Kleinanlage mit Pfiff Die große Zeit der EisenbahnDie große Zeit der Eisenbahn ANLAGENPLANUNGKleinanlagemitPfiffDBINDEN70ERNAlbtraumTürkis-BeigeLOKPORT...
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Vorbild
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Eisenbahn-Journal 11/2009 ge
Wie man auf ganz kleiner Fläche viel Modellbahn unterbringt, ohne dass die Anlage überladen wirkt, zeigt Karl Gebele – ab Seite 58. FOTO: KARL GEBELE
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GALERIE
Im »Bundenthaler« durch die Pfalz Mit ausgesuchtem Wagenpark und getreu dem Motto „Reisen wie vor 50 Jahren“ bespannte die 38 3156 am 23. September im Rahmen einer einwöchigen Veranstaltung im Neckartal und der Pfalz (siehe Kurz-Gekuppelt, Seite 12) den P 88022 „Bundenthaler“ von Neustadt/Weinstr. Hbf nach Bundenthal-Rumbach. Ein Höhepunkt auf der Strecke im Queichtal war die Ausfahrt aus Wilgartswiesen – im Hintergrund die 1839 bis 1843 erbaute Sandsteinkirche, die einzige doppeltürmige Kirche im Pfälzerwald. Hinter der „38 3156 (Bw Landau/Pfalz)“ verbirgt sich übrigens die 638.1301 der ÖGEG (ex CFR 230.301), die man für die Veranstaltung detailgenau und mit Witte-Windleitblechen ausgestattet der einstigen in der Pfalz beheimateten Lok angeglichen hatte. FOTO: GUNTHER HECK
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Alles doppelt für »Äntschie« In der letzten Phase des Wahlkampfs wandelte Bundeskanzlerin Angela Merkel Mitte September auf den Spuren Konrad Adenauers und reiste im historischen „Kanzler-Sonderzug“ durch Deutschland. Für die Bespannung sorgten gleich zwei ehemalige Edelrenner der Bundesbahn, 103 184 und 103 235. Beim Halt in Berlin Hbf am 16. September begnügte sich der Fotograf hiermit nicht und machte daraus sogar vier Loks.... FOTO: SEBASTIAN SCHRADER
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November im Leinetal Zwischen letztem Grün und ersten Frösten ruht die karge Landschaft im Leinetal bei Hannover am 29. November 1984. Die reizvolle Spätherbst-Melancholie unterbricht nur kurz der mit einer 110 bespannte Zug, der soeben eine Leine-Flutbrücke überquert. In der einheitlich-simplen Farbzweiteilung lässt die tiefstehende Sonne nur den beige lackierten Bereich optisch ins Gewicht fallen, während die offiziell als Ozeanblau bezeichnete zweite Farbe völlig diffus und künstlich erscheint und mit den erdig-natürlichen Tönen der Natur disharmoniert. Eine große Story zum umstrittenen Farbschema der 70er-Jahre gibt es ab Seite 16! FOTO: HELMUT SCHEIBA
KURZ-GEKUPPELT Am 22. September bespannte die 51 Jahre alte 23 042 des Eisenbahnmuseums DarmstadtKranichstein gemeinsam mit der „38 3156“ (eigentlich die ÖGEG-638.1301) eine Regionalbahn von Neustadt (Weinstraße) nach Landau (Pfalz). In Landau kam es dabei zu diesem fotogenen Zusammentreffen. FOTO: HAGEN SCHILDER
Mit ozeanblau-beigem Lack und roten Rädern ist 261 671 heute (nicht für alle, aber für manche) ein Hingucker. Am 31. August hatte die Lok bei Nievenheim nur einen Wagen am Haken, der nach Emmerich gebracht werden sollte. Die Lok wird regelmäßig an die BEG vermietet, die selbst auch eine 360 besitzt. FOTO: PATRICK BÖTTGER
