€ditoriul Sommer - Sonne -Reisezeit. Familie Krause hat ihre Koffer gepackt und wollte diesmal nicht Rügen mit dem Rasenden Roland, den Bodensee mit dem Seehas, Ostfriesland oder Hessen erleben, sondern ein anderes Fleckchen Erde Per Bahn erforschen. Sehr löblich! Hat doch die Bahn nicht nur mit der Einführung des Touristikzuges verstärkt mit dem Motto Bahn und Touristik auf diesen Markt gesetzt, Kunden gewonnen und bewiesen, dass man mit der Eisenbahn (mitunter besser!) auch an sein Ziel kommen kann. Krauses wollten diesmal Richtung Erzgebirge. ,Ha, denkste,' sagte die DB AG und macht ihre Strecken dort Per 28. Mai dicht. Oberbauschäden, Geschwindigkeit = 0, sprich: hier geht nichts mehr! Krausens Urlaubspläne wurden ad acta gelegt und der 628er übergibt ab Wolkenstein seine wenigen Reisenden dem Busfahrer. Nicht nur Krausens Mobilitätsvorstellungen platzten wie Seifenblasen im Sommerwind - nein, gleich ein ganzer Landkreis wurde weitgehend vom Streckennetz der DB AG abgetrennt und zum Todfeind Straße verfrachtet. Peinlich in doppelter Hinsicht: Einerseits darf es doch wohl im Zeitalter des Fortschritts nicht wahr sein, dass mehrere Bahnhöfe einer Kreisstadt zu Baumschule und Löwenzahnplantage verkommen, andererseits geht auch noch der Oberbauerneuerung vom Grenzübergang Weipertlßärenstein hinunter zur Sachsenmagistrale, deren Erblühen der sächsischen Landesregierung doch so sehr am Herzen liegt, urplötzlich mitten auf Landkreisterritorium das Geld aus. Wie es anders geht, machen die Privaten dem großen Vorbild wieder einmal eindrucksvoll vor. Gleich in der Nähe von Annaberg eröffnet die IG Pressnitztalbahn das Reststück ihrer nun fertig gestellten Schmalspurlinie nach Steinbach und feiert dies mit einer Festwoche in ungewöhnlichem Ausmaß. Neun tolle Tage an der schmalen Spur! Auch die BVO GmbH, Betreiberin der Fichtelbergbahn, macht sich um ihre Kunden Gedanken und strebt den Ausbau der Fichtelbergbahn per teilweiser Dreischienengleis-Erweiterung nach Annaberg ob. Bf (im Prinzip am Rand der B 169) an. Wer hatte das gedacht, dass die letzte Eisenbahn im Erzgebirge auf schmalen Gleisen fährt,und das auch noch per Dampfkraft - wohl nur Phantasten! Auch in der Oberlausitz lässt sich wundervoller ,,K(leinbahn)-Urlaub machen! Was dort alles los ist, welche Angebote locken und welche Kontaktadressen nützlich sind, finden Sie wieder auf unserer Sonderseite Bahn + Touristik. Viel Spaß beim Planen! Nun ja, andernorts sieht es da auf DB AG-Gleisen rosiger aus, denn die Ostseeküste lockt die Urlauber nach wie vor. Krausens haben sich umstimmen lassen und Usedom, die einstige Badewanne Berlins, als Ziel auserkoren. Vorbei ist das lästige Kofferscldeppen hinüber zum Wolgaster Inselbahnhof - dank Neubaustrecke endlich mit Anbindung der inselbahn an das Festlandstreckennetz. Diese neue Bahnverbindung wird wohl sicher dazu beitragen, das Verkehrschaos auf der Ostseeinsel einzudämmen. Vor fast dreißig Jahren hatte man schon einmal versucht, die alte Verbindung über die Kaminer Hubbrücke zu reaktivieren, aber man blieb wieder einmal - diesmal schon fünf Minuten nach (!) zwölf an der Finanzierung hängen und stellte die Pläne ins Archiv. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Eisenbahn ist und bleibt ein wichtiger Faktor für das Touristikgeschäft und kein Konzept sollte unüberlegt und undiskutiert bleiben. Um so anerkennenswerter sind die verschiedensten Bestrebungen, dies in die Tat umzusetzen. Keine Idee, dies geschickt zu verpacken, sollte verlacht oder negiert werden. Seien es Anstrengungen von Vereinen oder Privatbahnen, in Zusammenarbeit mit der DB AG organisierte Dampfzugfahrten im Rahmen des Nostalgieprogramms wie auf der Elstertalbahn oder ganz einfach die Kampfansage an den Straßen- und Auto-Ausflüglerverkehr mit attraktiven Tarifen. Schließlich hat die Bahn aus ihrer Geschichte heraus eine moralische Pnicht, Personen-Beförderungsleistungenanzubieten. Wie aber geht das besser als damit, Kunden zu verwöhnen und ihnen mit Nähe und Verständnis Aufmerksamkeit zu beweisen. Ais Reiselektüre im Urlaubszug empfehlen wir einige Publikationen, die die Bahnen zwischen Ostseeküste und Erzgebirge beschreiben. Leseproben aus den Sonder- und Specialausgaben zum Thema DR-Ost, dem Schwerpunkt dieses Monatsheftes, finden Sie auf der diesmal wieder beiliegenden CD-Rom. Helge Scholz
-
4 Eisenbahn-Journal 8/2000
Brücken zur Ostseeinsel einst und jetzt: Die Bahn auf Usedom, von Bernd Kuhimann, ab Seite 12
lnhcllt
Vorbild
Impressionen von aer Noraianasoahn:
Von Lmsdal nach Boda
6
Brücken zur Ostseeinsel einst und jetzt:
Die Bahn auf Usedom
12
Rückblick und Vorschau:
Dampfzauber auf der Elstertalbahn
20
Ein Bilderbogen aus den 30er Jahren:
,,Elektrisiertes" Bayern
24
,,Jahrtausendfeier der Pressnitztalbahn:
Steinbach 2000 WUMAG- und Lindner-VT in Vorbild und Modell:
Klein - beige - rot
32
Mit der Bahn zur Weltausstellung:
Warten auf den EXPO-Ansturm
36
Titelbild: Wer hätte das gedacht! Nach 16 Jahren Dornröschenschlaf spendiert das Steinbacher Wasserhaus einer iV K wieder Kesselspeisewasser! 99 1568-7 ergänzt hier im Juni 2000 ihre Wasserreserven,als sie als Bauzuglok für das Ausbringen des Schotters am Streckengleiszwischen Hp Stoll und Steinbach tätig war. Am 19. August wird der Bahnhof Steinbach wiedereröffnet und dieses Motiv wird dann wohl im Mittelpunkt stehen.Abb.: Scholz Anlagenvorsteliung: Der Hafen Gützkow hat eisenbahntechnisch Einiges zu bieten, von Jürgen Wahrendorf, ab Seite 58
I\
I Seit 1. Juni rollt der EXPO-Verkehr Die DB AG hofft noch auf bessere Auslastung der Züge; von Jürgen Hörstel, ab Seite 36
Dampfzauber auf der Elstertalbalux Rückblick und Vorgeschmack von Helge Schoiz, ab Seite 20
Modell Das pmt-Modell in HO: Kleintriebwagen VT 133/135
35
40
Bahn-Notizen
42
62
Neuheiten
52
64
Mini-Markt
96
Die Wahrendorfer Kleinbahn in den VorpommerschenWäldern:
Gützkow Fährhafen
58
Romantik fernab der Modellgleise:
Hinter den Kulissen Eine HO-Bahn im Südwesten der USA:
Lizziana & Southern Gemütlicher Nebenbahnbehieb in romantischer Landschaft:
Zum Beispiel
...h d o r f
Kurzanleitung zur Heft-CD
103
Fachhändler-Adressen
114
Impressum
116
76
Neue Bücher
118
80
Sonderfahrten und Veranstaltungen
120
70 74
Nach-Tarock zum Balkanzug 1. Runde: DerAB4ü (Sa16) HO-Modellfabrik:
A.C.M.E. Industries
,,K-Urlaub in der Oberlausitz:
Bahn + Touristik
Die Eisenbahn-Journal-Marktübersicht:
Güterhallen und Lagerhäuser Vom Vorbild zum Modell: Kraftwerk Kuno, 7. Teil
Das Betriebswerk - klein & fein
84
Typenblatt:
BR 44,Güterzuglokomotive, Deutsche Reichsbahn 121
Auf die Detaillierung kommt es an:
Kein Murks in Murgs Eigenbau in 1:87: Haus mit Spalier Nachschlag zum Württemberger Zug von 1859 EJ-Marktübersicht in HO: Güterhallen und Lagerhäuser, von Bruno Kaiser, ab Seite 80
88 92 93
Abbildungen dieser Doppelseite: Sammlung Kuhlmann, Thomas Feldmann, Helge Scholz (2), Werkfoto Vollmer, Dr. Sigurd HufMgel Wagenumbau für den Balkanzug: Der AB4ü (Sa 16) von Dr. Sigurd Hufnagel, ab Seite 74
I
I
8
Ly
Norweg
+,wildem
(großes Bild, Septen+ ber 1998). Mit Zug 471 Fahrt Di 4 651 in deii . Bahnhof L~nsdalei (oben?Senteniher 8).
. !,. .
,
..
<
-
IAAPR 1
dauert ein Trip (vonTrondheim ita Norwek
n, den 126 Kilometern i A
!cnprnoir 1
1
.
cher zu den besonders schönen
nördlich des Polarkre rer das ganze Jahr uber
e, dazu in Boda einen Fahrradverleih, rund
ordes (tiiitei anclcic
herrliche Wanderwege, e i n e n davon \ci=ii - führt clle Strecke oft unmitdbar an;Fbl-rientlang der Bahn. ufern e n t l a n g . ~ ~ a r k r t n t ~ s t e r P ~ ~ ~ i ~ t ~ ~ Weiter sudlich sucht inan nach einer solchen Damm iin Valneafjord bei NordYik. Mixhung i n der außei’\t dunn be5iedelten Landschaft $0 gut wie vergeblich, erst recht Di 3, Di 4 und die gefürchtete . außerhalb der Sommersaison. Wer dort nicht
--’
Norwegensucht ...
arte tur die skandinavi-
deiitxher Vergangenheit ein, denn iin Zweiten Weltkrieg wurden nicht nur Bode und
. .. - ' 1
c
I
.
,.,,
I
I
blem: schon eine Woche Aufentha
I
Verlangen nach Wiederholung Schade für die vielen anderen schij Sie nicht gewarnt ... Selbst wenn die NoHABs auf der Nordlandsbahn immer seltener werden der Reiz der Strecke bleibt ebenso wie die nieht minder interessanten bulligkraftvollen Loks der Reihe Di 4: Oben Di 3 623 und 3 628 am Endpunkt Bode (Septeiiiber 1998). \litte Di 1 652 mit \acht/ tig 176 ini wliiinrteri Jiitteriiachlr-
Bode (September 1999).
I
ahn
BRÜCKEN ZUR
OSTSEEINSEL EINST UND JETZT
Die Ba cke, die erste feste Verbindung zur Insel Usedom überhaupt. Nachdem die private Bahngesellschaft verstaatlicht worden war, konnte am 1. Juli 1894 die Strecke bis Seebad Heringsdorf verlängert werden (7,71 km), weil der immer mehr aufstrebende Badebetrieb in Heringsdorf und Ahlbeck zum wirtschaftlichen Faktor geworden war. Da aus gleichen Gründen die Badeorte Bansin, Ückeritz, Kölpinsee, Koserow undZinnoWitz sowie Trassenheide mit der Bahn erschlossen werden sollten, ließ die KED die Strecke Berlin-Ducherow-SwinemündeSeebad Heringsdorf 1907/10zweigleisig ausbauen. In Kamin erbaute man eine zweite VON BERND KUHLMANNDrehbrücke; beide erhielten nun elektrischen Antrieb. Nach Querelen mit der ,,Aktiengesellschaft Seebad Heringsdof', die eine gem 15. Mai 1876 eröffnete die Berlin- radlinige Weiterführung der Strecke nach Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft die Bansin über das ihr gehörende Gelände ver37,44 km lange eingleisige Hauptbahn hinderte, konnte erst am 1. Juni 1911 die nach Swinemünde, die bei Ducherow von der 34,92 km lange eingleisige Nebenbahn von Linie Berlin-Pasewalk-Stralsund abzweig- Seebad Heringsdorf nach Wolgaster Fähre te. Eine Fährverbindung (Trajekt), wie sie noch 1882 zwischen Stralsund und Altefähr zur Insel Rügen angelegt wurde, kam hier nicht in Frage, da in Swinemünde die kaiserMit der 86er unterwegs auf Usedom: liche Marine stationiert war. Bei Kamin bauBei Bansin hat 86 1030 im Juli 1972 te man über den Peenestrom eine Drehbrüeinen der für die Insel damals typischen Züge am Haken. Abb.: Detlef Winkler
Seit dem Fahrplanwechsel am 28. Mai 2000 hat die Insel Usedom nach über 55 Jahren wieder direkten und völlig neuen Schienenanschluss ans Festland. Doch es gibt noch eine weitere Brücke, die heute als Denkmal im Peenestrom steht ... Dies und mehr zur Usedomer Bahn-Geschichte
A
c
I
eröffnet werden. Einen Anschluss an die am 1. November 1863 eröffnete Stichbahn Züssow-Wolgast Hafen hielt man dabei aber nicht für nötig. Vom Frühjahr 1932 bis Ende 1933 wurde die Drehbrücke in Kamin für höhere Lasten und Geschwindigkeiten der Bahn und für eine größere Schiffsdurchfahrt umgebaut. Es entstand eine nach dem Fahrstuhlprinzip arbeitende Hubbrücke mit zwei Fahrbahnwannen. Ende Dezember 1933donnertendann Schnellzüge zur Insel Usedom statt mit 15 bzw. 45 km/h mit 100 km/h über die neue Brücke. Anfang 1936 musste die Stadt Wolgast den ihr gehörenden Peenemünder Forst auf dem Nordwestzipfel der Insel Usedom an die Wehrmacht verkaufen. Sie baute in dem dann abgeriegelten Sperrgebiet die Erprobungsstelle der Luftwaffe (Werk West), die Heeresversuchsanstalt (Werk Ost) und seit 1940 das Versuchs-Serienwerk (Werk Süd) für die Produktion des Raketen-Aggregats 4 (A 4 bekannt als Vergeltungswaffe 2 = V 2). Ab Januar 1937 entstand in Karlshagen und in Peenemünde ein 106 km langes Werkbahnnetz, das in Zinnowitz an die Gleise der Staatsbahn anschloss und das seit 15. April
Brücken zur Ostseeinsel früher und heute: Eine Drehbrücke über den Peenestrom bei Kamin war die erste feste Verbindung nach Usedom - hier befahren von einer preuß. P 42mit Personenzug aufs Festland (Aufnahme um 1915). Unten die neue direkte Schienenverbindung zwischen Festland und Insel über die Peenebrücke in Wolgast. Der planmäßige Betrieb begann am 28. Mai 2000; einer der neuen GTW 2i6-Triebwagen der Baureihe 646.1 befährt die Brückenrampe in Richtung Seebad Ahlbeck. Abb.: Sammlung Nadler, Bemd Kuhlmann
'i
1943 elektrisch betrieben wurde. Ein britischer Luftangriff am 17./18. August 1943 zerstörte besonders Siedlungen der Techniker und die Lager der Zwangsarbeiter, weniger dagegen Erprobungs- und Fertigungsanlagen. Am 14. Februar 1945 startete in Peenemünde das letzte A 4, ab 17. Februar 1945 begannen die ersten Evakuierungen. Dann flogen am 28. April 1945 die Fundamente der modernen Eisenbahn-Hubbrücke bei Kamin in die Luft, fast gleichzeitig die der Straßenbrücke in Wolgast und die der erst 1930 erbauten Bäderbrücke bei Zecherin. Mit der Festlegung der neuen Ostgrenze am 2. August 1945 fiel Swinemünde - nun als Swinoujsciebezeichnet - an Polen; die neuen Herren trafen allerdings erst am 6. Oktober 1945 auf Usedom ein. Bis zum 20. Mai 1946 arbeiteten hier weiterhin deutsche Eisenbahner, die von Peenemünde kommende Reparationstransporte in den Hafen zum Umschlag fuhren und den Anschluss Flugplatz Garz bedienten. Seite ApriVMai 1946 demontierte man die Strecke nach Kamin und fuhr bis etwa 1948 mit Zügen über Polen. Um die auf Usedom blockierten 25 Lokomotiven und 47 1 Güterwagen abziehen zu können, baute die Sowjetarmee bis Dezember
Oben: 1932L33 wurde die Verbindung bei Karnin zu einer Hubbrücke umgebaut. Mitte: Der Bahnhof Ückeritz kurz nach der Eröffnung 1911. Unten: Der Lokschuppen in Heringsdorf zwischen den sich verzweigenden Strecken nach Swinemünde und Wolgaster Fähre um 1935. Abb.: Sammlung Nadler (2), Stiftung Pommern
Y
&
1945 in olgast provisorische Trajektanlagen, die in nahezu unveränderter Form bis 1990in Bbtrieb waren. Zum Trajektierenwar das Eisen ahn-Fährschiff ,,Stralsund"eingesetzt, bis 949 unter der Regie der Sowjetarmee, d a n bis ~ ~1990unter der der Reichsbahn. Die ehemtiligeWerkbahn Peenemünde nutzte die Sowjetarmeefür Reparationstransporte. Erst am 19. April 1946musste der elektrische Betrieb auf Befehl der Sowjets eingestellt werden. Nach der Demontage übernahm die Reichsbahn im Juni 1949 die auf rund 13 km geschrumpfte Strecke nach Peenemündelund richtete ab 22. Mai 1955 öffentlichedReiseverkehr ein (seit 1951/52nur für ,,Berufsverkehr"). Nachdem 1950 die Sowjetarmee die von ihr
p'
und als ab 1953 die sch-Deutschen AktienWismut in die FerienUsedom zum größten zusamn Urlaubsgebiet an der 35 km küste. Deshalb verkehrten ab
In Ückeritz ist soeben 78 110 vom Bw Swinemünde eingetroffen (Aufnahme um 1936). Oben: Bespannt mit 56 887 fährt ein Personenzug aus Zempin in den Bahnhof Zinnowitz ein (1954). Abb.: Sammlung Gottwald, Sammlung Kuhlmnn
litischen Wende in der einstigen DDR. 1992 dachte man gar daran, die Bahn auf Usedom bei nur 260 000 Fahrgästen jährlich still zu legen. Der Güterverkehrwar schon am 1. Dezember 1990 eingestellt worden. Am 1. Juli 1995 wurde die JJsedomer Bäderbahn (UBB)" als 100%ige Tochter der DB AG gegründet; sie übernahm ein marodes Streckennetz von 56km Länge. Nach
Abstimmungen mit der Landesregierungund dem Landratsamt Wolgast bzw. Ostvorpommem sollte der Zugverkehr so verdichtet werden, dass der parallel betriebene Busverkehr eingestellt und die Bundesstraße 111 entlastet werden konnte. Nadelöhr war die damalige, viel zu schmale, heutigen Ansprüchen nicht mehr genügende Klappbrücke. Deshalb dachte man zugleich an den Bau einer kombinierten Eisenbahn- und Straßenbrücke in Wolgast und griff damit auf eine bereits 1975von der DR ausgearbeitete,aber nicht weiter verfolgte Planungsvariante zurück. Nachdem von der UBB mit Finanzierung nach dem Bundesschienenwege-Ausbaugesetz die ersten Streckenabschnitte saniert waren und jetzt Geschwindigkeitenvon bis zu 80 km/h zulassen, konnte mit kürzeren Eisenbahn-Journal 8/2000
-
15
.
I
I
Es war einmal auf Usedom: Züge mit 14 Wagen, wie der P 661 bei Schmollensee im Juli 1972 (oben). Links: V 36 waren auf der Insel lange vor Personenzügen eingesetzt- hier V 36 019 im Bahnhof Zinnowitz (1968). Unten: Die 86 1759 fuhr im Jahr 1972 ohne Windleitbleche - hier aufgenommen im Bahnhof Bansin. Abb.: Detlef Winkler (2), Sammlung Stecke1
Fahrzeiten für die Sommersaisons 1996 und 1997 auf beiden Linien ein 40-Minuten-Takt angeboten werden. Bereits 1996 beförderte die UBB 1,5 Mio. Fahrgäste. Mit der Erneuerung der Strecke nach Peenemünde handelte sich die UBB Kritik des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) ein, weil Bahnsteige als historische Sachzeugen der ehemaligen Werkbahn beseitigt wurden. Um jedoch den fahrgastfreundlicheren 30-Minuten-Takt zwischen Wolgaster Fähre und Seebad Ahlbeck zu verwirklichen, brauchte man neben höheren Geschwindigkeiten auch zusätzlicheKreuzungsbahnhöfe.Besondershinderlich war die Langsamfahrstelle von 10 k m h über die bereits im Jahr 1910 gebaute Stampfbetonbrücke über den Stichkanal bei Bansin Seebad. Von Oktober 1996 bis Mai 1997 sperrte die UBB den Abschnitt Bansin Seebad-Seebad Heringsdorf völlig und richtete Busverkehr ein, während - überwiegend außerhalb der
-
16 Eisenbahn-Journal 8/2000
Saison-gebaut wurde. In dieser Zeit ersetzte man die marode Brücke durch eine neue, erneuerte alle Gleise und Weichen und verlängerte die Strecke bis nach Ahlbeck Grenze. Zugleich wurden Gebäude, Bahnsteige und deren Überdachungen in Seebad Heringsdorf und Seebad Ahlbeck modernisiert. Der Bahnhof Seebad Heringsdorf erhielt ein Gleisbiidstellwerk,an das auch der Bahnhof Seebad Ahlbeck angeschlossen ist. Zugleich stellte man vier Bahnübergänge zwischen beiden Bahnhöfen und einen weiteren in Seebad Ahlbeck auf elektrischen Antrieb mit Video-Überwachung um. Am 1. Juli 1997 konnte die UBB auf der erneuerten und bis zur polnischen Grenze verlängerten Strecke den Betrieb aufnehmen. Dieser neue, auf alter Trasse errichtete,2,45 kmlange Abschnitt wurde nach nur vier Monaten Bauzeit eröffnet (offiziell am 8. Juni 1997). SeebadHeringsdorfistnicht der einzigeBahnhof mit einem Gleisbildstellwerk. Bis Mai 1998baute man Trassenheideals Kreuzungsbahnhof aus. Dessen Weichen und Signale werden von Zinnowitz aus ferngestellt, wo ein weiteres Gleisbildstellwerkentstand. Ein gleiches installierte man am 24. September 1999 auf dem neuen Kreuzungsbahnhof Koserow. Solch relativ moderne Sicherungstechnik - Gleisfreimeldung und Streckenblock können nachgerüstet werden - aus Altbeständen der DR ist für diese Nebenbahn bisher einmalig, kennzeichnetaber den enormen Fortschritt der vergangenen Jahre. Parallel dazu wurden die Gleise auf den Abschnitten Karlshagen-Zinnowitz (1997) und Bansin SeebadSchmollensee (1998/99) saniert. Erstmals in der Sommersaison 1998 konnte die UBB zwischen Wolgaster Fähre und Ahlbeck Grenze den Fahrgästen einen 30-Minuten-Takt anbieten. Lediglich nach Peenemünde verkehren die Züge weiterhin stündlich. Mit höheren Geschwindigkeiten können zusätzliche Haltepunkte bedient und damit der Einzugsbereichder UBB vergrößert werden. Es entstanden die neuen Haltepunkte Stubbenfelde bei km 224,2 (zwischen Kölpinsee und Ückeritz), Heringsdorf Neuhof bei km 214,4 (zwischen Bansin Seebad und Seebad Heringsdorf) - beide am 15. Dezember 1998 eröffnet - und Ahlbeck Ostseetherme bei km 208,O (zwischen Seebad Heringsdorf und Seebad Ahlbeck), der am 1. März ZOO0 eröffnet wurde. Die neuen und auch die modernisierten 38 cm hohen Bahnsteige sind 110 m lang (für GTW 2/6), sind mit Verbundpflasterbelegt und besitzen zwei Wartehallen mit Beleuchtung. Zugleich mit der Sanierungder maroden Gleise bemühte sich die UBB um modernere Triebwagen. Am 11. November 1995traf auf einem Straßen-Tiefladerin Ückeritz ein Regiosprinter ein, der in der folgenden Woche zwischen Wolgaster Fähre und Seebad Ahlbeck erprobt wurde. Das geringe Sitzplatzangebot, fehlendeToilettenund schlechteMöglichkeiten zum Befördern von Fahrrädern
e.. I "
Den Dampfloks folgten die V 100, deren Einsatz auf Usedom 1990, als diese Aufnahme der 110 339 an der Wolgaster Fähre entstand, auch schon bald wieder beendet war. Oben: In Seebad Ahlbeck rangiert am 27. Juli 1972 die 86 1030. Abb.: Detlef Winkler, Thomas Wunsche1
waren für einen Einsatz dieses Typs auf Usedom aber nachteilig. Bis Juni 1997 baute die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) zwei Einheiten der vorhandenen zweiachsigen Dieseitriebwagen auf Erdgas-Antrieb um (771 014/971614 und 771 050/971650 laufen jetzt als 772 201/972 201 und 772 202/ 972 202). Trotz der funktionierenden Tech-
nik mussten die Einheiten vorzeitig ausgetauscht werden, weil unter dem Steuerwagen nur eine begrenzte Anzahl von Gasflaschen untergebracht war, die für einen Tagesumlauf nicht ausreichten. Deshalb rüstete man Flaschen nach. Ein abschließendesUrteil über den weiteren Einsatz fällten sowohl das EBA als auch die UBB noch nicht. Seit Mai 2000 sind die ersten von insgesamt 14 modernen Dieseltriebwagen der Bauart GTW 2/6 von Bombardier Transportatiord DWA an die UBB geliefert worden, die als Baureihe 646.1 eingereiht sind. Gegenüber der Voraus- und Serienbauart sind die UBBFahrzeuge etwas länger, mit anderer Fenstergestaltung,neuer Frontpartieund auf die niedrigen Bahnsteige abgestimmten Fußbodenhöhen. In Seebad Heringsdorfbautedie UBB für diese Fahrzeuge eine neue Halle.
-
Eisenbahn-JournalU2000 17
'.
Die Usedomer LVT-Episode: Schon bald dürften die Ferkeltaxen Vergangenheit sein - trotz der 1997 auf Erdgasantriebumgebauten 772/972 (Mitte, August 1997 in Seebad Heringsdorf). Oben eine Dieseleinheit am Heringsdorfer Schrankenposten(April 1997), rechts im nun schon ,,historischen"Bahnhof Wolgaster Fähre. Abb.: Malte Werning, Thomas Splittgerber, Bernd Kuhlrnann
..
7'
Als die Peenewerft in Wolgast verkauft werden sollte, wollte der künftige Besitzer größere Schiffe bauen. Doch die Festland und Insel verbindende alte Klappbrücke wies eine zu geringe Durchfahrtsbreite auf und war außerdem emeuerungsbedürftig. Land und Bund erklärten sich bereit, für die Bundesstraße 111 über den Peenestrom eine neue Brücke zu errichten, die sowohl dem steigenden Strom der Autos gerecht wird als auch eine größere Durchfahrtsbreite für Schiffe bietet. An eine Schienenverbindung zwischen dem Festland und der Insel dachte dann aber erst das damalige Bundesministeriumfür Verkehr (BMV), dem das Projekt zur Begutachtung vorlag. Das 100-jährigeFährschiff ,,Stralsund" konnte nur mit Schlepperhilfe Güter- und Personenwagen sowie Lokomotiven zur und von der Insel bringen, bis 1990 der Verkehr ganz eingestellt wurde. Zum Austausch von Eisenbahnfahrzeugen erachtete das BMV eine Schienenverbindung für zweckmäßig. Dafür musste die ursprünglich als Parkfläche für Autos vorgesehene Brückenspur für die Bahn verwendet werden. Da es eine bereits projektierte Straßenbrücke war, konnte für den Schienenweg nur noch eine Zulassung für eine Radsatzlast von 15,75 t und eine Meterlast von 5,O t/m Meterlast realisiert werden. Dies bedeutet, dass nur leichte Fahrzeuge eingesetzt werden können, eben die bisherigen LVT (Baureihe 771/971 bzw. 772/972 mit Erdgasantrieb) oder die erwarteten des Typs GTW 2/6 (Baureihe 646.1) von Bombardier Bautzen. An lokbespannte Züge dachte damals niemand, war es doch eine Regionalbahn. Die beiden Brückenrampen in Wolgast mit ihren starken Steigungen und kleinen Gleisradien (180 m) muten wie eine Gebirgsbahn im Flachland an und sind nur mit 40 km/h befahrbar. Mit Schlagzeilen in der Bahnpresse sollte den unkundigen Lesern und Bahnkunden suggeriert werden, die ,,Badewanne der Berliner" sei jetzt wieder durchgehend auf der Schiene erreichbar, zumal Jahre vorher jeweils im Sommer an Wochenenden von Berlin aus ein Usedom-Express bis Wolgast Hafen mit Anschluss von Wolgaster Fähre nach ZinnoWitz, Seebad Heringsdorf und Seebad Ahlbeck und zurück verkehrte. Seit Mai 2000 besteht nun eine Schienenverbindung zwischen Festland und Usedom, doch wird man im Kursbuch vergeblich nach einem Usedom-Express suchen, denn welche Lokomotive darf die neuen Brücken befahren? (Die Brücke über den Stichkanal bei Bansin Seebad unterliegt übrigens denselben Kriterien.) Außer Rangier- und Kleinlokomotiven besitzt die DB AG nur eine Baurei-
der Usedomer Bäderbahn nach dem Wolgast. Punktiert ist die abgebaute Strecke von Ducherow über Swinemünde (Swinoujscie) nach Seebad Ahlbeck dargestellt. Abb.: Bernd Kuhlrnann, UBB
.
18 Eisenbahn-Journal 8/2000
11
-E
.'
