20 10/40 12/10 12/112
Zur Sache
6/88 7/40 9/10
Großsattelwagen „Oldenburg“ der Deutschen Reichsbahn 3/80 Roter Heckenblitz 5/22 Das Harzkamel mit Pufferbohle 6/28 Kreisverkehr am Kicking Horse 6/97 Vierachser – kurz und gut (Langenschwalbacher) 9/20 Kds – Kalk, Dreck und Staub 8/36 Wassertürme mit Kugelbehälter 8/92 Coils unter der Haube 9/32 50 Jahre DB – Zeedens Züge (1): Schürzenhäger und Strebensäger 9/34 50 Jahre DB – Zeedens Züge (2): Kesselflicker und Deckelknicker 10/10 Preußen, nicht nur für die Westbahn (preuß. Dreiachser) 10/16 Museumsbahnhof Oberrittersgrün 10/94 Pufferwagen für den Rollbockbetrieb 10/98 Züge zwischen zwei Zonen 11/24 50 Jahre DB – Zeedens Züge (3): Bretterquäler und Tieferleger 11/90 Die Akku-Diener (Ladestation) 11/96 OEG: Vorbild für Modellbahner 12/32 50 Jahre DB – Zeedens Züge (4): Messinglöter und Nerventöter 12/40 Kompaktes Allround-Talent 12/114
8/86 9/19
Werkstatt
9/30
Preiswert schalten (Decoder)
4/30 5/26
Gottwald-Kranwagen von Kibri
LGB-Oldie verlängert (Ge 4/6) 5/64 Weichenantrieb mit Druckluft 5/74 Güterwagen selbst montiert 5/98 Das Roll-Stellpult 6/20 Diesel-Dompteur (V320/V 200.1) 6/24 Das Harzkamel mit Pufferbohle 6/28
Rubriken
1/16 1/24 1/46 2/10 2/16 2/22 3/10 3/16 3/38 3/90
The Bay Shore Line in 0 Schwergewicht
10 Jahre Grenzöffnung
Vorbild + Modell
Vorbild Mehrzweck-Mikado BR 41 V 188: Das Dickschiff Kombibrücken Gestaltung für Generationen Regio Shuttle in 1:1 Ein Einzelstück für das Gepäck Flotter Dreier (T3 – BR 89.3-4) In die Stadt und über Land Feldbahn in der Soos Kraftvoller Koloß BR 85 Meterspur-Winzling unter Fahrdraht – Eisenbahn-Archiv (2) Die 65.10 der DR „Badewannen“ auf Schienen – Eisenbahnarchiv (3) Bahnhof am Bodden Stangen-Stramperl (E 63) Mit 160 Tonnen von Punkt zu Punkt Gölsdorfs Gardedampfer (310) Vorkriegs-Klv bei Kleinbahnen und DB – Eisenbahn-Archiv (4)
Tragende Rolle – 75-t-Kranwagen der DRG DB-Museum feiert Kruckenbergs Enkel Mini-Lok für Maxi-Bahn – Eisenbahn-Archiv (5)
Anlagen mobil gebaut
Mit Farbe gestalten
1/3, 2/3, 3/3, 4/3, 5/3, 6/3, 7/3, 8/3, 9/3, 10/3, 11/3, 12/3 Leserbriefe 1/7, 2/7, 3/7, 4/7, 5/7, 6/7, 7/7, 8/7, 9/7, 10/7, 11/7, 12/7 MIBA-Forum 2/75, 6/87, Ausstellerverzeichnis MIBA-Messeservice
4/43
Nur ein Bild 1/9, 2/9, 3/9, 4/9, 5/9, 6/9, 7/9, 8/9, 9/9, 10/9, 11/9, 12/9 Neuheiten 1/116, 2/102, 3/104, 4/105, 5/103, 6/104, 7/103, 8/96, 9/107, 10/109, 11/125, 12/123 Bücher/Videos
4/32
1/74, 2/46, 3/42, 4/40, 5/45, 6/80, 7/42, 8/26, 9/42, 10/37, 11/87, 12/90 MIBA-Miniaturbahnen 1/2000