VERHINDERTE RÜCKKEHR DER 93 1360 Die Hauptuntersuchung der Dampflok 93 1360 der Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Museumsbahn Wutachtal e.V. (IG WTB) ist mittlerweile abgeschlossen. Am 10. September sollte die Lok zurück zur Sauschwänzlebahn gelangen, doch die Tour ging nur bis zur ersten Etappe Schweinfurt. Aufgrund von Problemen am Fahrwerk wurde die Maschine wieder zurück nach Meiningen geschleppt. Die Lok war 1927 als 378.60 für die Österreichischen Bundesbahnen beschafft worden. FOTO (10.09.2009): ARCHIV EJ
Der DT 0504 der AG Verkehrsfreunde Lüneburg rollte am 5. September anlässlich einer Sonderfahrt über die sandgebettete stilllegungsbedrohte OHE-Strecke Lüneburg – Bleckede. Ob der betagte Triebwagen hier bei Rullstorf bald regelmäßig zu sehen sein wird? FOTO: MALTE WERNING
RETRO-FARBENSPIELE In dieser Ausgabe widmen wir der ozeanblau-beigen Farbepoche einen ausführlichen kritischen Beitrag (ab Seite 16). Heute findet diese unattraktive Lackierung erstaunlicherweise deutlich mehr Freunde als in den 70er und 80er Jahren. Auch 212 329 von DB Services ist mittlerweile wieder im Retro-Anstrich der Epoche IV im Einsatz (vgl. EJ 8/2009) und passt perfekt in dieses Formsignal-Ensemble bei Forchheim. Aufgrund von Bauarbeiten zwischen Karlsruhe und Rastatt ist dieser Streckenabschnitt zurzeit stark belegt. FOTO (10.09.2009): ANDREAS BACHTLER
RÜCKKEHR AUS SPANIEN In EJ 9/2009 berichteten wir bereits, dass die Öchsle-Museumsbahn sich um die Rückkehr der ehemaligen DB-V 51 903 zum Öchsle bemüht. Es hat geklappt – am 10. September traf die Lok wieder in Ochsenhausen ein! Vor der Inbetriebnahme der 45 Jahre alten Maschine wartet allerdings noch einige Arbeit auf die Aktiven. FOTO: FREIDANK / ÖCHSLE-BAHN AG JUBILÄUM IN DESSAU Zum 80-jährigen Jubiläum öffnete das Werk Dessau am 12. September seine Pforten für interessierte Besucher. Dabei gab es neben vielen modernen DB-Elektroloks auch die 109 028 (ex DR-„Holzroller“ 211 028) der Eisenbahngesellschaft Potsdam zu sehen, die noch ihre 2004 angebrachte Lackierung von PE Cargo trägt. FOTO: JÜRGEN STEINMECKE
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Über gelungene oder missratene Lackierungen von Eisenbahnfahrzeugen diskutiert man auch in Zeiten unserer bunten modernen Schienenwelt. Doch nichts hat die Gemüter über Jahrzehnte so sehr bewegt wie zwei Farben: Türkis-Beige. Während manche Eisenbahnfans das 1974 von der Bundesbahn eingeführte Anstrichschema mittlerweile durch die modische Retro-Brille bereits als Kult betrachten, assoziieren es viele noch heute mit einem epochalen optischen Albtraum. JOACHIM SEYFERTH hat analysiert, wie es zu diesem Farbkonzept kommen konnte und welche zum Teil bizarren Folgen es mit sich brachte, konstatiert aber auch einvernehmliche Aspekte. Dennoch: Dieser Text enthält durchaus subjektive Ansichten, denn Türkis-Beige ist vor allem eines: Geschmackssache. Sollten wider Erwarten ästhetische Gefühle verletzt werden, bitten wir um Nach-, vor allem aber Einsicht: Türkis-Beige kann einfach nicht zum guten Geschmack gehören – genauso wenig, wie die „Musik“ von Dieter Bohlen zum guten Ton gehört!