4
mi
Ipl
=,,
I-
J%
--q k- t I ' l
he, die diese Bedingungen erfüllt, nämlich die Baureihe 219. Solche Lokomotiven sind jedoch nicht in Berlin stationiert. Als ,,Ersatz" fährt die UBB am Wochenende Anschlusszüge an einen nach und von Binz verkehrenden IR. Von Köln über Dortmund-Hamburg-Schwerin (Meckl) nach Stralsund verkehrt ein Urlaubs-Express, der hier getrennt wird: Ein Teil fahrt nach Binz auf der Insel Rügen, der andere nach Zinnowitz auf Usedom. Für die Neustrelitzer 219 ergibt sich damit in ZinnoWitz eine relativ kurze Wendezeit und der 30Minuten-Takt der UBB wird mit der Hin- und Rückfahrt des Urlaubs-Expresses nur wenig durcheinander gebracht. Zu vermuten ist, dass die DB AG mit diesem angeblichen Lückenschluss den Wiederaufbau der Strecke Ducherow-Seebad Heringsdorf über die Karniner Hubbrücke - heute
I
. I
'*
1
Die neue Bahn auf Usedom: Triebwagen des Typs GTW 216 - oben am 15. Mai 2000 in Kölpinsee, darunter auf der neuen Peene-Klappbrücke am offiziellen Eröffnungstag, dem 26. Mai. Der einzige lokbespannte Zug: der Samstags aus Dortmund kommende Touristik-Zug als Urlaubs-Express ist mit der einzigen für die Brücken zugelassenen Baureihe, der 219, bespannt - hier 219 074. Abb.: Thomas Splittgerber (2), Bernd Kuhimann
technisches Denkmal - zu verhindern bzw. hinauszuschieben sucht. Und dabei besteht gerade von polnischer Seite großes Interesse, die Bahn nach und Über Swinoujscie (Swinemünde) zum Flugplatz Heringsdorf in Garz und weiter über Ducherow nach Berlin zu führen. Polen plant gar zwischen den Inseln
Uznam (Usedom) und Wolin (Wollin) einen kombinierten Straßen- und Eisenbahntunnel, vom dem die Autoröhre als erste fertiggestellt werden soll. Neu ist dieses Vorhaben nicht, gab es doch schon bis 1941 erste Vorbereitungen; 1971 griff man die Idee erneut auf. Mit einer solchen Verbindung könnte eine weitere „Brücke" zur Insel Usedom entstehen. Bereits am 12. April 1999 trafen sich in Seebad Heringsdorf die beiden Vorstandsvorsitzenden der DB AG und der PKP. In einer auch vom Bürgermeister von Swinoujscie unterzeichneten Willenserklärung bekraftigen diese die Verlängerung der UBB über Swinemünde bis zum Flugplatz. Mit Aufnahme Polens in die EU ist der Wiederaufbau der alten Strecke über die Stadt Usedom nach Ducherow dann sicherlich nur noch eine Fra0 ge der Zeit. Eisenbahn-Journal 8/2000
- 19
DAMPFZAUBERAUF DER E L S T E ~ B A H Hand in Hand als Zugabe zum DB-Nostalgieprogramm:DBRegio Erfurt, Adorfer Eisenbahnfreunde und IG Werratalbahn organisieren erneut Dampflokfahrten im Elstertal. Rückblick und Vorgeschmack auf diese Veranstaltungen VON
HELGE SCHOLZ
Tau liegt auf den Blättern, als 52 8075-5 mit ihrer Leistung nach Adorf den Wünschendorfer Tunnel verlässt. Einige Zeit später eilt ihr 35 1097-1 mit dem Sonderzug hinterher - man glaubt anno 1981. 20 * Eisenbahn-Journal 8/2000
I -
P
I-
Y>.: . '>?,\.
'\
n
L
1
M
ehr im Schatten von Göltzschtaibrücke und Sächsisch-Bayerischer Hauptbahn Leipzig-Hof, schlängelt sich zwischen Gera und Weischlitz die Elstertaibahn durch das Vogtland. Der Blick der Eisenbahnfreunde verschmäht sie zu Unrecht, denn diese Bahnlinie unten im Tal der tief eingeschnittenen Weissen Elster zählt im Abschnitt von Wünschendorf bis Barthmühle zu einer der landschaftlich reizvollsten Linien im Osten Deutschlands überhaupt. Tunnel, Brücken, Stützmauern und Einschnit-
te wechseln einander bunt gewürfelt ab und die Durchfahrt unter der Elstertaibrücke, der Meinen Schwester des Göltzschtalviaduktes, gestaltet sich zum Höhepunkt. Angesprochen seien stellvertretend für diese Kunstbauten der 356 m lange Tunnel bei Elsterberg und der bekannte Greizer Stadttunnel, mit dem der Schlossberg durchfahren werden konnte. Nicht umsonst ließen die Kunstbauten die Baukosten einst in eine derartige Höhe schnellen, dass die Baugesellschaft Pleßner & Co. Konkurs anmelden musste.
Schon im vergangenen Jahrtausend organisierte man im Sommer planmäßige dampfbespannte Sonderzüge, die auf der Relation 541 zwischen Gera Hbf und Adorf im Vogtland verkehrten. Auf Grund des Erfolges hat man diese Fahrten auch in diesem Jahr wieder aufleben lassen und im Kursbuch vermerkt! Unter der Regie der DB-Regio Erfurt läuft zwischen 5. August und 10. September 2000 auf der Elstertalbahn jeweils Samstags und Sonntags ein Sonderzugpaar mit drei BomWagen. Abfahrt ist in Gera Hbf Samstags um
Vol Rebersreoth legt sich die Neubaulok 35 1097-1, hier im zweigleisigen Streckenabschnitt, elegant in die Kurve. Links Motive von der abendlichen Rückfahrt nach Gera Hbf. Betriebshalt in Greiz. Formsignale und verkrautete Nebengleise en das Flair der 80er Jahre. Wenige Minuten vorher sierte der Zug den unten abgebildeten Punkt vor dem Haltepunkt Kunstseidenwerk. Rechts der 11.12 Uhr und Sonntags um 9.12 Uhr. ZweiStreckenplan einhalb Stunden später kommt man in Adorf Gera-Adorf. an und neben den Sehenswürdigkeiten der Abb.: DB AG Vogtlandstadt lädt die Lokomotivsammlung Mittagspause im des örtlichen Eisenbahnvereinszum VerweiBw Adorf. Beide len ein. Stars des Adorfer Lokschuppens sind Zuglokomotiven die dort rollfähig hinterstellten 50 3658-7 löschen am Wasund 86 1607-0. Dank einer noch intakten serkran ihren Durst und verInfrastruktur zur Dampflokunterhaltung und vollständigen die Abstell- sowieUmsetzmöglichkeitenhat man kleine Parade am die Möglichkeit beim Schopf gepackt, hier Schuppen. die Schlote rauchen zu lassen. Als Zuglok Fotos: Scholz lfommt die 52 8075-5 der IG Werratalbahn
zum Einsatz. Nähere Informationen zu Fahrplan und Lokeinsatz erhält man unter der Servicenummer 01803-194195. Ein besonderes Ereignis konnte im September 1999 verfolgt werden, als gleich drei Dampflokomotivenhier ins Visier der Eisenbahnfotogafen rollten. Zusätzlich zum Sonderzug, dbn an diesem Tag die wiederauferstandened 35 1097-1 bespannte, überführte man von Gera mit Lok 52 8075-5 eine zweiteilige D$x-Einheit und die kalte 50 3658-7 nach Ad0t.f. Zurück ging es am späten Nachmittag dann im Duett die Elstertalbahn im Schein der Abendsonne hinab nach Gera. Neben dep Dampflokfahrten sollte man auch noch weikere Fototouren zu dieser Strecke fest einplhen, denn auch hier droht die Einstellung des Betriebes. Im Abschnitt BergaNeumühle befindet sich eine 300m lange Sanierung bedürftige Stützmauer.Ab 1. Oktober 2000 önnte hier, sofern sich keine Finanzen zur Rqparatur aufbringenlassen, Betriebsruhe einziehen. 0
l
IIk
I
Mehr als irgendwo sonst in Deutschland machten im Direktionsbezirk München schon zu Zeiten der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft elektrische Lokomotiven und Triebwagen den Dampflokomotiven die Vorherrschaft streitig. Bis zum Jahr 1930 war dort bereits ein Drittel der Strecken ,,elektrisiert" worden, wie man damals zu sagen pflegte.
D
as mit 15 kV1162/3Hz betriebene Netz in Bayern reichte von der österreichischen Grenze bei Griesen und MittenWald bis hinauf nach Regensburg, dem Sitz der nordöstlichen Nachbardirektion der RBD München. Mit dem Abschnitt MünchenNannhofen war auch bereits ein erstes Teilstück der Hauptbahn nach Stuttgari unter Draht, und im Südosten des Bezirks fuhren bayerische Elloks bis Kufstein und Salzburg sowie nach Berchtesgaden. Rund 640 Streckenkilometer (die in Südbaden nicht mitgerechnet) bildeten das zusammenhängende ,,süddeutsche Netz". Über die RBD München hinaus dehnte die DRG den elektrischen Betrieb bis 1933 in den Stuttgarter Raum und bis 1935 nach Nümberg aus. 1939 erreichte der Fahrdraht von Süden her das thüringische Saalfeld. Einschließlich weiterer Ergänzungen wuchs das süddeutsche Netz bis zum Jahr 1942 auf rund 1400 km an. Dies entsprach einem Anteil von 60% an den WechselstromVollbahnen im ,,Altreich", ohne Berücksichtigung der österreichischen Strecken.
***
cinen kleinen Ausschnitt aus dem Betriebsgeschehen zeigt unser Bilderbogen aus den 30er Jahren. Zeitgenössische Propaganda ,,ziert" die 1938 auf Ausfahrt aus München Hbf wartende E04 18 (unten links); den Hintergrund bildet die von Heinrich Gerber konstruierte Halle des früher so genannten Centralbahnhofs. Einen Eindruck davon, wie es unter den Hallendächem ,,zuaganga is"', vermittelt das Bild vom Herbst 1939 (unten Mitte): E 44 012 hat einen Sonderzug aus dem pfälzischen Kirchheimbolanden zur ,,Reichsnährstandsausstellung" nach München gebracht. Massenandrang gab es in der
,,Hauptstadt der Bewegung" aber noch zu ganz anderen Anlässen - 1945 war von den vier Hallenschiffen nur wenig übrig ...
***
Erst viele Jahre später abgerissen wurde der 1925 fertiggestellte Rechteckschuppen für die Münchner Elektrolokomotiven. Die am 9. März 1932 auf der Schiebebühne abgelichtete E 32 32 (unten rechts)zählt zu einer für das Bw München Hbf besonders markanten Baureihe. Etwa zeitgleich mit den als bayerische EP 2 bestellten E 32 erschienen Mitte der 20er Jahre die Vorort-Triebwagen der Reihe ET85, denen ab 1935 die für den Schnell- und Eilzugdienst bestimmten ET 25.1 folgten. Beide Triebwagen-Typen sind auf der um 1939 entstandenen Übersichtsaufnahme am Haltepunkt München Hauptwerkstätte (Seite 26 oben) zu erspähen, dessen Name nach Errichtung des auch für Elloks zuständigen Ausbesserungswerks MünchenFreimann eigentlich ein Anachronismus war.
~
***
Szenenwechsel in die Alpenregion: Berchtesgaden, der Luftkurort nahe dem Königssee, war kurzzeitig ein Ziel der Schnelltriebwagen der Baureihe ET 11. Den ab August 1936 angebotenen FDt Stuttgart-MünchenBerchtesgaden (Seite27 unten rechts) stellte die Reichsbahn aber bereits zum Sommer 1937 wieder ein. Danach verkehrten die für 160 km/h konzipierten Fahrzeuge bis ZUIT Kriegsausbruch teilweise als Dt-Züge. Nur Tempo 120 schafften die für den Eilzugdienst bestimmten ET 31 (rechts). Wegen ihres hohen Komforts wurden sie werbewirksam gerne auf Ausflugsrouten eingesetzt, so auf der Karwendel- und Mittenwaldbahn.
***
I I
--
U
.
.*
P
Siteinbach 2000 Bei diner mit Highlights nur so gespickten Festwoche vom 19. bis 27. August 2000 begeht man im Pressnitztai die ,,Jahrtausendfeier" - die wiedererstandene Pressnitztalbahn hat ihr Ziel, den Bahnhof Steinbach, erreicht! Ein Bericht von Helge Scholz Viel Wurde schon über die Aktivitäten der IG Pressnitztalbahn geschrieben, mancher Videofilm gedreht und nicht nur im oberen Erzgebirge kennt man die aktivsten Vereinsmitglieder schon fast persönlich. Doch die Geschichte der Pressnitztalbahn von Wolkenstein hinauf nach Jöhstadt begann schon,
eröffnet und 1986 der letzte Abschnitt endgültig eingestellt. Schon fast provokativ riss man - ohne Mittel zu scheuen - bis 1989 die letzten Gleise und Brücken aus dem Tal. 1990 nutzten die Gründungsmitglieder die Gunst der Stunde für die Idee, die Bahn von Jöhstadt hinab ein zweites Mal aufzubauen. Man trotzte den Hindernissen und erreichte eine Konzession für eine nichtbundeseigene
Zum Schottern des Streckengleiseszwischen Stolln Hp und dem Endbahnhof wird ein Bauzug eingesetzt. 99 1568-7 schiebt vom der Steinbacher Ladestraße aus zwei Schotterwagen hinauf, die bei langsamer Fahrt entladen werden. Der Verein Wird hierbei vom Gleisbau Bautzen kräftig unterstützt. Im Hintergrund das Wasserhaus.
Eisenbahnstrecke Jöhstadt-SchmalzgubeSteinbach. Ein Weiterbau über den alten großen Kreuzungsbahnhof hinaus wurde von Anfang an als unrealistisch betrachtet. Am 19.August 2000 wird in den Vormittagsstunden der neue und nun letzte Streckenabschnittfeierlicheröffnet.Vondeneinst 23.km Streckeniänge,die in den letzten Jahren ihres Bestehens mehr abge- als befahren wurden, sind nun wieder 8 km neu errichtet. Außenstehende werden nicht wissen, mit welchen
jetzt: Im Sommer 1981 konnte 99 1585-1 nahe der großen abseits der Straße brachte beim Wiederaufbau große Probleme mit dem ,,Schweizerhaus" fotografiert werden. 16 Jahre sich und verlangte nach aufwändiger Technologie beim ZusammenBrücke ein zweites Mal errichtet. Die Lage etwas spiel von Kran und Rollfahrzeueen. Abb.: Summlunp Schok
Ein Güterzug aus S+inbach erreicht Schmalzgrube - ein Motiv, das während des ,,Fhtages" wieder eingefangen werden kann. Steinbacher körperlichen und finanziellen Qualen dies Bilderbogen: Fast Projekt realisiert wyde. Auch nach der Eröffnung der Gesamtgtrecke wird es den Mit- über ein Jahrhundert spannen sich gliedern wohl nicht langweilig: Speziell die die Stationen ständigeUnterhal 'g des Roiimaterials,von den über 100-jähri en Dampflokomotiven dieser Bilderfolge. Ganz oben eine bis hin zur Baulore, verlangt Energie, manAbbildung aus der ches Wochenende in Jöhstadt und nicht zuBlütezeit der Bahn letzt verständnisvolle Lebenspartner. vor dem Zweiten Die FestgemeinschafiSteinbach2000, besteWeltkrieg. Die hend aus der StadtverwaltungJöhstadt, Verlangen BahnhofstreternderGemeindeh,Gastronomenaus dem gleise reichen zur Pressnitztal und der IG, organisierteeine FestAufnahme der woche, die in diesem Jahr neben der AnnaZuggarnituren berger Kat, einem schon seit über 450 Jahren gerade aus. Bestattfindenden Jahrmarkt, das Großereignis sonders die Tyim Landkreis Annaberg sein wird. Mit einer penvielfallt ist beFestplakette (5 DM) hat man immer und merkenswert. 1979 wurde das zweite überall Eintritt! Jeder Tag steht unter einem Bild auf ORWOanderen Motto. Ist das erste Wochenende natürlich von der Eröffnung des Bahnhofs Color eingefangen. 991585-1 mit dem Steinbach mit seinem Wasserhaus im 24berühmten VorStunden-Betrieb geprägt, so ist der Montag mittagszug beim den kleinen Gästen im Pressnitztal gewidWasserfassen. met. Am Dienstag ist Böhmischer Tag. Nach dem Abbau Schließlichwill man hier nicht nur ein reines errichtete man auf Eisenbahnfest zelebiieren, nein, hier in der dem Areal einen Grenvegion zu Tsihechien will man den Kindergarten. Waeuropäischen Gedadken fördern. Die Nachrum das Wasserbarn aus der RepubQk Tschechien, mitunter haus noch stehen nur einen Steinwurfvon der Trasse entfernt, blieb, weiß heute keiner mehr. Wingstfreitag '99 fielen die Mauern tolle Idee! - in dieser des Neubaus und das Gelände konnte eingeebnet und beschottert werden. im Juni dampfte die erste Baulok über die neuen Bahnhofsgleise. so manche pensionie Eisenbahner der Strecke nach Jahren wi dertreffen, manch altes Abb.: Slg. Schlegel Foto wird auf die T sche fallen und Erinne- (o.), Slg. Neidhardt (m.), Slg. Scholz rung hervorgekramti werden.
74
I
I I
I
I Eisenbahn-Journal8/2000 29
.Y
Donnerstag, 24: 'August, ist Eisenbahn-Fantag. Schon jetzt sei vor der verstopften Pressnitztalstraßegewarnt! Foto-, Reise-, Güter- und Rollwagenzügeerobern die Strecke. Neben den Vereinsmaschinen werden Gastlokomotiven im Einsatz sein; jeder ist aufgerufen, hier im Umfeld mitzuspielen.Tja, vielleicht erlebt man den ,,FDGB-Reisenden" mit seinem karierten Stoffkoffer am Haltepunkt Loreleifelsen mit der ,,NATO-Plane" über der Schulter - aber wer kennt sowas schon noch? (Es war ein Nylonmantel der 60er Jahre, Geschenk von ,,drüben".) Mit einemBergmannstag, verbunden mit großem Aufzug der Knappschaften, und dem Oldtimertreffenam letzten Wochenende wird das Mega-Event abgeschlossen. Auch abseits des Streckengleiseswird es viel
zu sehen geben. Ais Gast für die Modelleisenbahnausstellung konnte u.a. die Anlage von Lutz Haberditzel gewonnen werden; hier sieht man die IV K, nur 433-mal kleiner,& einstigen Prignitzeinsatz! Stargast am Lokschuppen dürfte ohne Zweifel die 99579 sein. Diese IV K verlasst als Gratulantin zum ersten Mal seit 1972(!)überhaupt ihren Oberrittersgrüner Heimatschuppen. Wünschenwir den Freundender IGPressnitztalbahn um Kay, ihren Chef, Mario, ,,Stütz" und allen anderen für ihr großes Fest Sonnenschein,keineBranaeckenim Waldund Stehvermögen, denn nur so ist der Besucheransturm zu bewältigen - es werden sicher Zehntausende kommen. Sie auch? Man muss es erlebt haben - wer es versäumt, dem wird es im Eisenbahn-Journal nachgereicht.
Oben aüe drei betriebsfähigen Maschinen auf einem Bild - auch zu Großveranstaitungen der ,,Press" nur mit Glück und Umiaufkenntnis zu erleben.Alle Abb.: Sammlung Scholz Links die Bauspitze am 2. Mai 2000 in Höhe des Schweizerhauses. 1983 war der Bahnhof Steinbach ein Schlachtfelddes Abbauzuges. Rechts der Wiederaufbau an gleicher Stelle.
-
30 Eisenbahn-Journal U2000
(Füllseite)
KLEIN = BEIGE = ROT m
’
ü-
Die seit 1950 im Reichsbahn-Bestand befindlichen Kleintriebwagen der Firmen WUMAG und Gottfried Lindner, Ammendorf, und ihr neuestes Pendant im Maßstab 1237 von pmt porträtiert GÜNTHER DIETZ
Lang, lang ist es her und Bahnhof und VT sind schon lange a d e r Betrieb: Am 3. Mai 1970 trifft VT 135 534 aus Kalbe in Bade1 ein. Mit dem Beiwagen bewältigte er das Fahrgastaufkommen recht gut. Abb.: W. List
D
eine Geschwindigkeit von 40 km/h bei 70 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die Zahl der insgesamt gebauten Fahrzeuge ist nicht bekannt. Im damaligen Mitteldeutschland gab es zunächst zwei 1934 und 1937 gebaute Fahrzeuge bei der Kleinbahn SchönermarkDamme (T 01 und T 02, später 133 512 und 133 5 16) und ein 1935 gebautes Fahrzeug der Kleinbahn Freienwalde-Zehden (Nummer 401), später Südstormamsche Kreisbahn bzw. Tecklenburger Nordbahn. Auch die Bunzlauer Kleinbahn in Schlesien hatte einen 1934 gebauten Triebwagen als 1021 T1 im Bestand. Dieser wurde dann von der DR 1950 als VT 135 511 eingereiht und Anfang der fünfziger Jahre im Raw Dessau ausgebessert. Danach verliert sich seine Spur. Ausgemustert wurde er bereits 1955. Später erhielt diese Bauart im Rahmen der Weiterentwicklung als Schutz vor auffahrenden Fahrzeugen und zur gelegentlichen Mitnahme eines Beiwagens leichte Zug- und Stoßvomichtungen als leichte Stangen- oder Hülsenpuffer und eine leichte Schraubenkupplung. Die immer wieder in der Literatur anzutreffenden Ausführungen zur Beförderung von Güterwagen durch derartige Leichttriebwagen trifft aber nicht zu. Nur die Beförderung von einem leichten Beiwagen war bei dieser Bauart üblich. Auch hier ist die genaue Zahl der insgesamt gefertigten Wagen nicht bekannt. Ab 1935 beschafften eine Reihe Kleinbahnen von den Firmen WUMAG und Gottfried Lindner, Ammendorf, diese Kleintriebwagen, sodass
urch Verkehrsrückgänge infolge des zunehmenden Kraftverkehrs mit Omnibussen Anfang der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts auf den Kleinbahnen suchten diese Bahnen nach Möglichkeiten einer billigeren und beschleunigten Verkehrsabwicklung, da deren Strecken in vielen Fallen im Reiseverkehr noch mit PmG (Personenzügemit Güterbeförderung)bedient wurden. Auch für Strecken mit permanent schwachemReiseverkehrwaren günstige Einsatzmöglichkeitenfür kleine, billige und leichte Triebwagen gegeben. Zu diesem Zweck entwickelte Anfang der dreißiger Jahre die Firma WUMAG, Görlitz, einen leichten und mit 8725 mm Wagenka-
stenlänge recht kurzen Kleintriebwagen mit Dieselmotor ohne Zug- und Stoßvomichtung (Zeichnung unten) und nur mit einem kurzen Stoßbügel an den Wagenenden. Der Wagen war zwar ohne Toilette, zeichnete sich aber sonst durch eine sehr gute Raumausnutzung aus. Diese Wagen besaßen 34 feste Sitzplätze in Sitzteilung 3+1 mit Lederpolsterung und drei Klappsitze in einem der Führerstände. Dieser diente als Gepäckraum und war durch eine Trennwand vom Fahrgastraum abgetrennt. Durch die geringe Leermasse von 7,8 t bei 48 kW (65 PS) Leistung war ein geringer Kraftstoffverbrauch und ein gutes Steigungsvermögen gegeben. Der Versuchstriebwagen erreichte z.B. auf 25%0(1:40-Steigung) noch
I
I
-
32 Eisenbahn-Journal 8/2000
VT 135 534 mit VB 140 251 (oder 140 253) M Juii 1969 in Stendal. VT 133 516 im August 1965 in Velgast und VT 135 535 im Juii 1967 auf Gleis 8a in Leipzig Hbf. Abb.: BncstlWiinschmann, Slg. Diefz
Beheimatungen 133 512 133516:
u.a. 1949150 sieben derartige VT mit den Nummern 135 525,534,535,544,547,549 und 550 in den Bestand der DR kamen. Der letzte dieser Triebwagen bei der DR war der 186 023-8 (Ex-135 534, Ex-5 der Kleinbahn Annaburg-Prettin), der am 13. Februar 1976 ausgemustertwurde. Nachfolgend sollendiese Triebwagen technisch kurz beschrieben und dabei ihre wichtigsten technischen Daten und ihre Einsatzstellen behandelt werden.
Wagenteil Das Untergestell der nur 2470 mm breiten Wagen und das Kastengerippewaren weitgehend geschweißt. Die Obergurte und Seitenwandsäulen bestanden aus leichten SonderProfilen, den sogenanntenMannstaedt-Profilen. Die leicht gekupferten Bleche waren unter der Fensterbrüstung2 mm und darüber 1,5 mm stark. Auch die Stirnwandbleche besaßen 1,5 mm Stärke. Die Seitenwandbleche waren mit den Seitenwandsäulenund den
I Tr
135 525:
135 534:
135 535: 135 544: 135 547: 135 549 135 550
01.01.50 P1,05.09.54 Niz, 15.06.56 Her, 06.12.56 P1,09.03.57 Srd; abgest. 01.03.63, z 18.04.66 26.02.52 Srd, 16.08.56 Ntz, 14.08.57 Srd, 02.09.57 Niz, 18.09.57 Srd, 25.10.57 Gwd, 29.01.58 Srd; abgest. 27.01.66, z 19.12.66 01.01.50Asch, 06.11.56 Jer, 23.01.57 Hld, 25.08.57 Asch, 21.06.58 Hld, 06.08.62Jer,24.05.63MgH,05.09.63Hlb,15.10.63Hld, 12.11.63MgH, 12.03.66 Stl, 05.04.66MgH, 29.04.66 Stl, 26.07.66 Jer, 16.11.66MgH, 11.01.67 Stl, 09.02.67 Swl, 22.02.67 Dre,01.07.67 Bkb, 15.11.68 Stl, 14.03.6 Hlb, 05.09.69 MgH, 07.10.69 Stl; abgest. 1971, z 1971 01.01.50 Fak,06.12.55 Hlp, 27.08.57,1959 Eg, 01.08.63 Swl, 31.01.64 Bkb, 24.04.64 Swl, 18.02.65 Hld, 31.05.65 Hlb, 21.05.66 Swl, 09.09.66 Bkb, 27.07.67 Swl, 19.08.67 Jer, 08.09.67 Swl, 01.12.67 Hlb, 17.01.68 Swl, 05.06.68 Stl, 04.07.68 Swl, 26.07.68 Stl, 01.11.68 Swl, 30.05.69 Stl, 30.05.70 Swl, abgest. 25.03.75, z 10.04.75 01.01.50 Eg, 27.10.55 Hlp, 04.10.60 Eg, 30.07.63 Nrd, 23.11.64 Eg, 01.07.67 Fak;abgest. 10.69, z 07.07.71 Stl; abgest. ?, z ? 01.01.50 Rbd Erfurt, 5Oer Jahre Stl; abgest. ?, z ? 01.01.50 Hlb; abgest. ?, z ? 01.01.50Er, 01.01.68 Srd; abgest. 15.01.71 ?, z 22.09.69
Abkürzungen für die Heimatbahnbetxiebswerke: = Jenchow Jer = Halberstadt Hlb = Dresden Dre = Salzwedel Swl Asch = Ascherskbeu MgH = MagdeburgHbf = Eilenburg Hid Eg = Haldensleben = Nordhausen Nrd = Blankenbur Bkb =Erfurt Er = HalleP Hip = Bitterfeld Niz = Neustrelitz Bt
Fak
=
P1 Gwd Srd Her
= = =
=
Faikenberg Prenzlau Lokbforeifs~al< Stralsund Heringsdorf
Stl
=
Stendal
18602U-S(Ex-l3$534)mitvB140522imAugust1974inKaibe/Milde.186019-6(Ex-135525) 1972imRawWittenbergezurZerlegmgabgdt.
VT 135534 im Jghr 1960 zu Gast im Bw Dresden-Reschen.Abb.: Wünschmann,Umlauj?, Otte; alle Sammlung Dietz äußeren Langträ ern verschweißt, während die 1 mm stark n gekupferten Dachbleche mit den Dachsp~egelnvernietet waren. Die Seitenwandbleclie wurden mit zum Tragen herangezogen. Die Fußbodenhöhe war mit 1050 mm ungewöhnlich niedrig, was das Einsteigen bei niedrigen Bahnsteighöhen erleichterte. Die Triebwagen erhielten die seinerzeit üblichen Leichtradsätze mit 900 mm Durchmesser und 50 mm starken Radreifen. An den Wagenenden waren jeweils Bahnräumer angeordnet.iper Treibradsatzkonntebeidseitig elektropneumatisch gesandet werden. DieBremsewar d s KlotzbremseBauart Knorr mit einseitiger Abbremsung ausgebildet.
I$
GaminglNr. Herkunft C v T 133 512 CvT 133 516 CvT 135 525 CvT 135 534 CvT 135 535" CvT 135 5443 CvT 135 547 CvT 135 549 CvT 135 5504)
Triebwagen, die ohne Beiwagen fuhren, besaßen nur eine direkt wirkende ZusatzbremSe, während Triebwagen für den Beiwagenbetrieb eine indirektwirkendeDruckluftbremse besaßen. Durch unterschiedliche Pufferlängen schwankte die Wagenlänge über Puffer zwischen 9900 und 10 400 mm. Bei einigen Wagen wurden später von der DR die Führerstandsfenster vergrößert.
Innengestaltung Die innere Gestaltung der sieben von der DR übernommenen Triebwagen, d.h. ihre Sitzplatzzahl, war unterschiedlich. In drei Abtei-
Nr. Baualt jahr
Kib. Damme-Schönerm. T 01 Kib. Damme-Schönerm. T 02 Kib. Wallw.-Wettin T1 Kib.Annaburg-Fkttin 5 Kib. Schildau-Mockrehna 8 Kib. Osterbnrg-Pretzier 4 Obereichsfelder Klb. T1 Klb. Bebitz-Alsleben 2 Klb. Rennst.-Frauenw. T 9
1934 1937 1935 1937 1938 1937 1935 1935 1937
len waren bei allen Fahrzeugenzusammen 24 ledergepolsterte Sitzplätze in Sitzteilung 3+1 vorhanden. Die durch Trennwändemit Drehtüren abgeteilten Vorräume mit den Führerständen enthielten neben dem Führerstand bei den meisten Fahrzeugenje drei feste Sitzplätze, während der eine Vorraum vier Klappsitze und der andere Vorraum drei Klappsitze und den Heizofen für die Warmwasserheizung enthielt. Der Triebwagen 8 der Kleinbahn Schildau-Mochhna besaß auf diese Art ohne Klappsitze nur 24 Sitzplätze, während bei den anderen Triebwagen unter Einrechnung der Klappsitze die Sitzplatzzahl zwischen 25 und 37 lag. Die Heizung war
Lieferfirmen Vmax. LüP Sitz- Dienst- Leistg. Bem-geni Motor/Leistg.übertr. km/h mm plätze masse kWiPS Ausmusterung Wum./Deutz/Mylius 60 Wum./Sachsenr./Myl. 60 Wum./Daiml.-B./Myl. 70 Ammend./Horch/Myl. 60 Ammend./Horch/Myl. 60 Ammend./Schöneb./Myl. 60 Wum./HorchlMyl. 50 Wum./Horch/M yl. 70 Ammend./Daimi.-B./Myl.50
9000 37 9000 25 1oooO 38 10000 46') 9900 24 10400 36 9800 ? 9950 37 1oooO 35
9,0 9,0 9,5 9,7 9,7 10,O ?
9,0 10,o
55/75 59/80 48/65 44/60 44/60
59/80 , 88/120t 53th 7w95 '
1) lt. DR-Angaben, dürfte aber nicht nibreffen, da kaum mehr als 37 Sitzplätze möglich sind, zuletzt waren insgesamt 27 Sitzplätze vorhanden 2) teilweise als Diehshvagen der Rbd Halle genutzt 3) sall zunächst fakich als 137 522 eingereiht worden sein 4) als Dienstwagen der Rbd Emilt genutzt
kurzz. 135 513
kWi95 PS Lei-
enkwelle dem auf d der Kühler zur rs war unter
Die Abbildungen des Modelis zeigen oben die uorbildiich Stirnpartie,das Fahrzeug im Streckeneinsatzund das ko
r,
73s
Das HO-Modell von pmt
Vorbildes konnten hier alle (!) Angaben und die auch sachiich richtig werden. Klasse! Griffstangen, S lugen, Signaihörnerund LampeWter.werten als Anbauteile den Eiadnicli des &in gestalteten .Gehauses auf. Mit-Lehnenactsappen und den beiden Trennwänden Fahrgastraum und den P W n t ä n h wurde auch ein Inneneinrichtung geschaffen, die noch Platz für den nur bis zur Fensterkante heraufreichendenMotorblockbietet. Mitzwei Schrauben trennt man den CNC-gefräspen Rahmen mit Mashima-Motor vom Gehäuse ab. Zwei „Schwungmässchen" helfen dem
Jawohl, der eigentliche TT-Kleinserienspezialist pmt aus Thyrow hat sich dieses interessante Fahrzeug für seinen Einstieg in den HO-Markt auserkoren. Spätestensnachdem der nette Zweiachserauf dem Gleis die ersten ZentimeterFahrtstrecke absolvierthat, verliebt man sich regelrecht in das ansprechende Modell. Natürlich wirkt die mehrfarbigeLackienrngmit den verschiedenen Zieriinie, die lupenreine Beschriftung verdient ganz besonderes Lob! Nicht zuletzt durch die Mitarbeit kompetenter Kenner des
bei.
Die Motorsteuerung, d.h. die FüllungsverStellung des Dieselmotors erfolgte von beiden Führerständen aus mit Seilzügen, was auch für die Gangvorwählunggalt. Die Hauptkupplung und das Radsatzwendegetriebe wurden mit DrucHuTt geschaltet. Beim Betätigen der Hauptkupplung wurde der jeweils vorgewählte Gang eingeschaltet. Bei einem Teil der Triebwagen ersetzte die DR die verschlissenen Dieselmotoren durch geeignete Motoren aus DDR-Produktion. 0
MITDER BAHNZUR WELTAUSSTELLUNG
\/'Varten auf den EXPbAnsturm eröffneten Weltau
in den ersten Wochen für i egel- und Sonderverkehre EXPO 2000 in Hannover k
/ i
erkehrschaos tro
I
I
W
Da das hannoversche S-Bahnsystem mit der EXPO seine erste große Bewährungsprobe bestehen sollte, war eine gute Vorbereitungunumgänglich. Schon Anfang März begann die DB AG mit einem umfangreichen Testbetrieb in den verkehrsannenNachtstunden zwischen 0 und 4.30 Uhr,um neben den Triebfahrzeugführern alle unmittelbar am Betriebsablauf beteiligten Mitarbeiter zu schulen, wobei auch die Abstell- und Behandlungsaniagen einbezogen wurden. Schon seit Dezember 1999 hatten verschiedentlichFahrten zur Lokführerausbildung mit ET 423 stattgefunden. Das Testprogramm y d e mehrstufig gesteigert, beginnend mit einem inselbetrieb auf dem Abschnitt Seelze-Hannover Hbf-Hannover MesseLaatzen. In späteren Phasen kamen die vollständigen Außenstreckenhinzu.Damitkonnte die S-BahnsystematikimEXPO-Verkehrmit den vier S-Bahnlinien S 1,S2, S4 und S5 auf der bereits ausgebauten Infrastruktur mit entsprechenden Zugfolgen und Wendezeiten getestet werden. Bei einer fiktiven Notfailübung wurde das Zusammenspielvon DB AG, Bundesgrenzschutz, Bahnschutz, Feuerwehren und Hilfsorganisationen geprüft. Seit demFahrplanwechselam28. Mai kommen von den etwa 50 aus Stuttgart und München ausgeliehenenET 423 planmäßig 45 Züge in 15
Langzügen mitje drei Triebwagen zum Einsatz. Aufgrund der guten Vorbereitungsphase lief das S-Bahnsystem zur EXPO in den ersten Wochen ohne größere Störungen; jedoch war der Fahrgastandrang- wie eingangs geschildert -eher mäßig. Im Herbst 1999 erhielt der Betriebshof Braunschweig mehrere Loks der Baureihe 143 mit Nahverkehrsausrüstung, die nach mehrwöchigen Schulungen seit Anfang Februar 2000 in ersten Umläufen mit StadExpress-Zügen zwischen Hannover und Celle zum Einsatz kamen. Während der EXPO ersetzen die spurtstärkeren und zuverlässigeren 143 die inzwischen altersschwachen Loks der Baureihe 141 auch auf den StadExpress-Strecken südlich von Hannover (Hannover-Weetzen-Haste und Hannover-Hameln) sowie zwischen Hannover und Celle. Diese SE-Linien wurden auch um zusätzliche Wagen verstärkt. Für den Einsatz der insgesamt 20 Neubauloks der Baureihe 145 im Regionalverkehr hatten erste Schulungsfahrtenebenfalls im Februar 2000 vor RegionalExpress-Zügen der RelationBraunschweig-Hannover-Bremen begonnen. Nahezu sämtliche Fem- und Regionalzüge halten während der EXPO auch am neu erbauten Fembahnhof Hannover MesseLaatzen. Hinzu kommen planmäßig täglich etwa 120Sonderzü-
ge, von denen im Juni jedoch ein Teil nur bei Bedarf verkehrte. Zur Bewältigung großer Fahrgastströme wurden die RE-Linien Bremen-Göttingen und Uelzen-Hildesheim auf 145-bespannte Doppelstockzüge mit bis zu sieben Wagen umgestellt. Bei Steuenvagenmangel kommen jedoch auch gelegentlich 110 zum Einsatz. Zwischen Hannover und Wolfsburg (VWEXPO-Projekt „Autostadt") fahren 145 mit vier Doppelstockwagen. In der Ost-West-Relation wurde die RELinie BielefeldOsnabrück-Hannover-Braunschweigmit Baureihe 110auf bis zu acht Wagen erweitert.Zwischen Bielefeldund Braunschweig sind auch die beiden neuen ,,Innovations-Nahverkehrszüge" mit Baureihe 111 anzutreffen, allerdings verstärkt um herkömmliche ,,CityBahn"-Wagen. Für den EXPO-Verkehr aus Richtung Berlin (überwiegendmit ICE 2 und ICE-T)wurde noch kurz vor der EXPO ein eigener Bahnsteig in Hannover-Wülfel nahe Hannover MesseLaatZen fertiggestellt (,,Terminal B"). Auf der eigens eingerichteten EXPO-ICE-Linie KölnHannover-Frkommenvorwiegenddie neuen ICE 3 (Baureihe 403 bzw. 406) sowie lokbespannte Züge (u.a. Wendezüge mit 101) zum Einsatz. Ein Mehrsystem-ICE 3 der Niederländischen Staatsbahnen kommt aus Ams-
terdam einmal täglich nach Hannover. Die Plane für eine Thalys-Verbindung aus Pkis hatten sich dagegen zerschlagen. Eine wichtige Rolle bei den lokbespannten Zügen spielt die Baureihe 103, die der EXPO wieder verstärkte Einsätze verdankt. Neben EXPO-Sonderzügen(meist mit IR- oder IC-Wagen) kommen die 103 auch wieder mit InterRegio-Zügen über die NordSüd-Strecke durch das Leinetal, wo sonst die 101-bespannten IR-Wendezüge HamburgKonstanz dominieren. Auch wenn die DB AG aufgrund ihrer Tarifgestaltung zur EXPO in die Kritik geraten ist (Sonderpreisein EXPO-Sonderzügen,aber ICEZuschläge für Reisende vodnach Hannover), ist ihr grundsätzlich eine gute Vorbereitung auf dieses Großereignis zu bescheinigen. Insbesondere der wochenlange nächtliche S-Bahn-Probebetrieb scheint trotz des großen Aufwands eine wichtige Voraussetzungfür ein funktionierendes S-Bahnsystem gewesen zu sein. Trotz der anfangs eher schwachen Besucherzahlen ist davon auszugehen, dass während der Schulferienzeit in Deutschland und in der internationalen HauptreisezeitAugust/Septemberder Besucherandrang steigen wird und das Schienenverkehrsystemrund um die EXPO an einzelnen Spitzentagen seine Leistungsfähigkeit auch 0 einmal unter ,,Volllast" beweisen muss.
-
Eisenbahn-Journal 8/2000 39
Bahn
+ Touristik
I
m östlichsten Zipfel der Bundesrepublik, am Dreiländereck zu Polen und Tschechien, liegt die Oberlausitz. Diese Region ist geprägt von Heide- und Teichlandschaften im Norden und Hügellandschaften bis hin zum Zittauer Gebirge im Süden. Wirtschaftliches Zentrum ist die Stadt Bautzen mit ihrem beeindruckenden mittelalterlichen Stadtzentrum. Inmitten der Oberlausitz gelegen, ist Bautzen idealer Ausgangspunkt, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Bestens geeignetist diese Region für Fahrradtouristen, die wie alle anderen Urlauber zu unseren touristischen Empfehlungen mit der Bahn anreisen sollten. Die Rückfahrkarte für Familien (zwei Erwachsene mit Kindern) kostet ohne Bahncard ab Hamburg, Köln und München jeweils 398 Mark (ICE-Fahrschein 2. Klasse). Bei Gruppenreisen zahlt ein Erwachsener ab Berlin 58 Mark, ab Hamburg 130 Mark, ab Köln 178 Mark und ab München 142 Mark (Hin- und Rückfahrt 2. Klasse ohne Zuschlag).
Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen Zum Fahrzeugbestand zählen: Vr127322 ,Eigentümer VM Dresden, Leihvertrag in Vorbereitung 99 715 , Eigentümer 99 715 GbR, Leihvertrag bis 2010, HU vorgesehen 970 303 , KB 4 in Aufarbeitung, HU vorgesehen 970 313 , KBtr 4, Aufarbeitung vorgesehen 970314 , KBtr4, betriebsfähig 97-10-99 , GGw, HU beendet 97-13-37 , GGwh, in Aufarbeitung, HU vorgesehen 97-13-72 , GGw, betriebsfähig 97-24-32 , Hw inAufarbeitung, HU vorgesehen 97-24-58 , Hw, in Aufarbeitung, HU vorgesehen K2053 K2863 25 K 8K
-
40 Eisenbahn-Journal 8/2000
Diese Preise sind ein Anhaltspunkt und können je nach Anzahl der Personen und Zugverbindung variieren. Nach Ankunft werden dem Eisenbahnfreund mehrere Gustostückchenals Nahziele geboten. Die Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft, vielen noch besser bekannt unter der früheren Bezeichnung ZOJE (ZittauOybin-Jonsdorfer Eisenbahn), verbindet auf 750-mm-Spur Zittau mit den Kurorten Oybin und Jonsdorf. Auf der ausschließlich im Dampfbetrieb bedienten
die Dampfzüge nach 9 km Fahrt den Bahnhof Bertsdorf. Hier teilt sich die Strecke in zwei je 4 km lange Äste nach Oybin und Jonsdorf. Durchgehende Züge gibt es zu beiden Endpunkten. Teilweise muss in Bertsdorf umgestiegen werden. Neben dem planmäßigen Betrieb durch die SOEG (Tabelle 238 im aktuellen DB AG-Kursbuch) hat sich der ,,Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen" die Erhaltung von historisch wertvollen Schienenfahrzeugen, ortsfesten Einrichtungen sowie die Führung eigener Sonderzügezum Ziel gesetzt. Der noch junge Verein kann in den ersten beiden Bereichen bislang schon beachtliche Leistungen nachweisen. So konnten viele Fahrzeuge vorbildlich aufgearbeitet werden. Zu Einsätzen auf dem SOEG-Netz kam es bislang leider aber nur in beschränktem Umfang. Dies soll sich nach Zielsetzung des Vereins aber bald ändern. Zum 110jährigenBestehender Streckefin-
I
il
U
Abb.: Ingo Neidhardt (3), Joachim Schilbach (3),Tourismusverband Oberlausitz (2), Dr. Bertrand Botzenhardt, Thorsten Sameiske
rn Muskauer Waldeisenbahn
denvom29. Septemberbis3. Oktober umfangreicheFeierlichkeiten statt. Dann will man einen mit IV K bespannten Sonderzug und einen Fotogüterzug führen. Dies wäre eine gelungeneErgänzung zum Planbetrieb der SOEG. Ab dem Jahr 2001 ist die betriebsfähige Aufarbeitung einer VI K eingeplant.Um die Attraktivität dieser entlegenen Region in Zukunft zu erhalten oder sogar zu verbessern, drängt sich deshalb der Wunsch nach enger Zusammenarbeit des Vereins mit der SOEG auf. Durch die Vielzahl der erhaltenen historischen Fahrzeuge kann die Attraktivität bei deren Einsatz nur erhöht werden. Als stationäres Museum ist im Bahnhof Oybin ein Museum eingerichtet, das an Samstagen und Sonntagenvon April bis September jeweils von 1O:OO bis 12:OO Uhr und von 13:OO bis 16:OO geöffnet ist und die Geschichte der Bahnlinie einrucksvoll dokumentiert. Schönen Urhub wünscht Christoph Kirchner
-
Ci
Diese 600-mm-Waldeisenbahnumfasste einst ein Streckennetzvon 50 km, wurde aber im Jahr 1978 eingestellt. Eisenbahnfreunde nahmen sich der Bahn an und so kann heute von Weißwasser aus, dem betrieblichen Mittelpunkt, zum Teil fahrplanmäßiger Verkehr nach Bad Muskau und Kromlau auf insgesamt 21 km durchgeführt werden. Gefahren wird an Wochenenden. Vom 22. April bis 8. Oktober 2000: Weißwasser ab: 09.40 11.00 13.30 14.30 16.00 17.00 Kromlau an: 10.00 11.20 13.50 15.00 16.20 17.20 Kromlau ab: 10.10 11.30 14.00 15.10 16.30 17.30 Weißwasser an: 10.30 11.50 14.20 15.30 16.50 17.50 Vom 22. April bis 3. September: Weißwasser ab: 09.15 11.10 13.45 16.05 Bad Muskau an: 09.55 115 0 14.25 16.45 Bad Muskau ab: 10.05 12.00 14.35 17.00 Weißwasser an: 10.45 12.40 15.15 17.40 Zum Einsatz kommen die Lokomotiven 99 3312 „DIANA, 99 3317 und die „KRAUSS 7790"
rn Lausitzer Grubenbahn Die Fahrt mit der Lausitzer Grubenbahn nahe der Stadt Wittichenau ist ebenfalls ein Erlebnis mit bleibendemEindruck. Die Fahrt beainnt 'm Bergbaumuseum Knappenrode und endet im Bahnhof Auerhahn. Dabei fährt die Bahn zum Teil durch unberührte Moorlandschaften m d bietet ein absolutes Naturerlebnis. Betriebstage sind Samstage, Sonn- und Feiertage bis 31. Oktober 2000. Fahrpreise: Einfache Fahrt: 5 Mark, Rückfahrkarte 8 Mark, Fahrrad 3 Mark Knappenrode Museum ab: 09.30 14.30 Wittichenau Waldbad ab: 10.15 15.15 Auerhahn an: 11.00 16.00 Auerhahn ab: 11.30 16.30 Wittichenau Waldbad ab: 12.35 17.35 Knappenrode Museum an: 13.15 18.15 I Oldtimer-Parkeisenbahn Görlitz
Besonders Kinder werden sich über eine Fahrt mit der Görlitzer Oldtimer-Parkeisenbahn freuen, die am 1. Juni 1976 den Betrieb aufnahm. Die Spurweite beträgt 60 mm, die Fahrzeuge sind denen der Ludwigseisenbahn nachempfunden. Von Ende März bis Oktober wird der 660 m lange Rundkurs befahren. I Ferienticket Oberlausitz/Niederschlesien
Wer im Besitz eines Fahrscheins für An- und Rückreise ist (Mindestkilometer beachten!), kann das Ferienticket für eine Woche (oder länger) erwerben. Es kostet pro Person 30 Mark (Zusatzwoche oder Anschlussnetz halber Preis) und gilt jeweils in der Zeit von 8.30 bis 3.00 Uhr des folgenden Tages.
rn Fahrradkarte
(Alle Preis, Datums- und Adressen-Angaben ohne Gewähr.)
Leider wird in der Region der Transport von Fahrrädern nicht durch die zuständigen Landratsämter übernommen. So gilt ein Preis von 6 Mark für einen Tag mit bis zu 100 Bahnkilometern. Für mehr als 100 km und vier Tage Gültigkeit zahlt man 12 Mark. Wer mit dem ,,Schönes Wochenende"-Ticket unterwegs ist, zahlt 6 Mark ohne Kilometerbegrenzung.
m Kontakte
!p
l
Interessenverein Zittauer Schmalspurbahn e.V., Bergweg 8, 02797 Kurort Oybin, Tel.: 035844170446 Zittauer Schmalspurbahn, Tourist Information,Markt 1,02763Zittau. Tel.: 035831752137 Förderverein Lausitzer Grubenbahn e.V., Ernst Thälmann-Str. 8, 02979 Knappenrode. Tel.1Fax: 035711678092 Görlitzer Oldtimer-Parkeisenbahn, Görlitz Information, Obermarkt 29, 02826 Görlitz. Tel.: 035811406999 Waldeisenbahn Muskau, FremdenverkehrsbüroWeißwasser. Schillerstraße 4, 02943 Weißwasser. Tel.: 035761207126
-
Eisenbahn-JournalU2000 41
Bahn-Notizen Auch knapp einen Monat nach Fahrplanwechsel konnte mit den ICE-T auf den ICE-Linien 8 München-Leipzig-Berlin und 9 FrankiÜWM-Erfur-LeipzigDresden noch kein Verkehr wie im Fahrplan vorgesehen durchgeführt werden. Die Linie 9 wurde auf FrankiÜWM-Leipzig verkürzt, da unter andexem wegen ,,planmäßiger" Verspätungen die Wendezeit von 24 Minuten in Dresden nicht ausreicht. Zwischen Leipzig und Dresden fahren dafür 103bespannte Wagenzüge. Die ICE-T der Baureihen 41 U415 bereiten vor allem beim Kopfmachen Probleme. Wenn die Bordcomputer aussteigen, dauert es etwa 15 bis
Mehrsystem-Drehstrom mitTradition Lange dauerte es, bis die Mehrsystem-EllokFamilie der DB AG mit der Baureihe 185nunmehr Zuwachs erhält. Dabei hatte schon die 182 001 als Erprobungsträger Pionierarbeit auf dem Drehstromsektor geleistet. VON
KURZGEKUPPELT 20 Minuten, bis die Systeme aile wieder betriebsbereit sind. Dass dieser Fall auftreten kann, ist allerdings seit Beginn der Erprobung vor rund anderthalb Jahren bekannt ...aNeue Farbspiele: Versuchsweise wurden kürzlich zwei E C K Wagen mit einem ICE-Anstrich versehen, eine komplette Wagengarnitur soll folgen. Pro Wagen entstehen Kosten von rund 20 000 Mark. Bei einer - noch ausstehenden - Entscheidung, etwa 800 Wagen entsprechend neu zu lackieren, bleibt wohl nichts anderes übrig, als die dann erforderlichen 16 Mio. Mark durch Fahrpreiserhöhungen etc. wieder einzufahren ...aW Apropos Tarife: Für Diskussionen sorgten zuletzt diverse Berichte in den Tagesmedien, wonach die DB AG ab 2001 völlig umgekrempelte und dabei erhöhte Fahrpreise plane. Die Bahn beeilte sich zwar, bestimmte Meldungen, wie zum Beispiel zur angeblich beabsichtigten generellen Buchungspflicht für Fernreisezüge, zu dementieren - von Sonderangeboten abgesehen, so die DB AG. Dass es mit der Bahncard ab dem nächsten Jahr nur noch eine Ennäßigung von 25% auf den Normaltarif geben werde, dürfte indes bereits beschlossene Sache sein. immerhin sickerte dabei durch, dass die Bahncard selbst dadurch künftig auch billiger werden könnte. EJ Reduziert hat die DB AG wohl vor dem Hintergrund des erwarteten EXPO-Verkehrs (vgl. Seite 36 dieser Ausgabe) -bereits das Intemetfahrkarten-verkaufsangebot, ,,Surf and Rail". Herausgenommen wurden alle Verbindungen von bzw. nach Hannover sowie alle die Stadt der Weltausstellung tangierenden Fahrverbindungen. EJ
42
Eisenbahn-Journal 8/2000
Neue „Grenzeniose": 185 003 aufM d a h r t bei Treuchüingen8m 3. Mai 2000. HANSDIETERANDRFXS
F
ür den grenzüberschreitenden elektrischenZugverkehrverfügt die DB AG heute über folgende Zweisystem-Elloks: Baureihe 180 für 162/3Hd15 kV und 3000 V Gleichstrom, Vrnax= 120 km/h Baureihe 181.2 für 162/3Hd15 kV und 50 Hd25 kV, Vrnax=160 km/h (Die eine noch vorhandene Lok der Baureihe 184 wird wie eine 181.2 eingesetzt.)
wurde das Dach im Stromabnehmerbereichum 105mmabgesenkt, damit die Lok auf dem Netz der SNCF zugelassen werden kann. Ansonsten wurde die 145 um die Bauteile für einen 50 W 2 5 kVBetrieb erweitert und somit die „Möblierung" im Maschinenraum deutlich größer. Berücksichtigt wurden auch die ausländischen Zugsicherungssysteme. An einem europäischenSystem(ETCSERTDrehstromZweisystemVorreiter: die 182001 der AEG hier im April 1981 im AW MünchenFreimanu. Unten: 181 211 ,,LoIT& ne" mit D 2536 in Koblenz im Juli 1993.Abb.: Hans Dieter Andrem (3)
Beide Baureihen verfügen über geringe Stückzahlen und werden in allen Diensten eingesetzt. Die Entwicklung der 181.2 erfolgte in den 60er und 70er Jahren mit Anschnittsteuerung und Mischstrommotoren - eine seinerzeitdurchaus moderne Technik. Bei der in den 80er Jahren entwickelten 180 kam eine konventionelle Technik zum Zug. Für beide Loktypen besteht ein Ersatzbedarf. Während der DB AG-Fernverkehr, heute DB Reise &Touristik, keine Mehrsystem-Ellok für sich beansprucht, hat DB Cargo auf die Weiterbeschaffung der Baureihe 145 verzichtet und dafür die Option auf weitere 400 Loks dieses Typs in eine Bestellung von ZweisystemElloks der Baureihe 185 (für 162/3Hz/l5 kV und 50 Hd25 kV) umgewandelt. Gegenüber der 145
MS) wird zwar gearbeitet,die Einführung dessen dürfte aber wohl noch Jahre dauern. Anfang 2000 wurden mit 185 001 bis 003 die drei Vorausloks geliefert, die sich gegknwärtig in einer umfassendenErprobung befinden. Ab Januar 2001 sollen bis 2008 jedes Jahr 50 Lokomotiven ausgeliefert werden. Historisch interessant ist die Tatsache, dass der AEG-Versuchsträger 182 001 einst die erste Drehstrom-Zweisystem-Lok (16V3 W 15 kV und 50 Hd25 kV) war. Die Technik wurde aber nicht weiter verfolgt, obwohl sich AEGmit den 181.2 mittlerweile einen guten Namen auf dem Mehrsystem-Sektor gemacht hatte. Die heutigen Maschinen basieren alle auf dem BBC/Adtranz-Konzeptder Baureihe 120. 0
rtem-Elloks der DB AG
Kunes In6mnem: D-Züge im Pegnitztai -hier D 1567 Nürnberg-Dresden, bespannt mit einer 234am 13. Juni 2000 bei NeuhaudPegnitz.Abb.: Stefun Geisenfelder
Wieder mit dem D-Zug durchs Pegnitztal 1945 ruhte der Verkehr fast gänzlich. Im Norden war Hof unpasICE-Tder Baureihe 605 sierbar, südlich hatte es den Nürnverkehren seit dem berger Hauptbahnhof schwer getroffen. Nachund nach fuhren wieFahrplanwechsel auf der der Züge über die (während des Route Nürnberg-Bayreuth Kriegs nicht in Mitleidenschaftgezogene) Strecke. Schnellzüge verbzw. Hof wieder D-Züge. kehrten nun zunächst von MünAllerdings nur bis zum chen zumeist über Regensburg nach Hof, nur wenige durchs Peg4. November. Dann sollen nitztal. 1960 kamen zum geringen die Neitech-Züge durchs D-Zug-Verkehreinige Interzonenvon Stuttgart nach Dresden Pegnitztalrauschen. Züge oder Görlitz hinzu. Öffnung der innerdeutschen VON Nach Grenze 1989änderte sich dies. Der STEFAN GEISENFELDERMassenansturm aus der NochDDR machte Zusatzzüge in bislang nicht gekanntemUmfang notchon vor Jahren war die heutige wendig, andere Zugläufe wurden mit Wagen verstärkt. So verkehrKESS 860 Nürnberg-BayreuW Hof eine wichtige D-Zug-Route. ten die zusätzlichen Zugpaare So wurde ein Großteil des Ver- D 146511464 und D 146711466 kehrs zwischen Süd- und Mittel- von Nürnberg über Hof nach Gördeutschland über diese Strecke litzbzw. umgekehrt ab 17. Novemgeführt. Vor Kriegsbeginn 1939 verkehrten Schnellzüge von Nürnberg, Schweinfurt und Frankfurt am Main kommend nach Berlin, Breslau und Dresden. Kurz vor Kriegsende fuhren hier dann kaum noch Züge, da die Strecke sich wegen der vielen Tunnel zur AbStellungvon Munitions- und Lazarettzügen anbot. Während des Kriegs rollten auch FronturlauberZüge aus dem Osten.
H Statt der neuen Diesel-
S
ber 1989.Ein Jahr später hielten an den ehemaligen Grenzbahnhöfen keine Züge mehr, weshalb die Fahrzeiten verkürzt wurden. Jetzt wurden auch die DR-Baureihen, wie 1191219und 1321232, im Pegnitztal heimisch. Ab dem Sommerfahrplan 1993 wurden die bisherigen Schnellzüge in InterRegios umgewandelt. Zunächst wurden diese mit 218, später auch mit 219 oder 2321234 bespannt. Die IR verkehrten von Karlsruhe über Nürnberg und Hof Der eine sollte fahren. die anderen springen ein: ICE-T-D der Baureihe 605 sind vorläufig nur zur Personaischulung im Pegnitztai anzutreffen, D-Züge - hier D 1660 DresdenNürnberg am 13. Juni bei Ranna - bis auf weiteres. Abb.: Stefun Geisenfelder (2)
-*
r
nach Dresden. Zum Sommerfahrplan 2000 wurde die IR-Relation über Nürnberg hinaus aufgelassen, weshalb nun auf einen der wieder eingeführten D-Züge umgestiegen werden muss. Der eigentlicheGrund des Schnellzug-Intermezzos sind die noch nicht planmäßig einsatzbereiten Diesel-ICE-T der Baureihe605, die ebenso wie der Pendolino VT 610 durchs Pegnitztal - und natürlich weiter RichtungDresdenbzw. südlich zum Teil von München - fah-
D
i
ren sollen. S ren nun voraussic vember im Zwei-Stunden-Rhythmus fünf D-Zugpaare nach Dresden, eines weiter bis Chemnitz und ein Zugpaar nur bis Marktredwitz. Bemerkenswert die Wagen: entweder sechs grünheige Bom und ein Aom oder sechs Bm und ein Am bzw. BDm! 0 Eisenbahn-Journal8/2000 * 43
Bahn-Notizen W Neue Hoffnung bei der Transrapid-Gesellschaft: Zusammen mit der Stadt Shanghai hat man die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für eine rund 40 km lange Teststrecke zwischen dem Stadtzentrum der chinesischen Metropole und dem internationalen Flughafen des Finanzdistrikts Pudong vereinbart. Wie der Spiegel berichtete, sprach Chinas Ministerpräsident Zhu Rongji von einer ,,Perspektive im Wert von 20 h4rd. Dollar". Die Versuchsstrecke soll etwa 1,5 Mrd. Mark kosten. Für die deutschen TransrapidBauer ist dies eine ,,Weichenstellung" für ein mögliches ChinaProjekt der Magnetbahn. EJ
KuRZGEKUPPELT W Weitere Werbeloks der Baureihe 101: ,,Ganz nett hier aber waren Sie schon in BadenWürttemberg?" macht eine simple Folien-Aufschrift Reklame fürs ,,Ländle". Solcherart beschriftet sowie mit Ba-Wü-Wappen am Führerstand versehen fahren nun folgende Loks: 101 062-064,067, 070,072-076 und 079. Auch elf Loks der Baureihe 120 tragen diese Werbung, wobei in diesem Fall der zumeist ausgeblichene Lack der 120er noch müder aussieht ... EJ
II
I Seit Fahrplanwechsel Vergangenheit: in der Morgensonne des 27. Mai 2000 kreuzen letztmals RB 27263 aus Freiberg und RB 27262 aus Holzhau im Bahnhof Mulda. Abb.: Peter WunderWald
Weiterer Kahlschlagim sächsischen Bahnnetz H Seit Fahrplanwechsel
fahren auf zwei weiteren Strecken in Sachsen keine Reisezüge mehr,vier Abschnitte von Strecken werden im SEV bedient, ihre Zukunft ist ungewiss.