FOTOS: DIETER KEMPF, CHRISTOPH KIRCHNER, PETER CHRISTIAN (2), MALTE WERNING
Würden nun auch die letzten Dampflokomotiven in die neuen Farbtöpfe getunkt? Nein! – Besonders entstellend traf Türkis-Beige aber einige der Altbau-Elloks und die bis dato so elegante V 200, die nun wie eine umgedrehte hässliche alte Badewanne durchs Land rollte. Ein Zierstreifen um den Führerstandsbereich ließ manche neue Baureihe wie die 151 oder die 218 dagegen nicht ganz so plump erscheinen, bei der 111 jedoch gab es nur die simple Farbaufteilung.
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FOTOS: JOACHIM SEYFERTH (2), ANDREAS RITZ, PETER CHRISTIAN, DIETER KEMPF
Nein, Türkis-Beige war kein Farbdesign, sondern ein bürokratischer Kompromiss mit neuem sachlichem Zeitgeist. Praktisch sollte es sein, tatsächlich aber war es schmutzempfindlich, sodass Kasten-Elloks bald wie Erdferkel wirkten, im Prinzip unansehlich, wie die komplett in Türkis-Tunke getauchten Bahndienstwagen zeigten, und im Vergleich zum alten Weinrot unvereinbar mit den Tönen der Natur. Eine gefällige Ausnahme bildeten nur die stets gepflegten zweiklassigen IC-Züge.
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Ab in den Zirkus! Keinem Menschen hätte man Hemd und Hose in dieser Farbkombination zugemutet. Gott sei Dank blieb den Schienenbussen dieser „Kleiderentwurf“ erspart, sie behielten ihre weinrote Farbe ebenso wie die „Limburger Zigarren“. Deren jüngere Akku-Brüder der Baureihe 515 allerdings steckte man in türkis-beiges Gewand sowie natürlich auch die Neubautriebwagen der 70er Jahre wie die 627.0. Waschen machte da den trostlosen Anblick auch nicht besser ...
FOTOS: DIETER KEMPF, MALTE WERNING, SAMMLUNG P. CHRISTIAN, JOACHIM SEYFERRTH (2)
Und die Bundesbahn hatte mit Türkis-Beige noch mehr vor. Ganze Empfangsensembles sollten mit den Zügen harmonieren. Im Großen und Ganzen blieb es dann aber doch bei Details wie zum Beispiel komplett türkis getünchten Lautsprechern.
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Bei aller ästhetischer Unzulänglichkeit offenbarte die Kombination Türkis-Beige zwei Vorteile. So wirkte die neue Farbgebung auf Schwarzweißfotos sogar plakativer als zum Beispiel das alte Grün der Elloks. Und in Farbe korrelierten Wintermotive hervorragend. Der Rest jedoch ist Schweigen. Fast unglaublich, dass sich Türkis-Beige bei manchen Loks bis heute hielt. Und ebenso, dass einige Maschinen unangetastet in alter edler Optik dem Albtraum trotzen konnten ...
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MOMENTE Ost-West-Begegnung anno 1975 Der Mauerfall vor zwanzig Jahren ist derzeit in aller Munde. Neben allen gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Veränderungen in Deutschland waren die Auswirkungen auch besonders bei der Eisenbahn spürbar. Hatten sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Verkehrsströme in der Bundesrepublik hauptsächlich in Nord-Süd Richtung entwickelt, so fanden die großen Verkehrsadern in der DDR vorrangig in Berlin ihr Ziel. Mit dem Wegfall der innerdeutschen Grenze wurde deshalb eine Reihe von Verkehrsprojekten Deutsche Einheit beschlossen, die es den Reisenden ermöglichen sollten, mit schnellen Verbindungen, häufig auf neuen