E
ingestellt wurde Ende Mai der Personenverkehr auf den Strecken Wittgensdorfob. Bf-Limbach (KBS 526) und Rochlitz-Narsdorf (ebenso KBS 526). Vom Schienenersatzverkehr (SEV) betroffen sind seither wegen Oberbaumängeln die Streckenabschnitte WolW Lacktesttafeln an 120em: Mit entsprechend lackierten kleinen Täfelchen, die an den Pufferträgem von einigen Loks der Baureihe 120 angebracht wurden, will die Bahn testen, weiche möglichen neuen Farbzusammensetzungen im Alltagsbetrieb künftigen Anforderungen bei der Lackierung von Fahrzeugen am nächsten kommen - vor allem hinsichtlich einer Schmutz- und Graffiti-resistenten Oberfläche. Unsere Aufnahme zeigt die 120 114 am 9. April 2000 bei Bayerisch Gmain. ki W Insgesamt 39 Lokomotiven der Baureihe 143 haben bis Mitte Juni eine neue Wendezugsteuerung erhalten. Darunter befinden sich auch sieben Maschinen 143.8 bzw. 143.9, die
ihre Doppeltraktionsfähigkeit
behalten haben müssen. a44
*
Eisenbahn-Journal 8/2000
kenstein-Bärenstein-Weipert (KBS 517), Freiberg-Holzhau (KBS 5 14), Großbothen-Colditz (KBS529) und Montzburg-Radeburg (KBS 509). Währendaufletztgenannter Schmalspurstrecke bis zum Herbst 1,5 km Gleis zwischen Bärnsdorf und Berbisdorf sowie im Bahnhof Radeburg erneuert werden, ist die Zukunft aller anderen Strecken ungewiss. Den Betrieb auf der KBS 514 soll nach letztem Stand der Dinge ab November 2000 die Eurobahn, ein Tochterunternehmen der rheinland-pfälzischen Eisenbahn (RPE) übernehmen; die RPE selbst soll bis dahin die Infrastruktur übertragen bekommen. Weit schlechter steht es um die
Zukunft der grenzüberschreitenden KBS 517. Ob jemals wieder Züge das tschechische Weipert erreichen, scheint fraglich. Laut BahnSprecherin Kerstin Eckstein sei „der SEV zwischen Wolkenstein undBärensteinnichtnurwirtschaftlicher, sondern auch schneller als der Zug". Vorbeiist es seitPlanWechseldurch den Wegfall der Narsdorfer Linie auch mit dem Bahnknoten Rochlitz; hier ist nun vorübergehend (?) der Endpunkt der Muldentalbahn aus Glauchau. Bereits seit dem 6. Dezember 1999wurdezwischen Rochlitz und Colditz SEV gefahren, der nun bis Großbothen ausgedehnt wurde. Peter Wundenvaid
H ÖBB-Stiere dürfen nun aufs ,,West-Netz"der DB AG Seit Juni dürfen die österreichischen „Stiere" (Taurus) 1016 001 bis 007 sowie 1116 001 nach mündlicher Zulassung durch das Eisenbahn-Bundesamtauf dem Streckennetz der früheren Bundesbahn, nicht aber im Bereich der neuen Bundesländer verkehren. An Wochentagen werden sechs Güterzugpaare zwischen Salzburg und München mit 1016 bespannt. Zudem werden mindestens die Korridorzüge EC 161 und 163 „Transalpin" zwischen Salzburg, Rosenheimer Kurve und Kufstein mit dem ÖBB-Taurus gefahren. Wie hei einer nieiien i.nk heilte iihlirh. kam @.jed
-
Sie machen vorläufig- nur kleine Probleme: Neigezüge der Baureihe 612 - hier ein Doppel als RE 16011 Göttingen-GlauchadZwickauam 16. Juni 2000 in Arenshausen. Zunächst verkehrten die Züge entgegen des Kursbucheintragsnur zwischen Götüngen und Gotha. Abb.: Thomas Feldmann
Xi01il P i i T rd I PJ 'riiI -
rn Dass bei den NeitechZügen der Baureihe 6 11 nach wie vor Störungen verschiedenster Art auftreten, ist fast schon BahnAlltag. Doch auch die Nachfolger, dieVT612, sind nicht ganz problemlos zu handhaben. Und selbst die bewährten Pendolini der Baureihe 610 sind ins Gerede gekommen-aber nicht wegen technischer Pannen, sondern weil der Planbedarf die Grenze der Kapazitäten ausreizt.
v
rspätungen wegen Überhitzung der Motoren oder anderer Probleme wie zum Beispiel verrückt spielenderKlimaanlagensind bei den ,,Neipech"-Zügen der Baureihe 611 nach wie vor an der Tagesordnung. Fahrgäste und Bahn-
personal stellen sich gleichmaßen die Frage, wie lange sich DB Regio dies noch mit ansieht. Umfangreiche Nachbesserungenbeim Hersteller Adtranz haben sicherlich einige der gravierendsten Probleme in den Bereichen der Fahrzeugsteuerung, der Neigetechnik und der Drehgestelle beseitigt oder zumindest verbessert, doch viele kleine Störungen sorgen eben auch dafür, dass ein Einsatz nach Fahrplan noch immer nicht reibungslos möglich ist. Inzwischen sehnt man sich insbesondere in der Relation Saarbrücken-Mainz(-Frankfuru M) nach den Zeiten der lokbespannten Wagenzüge vor 1996,als das 611-Dilemma seinen Anfang nahm. Die mit viel Skepsis erwartete Nachfolgebaureihe 612 ist seit Fahrplanwechselnunauchimplanmäßigen Einsatz - bislang mit durchwachsener erster Bilanz. In Kaiserslauternsind-mit StandMitte Juni - 15 Züge beheimatet, in Leipzig elf und in Erfurt drei. Von diesen insgesamt 29 Einheiten waren zwischenzeitlich auch bereits 18 vorübergehend außer Gefecht - kleinere „Kinderkrankhei-
i ifi P5i i1 '1Iii PA i ten'', auch wenn man es kaum noch hören kann, sollen der Grund gewesen sein. Da es im Raum Erfurt zusätzlich Probleme mit RE- bzw. RB-Zügen gibt, die mit der Baureihe 229 (deren letztes Stündlein im übrigen auch bald geschlagen haben dürfte) verkehren, wurde ein Pfälzer 612 leihweise nach Erfurt umgesetzt, um in der Relation Göttingen-Gotha auszuhelfen. Diese wurde vorher planmäßig von einem Erfurter 612 befahren, was Kapazitätsengpässe zur Folge hatte. Laut Kursbuch ist ohnehin der Einsatz in der Verbindung Göttingen-GlauchauIZwickau geplant gewesen, was zunächst nicht reaiisiert werden konnte. Die beiden anderen Erfurter 6 12 kommen zusammen mit den Leipziger Zügen zwischen Zwickau und Hof zum Einsatz.
610-Einsatz an der Kapazitätsgrenze Womit wir in der Oberpfalz und damit dem Revier der bislang einzig erfolgreichen Neigezug-Baureihe, dem Pendolino VT 610, wären. Nunmehr sind auch diese seit
1992 bei hoher Verfügbarkeit rollenden Triebzüge ins Gerede gekommen - allerdings nicht wegen technischer Probleme, sondern aus fahrplantechnischen Gründen. Nachdem es nun fast stündliche Flügelungen von 610-RES nach BayreuMof in Pegnitz gibt und einige RB-Leistungen MarktredWitz-Bayreuth hinzu gekommen sind, ist der Pendolino-Einsatz,der ja auch die Relation NürnbergSchwandorf-Furth i. Wald beinhaltet, an die Kapazitätsgrenze gestoßen. Entgegen des über Jahre hinweg in der Regel gut funktionierenden Umlaufkonzepts, wonach mehrereZüge in Reserve standen (als Ersatzfahrzeuge bzw. für planmäßige Wartungsarbeiten), werden nun bisweilen alle 20 vorhandenen Einheiten der Baureihe 610 benötigt, injedemFall aber bis zu 18. Weil dies zwangsläufig zu Problemen führen muss, hat man reagiert: Zwischen Nümberg und Furth i. Wald werden täglich drei RESmit 218-bespannten dreiteiligen Wagenzügen gefahren. Eine zweite 610-Ersatzgamitur ist bisweilen zwischen Nümberg und Bayreuth im Einsatz. GZ/a-/if Eisenbahn-Journal 8/2000
-
45
Bahn-Notizen
L-
Vermutlich bis Ende September sind die Di3 auf der RaumabahnDomb&s-.&ndalsnesnoch anzutreffen: Di 3.628 mit Zug 2355 am 7. Juni 2000 in Andalsnes.
H Die Norwegischen
Sen. Bereits zum Fahrplanwechsel am 11. Juni 2000 hatte der Güterverkehrsbereichder NSB angekündigt, auf die Di3 verzichten zu wollen. Die beiden Langlauf-Zugfür paare auf der Nordlandsbahn Trondheim-Bod0 sollten zu diesem Zeitpunkt auf Dis-Doppeltraktion umgestellt werden bzw. auch mit einer der fünf Henscheldas Loks der Baureihe Di4 (Baujahr 1980) gefahren werden, so wie es planmäßig bei einem Zugpaar bereits im Winterfahrplan der Fall ’Jjp war (5791 Mo-Fr Trondheim 19.45-Bod0 7.35, 5792 Mo-Fr Bod0 9.05-Trondheim 22.48,5793 Di-So Trondheim 4.50-Bod0 VON JÜRGEN H~RSTEL15.55, 5794 Mo-Sa Bad@ 18.40-
Staatsbahnen stehen vor mehreren Veränderungen: Während die guten alten NoHABs nach diesem Sommer nun vermutlich wirklich endgültige Finale ansteht, rollenunter anderem neue Triebwagen vom ,,Talent“an. Neuigkeiten aus dem hohen I Norden
Trondheim 6.58). Für die Di3-Ablösung müssten weitere Di8 nach Trondheim umgesetzt werden. Da inzwischen (nach Ablauf der Garantiefrist) aber gelegentlich auch Probleme bei den Di8 auftreten, bleibt abzuwarten, wie die Güterzüge tatsächlich bespannt werden, zumal bei den NSB auch immer häufiger Fahrzeug- und Lokführermangel zu beklagen ist - im Juni fielen sogar zahlreiche ReiseZüge aus diesem Grund aus! Angesichts der NSB-Einsparpolitik liegen Vergleiche zu Problemen andererBahnverwaltungennichtfern. Insofern ist nicht ausgeschlossen, dass weiterhin die noch vorgehaltenen Reservemaschinen der Di3
gelegentlich auch vor Güterzügen aushelfen müssen. Der Bestand der Di3 (zwölf Di3a und drei Di3b) sollte jedenfplls noch im Juni auf insgesamt zehn verringert werden, indem die Loks, die noch nicht mit dem Zugsicherungssystem ATC (Automatic Train Control) ausgerüstet sind, abgestellt werden. Dass das Ende der Di3 im Personenverkehr auch nicht mehr weit entfernt ist, dokumentiertdieüberführung des ersten BombardierTalent-Triebwagens BM 93 Anfang Juni nach Trondheim, wo die Einheit BM 93.02152 am 4. Juni eintraf. Inzwischen ‘begannen erste Probe- und Schulungsfahrten, u.a. bis an den Endpunkt der Nord-
(TEXTUND BILDER) Di8-Doppel sollen bald Di3 vor Güterzügen ablösen: In Hell trifft Di 8.710 auf Di 3.633 mit Gt 5742 (27. Mai 2000).
W
ieder einmal deutet sich der Abschied von den norwegischen NoHABs der Baureihe Di3 an, nachdem deren „Leben“ durch die Probleme mit den Siemens-Di6 und Rückgabe dieser designierten Nachfolgebaureihean den Hersteller seit 1995 immer wieder verlängert worden war. Der Sommer2000 dürfte aber der unwiderruflichletzte für die Di3 werden - wenn sich die Planungen der Norwegischen Staatsbahnen(NSB)realisieren las46
-
Eisenbahn-Journal 8/2000
1 I ~
Zehn EL18 sollen eventuell gegen Rc-Loks getauscht werden: In Dombis trifft EL 18.2260 auf Di 3.628 (5. Juni).
landsbahn, Bode. Für den Einsatzbeginn der neuen Triebwagen mit Neigetechnik, mit denen gleichzeitig das neue Produkt „Agenda" für den Mittelstreckenverkehrverbunden ist, haben die NSB konkrete Pläne: zunächst sollen ab 20.1 21. August die beiden bisher (mit Di3) lokbespanntenZizgpaare 4771 478 („Ole Tobias", TrondheimMo i Rana) und 4701479 ( B o d e Mosjaen) auf Talent (bzw. ,,Agenda") umgestellt werden. Der durch die Neigetechnik erzielbare FahrZeitgewinn wird jedoch vorerst
Pendelzüge mit BM 92 (wie schon in den Jahren zuvor) nachgedacht wird. Im Mai und Juni waren jedoch auch Di4 und sogar Di8 vor den Zügen im Einsatz. Mit zunehmender Auslieferung der BM 93 wird es ab Januar 2001 neue Fahrplankonzepte auf der Nordlandsbahn und der Rorosbahn (Trondheim-Roros-Hamar) geben. Unter der Voraussetzung, dass die Betriebseinführung der TalentTriebwagen weitgehend problemlos ablauft,dürften die NSB spätestens gegen Jahresende endgültig
Überführung des ersten NSB-„Talents": BM 93.52/02 in Kongsvoll ( 4. Juni).
fahrplanmäßig- auch auf den weiteren Strecken - nicht umgesetzt. Eine Wochespäter(ab28. August) soll das Zugpaar 230212303 (Trondheim-Hamar) auf der Rarosbahn folgen. Und ab 1. Oktober wird auf der Raumabahn (Dombgs-Andalsnes) ein neues Fahrplanmodell mit BM 93 und mit einem zusätzlichen Zugpaar eingeführt.Nochunklarist, wieesmit den Einsätzen der Di3 auf der Merikerbahn (Trondheim-Hell-Storlien) weitergeht. Die erst 1999 eingeführten Kurswagenverbindungen aus Schweden nach Trondheim, die ab dem schwedischen Grenzbahnhof Storlien mit Di3 bespannt wurden, sind im Regelfall eher schwächerbesetzt, sodass inzwischen dort auch wieder über
auf die Di3 verzichten können (Inzwischen gab es auch bereits Verhandlungen über einen Verkauf zumindest der noch gut erhaltenen Maschinen). Ganz NoHAB-frei wird Norwegen jedoch auch dann nicht sein: Regelmäßig kommen ehemalige dänische MX und MY der schwedischen ,,Tig&eriet i
Bergslagen AB" vor Bau- und Arbeitszügen zum Einsatz. Gleich fünf Maschinen, darunter eine der ehemaligen dänischen ,,KunstLoks", die anderen ansprechend silber mit rotem Zierstreifen, waren im Mai und Juni unterwegs, u.a. an der Bergenbahn und im Raum Trondheim. Veränderungen sind jedoch auch bei der moderneren norwegischen Bahn zu erwarten: Von den erst 1996197beschafften Loks der Baureihe EL18 sollen eventuell zehn leihweise im Tausch gegen RcLoks an die Schwedischen Staatsbahnen gehen, die ihren Schnellverkehr mit den leistungsfähigen Maschinen erweitern wollen. In Norwegen werden die EL18 mit ihren Express-Zügen zunehmend von neuen Neigetechnik-Triebwagen BM 73 (,,Signatur") im Langstreckenverkehr verdrängt. Eine weitere Neuerung wird sich Anfang September ergeben, wenn im Rahmen der Privatisierung die „Timetoget Bratsbergbanen AS" den Betrieb auf der Bratsbergbahn Notodden-Skien-Porsgrunn in Südnorwegen voraussichtlich mit schwedischen Dieseltriebwagen übernimmt. Ersetzt werden damit auf dieser landschaftlich reizvollen Strecke die Altbautriebwagen BM 68 (gebaut 1956-1961). Trotz der vielen Veränderungen gilt: Kurzentschlossenekönnen auf einer Reise bestimmt noch das eine oder andere Foto von der ,,alten NSB" schießen! 0
I
Werden Anfang September im Rahmen der Privatisierung auf der Braisbergbshn ersetzt: die NSB-Altbau-
in Berlin Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des 250. Zuges der Baureihe 481/482 der Berliner S-Bahn fand am 22. Juni die Abschiedsfahrt für den Nietenreko der Baureihe 476/876 statt.
Z
wei Sonderfahrtensollten den Generationswechsel bei der S-Bahn Berlin symbolisieren: Xe offizielle Verabschiedung ies Nietenreko sah eine Tour !wischen Nordbahnhofund Oraiienburg vor. Zum Einsatz kam - beidseitig festlich geschmückt - der Zug 4760331876 0331 376 0661 476 066. in Oranien3urg wartete die Neubauzugeinieit 481 2501482 2501482 2491 $81 249, ebenfalls vorne geschmückt, auf die Ehrengäste, um sie wieder zurückzumHauptbahnhof zu bringen. DieBaureihe476, die derzeit mit 20 Viertelzügen im Einsatzbestand ist und fallweise eingesetzt wird, soll dann endgültigbis zum Jahresende ausgemustert wer-
-
Bis Ende 2000 ist endgültig Schluss: Nietenreko 47W876 der Berliner S-Bahn, hier ein Zug am 6. Mai 2000 in Eichkamp. Abb.: Jürgen Sieger
den. Zur Loveparade in Berlin am Wochenende 8.19. Juli war noch einmalvoller Einsatz angesagt, da die RE-Züge am Stadtrand enden sollten. Von der Baureihe 4811482 sollen insgesamt 500 Stück geliefert werden. Zeitgleich mit der Auslieferung des 500. Zuges soll dann - geplant ist 2004 - auch die Baureihe 4771877 abgestellt werden. Thomas Splittgerber Eisenbahn-Journal 8/2000 * 47
Oben: BR 50, die erste: Märklin hat die Kabmentender-Lok weitgehend überarbeitet. Unten die neue 24,3"-DKW fürs C-Gleis.
Neuheiten Märkiin Die Göppinger legten eine alte Bekannte neu auf: In HO erschien die BR 50 mit Kabinentender. Gegenüber dem Modell von 1974 wurde die Maschine gründlich überarbeitetund auf 44er- und 52erNiveau gebracht.Als Vorbild diente die 502448 vom Bw Emden, zuletzt untersucht wurde sie am 7. Juni '63. Die Änderungen umfassen im Wesentlichen: freistehende Kesselventile, -stellStangen und -leitungen, eine zierliche brünierte Steuerung,feinere Speichenräder mit brünierten Spurkränzen, Scheiben-Laufradsatz, neue Indusi-Attrappe, Kurzkupplung zwischen Lok und Tender (verstellbar) sowie hinten korrekte Drehgestellblenden am Tender. Gut ist auch die schwarze Manschette als Hülle für die bunten Kabel zwischen Lok und Tender. Geblieben sind die ,,Beulen" am Stehkessel (muss sein, wg. Knickrahmen),die bis zum Fiibrerhausende reichende Stehkesselrückwand(muss aber auch sein, wg. Motor) sowie die im Analogbetrieb Stromiinienlok-verdachtige Höchstgeschwindigkeit. Wer digital fährt,kann Höchstgeschwindigkeit,Anzug und Auslauf fast beliebig über Potis einstellen, Analogbahner müssen zum Traforegler greifen. Des weiteren erschienen der 6282 und die 216 als DB AG-Fahrzeuge, das Ergänzungs-Wagenduo zum ,,Württemberger Zug von 1859" (zum Vorbild s.a. S. 93) und das Ergänzungs-Wagentrio zum Jüviera-Express" des letzten Jahres. US-Fans bekamen den Aussichtswagen für den StreamlinerZug, DB-Fahrer einen Rungenwagen mit Container angeboten. Für
die DRG-Freunde erschien ein Kesselwagen auf Trix-Basis, für die der DB Cargo ein Containertragwagen. Das C-Gleissortiment komplettierten neben einer motorisierten und mit Kabelkanal-Imitaten versehenen 24,3"-DKW ein geradesRampenstückundeine Gitterbrücke mit je 180 mm Länge. Für die 1:32-Fahrerkamen ein DBUmbaudreiachser 2. Klasse, ein Dreierset DB-Erztransportwagen und ein Teleskop-Haubenwagen der DB AG ins Sortiment. An Zubehör wurden Maxi-Figurensets ,,Musikkapelle" und ,,Wirtshaus" vorgestellt. Den Z-Bahnempräsentierte Märklin die 120' der DB AG.
Trix Hier lag das Schwergewicht eindeutig bei N. Neben der 015, der 120 der DB AG und einer SBB460er als Kunstlok wurde das „SelectrixSuper-Set", vorgestellt.Diese Top-Digital-Anfangspackung enthält einen Dampf-Schnellzug mit BR 03 und einen Diesel-GüterZug mit Vorserien-V 160 (je vier Wagen), ein Gleisoval mit Ausweichgleis sowie eine DigitalGrundausstattung. Gegenüber der Sonderserie von 1999 wurden einige Wagen verändert. In HO wurden die beiden Ergänzungswagen zum „Württemberger Zug von 1859" ausgeliefert.
Tiilig Diesel-Time in Sebnitz: Für die TT-Bahner kamen vom Hauptlieferanten gleich zwei moderne Dieselloks auf den Markt. Während die 204 der Karsdorfer EisenbahnGesellschaft (KEG) lediglich eine attraktiveFarbvarianteder bekann-
Oben: Neu von TWg in TT gab's die 215 der DB AG und die 204 der KEG. Unten: Kleins brandneue ÖBB-Rangierlokder Reihe 2068 (HO).
I
Ganz oben: Das ÖBB-Paradepferd,der ,,Taurus" ist schon von Roco als HO-Modell erhältlich. Oben: Die ChemiefirmaBASF besitzt eigene Elloks. Das Vorbild dieser 145 (Roco) ist eine davon. Rechts: BR 50, die zweite. Rocos neue ÜK-5Oer ist jetzt auch als Wechselstrommodell mit ,,Flüsterschleifer"erhältlich. Unten: Der gedeckte ,,Bremen" ist Formneuheit von Roco. Daneben: BR 50, die dritte: Als Sonderserie erschien von Roco eine ÖBB-50 im Aussehen der 70er Jahre.
I
-1
ten DR-V 1 802darstellt, ist die 215 der DB AG gehauseseitigeine Neuentwicklung. Technisch basiert sie auf der 218. Beide Modelle sind mit -Mittelmotor, Schwungmasse und Allachsantrieb ausgestattet.
Klein Modellbahn Als komplette Neuentwicklung lieferten die Wiener die moderne ÖBB-Rangierlok der Reihe 2068 aus. Sie ist mit einer großen Schwungmasse ausgestattet und getriebeseitig speziell für Langsamfahrtausgelegt. Außerdem bietet die Maschine eine DigitalSchnittstelle, Lichtwechsel Rot/ Weiß und NEM-Kupplungsschächte. Ergänzend zu den bereits gelieferten ÖBB-Schüttgutwagen kam ein Dreierset ins Sortiment, zum CityShuttle ein Duo Zwischenwagen.
Roco Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns schon das erste Serienmusterder ÖBB-Reihe 1016 ,,Taurus". Zwar mag die glatte Form des Lokkastens zunächst so manchem ein leichtes Gähnen entlocken (,,schon wieder so eine ..."), doch schlägt dies spätestens beim Blick auf die Boden-, Drehgestell- und Stirnpartien der Lok in Begeisterung um: Spitze, rundrum, bis hin zu den Radscheiben! Mehr zu VorbildundModell gibt's platzbedingt im September-Journal. Eine Premiere gab es auch für Wechselstromfahrer - sogar in doppelter Form: Mit der ÜK-5Oer (s.a. Juli-Journal) wurde a) erstmals eine Roco-Lok dieser Reihe für das Mittelleitersystem vorgestellt, die b) als erstes Serienmodell mit dem Roco-„Flüsterschlei-
fer" (s. März-Heft) ausgestattet wurde. Tatsächlich läuft die Lok sehr leise, vor allem auf MärkiinK-Gleis. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei umgerechnet Ca. l O O k m J h , in Bewegung setzt sie sich bei 4. Beschleunigung und Auslauf sind Roco-typisch gut, die Zugkraft der auf Kuppel- und Tenderachsen angetriebenen Maschine auch. Gleichfalls in Märklinisten-Version präsentiert wurden die 150 der DB Cargo sowie die 145 als Lok der DB AG mit Zugzielanzeige und der BASF sowie die 364 der DB Cargo. Die grüne BASF-145 wurde auch in Normal(Gleichstrom-)Ausführung vorgestellt. Des weiteren erschienen die bayrische PtL 212 als Lok der ganz frühen Reichsbahnzeit, die 132der DR mit Computernummer und die ÖBB-2045 im Grün der Epoche 111. Das Sortiment der 1:lOO-
Schnellzugwagen in HO erweiter ten einer 1 .12.Klasse und ein Pack wagen, beide in Poplackierung. Als Formneuheit bei den Güterwa gen ist der gedeckte ,,Bremen" zi vermelden. Er wurde als DB-Wa gen der Epoche I11 und als DR Modell der Epoche IV vorgestellt Mit neuer Rahmenkonstruktioi erschien ein Kugelsilowagen de Nordwaggon. Daneben erschiene1 ein Behältertragwagen der DB, eii offener, eine leerer DB-Autotrans Porter sowie ein SBB-Schiebe wandwagen „Freixenet". Das N-Sortiment erweiterte die 181 der DB in Verkehrsrot.
Bachmann / Liliput Stabile Brücken, wie sie unsei Kollege Ernst Seemüller zu bauer pflegt, braucht, wer sich die Juni, Neuheit von Liliput zulegt: Dit
L
I
m
kompieiie innmciuricniuiig
UIIU
Kurzkupplungskulissen.Ganz neu ist auch der moderne DB AGSchüttgutwagen Facns 133. Der Vierachser ist sehr gut lackiert, bedruckt und detailliert, was sich z.B. an den filigranen Verstärkungssireben im Laderaum zeigt. Zur vorbildgerechten Ergänzung des ,,Blauen Blitz" der ÖBB auf bis zu fünf Teile erschien ein einzelner Mittelwagen. Ausgeliefert wurden außerdem ein Offener der DR-Epoche IV und ein ebenfalls computemummerierterSäuretopfwagen der DB.
I!
cc'
\
Arnold Die Juni-Auslieferungen umfassten nur bereits im vorherigen Heft angekündigte Artikel. Als Fotomuster erreichten uns die 152 mit ,,Railion"-Anschrift und ein Buf fet-Wagen des DR-Typs Halber Stadt.
Vollmer ... stellte in HO eine Polizei-Einsatzzentrale, ein Bauerngehöft, ein Waldgasthaus und einen Abenteuerspielplatz vor.
Heico Mit einer guten Idee wartete die Coburger Firma auf: Preisgünstige ,,Ganzzugsets" mitje fünf gleichen Beladungsartikelnermöglichendie Zusammenstellungvorbildgerechterer Güterzüge. Angeboten werden Pipeline- und Frischwasserröhren, Bausand, Baumstämme und Kabeltrommeln für Rungenund offene Wagen. Als Sonderserie wurde eine ,,Brücke ins neue Jahrtausend vorgestellt, die als Ladegut für vierachsige Rungenwagen dienen kann. Für TT wurden Stahlröhren im Trapezstapel, Frischwasserröhren und eine Siemens-Kiste angeboten. In Z gab's ebenfalls Wasserröhren, einen Industrie-Ölkühler und EchtkoksLadungen für moderne Hochbordwagen. Siehe auch Autos.
WA-Wagen der Von c.-.en: DR, Geisünger-Steige-95er der DRG und Schüttgutwagender DB Cargo (rechts von oben gesehen), aiie in HO von Piko. Die Lok gibt es such in Wechselstrom-Version. Unten: DB-Sauretopfwagender Epoche iV und DR-Offener, auch Epoche IV.
-
I
I
dem kam der Bahnhof ,&lettingen" mit funktionstüchtigerUhr und ein Ausgestaltungsset „Blumen und Blumenkasten" auf den Markt.
Kibri
ESU
Top-Neuheit in HO war das große WLZ-Lagerhaus (s.a. S. 820. Daneben wurde der Bahnhof ,,Kottenforst" unverändert neu aufgelegt. Zudem bekam der GottwaldSchienen-Teleskopkran eine belgische Variante. Umfangreicher war das Neuheitenvolumen in N. Hier stand vor allem das Stadthaus-Set G ö r & / Potsdam auf dem Programm. Es enthält vier Einzelbausätze, die auch solo erhältlich sind. Außer-
Die mittlerweile in Maulbronn ansässigeFirma bietet nun eine Großbahn-Version ihres Loksound-Decoders an. Er ist für praktisch alle gängigen Digitalsysteme(Märkiin 6021, LGB digital u.v.a.) geeignet und sogar im Gleichstrom-Analogbetrieb einsetzbar, wenn auch mit Qualitätseinbußenbeim Geräusch. Der XL-Decoder wird in Deutschland von Noch vertrieben und ist mit wetterfesten Lautsprechern von 57 und 78 mm erhältlich.
E
1 1
I
Oben: Zwischenwagenzum ,,Blauen Blitz" der ÖBB in HO von Piko. Unten: 152er der DB AG im Mon-Design. Darunter der Buffet,,Haiberstädter" (beide N).
I
ON
a m m
U U i l
Brimalm Engineering
, i.* 1
I
Oben: Ladegüter von Heico. Die Kabeltrommeinund der Sand stammenaus ,,Ganzzugsets", die Baustahimattenund die Druckmaschine sind für Lkw gedacht. Ganz links: Eckhaus zur ,,Goethestraße"von Faiier, darunter ICE-Bahnsteig (HO). Links: 1:32-Uhr von Besig. Unten: Großbahn-Sounddecoder und Lautsprecher von ESU.
Links und unten: Feine Anlagendetaüsvon Modelibau Luft: Feisengarage, Baumhaus (,,Toms Hütte") und Doline (mit Höhienforschern). Ganz unten norwegische Klasse 24b von Brimaim, rechts danebenSteiiwerkseinrichtungund Seilzugkanäie von Ostmodeii.
1 Abb.: MV-HS und MV-Ki (29); Faller (2); Ostmodell ( 2 ) ; Modellbau Luft (3); Bromalm Engineering (1)
Der HO-Kleinsenenhersteller aus dem schwedischen Vadstena bietet in einer Auflage von 200 Stück das Messingmodell der norwegischen Klasse 24b (1'D-Schlepptenderlok) an. Die Lok ist sehr fein detailliert, besitzt gefederte Achsen und wird von einem im Tender eingebauten Faulhaber-Motor mit Schwungrad angetrieben.
Besig ... stellte passend zur Spur I eine funktionierende Bahnsteiguhr mit Aluminium-Edelstahlgehausevor.
Modelibau Luft Gips-SpezialistManfredLuft stellte eine Reihe kleiner Bauteile mit ungewöhnlichen Motiven vor, die sich gut zur Szenengestaltungeignen: Eine in den Fels gehauene Garagemit Tor, ein Dreierset ,,Fellsenkeller-Eingänge, eine Doline (Einbruchstelle im Kalkgestein) und eine Quelle im Fels. Alle sind koloriert oder unbemalt erhältlich. Etwas aus der Art geschlagen, da aus Resin gefertigt, ist ,,Toms Hütte", ein kleines Baumhaus, das zusammen mit einem BaumstammStummel geliefert wird. Auch ein nettes Accessoire!
Faller Speziell für die vielen ICE-Fans brachte die Firma einen modernen Bahnsteig mit viel vorbildgerechtem Zubehör. Das gute Stück ist 63 cm lang. Passend dazu sind farbige Service-Tafeln im Angebot. Ergänzend zur letztjährigen Hauserzeile ,,Goethestraße" erschienen zwei zwei- bzw. dreistöckigeEckhäuser. Wie die ganze Straße basieren sie auf Entwürfen unseres Autors Bruno Kaiser. Ebenfalls ausgeliefert wurden drei einfache Zweifamilienhäuser (alle HO).
Ostmodell Der Leipziger Hersteller stellte für HO und TT Zubehör für mechanische Stellwerkevor. Die Kanalabdeckungen, Ablenk- und Zwischenkästen, die mechanischen und elektrischenAntriebsattrappen sowie die Rollenführungen (offen/ geschlossen) werden als Bausätze geliefert. Neu im Angebot sind auch Stellwerks-Inneneinrichtungen wie Weichenhebelbänkeund Fahrstraßenschränke.Durch ihredünnwandige Ausführung sind die Artikel auch nachträglich in geschotterte Anlagen einbaubar.
-
--
I
Ku"-
Auto-Neuheiten
Auch im August: Die Sachsenmodelle-Soap
Roco-Miniatur-Modelle
Wann wird verkauft?
Als Formneuheit wurde ein Unimog S TLF 8 der Feuerwehr Stuttgart ausgeliefert. Der Unimog DK erschien als DB-Fahrzeug. Des weiteren gab's einen Polizei-Geländewagen, ein Containerset für lTund den Eurocopter EC 135 der Deutschen Rettungsflugwacht.
Heico
Albedo, AWM, Herpa und Wiking: Baustahlmatten, Beton-Sockelplatten, Alu- und Gasröhren, ein Teil einer Großdruckmaschine, ein Wärmetauscher sowie eine Siemens-Maschinenkiste. Kutter
-I
I
Neu im Sortiment der Coburger sind Ladegüter für HO-Lkw von
3 1
Druckmaschine als Lkw-Lademit a von Heico.
Modellbahn-Notizen - Piko tut etwas für die Freunde der Firma und lädt in Zukunft einmal im Monat zur Betriebsbesichtigung. Die Termine sind heuer am 25.8.,22.9.,20.10., 17.ll.und 15. 12.,jeweilsum 1OUhr.Gruppenab 15 Teilnehmer können auch andere Termine bekommen. Erforderlich ist jeweils eine schriftliche
Anmeldung. Außerdem bietet die Firma nun eine ,,Hotline Technik" an. Donnerstags zwischen 16 und 20 Uhr beantworten Piko-Fachleute Fragen und geben Ratschläge. Die Nummer: 0 36 75 / 89 72 42, per e-mail (Hotline @ piko.de) geht's auch. Kutter
In dem sich nun schon seit Oktober 1999 hinziehenden Insolvenzverfahren der Firma Sachsenmodelle gerät die Konkursverwalterin Hannelore Krüger-Knief immer mehr unterDruck. SeitMailiegenihrdie endgültigen Kaufangebote der verbliebenen drei Interessenten vor, auch die notwendigen Bankzusagen. Anfang Juni hätte der Zuschlag erfolgen sollen - doch nichts geschah: „Nicht sehr komisch" findet dies einer der Interessenten. Stattdessen bekamen die verbliebenen zwei Dutzend Beschäftigten ihre Arbeitsverträge um einen weiteren Monat verlängert. Auch beim sächsischen Wirtschaftsministerium hält man eine Entscheidung für überfällig: „Das nervt allmählich," meint Sprecher Burkhard Zscheischler. Ressortminister Kajo Schommer hat seinen Standpunkt bereits im April (siehe Mai-Journal) festgelegt: ,,Wir sprechen uns auf Grund der Firmengeschichte für einen industriellen
Partner aus". Obwohl Schommer dies nicht so gesehen haben möchte, gilt dies allgemein als Votum für die Firma Piko. Die VorlauferBetriebe waren zu DDR-Zeiten im VEB Piko zusammengefasst. Krüger-Knief, die alleine für das Verfahren zuständig ist, wili sich indes nicht unter Druck setzen lassen: ,,Ich lasse mir nicht, in Entscheidungen dreinreden". Die Verzögerungen seien entstanden, weil die Hausbanken der Bieter teilweise zu lange für ihre Finanzierungszusagen gebraucht hätten und weil einer der Interessenten sowie sein Anwalt zeitweilig im Urlaub gewesen wären. Eine Entscheidung, so Krüger-Knief, dürfte nun bis Mitte Juli fallen. Im Volksglauben ist der Siebenschläfertag (27. Juni) ausschlaggebend für das Wetter der nächsten sieben Wochen - hoffentlich gilt dies nicht auch für Konkursverfahren. Sonst dauert dieses hier noch eine ganze Weile. Kutter
Neues Modellhahn7~ntrumin Franken eröffnet:
Und wieder isr GS ~ S S L C I Lein , weiteres Modellbahnzentrum haben wir hinzugewonnen. In Speichersdorf bei Bayreuth öffnete „La Statione" am 10. Juni 2000 ihre Pforten. Etwa 15 km östlich der Wagner-Stadt, im ersten Stock einer Mehrzweckhalle liegt das - laut Eigenwerbung - „Mekka für Eisenbahnenthusiasten". Viel regionale Politprominenz wohnte dem Ereignis bei und dankte demInitiator Hermann Rumsauer für seine Initiative, die ohne (!) finanzielle Unterstützung von außen auskommen wird. Um seinen Besuchern nicht schon wieder das Motiv „Vom Alpenrand zum Nordseestrand" oder ähnlich bieten zu müssen, hat sich Rumsauer das Motto gestellt, auf drei Anlagen verteilt die Entwicklung der Eisenbahn in Deutschland von den Anfängen bis zur Gegenwart darzustellen. Großer Wert wird dabei auf den Fahrbetrieb gelegt. Stimmige Zugkompositionen mit vorbildgerechtem Anfahr- und Bremsverhalten sind Rumsauer wichtig. Unterstützt wird das Projekt u.a. durch die Fir-
ma Roco. Nach dem Bummel durch die Anlagen kann man sich in einem kleinen Restaurant erholen oder in einer Niederlassung der Giengener Bahnbude, die schon eingerichtet ist, von Ekkehardt Krauss mit Literatur und manch schickem Modell ausstatten. Erst vor vier Jahren wurde die Idee geboren und die fünf Erbauer der Anlagen haben mit der EpocheIVN-Anlage bereits den erstenTeil zum Laufen gebracht. Geregelt wird die HO-Streckemit der Steuerungstechnik von Gebhardt. Nur ... bis zum kompletten Vergnügen wird es noch ein weiter Weg sein! Der Landschaftsbau steckt jedenfalls noch arg am Anfang und auch der Blick auf den noch im Rohbau befindlichen Anlagenbereich lässt die Besucher zu unterschiedlichen Urteilen über das Gesehene kommen. Eine Überarbeitung soll jedoch folgen. In Speichersdorf gibt es also noch viel zu tun - an jedem ersten und zweiten Wochenende kann man „La Statione" besuchen und den Fortschritt verfolgen. Helge Scholz
Oben ein Motiv aus der Epoche-IVN-Anlage, unten links Hermann Rumsauer am Steuerpult. Unten rechts Ekkehardt Krauss im Gespräch mit dem Land- und dem Gemeinderat. Abb.: Helge Scholz
I GützkOw F&fhafen i'
I*'*
Hoch oben im Norden befindet sichdasStreckennetzder,,Wahrendorfer Kleinbahn AG", die dort mit der ,,GrafArnimschen Kleinbahn" schon seit Jahren einen gemeinsamenBetrieb aus den VorpommerschenWäldern zum Ostseestrand abwickelt. Gerade recht, dieser Kleinbahn einen Besuch abzustatten. Mit den skumlsten Maschinen, die noch aus der Anfangszeit der Kleinbahnen stammen, schafft man hier vorwiegend Langholz aus den Wälder heraus, weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse füllen die kleinen Wagen. Lustigrumpeln die WägelchenüberdieSchienenstöße hinweg und eines Tages haben sie auch einmal die Ehre, das sichere Land ver-
.-
lassen zu können. Mit der Fähre geht es dann auf die hohe See hinaus - oder geht es nur quer über den Bodden oder gar nur über die hier sehr breite Flussmündung? Wir wissen es leider nicht, aber das soll uns nicht weiter beschäftigen, denn hinten auf dem letzten Bremsersitz sind wir nach Gützkow hineingeschaukelt, die große Hafenstadt hat uns gefangen genommen.Mächtige Frachtsegler liegen fest vertäut am Kai und reiben ächzend ihre Leiber aneinander. Nur schwach rollt hier die Dünung von der See in den Hafen hinein, aber Taue und Ankerketten sind fest gespannt. Sommer an der See, Sommer in Gützkow! Ausflügler und Badegäste sind noch nicht so allgegenwärtigwie heute und störenmitihren Fotoapparatenden Umschlagbetriebin keinSter Weise. Wir schreiben das Jahr 1932 und erst langsam wird die VorpommerscheOstseeküste von den Ausflüglern der Reichshauptstadt entdeckt. „Die Badewanne Berlins", wie man die damals noch verträumte
35 Grad im Schatten - da kapituliert selbst der härteste Ostseematrose. Auch die LokbeSatzung der T 3 hat mächtig unter der Schwüle zu leiden. Nur der Schatten der Speicherstadt spendet etwas Kühle. Die Besatzungen der ,,Möve' und der ,,Albatros" ziehen sich in den Schiffsrumpf zurück. Dort döst man in der Mittagszeit vor sich hin. Unverwegene kontrollieren trotzdem die Takelage und Hein Hansen hat sich zur ,,Beobachtung" der Gützkower Frauenwelt in den Mast verzogen.
!!!!E-
I
I
1
I
OstseeinselUsedom bezeichnete,erwachtaus ihrem Dornröschenschlaf-nicht zuletzt durch die Eisenbahn. Auch auf der größten deutschen Insel, dem zauberhaften Rügen, ist das in dieser Epoche nicht anders. Nicht zu den weißen Villen der Seebäder drängt es uns, nein, hin zur alten Speicherstadt! Dort geht es noch gewaltig mit Muskelkraft zur Sache und die ersten Fischer haben hier eine neue Quelle für Lohn und Brot entdekken können. Aus anderen Hansestädten oder sogar aus Übersee landet man hier Waren an, die von den ersten Sonnenstrahlen bis zum späten Abend umgeschlagen werden. Ohne Ladekran und Aufiüge an den Giebeln der Handelhäuser wäre dies nicht zu schaffen. Unermüdlich schnauft auf den Gleisen der Hafenbahn eine T 3 hin und her und hält das Karussell der G 10-Wagen im ständigen Wechselspiel. Private Fuhrunternehmen bilden noch keine Konkurrenz für den Gütertransport auf der Schiene. Es bedarf schon noch einiger Jahrzehnte, bis T 3 und G 10 ausgespielt haben - auch die Segler werden dann am Museumskai das letzte Mal festgemacht haben. Genießen wir diese Zeit und auch dieses Auch ein Diorama oder Anlagenteil mit nur 50 cm Tiefe kann man aus den verzwicktesten Blickwinkeln betrachten. Links oben ein Blick durch das Portal des Kieinbahnanlegers hindurch hinüber zur regelspurigen Hafenbahn. Die Sperrscheibe ist gezogen und die I K beim ,,Ostseeurlaub" kann ihren Wagen auf das Fährschiff schieben. Die Ausflügler im Hafenlokal werden der Abfahrt des Trajektes schon entgegenfiebern, erst dann können die immer zu wenigen Ruderboote des Fährhauses geentert werden. Hoch oben aus den Mastspitzen der Windjammern bietet sich ein nicht alltäglicher Blick auf die Kaimauer. Von allem ziemlich unbeeindruckt verrichten die Fahrensleut zur See und schmalen Spur ihren Dienst zwischen Segel und Speisepumpe. Alle Abb.: MV-Helge Scholz
Land. Dort, wo Deutschland am rausten zu sein scheint, ist es doch so liebenswert! Das Modell des Fährhafens Gützkow ist Bestandteilder HOe-Clubanlage des MEC „Harzquer- und Brockenbahn" Wernigerode e.V. und war auf der Intermodellbau in Dortmund ausgestellt.Wie bei den weiteren Anlagenteilen, die demnächstim Eisenbahn-Journalvorgestellt werden, ist auch zur Gestaltung des Hafens eine hohes Maß an Eigenbauaktivitäten notwendig gewesen. Die Berührungund Verbindung von Wasserund Schienenverkehr übt schon lange einen ganz besonderen Reiz auf Modelleisenbahner aus. Speziell die Angebote von Artitec mit dem Modell der Wittower Fähre, verschiedenen Schiffsnachbildungen und Gebäuden mit maritimem Flair haben dieses Thema weiter vorangebracht. Auf nur wenigen Quadratzentimetern hat der Erbauer Jürgen Wahrendorf Szenen eingefangen, die einem Hauptbahnhofwohl eher fremd sind und bei den Besuchern der Intermodellbau 2000 Begeisterung hervorgerufen haben. Kompliment für diese Arbeit und Auf Wiedersehen auf der Arnimschen Kleinbahn - demnächst im Eisenbahn-Journal! HS
c i i
I
C
:
-1
Hinter den Kulissen Romantik fernab der Modellgleise Oben ein Blick mitten hinein in die Werkhalle. Mit einem verfahrbaren Bockkran wird gerade der Getriebeblock eines Traktors angehoben. Das rechte Vorderrad musste dafür demontiert werden und liegt etwas abseits. Dank vieler kleiner Zubehörartikel konnte diese Szenerie sehr glaubwürdig gestaltet werden.
-
I .
Um das bescheiden einfallende Tageslicht zu nutzen, baute man die Werkbänke direkt unter die Fenster. Gleich daneben fanden Standbohrmaschinen und Drehbänke, beide bei Mo-Miniatur im Maßstab 1:43,5 zu bekommen, ihren Platz.
-
Fahrzeugwerkstättenzählen nun nicht gerade zu den saubersten Arbeitsplätzen und solche für Traktoren wohl erst recht nicht. Späne und Ölschlamm überall und damals, in den frühen 60ern, hat man sich bestimmt nicht sehr um Arbeitsschutz gekümmert. Hauptsache zum Feierabend blitzte alles wieder und Schlüssel und Schweißgerät waren für den kommenden Tag einsatzbereit. Heute, wo das Diagnosegerätden grübelnden Zeigefinger an des Meisters Kinnspitze ersetzt und ein profaner Mauskiick das sonore ,,Hmmm ..." abgelöst hat, erinnert man sich gern an diese Zeit und setzt sie ins Modell um.
62 Eisenbahn-Journal 8/2000
:-
\---=7
Auf fast jeder Modellbahnanlage, gleich welcher Nenngröße, finden sich Schuppen und Fabrikhallen, die die ungeliebten Anlagenecken fest im Griff halten. Gut so, sonst würden womöglich die berühmten ,,FünfTannen-Eckwälder" die Oberhand gewinnen. Wenn man nun noch die vorderen Wände dieser Gebäude entfernt, ergibt sich ein Blick hinein in diese kleine Welt. Wie reizvoll sind ein Blick durch den Frachtraum eines GüterSchuppens, das „Erwischen" einer Sekretärin beim Kaffeekochen oder das Auftauchen als Kiebitz bei der Frühstücks-Skatpartie. Die Bilder dieser Seite sollen eine andere Idee vorstellen - den Alltag in einer Traktorenwerkstatt. Mit viel passendem Zubehör aus dem Angebot von Mo-Miniatur wurde diese Szenerie geschaffen. Draußen auf dem Anschlussgleis müht sich eine Rangierlok ab. Drinnen stehen Meister und Gesellen pflichtbewusst ihren Mann und nehmen den Besucher gar nicht wahr. Gedämpftes Licht fallt durch die vergrauten Scheiben auf Schraubstock und Bohrmaschine. Im Hauptraum wird gerade ein alter Trecker zerlegt und jede Menge Werkzeug liegt verstreut, aber griffbereit, auf dem Boden herum. Die Gestaltung solcher Details und ihre Einbindung mit optischen Tricks in das Gesamtkunstwerk Modelleisenbahn sollte man nicht außer Acht lassen. Erst hier kommt das Leben ins Modell und vor allem die Romantik, die doch die meisten Freunde der kleinen Bahn HS anihrs reizt.
t
d
Durch das weit offen stehende Werkstatttor fallt der Blick auf weitere mschinenarbeitsplätze. Inmitten der Mannschaft hat der Meister ein strenges Auge auf seine Gesellen. Draußen im Hof kommt gerade ein neues Sorgenkind an und auch beim Rangieren ist der Chef zugegen. Abb.: Helge Scholz
I
I
m
.
/
.
Eisenbahn-Journal U2000 63
J
*-
Links: In der Mittagshitze rollt ein Güterzug durch den Einschnitt in der Sierra de Barrancos. Im Bahnhof Huge Weekaheh wird er die letzte Störung vor der Siesta bringen. Geführt wird der Zug von einer schweren Texas (1'E 2') der AT&SF. Oben: In der Steam Servicing Facility rollt L&S 197 zur Drehscheibe. Anschließend wird sie einen Kohlenzug übernehmen. Rechts: An der Kohleverladestation von Lizzie's Mining Company stehen die leeren „Hopper" zum Beladen bereit. Eine Füllung der Silos reicht für sechs Wagen. Mehr können die leichten Lokomotiven der L&S auch nicht auf einmal über die Steigung bringen.
Weichen und wenigstens drei Ebenen unterbringen zu müssen. Und die Fahrzeuge! Alle hatten die gleiche Kupplung (,,X2F"), die gegen die bewährte Kadee-Kupplung ausgetauscht werden konnte. Das Radprofil RP25 war Norm, die Loks hatten Schwungmassen - und dies alles zu vernünftigen Preisen, wobei der damalige niedrige Dollarkurs den Erwerb noch attraktiver erscheinen ließ.
Planung Anfang der 80er Jahre reifte in mir der Wunsch nach einer Modellbahn nach amerikanischem Vorbild. In einem Gästezimmer standen für eine Rundumanlage 3,30 x 2,90 m Wandlänge zur Verfügung. Die Tiefe der einzelnen Teile sollte 30 cm nicht übersteigen. Für die weitere Planung setzte ich folgende Ziele:
1. Es sollte eine einfache Anlage entstehen. 2. Sie musste demontierbar und für Umzüge sicher transportierbar sein. 3. Sie sollte nicht mehr als zehn Hand(!)weichen umfassen. 4.Die Strecke zum Fahren größerer Züge sollte möglichst lang sein. Natürlich konnte dies im Hinblick auf amerikanische Modellbahnanlagen, auf denen Züge mit 40
Eisenbahn-Journal 8/2000
.65
Wagen und mehr verkehren können, nur relativ sein. 5. Keine verdeckten oder schwer zugänglichen Strecken. 6. Eine einfache elektrische Schaltung. 7. Mindestradius auf freier Strecke: 50 cm. Mein erster Plan sah demgemäß eine Rundumanlage vor. Sie sollte im wesentlichen einen Durchgangsbahnhof und eine Kohlenmine mit Gleisanschlussumfassen. Es zeigte sich jedoch bald, dass im Bahnhofsbereich die vorgeseheneAnlagentiefeverdoppeltwerden musste. Der Platz reicht nun für drei Aufstellgleise, zwei Schuppen- bzw. Werkstattgleise und ein Kohlegleis. Die Höhenunterschiedeauf der Anlage sollten gering sein. Auf der Hauptstrecke wäre der höchste Punkt mit plus 3cm im Einschnitt der ,,Sieha de Barrancos" gewesen. Die Kohleverladestation hatte ich auf 5 cm über ,,Normalndl" vorgesehen. Das linke Verbindungsstück zwischen Einschnitt und Station wollteich herausnehm-oder schwenkbar ausführen, einmal als bequemen Zugang zum Inneren der Anlage, zum anderen um in dem Zimmer weiterhin Gäste unterbringen zu können.
Ausführung Die Umzeichnung des Gleisplans auf den Maßstab 1: 10 brachte weitere Änderungen und Ergänzungen. Links oben wurde eine YWeiche (Nr. 13)füreinen weiteren Anschluss eingefügt. Beim Bw kam über Weiche 5 ein ,,Caboose"-Abstellgleis dazu. Die Kapazität der Kohleverladestationerweiterte ein zweites Ladegleis. Über Weiche 13 habe ich zudem die EisenbahninselL & S an die ,,übrige Welt", fiitiv also die Southern Pacific, angeschlossen. Mein Güterwagenbestand belief sich damals bereits auf Ca. 60 Stück. Sie hätten nie auf der Anlage Platz gehabt, auf dem Luftweg transportieren wollte ich sie aber auch nicht. Also, warum keine Pontonfähre? Raum für eine Fähranlage war nur auf dem ausschwenkbaren Teil vorhanden. So entstand dort in ziemlicher Enge ein zweigleisigerAnleger für ein 50 cm langes Fduponton. Ein Ponton kann sechs Wagen aufnehmen. Da fünf Pontons zur Verfügung stehen, können auf ihnen bis zu 30 Wagen im Regal deponiert werden. Problematisch war, dass die Rampe zur Flussbrückebeim Fährhafen wegen der Kreuzung mit den Fährgleisen 3% ansteigenmusste. Da amerikanischeLoks in der Regel keine Haftreifen besitzen, blieb dies nicht ohne betriebliche Auswirkungen.
Unterbau und Gleisverlegung Die Unterkonstruktion wurde in einzelnen Rahmen erstellt, die auf den Trägern eines Wandregalsystems aufliegen. Auf die Rahmen sind 6 mmstarkeSpanplattengeschraubt. 66 * Eisenbahn-Journal 8/2000
Die Trassen für die Steigungsstrecken wurden mit der Stichsäge auf drei Seiten herausgesägt und durch Unterlegen von Holzleisten auf die gewünschteHöhe gebracht. So ergibt sich von selbst ein Übergangsbogen von der Waagrechten in die Steigung. Auf die Spanplatte ist eine 1 cm dicke Polystyrolschaumplatte mit wenig Weißleim aufgeklebt. Darauf habe ich mit Filzstift die Gleisachse markiert und das Gleismaterial verlegt. Ich habe ausschließlich Shinohara Code 70 verwendet. Auf der Hauptstrecke sind Weichen mit einem Winkel von 9,5", bei den Abstellgleisen solche von 14" eingebaut.Die schlanken Weichen wurden zum Teil zu passenden Bogenweichen gebogen. Das Einschottern der Gleise erfolgte nach bewährtem Rezept mit stark verdünntem Weißleim. Als Schotter wurde gesiebter Quarzsand verwendet.
Die Landschaft Auch für den Landschaftsbau habe ich Schaumstoffplatteneingesetzt. In der Ebene wurde der braun vorgestrichene Untergrund mit feinen bis mittelgroben Sanden und gesiebter Erde eingestreut und mit stark verdünntem Weißleim beträufelt. Sobald der Leim die aufgestreute Sandschicht durchdrungen hatte, wurde mit Streugras beflockt. Die Verwendung natürlicher Streumaterialien für den Untergrund ergab eine wohltuend einheitliche ,,Gegend'' für die Modellbahn. Ein weiterer Vorteil dieser Methode: die benötigten Tüten mit Erde und Sand können bei einem Ausflug kostenlos besorgt werden. Beste Fundplätze sind staubige Feldwege und Baugruben. Wer Bahndämme aufmerksam betrachtet egal, in welchem Land -, wird feststellen, dass sie nicht mit Tennisrasen bewachsen sind. Das überall wuchernde Unkraut und Gestrüpp habe ich mittels eingefärbter Pinselhaare und Landschaftsbaumaterial von Woodland Scenicsnachgebildet. Größereflache Geländestückewurden vermieden. Stattdessen habe ich ein sanft welliges Gelände gestaltet, das vom trassierten Bahndamm durchschnitten wird. Die Felsen aus Styropor wurden mit eingefärbtem Moltofill-Brei dick eingepinselt und mit feinem Sand und Staub überstreut bzw. angeblasen. In meinem Fall habe ich den gesammelten Putz- und Ziegelstaub vom Dübelbohren für die Regalschienen auf ein Stück Karton gestreut und aus kurzer Entfernung gegen den feuchten Moltofill-Brei geblasen. Die Reste des Sandsturms werden mit dem Handsauger entfernt. ParblicheNachbehandlung mit stark verdünntem Plaka erhöhte die Reliefwirkung. Dabei habe ich von der „Sonnenseite" mit der Spritzpistole- ein WasserZerstäuber tut's auch - die stark mit Weiß aufgehellteGrundfarbeaufgespritzt.Von der ,,Schattenseite" nimmt man unvermischte oder mit ein wenig Schwarz versetzte Farbe.
Wichtig ist bei dieser Arbeit, dass die Lichtfühning mit der Beleuchtung des Raumes übereinstimmt.
Bäume Die L&S liegt im Südwesten der USA, wo es nur wenige Bäume gibt. Die Modellbaume sind alle selbstgefertigt.Die Laubbaumeentstanden aus Rainfamstängel, die Nadelbaume (Redwood) aus Balsastämmen und Federmoos. Die Büsche sind nach bewährter Methode aus Isländischmooshergestellt. Andere, heute gebräuchliche Materialien standen Mitte der 8Oer Jahre noch nicht in dem Maße zur Verfügung.
Brücken Besonders reizvoll bei US-Anlagen ist die Möglichkeit des Holzbrückenbaus. So wird mein ,,White River" gleich auf zwei parallelen Brücken gequert. Einmal durch das Anschlussgleis zur Kohlenmine mittels einer Trestle-Konstruktion, zum zweiten von der Hauptstrecke durch eine höherwertige Konstruktion mit Schotterbett. Beide Brücken habe ich aus Kieferholzleisten und Buchenholzstäbchen gebaut. Über alle Holzteile wurde in Faserrichtung das Sägeblatt einer feinen X-acto-Säge gezogen, was das Holz verwittert wirken lässt. Vor dem Zusammenbau wurden die Hölzer unterschiedlich gefärbt. Die Verbindungen sind mit Schraubenimitationen aus US-Produktion angedeutet. Am Fährhafen besteht die Brücke aus einer um zwei Felder gekürzten Vollmer-Stahlfachwerkbrücke. Um den metallischen Eindruck zu imitieren, wurde sie mit einem Farbgemisch aus Humbrol-Farben Slate grey, Black, Chocolate und Gun Metal gestrichen. Die Farben wurden beim Streichen nass in nass gemischt, um eine lebendige Oberfläche zu erreichen, ohne dass die Gesamtwirkung verlorengeht. Ihre Widerlager habe ich aus Gips gegossenund das Bruchsteinmauerwerk eingekratzt. Das Wasser im Hafen ist aus Gießharz entstanden. Für den White River schien mir diese Methode weniger geeignet. Per Zufall entdeckte ich, dass wasserfester Weißleim fast klar, aber eben mit dem gewünschten milchigen Effekt aushärtet. Und schon wurde das mit Steinen, kleine Felsen, Sand und den Resten einer weggespülten Brücke versehene Flussbett Schicht für Schicht damit ausgegossen. Wegen der Zähflüssigkeit des Leims lassen sich kleine Stromschnellen leicht gestalten. Als letzte Schicht habe ich etwas Epoxidharz aufgepinselt, um den Glanz und die Reflexion von bewegtem Wasser zu erreichen.
Die Gebäude Sie erstanden in der Mehrzahl aus Bausätzen der Firma Pola, die ein spezielles US-Pro-
Hintergrund
Holzrahrnen ü l x 20 mrn
l
------7 Wandregal- Syst em
@ Gemot Dieiei 1999
1
imQuerscbnitt. Unterstützung durch die Saihltankiok Nr. 7 (darnnter) schwer zu arbeiten. Darunter: Die beiden Briicken über den Wte River. Auf dem hinterenAnscbiussgieis zur Mine
gramm führt. Die Ironie dabei war, dass ich diese damals noch unweit meines Wohnsitzes gefertigten Bausätze aus den USA beziehen musste, da sie bei uns nicht angeboten werden. Einige Bausätze stammen auch von Revell und Heljan. Für die Kohlenmine habe ich einen Bausatz aus Blechteilen der Firma Suydam umgebaut. Lokschuppen und Lagergebäude am Fahranleger entstanden im Selbstbau aus Northeastem- Holzprofilenund Kunststoff-Dachplatten. Um einen einheitlichen ,,regionalen" Architekturstil zu erzielen, habe ich nur möglichst wenige Grundtypen von Häusern verwendet und siedurch Kitbashingumgewandelt. Wichtig ist natürlich auch die Farbgebung. Für ihre Dienstgebäude verwendet die L&S Beige, sonst ist Blaugrün und Blau für die Holzbauten ,,in der Gegend üblich". Auf die nass in nass bepinselten,noch feuchten Hauswände und Dächer habe ich wieder feinsten Staub aus Bohrmehl geblasen. So kommt das ,,regionale Klima" ins Spiel.