ICE-Trassen und gegen Entrichtung entsprechend hoher Fahrpreise, jedes Reiseziel in akzeptabler Fahrzeit zu erreichen. Die meisten dieser Projekte sind mittlerweile abgeschlossen. Der damit einhergehende Niedergang der Nebenstrecken ist wohl hinlänglich bekannt. Aber blicken wir noch einmal zurück in die Zeit, als eine Bahnfahrt von Hamburg nach Dresden oder von Frankfurt/M. nach Görlitz noch alles andere als eine entspannte und entspannende Reise mit dem Zug bedeutete. Viele Bahnhöfe, denen in ihrer ursprünglichen betriebsdienstlichen Funktion keine besondere Bedeutung zuzuordnen war, wurden spätestens nach dem Mauerbau 1961 plötzlich zum Grenzbahnhof innerhalb Deutschlands. Neue Infrastrukturen mussten geschaffen werden, um die ungeplanten Aufgaben bewältigen zu können. Das galt für die Erweiterung von Lokbehandlungsanlagen und Rangiermöglichkeiten ebenso wie für den Bau von Sozialeinrichtungen, um Mitarbeitern des Fahrdienstes, des Bundesgrenzschutzes, der karitativen Institutionen, aber auch den Reisenden Aufenthaltsräume oder sogar Unterkunft bieten zu können. Für uns Eisenbahnfreunde im Westen allerdings boten einige dieser Bahnhöfe die einmalige Möglichkeit, Lokomotiven von Baureihen zu fotografieren, die wir sonst nie zu Gesicht bekommen hätten. Ob es eine 23.10 in Lübeck, eine 01.5 Kohle in Helmstedt oder eine 22er in Hof war, alles durfte ohne Gefahr, von so genannten Organen der
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DDR-Staatsmacht belästigt zu werden, im sicheren Westen abgelichtet werden. Auch der Kreuzungsbahnhof Büchen, rund 50 km östlich von Hamburg an der ehemaligen Rennstrecke nach Berlin sowie ebenfalls zwischen Lübeck und Lüneburg gelegen, war so einer. Zu einer ungewöhnlichen und wahrscheinlich äußerst seltenen Begegnung zwischen einem DB- und einem DR-Eigenbau kam es hier am 26. Februar 1975. Die DR-Lokomotive 50 4082 vom Bw HagenowLand konnte ausnahmsweise den für ihre Rückleistung vorgesehenen Güterzug nicht am üblichen Übergabepunkt bespannen, sondern
musste vorher noch diverse Rangierfahrten innerhalb des Bahnhofs absolvieren. In der Bahnhofsausfahrt Richtung Lüneburg wurde diese Rangiertätigkeit kurz unterbrochen, um einem DB-Triebwagen der Baureihe 612 (ex VT 12.5) die Vorfahrt zu gewähren. Den Fahrgästen dieses E 3163, auf dem Weg von Kiel über Lübeck nach Lüneburg, ist dieses besondere Zusammentreffen von Fahrzeugen der DB und der DR sicherlich überhaupt nicht aufgefallen. Q TEXT UND FOTO: CHRISTIAN EILERS
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Klein und stark Die Kleinloks der Leistungsgruppe III wurden stets wenig beachtet, sind aus der Historie des Rangierlokeinsatzes bei der Deutschen Bundesbahn aber nicht wegzudenken. Über 20 Jahre zog sich die Beschaffung der insgesamt 571 Loks dereinst hin. In diesem Jahr wurde die Konstruktion 50 Jahre alt – Grund genug, einen Blick auf die Geschichte der Köf III zu werfen.
VORHERGEHENDE DOPPELSEITE: Die fabrikneue Köf 11 055 aus der GmeinderLieferserie 1963/64 am 11. Mai 1964 in Stuttgart. UNTEN: 333 065 und 335 164 in den Lackierungsvarianten Ozeanblau-Beige und Orientrot im Bw Hof (Mai 1989) sowie 335 105 von Railion in Verkehrsrot in Offenburg (Dezember 2006).