Betrieb Nachgebildet habe ich zunächst die dreißiger Jahre, von mir ,,Epoche A" genannt. Hier herrschen Dampfloks vor, nur ein „BoxcabDiesel" hilft im Rangierbetrieb aus. Die Wagen auf der als Nebenliniegedachten L&S bestehen überwiegend noch aus Holz. An Dampfloks werden eingesetzt: Die Nr. 197, eine Consolidation (1'D) und zwei Prärie(1'C 1'-)Satteltankloks mit den Nummern 7 und 8, alle von MDC Roundhouse. Letztere wurden zur Verbessemng der Stromaufnahme-offiziell zur Verminderung der Achslast - mit Laufachsen ergänzt. Für die Nummerierung der Fahrzeuge wurde ein eigenes L&S-Schema entwickelt. Die Anschriften entstanden mit Letraset-Anreibebuchstaben. Wenn das ,,Dampflokfieber" steigt, werden durchgehendeGüterzügeauch schon mal mit schwerenLoksderBauartenNiagara(2'D2', auch als ,,Northem" bezeichnet), Texas (1'E 2') oder Cab Forward 2'D (D 1') verschiedenerandererGesellschafteneingesetzt. Diese Modelle stammen von den Firmen Bachmann und Rivarossi bzw. AHM. Aue Wagen sind Bausätze von Roundhouse, Athearn und Train Miniature sowie Um- und Selbstbauten aus Holzprofilen. Diese Selbstbauten haben bisher den größten Spaß gebracht. Sie entstehen aus Northeastem-Profilen nach Plänen in Modellbahnzeitschriften oder in den Heften der Train Shed Cyclodepedia. Die Drehgestelle sind Ersatzteile von MDC oder abgefederte Metallgestelle von Kadee oder OPM. In der Epoche ,,B, die ich in die 6Oer bis 7Oer Jahre gelegt habe, werden ausschließlich Dieselloks eingesetzt. Sie sind Atheam-Modelle mit Schwungmassen. Eingesetzt werden eine S-12 der Southem Pacific, zwei F 7 als Schiebeloks (LBCS 87 und 88), eine Alco68 Eisenbahn-Journal 8i2000
Einheit PA+PB (Nm. 103 und 114) sowie zwei fabrikneue„U-Boats" U33C (L&S-Nm. 133 und 134). Im neuen L&S-Blau gestrichen und mit dem neuen Emblem der Gesellschaft bestückt, sind sie der ganze Stolz der LLS. Die Atheam-Modellesind äußerst simpel aufgebaut und fahren butterweich, auch bei langsamster Rangierfahrt. Schwere Züge beschleunigen sie mit vollem Sound. Meine Eisenbahnfreundekommen am Reglerjedesmal ins Schwärmen, wenn sie die ,,Units" übers Gleisschicken.Allerdingsist die Stromaufnahme der Loks sehr hoch, da alle, auch die B-Units motorisiert sind. Ein elektronischer Fahrregler deutschen Fabrikats gab bei einem schweren Güterzug mit vier Loks sogar den Geist auf. Jetzt fahre ich mit einem Eigenbau-Regler. Für die Wagen der Epoche B gilt das schon Gesagte. Einige wurden im L&S-Blau gespritzt und mit Letraset beschriftet. In Epoche B1 habe ich die Schrifttype Clarendon Bold verwendet, in der moderneren die Helvetica Light sowie Futura Bold fürs Emblem. Die Epoche-A-Fahrzeuge sind mit KadeeKupplungen ausgerüstet, meist mit der Oldtime-Kupplung Nr. 11. Für die Epoche-BLoks und Wagen steht die Umrüstung noch an. Alle, außer den „fabrikneuen", sind farblich nachbehandelt. Die Drehgestelleder GÜterwagen habe ich braunschwarz gestrichen. Für die Betriebsspuren verwende ich Lidschatten (!) in den Farben Rostbraun, Gold, Ocker, Blausilber und Weiß. Der Tip stammt aus einer amerikanischen Modellbahnzeitschrift. Durch das Auftupfen des Lidschattens mit Schwämmchen oder Pinsel entsteht ein herrlich staubig-dreckigerEindruck. (Natürlich nur beim Modellbahnmaterial!) Stellt sich heraus, dass etwas überhieben aufgetragen worden ist, einfach abwischen und neu probieren. Ist der gewünschte Eindruck erreicht, wird mit Klarlack fixiert.
Elektrik Gefahren wird nur über einen Walk-AroundRegler. Mehrzugbetrieb ist auf der relativ kleinen Anlage nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Alle Gleisabschnitte sind abschaltbar, Signale gibt es keine. So macht der Betrieb Spaß und bereitet keinen Stress.
zum Schluss Mittlerweileexistiertdie Anlage bereits nicht mehr. Das Ende brachte ein Umzug - so profan endete die L&S-Story. Nebenbei bemerkt wurde damals die Anlage mit gewaltigen Anstrengungen und hohem Zeitaufwand der Modellbahnkollegen Dr. Willi Krah, Hubert Lindacher und Karl-Heinz Scharf 14 Tage vor dem feststehenden Umzugstermin fertiggestellt und fotografiert. ihnen sei hier einmal herzlich für ihre Mitwirkung gedankt! Geniot Dietel
... ... ... .... <
Oben: Der Leerzug mit einer L&S-F 7 rumpelt über die Stahlbrücke bei der Pontonfähre. Rechts daneben dieselbe Lok Nr. 88 Seit' an Seit' mit der fast fabrikneuen Nr. 134, einer U33C. Darunter: Zweimal die Alm-PA/PB Nm. 103/114, oben vor dem ,,Sierra Dorada", dem Star-Zug der L&S. Rechts passieren sie mit dem morgendlichen Kühlwagennig Lizzie's Mining Company.
Rechts unten: Noch einmal zwei Bilder aus der ,,guten alten" L&S-Zeit, den 3Oer Jahren: Auf dem Linken Bild Caboose Nr. 75. Der Wagen ist zwar bereits mit DrehgesteUen ausgerüstet (die Vorgänger waren noch zweiachsig), besitzt aber immer noch einen Holzaufbau. im Vordergrund die lokale Viehverladung. Das Bild rechts zeigt die Schneeschleuder Rotary 32, die aus einem ,3 in 1 Theme Kit" von Roundhouse entstand. Sie ist mit einem Schienenreinigungssatz ausgerüstet und dient im Sommer-Einsatz zum Sauberhaiten der Gleise. Alle Abb.: Gernot Dietel
.
.I - I
I
d i .
r 4Li :'
I
I I
Zum Beispiel ... Frasdorf
On Christian Gerecht
Eine der schönsten Lokalbahnen in Bayern führte, von R d e i m aus, ins malerische, inmittenderChiemgauerBexgeg e l e g e n e b dorf. Leider war die Gemeinde nur von 1914 bis 1970, alsogerademal 56 Jahre,ans Fisenbahnnebangeschlossen.DennochistdieBahn vielen Eisenbaimüeundenein Begriff, wofür wohl in erster Linie das Bahnhofsgebäude des kleinen Dörfchens sorgte, das als HOModell im Kibri-Prozu finden ist. Di-m Gleisplan-EntwurFiiegtdie Epoche3 'zugrunde, genauer gesagt der Sommer 1957. Damalswaren in Original-Frasdorfnochbayrische Lokalbahnwagen hinter Einheitsloks
Von wegen! Der für einen steckt, befreundete; ModellbLer skizzierte Entwurf sollte ursprünglich in eine 5 3 7 m lange Zimmerfluchtpassen. In der Breite durftedas Modul-Arrangement jedoch nicht mehr als 50 cm aufweisen. Zum Wenden der Zuggarn i m n sollte ein einfacher Fiddle Yard ausreichen. Damit ko orhaben, den Bahnhof im Originalgleisplan zu übernehmen, schon vergessen. Der Rotstift wurde angesetzt. Heraus kam ein stark vereinfachter und gekürzter Gleisplan, der aber in seiner Schlichtheit interessanter wirkt als der des derBaureihe64zusehen,dieAblösungdurch Vorbiids. Dazu trägt auch der lange und breite Bahnsteig bei, an dem ersichtlich ist, dass Schienenbussestandjedoch bevor. Um vom Vorbild her nicht zu sehr fixiert zu in Frasdorf der Personenverkehr dominiert. sein, habe ich Modell-Frasdorf in eine kleine In den 5Oern bedeutetedies aber nicht gleichFantasieweltgebettet. Heraus kam ein Fieck- zeitig einen vor sich hin dümpelnden Güterchen Modellbahnerde,das zwar eine gewisse verkehr. Damals hatte ofi die kleinste ,,KlitÄhnlichkeit mit der dortigen Gegend auf- sche'' mehr Wagenladungsaufkommen als weist, aberhalt nur eine gewisse. Rosenheim heute manche Hauptbahnstation! heißt hier z.B. Aiteich. Der Gleisplan, mit Roco-Line-Gleisen entDen Bahnhof Frasdorfim Modell nachmbil- worfen, fand auf einem 210 cm langen und den, erschien auf den ersten Blick recht ein- 50 cm tiefen Modul Platz. Das anschließende fach Platte, Gleise drauf, Fiddle Yard ange- Smkenmodul musste, um die Anlage auch
-
70 Ekmbdm-Jorimal8/2ooo
einmal abgebaut verstauen und transporiie-
ren zu können, die gleiche Länge und Breite aufweisen. Für den Fiddle Yard biieben so maximal 130cm Länge übrig. Dank der Modulbauweise kann die Anlage, sollte später einmal mehr Platz zur Verfügung stehen, auch erweitert werden. Wie so eine Anlage aussehen könnte, habe ich in einem zusätzlichen Plan (Maßstab 150) skizziert. Um den Gleisplan und das Modul aufzulockern, verläuft quer unter dem Gleisfeld ein von gemauerten Wänden eingefassterMühlbach, der zum Anlagernd hin (fiktiv) aufgestaut ist. Die Bahnhofseinfahrtüberspannt eine von mächtigen Mauem gestützte Straßenbrücke. Sie tarnt die Bahnhofseinfahrt dergestalt,dass auch hier, also direkt im Anschluss an das Bahnhofsmodul, ein Fiddle Yard angesetzt werden könnte. so lässt es sich auch als ,,Mjni-Anlage" betxeiben. Schräg vor der StraBenüberführungiiegt die kleine Lokstation, an deren Rückseite sich Übernachtungsräume und eine kleine Wohnung anschließen. Da die Lokomotiven in Frasdorf nur Wasser fassen und evtl. entschlacken müssen, ist hier keine Bekohlung vorgesehen. Der Wasserkran ist frostgeschützt im Gebäude untergebracht. Lokomotivenbis zur Größeeiner86erfindenhier Unterschlupf. Die dem Lokschuppen gegenüber liegende und zur Gleisseitevon Stützmauernabgefangene Viehweide neigt sich sanft zum Miihibach hin, der hier Bahnsteig und Gleisanlag.en unterauert.DiebeidenKanalböschuneen
Das Anschlußmodul. Schnurgerade setzt sich die Strecke fort, nachdem sie den Bahnhof verlassen hat. Allerdings wäre auch ein kleiner Schwung im Gleis vorstellbar - vor allem, wenn das Modulbrett tiefer als 50 cm sein kann. Unten die Bahnhofsausfahrt, wie sie sich im Modell darstellen könnte, rechts das Original, wie es k m vor der Betriebseinstellung1970 aussah.
Abbüdungsmqßstab der GleispiüiD
sind hüben wie drüben mit Brennnesseln überwuchert, auch der Bahnsteigrand bleibt von der Pflanze nicht verschont. Nach einer einfachen Holzabgrenzung beginnt am jenseitigen Kanalufer der Bahnhofsplatz. Das gepflegte und blumengeschmückte Empfangsgebäude duckt sich unter eine schattenspendende und von einem schmiedeeisernen Zaun umgebene Platane. Dem Bahnhof gegenüber liegen (im Halbrelief erstellt) das Hotel „König Ludwig" und der GemischtwarenladenFranz Hafenmayer. Beide Gebäude sind im typisch alpenländischen Stil erbaut und fügen sich harmonisch in die Hintergrundlandschaftein. Alle weiteren zwischen den Bäumen hervorlugenden Häuser sowie der markante Turm der Frasdorfer Kirche sind nur als Kulisse vorgesehen. Am Anlagenvordergrundliegt das Ladegleis. Es endet an einer kleinen Kopframpe mit gepflasterter Auffahrt. Die Ladestraße selber ist nicht gepflastert, jedoch, wie auch bei Feldwegenüblich, hie und da mit Feldsteinen oder Dachziegelbruch ausgebessert. Vor allem Holz wird hier versendet. Ob man Gruben-, Papier- oder Langholzstapel nachbildet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich bevorzuge Langholztransport, natürlich auf Schemelwagen!Den gleisseitigen Abschluss der Ladestraßebilden massive, weiß gekalkte Feldsteine. Der Kanal des Mühlbachs trennt nach Unterquerung der Bahnhofsgleise Ladestraße und
Lokstation. Nur ein schmaler Fußweg verläuft zwischen Gleis und Brücke. Er ist eigentlichnurfür ,,Berechtigte"bestimmt, dient aber Dorfbewohnem durchaus als willkommene Abkürzung. Die Vegetation an LadeStraße, Bw-Gelände und Kanalufer ist recht üppig und reicht vom Sauerampfer (wie lässt sich der nur im Modell nachbilden?) bis zum „Hollerbuschn" (Holunder). Für Modellbahner herrscht hier Detaillierungszwang!
Gleis- und Landschaftsbau Die Modulkästen ohneLandschaftsprofillässt man sich am besten vom Schreiner anfertigen. Das spart Zeit, Schmutz und mitunter auch einen Ehekrach! Am Bahnhofsmodul wird dann zuerst der Gleisverlauf markiert, anschließend der des Mühlbachs. Sein Ca.
ne: 1:10,6.
7 cm breites Bett wird mit einer Stichsäge ausgeschnitten. Nur gähnt jetzt links und rechts des Gleisverlaufs ein tiefer Spalt. Er wird geschlossen, indem man die ausgesägten Stücke etwa 4 cm tiefer neu anbringt und mit schmalen (3 mm) Sperrholzbrettcheneinfasst. Nach dem Einbau der Brückenfundamente für die Gleise ist die Grundplatte nicht mehr zu erkennen, dennoch bleibt der Durchblick gewahrt. Dem Gleisplan liegt das Roco-Line-Rasterzu Grunde. Dessen schlanke 10"-Weichen verhelfen dem Bahnhöfchen zu einer gewissen Eleganz. Das Gleisbett besteht aus 5 mm dicken Styrodur-Platten,die zunächst nur angeheftet werden. Da der Plan keine Flexgleise vorsieht, werden die Gleisstücke der Reihe nach zusammen gesteckt und ausgerichtet. Mit einemFilzstiftwird der Gleisverlaufnach-
Der Fiddle Yard ist genau so tief wie die anderen Module, jedoch kürzer (50 bzw. 130 cm).
- 71
EisenbahnJournal8/2000
_-
gezeichnet und mittels schräg gehaltenem Bastelmesser das Schotterbett ausgeschnitten. Dann richtet man es nochmals exakt aus und klebt es an. Die Farbgebung erfolgt mit grauer oder brauner Dispersionsfarbe. Der nächste Schritt beinhaltet das Färben der Gleise. Zu beachten ist, dass die Farben hierzu nicht direkt aus der Dose aufgetragen werden sollten. Auch die sogenannten Rost- und Schmutzfarben wirken wesentlich besser, wenn sie mit einem anderen Farbton gebrochen werden. Das Schwellenband ist graubraun zu färben, die Gleise in etwas dunklerer Rostfarbe. Damit trifft man am ehesten den Charakter von wenig befahrenen Nebenstrecken. 24 Stunden nach dem letzten Farbauftrag gilt es die Schienenköpfe blank zu wienern. Auch ist darauf zu achten, dass Schienenverbinder und Kopfstücke der Schienen farbfrei sind (Kontaktschwierigkeiten). Wer seine Anlage analog betreiben möchte, kann natürlich die Schienenverbinder weglassen oder durch Isolierverbinder ersetzen. Der anschließende Probebetrieb sollte 100%
positiv und über einen längeren Zeitraum verlaufen. So mancher Fehler macht sich erst nach einer gewissen Zeit bemerkbar, lässt sich aber im ,,Gleis-Rohbau" relativ einfach beheben. Sind Fehler ausgeräumt bzw. verläuft der Fahrbetrieb ohne Probleme, kann nach altbewährter Weise, mit Weißleim-Wasser-Gemisch oder (besser!) mit Schotterkieber und destilliertem Wasser, geschottert werden. Für Nebenstrecken empfiehlt sich eher ein heller Kalksteinschotter, der auch vorzüglich mit den verwitterten Gleisen kontrastiert. Asoa und Woodland haben solchen im Sortiment. Die Geländeerhebungen sind mit StyrodurPlatten leicht zu gestalten. Zuvor sollte, um unnötige Spalten zu vermeiden, der Hintergrundkulissenträger(also ambesteneine 1 cm dicke Sperrholzplatte) montiert werden. Ist das Styrodur zugeschnitten und verklebt, kann mit der Landschaftsgestaltung begonnen werden. Vor allem das Bett des Mühlbaches ist sorgfältig anzulegen und zu verspachteln. Schließlich soll das elend stinkende Gießharz ja hier
und nicht auf den Teppichboden fließen! Vor dessen Auftrag ist das Bachbett mit unterschiedlichen Griintönen zu bemalen. Vorsicht: nicht zu dunkel, sonst wirkt es schwarz. Kieselsteine oder dergleichen würde ich hier nicht einstreuen. Höchstens ein paar Flocken ,Weeds" von Woodland. Schließlich handelt es sich hier um ein kanalisiertes Gewässer, das Steine rasch wegspült. Zur Landschaftsgestaltung würde ich Woodland-Produktevorziehen. Sie lassen sich leicht mischen und verarbeiten, sodass das Ergebnis bei einer ,,Ton-in-Ton-Streuung" der Flocken in der Regel recht gut ausfällt. Für den angesprochenen Wildwuchs empfehlen sich Silflor-Produkte. Oft findet sich auch bei Mutter Natur das eine oder andere Gräschen, das zu verarbeiten wert wäre. Für die Platanen am Empfangsgebäude gibt es nur eine Wahl: Silhouette! Auch bei den anderen Gehölzen sollte man nicht geizen, zumal die Anlage ja nun wirklich nicht groß und die Zahl der Bäume begrenzt ist. Gleiches gilt für die Hintergrundkulisse: Zu vielfältig sind Angebot und Geschmacksrichtungen. Wichtig ist hier, dass die Farbgebung der Kulisse mit der der Anlagenlandschaft harmoniert.
Gebäude Die Wahl der Gebäude ist mehr als einfach. Das Empfangsgebäude hat, wie erwähnt, Kibri im Sortiment, das Wärterhäuschen kann von Pola, aber auch von Kibri stammen. Pola bietet auch einen von der Größe her passenden Lokschuppen an. Allerdings muss er, da in Fachwerkbauweise erstellt, umgebaut werden. Dazu werden die Wände glatt verspachtelt und mit gebrochenem Weiß lackiert. Vom Dach weg, bis auf halbe Gebäudehöhe, wird eine Bretterverschalung angebracht. Sie lässt sich ganz leicht aus dunkelbraun bemalten
Papierstreifen herstellen. Beim Lokschuppen-Anbau verfährt man ebenso. Als Schuppen am Gleisende eignet sich unter Umständen Polas kleine Kohlenhandlung. Allerdings kann der Schuppen auch leicht selbst gebaut werden, denn es handelt sich dabei nur um einen kleinen schnörkellosen Lagerschuppen: Blechtor hinten, Blechtor vorne, kleiner Anbau links, Kellerschütte rechts, ein kleines Fenster, gemauerter Sockel, Dachpappe-gedecktes Pultdach, fertig! Der einfache Fahrrad-Unterstand rechts vom Empfangsgebäude muss auch nicht unbedingt von der Stange kommen. Ein einfaches Drahtgestell (0,5 mm) mit einer seitlichen Querstrebeunter ein Wellblechdach(von MOMiniatur) geklebt, reicht im Falle eines so kleinen Bahnhofs leicht aus. Wer's luxuriöser möchte, verpasst dem Unterstand zum Bachbett hin noch eine Wellblechwand. Die Halbreliefgebaude erfordern etwas Fantasie. Sie können aus MZZ-Kulissen (Engadiner Häuser) erstellt werden oder aus zersägten Bausätzen von Faller und Kibri. In beiden Fällen tragen sie alpenländische Stilelemente und jedesmal ist das eine Gebäude ein Gasthaus, das andere ein Kramer-Laden. Der Reliefbau rechts der Straßenbrücke am Bahnhof könnte eine Auto-, Motorrad- und BulldogWerkstatt mit Benzinverkauf sein, auf gut bayrisch also „da Schmied". Ein passendes Gebäude mit wenigstens einem Garagentor lässt sich sicher bei einem der gängigen Hersteller finden. Ansonsten bleibt immer noch der Selbstbau.
=fm4or/
So könnte eine Zimmeranlage aussehen, die die Strecke FrasdorfAchenmühl-Zeidolfing-Landl nachbildet. Unten der Gleisplan von Original-Frasdorf im Jahre 1970. Linke Seite: So schöne Züge verkehrten dort in den 50er Jahren: Oben 64 025 mit alten Bayern 1958 bei Rohrdorf, unten VT 95 9211 mit Beiwagen, bereits 1953 aufgenommen.
Abbii
.gen: Christian Gerecht (6),Horst Obennayer (2), H. Röth ( I ) , BZA .-...-..n (1).
Fahrzeugeinsatz Hochbauten Stützmauern, Brückenfundamente und Tunnelportal bestehen aus Sperrholz. Sie erhalten einen dünnen Gipsauftrag, in den die Steinfugen geritzt werden. Das macht viel Arbeit, wirkt aber ungemein. Gestrichen wird mit verdünnter Beize oder Aquarellfarben. Die Blechträgerbrücke im Bahnhofsbereich kann mit einem Holzbohlenbelag versehen werden. Dazu müssen aber unzählige Kiefernholzleistchen zurechtgesägt und gebeizt werden (bis auf zwei oder drei, das sind die unbehandelten neuen Bohlen). Die Brückenträger entstehen am einfachsten aus etwas festerem Papier. Entsprechend versteift, hält das so manchen Rempler aus. Stützmauern und Brückenfundamente, die Steinbrücke nach dem Streckenposten und das Tunnelportal sollten vor dem endgültigen Einbau vollständig detailliert sein. Vor der Begrünung sind die Mauerwerke tunlichst mit Folie 0.ä. abzudecken. Die Kanaleinfassung des Mühlbaches kann, da großteils bis Wasserhöhe mit HängepflanZen bewachsen, aus handelsüblichen, aber verwitterten Mauerwerksplatten bestehen. Ebenso gut fertigt man sie in Stampfbetonbauweise, also mittels lediglichin unterschiedlichen Grautönen bemaltem Sperrholz.
I
4
Für eine kleine Modell-Nebenbahn im Jahre 1957 hält der Fachhandel eine ganze Menge Fahrzeuge vor. Wer der Anlage aber ein gewisses Lokalkolorit zusprechen möchte, sollte sich bei den Dampfloks indes auf bayrische und Einheitstypen beschranken: Baureihe 70, Baureihe 98.3, Baureihe 98.5 und Baureihe 98.8 kommen so in Frage, auch die Baureihen 64 und 86 sowie die SchienenbusseVT 95 und VT 98. Bei ersterem ist sogar ein gewisser Rangieraufwand für das Umsetzen des Motorwagens erforderlich. Die Zeit für Dieselloks ist auf dieser Anlage eigentlich noch nicht reif. Allenfalls die wiederaufgearbeitete V 140 kann man auf Probefahrt von München aus her schicken.Auch eine Köf 2 könnte mit einem Wagen als besonders dringliche Bedarfs-Übergabe nach Frasdorf vorstoßen. Bei den Reisezugwagen kann so ziemlich alles eingesetzt werden, was dieser Zeit entspricht:bayrische Lokalbahnwagen(vorzugsweise die Langen), Donnerbüchsen, BehelfsPersonenwagen.Auch preußische Abteil- und Durchgangswagen sind für einen ,,Hingucker" gut. Fast noch freier gestaltet sich die Wahl bei den Güterwagen: Hier gibt es kaum Bedingungen; nur alt müssen sie aussehen! Da in Frasdorfder Versand von Rohholz die größte
Rolle spielt, sind vor allem Drehschemelwagen (H-Wagen), seltener vierachsige Rungenwagen, für Langholztransporte sowie 0Wagen für Grubenholz einzusetzen. Schwartenholz und, seltener, Bretter werden auf Rungenwagen verladen. Wer will, kann regelmäßig die Lokschlacke mit einem Dienstgutwagen (umgebauter Klappdeckelwagen ohne Klappen, Ex-K02) abfahren. Für den Stückgutverkehr dienen gedeckte Wagen. Sie erscheinen regelmäßig alle zwei Tage in Frasdorf, im Sommerhalbjahrzusätzlich bei Bedarf. Geeignet sind wieder praktisch alle (zweiachsigen) Wagengattungen, vor allem die alten G 02, G 10und G 20, aber auch z.B. ehemalige USATC-Wagen. Nennenswert ist noch der Empfang von Baumaterial wie Ziegelsteine (offene Wagen), Kalk (Klappdeckelwagen) und Sand (offene oder Niederbordwagen). Für Einzelsendungen wie landwirtschaftliche Geräte und Stroh werden Rungenwagen verwendet, für Torf hochbeladene offene, für Saatgut und Kunstdünger gedeckte Wagen. Spezialwagen dagegen dürften an und für sich äußerst selten nach Frasdorf kommen. Doch was spricht gegen einen Teeröl- oder Bitumen-Kesselwagen für das Straßenbauamt? Rangiert wird mit Bügelkupplung und Schaschlikstäbchen. Nur so kommt das ,,Feeling" echten Rangierbetriebes etwas herüber.
-
Eisenbahn-JournalSR000 73
__....
...............
_-- .
-
-E!@5-I__
- DR. SIGURD HUFNAGEL -
Nach-Tarock zum Balkanzug 1. Runde: Der AB4ü (Sal6) Auf S. 77 des ,,Eisenbahn-Journal 5/2000" hatte ich geschrieben: ..... Gerade die Kürze und die Tatsache, dass er (der BalkanschnellZug D 148) an den Modellbahnbauer zwar mehrere, aber leichte Aufgaben stellt, sind Grund dafür, dass er zum Thema des Zugporträts gewählt wurde ..... Die Quittung kam postwendend:Diverse Leser wollten Genaue-
res über diese Aufgaben wissen. Somit also wird, wie die Kartenspieler sagen, nachtarockt, d.h., die HO-Baubeschreibungen für den AB4ü (Sa16) der DRG, den ABCa der JDZ und den Ca 4-5 der CSD nachgeschoben. Ersteren finden Sie hier, die beiden anderen folgen in Kürze. Zum Wagenpark der Sächsischen Staats-
eisenbahn gehört ab 1916 der zu DRG-Zeiten so genannte AB4ü (Sa 16), ein vierachsiger Schnellzugwagen 1. U. 2. Ki. mit FaltenbalgÜbergängen. Er lief die gesamteEpoche11bei der DRG und selbst nach dem Zweiten Weltkrieg dürften noch einige Exemplare bei DB und DR gedient haben. Die Modellbahn-industrie bietet ihn nicht an. ,,Selber bauen" heißt es also wieder einmal. Der Wagen sah dem „Hecht" der DRG (AB4ü23) abschnittsweise sehr ähnlich. Es ist aber nicht damit getan, einfach Rocos Nr. 44450 etwas zu frisieren. An Material ist, wenn man auf Bauelementekäuflicher HO-Produkte zurückgreift, im wesentlichen nötig: Dach und Drehgestelle eines C4ü-21 (Roco 44439) sowie Kasten und Rahmen eines AB4ü-26 (Lima 3090861).
Der Wagenkasten
Ein AB4ü (Sa16) kurz nach dem Ersten Weltkrieg und einer zur DRG-Zeit in München.
.
I
74 Eisenbahn-Journal 8/2000
Den Lima-Wagen zerlegen. Kasten gemäß Skizze 1 um 23 mm kürzen, dementsprechend auch die inneneinrichtung und die Fensterbänder. Kasten-Enden oben, innen und außen zuschneiden (in der Skizze schwarz bzw. gestrichelt). Original-Deckleisten an den unteren Seitenwand-Hälften abschaben und solche nach Vorbild (0,5 x 0,2 mm) anbringen. Roco-Dach gemäß Skizze 2 in Langdach (Mittelpartie) und Enden teilen, Lüfter abziehen und Stecklöcher zukitten. Die Dach-Enden absenken.Dazu diese Enden abschneiden (Skizze 2, oben links), rechtwinklig parallel befeilen und an das
Links oben: Vor der Kuüsse der ehemaügen StaatsbahnDirektion in Dresden wird ein AB4ii (Sala)bereitgesteiit. Oben die andere Seite des Wagenmodek DamnterdieBauSkizzen, rechtsdie MaßZeichnung. Abb.: VM Nümberg (2), Dr. HufMgel(4)
passend gekürzte Langdach wieder ankleben (Skizze 2,0.r.). Die Original-Trittbretter an den Dach-Enden und die Leisten abfeilen, dann neue, schmale Stege aufkleben (Skizze 2, 0.r.). Stirnwände des Wagenkastens der nun etwas veränderten Dachwölbung anpassen (Skizze 2, u.1.). Dach auf Kasten kleben, dabei die Dachenden etwas platt drücken, bis sie satt auf der Stirnwand sitzen (Skizze 2, U. Mitte). Den Kasten bemalen (z.B. mit einer Mischungaus Hobby-line-MattfarbeOlivgrün (75512) und Plaka-Schwarz (Nr. 70) oder mit Giinther-SpraylackNr.2024. Nach dem Beschriften (Sätze P 223 und P226 von Gaßner, Taufkirchen) mit Klarlack spriihen oder mit Plaka-Mattlack streichen. Fenster einsetzen, Inneneinrichtung einpassen. Faltenbäige ankleben. in der Draufsicht (Skizze2, u.r.)rechteLeiterumzwei Spros-
sen (von oben) kürzen, Griffbügel(O,8-mmDraht) anstecken. im Kasten innen an der Decke mit einem Plastik-Blöckchen samt Gewindebohrung für die Befestigung des Kastens am Fahrwerk sorgen.
Fahrwerk Das Fahrwerk des Lima-Wagens kürzen. Hierzujeweils hinter den keilförmigenAbschnitten der Enden ein 11,2 mm langes Stück heraustrennen (Skizze 3, 1.). Die folgenden Abschnitte mit den Drehzapfen (Skizze 3, m.) ebenfalls abtrennen, wenden und wieder ankleben (Skizze 3, r.). So wird der korrekte Drehzapfen-Abstanderzielt. Den Längenverlust durch die Sägeschnitte kompensiert man durch Einfüttern (je) einer entsprechend dünnen Einlage. Die unteren Säulen-Enden des Wagenkastengerippes an den Längsträgern abfeilen.
Auf die Träger je ein Band (2 x 0,s mm) von Tür zu Tür kleben, quasi als Verlängerung der Seitenwandblechedes Wagenkastens bis zur Längsträger-Unterkante (in Skizze 1 gestrichelt). Befestigungsschraube für den Wagenkasten einbauen (siehe oben). Kupplungsdeichsein um 7 mm kürzen. Mit Sekundenkleber und einem oben aufgebrachten Verstärkungs-Plättchen wieder zusammenkleben. Fensterputzer-Tritteunter die Längsträger kleben (Skizze 3,0.r.). Schwanenhalsträger-Drehgestelle (Lima) anstecken. Saugluft-Bremszylinderund Vakuumkessel samt Leiter an Wagenboden anbringen. Fahrwerk schwarz, ggf. mit leicht bräunlicher Tönung (Rest!) malen. Nun wird, zu guter Letzt, der Kasten mit dem Fahrwerk zusammengefügt und unser HOAB4ü (Sa16) ist einsatzbereit.
Eisenbahn-Journal 8/2000 .75
G:rtin Klinger
A.CJ
Oben: Mit relativ einfachen Mitteln - vor allem geschickt kombinierten Bausätzen und Farbe - lässt sich aus Industriemodellen Beeindruckendes ,,zaubern". Etwas fotografisches Geschick gehört natürlich auch dazu!
RE----
M. E. Industries '7
w
ohl eines der bekanntesten und mit Sicherheit eines der schönsten Modell-Bauwerke ist der HO-Fabrikkomplex von Kibri. Kaum eine größere Anlage kommt ohne ihn aus. Auf unzähligen Ausstellungsanlagen und vielen in Zeitschriften vorgestellten Anlagen ist dieses großartige Industriegebäude zu finden, oft in mehr oder weniger veränderter Form. Das reicht vom anleitungsgemäßen Zusammenbau bis hin zu gigantischen Fassaden, wie zum Beispiel auf der Modulanlage der Eisenbahnfreunde Burscheid. In einein Anfall von Größenwahn hatte ich vor einiger Zeit den Plan einer riesigen Anla-
ge nach belgischern oder französischem Vorbild (ich konnte mich bisher immer noch nicht festlegen) erstellt. Ein Teil war schon in MJ IW96 und EJ 4/99 veröffentlicht. Auf diesem Plan war noch eine Ecke frei, genauer gesagt, ein Halbkreis von 1,6O m Durchmesser. Gegenüber vom ebenfalls riesigen Bahnbetriebswerk, direkt an der viergleisigen Hauptbahn (wie gesagt: Größenwahn ...) gelegen, schrie das Gelände förmlich nach Schwerindustrie. Nach ein paar Skizzen stellte sich schnell heraus, dass die „einfache" Farbenfabrik hier ziemlich verloren herumstehen würde. Wie sähe es also aus, wenn man jedes Gebäude
zweimal verwendete? Dadurch würde sich nicht nur jeweils die Grundfläche verdoppeln, sondern, nach geschickten Sägeschnitten, auch die Anzahl der Stockwerke erhöhen. Ich möchte den Leser hier nicht mit einem endlosen Baubericht langweilen. Nur soviel: eine kleineTischkreissäge ist unerlässlich, wenn man die Wände schnell und sauber in ihre Etagen zerlegen will. Als hätte ich mir nicht genügend Arbeit gemacht, mussten die Bogenweichen und die seltsame „Bogenkreuzung" des Industriegleises selbst gebaut werden ... Und natürlich braucht die Werkhalle mit Gleisanschluss motorisch zu öffnende Tore. Mit einer ziem-
Eisenbahn-Journal 8/2000
- 77
.
C.M.E. Industries" ten Details, links ein
Rechte Seite: Drei Detailansichten der Fabrik. Auf dem mittlerenBild ist die im Text erwähnte ,,Bogenkreuzung" sichtbar.
E
-
h
78
-
I Eisenbahn-Journal 8/2000
c lich verwirrendenMechanikaus Faden, Rückhoifedem und Endabschaltern. Schließlich gefiel mir das Ziegelrot der Fabrik auch nicht mehr. So hat sieja jeder ...Ich hatte den Bau noch nirgendsin Grau gesehen- noch besser: in verschiedenen Grautönen. Nach einigen Farbversuchen an Mauerwerksresten fiel mir auf, dass Grau einen relativ hohen Grünanteil braucht. Er macht den Farbton wärmer. So näherte ich mich der Fertigstellung, ohne auch nur einen Gedanken daran verschwendet zu haben, was die Fabrik eigentlich genau herstellen sollte. Ehrlich gesagt weiß ich es immer noch nicht. Deswegen auch die etwas indifferente Bezeichnung ,,Industries". Auf jeden Fall hat es mit Eisen zu tun. Und Papier wird auchbenötigt.Das erlaubt endlich einen glaubwürdigen Einsatzjenes halb geöffneten Planwagens von Electrotren (ein hervorragendes Modell!), der im Zugverband freilich deplatziert wirkt. Laut Anschrift darf er ,pur in geschlossenem Zustand in Züge eingestellt werden." Aber offenbar hat auch meine Miniaturindustrie mit gewissen Schwierigkeitenzu kämpfen: Auf einem der Kamine ist noch der Schriftzug der ,,MACOSA"-Gesellschaft zu erkennen, während auf den Toren und dem Dach das Emblem des neuen Eigentümers ,,A.C.M.E. Industries" prangt. Diese Schilder entstanden auf dem PC.Die Schärfe des Farbdruckers ist mit 720 dpi, also knapp 30 Zeilen pro Millimeter, für HO ausreichend. Nach dem bewusst sparsamen Hinzufügen von Details, wie dem Haufen Altholz, den Boxen voller Feilspänen von Messing und Alu als Imitation von Abfällen der Dreherei, oder den Rohrleitungen aus Trinkhalmen, folgte das vorsichtige Einnebeln mit ,,Dreck und Staub" aus der Spritzpistole. Schließlich wurden Kanten mit heller Farbe in der „drybrusW-Technik aufgehellt. Der Zaun entlang des Rangiergleises ist aus Tiiiistoff gefertigt. Auf der Straßenseite hingegen findet sich der Industriezaunaus Polas Gaswerkserie.Der Blechrollentransporterauf den Fotos ist ein Eigenbaumodell aus Messing. Wer an diesem Wagen interessiert ist, möge sich über die Redaktion mit mir in Verbindung setzen. Bei genügender Nachfrage kann ich eine kieinen Serie auflegen. Fotografiertwurde im Freien an einemHerbstnachmittag. Dabei stand das Diorama auf einemdrehbarenTisch, um jedes Detail buchstäblich ins rechte Licht rücken zu können. Für gute Fotos benötigt man übrigens keine kure Ausrüstung: Meine einfache „Praktika"-Spiegelreflexkamera genügtevöllig. Optisch sehr effektvoll ist ein Weitwinkelobjektiv, hier mit 28 mm Brennweite, das für herrlich stürzende Linien bei hohen Gebäuden sorgt und dabei bei niedrigster Blende 22 ausreichende Tiefenschärfe verspricht. Störend bei meiner Foto-,,Session" war einzig der Wind, der die Fabrikschlote regelmäßig zum Einsturz brachte.
I
P ' 9
p % .?
Eisenbahn-Joumai 8/2000
-
79
I
\
& . . . . . . _ . . . D Y " -
Das Pola-Ensembleeines Raiffeisen-Lagerhausesbesteht aus zwei Bausätzen, dem eigentlichenLagerhaus und dem Siloturm mit Verwaltungsanbau. Dieses ist Teil der inzwischen wieder aufgestellten Vereinsanlage der Freunde der Eisenbahn (FdE) Burscheid.
Die EJ-Marktübersicht
Güterhallen und Lagerhäuser Bereits im Februar-Journal hatten wir uns mit dem Thema ,,Güterverkehr bei der Bahn" beschäftigt. Damals hatten wir uns wegen der Fülle der Angebote auf die eher kleinen Güterschuppen beschränkt. Heute wollen wir uns den größeren Anlagen, wie Güterhallen
von Bruno Kaiser
oder gar so genannten Güterbahnhöfen, zuwenden. Mit eingeschlossen sind die großen Lagerhäuser für Allgemeingüter sowie die Spezies mit Einrichtungen für die Lagerung und den Versand von Getreide, Saatgut und Dünge-
I
-
80 Eisenbahn-Jou
ai SI2000
1"
mitteln, wie sie vordringlich um die Jahrhundertwende entstanden. Die spezielle Bauart, der direkte Gleisanschluss und ihr häufiges Vorhandensein in ländlichen Regionen macht sie für die Modelldarstellung besonders interessant. Wer Mühe und Malen nicht scheut, kann sich bei Artitec mit einem weitgehend detaillierten, aber auch in Bau und Bemalung sehr aufwändigen Lagerhaus-Bausatz versorgen. Der eingeschossige Ziegelbau (Art. Nr. 10112) ist mit großen Holzschiebetoren ausgestattet. Auch wenn er wohl vornehmlich für die Hafengegend konzipiert ist, passt er ebenso gut ins reine Eisenbahnmilieu. Bei Faller gibt es einige, wenn auch z.T. artverwandte Gebäude, die teilweise unter den Bezeichnungen ,,Lagerhaus" und „GÜterschuppen" geführt werden. Zu nennen sind mit Art. Nr. 152 ein Lagerschuppen mit angebautem Verladehan und hoher Rampe für die Bahnverladung in Ziegelbauweise. Recht beachtliche Ausmaße weist der Schuppen in Holzbauweise mit beidseitig angebauten Nr. 153) auf. Für ihn dürfte die Rampen (Art. Bezeichnung „Güteranlage" schon eher treffen. Die so genannte „Güterhalle" (Art. Nr. 150) kann ihre Verwandtschaft mit einem Lokschuppen desselben Herstellers nicht verleugnen. Auch sie lässt sich - ggf. sogar mit mehreren Bausätzen kombiniert - zu einem großen Güterbahnhof ausbauen.
Zum Bereich Lagerhäuser gehört der Bausatz Art.Nr. 959. Dieses große, der Zentralgenossenschaft e.G. Karlsruhe nachempfundene Gebäude gehört zum Typ der „Raiffeisenlagerhäuser". Es ist, wie bei diesen allgemein üblich, mit Siloturm, Lager- und Verwaltungsgebäuden ausgestattet. Kibris WLZ-Lagerhaus (Art.Nr. B-9408) gehört zum gleichen Lagerhaustyp wie soeben beschrieben. Dieses Gebäude war zwar schon im vergangenen Jahr angekündigt, wurde aber erst jetzt ausgeliefert. Im Basteltipp wird es noch genauer erläutert. Der Bausatz Art.Nr. B-9462 ist der Güterhalle im bayerischen Münchberg bei Hof nachgebildet. Die große Güterhalle besitzt des weiteren eine Freiladerampe und ein Lademaß und gehört eindeutig in den Güterbahnhofsbereich. Pola: Mit dem Artikel Nr. 6610 finden wir im diesjährigen Neuheitenprospekt einen alten Faller-Bekannten. Das „Alte Lagerhaus" ist ebenso wie die bereits bei Faller beschriebene „Güterhalle" (Art.Nr. 152) auf Grundlage der Faller-Eisengießerei entstanden, wenn auch hier in patinierter Ausführung. Bausatz 838 repräsentiert den klassischen Güterbahnhof. Zu dem Ensemble gehören ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude, eine Güterhalle sowie die dazu gehörigen Rampen. Die Güterhalle allein, mit Kopframpe ausgestattet, kann im Bausatz 839 erworben und solo oder als Ergänzung der vorbeschriebenen Anlage aufgestellt werden. Aus den Bausätzen Art.Nr. 843 „BayWaLagerhaus" und 844 „BayWa-Siloturm" mit kleinem Bürogebäude lässt sich ein typisches ländliches Lagerhaus der bereits beschriebenen Spezies aufbauen. Neben der Kombination verschiedener Stilelemente wie Fachwerk und htzversion gefallen hierbei besonders die verschiedenen Austragungseinrichtungen am Lagerhausturm. Wer will, kann den Bausatz 843 auch als ,,gewöhnliches" Lagerhaus allein aufstellen. Auch Voiimer hat mit der Art.Nr. 5702 ein „Raiffeisen"-Lagerhaus im Angebot. Das ebenfalls verschiedene Stilelemente vereinigende Gebäudeensemble beinhaltet einen kleineren Siloturm nebst Verwaltung und Lager mit Rampe und großen Toren. Den eigentlichen Lagerschuppen kann man auch einzeln unter Art. Nr. 5703 erwerben. Der Bausatz Art. Nr. 5715 stellt dagegen wieder einen größeren Schuppen für den Güterbahnhof dar. Ebenfalls für den genannten Einsatzbereichsind die Bausätze ,Lagerhaus" 5604 und „Güterhalle" 5706 zu nennen. Die Gebäude sind in Ziegelbauweise ein- bzw. zweigeschossiggehalten. Die modernereBauweise dokumentiert sich in großen Glasbausteinflächen, wodurch die Arbeitsplätze bedienungsfreundlicher gehalten sind, als dies in früheren Epochen üblich war. Aus beiden Bausätzen lässt sich größerer Komplex kombinieren.
Ganz oben: Das ZGLagerhaus von Faller gehört zu den großen Modellen dieses Typs, aber auch der Holzschuppen 153 darunter hat beachtliche Maße.
I
r?
Rechts: Fallers Nr. 150 kann zu größeren Ensembles erweitert werden. Unten: Das Vorbild für den schönen ,,Münchberg" von Kibri (hier bemalt und gealtert) steht in Franken.
-
Eisenbahn-Journal 8/2000 81
I
B,'
I I
Art. Nr.
Epoche
10112
I-v
150 152 153 959
abII abJI ab I
ab1
9408 9462 838 839 6610 843 844
ab1 ab1
5604 5706 5702 5703 5715
ab IIi abm abm ab I
ab I ab I ab I ab I ab1
ab1
*wie immer: in DM,unverbiidlicne hpfebiung der Hersteiler, Stand Anfang 2000
Ganz oben: Poias Güterbahnhof besteht aus einem Verwaitun gebäude (iinks) und einer Kopframpe (rech ). Oben: Voiimers Raiffeisen-Lagerhaus. nten das relativ modern ausgefallene ,&Werhaus'' dieses Her&4krs-
Basteltipp Nach längererAnkündigunglandetekurz vor AbschlussdiesesBeitrags das ziemlich große Kibri-=-Lagerhaus auf meinem BLteltisch. Die Neugier machte meine vorherigen Pläne zunichteund so machteich mich daran, diesen Bausatz in ein kieines Schaustück zu integrieren. Da ich aus Aktualitätsgründen schnell sein musste, war hier für mich wieder einmal das Unten: Der Bausatz 5715 von Voiimer kann gut verlängert werden.
-
82 Eisenbahn-Jom,d 8/2000
bei Kibri seit einigen Jahren angewandte Mehrfarbspritzverfahren in Verbindung mit der Klipstechnik von Vorteil. Die Bauweise verbindet exaktePassung der Teilemit einem wesentlichgeringerenArbeitsaufwandals bei herkömmlichenBausätzen.Die Bauteilesind in- bzw. übereinandergespritztund exaktfarbgetrennt. So müssen wesentlich weniger Teile zusammengefügt werden. Mögliche Verbindungsfugen entfailen,KleberresteaufBauteilen gibt es auch nichtmehr, da fast ailes nur zusammengeklipst wird. Kibri hat offenbar gelernt, denn entgegen älteren Konstruktionen bilden bei den Fenstern nicht Glas und Rahmen einen Spritzling, sondern sind als Einzelteileausgebildet. Früherhatteeshiermanchmalunschöneüberschneidungengegeben.Die Klipstechniklässt insbesondere im Verglasungsbereichnahezu klebsto-eie Verbindungen zu. ,,Versaute" Glasflächen gehören also der Vergangenheit an. Bei meinemMusterwaren allerdingseinige wenige glastragendeZapfen für die Bohrungen in den Scheiben minimal zu dick, einige zu dünn. Im ersten Fall soiite mit einer Reibahle oder einempassenden Bohrer nachgearbeitet werden, besteht beim iiineindriicken der Scheiben doch Bruchgefahr. Im zweiten Fall sorgte ein winziges Klebstofftröpfchen am Rande für die Fixierung der losen Scheibe.
-I Ein bißchen Patinawirkt Wunder Trotz des Volumens wäre der Bausatz recht schnell zusammengesetzt gewesen, hätte ich nicht wieder einmal zu Farbe und Pinsel gegriffen.Die Farbgebungdes Bausatzeslässt zwar nicht viel zu wynschen übrig, die weiBen und hellgrünen Wandflachen wirkten mir iedoch zu plastikhaft grell. Nun - wer
gut, vorausgesetzt sie wurden mit Spülmittel entspannt. Zur Vermeidung von Rückfettung nehme ich dazu Agepon (Fotolaborbedarf), aber dies ist kein Glaubensbekenntnis. Wer das Spezial-Netzmittelnicht hat, kommt auch ganz gut mit Spüli und Co. zurecht! Nur schnellsein sollt6man bei der Arbeit, vor allem dann, wenn nicht mit Plaka-Farbehantiert wird, sondern mit Acrylfarben. Bei groBen Flächen ist sogar angeraten, selbige vorab mit entspanntemWasser leicht einzustreichen oder einzusprühen. Das Patinieren der Oberfläche kommt bekanntlich einem dünnenLasuranstrichgleich.Auf feuchtemGrund funktioniert es einfach besser. Die Farben verteilen sich gleichmäßiger und die Gefahr der ungewollten Streifenbildung wird minimiert. Also: zuerst flächendeckend mit entspanntem Wasser einsprühen oder anstreichen und danach erst die Farben auftragen und verteilen. Am Gleisanschluss aufgestellt, wird das Lagerhaus nicht lange auf seine Kundschaft warten müssen. Gebäude dieser Art,ob nun von Kibri oder anderen Herstellern, beleben die Modell-Landschdft und gehören einfach zur ländlichen Bahnszenerie.
I 1
1
Ganz oben: Kibris neues WLZ-Lagerhaus, hier patiniert und schon in eine Anlage eingebaut. Oben: Links die für einen Bausatz dieser Größe relativ wenigen Emelteile. Die Mehrfarben-Spritztechnik macht's möglich - ebenso die fugenlosen Wände (rechts daneben).
Oben: Das Gebäude wird aus einzelnen Baukörpem zusammengesetzt. Rechts: Patina mit wasserlöslichen Farben wirkt Wunder! Zum ,,Entspannen" größerer Flächen sollten diese zuvor mit einem dünnen Wasserfidm mit ,,Spüii"Zusatz benetzt werden. Alle Abb.: Autor
-
Eisenbahn-Journal8iZOOO 83
I
I'
Ganz oben: Vor dem kleinen Lokschuppen parken zwei Kuno-Werksloks. Sie sind zwar derzeit noch von der Zeche Martha ausgeliehen, später werden hier aber ganz ähnliche eingesetzt. Oben: Heute werden vornehmlich Dieselloks im Werksverkehr eingesetzt. Darauf sind natürlich auch die Anlagen des kleinen Bw weitgehend abgestimmt. Die Utensilien -für die Dampflokversorgung sind aber noch vorhanden, z.B. der Wasserkran. Daneben: Die Bekohiungsadage wurde auf ein Minimum ,,zurückgebaut". Ein Förderband und eine kleine Halde müssen reichen.
84
-
I' Eisenbahn-Journal 8/2000
Kraftwerk Kuno, 7. Teil: Das Betriebswerk
Klein &fein Natürlich besitzt das Kraftwerk Kuno für die Loks der Werksbahn eine kleines Betriebswerk mit allem Drum und Dran. Es liegt im oberen Teil des Geländes. Diesel- und Dampfmaschinen haben dort ihr Zuhause, zwei von ihnen sogar mit einem Dach über dem Kopf. Wie das im Detail aussieht und welche Bastelarbeiten zu erledigen waren, schildern wieder Rolf Knipper und Uwe Kempkens.
I
So sah das Gelände um das Betriebswerk in der Rohbauphase aus. im Vordergrund die Schiackengrube. Lokschuppenboden und Zaun stammen von Kibri.
Schauen Sie doch einmal in den Gleisplan im Heft 1/2000. Auf der rechten Aniagenseite finden Sie ein kleines, fast unscheinbares Betriebswerk. Es liegt praktisch auf der oberen Ebenedes „Kuno"-Werksanschiusses.Ein zweiständiger Lokschuppen, einige Behandlungsgleise, alles großzügig angelegt. Beim Vorbild in Herdecke gibt es in der Tat etwas ganz Ähnliches. Man findet hier sogar noch eine hoizgedeckte 16-Meter-Drehscheibe vor dem Rechteckschuppen. Alles wird noch heute genutzt, denn die B e t r e i b e f i a Elektromark stellt dort ihre nagelneue Diesellok unter. Leider ist heutzutage nur noch eine Lok vorhanden, aber im Modell wird es bei uns etwas lebhafter zugehen. Geplant ist es, heuer eine umlackierte Roco80er, zwei auf Zweileiter-Gleichstrom (DC Digital) umgerüstete Henschel-Dieselloks (beide Versionen) von Märklin und eventuell auch noch eine T 3 aus dem Hause Fleischmann einzusetzen. Das Augenmerk wird bei uns also deutlich auf den Einsatz von Diesel-
Der Faiier-Bockkran wurde zur Schiackengnibeversetzt. Aus dem Kibri-Set ,,HiuterhoF'entstand die alte Bekohiungsadage. im Bansen wird der Dieseltank seinen Piatz finden.
loks liegen. Über die Option, einen BreuerRangiertraktor von MFB zu beschaffen, denken wir noch nach. Wenn man davon ausgeht, dass zudem DB-Maschinenhierher kommen, scheint ein reger Verkehr gewährleistet zu sein. Klar, dass die Behandlungsanlagen darauf abgestimmt sein sollten.
Der Aufbau Wie im April-Heft zu sehen war, haben wir im Bereich des Betriebswerks Tillig-Elite-Gleise verlegt. Damals hatten wir schon die Untersuchungsgrubefür den alten Schlackensumpf angelegt. Es ist das bekannte Modell von Faller und stellt laut Katalog eigentlich eine Untersuchungsgrube dar. Dennoch, sie lässt sich leicht auf die gewünschte Länge einstellen, sieht gut aus und ist jederzeit erhältlichwas man speziell von kleineren Anbietem nun absolut nicht behaupten kann! Im Bereich der Grube befindet sich auch der besagte Bockkran. Es ist ebenfalls ein Faller-
Modell und entspricht eigentlich in seiner Ausführung den Epochen 1 bis 2. Dieser Umstand dokumentiert für uns aber an dieser Stelle eher das angenommene hohe Alter. Gebraucht wird er offensichtlich nicht mehr oft, da ja in erster Linie pflegeleichte Dieselloks hier gewartet werden. Allenfalls lädt man noch schwere Ersatzteile vom Wagen oder baut sie bei Reparaturen in Maschinen ein. Zumindest wollen wir das einfach so einmal annehmen. Aus dem Kibri -Hinterhofset entstand die alte Bekohlung nebst Geräteschuppen. Statt einer großen Halde schwarzenGoldes befindet sich jetzt die Dieseltankstelle an ihrer Stelle und dokumentiert den Strukturwandel ganz bildlich. Auf der Rückseite der Backsteinmauer ist ein kleinerer Haufen Kohle gelagert. Mit einem Förderband (Kibri) wird er an die Tenderloks verfüttert. Wenn alles fertig ist, werden sie aber meistens an den großen Bansen der Kesselhäuser irn Kraftwerk selbst versorgt werden. Wahrscheinlich hatte man das
Eisenbahn-Joumai 8/2000
.85
ir
P
-
b
_.., .". .., ,..
Ganz oben: Links der Einbau einer Viessmann-Leuchtein ein vorgebohrtes Loch. Mit dem Patentfuß geht das recht bequem. Daneben die Tarnung einer Stoßkante der Betonplatten mittek Spachtel. Mittlere Reihe: Links wird graue Dispersionsfarbe aufgetupft. Dadurch entsteht eine feine Struktur. Rechts steht der bemalte Faller-Wasserkran zum Einbau bereit. Am Guily sollte man den Untergrund schwärzen, um eine gewisse Tiefe darzustellen. Untere Reihe: Mit einem Sandspachtel wurde der Bodenbelag modelliert (links). Durch dünne wasserlösliche Lasurfarbe erhält der Beton Gebrauchsspuren. Links: Hohes Gras in loser und in Mattenform von Heki bildet den Wildwuchs nach. Alle Abb.: RolfKnipper
*
beim Vorbild genau so gemacht. Der Wasser-
kran stammt wiederum aus dem Faller-Programm. In seiner Ausführung ähnelt er eher einer Länderbahnausführung statt der Einheitsbauart. Macht aber gar nichts, denn letztendlich handelt es sich hier um eine Privatbahn und dort überleben solche Dinge ziemlich oft! ZumLokschuppenkommen wir gleich noch. Kibri-Beton und -Pfiasterplatten aus Kunststoff bilden die Grundlage für feste Flächen. Sie sindvor allem an der Dieseltankstelle und der Grube vorhanden. Nach dem Festkleben wurden sie grau bemalt und mit dünner Lasur auf Dispersionsbasis mit Betriebsspuren versehen. Die Schotter- und Splittbereiche wurden mit dem schon öfter vorgestellten Quarzsand-/ Leim-Farben-Gemisch aufgespachtelt. In die noch feuchte Masse lassen sich hervorragend Unkräuter in Form von Grasfasem in unterschiedlichen Längen von H e b und Noch einpflanzen. Vor allem das neue Heb-Wiesen-
.
I
86 Eisenbahn-Journal 812000
gras in der Mattenversion eignet sich für diese Nachbildungen. Der Schotter für die Gleise stammt von Woodland (Vertrieb Noch) und von Noch selbst. Wir bevorzugten dabei hellgraue Abstufungen und HO-Körnungen. Mit der Airbrush-Pistoleerhielt das gesamte Gelände später noch sein dezentes Finish - mehr ,,Bw" braucht, zumindest hier bei ,,Kuno", kein Mensch!
Der Lokschuppen Schauen wir uns kurz noch die Entstehung des Lokschuppens an. Da uns der Rundschuppen „Ottbergen" aus dem Hause Kibri sehr gut gefiel, lag es nahe, daraus einen kleinen Bruder in zweiständiger rechteckiger Form ZU gestalten. In der Bildfolge können Sie die wichtigsten Schrittedazu verfolgen. Hilfreich war auf jeden Fall der Einsatz einer kleinen Tischkreissäge um die Wandteil ganz exakt teilen zu können. Ein Bausatz liefert genug
Material für diesen Rechteckschuppen. Natürlich ist die Schnipselei der „Ottbergener" Satteldächer nicht ganz einfach, aber man kann auch die Pappedacher aus Kunststoffplatten bei Kibri erstehen. Sie sind in Struktur und Farbe ganz ähnlich und sie lassen sich deutlich einfacher bearbeiten. Dachreiter und Kamine können in ihrer Form allesamt übernommen werden. Der Schuppen bleibt aus Wartungsgründen abnehmbar und erhielt einen stimmigen Boden aus Bauplatten von Kibri. Die Ziegelmauern bzw. deren Fugen wurden mit sehr dünner hellgrauer Lasur ausgelegtund die W e r anschließend mit Dispersionsfarbe(z.B. von Noch) und fast trockenem Pinsel wieder hervorgehoben. Wie gut das neue Modell mit deutlich bekannten Stilelementen wirkt, können Sie anhand der Bilder sehr gut nachvollziehen. Das nächste Mal ist der Landschaftsbau im Detail an der Reihe. Felsen, Gras und Bäume werden dann das Thema sein.
1
r Ganz oben: Wasser marsch! Das Bw ist fertig, die 80er wird versorgt. Oben: Der Lokschuppen entstand aus Teilen von Kibris ,,Ottbergen". Rechts oben: Der Giebel musste abgetrennt werden. Rechts: Die passenden Dachteile kann man sich aus dem Satteldach von Ottbergen heraustrennen. Einfacher geht es mit passenden Bastelplatten. Unten: Die Seitenwände wurden neu zusammengesetzt.Dagegen sind die Toreinfahrten einzeln vorhanden, was natürlich Änderungen erleichtert. Daneben: Die Fugen des Ziegelmauerwerks wurden mit sehr dünnem Hellgrau unterlegt. Das Gebäude bleibt sicherheitshalber abnehmbar.
1
--
Ir L
b
*
In insgesamt 13 teilweise noch untergliederten Kapiteln werden die einzelnen Bauabschnitte beschrieben. Beginnend mit den ersten tastenden Schritten der Planung erfährt der Leser viel Wissenswertes über das geplante Teamwork im Anlagenbau, die räumlichen Voraussetzungen und das Problem des Transportes, über den Bau der einzelnen Segmente des Unterbaus und das Wachsen des Gleisstrangs. im Abschnitt ,,Schalten und Fahren" werden die Steuerungsvarianten aufgezeigt. Weitere Kapitel sind der Erschaffung der Natur mit eigenen Abschnitten zum Geländebau mit Silflor-Material und dem Baumbau gewidmet. Auch eine Streckenbeschreibung und eine Sight-Seeing-TourdurchMurgs fehlen nicht. Die Darstellung des FahrzeugeinSatzes und des Fahrbetriebs runden die Darstellung ab. In diesem 1x1 des Anlagenbaus sind wieder unzählige Möglichkeiten des Nachgestaltens und Nachvollziehens enthalten. Die Autoren lassen den Leser unmittelbar teilnehmen an der Problematik der einzelnen Arbeitsstufen und geben darüber hinaus viele wervolle allgemein bezogene Hinweise und Ratschläge aus ihrer eigenen jahre- und jahrzehntelangen Praxis. Das Prädikat „Super" trifft nicht nur für die Anlagenkonzeption und -ausfiihrung, sonder ganz speziell auch für die Detaillierung zu. Fast unübersehbar sind die Szenen, Motive und Gruppierungen, die der Anlage ihr eigentliches Flair verleihen. Dabei gingen die Erbauer sehrüberlegtundbehutsamvor: Nicht eine wahllose Übersättigung mit Fahrzeugen, Figuren und Ausstattungsteilen bringt eine überzeugende Darstellung, sonder das dem Vorbild abgelauschte Geschehen, oftmals schon fast versteckt und unbeachtet. Da sind einige Spaziergänger, die von der Steinbogenbrücke herab den lebhaften Zugverkehr beobachten. Eine weiße Ziege sowie einige Hühner beleben hinter dem Holzschuppen die Szenerie. Ein Ehepaar investiert viel Zeit und Kraft, um dem geliebten roten VWKäfer noch etwas mehr Glanz zu verleihen. Auf der Staumauer zeigen sich zahlreiche Figuren, doch sie wurden nicht wahllos, sondern in ganz bestimmten Gruppen platziert, die untereinander im Zusamenhang stehen. Oft vergessen, aber für einen reibungslosen Epoche-111-Betrieb wichtig: Seilführungen vom Stellwerk zum Signal.