Gegründet von H. Merker Erscheint in der Verlagsgruppe Bahn GmbH, Am Fohlenhof 9a, D-82256 Fürstenfeldbruck 4EL¬¬¬¬¬ ¬s¬&AX¬¬¬¬¬ E-Mail: [email protected] Internet: www.eisenbahn-journal.de CHEFREDAKTEUR Gerhard Zimmermann (Durchwahl -13) REDAKTION Dr. Christoph Kutter (Modellbahn; Durchwahl -27) Tobias Pütz (Modellbahn und Vorbild; Durchwahl -17) Andreas Ritz (Vorbild und Bildredaktion; Durchwahl -16) LAYOUT Gerhard Zimmermann, Christoph Kutter, Tobias Pütz FREIE REDAKTIONELLE MITARBEIT Malte Werning (Redaktion und Layout „Kurz-Gekuppelt“), Manfred Grauer (Lektorat), Regina Doll (Satz und Herstellung) AUTOREN Konrad Koschinski, Horst J. Obermayer, Jürgen - Ulrich Ebel, Robin Garn, Jürgen Hörstel, Udo Kandler, Beat Moser MODELLBAU Josef Brandl, Jens Braun, Karl Gebele, Christian Gerecht, Wolfgang Langmesser, Bruno Kaiser WEITERE MITARBEITER Reinhold Barkhoff, Siegfried Baum, Karl - Heinz Bebensee, Bernd Beck, Helmut Brinker, Dr. Rolf Brüning, Michael Giegold, Gunther Heck, Helge Hufschläger, Joachim Hund, Wolfgang Matussek, Helge Scholz, Joachim Seyferth, Manfred Weisbrod
Verlagsgruppe Bahn GmbH
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GESCHÄFTSFÜHRUNG Werner Reinert, Horst Wehner VERLAGSLEITUNG Thomas Hilge (Durchwahl -30) ANZEIGENLEITUNG Elke Albrecht (Durchwahl -15) ANZEIGENSATZ UND -LAYOUT Evelyn Freimann (Durchwahl -19) VERTRIEBSLEITUNG Elisabeth Menhofer (Durchwahl -11) VERTRIEB & AUFTRAGSANNAHME Petra Schwarzendorfer (Durchwahl -35), Petra Willkomm (-28), Ingrid Haider (-36), Karlheinz Werner (-34) E-Mail: [email protected] AUSSENDIENST & MESSEN Christoph Kirchner (Durchwahl -31), Ulrich Paul VERTRIEB EINZELVERKAUF MZV Moderner Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co. KG, Breslauer Straße 5, D-85386 Eching/München, 4EL¬¬¬ ¬&AX¬¬¬ ABO - SERVICE PMS Presse Marketing Services GmbH & Co. KG, Adlerstr. 22, 40211 Düsseldorf, 4EL¬ ¬&AX¬ 14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk ggf. abweichend ERSCHEINUNGSWEISE UND BEZUG: Monatlich, pro Ausgabe € 7,40 (D), € 8,15 (A), sfr 14,80 Jahresabonnement € 78,00 (Inland), € 99,60 (Ausland) Jahresabonnement plus Messe-Ausgabe € 84,50 (Inland), € 107,90 (Ausland). Das Abonnement gilt bis auf Widerruf, es kann jederzeit gekündigt werden.
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EJ 12/09 erscheint am 17. November 2009 106 :^hZcWV]c"?djgcVa&&$'%%.
FOTOS: JOACHIM SEYFERTH, CHRISTOPH KUTTER
DRUCK: Vogel Druck und Medienservice GmbH, Höchberg Alle Rechte vorbehalten. Übersetzung, Nachdruck und jede Art der Vervielfältigung setzen das schriftliche Einverständnis des Verlags voraus. Mit Namen versehene Beiträge geben die Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Für unbeschriftete Fotos und Dias kann keine Haftung übernommen werden. Bei Einsendung von Fotos und Zeichnungen erklärt sich der Absender mit der Veröffentlichung einverstanden und stellt den Verlag von Ansprüchen Dritter frei. Anfragen können i. d. R. nicht individuell beantwortet werden; bei Allgemeininteresse erfolgt ggf. redaktionelle Behandlung oder Abdruck als Leserbrief. Eine Anzeigenablehnung behalten wir uns vor. Zzt. gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 vom 1.1.2009. Gerichtsstand: Fürstenfeldbruck. Die Abgeltung von Urheberrechten oder sonstigen Ansprüchen Dritter obliegt dem Einsender. Das bezahlte Honorar schließt eine künftige Wiederholung und anderweitige Verwendung ein, auch in digitalen On- bzw. Offline-Produkten und in Lizenzausgaben. Kontrollierte und veröffentlichte Auflage durch IVW ISSN 0720-051X 35. Jahrgang