In Modellbahnstadten sollte reges Leben pulsieren und mit den verschiedenen Figurengruppen von Preiser lassen sich unzählige Szenen aus dem wirklichen Leben komponieren. Schnell ist mit Sekundenkieber der Angler am Ufer aufgestellt oder die Hausfrau an der Wäscheleine postiert. Reisende hasten über den Zebrastreifen zum Bahnhofsgebäude und gleich daneben am Eiswagen gibt es Freude und Ärger. Der eine hat das Eis und der andere wird vom Schlaraffenland weggezerrt. Unten wird gezeigt, dass ein Tropfen Farbe manchen Lötpunkt oder Abschnitt vom Gussbaum tarnen kann. So etwas sieht man später auch!
bb
1
b
Ein Bauernhof und seine Umgebung sind ein Eldorado für Detaillierungskünstler. Es Fangt an bei der Patinierung der Gebäude und endet nicht unbedingt beim Setzen der Blüten in den Blumenkästen mit kleinen Farbperlen. Auch für dieses Thema findet man bei Preiser ein reichliches Figurenangebot, um kleine Szenen zu gestalten. Naturmaterialien wie kleine Zweige, die schon vor der Haustür zu finden sind, werden auseinandergeschnitten und zu Holzstapeln neu zusammen geklebt. Fasern aus Fußmatten bilden auf der Modellbahnanlage kleine Heuhaufen, die in Abständen geordnet - auf ihre Einbringung warten. Seitdem Heki sein flexibel aufbaubares Metallgeländer auf dem Markt hat, kann man über die kritischsten Stellen hinweg gelangen. Alles zusammen Details, mit deren Aufstellung eine Modellbahn nie richtig fertig zu werden scheint.
Auf dem Bauernhof werden Feldfrüchte auf einer Waage abgesackt und für den Verkauf bereitgestellt. In einer anderen Ecke der Gebäude stehen verschiedene landwirtschaftliche Gerätschaften für den sofortigen Einsatz bereit. Eine Tochter des Hofes treibt schnatternde Gänse, gleich neben dem Tor hat die alte gusseiserne Schwengelpumpe ihren Platz gefunden. Schäferhund Rex beobachtet an der Seite seines Frauchens das Geschehen gelassen, aber durchaus aufmerksam. Ein sehr beredtes Beispiel für das Hervorzaubern einer ganz bestimmten Stimmung ist die Straßenzeile gegenüber vom Empfangsgebäude. Den sicheren Überweg vom Bahnhof zur anderen Straßenseite soll zwar ein Zebrastreifen gewährleisten, doch ist derzeit noch Vorsicht geboten, denn die notwendigen Hinweisschilder für die Kraftfahrer sind noch nicht aufgestellt. Mittelpunkt des Geschehens ist ein Eisverkäufer, der nicht nur Kinder mit seiner Ware in seinen Bann zieht. Die
I Die neueste Ausgabe der Reihe ,,1 x 1 des Anlagenbaus" zeigt Ihnen, wie die wunderschöne Epoche-111Anlage von der Idee bis zum Detail erschaffen wurde.
ausgezeichneteQualität der vielen Leckereien im Eck-Caf6 ist stadtbekannt, wovon u.a. die abgestellten Autos in den Parkbuchten zeugen. Besonders die Damen haben hier echte Schwierigkeiten, der magischen Kraft der geöffneten Eingangstür zu widerstehen. Insgesamt wurden etwa 25 Figuren in diesem Bereich aufgestellt, doch wie geschickt und dem Vorbild abgesehen erfolgte die Platzierung! Die Anzahl der den Zebrastreifen bevölkernden Passanten entspricht dem gemütlichen Treiben dieser Kleinstadt zu dieser Tageszeit; auch die Anzahl der potenziellen Caf6-Kundinnenentspricht durchaus diesem Rahmen. Szenenwechsel: Mit einem Liegestuhl, einem braunen Holzstuhl und -tisch, einem Kasten sowie einer einzelnen Flasche Bier, einem Plastikeimer und einer Zeitung lesenden Preiser-Figur entstand eine wirklich gelungene Milieustudie auf einem zur Terrasse umfunktionierten Flachdach. Auf dem nur
wenige (Modell-)meter davon entfernten zweiten Flachdach liegen die Verhältnisse ganz anders: Hier wurde ein praktischer Trockenplatz eingerichtet, der augenscheinlich recht intensiv genutzt wird. In einem anderen Stadtteil diskutieren zwei biedere Handwerker die nächsten Arbeitsmaßnahmen; dass der Bierkastenimmer weniger volle Flaschen enthält, sei nur am Rande bemerkt. Unweit davon sichert eine Ordensschwester die schmale Seitenstraße, während die ihr anvertrauten Zöglinge auf kürzestem Wege die Straßenseite wechseln. Ein junges Paar läßt sich in seiner Meinungsverschiedenheit über die beste Disco absolut nicht stören. Auch hier reichten 17 Preiser-Figuren sowie einiges an Ausstattungsmaterial(Werkbank, Bierkästen, Werkzeuge und Absperrgitter) völlig aus, die geschildertenSzenenÜberzeugend und vor allem realistisch darzustellen. Selbst die Bahnsteigbereiche wurden nach dem bekannten Gn---'-atz, dass weniger in
.
jedem Fall mehr ist, ausgestattet.Zwar wurde die hier logische und notwendige Ballung von Fahrgästen konsequent in das Modell umgesetzt, doch erhielt nicht eine PreiserFigur wahllos ihren Platz. Durch die breiten Bahnsteige war es möglich, die vielen wartenden Reisenden zwangslos zu platzieren, ohne drangvolle Engpässe zu produzieren. Die Bänke sind alle lose besetzt, müde Reisende würden jederzeit noch einen Platz finden. Die stehenden Fahrgäste bilden zumeist kleinere oder größere, zwanglos zusammengesetzte Gruppen und Grüppchen, so wie es täglich aufjedem beliebigen Bahnsteig eines Bahnhofs beobachtet werden könnte. All diese Bilder laden nicht nur zum Betrachten ein, sondern erlauben eine mehr oder minder genaueNachgestaltung injeder Nenngröße auf wohl fast jeder Modellbahnanlage und helfen damit, vielleicht manche stille Ecke zu beleben. Dieter E. Schubert
r 17;
I
Eigenbau in b:S7
Haus mit Spalier Zu den Hochbauten vieler Bahnhöfe gehörten auch Wohngebä&ie für das Eisenbahnpersonal. Sie wurden etrichtet, wenn es nicht möglich war, im Eiipfangsgebäude genügend Wohnungenbereipustellen. AufengemRaum wohnten hier Lew, Heizer, Schaffner, Weichenwärter und Stationsgehilfen mit ihren Familien. Auf kleineren, ländlichen Stationen sind sie o als die einzigen Wohngebäude in unmitte barer Nähe der Bahnanlagen. Aus diesem de ist die Nachbildung im Modell besonders reizvoll. Obwohl die Häuser nach einh itlichen Bestimmungen gebaut wurden, unt rschieden sie sich in ihrer Ausführung, da sie den regionalen Baustielen angepasst wurdea. Als Vorbild wähl ich ein 1887 in Kipsdorf (Osterzgebirge) ebautes Wohnhaus. Das Gebäude erfuhr h Laufe der Zeit mehrere Umbauten, ehe eS 1933 wegen eines Bahnhofsumbaus abgdrissen wurde. Das Modell mit Dachgaube qnd Spalier entspricht der Ausfühning um 11925. Die Stirn- und Seitenwände entstanden aus
I. t
ig
-
92 Eisenbahn-Jou&i 8/2000
Wandöffnungen leicht ausschneiden. Die so entstandenen Seitenwände klebt man auf einer Grundplatte zusammen. Ohne großen Arbeitsaufwand erhält man nach kurzer Zeit den fertigen Rohbau. Hervorstehende Schmuckelemente wie die Umrahmungen der Fensterdurchbrüche(Gewände genannt) werden durch aufgeklebte Holzleisten imitiert. Anschließend kann das Gebäude mit dickflüssiger Plaka- oder Abtönfarbe gestrichen werden. Unregelmäßige Pinselfühning erzeugt den Eindruck einer verputzten Wandfläche. Im nächsten Arbeitsgang werden die Fenster hergestellt. Viele Modellbahner schrecken vor dieser Arbeit zurück und verwenden handelsübliche Produkte. Wenn ein geeignetes Fenster angeboten wird, ist diese Entscheidung auch sinnvoll. Schade wäre es jedoch, das typische Aussehen des Vorbildes zu verändern, nur um Industrieprodukte verwenden zu können. Denn auf einfachem Wege lassen sich Fenster jeder Größe herstellen: Aus durchsichtigem Y
Ai
1.1111
Kunststoff schneidet man in der Größe des Fensters ein Plättchen aus. Der Fensterrahmen entsteht aus schmalem Klebeband (erhältlich im Elektronikbedarf), das auf die Scheibe geklebt wird. Das Band, das meist schwarz geliefert wird, muss vorher noch eingefärbt werden. Dazu klebt man es auf eine Holzplatte und koloriert es mit wasserlöslicher Farbe. Keine Lackfarbe verwenden, da das Lösungsmittel die Klebeschicht angreifen würde! Das Dach entsteht aus handelsüblichen Strukturplatten aus Kunststoff, das Gebälk aus Holzprofilen. Für die feinen Verzierungen unter dem Dachgiebel verwendete ich eine Ätzplatte von Josef Cramer. Es reicht jedoch auch, gebogenen Messingdraht zu verwenden. Dachrinnen werden einzeln, z.B. von Auhagen, geliefert. Ein Blickfang am Gebäude ist das Spalier, das ich aus 0,7-mm-Kupferdraht herstellte. Dunkelbraun gestrichen kann es mit Sekundenkleber an der Fassade befestigt werden. Am Haus war auch ein Schild mit dem Stationsnahmen angebracht. Mit einem Computer lassen sich Schilder im Allgemeinen leicht herstellen. Da ich jedoch keine passende Schriftart fand, nahm ich ein Vorbildfoto, das den Schriftzug erkennen lässt, zu Hilfe. Das Bild wird kopiert und dabei so vergrößert, dass die Schrift im richtigen Maßstab vorliegt. Mit Lackfarbe können die Schriftzeichen anschließend übermalt werden. Martin Brendel Linke Seite: Außen das HO-Modell eines Beamtenwohngebäudes aus Kipsdorf und ein Vorbildfoto von ca. 1925. Daneben, von oben: Aus schmalem Klebeband entstehen die Fensterrahmen. Das Spalier wird aus 0,7-mm-Messingdraht zusammengelötet und braun lackiert. Das Stationsschildließ sich aus einer Vorbddaufnahme ableiten. Unten: Vorder- und Seitenansichtendes Modells im Abbddungsmaßstab 1:1,5 für HO.Alle Abb.: Martin Brendel
Nachschlag Bei unserer Vorstellung des „Württemberger Zugs von 1859" von Märklin im März hatten wir die Vorbilder der darin enthaltenen Güterwagen auf Grund einer vermeintlich schlechten Quellenlage als zum Teil ,,rätselhaft" bezeichnet. Dem ist nicht so! Die Zeitschrift,,LänderbahnForum1/00"machte uns auf aus dem Jahre 1843 stammende Abbildungen der frühesten württembergischen Zweiachser-Güterwagen aufmerksam. Siedien-
ten Märklin als Grundlage der Modelle. Dabei handelt es sich um Gepäckwagen mit Bremsersitz, offeneWagen undEquipagen- (Kutschen-) Transportwagen mit je sieben Fuß (Ca. 2,13 m) sowie einen Pferdetransport-Wagen mit sechs Fuß (Ca. 1,232 m) Achsstand. Den offenen und den Equipagen-Transportwagenbietet Märklin in einer Zweierpackung an, die gerade ausgeliefert wird. Die beiden anderen waren in dem im März-EJ vorgestellten Zugset enthalten. Kutter
..__..I.I
I
I1
I J,,
Obere Reihe: Württembergischer Pferdetransport-Wagen (SchnittZeichnung)und EquipagenTransportwagen. Unten offener und Gepäckwagen. Die Abbildungen entnahmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Buch ,,WürttembergischeEisenbahngeschichte,Bd. 1" von Andreas Räntzsch, Verlag Wolfgang Bleiweis, Schweinfurt 1996.
I
c 3
i -
-
Eisenbahn-Journal 8/2000 93
I
KurzanIeitung zur Heft-CD
I
- - I-
I
Weniger spektakulär als vor zwei Monaten mit den Spielen, dafür aber noch randvoller gepackt, präsentiert sich unsere aktuelle CD. Das zentrale Thema, die Aufbereitung der frühen M+F-Journale, benötigt mit dem Zuwachs an Umfang und Farbseiten bei den alten Heften immer mehr Speicherplatz. Natürlich setzen wir die besten für das gewählte Dateiformat PDF verfügbaren Kompressionsalgorithmen ein, natürlich bewegen wir uns mit einer Scan-Auflösung von 300 dpi bereits am unteren Ende dessen, was der Texterkennung zugemutet werden kann. Wenn wir hier noch weiter ,,drehen", haben Sie, werte Leser, keine Freude mehr an der CD: Die gescannten Texte werden nicht mehr erkannt, sind auch für Sie kaum mehr lesbar, vernünftiges Ausdrucken entfällt. Also: Lieber verzichten wir auf die aktuellen Browser, als an der Qualität der %. M+F-Journal-Dateien etwas zu reduzieren. Aktuelle Browser erhalten Sie - so Sie Bedarf haben - mit fast jeder Computerzeitschrift,der eine CD beiliegt. (Ersparen Sie uns hier bitte eine Empfehlung!) Für unsere CD müssen Sie Ihren Browser keinesfalls aktualisieren: Die BedienerOberfläche ist in reinem HTML entstanden und verzichtet auf die vielen verlokkenden Gestaltungsmöglichkeiten von JavaScript, Frames und ähnlichen Techniken, die schnell zu Inkompatibilitäten führen können.
-1 1
1I I I
I I I I I I I I
I
Automatischer Start Unter Win95/98/NT4/2000startet die CD automatisch, wenn Sie sie in Ihr Laufwerk legen - es sei denn, auf Ihrem Computer ist die Autostartfunktion für CDs abgeschaltet.
Fehlermeldung beim Autostart Vom Hersteller von Win95/98/NT4/2000 wurde keine Möglichkeit vorgesehen, den Autostart einer CD so zu gestalten, dass zum ersten zwei Programme nacheinander und zum zweiten der Standardbrowser Ihres Systems (welcher auch immer das ist) mit einer angegebenen Startseite startet.
I
I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I
Eisenbahn-Journal 8/2000 * 103
-
I
I
Um dies zu erreichen, setzen wir spezielle Hilfsprogramme wie unsere ,,start.exe" oder ,,SlyAutorun" von Neil Caldwell ein. Bei einigen wenigen Systemgegebenheiten kann es beim Autostart der CD zu einer Fehlermeldung von SlyAutorun kommen. Dieses Programm wird aufgrund eines ungewöhnlichen Timings der System-Autorun-Funktion doppelt gestartet, stellt dies selbst fest und beendet die zweite Version mit einer Fehlermeldung. In diesem Fall ist weder die CD defekt noch Ihr System instabil geworden. Ignorieren Sie die Fehlermeldung einfach, klikken Sie das Meldungsfenster weg und benutzen Sie unsere CD so, wie es vorgesehen ist.
Manueller Start
. . . . . . . . .hier nach. innen . . . knicken .........
. . . . . . . . .
'I
Sollte die CD nicht automatisch starten oder aber Sie sind Benutzer eines Linuxoder Apple-Systems: Manuell können Sie die CD-Benutzeroberfiäche starten, wenn Sie die Datei
/htmVe4-0.htm in Ihren Browser laden. Wie bereits angesprochen, können wir mit dieser CD keine aktuellen Versionen der gängigen Browser mitliefern.
Acrobat Reader Mit dabei ist aber wieder der Acrobat Reader. Auch die Fortsetzung der elektronischen Wiedergabe der M+F-JournalAusgaben, diesmal Jahrgang 1979, setzt auf das bewährte Speicherformat ,,pdf" von Adobe. ,,pdf' bzw. Acrobat ist ein plattformübergreifendes System zur Darstellung und Druckaufbereitung von Dokumenten. Auf dieser CD liefern wir das dazu notwendige Leseprogramm ,,Acrobat Reader" für die verschiedenen Systeme mit. Beachten Sie, dass die Nutzung des Volltextindex die Version 4 des Acrobat Reader voraussetzt. Eine Anleitung zum Index finden Sie auf der Rückseite als Innenseite der CD-Hülle.
I
F
-i
CD-Cover
..................................... uayquy uauu! y3eu Ja!q
I
-
I'
104 Eisenbahn-Journal 8/2000
I!-I
I
Erneut haben wir ein Cover für die CD entworfen. Einfach ausschneiden und ab in die CD-Plastikbox damit. Mit dieser CD 8/2000 erhalten Sie die passenden Dateien zum Selbstausdruck für die Cover der CDs 04 und 06. Die Dateien für die CDs 08 und 10 werden Sie auf der CD 12/2000 finden.
Neue Bücher Alpenbahnen
eos
Jahrbuch für Eisenbahngeschichte Band 32/2000
uber 50 Alpenbahnen zwischen Semmering und Nizza, zwischen Oberstorf und Verona lassen die Herzen von Eisenbahnfans höher schlagen - darunter Klassiker wie die Gotthardbahn, die Tauernbahn, die Glacier-Express-Route von St. Moritz nach Zermatt oder die Jungfraubahnen im Berner Oberland. Neben 150 großformatigen aktuellen Abbildungen sowie über 20 Karten enthält dieser Bildband viele Informationenzu Loks, Bauwerken und Streckenabschnitten. Fachkundig erläutert der EisenbahnexperteKlaus Eckert die spannende Geschichte der BahnVerbindungen und die faszinierende Technik der Gebirgsbahnen. K l a u Eckert:Alpenbahnen.144 Seiten, FarbAbb., gebunden, Format: 26,7 x 26,7 cm. Steiger Verlag, München, 2000 ISBN 3-89652-208-6 DM 39.90
~.
.
.. ..-.. . ..
Fahmeugportrait: Baureihe E 93 Der sechs Kilometer lange Albaufstieg bei Geislingen im Zuge der Hauptstrecke Stuttgar-ülm erforderte stets den Einsatz der stärksten Lokomotiven. Schon 1933 wurde die Strecke elektrifiziert und mit dem Fahrdraht kamen nagelneue Lokomotiven ins Schwäbische, die eigens für den Dienst auf der Geislinger Steige gebaut worden waren. Die als E 93 bezeichneten schweren GüterZugmaschinen waren die ersten sechsachsigen Güterzugloks ohne Laufachsen in Deutschland und damit die Urahnen einer Bauart, die bis in die siebziger Jahre das Maß der Dinge bleiben sollte. Dieses Buch dokumentiert die Entstehung, die Technik und die Einsatzgeschichte der E 93 und setzt den ersten deutschen ,,Krokodilen" ein bleibendes Denkmal. %mas Estler: Fahrzeugportrait, Baureihe E93.128 Seiten, Farb- und&-Abb., gebunden, Format: 24,5 x 17,5 cm. transpress Verlag, Stuttgart, 2000 ISBN 3-613-71122-2 DM 29,80
Die 32. Ausgabe des „Klassikers" der Eisenbahnfachliteratur behandelt als Hauptthema die vielfältige Geschichte der Eisenbahnverbindung zwischen Gießen und Kassel. L. Brake befasst sich mit den variantenreichen Überlegungen der Trassenfühng zwischen Frankfurt a.M. und Kassel, insbesondere ob über Marburg oder über Fulda. G. Krause erläutert in seinem Beitrag die Beschaffung und den Einsatz der Lokomotiven auf der Main-Weser-Bahnzwischen 1848 und 1880. Auf zehn Tabellenseiten sind die Hersteller und die wichtigsten technischen Daten von 141 Dampflokomotiven der verschiedenen eingesetzten Bauarten übersichtlich aufgeführt. Diese und noch viele weitere Eisenbahnthemen werden in dem neuen Band ausführlich beschrieben. DGEG e. V. Sitz Karlsruhe: Jahrbuchjkr Eisenbahngeschichte, Band 32/2000. 120 Seiten, 75 &-Abb. und -Zeichnungen,Format: DIN A 4. Zu beziehen über: DGEG Deutsche Gesellscahft fiir Eisenbahngeschichte e. V., Kleinsorgenring 14, 59457 Werl, Fax: 02922/ 84927, E-mail: sv9dgeg.de ISBN 3-921 700-84-1:i. * : c DM 29,80
. . P!:j '
I
0
Das große Album der DB-Triebfahrzeuge Am 7. September 1949 wurde die Deutsche Bundesbahn gegründet. Aus den Trümmern der alten Reichsbahn entstand ein modernes Unternehmen, das rund 46 Jahre lang die Geschichte der BundesrepublikDeutschland begleitete. Vom Wiederaufbau bis zur Wiedervereinigung, von der ,,Stunde Null" bis zur Verschmelzung von Bundesbahn und Reichsbahn im Jahr 1994. Die Lokomotiven und Triebwagen, die in dieser Zeit entwickelt und gebaut wurden, waren nicht nur ein werbewirksames Aus-
geschwungenen Form der V 200 zeigte sich die ,,Nierentisch-Epoche" der fünfziger Jahre. Im kühlen Design der ICE spricht der Zeitgeistdes ausklingenden20. Jahrhunderts. Erfreuen Sie sich an überwiegend noch nie veröffentlichtenAufnahmen aus der Frühzeit der DB. Markus Hehl, Robert Wagner: Das große Album der DB-Triebfahrzeuge.288 Seiten, Ca. 190 Farb- und 44 s/w-Abb., gebunden, Format: 30,5 x 24 cr f EK-Verlag, Freiburg,2000 ISBN 3-88255223-9 ' DM 89,-
.
150 Jahre Eisenbahn in Rostock Die Chronik zur Eisenbahngeschichte der Hansestadt Am 13. Mai 1850 rollten die ersten pianmä-
Bigen Züge zwischen Schwerin,Güstrow und Rostock. Schnell wuchsen in der Folgezeit die Bahnanlagen Rostocks heran. 1853 wurde das Hafengleis ans Wasser gebaut, 1886 entstand mit der Lloydbahn WamemündeRostock-Neustrelitz eine Verbindung von der Küste in RichtungBerlinund 1903schließlich wurde das Eisenbahnnetzdurch den Trajektverkehr Wamemünde-Gedser über die Ostsee hinweg nach Skandinavien erweitert. Der Zweite Weltkrieg hinterließ in Rostock ein Bild der Verwüstung. Doch die Bedeutung des Hafens für die DDR als Tor zur Welt sorgte dafür, dass die Bahnanlagen der Hansestadt zielstrebig wieder aufgebaut und erweitert wurden. 1985 erreichte der Fahrdraht den Verkehrsknotenpunkt in Mecklenburg. Kenntnis- und facettenreich beschreibt und illustriert dieses Buch die letzten 150 Jahre der spannenden Rostocker Eisenbahngeschichte. Lothar Schultz, Peter Wilhelm,Klaus Wafferott: 150 Jahre Eisenbahn in Rostock, die Chronik zur Eisenbahngeschichte der Hansestadt. 124 Seiten, Farb- und shv-Abb., gebunden, Format: 24,5 x 21,5 cm. transpress Verlag, Stuttgart, 2000 ISBN 3-613-71 124-9 DM 39,80
Le carrozze italiane
I
1 ~
-
118 EisenbahnJournal 8i2OOO
Diese Enzyklopädie behandelt die Waggons UIC-X, welche unter anderen nach einigen Jahren auch das konkrete Ergebnis der europäischen Vereinigungspolitikwaren und auch die Vorfahren aller moderner Waggons sind. Die behandelten Waggons reichen von den
B
Kalender CD=Rom
UIC-X, aus denen die Waggons Gran-Confort, Kleinbahnwaggons, Postwaggons, Gepäckwagenund alle Spezialwaggonsder letzten zehn Jahre hervorgingen,bis hin zu den ZWaggons. Das Werk von Principe zeigt die modernen Waggons der FS im Detail. Jedes Kapitel ist mit Zeichnungen im Maßstab, Farbfotos und Tabellen versehen. Eine erste Einführung erörtert die Entwicklung der Wagen über die Jahre. Weiters wird die Bedeutung der Klassifizierung der Waggons, die Darstellungund Einstufung der Farben bis hin zu der heutigen Livree erklärt. Jede Wagenart wird bis ins kleinste Detail mit Hilfe von Fotos analysiert. Vortrefflich ist am Ende des Buches eine Serie von Anhängen, wo mit zahlreichen Zeichnungen alle Arten, die Kompatibilität (mit Kennzeichen) der Wagen für den internationalen Verkehr, die Kupplungen und die neuen Darstellungen der Farben gezeigt werden. Das Werk stellt sich als äußerst wichtiges Nachschlagewerkvor und liefert ein erschöpfendes Bild der modernen Eisenbahnwagen der FS, welche im nationalen und europäischen Netz im Betrieb sind. Ein Buch für alle Liebhaber der Eisenbahn, Modellbahnfreunde und Neugierige. Evaristo Principe: Le carroze italiane Gepäck-,Post- und Spezialwaggons von 1945 bis heute. 260 Seiten, 18 s/w-Fotos und 281 Farbfotos, 300 Zeichnungen, Tabellen, gebunden, Format: 31 x 22 cm. Editoriale del Garda, Desenzano del Garda, 2000 ISBN 88-8510-05-XDM 120,-- u g l . Porto 0
Fahrzeugportrait: Baureihe 99.9471 Im Jahr 1918 verließen 13 bullige Schmalspurdampflokomotiven die Werkhallen der
I
Firma Henschel, die für den Einsatz auf den 750-mm-Strecken der Heeresfeldbahn bestimmt waren. Doch dann war der Krieg zu Ende und so kamen die Maschinen stattdesSen nach Sachsen, wo sie auf den zahlreichen Schmalspurstrecken den überalterten Fuhrpark ergänzten. Die als Gattung VI K bezeichneten Lokomotiven bewährten sich so gut, dass der ersten Serie zwischen 1923 und 1927 eine zweite Serie von 47 Maschinen folgte. Bald wurden die Fünfkuppler auch in Württemberg heimisch, wo sie in Gestalt der Reihe 99.19 sogar eine Nachahmung für die Meterspurstrecke Nagold-Altensteig fanden. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg konnte auf die Fahrzeuge nicht verzichtet werden, weshalb die DR in den sechziger Jahren einige Lokomotiven von Grund auf modemisierte. Erst Anfang der siebzigerJahre verschwand die Baureihe von den Gleisen, doch noch heute fahren mehrere Maschinen im Museumsbetrieb. Reiner Preuß, Reiner SchefJler: FahrzeugPortrait, Baureihe 99.64-71. 128 Seiten, Farb- und s/w-Abb., gebunden, Format: 2 4 s x I7,5 cm. transpress Verlag, Stuttgart, 2000 ISBN 3-613-71123-0 DM 29,80 0
Geschichte und Geschichten Die Dresdner Parkeisenbahn feiert ihren 50. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums hat der TraditionsvereinDresdnerParkeisenbahn e.V. diese Festschrift veröffentlicht. Die vorliegende Broschüre beinhaltet unter anderem eine Chronik und zahlreiche Erinnerungen ehemaliger Parkeisenbahner und Fahrgäste. Umfang: 36 Seiten, farbige Hochglanzbroschüre. Zeitgleich wurde auch der Bildband „50 Jahre in Bildern" herausgebracht. In mehr als 50
Sie erreichen den Hermann Merker Verlag per e-rnd: [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]
Fotos wird die wechselvolle Geschichte der Parkeisenbahn dokumentiert. Umfang: 32 Seiten, farbige Hochglanzbroschüre. Sonderpreis incl. Versandkosten zusammen DM 12,-Zu beziehen bei: Dresdner Parkeisenbahn e.V., Großer Garten, 01219 Dresden, E-mail: [email protected]. 0
Lockruf der Dampfsirenen Das waren noch Zeiten, als man nur mal eben zum Bahnhof gehen musste, um den heißgeliebten Dampfloks nahe zu sein! Lang, lang ist's leider her, und die Erinnerung an damals verblasst auch bei den älteren Eisenbahnfreunden immer mehr. Doch Jochen Kretschmann hat den Klang der Dampfsirenen noch heute im Ohr,denn er erlag einst ihrem Lockruf. Er begnügte sich nicht damit, andächtig vor den schwarzen Ungetümen zu stehen, er wollte sie beherrschen. Und eines Tages war es soweit, er stand als Igbführer auf dem Führerstand. Von Beriin aus fuhr er im Lauf der Jahre mit kleinen Tenderloks ebenso wie mit den stolzen „Hochrädrigen". Auf verkrauteten Kleinbahngleisen war er ebenso zu Hause wie auf den großen Magistralen. Vieles hat er in seiner Lokführerzeit erlebt, Heiteres ebenso wie Trauriges. Eine Auswahl seiner Erlebnisse erzählt er in diesem neuen Lesebuch. Doch ganz gleich, ob Schönes oder weniger Schönes - stets meint man ihn zwischen den Zeilen zu hören: den Locluuf der Dampfsirenen. Jochen Kretschmann: Lockruf der Dampfsirenen. 189 Seiten, s/w-Abb., gebunden, Format: 20 x I3,5 cm. transpress Verlag, Stuttgart, 2000 ISBN 3-613-71121-4 DM 29,80
I I I I I I I I I I I I I I I
I
m
I
I
I I I I I I I
1
I I I
Eisenbs